firmenauto · 2017. 12. 19. · Welcher Motor, w elche Ausstattung? Die Kaufberatung hilft weiter....

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Datenschutz Wie Sie Fahrer und Fuhrpark vor Missbrauch schützen Remarketing Gebrauchte Geschäftswagen effektiv und schnell verkaufen Kleinwagen-Vergleichstest Neuer VW Polo gegen Kia Rio, Ford Fiesta und Opel Corsa Fahrverbote in Europa Wie Sie die passenden Umweltplaketten bekommen 80318 | € 4,00 www.firmenauto.de 1 18 firmen auto Mobilität & Management Schwierige Fahrzeugübergabe Fahrassistenten im Firmenwagen 419044530790401

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Datenschutz Wie Sie Fahrer und Fuhrpark vor Missbrauch schützen

Remarketing Gebrauchte Geschäftswagen effektiv und schnell verkaufen

Kleinwagen-Vergleichstest Neuer VW Polo gegen Kia Rio, Ford Fiesta und Opel Corsa

Fahrverbote in Europa Wie Sie die passenden Umweltplaketten bekommen

8 0 3 1 8 | € 4 , 0 0

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1 18

firmenautoMobilität & Management

Schwierige Fahrzeugübergabe

Fahrassistenten im Firmenwagen

419044530790401

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Feel Intelligent Drive.Die neue S-Klasse Limousine.Für ein Fahrerlebnis der besonderen Art. Die innovativen Assistenzsysteme der neusten Generation Intelligent Drive ermöglichen ein entspanntes, vorausschauendes Fahren und geben ein unvergleichliches Sicherheitsgefühl. Für noch mehr Wohlbefinden sorgt außerdem die optionale ENERGIZING Komfort- steuerung. Auch Ihr Fuhrparkmanagement bekommt eine neue Qualität: mit den Konnektivitätsdiensten von connect business, wie dem digitalen Fahrtenbuch, sowie mit den vielfältigen Service-Leistungen des FlottenSterne Programms. www.mercedes-benz.de/geschaeftskunden

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AUS DEM HEFT firmenauto 12018

Ihr direkter Weg zu uns: E-Mail: [email protected]

Datenschutz geht jeden anWie jedes andere Unternehmen auch

bereitet sich unser ETM-Verlag auf

die bevorstehende Datenschutzver-

ordnung vor. Die erste Einweisung für

alle Mitarbeiter gab es bereits. Wie

oft muss ich mein Computerpasswort

wechseln? Oder: Wie steht es um die

Bildrechte auf Social-Media-Kanälen?

Datenexperte Ioannis Dimas ver-

blüffte die Kollegen ein ums andere

Mal. Die firmenauto-Redaktion setzte

daraufhin Autor Joachim Geiger auf

Dimas an. Ziel der Recherche: Alles,

was Fuhrparkleiter zum Datenschutz

wissen müssen (ab Seite 30).

EntenschwarmNicht lang überlegen musste unser Autor Alex Mannschatz, als er sein eigenes Auto für

den Rückblick (Seite 74) vorschlug. Mit dem Citroën 2CV endet schließlich die Serie über

legendäre Dienstwagen. »Ehre zum Finale, wem Ehre gebührt. Die Ente war und ist Mobili-

tätsvorbild«, meint der Besitzer einer 86er »Dolly«. Sein Gefährt sehe er daher auch im vor-

deren Teil des Heftes noch immer gut aufgestellt. Viel Nutzwert, hoher Spaßfaktor, geringe

Kosten. Kein anderes

Auto komme so purita-

nisch mit der 30-Cent-

Kilometerpauschale aus.

Und bei keinem Wagen

sei die Restwertprognose

so aussichtsreich. Aktuell

pendelt sie sich auf das

Doppelte des einstigen

Neupreises ein – oh, là, là!

Rummel ums FotoUns in der Redaktion haben sie gesagt, sie würden den

ganzen Tag den Kleinwagen-Vergleichstest fotografieren.

Die halbe Bildauswahl stammt aber vom Stuttgarter

Volksfest auf dem Cannstatter Wasen. Ob die Kollegen

mit den Testwagen Ford Fiesta, Kia Rio, Opel Corsa und

VW Polo nur vor Breakdance, Achterbahn und anderen

Fahrgeschäften posierten oder aber die Kleinen für eine

schnelle Runde allein gelassen haben, ließen sie dann

nicht raus. Heinrich Lingner jedenfalls war aus den

Kleinwagen kaum herauszubekommen. Auf Seite 56

verrät er, welcher ihm am besten gefallen hat.

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IMPRESSUM

firmenauto –

Mobilität & Management

ISSN 1618-4998

Leiter Publishing: Paul Göttl

Redaktion firmenauto/ www.firmenauto.de Hanno Boblenz (Chefredakteur), Martin Schou, Immanuel Schneeberger (Trainee), Juliane Dünger/ Sumita Brumbach (Assistentinnen)

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Markus Bauer, Guido Borck, Luisa Daue (Ecovis), Joachim Geiger, Thilo Jörke (Dekra), Wolf-Henning Hammer (Voigt), Peter Ilg, Heinrich Lingner, Alex Mannschatz, Axel Schäfer (BVF), Uwe Schmidt-Kasparek, Regina Weinrich

Grafik/Produktion: Frank Haug (Ltg.);

Florence Frieser, Monika Haug, Oswin Zebrowski, Marcus Zimmer

Internet: Thorsten Gutmann (Leitung); Jan Grobosch (Grafik/Produktion)

Sekretariat, Leserservice: Uta Sickel Tel.: 07 11/7 84 98-31

Verlag: EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-GmbH Das Gemeinschaftsunternehmen von Dekra, Motor Presse Stuttgart und VF Verlagsgesellschaft

Geschäftsführer: Oliver Trost

Anschrift von Verlag und Redaktion: Postfach 81 02 07, 70519 Stuttgart Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart Tel.: 07 11/7 84 98-31 Fax: 07 11/7 84 98-88 Internet: www.firmenauto.de E-Mail: [email protected]

Anzeigen: Thomas BeckTel.: 07 11/7 84 98-98 Fax: 07 11/7 84 98-29 Anzeigenverwaltung: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG Anzeigenabteilung firmenauto Gabi Volkert und Nicole Polta Postfach, 70162 Stuttgart Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart Tel.: 07 11/1 82-14 03Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.) Gerlinde Braun, Tel.: 07 11/7 84 98-14Sylvia Fischer, Tel.: 07 11/7 84 98-18E-Mail: [email protected]: Thomas EiseleDruck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168 34121 Kassel Printed in Germany

Erscheinungsweise: jährlich 11 Hefte,

Einzelheft 4,00 Euro, Bezugspreis für

Deutschland jährlich 44,00 Euro. Stu-

denten bezahlen gegen Vorlage einer

Immatrikulationsbescheinigung 26,40

Euro im Inland. Bezugspreis für die

Schweiz jährlich 85,80 sfr, Bezugspreis

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firmenauto, Vertrieb

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Anzeigenpreisliste Nr. 23,

2017

Gerichtsstand Stuttgart

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Folgen Sie uns auch auf

Lenk- und Ruhezeit im Pkw Für Pkw-Fahrer gelten keine Lenk- und Ruhezeiten. Dennoch gilt das Arbeits-zeitgesetz. Fahrer eines Dienstwagens dürfen also nicht unbegrenzt lange hinterm Steuer sitzen.

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Privatfahrt mit Poolwagen Für Poolfahrzeuge gelten beim Ermitteln des geldwerten Vorteils eigene Vorschriften. Wer kein Fahrtenbuch führt, muss pauschal versteuern. Aber nach besonderen Regeln.

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firmenauto.de ist für Smartphones und Tablets optimiert

REMARKETING Wie Unternehmen gekaufte Firmenwagen schnell und problemlos loswerden. 20

56

VERGLEICHSTESTFord Fiesta, Kia Rio, Opel Corsa und VW Polo: vier Kleinwagen für den Flotteneinsatz.

16FAHRZEUGEINWEISUNG

Je mehr Fahrhelfer der Firmenwagen hat, desto besser muss der Fahrer eingewiesen

werden. Doch die Praxis sieht oft anders aus.

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Unfall auf Geschäftsreise Vorsicht bei Dienstreisen: Nicht immer haben Unfallopfer Anspruch auf vollen Schadenersatz oder Schmerzensgeld. Wer seine Fahrer besser schützen will, braucht eine zusätzliche Versicherung.

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01/2018

MANAGEMENT

03 Impressum

08 Branchen News Nachrichten

12 Politik Die EU will den CO2-Ausstoß von Neuwagen drastisch drosseln. Firmenwagen werden dadurch teurer

14 Tankkarten Plastikkarte ade: an der Tankstelle digital bezahlen

14 Kraftstoffpreise Weltweiter Vergleich: Was der Sprit im Ausland kostet

15 Erdgas Neue Verordnung könnte Ausbau des CNG-Netzes ankurbeln

16 Fahrzeugeinweisung Moderne Dienstwagen haben jede Menge Fahrassistenten. Doch die wenigsten Fahrer wissen, wie sie funktionieren

20 Remarketing Wie man gekaufte Firmenwagen schnell und zu vernünftigen Preisen loswird

24 Leasing-Start-up Der schnelle Weg zum geleasten Firmenwagen: Das Start-up Vehiculum macht Leasingangebote transparent und vergleichbar

28 Flottenversicherung Vorsicht vor Online-Vergleichsportalen: Für die Auswahl von Fuhrparkversicherungen taugt keines

40 Umweltzonen im Ausland Keine Einfahrt ohne die richtige Plakette: firmenauto sagt, wo Sie die Plaketten bekommen

42 Recht und Steuer Urteil zur Entfernungspauschale: Auch bei mehrtägigen Dienstreisen gibt’s nur den einfachen Satz

44 Jaguar Land Rover Fleet Business Day Jaguar er-fahren

46 Ablenkung Nichts lenkt am Steuer mehr ab als das Smartphone. Aber längst nicht alle Fahrer koppeln ihr Handy mit dem Bordsystem des Autos

48 Steinschlag Mit Smart-Repair die Kosten senken

AUTO

NEUVORSTELLUNGEN

50 Mitsubishi Eclipse Cross Attraktiver Crossover in der Kompaktklasse

52 VW Tiguan Allspace Langversion des beliebten Vans mit sieben Sitzen

54 Ford Transit Custom Neue Optik, mehr Assistenten

FAHRBERICHTE

56 Test Kleinwagen Ford Fiesta, Kia Rio, Opel Corsa, VW Polo: vier Benziner im direkten Vergleich

62 Modellcheck Renault Mégane Grandtour Alles über den beliebten Kompaktkombi

68 Fiat Panda 4x4 Wild Seit 30 Jahren offroad unterwegs und noch kein bisschen müde

69 Nissan NV 300 dCi 145 Kurztest der Doppelkabine mit sechs Sitzen

70 VW Caddy 1.4 TGI Quadratisch, praktisch, gut

SERVICE + TECHNIK

71 Mercedes Pro Connect Das neue Flottentool soll Fuhrparkmanager und und Transporter vernetzen. Eingeführt wird es im nächsten Sprinter

72 Kostencheck Die beliebtesten und sparsamsten Minicars

74 Rückblick Citroën 2CV

40

UMWELTZONEN Immer mehr europäische Städte verlangen Einfahrtsplaketten. Wir sagen, wo’s die gibt.

62

RENAULT MÉGANEWelcher Motor, welche Ausstattung? Die Kaufberatung hilft weiter.

AUTOS IN DIESEM HEFTCitroën C1 VTi 68 72, 2CV 74

Fiat Panda 4x4 Wild 1.3 Multijet 68, 500 72, Panda 72

Ford Transit Custom 54, Fiesta 1.0 Ecoboost 56, Focus Turnier 1.5 TDCi Business Edition 67

Hyundai i10 72,

Jaguar XE 44, XF Sportbrake 44, F-Pace 44

Kia Rio 1.0 T-GDI 56, Picanto 72Mitsubishi Eclipse Cross 50, Nissan NV300 dCi 145 69, Opel Corsa 1.4 Turbo 56, Astra Sports Tourer 1.5 Diesel Business 67, Karl 72, Adam 1.4 72Peugeot 308 SW HDi 130 67, 108 VTi 68 72

Renault Mégane Grandtour 62, Twingo SCe 70 72Skoda Citigo 72,Seat Mii 72,Smart Fortwo Coupé 72,Suzuki Celerio1.0 Eco+ 72,Toyota Aygo 1.0i 72,VW Tiguan Allspace 52, Polo 1.0 TSI 56, Caddy 1.4 TGI 70, Up 72

TITELTHEMA DATENSCHUTZ

32 Der gläserne Fahrer? Was die EU-Datenschutzverordnung für Flottenbetreiber bedeutet

34 »Datenschutz ist Chefsache« Interview mit Datenschutzexperte Ioannis Dimas

36 Datenschutzrecht Die wichtigsten Rechtsfragen

Januar 2018 firmenauto 5

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BUSINESS-PAKET KINETIC1 1.302,52 EUR (UVP zzgl. MwSt.)

• Sensus Navigationssystem

• Digitale Instrumentierung

• Einparkhilfe hinten

BUSINESS-PAKET2 1.260,50 EUR (UVP zzgl. MwSt.)

• Sensus Navigationssystem

• Digitale Instrumentierung

• Smartphone Integration

• Einparkhilfe vorne und hinten

Angebot für Gewerbetreibende

* Ersparnis gegenüber der UVP für Groß- und Flottenkunden mit mind. 3 Firmenfahrzeugen im Fuhrpark (Fahrzeuge bis 7,5 t) für Neubestellungen für die Modelle Volvo S90, Volvo V90, Volvo V90 CROSS COUNTRY und Volvo XC90 mit der Fahrzeugoption Business-Paket, Business-Paket KINETIC oder Business-Paket Pro. Ausgeschlossen sind spezielle Kunden- gruppen wie z. B. Taxis, Fahrschulen und Mietwagen. Angebot gilt bis zum 31.12.2017. Unverbindliche Preisempfehlung der Volvo Car Germany GmbH zum Beispiel für den Volvo V90 KINETIC D3

Volvo V90 D3 6-Gang-Schaltgetriebe, Verbrauch in l/100 km: 5,4 innerorts, 4,0 außerorts, 4,5 kombiniert, CO2-Emission: 119 g/km

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BUSINESS-PAKET PRO2 4.579,83 EUR (UVP zzgl. MwSt.)

• Sensus Navigationssystem

• Digitale Instrumentierung

• Infotainmentsystem Sensus Connect mit PREMIUM SOUND by Bowers & Wilkins®

• Smartphone Integration

• Einparkhilfe vorne und hinten

• CD-Player (MP3-/WMA-fähig)

• Digitaler Radioempfang (DAB+)

6-Gang-Schaltgetriebe: 36.092,44 EUR (Alle Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen zzgl. MwSt. der Volvo Car Germany GmbH). Abbildung zeigt Sonderausstattung. 1 Gilt für die Ausstattungsvariante KINETIC. 2 Gilt für die Ausstattungsvarianten R-DESIGN, INSCRIPTION und CROSS COUNTRY PRO.3 Die Fachzeitschrift „Firmenauto“ und die Sachverständigenorganisation DEKRA verliehen dem Volvo V90 D4 in der Importwertung der Klasse „Obere Mittelklasse“ den Titel „Firmenauto des Jahres 2017“. Quelle: Firmenauto, Heft 8, 2017.

(gem. vorgeschriebenem Messverfahren).

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TESTEN, NETZWERKEN UND FORTBILDENFirmenauto des Jahres kehrt in den Europa Park zurück. Vom 16. bis 18. April 2018 können Sie dort 80 neue Fahrzeugmodelle testen. Melden Sie sich an und feiern Sie das 20-jährige Jubiläum.

Firmenauto des Jahres feiert einen runden Geburtstag: Vom 16. bis 18. April 2018 findet Europas größter Autotest im Europa Park in Rust statt – zum 20. Mal. Rund 80 Modelle beziehungsweise 160 Testwagen in zwölf Fahrzeugklassen war-ten auf Sie, um auf den Straßen rund um Rust ausführlich gefahren und bewertet zu werden. Sie haben die Wahl: Montag auf Dienstag (16./17. April) oder Diens-tag auf Mittwoch (17./18. April).

Jede Gruppe trifft sich am Ankunfts-abend zum geselligen Austausch mit Kol-legen und Vertretern der Automobilin-dustrie. Am Dienstag gibt es für alle Teil-nehmer Fachvorträge zu aktuellen The-men aus dem Flottenmanagement.

firmenauto übernimmt alle Kosten. Dazu gehören die Übernachtung in einem der Themenhotels des Europa Parks, die Verpflegung und selbstverständlich die Teilnahme an den Fachvorträgen. Mit-

machen dürfen alle Fuhrparkentscheider, die Einfluss über Auswahl und Ankauf der Firmenwagen im Unternehmen haben, so-wie Flottenmanager, die für den gesamten oder einen Teil des Fuhrparks zuständig sind. Oder Sie sind Geschäftsführer und verantworten die Dienst wagen rege lung. Kurz gesagt: Jeder, der sich intensiv mit Dienstwagen in dem Betrieb beschäftigt. Anmeldung und weitere Infos: www.firmenauto.de/fadj

Free2move

PSA kooperiert mit UberDer Mobilitätsanbieter Free2move vom französischen Autokonzern PSA nimmt Uber in seine App auf. Derzeit bündelt Free2move meh-rere Plattformen in seiner App, unter der die Nutzer unterschied-lichste Fahrzeuge vom Fahrrad über E-Bikes und Scooter bis zum Auto buchen können. Anbieter sind sowohl Carsharingunternehmen wie auch Verleiher und Privatpersonen. Nun kommt mit dem Ver-mittlungsdienstleister Uber ein weiterer Anbieter hinzu. Free2move möchte mit der neuen Kooperation vor allem die Versorgungslücken zu Stoßzeiten in den Innenstädten stopfen. Uber können zunächst aber nur Münchener und Berliner nutzen. Ist die Partnerschaft erfolg-reich, sollen weitere Städte in Europa folgen.

Ask Mercedes

Virtuelle Anleitung per AppVerwirrten Mercedes-Fahrern erklärt künftig ein virtueller Assistent auf dem Smartphone Anzeigen und Bedienung ihres Fahrzeugs. Bei der App Ask Mercedes beantwortet ein Chat-Bot – ein automatisier-ter Gesprächspartner – die Fragen des Nutzers zum Fahrzeug. Gestellt werden können diese per Sprache oder über die Handytastatur. Ergänzt wird das künstliche Gegenüber durch sogenannte Augmented-Reality-Funktionen, die das Kamerabild des Handys mit computergenerierten Inhalten koppeln. Richtet der Nutzer das Smartphone etwa auf die Instrumententafel, zeigt das Kamerabild weitere Informationen zu den angezeigten Bedienelementen und Anzeigen. 2018 soll die App in deutscher Sprache verfügbar sein.

www.w.fifirmrmenenauautoto.d.de/e/fafadjdjj

8 firmenauto Januar 2018

BRANCHENNEWS

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KOLUMNE

Ist gut nicht gut genug?

Axel Schäfer Geschäftsführer

Bundesverband Fuhrpark management

Flotten-Termine 2018

Da sollten Sie hin!■ Flotte der Branchentreff 2018Wann? 21./22. März 2018Wo? Düsseldorf (www.derbranchentreff.de)

■ Firmenauto des Jahres 2018Wann? 16.–18. April 2018Wo? Europa Park Rust (www.firmenauto.de/fadj)

Fast täglich liest man in der Zeitung Überschriften wie »Autofahrer stirbt mit Handy in der Hand«, »Schwerer Unfall durch überhöhte Geschwindigkeit«, »Unfallauto brennt aus, weil keine Rettungsgasse gebildet wird« und so weiter und so weiter. Ein Großteil der Unfälle kommt durch menschliches Fehlverhal-ten zustande. Das zeigt auch ein Blick in die Zahlen des Statistischen Bundes-amts zu Verkehrsunfällen. Die Crashs wegen äußerer Einflüsse wie Schnee und Eis oder technischer Defekte gehen eher zurück. So kann man mit Recht den Menschen selbst als Unfallursache Nummer eins bezeichnen. Die Welt wird immer moderner, technologischer, das Auto vermeintlich stets sicherer, aber der Mensch selbst zum immer größeren Risiko im Straßenverkehr – eine Ent-wicklung, die nahezu parallel zueinander verläuft.

Kontrollsysteme für den Reifendruck, Park- und Spurhalteassistenten, Navi-gationssysteme und »bald« auch noch autonomes Fahren. Autofahren klingt heutzutage wie ein Kinderspiel und genau das führt zu dieser unzureichenden Aufmerksamkeit und Konzentration. Es wird der Eindruck vermittelt, dass das Fahrzeug nahezu alles für einen übernimmt und äußerst sicher ist. Doch wirk-liche Sicherheit entsteht nur durch die Kombination mit einem sicheren Fahrer, der sich durch all die überwiegend sinnvolle Technik nicht ablenken lässt und sich weiterhin so bewusst im Straßenverkehr verhält wie früher.

Aufmerksamkeitskiller Nummer eins ist übrigens das Smartphone. Wer kennt es nicht? Mal eben während der Fahrt die E-Mails checken, eine Whatsapp-Nachricht beantworten. Man ist überall erreichbar und hat oft das Bedürfnis, immer up to date zu sein. Und genau das kann zu verheerenden Unfällen führen. Die Bedienung von elektronischen Geräten, insbesondere Handys, erhöht die Unfallgefahr um das 3,6-Fache und so resultieren hieraus vermut-lich 50.000 Unfälle im Jahr, wie die Universität Virginia in einer 2016 erschie-nenen Studie herausgefunden hat.

Die Gefahren müssten eigentlich bewusst sein, doch sie werden gerne ausgeblendet. Also: Das iPhone während der Autofahrt auf »Nicht stören«-Modus stellen, das kann möglicherweise seinen Teil zu der Gefahrenminde-rung beitragen. Doch Verhaltensänderungen sind schwierig und langwierig umzusetzen, hat doch schon Sigmund Freud gewusst: »Der Mensch ist eben ein ›unermüdlicher Lustsucher‹, und jeder Verzicht auf eine einmal genos-sene Lust wird ihm sehr schwer.« Da hilft vielleicht eine Weisheit unseres guten alten Johann Wolfgang von Goethe: »Man verliert nicht immer, wenn man entbehrt.«

Alphabet

30 Toyota Mirai im FlotteneinsatzAlphabet baut sein Angebot für Fahrzeuge mit alter na ti ven An-trieben weiter aus: Der Busi-ness-Mobility-Anbieter star-tet den Aufbau einer Flotte von Brenn stoff zel len fahr zeu-gen (Fuel Cell Electric Vehicle = FCEV). Die 30 Fahrzeuge vom Typ Toyota Mirai kommen ab Ende 2017 über einen Zeitraum von drei Jahren in den Flotten mehrerer Großkunden zum Ein-satz – insbesondere als Dienst- und Poolfahrzeuge. Das Projekt wird im Rahmen des Nationa-len Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit mehr als 500.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ge-fördert. Die Umsetzung der Förderrichtlinie wird von der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) koordiniert. Mit dem Nationalen Inno-vationsprogramm NIP II fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra-struk tur seit 2016 Maßnahmen zur Entwicklung und Marktvorbereitung von Wasser-stoff- und Brennstoffzellentechnologien für den Einsatz im Verkehr.

Volkswagen Financial Services

Reifenrate nach ProfiltiefeKunden von Volkswagen Financial Services (VWFS) können nun wählen, bei welcher Mindestprofiltiefe sie ihre Sommer- und Winterreifen wechseln möchten. Zwar gilt in Deutschland: Reifen dürfen bis 1,6 Millimeter Restprofil abgefahren werden. Doch mehr Profil bringt kürzere Bremswege und besseren Grip. Deshalb müssen die Kunden von VWFS ihre Reifen nicht mehr unbedingt bis zum gesetzlichen Minimum herunter-fahren. Stattdessen kann der Kunde seine Reifen schon mit drei oder vier Millimeter Restprofil wechseln lassen. Die jeweilige Mindestprofiltiefe kann für Sommer- und Win-terreifen getrennt voneinander festgelegt werden. Das neue Angebot gilt für die beiden Produktlinien Reifen Clever und Reifen Premium – jeweils in der verschleißbedingten Variante nach Bedarf –, bei der die Kunden immer dann neue Reifen erhalten, wenn die gewünschte Restprofiltiefe erreicht ist.

Prozent aller Straßenverkehrsunfälle mit Personen-schäden sind laut Statistischem Bundesamt auf zu dichtes Auffahren zurückzuführen.

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Wie zufrieden sind Einwohner, Pendler und Besucher der 15 größten deutschen Städte mit der Ver kehrs situa-tion? Diese Frage hat ein Marktforschungsinstitut im Auftrag des ADAC gestellt. Das Ergebnis: In Dresden und Leipzig sind Autofahrer am zufriedensten. Vergleichs-weise unzufrieden waren hingegen Bewohner in Duis-burg und Köln. Die Ergebnisse der Onlinebefragung fußen auf vier Zufriedenheitsindizes für Auto- und Fahr-radfahrer sowie ÖPNV-Nutzer und Fußgänger. Allgemein haben sich dabei ÖPNV-Nutzer und Fußgänger recht zufrieden gezeigt, die Bedingungen für den Autoverkehr wurden hingegen vielfach bemängelt. Kritik gab es vor allem an Parkgebühren und Parkplatzangebot, Baustel-len und dem Verhalten der Radfahrer. Allgemein am wohlsten fühlen sich Fußgänger, die am stärksten mit dem Verhalten von Radfahrern hadern.

Verkehr in deutschen Städten

Hier sind Pendler besonders frustriert

Drivo

App ermittelt FahrverhaltenPoolfahrzeuge und Carsharingautos verführen dazu, auch mal so richtig auf die Tube zu drücken – weiß ja keiner, wer am Ende für die abgefahrenen Reifen und die zu schnell verschlissenen Bremsen verantwortlich ist. Das Startup Drivo hat nun eine App entwickelt, die per Smartphone-Sensoren das Fahrverhalten ermittelt und dem Nutzer ein Feedback über seine Fahrt gibt. Die Drivo-Gründer wol-len mit ihrer App Carsharinganbieter wie Car2go und Drive Now überzeugen, die anhand von Drivo zusätzlich zum Minutenpreis flexible Aufschläge oder Nachlässe je nach Fahrstil berechnen könnten. Mit der gleichen Idee will Drivo auch an Firmenflotten ran, die über die Trackingfunktion zudem ihre Fahrer im Auge behalten.

DB-On-Demand-Flotte

Per App ins Elektro-Tuk-TukNach dem autonomen Linienbus auf öffentlichen Straßen in Bayern Ende Oktober startet der neue Mobilitätsanbieter der Deutschen Bahn Ioki eine weitere digitale Premiere: das Shuttle auf Abruf. Der Dienst steht zunächst nur DB-Mitarbeitern frei. Die können sich mit nur einem Klick per Smartphone-App ein Fahrzeug buchen und sich zu einem der 32 Frankfurter DB-Standorte fahren lassen. Fahrgäste mit ähnlichen Routen werden automatisch zu Fahrgemeinschaften gebündelt und gemeinsam befördert. Ioki setzt ausschließlich auf Elektromobilität. So kommen in Frankfurt fünf elektrische Tuk-Tuks sowie zwei Elektro-Kleinbusse zum Einsatz. Die Testflotte besteht insgesamt aus 13 Fahrzeugen. Über das Mitarbeiterfeedback will die Bahn den Service weiter verbessern und fit für den Kundeneinsatz machen. Denn in Wittlich in Rheinland-Pfalz folgt noch im Winter der erste Einsatz im ländlichen Raum mit 100 ausgewählten Kunden.

