Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor … · 3.3.4 C4 – Isolierung von...

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WS 2017/2018 Dr. U. Bergsträßer / Dr. I. Kempter Fachbereich Chemie / TU Kaiserslautern WS 2017/2018 Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Organisches Praktikum - Bachelor Chemie

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WS 2017/2018

Dr. U. Bergsträßer / Dr. I. Kempter

Fachbereich Chemie / TU Kaiserslautern

WS 2017/2018

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie

Organisches Praktikum - Bachelor Chemie

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Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines

1.1 Hinweise zur Organisation des Praktikums

1.2 Sicherheitshinweise zum Arbeiten in chemischen Laboratorien

2. Spezielle Arbeitstechniken der organischen Synthesechemie

2.1 Allgemeines

2.2 Aufbau von Reaktionsapparaturen

3. Liste der Präparatekombinationen

3.1 Präparatekombination A

3.1.1 A1 – Synthese von Diphenylbutadiin

3.1.2 A2 – Synthese von 2-Indanon

3.1.3 A3 – Synthese von 5-Hydroxy-1,4-naphthochinon (Juglon)

3.1.4 A4 – Synthese von 2-(2,4-Dinitrobenzyl)pyridin

3.2 Präparatekombination B

3.2.1 B1 – Synthese von 3-(2-Chlorphenyl)propensäure

3.2.2 B2 – Synthese von 3-Hydroxy-4-methylthiazol-2(3H)-thion

3.2.3 B3 – Synthese von Benzoldiazonium 4-Methylbenzolsulfonat

3.2.4 B4 – Synthese von 2,2,2-Trichlo-1-(1H-pyrrol-2-yl)ethanon

3.3 Präparatekombination C

3.3.1 C1 – Synthese von 1-Phenylcyclohex-1-en

3.3.2 C2 – Synthese von 1-Phenylpent-4-en-1-ol

3.3.3 C3 – Synthese von 1,4,5,8-Tetrahydronaphthalin

3.3.4 C4 – Isolierung von 4-Allyl-2-methoxyphenol (Eugenol) aus Nelken

3.4 Präparatekombination D

3.4.1 D1 – Synthese von 2,4,6-Trimethylpyridin (2,4,6-Collidin)

3.4.2 D2 – Synthese von Z-Crotonsäure

3.4.3 D3 – Synthese von 1-(p-Methoxyphenyl)pent-4-en-1-ol

3.4.4 D4 – Isolierung von D-Limonen

3.4.5 D5 – Synthese von 2-(2,4-Dinitrobenzyl)pyridin

3.5 Präparatekombination E

3.5.1 E1 – Synthese von 3,5-Bis(ethoxycarbonyl)-2,4-dimethylpyrrol

3.5.2 E2 – Synthese von 1-(p-Chlorphenyl)pent-4-en-1-ol

3.5.3 E3 – Synthese von 2,2,2-Trichlor-1-(1H-pyrrol-2-yl)ethanon

3.5.4 E4 – Synthese von 3-(2-Chlorphenyl)propensäure

3.5.5 E5 – Isolierung von 4-Allyl-2-methoxyphenol (Eugenol) aus Nelken

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3.6 Präparatekombination F

3.6.1 F1 – Synthese von 3-Hydroxy-4-methylthiazol-2(3H)-thion

3.6.2 F2 – Synthese von 2-Oxocyclohexan-1-carbonsäureethylester

3.6.3 F3 – Synthese von Benzoldiazonium 4-Methylbenzolsulfonat

3.6.4 F4 – Isolierung von Capsanthin aus rotem Paprikapulver

4. Anhang

4.1 Hinweise zur Dokumentation der Experimente (Laborjournal) und der Erstellung eines

Protokolls

4.2 Mustereintrag für das Laborjournal

4.3 Muster für das Versuchsprotokoll

4.4 H- und P-Sätze - Tabelle von der Internetseite: www.arbeits-umweltschutz.tu-berlin.de

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1. Allgemeines

Im Rahmen des Praktikums Fortgeschrittene Arbeitstechniken werden Kompetenzen im Bereich der präparativen Organischen Chemie vertieft, die im Praktikum Organisch-chemische Grundoperationen erworben wurden. Die Studierenden werden mit speziellen Arbeitstechniken der organischen Chemie vertraut gemacht. Die Einbeziehung sicherheitsrelevanter Aspekte in die Vorbereitung und die Durchführung der Experimente spielt dabei eine zentrale Rolle. Für das Verständnis der theoretischen Hintergründe sind die Inhalte der Vorlesungen

„Aufbauprinzipien und Eigenschaften funktionalisierter Kohlenwasserstoffe“ sowie „Anleitung zur Entwicklung fundierter Reaktionsmechanismen“ und das Praktikum „Organische Grundoperationen“ essentiell und werden als bekannt vorausgesetzt. Das Seminar zu den spektroskopischen Methoden des Grundpraktikums hat die Grundlagen zur Auswertung der spektroskopischen Daten im Fortgeschrittenen Praktikum gelegt, die Sie zu den einzelnen Synthesesequenzen auswerten werden. Die Aufgabenstellung im Praktikum „Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken“ umfasst Präparatekombinationen, die sowohl ein- als auch mehrstufige Syntheseaufgaben enthalten. Dabei werden insgesamt 7 Stufen bearbeitet, die sich auf drei bis vier Präparate verteilen. Auf der Internetseite des Praktikums finden Sie die aktuelle und gültige Praktikumsordnung, die für Sie bindend ist. In der Praktikumsordnung sind allgemeine, sicherheitsrelevante Sachverhalte zur Durchführung und Bewertung der experimentellen Aufgaben geregelt. Die Kenntnisnahme und Einhaltung dieser Praktikumsordnung bestätigen Sie durch Unterschrift bei der einführenden Praktikums-Vorbesprechung. 1.1 Hinweise zur Organisation des Praktikums Das Praktikum wird von mehreren Assistenten betreut, wobei die täglich anwesenden Saalassistenten als Ansprechpartner für Ihre Fragen zum täglichen Praktikumsbetrieb zur Verfügung stehen. Daneben werden Versuchsassistenten eingeteilt, die für die Abnahme der Antestate zu jedem Versuch, die Bewertung dieser Antestate und die Bewertung und Korrektur der Protokolle verantwortlich sind. Die Versuchsassistenten sind in der Regel nicht in den Praktikumsräumen anwesend und stehen auch nicht für tägliche Anfragen zur Verfügung (dies ist zu beachten!). Die Termine für die Antestate, die in der Regel während der Praktikumszeit angeboten werden, werden von den Versuchsassistenten durch Aushang am „Schwarzen Brett“ des Praktikums bekanntgemacht. Dort tragen sich die Studierenden ein und erscheinen pünktlich vor der Durchführung der Versuche zum Antestat. Nur wenn das Antestat bestanden ist und die Betriebsanweisung vom Versuchsassistenten durch Unterschrift und Datum zur Synthese freigegeben ist, kann mit dem Experiment begonnen werden. Zum Antestat sind mitzubringen:

vollständig ausgefüllte versuchsspezifische Betriebsanweisung

ausgefüllter Chemikalien-Anforderungsschein für die Chemikalienausgabe

ausreichende Kenntnisse der versuchsspezifischen sicherheitsrelevanten Aspekte (Apparatur-Aufbau, Entsorgung, Durchführung etc.)

ausreichende Kenntnisse der versuchsspezifischen theoretischen Hintergründe (Mechanismus der Reaktion, gewählte Aufarbeitungsmethoden, etc.)

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Gerade die letzten beiden Punkte sind Gegenstand des mündlichen Antestates und gehen in die Bewertung ein. Während des gesamten Praktikums wird ein Laborjournal in Form eines gebundenen Heftes geführt, Details dazu finden Sie im Kapitel 4 des Skriptes. Auf der Grundlage des Laborjournals wird ein versuchsspezifisches Protokoll erstellt (bitte geeignetes Textverarbeitungs-Programm verwenden, WORD-Vorlage steht auf der Internetseite des Praktikums zur Verfügung). Hier wird auf Ausführung gemäß dem Musterprotokoll großen Wert gelegt. Nur wenn Ihr Protokoll dem Musterprotokoll entspricht, kann die volle Punktzahl vergeben werden. Die Protokolle werden nach Korrektur vom betreuenden Versuchsassistenten abgezeichnet. Auf dem Protokoll werden die Einzelbewertungen vermerkt, die auch von den Versuchsassistenten in eine Karteikarte eingetragen werden. Jede/jeder Studierende kann seine Karteikarte einsehen, um den Stand seiner Bewertung zu erfragen. Für eine erfolgreiche Teilnahme am Praktikum muss mindestens die Bewertung ausreichend (Note 4.0) erreicht werden. Hinweise zur Anforderung von Chemikalien: Im Praktikum finden Sie wichtige Grundchemikalien (Trockenmittel wie z.B. Magnesiumsulfat, Calciumchlorid, etc., Säuren wie z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Salszäure, Salpeter- und Schwefelsäure, Laugen wie z.B. Ammoniak-Lösung, NaOH, KOH etc. und organische Lösungsmittel wie z.B. tert-Butylmethylether, Cyclohexan, Chloroform, Dichlormethan etc.) in den entsprechenden Sicherheitsschränken im Raum 54-373A/B bzw. in den Regalen im Wägeraum (54-367B). Die erforderlichen Chemikalien, die nicht auf den Praktikumslisten aufgeführt sind, müssen über die Chemikalienausgabe angefordert werden. Dort erhalten Sie die Chemikalien gemäß dem Anforderungszettel, der von einem Assistenten unterschrieben sein muss. Die Chemikalien dürfen nur in geeigneten, verschlossenen und beschrifteten Gefäßen, die in Transportbehälter eingestellt werden (Kunststoff-Schüsseln oder Eimer bzw. geeignete Transportwagen), ins Praktikum transportiert werden. Auf das Tragen von Laborkittel und Schutzbrille auch im Chemikalienlagerbereich sei hier hingewiesen, außerdem müssen geeignete Schutzhandschuhe griffbereit mitgeführt werden. Die Chemikaliengefäße werden mit dem Namen der Substanz, der Platznummer und dem Namen des/der Studierenden versehen. Bitte beachten Sie, dass das Abwiegen der Chemikalien in der Chemikalienausgabe nicht exakt auf den mg-Bereich möglich ist. Es wird nur auf 1 g genau eingewogen, Nachkommastellen werden nicht berücksichtigt. Sie müssen auf jeden Fall die erforderliche Menge, die Sie für Ihren Versuch benötigen, erneut abwiegen. Reste von Chemikalien in den Transportgefäßen werden sachgerecht entsorgt.

