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Editorial Das Jahr 2004 war für FEMIA ein schwieriges Jahr, ein Jahr des Umbruchs. Eine einschneidende Finanzkrise forderte Mitte Jahr rasche und radikale Massnahmen: Der Vorstand entschied, das Kurs- angebot vorerst, d.h. für 2005, auf die Alphabeti- sierungskurse zu beschränken (vgl. dazu «FEMIA light 2005 und der Jojo-Effekt»). Dieser Entscheid zog zudem einen Abbau von Stellen nach sich und erforderte Kündigungen, was besonders schmerz- lich ist. Die ökonomische Unsicherheit und die mit der Umstellung auf FEMIA light verbundenen per- sonellen Abschiede und Wechsel (vgl. dazu auch «Kommen und Gehen») stellten für FEMIA als Projekt wie auch für alle beteiligten Frauen eine grosse Herausforderung dar. Gleichzeitig macht der aktuelle Umbruch auch sichtbar, was in Projekten allzu oft kaum mehr wahrgenommen oder als selbstverständlich ange- nommen und vergessen wird: FEMIA ist ein Pro- jekt, dessen Idee im Kern nach wie vor sehr aktuell Ende Juni 2004 musste der FEMIA-Vorstand die Notbremse ziehen: Die Hochrechnungen der Treuhänderin und der damaligen Geschäftsführerin zeichneten das Bild einer drohenden finanziellen Pleite per Ende des Kalenderjahres. Bei gleichblei- benden Ausgaben und den in etwa zu erwartenden Einnahmen könnten bis dahin gerade alle Verpflich- tungen knapp abgegolten werden, es würde aber nichts übrig bleiben, um das Kursangebot und an- dere Projekte im Jahr 2005 weiterführen zu können – Schock! Der Vorstand hatte gerade mal zwei Wochen Zeit, Entscheide zu fällen. Und nur falls innerhalb dersel- ben Zeit Fr. 60’000.– eingingen, könnte FEMIA überhaupt noch ins Jahr 2005 gehen, vorerst aller- dings in modifizierter Form. Dank zwei sehr gros- szügigen Spenden und der positiven Beantwortung eines Beitragsgesuches aus einem Integrationskre- dit konnte FEMIA vor den Sommerferien schliess- lich in Form einer Light-Variante fürs erste gerettet werden. Diese beinhaltet im Wesentlichen eine Konzentration auf die Alphabetisierungskurse als «Kerngeschäft». Warum gerade die Alphabetisierungskurse? Es gibt in der Stadt Zürich kein vergleichbares Angebot für Frauen aller Herkunftssprachen und mit ange- schlossener Kurskrippe, und FEMIA hat sich in den vergangenen Jahren bereits auf diese Zielgruppe spezialisiert. Zudem sind die Unterstützungsbeiträ- ge der öffentlichen Hand für diese Kurse gesicher- ter als für andere. Auf der Strecke bleiben mussten dagegen die Deutschkurse für fortgeschrittene Lernerinnen (bis zum Niveau B1/Zertifikat Deutsch). Für diese Kur- se kann auf Grund der geltenden Bestimmungen der Integrationskredite von Bund, Kanton und Stadt Zürich definitiv keine genügende Finanzierungs- grundlage mehr gefunden werden. – Die betroffe- nen Kursteilnehmerinnen können inzwischen glück- licherweise im entsprechenden Angebot der Inte- grationsförderung IF der Stadt Zürich zu den selben Bedingungen unterrichtet werden. Der FEMIA-Vor- stand verdankt an dieser Stelle ganz herzlich die vorzügliche Arbeit der beiden infolge dieses Ent- scheids ausgeschiedenen Leiterinnen, Regula Straumann und Ajner Velijoska, und bedauert die Streichung zutiefst. Die Kurse «Elternmitarbeit in der Schule» sind im Light-Konzept 2005 ebenfalls nicht mehr enthalten. ist und für die sich ein Engagement lohnt. Da sind – auch immer wieder neue – Frauen, die bereit sind, dieses Engagement zu leisten und ihre vielfäl- tigen Fähigkeiten für FEMIA einzusetzen – bezahlt und auch unbezahlt. Und schliesslich stösst das Angebot, das die FEMIA-Frauen gemeinsam reali- sieren, auf ein grosses Interesse und Wertschätz- ung bei den Kursteilnehmerinnen. Wie zentral und wertvoll diese Voraussetzungen sind, zeigt sich nun, da (einmal mehr) die Zukunft von FEMIA zur Debatte steht. Es ist ermutigend zu erleben, wie FEMIA-Vorstands-Frauen ihre lang- jährigen Erfahrungen mit neuen Frauen teilen und gemeinsam mit diesen an einer Stabilisierung des Projektes arbeiten. Dieser Prozess gewährleistet nicht nur die dringend notwendige Kontinuität – er eröffnet FEMIA auch die Chance zur erhofften Neuorientierung. Für den FEMIA-Vorstand Gertrud Ochsner Hier denkt der FEMIA-Vorstand jedoch an eine mögliche spätere Wiederaufnahme, da die Finan- zierungsaussichten nicht allzu schlecht sind und gleichzeitig eine Nachfrage besteht. Der bisherigen Leiterin, Raffaella Scandroglio Baumann, mit wel- cher FEMIA nach wie vor im Gespräch ist, ebenfalls ganz herzlichen Dank für die bisher geleistete Ar- beit. Schliesslich muss im Jahr 2005 selbstredend auf die Durchführung sämtlicher weiterer Projekte wie z.B. Videoworkshops oder auf Kulturanlässe ver- zichtet werden. FEMIA light 2005 soll nicht zu dauerhaftem Ab- specken führen, im Gegenteil, hier ist für einmal der berüchtigte Jojo-Effekt geradezu gefragt! Der Vor- stand und die neue Geschäftsleiterin arbeiten ge- zielt in Richtung fetterer Jahre und hoffen auf ein er- weitertes Angebot 2006. Barbara Thurnher FEMIA light 2005 und der Jojo-Effekt FEMIA KULTUR- UND BILDUNGSHAUS FÜR MIGRANTINNEN Brahmsstrasse 28, 8003 Zürich Tel. 01 493 04 90 JAHRESBERICHT 2004 FEMIA

