Flurfunk 07

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Wir haben ja schon immer gern die weihnachtliche Frequenz im Flurfunk eingeschaltet... Doch diesmal haben wir wirklich alles gegeben! Wir haben unsere bewährten Flurfunk Gast-Autoren, unsere Mitarbeiter und Freunde um ihre schönsten und liebsten Weihnachts-Stücke gebeten, die Gedichte, Texte oder Songtexte wurden dann zum ultimativen Adventskalender zusammengestellt. Damit sind wir wirklich an unsere Grenzen gegangen, auch die Möglichkeiten des Drucks wurden ausgelotet: Mehr Flurfunk geht nicht, mehr Seiten passen nicht! Was folgt? Auch in 2010 werden wir zur Weihnachtszeit wieder den ganz besonderen Weihnachts-Funk einschalten.

Transcript of Flurfunk 07

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Seien wir doch mal ehrlich: Weihnachten geht uns alle an! Egal ob in freudiger Erwartung oder in Verzweiflung ob des alljährlichen Wahnsinns, der da wieder ansteht. Am Fest der Feste kommt keiner vorbei. Wir finden: Wie schön, denn richtig vor­bereitet kann es eigentlich nur feierlich werden!Dieser siebte Flurfunk soll ein wenig dazu beitragen und seine Leser durch die Adventszeit begleiten. Jede Seite ist wie ein Türchen zu sehen, das geöffnet werden darf. Wir haben unsere Autoren, Fotografen, Freelancer und Mitarbeiter gebeten, uns ihre liebsten Weihnachtstexte und Lieder zu nennen, uns winterliche Gedichte zu schreiben oder Fotografien zu übersenden. Die Resonanz war groß, das Ergebnis ist in diesem Heft zu sehen.

Jeder muss nun selbst entscheiden: Will ich direkt alle Türchen aufreißen, um an den süßen Inhalt zu kommen ­ oder lasse ich mir den Inhalt jeder einzelnen Seite langsam und genüsslich auf der Zunge zergehen? Wie es gefällt ­ wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und eine schöne Vorweihnachtszeit! 18

Editorial

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In überfüllten Geschäften

Weihnachtseinkäufe machen

zu müssen, verursacht

Santa Claustrophobie

Robert Owen

(britischer Politiker & Unternehmer)

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In überfüllten Geschäften

Weihnachtseinkäufe machen

zu müssen, verursacht

Santa Claustrophobie

driving home for Christmas

Oh, I can‘t wait to see those faces

I‘m driving home for Christmas, yea

Well I‘m moving down that line

And it‘s been so long

But I will be there

I sing this song

To pass the time away

Driving in my car

Driving home for Christmas

23Chris Rea -

Driving home for christmas

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www.kuhrt.de/flurfunk

Die toten Hosen- „Weihnachtsmann vom Dach“Glaubt mir, ich hab den Weihnachtsmannmit eigenen Augen gesehen.Er ist zur Zeit bei uns im Hausund hält sich dort versteckt.

Er riecht nach Äpfeln und nach Schnee,er kommt wohl gerade aus seinem Wald.Seine Augen sehen so traurig aus,ihm ist bestimmt ganz kalt.

Hört mir irgendjemand zu?Der Weihnachtsmann ist hier bei uns!Er hängt auf dem Dachboden rum,ich glaube er braucht Hilfe und ist in Not.

Plätzchen, Nüsse und Geschenkpapiersind wild auf dem Boden zerstreut.Zwischen zwei Wunschzetteln und‚‘ner Flasche Schnapsliegt sein Studentenausweis.

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Der rote Mantel und sein weißer Bart,ja selbst die Stiefel liegen neben seinem Sack. Mittendrin ein umgekippter Stuhl, auf einer Karte steht von ihm ein Gruß:

„Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch gut, seid nicht böse über meine Flucht.“

Langsam schwingt er hin und herals wehte ein leichter Wind,im Rhythmus mit dem Kerzenlicht,das in der Ecke brennt.

Er hat sich direkt unterm Fensteran einem Balken aufgehängt,man kann die Kirchenglocken von hier hören, wenn man ganz leise ist.

Ein Tagebuch liegt auf dem Tisch,der letzte Eintrag ist noch frisch.Nur einen Satz schrieb er groß und breit:„Ich bin hier und Bethlehem ist weit“.

„Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch gut,seid nicht böse über meine Flucht.Ich schau‘ Euch trotzdem von hier oben beim Feiern zu.Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch allen gut, seid nicht böse über meine kleine Flucht...“

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Knecht RuprechtTheodor Storm (1817-1888)

Von drauß‘ vom Wald komm ich her;

ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

All überall auf den Tannenspitzen

sah ich goldene Lichtlein sitzen;

und droben aus dem Himmelstor

sah mit großen Augen das Christkind hervor.

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Theodor Storm (1817-1888)

Von drauß‘ vom Wald komm ich her;

ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

All überall auf den Tannenspitzen

sah ich goldene Lichtlein sitzen;

und droben aus dem Himmelstor

sah mit großen Augen das Christkind hervor.

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Am Weihnachtsbaume, da hängt ’ne Pf laume

wer hat denn die da dran gehängt?

Das war mein Bruder, das dumme Luder

der hat die Pf laume da dran gehängt!

Diesen Beitrag zu unserem Weihnachts-Flurfunk

schickte uns Reglindis Rau-ca. Die Literaturpreisträ-

gerin der Stadt Düsseldorf 2008 mag dieses kleine

Liedchen, das sie aus ihrer Kindheit kennt, immer

noch sehr gern...

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Am Weihnachtsbaume, da hängt ’ne Pf laume

wer hat denn die da dran gehängt?

Das war mein Bruder, das dumme Luder

der hat die Pf laume da dran gehängt!

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Es war Weihnacht. Ich ging über die weite Ebene. Der Schnee war wie Glas. Es war kalt. Die Luft war tot. Keine Bewegung, kein Ton. Der Horizont war rund. Der Himmel schwarz. Die Sterne gestorben. Der Mond gestern zu Grabe getragen. Die Sonne nicht aufgegangen. Ich schrie. Ich hörte mich nicht. Ich schrie wieder. Ich sah einen Körper auf dem Schnee liegen. Es war das Christkind. Die Glieder weiß und starr. Der Heiligenschein eine gelbe gefrorene Scheibe. Ich nahm das Kind in die Hände. Ich bewegte seine Arme auf und ab. Ich öffnete seine Lider. Es hatte keine Augen. Ich hatte Hunger. Ich aß den Heiligenschein. Er schmeckte wie altes Brot. Ich biß ihm den Kopf ab. Alter Marzipan. Ich ging weiter.

(1943 verfasste Friedrich Dürrenmatt mit „Weihnacht“ seinen ersten „echten“ Text, wie er das selbst nannte. Er war 22 Jahre alt und arbeitete als � eater kritiker für die „Weltwoche“.)

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Ich werde Weihnachten in meinem Herzen ehren und versuchen, es das ganze Jahr hindurch aufzuheben. Charles Dickens

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Last christmas

wham

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Last christmas

wham

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mamada ist ein jesus christus

am telefonwill reden

Aufmerksame Flurfunk-Leser kennen Stefan Melneczuk

als Meister des gepfl egten Grusels. Gerade erst erschien

„Geisterstunden vor Halloween“.

Für uns beweist der Journalist, dass er auch dem

weihnachtlichen Horror etwas abgewinnen kann.

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When the last Kalender-sheets f lattern trough the Winterstreets and Dezemberwind is blowing, then ist everybody knowing that it is not allzuweit: she does come - the Weihnachtszeit.

All the Menschen, Leute, people f lippen out of ihr warm Stueble, run to Kaufhof, Aldi, Mess, make Konsum and business. Kaufen this und jene things and the Churchturmglocke rings.Manche holen sich a Taennchen, when this brennt, they cry „Attention“. Rufen for the Feuerwehr: „Please come quick to loeschen her!“ Goes the Taennchen off in Rauch, they are standing on the Schlauch.In the kitchen of the house mother makes the Christmas-schmaus. She is working, schufts and bakes the hit is now her Yoghurtkeks. And the Opa says als Tester: „We are killed bis to Silvester“. Then he fills the last Glas wine - yes, this is the christmastime!Day by day does so vergang, and the Holy night does come. You can think, you can remember, this is immer in Dezember.Then the childrenlein are coming candle-Wachs is abwaerts running. Bing of Crosby Christmas sings while the Towerglocke rings and the angels look so fine - well this is the Weihnachts-time.

