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  • 7/24/2019 Fraktion direkt - Ausgabe 46

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    46 | 6. November 2015

    Zur Lage

    Volker Kauder

    Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

    Foto:LaurenceChaper

    on

    Union einig in der FlchtlingsfrageKein Zgern beim Umsetzen der Manahmen

    Die Flchtlingsbewegung ist eine historische Herausforde-

    rung fr unser Land. Jeden Tag beweist sich dies aufs Neue.

    Wir mssen den Menschen in Not helfen. Gerade uns von

    der Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen

    Union, die wir uns zum C bekennen, bewegen die Schick-

    sale der Syrer, die aus Angst und Verzweiung aus ihrem

    Land geohen sind. Andererseits wissen wir auch, dass wir

    nicht allen Menschen auf der Welt, die ihre Heimat verlas-

    sen haben, Untersttzung gewhren knnen. Nicht alle ha-

    ben einen Fluchtgrund, aus dem sich ein Anspruch aufSchutz ableiten lsst. Wir mssen den Zustrom an Flcht-

    lingen reduzieren, um gengend Kraft fr die Integration

    der anerkannten Asylbewerber zu haben.

    Wir bekennen uns zum C in

    unserem Namen

    Die Bundeskanzlerin arbeitet seit Wochen daran, eine Poli-

    tik zu formulieren und in die Tat umzusetzen, die beidenGesichtspunkten Rechnung trgt: der Untersttzung der

    Hilfsbedrftigen und der Reduzierung der Flchtlingszah-

    len. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, der CSU-Vorsit-

    zende Horst Seehofer, die CSU-Landesgruppenchen Gerda

    Hasselfeldt und ich haben am vergangenen Wochenende

    die Position der Union in der Frage zusammengefasst. Wir

    werden auch in nchster Zukunft immer wieder berpr-

    fen, ob diese Bestimmung der Lage gerecht wird. Wir wer-

    den dies tun in Verantwortung gerade fr die Mitte unserer

    Gesellschaft.

    Es ist erfreulich, dass wir nun auch mit dem zunchst

    zgerlichen Koalitionspartner eine Einigung erzielen

    konnten, um das Anerkennungsverfahren fr Flchtlingeeektiver zu gestalten. Ich habe es schon oft gesagt: Es

    kann in dieser Frage nicht um Parteitaktik gehen. Wenn die

    groen Volksparteien hier versagen, ntzt dies letztlich nur

    den Radikalen im Land.

    In den vergangenen Wochen haben wir sehr viele Ma-

    nahmen beschlossen, um im Inland die Flchtlingszahlen

    zu verringern. Viele von ihnen sind bereits in Kraft. Nungilt es, diese Manahmen auch umzusetzen. Hier sind die

    Lnder gefordert. So darf es nicht mehr sein, dass Flcht-

    linge aus dem Westbalkan in die Kommunen weitergeleitet

    werden. Sie haben in aller Regel kein Bleiberecht und ms-

    sen unser Land wieder verlassen. Ihre Rckfhrung kann

    aber viel besser aus den Erstaufnahmeeinrichtungen erfol-

    gen, so wie dies auch im Asylkompromiss vorgesehen ist.

    Davon darf nicht mehr abgewichen werden.

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    Inhalt

    Headline 1 1

    Headline 2 2

    Headline 3 3

    Headline 4 4

    Kommentar

    Impressum

    HerausgeberMichael Grosse-Brmer MdBMax Straubinger MdBCDU/CSU-BundestagsfraktionPlatz der Republik 111011 Berlin

    V.i.S.d.P.: Ulrich ScharlackRedaktion: Claudia Kemmer (verantw.)

    T 030. 227-5 30 15F 030. 227-5 66 [email protected]

    Diese Verfentlichung der CDU/CSU-Fraktion

    im Deutschen Bundestag dient ausschlielichder Information. Sie darf whrend eines Wahl-kampfes nicht zum Zweck der Wahlwerbungverwendet werden.

    Michael Grosse-Brmer

    Erster Parlamentarischer Geschftsfhrerder CDU/CSU-Bundestagsfraktion

    Foto:DominikButzmann

    Gut begleitet in der letztenPhase des LebensPalliativ- und Hospizversorgung verbessert