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Editorial Das Jahr 2004 war für FEMIA ein schwieriges Jahr,ein Jahr des Umbruchs. Eine einschneidendeFinanzkrise forderte Mitte Jahr rasche und radikaleMassnahmen: Der Vorstand entschied, das Kurs-angebot vorerst, d.h. für 2005, auf die Alphabeti-sierungskurse zu beschränken (vgl. dazu «FEMIAlight 2005 und der Jojo-Effekt»). Dieser Entscheidzog zudem einen Abbau von Stellen nach sich underforderte Kündigungen, was besonders schmerz-lich ist. Die ökonomische Unsicherheit und die mitder Umstellung auf FEMIA light verbundenen per-sonellen Abschiede und Wechsel (vgl. dazu auch«Kommen und Gehen») stellten für FEMIA alsProjekt wie auch für alle beteiligten Frauen einegrosse Herausforderung dar.

Gleichzeitig macht der aktuelle Umbruch auchsichtbar, was in Projekten allzu oft kaum mehrwahrgenommen oder als selbstverständlich ange-nommen und vergessen wird: FEMIA ist ein Pro-jekt, dessen Idee im Kern nach wie vor sehr aktuell

Ende Juni 2004 musste der FEMIA-Vorstand dieNotbremse ziehen: Die Hochrechnungen derTreuhänderin und der damaligen Geschäftsführerinzeichneten das Bild einer drohenden finanziellenPleite per Ende des Kalenderjahres. Bei gleichblei-benden Ausgaben und den in etwa zu erwartendenEinnahmen könnten bis dahin gerade alle Verpflich-tungen knapp abgegolten werden, es würde abernichts übrig bleiben, um das Kursangebot und an-dere Projekte im Jahr 2005 weiterführen zu können– Schock!

Der Vorstand hatte gerade mal zwei Wochen Zeit,Entscheide zu fällen. Und nur falls innerhalb dersel-ben Zeit Fr. 60’000.– eingingen, könnte FEMIAüberhaupt noch ins Jahr 2005 gehen, vorerst aller-dings in modifizierter Form. Dank zwei sehr gros-szügigen Spenden und der positiven Beantwortungeines Beitragsgesuches aus einem Integrationskre-dit konnte FEMIA vor den Sommerferien schliess-lich in Form einer Light-Variante fürs erste gerettetwerden. Diese beinhaltet im Wesentlichen eineKonzentration auf die Alphabetisierungskurse als«Kerngeschäft».Warum gerade die Alphabetisierungskurse? Es gibtin der Stadt Zürich kein vergleichbares Angebot für

Frauen aller Herkunftssprachen und mit ange-schlossener Kurskrippe, und FEMIA hat sich in denvergangenen Jahren bereits auf diese Zielgruppespezialisiert. Zudem sind die Unterstützungsbeiträ-ge der öffentlichen Hand für diese Kurse gesicher-ter als für andere.

Auf der Strecke bleiben mussten dagegen dieDeutschkurse für fortgeschrittene Lernerinnen (biszum Niveau B1/Zertifikat Deutsch). Für diese Kur-se kann auf Grund der geltenden Bestimmungender Integrationskredite von Bund, Kanton und StadtZürich definitiv keine genügende Finanzierungs-grundlage mehr gefunden werden. – Die betroffe-nen Kursteilnehmerinnen können inzwischen glück-licherweise im entsprechenden Angebot der Inte-grationsförderung IF der Stadt Zürich zu den selbenBedingungen unterrichtet werden. Der FEMIA-Vor-stand verdankt an dieser Stelle ganz herzlich dievorzügliche Arbeit der beiden infolge dieses Ent-scheids ausgeschiedenen Leiterinnen, RegulaStraumann und Ajner Velijoska, und bedauert dieStreichung zutiefst.

