FOTOS: RUDEWIG Die Tr ume einer Sommernacht

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» KULTUR LOKAL Freitag, 7. Juni 2019 Lüdenscheid – Auf den Büh- nenbrettern der Altstadt- bühne an der Luisenstraße steht heute Abend eine ganz besondere Fassung der Geschichte des „Kleinen Prinzen“. Dort tritt auf Ein- ladung der Integrativen Kul- turwerkstatt Alte Schule im Rahmen der Jubiläumsver- anstaltungen und der Ko- operation mit Lüdenschei- der Vereinen das Vagantei- Schattentheater Erhardt aus Lehrte auf, eines der renom- miertesten deutschen Figu- rentheater. Vier Akteure hauchen heute Abend dem kleinen Prinzen auf seiner Reise zu den verschiedenen Planeten Leben ein, den nach seiner Reise der Fuchs lehrt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut - das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Noch sind Eintrittskarten für die Aufführung zu ha- ben. Sie kosten im Vorver- kauf in der Alten Schule, im Klein Oho im Stern Center sowie im LN-Ticketshop 13 Euro, ermäßigt 9,50 Euro. An der Abendkasse muss das Ticket mit 16 Euro (12 Euro) bezahlt werden. Mit einer Theaterperfor- mance mit Rollstuhlfah- rern, die vor Publikum auf einer großen, auf dem Bo- den liegenden Leinwand ein Kunstwerk entstehen las- sen, macht die Kulturwerk- statt dann am Pfingstsams- tag im Rosengarten auf sich aufmerksam. Bei freiem Eintritt be- ginnt die Kunstaktion um 15.15 Uhr im Rosengarten mit „Art obscura – Spuren“. Eine gute halbe Stunde spä- ter nimmt das Comedy- und Artistik-Duo „Drauf und Dran“ den Platz in An- spruch. Ab 16 Uhr zeigen die beiden Akteure eine dreiviertel Stunde lang Jonglage. Die beiden Akteure pa- cken Tisch und Stühle aus, aber lange hält es sie nicht auf ihren Sitzen: Mehr und mehr Sachen werden aus ih- rem Reisekoffer geworfen, gefangen, jongliert und ba- lanciert, und das Publikum ist schnell mit von der Par- tie. Die Show „Galongo“ ist eine Mischung aus visuel- lem Theater und auf die Mu- sik abgestimmter Jonglage, manchmal schräg, aber im- mer humorvoll. Ihren Scha- bernack treiben im Rosen- garten am Pfingstsamstag auch die Lünsche-Rotnasen. Sie treten ab 17 Uhr auf, per- formen auf der Straße und zeigen, was sie alles so kön- nen. Mit der „Fasziation Feuer“ geht es in die Nacht hinein. „Drauf und Dran“ wirbelt bei Einbruch der Dunkel- heit mit brennenden Fa- ckeln, Stäben und Seilen und will aus Licht und Schatten Bilder erzeugen. Heute Abend Schattentheater auf der Bühne Bedrückt, wütend und beeindruckt Lüdenscheid – Bedrückt, wü- tend, traurig, aber auch be- eindruckt zeigten sich Besu- cherinnen nach dem jüngs- ten Lüdenscheider Gespräch, in dem ein Dokumentarfilm des tschechisch-deutschen Filmemachers Pavel Schna- bel aus dem Jahr 1980 gezeigt wurde: „Jetzt - nach so vielen Jahren“ dokumentiert Erin- nerungen der „Übriggeblie- benen“ in dem nordhessi- schen Dorf Rhina, in dem bis zum Vertreibungs- und Aus- rottungsprogramm der natio- nalsozialistischen Rassenpo- litik mehr jüdische als nicht- jüdische Deutsche lebten. „Es ist Arbeit. Sie müssen konzentriert zuschauen“, mahnte Pavel Schnabel das Publikum. „Es gibt keinen Kommentar, der Ihnen sagt, was Sie denken sollen.