Fortbildungsveranstaltungen - ZFL · 2017. 12. 9. · ZfL 11/2006 3 Liebe Kolleginnen und Kollegen,...

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CFCLG funcþioneazã în subordinea Ministerului Educa-þiei ºi Cercetãrii ºi are ca sarcinã perfecþionarea pe plannaþional a personalului didactic care predã în limbagermanã – de la grãdiniþã pânã la liceu – ºi a profesorilorde limba germanã ca limbã modernã. Revista se adreseazãacestor categorii de cadre didactice. Ea apare de douã oripe an ºi se editeazã în limba germanã. Unele informaþiiprivind formarea continuã se publicã în limba românã(pag. 2).

Adrese ale CFCLG:- sediul: P-þa Regele Ferdinand nr. 25, 551002 Mediaºtel./fax: 0269-831724;- biroul de la Sibiu: str. Mitropoliei nr. 36, 550179 Sibiutel./fax: 0269-214154;- filiala Timiºoara: str. Gh. Lazãr nr. 2 (Lic. „N. Lenau“)300078 Timiºoara, tel./fax: 0256-433174.

Revista „DieZfL des ZfL“este editatã deCentrul pen-tru FormareaContinuã înLimba Germa-nã (CFCLG),cu sediul înMediaº, ju-deþul Sibiu (înimag.).

ZfL 11/20062

CentralVerlag des Zentrums für Lehrerfortbildung in

deutscher SpracheEditura Centrului pentru Formarea Continuã în

Limba Germanã Mediaº

Fortbildungsveranstaltungenin Deutschland 2006

1) Fachseminar für DaM-LehrerTermin: 04.08. - 12.08.2006Ort: Heimvolkshochschule SambachshofTeilnehmerzahl: 30

Für diesen Lehrgang können sich auch DaF-Lehrkräfte mithoher sprachlicher Kompetenz einschreiben.

2) Fachseminar für DaF-LehrerTermin: 12.08. - 20.08.2006Ort: Heimvolkshochschule SambachshofTeilnehmerzahl: 28

3) Fachseminar für Grundschullehrer an deutschen Schulen in Rumänien

Termin: 20.08. - 28.08.2006Ort: Heimvolkshochschule SambachshofTeilnehmerzahl: 30

Jeder Teilnehmer eines Lehrgangs am Sambachshof musssich mit 25,- € an den Fahrtkosten beteiligen, die bei derAnmeldung bar in EU-Währung zu entrichten sind.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Webseite.

4) Lehrgang für Fachlehrer in deutscher Sprache (in geringer Zahl auch für Deutschlehrer)

Termin: Sommer 2006, genauer Termin noch nicht be-kanntOrt: Akademie für Lehrerfortbildung in Calw/Baden-WürttembergTeilnehmerzahl: 20 - 25

Dieser Lehrgang soll deutschsprachige Fachlehrer vor al-lem mit Methoden der Sprachvermittlung und ganz allge-mein der Spracharbeit im Fachunterricht vertraut machen.Auch einige Deutschlehrer sollten dabei sein. Hospitationenwerden in erster Linie im Fachunterricht stattfinden.

Das Anmeldeformular befindet sich auf Seite 11 und unterwww.zfl.ro

Alle Bewerbungen für diese Lehrgänge bitte bis spätestens15. Mai 2006 an das ZfL (Frau Tita Mihaiu) schicken.

Testarea ºi evaluarea elevilor este un subiect deactualitate în învãþãmânt pentru cã aceastã acþiuneinfluenþeazã în foarte mare mãsurã activitatea elevilor ºi adascãlilor. Rezultatele mai slabe ale unor þãri la testeinternaþionale (precum PISA în anii 2000, 2003 ºi 2006) aupus în plus paie pe foc.

În Germania, au în continuare loc dezbateri aprinse desprecerinþele ºcolii ºi performanþele scãzute ale elevilor, desprestructura sistemului ºcolar ºi metodele de predare-învãþare,despre finanþarea învãþãmântului ºi dotarea corespunzãtoarea ºcolilor.

Am cãutat pentru dumneavoastrã adrese de internetreferitoare la testul PISA ºi la evaluare:

http://www.hotnews.ro/articol_18330-Germania-si-politica-mijlocului-de-aur.htmhttp://www.unibuc.ro/eBooks/StiinteEDU/CrengutaOprea/cap8.pdfhttp://www.ise.ro/evaluare/evaluare.htmlhttp://portal.edu.ro/index.php/base/subiecte_examenehttp://www.testegrila.ro/inctest.php?PHPSESSID=http://www.didactic.ro/index.php?cid=discipline (cuprindenumeroase teste).

Änderungen im Programm des ZfLGrundschule

Gedichte in der Grundschule17.03.2006 in Sathmar und 18.03.2006 in KlausenburgGanzheitlicher Sprachunterricht geht vom Kinde aus31.03.2006 in Kronstadt

DaF und DaMTheateraufführungen und Deutschunterricht10.-12.03.2006 in HermannstadtAufgaben und Übungsformen18.03.2006 in Klausenburg

Examinare ºi evaluare

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3ZfL 11/2006

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Zu den neuen Mitarbeiterinnen des ZfL Mediasch gehören seit August 2005 auch Ruth Bertleff und Mihaela Litean. Siesind die neuen ifa-Kindergarten-Fachberaterinnen. Zu ihrem Tätigkeitsfeld gehören die Betreuung der deutschsprachigenKindergärten in Rumänien, Fortbildungsveranstaltungen und pädagogische Kreise für Erzieherinnen, die Mitarbeit in derKindergarten-Curriculum-Gruppe sowie die Durchführung von Projekten mit Kindern und Erzieherinnen. Um ihre Aufgabenerfüllen zu können, kümmert sich jede hauptsächlich um ein größeres Gebiet: Zu den Kindergärten aus Westsiebenbürgen,dem Norden und Westen Rumäniens fährt Ruth, den Osten betreut Mihaela.

Ruth unterrichtet Biologie am Pädagogischen Lyzeum in Hermannstadt und Mihaela leitet einen Privatkindergarten inKronstadt.

MeineAusbildung:

PädagogischesLyzeum in

Hermannstadt,Abitur 2000;Erzieherin;

Lucian-Blaga-Universität inHermannstadt,FachrichtungPsychologie,

Abschluss 2005.

MeineAusbildung:

PädagogischesLyzeum in

Hermannstadt,Abitur 2000;

Erzieherin; Babeº-Bolyai-Universitätin Klausenburg,

FachrichtungBiologie-Chemie,Abschluss 2005.

Neue Mitarbeiterinnen im ZfL Mediasch

Von 1998 bis 1999 hat er auch im ZfL Mediasch gearbeitetund seit 2003 ist er an der Lucian-Blaga-Universität inHermannstadt tätig.

Welche Schwerpunkte er in seiner Arbeit als Leiter desZfL setzen wird, erfahren Sie in den nächsten Zeilen:

das ZfL hat seit Januar 2006 einen neuen Leiter. RaduCreþulescu ist ausgebildeter Grundschul-, Mathematik- undInformatiklehrer. Er hat 4 Jahre als Grundschullehrergearbeitet, ist 10 Jahre im Schulinspektorat des KreisesHermannstadt für Grundschullehrer, später für Mathematik-und Informatiklehrer zuständig gewesen.

Das ZfL ist die einzige Fortbildungseinrichtungfür den deutschsprachigen Unterricht in Rumänien.Ich glaube, dass wir in unseren Seminaren weiterhinhohe Qualität anbieten müssen.

Ich hoffe auch, dass wir mit unserenVeröffentlichungen alle ErzieherInnenund LehrerInnen erreichen - auch die ausden Raucherzimmern!

Eine gute Zusammenarbeit mit den Angestellten, mitErzieherInnen und LehrerInnen sowie mit Kindergärten,Schulen und anderen Institutionen ist für mich dieVoraussetzung für eine positive Weiterentwicklung desFortbildungskonzeptes.Zufriedene Teilnehmer und Referenten sind für michebenfalls ein wichtiges Ziel.

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Kindergarten

Die unten angeführten Richtlinien sollen zur Orientierungdienen. Sie sind Grundlage für die Erstellung eines Beobach-tungsbogens, mit dessen Hilfe wir den Entwicklungsstandder Kinder feststellen und Entwicklungsauffälligkeitenrechtzeitig erkennen können.

Was ein Schulanfänger können, kennen bzw. wissen sollte:

Persönliches/Familie- Vornamen und Nachnamen sagen,- Vornamen schreiben und als Wort erkennen,- das Alter angeben,- über Essen, Lieblingsbeschäftigung sprechen,- Familienmitglieder benennen.

Praktische Tätigkeiten/Motorik- Stifte ohne Verkrampfung halten,- geschickt sein beim: Schneiden, Falten, Kleben, Reißen,Kneten,- sich selber an- und ausziehen, Schnürsenkel binden,Verschlüsse öffnen und schließen,- beim Spielen und Turnen Gleichgewicht halten, auf einemBein hüpfen, einen Ball fangen u. Ä.

Beobachten/Formen und Farben differenzieren- Unterschiede erkennen und nach Merkmalendifferenzieren (rund, eckig, gerade, schräg, offen …),- Grundformen erkennen und benennen: Viereck, Dreieckund Kreis,- Richtungen und Lage bezeichnen: oben, unten, über,neben, zwischen …,- Farben erkennen und benennen: rot, gelb, grün, blau,schwarz, weiß,- Menschen mit Kopf, Körper, Händen und Fingern, Beinenund Füßen malen.

Sprache/Gespräch- über einen altersgemäßen Wortschatz sowohl in derrumänischen als auch in der deutschen Sprache verfügen,- Laute richtig aussprechen,- einfache Sätze grammatisch richtig bilden,- alltägliche Dinge benennen und Situationen beschreiben,- Wünsche, Bedürfnisse klar ausdrücken,- Anweisungen und Aufträge durchführen,- auf Fragen antworten,- Zeitbegriffe kennen: Morgen, Vormittag, Mittag, davor/danach, gestern/heute/morgen,- Merkmale der Jahreszeiten aufzählen,- wichtige Feste und Bräuche im Jahreslauf kennen (Ostern,Weihnachten, Fasching),- einige Berufe kennen,- unterschiedliche Bäume, Blumen benennen,- die bekanntesten Haustiere und Zootiere erkennen,- Interesse Tier- und Naturschutz zeigen.

