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Kuratiert von Milijana Pavlovic und Sybille Werner unter Mitwirkung von Studierenden der Universitäten Innsbruck (Raphael Mair, Christine Petschauer, Siljarosa Schletterer, Markus Sejkora), Bozen (Emanuele Galvan) und Trient (Ilaria Piacentini) Übersetzungen: Vanessa Maria Carlone (Universität Innsbruck) Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach Im Sommer 1906 hatte Gustav Mahler bereits seit neun Jahren die Direktion der Hofoper Wien inne, welche er zu Sommerbeginn für den Urlaub in seiner Sommerresidenz in Maiernigg (Österreich), verließ. In seinem dort errichteten Komponierhäuschen beendete er nun die Kompositionsarbeit an seiner Achten Symphonie. Aufgrund der enormen Besetzung (8 Vokalsolisten, 2 gemischte Chöre, Knabenchor, großes Orchester) wurde dieses Werk anschließend auch als die „Symphonie der Tausend“ bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich um eine Komposition unglaublichen Ausmaßes, die Mahler in zwei Sätze unterteilte, eine sehr unübliche Gliederung: Der erste Teil basiert auf der christlichen Pfingsthymne Veni creato spiritus, für den zweiten Teil zog er Goethes Faust II als Textquelle heran. Zur Uraufführung des gigantischen Werkes kam es erst im Jahre 1910, dank der kolossalen Bemühungen des Konzertveranstalters Emil Gutmann. Die Vorbereitungen begannen bereits im Herbst 1909 und im Frühsommer 1910 reiste Mahler selbst nach Wien, Leipzig und München um die Vorproben mit den verschiedenen Chören, den Solisten und dem Orchester (Konzertverein München) zu leiten. Während seines Sommeraufenthaltes in Toblach vom 4. Juli bis 3. September probte er darüberhinaus noch mit Sängern, korrespondierte viel mit Gutmann, korrigierte Bürstenabzüge. Nicht genug damit, er komponierte in diesen zwei Monaten auch in groben Zügen seine Zehnte Symphonie (die unvollendet blieb), und er durchlebte eine schwere Ehekrise, die ihn sogar für eine Konsultation mit Sigmund Freud Ende August kurzfristig nach Leyden trieb. Doch schon Anfang September reiste er nach München um vom 5. bis 11. die intensiven Hauptproben zu leiten. Und alle Mühen zahlten sich aus: Die Premiere seiner Achten Symphonie am 12. September 1910 in der Neuen Musik-Festhalle München stellte den absoluten Höhepunkt von Gustav Mahlers Laufbahn dar, ein Großereignis bis dato ungekannten Ausmaßes. Am Ende des Konzerts saß das überwältigte Publikum zuerst für einige Sekunden wie gebannt still, bevor sich die angestaute Begeisterung in einem stürmischen Applaus entlud, der fast 30 Minuten andauerte. Auch Berichte in der Presse waren sich erstaunlich einig, dass das Werk für den Komponisten zweifellos einen Triumph und für die Musikwelt etwas noch nie Dagewesenes darstellte. Die Ausstellung über Mahlers Achte Symphonie befasst sich neben dem Entstehungsprozess des Werkes und seinen Quellen mit den Vorbereitungen der Uraufführung, Mahlers Sommer in Toblach und seiner Ehekrise, mit der Besetzung der Symphonie, Mahlers Sängern und ihren Rollen, der Premiere selbst, der kritischen Reaktion, und mit weiteren bedeutenden Folgeaufführungen. Sechs Studierende der Universitäten Innsbruck, Bozen und Trient, unter Anleitung der Musikwissenschaftlerin Sybille Werner (langjährige Assistentin des renommierten Mahlerbiographen Henry-Louis de La Grange) und Dr. Milijana Pavlovic (Institut for Musikwissenschaften, Universität Innsbruck), waren auch dieses Jahr wieder an den Vorbereitungen zur Ausstellung beteiligt. AUSSTELLUNG MAHLERS ACHTE SYMPHONIE 14.07 — 08.09.2018 EUREGIO KULTURZENTRUM GUSTAV MAHLER TOBLACH DOLOMITEN Milijana Pavlovic, Hansjàrg Viertler, Sybille Werner, Emanuele Galvan, Siljarosa Schletterer, Markus Sejkora, Christine Petschauer, Raphael Mair, Ilaria Piacentini