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1.2 Sicherheitshinweise zum Arbeiten in chemischen Laboratorien Alle Teilnehmer an chemischen Praktika sind zur Einhaltung der allgemeinen Laborordnung und Betriebsanweisung des Fachbereichs Chemie verpflichtet! Darüber hinaus existiert eine praktikumsspezifische Praktikumsordnung, die für alle Teilnehmer am Praktikum bindend ist. Vor dem Beginn der experimentellen Arbeiten haben sich die Studierenden über das Gefahrenpotential zu informieren, das von den zu verwendenden Stoffen und den Apparaturen ausgeht. Die wichtigsten Kenndaten der eingesetzten Gefahrstoffe sowie geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen werden in einer versuchsspezifischen Betriebsanweisung dokumentiert und für den Notfall während der gesamten Versuchsdurchführung bereitgehalten. Die aktuelle Vorlage zur Erstellung solch einer Betriebsanweisung finden Sie auf der Internetseite des Praktikums. Wichtige Telefon-Nummern: Notruf: 112 (Rettungsleitstelle)

Störungsstelle der TU KL: 2333 (ab 16 Uhr 6x läuten) Standort des nächsten Defibrillators (AED):

IVW-Gebäude - Gebäude 58 – Eingangshalle neben Aufzug Ersthelfer:

Herr Dr. U. Bergsträßer (54-484, Tel.: 2957 oder 0160-49 45 184)

Herr Dipl. Chem. L. Napast (54-482, Tel.: 2470)

Frau S. Zeigner (54-481, Tel.: 2476)

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Was ist im Notfall zu tun?

Ruhe bewahren

Unfallstelle sichern

Eigene Sicherheit beachten

Notruf absetzen (112 von jedem Apparat aus) unter Beachtung der wichtigen W’s

Erste Hilfe leisten

Ersthelfer verständigen bzw. verständigen lassen

Die wichtigen W’s im Notfall:

Wer meldet?

Geben Sie Ihren Namen an

Wo geschah etwas?

Technische Universität Kaiserslautern im Fachbereich Chemie, Erwin-Schrödinger-Straße im Gebäude 54 (Stockwerk und Raumnummer nicht vergessen!)

Was geschah?

Geben Sie eine kurze Beschreibung des Unfallgeschehens an! (Weisen Sie gegebenenfalls auf einen Unfall mit Chemikalien hin bzw. auf einen Brand!)

Wie viele Verletzte?

Die Rettungsleitstelle benötigt die Angabe zur Abschätzung des Umfangs der Rettungsmaßnahmen

Welche Art von Verletzungen?

Vor allem lebensbedrohliche Verletzungen sollten beschrieben werden (z.B. Herz-Kreislauf-Stillstand, Verdacht auf Herzinfarkt, starke Verbrennungen, Verätzungen, große Wunde mit starkem Blutverlust etc.)

Warten auf Rückfragen!

Nicht auflegen bevor die Rettungs-leitstelle dies sagt. Es könnten noch wichtige Details in der Aufregung vergessen worden sein!

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2 Ausgewählte Arbeitstechniken der organischen Synthesechemie 2.1 Allgemeines Im Rahmen des organisch-chemischen Praktikums sollen Sie mit grundlegenden Arbeitstechniken der präparativen organischen Chemie vertraut werden. Dazu zählen der Aufbau von Reaktions-apparaturen, Reaktionen unter Erhitzen und Kühlen, Isolierung der Produkte durch Kristallisation, Filtration, Trocknung sowie Extraktion und Destillation.

Sämtliche präparativen Arbeiten sind in den Digestorien durchzuführen. Achten Sie darauf, dass die Frontschieber (1) der Digestorien stets geschlossen sind. Werden die Frontschieber nicht geschlossen, bzw. sind diese über die vorgeschriebene Höhe von 50 cm geöffnet ertönt ein Warnsignal. Arbeiten im Digestorium werden durch die geöffneten Querschieber (2) ausgeführt. Sämtliche Armaturen werden nur ohne Schutzhandschuhe bedient! In einem Block aus 4 Digestorien befinden sich zentrale Abfallsammelstellen für organische Lösungsmittelabfälle und wässrige Abfälle.

Abb. 1: Digestorium. Auf der einen Seite werden organische Lösungsmittelabfälle gesammelt. In der Arbeitsplatte befinden sich zwei Trichter, in die die Abfälle eingegossen werden. Dabei ist auf folgende Unterscheidung zu achten: Vorderer Trichter - organisch nicht halogenierte Lösungsmittelabfälle und hinterer Trichter organische halogenierte Lösungsmittelabfälle. Auf eine getrennte Sammlung ist unbedingt zu achten! Auf der anderen Seite des Digestorien-Blocks befindet sich ein Trichter in der Arbeitsplatte, dort werden nur die wässrigen Abfälle entsorgt! Stark basische oder stark saure Lösungen müssen zuvor verdünnt werden. Auf keinen Fall werden konz. Säuren oder konz. Laugen bzw. Säurechloride ohne vorherige sachgerechte Deaktivierung in dieses Abfallgefäße gegeben! Fragen zur Abfallbehandlung sind Gegenstand des Antestates und werden mit dem Versuchsassistenten vor der Durchführung der Experimente diskutiert. Sollten Sie bezüglich der Entsorgung Ihrer Abfälle während der Praktikumszeit unsicher sein, fragen Sie auf jeden Fall die anwesenden Saalassistenten!

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Hinweise zu den Feststoff-Abfällen in Raum 54-373A/B: Mit Wasser/Staub/Edding oder Ähnlichem kontaminierte Papiertücher sind ohne Zwischen-lagerung umgehend in den Hausmüll zu entsorgen. Mit Chemikalien/Lösemitteln kontaminierte Tücher, benutzte Filterpapiere sowie sonstige Feststoffe sollen tagsüber NICHT in den Abzügen gelagert werden, in denen gearbeitet wird. Diese Abfälle werden in die dafür vorgesehenen Feststofftonnen entsorgt. Am Ende eines Praktikumstages wird die Feststofftonne vom eingeteilten Abfalldienst in den Sicherheitsschrank gestellt, der mit einer Absaugung versehen ist. Es werden nur 30 l Feststofftonnen verwendet, die regelmäßig vom Abfalldienst an der zentralen Abfallsammelstelle abgegeben werden! Die Lagerung von Feststoffabfällen in den Arbeitsräumen über Nacht ist untersagt! Folgende Dinge gehören nicht in die Feststofftonne!

Sicapent muss desaktiviert werden!

Phosphorpentoxid muss desaktiviert werden!

Mangandioxid ACHTTUNG BRANDGEFAHR!

Aufsaugmaterialien

mit konz. Salpetersäure ACHTUNG BRANDGEFAHR!

KOH oder NaOH-Plätzchen müssen zuvor aufgelöst und neutralisiert werden

Hinweise zur Lagerung von Chemikalien im Laborbereich: Tagsüber ist das Lagern von vollständig geschlossenen und beschrifteten Chemikaliengebinden (Standflaschen!) in Kunststoff-Schlüsseln außerhalb des Abzugs, am besten unter diesem, in den Regalen möglich. Sie sollten nur die Chemikalien für den Tagesgebrauch am Laborplatz haben.

Ein aufgeräumter, sauberer Arbeitsplatz ist Voraussetzung für gefahrloses Arbeiten! Nachts müssen diese Chemikalien jedoch im Abzug aufbewahrt werden.

Zuerst nachdenken – erst dann entsorgen!

Reaktive Chemikalien gehören ohne Vorbehandlung nicht in die Feststoff-Abfalltonne!

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Hinweise zu Geräten, die von allen Teilnehmern/innen im Praktikum genutzt werden: Nutzung der Rotationsverdampfer: Nach der Benutzung des Rotationsverdampfers ist dieser umgehend von Chemikalienresten zu reinigen (Tropfenfänger, Kühlwendel und alle Kühlfallen). Gleiches gilt auch für die Membranpumpen, die in den Laboren stehen („Hausvakuum“). Alle Vakuumpumpen werden am Abend ausgeschaltet und das Kühlwasser abgedreht Ein Eintrag in die ausliegenden Nutzerlisten ist erforderlich! Nutzung der Membranpumpen zur Vakuum-Filtration: In Raum 54-367A gegenüber der Schmelzpunkt-Bestimmungsgeräte sind im Digestorium zwei Membranpumpen installiert, die für mehrere Nutzer eine Filtration mit Büchner-Trichter und Woulff‘scher Flasche unter Vakuum erlauben. Diese sind unter gegenseitiger Absprache zur Filtration zu nutzen. Ein Eintrag in die ausliegenden Nutzerlisten ist erforderlich! Nutzung der Waagen: In Raum 54-367B stehen drei Waagen zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung, die ein ausreichend genaues Abwiegen der benötigten Chemikalien erlauben. Auf Sauberkeit ist zu achten, hier sei ausdrücklich darauf hingewiesen: Jeder/Jede Studierende ist für den sauberen Zustand der Waagen verantwortlich, nicht nur der eingeteilte Wägeraum-Dienst. Nutzung der Refraktometer: In Raum 54-367A stehen zwei Abbe-Refraktometer zur Verfügung, auch hier sind die Messfenster nach jeder Nutzung mit Aceton zu reinigen. Auf Sauberkeit ist zu achten. Die Aufsaugtücher unter den Refraktometern sind an jedem Abend des Praktikumstages zu erneuern. Jeder/Jede Studierende ist für den sauberen Zustand der Abbe-Refraktometer verantwortlich, nicht nur der eingeteilte Wägeraum-Dienst. Ein Eintrag in die ausliegenden Nutzerlisten ist erforderlich! Nutzung des IR-Spektrometers und der IR-Presse: Das IR-Spektrometer im Raum 54-374 wird von allen Teilnehmer/innen genutzt. Das FT-IR-Spektrometer wird nicht ausgeschaltet. Der Steuer-PC wird am Abend abgeschaltet. Die IR-Spektren werden von jedem Teilnehmer/in selbst vermessen. Zur Probenpräparation und Aufnahme von IR-Spektren erfolgt zu Beginn des Praktikums eine gruppenweise Einführung. Die NaCl-Platten werden nur mit Toluol gereinigt! Kontakt mit H2O vermeiden!