    Sterbehilfe darf kein Geschftsmodell werden

    Inhalt

    Union einig in der Flchtlingsfrage 1

    Gut begleitet in der letzten Phase des

    Lebens 2

    Asylverfahren werden beschleunigt 3

    Ein wrdiges Sterben ermglichen 4

    Mehr Geld fr Krankenhuser 5

    Das Kindeswohl im Blick 6

    Wirtschaft 4.0

    Chancen fr Deutschland 7

    Letzte Seite 8

    Sterben ist Bestandteil eines jeden Le-

    bens. Viele Menschen haben das

    Glck, nach vielen, erfllten Lebens-jahren friedlich einschlafen zu kn-

    nen, ohne Krankheiten und Qualen zu

    erleiden. Doch gerade fr jene, die in

    ihrem Leben schwer erkranken, muss

    es eine Gewissheit geben, dass sie in

    der letzten Phase ihres Daseins nicht

    allein, dass sie in jeder Hinsicht gut

    begleitet sind. Jeder Mensch soll in

    Wrde sterben knnen. Das Gesetz

    zur Verbesserung der Hospiz- und Pal-

    liativversorgung, das wir in dieser

    Woche verabschiedet haben, will diesermglichen. Egal, wo ein Mensch

    seine letzte Lebensphase verbringt, in

    seinem eigenen Zuhause, in einem

    Hospiz, einer Pegeeinrichtung oder

    einem Krankenhaus: In dieser schwe-

    ren Zeit muss jeder Mensch die Unter-

    sttzung bekommen, die er oder sie

    wnscht und bentigt. Unser Gesetz

    will dabei helfen.

    Gerade fr Menschen, die in Kran-

    kenhusern die letzten Tage oder Wo-

    chen ihres Lebens verbringen, gab es

    noch deutlichen Nachbesserungsbe-darf. Jhrlich sterben etwa 400.000

    Menschen in Kliniken, aber nur 15

    Prozent dieser Huser haben auch

    eine Palliativstation. ber ein Zu-

    satzentgelt knnen mit der Verab-

    schiedung unseres Gesetzes nun

    auch in diesen Krankenhusern ge-

    eignete Schmerztherapien und

    menschliche Begleitung angeboten

    werden. Aber auch jene Schwerst-

    kranke, die auf ambulante Hospiz-

    dienste angewiesen sind, werden

    von diesem Gesetz protieren kn-

    nen, denn die Krankenkassen betei-

    ligen sich knftig nicht nur an den

    Personal-, sondern auch an den

    Sachkosten. Wichtig ist auch, dass

    die Qualitt der Hospiz- und Pallia-

    tivversorgung gesichert ist und wei-

    ter ausgebaut wird. Daher sind im

    Gesetz dazu Berichtspichten und

    berprfungen vorgesehen.

    Sterben in Wrdeermglichen

    Wir haben in dieser Sitzungswoche

    nicht nur die Verbesserung der Hos-

    piz- und Palliativversorgung auf un-

    serer Tagesordnung, sondern auch die

    Gruppenentwrfe zur Sterbebeglei-

    tung. Gerade vor dem Hintergrund der

    Diskussionen ber die Sterbehilfe ist

    es fr uns wichtig, dass wir Schwerst-kranken einen Weg aufzeigen, der ih-

    nen die Schmerzen so gut wie mg-

    lich nimmt und das Sterben in Wrde

    ermglicht. Wir wollen nicht, dass

    Menschen sich in einer so ausweglo-

    sen Situation sehen, dass sie keinen

    anderen Weg als den Suizid sehen. Vor

    allem drfen wir nicht zulassen, dass

    Institutionen oder Menschen die Bei-

    hilfe zum Selbstmord als Geschfts-

    modell betrachten.

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    3| Fraktion direkt 46 | 6. November 2015

    Asylverfahren werden beschleunigtGroe Koalition einigt sich auf weitere Manahmen Union

    strebt Reduzierung der Flchtlingszahlen an

    Die Fraktion informiert

    Mit der Einigung der groen Koalition

    auf weitere Schritte zur Beschleuni-

    gung der Asylverfahren sind die Wei-

    chen fr eine bessere Steuerung der

    Flchtlingsbewegung gestellt. Die

    Parteichefs von CDU, CSU und SPD,

    Angela Merkel, Horst Seehofer und

    Sigmar Gabriel, verabschiedeten am

    Donnerstagabend ein Papier mit einer

    Reihe von Manahmen, darunter die

    Schaung von Erstaufnahme-Ein-

    richtungen fr Bewerber mit geringer

    Aussicht auf Anerkennung. Das Paket

    trgt deutlich die Handschrift der

    Union.

