Festschrift 10 Jahre "Pank & Ratius - kleine Bühne Budenheim e.V. "

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WIR SIND ZEHN 2005-2015 Pank & Ratius – kleine bühne budenheim e.V. Festschrift

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WIR

SIN

D

ZEHN

2005-2015 Pank & Ratius –kleine bühne budenheim e.V.

Festschrift

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13. Juni 20 Uhr„Frühlingserwachen“

Jugendclub „Frischware“

19. Juni 20 UhrAkademische Feier

20. Juni 20 Uhr„TheaterTheater“

Lesung und TheaterArmin Nufer und Ensemble

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ZEHN JAHRENICHTS ALS THEATER Gäbe es so etwas wie ein Pank-und-Ratius-Casting-Te-

lefon, es würde in jedem Jahr etwa dreimal klingeln. Recht zuverlässig melden sich meist nach unseren Herbstko-mödien Zuschauer, die bei Pank & Ratius mitmachen wol-len, weil sie schon einmal Theater gespielt haben und genau in unserem Verein denken gefunden zu haben, wonach sie suchten.

Weil auch wir ständig nach Mitspielern suchen, passen diese Anrufe, wie die Faust aufs Auge. Sie begeistern uns, weil sie Kompliment für unsere Arbeit sind und uns um neue Farben erweitern werden. Aber was sollen wir den Anrufern sagen? Dass wir eine lustige bunte Truppe sind, bestens ausgestattet mit eigenem Theatersaal, mit Profiregisseur und Profis am Licht, in der Maske und beim Bühnenbau? Wir uns um tolls-te Kostüme nicht sorgen müssen? Und der Spaß überwiegt? Dass wir ein fantastisches Publikum haben? All das stimmt. Und dennoch schwingt bei den Gesprächen auch immer ein leiser Unterton mit. Pank & Ratius ist auch viel Arbeit.

Ab März treffen wir uns regelmäßig Mittwochs abends direkt nach der Arbeit zum Proben. Die Texte sollten

sitzen, Anwesenheit und Pünktlichkeit sind wichtig. Ziehen sich die Szenen der Anderen in die Länge, sind Sitzfleisch und Geduld gefordert – bis in den späten Abend hinein. Ab Oktober werden die Wochenenden verplant mit Ganztags-proben und Bühnenbau. Den „Tag der Deutschen Einheit“ oder Allerheiligen als Familientag einplanen, schlecht mög-lich. In den Herbstferien verreisen – ungern. Die ersten beiden Novemberwochen, sind für Abendproben geblockt. Übers Jahr verteilt: Aufräumtage, Veranstaltungen organisie-ren, Brezelbacken und Kassendienste für die „Frischware“. Auch das ist Pank & Ratius.

Vor zehn Jahren saßen wir am Telefon und haben Buden-heimer, die wir irgendwie kannten für den Verein begeis-

tert. Viele aus dem ursprünglichen Ensemble sind geblieben, andere haben sich umentschieden. Neue Mitspieler sind gekommen, haben sich bis heute unentbehrlich gemacht, andere sind wieder gegangen oder haben eine verdiente Pause eingelegt.

Pank & Ratius fordert jeden der mitmacht. Aber es gibt auch den reichen Lohn, den uns ein begeistertes und

treues Publikum in Form von Applaus, Zuspruch und Un-terstützung vielfältigster Art auszahlt. Längst kommen unsere Zuschauer nicht nur aus Budenheim. Pank & Ratius hat sich einen Namen über die Ortsgrenzen hinaus gemacht. Das macht stolz und stiftet Identität. Doch nicht zu vergessen, wir sind und bleiben Laien, Amateure, Dilettanten – wie auch immer man das nennen mag – zwar solche mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen, aber auch solche, die diesen Zu-spruch brauchen.

Die Mitspieler sind unser Kapital. Angewiesen sind wir selbstverständlich auch auf Kapital in Form von schwarzen Zahlen. An dieser Stelle, ist der Gemeinde, der Firma Bericap in Person von Herrn Günter Krautkrämer und der Budenhei-mer Volksbank sowie allen privaten Spendern und Sponsoren nicht genug zu danken. Sie tragen unsere Sorge mit, dass das kleine Zahlenwerk nicht ins Rote abrutscht. Ohne sie würden wir um Qualität kämpfen müssen und die wunderbare Spiel-stätte im „Gasthof zum Goldenen Ritter“ nicht so einfach halten können.

Unser größtes Kapital aber ist unsere Jugend. Die jungen Menschen, die in der „Frischware“ mutiges Theater

machen, sind teils in diesen Verein hineingewachsen, ohne dass sie gefragt wurden. Es sind unsere Kinder, die während der Probenabende, kaum dem Kindergarten entwachsen, im Theatersaal Hausaufgaben gemacht, sich schlafend in der Ecke zusammengerollt oder von Babysittern abholen lassen haben. Das hat sie nicht davon abgehalten, mitzumachen und Freunde für Pank & Ratius zu begeistern. Sie sind es, die wir brauchen um in 15 Jahren wieder feiern zu können. Dann werden sie die Stücke füllen, für die wir längst zu alt gewor-den sind. Denn selbst der „Besuch der alten Dame“, liese nur noch eine Rolle für das jetzige Stammensemble frei.

So blicken wir der Zukunft entgegen. Unser Dank an alle, die diesen Blick mit uns wagen und den Weg bis hierhin mit uns gegangen sind.