Richtlinien zur Bewertung vonVorschulkindern

Gedächtnis/Merkfähigkeit/Begriffsbildung- einen einfachen Reim oder die Strophe eines oftgesungenen Kinderliedes auswendig sagen oder singen,- ein Märchen in einfachen Sätzen wiedergeben,- sich in der unmittelbaren Umgebung der Wohnung und aufbekannten Wegen (z.B. der Weg zum Kindergarten)zurechtfinden,- bekannte Zeichen/Logos auch in unbekannter Umgebungerkennen (z.B. Ampel).- Oberbegriffen Unterbegriffe zuordnen (z. B. Obst: Apfel,Birne ...),- 3 oder 4 Einzelbilder einer Bildfolge ordnen.

Zahlen/Mengen- bis 20 (oder auch weiter) zählen,- Ziffern bis 10 schreiben,- einer Menge die entsprechende Ziffer zuordnen,- vorwärts- und rückwärts zählen,- bei deutlichen Unterschieden Beziehungen erkennen, z. B.mehr/weniger, größer/kleiner.

Spiel- und Arbeitsverhalten/Ausdauer- sich für Neues interessieren,- begeisterungsfähig sein, mitmachen,- beim Vorlesen ca. eine Viertelstunde ausdauernd zuhören,- sich mindestens eine Viertelstunde alleine beschäftigen (z.B. Spielen, Malen),- bei kleinen Schwierigkeiten nicht gleich aufgeben,- sich für seine Sachen und für Ordnung mitverantwortlichfühlen,

Umgang mit anderen/Soziale Fähigkeiten- mit anderen Kontakt aufnehmen, aber auch Distanz zuFremden halten,- sich an gemeinsamen Tätigkeiten (auch wenn das eigeneInteresse nicht so groß ist) beteiligen,- Gefühle, Zustimmung oder Ablehnung in angemessenerForm äußern,- sich Regeln, Abmachungen, Spielregeln merken,- beim Spiel verlieren können, Kritik ertragen können,- die gebräuchlichen Umgangsformen wie Grüßen, Bitten,Danken kennen,- teilen und hilfsbereit sein,

Gesundheit/Hygiene- richtig hören,- gut sehen (eventuell mit Brille),- einen Vormittag ohne Übermüdung überstehen (mit denentsprechenden Pausen und Entspannungsmöglichkeiten),- die tägliche Hygiene selbst ausführen: sich waschen,Zähne putzen, Toilette benutzen.

Quelle: http://www.joachimbroglie.de/jobro/skg-forum/arbeitsmaterial.htm

Bearbeitet von Jeni Opriºor und Gabi Buºa

[email protected]

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Grundschule

1. Zum BegriffEs erscheint weniger bedrohlich, wenn ein Test geschriebenwerden soll, als wenn eine Kontrollarbeit angekündigt wird,weil man unter einem Test eine kurze (meist unangekündigte)Arbeit versteht. Nur der Mittelwert mehrerer Testnoten wirdin den Katalog und in die Notenhefte eingetragen und denEltern präsentiert. Getestet wird aus weniger Stoff als beieiner Kontrollarbeit und die Aufregung beginnt auch nichtTage vorher.

Allerdings kennen nicht alle Grundschüler diese Aspekte.Im ersten Schuljahr sind sie in diesen Sachen unerfahrenund befinden sich am Anfang ihrer an Test- und Prüfungs-formen reichen Schullaufbahn.

Sie müssen langsam einsehen, dass es ernst gemeint ist,wenn die Lehrerin, die ihnen etwas erzählt oder erklärt,verlangt, dass sie es sich merken, weil sie es später abfragenwird. Wenn sie das aber einmal verstanden haben, ist esunmöglich, sie zu überzeugen, dass sie für sich lernen (oderfürs Leben) und nicht für gute Noten!

Als einen Fehler betrachte ich dabei die Orientierungmancher LehrerInnen an den Ansprüchen der zukünftigenFachlehrer und den Lehrplänen der 5. Klasse. EineZusammenarbeit mit dem Gymnasium soll zum Ziel haben,den Schülern den Übergang aus einer Unterrichtsstufe indie andere zu erleichtern, ohne sie zu überfordern, indem fürdie 5. Klasse vorgearbeitet wird.

Es ist wichtig, dass wir durch unser konsequentesVerhalten, was die Leistungskontrolle und Bewertung betrifft,den Schülern einige unangenehme Erfahrungen ersparen:- deutlich zwischen Üben und Testen unterscheiden;Übungsblätter (Arbeitsblätter) nicht „doch“ bewerten undTests unbewertet lassen, weil sie schlecht ausgefallen sind.- den Schülern zur Bewertung mehr als nur die Note mitteilen;am besten schon beim Korrigieren der Arbeiten einige Sätzedazuschreiben (kleiner Brief an den Autor der Arbeit).- verschiedene Arten von Leistungen der Kinder wahr-nehmen und würdigen; neue Formen der Leistungsdoku-mentation wie Portfolios, Lerntagebücher und Eigeneva-luation sollen das Notenheft ergänzen.

Grundschulkinder und GrundschullehrerInnen bleibenvon Prüfungen verschont. Zentral aufgestellte Vergleichs-tests werden nur in einigen Kreisen bzw. Schulen des Landesdurchgeführt, also reduzieren sich formelle Prüfungen aufdie Einstufungstests zu Beginn der 5. Klasse. Nun soll dasWissen und Können aller Kinder der neuen Klasse(unabhängig von der Schülergruppe, aus der sie kommen,den verwendeten Lehrmethoden und Lernmitteln, ohneRücksicht auf Lernfortschritte einzelner Schüler) in Bezugauf Kriterien, die der Fachlehrer festgelegt hat, beurteiltwerden. Beim Gedanken an diese Tests entsteht über dieEltern Druck auf Kinder und LehrerIn der 4. Klasse. DieKinder sollen gut vorbereitet ins Gymnasium gehen, deshalbwird jetzt viel von ihnen verlangt und mehr undanspruchsvoller getestet als bisher.

2. Leistungsbewertung heuteFür die Grundschule hat sich 1998 das Notensystemgeändert. Es werden nicht mehr Ziffernnoten von 1-10verwendet. Grundschüler erfahren, ob sie eine Aufgabe „sehrgut” oder „gut” gelöst haben, ob sie sich „ausreichend”oder „ungenügend” bemüht haben.

Um den GrundschullehrerInnen die theoretischenGrundlagen zum Thema Leistungsbewertung zu liefern,wurde 1999 vom Unterrichtsministerium ein Handbuchherausgegeben (Ghid de evaluare pentru învãþãmântulprimar, Bucureºti 1999). Darin stehen folgende Prämissen inder Einführung:- Die Leistungsbewertung ist für den gesamten Unterrichts-prozess wichtig, für die Lernmotivation der Schüler, sowiefür die Unterrichtsplanung des Lehrers.- Von Noten, die nicht nach genauen Bewertungskriterienausgerechnet werden, können wir nicht auf die Leistungder Schüler und des Lehrers schließen.- Teile der angeeigneten Kenntnisse und des Könnens derSchüler bleiben, obwohl sie für das weitere Lernen wichtigsind, unbeachtet.

Weiter wird empfohlen, die Bewertungsarbeit auf dreiEtappen zu erweitern: In der ersten Etappe sollen mit Hilfegenauer Kriterien Leistungen gemessen, die Ergebnisse inForm von Noten (in der Grundschule eine verbale Aussage,ab der 5. Klasse eine Ziffer) ausgedrückt werden. In derzweiten Etappe interpretiert der Lehrer diese Ergebnisse undzieht Schlüsse über die Lernfortschritte der Schüler und überdie eigene Unterrichtstätigkeit. Zuletzt erfolgt die Diagnose:Welche Faktoren haben das (positive oder negative)Ergebnis beeinflusst und wie kann Negatives vermiedenwerden?

Das Handbuch enthält Empfehlungen zur Aufstellungvon Bewertungskriterien (Diese umfassen: Fach, Ziel,Aufgabe und Lösung, Bewertungsschlüssel undBemerkungen.) und Beispiele für verschiedene Fächer. Dietradierten Formen der Leistungsbewertung sollen umalternative Formen ergänzt werden.

Testen und Prüfen in der Grundschule

„Diese Anforderung, heute zu lernen, weil die Lehrerines morgen wissen möchte und es zu fragen droht, isteine schulische Besonderheit.”Jens Holger Lorenz, Grundschule Mathematik Nr. 7/2005,Kallmeyer bei Friedrich in Velber, S. 4

ART. 1 Se introduce, începând cu anul ºcolar 1952-1953,sistemul cifric de notare a elevilor la învãþãturã ºi purtare,de la 1 la 5, în locul actualului sistem de notare de la 1 la10, în ºcolile din sistemul Ministerului ÎnvãþãmântuluiPublic ...ART. 2 În ºcolile medii tehnice, în Universitãþi ºi Institute deÎnvãþãmânt Superior se introduce sistemul de notare aelevilor ºi studenþilor prin calificativele: foarte bine, bine,suficient, insuficient, începând din anul ºcolar 1952-1953. Sistemul de notare de la 1 la 10 se desfiinþeazã.

HOTÃRÂRE nr. 1795 din 9 septembrie 1952

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Name: ______________ Datum: ______________

Das wollte ich schaffen: _______________________

____________________________________________

Wie schwer war das für mich?

Wie sehr habeich mich angestrengt?

Habe ich geschafft, was ich wollte? JA. FAST. NEIN.

Warum? Weil_______________________________

Wie fühle ich mich jetzt?

6 ZfL 11/2006

Auch wenn das Thema „Notensystem“ konsequent anrumänischen Universitäten im Fach Pädagogik behandeltwird, sind vielen Kollegen die pädagogischen Grund-gedanken über das Zustandekommen der Schulnoten nichtgeläufig. Während Lehrer aus Rumänien das System ausInertie dennoch einigermassen richtig anwenden, habenGastlehrer hier besonders anfangs Orientierungsschwie-rigkeiten. Dies ist Grund genug, einige Grundgedanken desrumänischen Notensystems im Folgenden darzustellen.