Die Kurse «Elternmitarbeit in der Schule» sind imLight-Konzept 2005 ebenfalls nicht mehr enthalten.

ist und für die sich ein Engagement lohnt. Da sind– auch immer wieder neue – Frauen, die bereitsind, dieses Engagement zu leisten und ihre vielfäl-tigen Fähigkeiten für FEMIA einzusetzen – bezahltund auch unbezahlt. Und schliesslich stösst dasAngebot, das die FEMIA-Frauen gemeinsam reali-sieren, auf ein grosses Interesse und Wertschätz-ung bei den Kursteilnehmerinnen.

Wie zentral und wertvoll diese Voraussetzungensind, zeigt sich nun, da (einmal mehr) die Zukunftvon FEMIA zur Debatte steht. Es ist ermutigend zuerleben, wie FEMIA-Vorstands-Frauen ihre lang-jährigen Erfahrungen mit neuen Frauen teilen undgemeinsam mit diesen an einer Stabilisierung desProjektes arbeiten. Dieser Prozess gewährleistetnicht nur die dringend notwendige Kontinuität – ereröffnet FEMIA auch die Chance zur erhofftenNeuorientierung.

Für den FEMIA-Vorstand Gertrud Ochsner

Hier denkt der FEMIA-Vorstand jedoch an einemögliche spätere Wiederaufnahme, da die Finan-zierungsaussichten nicht allzu schlecht sind undgleichzeitig eine Nachfrage besteht. Der bisherigenLeiterin, Raffaella Scandroglio Baumann, mit wel-cher FEMIA nach wie vor im Gespräch ist, ebenfallsganz herzlichen Dank für die bisher geleistete Ar-beit.Schliesslich muss im Jahr 2005 selbstredend aufdie Durchführung sämtlicher weiterer Projekte wiez.B. Videoworkshops oder auf Kulturanlässe ver-zichtet werden.

FEMIA light 2005 soll nicht zu dauerhaftem Ab-specken führen, im Gegenteil, hier ist für einmal derberüchtigte Jojo-Effekt geradezu gefragt! Der Vor-stand und die neue Geschäftsleiterin arbeiten ge-zielt in Richtung fetterer Jahre und hoffen auf ein er-weitertes Angebot 2006.

Barbara Thurnher

FEMIA light 2005 und der Jojo-Effekt

FEMIAKULTUR- UND BILDUNGSHAUS FÜR MIGRANTINNEN

Brahmsstrasse 28, 8003 ZürichTel. 01 493 04 90

JAHRESBERICHT 2004

FEMIA

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nicht lesen und schreiben. Alle reden Französischund vieles ist sowieso gar nicht erst angeschrie-ben», sagt Stéphanie,* die vor zwei Jahren aus Abid-jan (Elfenbeinküste) in die Schweiz kam. Sie ist 32Jahre alt und mit einem Schweizer verheiratet. InAbidjan ging Stéphanie drei Jahre in die Schule,aber die dritte Klasse konnte sie nicht mehr been-den. Sie musste arbeiten gehen und wurde Näherin.«In der Schweiz geht ohne Lesen und Schreiben garnichts», sagt sie mit grossem Nachdruck und leuch-tenden Augen. Vorläufig geht sie putzen; späterwürde sie gerne in einem Restaurant arbeiten. Sté-phanies Mann unterstützt ihr Bemühen um dasSchreibenlernen.Den Alphabetisierungskurs 1, den Verena Bruppa-cher leitet, besuchen sieben Frauen aus den unter-schiedlichsten Regionen der Welt. Sie reden Ara-bisch, Englisch, Französisch, Thailändisch, Kam-bodschanisch, Vietnamesisch. Allen gemeinsamist, dass sie in einer ihnen fremden Sprache schrei-ben und lesen lernen wollen und dies mit einer sehrgrossen Motivation tun. Die starke Motivation istVoraussetzung für die Überwindung der grossenHürden der Alphabetisierung im Erwachsenenalter. Wer sich für den Besuch eines Alphabetisierungs-kurses entscheidet, muss zuvor das eigene Handi-cap erkennen und bereit sein, über den eigenenSchatten zu springen und die Scham über diesenMangel beiseite zu lassen. Für eine arabische Mut-ter, die bereits sieben Kinder grossgezogen hat, istes eine grosse Herausforderung, dazu zu stehen,dass sie noch lesen und schreiben lernen will.Es ist nicht einfach, die Schrift in einer anderen alsder eigenen Sprache zu erlernen. Primarschülerkönnen auf ihren Wortschatz zurückgreifen undwissen bereits, was das jeweilige Wort, das sie so-eben schreiben lernen, bedeutet. Erwachsene An-alphabeten müssen mehrere Stufen aufs Mal be-greifen. In den Alphabetisierungskursen von FEMIA gibt esFrauen, die niemals schreiben gelernt haben, nochnie einen Bleistift in den Händen gehalten habenund solche, die in der eigenen Sprache bereits