Michaela Paefgen-lass, siMone Wittenstein, anja Kunz, annette lang und RaineR datz (VoRstand 2014/2015)

3 Pank und Ratius - kleine bühne budenheim e.V. / www.pankundratius.wordpress.com

Bilder: Markus Orthey, Heribert Schäfer, Holger Reinhart, Michaela Paefgen-Laß, Annette Lang /Text, Satz und Layout: Michaela Paefgen-Laß /Druck: Jabkowski Printmedien

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Es ist mir eine grosse Freude, dem Theaterverein „Pank und Ratius“ mei-

ne herzlichen Grüße und Glückwünsche zum 10-jährigen Bestehen zu übermitteln.Wo heute viele Vereine Schwierigkeiten haben junge Leute für ihre Projekte zu be-geistern, ist es „Pank & Ratius“ gelungen, die Jugend mit einzubinden. So können wir uns nicht nur an der Stammtruppe mit einem wechselnden Repertoire jedes Jahr auf das Neue erfreuen, nein, auch der Jugendclub „Frischware“ begeistert die Budenheimer.

Ein Verein hat Geburtstag, der hier im Ort gefehlt hat, der noch mehr Viel-falt in unsere Gemeinde bringt und die Vereinslandschaft bereichert. Ich kenne viele Personen, die schon sehnsüchtig auf die nächste Aufführung warten.Ich hoffe, wir dürfen uns auch in den Fol-gejahren auf weitere Theateraufführungen freuen, egal ob schwere oder leichte Kost. Budenheim braucht Euch.

MATTHIAS MEINCKE Vorsitzender, Vereinsring Budenheim

RAINER BECKER Sehr geertr Mitglieder

der Theatergruppe „Pank & Ratius - kleine bühne budenheim“,meine Damen und Herren,

Auf den Brettern, die die Welt be-deuten“, wie Friedrich Schiller die

Bühne so trefflich beschrieb, ist unsere Theatergruppe „Pank & Ratius“ nun seit zehn Jahren zu Hause. Zu diesem Jubi-läum möchte ich persönlich, aber auch im Namen des Gemeinderates und der Verwaltung sehr herzlich gratulieren.Auch wenn das Theaterspielen für Sie – in Anführungszeichen – nur ein Hobby ist, so ist es doch zu Ihrer Welt geworden und Sie haben uns mit Ihren Auffüh-rungen beste Unterhaltung geboten.

Für die vielen anregenden Abende, die Sie uns mit Ihrer Kunst geschenkt haben, dan-ke ich Ihnen. Die Gründung von „Pank & Ratius - kleine bühne budenheim“ war ein Gewinn für unseren Ort und hat einmal mehr bewiesen, dass ein kulturelles Ange-bot im Umfeld der großen Städte seinen Platz hat und nicht wegzudenken ist. Die Faszination, die von der Welt des schönen Scheins ausgeht, hat Sie, liebes

Ensemble, dazu bewogen, Ihre freie Zeit, Ihre Kraft und Ihre Energie in das Pro-jekt eines Amateurtheaters zu stecken.

Besonders beeindruckt bin ich da-bei auch von den Leistungen Ihres

Jugendclubs „Frischware“. Die jungen Leute bringen eine bemerkenswerte schau-spielerische Leistung auf die Bühne.

Ihnen allen ist es stets gelungen, Stücke auszuwählen, die nicht nur den Talenten und Potenzialen Ihrer Gruppe entsprechen, sondern mit denen sich alle auch identifi-zieren können. Dies trägt sicher auch dazu bei, dass Sie beim Publikum gut ankom-men. Deshalb kann ich Ihnen und uns, den Zuschauern, nur wünschen, dass Sie auch zukünftig die Zeit und Energie fin-den, neue Stücke einzustudieren, um uns ein paar schöne Stunden zu bereiten.

Wir, das Publikum, zu dem auch ich mich zähle, wünschen Ihnen noch

viele weitere ausverkaufte Vorstellungen und freuen uns schon auf Ihre nächste Premiere. Allen Theaterleuten ein toi, toi, toi!

Bürgermeister der Gemeinde Budenheim

Frauenpower, 2005

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v o r n w a l d m e t a l l b a u

Der nackte Wahnsinn, 2013Frauenpower, 2005

Geliebte Aphrodite, 2009

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ZEHN JAHRE - DIE STÜCKE

Die sieben Todsünden, 2011

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AUF DER BÜHNE BEI P&R

Probe „Jetzt nicht, Liebling“, 2007:„Der Text ist schei... !“

„Stimmt. Das gibt dir aber trotzdem nicht das Recht ihn schei... zu spielen“„Den hast du aber da reingeschrieben“

„Ach was? Ja, dann streng dich an!“

Simone Wittenstein, Michaela Paefgen-Laß, Anja Kunz, Annette

Lang, Tina Gall, Elisabetta Iozzel-li-Reinhart, Dirk Horstmann, Guido Paefgen, Christoph Kreckel, Lothar Kreckel, Katja Kreckel, Karsten Berg-ner, Mar-kus Orthey, Holger Reinhart, Kerstin Dotzer, Kerstin Wenselow-ski, Sandra Kirsch, Hans Patzig, Dorothee Neu-burger, Rainer Datz, Emily Paefgen, Antonia Becker, Angela Blumer, Robert Brand, Stefan Dorschel, Thomas Gries, Thomas Hövelmann, Julius Horstmann, Lars Kern, Maja Klee, Heinz Kolling, Markus König,