Das heutige Bewertungssystem ist dem französischenund belgischen der Zwischenkriegszeit nachempfunden, imZuge zweier damals und heute immer noch wirkenderEinflüsse:

1. Die rumänische Elite des Altreiches pflegte bereits im19. Jahrhundert in Paris oder an anderen UniversitätenFrankreichs zu studieren. Dabei wurden zahlreiche Gepflo-genheiten aus dem französischen gesellschaftlichen Lebenund Elemente aus dem Schulsystem übernommen.

2. Die rumänische Verfassung von 1928 ist eine Bear-beitung der belgischen, welche damals als die modernste inEuropa galt. Das Individuum - also in unserem Falle derSchüler - wurde in den Vordergrund gestellt. (Allerdingswurden die Vorgaben der Verfassung in der Zwischen-kriegszeit nicht besonders gewissenhaft in die Tat umge-setzt!). Nach der Wende wurde 1991 eine neue Verfassungangenommen und 2003 novelliert. In Verbindung damit wurde1995 ein neues Bildungsgesetz vom Parlament erarbeitet,welches im Laufe der Zeit ergänzt wurde.

Notensystem und Bewertung inRumänien

Das PortfolioDas Portfolio umfasst ausgewählte Arbeiten eines Kindes.Das unterscheidet es von den Schul- und Hausaufgaben-heften, von der „Mappe“ oder dem Zeichenblock, in denenalle Arbeiten in chronologischer Reihenfolge enthalten sind.

Der Lehrer legt fest, was dokumentiert werden soll - einLernfortschritt oder ein Arbeitsergebnis -, die Kinder betei-ligen sich an der Aufstellung der Auswahl- und Bewertungs-kriterien und an der Auswahl der Arbeiten.

Das Portfolio enthält eine Bewertung der Arbeiten durchdas Kind. Darin begründet das Kind seine Wahl und schätztein, inwiefern es die Lernziele erreicht hat. Dazu kommt einInhaltsverzeichnis.

Nun kann das Portfolio Familie und Freunden gezeigtwerden.

Für die Bewertung durch den Lehrer bringt das Portfoliofolgende Vorteile: Es stehen die besten Arbeitsergebnissezur Verfügung und es kann differenziert und umfassendbewertet werden.

3. Neue Formen der Leistungsdokumentation

„Lehrerinnen und Lehrer kennen das Phänomen: Nichtalles, was ihnen im Mathematikunterricht wichtig ist,lässt sich in einer Klassenarbeit überprüfen.”Annemarie Gubler-Beck, Grundschule Mathematik Nr. 7/2005, Kallmeyer bei Friedrich in Velber, S. 38

Es muss deshalb ein vornehmes Interesse desVolksschullehrers sein, wenn nur irgend möglich, alleseine Schüler bis in die oberste Klasse der Volksschulezu bringen, um dadurch auch dem Schwächsten sovielals möglich von dem Wissen der Volksschule auf seinemLebensweg mitzugeben. Es wird deshalb bei derBeurteilung der Schülerleistungen nicht ein so stregesMaß anlegen, wie dieses bei anderen Schulgattungennotwendig ist, ...Dr. Heinz Brandsch: Der Führer im Schulamte, Verlag derMarkusdruckerei in Schäßburg, 1929

Das LerntagebuchDas Pädagogische Lerntagebuch (Eiko Jürgens, JuttaStandop in Grundschulmagazin 9-10/2002, OldenbourgVerlag) umfasst Notizen aus dem Schulalltag, die dasSchülerverhalten in verschiedenen Situationen dokumen-tieren. Es können spontane oder systematische Beobach-tungen sein, die der Lehrer festhält. Auf diese Weisebeobachtet er genauer, kann anschließend besser reflektierenund Empfehlungen aussprechen und macht die Beurteilungfür Kinder und Eltern transparenter.Auch Schüler können ein Lerntagebuch führen.

Die EigenevaluationFür die Eigenevaluation eignen sich in einer ersten EtappeLernbogen zur Reflektion der geleisteten Arbeit. Regelmäßigkönnen Lernkonferenzen stattfinden, in denen die Kindermit Hilfe von Leitfragen über ihr Lernen sprechen. ZumSchluss schreiben die Kinder ausführlich über die Leistun-gen der letzten Zeit oder sie stellen sich selbst Zeugnisseaus. Diese Seiten können sie in ihre Lerntagebücher ein-kleben.

AHVerwendete Literatur:1. Grundschule Mathematik 7/2005. Kallmeyer Verlag2. Dr. Heinz Brandsch: Der Führer im Schulamte. Verlag derMarkusdruckerei in Schäßburg, 19293. Grundschulmagazin 9-10/2002. Oldenbourg Verlag4. Leistungen der Kinder wahrnehmen - würdigen - fördern.2004 Grundschulverband - Arbeitskreis Grundschule e. V.

Beispiel für einen Lernbogen

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- Bewertung von besonderen Leistungen, wie etwa Referateoder Essays, etc.

Seit etwa 2-3 Jahren wurden die Bewertungskriterienetwas gemildert:- 2-3 Mal abfragen, dann erst bewerten;- eine bis zwei schriftliche Arbeiten („Kontrollarbeiten” oder„Tests”);- Semesterarbeit gilt nur noch 1/4 der Mittelnote;- Eigenbeiträge belohnen, bewerten.

Unter solchen Bedingungen muss sich ein Schüler fastMühe geben, um eine kleinere Mittelnote als 5 zu erhalten.Die 5 ist die „Gnadens-Note”, ein „Ausreichend”, für die derSchüler grade mal anwesend sein muss.(Mehr zu den einzelnen Noten in der Tabelle)

Zudem sei angemerkt, dass es pädagogisch taktlos undaußerdem untersagt ist, den Schülern für schlechtesBenehmen schlechte Noten zu geben. Die Noten sollen dieschulischen Leistungen wiederspiegeln und nicht dasVerhalten - dafür gibt es eine extra Bewertung durch denKlassenlehrer.

Michael SzellnerSchulleiter A.-Müller- Guttenbrunn-Lyzeum Arad

Auch hat das Bildungsministerium Anwendungsbe-stimmungen und Verordnungen herausgegeben, die dieBewertung der Schüler vereinheitlichen sollen. Das heißt, inallen Schulen sollen ab sofort für dieselben Leistungendieselben Noten vergeben werden (Dies ist natürlich eineindirekte Bestätigung der Tatsache, dass die Bewertungsubjektiv erfolgt ist). Wie dem auch sei, gemäß der in Kraftbefindlichen Regelungen erfolgt die Bewertung nicht nurnach einem einzigen Abfragen, sondern fortlaufend, um dieLeistungen des Schülers möglichst objektiv zu beurteilen.

Prof. Dr. Victor Þîrcovnicu, Leiter der Pädagogik-Abteilung an der Universität Temeswar, hat in den 60erJahren in seinem Pädagogik-Buch über das Bewertungs-system für alle leicht verständlich geschrieben.

Es wurde empfohlen, die minimale Notenanzahlfolgenderweise zu erzielen:- eine bis zwei schriftliche Arbeiten („Kontrollarbeiten” oder„Tests”);- ein vorangemeldetes Abfragen des Schülers;- ein bis zwei nicht vorangemeldete Abfragen des Schülersoder seine Mitarbeit im Unterricht (dafür können 1-2 Notengegeben werden);- eine Semesterarbeit macht 1/2 der Mittelnote aus;

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Das vom Lehrer ausgesprochene Wort Test bzw.Kontrollarbeit hat oft eine unerwünschte Wirkung auf dieSchüler. Es beeinflusst die Konzentrationskapazität: DieSchüler denken mehr an die Note als an den Beweis derSprachkenntnisse.

Um mich über den Leistungsstand und die Lernfort-schritte der Schüler zu informieren und sie aber gleichzeitigvor Stresssituationen zu schützen, setze ich in den verschie-densten Etappen meines Unterrichts viele Arbeitsblätter ein.Arbeitsblatt heißt: allein/paarweise/gruppenweise arbeitenund ohne den Stress geprüft, getestet, bewertet zu werden.

Arbeitsblätter sind meiner Meinung nach sehr geeignet,den Unterricht interessanter und attraktiver zu gestalten.Sie bringen Abwechslung, verlangen aber auch mehr Arbeitvom Lehrer, der ständig Material suchen und neue Blättererstellen muss. Es ist bekannt, dass das Interesse der Schülerwächst, sobald sie außer den Lehrbuchübungen etwas Neuesvorgelegt bekommen. Der Lehrer hat so die Möglichkeit,alle Schüler am Unterricht aktiv und selbstständig teilnehmenzu lassen.

Arbeitsblätter sollen einen mittleren Schwierigkeitsgradaufweisen und ihre Lösungen müssen in der Klasse

besprochen werden, damit die Schüler sich eine Meinungüber ihre eigenen Kenntnisse bilden können und typischeFehler vermeiden lernen.

Arbeitsblätter sollen für die Schüler keine zusätzlichenSchwierigkeiten enthalten, sondern das in der Klassevermittelte und erfasste Sprachmaterial festigen. DieAufgabestellung muss klar, deutlich und genau sein, damitdie Lernenden die Arbeit in der vorgesehenen Zeit durch-führen können.

Die Sprachmethodiker meinen, die Übungsphase sei derSchwerpunkt des Aneignungsprozesses im Fremdsprachen-unterricht und empfehlen 85 % der Unterrichtszeit zum Übenund nicht mehr als 15 % zum Erklären und Erläutern zubenutzen. Wesentlich für die Sprachbeherrschung ist eineÜbungsmöglichkeit, die dem Schüler eine zunehmendeFreiheit im Gebrauch des Sprachmaterials gestattet. Und daswird durch Arbeitsblätter erreicht. Man kann damit eineProgression aufbauen und gleitend, systematisch in immeroffenere Übungen übergehen. Bis zuletzt wird der Lernendezu kommunikationsähnlichen Sprachvorgängen fähig sein.

Das Lösen der Übungen und Aufgaben bedarf einerBestätigung, einer Richtigstellung. Hierzu dienen dieLösungsschlüssel (Selbstkontrolle), die Korrekturen desLehrers und/oder der Mitschüler.

Auf Grund meiner langjährigen Erfahrung würde ichallen DaF-Lehrern empfehlen, mit Mut Arbeitsblätter zuverwenden, denn sie dienen sowohl der Vermittlung undFestigung der neuen lexikalischen Einheiten und/oder dergrammatischen Erscheinungen, als auch der Wiederholungund Systematisierung bestimmter Themen, aber auch derindividuellen, differenzierten Arbeit in der Klasse.