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Kuratiert von Milijana Pavlovic und Sybille Werner

unter Mitwirkung von Studierenden der Universitäten Innsbruck

(Raphael Mair, Christine Petschauer, Siljarosa Schletterer, Markus Sejkora),

Bozen (Emanuele Galvan) und Trient (Ilaria Piacentini)

Übersetzungen: Vanessa Maria Carlone (Universität Innsbruck)

Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach

Im Sommer 1906 hatte Gustav Mahler bereits seit neun Jahren

die Direktion der Hofoper Wien inne, welche er zu Sommerbeginn

für den Urlaub in seiner Sommerresidenz in Maiernigg

(Österreich), verließ. In seinem dort errichteten

Komponierhäuschen beendete er nun die Kompositionsarbeit

an seiner Achten Symphonie. Aufgrund der enormen Besetzung

(8 Vokalsolisten, 2 gemischte Chöre, Knabenchor, großes

Orchester) wurde dieses Werk anschließend auch als die

„Symphonie der Tausend“ bezeichnet. Tatsächlich handelt

es sich um eine Komposition unglaublichen Ausmaßes, die

Mahler in zwei Sätze unterteilte, eine sehr unübliche Gliederung:

Der erste Teil basiert auf der christlichen Pfingsthymne

Veni creato spiritus, für den zweiten Teil zog er Goethes Faust II

als Textquelle heran.

Zur Uraufführung des gigantischen Werkes kam es erst im Jahre

1910, dank der kolossalen Bemühungen des

Konzertveranstalters Emil Gutmann. Die Vorbereitungen

begannen bereits im Herbst 1909 und im Frühsommer 1910

reiste Mahler selbst nach Wien, Leipzig und München um die

Vorproben mit den verschiedenen Chören, den Solisten und dem

Orchester (Konzertverein München) zu leiten. Während seines

Sommeraufenthaltes in Toblach vom 4. Juli bis 3. September

probte er darüberhinaus noch mit Sängern, korrespondierte viel

mit Gutmann, korrigierte Bürstenabzüge. Nicht genug damit, er

komponierte in diesen zwei Monaten auch in groben Zügen seine

Zehnte Symphonie (die unvollendet blieb), und er durchlebte eine

schwere Ehekrise, die ihn sogar für eine Konsultation mit

Sigmund Freud Ende August kurzfristig nach Leyden trieb.

Doch schon Anfang September reiste er nach München um vom

5. bis 11. die intensiven Hauptproben zu leiten. Und alle Mühen

zahlten sich aus: Die Premiere seiner Achten Symphonie am 12.

September 1910 in der Neuen Musik-Festhalle München stellte

den absoluten Höhepunkt von Gustav Mahlers Laufbahn dar, ein

Großereignis bis dato ungekannten Ausmaßes. Am Ende des

Konzerts saß das überwältigte Publikum zuerst für einige

Sekunden wie gebannt still, bevor sich die angestaute

Begeisterung in einem stürmischen Applaus entlud, der fast 30

Minuten andauerte. Auch Berichte in der Presse waren sich

erstaunlich einig, dass das Werk für den Komponisten zweifellos

einen Triumph und für die Musikwelt etwas noch nie

Dagewesenes darstellte.

Die Ausstellung über Mahlers Achte Symphonie befasst sich

neben dem Entstehungsprozess des Werkes und seinen Quellen

mit den Vorbereitungen der Uraufführung, Mahlers Sommer in

Toblach und seiner Ehekrise, mit der Besetzung der Symphonie,

Mahlers Sängern und ihren Rollen, der Premiere selbst, der

kritischen Reaktion, und mit weiteren bedeutenden

Folgeaufführungen. Sechs Studierende der Universitäten

Innsbruck, Bozen und Trient, unter Anleitung der

Musikwissenschaftlerin Sybille Werner (langjährige Assistentin

des renommierten Mahlerbiographen Henry-Louis de La Grange)

und Dr. Milijana Pavlovic (Institut for Musikwissenschaften,

Universität Innsbruck), waren auch dieses Jahr wieder an den

Vorbereitungen zur Ausstellung beteiligt.