    Der stellvertretende Fraktionsvor-

    sitzende Thomas Strobl und der in-

    nenpolitische Sprecher Stephan

    Mayer begrten die Einigung und er-

    klrten: Im Vordergrund muss die

    Reduzierung der Flchtlingszahlen

    stehen. Strobl zeigte sich zuversicht-

    lich, dass die konsequente Anwen-

    dung dieser Werkzeuge tatschlich zueinem Rckgang des Flchtlingszu-

    stroms fhren werde. Als wichtige In-

    strumente hob er das klare Erfas-

    sungssystem fr Flchtlinge, die u-

    erst gestraten Asylverfahren und

    die konsequente Aufenthaltsbeendi-

    gung bei Ablehnung des Asylantrags

    hervor. Mayer erklrte, man schae

    klare Strukturen und kurze Verwal-

    tungswege. Die beschleunigte Ab-

    schiebung abgelehnter Asylbewerber

    dient auch dem Zweck, dass sich dieBehrden besser auf die Integration

    schutzbedrftiger Flchtlinge kon-

    zentrieren knnen.

    Konzentration aufschutzbedrftige Flchtlinge

    Dem Beschluss zufolge werden in

    Deutschland drei bis fnf Aufnahme-

    Einrichtungen geschaen zwei da-

    von in Bayern. In ihnen sollen Asylbe-

    werber aus sicheren Herkunftsln-

    dern und solche, die mitWiedereinreisesperren belegt sind,

    die Folgeantrge stellen oder nicht an

    der Feststellung ihrer Personalien

    Foto:picturealliance/APPhoto

    Merkel, Seehofer und Gabriel verknden Manahmenpaket

    mitwirken, ihren Asylantrag stellen.

    Dort soll die Entscheidung so schnell

    fallen wie in den Transitzonen derFlughfen: So ist fr das Verwaltungs-

    verfahren eine Woche vorgesehen, fr

    das Rechtsmittelverfahren zwei Wo-

    chen. Ein Anspruch auf Leistungen

    entsteht fr die Antragsteller erst mit

    der Aufnahme in eine solche Einrich-

    tung. Wird ihr Antrag abgelehnt, so

    werden die Asylbewerber direkt aus

    den Erstaufnahme-Einrichtungen in

    ihr Heimatland zurckgefhrt.

    Einheitlicher Flchtlingsausweiswird eingefhrt

    Asylbewerber, die dieses Verfahren

    durchlaufen, mssen sich whrend-

    dessen in dem Bezirk aufhalten, in

    dem ihre Auslnderbehrde liegt. Ver-

    stoen sie gegen die sogenannte Resi-

    denzpicht, bekommen sie keine

    Leistungen mehr. Ihr Asylantrag ruht

    dann. Einen Wiederaufnahmeantrag

    knnen sie nur einmal stellen. Ver-

    stoen sie erneut gegen die Residenz-

    picht, werden sie sofort ausgewie-sen. Fr die erleichterte Abschiebung

    wird in Berlin oder Potsdam eine neue

    Behrde eingerichtet, die Kontakt mit

    den Herkunftslndern hlt und dort

    die ntigen Papiere beschat.

    Zur Verbesserung und Beschleuni-gung der Verfahren insgesamt erhal-

    ten Asylbewerber und Flchtlinge

    knftig einen einheitlichen Ausweis.

    Damit knnen sie jederzeit sicher und

    rasch identiziert werden. Registrie-

    rung und Ausweis sind auch Voraus-

    setzung dafr, dass jemand einen

    Asylantrag stellen kann und Leistun-

    gen erhlt. Anerkannte Asylbewerber

    mssen sich knftig mit einem klei-

    nen Eigenanteil an den Kosten der

    Sprach- und Integrationskurse betei-ligen.

    Um die aktuelle Flchtlingsbewe-

    gung besser zu steuern und zu be-

    grenzen, soll der Familiennachzug fr

    Antragsteller mit subsidirem Aufent-

    haltsstatus fr einen Zeitraum von

    zwei Jahren ausgesetzt werden. Dar-

    unter versteht man Flchtlinge, die in

    ihrer Heimat zwar nicht individuell

    verfolgt sind, deren Leben bei einer

    Rckkehr dorthin aber trotzdem in

    Gefahr wre. Dies knnte auf grere

    Teile der syrischen und irakischenFlchtlinge zutreen. Es kommt aller-

    dings auf die Entscheidung der Aus-

    lnderbehrde im Einzelfall an.

  • 7/24/2019 Fraktion direkt - Ausgabe 46

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    4| Fraktion direkt 46 | 6. November 2015

    Ein wrdiges Sterben ermglichenBundestag beschliet Verbesserung der Palliativ- und Hospizversorgung

    Die Fraktion im Plenum

    Die Pege und Versorgung todkrankerMenschen soll knftig deutlich ver-

    bessert werden. Der Bundestag verab-

    schiedete am Donnerstag ein Gesetz

    zum Ausbau der Hospiz- und Pallia-

    tivversorgung in Deutschland. Bun-

    desgesundheitsminister Hermann

    Grhe sprach von einem ganz beson-

    deren Gesetz. Mit der Palliativmedi-

    zin knne man Menschen zwar nicht

    die Angst vor dem Sterben nehmen.