Haben Sie sich schon mal vorgestellt, wie das Le-ben wäre, wenn Sie weder lesen noch schreibenkönnten? Wie würden Sie Ihren Alltag meistern, wieeine Adresse finden, ein Trambillett lösen, Ihre Ter-mine einhalten? Wie würden Sie einkaufen, wennSie nicht wüssten, welche Packung auf dem Gestelldie Milch ist? Würden Sie fragen und dann erzählen,Sie hätten Ihre Brille zuhause gelassen? Längst ha-ben wir vergessen, dass es immer noch in vielenLändern der Welt ein Privileg ist, lesen und schrei-ben zu lernen. In früheren Jahrhunderten konntendie wenigsten Menschen lesen und schreiben; esgab Schreibstuben und es war alltäglich, dass mansich zu Schreibkundigen begab, die einen Brief auf-zusetzen wussten. Das gesprochene Wort hatte einviel grösseres Gewicht als heute. Die Schweiz istein sehr verwaltetes Land, wer nicht lesen undschreiben kann, ist von praktisch allen ökonomi-schen, sozialen und kulturellen Möglichkeiten aus-geschlossen. Einziger Verlängerungsarm des ur-sprünglichen Buschtelefons ist heute das Mobilte-lefon, aber die Grenzen des Bewegungsspielraumsfür Schriftunkundige sind sehr eng gesteckt.«Zuhause ist es nicht schlimm, wenn man dieSchrift nicht kennt. Die meisten Leute können auch

schreiben konnten. Das Spektrum ist ausseror-dentlich vielfältig, ebenso unterschiedlich ist dasAltersspektrum: Es reicht von zwanzig bis sechzig. Welche Überlebensstrategien diese Frauen im Lau-fe ihres Lebens entwickeln mussten, um sich durchdas Leben zu schlagen, lässt sich nur erahnen. Es sind lauter starke und schöne Frauen, die umden Kurstisch im Brahmshof sitzen; die meisten wir-ken lebenslustig und gepflegt. Die Atmosphäre istausserordentlich motiviert; herzerwärmend istauch das Lachen dieser so unterschiedlichen Frau-en, die in diesem Kursraum sozusagen die Welt ver-einen. Eine UNO der Analphabetinnen. Während-dem die Kinder im Kinderbetreuungsraum sind, ler-nen die Mütter. Oft sind es diese Kinder, die ihreMütter motivieren, doch auch lesen und schreibenzu lernen. Und immer wieder verblüfft die Selbstverständlich-keit, mit der die Frauen ihren Alltag meistern: Mar-ta aus Uganda entschuldigt sich kurz vor Ende desAlphakurses 3, weil sie ihr Auto umparkieren muss.Wie schafft es diese Frau, mit dem Auto souverändurch die Landschaft zu fahren, wenn sie kaum le-sen kann? Während des Kurses fällt mir auf, dasssie das Wort ‚Organisation’ kennt und korrekt aus-

Von der wundersamen Tätigkeit, erwachsenen Frauen in einer fremden Sprache die Schrift beizubringen.

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der nicht verstehen können, da sie den abgebilde-ten Gegenstand gar nicht kennen.Es sind vier einsemestrige Alphakurse, die vonClaudia Palser, Verena Bruppacher und Helen Nüss-li geleitet werden: In Alpha 1 und Alpha 2 werdendie Laute und Buchstaben des Alphabets portio-nenweise eingeführt, vertieft und intensiv geübt,wenn immer möglich anhand von Wörtern, die fürden Alltag der Frauen relevant sind; Alpha 3 stehtunter dem Motto «Vom Wort zum Satz» und Alpha4 «Vom Satz zum Text». Beim letzteren Kurs geht esum die Frage, ob die Kursteilnehmerinnen den Sinnvon Texten verstehen. Die Bedürfnisse der Kursteil-nehmerinnen sind ausserordentlich unterschied-lich, es besteht eine grosse Vielfalt an Erfahrungs-hintergründen. Auf die Teilnehmerinnen der Kursetreffen keinerlei stereotype Vorstellungen zu. DieClichés darf man getrost vergessen, denn es gibt al-les. Dass es überhaupt möglich ist, dass Frauen ausverschiedenen Kontinenten und den unterschied-lichsten Kulturen miteinander die Schrift aufDeutsch erlernen, ist eigentlich unglaublich und da-her faszinierend.

Schwer zu fassen, was die quicklebendige Laila ausMarokko in fliessendem Englisch erklärt. Sie spre-che auch noch Französisch, Arabisch, Italienisch,Hochdeutsch und etwas Schweizerdeutsch, aberschreiben könne sie in keiner dieser Sprachen (aus-ser Arabisch). Sie ist viel gereist und hat in Bars,Showrooms und mit Photographen zusammengear-beitet. Ihr Traum ist, She-DJ zu sein, denn sie liebtdie Musik. Später würde sie dann gerne als Kran-kenschwester arbeiten. Ihr Mann ist Schweizer, erist ausgebildeter Koch und holt seine Matura nach,