Johanna Kreckel, Vicky Moissiadis, Kai Krimmel, Hannes-Jasper Paef-gen, Ute Reisert, Kimon Schanze, Viola Scholz, Annelie Sieben, Alina Vornwald, Peter Leonhardt, Timo Spandl, Annelie Keller †, Michael

Reisert, Michael Speth, Phillip Wittenstein, Martin Speicher, Nicola Wittenstein, Jonathan Bergner, Anna Bergner, Paul Kreckel, Florian Dotzer, Christian Dot-zer, Peter Wittenstein, Anke Horstmann, Lars

Reisert, Jana Reisert, Giulia Rein-hart, Annette Funk, Tanja Weber, Manuela Speth, David Strack, Lea Willim, Pauline Willim, Peter von Gernow, Petra-Carola von Gernow, Thiemo Lambert und Armin Nufer

Stücke 2005-2015: 2005 „Frauen-power“ (R: Kerstin Dotzer, Michaela Paefgen-Laß), 2006 „Camping, Koks und Hollywood“ (R: Guido Paefgen, Holger Reinhart, Dorothee Neubur-ger), 2007 „Jetzt nicht, Liebling“ (R: Armin Nufer), 2008 „Die Hochzeit des Figaro“ (R: Armin Nufer), 2008 „Ein Sommernachtstraum“ (R: Simone Wittenstein, Michaela Paefgen-Laß), 2009 „Geliebte Aphrodite“ (R: Armin Nufer), 2010 „Campiello“ (R: Armin Nufer), 2011 „Männerhort“ (R: Die Männerhortmänner), 2011 „Die sieben Todsünden“ (R: Armin Nufer), 2012 „Ninotschka“ (R: Armin Nufer), 2013 „Der nackte Wahnsinn“ (R: Armin Nufer), 2013 „Helges Leben“ (R: Guido Paefgen), 2014 „Was ihr wollt“ (R: Ar-min Nufer), 2015 „Frühlingserwachen“ (R: Guido Paefen), für 2015 in Arbeit „Ein ungleiches Paar“ (R: Armin Nufer)

Was ihr wollt, 2014

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Liebes Theaterpublikum, nein, Sie sind nicht, wie Karl Valentin das einmal zu Papier gebracht hat, gezwungen,

365 mal im Jahr ins Theater zu gehen, um beispielsweise eine Produktion von P&R anzusehen, aber P&R freut sich, Sie in jedem November mindestens einmal beim Besuch der aktuellen Produktion begrüßen zu dürfen. Und zusätzlich im März beim Jugendclub „Frischware“. Nein, Sie werden natürlich nicht gezwungen ins Theater zu gehen. Aber wir würden Sie doch gerne dazu auffordern, auch nach zehn Jahren, gemeinsam mit P&R weiter zu wachsen und zu rei-fen – die eigenen Horizonte zu hinterfragen, um mit P&R in acht Jahren volljährig zu sein. Das ist salopp formuliert und doch auch wieder sehr ernst gemeint: Ohne gutes Publikum kein gutes Theater. Kein gutes Theater ohne gutes Publikum.

Wachsen, erwachsen werden, aber kein maßloses Wach-

sen wie in der Wegwerfgesellschaft, die uns leider noch immer fest im Griff hat. Nein, wachsen mit Maß, Geduld und Gefühl, die Ressour-cen sensibel wertschätzend. Unsere Ressourcen sind natürlich zuerst die SchauspielerInnen. Kein Thea-ter ohne Spieler. Spielen heißt sich preisgeben. Mit Haut und Haar, mit Geist und Seele, mit Kraft und Hingabe. Und das ist eine große Sache. Nur wenn wir unsere Rollen ausfüllen, unser privates Da-Sein bei den Proben und auf der Bühne vor Pu-blikum vorübergehend in ein neues Da-Sein umfüllen, zie-hen wir unsere Zuschauerschaft in Bann. Dann werden wir sie verblüffen, anspruchsvoll unterhalten und herausfordern.

Wachsen wollen wir in unserer Darstellung und wir wollen den Raum, in dem wir spielen regelmäßig neu erfinden. Doch wir müssen mit unseren Ressourcen beim Bühnenbild, bei Maske und Kostüm schonend umgehen. Wir wollen nicht verschwenden, wir arbei-ten um, verwerten neu und denken nachhaltig.

Engagement für die Kunst, für Budenheim, das ist unser Anliegen. Ohne P&R ist Budenheim ja schon

gar nicht mehr vorstellbar. Seien wir ehrlich: Gutes The-ater gehört inzwischen zu Budenheim wie der Verschluss auf eine Flasche. Auch hier soll der gegenseitige Um-gang schonend, vertrauensvoll und wertschätzend sein. Budenheim braucht P&R, P&R braucht Budenheim.

Theater soll wie ein Weckruf sein! Seit neun Jahren bin ich nun der einzig Externe bei P&R, zuerst als Work-

shopleiter, dann als Regisseur. Spannende Jahre! Eine Ama-teurtheatergruppe rafft sich auf zu neuen Ufern, das war und bleibt mein Ziel. Anspruch? Können? Idealismus? Lust? Lie-be? Leidenschaft? All das, und manches mehr hat mich mit dem Ensemble vereint, entzweit, begleitet. Es ging also nicht nur vorwärts. Aber Anspruch, Leichtigkeit und Qualität zu vereinen, sind auch für Profitheater eine Herausforderung.

