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Foto: hks

Perlen,die bewegen

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Das Thema zum Monat

Derzeit hat eine Ausstellungim Bruder-Klaus-Museum inSachseln Hoch-Zeit. Sehrviele Menschen begebensich dorthin, um mehr zuerfahren über das hinlänglichverstaubte Rosenkranz-gebet. Um die wunder-schöne Gegend der Zentral-schweiz zu geniessen undum die Ausstrahlung derAusstellung in Worte kleidenzu können, bin ich zwei Malnach Sachseln gereist.

Der Zugang zur Ausstellung ist un-konventionell. Durch einen Rosen-kranz betritt man die Ausstellung, dieauf verschiedenen Stockwerken inErlebnisräumen ihre Ausstrahlungund Faszination an den Besucher, andie Besucherin bringt. Die Ausstel-lung ist modern und sehr profes-sionell gestaltet. Sie ist Ausdruckeiner über Jahrhunderte gelebtenRosenkranztradition. Ebenso gibt sieAufschluss über die Gebets- oderZählschnur von andern Religionenwie Hinduismus, Buddhismus, Is-lam. Sie stellt Verbindungen her zwi-schen einem Rosenkranzgebet und

Ausstellung: Geschichten um den Rosenkranz

Zeitinseln – Ankerperleneiner Technoparty. Was habenMarienverehrung und Hexen-verfolgung miteinander zu tun? Wasspielt der Hometrainer für eine Rol-le? Integriert in die Ausstellung sinddokumentarische Videos und per-sönliche Zeugnisse, bedeutendeGemälde z. B.«Erwählung desZachäus», «Bestattung Mariae» undverschiedene andere. In Vitrinenliegen kunstvoll gefertigte Rosen-kränze, die das Herz einer jeden Frauhöher schlagen lassen. So schmucksind sie. Am Ende der Ausstellungfinden sich die Blätter des Rosen-kranzes wieder, den wir am Anfangdurchschritten hatten: schwimmendauf dem Wasser, unterstützt vomRhythmus eines Herzschlages alsZeichen des Lebens und der Ver-gänglichkeit. Das Licht, das diesenRaum hell erstrahlen lässt, weist aufden von Papst Johannes Paul II. neueingeführten lichtreichen Rosenkranzhin.

Hinter dem Museum befindet sichein Barockgarten, in dem eine einhei-mische Künstlerin ein Werk zumThema Rosenkranz geschaffen hat.Ein Blick von den oberen Stock-werken des Museums hinaus in den

Garten lässt die Installation als Kreis,Ring, Rad oder eventuell auch alsAuge erscheinen. Es ist auch dieserGarten, der die Ausstellung mit ei-nem würdigen Rahmen umgibt.

Mosaiksteineder Ausstellung

Zur Entstehung des RosenkranzesIm Ausstellungstext heisst es unteranderem:So wenig wie Rosen vom Himmelfallen, so wenig ist auch der Rosen-kranz vom Himmel gefallen. Bis indie Sechzigerjahre des 20. Jahrhun-derts erklärte die katholische Kirchein offiziellen Schreiben den Ursprungdes Rosenkranzes mit der Überliefe-rung der so genannten «Rosenkranz-spende» – die Legende berichtet, dassdie Mutter Gottes dem heiligen Do-minikus (1170 – 1221) den Rosen-kranz geoffenbart habe, um ihn imKampf gegen die Sekte der Albigen-ser zu stärken – setzte spätestens um1900 die historische Erforschung derEntstehung des Rosenkranzes ein.Die Ergebnisse sind an der Ausstel-lung oder im Buch zur Ausstellungnachzulesen.Beachten Sie auch den Beitrag aufSeite 4 der vorliegenden Pfarreiblatt-nummer.

Auszeichnen – bekränzenIm Hochmittelalter zieren Rosen-kränze die Köpfe adliger Jungfrauenbei Frühlingstänzen; sie sind Inbe-griff der neuen Jahreszeit, einer ero-tisch-spielerischen, lebens-freundlichen und lebensfreudigenSaison: Rosen, Blumen überhaupt,und die damit verbundenengeschlechtsspezifischen Gesten– das Rosenbrechen der Männer– das Kranzwinden der Frauen veranschaulichen den Frühling.

Vergleichen – verstehenWiederholungs- und Reihengebetegibt es in fast allen religiösen Tradi-tionen; auch entsprechende Zähl-geräte.In allen Religionen haben sowohl dieForm (Kranz und Kreis) als auch dieAnzahl Perlen sowie oft die Materia-lien und zum Teil die Farben symbo-lische Bedeutung. Obgleich unter-schiedlich, so ist in allen Religionenauch die Atemkontrolle beim Gebetmit der Andachtsschnur bekannt.

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■ Das Thema zum Monat

In Videos der Ausstellung werdenbewusst Angehörige der verschiede-nen Religionen gezeigt, die in derZentralschweiz leben – also mittenunter uns. Dass sie an einem rundenTisch zusammengeführt sind, hatdurchaus symbolischen Charakter.

Suchen – aussteigenBedeutete «Beten» im Katholizismusbis ins 20. Jahrhundert hinein prak-tisch «den Rosenkranz beten», so hatdieser heute im Leben der offiziellenKirche Schweiz seine einstige Be-deutung weitgehend verloren. DerRosenkranz ist eine Gebets- undMeditationsform unter vielen ge-worden; für die jüngere Generationgilt, dass sie den Rosenkranz schongar nicht mehr kennt. Man kann je-doch feststellen, dass ähnliche Ri-tuale wie das Rosenkranzgebet in derverweltlichten Form der Jugend-lichen weiterleben. Man denke anden Rhythmus und die Monotoniein der Techno- und Discomusik, woeine Art Trance gesucht wird – eineGegenwelt, eine Zeitinsel.Man denke bei-spielsweise auch andie monotonenBewegungen aufdem Hometrainer,die Körper undSeele ein Wohlgefühl vermitteln.

Sich findenDer oberste Erlebnisraum ist ange-reichert mit einer totalen Stille, die je-den Besucher und jede Besucherin zusich selbst und letztlich zu einer Be-

Das Buchzur Ausstellung

DerRosenkranz

Kunst derAndachtUrs Beat Frei,Fredy BühlerBenteli-VerlagFr. 78.–/Euro 54.–

Das Buch enthält Wissenswertes von A bis Zrund um den Rosenkranz, dessen Entstehung,dessen Verbreitung und dessen Anwendung.Es umfasst 504 Seiten mit 400 farbigen undschwarzweissen Abbildungen, ist gebundenmit Schutzumschlag. Während der Ausstellungwird es für Fr. 68.– abgegeben.

gegnung mit Gott führt. Ganz imSinne der Mystik, aus der heraus dasRosenkranzgebet anfänglich ent-standen ist, will dieses den Menschenzu seinem wahren Wesen, zu sich

selbst und damit zu Gott führen.Dies versinnbildlicht der Herzton,der der Stille im Raum einen wohl-tuenden Rhythmus vermittelt.Hier schliesst sich der Kranz der

Rosenkranz beten?Nein danke!Oder doch nicht «nein danke»?

In den buddhisti-schen Traditio-nen heisst derRezitationskranz«Mala». Er hat inder Regel 108Perlen. KürzereAusführungenweisen einedurch dreiteilbare Anzahlauf. Die Drei stehtfür die «DreiJuwelen», die denBuddha, dieLehre und dieGemeinschaftversinnbildli-chen. Die Kettendienen derwiederholtenRezitation vonVersen,Verehrungs-formeln,Mantren. Diesesind ein Mittel,um letztlich zurEinsicht, zurErleuchtung zugelangen.

Ausstellung. Eine grosses, kreis-förmiges Gefäss ist mit Wasser ge-füllt, dem Element des Lebens. DieRosenblätter schwimmen wie kleineInseln auf dem Wasser.Der Lichtkörper schlägt eine Brückezum neuen lichtreichen Rosenkranz,der von Papst Johannes Paul II.angeregt wurde. Er meditiert dasöffentliche Leben Jesu, das das Lichtin die Welt brachte.

Marie-Therese Kuhn

Die Ausstellung dauert noch bis zum23. November 2003. Ein Besuchlohnt sich!