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Ein Eintrag in die ausliegenden Nutzerlisten ist erforderlich! Sämtliche Spektren werden in einem Messverzeichnis erfasst. Für die Namensgebung der Messdaten gilt folgende Regelung, um eine eindeutige Zuordnung der Spektren zu ermöglichen: Der Name besteht aus: Platznummer_Präparatekombinationsnummer_Kürzel des Namen Beispiel:

Platznummer: 85 Name: Max Schlauberger Präparatekombination-Nummer: A1

Daraus ergibt sich folgender File-Name: 85_A1_MS Da alle Spektren automatisch mit dem Druckbefehl auf den Drucker im Assistentenzimmer gesendet werden, kann eine Zuordnung nur mit dem korrekten File-Namen erfolgen. Alle Messparameter für die Aufnahme geeigneter Spektren sind voreingestellt, Veränderungen der Einstellungen sind nicht notwendig und sind daher auf jeden Fall zu unterlassen. Treten Probleme auf, sind diese im Nutzerheft mit Datum und Uhrzeit zu notieren und es muss auf jeden Fall sofort ein Saalassistent/in verständigt werden! Denken Sie daran! Wir haben nur ein FT-IR-Gerät zur Verfügung lange Ausfallzeiten führen zu Frust bei allen, sorgsamer Umgang ist geboten! Abgabe von 1H-NMR-Proben: Die Messung von 1H-NMR-Proben erfolgt durch Mitarbeiter der Fachrichtung Organische Chemie, in der Regel werden die Proben über Nacht in einen automatischen Probensampler gestellt und mit einem automatischen Routineprogramm vermessen. Auch hier wird die Kennung der Messfiles verwendet, die Sie beim IR-Spektrum verwenden: Der Name besteht aus: Platznummer_PräparatekombinationsNummer_Kürzel des Namen Daraus ergibt sich folgender File-Name: 85_A1_MS Ihre Probe geben Sie im Assistentenbüro ab, die maximale Füllhöhe im NMR-Röhrchen mit Probenlösung beträgt 3 cm. Bitte verwenden Sie zur Beschriftung der Probe die ausliegenden Probenzettel. Eintrag der Platznummer, Name und des File-Namens ist erforderlich, ebenso das verwendete deuterierte Lösungsmittel (in der Regel CDCl3) und eine Strukturformel. Die Strukturformel wird vom OC-Mitarbeiter benötigt, um die korrekte Peak- und Integralliste zu erstellen. Proben ohne vollständige Beschriftung gehen unbearbeitet zurück!

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2.2 Aufbau von Reaktionsapparaturen Sämtliche Apparaturen sind mit Stativklemmen am Stativgestänge der Digestorien zu fixieren (auch wenn dies in den schematischen Übersichten der Reaktionsapparaturen aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht aufgeführt ist), dabei ist auf eine spannungsfreie Fixierung und einen senkrechten Aufbau zu achten. Beginnen Sie den Aufbau der Apparatur immer von unten nach oben und lassen Sie ausreichend Platz für ein Höhenverstellung der Labor-Hebebühne („Labor-Boy“). Im Notfall, z.B. der Überhitzung des Reaktionsansatzes, ist so eine einfache und rasche Entfernung der Heizquelle durch Absenkung der Labor-Hebebühne möglich.

Hinweise zur Kühlwasserversorgung: Sämtliche Zuleitungen und Ableitungen des Kühlwassers werden an den Anschluss-Stellen mit Sicherheitsschlauchschellen (Abb. 3a) versehen. In den Ablauf des Kühlwassers wird ein Strömungsanzeiger (Abb. 3b) eingebaut, um den Kühlwasserfluss zu kontrollieren. Bitte beachten Sie, dass die vorhandenen Dimrothkühler im Praktikum nicht alle einen gleichen Aufbau zeigen. Die Kühlwasserzuleitung ist an der Glasolive anzuschließen, die zum Kühlwasserrohr mit dem kleineren Durchmesser (enge Glaswendel) führt. Dies gewährleistet eine optimale Kühlung und verhindert die Bildung einer Luftblase im mittleren aufsteigenden Glasrohr.

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©

Trockenrohr mitCalciumchlorid

Dimroth-Kühler

Schlaucholiven

RundkolbenRührfisch

Heizbad (Wasser oderÖl als Wärmeüberträger)

Magnetrührermit Heizung

Laborthermometerfür Heizbadtemperatur

Magnetrührer

Labor-Hebebühne

Abb. 2: Standardapparatur zum Erhitzen unter Rückfluss.

a)

b)

Abb. 3 a) Sicherheitsschlauch- schelle b) Strömungsanzeiger

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Hinweise zur Verwendung des Trockenrohres: Das Trockenrohr (Abb. 2) wird mit grobkörnigem Calciumchlorid neu gefüllt, dazu wird zuerst ein kleines Polster mit Glaswolle eingefüllt, danach das Calciumchlorid und dann wieder ein Glaswolle-Polster. Nach längerem Gebrauch besteht die Gefahr, dass der Gasdurchgang aufgrund der Feuchtigkeitsaufnahme nicht mehr gewährleistet ist. Dies führt bei der Verwendung des Trockenrohres zu einer abgeschlossenen Reaktionsapparatur. Daher das Trockenrohr regelmäßig auf korrekte Funktion und Gasdurchlässigkeit prüfen! Reaktionen, die nicht unter Feuchtigkeitsausschluss durchgeführt werden müssen, benötigen kein Trockenrohr auf dem Rückflusskühler!

250 mL

20o

20o

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100mL

50

25

Tropftrichter mit

Druckausgleich

Badthermometer

Quickfit

Bad mit Heiz- oder

Kühlflüssigkeit

Magnetrührer

Laborhebebühne

Dimrothkühler

Abb. 4: Standardapparatur zum Erhitzen unter Rückfluss oder unter Kühlen unter gleichzeitiger Zugabe eines Reagenzes über einen Tropftrichter. Soll eine konstante Innentemperatur eingehalten werden, ist ein Ölbadthermometer mit einem Quickfit im Reaktionskolben einzubauen. Dabei bitte darauf achten, dass das Thermometer nicht durch „Anschlagen“ vom Magnetrührfisch beschädigt wird. Der Dimrothkühler kann offen bleiben oder bei Bedarf mit einem Absaugstück oder Trockenrohr versehen werden – Druckausgleich beachten – keine geschlossene Apparatur bauen!

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Hinweise zur Destillation Abb. 5: Standardapparatur zur Destillation. Zur fraktionierenden Destillation unter Normaldruck wird eine Apparatur wie in Abbildung 5 verwendet. Dabei ist darauf zu achten, dass die Öffnung des Destillationsvorstoßes auch wirklich geöffnet ist. Es muss ein Druckausgleich gewährleiste sein, damit in der Apparatur in der Aufheizphase kein Überdruck entsteht. Zum Schutz Ihres Ölbadthermometers raten wir Ihnen ein 3 cm langes Gummischlauchstück (roter Vakuum-Schlauch seitlich aufzuschneiden) um das Ölbadthermometer zu legen. Damit können Sie dieses gefahrlos in die Stativklemmen einspannen ohne Glasbruch zu riskieren.

Destillations-thermometer

Destillationsbrückemit Claisenaufsatz

Vorstoß (ggf. zum

Wechselvorlage

Destillat

Vakuumanschluß)

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300LaboBib

©

RundkolbenRührfisch

Heizbad

Magnetrührermit Heizung

Ölbadthermometer

Labor-Hebebühne

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Abb. 6: Standardapparatur zur Destillation unter vermindertem Druck (Membranpumpe oder

Hochvakuum-Pumpe).

Wird eine Destillation unter vermindertem Druck durchgeführt verwenden Sie eine Apparatur wie

in Abbildung 6 dargestellt. Zwischen Destillationsbrücke und Membran- oder HV-Pumpe ist auf

jeden Fall einen Woulff’sche Flasche einzubauen. Diese dient zum Schutz der Membranpumpe und

zum gezielten, vorsichtigen Belüften der Destillationsapparatur nach Beendigung der Destillation

über den Hahn, an den Sie auch das Vakuum-Messgerät anschließen können.

Hinweise zur Filtration

500 mL

Membranpumpe

Büchnertrichter

Guko-Ring

Saugflasche

Woulff'sche Flasche

Abb. 7: Standardapparatur zur Filtration über einen Büchner-Trichter.

Destillations-thermometer

Destillationsbrückemit Claisenaufsatz

Vorstoß (ggf. zum

Wechselvorlage

Destillat

Vakuumanschluß)

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300LaboBib

©

RundkolbenRührfisch

Heizbad

Magnetrührermit Heizung

Ölbadthermometer

Labor-Hebebühne

Membranpumpe

Woulff'sche Flasche

Anschluss des Vakuum-Messgerätes an diesem

Hahn

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Zur Isolierung eines kristallinen Feststoffes verwenden Sie eine Apparatur wie in Abb. 7 dargestellt.

Auf die Saugflasche setzen Sie einen Satz von Gukoringen, damit der Büchner-Trichter zur

Saugflasche gut abgedichtet ist. Die Saugflasche wird mit der Woulff’schen Flasche verbunden, an

die das Vakuum mit Hilfe einer Membranpumpe angelegt wird. Wenn Sie den Hahn an der

Woulff’schen Flasche schließen, erzeugen Sie auf der Saugflasche einen Unterdruck, der das

Lösungsmittel vom Feststoff abtrennt.

Bevor Sie die Suspension in den Büchner-Trichter einfüllen, müssen Sie das Filterpapier zuerst mit

dem Lösungsmittel benetzen, dann das Vakuum anlegen, damit sich das Filterpapier vollständig auf

dem Boden des Büchner-Trichters aufliegt. Nur so ist gewährleistet, dass kein Feststoff während der

Filtration in die Saugflasche gelangt.

Hinweis zur Absorption aggressiver Reaktions-Gase

Sollten bei Ihren Reaktionen aggressive Gase wie HCl, HBr, Stickoxide, Brom, Chlor etc. entstehen

bzw. austreten können, werden diese durch geeignete Absorptionslösungen unwirksam gemacht.

Auf keinen Fall dürfen diese Gase ohne Vorbehandlung direkt in den Abzugsschacht geleitet

werden!

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Sicherheitsw aschflascheSicherheitsw aschflascheWaschflaschemit geeigneter

Absorptionslösung

Abb. 8 Aufbau der Absorptions-Apparatur für aggressive Gase.

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Zu den folgenden Hinweisen empfehlen wir die Lektüre von „Kapitel IV – Ausgewählte

Arbeitstechniken im Fortgeschrittenenpraktikum“[1] und die Hinweise im Buch „Praxis der

organischen Chemie – Ein Handbuch“[2].