Festzuhalten ist: Alle Schauspielerinnen und Schau-spieler, die bei P&R auf der Bühne stehen, haben sich

wunderbar weiter entwickelt, sind besser geworden, grad-liniger, ausdrucksstärker, akzentuierter und genauer. Bei manchen Spielern begegnen sich Leidensfähigkeit und

Leidenschaft gar auf Augenhöhe. Rück-schritte und Rückfälle nicht ausgeschlossen. Es überwiegt die Neugier, die Freude, das Interesse an einer größeren schauspieleri-schen Ausdruckspalette, natürlich auch der Wunsch nach Erfolg und Anerkennung.

Ziel soll sein: SchauspielerInnen, die alles wollen und alles können – vom Drama bis zur Komödie, vom textlastigen Stück bis zum bewegungsintensiven, vom mo-

dernen bis ins klassische. P&R darf sich nicht auf leicht verdauliche Kost festlegen lassen – P&R muss ebenso wie die äußerst respektable „Frischware“ auch irritieren dürfen, wachrütteln, Fragen aufwerfen und Diskussionen ansto-ßen. Für mich als Theaterprofi, liegt die Latte sicherlich höher als für ein Amateurensemble, das Theater zum Ver-gnügen und wunderbarerweise unter großem zeitlichen Einsatz macht. Mein Anliegen bleibt, dass wir alle immer besser werden, niemals müde werden uns zu steigern und in allen Schattierungen glänzen und schillern wollen.

Schenken Sie uns als Publikum auch weiterhin ihre Treue und ihr Vertrauen, fordern sie gerne immer mehr.

Verlangen Sie Abwechslung. Stärken Sie uns auf der Su-che nach neuen Formaten, nach Innovation in dieser fast schon heiligen Halle. Ich finde sie berauschend schön, diese Halle. Dieser Ort, fordert mich alljährlich heraus, Blickwinkel zu verändern, auszuloten, was der Raum mit dem Publikum, was der Raum mit dem jeweiligen Stück und was der Raum mit den Schauspielern macht.

ARMIN NUFERRegisseur, Schauspieler und Sprecher

ein AuShAng am Schwarzen Brett vom Mainzer Staatstheater brachte Armin

Nufer im Sommer 2006 zu P&R. In zwei Tagen Theaterworkshop sollte der Profi das damalige Ensemble darstellerisch auf Vordermann bringen. Daraus wur-den bis heute neun Jahre, neun Regie-

arbeiten und sechs Lesungen. Doch eine Sache treibt ihn noch immer um: „Warum rennt ihr beim Sprechen auf

der Bühne ohne Ziel auf und ab?“

Jetzt nicht, Liebling, 2007

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Jetzt nicht, Liebling, 2007

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Pank & Ratius, war von Anfang an offen für viele Theaterformen. Wir wollten uns ausprobieren und das

Publikum daran teilhaben lassen. Schon im dritten Jahr P&R spielten wir den „Sommernachtstraum“ von Willi-am Shakespeare in einer Fassung für Kinder. Wir haben dieses Stück unter Anderem gewählt, weil wir unseren eigenen Kindern die Möglichkeit geben wollten, mitzu-spielen, Erfahrungen zu sammeln, Lust auf Theater zu bekommen. Sie sollten nicht nur die Leidtragenden sein, wenn Mama oder Papa wieder zur Theaterprobe muss-ten, sondern aktiv dabei sein dürfen, integriert werden in P&R. Aus den Feen und Königskindern von damals, sind heute junge Erwachsene geworden, die dem Verein an der einen oder anderen Stelle noch immer die Treue halten.

Nach dem Sommernachtstraum gab es immer wieder Stücke, in denen unsere Kinder mitgespielt haben. Vor

drei Jahren schließlich haben wir entschieden das kreative Potential einer Jugend die auf die Bühne will zu bündeln und mehr Nachwuchsarbeit zu leisten. Der Jugendclub „Frischware“ wurde aus der Taufe gehoben. Als ich mich umgehört habe, wer mit dabei sein will, kamen schnell zehn junge Menschen zusammen. Vier waren schon im „Som-mernachtstraum“ dabei und hatten in der Herbstkomödie „Geliebte Aphrodite“ im griechischen Chor mitgespielt.

Im Herbst 2013 stellte sich die „Frischware“ dem Publikum zum ersten Mal mit „Helges Leben“ von Sybille Berg vor.

Eine Farce. Direkt, modern, frisch. Eben „anders“, so wie die „Frischware“ sein wollte. Im Rahmen unserer kleinen Jubiläumswoche spielt die Jugendgruppe nun zum letz-

ten Mal die diesjährige Produktion „Frühlingserwachen“ von Nuran David Calis. Eine neue Version des Klassikers von Frank Wedekind. Der Jugendclub bietet seinen Mit-spielern ein Forum, in dem sie sich mit dem Jungsein und dem Erwachsenwerden spielerisch und künstlerisch auseinander setzen können. Es geht nicht darum, ihnen ein Beschäftigungsprogramm vor die Füße zu legen. Sie wissen selbst sehr gut, was sie wollen, können und sich trauen. Es geht darum, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auf andere Weise auszudrücken. Mit Texten, Musik, in den Kostümen und der Gestaltung des Bühnenraumes.

Die „Frischware“ ist ein Kollektiv und nur auf dieser Basis kann der „Frischware“-Theaterabend entstehen.

Es wird viel diskutiert, ausprobiert, improvisiert. Fragen dürfen auch mal liegen bleiben, verlangen nicht gleich nach Antworten. Abstraktes Denken ist in unserer perfekt vorgelebten Welt verloren gegangen. Theaterarbeit soll das wieder fördern und den Sinn dafür schärfen, dass Museen, Theater und Konzerte zu unserer Gesellschft gehören.