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und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Rosenkranz

Die Ursprungslegende Ende des 13. Jahrhunderts

«Marien-Rosenkranz» oder«Der Mönch und die Rosenkränze»

Es ist ein Scholar, der recht schief imLeben steht: er lernt nichts, hat einhartes Gemüt, einen stumpfen Geistund wird am Ende bloss «ein einfäl-tiger Baccalaureus» (erster akademi-scher Reifegrad). Seine einzige Tu-gend besteht darin, Maria täglicheinen aus frisch gepflückten Blumengewundenen Kranz darzubringen, jaihn der Marienstatue – wie in denFrühlingsritualen den verehrtenMädchen – aufzusetzen. Im Winterfindet er die Blumen sogar unterdem weggescharrten Schnee.Dann tritt er in den Zisterzienser-orden ein, doch infolge des klar gere-gelten Tagesablaufs kann er sein ihmlieb gewordenes Ritual nicht mehrausführen und er wird schwermütig.Er denkt sogar an den Austritt ausdem Orden. Da rät ihm ein alterMönch, stattdessen ein «Kränzlein»aus 50 Ave Maria zu beten, denn dieGottesmutter akzeptiere dies «als

einen Kranz aus Lilien und Rosen».Der junge Zisterzienser will gerne aufdiese wundersame Verwandlung ver-trauen, welche die Blume im Gebetpräsent sein lässt. Die neue Gebets-form ist erfolgreich und der Mönchmit ihr. Er bewältigt nun seinen All-tag bestens und kommt auch zu ei-nem klösterlichen Amt. Zu diesemAmt gehört ein Ausritt zu den vonihm verwalteten Höfen. Da kommter in einen angenehm kühlen Wald,dessen blumenbestandene Frischeihn an das nicht verrichtete Gebet er-innert. Er beginnt seine 50 Marien-grüsse zu beten.Zwei Räuber, die sich im Wald auf-halten, haben es auf das Pferd unddie sonstige Habe des Mönchs abge-sehen. Sie beobachten ihn – undauch eine wunderschöne Frau inkostbaren Gewändern, die allerdingsnur sie sehen können. Da werden sieZeugen eines Wunders: kaum näm-

lich hat der Mönch ein Ave Maria ge-sprochen, beginnt die Schöne eineRose nach der anderen vom Munddes betenden Mönchs zu brechen, alswäre dessen Gaumen eine Rosen-staude. Die schöne Frau bricht präzis50 Blüten, bindet sie auf den mitge-brachten Reif und setzt sich dannden so gefertigten Rosenkranz aufden Kopf. Die Räuber sehen sie fröh-lich über die Wiese schweben, bis sieaus ihrem Blickfeld verschwindet.Als der aus seiner Versunkenheit zu-rückgekehrte Mönch aufs Pferd stei-gen will, stürzen die Räuber hervor,verlangen seine Habe und Auskunftüber die wunderbare Rosenpflü-ckerin. Der Mönch aber, der von al-lem nichts bemerkt hat, erfährt erstjetzt, dass nicht nur von seinemMund ein Kranz aus 50 Rosen ge-pflückt wurde, sondern auch welchexquisite Hände ihn geflochten ha-ben. Dennoch ist die Reaktion desMönchs keineswegs naiv. Heute seiMaria gekommen, um «ihr» Kränz-lein zu holen, doch, wie sich zeige,nur für Räuberaugen. Der Beterweiss auch warum: dieses Ereignissoll ihnen gerade offenbaren, dass esum ihretwillen und um ihrer Reuewillen geschehen sei. Das Wunder-zeichen verfehlt seine Wirkung nicht,die Räuber werden weichmütig, weit-herzig und werfen sich dem Zister-zienser weinend zu Füssen. Dieserweiss, was er mit ihnen anfangenwird; er nimmt sie mit ins Kloster,wo sie beide dem Orden beitreten.Der Mirakelschluss lässt dieWunderkraft des Rosenkranzes, derzum Rosen-Kranz wird, in einenGebetsvers einmünden:

secht, diz worchte unser herre gotdurch der vrouwen crentzelin.des si gelobet di kunigin!

Aus dem Alten Passional(Ende 13. Jh.)

Übertragung Hildegard E. Keller

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■ Kirche Schweiz

Populistische Schlagworte und Gedankenscheinen Erfolg zu haben. Sie beanspruchendas Denken des Volkes, der «Basis» auszudrü-cken. Gerne wenden sie sich gegen dieVerantwortungsträger, die sich angeblich zuweit von den Menschen entfernt hätten undihre Probleme nicht lösen wollen. PopulistischeTöne kann man in der Politik hören. Es ist zubefürchten, dass Parteien mit stark simplifizie-renden Parolen Wahlerfolg haben, auch wennsie damit nur wenig zur sachgerechten Lösungder politischen Probleme beitragen können.

Auch in unserer Kirche gibt es populistischeParolen. Es fehlt nicht an Theologen, die mitSchlagworten gegen «Rom», die Bischöfe unddie katholische Lehre viel Applaus ernten. Esdauert einige Zeit, bis die Leute merken, dassnicht alles stimmt und auch nicht alles Zukunftbringt, was da als «jetzt notwendig» angeprie-sen wird. Wie lange hat es z.B. gedauert, dassunser Papst Johannes Paul II. wegen seinervielen Reisen nicht mehr kritisiert wurde unddie Zeitgenossen merkten, dass er nicht ein-fach ein traditionsverhafteter Pole ist, sondernein ausgezeichneter Kenner unserer Zeit undunserer Welt, der wie kein anderer Osten undWesten, Süden und Norden, Arm und Reich zu-sammenbringen kann.

Ist es nicht auch oberflächlich und populis-tisch, wenn so schnell behauptet wird, Jesuswürde heute in der Kirche ganz anders handelnals unsere Verantwortlichen. Bemühen sichdiese nicht auch, im Geiste Jesu zu handeln?Müssten wir da nicht miteinander neu das gan-ze Evangelium lesen, um festzustellen, dassJesus nicht einfach ein Aufständischer war, dersich gegen alle Regeln und Gesetze wendet?Er hat gesagt: «Denkt nicht, ich sei gekom-men, um das Gesetz und die Propheten auf-zuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzu-heben, sondern um zu erfüllen» (Mt 5,17).Jesus hat sich nicht gegen die Gebote Gottesgewendet, wohl aber bei frommen Traditionengefragt, ob sie auch gottgefällig sind. Immerhat er den Willen Gottes gesucht. So naheJesus dem Volke war, so wichtig waren ihmdie Oberen: «Gebt dem Kaiser, was demKaiser gehört, und Gott, was Gott gehört»(Mt 22,21).

Im Geiste Jesu können wir nicht «unten» und«oben» gegeneinander ausspielen. Sie gehörenzusammen!

+ Martin GächterWeihbischof des Bistums Basel

Römisch-KatholischeZentralkonferenz RKZ

NeueInformations-schrift undWebsite(Kipa) Die Römisch-Katholische Zentral-konferenz RKZ hat sich zum Ziel gesetzt,die Information über die staatskirchen-rechtliche Organisation und die Kirchen-finanzierung auf gesamtschweizerischerEbene zu verbessern. Zu diesem Zweck hatsie eine leserfreundliche Broschüre in deut-scher und französischer Sprache publiziert,ihre Präsenz im Internet unter www.kath.ch/rkz stark ausgebaut und eine Darstellungder Aufgaben und Tätigkeiten in Deutsch,Französisch und Italienisch veröffentlicht.

Als Zusammenschluss der kantonalkirchlichen Organisa-tionen in der Schweiz steht die RKZ im Dienst ihrer Mit-glieder. Viele machen in den letzten Jahren sehr viel Wis-senswertes via Internet allen Interessenten zugänglich. DieWebseite der RKZ bildet nun das gemeinsame Dach überalle kantonalkirchlichen Netzauftritte.Da die Mitfinanzierung gesamtschweizerischer undsprachregionaler kirchlicher Dienststellen und Institutio-nen zu den Hauptaufgaben der RKZ gehört, enthaltensowohl die neuen Broschüren als auch die Homepagevielfältige Informationen über die Kirchenfinanzierung inder Schweiz sowie über die Tätigkeit der Stellen und Pro-jekte, die von der RKZ gemeinsam mit dem Fastenopferfinanziert werden.Zudem sind erstmals wichtige Dokumente wie die Statu-ten, der Vertrag zwischen Bischofskonferenz, Fastenopferund RKZ sowie Informationen über die Strukturen derRKZ wie der Mitfinanzierung elektronisch und in ge-druckter Form allen Interessierten zugänglich.Die RKZ hofft, damit jene Informationen zur Verfügungzu stellen, die zum Verständnis der staatskirchlichen Or-ganisation und der Kirchenfinanzierung auf schweizeri-scher Ebene notwendig sind.

Hinweis: Die Broschüre in deutscher und französischerSprache sowie die Kurzfassung in Deutsch, Französischund Italienisch sind gratis erhältlich bei:RKZ-Geschäftsstelle,Postfach 8958025 ZürichTel. 01 266 12 00Fax 01 266 12 03E-Mail: [email protected]

■ Aus dem Bistum

«Was mich bewegt»

Immer mehrPopulismus?