Elektro-Taxi-Aktionsplan ETAP

700 E-Taxis für StuttgartIn Stuttgart hat man davon die Schnauze voll, nur als Feinstaubhochburg bezeichnet zu wer-den. Am liebsten will die Landeshauptstadt in Baden-Württemberg die stinkenden Diesel los-werden und gegen E-Autos tauschen. Die Stadt-verwaltung macht sich nun an die zahlreichen Taxis ran, die in der Innenstadt unterwegs sind. 700 elektrisch betriebene Taxis sollen die Schad-stoffbelastung zumindest ein bisschen mildern. Das ganze findet im Rahmen des Projektes »Elektro-Taxi-Aktionsplan« statt, das vom Bun-desministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird. Ziel ist es, ein Förderprogramm und ein Konzept für die Ladeinfrastruktur für Taxibetriebe auf die Beine zu stellen, um so langfristig möglichst viele Dieseltaxis aus der Stadt zu bekommen. Umgesetzt wird das Projekt mit Hilfe der Beratungsfirma Bridging IT, die selbst eine umfangreiche Elektroflotte einsetzt.

Index 10 7 7 3 -1 -1 -3 -4 -5 -5 -6 -12 -12 -14 -15

Leipzig

Dortmund

Dresd

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Nürnberg

Hannover

Essen

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-17 -19 -20 -20 -22 -25 -25 -24 -25 -24 -27 -27 -29 -31 -32

27 26 26 22 21 23 22 20 20 19 22 15 17 17 18

Zufriedenheit insgesamt (Note 1 und 2) Unzufriedenheit insgesamt (Note 5 und 6)

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BRANCHENNEWS

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12 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Politik

Neue Pkw und Transporter sollen 2030 durchschnittlich 30 Prozent weni-ger CO2 ausstoßen, als Zwischenziel stellt sich die EU-Kommission für 2025 ein Minus von 15 Prozent vor. Basis für die Berechnungen des neuen Vorschlags aus Brüssel sind 95 Gramm CO2 pro Kilo-meter, die neu zugelassene Pkw 2021 im Durchschnitt maximal an die Luft abge-ben dürfen. Nach eigenem Bekunden will die Behörde den Übergang von Fahrzeu-gen mit konventionellem Verbrennungs-motor zu sauberen Fahrzeugen voran-treiben. Zu einer Quote für Elektroautos konnte sie sich aber nicht durchringen.

Stattdessen setzen die EU-Politiker auf Anreize für die Industrie. Wer bis 2025 mehr als 15 Prozent und bis 2030 mehr als 30 Prozent emissionsarme Fahrzeuge verkauft, kann beim Erreichen der CO2-Werte Bonuspunkte bekommen. Damit möglichst viele Neuwagen mit Elektro- oder alternativen Antrieben auf europäi-sche Straßen gelangen, stellt Brüssel außerdem 800 Millionen Euro für den Bau von Ladestationen bereit. Auch Strafen

sind geplant: Hersteller, die die Vorgabe nicht schaffen, zahlen pro Fahrzeug satte 95 Euro für jedes Gramm CO2 zu viel.

Etwa ein Viertel der europäischen Treibhausgasemissionen geht auf das Konto des Verkehrs, er ist der einzige Sek-tor mit steigenden Werten. Will die EU ihre Klimaverpflichtungen erreichen und die Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent senken, müsse hier etwas pas-sieren. »Der Klimawandel ist eine Bedro-hung für unser aller Leben«, sagte Kom-missions-Vizepräsident Maroš Šefčovič. Aber Brüssel hat sich gleichzeitig Wirt-schaftswachstum und den Erhalt von Arbeitsplätzen zum Ziel gesetzt.

EU: 2030 haben 80 Prozent der Neu-wagen einen VerbrennungsmotorDie Vorschläge sollen die Autobauer moti-vieren, »die besten, saubersten und wett-bewerbsfähigsten Fahrzeuge herzustellen und damit das Vertrauen der Verbrauche-rinnen und Verbraucher wiederzugewin-nen«, sagte Šefčovič. Allerdings hatte die bedeutende europäische Branche zuvor

wieder massiv in Brüssel lobbyiert, um ehrgeizigere Ziele abzuwenden. Der jet-zige Entwurf wird von ihr als »aggressiv« und als »extreme Herausforderung« gese-hen. Das verwundert nicht, nachdem die Forschergruppe ICCT Analysen veröffent-licht hat, wonach der Verbrauch und damit die Emissionen von Neufahrzeu-gen 2016 im Schnitt um 42 Prozent über den Herstellerangaben lagen.

Was Flottenbetreiber gerne hören wer-den: In Brüssel geht man derweil davon aus, dass auch in dem Jahr 2030 noch mehr als 80 Prozent der Neuwagen von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden. Allerdings sind die Hersteller gezwungen, ihren Flottendurchschnitt beim CO2-Ausstoß mittels technischer Neuerungen zu senken. Und das kostet. Die Kommission rechnet für die Kun-den mit einem Aufpreis von 1.000 Euro für einen Pkw oder 900 Euro für einen durchschnittlichen Lieferwagen. Diese Teuerung werde aber über die Laufzeit des Fahrzeugs mittels Kraftstoffeinspa-rungen mehr als kompensiert.

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30 PROZENT WENIGER CO2Brüssel will den Flottenausstoß neuer Autos drastisch senken. Weniger CO2 bedeutet aber auch höhere Fahrzeugpreise. Text: Regina Weinrich

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MANAGEMENT | Tankkarten • Kraftstoffpreise • Erdgas

OHNE KARTEBEZAHLENTankkarten sind aus Fuhrparks kaum weg-zudenken. Jetzt werden sie digital.

Immer umfangreichere Service-angebote rund ums Tanken nehmen dem Fuhrparkmanagement viel Arbeit ab. Zukünftig haben es auch die Fahrer leichter: Die Tankkarte wird digital.

Über zwei Drittel aller Fuhrparks set-zen auf Tankkarten. Mit ihnen ist die Treibstoffabrechnung einfacher, zudem bieten viele Verbundkarten bei entspre-chenden Abnahmemengen Sparpotenzi-al bei den Kraftstoffpreisen. Digitale Ser-vices sind häufig Teil der Angebote. Ne-ben Mineralölkonzernen bieten auch Lea-singgeber entsprechende Karten an. Doch jetzt gehen die Autohersteller einen Schritt weiter: Sie schaffen die Karte ab.

Schon seit einem Jahr bietet der zu BMW und Sixt gehörende Carsharing An-

Sprit ist derzeit in Deutschland recht günstig. In anderen Ländern gibt es das Öl aber noch viel billiger.

DIESEL BILLIGER ALS SPRUDELIm weltweiten Vergleich schwanken

Kraftstoffpreise enorm. Im ölreichen Vene-zuela kostet ein Liter Diesel nicht einmal einen halben Cent und ist damit billiger als jede Wasserflasche bei uns im Super-markt. In Island rufen Mineralölkonzerne mit 1,60 Euro das 400-Fache auf. Nicht ganz so billig gibt es in Venezuela inzwischen das Benzin: 50 Cent kostet der Liter, nachdem politische Unruhen und Treibstoffknappheit seit Beginn des Jahres für eine Preissteige-rung um 6.000 Prozent gesorgt haben.

bieter Drive Now das kartenlose Bezah-len an Total-Stationen in Berlin und Ham-burg an. Das Auto erkennt selbstständig die angefahrene Tankstelle und kommu-niziert mit dem Kassensystem.

So spart sich der Fahrer den Gang zur Kasse. Für herkömmliche Fuhrparks funktioniert das bisher zwar noch nicht, aber das könnte sich schon bald ändern.

Mit dem Auto bezahlen »Es wird für bestimmte Anwendungen möglich sein, mit dem Auto zu bezah-len«, sagt Mercedes-Entwicklungsvor-stand Ola Källenius. Das Bezahlen nach dem Tanken wird so viel schneller gehen. Eine Kassenschlange entfällt ebenso wie die PIN-Eingabe samt Unterschrift und

Abfrage des Kilometerstands. Alle Da-ten können verschlüsselt direkt vom Au-to oder über ein gekoppeltes Smartpho-ne übertragen werden. Die Abrechnung würde dann direkt in digitaler Form beim Fuhrparkleiter landen.

Auch VW Financial Services entwickelt eine solche Lösung. In Zusammenarbeit mit einem noch nicht benannten Partner starten die Braunschweiger Anfang 2018 ein Pilotprojekt.

»Wir gehen aktuell von einer App- basierten Lösung aus. Im Zusammen-spiel mit dem Fahrzeug wird es aller-dings noch weitere Funktionen geben, die über die App-Funktionalitäten hin-aus gehen«, gibt Pressesprecher Malte Krause Auskunft. Insgesamt wird so die

Text: Immanuel Schneeberger

Text: Immanuel Schneeberger

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Januar 2018 firmenauto 15

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Erdgas wird in der neuen Immissionsschutzverordnung als Treibhausgasminderer anerkannt.gg

Text: Immanuel Schneeberger

GAS GEBEN FÜR DIE ÖKOBILANZ

Bisher konnten Mineralölunter-nehmen nur mit biologischen Kraft-stoffen ihre Ökobilanz aufbessern. Vor allem Biogas ist da für bessere Treib-hausgasquoten beliebt. Städtisch betrie-bene Erdgastankstellen bieten oft Bio-gas an, um neben dem Kraftstoffverkauf eine weitere Einnahmequelle zu haben. Denn mit den Quoten für ökologischen Kraftstoff darf gehandelt werden.

Gastankstellenbetreiber können also Mineralölunternehmen zu einer besse-ren Ökobilanz verhelfen. Zukünftig werden emissionsarme Kraftstoffe wie beispielsweise Erdgas eine größere Rol-le bei dem Quotenhandel einnehmen.Denn auch fossiles Erdgas verbrennt sauberer als herkömmlicher Diesel oder

Benzin. Daher dürfen Mineralölunter-nehmen ihre Verpflichtungen zur Emis-sionsverminderung nun auch mit kom-primiertem (CNG) oder flüssigem Erd-gas (LNG) erfüllen.

Davon erhofft sich Initiative Zukunft Erdgas einen Aufschwung beim Auf-bau neuer Gastankstellen. »Die neue Verordnung eröffnet neue Erlösmöglich-keiten für die Betreiber von Erdgastank-stellen«, sagt Michael Schaarschmidt von der Initiative.

So könnte die derzeitige Zahl von et-wa 900 CNG-Tankstellen bald ansteigen. Eine vom VW-Konzern gestartete Of-fensive in Kooperation mit Energiepart-nern will bis 2025 über 2.000 CNG-Tank-stellen in Deutschland schaffen.

Da ist die Preisstabilität hierzulan-de direkt mustergültig, zudem liegt Deutschland mit 1,40 Euro für Super-benzin und 1,20 Euro für Diesel im obe-ren Mittelfeld. Unsere europäischen Nachbarn in Italien etwa schaffen es mit 1,53 Euro je Liter immerhin auf Rang 8 der Benzinländer. An der Spit-ze steht Hong Kong in China mit 1,69 Euro je Liter. Auf der anderen Seite der Preisspanne steht Algerien mit 20 Cent je Liter Benzin.

Verwaltung für den Fuhrparkleiter einfa-cher. Aber auch die Fahrer profitieren von dem neuen Bezahlprozess durch mehr Bequemlichkeit.

Wichtig ist dabei natürlich die Daten-sicher heit. Denn die verbesserte Ge-schwindigkeit darf für Dritte nicht an-greifbar sein. Ob Mineralölkonzerne von der neuen Bezahlmöglichkeit begeistert sind, ist ebenfalls fraglich. Immerhin hängt ihr Gewinn auch von den Umsät-zen im Tankstellenshop ab. Es wird also vorerst beides geben: Die gute, alte Kas-se ebenso wie die neue digitale Bezahl-version. Jedenfalls wird es bald häufiger zu beobachten sein, dass sich Autofahrer nach dem Tanken scheinbar ohne zu be-zahlen aus dem Staub machen.

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16 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Fahrzeugübergabe

SCHWIERIGE FAHRZEUG ÜBERGABEAutos haben jede Menge Assistenz-systeme. Damit die Fahrer mit ihrem neuen Firmenwagen zurechtkommen, muss sie das Unternehmen gut einweisen.

Text: Peter Ilg

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Die Automobilhersteller packen neue Modelle mit Assistenzsys-

temen voll – und die Fahrer können sie nicht bedienen. »Studien zeigen, dass nur ein ganz geringer Bruchteil der Fah-rer die Assistenten nutzt«, sagt Hend-rik Pistor vom Deutschen Verkehrssicher-heitsrat. »Sie nutzen sie nicht, weil sie sich damit nicht auskennen.« Wenn sie es dennoch tun, können sie in kritische Situationen geraten.

Beispiel Abstandstempomat (ACC). Er soll den Fahrer unterstützen, indem er automatisch den Sicherheitsabstand zu dem vorausfahrenden Auto hält. Das klappt in der Regel sehr gut, selbst wenn der Fahrer das System auf 140 km/h stellt und sich hinter einem langsamen Lkw

einreiht. Problematisch wird’s aber, wenn er dann die Autobahn an der nächsten Ausfahrt verlassen will. Mit aktivier-tem ACC beschleunigt das Auto auf 140 km/h, sobald er sich rechts in die freie Ausfahrspur einfädelt. Das kann gefährlich werden. »Es ist wichtig, in Grund zügen zu verstehen, wie die Sys-teme technisch funktionieren. Unerläss-lich aber ist es, ihre Grenzen zu kennen«, sagt Pistor. Ein Fahrerassistenzsystem nützt nur, wenn es richtig bedient wird. Ansonsten ist es nutzlos.

Notfall-Assistenten wie ABS, ESP oder auch ein Kollisionswarner mit Brems-

eingriff benötigen nicht viel Erklärung. Sie funktionieren ohne menschliches Zutun. Schwieriger wird’s bei Abstandstempo-mat, Spurhalteassistent oder Einparkau-tomatik. Um den Umgang mit den elek-tronischen Helferlein zu lernen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Beim Händler und Hersteller, in Automobilclubs und Fahrschulen und selbst durchs Lesen der Betriebsanleitung. Der Reihe nach.

Die Einweisung ist von der Berufs-genos sen schaft vorgeschriebenJürgen Schreck ist bei der Haufe Group zuständig fürs Fuhrparkmanagement. Bekommen die Mitarbeiter neue Firmen-wagen, holen sie sie in der Regel beim Händler ab. Der erklärt ihnen dann, wie

alles funktioniert. »Eine Einweisung ist bei der Übergabe also immer dabei«, sagt Schreck. Bisher scheint das so vermittelte Wissen auszureichen, denn: »Bislang habe ich nichts Nachteiliges gehört.« 185 gekaufte Autos betreut Schreck, haupt-sächlich Mittelklassemodelle des VW-Konzerns. Nach 150.000 Kilometern oder nach vier Jahren landen sie im Fahrzeug-pool. Der besteht daher aus älteren Fahr-zeugen mit wenigen Assistenten. »Da kommt das Problem erst in einigen Jah-ren auf uns zu«, sagt Schreck.

Die Dienstwagenregelung der Haufe Group schweigt sich über Assistenzsys-

teme aus. Entweder sie sind Serie, in Aus-stattungspaketen enthalten oder der Besitzer bestellt sie explizit. »Weil er sie bezahlen muss, soll auch er selbst aus-wählen können.« Zu verstehen, wie die Assistenten funktionieren, ist für Schreck Aufgabe der Fahrer.

Zusätzlich verlangt die Berufsgenos-senschaft, dass Mitarbeiter bei der Über-gabe ausführlich mit allen Funktionen ihres neuen Dienstwagens vertraut gemacht werden. Wer das übernimmt, lassen die Vorschriften offen. Das kann der Fuhrparkverantwortliche überneh-men – oder auch ein Mitarbeiter des Autohändlers. »Extrem gefährlich finde ich, wenn Logistiker das Auto bringen und auch gleich die Einweisung vor-nehmen«, warnt Marc-Oliver Prinzing, Vorsitzender des Bundesverbands Fuhr-park manage ment. Nach seiner Erfahrung kennen sich die Dienstleister in den sel-tensten Fällen mit jedem Fahrzeugtyp aus. Rein rechtlich aber dürfen auch sie die Einweisung vornehmen.

Standardisierte Programme bringen nichtsSchreck lässt da nichts anbrennen. »Die Einweisung bei der Übergabe vermittelt das grundsätzliche Wissen. Danach ist es dann am besten, wenn man die Tech-niken einfach ausprobiert. Das hilft am meisten.« Trotzdem denkt der Flotten-manager darüber nach, Fragen zu den elektronischen Helfern bei der jährli-chen Routineschulung der Mitarbeiter zu integrieren. Diese von der Berufs-genossenschaft vorgeschriebene Prü-fung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) führt die Haufe Group online mit E-Learning-Tools der Dekra

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Fahrer sollten erleben, wie die Sicherheitssysteme funktionieren

und wie sie Unfälle vermeiden. Am besten klappt das bei einem

Fahrtraining

»Selbst wenn man die Technik erklärt: Richtig

verstehen kann man sie erst, wenn man sie ausprobiert«

Jürgen Schreck

Fuhrparkleiter der Haufe Group

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18 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Fahrzeugübergabe

durch. Außerdem können die Mitarbei-ter Sicherheitstrainings besuchen.

Auf solche Anfragen haben sich mitt-lerweile auch die Anbieter von Fahrtrai-nings eingestellt. Der ADAC etwa rich-tet sein Training auf den Einsatz der Fahrhelfer ab, falls ein Firmenkunde das wünscht. Ebenso die Fahrzeughersteller. BMW beispielsweise schulte im Jahr 2016 rund 8.000 Kunden. In den Trainings wer-den klassische Manöver wie Bremsen und Ausweichen geübt. »Wir müssen aber auch Angebote für die neuen Antriebs- und Fahrerassistenzsysteme bringen«, sagt Robert Eichlinger, Leiter BMW und Mini Fahrerlebnis. Deshalb wird bei den Trainings mit den neuen 5er- und 7er-Modellen in Theorie und Praxis gezeigt, wie das teilautomatisierte Fah-ren und Bremsen funktioniert.

Wie viele Assistenzsysteme braucht ein Firmenwagen eigentlich?Von standardisierten Programmen hält Flottenprofi Prinzing jedoch nichts. Er empfiehlt individuelle Sicherheitstrai-nings. »Nur dort lernt man den richtigen Umgang mit den Systemen.« Der Nach-teil: Die Berufsgenossenschaft über-nimmt nur Kosten für Standardkurse.

Das »traurige Elend mit den Fah rer-assis tenz sys te men« beginnt nach Mei-nung von Prinzing aber schon weit vor-her, bei der Car Policy. »Was ist wichtig, welche Sicherheitsausstattung muss ein Firmenwagen unbedingt haben, diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten.« Manchmal hilft ein Blick in die Schaden-statistik des Fuhrparks. Häufen sich bei-spielsweise Einparkschäden, könnten Parkassistenten weiterhelfen.

Zu viele Assistenten wiederum lenken vom Fahren ab, glaubt Prinzing. »Man ist beim Fahren permanent mit ihnen beschäftigt«, stellt er immer wieder fest, wenn er im Mietwagen unterwegs ist. Ähnlich müsse es den Nutzern von Pool-fahrzeugen gehen: In jedem Auto müs-sen sie sich auf andere Schalter und Funk-tionen einstellen. Ganz schwierig wird’s,

wenn beispielsweise das eigene Auto beim Einparken mit Piepstönen warnt, das Poolfahrzeug aber keine Parksenso-ren hat. »Auch bei Poolfahrzeugen ist eine Einweisung gesetzlich vorgeschrie-ben«, sagt Prinzing. »Aber in der Praxis findet die kaum statt, weil meist die Zeit fehlt.« Sein Tipp: Das Unternehmen sollte die Fahrer von Poolfahrzeugen in Grup-pen sammeln und gemeinsam in die Technik einweisen.

Auch Fahrschulen könnten Flotten-betreiber unterstützen. »Unsere Fort-bildungen für Fahrlehrer sind aktuell stark auf Fahrerassistenzsysteme ausge-richtet«, sagt Gerhard von Bressensdorf, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. Der Verband moti-viert seine Mitglieder, Kurse anzubieten, in denen die Teilnehmer den richtigen Umgang mit den Assistenten lernen: »Die Systeme taugen nur etwas, wenn man sich damit auskennt. Und die Kurse kön-nen eine neue Einnahmequelle für Fahr-schulen sein.«

Allerdings haben sich bisher nur wenige Fahrschulen auf Firmenkunden und auf deren spezielle Anforderungen eingestellt. Eine davon ist Rüdelbusch in Braunschweig mit einem Grund lagen-

semi nar für Autofahrer. In zwei Stunden und für 99 Euro sollen alle Teilnehmer grundlegende Kenntnisse über Fah rer-assis tenz sys te me erhalten. Seit einem guten halben Jahr bietet die Fahrschule diesen Kurs an. Angemeldet hat sich bislang niemand.

Im Fahrtraining bekommt der Mitarbeiter ein Gefühl für den neuen Firmenwagen und die Fahrhelfer.

FAHRASSISTENTEN

Das sagen die VersichererFahrerassistenzsysteme sollen helfen, manche Unfälle gänzlich zu vermeiden, andere in ihrer Intensität zu reduzieren. Wie viel die Technik zur Vermeidung von Unfällen beiträgt, ist bis-lang unklar. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht bei einer langsamen Verbreitung von Assistenzsystemen und automatisierter Fahrfunktion bis 2035 da-von aus, dass die Entschädigungsleistungen um sieben Prozent zurückgehen. Verbreitet sich die Technik schnell, könnten es doppelt so viel sein. »Für ein Unfallopfer spielt es keine Rolle, ob der Fahrer oder ein Assistenzsystem den Unfall ver-ursacht hat«, sagt Siegfried Brockmann, der die Unfallforschung im GDV leitet. Das Opfer wird immer entschädigt, weil die Kfz-Haftpflicht eine Pflichtversicherung für jeden Fahrzeughalter ist. Die reguliert den Schaden, der beim Betrieb eines Autos verursacht wird. Egal aus welchem Grund.

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MANAGEMENT | Remarketing

Nach ein paar Jahren intensiver Nutzung steigen bei jedem Auto

die Instandhaltungskosten. Die Stoß-dämpfer werden schwach, je nach Fah-rer ist eine neue Kupplung fällig, und auch sonst macht sich der Verschleiß bemerkbar. Die meisten Fuhrparkleiter ersetzen ihre Fahrzeuge daher, bevor es so weit kommt. Doch wohin mit den gan-zen Gebrauchtwagen?

Bei selbst gekauften Firmenwagen bie-tet sich die eigenständige Wiederver-marktung an. Dabei müssen Unterneh-men die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen beachten. Bei gewerblichen Verkäufen an private Kun-den müssen sie nämlich zwei Jahre Gewährleistung geben. Das kann zum beinahe unkalkulierbaren Risiko werden, weswegen viele Firmen ihre Fuhrpark-autos nur an gewerbliche Aufkäufer abgeben. Denn bei gewerblichen Käufern darf man die gesetzliche Gewährleistung ausschließen. Eine andere Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit einem Garan-tiedienstleister, der das Risiko gegen eine feste Gebühr übernimmt.

Mit einem Wertgutachten ist man auf der sicheren SeiteFür die Steuer ist wiederum der Verkaufs-preis ausschlaggebend. Liegt der über dem Buchwert, muss das Unternehmen die Differenz als Gewinn versteuern. Bringt der Gebrauchtwagen weniger, muss die Differenz angemessen oder durch einen Gutachter belegt sein. Damit verhindert das Finanzamt den günstigen Verkauf in das Privateigentum des Unter-nehmers. Ein Sachverständigengutach-ten hilft also, den realen Wert des Fahr-zeugs festzustellen.

Bei der Eigenvermarktung sind außer-dem alle Regeln des Autoverkaufs wich-tig. Jeder Tag, den ein nicht mehr genutz-tes Auto auf dem Hof steht, kostet

AUF NIMMERWIEDER Wohin mit den ausgedienten Firmenwagen? Der Fuhrparkleiter hat mehrere Möglichkeiten: Er verkauft sie selbst oder er überlässt es Dienstleistern, die sich auf das Remarketing von Geschäftswagen spezialisiert haben. Text: Immanuel Schneeberger

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22 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Remarketing

Geld. Der Wertverlust steigt und die durch den Standplatz belegte Fläche kann vom Unternehmen nicht anderwei-tig genutzt werden. Ein effizienter, stan-dardisierter Verkaufsprozess ist also Grundvoraussetzung für den Eigenver-trieb von Gebrauchtfahrzeugen.

Den Auslieferungszustand überprüfenSobald der Fahrer seinen Wagen abgibt, sollten der Flottenchef, die Werkstatt oder das Autohaus die Ausstattung und den Zustand überprüfen. Oft fehlen ab Werk

montierte Sonderausstattungen. Beson-ders Alufelgen oder Speichermedien fürs Navigationssystem verschwinden gerne und tauchen später in E-Bay oder ande-ren Gebrauchtbörsen wieder auf.

Dann sollte ein Sachverständiger den technischen und optischen Zustand in einem Gutachten festhalten. So weiß man, ob und was repariert, ausgebessert oder aufbereitet werden muss. Danach sollte man das Auto professionell vor neutralem Hintergrund fotografieren, um potenziel-

len Käufern schon im Inserat alle nötigen Informationen über den Fahr zeug zustand zu geben. Dadurch verhindern Sie zeitin-tensive Nachfragen, und der Verkaufspro-zess geht schneller voran.

Da viele Unternehmen weder Lust noch Zeit haben, nebenher einen profes-sionellen Autohandel zu betreiben, gibt es verschiedene Remarketing-Dienstleis-ter. Eine umfassende Auswahl finden Sie im »Who is Who im Flottenmarkt« (siehe Kasten unten). Die Dienstleister nehmen eine Vermittlerfunktion ein und liefern

ein Gesamtpaket für die Gebraucht-wagenvermarktung. Um der Gewähr-leistungspflicht zu entgehen, vermit-teln viele Dienstleister die Autos nur an gewerbliche Aufkäufer weiter. Das mag zwar ein paar Euro kosten, aber dafür gibt es kein unangenehmes Wiedersehen mit einem Kunden, der später möglicher-weise mit seinem Gebrauchtwagen tech-nische Probleme hat.

Die Kooperation mit professionellen Remarketing-Dienstleistern minimiert

also die Risiken und spart Zeit. Die Kos-ten für diesen Service orientieren sich dabei entweder prozentual am Verkaufs-preis der Autos oder werden als feste Transaktionsgebühr erhoben.

Remarketing-Dienstleister sparen ZeitDie organisatorisch einfachste Lösung ist, die Weitervermarktung samt Rest wert-risi ko komplett auszulagern. Die logische Folge davon ist Leasing. Hier geben Sie das Fahrzeug nach der vereinbarten Nut-zungsdauer zurück, um Gutachten und um Weitervermarktung kümmert sich der Leasinggeber.

