Folie 0 Hautbelastungen in der Krankenpflege Prävention von Hauterkrankungen im Gesundheitswesen.

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Folie 1 Hautbelastungen in der Krankenpflege Prävention von Hauterkrankungen im Gesundheitswesen

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Hautbelastungen in der Krankenpflege

Prävention von Hauterkrankungen im Gesundheitswesen

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Hauterkrankungen gehören in der Kranken- und Altenpflege zu den zahlenmäßig bedeutendsten Berufserkrankungen!

Der Arbeitsbereich „Allgemeine Pflege“ nimmt bei den bestätigten BK-Fällen der Ziffer 5101 im Jahr 2004 mit ca. 17 % den zweiten Rang ein

Die Berufsgruppe des Pflegepersonals in der Alten- und Krankenpflege ist mit einem Anteil von 10–13 % am Gesamtanteil der anerkannten Berufskrankheiten der Ziffer 5101 (1997–2001) vertreten

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Oberhaut(Epidermis)

Lederhaut(Dermis)

Unterhaut(Subcutis)

Haarwurzel

Fettzellen

Hydrolipidmantel

Körnerzellschicht

MelanozytenStachelzellschicht

Basalzellschicht

Hornschicht

Blutgefäße

Talgdrüse

Haarmuskel

Lymphgefäße

Freie Nervenenden

Schweißdrüse

Bindegewebe

Aufbau der Haut

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Die Oberhaut Durchschnittliche Dicke: 0,1 mm Schutz des darunterliegenden

Gewebes vor Verletzungen, vor Krankheitserregern und vor Schadstoffen der Umwelt

Ältere Zellen werden in Richtung Hautoberfläche geschoben, die Zellkerne sterben ab und das Gewebe verhornt (äußere Hornschicht)

Ein Gemisch zwischen Wasser und Fett dichtet die Haut zwischen den Zellen ab

Auf der Oberhaut liegt als schützen-der Film eine Wasser-Fett-Emulsion (Hydrolipidmantel)

Stachelzell-schicht

Basalzellschicht

Hydrolipid-mantel

Körnerzell-schicht

Melanozyten

Hornschicht

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Die Lederhaut Ihr Bindegewebe macht die Haut

elastisch und stabil Gut durchblutet Sorgt für die Ernährung der

lebenden Oberhautzellen Talg- und Schweißdrüsen Nervenzellen, die Temperatur,

Schmerz, Juckreiz, Druck und Bewegung feststellen und weiterleiten

Das Unterhautfettgewebe Schutz der darunterliegenden

Organe vor Druck und Stoß Wärme- und Nährstoffspeicher

Freie Nervenenden

Blutgefäße

Talgdrüse

Haarmuskel

Lymphgefäße

Schweißdrüse

Bindegewebe

Haarwurzel

Fettzellen

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Die Barrierefunktion der HautBarrierefunktion der Hornschicht Abwehr von Fremdstoffen (Chemikalien,

Bakterien, Pilze, Viren) Verhindert den Verlust von Wasser aus dem

Körper (durch die fetthaltige Kittsubstanz und Wasser bindende Substanzen der Hornzellen)

Wasser-Fett-Film auf der Hautoberfläche Leicht sauer, pH-Wert 5,5 (früher:

„Säureschutzmantel“) Schutzfunktion gegen das Eindringen von

Keimen: Die meisten Bakterien fühlen sich erst in einem Milieu zwischen pH-Werten von 6 bis 8 wohl

Schutzmechanismus gegen Austrocknen der Haut

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Die intakte Barrierefunktion der Haut

basiert auf:

Dem Wasser-Fett-Film auf der Haut

Der Hornschicht, deren Zellen sich in einer Wasser-Fett-Emulsion befinden

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Was belastet die Haut in der Pflege?

Feuchtarbeit Umgang mit Reinigungs- und

Desinfektionsmitteln Häufiges Händewaschen Handschuhe sind nicht nur Schutz, sondern

können auch ein Belastungsfaktor sein! (Feuchtarbeit)

Umgang mit Stoffen, die Duft- und

Konservierungsmittel enthalten

Stress durch den damit verbundenen Zeitmangel

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Wasser ─ Die Hauptgefahrenquelle!

Wasser oder länger anhaltende Feuchtigkeit löst

die Fette und entzieht sie der Haut. Wirkungsverstärkung durch Seifen und

Reinigungsmittel Der schützende Film auf der Hautoberfläche

wird löchrig Die Fette zwischen den Hautzellen werden

ausgewaschen

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Wasser ─ Die Hauptgefahrenquelle!

Wasser und Seife lassen die Hornhautzellen aufquellen, der Zusammenhalt zwischen den Zellen wird hierdurch aufgelockert

Das Auswaschen der Substanzen in der Haut, welche Feuchtigkeit binden, wird hierdurch gefördert

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Wasser ─ Die Hauptgefahrenquelle!

Nach längerem Wasserkontakt und beim erneuten Abtrocknen der Haut: Verlust der natürlichen Feuchtigkeit aus den tieferen Schichten der Haut

Die Feuchtigkeit bindenden Substanzen werden ausgewaschen (Verdunstung)

Die Haut wird trocken, spröde und schuppig

Wasser trocknet auf Dauer die Haut aus!

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Wasser ─ Die Hauptgefahrenquelle!