    Aber unertrglicher Schmerz muss

    nicht sein. Einsamkeit in der letzten

    Lebensphase muss auch nicht sein.

    Das Gesetz sieht vor, dass die Aus-

    gaben fr Schmerztherapie und

    menschliche Begleitung um ein Drit-tel erhht werden. Der berwiegende

    Teil der 200 Millionen Euro, die pro

    Jahr zustzlich zur Verfgung stehen,

    soll in die Finanzierung der ber 200

    Hospize sowie der rund 1.500 ambu-

    lanten Hospizdienste und der Pallia-

    tivstationen ieen.

    Grhe wies darauf hin, dass die Pal-

    liativmedizin in den vergangenen

    Jahren groe Fortschritte gemacht

    habe. Am wichtigsten sei jedoch: Die

    Medizin habe gelernt, dass sie Men-

    schen am Ende des Lebens am bestendienen kann, wenn sie ihre eigenen

    Grenzen anerkennt. Die Bereitschaft

    sei gewachsen, das Unausweichliche

    geschehen zu lassen und gut zu be-gleiten.

    Die CSU-Abgeordnete und Berichter-

    statterin fr das Thema, Emmi Zeulner,

    sagte, die Palliativmedizin sei die Ant-

    wort auf das Bedrfnis der Menschen,

    am Ende des Lebens selbstbestimmt zu

    entscheiden, wo und wie sie sterben

    wollten. Und man wolle den Men-

    schen in unserem Land ein Stck weit

    die Angst nehmen, dass sie in die Fn-

    ge der Apparatemedizin geraten, dass

    sie unntige Schmerzen erleiden oder

    unzureichend versorgt werden.

    Wichtiger Beitrag

    zur

    Suizidprvention

    Der CDU-Gesundheitspolitiker Hubert

    Hppe betonte, die Palliativmedizin

    und die Hospizversorgung ermglich-

    ten ein wrdiges Sterben. Dies sei ein

    ganz groer Schritt und auch ein

    wichtiger Beitrag zur Suizidprventi-

    on. Er erinnerte daran, dass drei Vier-

    tel der Menschen zu Hause sterbenwollten, dass dies aber nur 20 Prozent

    der Todkranken gelinge. Die Hlfte

    mehr als 400.000 Menschen jhrlich

    verbringe ihre letzten Tage im Kran-kenhaus, ein Drittel im Pegeheim.

    Dies solle mit dem Gesetz besser wer-

    den. Den Menschen solle wenn

    mglich ambulant zu Hause gehol-

    fen werden. Auch Zeulner sagte, nur

    wenn ein chendeckendes Angebot

    an Hospizen, Palliativstationen und

    ambulanten Teams bestehe, knnten

    die Menschen selbstbestimmt ent-

    scheiden, wie sie ihren Lebensabend

    verbringen wollten.

    Laut Gesetz erhalten stationre

    Hospize knftig 95 der zuschussfhi-

    gen Kosten von den Kassen erstattet.

    Bisher waren es 90 Prozent. Zugleich

    wird die Finanzsituation der Hospize

    in lndlichen Regionen verbessert.

    Besonders gefrdert wird auch die

    Grndung ambulanter Palliativteams

    auf dem Land, denn dort gibt es noch

    deutlich zu wenige.

    Bessere Beratung ber Angebote

    Krankenhuser, die Palliativstationenbetreiben, knnen knftig mit den

    Kassen eine hhere Vergtung verein-

    baren. Ambulante Hospizdienste wie-

    derum knnen knftig neben den Per-

    sonalkosten auch Sachkosten abrech-

    nen, etwa Fahrtkosten fr ihre

    ehrenamtlichen Mitarbeiter. Insge-

    samt soll die Zusammenarbeit der

    Palliativteams und Hospizdienste mit

    Pegeheimen und Krankenhusern

    durch nanzielle Anreize verbessert

    werden. Mit dem Palliativgesetz wirddie Sterbebegleitung auerdem Teil

    des gesetzlichen Versorgungsauftrags

    der Pegeversicherung.

    Das Gesetz sieht auch vor, dass sich

    die Menschen von ihrer Krankenkasse

    beraten lassen knnen. Denn viele

    wissen nicht, ber welche Mglich-

    keiten die Palliativmedizin heute ver-

    fgt und was ein Hospiz leisten kann.

    Zu dieser Beratungsleistung zhlen

    auch Informationen ber persnliche

    Vorsorgeentscheidungen wie Patien-

    tenverfgung, Vorsorgevollmachtund Betreuungsvollmacht.