spricht; sobald sie dasselbe Wort aber lesen sollte,stockt sie. Dass das richtige Aussprechen einesWortes nicht mit der Fähigkeit, das Wort auchschreiben zu können, zusammenzuhängen braucht,wird mir erst jetzt bewusst. Und dass dasselbeWort, wenn es laut gelesen wird, nicht unbedingtverstanden werden muss, selbst wenn es einigeMinuten zuvor von derselben Person in einem an-deren Zusammenhang verwendet wurde. Das Zu-ordnen von Aussprache, Lesen und Verstehen ha-ben wir uns in jahrelanger Übung beigebracht. Dassdas ein hunderttausendfach eingeübtes Zuordnenist, das mühsam erlernt werden muss, lässt sich imAlphabetisierungskurs anschaulich mitverfolgen.So wird klar, dass nichts selbstverständlich ist unddas Zuordnen von gewissen Begriffen eine Fähig-keit des menschlichen Gehirns ist, die eng mit un-serer zivilisatorischen Geschichte zusammenhängt.Dies wird auch anschaulich, wenn Verena Bruppa-cher die Farben erklärt. Nicht allen ist klar, dass esUnterschiede gibt zwischen braun und grau, viel-leicht haben diese Farben im Herkunftsland gewis-ser Frauen gar keinen eigenen Namen. ClaudiaPalser und Verena Bruppacher erzählen, dass es beiden Eskimos vierundsechzig verschiedene Aus-drücke für die Farbe weiss gibt. Wozu soll es dennin der Wüste ein Wort für purpur oder grasgrün ge-ben, wenn es ja niemals gebraucht wird?In der allerersten, vielleicht schwierigsten Lektionbeginnen die Lehrerinnen mit den Namen für dieeinzelnen Körperteile: Nnnase, Aaauge, Ooohr. Siezeigen auf das Körperteil und jede weiss, was damitgemeint ist. Später geht es um die Buchstaben undderen Sinn, Wörter werden mit Bildern verbunden.Es gibt Frauen, die die Bedeutung bestimmter Bil-

um später zu studieren. Auch er unterstützt LailasLernbemühungen nach seinen Kräften. Laila ist be-geistert von den Lehrerinnen. «Das Lernen gehörtzum Leben», sagt sie mit feierlicher Stimme. In Ma-rokko sei alles ganz anders; insbesondere sei dasLeben viel langsamer als in der Schweiz.Yothin ist die aufgeweckteste Schülerin im Anfän-gerinnen-Alphakurs 1. Sie ist 43 Jahre alt undstammt aus Thailand. Sie hat drei Kinder, zwei sindschon erwachsen und leben in Thailand. Seit vierJahren lebt sie mit ihrem Schweizer Ehemann inZürich. In Thailand durfte sie nur vier Jahre lang indie Schule, dann musste sie als Gärtnerin arbeiten.Das Verhältnis zu ihrem Mann ist nicht mehr unge-trübt. Man spürt ihren starken Willen, selbstständigzu werden. Die Sprache und die Schrift braucht sie,um arbeiten gehen zu können. Den Mann freuen ih-re Emanzipierungswünsche gar nicht, er hätte eslieber, wenn sie zuhause bliebe. Yothin braucht dieSprache, um sich mit anderen Menschen austau-schen zu können, um auch über ihre Probleme spre-chen zu können. Wenn sie das nicht könne, bekämesie Kopfweh, lacht sie. Sie hat wenige Freundinnen,denn ihr Mann mag es nicht, wenn sie sich ausser-halb des Hauses mit Leuten trifft. Sie lässt ihrewunderschönen weissen Zähne aufblitzen, ausihren Augen spricht jedoch eine grosse Wehmut.Yothin muss aus der Enge ihrer Wohnung raus kön-nen, fähig sein, notfalls ihr eigenes Leben bestrei-ten zu können, später ihrem Kind in der Schule bei-stehen. Die Sprache und die Schrift sind eine Vor-aussetzung dafür, dass sie sich in der Schweiz inte-grieren kann.

Susi Koltai im Auftrag des FEMIA Vorstandes*Alle Namen von der Redaktion geändert

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Dieses Projekt, das zur Information fremdsprachi-ger Mütter über das schweizerische Schulsystembeitragen und sie zur aktiven Mitwirkung am schu-lischen Geschehen anregen will, konnte im Be-richtsjahr einen gut besuchten Kurs durchführen.

Acht von zwölf Teilnehmenden kamen aus dersel-ben Gemeinde. Es handelte sich dabei um gut inte-grierte Frauen, die sich an ihrem Wohnort als Kul-tur- und Sprachvermittlerinnen betätigen sollen.Sie stammen aus Kosova, Kroatien, Mazedonien,Serbien, Portugal und der Türkei. Die anderen ausEngland, Portugal und Sri LankaDurch ihre verschiedensten Erfahrungen konntendie Frauen viel voneinander profitieren und sich ge-genseitig unterstützen. Kursinhalte waren: dasSchulsystem im Kanton Zürich, Förderangeboteund Unterstützungsmöglichkeiten, Berufswahl undBerufsbildung, Kontakte mit der Schule, Rechte undPflichten der Eltern, Grundlagen der Kommunikati-on, der Umgang mit unterschiedlichen Werten unddie Rolle der Kultur- und Sprachvermittlerin. Regelnder Gesprächsführung wurden eingeübt und Kon-fliktlösegespräche durchgespielt.In einer konstruktiven Lernatmosphäre wurde vieldiskutiert und gelacht, doch auch ernsthaft überChancen und Schwierigkeiten der Integration in derFremde geredet. Die Frauen fühlten sich amSchluss gut gerüstet und motiviert, in der Schule ih-rer Kinder oder ihrer Gemeinde mitzuwirken.