Wasser und Seife entfernen und neutrali-sieren den Säureschutzmantel der Haut

Anstieg des pH-Wertes

Vermehrung von Krankheitserregern unter den auf der Haut lebenden Bakterien

Die natürliche Hautbarriere wird durch-lässiger

für Schadstoffe, Allergene und Infektionen!

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Das Waschen der Hände

Jedes Mal kommt es zum Verlust

wasserbindender Stoffe und hauteigener Fette

Hände sollten nur gewaschen werden: Bei Dienstbeginn Bei sichtbarer oder spürbarer Verschmutzung

der Hände

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Das Waschen der Hände

Hautneutrale Waschlotionen =

synthetische Detergentien (Syndets)

Bessere Reinigung Geringere hautreizende Wirkung Keine Verschiebung des pH-Wertes der Haut Geringere Beeinträchtigung der

Hautschutzbarriere als durch Alkaliseifen

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Duft- und Konservierungsstoffe

Hautcremes von Patienten enthalten häufig

solche Stoffe, diese können jedoch auch in

Hautreinigungs- und Händedesinfektionsmitteln

vorkommen.

Diese Stoffe reizen die Haut lösen Allergien aus

Je weniger Duft- und Konservierungsstoffe ein

Produkt enthält, desto besser für die Haut.

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Die Händedesinfektion

Die Haut wird weniger belastet als beim Waschen der Hände: Intakte Haut verkrafteteine Händedesinfektion problemlos.

Der enthaltene Alkohol löst zwar Fette aus der Haut, spült diese jedoch nicht ab!

Alkohol ist pH-neutral: Der Schutzfilm der Haut wird kaum angegriffen

Die Händedesinfektion ist wirksamer undschneller als das Händewaschen – von einerMillion Keimen bleiben zurück: Nach dem Waschen 100.000 Keime Nach der Händedesinfektion 10 Keime

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Die Flächendesinfektion

Sprühdesinfektion Mittel enthalten Alkohole, zusätzlich oft auch

Formaldehyd, Glutaraldehyd! Beim Sprühen gelangen diese Stoffe als

Aerosol auch in die Atemwege Diese Stoffe reizen die Haut und die

Atemwege und können sie schädigen

Flächendesinfektionsmittel daher nur im

Scheuer-/Wischverfahren nutzen und nicht

versprühen!

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Die Flächendesinfektion

Scheuer-/Wischdesinfektion Mittel enthalten hautreizende, ätzende,

flüchtige Stoffe wie Glutar- oder Formaldehyd Diese Stoffe reizen die Haut und die

Atemwege und können sie schädigen Besser: quartäre Ammoniumverbindungen,

ebenfalls hautreizend, aber nicht flüchtig

Bei der Flächendesinfektion immer

chemikalienbeständige Schutzhandschuhe

tragen!

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Die Instrumentendesinfektion

aldehydische Wirkstoffe in hohen Konzentrationen: reizend, haut- und atemwegssensibilisierend

Anwenderfreundlicher: quartäre Ammoniumverbindungen und Biguanide: sensibilisierend, aber nicht flüchtig

Bei Umgang mit Instrumentendesinfektions-mitteln immer chemikalienbeständige Schutzhandschuhe tragen!

Behälter mit solchen Mitteln immer abdecken, nie offen stehen lassen!

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Handschuhe –

Schutz und Belastung zugleich!

Handschuhe schützen die Haut vor: Aggressiven Reinigern Lange einwirkenden Waschsubstanzen Verschmutzungen der Hände Verbreitung von Krankheitserregern Allergenen Substanzen

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Handschuhe –

Schutz und Belastung zugleich!

Handschuhe belasten die Haut: In luft- und flüssigkeitsdichten Handschuhen

entsteht ein Feuchtigkeits- und Wärmestau, der die Hornschicht aufquellen lässt

längerer Hautkontakt mit Wasser = Feuchtarbeit!

Handschuhmaterialien, wie z. B. Naturlatexproteine, Weichmacher und andere Gummizusatzstoffe, können Allergien auslösen!

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Handschuhe –

Schutz und Belastung zugleich!

Handschuhe belasten die Haut: Puder ist Träger allergieauslösender

Latexproteine Irritative Hautreaktionen durch das Pulver Gefahr von Inhalation und Sensibilisierung!

Gepuderte Latexhandschuhe sind verboten!

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Handschuhe –

Schutz und Belastung zugleich!

Handschuhe belasten die Haut:

Puder ist grundsätzlich ein Problem: verschiebt den sauren pH-Wert der Haut in

den alkalischen Bereich begünstigt pathogene Keime

Puderfreie Handschuhe sind immer zu

bevorzugen!

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Handschuhe –

Schutz und Belastung zugleich!

Handschuhe belasten die Haut: Handschuhe werden länger getragen als

erforderlich Es werden die falschen Handschuhe

getragen

Richten Sie sich immer nach dem

Handschuhplan der Abteilung!

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Stress ─ Aufreibend für die Haut!

Stresshormone greifen die Haut an!

Unter Stress und Zeitdruck kommen Schutz und Pflege der eigenen Hände oft zu kurz!

Im Interesse Ihrer Gesundheit:Tun Sie was dagegen!

Seien Sie Profi: Schützen und pflegen Sie Ihre Haut!