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Weltmission

Die Missio-Kampagne im Monat Oktober

Dem Dialog verpflichtetDem Dialog verpflichtet –unter dieses Motto stelltMissio Schweiz-Liechten-stein die Kampagne zumMonat der Weltmission imOktober. Zu Gast ist indiesem Jahr die katholischeKirche in Mauritius.

Die diesjährige Missio-Kampagnezum Monat der Weltmission setztbei der Glaubens- und Kirchen-erfahrung der Katholikinnen undKatholiken in Mauritius an. IhreHeimat ist ein kleiner Inselstaat imIndischen Ozean. Eine tägliche Her-ausforderung erlebt die katholischeKirche in Mauritius, der gut einViertel der Bevölkerung angehört, inder Begegnung mit den nichtchrist-lichen Religionen. Gesprächspartnersind in erster Linie Hinduismus undIslam, aber auch Buddhismus unddie anderen christlichen Kirchen.Dass die Religionen gleichzeitig engmit verschiedenen Kulturen und Le-bensweisen verknüpft sind, verleihtdem angestrebten Dialog eine beson-dere Bedeutung. Er steht im Dienstder respektvollen Verständigung zwi-schen den verschiedenen mauriti-schen Volksgruppen, die sich imLauf der Geschichte gebildet haben.Die ursprünglich unbewohnte Inselwurde nämlich nach und nach vonEuropäern, Afrikanern, Indern undChinesen bevölkert.

Vielfalt als HerausforderungEbenso wie die mauritische Gesell-schaft von der sprachlichen, religiö-sen und kulturellen Vielfalt lebt, istdiese auch Quelle von Spannungenund Konflikten. Verschiedene christ-liche Initiativen nehmen sich derProbleme an und bekämpfen

beispielsweise die gegenseitige Ab-kapselung der Volksgruppen oderdie drohende Armut unter der kreo-lischen Bevölkerung. Nicht zuletztstellt sich für die Katholikinnen undKatholiken von Mauritius die Fragenach ihrer christlichen Identität in-mitten einer zugleich bereicherndenund herausfordernden Vielfalt. DieAuseinandersetzung mit den anderenwird somit zum Prüfstein für deneigenen Glauben.

Herausforderung auch bei unsIm Monat der Weltmission 2003 the-matisiert Missio Schweiz-Liechten-stein den vielschichtigen Dialog derKulturen und Religionen, wie er inMauritius erfahrbar ist. Dabei sollnicht nur die Situation auf Mauritiuszur Sprache kommen, sondern auchdie Frage gestellt werden, wie es inunserem Land mit der Verständi-gung zwischen Menschen verschiede-ner Kulturen und Religionen steht.Bilden Toleranz und Respekt dieGrundlage für einen vertieften Dialogoder sind diese Worte zu allzu oft be-mühten Leerformeln geworden? Die

Missio: Weltweit miteinander Kirche seinMissio Schweiz-Liechtenstein ist Teil des welt-weit tätigen katholischen Missionswerks.Missio unterstützt den Sendungsauftrag derKirche und tritt für die ganzheitliche Entwick-lung und Befreiung der Menschen für ein «Le-ben in Fülle» (Joh 10,10) ein. In den Kirchendes Südens engagiert sich Missio für:– die Ausbildung einheimischer Priester und

kirchlicher Mitarbeiter;– den Aufbau und Erhalt der kirchlichen Infra-

struktur sowie die Mitfinanzierung pastoralerHilfsmittel;

– die Unterstützung von Hilfsprojektenzugunsten von Kindern und Jugendlichen.

Oktober-Kampagne von Missiomöchte darauf aufmerksam ma-chen, dass nicht nur die Kirche inMauritius, sondern auch Chris-tinnen und Christen in unseremLand dem Dialog verpflichtet sind.Die Kollekte, die am Sonntag derWeltmission vom 19. Oktober aufge-

nommen wird, fliesst in den Missio-Ausgleichsfonds der Weltkirche zu-gunsten von Bistümern und kirchli-chen Projekten in den bedürftigenKirchen des Südens.

Diözesanes Opferfür den Missio-AusgleichsfondsAm Sonntag der Weltmission wird inden katholischen Pfarreien und Ge-meinschaften auf der ganzen Weltdiese Kollekte aufgenommen. Darauswerden Bistümer und kirchliche Pro-jekte in Asien, Afrika, Lateinamerikaund in der Südsee unterstützt. DerSonntag der Weltmission steht imZeichen materieller Solidarität. Wich-tig ist während des Monats der Welt-mission im Oktober aber auch diegeistige Verbundenheit zwischen denTeilen der einen Weltkirche. Deshalblädt Missio Schweiz-Liechten-steinein, die Kirche von Mauritius, einemInselstaat im Indischen Ozean, ken-nen zu lernen. Der Slogan «Dem Dia-log verpflichtet» regt uns zum Nach-denken über den Umgang der Kirchemit fremden Kulturen und Religio-nen an – in Mauritius und bei uns.

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■ Heiligsprechung

Der Vatikan gab im März2003 offiziell grünes Lichtfür die Heiligsprechung desGründers der Steyler-Missio-nare Arnold Janssen und desaus Südtirol stammendenMissionars Giuseppe Frei-nademetz, der in China tätigwar. Beide werden am 5.Oktober in Rom heilig ge-sprochen.

Warum eine Heiligsprechung desGründers der Steyler-Ordensfamilie,Arnold Janssen? Genügt denn die

Seligsprechung von 1975 nicht? EineSeligsprechung bedeutet, dass diebetreffende Person Vorbild ist fürbestimmte Gruppen, wie im FallJanssen die drei Steyler-Kongrega-tionen «Gesellschaft des GöttlichenWortes», «Dienerinnen des HeiligenGeistes» und «Dienerinnen des Heili-gen Geistes von der ewigen Anbe-tung».Bei einer Heiligsprechung kommt je-doch die gesamtkirchliche Bedeutungder Person zum Ausdruck.

Gott, du ewige Wahrheit,wir glauben an dich.Zur Zeit des Kulturkampfes war diekatholische Kirche in Deutschlandsehr mit dem eigenen Überleben be-schäftigt. Als Arnold Janssen den da-maligen Erzbischof von Köln um dieGründung eines Missionshauses bat,sagte dieser: «Wir leben in einer Zeit,wo alles unterzugehen scheint, undSie wollen etwas Neues anfangen?»Worauf Janssen antwortete: «Geradedeshalb muss Neues entstehen!»

Gott, unsere Stärke und unser Heil,wir hoffen auf dich.Die von Janssen 1875 geförderte Öff-nung zur Weltmission trug zur inne-ren Wiedererstarkung der Orts-kirchen bei. Seine Sicht- und Hand-lungsweise ist bis heute von bleiben-der Aktualität und seine Anhängerbemühen sich weiterhin um die Er-neuerung des kirchlichen Lebens inEuropa und auch weltweit. In Steylund den von dort aus gegründetenGemeinschaften lebten Mitbrüderund -schwestern in Armut und Soli-darität mit den Ärmsten in China,Neuguinea, Togo, usw. GründerJanssen achtete darauf, dass seineLeute in Schulen, Krankenhäusern,Werkstätten und sozialen Projektenwirksame Hilfe leisteten.

Gott, unendliche Güte,wir lieben dich aus ganzem Herzen.Arnold Janssen sah in der gründli-chen Kenntnis anderer Religionen,Kulturen und Sprachen eine uner-lässliche Bedingung für die Verkün-digung der Frohen Botschaft. Erfördete das Studium der Missions-wissenschaft und der Völkerkunde.Zu seiner Zeit war dies eine Ausnah-me unter den missionierenden Or-den. Heute sehen alle Missions-institute den Dialog unter den Reli-gionen als wesentliche Aufgabe an.

Du hast dein Wort gesandtals Retter der Welt,lass uns alle eins sein in dir.Schon vor der Gründung desSteyler-Missionsordens dachteJanssen an ein Missionshaus fürDeutsche, Niederländer und Öster-reicher. Er war offen für die Aufnah-me von Kandidaten jeder Nationa-lität. Er entschied sich deshalb fürihren Einsatz in international zusam-mengesetzten Gemeinschaften. Heutesind diese internationalen Teams, dieaus ihrem Glauben heraus harmo-nisch leben, ein leuchtendes Beispielder Verbundenheit zwischen denVölkern.Weitere Aspekte von überregionalerBedeutung im Leben und Wirkenvon Arnold Janssen sind sein intensi-ver Gebrauch der Medien, die Hoch-schätzung des Beitrags der Laien amMissionswerk, die Förderung derExerzitienbewegung und seine Über-zeugung, dass Missionarinnen undMissionare aus dem Wort Gottesleben und es verkündigen müssen.