“ Und so mussten die Besucher un- gefiltert das unfassbar unbe- lehrte Vergessen der Bewoh- ner von Rhina zur Kenntnis nehmen. „Nach so vielen Jah- ren wird das noch einmal auf- gerührt“, klagte ein Dörfler im Film und gab damit eine weitverbreitete Ansicht zu Ereignissen wieder, an denen nach Auffassung der Inter- view-Partner besser nicht mehr gerührt werden sollte. Die Bösewichte seien ohne- hin Andere gewesen: „Das waren Auswärtige, keine Rhi- naer, die die Synagoge ange- steckt haben“ wollte eine alte Frau wissen, die von der Brandstiftung andererseits nichts mitbekommen haben wollte. „Das ist eine Lüge, dass sie nichts gesehen ha- ben“, erwiderte ein jüdischer Bewohner von Rhina, den das Filmteam zusammen mit an- deren Geflüchteten in New York aufgespürt hatte. Die interessanteste Reakti- on auf den Film kam nach dessen Ausstrahlung in der ARD im Jahr 1981 von Walter Jens, dem Rhetorik-Professor und wachen Kommentator der bundesdeutschen Ver- hältnisse: Mit der Bemerkung „Rhina ist überall“ erinnerte er daran, dass im Nachkriegs- deutschland nicht nur nord- hessische Dörfler erstaunli- che Verdrängungsleistungen vollbrachten. thk Laura Breitschwert als Helena in den Tiefen eines Sommernachtsttraumes. FOTOS: RUDEWIG Die Träume einer Sommernacht „bretterhaus“ inszeniert Shakespeares Verwirrspiel im Kulturhaus via Mrkajic, Clara Hegge- mann, Laura Breitschwerdt, Malte Lüttringhaus, Helen Lütke-Dartmann, Leonie Raß- mussen, Jana Remscheid und Justus Weber und Anna Post- ehler (Technik). Galerie im Internet www.come-on.de können und Nachwuchs aus den Reihen der „Bergstadtis- ten“ bekommen, lobte Regis- seurin Julia Pütz das Ensem- ble: „Wir hatten durchaus auch harte Zeiten. Aber das Ergebnis entschädigt für al- les!“ Das Ensemble: Hanna San- ten, Jana Eigenbrod, Zuzanna Polewska, Emily Heising, Oli- für der beiden Liebesgeflüs- ter erfrischend grob-klotzig dar. Selbst der Doppel-Selbst- mord der Liebenden geriet dabei zum Spaßfaktor, als sich der verzweifelte Pyra- mus in sein Holzschwertchen stürzte. Erstmals habe man in die- sem Jahr einen Projektkurs in das Ensemble integrieren ne an und für sich wirre Ge- schichte: Theseus, der Herzog von Athen, ist mit Hippolyta, Königin der Amazonen, ver- lobt. Hermia, Tochter des Egeus, ist in Lysander ver- liebt, Demetrius, ein junger Mann aus Athen, in Hermia. Lysander, auch ein edler jun- ger Mann aus Athen, ist eben- falls in Hermia verliebt, Hele- na, eine Freundin der Her- mia, in Demetrius. Und dann waren da noch König und Kö- nigin der Feen und der Wald- geist Puck, ein Weber, ein Zimmermann, ein Kesselfli- cker und ein Bälgenflicker. Hermia soll nach dem Willen ihres Vaters Demetrius heira- ten. Sie möchte aber nicht, weil sie ja Lysander liebt. Die- se Liebe beruht auf Gegensei- tigkeit. Helena, die Freundin von Hermia, ist hingegen in Demetrius verliebt, der ihr früher den Hof gemacht hat. Theseus, der König von Athen, wird befragt und gibt Hermia eine Bedenkzeit bis zu seiner Hochzeit mit der Amazonenkönigin Hippoly- ta. Lysander und Hermia fas- sen den Entschluss, Athen heimlich zu verlassen, und verabreden sich nachts im Wald. Helena und Demetrius folgen den beiden. Dort tref- fen sich zeitgleich Handwer- ker, die das Theaterstück „Py- ramus und Thisbe“ für die Hochzeit von Theseus und Hippolyta einstudieren wol- len. Vor allem deren „Thea- ter“ im Theater sorgte am En- de des Verwirrspiels für Spaß beim Publikum, stellten doch die Schauspieler die antike Sage von Pyramus, seiner ein- fältigen und grell geschmink- ten Thisbe mit dem Schleier und der menschlichen Wand VON JUTTA RUDEWIG Lüdenscheid – „Ohne Euch sind wir gar nichts“ – ein schöneres Kompliment hätte Dieter Utsch, Direktor des Bergstadt-Gymnasiums, dem „bretterhaus“-Ensemble nach der gut eineinhalbstün- digen, pausenlosen Auffüh- rung am Mittwochabend kaum machen können: Shakespeare hatten sich die jungen Schauspieler für die alljährliche