KursleiterinRaffaella Scandroglio Baumann

«Elternmitarbeit in der Schule»

Der Video Workshop fand als Pilotprojekt erstmalsbei FEMIA statt und konnte mit fünf Frauen im Som-mer 2004 durchgeführt werden. Das Thema, die ei-gene Identität und Biografie unter dem Aspekt derFremd- und Selbstrepräsentation neu zu überden-ken, wurde in vielen Diskussionen und durch dieAnalyse von Videobeispielen angeregt und hattezum Ziel, zu einer eigenen, persönlichen Stellung-nahme in Videoform zu finden. Während mehrerenIntensivwochenenden, die mehrheitlich im FEMIABüro stattfanden, arbeiteten die Frauen an ihrerFilmidee; gleichzeitig lernten sie, mit der Kameraumzugehen und erlernten Video- und Tonschnitt.Der Workshop vermittelte eine intensive Auseinan-dersetzung mit den Inhalten und dem Umgang mitdem Medium Video, worauf sich die Frauen mit vol-lem Elan einliessen; eine spezielle Herausforderungstellte das Ziel dar, die ersten eigenen Filme gleichfür die Öffentlichkeit zu schaffen. Von den Autorin-nen Gülizar Cestan, Pakize Keles, Delia Krieg-Trujil-lo, Nur Kussan und Eva Urwyler entstanden fünfKurzfilme, die als persönliche Selbstdarstellungenganz für sich sprechen. Die Filme sind als Kopro-duktion von FEMIA Zürich und «do it» productionsauf DVD erschienen, wurden schon mehrmals öf-fentlich gezeigt und stiessen auf reges Interesse.Die DVD ist im FEMIA Büro einsehbar oder sie kanndirekt bei den Workshopleiterinnen ([email protected]) für Fr. 35.– bezogen werden. Wir dankenFEMIA für den Mut und das Vertrauen, dieses Pilot-projekt mit uns zu realisieren.

KursleiterinnenSusanna Perin und Sadhyo Niederberger

Im März 2004 wurde SEM, die durch FEMIA unter-stützte Theatergruppe, von Vera von Gunten, Thea-terpädagogikabsolventin der Theater HochschuleZürich, angefragt, an ihrer Diplominszenierung alsDarstellerinnen mitzuwirken. In weiterer Zusammenarbeit mit Bettina Spoerri(Autorin) und Bianca Mayer (Musikerin) entstandein Openair-Theaterprojekt der besonderen Art: Eintheatraler Waschabend vor einem alten Waschhausin Zürichs Kreis 4.

Innerhalb dieses Rahmenthemas arbeitete dieGruppe während drei Monaten intensiv an einerkünstlerischen Umsetzung von persönlichen Erfah-rungen und fiktiven Geschichten rund ums Wa-schen als soziokulturelle Tätigkeit und zum ThemaSauberkeit in gesellschaftspolitischem Sinn. Eswurde viel improvisiert, diskutiert, politisiert, Textegeschrieben und wieder umgekrempelt, bis die ent-standene Arbeit unter dem Titel «Bleichen wennnötig» Anfang Juni an sechs Abenden der Öffent-lichkeit präsentiert werden konnte – mit grossemErfolg! Auch die vereinzelten Regentropfen, die abund zu vom Himmel fielen, konnten der durchge-hend tollen Stimmung nichts anhaben.

TheaterpädagoginVera von Gunten

«do it yourself» Video Workshop

Im Berichtsjahr haben sich bei FEMIA einige perso-nelle Änderungen ereignet.

Marta Mikic, die langjährige Vorstandspräsidentindes Vereins ist zurückgetreten. Mit sieben Jahrenehrenamtlicher Mitarbeit war Marta die Doyenneder Vorstandsfrauen. Mit ihren Erfahrungen sowohlin Migration als auch im Umgang mit CH-Bürokratiehat sie massgeblich zum Gedeihen unserer Tätig-keiten beigetragen. Erika Walls und Elisabeth Tanksind im Berichtsjahr ebenfalls ausgetreten. Erikawill sich anderen ehrenamtlichen Aufgaben zuwen-den und Elisabeth muss sich vermehrt dem Geld-verdienen und der Allein-Erziehung ihrer Tochterwidmen. Allen drei scheidenden Vorstandsfrauensagen wir Dankeschön und schicken ihnen unserebesten Wünsche für ihre zukünftigen Unterneh-mungen.