Auch die Internetseite des IOP - Hünig, Kreitmeier, Märkl, Sauer gibt gute Hinweise zu

Arbeitsmethoden:

http://www.ioc-praktikum.de/methoden/praktikum.html

Auf der Internetseite der Universität Göttingen, Arbeitsgruppe Prof. Stalke finden Sie Video-

Sequenzen zu grundlegenden Arbeitstechniken und zu fortgeschrittenen Arbeitstechniken wie z.B.

der sogenannten Schlenktechnik:

http://www.stalke.chemie.uni-goettingen.de/virtuelles_labor/advanced/de.html

Auf der Internetseite der FU Berlin finden Sie ebenfalls viele nützliche Tips und Hinweise:

http://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chemie/studium/ocpraktikum/ressourcen/laborpraxis/index.html

Hinweise zum Einleiten von Acetylen

250 mL

20o

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PVC-Schlauch

Ableitungsschlauch

Acetylen-Flasche

Dewar mit Aceton/Trockeneis

Waschflache mit

Schwefelsäure konz.

Abb. 9 Skizze zum Aufbau einer Apparatur mit Acetylen-Einleitung.

Da Druckgasflaschen von Acetylen einen beachtlichen Teil an Aceton enthalten, muss dieses vor der

Reaktion durch eine Kühlfalle ausgefroren werden (Dewar mit Aceton/Trockeneiskühlung -78 °C).

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 17

Danach wird das Acetylen durch eine Sicherheitswaschflasche und dann durch eine Waschflasche

mit konz. H2SO4 zum Trocknen geleitet. Vor die Apparatur wird wiederum eine

Sicherheitswaschflasche geschaltet. In den Ableitungsschlauch bzw. direkt auf den Rückflußkühler

wird ein Blasenzähler zur Kontrolle der Durchflussmenge eingebaut.

Hinweise zur Kondensation von Ammoniak

Die Birch-Reduktion bzw. andere Reaktionen zur Erzeugung von Natrium- oder Lithiumamid werden

in der Regel in einer Apparatur mit KPG-Rührer und bei tiefen Temperaturen ausgeführt. Ammoniak

hat einen Siedepunkt von -33 °C und kann daher bei Temperaturen um -78 °C als Lösungsmittel für

solche Reaktionen verwendet werden. Da oftmals viskose Mischungen im Verlauf der Reaktion

auftreten wird ein KPG-Rührer verwendet.

ACHTUNG! AMMONIAK IST EIN STARKES ATEMGIFT REAKTIONEN NUR IN EINWANDFREI

FUNKTIONSFÄHIGEN DIGESTORIEN DURCHFÜHREN!

PVC-Schlauch

Waschflache mit

AUS

200 400300

500

60050 0

AN

AUS

AN

1000

AN

750

U/min

500oC

0

AUS

1500 25050

100

150200

300

LaboBib©

LaboBib©

NS29

250 mL

Aceton-TrockeneisKühler

KPG-Rührer

Dewar mit

Aceton/Trockeneis

Blasenzähler mit

Rückschlagventil und

Ableitungsschlauch aufsetzen

KOH-Plätzchen

Ammonaiak-

Gasflasche

Abb. 10 Skizze zum Aufbau einer Apparatur für die Kondensation von Ammoniak bei tiefen

Temperaturen (in der Regel -78 °C)

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 18

[1] R. Brückner, S. Brauckmüller, H.-D. Beckhaus, J. Dirksen, D. Goeppel, M. Oestreich, Praktikum

Präparative Organische Chemie-Organisch chemisches Fortgeschrittenenpraktikum Spektrum

Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, S. 60-86.

[2] J. Leonard, B. Lygo, G. Procter, Praxis der organischen Chemie - ein Handbuch Wiley-VCH,

Weinheim 1996. (in der Bibliothek zum Einsehen, nicht ausleihbar, CHE 512/061, oder im

Assistentenbüro).

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 19

3. Liste der Präparatekombinationen

3.1 Präparatekombination A

3.1.1 A1 - Synthese von Diphenylbutadiin

Ansatzgröße: Literaturansatz für A1-1, auch für A1-3 nur den Literaturansatz verwenden,

restliches Phenylacetylen wird gesammelt

A1-1: 1,2-Dibrom-1-phenylethan [1,2]

Ausbeute: 80%

Schmp.: 70–72 °C (Cyclohexan)

A1-2: Phenylacetylen [3,4]

Ausbeute: 75–85%

Sdp.: 40–45 °C / 17 hPa

nD20 = 1.5470.

A1-3: Diphenyl-butadiin [5]

Ausbeute: 70–80%

Schmp.: 87–88 °C (Ethanol, farblose nadelförmige Kristalle)

Literatur:

[1] Link zur Versuchsvorschrift im IOC: http://www.ioc-praktikum.de/iocp/versuche/2_2_5.pdf.

[2] H. Fieselmann, K. Sasse, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 1956, 89, 1775–1791.

[3] N. Campbell, B.K. Campbell, Org. Synth. Coll. Vol. 1963, 4, 763–765.

[4] Link zur Versuchsvorschrift im IOC: http://www.ioc-praktikum.de/iocp/versuche/3_1_1.pdf.

[5] I.D. Campbell, G. Eglinton, Org. Synth. Coll. Vol. 1973, 5, 517–519.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 20

3.1.2 A2 – Synthese von 2-Indanon

2,2-dimethylpent-4-insäureethy

Ansatzgröße: 1/10 des Literaturansatz, d.h. 0.1 mol Inden für A2-1

A2-1: 2,3-Dihydro-(1H)-inden-1,2-diol- 1-format [1]

wird nicht isoliert –gelbrauner Feststoff

A2-2: 2-Indanon[2]

Ausbeute: 69–80% über beide Stufen

Schmp.: 57–58 °C (H2O, farbloser Feststoff, nach

Wasserdampfdestillation)

Literatur:

[1] J. E. Heron, R. W. Schiessler, Org. Synth. Coll. Vol. 1973, 5, 647–649.

H2O2 / HCO2H

RT, 7hOH

O H

O

H2SO4 (aq.)

T

O

69-81%

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 21

3.1.3 A3 - Synthese von 5-Hydroxy-1,4-naphthochinon (Juglon)

Ansatzgröße: doppelter Literaturansatz für A3-1

A3-1: 5-Hydroxy-1,4-naphthochinon (Juglon) [1]

Ausbeute: 62%

Schmp.: 151–154 °C (nach SC)

Literatur:

[1] Internetseite Nachhaltigkeit im organisch-chemischen Praktikum,

http://www.oc-praktikum.de/nop/, Versuch-Nr. 7001.

[2] M. Oelgemöller, C. Jung, J. Mattay, Pure Appl. Chem. 2007, 79, 1939–1947.

[3] M. Oelgemöller, N. Healy, Green Chem. 2006, 8, 831–834.

[4] M. Oelgemöller, C. Jung, Green Chem. 2005, 7, 35–38.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 22

3.1.4 A4 - Synthese von 2-(2,4-Dinitrobenzyl)pyridin

Ansatzgröße: 1,60 g Benzylpyridin für A4-1

A4-1: 2-(2,4-Dinitrobenzyl)pyridin [1]

Ausbeute: 43–52%

Schmp.: 91–93 °C (Ethanol)

Literatur:

[1] N. M. Zaczek, W. D. Levy, J. Chem. Educ. 1982, 59, 705.

N H2SO4, T, 20 min

50%

HNO3

N

NO2

NO O

Sonnenlicht Dunkelheit

N

NO2

NHO O

farblos

blau

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 23

3.2 Präparatekombination B

3.1.2 B1 - Synthese von 3-(2-Chlorphenyl)propensäure

Ansatzgröße: doppelter Literaturansatz für B1-1

B1-1: 2-Brom-3-(2-chlorphenyl)propansäure [1]

Ausbeute: 57%

Schmp.: 118–119 °C (Benzol/Petrolether)

B1-2: 3-(2-Chlorphenyl)propensäure [1]

Ausbeute: 86%

Schmp.: 208–212 °C (H2O, farblose bis schwach gelbe nadelförmige

Kristalle)

Literatur:

[1] G. H. Cleland, J. Chem. Educ. 1978, 55, 814–815.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 24

3.2.2 B2 - Synthese von 3-Hxdroxy-4-methylthiazol-2(3H)-thion

Ansatzgröße: Literaturansatz für B2-1

B2-1: O-Ethyl-S-(2-oxopropyl)dithiocarbonat[1,2]

Ausbeute: 96%

B2-2: (E)-O-Ethyl-S-[2-(hydroxyimino)propyl]dithiocarbonat[1,2]

Ausbeute: 97%

Schmp.: 59–60 °C

B2-3: 3-Hxdroxy-4-methylthiazol-2(3H)-thion[1]

Ausbeute: 20%

Schmp.: 93–94 °C

Das Produkt B2-3 wird von Herrn Mike Müller (Raum 54-474, AG Prof. Hartung)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Ihn wenden. Das Produkt geben

Sie nach vollständiger Charakterisierung bei Herrn Mike Müller ab.

Literatur:

[1] Synthesevorschrift von Mike Müller.

[2] D. H. R. Barton, D. Crich, G. Kretzschmar, J. Chem. Soc. Perkin Trans 1 1986, 39–53.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 25

3.2.3 B3 - Synthese von Benzoldiazonium 4-Methylbenzolsulfonat

Ansatzgröße: 5-facher Literaturansatz für B3-1

B3-1: Benzoldiazonium 4-Methylbenzolsulfonat [1]

Ausbeute: 63%

Schmp.: 224 °C

Das Produkt B3-1 wird von Frau Dr. Disha Mungalpara (Raum 54-65, AG Prof. Kubik)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Sie wenden. Das Produkt geben Sie

nach vollständiger Charakterisierung bei Frau Dr. Disha Mungalpara ab.

Literatur:

[1] V. D. Filimonov, M. Trusova, P. Postnikov, E. A. Krasnokutskaya, Y. M. Lee, H. Y. Hwang, H. Kim,

K.-W. Chi, Organic Lett. 2008, 10, 3961–3964.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 26

3.2.4 B4 - Synthese von 2,2,2-Trichlor-1-(1H-pyrrol-2-yl)ethanon

Ansatzgröße: 1/10 Literaturansatz, d.h. 0.12 mol Pyrrol für B4-1

B4-1: 2,2,2-Trichlor-1-(1H-pyrrol-2-yl)ethanon [1]

Ausbeute: 80–85%

Sdp.: 102–106 °C / 100 hPa (farblose Flüssigkeit)

Das Produkt B4-1 wird von Frau Alexandra Fricke (Raum 54-376, AG Prof. Hartung)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Sie wenden. Das Produkt geben Sie

nach vollständiger Charakterisierung bei Frau Fricke ab.