Inzwischen haben diese auch die Wei-tervermarktung von jungen Gebrauchten als lukrative Einnahmequelle entdeckt: Die Deutsche Leasing etwa vermarktet jährlich über 10.000 Gebraucht wagen selbst. Den großen Gesellschaften kommt dabei zugute, dass sie international ver-kaufen. Alphabet beispielsweise ver-marktet Gebrauchtwagen europaweit und streut auf diese Weise das Rest-wert risiko. Während hierzulande Die sel-autos länger beim Händler stehen, sind Selbstzünder in vielen Ländern weiter-hin gefragt. So stellen Sie über externes Remarketing zumindest sicher, dass Sie Ihre Fuhr park autos so schnell nicht wie-der zu Gesicht bekommen.

WHO IS WHO IM FLOTTENMARKT

Remarketing im ÜberblickWer macht was? Wo finde ich Hilfe? Diese Fra-gen beantwortet seit 2004 das »Who is Who im Flottenmarkt« von firmenauto. Natürlich finden Sie dort auch die relevanten Remarketing-Dienstleister samt wichtigsten Kontaktdaten. Auch die Anbieter von Full-Service-Leasing sind aufgeführt. Selbstverständlich gehen die Informationen weit übers Remarketing hinaus: Von A wie Automarke bis Z wie Zulassungs- und Dokumentenservice finden Sie alle wichtigen Branchengrößen.

Alle Firmenporträts und alle Rubriken unterwww.firmenauto.de/wiw

Link zum E-Paperwww.firmenauto.de/wiwpdf

Wenige Firmen wollen nebenher einen professionellen Auto-

handel betreiben. Full-Service-Leasing schafft Abhilfe

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Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): 2,9 (innerorts), 4,7 (außerorts), 4,0 (kombiniert). CO2-Emis-sionen: 92 g/km (kombiniert).

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24 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Leasing-Start-up

Das auf die Vermittlung von gewerblichen Leasing-Fahrzeu-

gen spezialisierte Berliner Start-up Vehi-culum schreibt eine verrückte Geschichte. Gründer und Geschäftsführer Lukas Steinhilber zum Beispiel wäre heute ein erfolgreicher Online-Marketingmanager. Doch Anfang 2015 beauftragte ihn sein Arbeitgeber in Berlin, zwei Dienstwagen für die Firma zu beschaffen. Die Vorga-ben: Marke egal, Ausstattung guter Stan-dard, Fokus auf Preis und Leistung.

Dem Schwaben aus Stuttgart, der sein Studium der Betriebswirtschaft als Handballprofi bei einem Berliner Ver-ein finanziert hatte, schien das zunächst eine machbare Aufgabe. Aber nach ein paar Stunden Online-Recherche, unzäh-ligen Kaffees in diversen Autohäusern der Hauptstadt und der Lektüre von Dut-zenden PDF-Dokumenten zu Modell-varianten und Ausstattungen war er kurz davor, den Job hinzuschmeißen. Fündig geworden ist er schließlich am anderen

Ende der Republik bei einem Händler am Bodensee.

Was war das Problem? »Es fehlte an Vergleichbarkeit und Transparenz.« Vor allem die Leasingraten seien Steinhilber ein Rätsel gewesen. »Warum kann die Rate für einen Skoda mit 30.000 Euro Lis-tenpreis höher ausfallen als die für einen BMW mit 40.000 Euro? Warum liegen die Raten der Händler einer Marke im Bun-desgebiet teilweise um hundert Euro aus-einander?«

DIGITALE

DURCHSTARTERWenn Digital Natives ein eigenes Leasingmodell entwickeln, sind spannende Innovationen ange-sagt. Besuch bei Vehiculum, einem Start-up, für das sich auch die Autohersteller interessieren.

Text: Joachim Geiger

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26 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Leasing-Start-up

»Die Angebote der Leasinggesellschaften waren völlig

undurchsichtig und kaum vergleichbar. Mir war klar: Das

muss auch anders gehen«

Lukas Steinhilber

Geschäftsführer von Vehiculum

Das muss anders gehen, dachte sich der Betriebswirt. Die Probe aufs Exem-pel lieferte eine auf die Schnelle zusam-mengeschusterte Webseite, die Angebote von fünf Audi-Händlern aus dem Bun-desgebiet verglich. Innerhalb weniger Tage hatte Steinhilber ein halbes Dutzend Fahrzeuge an Interessenten vermittelt. Die Idee für Vehiculum war geboren.

Die gesamte Kommunikation mit den Kunden läuft digitalIm Juli 2015 startete er zusammen mit dem Finanzexperten Melchior Bauer durch. Im Januar 2016 kam der Software-Entwickler Guy Moller ins Team, vier Monate später gaben sich die ersten Investoren ein Stelldichein. Seither hat Vehiculum mit seiner digitalen Plattform mächtig Fahrt aufgenommen. »Wir wol-len uns vom Leasing-Vermittler zum weltweit ersten hersteller- und ban-kenunabhängigen Onlineshop für Fahr-zeugleasing entwickeln«, beschreibt Steinhilber die Ambitionen.

Das Unternehmen dockt mit seinem Geschäftsmodell bei den Autobanken, Herstellern und Händlern an. Die Part-ner sind also ausschließlich Captives. Als Kunden wiederum bedient Vehiculum kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 100 Firmenwagen. Steinhilbers fand heraus: Firmen in diesem Umfeld sind kaum markentreu.

Wichtiger sind ihnen eine übersichtli-che Auswahl, eine schnelle Abwicklung und ein günstiger Preis. Diesen Ansprü-chen stellen sich die Berliner mit einer klaren Ansage: Vehiculum soll den Auf-wand für die Suche und den Vergleich der potenziellen Kandidaten für den Fuhrpark auf gerade einmal fünf Minu-ten reduzieren. Das Einsparpotenzial

beziffert Steinhilber auf bis zu 4.000 Euro pro Leasingvertrag.

Die Kommunikation mit den Kunden sowie die Prozesse – von der Suche über Auswahl und Personalisierung eines Fahrzeugs bis zu Bonitätsprüfung und Abschluss des Leasingvertrags – laufen digital. Die Kunden bekommen per PC, Laptop, Tablet und Smartphone Zugang zur Plattform. »Wir stellen unseren Kun-den so viel Auto wie möglich für ihr Bud-get zur Verfügung«, erklärt Steinhilber.

Der Schlüssel dazu ist ein Konfigura-tor, der die aufwendige Suche im Laby-rinth der Ausstattungen erleichtern soll. Die Systementwickler haben je zwei für die Kunden schnell erfassbare Ausstat-tungspakete in den Sparten Economy und Business geschnürt.

Digitales Herzstück von Vehiculum ist ein in Eigenregie entwickelter Algorith-mus. Das Programm scannt täglich Ange-bote Hunderter Leasinganbieter und ver-

arbeitet Informationen zu Modellen, Subventionen, Stückprämien, Bestands-fahrzeugen und Aktionen regionaler Händler. Zudem kooperiert Vehiculum mit Herstellern wie Audi, BMW, Volvo und Ford. Auch Händler sind ins Netz-werk eingebunden und können eigene Angebote auf der Plattform einstellen.

Die Kunden bekommen so Zugriff auf eine breite, bundesweite Auswahl an Lea-singkonditionen. Dabei berechnet das System in wenigen Sekunden die güns-tigste Rate für jedes angefragte Fahrzeug. Es berücksichtigt Preis, Ausstattung, Restwert, Laufzeit und Laufleistungen. Außerdem gibt das System den entspre-chenden Leasingfaktor aus. Eine grafi-sche Aufstellung mit diversen Bench-marks zur gefundenen Rate hilft dem Nutzer, diese Information einzuordnen. Auf diese Weise kann er beispielsweise nachvollziehen, wie sich der Leasingfak-tor im Hinblick auf vergleichbare Raten und auf andere Modelle des gleichen Herstellers darstellt.

Rund 15.000 Firmenkunden haben sich mittlerweile bei Vehiculum registriert. Für Lukas Steinhilber ist das kein Grund, kürzer zu treten. Das Start-up soll künf-tig mit Services punkten. Den Auftakt macht ein einfaches, kostenloses Tool für das Flottenmanagement, das den Unter-nehmen bei der Verwaltung und bei dem Management ihrer Leasingverträge hel-fen soll. Auch eine Fuhrparkversicherung können die Kunden neuerdings bei Vehi-culum buchen. Dahinter steht eine Zusammenarbeit mit der auf digitale Ver-sicherungsprodukte spezialisierten Schneider Golling-Gruppe aus Düssel-dorf. Das Paket kombiniert Haftpflicht und Kasko und soll günstiger sein als der Markt standard.

INVESTOREN

Üppige Mittel für mehr WachstumZu den Unterstützern des Start-ups zählen bei-spielsweise Ex-VW-Vertriebsvorstand Michael Kern und Volvo-Manager Andreas Schlegel. Geld kommt auch vom Kölner Venture Capital Fonds Coparion und der Düsseldorfer Schneider Golling-Gruppe. Gemeinsam mit weiteren Inves-toren haben sie eine zwei Millionen Euro schwere Seed-Finanzierung auf den Weg gebracht, die das weitere Wachstum des Start-ups sichern soll. Mittlerweile beläuft sich das Investitionsvolumen bei Vehiculum auf rund drei Millionen Euro. Einen Teil davon will man jetzt in neue Mitarbeiter investieren. Nächstes Jahr soll die Belegschaft von derzeit 20 auf über 50 Köpfe wachsen. Bis Ende 2018 plant Vehiculum, Leasingverträge im Wert von 500 Millionen Euro abwickeln.

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28 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Flottenversicherung

Der Firmen-Rechtsschutz ist zu teuer, die Betriebshaftpflicht

deckt nicht alle Risiken? Kein Problem, das Internet hilft, eine neue Versiche-rung zu finden. Doch bei einem Ver-gleich von Fuhrparkversicherungen sieht’s mau aus.

Wer unter dem Stichwort »Flottenver-sicherung online vergleichen« googelt, erhält zwar über 38.000 Ergebnisse. Eine Stichprobe der ersten im Ranking zeigt

aber, dass sich hier entweder Versiche-rer präsentieren oder Vermittler, die es erst einmal auf die Adresse des Kunden abgesehen haben. Neben der Axa und der Gothaer taucht außerhalb von Wer-beanzeigen auf der ersten Seite etwa das Angebot von »test-analyse.de« mit der Überschrift »Flottenversicherung 2017« auf. Doch einen Vergleich zur Flottenver-sicherung kann man nicht starten. Und für andere Firmenpolicen gibt es ledig-

lich eine Anfrage über Finanzen.de, eine Vermittlungsgesellschaft aus Berlin. Sie verkauft Adressen an Berater.

»Durch die Eingabe Ihrer Daten wer-den Leads generiert, die wir unmittelbar an unsere Berater weiterleiten«, heißt es auf der Webseite. Bei Finanzen.de lan-det man letztendlich auch, wenn man einen Vergleich einer Flottenversiche-rung auf der Seite »online-vergleich-versicherung.de« anstößt. Auch auf der Fo

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VERLOREN IM NETZWenn Flottenmanager Leistungen und Preise von Fuhrparkversicherungen vergleichen wollen, müssen sie auf Makler ausweichen. Onlineportale wollen meist nur die Adresse abfischen.

Text: Uwe Schmidt-Kasparek

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Seite »versicherungscheck24.de« ist kein Online-Flottenvergleich oder die Eingabe von Daten zu den einzelnen Kfz mög-lich. Über das Impressum kann man nachlesen, dass die Beratungs- und Ver-mittlungsleistungen von einem Unter-nehmen erbracht werden, das teilweise dem Versicherer Hanse-Merkur in Ham-burg gehört. Problematisch ist zudem

die Seite »gutguenstigversichert.de/kfz_ flottenversicherung«. Im Fragebo-gen werden gar keine Daten zu den Fahr-zeugen eines Fuhrparks abgefragt. Einen Vergleich kann es somit kaum geben.

Deutlich transparenter sind hinge-gen die Versicherungsmakler Blaser & Kempermann unterwegs (www.flotten- rechner.de). Hier wird nach der Angabe wesentlicher Daten zu Fahrzeugart und

Versicherungsschutz tatsächlich eine Prä-mie für den Fuhrpark ermittelt. Einen echten Vergleich, der mehrere Tarife und Anbieter auflistet, kann man das aber auch nicht nennen. Die Makler sind scheinbar der Meinung, dass ihr Flotten-tarif – den sie mit einem Versicherer expli-zit ausgehandelt haben – das Nonplus-ultra ist. »Bereits ab einer Größe Ihrer

gewerblichen Kraftfahrzeugflotte von fünf Fahrzeugen bieten wir einen Stück-prämientarif mit besonders günstigen Beiträgen und erstklassigem Versiche-rungsschutz«, werben die Makler aus Erkelenz. Und sie versprechen, dass der Schadenfreiheitsrabatt im Hintergrund gepflegt wird. So können die Kunden bei Verlassen des Flottentarifs wieder dar-auf zugreifen.

Statt eines Flottenversicherungsver-gleichs vergleicht der Versicherungsmak-ler Volker Hahn (versicherungsvergleich.de/flotten_fuhrparkversicherung) nur Einzelfahrzeuge über den Rechner Top-Tarif. Immerhin kann man in dem Frage-bogen zum »individuellen Flottenversi-cherungsschutz« umfangreiche Angaben zur Flotte machen. Rudimentär ist das auch bei dem Versicherungsmakler Ale-xander Schramm aus Fulda (schramm-assekuranz.de) möglich.

Von direkten Versicherungsvergleichen sind alle Anbieter weit entfernt. Will ein Unternehmen den Versicherungsschutz der Firmenwagen überprüfen, sollte es daher direkt mit einem Versicherungs-makler seines Vertrauens Kontakt auf-nehmen. Am besten mit einem Mitglied in dem Verband Deutscher Versiche-rungsmakler (VDVM). Für bis zu 15 Fahr-zeuge sollte ein solcher Experte auf das Flottenmodul der Unternehmensbera-tung Nafi aus Höxter zugreifen können

– und somit in der Lage sein, ein schnel-les Angebot zu liefern.

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Von einem echten Versicherungsvergleich

sind alle Onlineportale weit entfernt

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TITELTHEMA | Datenschutz

Fragt man in Firmen nach dem Datenschutz, zucken viele Mit-

arbeiter und auch Führungskräfte unwissend mit den Schultern. Obwohl die neue Datenschutzverordnung (EU-DSGVO) ab 25. Mai 2018 wirksam wird, scheint das Thema noch nicht alle Betriebe erreicht zu haben. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen dazu, einen wirksamen Datenschutz in ihrem Geschäftsbereich zu etablieren. Kurzum: Ein Mitarbeiter oder ein externer Berater muss sich federführend um den Daten-schutz kümmern. Eine Aufgabe, die sich nicht einfach nebenbei erledigen lässt.

Die einschlägigen Pflichten auf einen Mitarbeiter zu delegieren, wie es im Fuhrparkmanagement häufig Usus ist, das reicht für eine wirksame Bestellung als Datenschützer jedenfalls nicht aus. Den Fuhrparkleiter zum Verantwortli-chen für den Datenschutz zu befördern, wäre ebenfalls keine gute Idee. Der müsste sich dann als Führungskraft im Fall einer Datenpanne selbst maßregeln, was in der Praxis kaum funktionieren dürfte. »Datenschutz ist Chefsache und eine Querschnittsaufgabe für das ganze Unternehmen«, sagt Ioannis Dimas, Bera-ter und Datenschutzbeauftragter beim IT-Systemhaus ETES.

Fuhrparkleiter muss Daten bereitstellenEin effektiver Datenschutz im Unter-nehmen setzt voraus, dass alle Abtei-lungen klären, wie sie mit den persön-lichen Daten der Mitarbeiter umgehen. Das neue Recht schreibt vor, dass die Mit-arbeiter umfassend und nachvollziehbar darüber zu informieren sind, ob und wie ein Unternehmen ihre Daten verarbei-tet. Personenbezogene Daten dürfen nur

DATENSCHUTZ IM FIRMENWAGENAb Mai 2018 wird es ernst, dann gilt die neue EU-Datenschutzverordnung für alle Firmen. Welche Aufgaben der Fuhrparkleiter übernimmt und warum er sich nicht für den Chefposten als Datenschutzbeauftragter eignet. Text: Joachim Geiger

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»Der Datenschutz im Unternehmen steht und fällt mit der akkuraten Doku-mentation der Maßnahmen und Verein-barungen im Hinblick auf die Datenerhe-bung und den Umgang mit den Daten«, erklärt Ioannis Dimas. Auf den Fuhr-parkverantwortlichen kommt damit viel Arbeit zu, für die es eine gute Organisa-tion und Arbeitsvorbereitung benötigt. Als Erstes gilt es alle Arbeitsschritte im Fuhrpark, in denen Daten verarbeitet werden, systematisch in einer Liste zu erfassen. Dabei geht es stets um diesel-ben Fragen: Welche Mitarbeiter arbeiten mit den Daten der Dienstwagennutzer? Welche Daten werden erhoben? Was ist der Zweck der Verarbeitung? Auch die Frage nach der jeweiligen Rechtsgrund-lage spielt eine Rolle: Benötigt das Unter-nehmen zur Verarbeitung der Daten die

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Zustimmung des Mitarbeiters oder liegt dafür ein Erlaubnistatbestand vor? Zur Bestandsaufnahme gehört auch, wie das Unternehmen die persönlichen Daten tatsächlich schützt. Stehen sie abgehef-tet in einem Aktenordner in einem Regal im Flur, wäre akuter Handlungsbedarf gefragt. Auch externe Dienstleister, die mit den Personaldaten zugange sind, gehören auf die Liste.

Hersteller müssen gesammelte Daten offenlegenEin Unternehmen muss sicherstellen, dass seine Daten auch außerhalb der eige-nen Wände geschützt sind. In diesem Fall ist eine Auftragsdatenverarbeitung ange-sagt. Sie legt fest, wie Dienstleister die zur Verfügung gestellten Daten verwen-den dürfen. Klärungsbedarf in Sachen Datenschutz besteht in vielen Fuhrparks jedoch nicht nur in der Verwaltung. Auch bei der Hardware sollten Fuhrparkleiter aktiv werden. Die Verantwortlichen müs-sen zum Beispiel vernetzte Dienstwagen im Blick behalten, weil die darin gespei-cherten technischen und funktionellen Daten ebenfalls in die Kategorie der per-sonenbezogenen Daten fallen.

Zwar haben Fuhrparks kaum die Mög-lichkeit, einer Datenerhebung der Her-steller in Eigenregie nachzuspüren. Die Pflicht zur Transparenz gilt jedoch für

BUSSGELDER

Sanktionen für MängelAb dem 25. Mai 2018 prüfen die Aufsichtsbehör-den die Einhaltung der neuen Grundverordnung. Auch wenn dann wahrscheinlich keine Kontrol-leure ausschwärmen, um in den Betrieben nach dem Rechten zu sehen, sollte man das Datum ernst nehmen. Der Gesetzgeber sieht happige Bußgelder vor, wenn ein Unternehmen seine Hausaufgaben in Sachen Datenschutz nicht macht. Die Sanktionen müssen wirksam, verhält-nismäßig und abschreckend sein, heißt es dazu in der EU-DSGVO. Im Raum stehen Geldbußen bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Umsatzes aus dem vergangenen Geschäftsjahr. Das Risiko, dass Versäumnisse ans Licht kommen, ist jeden-falls vorhanden. Die Beschwerde eines Mitarbei-ters bei der Aufsichtsbehörde genügt, damit sie dem Unternehmen auf die Finger klopft.

verarbeitet werden, wenn die Betroffenen dazu ihre Einwilligung geben oder das betriebliche Interesse daran Vorrang hat (Erlaubnistatbestand).

Damit alle Informationen aus dem Fuhr-park zur Datenerhebung und Datenver-arbeitung vollständig auf den Tisch kom-men, ist die Expertise des Flottenmanagers gefragt. Schließlich sind bei der Verwal-tung der Fahrzeuge rund um Bestellung, Nutzung und Rückgabe jede Menge Daten aus unterschiedlichen Quellen im Spiel. Die Daten der Dienstwagennutzer tauchen zum Beispiel im Überlassungs-vertrag, bei der Kontrolle des Führer-scheins und der Gehaltsabrechnung auf. Auch Leasinggeber, Versicherer sowie Dienstleister für Tankkarten, Reifenser-vice und Werkstatt arbeiten mit Daten aus dem Fuhrpark und denen der Fahrer.

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alle Beteiligten im Fuhrparkgeschäft. Ein Autohersteller muss demnach bei der Erhebung und Verarbeitung von Pe rso-nen daten seinerseits mit offenen Karten spielen. Flottenmanager sollten prüfen, ob der Hersteller alle Informationen zur Verfügung stellt. Bleibt er sie schuldig, könnte vielleicht ein Anruf bei der Auf-sichtsbehörde Wunder wirken.

Regelungen für den Fuhrpark in einer Data Policy festhaltenSelbst bei maximaler Transparenz der umlaufenden Daten ist das Thema Daten-schutz für den Fuhrparkleiter aber noch nicht vom Tisch. Wenn der Dienstwagen-nutzer zum Beispiel partout nicht damit einverstanden ist, dass ein Hersteller seine Daten verarbeitet, dann darf der Kollege mit dem Auto auch nicht fahren. Steht lediglich die Nutzung vernetzter Services des Autoherstellers zur Debatte, sollte dem Mitarbeiter die Entscheidung darü-ber am besten selbst überlassen sein.

Die Regeln, die ein Unternehmen für den Umgang mit Firmenwagendaten defi-niert, sollten in einer Data Policy festge-halten werden. Denkbar wäre eine Daten-schutzerklärung, die ins Regelwerk für den Fuhrpark aufgenommen wird. Auf praktischer Ebene dürften Dienstanwei-sungen dem Fuhrparkleiter dabei helfen, die Kontrolle im Fuhrpark zu behalten. Beispiel Poolfahrzeuge: Hier bietet es sich an, alle Mitarbeiter, die befugt sind, mit den Autos zu fahren, die Dokumentation zur Nutzung der Daten im Auto unter-schreiben zu lassen. Fahren auch Fami-lienangehörige mit dem Dienstfahrzeug, so könnte der Fuhrparkchef den Mitarbei-ter dazu verpflichten, die Familie über die Datenerhebung zu instruieren.

Teilen sich mehrere Mitarbeiter einen Dienstwagen, sollten Flottenmanager überdies eine Regelung für das Smart-phone einführen. So könnte man es ver-bieten, das private Endgerät überhaupt mit dem Dienstfahrzeug zu koppeln. Oder die Mitarbeiter löschen den Telefon-speicher im Fahrzeug nach jeder Dienst-fahrt. Das dürfte in der Praxis allerdings schwierig werden. Außerdem bräuchte es dazu wieder eine Dokumentation, die aufzeigt, wie das geht.

ZUR PERSON

Ioannis DimasDer Betriebswirt Ioannis Dimas ist seit rund sechs Jahren Berater und zertifizierter Datenschutz-beauftragter im Systemhaus ETES in Stuttgart. Nach einer Karriere beim Mobilfunkprovider Debitel AG hat der IT-Experte rund acht Jahre lang ein eigenes Unternehmen mit Schwerpunkt Datensicherheit geführt.

TITELTHEMA | Datenschutz

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Herr Dimas, am 25. Mai 2018 wird die Europäische Datenschutzverordnung (EU-DSGVO) wirksam. Stehen die Fuhrparkverantwortlichen bei Ihnen schon Schlange, um sich fit zu machen?Der Beratungsbedarf in den Unterneh-men ist riesig. Viele Fuhrparkleiter haben das Thema Datenschutz bislang eher bei den Autoherstellern gesehen. Alleine schon weil die Nutzung eines Dienstfahr-zeugs jede Menge Daten erzeugt, ist der Datenschutz aber ebenfalls Angelegen-heit der Fuhrparkmanager. Mit der neuen Datenschutzverordnung rücken nun zudem die Rechte der Mitarbeiter im Unternehmen stärker in den Fokus.

Was bedeutet das konkret für einen Fuhrpark?Jeder Dienstwagennutzer ist in der Regel mit seinen Daten über mehrere Schnitt-stellen mit diversen Abteilungen des Unternehmens verbunden. Das kann die Buchhaltung sein, die Personalabteilung oder eben der Fuhrpark. Hier wie dort sind persönliche Daten wie Name, Adresse, Führerschein- und Bankdaten im Spiel. Das bedeutet, Datenschutz ist nicht nur eine Aufgabe für den Fuhrpark allein, sondern eine Querschnittsaufgabe für das ganze Unternehmen.

Wie stellen sich in diesem Fall die Ver-antwortlichkeiten dar?Die Unternehmensleitung trägt die Gesamtverantwortung. Sie ist für die Umsetzung der Pflichten und Anforde-rungen aus der Datenschutzgrundver-ordnung verantwortlich. Sie muss unter anderem eine Organisationsstruktur für den Datenschutz einrichten und sicher-stellen, dass die datenschutzrelevanten Unternehmensprozesse korrekt über-wacht werden. Zuständig sind aber auch die Leiter der Fachabteilungen und die Mitarbeiter selbst. Die Mitarbeiter stehen zum Beispiel in der Pflicht, sich mit den Regelungen und Vorschriften in Sachen

Datenschutz vertraut zu machen und diese auch zu beachten.

Welche Aufgaben kommen auf einen Fuhrparkleiter zu?In den Fuhrparks gibt es in der Regel jede Menge Prozesse und Aufgaben, bei denen Daten der Dienstwagennutzer verarbei-tet werden. Der Abteilungsleiter über-nimmt die Prozessverantwortung für den Datenschutz. Dazu gehören etwa die Dokumentation, die Identifizierung von Schnittstellen und die Verwaltung von Einwilligungen und Nachweisen der Dienstwagennutzer. Außerdem muss der Fuhrparkleiter Betroffenenrechte sicher-stellen sowie Transparenz- und Informa-tionspflichten erfüllen.

Welche Rolle spielt die Größe eines Unternehmens? Datenschutz betrifft den kleinen Gewerbe-betrieb ebenso wie das große Industrie-unternehmen. Spielraum gibt’s in der Frage, ob der Betrieb dazu verpflichtet ist, einen Datenschutzbeauftragten zu ernennen. Diese Position ist zu beset-zen, wenn in einem Unternehmen mehr als neun Menschen regelmäßig mit der elektronischen Verarbeitung von Per so-nen daten beschäftigt sind.

Ein Handwerksbetrieb bräuchte dem-nach keinen Datenschutzbeauftragten?Mit dieser Vorgabe sind alle Mitarbeiter gemeint, die de facto mit Personendaten arbeiten. Das kann der Geschäftsführer sein, die Chefsekretärin, die Mitarbeiter aus der Buchhaltung oder das Fuhrpark-management. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mitarbeiter fest angestellt sind oder nur als Teilzeitkraft ihrem Job nach-gehen. Am Ende zählen die Köpfe, was bedeutet, dass auch in einem kleineren Unternehmen ein Beauftragter für den Datenschutz erforderlich sein kann. Selbst wenn das nicht der Fall ist, kommt ein Betrieb aber nicht an den Pflichten in

Sachen Datenschutz vorbei. Kleine Unter-nehmen sollten sich zumindest von einem Experten beraten lassen, damit die Grundlagen zum Datenschutz stimmen.