    AfricaStudio-Fotolia.com

  • 7/24/2019 Fraktion direkt - Ausgabe 46

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    5| Fraktion direkt 46 | 6. November 2015

    Die Fraktion im Plenum

    Fr die Verbesserung der Versor-

    gungsqualitt erhalten die rund 2.000

    Krankenhuser in Deutschland in den

    kommenden fnf Jahren 9,5 Milliar-

    den Euro an zustzlichen Mitteln. Ein

    entsprechendes Gesetz verabschiede-

    te der Bundestag am Donnerstag mit

    groer Mehrheit. Es sieht auch mehr

    Geld fr die Pege der Patienten sowie

    einen Abbau leerer Betten vor.

    Im parlamentarischen Beratungs-

    verfahren verstndigten sich die Koa-

    litionspartner Union und SPD in Ab-

    stimmung mit den Lndern noch auf40 nderungen am ursprnglichen

    Gesetzentwurf, die unter dem Strich

    zahlreiche Verbesserungen fr die Pa-

    tienten bedeuten. Ursprnglich soll-

    ten die Krankenhuser nur sechs Mil-

    liarden Euro mehr erhalten. Die Auf-

    stockung betrgt also 3,5 Milliarden.

    Fr die Pege am Bett wie es im

    Fachjargon heit waren bereits ur-

    sprnglich 660 Millionen Euro vorge-

    sehen, die ab 2016 in drei Jahren ie-

    en sollen. Ab 2019 sind es dann dau-

    erhaft 330 Millionen Euro pro Jahr.Schon damit knnen Tausende neue

    Stellen geschaen werden. Nun einig-

    ten sich Bund und Lnder noch auf ei-

    nen Zuschlag von jhrlich 500 Millio-

    nen Euro, der auch die Krankenhuser

    untersttzt, die bereits in der Vergan-

    genheit viele Pegekrfte eingestellt

    haben. Davon protieren nicht nur

    die Patienten, sondern auch die Pe-

    ger und Pegerinnen. Sie werden ent-

    lastet und knnen sich mehr Zeit fr

    den Einzelnen nehmen. Auch fr Ta-

    rifsteigerungen ist ein Zuschlag vor-

    gesehen. Bis 2017 soll eine Experten-

    kommission prfen, wie sich der Pe-

    gebedarf entwickelt.

    Notfallversorgung wirdverbessert

    Um die Versorgung zu verbessern, er-

    halten Krankenhuser knftig Zu-

    schlge fr auerordentlich gute Qua-

    litt, Abschlge jedoch bei besonders

    schlechter Qualitt. Zuschlge gibt es

    auch fr die kostentrchtige Notfall-

    versorgung von Patienten sowie fr

    besondere Leistungen. Fr die Not-

    fallversorgung sollen die Kliniken

    entweder sogenannte Portalpraxenals erste Anlaufstelle einrichten oder

    ihre Ambulanzen unmittelbar in den

    Notdienst einbinden.

    Vorgesehen ist auch ein Struktur-

    fonds, mit dem berkapazitten in

    einzelnen Regionen abgebaut werden

    sollen. Der Fonds ist mit 500 Millio-

    nen Euro ausgestattet. Finanziert

    werden knnen daraus Projekte zum

    Beispiel zur Umwandlung von Kran-

    kenhusern in lokale Versorgungs-

    einrichtungen. Allerdings mssen die

    Lnder den Betrag in gleicher Hhe

    mitnanzieren. Damit steht insge-

    samt ein Volumen von einer Milliarde

    Euro zur Verfgung.

    Wohnortnahe Versorgunggesichert

    Damit gerade auf dem Land eine

    wohnortnahe und gute Versorgung

    mit Krankenhusern gewhrleistet

    wird, werden fr einzelne Huser

    auch sogenannte Sicherstellungszu-

    schlge gezahlt.

    Schlielich wird auch das Hygiene-

    frderprogramm, das bis Ende 2016

    befristet war, um drei Jahre also bis

    2019 verlngert. Dies ist vor allemim Zusammenhang mit dem Kampf

    gegen multiresistente Keime von Be-

    deutung.