Die Frischware ist offen für alle. Demnächst wird es die ersten Treffen geben, auf denen dann besprochen wird, welche Projekte wir als nächstes gemeinsam an-packen wollen. Wir freuen uns über neue Mitspieler. Bitte einfach melden oder spontan dazu kommen.

Alles ist frisch, alles bleibt anders.

GUIDO PAEFGEN„Bei der „Frischware“ gibt es nicht auf alles eine Antwort“

Die „FriSchwAre“ ist die junge, unbändige Jugendabteilung von P&R. Sie wurde 2012 von Guido Paefgen gegründet und macht seitdem unter seiner Leitung Theater wie sie will. Schmeißt alte Kulissen zusammen, um daraus neue Bühnenbilder entstehen zu lassen. Bringt sich auf der Bühne mit Leib und Seele ein, sieht aber nicht ein, warum Darstellung sich von Grenzen aufhalten lassen soll.Bei den „Alten“ im Herbst-stück sind die „Jungen“ jedes Jahr beliebte Mitspieler.

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ES GRATULIEREN ZUM ZEHNTENDIE BUDENHEIMER VEREINE

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Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum!

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Nach einem Jaher Theaterabstinenz war ich im Jahre 2009 mal wieder auf der Suche nach

einem neuen Verein. Mir war klar, ich wollte Stücke mit Anspruch und Witz sowie im Idealfall einem externen Re-gisseur. Meine Schwester erzählte mir, dass es genau das was ich suche in Budenheim gäbe. Also nichts wie los, Frau Paef-gen-Laß angeschrieben und Karten für „Geliebte Aphrodite“ besorgt. Meine Schwester hatte mir nicht zu viel versprochen – ich war begeistert. Nach einem Gespräch mit der 1.Vorsit-zenden und einem Einzel-Casting mit dem Regisseur – ich durfte später erfahren, dass außer mir noch niemanden die-ses Schicksal ereilt hatte – war ich ab 2010 bei den Proben zu „Campiello“ dabei. Zunächst musste ich mich noch an gewisse Dinge wie „mit komischen Tänzen und Bewegun-gen aufwärmen“ und „wie verstehe ich was der Regisseur mir sagen will“ gewöhnen, aber nach der Premiere war ich dann auch komplett angekommen. 2011 stand dann die erste Jahreshauptversammlung inklusive Wahlen an. Mein Mann verabschiedetet sich noch von mir mit den Worten „Lass dich ja nicht für irgendwas wählen“ und zurück kam ich als Kassiererin. Seit dem turne ich im Verein vor und hinter den Kulissen rum. Auch mein Mann ist regelmäßig eine tatkräftige Unterstützung und manchmal auch Impulsgeber für Vor-standsfragen. Im Laufe der Zeit konnte ich entdecken, dass es auch unheimlichen Spaß macht hinter der Bühne aktiv zu sein, ob als Backstage-Souffleuse bei „Der nackte Wahn-sinn“ oder als Front-Souffleuse bei der „Frischware“. Gerade seit diesem Jahr gibt es so viele Möglichkeiten sich einzubringen und auch mit Mitgliedern Projekte zu erarbeiten. Ich für mich kann sagen, dass sich mit den neu-en vielfältigen Aufgaben auch ein anderer, neuer Elan entwickelt hat und es wahnsinnig toll ist, sich jedes Jahr – viel-leicht auch je nach privater Situation – flexibel für immer wieder andere Projekte entscheiden zu können.

ANJA KUNZTheaterabstinenz in Budenheim beendet

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Wozu Theater? Wo ich herkom-me, spielt Theater gar keine

Rolle: man arbeitet – möglichst ohne zu klagen – und in der Freizeit tut man das, wozu man während eines Arbeits-tages oder einer Arbeitswoche eben nicht kommt: Kinder, Haus, Garten und Freunde. Theater – Fehlanzeige.

Ein Glück hat mich mein Studium nach Wien geführt und schon bald besaß ich mein erstes Jeunesse-Abo und habe da-mit begonnen, eine bunte Perlenschnur zu knüpfen. Mitunter leicht und eingän-gig, oft stark nachhallend und manch-mal einfach unvergesslich: Perle an Perle

reihen sich über die Jahre die Theater-, Opern- und Konzerterlebnisse .

Was fasziniert mich am Theater? Es sind die Menschen, die – so

glaube ich – von Gott in ganz beson-derer Weise gesegnet sind. Kennst Du die Dämme der Kinder im Bach-lauf, die das Wasser versprudeln und springen lassen? Genauso bewegen die Theaterleute den Fluß meines Leben indem sie das Wasser soviel leben-diger machen und der Spießigkeit immer ein Schnippchen schlagen!

Toi toi toi, Pank & Ratius!

ELISABETH SIMSCHWider die bleierne Spießigkeit

AnjA kunz (li.) kam als Anja Reibel mit einer Videokassette und einer gut gelernten Vorsprechrolle zu Pank & Ratius. Im bitterkalten Rittersaal im Januar 2010 schnapp-te sie sich einen Holzstuhl und legte mit dem Vorsprechen los. Das „Casting“ gehörte zugege-benermaßen zu einer der großen Schnapsideen des Theatervereins und wurde aus guten Gründen schnell wieder aufgegeben.

eliSAbeth SimSch ist begeisterte Zuschauerin der ersten Stun-de und begeistert das Ensmble von Pank & Ratius wiederum Jahr für Jahr mit fundierten Stückkritiken, vorgetragen auf charmantestem kärntnerisch.