Worin besteht der Part des Datenschutz-beauftragten? Was muss er können?Er muss sich mit Verfahren und Tech-niken der automatisierten Datenverar-beitung, aber auch mit den rechtlichen Bedingungen und Fallstricken im Daten-schutzrecht auskennen. In erster Linie ist seine Aufgabe die Umsetzung der rechtli-chen Datenschutzanforderungen aus der DSGVO. Dazu sind unter anderem Bera-tung, Unterstützung und Monitoring bei Umsetzung und Überwachung gefragt. Ein Datenschutzbeauftragter ist nicht wei-sungsgebunden und steht arbeitsrecht-lich auf einer Stufe mit dem Betriebsrat.

Wer könnte diesen Job übernehmen?Keine guten Kandidaten wären zum Bei-spiel der Fuhrparkleiter, der IT-Abtei-lungsleiter oder der EDV-Mitarbeiter, der bereits mit den entsprechenden Daten zugange ist. Als Datenschutzbeauftragte müssten sich diese Mitarbeiter unter Umständen selbst maßregeln. Auch der Geschäftsführer selbst kommt nicht infrage. Generell sollte der Datenschutz-beauftragte keine weitere Verantwortung als leitender Mitarbeiter im Betrieb haben. Datenschutz ist zudem keine Auf-gabe, die sich nebenbei erledigen lässt.

Wie steht es mit dem Engagement eines externen Datenschutzbeauftragten?Das dürfte für manche Unternehmen eine Alternative sein. Wer einen externen Experten engagiert, schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Zeit und die Ressourcen für Schulungen, die der eigene Mitarbeiter in Anspruch nehmen müsste, fallen mit dem externen Beauf-tragten weg. Er hat zudem das Know-how, um die nötigen Themen und Auf-gaben im Betrieb auszurollen.

DATENSCHUTZ IST CHEFSACHEDie Uhr für das neue Datenschutzrecht tickt. Zeit, die Abläufe im Unternehmen auf Vordermann zu bringen. Datenschutzexperte Ioannis Dimas erklärt, worauf es ankommt.

Text: Joachim Geiger

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Die Datenschutzgrundverord-nung (DSGVO) und das neue

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu) werfen ihre Schatten voraus, und wo mit personenbezogenen Daten gearbei-tet wird, sind im Zweifel Anpassungen oder Veränderungen erforderlich. Wer als Fuhrparkleiter meint, dies würde ihn und seinen Arbeitsbereich nicht betreffen, der irrt. Bei der Fahrzeugübergabe, der Führerscheinkontrolle, der Bearbeitung

von Ordnungswidrigkeiten oder Unfäl-len, der Abrechnung von Tankkarten und Werkstattrechnungen, bis hin zur Aus-steuerung hat er es mit einer Vielzahl von Vorgängen zu tun, bei denen personen-bezogene Daten nicht nur erhoben, son-dern auch verarbeitet werden.

Um etwas Klarheit in die Gesetzestexte zu bringen: Verarbeiten bedeutet »das Erheben, das Erfassen, die Organisation, das Ordnen, die Speicherung, die Anpas-

sung, die Veränderung, das Auslesen, das Abfragen, die Verwendung, die Offen-legung durch Übermittlung, Verbrei-tung oder eine andere Form der Bereit-stellung, den Abgleich, die Verknüpfung, die Einschränkung, das Löschen oder die Vernichtung« (§ 46 Ziff. 2 BDSG-neu). Kurzum: Sind in Ihrem Bereich Daten im Umlauf, dann verarbeiten Sie diese quasi in jedem Arbeitsschritt. Ob es sich um die Daten Ihrer Mitarbeiter oder Fo

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DIE RECHTLICHE SEITE DES DATENSCHUTZESWelche Daten sind betroffen, wie kann man sie schützen und worauf sollten Fuhrparkleiter bei externen Dienstleistern achten? firmenauto klärt die wichtigsten Rechtsfragen zur neuen Datenschutzregelung. Text: Dr. Wolf-Henning Hammer

TITELTHEMA | Datenschutz

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Der neue Arteon. Eine Fahrt im neuen Arteon bietet viele Vorteile. Für mehr Komfort sorgen zum Beispiel die 14-Wege-Massagesitze¹ oder die innovative Gestensteuerung¹. Zusätzlich vermittelt das weiterentwickelte Feature „Emergency Assist“¹ ein beruhigendes Gefühl. Der einzige Nachteil: Wenn Sie am Büro angekommen sind, müssen Sie wieder aussteigen.

Wir bringen die Zukunft in Serie.

¹ Optionale Sonderausstattung. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.

die Fahrt dorthin.Das Schönste an der Arbeit:

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betriebsfremder Personen handelt, spielt dabei keine Rolle.

Flottenmanager sollten darauf achten, dass die Daten nur »auf rechtmäßige Weise, nach Treu und Glauben und in einer für die betroffene Person nachvoll-ziehbaren Weise« verarbeitet werden (Art. 5 Abs. 1 lit. a. DSGVO). Im eigenen Haus sollte dies hoffentlich keine große Hürde sein. Sobald aber personenbezogene Daten an Dritte gegeben werden, bei-spielsweise wenn Sie Teile Ihres Fuhr-parks auslagern, ist zwingend darauf zu achten, dass die Datensicherheit auch beim externen Dienstleister gewährleis-

tet und dieser gegenüber dem Auftrag-geber weisungsgebunden ist (Art. 28 f. DSGVO). Ein fortlaufend aktualisiertes Verfahrensverzeichnis ist schon aufgrund der Beweislastumkehr unverzichtbar.

Vorsicht beim Datenaustausch mit Firmen mit Hauptsitz in DrittländernBesondere Vorsicht ist geboten, wenn ein Auftragsdatenverarbeiter seinen Fir-mensitz in einem Drittland hat. So sollte

– wenn die Daten beispielsweise in die USA übertragen werden – unbedingt darauf geachtet werden, dass das Unter-nehmen unter dem sogenannten Privacy Shield agiert. Zu der eigenen Absiche-rung ist auch diesbezüglich ein fortlau-fend aktualisiertes Verfahrensverzeich-nis zu führen.

Derjenige, dessen Daten gespeichert und verarbeitet werden, kann die Her-ausgabe einer Datenkopie in maschinen-

lesbarem Format, die Berichtigung, aber auch die Löschung seiner Daten verlan-gen. Zudem sind die Daten zu löschen, wenn sich der Zweck der Speicherung erledigt hat.

Bei der Datensicherheit geht es im Übrigen nicht nur um Daten, die elekt-ronisch gespeichert wurden. Dringender Handlungsbedarf besteht beispielsweise auch dann, wenn in Ihrem Empfangs-bereich Informationen über Kunden und Mitarbeiter von Dritten ungehin-dert von den Bildschirmen abgelesen werden können. Oder Dossiers und Stammblätter offen und für jedermann

einsehbar auf dem Schreibtisch liegen. Nachbessern müssen Sie zudem, falls Ihre Computer oder gar Server infolge fehlender Sicherungskonzepte uneinge-schränkt zugänglich sind. Ein USB-Stick mit Schadsoftware ist schnell gesteckt und offen liegende Datenblätter sind leicht abfotografiert. Auch drahtlose Netzwerke sollten hinreichend gesichert werden. Dasselbe gilt für Smartphones, Tablets oder andere Geräte, auf denen sowohl Kunden als auch Mit arbei ter-daten gespeichert sind oder mit denen ein Zugriff darauf möglich ist.

Wenn es nun dennoch gelungen ist, von außen auf Ihre gespeicherten Daten zuzu-greifen, heißt es zunächst Ruhe bewah-ren. Denn nur wenn personenbezogene Daten betroffen sind, ist die zuständige Aufsichtsbehörde innerhalb von 72 Stun-den nach Kenntnis von der Verletzung zu benachrichtigen. Die Meldepflicht

betrifft jede Verletzung personenbezo-gener Daten, die zu einem Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Perso-nen führen kann.

Betroffene Mitarbeiter müssen informiert werdenGemäß Art. 33 DSGVO (§ 66 Abs. 1 BDSG-neu) sind auch die Betroffenen selbst, also gegebenenfalls Ihre Mitarbeiter, zu infor-mieren. Es sei denn, das Risiko besteht nicht mehr fort oder der Verantwortliche hat »geeignete technische und organisa-torische Sicherheitsvorkehrungen getrof-fen ... und diese Vorkehrungen auf die von der Verletzung des Schutzes perso-nenbezogener Daten betroffenen Daten angewandt«.

Dies gilt insbesondere dann, wenn die Daten durch Verschlüsselungen für unbefugte Personen unzugänglich gemacht wurden. Oder wenn der Ver-antwortliche im Anschluss an den Daten-klau Maßnahmen getroffen hat, um sicherzustellen, »dass aller Wahrschein-lichkeit nach keine erhebliche Gefahr mehr besteht« (34 Abs. 3 lit. a DSGVO, § 66 Abs. 3 BDSG-neu).

RECHTSBERATUNG

Der Autor ist einer von 70 Anwälten der Kanzlei Voigt, die alle Bereiche rund um das Verkehrsrecht abdecken. Mit über 27 Niederlassungen ist Voigt Ansprechpartner für die gesamte Autoindustrie und Geschäftskunden wie Autohäuser und Werk-stätten, Speditionen und Fuhrparkleiter.

TITELTHEMA | Datenschutz

Werden Daten an externe Dienstleister weitergegeben, ist

auch hier zwingend die Datensicherheit zu gewährleisten

DATENSCHUTZGESETZE

Nationales und europäisches RechtWenn am 25. Mai 2018 die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der EU wirksam wird, tritt zeitgleich das neue Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu) in Kraft. Die DSGVO regelt nicht alles, sie lässt Spielräume, die die nationalen Gesetzgeber nutzen können. Das BDSG-neu orientiert sich zwar stark an der DSGVO und verweist mitunter sogar direkt auf diese (z. B. § 35. BDSG-neu), regelt aber auch Bereiche, die die DSGVO nicht berücksich-tigt. Mit dem Wirksamwerden der DSGVO löst das Marktortprinzip das Territorialprinzip ab. Wer seine Produkte oder Dienstleistungen in Europa anbietet, muss in puncto Datenschutz künftig daher sowohl die Bestimmungen der DSGVO als auch die Gesetze und Bestimmungen der jeweiligen Länder beachten, in denen er die Leistung anbietet. Wenn ein Unternehmen beispielsweise in China oder den USA ansässig ist, seine Dienstleistungen aber in Europa anbietet, muss es sich künftig – auch in puncto Datenschutz – an europäisches Recht halten.

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/ Audi DeutschlandAudi Vorsprung durch Technik

*Optionale Ausstattung. Kraftstoff verbrauch in l/100 km: kombiniert 6,7–3,8; CO2-Emissionen

in g/km: kombiniert 153–99. Angaben zu Kraftstoff verbrauch und CO2-Emissionen

bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.

audi.de/grosskunden

Der Audi A4 Avant.Technologie auf der Überholspur.

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40 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Umwelt

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FÜR FREIE FAHRTPLAKETTENImmer mehr europäische Städte richten Umweltzonen ein. Rein kommen Firmenwagen nur mit der passenden Plakette. firmenauto sagt, wo Sie die bekommen. Text: Immanuel Schneeberger

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Januar 2018 firmenauto 41

Seit 2008 gibt es in Deutschland ausgewiesene Umweltzonen.

Aktuell sind es bundesweit 56 Städte, die so ihre Luft rein halten wollen. Rein darf jemand nur, wenn eine grüne Plakette an der Scheibe klebt. Lediglich Neu-Ulm ist nach wie vor mit gelbem Kleber passierbar. Allerdings verpufft der gewünschte Effekt, da derzeit bereits über 90 Prozent der zugelassenen Autos die Abgasstandards der grünen Plakette erfüllen.

Teils lange Lieferzeiten für VignettenDoch nicht nur hierzulande geht es älte-ren Dieselautos an den Kragen, auch benachbarte EU-Länder wollen und müs-sen die Luft rein halten. Und selbst mit einem Euro-6-Auto dürfen Sie nicht so einfach einreisen. Vielmehr verlangen die meisten Städte auch von ausländischen Besuchern entsprechende Plaketten. Genauso wie hierzulande, wo sich aus-ländische Gäste ebenfalls vorher die grüne Plakette besorgen müssen.

In Frankreich gibt es zehn Zonen, die Plaketten sind hier in sechs Kategorien eingeteilt. Nach Paris oder Grenoble dür-fen Sie beispielsweise nicht immer fah-ren. Auch hier treffen die Regeln haupt-sächlich Dieselfahrzeuge, Fahrverbote

werden je nach Wetter temporär verhängt. Eine Plakette sollten auch ausländische Fahrer kaufen: Für 4,80 Euro kann der Aufkleber online bestellt werden.

Die Lieferung kann sich einige Wochen hinziehen, die Dienstreise will also früh-zeitig geplant sein. Im Notfall sollte zumindest die Bestellbestätigung gut sichtbar im Auto liegen. Sonst drohen Bußgelder zwischen 68 Euro für Pkw und 135 Euro für Lkw. Wer nicht innerhalb von 45 Tagen zahlt, muss gar 180 bezie-hungsweise 375 Euro bezahlen.

Kennzeichenerkennung in BelgienAuch in Belgien gibt es einige Zonen mit unterschiedlichen Regelungen, die je nach Wetter nur temporär gelten. 124 Euro werden fällig, wenn keine Plakette angebracht ist, ab nächstem Jahr sollen es dann 150 Euro sein. Verbote gelten für Diesel, die nur die Abgasnorm Euro 3 oder schlechter erfüllen.

Immerhin gibt es eine Kurztrip-freund-liche Ausnahmeregel: An acht Tagen im Jahr dürfen auch Autos ohne passende Plakette in eine Umweltzone fahren. Dabei muss die Einfahrt rechtzeitig online angekündigt sein, damit die auto-matische Kennzeichenerkennung keinen Verstoß feststellt.

In Österreich gelten die Umweltpickerl bisher nur für Nutzfahrzeuge in sechs ausgewiesenen Zonen, doch auch hier könnte der Geltungsbereich bald auf Pkw erweitert werden. Gleiches gilt für Däne-mark, Tschechien und Portugal. Selbst die eigensinnigen Engländer gehören bis-her noch zur EU und müssen entspre-chend auch deren Luftreinhaltungsge-setze einhalten. In Londons Innenstadt kommen viele Autos gar nicht erst rein.

So ergibt sich für Fernreisende ein unübersichtliches Dickicht aus unter-schiedlichen Regelungen und Gesetzes-vorschriften. Wer also eine Europatour plant, muss sich gut vorbereiten. Online gibt es etliche Hinweise zu den Gel-tungsbereichen der Zonen, viele Plaket-ten lassen sich überdies schon vor Reise-antritt besorgen.

Hilfreich bei der Planung ist auch eine App von green-zones.eu. Mit ihr lässt sich einfach herausfinden, ob sich die Route durch gesperrtes Gebiet bewegt.

Trotz aller Bemühungen sind vor allem die Stickoxidbelastungen in Städ-ten nach wie vor deutlich zu hoch. Die-sel-Pkw wird ein großer Anteil dieser Schadstoffe angelastet, weswegen eine neue Plakette in Deutschland in der Dis-kussion ist.

Europas Umweltzonen: Wer fahren darf und wo’s die Plaketten gibtLand Anzahl Umweltzonen Wo bekomme ich die Plakette? Wer muss draußen bleiben?

Belgien 3 (Antwerpen,

Brüssel, Gent)

Kennzeichen bei der jeweiligen Stadt registrieren

Diesel bis Euro 3

Deutschland 56 Zulassungsstelle, Werkstätten, Prüfstellen Diesel bis Euro 4

Dänemark 4 (Aalborg, Aarhus, Kopenhagen, Odense)

http://ecosticker.applusbilsyn.dk/de Lkw über 3,5 t ohne Partikelfilter

England 1 (London) https://tfl.gov.uk/ Wohnmobile und Lkw über 3,5 t bis Euro 4

Frankreich 10 https://www.certificat-air.gouv.fr/de/ Unterschiedlich, je nach Stadt in sechs Kategorien

Italien k. A. Kennzeichen bei der jeweiligen Stadt registrieren

Meist sehr alte Diesel, teilweise alle Fahrzeuge

Niederlande 13 Kennzeichenerkennung, keine Registrierung erforderlich

Meist Diesel bis Euro 3

Österreich 6 Zulassungs- und Prüfstellen Lkw bis Euro 3

Portugal 2 (Lissabon, Porto) Keine Plakette/Registrierung erforderlich Fahrzeuge bis Baujahr 2000

Ungarn 1 (Budapest)–

Partielles Fahrverbot in Budapest bei Smogalarm

Die kostenlose App Green Zones hilft bei der Routenplanung. Sie listet alle Regeln und Ausnahmen von Umweltzonen in Deutschland, Frankreich, Belgien, Dänemark und Österreich auf, für die eine kostenpflichtige Plakette oder Vignette erforderlich ist. Auf den hinterlegten Karten kann der Nutzer auf einen Blick die Grenzen der Zonen erkennen. Da die App täglich aktualisiert wird, nennt sie auch kurzfristig festgelegte Fahrverbote beziehungsweise Feinstaubalarme. Außerdem kann man über die App alle Vignetten bestellen.

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Ein Flugbegleiter mit mehrtägigen Einsätzen hatte geklagt. Er wollte seine Fahrtkosten zu seinem Beschäftigungsort wie eine Dienstreise abrechnen, also mit 30 Cent pro gefahrenem Kilometer. Sein Finanzamt sah das anders. Es berücksich-tigte nur die einfache Entfernungspau-schale. Und das, obwohl Hin- und Rück-

fahrten immer auf un-terschiedliche Tage fie-len. Daraufhin klagte der Flugbegleiter.

Allerdings erfolglos. Das Finanzgericht Münster begründete seine Entscheidung so (Az.: VI R 42/17): Der Flugbegleiter hatte sich bei jedem Einsatz im Gebäude seines Ar-

beitgebers an einem im Arbeitsvertrag genannten Beschäftigungsort einzufin-den. Diesen Ort betrachtet das Gericht als erste Tätigkeitsstätte. Somit, so das Gericht, handelt es sich nicht um Dienst-reisen, sondern um Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte. Da-für lasse sich lediglich die Entfernungs-pauschale ansetzen. Anders als bei der Abrechnung einer Dienstreise darf der Arbeitnehmer bei der Entfernungspau-

schale nur die einfache Entfernung ab-rechnen. Sie ist für jeden Tag zu gewäh-ren, an dem ein Arbeitnehmer die Tätig-keitsstätte von seiner Wohnung aus auf-sucht. Für die Rückfahrt an einem ande-ren Tag gibt es dann keinen weiteren Werbungskostenabzug, so das Finanz-gericht. In dem Streitfall ist aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Der Kläger legte Revision ein. Nun muss der Bundesfinanzhof entscheiden.

Auch bei mehrtägigen Ein-sätzen akzeptiert das Finanz-amt nur die einfache Entfer-nungspauschale zwischen Wohnung und Dienstort.

Luisa Daue Steuerberaterin

Während bei den meisten Unfällen mit ausländischen Autos in Deutschland die Schadenabwicklung über das Büro Grü-ne Karte in Berlin gemanagt wird, ist für Nato-Fahrzeuge die Bundesanstalt für Im-mobilienaufgaben zuständig. Und zwar je nach Unfallort ein anderes Regio nal büro. Bei der Geltendmachung von Schäden muss zudem eine 90-Tages-Frist eingehal-ten werden. Geregelt ist das im sogenann-ten Nato-Truppenstatut.In dem vor dem OLG Hamm verhandelten Fall hatte ein deutscher Autofahrer die-se Dreimonatsfrist nicht beachtet. Vor al-lem, weil er aus Unwissenheit zunächst das Büro Grüne Karte sowie einen priva-ten internationalen Schadenabwicklungs-dienst kontaktiert hatte. Die zwei Organi-

sationen verwiesen ihn dann nicht an die korrekte Adresse.Die Richter werteten die daraus resultie-rende Verzögerung allerdings noch nicht als schuldhaft. Denn von einem juristisch nicht vorgebildeten Bürger könne keine Kenntnisse über das gebotene Vorgehen bei der Abwicklung von sogenannten Truppenschäden erwartet werden. In solchen Fällen greift daher eine neue zweiwöchige Frist, sobald der richtige Adressat der Forderungen ausfindig ge-macht wurde. Weil der zwischenzeitlich hinzugezogene Anwalt des Autofahrers diese allerdings verpasste, verfielen die Ansprüche aus dem Unfall. Sie seien damit endgültig nicht mehr durchsetzbar, so das Gericht (Az.: 11 U 138/16).

UNFALL MIT NATOFAHRZEUG

Schwierige Schadenabwicklung

EIN ARBEITSORT, EINE PAUSCHALE

Unfälle mit Bundeswehr-Fahrzeugen reguliert das Bundesamt für Infrastruk-

tur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.

42 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Recht und Steuer

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Bisher setzen viele Anbieter von geleasten E-Bikes und Fahrrädern den Restwert der Rä-der mit zehn Prozent an. Das hatte für alle Sei-ten Vorteile: Der Mitarbeiter konnte das Rad nach Ablauf des Vertrags sehr günstig über-nehmen und musste nur einen minimalen Betrag als geldwerten Vorteil versteuern. Die Höhe der Raten war bei 36 Monaten Laufzeit für den Arbeitgeber trotzdem überschaubar. Und falls das Rad nicht übernommen, sondern zurückgegeben wird, profitierte auch die Lea-singgesellschaft. Denn das Rad war mehr oder weniger durch die Raten komplett abbezahlt.So nicht, meinte aber das Finanzgericht und korrigierte nun den Restwert pauschal auf 40 Prozent des auf volle 100 Euro abgerundeten Brutto-Listenpreises des Rads. Mit der Folge, dass der Mitarbeiter deutlich mehr bezahlt und versteuert. Allerdings lässt das BFM dem

Käufer des Rads die Möglichkeit offen, ei-nen niedrigeren Wert nachzuweisen. Was in der Praxis aber schwierig und teuer sein dürfte, denn ein Gutachten kostet in der Regel mehr als die paar Euro, die man dadurch spart. Doch noch ist das letzte Wort nicht gespro-chen. Angeblich verhandelt die Fahrrad-branche mit den Finanzbehörden. Da die Akkus sehr schnell besser und billiger wer-den, verliere ein gebrauchtes E-Bike in drei Jahren mehr als 60 Prozent seines Werts.

DIENSTRAD

Finanzgericht legt den Restwert des gebrauchten Fahrrads fest

Mitarbeiter können ihr geleastes

Dienstrad künftig nicht mehr ganz so

billig übernehmen wie bisher.

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44 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Jaguar Land Rover Fleet Business Day

JAGUAR ERFAHRENWenn Jaguar Land Rover zu Testfahrten auf den Hockenheim lädt, ist einiges geboten. Nicht nur auf der Piste, wie der von firmenauto organisierte Fleet Business Day zeigt. Text: Hanno Boblenz

Ein eisiger Wind fegt über den Ring, doch zum Frieren bleibt

den 50 Flottenmanagern und Fuhrpark-entscheidern keine Zeit. Die Instrukto-ren teilen die Testfahrer in zwei Gruppen auf und schicken sie zum Aufwärmen auf die Piste. Schließlich sind die Leser von firmenauto nach Hockenheim gereist, um die Business-Modelle der englischen Marke kennenzulernen.

Die meisten Teilnehmer sind Entschei-der aus User-Chooser-Fuhrparks. Beim Fleet Business Day geht es aber nicht nur um die sportlichen Qualitäten von XE, XF und F-Pace, sondern auch um Kom-fort und Sicherheit. Während sich die ers-te Gruppe auf den Straßen rund um den Ring mit den Autos vertraut macht, steu-ert die andere den abgesperrten Hand-ling-Parcours hinter der Haupttribüne

an. Slalom, Bremsen, Agilität, erst im Grenzbereich zeigen die Autos, was sie wirklich können.

Dabei gilt: Diesel lebt! Vor allem, wenn er so richtig Dampf hat wie im neuen XF Sportbrake. Den sportlichen Business-Kombi gibt es als Selbstzünder gleich in vier Leistungsstufen von 163 bis 300 PS. Und jetzt raten Sie bitte, welche Motori-sierung am meisten gefragt war.

50 Flottenprofis und ein tolles Team, das sie auf dem Hockenheimring betreute.

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Intensive Gespräche: Stefan Seipp (Sit24, links),

Thomas Beck (firmenauto), Manfred Molitor (Go!). Fahren im Grenzbereich? Von wegen, der F-Pace kann viel mehr, als sich die Fahrer trauen.

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VORTRÄGE BEIM FLEET BUSINESS DAY

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Willkommene Argumentationshilfe: Wenn Ex-Lease-Plan-Chef Gunter Glück Einkäufern und Flottenprofis erklärt, wie sie teure Limousinen, Cabrios oder Coupés ohne finanzielles Risiko in den Fuhrpark aufnehmen kön-nen, hört sogar das Jaguar-Team aufmerksam zu. Aber auch firmenauto-Hausanwalt Urs Heck vom Kollegium Völker in Reutlingen hört man gespannt zu. Er erläutert den Flottenmanagern haargenau, welche Pflichten ihr Job mit sich bringt – und sorgt so für etliche erstaunte Gesichter.

Gunter Glück: freier Berater und

Mitglied im Fuhrparkverband.

Urs Heck: auf Halterhaftung

und Verkehrsrecht spezialisiert.

Jaguar XE, XF und F-Pace: Jaguar brachte vor allem die Modelle zum Fleet Business Day, die für User Chooser als Geschäftswagen interessant sind.

Motto des Flottentags: The Art of Performance. Instruktoren sorgen dafür, dass nichts passiert. Blickfang: Jaguar-Kolonne an der Einfahrt zum Ring.

Thomas Schmidt: Chef des

Flottenbereichs von Jaguar.

Von Restwerten, Firmenwagenregelungen und Halterhaftung

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46 firmenauto Januar 2018

MANAGEMENT | Ablenkung durch Smartphones

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WEG MIT DEM HANDY !Am Steuer zu surfen oder zu tippen ist brandgefährlich und verboten. Unternehmen müssen ihre Firmenwagen deshalb so ausrüsten, dass niemand von der Technik abgelenkt wird.

Text: Uwe Schmidt-Kasparek

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Telefonieren, E-Mails lesen, Nachrichten schreiben oder

Apps checken: Laut einer Studie der AXA Winterthur nutzen zwei Drittel der Autofahrer und Fußgänger ihr Smart-phone, während sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Zu ähnlichen Ergebnis-sen kommt auch die Technische Univer-sität Braunschweig, die 2016 rund 2.000 Autofahrer beobachtete. Danach ist das Tippen auf dem Mobiltelefon die häu-figste Ablenkung auf der Autobahn. Fast jeder zehnte Fahrer bedient sein Handy während der Fahrt.

Der verhängnisvolle Blick aufs Handy»Der Blick geht häufig erstaunlich lange weg von der Straße hin zum Smartphone. Viele Fahrer bedienen dabei Apps. Das Ergebnis ist ein Blindflug von fünfzig bis hundert Metern bei hoher Geschwindig-keit«, stellt TUB-Studienleiter Prof. Mark Vollrath fest. Aufgrund solcher Ergeb-nisse versucht es der Gesetzgeber mit Abschreckung. So kostet ein Verstoß gegen das Handyverbot mittlerweile 100 Euro. Dazu kommt ein Punkt im Ver-kehrszentralregister Flensburg. Wenn es gar mit dem Handy in der Hand kracht, drohen 200 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot. In der Regel ist ein solcher Verstoß dann auch eine Missach-tung der Car Policy. Denn jede Standard-dienstwagenverordnung enthält den Hinweis, dass der Mitarbeiter mit arbeits-rechtlichen Maßnahmen rechnen muss, wenn er sich Verkehrsverstöße zuschul-den kommen lässt. Ein zusätzlicher aus-drücklicher Hinweis auf das Smart-phone-Verbot während der Fahrt ist daher durchaus sinnvoll.

