Fortpflanzung und Entwicklung bei Vögeln · 2016-03-22 · H ARBEITSBLATT Fortpflanzung und...

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© Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2016 Fortpflanzung und Entwicklung bei Vögeln 1 Arbeitsteilige Einzelarbeit: Partner 1: Lies den Text „Fortpflanzung und Bildung des Hühnereies“ aufmerksam durch. Fertige eine Tabelle an, in der du die einzelnen Vorgänge mit Angabe des Ortes aufführst. Partner 2: Lies den Text „Entwicklung des Kükens“ aufmerksam durch. Liste die einzelnen Entwicklungsschritte auf, indem du einen Zeitstrahl anlegst. 2 Partnerarbeit: Nenne deinem Partner die wichtigsten Inhalte aus deinem Text. $ $ Fortpflanzung und Bildung des Hühnereies Damit sich ein Küken entwickeln kann, muss ein Hühnerei befruchtet werden. Während der Paarung presst der Hahn seine hintere Kör- peröffnung, die Kloake, fest auf die Kloake der Henne. Die Spermien des Hahns können so in die Kloake des Huhns gelangen und den Eileiter hinauf wandern. Die weiblichen Geschlechtszellen der Henne, die Eizellen, reifen im Eierstock heran. Sie bezeich- net man als Dotterkugeln, denn sie enthalten eine große Menge an Nährstoffen. Dotterkugeln enthalten einen Zellkern und einen scheiben- förmigen Bestandteil, die Keimscheibe, aus der sich der Embryo entwickelt. Eine Dotterkugel löst sich aus dem Eierstock und wandert durch den Eileiter Richtung Kloa- ke. Dabei kann eine Spermienzelle in die Dotter- kugel eindringen. Das Verschmelzen der beiden Zellkerne von Spermienzelle und Dotterkugel nennt man Befruchtung. Die befruchtete Eizelle wandert im Eileiter weiter und wird mit einem weiteren Eiteil, dem sogenannten Eiklar, ausgestattet. Dieses enthält Eiweißfäden, die Hagelschnüre, die die Dotter- kugel in der Mitte des Eies halten. Am Ende des Eileiters erhält das Ei noch Schalenhäute, die eine Luftkammer zwischen sich einschließen. Zum Schluss wird in der Schalendrüse eine feste Kalkschale hergestellt. Diese besitzt ca. 10 000 winzige Öffnungen, über die Luft mit der Umwelt ausgetauscht werden kann. Entwicklung des Kükens Ungefähr 24 Stunden nach der Befruchtung wird das Ei im Nest abgelegt. Erst wenn die Henne anfängt, das Ei zu bebrüten, beginnt die Entwicklung des Kükens. Dabei ist die Wärme der Henne die Grundvoraussetzung. Die Henne dreht das Ei, damit es nicht von unten auskühlt. Die Hagelschnüre im Inneren des Eies halten die Dotterkugel so, dass sich die Keimscheibe immer am warmen Bauch der Henne befindet. Nach zwei Tagen sind die ersten Blutgefäße zu erkennen, die den Dotter überziehen. Der Embryo kann so mit den Nährstoffen aus dem Dotter und dem Eiklar versorgt werden. Der Dot- ter enthält Eiweißstoffe und Fette, das Eiklar viel Wasser, Vitamine, Salze und Eiweißstoffe. Sechs Tage nach der Eiablage sind bereits die ersten Anlagen, Flügel und Beine erkennbar. Am 14. Tag wiegt der Embryo zehn Gramm und die Gestalt des Kükens ist schon vorhanden. Der Kopf ist verhältnismäßig groß und die ersten Federn sind erkennbar. Mit dem 19. Tag dreht sich das Küken zur Luft- kammer, öffnet mit dem Schnabel die Schalen- haut und beginnt zu atmen. Das Küken öffnet die Schale mit seinem Eizahn, dem festen Kalkauf- satz auf dem Oberschnabel. Am 21. Tag stemmt sich das Küken mit vollem Körpereinsatz gegen die Schalenwand, öffnet das Ei und schlüpft heraus. Das Küken kann sofort stehen und laufen. Hoden Eierstock Eileiter Kloake

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  © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2016

Fortpflanzung und Entwicklung bei Vögeln

1  Arbeitsteilige Einzelarbeit: Partner 1: Lies den Text „Fortpflanzung und Bildung des Hühnereies“ aufmerksam durch. Fertige eine Tabelle an, in der du die einzelnen Vorgänge mit Angabe des Ortes aufführst. Partner 2: Lies den Text „Entwicklung des Kükens“ aufmerksam durch. Liste die einzelnen Entwicklungsschritte auf, indem du einen Zeitstrahl anlegst.