DaF-Unterricht

Was mögen die Lernenden: Test/Kontrollarbeit oder

Arbeitsblatt?

Der 10. Grundschul-Theatertagam 3.06.2006 in Hermannstadt

2006 wird das zehnjährige Jubiläum dieser Veranstaltunggefeiert. Die Idee, einen Theatertag zu organisieren, hatteGudula Gnann, Grundschulfachberaterin in Hermannstadt.Sie begeisterte Lehrer und Kinder dafür und setzte sich fürdie Schaffung der Voraussetzungen ein. 1997 und 1998begleitete sie die Teilnehmer durch den Theater-Tag, dannübernahmen ihre Nachfolger, Steffan Brenn und DorisWinderlich, und das ZfL Mediasch die Vorbereitung undDurchführung des Projektes.

1. Aller Anfang ist einmalig 19972. Märchen 19983. Kinderliteratur 19994. Geschichten aus fremden Ländern 20005. Kinder in Europa 20016. Unsere Umwelt 20027. Die sieben Raben 20038. Essen und Trinken in Kindergeschichten 20049. Die Mutter in Kindergeschichten 200510. Wir feiern ein Fest 2006

Monica-Elena ManO.-Goga-Lyzeum Hermannstadt

Clowns gestalteten 1997 das Rahmenprogramm des Tages.

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1. Vorarbeit- Was für ein Testtyp ist erwünscht?Einstufungs-/Leistungs- (z.B. DSD)/Lernfortschrittstests- Unterricht/Lektion analysieren: Was kam vor? Wiewurde es gewichtet?- Sind die Lerner an die Testsituation gewöhnt und mit denTestlösestrategien vertraut?- Sind die Lerner der Stresssituation gewachsen oder mussman sie darauf vorbereiten?- Kennen die Lerner die notwendigen Strategien zur Zeit-einteilung, zur Aufgabenbearbeitung, zur Fehlervermeidungund Überarbeitung der Lösungen- Zusammenfassung dessen, was man unterrichtet hat- (erste) Auswahl der Bereiche, die getestet werden sollen- Festlegung der Lernziele/Testziele und Erstellung einerLernziel-/Testzielliste, für deren Einzelelemente adäquateAufgaben gesucht werden müssen- Woher nehme ich Texte und Aufgaben?- Beachtung externer Faktoren wie Lärm, Kopierqualität oderWiedergabegerät, sowie individueller Faktoren wieKrankheit, Übermüdung, Stress, etc.- Art der Leistungsmessung und Festlegung der Beurtei-lungskriterien

Testen muss gelernt werden. Nicht immer kann man aufbereits existierende Tests zurückgreifen. Oft kommt man nichtdrum herum, eigene Tests zu erstellen oder vorhandene Testszu adaptieren. Und das variiert von Unterricht zu Unterricht,von Lehrer zu Lehrer, da wir unterschiedliche Aktivitätenund Materialien integrieren und je nach Lernergruppe auchdie Ziele anders setzen.

Die Erstellung von Tests muss aber keine Kopfschmerzenverursachen und ist auch weniger zeitaufwendig, wenn mangewisse Kriterien und Schritte einhält. Dazu soll folgendeCheckliste dienen.

TESTEN LEICHT GEMACHTEINE CHECKLISTE FÜR

ANFÄNGER

2. Erstellung des Tests- Grundfrage: Was will ich testen?- Rückgriff auf im Unterricht nicht gelöste Übungen/andereLehrwerke etc. möglich?- Die drei Hauptgütekriterien bei jeder Aufgabe bedenkenund beachten: Validität/Gültigkeit1, Objektivität2 undReliabilität.3 Aber auch Nebenkriterien wie dieDiskriminationsfähigkeit/Trennschärfe, Ökonomie undNützlichkeit.- Abfolge und Gewichtung bedenken- Fokus auf Wissen? Können? Strategien?- Art der Testaufgaben: geschlossene Aufgaben/halboffeneAufgaben/offene Aufgaben

3. Kontrolle- Instruktionen und Aufgabenstellungen klar? Beispielenötig/möglich?- Punkte?- Keine Aufgaben/Antworten-Interdependenz? (X nicht/zuleicht ohne Y beantwortbar ...)

Testen kann man lernen, aber nicht durch Testen,sondern durch Testanalysen, die die Aspekte, die man vor,während und nach der Testkonstruktion berücksichtigensollte, überprüfen und bewerten.

1 in der empirischen Sozialforschung neben der Zuverlässigkeit Kriterium für die Brauchbarkeit von Forschungsinstrumenten undErgebnissen. Die Validität hängt davon ab, inwieweit erhobeneDaten tatsächlich die Fragen beschreiben, die erforscht werdensollten2 Sachlichkeit, Einstellung auf den Gegenstand; die Fähigkeit, sichin der Beurteilung von Menschen, Situationen und Sachverhaltenso wenig wie möglich von eigenen Vorurteilen, Sympathien,Antipathien, Wünschen u. Ä. leiten oder beeinflussen zu lassen.3 Zuverlässigkeit, Messgenauigkeit bei Testverfahren

Cristina DrescanSächsisch-Regen

Neuerscheinung

Cristina Drescan, Helmine Pop:Jugendliteratur - Sprungbrett oder Stolperstein? Praktische Tipps

für den Deutschunterricht. Romghid-Verlag. Tirgu Mures 2006.236 Seiten, 20 RON.

Eigentlich wollten die Autorinnen für ihren Beitrag zur Deutschlehrer-Tagung in Mangalia im Oktober letzten Jahres die Kollegen und Kolleginnendurch Beispielmaterialien und selbstständig erstellte Arbeitsblätter für dendeutschsprachigen Literaturunterricht begeistern. Dass hieraus eineumfassende und weit über den Literaturunterricht hinausgehende Sammlungvon Kreuzworträtseln, Zuordnungsspielen, Bildimpulsen, Lückentexten,Lyrik- und Prosawerkstätten, Rate- und Gemeinschaftsspielen in ungemeinerFleißarbeit der Autorinnen entstanden ist, hat auch wohl sie selbstüberrascht und liegt nun in gebundener Print-Form vor. Nach Autoren vonBrecht bis Tucholskly und nach literarischen Großformen gegliedert bietetdas Werk eine unbedingt empfehlenswerte Ergänzung zu einem abwechs-lungsreichen und mehr auf Sprachanwendung als auf Inhaltsdarstellungbezogenen Deutschunterricht.

J.T.

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10 ZfL 11/2006

ZfL Mediasch ifa Stuttgart Goethe Institut Bukarest

Sprache und Methodik-Didaktik für KindergärtenMediasch/Mediaº: 16.-29.07.2006, SchullerhausReferentinnen: Rodica Romcea (Pädagogisches Lyzeum, Hermannstadt)

Maria Trappen (Lucian-Blaga-Universität, HermannstadtRuth Bertleff (ifa Kindergartenfachberaterin)Mihaela Litean (ifa Kindergartenfachberaterin)

Das Seminar hat zum Inhalt: Sprachliche und methodisch-didaktische Fortbildung für Kindergärtnerinnen, die mitdeutschsprachigen Kindergartengruppen arbeiten. Am Vormittag werden die Teilnehmerinnen in Gruppen ihreDeutschkenntnisse vertiefen und erweitern. Am Nachmittag steht die Kindergartenarbeit auf dem Programm: Es gibt jedeMenge Spiele, Lieder, Bastelideen und Anregungen für die Bewegungserziehung.

Anmeldeformular bis zum 1. Juni 2006 an:

Mihaela Litean oder Dr. Maxine JetschmannCentrul pentru Formarea Institutul Goethe BucureºtiContinuã în Limba Germanã Str. Henri Coandã 22P-þa Regele Ferdinand nr. 25 010668 Bucureºti551002 Mediaº Fax: 021 / 312 05 85Tel./Fax 0269-831725,0269-214154 (Sibiu),e-mail: [email protected]

Anmeldeformular für die Fortbildungsveranstaltung:Formular de înscriere la activitatea de perfecþionare:

Sprache und Methodik-Didaktik für Kindergärten(Titel der Veranstaltung)

vom 16.07.2006 zum 29.07.2006

Name und Vorname: ................................................................, Straße ..........................................................................................Hausnummer ............, Postleitzahl ......................., Wohnort ......................................................................................................

Name und Adresse des Kindergartens: ......................................................................................................................................

Telefon: privat ....../................, dienstlich ......../................, Fax: ......./..............., e-mail: ............................................................

Ich benötige: Unterkunft vom ................................... bis zum ................................

Frühstück am ......................, Mittagessen am ..................., Abendessen am ..............................

Datum .......................... Unterschrift ........................................

Stellungnahme der KindergartenleitungAcordul directorului

befürwortet aus dienstlichen Gründen nicht möglichde acord nu este posibil din motive de serviciu...................................................... ..........................................................Unterschrift/Stempel Unterschrift/Stempelsemnãtura/ºtampila semnãtura/ºtampila

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11ZfL 11/2006

An....................................................................................................................................................................................

Bewerbung für die Teilnahme an einer Fortbildungsveranstaltungin Deutschland

1. Ich bewerbe mich für die Teilnahme an folgender Veranstaltung:.............................................................................................................................................in ............................................................., Zeitspanne ......................................................... (Ort der Veranstaltung)

2. Name und Vorname ...........................................................Adresse: Straße: .............................. Nummer: ............ Ort: .............................Plz.: ...............Tel. ........./.................. Fax: ......./................. E-Mail ...............................................................Mobil-Telefon: ......../.....................

3. Ausbildung ......................................................... in ............................................................. (Univ., Päd. Institut, Päda) (Ort) Jahr des Abschlusses: .................... Fachrichtung: .................................................................

4. Ich unterrichte an der Schule .............................................. in ...............................................die Fächer .............................................................................................................................davon in deutscher Sprache: ..................................................................................................

(Fach, Anzahl der Stunden pro Woche)

5. Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im Ausland seit 2003:Jahr Veranstaltung Ort/Land2003 ................................................................. .....................................................2004 ................................................................. .....................................................2005 ................................................................. .....................................................(Falls Platz nicht reicht, bitte Rückseite benutzen)

6. Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im Inland (ZfL Mediasch, Goethe Institut, ...)