Auf der anderen Seite sollten Flotten-verantwortliche ihre Dienstwagenfah-rer mit moderner Technik unterstützen, um Schäden, Ausfälle und Ärger zu ver-meiden. Grundsätzlich gilt, dass jeder Dienstwagen mit einer guten Smart-phone-Einbindung ausgestattet sein sollte. Dabei geht‘s noch nicht einmal

nur ums Telefonieren: Über Apple Car Play oder Android Auto ist der Weg frei zu Online-Strea ming por talen, und spezi-elle Fahrzeug-Apps bieten alle Services, die der Fahrer möglicherweise sonst auf dem Handy sucht.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ermittelte 2015, welche Nebentä-tigkeiten in einem Fahrzeug besonders gefährlich sind (siehe Grafik). Demnach wird der Fahrer beim Lesen einer kom-plexen Internetseite im Schnitt rund 14 Sekunden vom Verkehr abgelenkt. Beim Schrei ben einer kurzen Nachricht sind es noch 13 Sekunden. Und selbst das Tip-pen einer Telefonnummer benötigt sie-ben Sekunden.

Zwar fahren Tippende oder Telefonie-rende oft deutlich langsamer oder halten mehr Abstand. Nachrichten und E-Mails tippen sowie surfen während der Fahrt ist aber mehr als kritisch. Sicherer ist die Eingabe per Sprache.

Gefährliche Langweile auf der AutobahnSinnvoll ist es aus Sicherheitsgründen, gefährliche und unerlaubte Nutzung im Auto technisch zu unterbinden. »Ein Internetzugriff sollte beispielsweise nur bei einem stehenden Fahrzeug möglich sein«, fordert der Saarbrücker DAV-Fach-anwalt für Verkehrsrecht, Christian Funk. Auf jeden Fall sollte die Freisprechein-richtung in einem Dienstwagen höchs-ten Anforderungen genügen.

Das gilt vor allem, weil Berufsfahrer oft lange und monotone Fahrten auf der Autobahn hinter sich bringen müs-sen. Hier ist nach Feststellung der TUB die Versuchung, sich ablenken zu las-sen, offensichtlich besonders groß. Laut ihren Daten lassen beschäftigen sich zehn Prozent der Fahrer unterwegs mit ihrem Handy. Mit 5,8 Prozent liegt das Handy-Tippen an der Spitze der Nebenbeschäf-tigungen beim Fahren auf der Autobahn. Andere Ablenkungen sind Essen, Trin-ken und Rauchen. Immerhin geben laut Automobilclub Mobil beinahe 30 Prozent

der Autofahrer zu, dass sie aufgrund von Ablenkung schon einmal in eine gefähr-liche Situation geraten sind.

Bei einem Unfall darf die Polizei das Handy beschlagnahmenAutofahrer, die einen Unfall verursa-chen, müssen damit rechnen, dass die Polizei ihr Handy beschlagnahmt. Das gilt zumindest nach schweren Unfäl-len mit Personenschaden. Das von der Polizei sichergestellte Gerät wird dann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft danach ausgewertet, ob eine Kommuni-kationsverbindung zum Unfallzeitpunkt bestand.

Allerdings gilt: Selbst wenn der Auto-fahrer nachweislich zum Zeitpunkt des Unfalls telefoniert hat, heißt das noch nicht, dass das Telefonieren Ursache des Crashs war und der Handynutzer automatisch die Unfallschuld trägt. Stets muss die Situation im konkreten Einzel-fall geprüft werden. Möglicherweise kann sich der Autofahrer entlasten, weil er doch voll gebremst hat und der Unfall einfach unvermeidlich war. Hier kann ein technisches Gutachten helfen.

SMARTPHONE AM STEUER

So lange ist man abgelenkt

Komplexe Internetseite lesen 14,2 s

Nachricht schreiben 13,8 s

Telefonnummer eingeben 7,0 s

Nachricht lesen 5,7 s

Nachricht diktieren 4,8 s

Einfache Internetseite lesen 4,4 s

Telefonnummer diktieren 3,6 s

Nachricht vorlesen lassen 3,3 s

Quelle: BASt

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MANAGEMENT | Scheibenreparatur

Wer kennt das nicht: Vom vor-ausfahrenden Fahrzeug wird

ein Steinchen hochgeschleudert und schießt genau in die Windschutzscheibe des Dienstwagens. Ein kleiner Treffer, der große Folgen haben kann. Denn wird der Glasbruch nicht gleich repariert, kann sich die beschädigte Stelle immer wei-ter ausdehnen und im schlimmsten Fall sogar reißen. Ein Austausch der Wind-schutzscheibe ist unumgänglich. Und der kann teuer werden.

Für ein gängiges Firmenfahrzeug wie den VW Passat kostet eine einfache getönte Windschutzscheibe 341 Euro, in der Top-Ausführung inklusive Wind-schutzscheibenheizung und Wärmedäm-mung sind dafür 574 Euro fällig. Darin

ist der rund 400 Euro teure Arbeitslohn noch nicht enthalten, da sich die Kosten für den dreistündigen Scheibentausch regional von Händler zu Händler stark unterscheiden. 1.000 Euro können also schnell zusammenkommen. Ist das Fahr-zeug mit einer Selbstbeteiligung versi-chert, muss ein Eigenanteil zwischen 150 und 500 Euro hinzu gezahlt werden. Besteht dagegen nur eine Haftpflicht, bleibt der Fahrzeughalter auf den Gesamtkosten sitzen.

Der komplette Austausch der Scheibe ist jedoch in den seltensten Fällen nötig, da die meisten Schäden kleine sternför-mige Krater oder marginale Risse sind und ohne größeren Aufwand instand gesetzt werden können. In der Regel

übernimmt die Teilkasko die Kosten der Reparatur. Für Fuhrparks, die ihre Fahr-zeuge nur mit einer Haftpflicht absichern, bieten Glasspezialisten wie etwa der Branchenriese Carglass Sonderverträge an, die den Schadenfall regulieren.

Teilkasko übernimmt die KostenDie Steinschlagreparatur wird nach einem patentierten Verfahren mit durch-sichtigen Harz durchgeführt. Oftmals bieten die Glasspezialisten neben ihren Servicebetrieben auch einen mobilen Dienst an, der die Reparatur vor Ort übernimmt. Die Vorgehensweise ist hier-bei immer gleich: Ein mit einem Saug-napf versehener Spiegel wird auf der Innenseite der Windschutzscheibe befes-

DER STEIN DES ANSTOSSESEin Steinschlag in der Windschutzscheibe lässt sich leicht wieder reparieren. Wann sich eine Instandsetzung lohnt, wie sie funktioniert und wann ein Austausch Pflicht ist. Text: Guido Borck

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VERSICHERUNG

Wer die Kosten trägtWer lediglich eine Haftpflichtversicherung hat, der bleibt auf den Kosten für die Repara-tur oder den Austausch der Scheibe sitzen. Bei einer Teil- oder Vollkaskoversicherung mit oder ohne Selbstbeteiligung besteht grundsätzlich Anspruch auf eine neue Scheibe, sprich den teu-ren Austausch. Dann wird aber in jedem Fall ein vereinbarter Selbstbehalt fällig. Man wird in der Versicherung aber nicht höher gestuft. Kann die Scheibe noch repariert werden, übernehmen die Versicherungen meist die vollen Reparaturkos-ten, weil die Ersparnis zum teureren Scheiben-tausch recht groß ist.

Zum Schluss wird die reparierte Stelle unter UV-Licht ausgehärtet, überschüssige Harzreste mit einer scharfen Klinge entfernt und die Oberfläche glatt poliert.

Der Primer dient als Grundierung und ist gleichzeitig

Haftmittel für das anschließende Harz.

Ist die Reparaturglocke auf der Scheibe fixiert, fließt das

Harz mit Überdruck in die beschädigte Stelle ein.

tigt, damit der Monteur während des gesamten Reparaturvorgangs einen Blick in das Schadenfeld hat. Als Erstes wird die Steinschlagstelle mit einem Spezialwerkzeug geweitet und anschlie-ßend mit einer Bürste gründlich gerei-nigt. Im nächsten Schritt kommt ein Haftgrund (Primer) auf die beschädigte Stelle. Dann setzt der Monteur eine

Reparaturglocke über den Steinschlag. Darin befindet sich eine Kapsel, die eine exakt dosierte Menge Harz enthält. Ein Schlauchanschluss erzeugt ein Vakuum, damit die Reparaturglocke während des Vorgangs nicht verrutscht.

Manchmal ist ein Tausch unumgänglichJetzt beginnt der eigentliche Reparatur-vorgang. Der Kolben der Glocke wird gedreht und das durchsichtige Harz fließt in den Steinschlag hinein. Gleichzeitig wird ein Überdruck von 4 bar erzeugt, damit das Harz auch kleinste Risse aus-füllt. Anschließend nimmt der Monteur die Glocke wieder ab und härtet die Reparaturstelle unter UV-Licht aus. Nach

dem Härtevorgang entfernt der Monteur überschüssige Harzreste an der reparier-ten Stelle mit einer scharfen Klinge. Abschließend wird die Oberfläche noch mit einer Politur glatt geschliffen. Fertig. In der Regel lohnt es sich, darauf zu war-ten, bis die Reparatur fertig ist, sie dau-ert nicht länger als 30 Minuten. Zudem gewähren Betriebe wie Carglass eine

30-jährige Garantie auf die Dichtheit und Haltbarkeit der Reparatur.

Kleine Risse oder Krater lassen sich auf diese Weise einfach und schnell beseiti-gen. Manchmal ist ein Austausch der Windschutzscheibe aber unvermeidbar, da die Reparaturmethode Grenzen hat. Bei größeren Glasschäden etwa. Darüber hinaus darf ein Steinschlag oder Riss im direkten Sichtfeld des Fahrers nicht aus-gebessert werden. Eine Aufarbeitung mit durchsichtigem Harz ist nachher zwar kaum noch sichtbar, doch hinterlässt sie trotzdem kleinste, lichtbrechende Spu-ren. Die könnten den Blick des Fahrers, insbesondere bei Sonneneinstrahlung, Regen oder in der Nacht, beeinflussen.

Moderne Fahrzeuge sind zudem mit etlichen Fahrerassistenzsystemen wie City-Notbremse, Spurhalter oder Ver-kehrszeichenerkennung bestückt. Sie arbeiten mit Videokameras und ande-ren Sensoren, die oberhalb der Wind-schutzscheibe verbaut sind. Wird dieser Bereich von einem Steinschlag beschä-digt, ist eine vollständige Funktion der elektronischen Helfer nicht mehr gewährleistet. Die Folge: Die Systeme arbeiten nicht mehr hundertprozentig und der Scheibenaustausch wird noch teurer, weil die Neukalibrierung der Fahrerassistenzsysteme zeitaufwendig und arbeitsintensiv ist.

Steinschläge im Sichtfeld des Fahrers dürfen nicht repariert

werden, die Windschutzscheibe muss ausgetauscht werden

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50 firmenauto Januar 2018

AUTO | Neuvorstellung Mitsubishi Eclipse Cross

Zu funktional, ein wenig emoti-onslos, vielleicht auch einfach

etwas langweilig: Autos von Mitsubi-shi stehen eher selten auf der Wunsch-liste der Fahrer von Geschäftswagen. Jetzt jedoch will die japanische Marke das Steuer herumreißen und stellt den Händlern mit dem Eclipse Cross einen kompakten SUV in die Schauräume. Schließlich müsse jeder ernstzunehmen-de Autohersteller ein solches Modell in

dem Programm haben, heißt es aus der Konzernzentrale.

Jedenfalls besteht keine Gefahr, dass dieses Auto in der breiten Masse unter-geht. Anders gesagt: Der wahlweise mit Front- oder Allradantrieb angebotene SUV sieht auf den ersten Blick ziemlich schräg aus. Wem aber Modelle wie Toy-ota CR-H oder Lexus NX gefallen, der wird sich auch mit diesem spacigen Crossover anfreunden können.

Im Innenraum scheint die Designer dagegen der Mut verlassen zu haben. Das aufgeräumte Cockpit kommt ohne modi-schen Großbildschirm aus, wirkt dafür gut verarbeitet und überraschend hoch-wertig. Stattdessen gibt es gut ablesbare Rundinstrumente und sogar ein Head-up-Display in Form der klassenüblichen, ausklappenden Glasscheibe. Einige wenige Schalter regeln die wichtigsten Klimafunktionen. Der Rest läuft über den

CVT IST OKAYDer Mitsubishi Eclipse Cross macht vieles anders und manches besser als andere SUV. Seine stufenlose Automatik ist aber nicht das einzige, was an dem kompakten Crossover überrascht.

Text: Hanno Boblenz

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Januar 2018 firmenauto 51Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter www.firmenauto.de/test

oben auf der Mittelkonsole positionier-ten Touchscreen. Dank dem einfachen und schnell verständlichen Menü klappt die Bedienung auf Anhieb und das Smart-phone ist dank Apple Car Play/Android Auto ruck, zuck integriert.

Auch die Platzverhältnisse gehen in Ordnung. Vorne sitzt man hoch mit der entsprechenden Übersicht, die Rücksitze samt ihrer verstellbaren Lehnen lassen sich um 20 Zentimeter nach hinten ver-schieben. Das knapst zwar dem mit 485 Liter sehr ordentlich dimensionierten Heckabteil ein Viertel des Laderaums ab, bringt aber den Kollegen enorm viel Platz für ihre Beine.

Der Benziner läuft gut, aber wer viel fährt, sollte auf den Diesel wartenDer gute erste Eindruck setzt sich auf den ersten Kilometern fort. Der Crossover ist angenehm komfortabel abgestimmt, wo-bei seine Lenkung etwas direkter arbeiten dürfte. Das stört aber nicht weiter, denn der drehfreudige 1,5 Liter große und 163 PS starke Turbobenziner reißt keine Bäu-me aus. Wer nicht selbst schalten will, greift zur 1.429 Euro teuren CVT-Auto-matik. Die überrascht schon deshalb, weil sie beim Gasgeben nicht wie die meisten stufenlosen Getriebe am roten Drehzahl-bereich entlang jault. Stattdessen simu-liert das Getriebe acht Schaltstufen und fühlt sich an wie eine normale Automa-tik. Die für den Firmenwagen und vor al-lem für Vielfahrer bessere Variante schie-ben die Japaner Mitte 2018 nach: einen 2,2-Liter-Diesel mit Achtgang-Wandler-automatik und Allradantrieb.

Mit Frontantrieb und Handschaltung startet der SUV im Januar 2018 bei güns-tigen 18.480 Euro mit einer ordentlichen Grundausstattung samt Klimaautomatik, verschiebbaren Rücksitzen, LED-Tagfahr-licht und Spurhalteassistent. Technische Gimmicks wie Nah- und Fern bereichs-radar, das Rundum-Kamerasystem oder Voll-LED-Licht bleiben den teureren, vor-gefertigten Ausstattungspaketen vorbe-halten. Am oberen Ende der Preisskala steht der 29.320 Euro teure Eclipse Cross Top, mit 4WD und CVT-Automatik.

Der Eclipse Cross ist das erste Modell, seit Mitsubishi unter das Dach von Renault-Nissan schlüpfte. Es zeigt, in welche Richtung sich die Marke optisch entwickelt. Man mag das Design oder auch nicht. Aber eines bewirkt dieser SUV auf jeden Fall: Über Mitsubishi redet man wieder.

Gewagtes Design, aber die tief heruntergezogene Scheibe hat ihr Gutes: Das Auto ist übersichtlich.

Die beiden Sitze der geteilten Rückbank lassen sich um 20 Zenti-meter verschieben.

Mitsubishi Eclipse Cross 1.5 T-MIVEC 2WD

Hubraum/Zylinder cm3 1.499/4

Getriebe/Gänge S/6

Leistung kW (PS) 120 (163)

Dreh moment Nm/min 250/1.800

0 –100/Vmax s/ km/h 10,3

NEFZ-Verbrauch/CO2 l/g 6,6 S/151

Kofferraum/Zuladung l/kg 341–1.159/550

Preis Euro 18.479

Betriebskosten 1) ct/km 67,0/44,1

Effizienzklasse CHerstellerangaben. 1) 20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate

Sachlich, funktional und gut verarbeitet: Der Innenraum ist etwas nüchterner als die Karosserie.

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52 firmenauto Januar 2018

AUTO | Neuvorstellung VW Tiguan Allspace

Vans sind out, auch Familien wol-len jetzt SUV fahren. Jedoch ist selbst der dickste SUV für eine fünfköpfige Bande ganz schön eng – drei zankende Kids auf der Rückbank sind der elter-liche Albtraum auf jeder Urlaubsfahrt. VW hat die Lösung: eine verlängerte Ver-sion vom Tiguan. Der Allspace ist 4,70 Meter lang (plus 21 Zentimeter) und kos-tet lediglich rund 1.500 Euro mehr. Weil die Langversion mehr Grundausstattung bietet, schrumpft der Preisunterschied auf wenige Hundert Euro.

Wer auch mit der längeren Karosse zu-rechtkommt, hat also kaum Gegenargu-mente. Zumal sich die Großfamilie im Allspace auf drei Reihen (optional) ver-teilt. Wobei nur die Kleinsten auf die bei-den Plätze ganz hinten passen. Die Sitz-flächen in Reihe drei liegen auf dem Kof-ferraumboden auf, die Füße angewinkelt aufstellen geht daher kaum. Die Kids auf der zweiten, asymmetrisch geteilten Bank können ihre Stühle immerhin um 18 Zen-

timeter in Längsrichtung verrücken, da-mit die Geschwister dahinter ihre Beine etwas ausstrecken können.

Mit sieben Sitzen bleibt im langen Tiguan kaum Platz fürs Gepäck. Ledig-lich zwei Trolleys bekommen wir noch rein. Ziehen wir aber an den Schlaufen am Sitzrücken, fallen die beiden Lehnen der dritten Reihe vor und verschwinden komplett im Ladeboden. Nun lassen sich üppige 700 Liter Gepäck verstauen. Per seitlichem Hebelzug vom Kofferraum aus

VW geht in die Verlängerung: Dem neu aufgelegten Tiguan folgt jetzt der längere Siebensitzer Tiguan Allspace. Text: Martin Schou

TIGUAN XLpurzeln zusätzlich die Rücksitzlehnen der zweiten Reihe vor, was uns kombi-ähnliche 1.775 Liter Stauraum beschert. In der 1,92 Meter langen Ladefläche tut sich jetzt allerdings ein großer Spalt auf.

Wie den normalen Tiguan gibt es den Allspace als reinen Fünfsitzer. 630 Euro sind gegenüber dem Siebensitzer gespart, das Ladevolumen steigt zudem auf 760 bis 1.920 Liter. Nicht nur der Nach-wuchs zwingt zu Größerem, gewisse Hob-bys nehmen auch Raum im Leben ein.

Die beiden Einzelsitze der dritten Reihe verschwinden komplett im Ladeboden.

Das Rundum-Kamera-System Area View erleich-tert das Rangieren mit dem großen SUV.

Gut kaschiert: Der längere Radstand und die breiteren Fondtüren fallen kaum auf.

Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter

www.firmenauto.de/test

VW Tiguan Allspace (Fünfsitzer)

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2.0 TDI 1.968 4 S/6 110 (150) 340/1.750 9,8 202 5,0 D 131 760–1.920 520 27.605 67,7/43,8 A2.0 TDI 4motion 1.968 4 A/7 140 (190) 400/1.900 8,6 210 5,9 D 153 760–1.920 595 34.370 75,8/49,3 B2.0 TDI 4motion 1.968 4 A/7 177 (240) 500/1.750 6,7 228 6,5 D 170 760–1.920 530 39.160 87,9/56,9 C1.4 TSI ACT 1.395 4 S/6 110 (150) 250/1.500 9,5 200 6,1 S 137 760–1.920 530 25.189 68,5/45,8 B2.0 TSI 4motion 1.984 4 A/7 132 (180) 320/1.500 8,2 208 7,6 S 172 760–1.920 625 31.512 78,2/52,4 C2.0 TSI 4motion 1.984 4 A/7 162 (220) 350/1.500 6,8 223 8,1 S 185 760–1.920 555 36.261 85,2/57,8 DHerstellerangaben 1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von

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Fuhrparkmanagement – Weiterbildung für Fach- und FührungskräfteUnsere Fuhrparkmanagement-Seminare vermitteln Ihnen das betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Wissen zur Schaff ung effi zienter, rechtssicherer und kostengünstiger Fuhrparkprozesse. Die Module können in beliebiger Reihenfolge an unterschiedlichen Orten absolviert werden und sind auch einzeln buchbar.

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Termin 2 Kommunikation und Präsentation 16.‒17.05.2018 08.‒09.06.2018 07.–08.09.2018 30.11 – 01.12.18 14.–15.12.2018

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Termin 4 Finanzierung, Beschaff ung und Verwertung 06.‒07.09.2018 31.08.–01.09.18 09.‒10.11.2018 08.‒09.02.2019 22.‒23.02.2019

Termin 5 Rechtlicher Rahmen und Versicherungen 20.‒22.09.2018 18.‒20.10.2018 06.–08.12.2018 21.–23.03.2019 14.–16.03.2019

Termin 6 Steuerrecht und Schadenmanagement 11.‒13.10.2018 08.‒10.11.2018 17.–19.01.2019 25.–27.04.2019 10.–12.04.2019

Termin 7 Dienstwagenmanagement und Nachhaltigkeit 08.‒10.11.2018 29.11‒01.12.18 06.–08.02.2019 22.–24.05.2019 08.–10.05.2019

Abschluss Zertifi zierung 07.‒08.12.2018 14.‒15.12.2018 22.–23.02.2019 20.–21.06.2019 30. – 31.05.2019

Seminar Fuhrparkmanagement - kompakt und aktuell 28.02.–01.03.18 09.‒10.03.2018 27.04.‒28.04.18 31.08.‒01.09.18 14.‒15.09.2018

Neu!

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54 firmenauto Januar 2018

AUTO | Neuvorstellung Ford Transit Custom

Vor allem bei der Optik hat Ford sichtbar Hand angelegt. Das war

auch langsam nötig, besonders im In-nenraum. Die neue Designphilosophie des Hauses, die man bereits aus dem Kompaktwagen Fiesta kennt, lässt das Cockpit ein ganzes Stück wohnlicher und Pkw-artiger wirken, ohne ihm sein Raumgefühl zu nehmen. Damit legt Ford den eher spacigen Stil ab und ist im Tab-let-Zeitalter angekommen. Mit dem Face-lift verabschiedet sich der Hersteller näm-lich auch vom fummeligen Mäusekino und verbaut auf Wunsch sein acht Zoll messendes Touchscreen-System namens Sync 3, das auch Sprachbefehle versteht.Als Basis dient eine Smartphone-Halte-rung in der Nähe von USB- und Aux-Ste-cker. Zwischendrin rangiert ein System mit vier Zoll kleinem Display ohne Touch.

Insgesamt will Ford den Custom mehr zum mobilen Büro ummodeln. Dafür

haben die Kölner auch die Ablagen im Arma tu ren trä ger überarbeitet und die Er-gonomie verbessert. Beispielsweise rückt nun die Bedienkonsole für die Klima-anlage näher an den Fahrer.

Am Exterieur fällt die neue Front samt LED-Tagfahrlichtern und optionalen Xe-non-Scheinwerfern ins Auge. Ford hat sich vom etwas zerklüfteten Grill verab-schiedet und dem Custom seine SUV-Schnauze verpasst. Gleichzeitig opfern die Kölner ein schrulliges Detail: Die Mo-torhaube öffnet nun ganz konventionell per Seilzug aus dem Fahrerfußraum.

Neu: intelligenter TempobegrenzerDoch nicht nur optisch will Ford angrei-fen. Eine neue Generation an Fahrassis-tenten findet ihren Weg ins Nutzfahrzeug. Dazu gehört der intelligente Geschwin-digkeitsbegrenzer. Der Fahrer aktiviert das System wie einen herkömmlichen

Tempobegrenzer und stellt seine Wunsch-geschwindigkeit ein. Registriert die Elek-tronik aber via Verkehrszeichenerken-nung oder anhand des Kartenmaterials ein Tempolimit, passt sie das Tempo an und bremst den Custom ein. Aktuell funktioniert dieses System allerdings nur mit dem Limiter und nicht mit dem Ab-standstempomaten. Das will Ford aber bald nachreichen.

Zusätzlich bietet Ford einen Totwinkel-Assistenten mit sogenanntem Cross Traf-fic Alert an. Der warnt beispielsweise, wenn sich das Auto rückwärts aus einer Einfahrt auf die Straße tastet und sich von der Seite ein Auto oder ein Radfahrer nä-hert. Wir haben‘s getestet: Das System funktioniert prima.

Ebenso im Angebot: ein Pre-Collision-Assistent mit Fußgängererkennung so-wie der serienmäßige Seitenwind-Assis-tent. Neue Sensoren wie beispielsweise

DESIGNERWERKZEUGEin Cockpit wie im Pkw, neue Assistenten, aber keine neuen Motoren. So startet der über-arbeitete Ford Transit Custom ins Modelljahr 2018. Text: Markus Bauer

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Januar 2018 firmenauto 55

Der Custom bietet nun mehr Ablagen im Innen-

raum – nicht nur für Kaffeebecher.

Beim Facelift hat Ford die Ergonomie verbessert

und auch wertigere Materialien gewählt.

Jetzt sieht’s im Transit innen aus wie im Pkw.

Beheizbare Sitze und Scheibe kosten extra.

ein höher auflösendes Ultraschallsystem sowie ein neues Radar machen all die Helferlein möglich.

Unter der Haube bleibt erst einmal alles beim Alten. Dort werkeln die erst 2016 eingeführten Zweiliter-Diesel. Wie gehabt rangieren die Aggregate zwischen 105 und 170 PS und zeichnen sich durch ihr bäriges Drehmoment aus. Seine Trak-tionsschwäche beim Anfahren legt der Custom in der neuen Ausbaustufe mit allen drei Motoren weitgehend ab. Ford hat beim an sich harmonisch abgestimm-ten Fahrwerk nachgebessert und etwas üppigere Reifen gewählt.

Sparversion und Plug-in-HybridMit dem Facelift kommt die Econetic-Ver-sion zurück. Der Normverbrauch liegt damit bei 5,7 Litern (148 Gramm CO2 pro Kilometer). Als Econetic rollt der Trans-porter als Custom 300 mit kurzem Rad-stand und 105-PS-Diesel vor. Um den Wagen auf Sparsamkeit zu trimmen, hat Ford den Motor neu kalibriert und die Räder mit rollwiderstandsoptimierten Reifen versehen. Dazu kommt ein Start-Stopp-System sowie eine Geschwindig-keitsbegrenzung auf 100 km/h. Das Limit ist laut Ford nicht abschaltbar.