Neu im Vorstand ist Aida Kalamujic, Juristin ausBosnien, die mit Ehemann und grosser Tochter seitzwölf Jahren in Zürich lebt. Aida arbeitete neun Jah-re lang für die Asylorganisation als Mediatorin. Jetztist sie als Sozialpädagogin in der Familienbeglei-tung tätig und lancierte kürzlich ein eigenes Projekt

Kommen und Gehen

Theaterprojekt «Bleichen wenn nötig»

Von links, erste Reihe: Barbara Thurnher, Aida Kalamujic, Raffaella Scrandroglio Baumann, Ajner Velijoska,Regula Straumann, Leslie North (ganz vorne). Von links, zweite Reihe: Annalies Domenig (Treuhänderin), HelenNüssli, Claudia Palser-Kieser, Gertrud Ochsner, Judit Luif, Gülizar Cestan, Verena Bruppacher.

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Projektaufwand/Ertrag Aufwand ErtragDeutschkurse 126’403.85 119’139.00Elternmitarbeit in der Schule 15’190.60 13’890.00Bildungsbörse 27’470.15 3’000.00

Zwischentotal Projekte 169’064.60 136’029.00

BetriebsaufwandPersonalkosten 57’173.95Allgemeiner Betriebsaufwand/Infrastruktur 36’598.05

Zwischentotal Betrieb 93’772.00

ErtragSpenden allgemein (Private) 25’162.05Einzelmitglieder 5’200.00Trägerschaften:cfd 10’000.00terre des hommes 10’000.00HEKS 5’000.00Beiträge Kirchgemeinden (inkl. Gemeindediakonie) 18’196.45Beiträge Stiftungen/Firmen/Institutionen 44’500.00Übriger Ertrag 686.55

Zwischentotal Beiträge und Spende 118’745.05

Total 262’836.60 254’774.05Aufwandüberschuss Projekte 33’035.60Ertragsüberschuss Betrieb 24’973.05

Total Aufwand und Ertrag 287’809.65 287’809.65

Aktiven PassivenKassa 672.05Postcheckkonto 45’958.05Postcheckkonto - Depositokonto 49’485.75Debitoren 2’975.00Debitor Eidg. Steuerverwaltung 180.85Kontokorrent BVG 210.80Transitorische Aktiven 24’497.95Total Umlaufvermögen 123’980.45

Kreditoren 1’854.00Transitorische Passiven 36’058.70Unterstützungsfonds für Kurse 1’520.00Total Fremdkapital 39’432.70

Rückstellung Projektkosten 56’540.00Rückstellung Einrichtungen 12’000.00Total Rückstellungen 68’540.00

Vermögen per 1.1.2004 24’070.30Verlust -8’062.55Vermögen per 31.12.2004 16’007.75

Total Aktiven und Passiven 123’980.45 123’980.45

FEMIA-Jahresrechnung 2004

Erfolgsrechnung 1.1.2004 bis 31.12.2004

Bilanz per 31.12.2004

Kommentar zur Jahresrechnung

Wie bereits im Editorial erwähnt, sah sich FEMIA imSommer des vergangenen Jahres mit einer drohen-den Finanzkrise konfrontiert. Der darauf folgendeBeschluss, den Betrieb von FEMIA vorerst zu redu-zieren (vgl. Text zu FEMIA light), zeigte ab Novembererste Konsequenzen. Die Reduktion der Geschäfts-führungsstelle von 90 auf 50 Prozent erfolgte dage-gen per Januar 2005 und wird somit erst im laufen-den Geschäftsjahr eine massgebliche finanzielleEntlastung bewirken. Trotz Tritt auf die Kosten-bremse liess sich somit nicht verhindern, dass dieJahresrechnung 2004 mit einem Verlust von Fr. 8'062.55 abgeschlossen werden musste.

Ein noch grösserer Verlust und die drohende Gefahreiner Schliessung von FEMIA konnten dagegendank einem Hilferuf im Sommer und den folgendenausserordentlichen und zum Teil sehr grosszügigenZuwendungen verhindert werden.

Zu erwähnen sind hier in erster Linie die Beiträgeunserer Mitglieder und zahlreicher privater Spende-rinnen und Spendern, die mit gesamthaft rund Fr. 30'000.– mehr als das Doppelte des vorjährigenVolumens ergeben. Ihnen allen möchten wir andieser Stelle ganz herzlich für ihre – zum Teil sehrgrosszügige – und vor allem auch treue Unterstüt-zung danken.

Eine ebenso grosse Hilfe stellten für FEMIA dieBeiträge von vielen, hier nicht einzeln aufgezähltenKirchgemeinden und insbesondere der Synoden-beitrag der evangelisch-reformierte Landeskirchedes Kantons Zürich (Fr. 10'000.—) sowie eine aus-serordentliche Zuwendung der Bär-Kälin Stiftung(Fr. 30'000.—) dar. Auch diese Beiträge möchten wiran dieser Stelle herzlichst verdanken.

Ein spezieller Dank gilt schliesslich unseren Träger-Innenorganisationen sowie dem Sozialdeparte-ment Zürich, den TrägerInnen des städtischen wiedes kantonalen Integrationskredites und der Eid-genössischen Ausländerkommission EKA (Beiträgesiehe Erfolgsrechnung und untenstehende Liste).Ohne ihre wiederkehrende Unterstützung liessensich viele der FEMIA-Projekte wohl kaum realisie-ren.