Jahr Veranstaltung Institution/Ort2003 ................................................................. .....................................................2004 ................................................................. .....................................................2005 ................................................................. .....................................................(Falls Platz nicht reicht, bitte Rückseite benutzen)

7. Geburtsdatum und Ort: geboren am ............................ in .......................................................8. Reisepass (Serie, Nummer): ......................................... gültig bis ...........................................

Datum: ...................................... Unterschrift: .............................................

Schulleitung/Direcþiunea ºcolii:Bestätigung der Angaben unter Punkt 4/Se certificã datele de la punctul 4............................................Einverständnis zum AntragDe acord cu participarea cadrului didactic la acþiunea de formare continuã .............................

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12 ZfL 11/2006

1. Die Maßeinheit der mechanischen Arbeit, ausgedrückt inGrundeinheiten des Internationalen Maßsystems (SI), ist:a) m-2· kg·s-2 b) m2· kg·s-1 c) m-2·kg-1·s-2 d) m· kg·s e) m2· kg·s-2

2. Die Maßeinheit der Leistung, ausgedrückt in Grundein-heiten des Internationalen Maßsystems (SI), ist:a) m-1· kg·s-3 b) m· kg-2·s3 c) m2·kg-1·s3 d) m2· kg·s-3 e) m-2· kg·s3

3. Was stellt der Ausdruck „2

kx 2

”dar?

a) die kinetische Energie einer verformten Federb) die potentielle Energie einer verformten Federc) die mechanische Arbeit des Gewichtes bei der Verformungeiner Federd) die mechanische Arbeit der elastischen Kraft bei derVerformung einer Federe) die gesamte Energie einer verformten Feder

4. Gib die physikalische Bedeutung der physikalischenGrößen an, die in folgenden Beziehungen vorkommen:

a) L = ÄEk b) L = - ÄE

p.

5. Ein Körper der Masse m, wird von A nach C auf dem Weg(1) (durch B) bzw. auf dem Weg (2) (durch einen Tunnel)gebracht (Abb.1). Wieviel beträgt die mechanische Arbeitdes Gewichtes in beiden Fällen? Begründe.

Test - Mechanische Arbeit und Energie

6. Der Körper aus Abb. 2 hatdie Masse m =1kg und wirdmit der Anfangsgeschwin-digkeit v

o = 6m/s vertikal nach

oben geworfen. Wenn h = 1m,k = 20N/m und g =10m/s2 ist,berechne die maximale Kom-primierung der Feder nach demZusammenstoß mit dem Kör-per.

8. Aus dem Ursprung der Oy-Achse wird ein Körper derMasse m und Anfangsgeschwindigkeit v

o vertikal nach oben

geworfen. Stellt die Abhängigkeit der potentiellen, derkinetischen und der gesamten mechanischen Energie desKörpers in Funktion der Entfernung gegenüber demUrsprung der Oy-Achse graphisch dar. Reibung mit der Luftwird vernachlässigt.

Bemerkungen:1. Der Test hat eine den Physik-Abiturthemen

ähnliche Struktur und einen ähnlichenSchwierigkeitsgrad.

2. Vorschlag für die Bewertung:

Frage Punkte 1 5 2 5 3 5 4 5 5 10 6 20 7 20 8 20

maximale Punkteanzahl: 100von Amts wegen: 10 Punkte

Marius GoºaSt.-L.-Roth-Lyzeum Mediasch

7. Auf einen Körper der Masse 1 kg, der sich auf einerhorizontalen Fläche mit Reibung bewegt (Reibungskraft stellt10% des Gewichtes des Körpers dar), wirkt eine äußere Kraftein, die seine Geschwindigkeit von 4 m/s auf 10 m/s ver-größert, während der Körper 50 m zurücklegt. Welchemechanische Arbeit verrichtet die äußere Kraft?

Ein Viertel der Gesamtnote, rot eingetragen und Prüfung zumStoff des gesamten Schulhalbjahres - Semesterarbeitenstechen zweifelsohne unter den verschiedenen Bewertungenvon Schülerleistungen hervor. Formale wie genaue in-haltliche Vorgaben, das Beurteilungsverhältnis zwischenSprachkenntnis, Wissensabfrage und -anwendung oder garProblem- oder Alltagsorientierung ist oft jedoch unklar. Derfolgende Vorschlag für DaM-Klassen ab der Mittelstufe istein Impuls für eine mögliche Systematisierung zum Zweckeeiner größeren Transparenz, besseren Vorbereitungsmö-glichkeit und konsequenteren Leistungskontrolle mit demZiel des Abiturs bzw. rumänischen Bakkalaureats und desDeutschen Sprachdiploms.

Hierzu kann die sprachliche und inhaltiche Leistunggesondert beurteilt werden - auch wenn sich diese Leis-tungen nicht nur oft überschneiden, sondern gar ergänzen.Die sprachliche Bewertung der Semesterarbeit

Semesterarbeiten - mit System?!

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13ZfL 11/2006

Die Schüler schreiben ihre Semesterarbeit dazuin eine vorgefertigte Tabelle mit den Spalten „I” (fürKorrekturzeichen zum Inhalt), „Gr” (Grammatik,Satzbau usw.), „R” (Rechtschreibung), „Z” (Zei-chensetzung), welche als Arbeitsblätter mit derAufgabenstellung ausgeteilt werden.

Das nebenstehende Beispiel stammt aus demDaM-Unterricht einer Klasse 10 von einer für dieseKlasse durchaus repräsentativen Schülerin. Esveranschaulicht anhand der vorgenommenenKorrekturen recht deutlich, dass die Schülerinüberwiegend sprachliche Probleme grammatischerArt hat, während der Inhalt mehrheitlich denLeistungserwartungen positiv entspricht.

Am Ende der Arbeit erhalten die Schülerzusätzliche Zeit, die Wörter zu zählen.

Nach der Korrektur werden alle Fehler vom Lehreraddiert und ein Fehlerquotient errechnet nach derFormel:

Somit steht in der Bewertung der produzierte Textmit den gemachten Fehlern in einem direktenVerhältnis.

Je nach Altersstufe und auch individuell nachdem allgemeinen Leistungsstand der Klasse kanndie Notengebung an den Fehlerquotienten ange-passt werden.

kann sich nach dem Muster des Sprachdiploms richten, d.h.Fehlertypen unterscheiden. Das hat den Vorteil, dass dieSchüler genauer ihre Fehlertypologien erkennen undkorrigieren können. Der Nachteil, das Mehr an Arbeit, kanndurch Routine und Systematisierung wieder aufgeholtwerden, so dass an einer nach diesem System geschriebenenSemesterarbeit nicht länger als an einer traditionellgeschriebenen Semesterarbeit gearbeitet wird.

Diese Noten sind rein rechnerisch und meist recht schlecht.

Die inhaltliche Bewertung ist separat mit einer gesonderten Note. Hier spielen Wissen zum Unterrichtsstoff (Wiedergabevon Kenntnissen, z.B. Romaninhalte, Epochenüberblick), formal richtiger Aufbau (Anwendung von Kenntnissen, z.B. zurBelegerörterung, Zitiertechniken, Inhaltsangabe) und logischer Zusammenhang/Folgerichtigkeit (Problemlösen und Werten,z.B. Aktualitätsbezug und eigene Betroffenheit bezüglich Woyzecks Leiden) eine Rolle.Sprache und Inhalt machen jeweils 50 % der Endnote aus, wobei immer zu Gunsten des Schülers gerundet wird.

JT

Beispiel einer Semesterarbeit Klasse 10, 1. Halbjahr 2005, DaM

Hierzu kann man unterscheiden in:

FQ =Fehlerzahl x 100

Wörterzahl

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14 ZfL 11/2006

Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich vorab zweiEinschränkungen zur Reichweite meiner Überlegungenmachen:

(1) Wann immer in diesem Artikel vom „deutsch-sprachigen Geschichtsunterricht” die Rede ist, beschränktsich dies ausschließlich auf den bilingualen Unterricht inDeutsch als Fremdsprache, der bislang von curricularenVorgaben des Ministeriums verschont geblieben ist unddaher breiten Raum zum Experimentieren bietet. Die Situationim muttersprachlichen Geschichtsunterricht ist eine völligandere, für die meine Überlegungen keine Relevanz haben.

(2) Wer sich von den folgenden Hinweisen ein konkretesRezept zur Leistungsbewertung im deutschsprachigenGeschichtsunterricht erhofft, wird nach der Lektüre nichtwirklich zufrieden sein können. Ich schildere lediglich diepraktischen Schlussfolgerungen, die ich aus meinen knappfünfjährigen Erfahrungen im bilingualen Geschichts-unterricht am I.-L.-Caragiale-Lyzeum in Bukarest vorwiegendin den 11. Klassen gezogen habe. Es muss jedem einzelnenLeser überlassen bleiben, wie weit er auch Anregungen fürden eigenen Unterricht findet.

Bei dem Kompendium, auf das ich mich im letzten Teilbeziehe, handelt es sich um die Materialsammlung „Ausge-wählte Themen der deutschen Geschichte des 19. und 20.Jahrhunderts”, in der ich ausführlich kommentierte Bild-,Text- und Tonquellen sowie auf diese Quellen bezogeneSachtexte für den bilingualen Geschichtsunterricht zusam-mengestellt habe. Die Sammlung ist im letzten Jahr an alleDSD-Schulen des Landes verteilt worden. Bitte teilen Siemir mit, wenn sie an Ihrer Schule nicht vorhanden sein sollte([email protected]).

mit extrem unterschiedlichen sprachlichen Fähigkeiten zutun hat. Vielen von ihnen, so muss ich aus meiner Erfahrungresümieren, fehlen selbst in der 12. Klasse noch diesprachlichen Voraussetzungen, um eigenständig über einhistorisches Thema zu sprechen. Das Interesse an deutscherGeschichte ist entsprechend gering, historische Sach-kenntnisse sind praktisch nicht vorhanden. Auch bei denrumänischen Kolleginnen ist das Fach verständlicherweisesehr unbeliebt, weil sie nicht als Geschichtslehrer (sondernals Deutschlehrer) ausgebildet sind.