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Orginal Grünton wäre toll!Grüße Sellhast

Lars Kern, Hannes Paefgen, Maja Klee ( oben).Annelie Sieben (unten) - alle „ungecastet“

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TINA GALL„Dieser wunderschöne Sommer 2005“

Ja, Zehn Jahre P&R, das ist schon „bibbel di bibbel di bob“ oder einfach nur klasse. Ich erinnere mich – ne-

ben Sitzungen, in denen viel über Theater an sich gespro-chen und geplant wurde, Satzungsentwürfe geschrieben oder Posten verteilt wurden – an diesen wunderschönen Sommer 2005 mit vielen lauen Probenabenden, an denen wir uns an die „Frauenpower“ und auch an die anderen Mitspieler und Mitglieder herantasteten. Denn Theater bedeutet nicht nur in (hoffentlich) wunderbare, begehrte Rollen zu schlüpfen und für begrenzte Zeit jemand anderes sein, sondern auch viel von sich selbst preiszugeben. Das ist eine gute Basis für vertrautes Zusam-menarbeiten im Ensemble, denn irgendwann „hängt jeder mal an der Decke“ und kommt mit der Umsetzung seiner Rolle nicht weiter.

Ich denke auch schmunzelnd zurück an „Geliebte Aphrodite“, das Stück mit meh-

reren Bühnenebenen, wo Markus Orthey und ich immer hofften, dieses sperrige, har-te, gelbe Sofa mit Michaela und Dirk nur ja in die richtige Richtung zu drehen, im-mer mit der Angst im Rücken, dass das Ding nicht kippt. Lustig waren bei dieser Inszenie-rung auch immer die Stimmen der „Chormit-glieder“ aus dem „off“ an Sandra und mich: „Ihr haut schon wieder zu laut auf den Box-sack, man versteht die anderen nicht...“. Ich glaube, ich könnte jetzt mal einfach so

weiterschreiben über die verschiedenen Stücke, aber ich werd‘ mal nicht „so breit“, wie öfter beim Spielen...

Auch wenn zum Ende der jährlichen Proben die Ner-ven gerne mal blank liegen, es wieder wahnsin-

nig spät wurde, man sich am nächsten Tag schon wi-iiiieder sieht; es macht einfach Spaß zu spielen und ich denke, dass ist das Wichtigste beim Theaterspielen.Die Spielfreude trägt sehr viel zum Gelingen eines gu-

ten Theaterstückes bei und steckt die Zu-schauer an. Wir versuchen, immer zu zündeln und hoffen, dass der Funke ins Pu-blikum „überspringt“. Ich freue mich, wenn uns das schon oft gelungen ist.

Super fand ich auch immer diesen unerschüt-terlichen Optimismus von Michaela: „Das

stemmen wir, das werden wir stemmen, das ist zu stemmen“ und Simones unerschütterliche Tatkraft, ihr handwerkliches Geschick und ih-ren Lieblingssatz „ Also, die Hohlkehle..“, den sie im Laufe der Jahre oft gebraucht hat, um zu sagen, das die sauber gehalten, gestrichen oder für den Bühnenbau freigeräumt werden muss.Was mir noch einfällt: Bei P&R gibt es mei-ner Meinung nach keine starren Hier-archien. Vereinfacht gesagt: Im Prinzip kann jeder „alles machen“, wenn er moti-viert, engagiert und verlässlich ist.

tinA gAll ist „Pankerin“ von Anfang an. Und seit-dem immer dabei, ob als Darstellerin, in den ersten Jahren als Kassiererin oder als mutmachende Proben-besucherin in Stücken, in denen sie nicht mitspielt. Und, als unermüdliche Anzeigeneinholerin.

„bibbel Di bibbel Di bob“ ist eine sehr lustige Aufwär-mübung vor den Proben, die viel Konzentration erfordert. Außer der „Frischware“ versteht das Spiel aber kaum jemand im Verein, weshalb es auch nur bei der „Fri-schware“ gespielt wird.

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Kerstin WenselowskiVom „Wahnsinn“ gepackt

Schauplatz: Vollbesetzter Theatersaal, „Gol-dener Ritter“ Budenheim, November 2013,

Aufführung „Nackter Wahnsinn“– temporeiche Ge-schichte mit präzisem Timing: Tür auf/Tür zu, Trep-pe hoch/Treppe runter, Verwicklung, Verwirrung – Schauspieler wie auch Zuschauer geraten bei dieser dynamischen Aufführung zusehends in Wallung.

Schwenk auf Publikum: Kerstin W. aus W., in der vor-letzten Reihe sitzend. Ihre Kinnlade klappt vor Über-raschung und Entzücken ständig auf und zu.

Innerer Monolog: Uah, was ist das denn hier? Wie g..., ähm, klasse ist das denn? Warum habe ich vorher von Pank-und-Ratius noch nie gehört? Die spielen ja toll! Und das ist Laientheater? Da können sich viele andere eine dicke Scheibe abschneiden!!! Da möchte ich bittebittebitte mitmachen! Ob die jemanden wie mich brauchen? Ich frag bei Gelegenheit mal nach...