Für den FEMIA-VorstandGertrud Ochsner

Projektgebundene Beiträge der öffentlichenHand(in der Erfolgsrechnung als Projekterträge ausge-wiesen)Eidg. Ausländerkommission EKA Fr. 22'696.–Kantonaler Integrationskredit Fr. 16'666.–Stadt Zürich:- Sozialdepartement Fr. 30'000.–- Städtischer Integrationskredit Fr. 3'000.–

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FEMIA-Jahresrechnung 2004Die nebenstehende Jahresrechnung wurde am 6. April 2005 von Rosmarie Müller-Pfister undClaire Philippi geprüft. Ihn ihrem Revisionsberichtvom 14. April 2005 bestätigen sie, dass die Rech-nung ordnungsgemäss und sauber geführt wurde.Sie beantragen der Mitgliederversammlung, denausgewiesenen Verlust auf die neue Rechnung vor-zutragen, die Jahresrechnung 2004 ohne Vorbehal-te zu genehmigen und die verantwortlichen Organevon FEMIA für das Vereinsjahr 2004 zu entlasten.

FEMIA dankt den beiden Revisorinnen und insbe-sondere der Rechnungsführerin Annalies Domenigfür ihre sorgfältige und engagierte Arbeit.

Gremien und Mitarbeiterinnen 2004

Vorstand:Barbara Thurnher, Aida Kalamujic (neu), Judit Luif, Marta Mikic (Präsidentin, scheidend), Gertrud Ochsner(neu), Elisabeth Tanke (scheidend), Erika Walls (scheidend)

Geschäftsleiterin:Gülizar Cestan (scheidend), Myriam Zanovello-Müller (ab 1.1.05)

Kursleiterinnen:Verena Bruppacher, Helen Nüssli, Claudia Palser-Kieser, Raffaella Scandroglio Baumann, Regula Strau-mann, Ajner Velijoska

Kinderbetreuerinnen:Hayriye Cetinkaya (scheidend), Elaine Hangartner, Mehtap Ideli

ImpressumHerausgeberin: Verein FEMIAKultur- und Bildungshaus für MigrantinnenBrahmsstrasse 288003 Zü[email protected]

Redaktion: Judit LuifKorrektorat: Regina Irminger-WeberFotos: Barbara Thurnher, Judit LuifLayout: Claudia Labhart, ZürichDruck: inka Druck AG, Zürich

für Menschen aus Bosnien, die in Zürich leben. Aus-serdem gelang es uns, Gertrud Ochsner, angehen-de Soziologin und engagierte Fachfrau, für den Vor-stand zu gewinnen. Gertrud hat mehrere Jahre fürden Finanzplatz Schweiz gearbeitet und bringt die –ach so nötige – Erfahrung in Geldsachen mit.Wir heissen Aida und Gertrud willkommen und freu-en uns auf eine lange und gute Zusammenarbeit!

Ebenfalls ausgeschieden ist – leider krankheitshal-ber – die Kinderbetreuerin Hayrije Cetinkaya. Siewar von uns allen mit über zehn Jahren am aller-längsten bei FEMIA dabei. Wir wünschen ihr ausganzem Herzen, dass sich ihr gesundheitlicher Zu-stand bessert und sie noch schöne Jahre im Kreiseder Familie erleben kann. Und unsere zweite Kin-derbetreuerin, Elaine Hangartner, hat am 15. Janu-ar 2005 einen kleinen Sohn, Vinicius, zur Welt ge-bracht. Felicitations!

Für die personellen Änderungen im Lehrkörpermöchte ich auf den oben stehenden Beitrag FEMIAlight verweisen.

Und – last but not least – hat FEMIA eine neue Ge-schäftsleiterin. Gülizar Cestan, die drei Jahre langFEMIAS tägliche Geschäfte betreute, sah sich we-gen der Redimensionierung gezwungen, FEMIA zuverlassen. Danke Gülizar und für die Zukunft allesGute!

Seit 1. Januar 2005 ist Myriam Zanovello-Müller un-sere neue Geschäftsleiterin. Myriam bringt sehrviele relevante Kenntnisse mit. Sie ist Ausland-schweizerin mit Lebenserfahrung aus dem italieni-schen und dem südamerikanischen Kulturkreis. Vorder Familienphase war sie Assistentin an der Uni-versität und Schulleiterin in der Erwachsenenbil-dung. Unmittelbar bevor sie zu FEMIA kam, hat sie‘medios’, das neue Kompetenzzentrum für interkul-turelles Übersetzen und Vermitteln konzipiert undin die Wege geleitet. Die Zusammenarbeit zwischender neuen Geschäftsleiterin und dem Vorstand ge-staltet sich positiv, sodass wir alle nicht nur auf ei-ne Konsolidierung der laufenden Tätigkeiten, son-dern auf eine neue Blütezeit von FEMIA hoffen.

Fortsetzung «Kommen und Gehen»

Myriam Zanovello-Müller, Geschäftsleiterin ab 1. Januar 05