Es liegt auf der Hand, dass unter diesen Voraussetzungendeutschsprachiger Geschichtsunterricht nur mit massivreduzierten Ansprüchen durchführbar ist, wenn man ihnnicht einfach zu einer weiteren Deutschstunde umwandeltoder ihn nicht stillschweigend ausfallen lässt. Um bilingualenGeschichtsunterricht überhaupt sinnvoll abhalten zukönnen, scheinen mir die folgenden Prämissen unerlässlichzu sein:

Grundsätzliche Überlegungen zurLeistungsbewertung im

deutschsprachigen Geschichtsunterricht

Die Schwierigkeiten bei der Leistungsbewertung im deutsch-sprachigen Geschichtsunterricht lassen sich meist auf zweigrundsätzliche Fragen zurückführen. Zum einen: WelcheLeistung sollte man überhaupt bewerten? Damit ist in ersterLinie das Verhältnis von fachlicher und sprachlicher Kompe-tenz angesprochen. Zum anderen: Welche konkreten Formender Leistungsmessung sollten im Unterricht zum Einsatzkommen? Hier geht es vor allem um die regelmäßige und umdie einmalige Leistungsüberprüfung, den Test.

Rahmenbedingungen des deutschsprachigen Geschichts-unterrichts. Um die Frage nach geeigneten Formen derLeistungsbewertung beantworten zu können, muss manzunächst einen Blick auf die Rahmenbedingungen werfen,an denen sich der deutschsprachige Geschichtsunterrichtan unseren rumänischen Schulen zu orientieren hat. Dazugehört an erster Stelle, dass für das Fach bekanntlich nureine einzige Wochenstunde zur Verfügung steht, so dasssich strukturierter Unterricht nur bei sorgfältiger Planungdurchführen lässt. Die Verwaltung zumindest an meinerSchule legt den Unterricht in deutscher Geschichte überdiesfast immer in die unattraktiven Randstunden. Anders als imFach Deutsch wird die Klasse in Geschichte auch nichtgeteilt, so dass man es selten mit weniger als 30 Schülern

(b) Die historische Quelle – sei es ein Bild, ein Text oderein Lied – steht im Zentrum des Unterrichts. Es geht nichtdarum, die Quelle nur als illustrierendes Beiwerk zum Sachtextoder zum Vortrag des Lehrers einzusetzen, sondern um dieErarbeitung von historischen Erkenntnissen mit Hilfe einesüberlieferten Dokuments. Das Unterrichtsgespräch bestehtin der Auseinandersetzung mit den Beobachtungen undHypothesen der Schüler. Die Quellenanalyse ist intellektuellwesentlich anspruchsvoller, aber auch interessanter als derrein Fakten vermittelnde Unterricht, da Geschichte in ihremEntstehen gezeigt wird. Wenn die Quelle gut ausgewähltist, fordert sie die Schüler unmittelbar zur Meinungsäußerungheraus. Beim Einsatz von Bildern ist dies fast immer der Fall.Diese Quellenarbeit ist ein zentraler Grundsatz des modernenGeschichtsunterrichts, dessen Ziel nicht das fertigehistorische Wissen, sondern das aufgeklärte Geschichts-bewusstsein ist. Die Schüler müssen lernen historisch zudenken und zu argumentieren, indem sie aus einem breitenSpektrum an logisch denkbaren Deutungsmöglichkeiten mitHilfe des Lehrers im Gespräch die plausibelste finden. Selbstam Ende wird es vielleicht mehrere Lösungen geben: DieGeschichte kennt keine abgeschlossene Deutung.

(a) Die Prinzipien des kommunikativen Fremdspra-chenunterrichts gelten auch im deutschsprachigenGeschichtsunterricht. Der Unterricht wird also wirklich aufDeutsch gehalten, und die Schüler müssen sprachlich aktivsein. Es reicht nicht, ihnen im Frontalunterricht einseitigden Lernstoff vorzutragen. Nicht weniger inakzeptabel istes, Schüler unter dem Vorwand von Projektarbeit aus demInternet plagiierte Texte ohne kritische Auseinandersetzungreferieren zu lassen. Das kommunikative Prinzip dient abernicht nur zur Verbesserung der Sprachkompetenz, es ist auchaus fachlicher Sicht sinnvoll, denn die Schüler erwerbengeschichtliches Verständnis am ehesten, wenn sie sich imUnterrichtsgespräch argumentativ mit einem historischenThema auseinandersetzen müssen. Durch die selbstständigeErarbeitung bleiben Sach- und Methodenwissen über dienächste Kontrollarbeit hinaus im Gedächtnis verankert. ImAllgemeinen lässt sich durch aktive Beteiligung auch dasInteresse der Schüler an dem Fach steigern.

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15ZfL 11/2006

(c) Das historische Sachwissen spielt eine untergeordneteRolle. Schon angesichts der zur Verfügung stehenden Zeitmuss das Sachwissen quantitativ auf ein Minimum reduziertwerden. Es ist sinnlos, einen historischen Überblickvermitteln zu wollen, wenn wesentliche Einsichten nicht vonden Schülern selbst erarbeitet worden sind. Das historischeSachwissen hat seine Funktion bei der Vorbereitung oder imAnschluss an die Quellenanalyse, wenn es darum geht, dieim Unterrichtsgespräch erarbeiteten Hypothesen undErgebnisse zu verifizieren, auf ein abstrakteres Niveau zuheben und in größere historische Zusammenhänge zustellen.

(d) Systematische Spracharbeit ist nicht durchführbar. DieSpracharbeit, der im deutschsprachigen Fachunterrichteigentlich eine zentrale Rolle zukommt, wird sich ausZeitgründen auf unsystematische Erklärungen beschränkenmüssen. Davon ist auch die Fachsprache betroffen. Statthistorische Fachbegriffe zu vermitteln, kann es bei unsererWochenstundenzahl im Gegenteil nur darum gehen, siemöglichst zu vermeiden, um den Schülern ein unmittelbaresVerständnis zu erleichtern.

(2) Formen der Leistungsüberprüfung: Bei der Benotungder Schüler stütze ich mich auf drei Bereiche: die mündlicheMitarbeit, die Führung des Portfolios und den Abschlusstest.Ich akzeptiere dagegen grundsätzlich nicht die sprachlichmakellosen Referate aus dem Internet, mit denen die Schülervor Abschluss des Semesters ihre Note verbessern möchten.

Mitarbeit im Unterricht: Es ergibt sich zwangsläufig ausden Prinzipien des kommunikativen Geschichtsunterrichts,dass der mündlichen Mitarbeit im Unterricht die zentraleRolle bei der Notenfindung zukommt. Denn in der Auseinan-dersetzung mit der Quelle und den Deutungen der Mit-schüler erweist sich die Fähigkeit, über historische Sach-verhalte zu kommunizieren. Eine elementare Voraussetzungzur Benotung ist allerdings, dass der Lehrer alle Schüler mitihrem Namen kennt - was nicht ganz einfach ist, wenn manin mehreren Klassen Geschichtsunterricht hat, diese abernur einmal pro Woche sieht. Es ist auch notwendig, dasssich der Lehrer einigermaßen regelmäßig Notizen über dieeinzelnen Schüler macht.

Führung des Portfolios: Die eigenen Aufzeichnungen derSchüler, die am besten als Portfolio in einem Schnellhefterzusammengestellt werden, spielen im deutschsprachigenGeschichtsunterricht eine wichtige Rolle, da in unserem Fachkeine geeigneten Schulbücher zur Verfügung stehen. DasPortfolio ist somit die einzige Materialgrundlage für denSchüler. Aus pädagogischen Erwägungen, nämlich zurStärkung des eigenverantwortlichen Lernens, sollte esbenotet werden. Nur so verspürt der Schüler einen Anreizzur systematischen und ordentlichen Heftführung. DieKriterien der Note sollten Vollständigkeit, Ordnung sowiefachliche und sprachliche Korrektheit sein. Für den Lehrerhat die Benotung des Portfolios zusätzlich den Vorteil, dasser sich zum Abschluss des Semesters einen Überblick überdie Lernprogression auch solcher Schüler verschaffen kann,die im Unterricht unauffällig sind.

Empfehlungen zur Leistungsmessung(1) Fach und Sprache: Im Hinblick auf das Verhältnis vonhistorischer Fachkompetenz und Sprache liegt es nach deneinleitenden Bemerkungen auf der Hand, dass die Sprachegrundsätzlich nicht benotet werden sollte. Wenn derUnterricht schon auf die systematische Spracharbeitverzichtet, erscheint es mir unlogisch oder sogar ungerecht,die Sprachkompetenz in die Wertung einzubeziehen. Esbesteht sonst auch die Gefahr, einem sprachlich schwachen,aber historisch interessierten Schüler jede Chance auf eineakzeptable Note zu nehmen. Eine pädagogisch klugeBewertung sollte nicht nur gerecht sein, sie sollte auch dasInteresse am Fach nicht zusätzlich noch beschädigen.Andererseits wird sich bei dem niedrigen fachlichen Niveauim Geschichtsunterricht eine sprachlich besonders guteLeistung ohnehin auch in der inhaltlichen Qualität derAntworten niederschlagen. Nach meiner Erfahrung sindsprachlich starke Schüler üblicherweise auch in ihrerhistorischen Kompetenz gut.Im Unterricht sollten sprachliche Fehler nur dann verbessertwerden, wenn man überhaupt sprachliche Richtigkeiterwarten kann, also am ehesten in reproduzierenden Phasen.Es ist dagegen sinnlos, Korrektheit dort einzufordern, wodie sprachlichen Mängel ein Hinweis auf intellektuelleEigenständigkeit sind. Dies ist immer wieder der Fall, wennder Schüler sich spontan äußert oder komplexere Sachver-halte erklärt. Ich halte es geradezu für ein Kennzeichen einesgelungenen kommunikativen Geschichtsunterrichts, wenndie Schüler die Bereitschaft zeigen, sich sprachlich frei - unddas bedeutet: mit Fehlern, Pausen und Stocken bis hin zurUnverständlichkeit - im Unterricht zu äußern. Hier penibelzu korrigieren ist kontraproduktiv, da es nicht nur denGedankengang des Schülers unterbricht, sondern eine aushistorischer Sicht kompetente Antwort durch den Hinweisauf die sprachlichen Defizite in der Selbsteinschätzung desSchülers ihren Wert verliert.

Musik in Theateraufführungen.Wolkendorf, Februar 2006.Mit Unterstützung der Donauschwäbischen Kulturstiftung

des Landes Baden-Württemberg und des ifa Stuttgart.