Schon 2019 folgt die nächste Sparstufe. Dann tritt der Transit Custom PHEV an,

ein Hybrid, der rein elektrisch rund 50 Kilometer weit fährt. Zusätzlich zur E-Maschine kommt der Ecoboost mit einem Liter Hubraum zum Einsatz. Fords Vor-zeige-Dreizylinder ist nicht mit den An-triebsrädern verbunden, sondern viel-mehr als Range-Extender an Bord, um un-terwegs die Batterie zu laden.

Auch abseits der Motorenpalette bleibt die Modellvielfalt erhalten. Den Transit

gibt es weiterhin in zwei Radständen und Dachhöhen, das Gesamtgewicht rangiert zwischen 2,6 und 3,4 Tonnen. Maximal 1.384 Kilogramm Nutzlast sind möglich. Seinen offiziellen Marktstart feiert der aufgefrischte Transit Custom im März 2018. Und die schnittige Sport-Vari-ante mit Rallyestreifen und hochwerti-ger Lederausstattung ist dann natürlich auch wieder im Programm.

Wie bisher gibt es den Transit in zwei Längen und

zwei Höhen und mit bis zu 1,4 Tonnen Nutzlast.

Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter www.firmenauto.de/test

Ford Transit Custom TDCi 280 L1 H1

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2.0 TDCi 1.995 4 77 (105) 360/1.375 k. A. 6,2 D 161 5,36 810 25.660 75,3/46,8/37,12.0 TDCi 1.995 4 96 (130) 385/1.500 k. A. 6,2 D 161 5,36 810 27.410 80,5/50,4/38,62.0 TDCi 1.995 4 125 (170) 405/1.750 k. A. 6,4 D 165 5,36 755 31.710 87,1/54,6/43,1Herstellerangaben 1) Bei 15.000/30.000/50.000 km pro Jahr, 96/60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von

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56 firmenauto Januar 2018

IM TEST

Ford Fiesta 1.0 Ecoboost 15.924 Euro

Kia Rio 1.0 T-GDI 15.790 Euro

Opel Corsa 1.4 Turbo 15.433 Euro

VW Polo 1.0 TSI 15.126 Euro

Wir schreiben das Jahr 1975. Poli-zei, Feuerwehr, Post, Paketdiens-

te – wer Mitarbeiter mobil halten woll-te, setzte auf den Käfer. Von Flensburg bis Berchtesgaden krabbelten Millio-nen davon als Dienstwagen duch die Lande. Doch dann schlug die Stunde des VW Polo. 40 PS stark, vollgetankt 700 kg schwer und gesegnet mit einem richtig brauchbaren Kofferraum unter der schrä-gen Heckklappe. Praxisverbrauch: nahe-zu lächerliche neun Liter. Fünf Modell-generation und 16 Millionen Exemplare später (samt Derby) ist der Polo rund ei-nen halben Meter länger und quetscht 95 PS aus einem Ein-Liter-Motörchen.

Klein sind Kleinwagen heute also bei-leibe nicht mehr. Mit 4,02 Metern ist der Opel Corsa der Kürzeste in diesem Quar-tett. Und der Senior: Den Corsa E stellte Opel schon 2015 auf die Räder, als Wei-terentwicklung des Vorgängers von 2006.

Der Kia Rio kam Anfang 2017 in der ak-tuellen Form auf den Markt. Er teilt sich den Unterbau mit dem Hyundai i20 und drängt als günstiger Miniflitzer in den Gewerbemarkt.

Noch jünger ist der Ford Fiesta, eben-falls einer der Bestseller des Segments, der sich seit Jahrzehnten mit dem VW Golf ein Duell um den Titel des meist-verkauften Autos in Europa liefert.

Opel Corsa: kräftiger Motor, gute Brem-sen, aber etwas in die Jahre gekommenDoch zuerst ist der Opel Corsa dran. Er hat’s natürlich schwer, ist er doch sicht-lich etwas in die Jahre gekommen. Das ist ihm auch in vielen Details anzumer-ken, in denen er unter dem Niveau der topmodernen Konkurrenten bleibt. Sein Motor ist dabei noch das geringste Pro-blem, denn dem Vierzylinder kann man lediglich die ausbaufähige Laufkultur so-wie den zu hohen Verbrauch vorwerfen. Immerhin konsumiert er fast einen Liter mehr als der sehr sparsame Fiesta, was in dieser kostensensiblen Klasse ein ech-tes Handicap ist. Fo

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AUTO | Vergleichstest Kleinwagen

DIE FLOTTEN KLEINENDer VW Polo ist bei Flottenkunden der beliebteste Kleinwagen. Ob zu Recht, muss der neue Polo gegen die ebenfalls frisch auf den Markt gekommenen Konkurrenten Kia Rio und Ford Fiesta zeigen. Und dann wäre da noch der altgediente Opel Corsa. Text: Heinrich Lingner, Hanno Boblenz

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Januar 2018 firmenauto 57

1 Bei aufgestellter Lehne hat der Rio viel Platz im Heck. Wird die Lehne umgelegt, können die anderen mehr einpacken.

2 So muss es sein: klare Menüführung, kaum Knöpfe und ein gut platzierter Monitor. Nur Kleinigkeiten nerven, wie etwa die schwer stumm zu schaltende Navigation.

3 In Sachen Federungskomfort fährt der Rio fast auf dem gleich hohen Niveau wie Polo und Fiesta.

4 Klare Linie im Innenraum. In Spirit-Ausfüh- rung gibt es ein zweifarbiges Armaturenbrett.

1 Weniger Knöpfe als im Vorgänger, aber bei der Bedienung hapert es immer noch.

2 Serienmäßige Sportsitze mit gutem Seitenhalt.

3 Vorwärts? Klar doch, aber das agile und komfortable Fahrwerk mag Kurven noch lieber.

4 Kleine Luke, unebener Ladeboden.

FORD FIESTA

1 2

3

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43

KIA RIO

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58 firmenauto Januar 2018

Ansonsten läuft der einzige Vierzylin-der in diesem Test recht temperament-voll und drehfreudig. Das mäßig gut schaltbare Sechsganggetriebe begeistert da weniger. Gleiches gilt für die Dyna-mik- und Komfortqualitäten des Fahr-werks. Der Opel wirkt beim Kurvenfah-ren unwilliger und sperriger, was nicht zuletzt an der seltsam ruckartig und rück-meldungsarm agierenden Lenkung liegt.

Dabei ist er durchaus flott unterwegs, pfeilt sogar am hurtigsten durch die Aus-weichpylonengasse, unter anderem weil er wie der Fiesta mit haftfreudigen Mi-chelin Pilot Sport zum Test anreist. Was nichts daran ändert, dass er sich im wah-ren Leben draußen auf der Landstraße unhandlicher anfühlt. Auf unebenen Fahrbahnen wirkt er zudem unnachgie-big und ruppig, erinnert an die hoppeli-gen Kleinwagen vergangener Tage.

Nicht viel besser steht es um das Platzangebot – und die Fondpassagie-re müssen sich neben der Raumknapp-heit zudem mit unbequemen Sitzen und schlechter Sicht nach draußen begnügen. Dabei können sie noch nicht einmal son-derlich viel Gepäck mitnehmen, bloß 285 Liter passen in das Fach hinter den Fond-lehnen. Da hat die Konkurrenz mehr zu bieten, obwohl der Opel nur drei Zen-timeter kürzer als der viel geräumigere VW geraten ist.

Da wir zum Schluss noch das eine oder andere erwähnen wollen, was der Corsa

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2

1 Tief sitzender Bildschirm, unsortiertes Menü, kleine Schalter: So sahen vor ein paar Jahren noch die meisten Kleinwagen innen aus.

2 Hinten sitzt man einigermaßen beengt.

3 Der Opel hat als Einziger einen Vierzylindermotor.

4 Sehr kleine Ladeluke, höhenverstellbarer Boden.

1

3

durchaus gut macht: Er hat zum einen den drehmomentstärksten Motor, was man ihm auch anmerkt. Und dann wä-re da, zum anderen, noch das überaus praktische Telematiksystem On Star. Ein Knopfdruck verbindet den Fahrer mit der Opel-Infozentrale, die ihm Restaurants empfiehlt oder den nächsten Arzt recher-chiert und das Ziel direkt auf das Navi spielt. Doch das ist in diesem Umfeld ein-fach etwas zu wenig, um im Spitzenfeld mitmischen zu können.

Kia Rio: nicht der Billigste, aber der am besten AusgestatteteInzwischen haben wir uns ja gewöhnt an den neuen Rio, der seit Anfang 2017 ver-sucht, das B-Segment aufzumischen. Zwi-schen Januar und Oktober 2017 entschie-den sich nur reichlich 3.500 gewerbliche Käufer für einen Rio. Zum Vergleich: Polo und Fiesta (meist das Vorgängermodell) fanden im gleichen Zeitraum gut 25.000 und 20.000 Liebhaber. An den grundsätz-lichen Qualitäten des Rio liegt das sicher nicht, denn da schneidet er kaum schlech-ter ab als die runderneuerten deutschen Konkurrenzmodelle.

Und ebenso wenig an dem Preis, ob-wohl der kleine Kia ja kein Billigheimer mehr ist. Mit dem 100 PS starken Drei-zylin der und in der Spirit-Ausstattung kostet er knapp 15.800 Euro und liegt da-mit zwischen Fiesta und Polo. Mit dem Unterschied, dass er weitgehend kom-

plett ausstaffiert vorfährt. So sind etwa Geschwindigkeitsregelung mit Begren-zer, Parkpiepser hinten, Sitzheizung oder der Spurhalteassistent serienmäßig, das Navi-Paket für günstige 495 Euro ist eines der wenigen sinnvollen Extras in der Preisliste. Apropos Parkpiepser: Die hat ansonsten lediglich noch der Polo Highline serienmäßig dabei, bei Ford Fiesta und Opel Corsa müssen sie extra bezahlt werden.

Die Investition in das Navi-Parkpaket lohnt sich aber in jedem Fall, denn alle vier Kleinwagen sind ziemlich unüber-sichtlich, ganz anders als ihre Urahnen vergangener Epochen. Kleine Heckfens-ter, dicke C-Säulen und schmale Seiten-fenster scheinen heute zum Pflichtpro-gramm zu gehören. Am schlimmsten ist das beim Corsa, nur der Rio macht es ein wenig besser.

Zudem kann der kleine, in Rüsselsheim entwickelte und abgestimmte Kia ziem-lich gut federn, da sind Polo und Fiesta kaum besser. Nur bei kurzen Unebenhei-ten gibt er sich etwas unwirsch, gleicht es jedoch mit leiseren Fahrwerksgeräuschen wieder aus. Und obwohl es in beinahe je-dem Test wiederholt wird, sei es hier wie-der aufgeführt: Die Bedienung im Kia ist mustergültig einfach und unkapriziös. Übersichtliche Menüs, keine Gimmicks, beinahe alles da, wo es hingehört. Das kann in diesem Test nur der VW Polo ähnlich gut.

OPEL CORSA

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Januar 2018 firmenauto 59

Ford Fiesta: immer flott ums Eck und für den Notfall super BremsenDem Ford gelingt das selbst in seiner neu-esten Generation nicht ganz so gut, ob-wohl er sich gegenüber seinem Vorgänger mächtig verbessert hat. Mit dem optiona-len Touchscreen in der Mitte (Serie beim Titanium) wirkt das Interieur nicht nur hochwertiger und hübscher, es ist zudem besser bedienbar. Die meisten Funktio-nen sind leicht aufzufinden, verschach-telte Menüs gibt es freilich immer noch. Erkennbar ist dennoch das Bemühen der Entwickler, den kleinen Ford wohnlicher und wertiger zu gestalten, allzu groß ist der Rückstand hier nicht mehr.

Auch sonst hat der Fiesta mächtig auf-gerüstet, bei den Assistenzsystemen bei-spielsweise. Gegen Aufpreis bietet er Fernlichtassistent, Abstandstempomat, Müdigkeitswarner oder Verkehrsschild-Erkennungssystem (Sicherheitspaket II, 504 Euro). Alles Dinge, die in dieser Klasse nicht so alltäglich sind. Das ist je-doch bei Weitem nicht die schönste Seite des Fiesta. Ein Fahrwerk gut abstimmen können sie ja nun schon seit mindestens zwei Jahrzehnten bei Ford, doch in die-

VW POLO

3

4

2

1 Das lackierte Armaturenbrett wirkt frisch. Instrumente und Bedienung auf gewohnt hohem Niveau, aber die Lenkradtasten sind eindeutig zu klein.

2 Lange Strecke im Polo? Aber gerne. Die Sitze sind super bequem.

3 Zweimal hinschauen: Der neue Polo sieht fast wie der alte aus.

4 Schneller Touchscreen, preiswerter Parkpilot (126 Euro für Highline).

1

ser Disziplin haben sie noch einmal nach-gelegt. Der Fiesta federt nicht nur am an-genehmsten in diesem Testfeld, er bietet zudem hervorragende Fahreigenschaften. Agil und willig biegt er ab, bleibt neutral auf Linie und hat eine gefühlvoll und be-rechenbar zupackende Lenkung.

Ein wenig trübt der Motor die Freude, denn er geht vergleichsweise verhalten zur Sache. Immerhin ist der Ecoboost-Dreizylinder das sparsamste Triebwerk im Vergleich, wenngleich der Unter-schied zum Polo-Motor sehr gering aus-fällt. Mit dem VW-Triebwerk gemeinsam hat er zudem die Laufruhe.

VW Polo: viel Platz, hohe Qualität Vermutlich haben Sie es schon geahnt, der neue Polo gewinnt seinen ersten Ver-gleichstest, wenn auch nur mit denkbar knappem Vorsprung. Die entscheiden-den Punktepolster verschafft er sich mit überlegenem Raumangebot und dem be-achtlichen Komfort. Dabei sind es nicht einmal die Federungsqualitäten, die den Ausschlag geben, da ist der Ford Fiesta ei-nen kleinen Hauch besser. Von seinen op-tionalen Verstelldämpfern profitiert der VW nicht, die scheinen sogar harscher

zu reagieren, was den Wagen steifbeini-ger abrollen lässt.

Dafür hat er mit Abstand die besten Sit-ze. So bequemes und langstreckentaug-liches Mobiliar in der ersten und zwei-ten Reihe ist in dieser Fahrzeugklasse kaum anzutreffen. Wer dieses Auto in sei-nem Fahrzeugpool aufnimmt, den müs-sen keine Gewissensbisse plagen, wenn er die Kollegen damit auf lange Reisen quer durch die Republik schickt. Da es zudem noch ausreichend Platz für In-sassen und Gepäck gibt, ist der Polo voll erstwagentauglich. Schließlich wuchs er kräftig, über acht Zentimeter ist er nun länger, was ihn zwar etwas unübersichtli-cher macht, ihm innen jedoch die Raum-fülle eines Golf der fünften oder sechsten Generation beschert.

Dass der Abstand zum Golf nicht mehr allzu groß ist, spürt man auch bei dem Antriebskomfort. Der kleine Dreizylin-der läuft leise und geschmeidig, ohne sich freilich durch besonders muntere Fahrleistungen hervorzutun. Die fünf PS, die hier im Vergleich zu der Konkur-renz fehlen, sind überraschend deutlich zu merken. Vor allem der Kia und der Opel wirken da lebendiger.

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❶ VW Polo

Da gewinnt er also, der Polo. Unter anderem weil er am meisten Platz, die besten Sitze und den gediegens-ten Antrieb hat. Zudem ist er selbst in der gehobenen Highline-Version nicht zu teuer.

❷ Ford Fiesta

So nah war der Fiesta noch nie am Polo. Das Fahrwerk überzeugt, die Sicherheitsausstattung und die Bremsen ebenso. Nicht so toll: der müde Motor und der knappe Raum.

60 firmenauto Januar 2018

AUTO | Vergleichstest Kleinwagen

TESTSIEGER

Der fehlende sechste Gang ist da-gegen weniger nachteilig. Das Getrie-be ist passend gestuft und lässt sich sehr exakt und leichtgängig schalten. Eigentlich sollte das heute kein The-ma mehr sein, doch im direkten Ver-gleich ergeben sich sehr gut fühlbare Unterschiede. So stören etwa im Cor-sa der unhandliche Schaltknauf und die hakelige Führung. Im Rio ziert sich die Schalthebelführung ebenfalls mitunter etwas zu sehr.

Kosten und TechnikDaten und Ausstattung

Ford Fiesta 1.0 Ecoboost Titanium

Kia Rio 1.0 T-GDI Spirit

Opel Corsa 1.4 Turbo Innovation

VW Polo 1.0 TSI Highline

Betriebskosten* Euro

Grundpreis 15.924 15.790 15.433 15.126

Teuerung Kaufpreis 2.536/1.476 2.514/1.464 2.458/1.431 2.409/1.402

Gebundenes Kapital 11.691/12.033 12.051/12.174 22.169/11.442 11.510/11.739

Feste Kosten pro Jahr Euro

Kapitalverzinsung 982/1.011 1.102/1.023 938/961 967/986

Abschreibung 2.320/3.421 2.126/3.255 2.331/3.632 2.089/3.119

Kfz-Steuer 24 34 76 32

Haftpflichtversicherung (Typklasse) 1.898 (HP 16) 1.988 (HP 17) 1.988 (HP 17) 1.716 (HP 14)

Kaskoversicherung (Typklassen) 1.363 (VK 17/TK 19) 1.444 (VK 18/TK 17) 1.444 (HP 18/TK 19) 1.363 (VK 17/TK 17)

Unterstellung/Garage 564 564 564 564

Summe Fixkosten pro Jahr 7.151/8.281 7.168/8.307 7.342/8.665 6.731/7.780

Summe Fixkosten ct/km 35,8/20,7 35,8/20,8 36,7/21,7 33,7/19,5

Variable Kosten ct/km

Kraftstoffkosten 5,8 6,3 6,9 5,8

Reifenkosten 2,2 2,2 1,5 1,4

Reparatur und Wartung 9,5/5,4 9,9/5,6 9,6/5,4 9,4/5,3

Summe 17,5/13,4 18,4/14,1 17,9/13,8 16,6/12,5

Gesamtkosten ct/km 53,3/34,1 54,2/34,9 54,7/35,4 50,3/32,0

Motordaten

Hubraum/Zylinder cm3 999/3 998/3 1.364/4 999/3

Leistung kW (PS)/min 74 (100)/6.500 74 (100)/4.500 74 (100)/3.500 70 (95)/5.000

Drehmoment Nm/min 170/1.500 172/1.500 200/1.850 175/2.000

Getriebe/Antrieb Sechsgang man./Front Fünfgang man./Front Sechsgang man./Front Fünfgang man./Front

Abmessungen/Gewichte

Länge/Breite/Höhe mm 4.040/1.735/1.476 4.065/1.725/1.450 4.021/1.746/1.481 4.053/1.751/1.461

Kofferraumvolumen l 292–1.093 325–980 285–1.120 351–1.125

Leergewicht inkl. Fahrer/Zuladung kg 1.236/434 1.233/367 1.297/398 1.232/378

Anhängelast gebremst/ungebremst kg 1.000/580 1.150/450 1.150/580 1.100/570

TestwagenbereifungMichelin Pilot Sport 4

205/45 R 17 WContinental Sport Contact 5

205/45 R 17 VMichelin Pilot Sport 4

215/45 R 17 YMichelin Primacy 3

215/45 R 17 W

Fahrleistungen/Verbrauch (Messwerte)

0–80/–100/–140 km/h s 7,5/11,4/22,8 6,8/10,4/23,1 7,3/10,8/22,9 7,5/11,2/24,0

60–100/80–120 km/h s 6,5/8,7 6,0/8,6 6,0/8,9 6,5/9,2

Höchstgeschwindigkeit km/h 183 186 185 187

Bremsweg kalt aus 100/130 km/h m 34,9/59,5 36,2/60,3 35,4/59,9 35,1/62,5

firmenauto-Normrunde (200 km) l/100 km 4,7 S 5,1 S 5,6 S 4,7 S

Testverbrauch l/100 km 4,7–8,1; Ø 6,1 S 5,1–8,6; Ø 6,5 S 5,6–8,9; Ø 7,0 S 4,7–8,4; Ø 6,2 S

Tankinhalt/Reichweite l/km 42/688 45/692 45/642 40/645

ECE-Verbrauch/CO2 l/100 km / g 4,3 S/97 4,5 S/102 5,2 S/122 4,4 S/101

Effizienzklasse A B C B

Preise und Ausstattung Euro

Automatikgetriebe 1.092 – – 1.323

Parksensoren vo. und hi./Rückfahrkamera 4791)/521 •3)/• 378/247 •/235

Verkehrszeichenerkennung 210 – 5881) –

Kollisionswarner/Notbremssystem zus. 4621) •/• 5881)/– 2141)/•

Totwinkelwarner/Spurhalteassistent 357/– –/• 5001)/5881) 260/–

Tempomat/Radartempomat 159/4621) •/– •/– –/2141)

Klimaanlage/-automatik •/252 –/• •/260 •/315

Sitzheizung/beheizbares Lenkrad zus. 327 •/• zus. 327 •/–

Schlüsselloser Zugang 386 7051) – 315

Lederausstattung 5882) 4114) – –

Schiebedach 747 – 747 781

Bi-Xenonlicht/Voll-LED-Scheinwerfer –/– –/– •/– –/827

Radio/Digitalradio DAB/Soundsystem •/168/336 •/4951)/452 •/168/– •/205/420

Navigation/Apple Car Play bzw. Android Auto 378/• 4951)/• 714/2941) 474/189

Aluräder 15-/16-/17-Zoll –/•/336 –/ •/7051) •/252/504 •/285/571

• = Serie, – = nicht erhältlich; 1) im Paket mit weiteren Extras, 2) Leder/Stoff, 3) nur hinten, 4) Kunstleder * 20.000/40.000 km/p. a., 60/36 Monate, berechnet von

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❸ Kia Rio

Der Kia Rio ist ein spürbar europäi-sches Auto. Er ist groß und komfortabel, die Bedienung übersichtlich und die Garantiezusage unschlagbar. Dagegen stören der rau laufende Motor und das etwas störrische Getriebe.

❹ Opel Corsa

Obwohl sich der Corsa immer noch bestens verkauft, ist er ein Auto von gestern. Das merkt man am Fahrwerk, an der Bedienung und am Benzinver-brauch. Da muss Opel nachbessern.

Januar 2018 firmenauto 61

Was dem VW hier ebenso keiner nach-machen kann: die saubere, gediegene Verarbeitung und die hochwertig anmu-tenden Werkstoffe im Interieur. Dass in dieser Preisklasse Kompromisse unum-gänglich sind, zeigt andererseits der Blick unter die Kofferraumabdeckung des Polo. So bleibt der Vorsprung am Ende gering. Sollten Sie im Übrigen die Vergleichszah-len zum 75er-Polo vermissen, hier sind sie: 95 PS, 1.157 kg und 6,2 Liter. Kinder, wie die Zeit vergeht!

TESTERGEBNIS Fahrzeug

VW Polo 1.0 TSI

Ford Fiesta 1.0 Ecoboost

Kia Rio 1.0 T-GDI

Opel Corsa 1.4 Turbo

Karosserie

Raumangebot 20 9 6 8 7

Außenabmessungen 10 6 6 6 6

Kofferraum 15 5 3 4 3

Zuladung 10 5 6 5 6

Variabilität/Funktionalität 10 6 7 7 6

Instrumente/Anzeige 5 4 4 4 3

Bedienung 10 9 7 9 6

Rundumsicht 10 7 7 8 7

Qualitätsanmutung 10 9 8 8 8

Ergebnis Karosseriewertung 100 60 54 59 52

Sicherheit

Sicherheitsausst./-assistenz 40 15 17 16 7

Licht 10 5 4 3 6

Bremsweg kalt aus 100 km/h 10 4 5 3 4

Bremsweg kalt aus 130 km/h 5 1 3 2 3

Bremsweg warm aus 130 km/h 10 2 6 6 5

Verzögerung aus 140 km/h 5 4 4 4 4

Pedalgefühl 5 4 4 4 4

Fahrsicherheit 15 14 14 14 13

Ergebnis Sicherheitswertung 100 49 57 52 46

Komfort

Federungskomfort 25 18 20 18 14

Sitze vorn 15 14 12 12 11

Sitze hinten 10 8 7 7 6

Multimedia 20 16 10 8 9

Komfort-Assistenzsyteme 10 6 5 0 2

Klimatisierung 10 7 6 6 6

Innengeräusche (Messwerte) 5 4 4 3 3

Geräuscheindruck 5 4 4 3 3

Ergebnis Komfortwertung 100 77 68 57 54

Antrieb

Laufkultur 10 8 8 6 6

Durchzugskraft 10 5 5 5 6

Leistungsentfaltung 5 3 4 3 3

Schaltung/Getriebeabstufung 10 8 8 7 7

Beschleunigung/Höchstgeschw. 15 3 3 4 4

Zwischenbeschleunigung 5 1 1 2 2

Testverbrauch 20 14 14 13 11

Lademöglichkeiten 10 – – – –

Reichweite Elektro 10 – – – –

Reichweite 5 3 4 4 3

Ergebnis Antriebswertung 100 45 47 44 42

Fahrverhalten

Fahrdynamik 20 12 11 11 12

Handling/Fahrspaß 25 22 22 20 18

Lenkung 20 19 18 16 14

Wendekreis 10 3 3 2 1

Traktion/Wintertauglichkeit 15 12 11 11 11

Geradeauslauf/Windempfindl. 10 8 8 8 7

Ergebnis Fahrverhalten 100 76 73 68 63

Umwelt

Well-to-Wheel-CO2-Emission 30 22 22 20 19

CO2-Ausstoß nach NEFZ 15 12 13 12 11

Stand- und Fahrgeräusch 5 4 5 4 3

Ergebnis Umweltwertung 50 38 40 36 33

Eigenschaftswertung 550 345 339 316 290

Kosten

Betriebskosten1) 75 75 66 63 61

Ausstattung1) 10 4 6 10 3

Aufpreisgestaltung 5 4 4 3 4

Garantie 10 5 5 8 5

Summe 100 88 81 84 73

Gesamtwertung 650 433 420 400 3631) Bester erhält volle Punktzahl

Platzierung ➊ ➋ ❸ ➍

VW Polo

TESTSIEGER

Abgesehen vom Corsa rechts ist keines

der Modelle länger als ein Jahr im Handel.

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62 firmenauto Januar 2018

Es muss nicht immer VW Golf sein, die hart umkämpfte Kom-

paktklasse bietet etliche brauchbare Alternativen. Den Renault Mégane etwa. Der Franzose sieht gut aus und ist tech-nisch auf neuem Stand (Markteinführung September 2016). Insgesamt acht Motori-sierungen und sieben Ausstattungsvari-anten lassen darüber hinaus keine Wün-sche unerfüllt. Hinzu kommen reichlich Fahrassistenten und Komfortfeatures wie das Head-up-Display oder der Massage-sitz für den Fahrer.

Angeboten wird der Mégane in zwei Versionen: Als fünftüriges Fließheck oder als Kombi, den hierzulande mehr als die Hälfte aller Kunden bestellt und der spe-ziell als Geschäftswagen beliebt ist. Der Mégane Grandtour startet als günstigs-

ter Diesel mit 110 PS bei 18.899 Euro und kostet 840 Euro mehr als der Fünftürer. Unter seiner großen Klappe bietet er ein Ladevolumen von 521 bis 1.504 Litern.