    Mehr Geld fr KrankenhuserQualitt der Versorgung wird verbessert

    Zustzliche Mittel fr Pegekrfte

    Kzenon-Fotolia.com

  • 7/24/2019 Fraktion direkt - Ausgabe 46

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    Das Kindeswohl im BlickUnionskongress ber die Wirksamkeit von Manahmen in der

    Kinder- und Jugendhilfe Mehr begleitende Forschung gewnscht

    Die Fraktion in Aktion

    Foto:StevenRsler

    Der Staat tut viel, um Eltern bei der

    Wahrnehmung ihres Erziehungsauf-

    trags zu untersttzen und Kinder vor

    Gefahren im familiren Umfeld zu

    schtzen. Fr mehr als eine halbe Mil-

    lion Kinder und Jugendliche zahlt die

    entliche Hand seit 2013 sogenann-

    te Hilfen zur Erziehung. Dafr wurden

    8,7 Milliarden Euro aufgewendet. Mit

    dem Bundeskinderschutzgesetz aus

    dem Jahre 2012, der Reform des Straf-

    rechts bei sexuellem Missbrauch und

    bei Kinderpornograe von 2015 und

    der angestrebten Reform der Sachver-

    stndigengutachten hat die CDU/CSU-

    Bundestagsfraktion wichtige Verbesse-

    rungen fr Kinder und ihre Familien

    erreicht beziehungsweise angestoen.

    Gleichwohl beschftigt sich die

    Unionsfraktion intensiv mit der Fra-

    ge, wie die Wirksamkeit der Manah-

    men zur Kinder- und Jugendhilfe ge-

    steigert werden kann. Weitere For-

    schung erscheint ihr an bestimmtenStellen notwendig. Darber diskutier-

    ten Unionsabgeordnete am vergange-

    nen Montag mit Experten auf einem

    Kongress mit dem Titel: Kindeswohl

    auf dem Prfstand Was brauchen

    belastete Kinder?

    Marcus Weinberg, Vorsitzender

    der Arbeitsgruppe Familie, Senioren,

    Frauen und Jugend der CDU/CSU-

    Fraktion im Deutschen Bundestag, be-

    tonte: Wir tun bereits viel und wollen

    noch mehr tun. Doch bevor wir neueManahmen ergreifen, sollten wir die

    Wirksamkeit bestehender Gesetze ge-

    nauer unter die Lupe nehmen. Von

    dem Kongress erwarte er sich konkre-

    te Impulse fr zuknftiges Handeln.

    Wichtig sei ihm auch, das Interesse

    gesellschaftlicher Akteure zu wecken

    und diese fr das Thema Kindeswohl

    zu sensibilisieren. Auerdem erhoe

    er sich von der Forschung eine umfas-

    sende Analyse, wie die staatlichen

    Manahmen letztlich wirkten. Denn

    der Staat selbst verfge hier nur berbeschrnkte Mittel und Mglichkei-

    ten, sagte Weinberg.

    Peter Bttner, Leiter des ProjektsPETRA (Partner fr Erziehung, Thera-

    pie, Research & Analyse), beschftigte

    sich in seinem Vortrag mit dem The-

    ma Fremdunterbringung die seinen

    Worten nach intensivste Form des

    Eingreifens in das Eltern-Kind-Ver-

    hltnis. Die Statik des bisherigen Le-

    bens wird vollkommen durcheinan-

    dergebracht. Es besteht eine hoch-

    emotionale Gemengelage zwischen

    Unsicherheit ber das Bevorstehende,

    Misstrauen, Angst und Sorge, sagteer. Bttner pldierte fr mehr Diag-

    nostik und Forschung in diesem Be-

    reich.

    Es fehlt an

    Qualitts- und

    Erfolgskontrolle

    Eine positive Entwicklung im deut-schen Kinderschutz zeichnete die

    Forschungsdirektorin des Deutschen

    Jugendinstituts, Sabine Walper. Aberauch sie sprach sich fr eine intensi-

    vere Begleitforschung aus, wenn der

    Staat Angebote bereitstelle und Ma-

    nahmen ergreife: Hier geht es um die

    Frage, was in welchen Situationen tat-

    schlich sinnvoll ist. Trotz vieler An-

    gebote der Kinder- und Jugendhilfe

    fehlt es bisher zu oft an der entspre-

    chenden Qualitts- und Erfolgskont-

    rolle, kritisierte Walper.

    Das Spannungsverhltnis zwi-

    schen Kind, Eltern und Staat stellteProfessor Reinhard Wiesner von der

    Freien Universitt Berlin in den Mit-

    telpunkt seines Vortrages. Kinder-

    schutz sei primr Aufgabe der Eltern

    im Rahmen ihrer Verantwortung: Der

    Staat muss durch untersttzende An-

    gebote die Eltern dazu befhigen, ih-

    rer Rolle als gute Eltern gerecht zu

    werden, sagte Wiesner. Dabei knne

    der Staat sehr wohl eingreifen aller-

    dings nicht bestimmend, sondern

    strukturierend, z.B. in den Bereichen

    Grundsicherung von Kindern sowiebei der Vereinbarkeit von Familie und

    Beruf.