Literatur:

[1] D. M. Bailey, R. E. Johnson, N. F. Albertson, Org. Synth. Coll. Vol. 1988, 6, 618.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 27

3.3 Präparatekombination C

3.3.1 C1 - Synthese von 1-Phenylcyclohex-1-en

Ansatzgröße: 1/5 des Literaturansatzes für C1-1

C1-1: 1-Phenylcyclohexanol [1]

wird nicht rein isoliert, sondern als Rohprodukt direkt dehydratisiert

C1-2: 1-Phenylcyclohex-1-en[1,2]

Ausbeute: 92% über beide Stufen

Sdp.: 92 °C / 6 hPa (farblose Flüssigkeit)

nD20 = 1.5665

Literatur:

[1] L.F. Tietze, Th. Eicher, U. Diedrichsen, A. Speicher Reactions and SynthesesWiley-VCH,

Weinheim 2007, S. 128.

[2] E. W. Garbisch, Jr., J. Org. Chem. 1961, 26, 4165–4166.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 28

3.3.2 C2 – Synthese von 1-Phenylpent-4-en-1-ol

Ansatzgröße: Literaturansatz für C2-1

C2-1: Etyhl-2-benzoylpent-4-enoat [1]

wird nicht isoliert

C2-2: 1-Phenylpent-4-en-1-on [1]

Ausbeute: 60%

Sdp.: 135 °C / 30 mbar (farbloses Öl)

C2-3: 1-Phenylpent-4-en-1-ol [1]

Ausbeute: 90%

Sdp.: 125 °C / 11 Torr (farblose Flüssigkeit)

Literatur:

[1] Synthesevorschrift von Irina Kempter.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 29

3.3.3 C3 - Synthese von 1,4,5,8-Tetrahydronaphthalin

Ansatzgröße: Literaturansatz für C3-1

C3-1: 1,4,5,8-Tetrahydronaphthalin [1]

Ausbeute: 70–75%

Schmp.: 52–53 °C (MeOH, farbloser Feststoff)

Literatur:

[1] R. Brückner, S. Brauckmüller, H.-D. Beckhaus, J. Dirksen, D. Goeppel, M. Oestreich, Praktikum

Präparative Organische Chemie-Organisch chemisches Fortgeschrittenenpraktikum Spektrum

Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, S. 276–277.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 30

3.3.4 C4 - Isolierung von 4-Allyl-2-methoxyphenol (Eugenol) aus Nelken

Nelken (im Mörser zerkleinert)

Soxhlet,Petrolether

OH

O

Ansatzgröße: Literaturansatz 50 g Nelken für die Soxhlet-Extraktion von C4-1

C4-1: Eugenol [1]

Ausbeute: ca. 4 g aus 50 g Nelken

Sdp.: 251-254 °C / 1013 hPa bzw. 125-126 °C / 19 hPa

nD20 = 1.5410

Literatur:

[1] S.Berger, D. Sicker, Classics in Spectroscopy Wiley-VCH, Weinheim 2009, S. 143–152.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 31

3.4 Präparatekombination D

3.4.1 D1 - Synthese von 2,4,6-Trimethylpyridin (2,4,6-Collidin)

Ansatzgröße: 0,07 mol tert-Butanol für D1-1

D1-1: 2,4,6-Trimethylpyryliumtetraflouroborat [1]

Ausbeute: 51%

Schmp.: 218–221 °C (Ethanol/Methanol, v/v= 1:1)

D1-2: 2,4,6-Trimethylpyridin [1]

Ausbeute: quantitativ

Sdp.: 171–172 °C / 1013 hPa (Destillation über KOH)

Literatur:

[1] F. Tietze, T. Eicher, Reaktionen und Synthesen, 2. Aufl., Thieme Verlag, Stuttgart, 1991, 348.

[2] A. T. Balaban, A. J. Boulton, Organ. Synth. Coll. Vol. 1973, 5, 1112.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 32

3.4.2 D2 – Synthese von Z-Crotonsäure

Ansatzgröße: 0,125 mol 2-Butanon für D2-1

D2-1: 1,3-Dibrombutan-2-on [1]

Ausbeute: 50–58%

Sdp.: 91–94 °C / 17 hPa

nD20 = 1.5252

D2-2: Z-Crotonsäure [1]

Ausbeute: 45%

Schmp.: 12–14 °C (Petrolether)

nD20 = 1.4453

Literatur:

[1] C. Rappe, Org. Synth., Coll. Vol. 1973, 6, 711–714.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 33

3.4.3 D3 – Synthese von 1-(p-Methoxyphenyl)pent-4-en-1-ol

Ansatzgröße: 0.1 mol p-Methoxybenzaldehyd für D3-1

D3-1: 1-(p-Methoxyphenyl)pent-4-en-1-ol [1,2]

Ausbeute: 62%

Sdp.: 107 °C / 0.01 mbar (farbloses Öl)

Das Produkt D3-1 wird von Herrn Alexander Heyer (Raum 54-378A, AG Prof. Hartung)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Ihn wenden. Das Produkt geben

Sie nach vollständiger Charakterisierung bei Herrn Heyer ab.

Literatur:

[1] Synthesevorschrift von Alexander Heyer.

[2] J. Hartung, M. Hiller, P. Schmidt, Liebigs Ann. 1996, 1425–1436.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 34

3.4.4 D4 – Isolierung von D-Limonen

Ansatzgröße: ca. 3 kg Orangen dünn abschälen und im Mixer (im Assistentenraum

ausleihen!) zerkleinern, bevor diese einer Wasserdampfdestillation

unterzogen werden.

D4-1: (4R)-(+)-1-Methyl-4-(1-methylethenyl)cyclohexen (Limonen) [1]

Ausbeute: ca. 1,5–2 g aus 5–6 Orangen

Sdp.: 75 °C / 36 hPa

nD25 = 1.4727

[α]20D = + 125.6

Literatur:

[1] F. H. Greenberg, J. Chem. Educ. 1968, 45, 537–538.

[2] Isolierung durch fraktionierte Destillation nach: R. Ikan, Natural Products, 2. Aufl., Academic

Press, New York, 1991, S. 182–187.

[3] Spektroskopie-Daten: S.Berger, D. Sicker, Classics in Spectroscopy Wiley-VCH, Weinheim 2009,

S. 359–372.

Orangen-schalen

aus ca. 3 kgOrangen

Extraktion

CH3

H3C

D-(+)-LimonenR-(+)-Limonen

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 35

3.4.5 D5 - Synthese von 2-(2,4-Dinitrobenzyl)pyridin

Ansatzgröße: 1,60 g Benzylpyridin für D5-1

D5-1: 2-(2,4-Dinitrobenzyl)pyridin [1]

Ausbeute: 43–52%

Schmp.: 91–93 °C (Ethanol)

Literatur:

[1] N. M. Zaczek, W. D. Levy, J. Chem. Educ. 1982, 59, 705.

N H2SO4, T, 20 min

50%

HNO3

N

NO2

NO O

Sonnenlicht Dunkelheit

N

NO2

NHO O

farblos

blau

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 36

3.5 Präparatekombination E

3.5.1 E1 - Synthese von 3,5-Bis(ethoxycarbonyl)-2,4-dimethylpyrrol

Ansatzgröße: 0,05 mol Anilin für E1-1

E1-1: 5-Ethoxycarbonyl-2,4-dimethylpyrrol [1]

Ausbeute: 89%

Schmp.: 68–70 °C

E1-2: 3,5-Bis(ethoxycarbonyl)-2,4-dimethylpyrrol [1]

Ausbeute: 66%

Schmp.: 134–135 °C (Ethanol/Wasser, v/v= 3:2)

Literatur:

[1] L.F. Tietze, Th. Eicher Reaktionen und Synthesen Thieme-Verlag, Stuttgart 1991, S. 324–325.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 37

3.5.2 E2 - Synthese von 1-(p-Chlorphenyl)pent-4-en-1-ol

Ansatzgröße: 0.1 mol p-Chlorbenzaldehyd für E2-1

E2-1: 1-(p-Chloryphenyl)pent-4-en-1-ol [1,2]

Ausbeute: 74%

Sdp.: 102–105 °C / 0.01 mbar

Das Produkt E2-1 wird von Herrn Alexander Heyer (Raum 54-378A, AG Prof. Hartung)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Ihn wenden. Das Produkt geben

Sie nach vollständiger Charakterisierung bei Herrn Heyer ab.

Literatur:

[1] Synthesevorschrift von Alexander Heyer.

[2] J. Hartung, M. Hiller, P. Schmidt, Liebigs Ann. 1996, 1425–1436.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 38

3.5.3 E3 - Synthese von 2,2,2-Trichlor-1-(1H-pyrrol-2-yl)ethanon

Ansatzgröße: 1/10 Literaturansatz, d.h. 0.12 mol Pyrrol für E3-1

E3-1: 2,2,2-Trichlor-1-(1H-pyrrol-2-yl)ethanon[1]

Ausbeute: 80–85%

Sdp.: 102–106 °C / 100 hPa (farblose Flüssigkeit)

Das Produkt E3-1 wird von Frau Alexandra Fricke (Raum 54-376, AG Prof. Hartung)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Sie wenden. Das Produkt geben Sie

nach vollständiger Charakterisierung bei Frau Fricke ab.

Literatur:

[1] D. M. Bailey, R. E. Johnson, N. F. Albertson, Org. Synth. Coll. Vol. 1988, 6, 618.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 39

3.5.4 E4 - Synthese von 3-(2-Chlorphenyl)propensäure

Ansatzgröße: doppelter Literaturansatz für E4-1

E4-1: 2-Brom-3-(2-chlorphenyl)propansäure [1]

Ausbeute: 57%

Schmp.: 118–119 °C (Benzol/Petrolether)

E4-2: 3-(2-Chlorphenyl)propensäure [1]

Ausbeute: 86%

Schmp.: 208–212 °C (H2O, farblose bis schwach gelbe nadelförmige

Kristalle)

Literatur:

[1] G. H. Cleland, J. Chem. Educ. 1978, 55, 814–815.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 40

3.5.5 E5 - Isolierung von 4-Allyl-2-methoxyphenol (Eugenol) aus Nelken

Nelken (im Mörser zerkleinert)

Soxhlet,Petrolether

OH

O

Ansatzgröße: Literaturansatz 50 g Nelken für die Soxhlet-Extraktion von E5-1

E5-1: Eugenol [1]

Ausbeute: ca. 4 g aus 50 g Nelken

Sdp.: 251-254 °C / 1013 hPa bzw. 125-126 °C / 19 hPa

nD20 = 1.5410

Literatur:

[1] S.Berger, D. Sicker, Classics in Spectroscopy Wiley-VCH, Weinheim 2009, S. 143–152.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 41

3.6 Präparatekombination F

3.6.1 F1 - Synthese von Synthese von 3-Hxdroxy-4-methylthiazol-2(3H)-thion

Ansatzgröße: Literaturansatz für F1-1

F1-1: O-Ethyl-S-(2-oxopropyl)dithiocarbonat[1,2]

Ausbeute: 96%

F1-2: (E)-O-Ethyl-S-[2-(hydroxyimino)propyl]dithiocarbonat[1,2]

Ausbeute: 97%

Schmp.: 59–60 °C

F1-3: 3-Hxdroxy-4-methylthiazol-2(3H)-thion[1]

Ausbeute: 20%

Schmp.: 93–94 °C

Das Produkt A2-3 wird von Herrn Mike Müller (Raum 54-474, AG Prof. Hartung)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Ihn wenden. Das Produkt geben

Sie nach vollständiger Charakterisierung bei Herrn Mike Müller ab.