2  Partnerarbeit: Nenne deinem Partner die wichtigsten Inhalte aus deinem Text.

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Fortpflanzung und Bildung des Hühnereies Damit sich ein Küken entwickeln kann, muss ein Hühnerei befruchtet werden. Während der Paarung presst der Hahn seine hintere Kör-peröffnung, die Kloake, fest auf die Kloake der Henne. Die Spermien des Hahns können so in die Kloake des Huhns gelangen und den Eileiter hinauf wandern.   Die weiblichen Geschlechtszellen der Henne, die Eizellen, reifen im Eierstock heran. Sie bezeich-net man als Dotterkugeln, denn sie enthalten eine große Menge an Nährstoffen. Dotterkugeln enthalten einen Zellkern und einen scheiben-förmigen Bestandteil, die Keimscheibe, aus der sich der Embryo entwickelt.   Eine Dotterkugel löst sich aus dem Eierstock und wandert durch den Eileiter Richtung Kloa-ke. Dabei kann eine Spermienzelle in die Dotter-kugel eindringen. Das Verschmelzen der beiden Zellkerne von Spermienzelle und Dotterkugel nennt man Befruchtung.   Die befruchtete Eizelle wandert im Eileiter weiter und wird mit einem weiteren Eiteil, dem sogenannten Eiklar, ausgestattet. Dieses enthält Eiweißfäden, die Hagelschnüre, die die Dotter-kugel in der Mitte des Eies halten. Am Ende des Eileiters erhält das Ei noch Schalenhäute, die eine Luftkammer zwischen sich einschließen. Zum Schluss wird in der Schalendrüse eine feste Kalkschale hergestellt. Diese besitzt ca. 10 000 winzige Öffnungen, über die Luft mit der Umwelt ausgetauscht werden kann. 

Entwicklung des Kükens Ungefähr 24 Stunden nach der Befruchtung wird das Ei im Nest abgelegt. Erst wenn die Henne anfängt, das Ei zu bebrüten, beginnt die Entwicklung des Kükens. Dabei ist die Wärme der Henne die Grundvoraussetzung. Die Henne dreht das Ei, damit es nicht von unten auskühlt. Die Hagelschnüre im Inneren des Eies halten die Dotterkugel so, dass sich die Keimscheibe immer am warmen Bauch der Henne befindet.   Nach zwei Tagen sind die ersten Blutgefäße zu erkennen, die den Dotter überziehen. Der Embryo kann so mit den Nährstoffen aus dem Dotter und dem Eiklar versorgt werden. Der Dot-ter enthält Eiweißstoffe und Fette, das Eiklar viel Wasser, Vitamine, Salze und Eiweißstoffe. Sechs Tage nach der Eiablage sind bereits die ersten Anlagen, Flügel und Beine erkennbar. Am 14. Tag wiegt der Embryo zehn Gramm und die Gestalt des Kükens ist schon vorhanden. Der Kopf ist verhältnismäßig groß und die ersten Federn sind erkennbar.   Mit dem 19. Tag dreht sich das Küken zur Luft-kammer, öffnet mit dem Schnabel die Schalen-haut und beginnt zu atmen. Das Küken öffnet die Schale mit seinem Eizahn, dem festen Kalkauf-satz auf dem Oberschnabel.  Am 21. Tag stemmt sich das Küken mit vollem Körpereinsatz gegen die Schalenwand, öffnet das Ei und schlüpft heraus. Das Küken kann sofort stehen und laufen.