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16 ZfL 11/2006

Abschlusstest: Ein schriftlicher Test zum Abschluss desSemesters oder einer Unterrichtsreihe ist nicht nur zurNotenfindung notwendig. Er hilft den Schülern durch diedazu erforderliche Vorbereitung auch, die Ergebnisse derEinzelstunden in einem größeren historischen Zusammen-hang zu sehen. Dieser Kontext gerät bei der niedrigenWochenstundenzahl leicht verloren, zumal ja auch derUnterricht selbst den Schwerpunkt auf die Erarbeitung dereinzelnen Quelle legt, nicht auf das historische Sachwissen.Es kommt zusätzlich noch ein sprachliches Argument hinzu:Die Schüler sind nämlich kaum in der Lage, den gesamtenStoff eines Halbjahres auswendig zu lernen, so dass sie ineinem Test gezwungen sind, einigermaßen selbstständig zuformulieren.

sprachlich insgesamt guten Klasse lag der Notenschnittdagegen bei 8,5. Zum anderen spiegelt sich in denErgebnissen natürlich auch die Tendenz der Schüler, dasFach Deutsche Geschichte beim Lernen nicht sonderlichernst zu nehmen, wenn man nicht von vornherein mitNachdruck die Leistungen einfordert.

Michael HiltscherCN „I. L. Caragiale“ Bukarest

Da selbst in der 12. Klasse die wenigsten Schüler in derLage sein werden, einen auch nur bescheidenen inhaltlichenTransfer sprachlich verständlich zu bewältigen, empfehleich, sich bei den Fragestellungen auf eine inhaltlich mehroder weniger reproduktive Leistung zu beschränken.Sprachlich wird dies für den Großteil einer Klasse bereitserhebliche Anforderungen stellen. Grundsätzlich wäre einAusweichen auf multiple choice oder andere Aufgaben-typen, bei denen nur wenig Sprache verwendet werden muss,sinnvoll, weil sie dem sprachlich schwachen Schülerentgegenkommen. Bei unseren meist beengten Raumver-hältnissen führen multiple-choice-Tests jedoch nicht zugültigen Ergebnissen, weil die Gefahr des Mogelns einfachzu groß ist.Bei mir besteht der Abschlusstest meist aus fünf Fragen,deren Inhalt im Unterricht schwerpunktmäßig behandeltworden ist. Eine wörtliche Wiedergabe des Stoffes nach denTextvorlagen ist praktisch nicht möglich, da die Antwortensich nicht aus der Kenntnis einer einzigen Textstelle ergeben,sondern die Informationen aus mehreren Textenzusammengezogen werden müssen.Ein konkretes Beispiel: Im ersten Halbjahr der 11. Klassestehen das Deutsche Kaiserreich von 1871 und die Anfängeder Weimarer Republik auf dem Programm. Der Ab-schlusstest zum Kaiserreich umfasst in meiner eigenenMaterialsammlung die beiden Unterkapitel „Politik undGesellschaft” und „Familie, Jugend, Schule”. Behandeltwurden die meisten der dort abgedruckten Quellen,insgesamt drei Bilder, ein Lied und drei Texte. Im Unterrichtwurden auch die vier dazu gehörigen Sachtexte gelesen undbesprochen. Im Test wurde nach der Rolle des Militärs, nachdem Leben in der Arbeiterschicht und nach den Werten inder Schule des Kaiserreiches gefragt. Außerdem war ein imUnterricht ausführlich behandeltes Foto zu beschreiben undkurz zu deuten. Bei allen Fragen konnten die Schüler in ihrerAntwort Bezug sowohl auf die Quellen als auch auf dieSachtexte nehmen.Ich will nicht verschwiegen, dass die Noten in meinen Testsnach rumänischen Maßstäben ausgesprochen ernüchterndsind. Dass ein Viertel der Schüler eine Note unter 5 erzielt,ist keineswegs ungewöhnlich. Der Durchschnitt bewegt sichmeist um 6,5. Das liegt weniger an dem objektiveninhaltlichen Schwierigkeitsgrad der Arbeit, sondern vor alleman der hohen Anzahl sprachlich inkompetenter Schüler, dienicht das moderate Anspruchsniveau erreichen, das manan das schriftliche Ausdrucksvermögen stellen muss. In einer

Lehrer drücken das Wissen der Schüler durch Noten ausund meinen alles erfasst zu haben, was der Schüler kann. Ichbin anderer Meinung: Jeder Mensch hat wenigstens einmalin seiner Schulzeit abgeschrieben oder sich von jemandemhelfen lassen, aber dafür keine schlechte Note erhalten. Alsosagen Noten nicht alles über Schüler aus.

Es passiert oft, dass die Schüler mit den Lehrern am Endedes Schuljahres über ihre Noten reden: Welche Noten einererhalten hat, welche Mittelnote er hat, ob er sich verbessernkann u.a. Die Meinung, die die meisten Lehrer bei diesenGesprächen vertreten, ist: „Eure Noten widerspiegeln euerWissen .”Damit kann ich nicht einverstanden sein. Die Zeiten habensich geändert, seit meine Eltern zur Schule gingen. Wir sindnicht mehr so diszipliniert wie damals. Meine Eltern durftenbloß atmen und aufmerksam sein. Heutzutage ist dieUnverschämtheit der Schüler und Schülerinnen gestiegen;damit meine ich, dass sie sich sogar trauen, mitten in derStunde zu telefonieren oder durch die Klasse spazieren zugehen, was nicht immer durch Noten ausgedrückt wird.

Manche werden nach der Arbeitsstelle der Eltern benotet.Wenn der Vater zum Beispiel als Direktor in der Schulearbeitet, hat derjeinige Schüler oder diejenige Schülerin guteNoten. Wenn der Vater eine andere wichtige Arbeitsstellehat, passiert dasselbe.

Man kann in Rumänien auch die meisten Dinge kaufen:Noten, Arbeitsplätze, Erlässe u. a. m. Papier ist gefällig unddie Geldsprache sprechen alle.

Ich weiß nicht, wie richtige Notengebung in Rumäniensein sollte. Ich wünsche mir aber, dass die Lehrer uns nichtnur nach den erhaltenen Noten oder nach unserem Verhaltenin der Schule einschätzen. Es gibt uns auch außerhalb derSchule Wir ärgern uns, wenn man nur das Böse in unseremVerhalten sieht und wenn kein Mensch merkt,dass wir auchGutes unternehmen.

Wenn es aber alles gäbe, was wir uns wünschen, gäbe eseine perfekte Welt und wir würden uns ohne den Kampf umgerechte Noten langweilen. Also müssen wir weiter kämpfenund uns nur zeitweilig mit der Notengebung abfinden, weildie Dinge sich nicht so leicht ändern lassen. Aber nieaufgeben.

Vanessa SanislavKlasse 12 E, St.-L-Roth-Lyzeum Mediasch

Wie sollte richtige Benotung inRumänien sein?

Die Meinung einer Schülerin

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17ZfL 11/2006

Die bisher noch in der Planung befindlichen Neuerungenwaren vom 16.-18.02.06 Gegenstand eines Seminars am ZfLMediasch, in welchem die Fachberaterin und Koordinatorinfür das Fach Deutsch in Bukarest, Ursula Breuel, und ihreKollegen aus Hermannstadt, Hubert Gronen, und Temeswar,Dr. Rolf Willaredt, über die neuen Prüfungsformate berich-teten und gemeinsam mit den Teilnehmern aus dem ganzenLand diskutierten. Diese Prüfungsreformen dürften einevielleicht beispiellose Fernwirkung auf die Lehrbuch-,Unterrichts- und Prüfungsgestaltung im Fach Deutschhaben, so dass an dieser Stelle nur einige Eckpunkte derangedachten Reformen knapp referiert werden sollen.

Anlass für die Reform des Sprachdiploms sind zum einendie Umsetzung der Vorgaben des Gemeinsamen Europäi-schen Referenzrahmens, welcher europaweite einheitlicheNormen für Sprachtests nahelegt, und zum anderen eineÖkonomisierung des Auswertungsverfahrens durch Stan-dardisierung.

Für Schülerinnen und Schüler, welche sich momentannoch in der Klasse 10 befinden, wird das DSD aus nur nochvier Prüfungsteilen bestehen: Hörverstehen (HV), Lesever-stehen (LV), Schriftliche Kommunikation (SK) und MündlicheKommunikation (MK). Alle Prüfungsteile werden gleich zuje einem Viertel der zu vergebenden 100 Punkte gewichtet.Alle schriftlichen Prüfungsteile finden an nur noch einemTag statt. Bedeutende Änderungen betreffen ebenso diePrüfungsteile im einzelnen:• Hörverstehen wird in einem geschlossenen Format, d.h.als Fragebogen mit je drei Antwortmöglichkeiten, konzipiert.Durch das Abspielen einer CD werden reale Situationen (z.B.Ausschnitte von Radiosendungen, Interviews oder Hörbe-richte) simuliert, wobei sich die Hörtexte in drei kleine Blöcke,abgestuft auf globales, selektives und detailliertes Hörver-stehen, gliedern. Zur 40minütigen Arbeitszeit erhält derPrüfling zusätzlich 10 Minuten Zeit für die Übertragungseiner Ergebnisse von Arbeits- und Aufgabenblättern aufein computerlesbares Antwortblatt.

DSD neu! – ein Seminarbericht

• Leseverstehen ist ähnlich wie Hörverstehen als Samm-lung verschiedener Texte in drei Phasen von global zudetailliert aufgebauten Zuordnungs- und Multiple-Choice-Aufgaben konzipiert. In den 70 Minuten Arbeitszeit ist dieZeit zum Markieren der Antworten auf dem Antwortblattenthalten. Die Texte sind entweder dialogisch – also in Formvon Interviews, Alltagsgesprächen oder Diskussionen –oder informativ. Der Inhalt ist, den bearbeiteten Beispielenzufolge, sachlich.• Schriftliche Kommunikation geht wie bisher von einemText aus. Dieser Text ist meistens mit einer ergänzendenGraphik oder Statistik versehen, welche gleichberechtigt zumText in die Aufgabenstellungen einbezogen wird. Für denPrüfling gilt es, in einem einzigen zusammenhängenden Text(a) die im Material enthaltenen wichtigsten Aussagenzusammenzufassen, (b) die zum Text gestellten Aufgaben,welche sich zumeist auf die Anwendung bisherigerKenntnisse beziehen, zu bearbeiten und (c) über den Texthinaus eigene Ansichten, Erfahrungen oder Diskussions-beiträge zum Thema darzustellen.• Mündliche Kommunikation wird schließlich wie gehabtan einem separaten Prüfungstag durch eine Kommissiongetestet und bewertet. Hierbei erhält der Prüfling statt einesTextes zu einem vorgegebenen Thema mehrere Signalwörter,zu welchen er in einem ersten Teil in monologischem VortragStellung nimmt. Festgelegte Leitfragen, welche ausschließ-lich für die Prüfungskommission bestimmt sind, sollen nurals Hilfestellung bei stockendem Monolog eingesetztwerden. In einem zweiten Teil stellt der Proband ein zuvorintensiv vorbereitetes Projekt in ebenfalls möglichstmonologischem Vortrag vor. Hier soll die Testperson jedochzusätzlich zeigen, dass sie auf Nachfragen, Provokationenund Irritationen angemessen und flexibel reagieren kann.Für die insgesamt 20minütige Prüfung werden wie auchzuvor 20 Minuten Vorbereitungszeit gewährt, in denen derMonolog des ersten Prüfungsteils anhand der Leitbegriffevorbereitet werden soll.