Literatur:

[1] Synthesevorschrift von Mike Müller.

[2] D. H. R. Barton, D. Crich, G. Kretzschmar, J. Chem. Soc. Perkin Trans 1 1986, 39–53.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 42

3.6.2 F2 - Synthese von 2-Oxocyclohexan-1-carbonsäureethylester

Ansatzgröße: Literaturansatz für F2-1

F2-1: 1-Morpholinocyclohexen [1]

Ausbeute: 75–80%

Sdp.: 114–116 °C / 17 hPa (farblose Flüssigkeit)

nD23 = 1.513

F2-2: 2-Oxocyclohexan-1-carbonsäureethylester[2]

Ausbeute: 85–90%

Sdp.: 115–118 °C / 20 hPa (farblose Flüssigkeit)

nD20 = 1.479

Literatur:

[1] R. Brückner, S. Brauckmüller, H.-D. Beckhaus, J. Dirksen, D. Goeppel, M. Oestreich, Praktikum

Präparative Organische Chemie-Organisch chemisches Grundpraktikum Spektrum

Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, S. 268.

[2] R. Brückner, S. Brauckmüller, H.-D. Beckhaus, J. Dirksen, D. Goeppel, M. Oestreich, Praktikum

Präparative Organische Chemie-Organisch chemisches Grundpraktikum Spektrum

Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, S. 323.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 43

3.6.3 F3 - Synthese von Benzoldiazonium 4-Methylbenzolsulfonat

Ansatzgröße: 5-facher Literaturansatz für F3-1

F3-1: Benzoldiazonium 4-Methylbenzolsulfonat [1]

Ausbeute: 63%

Schmp.: 224 °C

Das Produkt F3-1 wird von Frau Dr. Disha Mungalpara (Raum 54-65, AG Prof. Kubik)

benötigt. Bei Fragen zur Synthese können Sie sich auch direkt an Sie wenden. Das Produkt geben Sie

nach vollständiger Charakterisierung bei Frau Dr. Disha Mungalpara ab.

Literatur:

[1] V. D. Filimonov, M. Trusova, P. Postnikov, E. A. Krasnokutskaya, Y. M. Lee, H. Y. Hwang, H. Kim,

K.-W. Chi, Organic Lett. 2008, 10, 3961–3964.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 44

3.6.4 F4 - Isolierung von Capsanthin aus rotem Paprikapulver

Ansatzgröße: 100 g rotes Paprikapulver für F4-1

F4-1: Capsanthin[1]

Ausbeute: ca. 69 mg aus 100 g

Schmp.: 174–175 °C

Literatur:

[1] S. Berger, D. Sicker, Classics in Spectroscopy Wiley-VCH, Weinheim 2009, S. 261–282.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 45

4. Anhang

4.1 Hinweise zur Dokumentation der Experimente (Laborjournal) und der Erstellung eines

Protokolls

Als Vorlage für den Laborjournaleintrag und das Musterprotokoll dient das Beispiel aus dem

Praktikumsbuch von R. Brückner et al.[1]

Ein wesentlicher Teil der Ausbildung im Praktikum wird der wissenschaftlichen Dokumentation von

Experimenten und der wissenschaftlichen Erstellung von Protokollen gewidmet. Auf den folgenden

Seiten finden Sie Mustereinträge für das Laborjournal und ein Musterprotokoll. Diese dienen als

Grundlage der Bewertung Ihrer Protokolle.

Sie führen ein DIN-A4 Heft als Laborjournal (keine fliegenden Blätter, kein Schnellhefter oder

Ordner!). Wir empfehlen ein DIN-A4 Heft kariert, mit mindesten 26 Blatt (sie können pro Experiment

ca. 2 Seiten vorsehen). Die Seiten werden fortlaufend nummeriert.

Die Eintragungen im Laborjournal sind nicht als Kopie der Versuchsvorschrift zu verstehen, sondern

dokumentieren die tatsächlichen Beobachtungen während der Durchführung des Experimentes.

Daher macht es auch keinen Sinn, das Laborjournal am Ende des Tages aus dem Gedächtnis zu

erstellen. Die Eintragungen erfolgen mit Datum und gegebenenfalls mit Uhrzeit während der

Laborzeit.

Gemäß den Grundsätzen „Guter wissenschaftlicher Praxis“ ist es selbstverständlich, dass die

Aufzeichnungen der Wahrheit entsprechen.[2,3]

Diese Aufzeichnungen dienen dann als Grundlage für die Erstellung des Versuchsprotokolls.

Das Versuchsprotokoll wird in elektronischer Form mit einem geeigneten Textverarbeitungs-

programm (WORD-Vorlage auf der Internetseite des Praktikums) und einem Grafikprogramm zum

Zeichnen von Strukturformeln erstellt.

Anbei einige Internetadressen auf deren Seiten kostenlose Programme enthalten sind, für die man

sich aber teilweise vor Nutzung registrieren muss.

Accelrys: http://accelrys.com/resource-center/downloads/freeware/index.html

ACD/ChemSketch: http://www.acdlabs.com/resources/freeware/chemsketch/

Marvin Sketch: http://www.chemaxon.com/products/marvin/marvinsketch/

C-Design: http://www.ch.tum.de/oc1/EFontain/C-Design/

Das Programm C-Design wurde im Skript genutzt um die Reaktionsapparaturen zu zeichnen, da eine

umfangreiche Laborgeräte-Bibliothek in diesem Programm zur Verfügung steht.

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4.2 Mustereintrag für das Laborjournal

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4.3 Muster für das Versuchsprotokoll Name: ____________________________ Platz-Nr.: ________ Versuchs-Nr.: Synthese von 2-Iodcyclohex-2-en-1-on 01.04. bis 02.04.2014

Ansatz:

Cyclohex-2-en-1-on (4.95 g, 51.5 mmol, 5.00 mL)

Iod (26.9 g, 106 mmol)

Durchführung:

Cyclohex-2-en-1-on (4.95 g, 51.5 mmol, 5.00 mL) wurde in CH2Cl2 (20 mL) und Pyridin (20 mL) gelöst.

Anschließend wurde bei 0 °C Iod (26.9 g, 106 mmol, 2.0 Äquiv.), ebenfalls in CH2Cl2 (20 mL) und

Pyridin (20 mL) gelöst, hinzugegeben. Es wurde 55 min bei 23 °C gerührt und Et2O (50 mL)

hinzugegeben. Die Reaktionslösung wurde mit H2O, wässriger HCl (1M), H2O und wässriger ges.

Na2S2O3-Lösung (jeweils 100 mL) gewaschen. Die organische Phase wurde über Na2SO4 getrocknet

und anschließend bei vermindertem Druck (400 hPa) vom Lösungsmittel befreit. Das Rohprodukt

war ein gelber Feststoff, der aus Diethylether/Pentan (9:1, v/v) umkristallisiert wurde.

Ausbeute: 9.26 g (41.7 mmol, 81%, Lit.[1]: 87%) schwach gelber Feststoff

Schmp.: 94-95 °C (Lit.[1]: 94 °C)

DC: Rf= 0.49 [SiO2, Pentan/Aceton = 5:1 (v/v)]

1H-NMR (600 MHz, CDCl3): = 2.09 (tt, J = 6.4 Hz, 2H, 5-H), 2.45 (td, Jt = 5.8 Hz, Jd = 4.1 Hz, 2H, 4-H),

2.67 (mc, 2H, 6-H), 7.78 (t, J= 4.3 Hz, 1H, 3-H).

IR (KBr, cm-1): 𝜈 = 2960, 1682 (CO), 1465, 1420, 1360, 1285, 1025, 915, 895, 765, 522, 495.

Literatur [1] S. Winnstein, J. Am. Chem. Soc. 1942, 64, 2792−2795.

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Anmerkungen zur Erstellung des Protokolls:

Das Protokoll ist kein ausschweifender Deutschaufsatz, den Sie für die Assistenten schreiben

(trotzdem sollten Sie auf korrekte Schreibweise achten!). Das Protokoll ist eine

Dokumentation Ihrer Labortätigkeit und wird anhand der Einträge im Laborjournal erstellt.

Kürze ist geboten, aber trotzdem müssen alle Einzelheiten der Versuchsdurchführung in

einem zusammenhängenden Text enthalten sein, damit das Experiment von Dritten

reproduziert werden kann.

Sollten Sie den Versuch abweichend von der Versuchsvorschrift im Skript durchgeführt

haben oder sollten Sie Verbesserungsvorschläge haben, können Sie dies im Protokoll als

Anmerkung einfügen.

Das Protokoll beginnt mit dem Namen und der Platznummer, gefolgt vom IUPAC-Namen des

Reaktionsproduktes und einer Datumsangabe.

Darunter folgt die Reaktionsgleichung mit Angabe der Summenformeln und Molmassen

(Molmassen werden immer mit 2 Nachkommastellen angegeben!).

Geben Sie die Einwaagen und mol/mmol-Angaben etc. mit drei signifikanten Stellen an

(Beispiel: 1.543 g werden als 1.54 g angegeben, 105.25 mmol als 105 mmol etc.). Ausnahme

Molmassen, diese werden immer mit 2 Nachkommastellen angeben!

Nach der Reaktionsgleichung folgt die Angabe des Ansatzes, wobei nur die Edukte und

übrigen Reagenzien (ohne Lösungsmittel) angegeben werden. Danach folgt die eigentliche

Versuchsbeschreibung.

Einige Schreib- und Formulierungshilfen: Ether, Petrolether und Ethanol schreibt man mit

„E“ und nicht mit „Ä“. Man kristallisiert „aus“ einem Lösungsmittel um und nicht in einem

Solvens um. Man „filtriert“, absaugen ist Laborsprache und sollte nicht verwendet werden.