Sende uns den Geist deines Sohnes,dass wir deinen Namen verherrli-chen. Amen.Janssen erkannte sehr bald, dassFrauen in der Verkündigung derFrohen Botschaft die besten Schritte-macher der Mission sind. Im De-zember 1889 konnten fünf Frauenihr missionarisches Ordensleben be-ginnen. Die Zahl der Schwesternwuchs rasch, sechs Jahre später reis-ten erste Missionarinnen nachArgentinien. Heute wirken 3800Schwestern aus 40 Nationen in allenKontinenten.In der Schweiz gibt es zwei Brüder-gemeinschaften in Rheineck undSteinhausen sowie zwei Schwestern-gemeinschaften in Schänis und inKreuzlingen. (Ein ausführlicher Be-richt über die Gemeinschaft inKreuzlingen folgt in einer der nächs-ten Pfarreiblattnummern).

Ruth Jung-Oberholzer

Das Gebet hat Arnold Janssen mitseiner Gemeinschaft zu jeder Viertel-stunde gebetet. Es lädt ein, sich regel-mässig im Laufe des Tages zu besin-nen und Gott um seinen Geist zubitten, damit Leben und Arbeit ge-lingen.

Steyler-Gründer Janssenwird heilig gesprochen

Aus demWort Gottes

leben

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

8 8 8 8 8 F o r u m K i r c h eF o r u m K i r c h eF o r u m K i r c h eF o r u m K i r c h eF o r u m K i r c h e

■ Inserate

Stipendien 2003

Katholische Landeskirche des Kantons Thurgau

Der Kirchenrat richtet alljährlich an katholische Studierende Stipendien aus.Die Bewerber haben folgende Richtlinien zu beachten:

VoraussetzungWohnsitz im Kanton Thurgau, Zugehörigkeit zu einer thurgauischen katholi-schen Pfarrei und zurückgelegtes 18. Altersjahr am 31. Oktober 2003.

– Studierende an Priesterseminarien, an theologischen Hochschulen und anSchulen für Katechetik;

– Studierende an in- und ausländischen Hochschulen;– Studierende an kantonalen und ausserkantonalen Mittelschulen und

Fachhochschulen;– Studierende an Schulen für soziale Arbeit und kirchliche Hilfsberufe.

Alljährlich1. Bewerbungsformular (zu beziehen bei A. Biedermann, Bischofszell)2. Ausweis für Schulbesuch (Zeugnis, Testatheft)3. Ausweis über die Steuerfaktoren der Eltern sowie allfällige eigeneEinkünfte.

Bei der erstmaligen Bewerbung ist zudem eine Bestätigung des zuständigenPfarramtes über die Zugehörigkeit zu einer thurgauischen katholischenPfarrei und damit zur katholischen Landeskirche des Kantons Thurgaubeizufügen.

Spätestens bis 31. Oktober 2003. Die Gesuche sind zu richten an: August Bie-dermann, Marktgasse 9, 9220 Bischofszell.

Katholischer Kirchenrat des Kantons Thurgau

Thurgauisches Katholisches Studentenpatronat

Das Studentenpatronat verteilt jährlich Stipendienbeihilfen an katholischeGymnasiasten und an Studierende an entsprechenden Mittelschulen sowieinsbesondere an Theologiestudenten.

Wohnsitz der Eltern im Kanton Thurgau, Zugehörigkeit zur katholischenKonfession und zurückgelegtes 18. Altersjahr am 31. Oktober 2003.

Beglaubigte Zeugnisabschrift des abgelaufenen Schuljahres und Steueraus-weis der Eltern. Bei erstmaliger Bewerbung überdies den Taufschein. (Angabeeines Bank- oder Postkontos).

Spätestens bis 31. Oktober 2003. Die Gesuche sind zu richten an Regional-dekan Dr. Erich Häring, Käsereistrasse 1, 8593 Kesswil.

Für das Thurgauische Katholische Studentenpatronat:Dr. Erich Häring, Regionaldekan

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Einladung an Katecheten, SchülerInnen, SängerInnen

Aufnahmen für eine CD

24. Okt. 2003 Fr, in Kreuzlingen St.Stefan5. Nov. 2003 Mi, in Sulgen (unter der Kirche)

Mit dem neuen Jugendliederbuch «rise up» steht uns eine idealeLiedersammlung für die Mittel- und Oberstufenarbeit zur Ver-fügung.Auf das Jubiläumsjahr der Katechetischen Arbeitsstelle soll eineCD entstehen, die dabei hilft, die Lieder einzusetzen.In vier regionalen Treffen mit einem der «Väter des Lieder-buchs», Roberto Alfarè, haben wir die Gelegenheit, alte und neueLieder zu singen.Besonders die Katechetinnen und Katecheten sowie interessierteJugendliche, sehr gerne auch Mitglieder aus Kirchenchören, sindzu diesem musikalischen Anlass eingeladen.Bei jedem Treffen werden andere Lieder ausprobiert, sodassjeder Anlass das Liederrepertoire erweitert. Bitte macht diesenAnlass unter Katecheten und Gesangesfreudigen bekannt. EineAnmeldung ist nicht notwendig.

Weitere Information unter Telefon 071 695 19 13 (Norbert Mohr,Landschlacht), www.nmohr.ch (rise up).

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■ Meditation

Gedankenzur JahreszeitWas heisst schon September?

Die Schatten werden länger. Die Wiesen sindlängst schon geheuet und geemdet; die meistenFelder abgeerntet. Vor allem in diesem Jahr, indem uns die Sonne sooo viel Wärme bescherte,dass alles ein bisschen früher reif wurde als andereJahre.

Abgeerntet? Konnten wir ernten, was wir imFrühling ausgesät haben?

Könnte es sein, dass wir die Saat auf der Streckeliessen? Sei es, weil wir zu viel oder zu wenig Nach-schau gehalten haben?

Einerseits können wir mit Hilfe der September-sonne Versäumtes nachholen, andererseits bestehtdie Möglichkeit gewisse Samen nochmals auszu-säen, bevor die kalte Jahreszeit anbricht. Die Erdewird auch spät ausgelegten Samen warm umhül-len und Sorge zu ihm tragen. Der gesunde Samenwird zum Erblühen kommen, der kranke Samenwird von saftigem Gras überwachsen werden.

September in der Jahreszeit.September in der Jahreszeit des eigenen Lebens?

Marie-Therese Kuhn

Beflügelt –durch mein Bibelwort

«Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet festam Guten. Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertreffteuch in gegenseitiger Achtung! Lasst nicht nach in eurem Eifer,lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! Seidfröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlichim Gebet!» Röm 12,9–12

Vor einigen Monaten ist mir im Stundengebet dieseBibelstelle «in die Augen geschossen». Es war nicht daserste Mal, dass ich diese Stelle ge-hört oder gelesen hatte, aber es wardas erste Mal, dass sie mich nichtmehr in Ruhe liess! Seither habe ichsie oft wieder gelesen und michimmer wieder angesprochen und her-ausgefordert gefühlt. Von jedem ein-zelnen Satz! Ich habe sie auch in dieListe meiner «Lieblings-Bibelstellen»aufgenommen.Diese Sätze könnte man leicht um-schreiben und mit ihnen ein «Lebens-leitbild» formulieren. Sie können aberauch bei der Gewissenserforschungdienen ...

«Heuchelei» ist ein Wort, das ich nichtmehr viel höre – aber sind wir auchfrei von Heuchelei? Mit dem «Bösen»verhält es sich ähnlich: das «Böse»ist etwas, worüber doch heute nurnoch wenig gesprochen wird. Dennochstellen wir immer wieder fest, wie viel Böses leidertäglich weltweit aber auch in unser Nähe geschieht –wie sieht es bei mir ganz persönlich aus?Und: Welche Menschen bitte ich, mich zu unterstützenam «Guten» festzuhalten?Mit Brüderlichkeit verstehe ich Geschwisterlichkeit –wie stehts mit meiner Geschwisterlichkeit gegenüberMenschen anderer Kulturen und Religionen?In Achtung beziehungsweise Ehrfurcht anderen Men-schen, aber auch der ganzen Schöpfung (Gottes) zubegegnen, ist eine Aufgabe, die uns immer wiederneu herausfordert.Wann schaffe ich dem Geist Raum und Zeit, mich zuentflammen?Wie fröhlich ist meine Hoffnung?Wie geduldig bin ich in der Bedrängnis?Wie beharrlich im Gebet?