AUSSTELLUNG MAHLERS ACHTE SYMPHONIE14.07 — 08.09.2018

EUREGIOKULTURZENTRUMGUSTAV MAHLER

TOBLACHDOLOMITEN

Milijana Pavlovic, Hansjàrg Viertler, Sybille Werner, Emanuele Galvan, Siljarosa

Schletterer, Markus Sejkora, Christine Petschauer, Raphael Mair, Ilaria Piacentini

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MOSTRA OTTAVA SINFONIA DI GUSTAV MAHLER 14.07 — 08.09.2018

Curata da Milijana Pavlovic e Sybille Werner

con il contributo di studenti delle Università di Innsbruck

(Raphael Mair, Christine Petschauer, Siljarosa Schletterer, Markus Sejkora),

Bolzano (Emanuele Galvan) e di Trento (Ilaria Piacentini)

Traduzioni: Vanessa Maria Carlone (Università di Innsbruck)

Centro Culturale Euregio Gustav Mahler Dobbiaco

Nell'estate del 1906 Gustav Mahler ormai da nove anni era

direttore della Wiener Staatsoper, da cui all'inizio dell'estate

come abitudine per le sue vacanze estive si trasferì a Maiernigg

(Austria). Nella casetta di composiozione fattasi costruire

terminò il lavoro di composizione sulla sua Ottava Sinfonia.

A causa del enorme numero di esecutori (8 solisti vocali, 2 cori

misti, coro di voci bianche, grande orchestra) questo lavoro è

stato successivamente denominato "sinfonia dei mille". In effetti,

è una composizione di dimensioni eccezionale, che Mahler

ha diviso in due movimenti, una struttura molto insolita: la prima

parte è basata sull'inno pentecostale cristiano Veni creator

spiritus, per la seconda parte ha utilizzato come fonte per il testo

il Faust II di Goethe.

La prima assoluta di questo colossale lavoro si realizzò solo nel

1910, grazie agli sforzi portentosi del impresario Emil Gutmann.

I preparativi iniziarono nell'autunno del 1909 e all'inizio

dell'estate del 1910 lo stesso Mahler si recò a Vienna, Lipsia

e Monaco per condurre le prove preliminari con i vari cori,

i solisti e l'orchestra (Konzertverein München). Durante la sua

permanenza estiva a Dobbiaco dal 4 luglio al 3 settembre

ha inoltre provato con i cantanti, ha inviato numerose lettere

a Gutmann, corretto le bozze. Come se non bastasse, durante

questi due mesi compose pure nella sua forma generale

la sua Decima Sinfonia (che rimase incompiuta), e sperimentò

una grave crisi matrimoniale che lo portò a Leida per un breve

consulto con Sigmund Freud alla fine di agosto.

Ma ai primi di settembre si recò a Monaco di Baviera per

condurre dal 5 all'11 le intense prove principali. E gli sforzi

furono ripagati: la Prima della sua Ottava Sinfonia,

il 12 settembre 1910, nella Neue Musik-Festhalle di Monaco

ha rappresentato l'evento assolutamente più alto della carriera

di Gustav Mahler, un grande evento di una dimensione senza

precedenti. Alla fine del concerto, la folla sopraffatta rimase

in silenzio per alcuni secondi prima che l'entusiasmo represso

scatenasse un applauso tempestoso durato quasi 30 minuti.

Anche le critiche sulla stampa erano sorprendentemente

unanimi sul fatto che il lavoro fosse senza dubbio un trionfo

per il compositore e qualcosa di senza precedenti per il mondo

della musica.

La mostra sull'Ottava Sinfonia di Mahler oltre alla genesi

dell'opera e delle sue fonti, illustra il lavoro di preparazione della

Prima, l'estate di Mahler a Dobbiaco e la sua crisi coniugale,

gli esecutori della sinfonia, i cantanti e i loro ruoli, il grande

evento della Prima, le reazioni della critica, e anche alcune

importanti esecuzioni successive. Sei studenti delle Università

di Innsbruck, Bolzano e Trento, sotto la guida della musicologa

Sybille Werner (assistente di lunga data del famoso biografo

di Mahler Henry-Louis de La Grange) e di Dr. Milijana Pavlovic

(Istituto di Musicologia, Università di Innsbruck), hanno

partecipato anche quest'anno alla preparazione della mostra.

CENTROCULTURALE

GUSTAV MAHLER

DOBBIACODOLOMITI

Mahler alle prove a Monaco

EUREGIO