Inszenierung im Kulturhaus auf die Fahnen geschrieben, schwere Kost, die lange und intensive Pro- ben voraussetzte. Der Dank des BGL-Direk- tors ging an alle, die auf und hinter der Bühne am Mitt- woch und am Donnerstag für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Utsch vergaß auch nicht das Lob an das Kultur- hausteam, das trotz des per- sonellen Engpasses zwei Vor- stellung ermöglichte. Beson- ders freue ihn, dass er im gut zweihundertköpfigen Publi- kum auch Schüler aus Thea- tergruppen anderer Lüden- scheider Schulen sowie ehe- malige BGL-Schüler und Kol- legen ausgemacht hätte. Und nicht zuletzt galt sein Dank den beiden Regisseurinnen Cornelia Meißner und Julia Pütz, die mehr als ein Jahr mit dem „bretterhaus“ an der Aufführung von Shake- speares „Sommernachts- traum“ gearbeitet hätten. Blumen gab es auf der Kul- turhausbühne für alle Betei- ligten, nachdem der symboli- sche Vorhang gefallen war. Vorangegangen war frei nach William Shakespeare und in einer Bearbeitung von Corne- lia Meißner und Julia Pütz ei- Waldgeist, Elfen, Könige – der „Sommernachtstraum“ hatte Einiges zu bieten. Schattentheater wird heute Abend auf der Altstadtbüh- ne gegeben. FOTO: VAGANTEI ERHARDT BGL-Direktor Dieter Utsch verteilte nach der Aufführung Rosen. Investieren, sparen oder ein Studium im Düsseldorf Johannis-Loge stellt jungen Musikern einen Förderpreis in Höhe von 750 Euro zur Verfügung talpädagogik studieren. „Es muss ja auch menschlich pas- sen“, sagt die junge Pianistin. Gemeint sind die Professo- ren, bei denen sie bald Unter- richt haben wird. Manche sparen das Geld aber auch einfach – so wie Adrianna Hu- dalla. „Ich habe mir das Geld für später beiseitegelegt. Bis- her gab es keinen Anlass, zu dem ich es gebraucht hätte.“ Die Musiker die das Prei- geld erhalten, werden von der Musikschule ausgewählt. Die Lehrer können Schüler die sie für besonders talen- tiert halten, einem Team vor- schlagen, in dem unter ande- rem auch Musikschulleiterin Katja Fernholz-Bernecker, sitzt. Sie sagt: „Wir achten auf das musikalische Potenzi- al, das wir in unseren Schü- lern sehen. Gleichermaßen haben wir auch einen Blick auf besonderes Engagement sowie die persönliche Situati- on. Wir beurteilen das sehr individuell.“ Preisträger aus dem ver- gangenen Jahr sind neben Ve- ronika Müller und Adrianna Hudalla auch Marc Hewitt und Alexandra Meier. Marc träumt davon, später in einer Bigband zu spielen. Derzeit ist er Mitglied in der Jazz- Gruppe „Just About Seven“. Dort spielt er unter anderem Trompete. Alexandra hinge- gen hat sich der Geige ver- schrieben. Sie möchte in Zu- kunft in Düsseldorf studieren und bezahlt von dem Förder- preis ihre Musikstunden. MB Lüdenscheid – Die Johannislo- ge „Zum Märkischen Ham- mer“ überreicht in diesem Jahr den Förderpreis für jun- ge Musiker am Dienstag, 25. Juni. 750 Euro stellt die Loge bei der Verleihung im Kam- mermusiksaal für drei Talen- tierte zur Verfügung. Was diese anschließend mit dem Geld machen, bleibt ihnen überlassen. Die Gewinner des letzten Jahres haben es vo- rangig in ihre musikalische Karriere investiert. „Ich habe mir von dem Geld die Zugfahrten zu ver- schiedenen Unis finanziert“, sagt Veronika Müller, die den Förderpreis im vergangenen Jahr erhielt. Sie hat 2018 ihr Abitur am Staberg gemacht und möchte nun Instrumen- Die Loge zum Märkischen Hammer, die Förderpreisträger des vergangenen Jahres sowie die Musikschule der Stadt Lüdenscheid freuen sich auf die Preisverleihung. FOTO: BIRKE Pavel Schnabel war zu Gast im Kulturhaus. FOTO: KRUMM