Ein Kombi mit praktischen IdeenDamit zählt der Franzose zwar nicht gerade zu den geräumigsten unter den kompakten Kombis, doch im Stauraum findet sich eine Menge praktische Detail-lösungen. So schnippt das Gepäckrollo mit einem Fingertipp von selbst nach hin-ten und verschwindet bei Nicht bedarf unter dem höhenverstellbaren Lade-boden. Die Rücksitzlehnen lassen sich ebenso galant auch vom Heck aus ent-riegeln und für besonders langes Lade-gut kann die Beifahrerlehne einfach nach vorne geklappt werden.

Ein Blick auf das sauber verarbeitete Interieur zeigt, dass die Franzosen bei ihrem Kompakten aber einiges anders machen als die Mitbewerber. Statt auf analoge Instrumente blickt der Fahrer im Mégane auf ein digitales Display. Dabei kann der Fahrer aus fünf Layouts wäh-len. Gleichzeitig beleuchten LED-Leis-ten in den Türen den Innenraum wahl-weise grün, blau, oder rot. Von Eco bis Sport, je nach Modus, wandelt sich auch das Ansprechverhalten von Motor und Lenkung. Wurde zudem das Doppel-kupp lungs getriebe (EDC) für 1.597 Euro geordert, verändert sich die Schaltcha-rakteristik von gelassen (Eco) bis hin zu flott (Sport). Das komfortable EDC-Ge-triebe ist allerdings für den gängigsten Firmenwagen-Motor, den 130 PS starken

WAHLHILFE

AUTO | Modellcheck Renault Mégane Grandtour

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Januar 2018 firmenauto 63

Der Renault Mégane Grandtour ist zwar kein Lade-

meister, doch bietet er einige pfiffige Details.

Diesel, überhaupt nicht lieferbar. Wir fin-den das ausgesprochen schade.

Auch die Mittelkonsole ist unkonven-tionell gestaltet. Dort thront kein breites Infotainment-System, sondern wie be-reits im Talisman oder Espace ein hoch-formatig eingepasster Touchscreen. Op-tisch ähnelt das R-Link 2 genannte System einem Tablet, und auch die Be-nutzung ist daran angelehnt. Zoomen, Wischen, Tippen, all das kennt man. An die etwas eigenwillige Nutzerführung dagegen muss man sich erst gewöhnen.

In jedem Fall sollte man gleich das op-tisch gut aufbereitete und schnell rech-nende Navi auf Tomtom-Basis mitbe-stellen, zumal es nur 412 Euro kostet. Außerdem nutzt es für die Routenfüh-rung Staudaten via TMC in Echtzeit und zeigt übersichtlich freie oder verstopfte Straßen. Natürlich kann man sich über die auf Android Auto oder Apple Car Play hinterlegten Navisysteme leiten las-sen. Zusätzlich kann der Fahrer teils kos-tenlose Apps aus dem Renault-Store he-runterladen. Darunter speziell für den

Fahrer von Geschäftswagen nützliche Funktionen. So kann er sich Mails vor-lesen lassen, seinen Kalender verwal-ten oder im WLAN die Kartendaten des Navi sys tems aktualisieren. Unübersichtliche Karosserie: Einpark-sensoren sind PflichtFür einen Kompaktkombi bietet der Mégane überraschend viel Platz. Der Fah-rer findet auf Anhieb eine geeignete Sitz-position, und selbst hinten fühlen sich die mitreisenden Kollegen noch wohl und ecken nirgendwo an. Allerdings ist das Auto extrem unübersichtlich. Schmale Fenster und eine breite D-Säule erschwe-ren den Blick nach hinten. Darum gehö-ren die rückwärtigen Einparksensoren beim Mégane Grandtour zur Pflichtaus-rüstung. Für das Basismodell Life kos-ten sie als Nachrüst-Zubehör 192 Euro ( zzgl. Montage), jedoch ist die Einstiegs-variante ohnehin nur für den 100 PS star-ken Benziner erhältlich und damit für die meisten Dienstwagenfahrer wohl eher uninteressant.

Bei der nächsten Ausstattungsstufe Play stehen die hinteren Sensoren werks-seitig für 328 Euro bereit und ab der Vari-ante Intens sind sie am Heck immer Serie. Selbstverständlich bietet Renault für den Mégane auch einen komfortablen Ein-park assis ten ten an, der für 748 Euro (Se-rie bei Symphony) im Paket erworben werden kann. Dann sind eine Rückfahr-kamera sowie ein Toter-Winkel-Warner genauso mit an Bord wie die Parkpiepser vorne. Renault-Fahrer mögen es schein-bar am liebsten bequem, denn unter al-len Mégane-Käufern ist Easy Parking das beliebteste Paket.

Überhaupt bündeln die Franzosen vie-le Extras, was sie gegenüber dem Einzel-kauf etwas günstiger macht. Für Sicher-heit sorgt das Safe-Cruising-Paket (664 Euro) mit adaptivem Tempomat, Not-bremsassistent und Abstandswarner. Empfehlenswert unter den vielen

Die Auswahl an Motoren und Ausstattungen für den Renault Mégane Grandtour ist riesig. Der Modellcheck hilft, den schicken Kombi als Firmenwagen zu konfigu-rieren. Text: Guido Borck, Hanno Boblenz

Der Mégane ist ein geräumiger und vor allem komfortabler

Langstreckenkombi. Besonders mit dem 130-PS-Diesel

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64 firmenauto Januar 2018

AUTO | Modellcheck Renault Mégane

Kräftiger und kultivierter Diesel, geringer Verbrauch, präzise Schaltung, gutes Platzangebot, angeneh-mer Fahrkomfort, wenig Wind- und Abrollgeräusche, umfangreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme lieferbar, akzeptabler Grundpreis und gute Ausstattung, günstige Ausstattungspakete, fünf Jahre Garantie

Dieselmotoren ohne Stickoxid-Abgasnachbehandlung, hohe Wartungs- und Reparaturkosten, etwas schwammige Lenkung, gewöhnungsbedürftiges Mulitmedia, unübersichtlich nach hinten, Basisausfüh-rung mit nur wenigen Optionen aufrüstbar

5

4

3

1

2

5 Das Layout der digitalen Instru-mente lässt sich in mehreren Stufen von Eco bis Sport einstellen. Gleichzei-tig verändert sich das Ansprechverhal-ten der Lenkung und des Motors.

6 Eigenwillig, funktioniert aber

super: Die Radio- und Audio fern bedie-nung sitzt rechts unten hinter dem Lenkrad.

1 Ein Schalter am Fahrersitz aktiviert den Massagesitz des Fahrers. Er ist bei der Bose Edition serienmäßig an Bord.

2 Klingt gut und ist beim 130 PS starken Diesel serienmäßig an Bord: das Soundsystem vom Hi-Fi-Spezia-listen Bose.

Angeboten ist ebenso das Night-Paket mit hellen, statischen LED-Scheinwer-fern und einem Head-up-Display für ins-gesamt 1.000 Euro.

Die Bose Edition ist eine gute WahlWas die Grundausstattung betrifft, ra-ten wir zur ausgewogenen Mitte, die mit Intens oder der noch besseren Bose Editi-on gleich zwei Alternativen bietet. Letz-tere ist zwar 1.932 Euro teurer als Intens, hat aber alles an Bord, was ein vernünftig ausgestatteter Firmenwagen braucht. Das gut klingende Soundsystem von Bose et-wa oder das oben genannte Navi mit On-lineanbindung. Dazu gibt‘s 17-Zoll-Alu-Räder oder die Massagefunktion für den Fahrersitz.

Die darüber positionierte Sympho-ny-Variante bringt dagegen mit dem be-reits erwähnten Night-Paket sowie dem Safe-Cruising-Paket eine Menge an Fah-rer assis ten ten mit. Die Ausstattung GT-Line wiederum differenziert sich mit sportlichen Accessoires, während die noch dynamischere GT-Version aus-schließlich für den Top-Diesel mit 163 PS und den Top-Benziner mit 205 PS erhält-lich ist. Hier sind unter anderem ein Dop-pelkupplungsgetriebe mit sechs (Diesel) oder sieben Gängen (Benziner) und eine Allradlenkung Serie.

Diesel noch ohne Adblue und SCR-KatWer mit dem Franzosen unterwegs ist, lernt ihn vor allem beim Cruisen zu schät-zen. Das macht er prima. Der Renault bie-tet einen hohen Fahrkomfort, ist sehr lei-se und bis auf die etwas schwammig ansprechende Lenkung geht auch das Handling in Ordnung.

Unter den vielen Motoren setzt sich ins-besonders der 130 PS starke Diesel gut in Szene. Er kostet ab 22.345 Euro, wo-bei man auch hier gleich die empfehlens-werte Bose Edition (24.277 Euro) wählen sollte. Sein kultivierter, vibrationsarmer 1,6-Liter-Diesel liefert ordentliche Fahr-leistungen und schwächelt höchstens im Durchzug bei mittleren Geschwindig-keiten. Was an dem sehr lang ausgeleg-ten sechsten Gang liegt. Zum Überholen muss man also immer herunterschalten. Andererseits sorgt der lange Sechste für einen angemessenen Testverbrauch. Mit viel mehr als 6,5 Litern muss man nicht rechnen.

Wie alle Triebwerke schafft er natürlich Euro 6, wobei Renault bei den Dieseln auf die Abgasnachbehandlung per SCR-

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Januar 2018 firmenauto 65

Ausstattung & PreiseRenault Mégane Grandtour 130 dCi Intens (22.345 Euro)ABS, Antriebsschlupfregelung, Berganfahrhilfe, ESP, elektr. Diffe-renzialsperre, Fahrer- und Beifahrerairbag, Sidebags vorne, Kopf-airbags vorne und hinten, Einparkhilfe hinten, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Fernlichtassistent, Reifendruckkont-rolle, zwei Isofix-Kindersitzbefestigungen

Klimaautomatik, fünf Fahrmodi, Tempomat mit Geschwindig-keitsbegrenzer, Licht-/Regensensor, elektronische Parkbremse, unterschiedliche Farben von Innenraumbeleuchtung/Digitaltacho, 7-Zoll-Touchscreen, DAB-Radio, USB/Aux/SD, Bluetooth, Apple Car Play/Android Auto, drei 12-Volt-Steckdosen, Lederschalthebel, in Höhe und Reichweite einstellbares Lederlenkrad, höhenverstell-barere Velourssitze, Lehne Beifahrersitz klappbar, verschiebbare Mittelarmlehne mit Staufach, Rücklehne asymm. geteilt umklapp-bar, Kofferraumboden in zwei Stufen höhenverstellbar, integrierte Gepäckraumunterteilung, Kofferraumrollo

LED-Tagfahrlicht und LED-Rückleuchten, Nebelscheinwerfer, elektr. Fensterheber vorne/hinten, Außenspiegel elektrisch verstell-, be-heiz- und anklappbar, schlüsselloser Zugang, Zentralverriegelung, Dachreling, 16-Zoll-Aluräder, Reifen-Reparaturset

Ausstattung GT Line (23.773 Euro)Wie Intens, zusätzlich Voll-LED-Scheinwerfer, Sportsitze und sport-lichere Ausstattung (Spoiler tec.), 17-Zoll-Aluräder

Ausstattung Bose Edition (24.277 Euro)Wie Intens, zusätzlich Bose-Soundsystem, Navisystem, Renault-Online, Fahrersitz mit Massagefunktion und elekt. Lendenwirbel-stütze, Sitzheizung, Nappa-Lenkrad, Mittelarmlehne hinten, abge-tönte Scheiben hinten, 17-Zoll-Aluräder

Ausstattung Symphony (26.966 Euro)Wie Bose Edition, zusätzlich Voll-LED-Scheinwerfer, Head-up- Display, Abstandstempomat, Kollisionswarner mit Notbremsfunk-tion, Einparkhilfe vorne/Seite, Parkassistent, Rückfahrkamera, Totwinkelwarner, 8,7-Zoll-Touchscreen, Leder-/Alcantarasitze, beheizbares Lenkrad

AusstattungspaketeEasy-Parking-Paket (748 Euro): Einparkhilfe vorne/Seite, Parkassis-tent, Rückfahrkamera, Totwinkelwarner

Night-Paket (1.000 Euro): Voll-LED-Scheinwerfer, Head-up-Display

Safe-Cruising-Paket (663 Euro): Abstandstempomat, Kollisions-warner mit Notbremsfunktion

Zusatzausstattung in Euro für IntensKarosserie, Antrieb & Fahrwerk:Abnehm-/einklappbare Anhängekupplung . . . . . . . . . 523/799Aluräder 16-/17-/18-Zoll . . . . . . . . . . . . . . . . . .•/495/663Metalliclackierung/Schwarz, Rot, Perleffekt- Weiß . . . . 546/630Schiebedach/Panorama-Glasdach . . . . . . . . . . . . . . . . .–/–

Komfort:Sitzheizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243Ledersitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –Klimaautomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •Elektrische Heckklappenbetätigung . . . . . . . . . . . . . . . . . –

Sicherheit, Licht und Sicht:Tempomat/mit adaptiver Tempoanpassung . . . . . . . . .•/6631)

Totwinkelwarner/Spurhalteassistent . . . . . . . . . . . . .•/7481)

Verkehrszeichenerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •Rückfahrkamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7481)

Trennnetz für Kofferraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

Multimedia:CD/DAB-Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –/•8,7-Zoll-Touchscreen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252Soundsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –Bluetooth/Sprachsteuerung/Fahrzeug-Hotspot . . . . . •/•/–Navigation, Online-Verkehrsdaten, 7-Zoll-Touchscreen . . . . 412

Rot markiert: firmenauto-Empfehlung. •= Serie, – = nicht erhältlich; 1) im Paket mit anderen Extras

6

7

8

7 Der hochkant stehende Touch-screen übernimmt viele Funktio-nen. Wenn man sich an das Menü erst mal gewöhnt hat, klappt die Bedienung gut.

8 Der schnelle Kaffee am Morgen passt in den Cupholder. Viel mehr geht allerdings nicht, die Ablage hätte gerne etwas größer ausfallen können.

3 Mit der schlüssellosen Fernbe-dienung öffnet der Mégane beim Annähern automatisch seine Türen. Beim Verlassen werden sie genauso wieder automatisch verschlossen.

4 Den adaptiven Tempomaten bedient der Fahrer vom Lenkrad aus. Er kostet zusammen mit dem Kollisionswarner 663 Euro.

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66 firmenauto Januar 2018

AUTO | Modellcheck Renault Mégane

Die Varianten des Renault MéganeDie aktuell vierte Mégane-Gene-ration kam im März 2016 auf den Markt, der Kombi folgte ein halbes Jahr später. Mit der Stufen heck-limou sine gibt es zudem eine dritte Karosserievariante des Mégane, die aber aufgrund der geringen Nach-

frage in Deutschland nicht ange-boten wird. Und anders als beim Van-Bruder Scénic, ist der Mégane nicht als milder Hybrid-Diesel dCi 110 lieferbar. Das sportliche Highlight innerhalb der Mégane-Modellpalette startet im Frühjahr

2018 mit dem Mégane R.S. Der französische GTI-Jäger verfügt über Allradlenkung und eine Leistung von strammen 280 PS. Kurz darauf folgt die leistungsstärkere Mégane Trophy-Variante, die sich noch stär-ker am Rennsport orientiert.

Mit dem sportlichen Renault Mégane R.S. planen die Franzosen einen Angriff auf VW Golf GTi und Golf R.

Kat und Adblue verzichtet. Wann die für den Mégane kommt, ist noch offen.

Vergleicht man den Mégane Grandtour dCi 130 mit seinen Wettbewerbern wie Ford Focus Turnier 1.5 TDCi, Opel Astra Sports Tourer 1.6 Diesel und Peugeot 308 SW HDi 130, zeigen sich Unter schiede bei den Kosten. Während alle Kandidaten in Sachen Wertverlust nahezu gleichauf lie-gen, erweist sich der Renault als teurer im Unterhalt. Das liegt an der schlechte-ren Vollkaskoklasse und damit an höhe-ren Versicherungskosten. Aber auch die Kosten für Wartung und Verschleiß sind nicht ganz günstig. Mit einem Ford Focus oder Opel Astra fährt man in dieser Hin-sicht etwas billiger, für den Peugeot lie-gen aktuell noch keine Werte vor.

Für den Mégane allgemein und spe-ziell für den 130-PS-Diesel spricht dage-gen die sehr gute Ausstattung und die relativ preiswerten Extras. Und mit sei-ner fünfjährigen Garantie bietet er min-destens zwei, wenn nicht sogar drei Jah-re mehr als die meisten Konkurrenten in der Golf-Klasse.

1 Vorne wie hinten hat man genügend Platz.

2 Über die Fernentriegelung lassen sich die Rücksitzlehnen vom Heck aus umklappen.

3 Praktisch sind die Cupholder in der Mittelarmlehne.

4 Den Dieselmotoren fehlt bislang eine Abgasnachbehandlung mit Adblue und SCR-Kat.

5 Der Kofferraum schluckt ordentliche 521 bis 1.504 Liter.1

2 3

54

Mégane Kombi

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S)

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dCi 110 1.461 4 S/6 81 (110) 260/1.750 11,6 188 3,7 D 95 521–1.504 489 18.899 61,2/38,4 A+dCi 130 1.598 4 S/6 96 (130) 320/1.750 10,6 199 4,0 D 103 521–1.504 466 22.345 66,1/41,7 A+dCi 165 EDC 1.598 4 A/6 120 (163) 380/1.750 8,9 214 4,7 D 121 521–1.504 464 26.378 71,6/45,4 ATCe 100 1.197 4 S/6 74 (100) 175/1.500 12,6 182 5,4 S 120 521–1.504 489 15.538 60,3/39,2 BTCe 130 1.197 4 S/6 97 (132) 205/2.000 11,0 198 5,4 S 120 521–1.504 483 17.723 62,8/41,4 BTCe 165 EDC 1.618 4 A/7 121 (165) 250/2.400 8,2 215 6,0 S 134 521–1.504 459 24.193 73,1/48,1 BTCe 205 EDC 1.618 4 A/7 151 (205) 280/2.400 7,1 230 6,0 S 134 521–1.504 475 25.790 76,1/50,5 BHerstellerangaben 1) Ab Frühjahr 2018. Daten liegen noch nicht vor; 2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von

Mégane Fünftürer

0–10

0 (s

)

Vmax

(km

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100

km)

CO2 (

g/km

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kW (P

S)

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m/m

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dCi 110 1.461 4 S/6 81 (110) 260/1.750 11,3 188 3,7 D 95 384–1.247 568 18.059 61,5/38,6 A+dCi 130 1.598 4 S/6 96 (130) 320/1.750 10,0 199 4,0 D 103 384–1.247 497 21.336 66,0/41,7 AdCi 165 EDC 1.598 4 A/6 120 (163) 380/1.750 8,8 214 4,6 D 121 384–1.247 463 25.370 72,6/46,6 ATCe 100 1.197 4 S/6 74 (100) 175/1.500 12,3 182 5,4 S 120 384–1.247 526 14.697 59,5/38,8 BTCe 130 1.197 4 S/6 97 (132) 205/2.000 10,6 198 5,4 S 120 384–1.247 484 16.882 62,0/40,8 BTCe 165 EDC 1.618 4 A/7 121 (165) 250/2.400 8,2 215 6,0 S 134 384–1.247 486 23.185 72,5/48,3 BTCe 205 EDC 1.618 4 A/7 151 (205) 280/2.400 7,1 230 6,0 S 134 384–1.247 457 24.782 75,0/50,1 BR.S.1) 1.798 4 S/6 205 (280) 390/2.400 k. A. 250 6,7 S 155 384–1.247 k. A. k. A. –/– k. A.

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Januar 2018 firmenauto 67

Renault Mégane Grandtour dCi 130 Bose Edition . . .22.345 Euro

Teuerung während der Nutzungsdauer . . . . . . . . . 3.559/2.072

Gebundenes Kapital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.261/16.723

Festkosten in Euro/Jahr

Kapitalverzinsung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.366/1.405

Abschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.317/4.874

Steuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

Haftpflicht (HP 18, R7)1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.094

Vollkasko (VK 22/TK 21, R4)1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.984

Unterstellung/Garage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 564

Festkosten pro Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.493/11.089

Festkosten in ct/km . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47,5/27,7

Variable Kosten in ct/km

Kraftstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,7

Reifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,2

Wartung und Reparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,7/6,0

Summe variable Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18,6/13,9

Gesamtkosten: . . . . . . . 66,1/41,7 ct/km1) Versicherung (70 Prozent) mit 500 Euro SB einschließlich Teilkasko mit 150 Euro SB. 20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate Berechnet von

Betriebskosten

Bei 20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung

Bei 40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung

Modell Wartung Verschleiß Summe Wartung Verschleiß Summe

Renault Mégane GT dCi 130 1.207 1.953 3.160 1.318 1.594 2.912

Ford Focus Turnier 1.5 TDCi 1.095 1.728 2.823 1.349 1.072 2.421

Opel Astra ST 1.6 Diesel 1.302 1.628 2.930 1.069 1.357 2.426

Peugeot 308 SW HDi 130 k. A.1) k. A.1) k. A.1) k. A.1) k. A.1) k. A.1)

Angaben in Euro; 1) Daten liegen nicht vor.

Wartungs- und Verschleißkosten

ModellPreis inkl.

Ausstattung Wertverlust bei 20.000 km/Jahr

und 60 Monaten NutzungWertverlust bei 40.000 km/Jahr

und 36 Monaten Nutzung

Renault Mégane GT dCi 130 25.696 72 % 18.500 69 % 17.800

Ford Focus Turnier 1.5 TDCi 25.029 73 % 18.200 71 % 17.700

Opel Astra ST 1.6 Diesel 23.483 73 % 17.000 70 % 16.550

Peugeot 308 SW HDi 130 24.497 73 % 18.000 70 % 17.150

Händlereinkaufswerte in Euro

Restwert prognosen

Daten des Renault Mégane Grandtour dCi 130

1.598 cm3, 100 kW (136 PS), 320 Nm, 0–100 km/h 10,1 s,

205 km/h; 3,8 l D/100 km, 98 g CO2, Effizienzklasse A+

Betriebskosten: 62,7/39,3 ct/km

+ Geringer Grundpreis, sparsamer Motor, viel Sicherheit, gutes Raumangebot

– Diesel mit leichter Anfahrschwäche, Business-Version mit eingeschränkten Extras, nur zwei Jahre Garantie

1.499 cm3, 96 kW (130 PS), 300 Nm, 0–100 km/h 10,0 s,

203 km/h; 3,7 l D/100 km, 96 g CO2, Effizienzklasse A+

Betriebskosten: 60,5/38,1 ct/km

+ Sparsamer Diesel, geräumiges Raumangebot, großer Kofferraum

– Hoher Grundpreis, gewöhnungsbedürftige Bedienung, nur zwei Jahre Garantie

1.499 cm3, 88 kW (120 PS), 270 Nm, 0–100 km/h 10,7 s,

193 km/h; 3,8 l D/100 km, 98 g CO2, Effizienzklasse A+

Betriebskosten: 60,8/39,3 ct/km

+ Kräftiger Motor, viele Assistenzsysteme, agiles Hand-ling, geräumiges Platzangebot

– Hoher Preis, nur zwei Jahre Garantie

Die KonkurrentenFord Focus Turnier

1.5 TDCi Business Edition 21.765 Euro

Opel Astra Sports Tourer

1.6 Diesel Business 20.420 Euro

Peugeot 308 SW

HDi 130 21.303 Euro

Foto

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Motor

Bauart . . . . . . . . . . Vierzylinder-Dieselmotor mit Turboaufladung,

. . . . . . . . . . . Direkteinspritzung, Start-Stopp und Rekuperation

Hubraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.598 cm³

Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . .96 kW (130 PS) bei 4.000/min

Drehmoment . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320 Nm bei 1.750/min

Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sechsgang-Handschaltung

Kraftübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorderradantrieb

NEFZ-Verbrauch innerorts/außerorts/gesamt 4,6/3,7/4,0 l D/100 km

CO2-Ausstoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 g/km

Effizienzklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A+

Karosserie und Fahrwerk

Länge/Breite/Höhe . . . . . . . . . . . . . . .4.626/1.814/1.448 mm

Radstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.712 mm

Kofferraumvolumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521–1.504 l

Tankinhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 l

Sitzplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Leergewicht (inkl. Fahrer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.443 kg

Zuladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .466 kg

Anhängelast gebremst/ungebremst . . . . . . . . . . .1.850/720 kg

Dachlast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 kg

Reifengröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205/55 R 16

Werte

0–80/–100/–140 km/h . . . . . . . . . . . . . . . .7,0/10,0/21,2 s1)

60–100 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,9 s1)

80–120 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,1 s1)

Höchstgeschwindigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 km/h

Bremsweg aus 100/130 km/h . . . . . . . . . . . . . 35,0/61,0 m1)

Verbrauch

firmenauto-Normrunde . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,0 l D/100 km

Testverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . 6,0–6,5; Ø 6,3 l D/100 km

Reichweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 746 km

Wendekreis rechts/links . . . . . . . . . . . . . . . . . 11,4/11,5 m1)

1) Messwerte von »auto motor und sport«

Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter www.firmenauto.de/test

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Kunststoff schützt im Gelände und in der Stadt.

Innen gleicht der Allradler allen anderen Pandas.

68 firmenauto Januar 2018

AUTO | Fahrberichte Fiat Panda 4x4 • Nissan NV300 dCi 145

Anfang der 80er war mit dem Fiat Panda ein praktischer Kleinwagen ge-boren. Seit sechs Jahren gibt es die drit-te Generation, die glücklicherweise mit 3,65 Meter Länge immer noch zu den kleinen Autos gehört. Bei der Allradvari-ante 4x4 Wild kommen wegen ausladen-der Schürzen weitere drei Zentimeter da-zu. Dabei bewahrt die Kunststoffbeplan-kung tatsächlich vor Remplern. Selbst der Motor ist gut gegen Beschädigung von unten gewappnet.

Innen gibt es eine Klimaautomatik, Ra-dio samt Freisprecheinrichtung und elek-trisch beheizbare Außenspiegel serien-mäßig. Grüne Kunstlederaufsätze sind Teil des 4x4 Style-Pakets, das gegen 420 Euro Aufpreis zudem lackierte Außen-spiegel und Aluräder bringt. Ein inte-griertes Navi ga tions sys tem bietet Fiat nicht an, eine Smartphone-Halterung hält das Mobilgerät sicher auf der Arma tu-ren tafel. Wer allerdings sein Handy per Bluetooth koppeln will, muss tief in das Menü einsteigen.

Dank kurzer Überhänge erklimmt der Panda auch steile Rampen.

ZIEMLICH WILD

Vieles im Panda ist aus hartem Kunst-stoff, die Verarbeitung geht in Ordnung. Dank der hohen Karosserie genießen al-le Passagiere ausreichend Kopffreiheit, die Sitze sind bequem. Lediglich hinten gibt es nicht genug Platz für die Knie. Der Gepäckraum fällt mit 225 Litern klas-senüblich aus, die Ladekante ist aller-dings ziemlich hoch.

Die kurzen Karosserieüberhänge, der Allradantrieb und die kurze Abstufung des Getriebes machen den Panda fit für grobes Geläuf. Der Vierzylinderdiesel im Testwagen läuft bis Tempo 100 angenehm ruhig und kräftig.