Wie will ich diesen Bibeltext in mir Frucht bringen lassen?

Auch in den darauffolgenden Versen von Röm 12 ste-hen meines Erachtens sehr wertvolle Sätze. Überzeu-gen Sie sich selbst.

Pastoralassistent Diego Hieronymi

Septemberscheibe von Roberto Niederer. Foto: hks

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Pro Kallmet

Seit zehn Jahren leistet diePfarrei St.Nikolaus, Frauen-feld, und seit 2000 der Ver-ein Pro Kallmet im gebirgi-gen Norden Albaniens, inder Gemeinde Kallmet, so-ziale Aufbauhilfe. Die Spu-ren dieser Tätigkeit sinddeutlich sichtbar.

Auf Initiative von Konrad Kratten-macher ging die KirchgemeindeFrauenfeld vor zehn Jahren eine Pa-tenschaft mit Kallmet ein, einer ar-men Gemeinde im gebirgigen Nor-den Albaniens. Unterstützt auchdurch Gönner aus anderen Regionenleistete sie seither vielfältige Aufbau-arbeit in Form von Hilfe zur Selbst-hilfe. So half man beispielsweisebeim Aufbau einer Dorfbäckerei mitund schaffte neuen Wohnraum fürdie ärmsten Familien, die in engen,

armseligen, verlotterten Hütten hau-sen mussten. 1995 konnte mitFrauenfelder Hilfe ein Gesundheits-zentrum verwirklicht und dem Staatübergeben werden, der dieses Zen-trum seither betreibt. Es umfasst einUntersuchungs- und einBehandlungszimmer mit einemSterilisationsapparat, ein Notfall-zimmer mit Liegemöglichkeit, einekleine Apotheke und eine privat be-triebene Zahnarztpraxis. Noch heutewird das Zentrum mit einem mo-natlichen Beitrag unterstützt.

Nach dem Wegzug von Kratten-macher aus Frauenfeld wurden inFrauenfeld und Obersiggenthal AG,seiner neuen Heimat, je ein VereinPro Kallmet gegründet, die seither

die Hilfe koordinieren. Bei all ihrenAktivitäten arbeitete die Pfarrei undspäter die beiden Vereine mit der Ca-ritas, mit der Gemeinde und einerFranziskanerschwesterngemeinschaftzusammen, die als Schulorden vorOrt Aufbauhilfe leistet. DieFranziskanerinnen führen in Kallmeteinen Kindergarten und eine Elemen-tarschule, stehen den Ärmsten derRegion bei und betreiben einen Mit-tagstisch für die zahlreichen Waisenund Halbwaisen. Diese Kinder wer-den von den Schwestern ganztägigbetreut. Pro Kallmet vermittelt Pa-tenschaften für solche Kinder. EinePatenschaft beläuft sich auf 40 Fran-ken im Monat oder 480 Franken imJahr. Die Pfarrei Kallmet kann vonder Unterstützung ebenfalls profitie-ren, werden doch fünf in der Seel-sorge tätige Laienhelfer vom VereinPro Kallmet finanziert.2003 will der Verein projektbezogeneAufbauhilfe im Umfang von 75000Franken leisten. Zusätzlich möchte erder Schwesterngemeinschaft 10000Franken für dringend notwendigeAnschaffungen im Kindergarten zu-kommen lassen.

Aufbauhilfe durch die Pfarrei St.Nikolaus, Frauenfeld

Spuren zehnjährigerEntwicklungshilfe

Blick in denvonFranziskaner-schwesterngeführtenKindergarten.

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■ Pro Kallmet

Aus Anlass zehnjähriger Aufbau-arbeit in Albanien organisierte derVerein Pro Kallmet eine Reise nachAlbanien, damit sich interessierteMitglieder persönlich vor Ort einBild von der heutigen Situation ma-chen konnten.Bereits beim Verlassen des Flug-hafens in Tirana bekamen es die Teil-nehmer zu spüren, dass sie sich ineiner anderen, ihnen fremden Weltbefanden. Aufdringliche Bettler jedenAlters, Gepäckträger und Taxifahrerstürmten auf die Neuankömmlingelos, um mit ihnen ins Geschäft zukommen. Die stark präsente Polizeivermochte sie nur vorübergehendfernzuhalten. Es herrschte eine hek-tische, aggressive Atmosphäre, derman nur entfliehen konnte, indemman sich in den bereitstehenden Busrettete.

Kaum setzte sich das Fahrzeug inBewegung, erwartete die durch einevorbildliche Infrastruktur in ihremLand verwöhnten Schweizer eineweitere Überraschung: Die auf derKarte als Erstklassstrasse eingezeich-nete Verbindung befand sich in ei-nem miserablen Zustand. Der zer-bröckelnde Belag und riesige Schlag-löcher verhinderten ein zügiges Vor-wärtskommen. Die Nebenstrasse,auf der die letzten zehn Kilometerzurückzulegen waren, entpuppte sichals schlecht unterhaltene Natur-strasse, die sich eher für Eselskarrenals für den motorisierten Verkehreignete. Jeder Feld- und Waldweg istbei uns besser unterhalten. An einrascheres Fortkommen als imSchritttempo war nicht zu denken.In Anbetracht des Zustandes der

Verkehrswege musste die rege Bautä-tigkeit entlang der Strassen überra-schen. Besonders auffallend warendie zahlreichen sich im Bau befin-denden Tankstellen und Garagen.Diese Neubauten kontrastierten mitden vielen zerfallenden Industrie-anlagen.Kein schönes Bild boten die Gewäs-ser, namentlich in der Nähe vonAgglomerationen. Sie dienten derMüllentsorgung. Die Ablagerungenan den Ufern werden dann beider nächsten Regenperiode weg-geschwemmt und ins Meer gespült.Kehrichtsammlungen kennt man inden meisten Gebieten Albaniensnicht. Kanalisationen und Kläranla-gen sind ebenfalls unbekannt. Pro-bleme bilden vor allem unverrott-bare Zivilisationsabfälle wie Plastik.

In der Gemeinde Kallmet, wo derDelegation aus der Schweiz ein war-mer Empfang bereitet wurde, trifftman auf vielfältige Spuren der Auf-bauhilfe. Zu erwähnen gilt es die ein-wandfrei und sauber geführte Dorf-bäckerei mit dem Backofen ausThundorf, dann aber auch dasGesundheitszentrum. Dieses wirdvon einer Ärztin, einer Notfall-schwester und einer Hebamme be-treut. Wie die Ärztin bestätigte, wer-den täglich Sprechstunden angebo-ten, die durchschnittlich von 10 bis15 Personen besucht werden. Dazukommen Hausbesuche. Ein wichtigesBetätigungsfeld des Zentrums ist dieErnährungsberatung. Der Notfall-dienst ist auch am Wochenendesichergestellt. Das Zentrum wird,wie wir uns überzeugen konnten,einwandfrei und sauber geführt. Alszweckmässig erwiesen sich auch die

für die ärmsten Familien der Ge-meinde erstellten zwanzig Wohnein-heiten. Sie bestehen aus einer kleinenKüche und zwei Wohnräumen undbieten bis zu acht Personen Platz.Wie bei allen Projekten verzichteteman auf jeden Luxus. So verfügendie Häuser über kein fliessendesWasser. Die Besucher konnten sichpersönlich überzeugen, dass dieHilfsgelder hier gut angelegt sind. Je-der gespendete Franken fliesst direktin ein Projekt ein. Nichts versickert inAdministration oder Verwaltung.Albanien und namentlich der gebir-gige Norden gehört nach wie vor zuden ärmsten Regionen Europas undist auf fremde Hilfe dringend ange-wiesen. Die Arbeitslosigkeit ist immernoch sehr hoch. Das wird sich auchnicht ändern, so lange es an den not-wendigen Infrastrukturen mangelt.Der Verein Pro Kallmet ist ein zuver-lässiger Partner für die Aufbauhilfeim Balkan. Er ist auf breite Unter-stützung angewiesen. In den Kanto-nen Aargau und Thurgau könnenZuwendungen an diese Institutionvon den Steuern abgesetzt werden.Die Spendenkonti lauten:Pro Kallmet, Frauenfeld,TKB, 466 398 / 85-123-0;Pro Kallmet Obersiggenthal,Raiffeisenbank Obersiggenthal,35637.34 / 50-3417-9.

Text und Fotos: Alois Schwager

Bild oben links:Eine Delegationvon Pro Kallmetdiskutiert mit derNotfallschwester,der Ärztin und derHebamme desGesundheits-zentrums überderen Anliegenund Probleme.