Zeitsprung: April 2014Kerstin: Also heute trau ich mich, jetzt frag ich an, ich mach‘s, echt. So, ich schreib denen jetzt - ah, mensch, wie fängt man denn da an? „Hallo erst mal!“? Quatsch, to-tal unwitzig. „Braucht Ihr mich?“ - Nein, das geht ja gar nicht, das hört sich merkwürdig an! Hilfe! Ah, jetzt weiss ich‘s: Ich fand Euch so was von klasse..... und würde Euch gerne unterstützen: vor, hinter, unter und vielleicht auch irgendwann AUF der Bühne...“. So, jetzt isses raus!

Ein paar Tage später: Telefon klingeltKerstin: Oh, hallooo! ..... Ja, genau, die ist von mir.... Echt? Schön zu hören!.... Heute Abend schon? ... Ja, ich kann kommen. .... Ok, bis später!

So oder ähnlich hat es sich zugetragen und mein alter Ego hieß von diesem Abend an „Sebastian“ in „Was

Ihr wollt“. Was damit auch kam, war ein halbes Jahr in-tensiver Probenarbeit, viel Spaß, gelegentlich größter Zweifel, ob das nicht ein, zwei Nummern zu groß ist. Schlussendlich kam aber alles zu einem Happy-End!

Epilog: Jede(m/r), der/die eine Spielfreude in sich verspürt, der/die Lust auf tolles ungewöhnliches Laientheater hat,

kann ich nur raten: Traut Euch, meldet Euch - es ist eine super nette, witzige Truppe und es macht RIESIGEN Spass!

Annelie Sieben, Lars Kern, Kerstin Wenselowski, Thomas Hövelmann und Heinz Kolling „trauten“ sich irgendwann nach Budenheim. Dirk Horstmann und Hannes Paef-gen waren schon immer dabei.

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SIMONE WITTENSTEINDas Leben braucht mehr Komödie

Mit Theater – insbesondere mit Komödien – ver-binden sich bei mir …. ach, lest selbst:

….der Vorhang öffnet sich und ich tauche ein, in eine Ge-schichte, die mich meine Umgebung, meinen Alltag, meine Sorgen und meinen Stress plötzlich vergessen lässt, die mich gefangen hält und mich für kurze Zeit in eine andere Welt entführt, bis zum Schlussapplaus. Und im Fall einer Komödie war das Gefühl um so intensiver, je mehr ich lachen durfte.

Wenn ich als Zuschauer so aus einer Vorstellung he-raus kam, hat mir die Erinnerung daran oft noch Tage später ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Die Idee Theater zu spielen wuchs nicht aus dem Wunsch nach einer Bühne für mich als Schauspieler, sondern aus dem Wunsch, die Zuschauer hier in Budenheim dieses Gefühl entdecken zu lassen. Ihnen Gelegenheit zu geben, einfach mal abzuschalten und sich unterhalten zu lassen.

Und wenn man während der Vorstellung herzhaf-te Lachanfälle hört oder sieht, wie sich der ein oder

andere die Lachtränen aus den Augen wischt, weiß ich, wofür ich all die mühevolle und zeitintensive Proben-zeit auf mich nehme. Dann freue ich mich und bin auch ein ganz klein wenig stolz, Teil dieses Vereins zu sein und Budenheim ein bisschen bereichern zu dürfen.

Simone wittenStein - Ohne sie kein Pank & Ratius. Sie hatte beim Weihnachtsspaziergang mit Micha-ela Paefgen-Laß die Idee und beim Glühwein am Kiosk am Rhein die Hartnäckigkeit. Die beiden Wester-wälder „Basaltköpfe“, die gemein-sam in der Schule waren und sich viel später in Budenheim wieder fanden, ziehen seit zehn Jahren im Vorstand an einem Strang. Nur in zwei Dingen werden sie sich niemals einig werden: Spritzige Komödie oder großes Drama? Ray Cooney oder Woody Allen? Ausba-den müssen das Jahr für Jahr alle an der Stückfindung beteiligten Vorständler und der Regisseur.

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MICHAELA PAEFGEN-LASSMeine kleinen Dramen

Bis zum Theatersaal habe ich nur wenige Schritte zu lau-fen. Übers Jahr verschwindet der Weg unter all den Ge-

danken, die mir duch den Kopf schwirren: Fangen wir pünktlich mit der Probe an, ist es zu kalt im Saal, kann ich meinen Text und habe ich den Schlüssel eingesteckt?

Nur einmal im Jahr wird die kurze Strecke zwischen Bahngleise und Kirchmauer unendlich lang. Nicht nur, weil ich beladen bin wie ein Packesel. Die Tasche über der Schuler, den Korb mit Essen eingehängt ins Armgelenk und eine Kiste mit ToiToiToi-Geschenken, Textheft sowie Kostüm in beiden Händen. Es ist Premierentag. Und das ist ein Tag, an dem sich Spannung, Vorfreude, Nervosität wegen all der Kleinigkeiten, die ich vergessen haben könnte – und es kann viel vergessen werden an diesem besonderen Tag – mischen mit einem Gefühl von Traurigkeit. Nur an diesem Tag gehe ich sehr langsam.

Ich liebe dieses Probenhalbjahr, dieses Ringen um die neue Rol-le im eigenen kleinen und das Ringen um das ausgesuchte

Stück im großen Ganzen. Ich werde das ab jetzt vermissen. Die Menschen, den Spaß, die Arbeit, die Zweifel wenn es nicht klap-pen will, die Freude, wenn es das dann doch tut. Mein Hobby eben. Den wunderbaren Text, den Shakespeare seiner Viola in den Mund gelegt hat auswendig lernen zu dürfen, ein Geschenk. Scheinbar verwirrt Sardinen durch die Gegend zu schleppen und dabei den Überblick nicht zu verlieren, schweißtreibend.