Formulierungen wie „in einem Dreihalskolben“, „über einen Büchner-Trichter“, „in einen

Scheidetrichter überführt“ lassen Sie weg. Sie werden „Experten“ und als solche ist Ihnen

klar:

o Wird eine Lösung zu einem Reaktionsansatz unter Erhitzen hinzugetropft, ist ein

Mehrhalskolben mit Dimrothkühler erforderlich.

o Ein suspendierter Feststoff wird filtriert, in dem Sie folgende Apparatur verwenden:

Büchner-Trichter, Gukoring, Absaugflasche und Woulff‘sche Flasche.

Danach erfolgt die Angabe der Ausbeute in g, mmol und % (diese %-Angabe erfolgt immer

ohne Nachkommastelle, als ganze Zahl und bezieht sich auf die theoretisch mögliche

Ausbeute, die sich aus der eingesetzten Minderkomponente ergibt. Nicht als %-Angabe der

Literatur-Ausbeute!).

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Als zusätzliche Information wird die Literatur-Ausbeute in Klammer angegeben, die mit der

entsprechenden Literaturstelle gekennzeichnet ist.

Danach werden die physikalischen Daten mit Literatur-Vergleich angegeben.

Schmelzpunkt: Schmp.: 150-152 °C (Lit.:[1] 152-153 °C) Siedepunkt: Sdp.: 135-140 °C/20 hPa (Lit.:[1] 136-138 °C/22 hPa)

[Anmerkung: 1 hPa = 100 Pa = 1 mbar um die alte aber immer noch weit verbreitete Angabe Torr umzurechnen

gilt: 1 Torr 1.3332 hPa]

Brechungsindex: nD25 = 1.549 (Lit.:[1] nD

25 = 1.546)

Spezifischer Drehwert: []D20 = - 79.4° (c = 1.0, EtOH) { Lit.:[1] []D

20 = - 79.8° } Dünnschichtchromatographie: Rf = 0.53 [SiO2, Aceton/Pentan = 1:5 (v/v)]

[Lit.:[1] Rf = 0.51, SiO2, Aceton/Pentan 1:5 (v/v)]

Nun werden IR- und 1H-NMR-Spektrum beschrieben.

Angaben zum IR-Spektrum:

IR (KBr, cm-1): 𝜈 = 2960, 1682 (CO), 1465, 1420, 1360, 1285, 1025, 915, 895, 765, 522, 495.

oder

IR (NaCl-Film, cm-1): 𝜈 = 3200 (OH), 3095, 2950, 1720 (CO), 1650, 1460, 1435, 1150, 1010,

865, 750 (CBr).

Die Angabe nach IR gibt an, dass die Feststoff-Probe als KBr-Pressling (KBr, cm-1) oder eine

Flüssigkeits-Probe als Film zwischen NaCl-Platte (NaCl-Film, cm-1) vermessen wurde. Die

Hauptbanden werden als Wellenzahl der Einheit (cm-1) ohne Nachkommastelle angegeben.

Eine Zuordnung der IR-Banden erfolgt nur dort, wo es eindeutig möglich ist.

Angaben zum 1H-NMR-Spektrum:

In der Klammer werden die Messfrequenz (400 MHz, 200 MHz und 600 MHz etc.) und das

verwendete deuterierte Lösungsmittel (CDCl3, CD2Cl2, CD3OD, D6-DMSO, D2O etc.)

angegeben.

Zur Charakterisierung von Multiplizitäten von NMR-Signalen verwendet man folgende

Abkürzungen: s = Singulett, d = Dublett, t = Triplett, q = Quartett, m = Multiplett, br. s =

breites Singulett usw., dd = Dublett von Dubletts, dt = Dublett von Tripletts.

Alle Signale werden mit der chemischen Verschiebung (2 Nachkommastellen) ihres

Zentrums sowie den Kopplungskonstanten J in Hz angegeben. Sollte ein Signal nicht

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aufgelöst sein, gibt man einen Verschiebungsbereich (Multiplett, m) an [z.B. = 7.20 – 7.85

(m, 5 H, Ar-H)].

Danach folgt die Angabe der Anzahl an H-Atomen (ganze Zahl), die sich aus der Integration

ergeben und für das Molekül zutreffen. Als letzte Angabe folgt die Zuordnung der Signale

gemäß der Nummerierung des Moleküls. Dazu wird eine Strukturformel mit Nummerierung

der Atome (gemäß der IUPAC Nomenklatur) erstellt und die H-Atome mit der

Positionsnummer des H-Atom tragenden Gerüstatoms versehen (z.B. 3-H bedeutet: das H-

Atom am Kohlenstoffatom 3).

1H-NMR (400 MHz, CDCl3): = 2.09 (tt, Jt= 6.4 Hz, 2 H, 5-H), 2.45 (td, Jt = 5.8 Hz, Jd = 4.1

Hz, 2 H, 4-H), 2.67 (mc, 2 H, 6-H), 7.78 (t, J = 4.3 Hz, 1 H, 3-H).

Zum Abschluss des Protokolls erfolgt die Angabe von Literaturzitaten.

Zeitschriften: [1] S. Winnstein, J. Am. Chem. Soc. 1942, 64, 2792−2795. (Beispiel mit Jahrgang)

[1] Th. Hundsdorf, H. Neunhoeffer, Synthesis 2001, 1800−1805. (Beispiel ohne Jahrgang)

Buchbeiträge:

D. L. Boger, S. M. Weinreb, Hetero Diels-Alder Methodology in Organic Synthesis;

Academic Press: New York, 1987, S. 323–335.

[1] R. Brückner, S. Braukmüller, H.-D. Beckhaus, J. Dirksen, D. Goeppel und M. Oestreich „Praktikum Präparative Organische Chemie – Organisch Chemisches Grundpraktikum“ Spektrum Akademischer Verlag: Heidelberg 2008, S.44−48

[2] Leitfaden der DFG: „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ auf der Seite der DFG abrufbar, http://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/gwp/ (zuletzt abgerufen am 02.04.2014)

[3] Gemeinsames Positionspapier des Allgemeinen Fakultätentags (AFT), der Fakultätentage und des Deutschen Hochschulverbands (DHV) vom 9. Juli 2012 „Gute wissenschaftliche Praxis für das Verfassen wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten“, abrufbar unter folgender Adresse: http://www.hochschulverband.de/cms1/uploads/media/Gute_wiss._Praxis_Fakultaetentage_01.pdf

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4.4 H- und P-Sätze - Tabelle von der Internetseite: www.arbeits-umweltschutz.tu-berlin.de

GHS01 Explosivstoffe

können durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen auch ohne Beteiligung von Luftsauerstoff explodieren.

GHS02 Entzündlich

a) Flüssigkeiten mit Flammpunkt < 0°C und Siedpunkt ~ 35°C b) Gase, die unter Normalbedingungen bei Luftkontakt entzündlich sind c) Feststoffe, die bei kurzzeitiger Zündquellen-Einwirkung leicht entzündet

werden d) Flüssigkeiten mit Flammpunkt < 21°C e) Stoffe, die bei gewöhnlicher Temperatur sich an Luft erhitzen und

entzünden f) Stoffe, die bei Feuchtigkeit hochentzündliche Gase in gefährlicher Menge

entwickeln.

GHS03 Brandfördernde Stoffe und org. Peroxide

i. d. R. selbst nicht brennbar, erhöhen aber bei Berührung mit brennbaren Stoffen (durch Sauerstoffabgabe) die Brandgefahr und Brandheftigkeit.

GHS04 Gase unter Druck

Gase unter Druck, verdichtete, verflüssigte, tiefgekühlt verfl., gelöste Gase

GHS05 Korrosive Stoffe

können bei Berührung lebendes Gewebe zerstören (z.B. Säuren mit pH ~ 2, Laugen mit pH ~ 11,5)

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GHS06 Giftige Stoffe

können in sehr geringer Menge beim Einatmen, Verschlucken oder Hautresorption zum Tode oder zu akuten oder chronischen Gesundheitsschäden führen,

GHS07 Reizende oder sensibilisierende Stoffe (Haut, Augen)

a) können bei Kontakt deutliche Entzündungen der Haut oder Augenschäden hervorrufen.

b) können bei Hautkontakt Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) auslösen.

GHS08 reizende oder sensibilisierende Stoffe (Einatmung), Krebserregende, mutagene, teratogene Stoffe

a) können beim Menschen Krebs erregen oder die Krebshäufigkeit erhöhen b) können beim Menschen vererbbare genetische Schäden hervorrufen c) können beim Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder

fruchtschädigend wirken Kat. 1: bekanntermaßen Kat. 2: angenommen aufgrund hinreichender Anhaltspunkte Kat. 3: geben wegen möglicher krebserzeugender Wirkung beim Menschen

Anlass zu Besorgnis – aufgrund einiger, jedoch nicht Ausreichender Anhaltspunkte

GHS09 Umweltgefährdende Stoffe

können Naturhaushalt, Wasser, Boden, Luft, Klima, Tiere, Pflanzen oder Mikro-organismen derart verändern, dass dadurch Gefahren für die Umwelt entstehen.

GEFAHRENHINWEISE (H-Sätze) (Das Kodifizierungssystem für GHS - Gefahrenhinweise wird noch im UN – Sach-verständigenausschuss diskutiert; deshalb könnten Änderungen notwendig sein.)

H200-Reihe: Physikalische Gefahren

H200 Instabil, explosiv

H201 Explosiv, Gefahr der Massenexplosion.

H202 Explosiv; große Gefahr durch Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

H203 Explosiv; Gefahr durch Feuer, Luftdruck oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

H204 Gefahr durch Feuer oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

H205 Gefahr der Massenexplosion bei Feuer.

H220 Extrem entzündbares Gas.

H221 Entzündbares Gas.

H222 Extrem entzündbares Aerosol.

H223 Entzündbares Aerosol.

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H224 Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar.

H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.

H226 Flüssigkeit und Dampf entzündbar.

H228 Entzündbarer Feststoff.

H240 Erwärmung kann Explosion verursachen.

H241 Erwärmung kann Brand oder Explosion verursachen.

H242 Erwärmung kann Brand verursachen.

H250 Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst.

H251 Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.

H252 In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.

H260 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können.

H261 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.

H270 Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel.

H271 Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel.

H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel.

H280 Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.

H281 Enthält tiefgekühltes Gas; kann Kälteverbrennungen oder -Verletzungen verursachen.

H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.

H300-Reihe: Gesundheitsgefahren

H300 Lebensgefahr bei Verschlucken.

H301 Giftig bei Verschlucken.

H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.

H304 Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.

H310 Lebensgefahr bei Hautkontakt.