The Weihnachtszeit

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Baby-eyes are big and rund, the familiy feels kerngesund when unterm Weihnachtsbaum they‘re hocking then nothing can them ever shocking. They are so happy, are so fine - this happens in the Chistmastime!The animals all in the house, the Hund, the Katz, the bird, the mouse, are turning round the Weihnachtsstress, enjoy this day as never nie, will they find Kitekat and Chappi in the Geschenkkarton von Pappi.The familiy begins to sing and wieder does a Gloeckchen ring. Zum Song vom gruenen Tannenbaum the Traenen rennen down and down. Bis our mother ploetzlich f lennt: „The christmas-Gans im Ofen brennt!“ Her nose indeed is very fine. End of the Weihnachtstime.

The Weihnachtszeit

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Die Weihnachtsmaus ist sonderbar, sogar für die Gelehrten, Denn einmal nur im ganzen Jahr entdeckt man ihre Fährten Mit Fallen oder Rattengift kann man die Maus nicht fangen, Sie ist, was diesen Punkt betrifft, noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus den Menschen keine Plage, Doch plötzlich aus dem Loch heraus kriecht sie am Weihnachtstage Zum Beispiel war vom Festgebäck, das Mutter gut verborgen, Mit einem Mal das Beste weg am ersten Weihnachtsmorgen. Da sagte jeder rundheraus: Ich habe nichts genommen, Es war bestimmt die Weihnachtsmaus, die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar das Marzipan vom Peter, Was seltsam und erstaunlich war, denn niemand fand es später. Der Christian rief rundheraus: Ich hab es nicht genommen, Es war bestimmt die Weihnachtsmaus, die über Nacht gekommen.

Ein drittes Mal verschwand vom Baum an dem die Kugeln hingen,Ein Weihnachtsmann aus Eierschaum, nebst andren leckren Dingen. Die Nelly sagte rundheraus: Ich habe nichts genommen, Es war bestimmt die Weihnachtsmaus, die über Nacht gekommen.

Und Ernst und Hans und der Papa, die riefen: Welche Plage! Die böse Maus ist wieder da, und just am Feiertage! Nur Mutter sprach kein Klagewort, sie sagte unumwunden: Sind erst die Süßigkeiten fort, ist auch die Maus verschwunden.

EIN GEDICHT VON JAMES KRÜSS

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Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg sobald der Baum geleert war, Sobald das letzte Festgebäck gegessen und verzehrt war. Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus - bei Fränzchen oder Lieschen - Da gäb’ es keine Weihnachtsmaus dann zweifl e ich ein bisschen!

Doch sag’ ich nichts, was jemand kränkt! Das könnte euch so passen! Was man von Weihnachtsmäusen denkt, bleibt jedem überlassen!

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Basiert auf einer Original-Anzeige von 1999

no.19

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Winterimpression: Manuel Schröder, Fotograf, www.saatchi-gallery.co.uk

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Didn`t you get my e-mail? Didn`t you get my e-mail?

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zwei grad über null

graue fassaden eines montagmorgensgrüßen nicht zurück undirgendwo in dir trägst du ein stückdieses gefühls, das wohl jeder mal in sich trägt,wenn er erwägt ausbrechen zu wollen,aus diesem aufgequollenen,angeschwollenenleben.

ein hastiger blick auf die uhr verrät,dass du noch zeit hast bis zum nächsten zug,den man dir vor tagen schon einmal ausschlug,der dich fortbringen könnte,aus diesem da, das dich stört und engt,und du denkst, dass du ihn heute wohl tatsächlich nehmen wirst, diesen zug.

und dann stehst du am bahnsteigund schaust ihnen nach, diesen zügen,diesen lügen, diesem ganzen.wasserpfl anzen schlingen das hirn,heiß ist deine stirn und ein drängenim herz. und trotz alledemdrehst du dich um und gehststumm deiner wege, zu tun das,was erwartet wird.

du ziehst den schal enger,stellst den mantelkragen auf,passt aufim straßenverkehr, ernährst dich gesund,hälst brav dein herz dauerhaft und ungesund wundund graue fassaden grüßen nichtzurück an diesem montagmorgen beizwei grad übernull.

(Sven-André Dreyer ist als echter Düsseldorfer natürlich Mitglied des Metzgerei Schnitzel Kunstvereins und liest regelmäßig in der Brause. Der freie Autor hat bereits viele Preise erhalten, zuletzt gewann er den Tschastuschiki-Grand-Prix 2009)

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santa clausforgot.

that

littlethe

boylittleboy

Songwirters: Connors, Leach, Carr

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Ausgabe 07.2009

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