Darüber wird es dann allerdings an-strengend: Die serienmäßigen Winter-reifen heulen, der Motor dreht im fünf-ten und leider letzten Gang bei Tempo 100 mit 2.500 Touren. Ein sechster Gang würde hier Abhilfe schaffen. Die leicht-gängige Lenkung ist leidlich präzise, die Aussicht dank der hohen Sitzposi-tion und den recht dünnen Dachsäulen zufriedenstellend.

Der Panda 4x4 Wild ist quasi konkur-renzlos. Nur der Suzuki Ignis ist ein wei-terer Kleinstwagen mit Allradantrieb. Zwar ist der deutlich moderner, einen Dieselmotor haben die Japaner jedoch nicht im Programm.

Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter

www.firmenauto.de/test

Fiat Panda 4x4 Wild 1.3 16V Multijet

Hubraum/Zylinder cm3 1.248/4

Getriebe/Gänge S/5

Leistung kW (PS) 70 (95)

Dreh moment Nm/min 200/1.500

0 –100/Vmax s/ km/h 12,5/167

Testverbrauch l 5,4−6,0; 5,6 D

firmenauto-Normrunde1) l 5,6 D

NEFZ-Verbrauch/CO2 l/g 4,4 D/117

Kofferraum/Zuladung l/kg 225/415

Preis Euro 14.866

Betriebskosten 2) ct/km 51,1/32,3

Effizienzklasse CHerstellerangaben. 1) 200 km lang. 2) 20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate

Seit 34 Jahren gibt es den Fiat Panda 4x4. Auch für die dritte Auflage gilt: Kein anderes Auto parkt so lässig in engen Gassen und kommt gleichzeitig jeden steinigen Anstieg hoch.

Text: Immanuel Schneeberger

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Januar 2018 firmenauto 69

Foto

s: K

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Hein

z Aug

ustin

Unter den Sitzen und der Rückbank bietet der NV300 jede

Menge Stauraum, zum Beispiel für Zurrgurte oder Werkzeug.

Nicht nur am Heck ist eindeutig zu erkennen, dass der NV300

auf dem Renault Trafic basiert. Der Laderaum bietet viel Platz.

Weder die Renault-Keycard noch das einfache

Radio überzeugen. Der Rest ist solide verarbeitet.

Nach einer Frischzellenkur tritt der Nissan NV300 als Dop-pelkabine mit sechs Sitzen und ordentlich Laderaum zum Kurztest an.

AUS ZWEI WELTEN

Text: Markus Bauer

Am Kühlergrill prangt zwar ein gro-ßes Nissan-Logo. Doch die Verwandt-schaft des NV300 zum Renault Trafic ist nicht zu übersehen. Auch der Antriebs-strang stammt von Renault, überzeugt aber nicht komplett. Zwar hält er sich akustisch zurück und zieht auch im höhe-ren Geschwindigkeitsbereich sauber durch, bei niedrigen Drehzahlen fehlt es jedoch an Mumm. Zudem ist das 1,6-Liter-Motörchen deutlich durstiger als es laut Werksangabe sein dürfte. Auf unserer Ver-brauchsrunde laufen 38 Prozent mehr Kraftstoff durch als versprochen.

Auch die Ergonomie passt nicht immer. Die abschraubbare Antenne beispielswei-se sitzt auf der rechten Seite. Der Fahrer muss also ums Auto herumgehen, um sie abzunehmen. Immerhin passt der ohne

Antenne knapp zwei Meter hohe Nissan in alle gängigen Tiefgaragen.

Bei der Sitzposition glänzt Nissan da-gegen. Dank der hohen Einbaulage des Sitzes hat der Fahrer einen guten Über-blick, ohne dass die Kopffreiheit leidet. Die straff gepolsterten Sitze harmonie-ren mit dem auf Komfort getrimmten Fahrwerk. Selbst unbeladen federt der NV300 sanft.

Gute Ausstattung, relativ günstiger PreisAls Doppelkabine bietet der Wagen jede Menge Platz für sechs Personen. Die Kniefreiheit im Fond ist mehr als ausrei-chend. Hinter dem Passagierabteil hat der Nissan genug Reserven. Zwischen die Radkästen passen zwei Europaletten. Insgesamt gibt Nissan ein Ladevolumen

von 4,0 m3 an. Alternativ können sich Handwerker im Ladeabteil eine kleine Werkstatt einrichten. Strom gibt es dort nämlich aus einer weiteren Steckdose.

Unterm Strich ist der Testwagen passa-bel ausgestattet. Als Doppelkabine mit dem stärksten Motor fährt er serienmäßig mit einem allerdings in die Jahre gekom-menen Radio vor. Auch Einparkhilfe am Heck, Klimaanlage, Licht-/Regensensor, Nebelscheinwerfer und Tempomat hat er an Bord. Die deutsche Premiumkonkur-renz kann da nicht mithalten.

Insgesamt hat uns der Nissan NV300 überzeugt, wenn auch Details und der hohe Verbrauch das Bild ein wenig trü-ben. Fahrkomfort, Platzangebot und die umfangreiche Serienausstattung reißen es wieder raus.

Nissan NV300 Doppelkabine L2H1 dCi 145

Hubraum/Zylinder cm3 1.598/4

Leistung kW (PS) 107 (145)

Dreh moment Nm/min 340/1.750

0 –100 s 183

Testverbrauch l 8,7 D

firmenauto-Normrunde1) l 8,4 D

NEFZ-Verbrauch/CO2 l/g 6,3 D/164

Ladevolumen/Zuladung m3/kg 4,0/965

Laderaum L/B/H 2.423/1.662/1.387

Preis Euro 32.920

Betriebskosten 2) ct/km 105,3/63,2/47,8

Effizienzklasse k. A.Herstellerangaben. 1) 200 km lang. 2) 15.000/30.000/50.000 km p.a., 8/5/3 Jahre

Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter www.firmenauto.de/test

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70 firmenauto Januar 2018

AUTO | Fahrbericht VW Caddy 1.4 TGI DSG Bluemotion

In drei Worten ist der VW Caddy ziemlich präzise umschrieben: quadratisch, praktisch, gut. Vernünftig ist zudem, wer den kasteligen Van mit Erdgasantrieb wählt. Text: Martin Schou

VERNÜNFTIGE WAHL

Es sind nicht mehr viele, aber es gibt sie noch: die Pragmatiker unter den Autofahrern. Sie springen nicht auf den SUV-Trend auf, nur weil jemand sagt, »man sitze so schön hoch«. Und sie lassen sich nicht von eleganten viertürigen Coupés blenden. Sie verlangen nach ei-nem Auto, das durch Talente auf sich auf-merksam macht. Wie dem VW Caddy?

Die Liste der Vorteile ist jedenfalls lang. Die Ladekante auf Kniehöhe etwa. Auf beiden Seiten breite Schiebetüren. Der üppige Kofferraum (750 Liter). Oder die leicht zu wickelnde Rücksitzbank, die ausgebaut drei Kubikmeter Fracht Platz macht. Vorsicht bei der riesigen Heck-klappe. Wer beim Öffnen einen zu klei-

nen Schritt zurück macht, muss Limbo tanzen. Andernfalls verpasst einem die Klappe einen Kinnhaken. Große Fenster-flächen und das übersichtliche Cockpit erleichtern das Fahren. Wesentliche Unterschiede gibt es am Fahrzeug durch den Erdgasantrieb keine. Die 26 Kilo-gramm fassenden Stahltanks (600 km Reichweite) verstaut VW unterm Fahr-zeug, keine Einbußen also beim Koffer-raum. Der 110 PS starke Gasantrieb sackt lediglich beim Anfahren in ein kleines Loch, welches der aufs DSG-Getriebe ein-gespielte Gasfuß leicht wieder ausgleicht.

Die Vorteile überwiegen auch hier. CNG hat gegenüber Benzin und Diesel die bes-sere CO2-Bilanz und stößt deutlich weni-

ger Schadstoffe aus. Im Schnitt genügen dem Caddy 4,7 Kilogramm CNG. Bei ei-nem Erdgaspreis von 96 Cent netto pro Kilogramm fallen auf 100 Kilometern um-gerechnet 4,53 Euro an. Knackpunkt sind weiterhin die höheren Anschaffungs-kosten. Für den Caddy 1.4 TGI mit DSG-Getriebe verlangt VW 21.700 Euro (Con-ceptline). Den 102 PS starken Zweiliter-diesel bekommen Sie, auch mit DSG, 1.200 Euro günstiger. Wenn Sie mit 102-Benzi-ner-PS und Fünfgangschaltung auskom-men, sparen Sie sogar 4.555 Euro. Der hohe Preis ist mit den günstigeren Kraft-stoffkosten also kaum einzufahren. Wer der Umwelt Gutes tun möchte, der muss manchmal auch mal unvernünftig sein.

Wie der Fahrer merkt, dass er im Erdgas-Caddy sitzt? Nur an der

zusätzlichen Tankuhr im Drehzahlmesser.

Benzin- und Erdgastankstutzen liegen über-

einander. Der Benzintank fasst 13 Liter.

Alle Fahrberichte und Neuvorstellungen unter

www.firmenauto.de/test

VW Caddy 1.4 TGI DSG Bluemotion Trendline

Hubraum/Zylinder cm3 1.395/4

Getriebe/Gänge A/6

Leistung kW (PS) 81 (110)

Dreh moment Nm/min 200/1.500

0 –100/Vmax s / km/h 12,9/172

Testverbrauch kg 4,7–8,5; Ø 6,0 CNG

firmenauto-Normrunde1) kg 4,7 CNG

NEFZ-Verbrauch/CO2 l/g 4,5 CNG

Kofferraum/Zuladung l/kg 750–3.030/604

Preis Euro 22.905

Betriebskosten 2) ct/km 62,6/39,2

Effizienzklasse AHerstellerangaben. 1) 200 km lang. 2) 20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate

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Januar 2018 firmenauto 71

Mercedes Pro Connect | SERVICE

Im ersten Halbjahr 2018 ist es so weit: Mercedes stellt nach jahrelanger Kooperation mit VW und dessen Craf-ter einen neuen, eigenen Sprinter vor. Ohne Partner an der Seite weitet Daimler das Geschäftsfeld rund um das Fahrzeug deutlich aus. Der Hersteller sieht sich als ganzheitlichen Anbieter und will den Kunden vom Fahrzeug über die Logis-tik bis hin zur Flottenverwaltung alles aus einer Hand liefern.

Speziell an kleine Fuhrparks und mit-telständische Betriebe richtet sich die neue Konnektivitätslösung Mercedes Pro Connect. Dabei vernetzt Mercedes den Fuhrparkmanager mit der Flotte und den Fahrern. Was bislang über Insel lösun-gen nur Großunternehmen mit entspre-chenden Fahrzeugzahlen vorbehalten war, soll nun also auch für kleine Hand-werksbetriebe möglich sein.

Dabei soll der Fuhrparkleiter im web-basierten Fahrzeugmanagement-Tool

Standort und Tankfüllstand seiner Fahr-zeuge sowie die Tourenplanung der Fah-rer nahezu in Echtzeit abrufen und kurz-fristig eingegangen Aufträge in die Route einfädeln können.

In Zukunft will Mercedes sogar den Laderaum vernetzen. So sollen Fahrer und Fuhrparkleiter laufend den Bestand im Frachtraum im Auge behalten kön-nen. Die dafür gesammelten Daten wer-den über eine Cloud mit dem Office am Logistikstandort geteilt.

Ältere Mercedes Transporter können nachgerüstet werdenDaimler verspricht, so Arbeitszeiten der Fahrer und Auslastung der Lieferfahr-zeuge optimal abzustimmen. Beispiels-weise übermittele das System den Fahr-zeugzustand in regelmäßigen Abständen, was Ausfallzeiten minimiere. Auch über anstehende Wartungen der Wagen wird der Flottenmanager informiert.

Über die Mercedes Pro Adapter App sollen Fuhrparkleiter und Fahrer in Kon-takt bleiben. Die Zentrale kann den Mit-arbeitern auf diesem Weg Nachrichten senden oder neue Lieferadressen über-mitteln.

Der Fahrer wiederum kann über die App auf seinem mobilen Gerät alle fahr-zeug- und auftragsbezogenen Informa-tionen abrufen. Lästiger Papierkram für das Fahrtenbuch gehört damit eben-falls der Vergangenheit an. Die App legt auf Wunsch ein übersichtliches, digita-les Fahrtenbuch an und zeichnet Privat-fahrten separat auf.

Der kommende Mercedes Sprinter ist das erste Modell, das werkseitig die Hard-ware für die Konnektivitätsdienste ver-baut hat. Firmen können ältere Mercedes Transporter nachrüsten. Der Mercedes Pro Adapter wird dann über die OBD-II-Schnittstelle im Fahrzeug installiert und liefert so die wichtigen Fahrzeugdaten.

VERNETZTE FLOTTEAnfang 2018 kommt der neue Mercedes Sprinter. Logistikorientierte Unternehmen können die Konnektivitäts- und Flottenlösung Mercedes Pro Connect dazubestellen. Text: Martin Schou

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SERVICE | Kostencheck

Betriebskosten, Restwerte, Wartungsaufwand: Der Kostencheck nimmt in jedem Heft ein anderes Segment unter die Lupe und nennt die Kosten für die meistverkauften Firmenwagen. Dazu ein Ausblick auf die neuen Autos dieser Fahrzeugklasse.

Minicars sind längst nicht mehr nur in der Hand von Pizza-Boten

und Pflegediensten. Auch Banker und Immobilienmakler im feinen Anzug zwängen sich in die kleinen Blech-kugeln. So wuseln sie schneller durch verstopfte Innenstädte und finden leich-ter einen Parkplatz. Freiwillig von einer Mittelklasse auf eines der Zwer gen autos umsteigen, das ist ganz schön schwer. VW versüßt den Verzicht mit einer GTI-Variante des Up – ein bisschen Status muss eben sein. Der Dreizylinder mit einem Liter Hubraum leistet 115 PS. Auf freier Wildbahn flitzt der Knirps in 8,8 Sekunden von null auf 100.

Das ist Ihnen zu prollig, Sie stehen auf SUV und Crossover? Dann wäre viel-leicht der neue Kia Picanto X-Line mit 1,5 Zentimeter mehr Bodenfreiheit, Kunst-stoff-Beplankung und 16-Zoll-Alus der Richtige. Ach ja, den gibt es übrigens mit einem 100 PS starken Turbobenziner. Zum GTI-Paket des VW Up gehören ein buntes Interieur, größere 18-Zoll-Alus und ein aggressiver Blick.

Text: Martin Schou

MINICARSKOSTENCHECK

Diesel kW (PS) Nm l/100 km C02 Preis Eff.-Kl.

1 Fiat 500 1.3 Multijet 70 (95) 200 3,4 D 89 15.588 A

2 Fiat Panda 1.3 Multijet 70 (95) 200 3,6 D 94 12.513 A

Erdgas/Autogas kW (PS) Nmkg/100 kml/100 km C02 Preis Eff.-Kl.

1 Skoda Citigo 1.0 G-Tec 50 (68) 90 2,9 CNG 82 10.689 A

1 VW Up 1.0 Ecofuel 50 (68) 90 2,9 CNG 82 10.882 A

3 Seat Mii 1.0 Ecofuel 50 (68) 90 2,9 CNG 83 10.655 A

4 Fiat Panda 0.9 Twinair 59 (80) 140 3,1 CNG 85 13.185 A+

5 Opel Karl 1.0 LPG 54 (73) 92 5,5 LPG 89 10.672 A

6 Hyundai i10 1.0 LPG 49 (67) 90 6,5 LPG 104 9.655 B

Herstellerangaben

Benziner kW (PS) Nm l/100 km C02 Preis Eff.-Kl.

1 Suzuki Celerio 1.0 Eco+ 50 (68) 93 3,6 S 84 10.076 A

2 Citroën C1 VTi 68 51 (69) 95 3,8 S 88 9.748 A

3 Fiat 500 0.9 Twinair 63 (85) 145 3,8 S 90 13.824 A

4 Smart Fortwo Coupé 1.0 52 (71) 91 4,1 S 93 9.332 B

5 Opel Karl 1.0 Ecotec 55 (75) 95 4,1 S 94 8.361 B

6 Peugeot 108 VTi 68 51 (69) 95 4,1 S 95 8.395 B

6 Toyota Aygo 1.0i 51 (69) 95 4,1 S 95 8.361 B

8 Renault Twingo Sce70 Energy 52 (71) 91 4,2 S 95 9.235 B

9 Skoda Citigo 1.0 Greentec 44 (60) 95 4,1 S 96 8.546 B

9 VW Up 1.0 44 (60) 95 4,1 S 96 8.718 B

Herstellerangaben. Auch Rang 9: Skoda Citigo (75 PS), 9.000 Euro, und VW Up (75 PS), 9.832 Euro

Die sparsamsten Diesel und Benziner unter den MinicarsDie Tabelle nennt die sparsamsten Fahrzeuge des Segments. Bei Modellen mit gleicher Motorisierung, aber unterschiedlicher Ausstattung wird nur die sparsamste Variante berücksichtigt.

72 firmenauto Januar 2018

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Die sportliche Optik

mit großem X-Cut im

Gesicht kommt gut

an. Platz zwei für den

Toyota Aygo.

2

3

1

Auch die Neuauflage des

Smart Fortwo schafft es

nicht ganz nach vorne:

vorerst nur Rang drei.

VW hat mit dem

Up die Nase vorn.

Für 2020 planen

die Wolfsburger

ein komplett

neues Modell.

Bei 20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung Bei 40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung

Modell Wartung Verschleiß Summe Modell Wartung Verschleiß Summe

1 Toyota Aygo 1.0i 934 826 1.760 1 Opel Adam 1.4 979 942 1.921

2 Smart Fortwo Coupé 1.0 1.095 1.002 2.097 2 Toyota Aygo 1.0i 1.232 799 2.031

3 Skoda Citigo 1.0 1.253 872 2.125 3 Hyundai i10 1.0 1.126 1.088 2.214

4 Opel Adam 1.4 1.082 1.073 2.155 4 Fiat 500 1.2 1.593 706 2.299

5 Seat Mii 1.0 1.253 910 2.163 5 Smart Fortwo Coupé 1.0 1.372 1.040 2.412

6 Hyundai i10 1.0 899 1.388 2.287 6 Renault Twingo SCe 70 1.675 844 2.519

7 Renault Twingo SCe 70 1.445 907 2.352 7 VW Up 1.0 1.629 959 2.588

8 Fiat 500 1.2 1.077 1.349 2.426 8 Skoda Citigo 1.0 1.529 1.074 2.603

9 Kia Picanto 1.0 1.222 1.241 2.463 9 Kia Picanto 1.0 1.639 1.031 2.670

10 VW Up 1.0 1.567 971 2.538 10 Seat Mii 1.0 1.585 1.131 2.716Angaben in Euro

Wartungs- und Verschleißkosten

Wertverlust Modell

Preis inkl. Ausstattung

Bei 20.000 km/Jahr und

60 Monaten Nutzung

Bei 40.000 km/Jahr und

36 Monaten Nutzung

1 Opel Adam 1.4 12.353 71 % 8.800 71 % 8.800

2 Fiat 500 1.2 12.252 73 % 9.000 73 % 9.000

3 Kia Picanto 1.0 10.403 74 % 7.650 73 % 7.650

4 Hyundai i10 1.0 9.647 75 % 7.200 75 % 7.200

5 Skoda Citigo 1.0 9.227 76 % 7.000 76 % 7.000

6 VW Up 1.0 10.605 76 % 8.050 76 % 8.050

7 Renault Twingo SCe 70 10.571 79 % 8.350 79 % 8.300

8 Toyota Aygo 1.0i 10.803 79 % 8.550 78 % 8.450

9 Seat Mii 1.0 9.668 80 % 7.700 78 % 7.550

10 Smart Fortwo Coupé 1.0 11.643 88 % 10.250 90 % 10.450

Angaben in Euro

Restwert prognosenRestwertprognosen von Schwa cke sind die Basis für die Kalkulation von fast allen Leasingverträgen. Die Daten sind aber auch für Fuhrparkleiter wichtig. Sie helfen ihnen zu sehen, ob ein Restwert im Leasing- angebot vernünftig kalkuliert ist. Unternehmen mit Kauffuhrparks können anhand der Übersicht abschätzen, welche Fahrzeuge sich später besser und welche sich schlechter verkaufen. Die Liste vergleicht Fahrzeuge inklusive Sonderausstattung und nennt den zu erwartenden Wertverlust auf Basis der Händ-lereinkaufswerte.

Bei 20.000/40.000 km/Jahr und 60/36 Monaten Nutzung

ModellHubraum/

Zylinder cm3Leistung kW (PS)

Verbrauch/CO2 l/100 km / g

Preis Euro

Betriebskosten ct/km

1 Seat Mii 1.0 999/3 44 (60) 4,4 S/102 7.555 39,8/26,1

2 Skoda Citigo 1.0 MPI 999/3 44 (60) 4,4 S/101 8.210 40,3/26,2

3 Smart Fortwo Coupé 1.0 999/3 52 (71) 4,1 S/93 9.332 40,3/26,8

4 Hyundai i10 1.0 998/3 49 (67) 4,7 S/108 8.395 41,6/27,1

5 VW Up 1.0 999/3 44 (60) 4,4 S/101 8.382 41,9/27,3

6 Renault Twingo SCe 70 999/3 51 (69) 5,0 S/112 8.193 43,0/27,6

7 Kia Picanto 1.0 998/3 49 (67) 4,4 S/101 8.395 43,7/28,2

8 Fiat 500 1.2 1.242/4 51 (69) 4,9 S/115 10.580 44,1/29,0

9 Toyota Aygo 1.0i 998/3 51 (69) 4,1 S/95 8.361 44,4/28,3

10 Opel Adam 1.4 1.398/4 64 (87) 5,4 S/124 12.353 47,2/31,4

Betriebskosten

Die meistverkauften Firmenwagen

Die Tabelle nennt die im Flottenmarkt meistverkauften Modelle sowie davon die beliebteste Motorisierung.

1 VW Up 1.0

2 Toyota Aygo 1.0i

3 Smart Fortwo Coupé 1.0

4 Seat Mii 1.0

5 Skoda Citigo 1.0

6 Opel Adam 1.4

7 Fiat 500 1.2

8 Hyundai i10 1.0

9 Renault Twingo SCe 70

10 Kia Picanto 1.0 1.0

Tec Alliance liefert seinen Kunden Daten über sämtliche fahrzeugbezogenen Aufwendun- gen während der gesamten Haltedauer des Autos und somit maßgeschneiderte Kosten-be rech nungen. Mithilfe dieser Daten kann der Kunde auch bei Full- Service-Verträgen prüfen, ob die Leasing gesell schaften realis-tische Kosten für das Modul Wartungs- und Verschleißkosten angesetzt haben.

Januar 2018 firmenauto 73

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RÜCKBLICK | Citroën 2CV

Sie setzte Benchmarks in Sachen einfacher Mobilität, klarer Produktpolitik und internationaler Fertigung. Ein Nachruf auf den Citroën 2CV, besser bekannt als die Ente.

Schlag 15 Uhr ist es, als die Werks-kapelle das Requiem anstimmt. Der Trauermarsch gilt Fahrgestellnummer VF7AZKA00KA376002. Langsam schiebt sich das Band nach vorn, ehe mit leichtem Ruck der letzte jemals gebaute Citroën 2CV abrollt. Menschen in blauen Overalls, weißen Kitteln und grauen Anzügen stehen Spalier. So geschehen in Mangualde, Portugal, am 27. Juli 1990. In Frankreich war zwei Jahre zuvor die Produktion aufgegeben wor-den. In Portugal aber liefen bis zuletzt tapfer noch Dutzende Enten am Tag vom Band, obwohl in vielen Länder die Zulas-sungsnormen für den schrägen Vogel nicht mehr zu erreichen waren. Zu schmutzig, nicht mehr sicher. Warum also dieses Tamtam um das Finale?

Weil die Werksangehörigen spürten, dass eine Epoche zu Ende ging. Die meis-ten waren beim Entenstart noch nicht mal geboren. Der »Toute Petite Voiture«, den Unternehmenschef Pierre Jules Boulanger in Auftrag gab, war eine Vorkriegsent-

Text: Alex Mannschatz

wicklung. Sein Lastenheft gilt heute als legendär. »Ein günstiger fahrbarer Unter-satz«, sollte es werden. Einer, der »vier Personen und 50 Kilo Kartoffeln oder ein kleines Fass mit Tempo 60« transportie-ren könne. Die tollste Ingenieursvorgabe in der Geschichte der Autoindustrie: Die Federung sollte es schaffen, einen Korb frischer Eier über eine Ackerwiese zu befördern, ohne dass auch nur eines kaputt ging. Eine derart geniale Erfindung wollte man den Nazis freilich vorenthal-ten, weshalb Boulanger und seine Getreuen ihre Prototypen zerlegten und die Teile kurz vorm Einmarsch der Deut-schen versteckten.

Fünf Millionen Enten in vier JahrzehntenNach der Befreiung dauerte es mit der Präsentation mangels Geld und Material bis zum Pariser Salon 1948. Die Fachwelt machte Witze über das, was da aus Well-blech mit Stoffdach, mit einem neun PS-Motörchen, aber immerhin mit vier Rädern stand. Gelacht wurde nur, bis die

ersten Bestellungen eingingen. Erst ein paar, dann immer mehr, schließlich unzählige. Bis es so viele waren, dass die Lieferzeit noch zu Beginn der 50er gute sechs Jahre betrug. So lange überdauert heutzutage noch nicht mal eine ganze Baureihe. Mehr als fünf Millionen Exem-plare in 42 Jahren sollten es werden. Die Leistung der kleinen Boxer wurde nach und nach auf atemberaubende 29 PS getunt, hier und da ein bisschen geschminkt, ein wenig an der Elektrik gefummelt. Das war’s im Wesentlichen. Die letzte Ente sah im Grunde so aus wie die erste. Gebaut wurde das Jahrhundert-auto außer in Frankreich und Portugal zum Beispiel noch in Belgien, Argenti-nien, an der Elfenbeinküste, im Iran, in Paraguay, Uruguay, Ecuador, Jugosla-wien, Madagaskar, Benin, Zentralafrika, Chile, Kamerun, auf den Philippinen oder im Iran. Falls Sie sich das merken wollen, pauken Sie lieber die Länder, in denen keine Enten gebaut wurden. Das ist einfacher.

OMA DUCKS VERMÄCHTNIS

Weniger geht nicht, mehr ist unnötig: Das Innere des

2CV ist eine Hommage an die Askese.

Die späten Charleston-Modelle waren vor allem auf

dem deutschen Markt beliebt.

74 FIRMENAUTO Januar 2018

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* Die Tochtergesellschaften der Volkswagen Financial Services AG sowie deren Schwestergesellschaft, die Volkswagen Bank GmbH, erbringen unter dem gemeinsamen Kenn zeichen „Volkswagen Financial Services“ verschiedene Leistungen. Es handelt sich hierbei um Bankleistungen (durch Volkswagen Bank GmbH), Leasingleistungen (durch Volkswagen Leasing GmbH), Versicherungsleistungen (durch Volkswagen Versicherung AG, Volkswagen Autoversicherung AG) sowie Mobilitätsleistungen (u. a. durch Volkswagen Leasing GmbH). Zusätz-lich werden Versicherungsprodukte anderer Anbieter vermittelt.