    Der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Marcus Weinberg, beim Kongress

  • 7/24/2019 Fraktion direkt - Ausgabe 46

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    7| Fraktion direkt 46 | 6. November 2015

    Wirtschaft 4.0 Chancen fr DeutschlandFraktionskongress beschftigt sich mit digitaler Innovation

    Die Fraktion in Aktion

    Foto:StevenRsler

    Das Tempo der Vernderungen, diemit der Digitalisierung einhergehen,

    ist enorm und wird weiter zunehmen.

    Das wurde auch auf dem Kongress der

    Unionsfraktion zu Wirtschaft 4.0

    deutlich, der am Mittwoch in Berlin

    stattfand. Bundeskanzlerin Angela

    Merkel diskutierte dort mit Mitglie-

    dern der Fraktion und Experten, mit

    jungen Grndern und Vertretern gro-

    er etablierter Unternehmen.

    Klar wurde: Es geht um mehr als

    wirtschaftliche Vernderungen. Es

    geht letztlich um die Entwicklung hin

    zu einer Gesellschaft 4.0. Vor diesem

    Hintergrund verglich der stellvertre-

    tende Fraktionsvorsitzende Michael

    Fuchs die Vernderungen mit Umbr-

    chen, wie sie auf die Erndung des

    Buchdrucks oder der Dampfmaschine

    folgten. Gleichzeitig fragte er: Was

    sind die nchsten Quantensprnge?

    Schon jetzt zeichnet sich Fuchs zu-

    folge ab, dass Deutschland beim Tem-

    po der Innovationen weiter zulegen

    muss. So sei absehbar, dass man beieiner Internetgeschwindigkeit von 50

    Megabit pro Sekunde nicht stehen-

    bleiben knne. Die Bundesregierung

    will diese Geschwindigkeit durch den

    Breitbandausbau bis 2018 jedem Nut-

    zer ermglichen. Andere Lnder, zum

    Beispiel Sdkorea, machten vor, dass

    mehr drin sei, sagte Fuchs.

    Es bleibt viel zu tun

    Auch Bundeskanzlerin Merkel mahn-

    te weitere Anstrengungen an. So wer-

    de man die Herausforderungen neuer

    Datenstrme nur bewltigen, wenn

    man chendeckend die infrastruktu-

    rellen Voraussetzungen dafr schae.

    Diesen Weg habe die Bundesregie-

    rung mit der Digitalen Agenda be-

    schritten, sagte Merkel. Auch den na-

    tionalen IT-Gipel nannte sie als wich-

    tiges Instrument. Dennoch bleibe viel

    zu tun. So wrden die zugesagten 50Megabit pro Sekunde zwar fr viele

    Anwendungen ausreichen. Gerade

    anspruchsvolle Nutzungen wie die

    Telemedizin wrden aber noch hhe-

    re Kapazitten erfordern.

    Unionsfraktionschef Volker Kau-

    der betonte, dass man die gesell-

    schaftliche und technologische Her-

    ausforderung annehmen msse: Wer

    mit Angst an die Aufgabe geht, der soll

    es gleich lassen, sagte er.

    Groe Kluft zwischen den

    Unternehmen

    In zwei Diskussionsrunden kam ein

    breites Spektrum von Experten zu

    Wort. Im Gesprch mit der Bundes-

    kanzlerin stellte Michael Hther, Di-

    rektor des Instituts der deutschen

    Wirtschaft (IW) fest, dass es eine brei-

    te Kluft zwischen solchen Unterneh-

    men gebe, die die Zeichen der Digita-

    lisierung erkannt htten, und ande-

    ren, die deutlichen Nachholbedarf

    htten. Catharina van Delden, Ge-

    schftsfhrerin des Softwareunter-nehmens innosabi und Mitglied des

    Branchenverbandes BITKOM, uerte

    die Honung, dass auch entliche

    Stellen zuknftig verstrkt auf Ange-

    bote aus der Start-up-Branche zurck-

    greifen wrden.

    Fragen der Digitalisierung

    In einer zweiten Diskussionsrunde

    diskutierte ein breiter Expertenkreis

    gemeinsam mit der stellvertretenden

    Fraktionsvorsitzenden Nadine Schn

    ber verschiedene Fragen der Digitali-sierung von der Datensicherheit bis

    zur digitalen Bildung. Dabei betonte

    Nadine Schn, dass es wichtig sei, ge-

    setzliche Regelungen innovationsof-

    fen zu gestalten, damit neue Ge-

    schftsmodelle auch in Deutschland

    und Europa funktionieren. Wir ha-

    ben nichts davon, wenn unsere Daten

    wegen einer zu restriktiven Sichtwei-

    se in der Datenverarbeitung auf Server

    in die USA oder Asien wandern. Viel-

    mehr sollten sich erfolgreiche Prinzi-

    pien wie Pseudonymisierung und An-onymisierung im EU-Datenschutz

    durchsetzen.