H311 Giftig bei Hautkontakt.

H312 Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.

H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.

H315 Verursacht Hautreizungen.

H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.

H318 Verursacht schwere Augenschäden.

H319 Verursacht schwere Augenreizung.

H330 Lebensgefahr bei Einatmen.

H331 Giftig bei Einatmen.

H332 Gesundheitsschädlich bei Einatmen.

H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.

H335 Kann die Atemwege reizen.

H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.

H340 Kann genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H341 Kann vermutlich genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

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H350 Kann Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H350 i Kann bei Einatmen Krebs erzeugen.

H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H360 Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (konkrete Wirkung angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass die Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H360 F Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

H360 D Kann das Kind im Mutterleib schädigen.

H360 FD Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen.

H360 Fd Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.

H360 Df Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

H361 Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (konkrete Wirkung angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass die Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht)

H361 f Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

H361 d Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.

H361 fd Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.

H362 Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen.

H370 Schädigt die Organe (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H371 Kann die Organe schädigen (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H372 Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H373 Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H400-Reihe: Umweltgefahren

H400 Sehr giftig für Wasserorganismen.

H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.

H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

H413 Kann für Wasserorganismen schädlich sein, mit langfristiger Wirkung.

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Ergänzende Gefahrenmerkmale und Kennzeichnungselemente (EUH-Sätze)

EUH 001 In trockenem Zustand explosiv.

EUH 006 Mit und ohne Luft explosionsfähig.

EUH 014 Reagiert heftig mit Wasser.

EUH 018 Kann bei Verwendung explosionsfähige/ entzündbare Dampf/ Luft-Gemische bilden.

EUH 019 Kann explosionsfähige Peroxide bilden.

EUH 044 Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss.

EUH 029 Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase.

EUH 031 Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.

EUH 032 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase.

EUH 066 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.

EUH 070 Giftig bei Berührung mit den Augen.

EUH 071 Wirkt ätzend auf die Atemwege.

EUH 059 Die Ozonschicht schädigend.

EUH 201 Enthält Blei. Nicht für den Anstrich von Gegenständen verwenden, die von Kindern gekaut oder gelutscht werden könnten.

201 A Achtung! Enthält Blei.

EUH 202 Cyanacrylat. Gefahr. Klebt innerhalb von Sekunden Haut und Augenlider zusammen. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.

EUH 203 Enthält Chrom(VI). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH 204 Enthält Isocyanate. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH 205 Enthält epoxidhaltige Verbindungen. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH 206 Achtung! Nicht zusammen mit anderen Produkten verwenden, da gefährliche Gase (Chlor) freigesetzt werden können.

EUH 207 Achtung! Enthält Cadmium. Bei der Verwendung entstehen gefährliche Dämpfe. Hinweise des Herstellers beachten. Sicherheitsanweisungen einhalten.

EUH 208 Enthält (Name des sensibilisierenden Stoffes). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH 209 Kann bei Verwendung leicht entzündbar werden.

209 A Kann bei Verwendung entzündbar werden.

EUH 210 Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage erhältlich.

EUH 401 Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.

Global Harmonisierte System (GHS) in der EU SICHERHEITSHINWEISE (P-Sätze)

P 100-Reihe: Allgemeines

P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.

P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.

P103 Vor Gebrauch Kennzeichnungsetikett lesen.

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P 200-Reihe: Prävention

P201 Vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen.

P202 Vor Gebrauch alle Sicherheitshinweise lesen und verstehen.

P210 Von Hitze / Funken / offener Flamme / heißen Oberflächen fernhalten nicht rauchen.

P211 Nicht gegen offene Flamme oder andere Zündquelle sprühen.

P220 Von Kleidung /…/ brennbaren Materialien fernhalten/entfernt aufbewahren.

P221 Mischen mit brennbaren Stoffen /… unbedingt verhindern.

P222 Kontakt mit Luft nicht zulassen.

P223 Kontakt mit Wasser wegen heftiger Reaktion und möglichem Aufflammen unbedingt verhindern.

P230 Feucht halten mit …

P231 Unter inertem Gas handhaben.

P232 Vor Feuchtigkeit schützen.

P233 Behälter dicht verschlossen halten.

P234 Nur im Originalbehälter aufbewahren.

P235 Kühl halten.

P240 Behälter und zu befüllende Anlage erden.

P241 Explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel / Lüftungsanlagen / Beleuchtung /… verwenden.

P242 Nur funkenfreies Werkzeug verwenden.

P243 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen.

P244 Druckminderer frei von Fett und Öl halten.

P250 Nicht schleifen / stoßen /…/ reiben.

P251 Behälter steht unter Druck: Nicht durchstechen oder verbrennen, auch nicht nach der Verwendung.

P260 Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.

P261 Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.

P262 Nicht in die Augen, auf die Haut oder auf die Kleidung gelangen lassen.

P263 Kontakt während der Schwangerschaft / und der Stillzeit vermeiden.

P264 Nach Gebrauch … gründlich waschen.

P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.

P271 Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.

P272 Kontaminierte Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen.

P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden.

P280 Schutzhandschuhe / Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen.

P281 Vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung verwenden.

P282 Schutzhandschuhe / Gesichtsschild / Augenschutz mit Kälteisolierung tragen.

P283 Schwer entflammbare / flammhemmende Kleidung tragen.

P284 Atemschutz tragen.

P285 Bei unzureichender Belüftung Atemschutz tragen.

P231 + P232

Unter inertem Gas handhaben. Vor Feuchtigkeit schützen.

P235 + P410

Kühl halten. Vor Sonnenbestrahlung schützen.

P 300-Reihe: Reaktion

P301 BEI VERSCHLUCKEN:

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P302 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT:

P303 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar):

P304 BEI EINATMEN:

P305 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN:

P306 BEI KONTAMINIERTER KLEIDUNG:

P307 BEI EXPOSITION:

P308 BEI EXPOSITION ODER FALLS BETROFFEN:

P309 BEI EXPOSITION ODER UNWOHLSEIN:

P310 Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P311 GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P312 Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P313 Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P314 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P315 Sofort ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P320 Besondere Behandlung dringend erforderlich (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).

P321 Besondere Behandlung (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).

P322 Gezielte Maßnahmen (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).

P330 Mund ausspülen.

P331 KEIN Erbrechen herbeiführen.

P332 Bei Hautreizung:

P333 Bei Hautreizung oder -ausschlag:

P334 In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.

P335 Lose Partikel von der Haut abbürsten.

P336 Vereiste Bereiche mit lauwarmem Wasser auftauen. Betroffenen Bereich nicht reiben.

P337 Bei anhaltender Augenreizung:

P338 Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen weiter ausspülen.

P340 Die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.

P341 Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.

P342 Bei Symptomen der Atemwege:

P350 Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.

P351 Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen.

P352 Mit viel Wasser und Seife waschen.

P353 Haut mit Wasser abwaschen / duschen.

P360 Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen und danach Kleidung ausziehen.

P361 Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen.

P362 Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.

P363 Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen.

P370 Bei Brand:

P371 Bei Großbrand und großen Mengen:

P372 Explosionsgefahr bei Brand.

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P373 KEINE Brandbekämpfung, wenn das Feuer explosive Stoffe / Gemische / Erzeugnisse erreicht.

P374 Brandbekämpfung mit üblichen Vorsichtsmaßnahmen aus angemessener Entfernung.

P375 Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.

P376 Undichtigkeit beseitigen, wenn gefahrlos möglich.

P377 Brand von ausströmendem Gas: Nicht löschen, bis Undichtigkeit gefahrlos beseitigt werden kann.

P378 … zum Löschen verwenden.

P380 Umgebung räumen.

P381 Alle Zündquellen entfernen, wenn gefahrlos möglich.

P390 Verschüttete Mengen aufnehmen, um Materialschäden zu vermeiden.

P391 Verschüttete Mengen aufnehmen.

P301 + P310

BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFOMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P301 + P312

BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P301 + P330 + P331

BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen.

P302 + P334

BEI KONTAKT MIT DER HAUT: In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.

P302 + P350

BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.

P302 + P352

BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.

P303 + P361 + P353

BEI KONTAKT MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle beschmutzten, getränkten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.

P304 + P340

BEI EINATMEN: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.

P304 + P341

BEI EINATMEN: Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.

P305 + P351 + P338

BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.

P306 + P360

BEI KONTAKT MIT DER KLEIDUNG: Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen und danach Kleidung ausziehen.

P307 + P311

BEI EXPOSITION: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P308 + P313

BEI EXPOSITION ODER FALLS BETROFFEN: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P309 + P311

BEI EXPOSITION ODER UNWOHLSEIN: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P332 + P313

Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

Fortgeschrittene Laboratoriumstechniken – Bachelor Chemie Seite | 59

P333 + P313

Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P335 + P334

Lose Partikel von der Haut abbürsten. In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.

P337 + P313

Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P342 + P311

Bei Symptomen der Atemwege: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P370 + P376

Bei Brand: Undichtigkeit beseitigen, wenn gefahrlos möglich.

P370 + P378

Bei Brand: … zum Löschen verwenden.

P370 + P380

Bei Brand: Umgebung räumen.

P370 + P380 + P375

Bei Brand: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.

P371 + P380 + P375

Bei Großbrand und großen Mengen: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.

P 400-Reihe: Aufbewahrung

P401 … aufbewahren.

P402 An einem trockenen Ort aufbewahren.

P403 An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.

P404 In einem geschlossenen Behälter aufbewahren.

P405 Unter Verschluss aufbewahren.

P406 In korrosionsbeständigem /… Behälter mit korrosionsbeständiger Auskleidung aufbewahren.

P407 Luftspalt zwischen Stapeln / Paletten lassen.

P410 Vor Sonnenbestrahlung schützen.

P411 Bei Temperaturen von nicht mehr als … °C / … aufbewahren.

P412 Nicht Temperaturen von mehr als 50 °C aussetzen.

P413 Schüttgut in Mengen von mehr als … kg bei Temperaturen von nicht mehr als … °C aufbewahren

P420 Von anderen Materialien entfernt aufbewahren.

P422 Inhalt in / unter … aufbewahren

P402+P404 In einem geschlossenen Behälter an einem trockenen Ort aufbewahren.

P403+P233 Behälter dicht verschlossen an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.

P403+P235 Kühl an einem gut belüfteten Ort aufgewahren.

P410+P403 Vor Sonnenbestrahlung geschützt an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.

P410+P412 Vor Sonnenbestrahlung schützen und nicht Temperaturen von mehr als 50 °C aussetzen.

P411+ P235

Kühl und bei Temperaturen von nicht mehr als … °C aufbewahren

P 500-Reihe: Entsorgung

P501 Inhalt / Behälter … zuführen.