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Lüdenscheid – Auf den Büh-nenbrettern der Altstadt-bühne an der Luisenstraßesteht heute Abend eineganz besondere Fassung derGeschichte des „KleinenPrinzen“. Dort tritt auf Ein-ladung der Integrativen Kul-turwerkstatt Alte Schule imRahmen der Jubiläumsver-anstaltungen und der Ko-operation mit Lüdenschei-der Vereinen das Vagantei-Schattentheater Erhardt ausLehrte auf, eines der renom-miertesten deutschen Figu-rentheater.

Vier Akteure hauchenheute Abend dem kleinenPrinzen auf seiner Reise zuden verschiedenen PlanetenLeben ein, den nach seinerReise der Fuchs lehrt: „Mansieht nur mit dem Herzengut - das Wesentliche ist fürdie Augen unsichtbar.

Noch sind Eintrittskartenfür die Aufführung zu ha-ben. Sie kosten im Vorver-kauf in der Alten Schule, imKlein Oho im Stern Centersowie im LN-Ticketshop 13Euro, ermäßigt 9,50 Euro.An der Abendkasse mussdas Ticket mit 16 Euro (12Euro) bezahlt werden.

Mit einer Theaterperfor-mance mit Rollstuhlfah-rern, die vor Publikum aufeiner großen, auf dem Bo-den liegenden Leinwand einKunstwerk entstehen las-sen, macht die Kulturwerk-statt dann am Pfingstsams-tag im Rosengarten auf sichaufmerksam.

Bei freiem Eintritt be-ginnt die Kunstaktion um15.15 Uhr im Rosengartenmit „Art obscura – Spuren“.Eine gute halbe Stunde spä-ter nimmt das Comedy- undArtistik-Duo „Drauf undDran“ den Platz in An-spruch. Ab 16 Uhr zeigendie beiden Akteure einedreiviertel Stunde langJonglage.

Die beiden Akteure pa-cken Tisch und Stühle aus,aber lange hält es sie nichtauf ihren Sitzen: Mehr undmehr Sachen werden aus ih-rem Reisekoffer geworfen,gefangen, jongliert und ba-lanciert, und das Publikumist schnell mit von der Par-tie. Die Show „Galongo“ isteine Mischung aus visuel-lem Theater und auf die Mu-sik abgestimmter Jonglage,manchmal schräg, aber im-mer humorvoll. Ihren Scha-bernack treiben im Rosen-garten am Pfingstsamstagauch die Lünsche-Rotnasen.Sie treten ab 17 Uhr auf, per-formen auf der Straße undzeigen, was sie alles so kön-nen.

Mit der „Fasziation Feuer“geht es in die Nacht hinein.„Drauf und Dran“ wirbeltbei Einbruch der Dunkel-heit mit brennenden Fa-ckeln, Stäben und Seilenund will aus Licht undSchatten Bilder erzeugen.

Heute AbendSchattentheaterauf der Bühne

Bedrückt,wütend undbeeindruckt

Lüdenscheid – Bedrückt, wü-tend, traurig, aber auch be-eindruckt zeigten sich Besu-cherinnen nach dem jüngs-ten Lüdenscheider Gespräch,in dem ein Dokumentarfilmdes tschechisch-deutschenFilmemachers Pavel Schna-bel aus dem Jahr 1980 gezeigtwurde: „Jetzt - nach so vielenJahren“ dokumentiert Erin-nerungen der „Übriggeblie-benen“ in dem nordhessi-schen Dorf Rhina, in dem biszum Vertreibungs- und Aus-rottungsprogramm der natio-nalsozialistischen Rassenpo-litik mehr jüdische als nicht-jüdische Deutsche lebten.

„Es ist Arbeit. Sie müssenkonzentriert zuschauen“,mahnte Pavel Schnabel dasPublikum. „Es gibt keinenKommentar, der Ihnen sagt,was Sie denken sollen.“ Undso mussten die Besucher un-gefiltert das unfassbar unbe-lehrte Vergessen der Bewoh-ner von Rhina zur Kenntnisnehmen. „Nach so vielen Jah-ren wird das noch einmal auf-gerührt“, klagte ein Dörflerim Film und gab damit eineweitverbreitete Ansicht zuEreignissen wieder, an denennach Auffassung der Inter-view-Partner besser nichtmehr gerührt werden sollte.Die Bösewichte seien ohne-hin Andere gewesen: „Daswaren Auswärtige, keine Rhi-naer, die die Synagoge ange-steckt haben“ wollte eine alteFrau wissen, die von derBrandstiftung andererseitsnichts mitbekommen habenwollte. „Das ist eine Lüge,dass sie nichts gesehen ha-ben“, erwiderte ein jüdischerBewohner von Rhina, den dasFilmteam zusammen mit an-deren Geflüchteten in NewYork aufgespürt hatte.