Bild unten:Das Gesundheits-zentrum Kallmetwird täglich vonrund 15 Patien-tinnen undPatientenbesucht. Im Bild:Die Ärztin beimUntersuch einerPatientin.

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Thurgauischer Katholischer Frauenbund

Die Arbeitsgruppe «Religiö-Die Arbeitsgruppe «Religiö-Die Arbeitsgruppe «Religiö-Die Arbeitsgruppe «Religiö-Die Arbeitsgruppe «Religiö-se Elternbildung für Elternse Elternbildung für Elternse Elternbildung für Elternse Elternbildung für Elternse Elternbildung für Elternmit Kindermit Kindermit Kindermit Kindermit Kindern im Vn im Vn im Vn im Vn im Vorschul-orschul-orschul-orschul-orschul-alter» des TKF führtealter» des TKF führtealter» des TKF führtealter» des TKF führtealter» des TKF führteAnfang September in Wein-Anfang September in Wein-Anfang September in Wein-Anfang September in Wein-Anfang September in Wein-felden einen Elterntag mitfelden einen Elterntag mitfelden einen Elterntag mitfelden einen Elterntag mitfelden einen Elterntag mitKindern durch, der gutKindern durch, der gutKindern durch, der gutKindern durch, der gutKindern durch, der gutbesucht warbesucht warbesucht warbesucht warbesucht war. Elter. Elter. Elter. Elter. Eltern undn undn undn undn undKinder wurden von kompe-Kinder wurden von kompe-Kinder wurden von kompe-Kinder wurden von kompe-Kinder wurden von kompe-tenten Leiterinnen und Lei-tenten Leiterinnen und Lei-tenten Leiterinnen und Lei-tenten Leiterinnen und Lei-tenten Leiterinnen und Lei-tern durch das Kirchenjahrtern durch das Kirchenjahrtern durch das Kirchenjahrtern durch das Kirchenjahrtern durch das Kirchenjahrgeführt.geführt.geführt.geführt.geführt.

Das Thema des Elterntages lautete«Mit Kindern durch das Jahr». ImKirchenjahr sollten alle Familienmit-glieder die verschiedenen Feste überalle Sinne erleben können. Die Ge-fühle schwankten dabei zwischenFreude, Erwartung und Trauer. Die-sen Lebensrhythmus zu spüren, Tra-ditionen zu leben aber auch auf dieWünsche der Kinder einzugehen giltes immer wieder neu anzupackenund zu überdenken.Am Elterntag bekamen die Elternvielfältige Anregungen und auch Er-mutigungen, Neues zu wagen undsich dabei nicht zu viel Vorbereitun-gen aufzuladen. Die Leiterinnen hat-ten die Atelierräume so ansprechendgestaltet und geschmückt, dass dieTeilnehmenden sich abwechselnd injede Jahreszeit versetzt sahen.Auch die Kinder wurden ihrem Alterentsprechend auf verschiedene Rei-sen durch das Jahr mitgenommen:auf eine Sonnenblumenmandala-Reise, eine Theaterreise und eineSchöpfungsreise.Bei Gross und Klein war Begeiste-rung und Freude zu spüren. DieseStimmung sollte auch bei den jeweili-gen Festen im Jahreskreis ausge-strahlt werden. Eine entspannte At-mosphäre trägt in Zukunft sicherzum Gelingen der Familienfeste bei!

Ruth Jung-Oberholzer

Elterntag mit Kindern

Den Lebensrhythmusüber alle Sinneerleben

Bild oben:Die Elternbefassten sichmit dem «Zeit-Haben» für dieVorbereitungenauf die Feste imJahresablauf.

Rechts:Kinder erlebtendie Jahreszeitenauf der Sonnen-blumenmandala-Reise mit allenSinnen.

Einweihungder PfarrkircheRamsen mitBischof Denis.

(Beitrag siehePfarrei Ramsenim DekanatsteilSchaffhausen)

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■ Zum Jahr der Bibel

Spendenaktion 2003 der TAB

«Augen-Blicke,die denBlickwinkelverändern»Unter diesem Motto geht in den nächsten Tagendie adressierte Spendenaktion der TAB, derThurgauischen Arbeitsgruppe für Behinderte, inden Versand.Die TAB setzt sich seit 1980 mit viel Engage-ment für Begegnungen zwischen behindertenund nichtbehinderten Menschen ein.Das TAB-Freizeit- und Bildungsangebot bietetKurse und Ferienwochen an. Die TAB mit Sitz inWeinfelden ist als gemeinnützige Organisationanerkannt und trägt das Gütesiegel der ZEWO.Die TAB finanziert sich durch Bundessubven-tionen, Unterstützung der Landeskirchen, Beiträ-gen der Teilnehmenden sowie Spendengeldern,auf die sie dringend angewiesen ist, um eineausgeglichene Bilanz vorweisen zu können.Postkonto 85-7174-7.

Bericht einer Teilnehmerin der TAB-Theater-woche in Mogelsberg«Am Anfang dachte ich, shit, was soll ich hier?Kommt mir ja nicht zu nahe, ich will nicht sonahe mit euch zusammensein!»Aber dann hat sich etwas in mir verändert!Manchmal dachte ich, wie traurig es doch seinmüsste, behindert zu sein. Wie viel einem ent-geht. Jetzt habe ich etwas Neues kennen ge-lernt und sehe es nicht mehr ganz so. Vielleichtist eine geistige Behinderung, wenn man dasüberhaupt so nennen kann, einfach eine Chance,das Leben anders zu sehen. Es anders begrei-fen. Und es anders leben. Nicht besser oderschlechter, einfach anders.Ich habe mich schon lange nicht mehr so ruhig,ausgeglichen und zufrieden gefühlt.Es war eine gute Entscheidung herzukommen.

An sechs verschiedenen Erlebnispunkten konnten dieTeilnehmenden aus dem ganzen Kanton verweilen, mit-machen und den nahen Himmel, den nahen Gott er-fahren. Bibelgruppen und Hauskreise hatten, zusam-men mit der Theologin Rita Bausch, diese Bibelreisevorbereitet und durchgeführt. Der Geist Gottes beglei-tete alle und war deutlich zu spüren.

Im nachfolgenden Lied drücken einige ausgewählteZeilen aus, welchen Spuren auf der Bibelreise nach-gegangen wurde:

Mit den Farben des Himmels die Erde bemalen,freundlich begrüssen, was jetzt vor dir steht...

Mit den Augen des Himmels die Erde betrachten,Leiden entdecken und Fröhlichkeit sehn...

Mit den Ohren des Himmels die Erde belauschen,aufmerksam hören, noch tiefer als sonst...

Mit den Händen des Himmels die Erde berühren,sorgfältig tasten nach allem, was lebt...

Mit den Gaben des Himmels die Erde beschenken,für andere hören, sehen und tun...

Auf dieser festlichen Reise erfuhren die TeilnehmendenGott im Teilen von Brot und Wein, im Gesegnet-Wer-den, im Gebet, im Licht, im Erzählen von Geschichtenund Erfahrungen. Die Erinnerungen werden noch langenachklingen.

Text und Bild:Ruth Jung-Oberholzer

Bibelreise durch den Thurgau

Auf Spurensuche

Auf dem Nollen,dem Berg Tabordes KantonsThurgau,zündeten dieTeilnehmendender BibelreiseKerzen an,berührten mitden Händen desHimmels dieErde.

■ TAB

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Kurse und Tagungen

Tagung zum Jahr der BibelAm Samstag, 18. Oktober, lädt der Thurgauische Katho-lische Frauenbund TKF alle Interessierten zu einer Tagung zum Jahr der Bibel ein. Die Tagung dauert von 8.45 Uhr bis 17.00 Uhr und findet im katho- lischen Pfarreizentrum in Weinfelden statt. Der ehemalige Leiter der bibelpastoralen Ar- beitsstelle Zürich, Pfarrer Hans Schwegler, wird zum Thema «Biblische Erfahrung von Gott – und wir heute» sprechen. Anmeldungen sind bis 8. Oktober zu richten an: TKF-Sekretariat, Rita Zürcher-Oertle, Geere 18, 8572 Guntershausenb. Berg, Tel./Fax 071 648 18 63, E-Mail: [email protected]

BodenseeforumIn Kreuzlingen wird am Samstag, 25. Oktober, zumdritten Mal der grenz- und kirchenüberschreitendeStudientag, das «Bodenseeforum», durchgeführt. Um8.30 Uhr treffen die Teilnehmenden im evangelischenKirchgemeindehaus in Kreuzlingen ein. Auf dem Pro-gramm stehen Referate, Seminare und eine Podiums-diskussion, um 17.45 Uhr wird die Tagung zu Ende sein.Das Bodenseeforum wird von Einzelpersonen, die inKirchgemeinden und christlichen Projekten tätig sind,getragen. Auskunft erhalten Sie bei Pfr. Christian Münch,Kirchgasse 6, 8570 Weinfelden, Tel. 071 622 11 60, Fax 071622 16 57, E-Mail: [email protected], Internet:www.bodenseeforum.org

Impulsabend zu kirchlicherÖffentlichkeitsarbeitWelche Bedeutung kommt welchem Medium zu? In denPfarreien und Kirchgemeinden ist die Planung der Öf-fentlichkeitsarbeit sehr wichtig. Konkrete Tipps sind amMontag, 27. Oktober, von 20 bis 22 Uhr im katholischenPfarreizentrum in Weinfelden von Thomas Merz-Abt,Rita Bausch und Hans Kuhn-Schädler zu erfahren. DieserImpulsabend zur Pressearbeit richtet sich an Kirchenvor-steher, Pfarreiräte und Mitverantwortliche in pfarrei-lichen Vereinen.