Wie wird uns dieses neue Stück stehen, ist eine Frage, die mit dem Lesen von ungezählten mehr oder weniger leichten Ko-mödien schon im Winter begonnen hat und seitdem den gesamten Probenprozess begleitet. Dazwischen muss sich jeder Ein-zelne von uns zurecht finden und einordnen. Es entstehen Dramen. Und ich liebe Dramen. Würde gerne mal eines spielen.

Auf diesem langen Weg zum Theatersaal, an dem meist sehr kalten zweiten Novemberfreitag, bin ich mir ei-ner Sache immer sicher. Dramen werden nach Acht nicht zu erwarten sein. Alles wird so klappen, wie wir uns

das erarbeitet haben. Jetzt überreichen wir das Stück dem Publikum und beobachten in jeder Vorstellung gespannt, wie es darauf reagiert. Das Hobby des vergangenen Halbjahres geht jetzt über in eine erfüllende Arbeit. Der Ap-plaus, ist der Lohn. Das ist die Aussicht an diesem späten Nachmittag. Ich freue mich darauf und gehe trotzdem langsam, weil ich das vergangene halbe Jahr noch mit mir trage und es so schnell doch nicht abgeben will.

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ZU GUTER LETZT: BACKSTAGEOhne Licht, ohne Maske, ohne Bühne kein Thea-

ter? Vielleicht doch. Aber solche Gedanken müs-sen sich bei P&R nicht gemacht werden. Mit Christoph Kreckel an der Technik, Markus König beim Bühnenbau und Guido Paefgen am Schminktisch haben der Thea-terverein und Regisseur Armin Nufer drei Trümpfe, die jeder Inszenierung mit dem Wissen und der Erfahrung aus ihren Berufen das Sahnehäubchen aufsetzten.

Die drei ken-nen den

Probenalltag zwischen März und Oktober längst so gut, dass sie den Zeitpunkt für ihr erstes Ein-greifen genau einschätzen. Im Theatersaal tauchen sie nach den Sommerferien auf, wenn die bevorstehende Pre-miere das Ensemble durchwirbelt wie ein Wüstensturm den Sandhaufen und der Regisseur daran zweifelt, in Budenheim eine Oase des Friedens gefunden zu haben. „So, wie hast du dir denn die Beleuchtung vorgestellt? Neehee, so geht das nicht (spitzbübisches Schmunzeln), also gut, schaun mer mal ob die vorhandenen Scheinwerfer reichen (schmunzeln Richtung Kassiererin). Ach und klebt mal die Stufen an-ständig mit Signalband ab, nicht das da noch was passiert“. Am Ende wird Chrissie, der Mann der Veranstaltungsstätten aller Art mit Lichttechnik ausstattet, zu jeder Endprobe und bei jeder Vorstellung für die gute Stimmung sorgen, zu der das dann gestresste Ensemble nicht mehr fähig ist. Jeder Darsteller bekommt das Licht, dass ihm steht. Ohne harte Kanten und tiefe Schatten zaubern seine Scheinwerfer Jahr für Jahr eine be-rückende Atmosphäre auf die Bühne.

Der Schminktisch von Guido treibt jeder Frau den Neid in die Augen. Nicht zufrieden mit dem Haupthaar?

Zu kurz, zu strähnig, zu schütter? Unermüdlich bringt der Maskenbildner Perücken mit, falsche Bärte und wenn es

sein muss auch Kunstblut oder falsche Narben. Er frisiert sich durch die Epochen, schminkt jünger, schminkt älter, schminkt Frauen zum Mann, plaudert dabei Nervositäten weg und behält weitgehend die Nerven, wenn Schmink-pläne vor der Vorstellung nicht eingehalten werden. Schwierigkeiten bei der Rollenfindung? Das Geheimnis ist die Maske, die dabei unterstützt und nicht behindert.

Die Bühne bei P&R wandert durch den Raum. Jedes Jahr woanders hin. Das ist Regiekonzept und bringt das

Ensemble mitunter wochenlang in Wallung. Und so mancher wünscht sich heimlich, dass gerade diese Bühne, in diesem Jahr einfach mal nicht umsetzbar wäre. Aber auf Markus König lässt sich da nicht bauen. Jedes Bühnenbild wird von dem Budenheimer Schreinermeister mit Ruhe und Gelassenheit umgesetzt. Ein halber Eiffelturm, eine drehba-re Kulisse, Shakespeare mitten Raum? „Ja, das kriegen wir hin“, sagt der Mann, der nach Feierabend im Famili-enbetrieb im Theatersaal weiter schreinert. Und niemals, aber auch wirk-lich niemals die Geduld verliert, selbst wenn Laien um ihn herum in helfender Absicht gefährlich mit Sägen und Nägeln hantieren.

ohne DieSe Drei - wäre P&R um vie-les ärmer. Das gilt auch für Lothar Kreckel, Bühnenbauer der ersten Jahre und den Nachwuchs an der Technik, Kai Krimmel, Robert Brand und Hannes Paefgen. Filmer ist Yorrick Reinhart. Übrigens: Bis auf ihn und einen weiteren, wa-ren alle schon AUF der Bühne zu sehen. Und nur für das Jubiläum ist dieser jetzt weich geworden!

Hinter den Kulissen leuchten die Sterne

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