Eines der wohl wichtigsten Testverfahren zur Feststellung deutscher Sprachkenntnisse wird grundlegend reformiert: dasDeutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD der KMK) bekommt ab dem übernächsten Jahr (DurchgangFrühjahr 2008) ein grundlegend neues Format.

Auch wenn über die Reform des Sprachdiploms noch nicht entgültig entschieden ist, so bringt sie doch gewaltigeNeuerungen mit sich, welche möglichst früh im auf das DSD hin orientierten Deutschunterricht Anwendung findensollten. Entsprechend war das Seminar von spannenden Diskussionen, konstruktiver Teilnahme und überausgemeinschaftlichem kollegialem Zusammenhalt gekennzeichnet.

JT

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Schwerpunktthemen der nächsten beiden Nummern:

ProjekteNovember 2006Unterricht außerhalb der SchuleFebruar 2007

Ihre Vorschläge, Anregungen und Hinweise, vor allemaber auch Beiträge sind willkommen und hilfreich. Siekönnen sie bis September 2006 bzw. Dezember 2007 andas ZfL schicken.

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18 ZfL 11/2006

Rumänien. Ein Sachbuch für Kinder.Central Verlag. Mediasch 2005. 74 Seiten, 10 RON.

Gedruckt mit finanzieller Unterstützung der Botschaft derBundesrepublik Deutschland in Bukarest

1000 Antworten auf 1000 Fragen für Kinder, Eltern undErzieher. 2005. 5 RONGedruckt mit finanzieller Unterstützung des ifa Stuttgart

Die Handreichung für Erzieherinnen enthält methodischeHinweise zur Arbeit im Kindergarten, Gedichte, Lieder,Geschichten, Spiele und Bastelanregungen zu verschie-denen Themen im Jahreskreis.

In 1000 Fragen auf 1000 Antworten geht es umElternarbeit: Bedeutung und Formen der Elternarbeit,Einbeziehung der Eltern in die Arbeit mit den Kindern,Gestaltung von Elternabenden.

Diese Handreichung weist leider einige Mängel auf: DieSeitenzahlen fehlen. Es ist daher schwer, etwas zu finden,was im Inhaltsverzeichnis angeführt wird.

Es gab Probleme mit der Zeichensetzung und das Lay-out lässt zu wünschen übrig (Seiten 9-15, 23-25, 37, 89-94,89). Um herauszufinden, warum Seite 42 keine richtigeFortführung der Seite 41 ist, braucht man einige Zeit, dannist es aber klar, dass ein Textteil fehlt und die bisher mitrömischen Zahlen nummerierten Themen für die Eltern-abende nun gar nicht mehr oder ohne Zahlen angeführtwerden.

Die Kolleginnen und Kollegen, die Antworten auf ihreFragen bezüglich der Elternarbeit suchen, wollen wir nichtentmutigen, hoffen aber, dass bei einer nächsten Auflagediese Fehler behoben werden können.

AH

Die „Fachgruppe der deutschsprachigen Erzieherinnen”, bekannt als Curriculum-Gruppe, hat 2005 das Ergebnisihres zweiten Projektes veröffentlicht: die Handreichung 1000 Antworten auf 1000 Fragen. Sie ist als Ergänzungzur Handreichung für Erzieherinnen gedacht, die zuerst erarbeitet wurde und allen Erzieherinnen sowie denGrundschullehrern bereits ein Begriff sein dürfte. Beide Bücher sind als Hilfe für die Arbeit im Kindergartengedacht.

Neuerscheinungen

Wie bringt man Kindern das Land, in dem sie wohnen, näher? DasSachbuch füllt als Hilfs- und Stützmaterial für den deutschspra-chigen Erdkunde-Unterricht in Grundschulklassen eine bisherigeLücke. Es gibt viele konkrete Antworten auf der Basis jahrelangerUnterrichtserfahrung der Autorinnen. Hinweise für methodischesoder problemorientiertes Arbeiten werden dabei zugunsten einesumfassenden, überwiegend chronologisch und nach einemlandeskundlichen Schema gegliederten Informationsangebotsausgelassen. Dabei werden auch jene Sachbereiche erfasst, welcheüber den Erdkunde-Unterricht hinaus wirtschaftliche undgeschichtliche Daten sowie Bräuche einiger in Rumänien lebendenEthnien beschreiben. Bilder und Skizzen lockern das eher textlastigeSachbuch auf. Das Buch eignet sich gut als unterrichtsbegleitendesNachschlage- und Informationswerk, aber auch gleichermaßen fürZuhause sowie für an der Landeskunde Rumäniens interessiertedeutschsprachige Touristen.

Anca Terrahe

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19ZfL 11/2006

Wenn Olivio, der Meisterkoch, durch seine Fernsehsen-dungen bekannt geworden ist, warum ist Olivios Restaurantdann nicht auch durch seine vorzügliche Küche bekannt.

Sprachecke

Das ist keine Frage der Kochkunst, nein, es ist eine Frage derPräposition (Verhältniswort). Wird bekannt mit der Präpositiondurch verbunden, dann wird das Mittel bezeichnet, wodurch einePerson oder Sache bekannt geworden ist: Der Vorgang dasBekanntwerdens wird angesprochen. Ist indess der bereitserreichte Zustand des Bekanntseins gemeint, so wird dasAdjektiv mit für verbunden. Richtig also: Olivios Restaurant istfür seine vorzügliche Küche bekannt. Anstelle von für kann hierfreilich auch wegen gebraucht werden.

Bitte Rückseite zu beachten!

Mit oder ohne zu? Das ist die Frage! Die Antwort: Wird in einerAufforderung das Wort bitte formelhaft in Verbindung mit einemInfinitv (Grundform) gebracht, steht kein zu. Richtig also: BitteRückseite beachten.Handelt es sich bei dem Wort bitte allerdings um die Personalformdes Verbs bitten, dann muss selbstverständlich das zu gesetztwerden: Ich bitte die Rückseite zu beachten.

DUDEN Kalender 2001. Ausgewählt von TM

Die bislang gegoltene Bestimmung ist damit aufgehoben!

Die zweiten Partizipien der intransitiven Verben, die mit habenverbunden werden, können nicht als Beifügung vor einemSubstantiv stehen.Der Regen, der aufgehört hat, ist nicht der aufgehörte Regen; eineVersammlung, die stattgefunden hat, ist keine stattgefundeneVersammlung; und eine Bestimmung, die einst gegolten hat, istkeine gegoltene Bestimmung, sondern eine gültig geweseneBestimmung.

Herbert hat seine Trudi oft genug gewarnt, ihren Fiffi nichtmit Pralinen zu verwöhnen.

... und was gabs am Ende ... ein vierbeiniges Immobil. Genaudieses tränenreiche Ende wars, wovor Herbert seine Trudi warnenwollte. Getan hat er freilich das Gegenteil. Der Grund: Das Verbwarnen in der Bedeutung nachdrücklich raten, etwas Bestimmtesnicht zu tun enthält bereits eine negative Aussage. Eine davonabhängende Infinitivgruppe (Grundform) kann deshalb nichtzusätzlich verneit werden. Richtig also: Er hat sie oft genuggewarnt, ihren Fiffi mit Parlinen zu verwöhnen.

Treffen Sie auch keine wichtige Entscheidung, bevor Siesich nicht mit Ihrem Mann abgesprochen haben?

Bevor oder bevor nicht? Die Konjunktion (Bindewort) bevor drücktaus, dass etwas noch nicht ist oder geschiet, wenn ein anderesGeschehen bereits eintritt: Sie kam nach Hause, bevor die Kinderzurück waren, d. h. Die Kinder waren noch nicht zurück, als sienach Hause kam. Die Konjunktion enthält also schon eine negativeAussage und kann deshalb nach einem verneinten Hauptsatz(hier: keine Entscheidung treffen) nicht zusätzlich verneitwerden.Richtig lautet die Frage also: Treffen Sie auch keine wichtigenEntscheidungen, bevor Sie sich mit Ihrem Mann abgesprochenhaben?

Samstag und Sonntag sind die Tage, während denen mansich unbedingt Zeit zum Entspannen nehmen soll!

Inhalt: weise! Grammatik: schwach! Im Allgemeinen wird diePräposition (Verhältniswort) während standardsprachlich mit demGenitiv (Wesfall) verbunden. Und dieses Relativpronomen(bezügliches Fürwort) heißt im Genitiv Plural (Wesfall Mehrzahl)deren. Nicht zu verwechseln mit dem Dativ (Wemfall) Plural denen!

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Anmerkung des Herausgebers: Die Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit derMeinung des Herausgebers deckt.Fotos: Gudula Gnann, Adriana Hermann, Jonas Terrahe

IMPRESSUM:Die ZfL des ZfL, Nummer 11/2006, Februar 2006. Erscheint zweimal jährlich.Herausgeber: Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher SpracheAdresse: Piaþa Regele Ferdinand nr. 25, 551002 Mediaº, RumänienTel./Fax: 0040-269-831724, E-Mail: [email protected], Internet: www.zfl.roVerantwortlich: Radu CreþulescuRedaktion: Adriana Hermann, Tita Mihaiu, Jonas TerraheGestaltung: Adriana HermannZentrum für Lehrerfortbildung in deutscher SpracheISSN: 1582-4357

Vervielfältigung: Risograph