Für Interessierte des nachfolgend ausgeschriebenen Presse-kurses ist die Teilnahme an diesem Impulsabend sinnvoll,aber nicht Bedingung.

Pressekurs 2003Die Arbeitsstelle für Kirchliche Erwachsenenbildung bietetim katholischen Pfarreizentrum in Weinfelden einen zwei-teiligen Pressekurs an. Dieser findet am Montag, 3. und10. November, von 20 bis 22 Uhr statt. Der Kurs richtetsich an alle, die Artikel in Zeitungen oder Zeitschriftenveröffentlichen und die Grundlagen des Journalismuskennen lernen wollen. Leitung: Thomas Merz-Abt.Trägerschaft: Bistumsregion und Katholische Landeskir-che Thurgau.Anmeldung am Impulsabend oder bis 27. Oktober bei:Arbeitsstelle für Kirchliche Erwachsenenbildung,Freiestrasse 4, 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 11 51,Fax 071 626 11 10, E-Mail: [email protected]

Bildungstag: vom ich zum wirDer Katholische Frauenbund Schaffhausen KFS lädt aufDienstag, 4. November, von 9.00 bis ca. 16.30 Uhr in denPfarreisaal St.Peter in Schaffhausen zum Bildungstag fürFrauen ein. Auf der Suche nach verbindender Gemein-schaft in der Vielfalt individueller Lebensgestaltung be-gleitet Sie Rita Bausch, Theologin und Erwachsenen-bildnerin aus Weinfelden.Anmeldungen bis 28. Oktober an:Käthy Bernasconi, Teissenstrasse 3, 8215 Hallau,Tel. 052 681 27 82, Fax 052 681 34 43,E-Mail: [email protected]

VorbereitungzumWeltgebetstag 2004Die Tagung findet am 15./16. November 2003 sowie am10./11. Januar 2004 in der Kartause Ittingen statt.Schwerpunkte sind das Kennenlernen des Herkunfts-landes Panama und die Bearbeitung von Bibeltexten undLiturgie. Kosten: Fr. 190.– in Zweierzimmer, Fr. 225.– inEinerzimmer. Anmeldung bis 24. Oktober beziehungswei-se bis 16. Dezember an: tecum, Kartause Ittingen, 8532Warth, Tel. 052 748 41 41, Fax 052 748 41 47.

Hilfe für betroffene ElternNie hätten wir uns vorstellen können, dass eines Tages soetwas Schreckliches passieren könnte – eines unserer Kin-der ist nicht mehr. Es hat Suizid begangen oder ist auseinem anderen Grund nicht mehr am Leben. Wir sindeine Gruppe Eltern, die um ihre Kinder trauern. Wir tref-fen uns regelmässig jeweils am letzten Freitag im Monatum 20.15 Uhr an der Freiestrasse 16 neben der evangeli-schen Kirche in Frauenfeld. Die Gruppe gehört zum Ver-ein Regenbogen. Auskunft beim teamselbsthilfethurgau,Tel. 071 626 58 43. (Mi und Fr, 14.00 bis 17.00, Do, 10.00bis 13.00 Uhr).

Diözesane Opfer

12. OktoberFür das Priesterseminar St.Beat

Die geistliche Begleitung der Theologiestudierenden imPriesterseminar St.Beat in Luzern (und in Fribourg) er-fordert in der heutigen Zeit gute Begleitpersonen. Um denveränderten Anforderungen gerecht zu werden, sind Bi-schof, Bistumsleitung und Verantwortliche der Ausbil-dung auf tatkräftige Unterstützung durch alle Gläubigenin Gebet, Ermutigung der Studierenden und Spendendringend angewiesen.

(siehe Seite 6 in dieser Nummer).

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RADIO TOP THURGAU

Norber t MohrSchmiedgasse 25

8597 LandschlachtE-Mail: [email protected]

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01.9 NOTIZEN ZUM SONNTAG

Jeden Samstag zwischen 18.55 und 19.00 Uhr4. Okt.: Walter Gut, Pfr., röm.-kath., Schaffhausen11. Oktober: Anselm Leser, Pfr., evang.-ref.,Burg-Stein am Rhein18. Oktober: Ramu Bhalla, Pastor, Salem-Life-Gemeinde, Schaffhausen

CHILEFENSCHTERAktuelles rundum das ThemaGlaube und Kirchejeden Sonntag08.00 bis 08.30 Uhr

«Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus Schaffhausen»Jeweils letzter Sonntag im Monat: 08.00 bis 09.00 Uhr

Wiederholung: 22.00 bis 23.00 Uhr

Ökumenische Kommission für das LokalradioPostfach 1051, 8200 Schaffhausen

(für das ganze Sendegebiet)Montag bis Freitag 06.45 Uhr/Samstag 07.45 Uhr6. bis 11. Oktober: Annette Kuhn13. bis 18. Oktober: Jürg Noser20. bis 25. Oktober: Christian Randegger

■ Radio und Fernsehen■ Katechese

Radio

«Zum neuen Tag» vom 6. bis 11. Oktober Elisabeth Zurgilgen, vom 13. bis18. Oktober Marie-Louise Beyeler, vom 20. bis 25. Oktober Ulrich Knellwolf.6.40/8.50 Uhr DRS1, 8.30 Uhr Musigwälle 531.

Sonntag, 5. OktoberPerspektiven: «Ich erzähle eine uralte Geschichte...» Die Bibel muss nichtdoziert, sondern erzählt werden: aus dieser Überzeugung hat derAmsterdamer Pfarrer Nico ter Linden begonnen, die alten biblischen Geschich-ten neu zu erzählen. Ein Gespräch. 8.30 Uhr DRS2. (WH; 9. Oktober, 15.00Uhr).

Sonntag, 5. OktoberRömisch-katholische Predigt. Pia Gadenz-Mathys, Gemeindeleiterin,Herzogenbuchsee. 9.30 Uhr DRS2.

Sonntag, 12. OktoberRömisch-katholische Predigt. Pfr. Erich Häring, Kesswil. 9.30 Uhr DRS2.

Sonntag, 19. OktoberRömisch-katholische Predigt. Pfr. Erich Guntli, Buchs. 9.30 Uhr DRS2.

Fernsehen

Samstag, 4. OktoberWort zum Sonntag. Dorothee Buschor. 19.55 Uhr SF1.

Sonntag, 5. OktoberLive aus Rom. Der Papst spricht drei selige Ordensleute heilig: den Gründerdes Missionsordens der Steyler-Missionare Arnold Janssen, den Gründer desMissionswerkes vom Guten Hirten Daniel Comboni und den Steyler-China-Mis-sionar Josef Freinademetz. 9.30 Uhr BR.

Samstag, 11. OktoberWort zum Sonntag. Odilo Noti. 19.55 Uhr SF1.

Samstag, 11. OktoberJubiläum: 25 Jahre Papst Johannes Paul II. 20.15 Uhr SWR.

Sonntag, 12. OktoberKatholischer Gottesdienst. Aus der Kapelle der Katholischen Akademie inBerlin. 9.30 Uhr ZDF.

Sonntag, 19. OktoberFeierliche Eucharistiefeier auf dem Petersplatz in Rom. Mit der Seligspre-chung von Mutter Teresa am Weltmissionssonntag durch Papst Johannes PaulII. 10.00 Uhr ZDF.