Die interessanteste Reakti-on auf den Film kam nachdessen Ausstrahlung in derARD im Jahr 1981 von WalterJens, dem Rhetorik-Professorund wachen Kommentatorder bundesdeutschen Ver-hältnisse: Mit der Bemerkung„Rhina ist überall“ erinnerteer daran, dass im Nachkriegs-deutschland nicht nur nord-hessische Dörfler erstaunli-che Verdrängungsleistungenvollbrachten. thk

Laura Breitschwert als Helena in den Tiefen eines Sommernachtsttraumes. FOTOS: RUDEWIG

Die Träume einer Sommernacht„bretterhaus“ inszeniert Shakespeares Verwirrspiel im Kulturhaus

via Mrkajic, Clara Hegge-mann, Laura Breitschwerdt,Malte Lüttringhaus, HelenLütke-Dartmann, Leonie Raß-mussen, Jana Remscheid undJustus Weber und Anna Post-ehler (Technik).

Galerie im Internetwww.come-on.de

können und Nachwuchs ausden Reihen der „Bergstadtis-ten“ bekommen, lobte Regis-seurin Julia Pütz das Ensem-ble: „Wir hatten durchausauch harte Zeiten. Aber dasErgebnis entschädigt für al-les!“

Das Ensemble: Hanna San-ten, Jana Eigenbrod, ZuzannaPolewska, Emily Heising, Oli-

für der beiden Liebesgeflüs-ter erfrischend grob-klotzigdar. Selbst der Doppel-Selbst-mord der Liebenden gerietdabei zum Spaßfaktor, alssich der verzweifelte Pyra-mus in sein Holzschwertchenstürzte.

Erstmals habe man in die-sem Jahr einen Projektkurs indas Ensemble integrieren

ne an und für sich wirre Ge-schichte: Theseus, der Herzogvon Athen, ist mit Hippolyta,Königin der Amazonen, ver-lobt. Hermia, Tochter desEgeus, ist in Lysander ver-liebt, Demetrius, ein jungerMann aus Athen, in Hermia.Lysander, auch ein edler jun-ger Mann aus Athen, ist eben-falls in Hermia verliebt, Hele-na, eine Freundin der Her-mia, in Demetrius. Und dannwaren da noch König und Kö-nigin der Feen und der Wald-geist Puck, ein Weber, einZimmermann, ein Kesselfli-cker und ein Bälgenflicker.Hermia soll nach dem Willenihres Vaters Demetrius heira-ten. Sie möchte aber nicht,weil sie ja Lysander liebt. Die-se Liebe beruht auf Gegensei-tigkeit. Helena, die Freundinvon Hermia, ist hingegen inDemetrius verliebt, der ihrfrüher den Hof gemacht hat.Theseus, der König vonAthen, wird befragt und gibtHermia eine Bedenkzeit biszu seiner Hochzeit mit derAmazonenkönigin Hippoly-ta. Lysander und Hermia fas-sen den Entschluss, Athenheimlich zu verlassen, undverabreden sich nachts imWald. Helena und Demetriusfolgen den beiden. Dort tref-fen sich zeitgleich Handwer-ker, die das Theaterstück „Py-ramus und Thisbe“ für dieHochzeit von Theseus undHippolyta einstudieren wol-len. Vor allem deren „Thea-ter“ im Theater sorgte am En-de des Verwirrspiels für Spaßbeim Publikum, stellten dochdie Schauspieler die antikeSage von Pyramus, seiner ein-fältigen und grell geschmink-ten Thisbe mit dem Schleierund der menschlichen Wand

VON JUTTA RUDEWIG

Lüdenscheid – „Ohne Euchsind wir gar nichts“ – einschöneres Kompliment hätteDieter Utsch, Direktor desBergstadt-Gymnasiums, dem„bretterhaus“-Ensemblenach der gut eineinhalbstün-digen, pausenlosen Auffüh-rung am Mittwochabendkaum machen können:Shakespeare hatten sich diejungen Schauspieler für diealljährliche Inszenierung imKulturhaus auf die Fahnengeschrieben, schwere Kost,die lange und intensive Pro-ben voraussetzte.