Hoden

Eierstock Eileiter Kloake

H ARBEITSBLATT Fortpflanzung und Entwicklung bei VögelnLösungen 1  Partner 1

Ort Vorgang

Kloaken Paarung

Eierstock Dotterkugeln reifen

Eileiter Befruchtung

Eileiter Hinzufügen des Eiklars

Ende Eileiter Schalenbildung

Schalendrüse Kalkschalenbildung

  Partner 2 24 Std. nach der Befruchtung erfolgt die Eiablage   2. Tag: Die Blutgefäße werden im Ei sichtbar   6. Tag: Die Flügel und Beinanlagen sind erkennbar   14. Tag: Der Emb-ryo hat 10 Gramm Gewicht, die Gestalt des Kükens ist erkennbar, der Kopf ist sehr groß, die Federn sind erkennbar   19. Tag: Das Küken dreht sich zur Luftkammer und pickt an der Schale   21. Tag: Das Küken schlüpft aus dem Ei.

2  individuelle Schülerlösung (s. Aufgabe 1)

Differenzierende Aufgabe

DominospielDie Schülerinnen und Schüler üben mit diesem Partner-Spiel, ihre Fähigkeiten selbst einzu-schätzen. Sie können ihre Kenntnisse zum zuvor Gelernten überprüfen und kritisch mit ihrem Partner besprechen. Das Spiel stellt eine motivierende Möglichkeit zum Üben und Festigen des Kompetenzerwerbs dar.

Die Dominokarten Sie befinden sich auf der DVD (s. Lehrerband S. 70).

Domino: Entwicklung Ei Reihenfolge: Spermien des Hahns können in die Kloake des Huhns gelangen. Die Dotterkugeln reifen heran. Sie enthalten Zellkern und Keimscheibe. Die Spermienzelle befruchtet die Dotterkugel im Eileiter. Das Eiklar legt sich um die befruchtete Eizelle. Das Ei erhält Schalenhäute um das Eiklar. Eine feste Kalkschale wird in der Schalen-drüse um das Ei gelegt.

Lösung der Fragen: Benenne den Prozess, der beschrieben ist: Paarung / Erkläre die Begriffe Eizelle und Dotterkugel: Die weiblichen Geschlechtszellen sind die Eizellen. Man nennt sie beim Huhn Dotterkugel, da sie viele Nährstoffe enthalten. / Erkläre den Prozess der Befruchtung: Verschmelzen der Zellkerne von Spermienzelle und Dotterkugel. / Erkläre die Aufgabe der Ha-gelschnüre: Sorgen dafür, dass die Keimscheibe immer oben bleibt. / Nenne die Funktion der Luftkammer zwischen den Häuten: Luft für das Küken / Erkläre die Bedeutung der Kalkschale für das Ei: Schutz, Hülle. 

Domino: Entwicklung Küken Reihenfolge: Das Ei wurde ins Nest abgelegt und die Entwick-lung des Eies beginnt. Die Keimscheibe befindet sich immer zum warmen Bauch der Henne hin. Der Embryo wird mit Nährstoffen aus dem Eiklar und dem Eidotter versorgt. Der Embryo hat die Gestalt eines Kükens. Das Küken dreht sich zur Luftkammer, verbraucht den Dotter-rest und benutzt seinen Eizahn. Die Entwicklung des Kükens im Ei ist abgeschlossen.

Lösung der Fragen: Beschreibe die Grundvoraussetzung für das Brüten: Die Wärme der Henne. / Erkläre die Auf-gabe der Hagelschnüre: Hagelschnüre halten Dotterkugel so, dass die Keimscheibe immer zur Wärme liegt. / Benenne drei Nährstoffe, die der Embryo erhält: Eiweißstoffe, Fette, Vitamine.Benenne den beschriebenen Zeitpunkt der Entwicklung und die Besonderheiten im Ausse-hen des Kükens: 14. Tag, Kopf sehr groß und erste Federn. / Erkläre die Gründe seines Verhal-tens: Das Küken öffnet die Schale. / Erkläre den Begriff Nestflüchter: Das Küken kann sofort stehen und laufen und somit aus dem „Nest flüchten“.

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich „Schwerpunkt Kommunikation“: Die Schülerinnen und Schüler üben sich in der Zusammenfassung von naturwissenschaftlichen Texten und in der nachvollziehbaren Beschreibung und Erklärung von Fachinhalten. Basiskonzept „Fortpflanzung und Entwicklung“: Die Schülerinnen und Schüler lernen die Fortpflanzung und Entwicklung als Prinzip kennen und erarbeiten die Bildung des Hühner-eies und die Entwicklung des Kükens.