    Fraktionschef Volker Kauder und sein Vize Michael Fuchs beim Kongress Wirtschaft 4.0

  • 7/24/2019 Fraktion direkt - Ausgabe 46

    8/8

    8| Fraktion direkt 46 | 6. November 2015

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    9. November 2015 Energiepolitischer Dialog

    25. November 2015 Fachgesprch Diabetes

    26. November 2015 Fachgesprch Klimaschutz13.-15. Dezember 2015 Parteitag der CDU Deutschland 16. Dezember 2015 Vorweihnachtliche Feier der CDU/CSU-Fraktion

    Krankenhaus-kosten gestiegen81,2 Milliarden Euro 2014

    Clemens Binninger

    Die Kosten der stationren Kranken-hausversorgung sind 2014 um 4,1

    Prozent im Vergleich zum Vorjahr ge-

    stiegen. Wie das Statistische Bundes-

    amt mitteilte, betrugen die Kosten

    rund 81,2 Milliarden Euro. Im Jahr

    2013 waren es 78 Milliarden Euro.

    Umgerechnet auf rund 19,1 Millio-

    nen Patientinnen und Patienten, die

    2014 vollstationr im Krankenhaus

    behandelt wurden, lagen die Kosten je

    Fall bei durchschnittlich 4.239 Euro

    und damit um 2,1 Prozent hher als

    im Jahr zuvor (4.152 Euro).

    Die Gesamtkosten der Krankenhuser

    beliefen sich im Jahr 2014 auf 93,7 Milli-

    arden Euro (2013: 90 Milliarden Euro).

    Sie setzten sich im Wesentlichen aus den

    Personalkosten von 56,2 Milliarden Euro,

    den Sachkosten von 35 Milliarden Euro

    sowie den Aufwendungen fr den Aus-

    bildungsfonds von 1,2 Milliarden Euro

    zusammen. Weitere 1,3 Milliarden Euro

    entelen auf Steuern, Zinsen und hnli-

    che Aufwendungen sowie auf Kosten der

    Ausbildungssttten. In den Gesamtkos-ten waren Ausgaben fr nichtstationre

    Leistungen unter anderem Kosten fr

    die Ambulanz sowie fr wissenschaftli-

    che Forschung und Lehre in Hhe von

    12,5 Milliarden Euro enthalten.

    Die durchschnittlichen station-

    ren Kosten je Fall waren in Sachsen-

    Anhalt mit 3.808 Euro am niedrigsten

    und in Hamburg mit 4.893 Euro am

    hchsten. Diese regionalen Unter-

    schiede sind strukturell bedingt: Sie

    werden vom Versorgungsangebot so-wie von der Art und Schwere der be-

    handelten Erkrankungen beeinusst.

    Die deutlichste Steigerung der sta-

    tionren Kosten je Fall im Vergleich

    zum Vorjahr gab es in Mecklenburg-

    Vorpommern mit 4,5 Prozent. In

    Hamburg stiegen die stationren Kos-

    ten je Fall um lediglich 0,8 Prozent ge-

    genber dem Jahr 2013.

    Foto:SusanneKrum

    Zwei Jahre nach Abschluss des NSU-

    Untersuchungsausschusses im Bun-

    destag wird es einen Folgeausschuss

    geben. Der zweite NSU-Untersu-chungsausschuss, der sich in der

    kommenden Woche konstituiert, soll

    inzwischen gewonnene neue Infor-

    mationen auswerten und extremisti-

    sche Strukturen im Land untersu-

    chen. Die CDU/CSU-Fraktion nomi-

    nierte in dieser Woche Clemens

    Binninger fr den Ausschussvorsitz

    und Armin Schuster als Obmann.

    Binninger ist seit 2002 Mitglied des

    Deutschen Bundestags. Der Abgeord-

    nete aus dem CDU-Kreisverband Bb-

    lingen war 2014 kurzzeitig Vorsitzen-der des NSA-Untersuchungsaus-

    schusses. Armin Schuster aus dem

    Wahlkreis Lrrach-Mllheim sitzt seit

    2009 im Bundestag. Seit Juni 2014 ist

    er Obmann im Untersuchungsaus-

    schuss, der sich mit der Are um den

    SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy

    befasst.

    Binninger und Schuster nominiertFr zweiten NSU-Untersuchungsausschuss

    Armin Schuster

    Foto:LaurenceChaperon