TOP-Kick – Gedanken zum Tag

Wochenendenfür Erstkommunion-kinder und ihreEltern

Aufbrechen – Begegnen –Entdecken – Feiern

Der Rhythmus von Aufbrechen – Begegnen –Entdecken – Feiern gehört zu unserem Lebenund zu unserem Glauben – auch in der Vorbe-reitung zur Erstkommunion.Eltern und Kinder sind herzlich eingeladen,nach Fischingen aufzubrechen, um anderen zubegegnen, Neues zu entdecken undmiteinander zu feiern.

Daten:Februar 2004: 14./15.

21./22.28./29.

März 2004: 6./7.13./14.20./21.27./28.

Detailprogramme und Anmeldeformulare sinderhältlich bei: Katechetische Arbeitsstelle,I. Maier, Sekretariat, Postfach 231,8570 Weinfelden, Tel. 071 626 11 41,E-Mail: [email protected]

Anmeldeschluss: 5. Januar 2004

Für die Katechetische Arbeitsstelle:Stefan Fischer-Schicker, Stellenleiter,

Idda Maier-Widmer, Sekretariat

und Sara. In der Mitte der Zeit stehtdie Gestalt Jesu. Einsam, überragend!

Auf dem Seelisberg gehen wir –bevor wir unser Picknick auspacken– auf den «Vaterunser-Weg».Werdas Neue Testament und seine Theo-logie hautnah erleben will, steige denzauberhaften «Kapellenweg» vonSaas Grund nach Saas Fee hinauf.15 pittoreske Kapellchen, in denWald zerstreut und vor Jahrenhübsch und gut renoviert.

Die Benediktinermönche vonEngelberg schufen einen «Benedikts-weg» von Engelberg bis zum Herren-haus in Grafenort.

Wir gehen in unsern Kirchenden Kreuzweg Jesu tausendfach, mitseinen 14 oder 15 Stationen. Es liegtTradition darin, viel Überlieferungund frommes Brauchtum.

Aber warum sollte es nicht einenWeg geben, der das ganze leuchtendeLeben Jesu hautnah erzählt? Ähnlichdem Kapellenweg von Saas Fee. Nurauf unser Heute bezogen, symbol-haft, zur Meditation anregend?

Der «Jesus-Besinnungsweg»in Naturns

Gerne hätte ich ganze Schulklas-sen eingeladen. Einmal ohne Roller-blades und Kickboards. Einfach zuwandern. Wir stehen ja vor dem«Jahr der Bibel». Ein «Jesusweg»könnte für die Kinder ein spannen-des Bilderbuch sein. In Naturns imSüdtirol entstand vor drei Jahrendieser seltsame Weg.

Der Himmel hatte sich im Okto-ber nach vielen Regentagen aufge-hellt. So fieberten denn die fünf fröh-lichen Mädchen Veronika, Monika,Antonia, Samira, Maja und der klei-ne Richi auf das Abenteuer zu. Dazugesellte sich unser Katechet Sepp unddrei Gäste aus Weiler bei Mainz.

So brachen wir an diesem Okto-bermontag früh auf. Im Engadinempfingen uns die lichten Lärchenmit ihren satten Farben. Das KlosterMüstair erinnerte uns mit seinenApsiden, wie unsere MorschacherKirche um das Jahr 850 ausgesehenhat. Das Vinschgau, dieses köstlicheStück Südtirols, lag im rotgelbenHerbstlaub. Äpfel, überall reife Äpfel

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■ Impressum

Redaktion:forumKirche, Postfach 234, 8570 Weinfelden,Tel. 071 620 09 65, Fax 071 620 09 67,E-Mail: [email protected] Kuhn-Schädler, leitender Redaktor,Tel. 071 620 09 66Ruth Jung-Oberholzer, redaktionelle Mitarbeiterin

Redaktionssekretariat: Marie-Therese Kuhn-Schädler, Tel. 071 620 09 65, Fax 071 620 09 67www.forumkirche.ch

Beiträge für den allgemeinen Teilsind bis 13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungs-datum dem leitenden Redaktor zu senden.

Erscheint alle 2 Wochen

Herausgeber:Katholische Landeskirchen Thurgau undSchaffhausen/Pressverein Genossenschaft

Pfarreiblattkommission:Präsident: Domherr Theo Scherrer, Kath.Pfarramt, Freiestrasse 15a, 8570 Weinfelden,Tel. 071 626 57 81, Fax 071 626 57 80

Satz+Bild/Layout: Graphicom GmbH,Freiestrasse 4, 8570 Weinfelden(Zustelladresse für Pfarreiteil),Tel. 071 622 81 55, Fax 071 622 41 55,E-Mail: er [email protected]

Druck: AVD Goldach, Sulzstrasse 10,9403 Goldach, Tel. 071 844 94 44,Fax 071 844 95 55

An die Abonnenten: Adressänderungensind an das jeweils zuständige Pfarramt IhrerWohngemeinde zu richten, in der StadtSchaffhausen Wohnhafte an die KatholischeKirchenverwaltung, Tel. 052 624 51 51.

Für den Pfarreiteil ist dasentsprechende Pfarramt verantwortlich.

Inserate: Inserateverwaltung forumKirchePostfach, 8570 Weinfelden, Tel. 071 620 09 65.Inserate-Annahmeschluss:bis spätestens 8 Tage (Mittwoch) vor dem Erscheinungs-datum! (Auflage: 44000 Exemplare)

■ Kalenderblatt

Ein kleiner Wink von der Strasse

■ Zu guter Letzt

Samstag, 4. Oktober, 10.30 Uhrin der Kirche St.Peter und Paul, SulgenFeierliche ewige Professvon zwei Clara-Schwesternein Fest des Glaubens für alle…oder: alle sind herzlich eingeladen!

Mittwoch, 8. Oktober, 14.30 Uhrim Kloster Wil, Eingang bei der KlosterpforteFranziskanische Bibel-GebetesrundeFranziskanische Gemeinschaft Wil

Mittwoch, 8. Oktober, 19.00 Uhrim Raum der Stille (Kaplanei)Ökumenische Taizé-AndachtPfarrei St.Peter, Schaffhausen

Sonntag, 12. Oktober, 20.00 Uhrim liturgischen Raum in der Kaplaneineben der kath. Kirche WeinfeldenAbendgebet mit Taizé-LiedernJUSESO Thurgau

Dienstag, 21. Oktober, 12.30 bis 17.00 Uhrim Zentrum St.Konrad, SchaffhausenWintersportartikelbörseAnnahme der ArtikelMittwoch, 22. Oktober, 9.00 bis 14.30 UhrVerkauf der ArtikelMittwoch, 22. Oktober, 16.30 bis 17.30 UhrAuszahlungFrauenvereine Schaffhausen

Konzerte

Sonntag, 5. Oktober, 16.00 Uhrim Bibliothekssaal des Klosters FischingenKlavierrezital: Wiener Schuleam Klavier: Roland KrügerWerke von Haydn, Mozart, Beethoven, Berg

Sonntag, 5. Oktober, 17.00 Uhrin der Kirche St.Ulrich, KreuzlingenJubiläums-Orgelkonzertan der Orgel: Sarah DaviesMezzosopran: Elise Quagliata

In Sachseln findet derzeit eine Ausstellung zum Rosenkranzstatt, worüber wir auf den ersten Seiten berichten. EinThema, das nostalgisch klingt und – man möchte meinen –kaum mehr Beachtung findet. Man kann sich täuschen: dieAusstellung muss bis Ende November (23. Nov.) verlängertwerden, da das Interesse derart gross ist.Die Neugier auf diese Ausstellung wurde in uns durch Be-kannte geweckt, die ihre Begeisterung auf uns übertrugen.Ebenso beeindruckt kamen wir dann selbst aus der Ausstel-lung heraus und möchten vielen wünschen, dass sie in denGenuss dieser Ausstellung kommen können. Da hätte sichselbst die Expo inspirieren lassen können!Ich gehöre zu jenen Menschen, denen im Laufe des Lebensdas Beten des Rosenkranzes etwas abhanden gekommen ist.Ich brauche immer etwas Zeit, bis die Seele nachkommt undziehe Stille und Schweigen dem Reden vor.Als ich vor einiger Zeit einen Rosenkranz auf der Strassefand, sah ich dies als kleinen Wink an, der Bedeutung diesesGebetes vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken und sei eseinfach in der meditativen Betrachtung der Geheimnisse desRosenkranzes, der 20 Stationen im Leben Jesu.Vielleicht geht es ja einfach darum, sich buchstäblich anetwas halten zu können. Jemand an der Ausstellung sagte:«Ich brauche nicht einmal zu sprechen, sondern ich haltemich am Rosenkranz und spüre dabei, dass Gott mich hält.»Ich hoffe, ihre Neugierde geweckt zu haben.

Herzlich Hans Kuhn-Schädler