Der Dank des BGL-Direk-tors ging an alle, die auf undhinter der Bühne am Mitt-woch und am Donnerstag füreinen reibungslosen Ablaufsorgten. Utsch vergaß auchnicht das Lob an das Kultur-hausteam, das trotz des per-sonellen Engpasses zwei Vor-stellung ermöglichte. Beson-ders freue ihn, dass er im gutzweihundertköpfigen Publi-kum auch Schüler aus Thea-tergruppen anderer Lüden-scheider Schulen sowie ehe-malige BGL-Schüler und Kol-legen ausgemacht hätte. Undnicht zuletzt galt sein Dankden beiden RegisseurinnenCornelia Meißner und JuliaPütz, die mehr als ein Jahrmit dem „bretterhaus“ an derAufführung von Shake-speares „Sommernachts-traum“ gearbeitet hätten.

Blumen gab es auf der Kul-turhausbühne für alle Betei-ligten, nachdem der symboli-sche Vorhang gefallen war.Vorangegangen war frei nachWilliam Shakespeare und ineiner Bearbeitung von Corne-lia Meißner und Julia Pütz ei-

Waldgeist, Elfen, Könige – der „Sommernachtstraum“ hatte Einiges zu bieten.

Schattentheater wird heuteAbend auf der Altstadtbüh-ne gegeben.

FOTO: VAGANTEI ERHARDT

BGL-Direktor Dieter Utsch verteilte nach der Aufführung Rosen.

Investieren, sparen oder ein Studium im DüsseldorfJohannis-Loge stellt jungen Musikern einen Förderpreis in Höhe von 750 Euro zur Verfügung

talpädagogik studieren. „Esmuss ja auch menschlich pas-sen“, sagt die junge Pianistin.Gemeint sind die Professo-ren, bei denen sie bald Unter-richt haben wird. Manchesparen das Geld aber aucheinfach – so wie Adrianna Hu-dalla. „Ich habe mir das Geldfür später beiseitegelegt. Bis-her gab es keinen Anlass, zudem ich es gebraucht hätte.“

Die Musiker die das Prei-geld erhalten, werden vonder Musikschule ausgewählt.Die Lehrer können Schülerdie sie für besonders talen-tiert halten, einem Team vor-schlagen, in dem unter ande-rem auch MusikschulleiterinKatja Fernholz-Bernecker,sitzt. Sie sagt: „Wir achtenauf das musikalische Potenzi-

al, das wir in unseren Schü-lern sehen. Gleichermaßenhaben wir auch einen Blickauf besonderes Engagementsowie die persönliche Situati-on. Wir beurteilen das sehrindividuell.“

Preisträger aus dem ver-gangenen Jahr sind neben Ve-ronika Müller und AdriannaHudalla auch Marc Hewittund Alexandra Meier. Marcträumt davon, später in einerBigband zu spielen. Derzeitist er Mitglied in der Jazz-Gruppe „Just About Seven“.Dort spielt er unter anderemTrompete. Alexandra hinge-gen hat sich der Geige ver-schrieben. Sie möchte in Zu-kunft in Düsseldorf studierenund bezahlt von dem Förder-preis ihre Musikstunden. MB

Lüdenscheid – Die Johannislo-ge „Zum Märkischen Ham-mer“ überreicht in diesemJahr den Förderpreis für jun-ge Musiker am Dienstag, 25.Juni. 750 Euro stellt die Logebei der Verleihung im Kam-mermusiksaal für drei Talen-tierte zur Verfügung. Wasdiese anschließend mit demGeld machen, bleibt ihnenüberlassen. Die Gewinner desletzten Jahres haben es vo-rangig in ihre musikalischeKarriere investiert.

„Ich habe mir von demGeld die Zugfahrten zu ver-schiedenen Unis finanziert“,sagt Veronika Müller, die denFörderpreis im vergangenenJahr erhielt. Sie hat 2018 ihrAbitur am Staberg gemachtund möchte nun Instrumen-

Die Loge zum Märkischen Hammer, die Förderpreisträger des vergangenen Jahres sowie dieMusikschule der Stadt Lüdenscheid freuen sich auf die Preisverleihung. FOTO: BIRKE

Pavel Schnabel war zu Gast imKulturhaus. FOTO: KRUMM