Franz Brroz henzor-rzz z - f-i.de · Robo Advice: der Weg zur digitalen Vermögensverwaltung Große...

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SPRINT-FORUM INNOVATION Als eine wesentliche Neuerung im komplett überarbeiteten Veranstaltungskonzept präsen- tierte die Finanz Informatik in diesem Jahr den FI-Connect Campus. Dieser bot den Teilneh- mern unter anderem etwa 20-minütige Kurz- vorträge in den beiden Sprint-Foren »Praxis« und »Innovation« sowie anschließend die Möglichkeit zur Diskussion. In den Sprint-Foren berichteten Praktiker aus den Sparkassen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft über aktuelle Innovations- und Praxisthemen. W elche Weiterentwicklungen zurzeit und zukünftig die Finanzbranche bewegen, präsentierten Referenten aus Sparkassen, Start-ups, Verbundunternehmen sowie von IT- und Beratungsunternehmen im Sprint-Forum »Innova- tion«. Deutlich wurde bei den sechs Kurzvorträgen auf jeden Fall eins: In der Finanzbranche gibt es zahlreiche gute Ideen. Kunden digital begleiten Einen interessanten Ansatz, wie man Kunden digital begleiten kann, stellte Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, in seinem Kurz-Vortrag »SAM – das Leben einfach digital managen« vor. Mit SAM lassen sich persönliche Daten und Werte einfach flexibel und digital organisieren. Nutzer können Dokumente, Verträge oder wichtige Informationen für den Notfall hinterlegen und Ehepartner oder Familienmitglieder für den Zugriff per- sönlich autorisieren. SAM wird in Kooperation mit dem S-Hub entwickelt. Die Idee verfolgt einen radikal anderen Denkansatz in der Kundenansprache. Der digitale Lebens- begleiter SAM basiert auf einer intelligenten Kundenan- 26 Finanz Informatik ITmagazin · 04 · 2017 Sprint-Foren Fokus

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MEHR MUT

FÜR NEUE

IDEEN SPRINT-FORUM INNOVATION

Als eine wesentliche Neuerung im komplett überarbeiteten Veranstaltungskonzept präsen-tierte die Finanz Informatik in diesem Jahr den FI-Connect Campus. Dieser bot den Teilneh-mern unter anderem etwa 20-minütige Kurz- vorträge in den beiden Sprint-Foren »Praxis« und »Innovation« sowie anschließend die Möglichkeit zur Diskussion. In den Sprint-Foren berichteten Praktiker aus den Sparkassen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft über aktuelle Innovations- und Praxisthemen.

Welche Weiterentwicklungen zurzeit und zukünftig die Finanzbranche bewegen, präsentierten Referenten

aus Sparkassen, Start-ups, Verbundunternehmen sowie von IT- und Beratungsunternehmen im Sprint-Forum »Innova-tion«. Deutlich wurde bei den sechs Kurzvorträgen auf jeden Fall eins: In der Finanzbranche gibt es zahlreiche gute Ideen.

Kunden digital begleitenEinen interessanten Ansatz, wie man Kunden digital begleiten kann, stellte Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, in seinem Kurz-Vortrag »SAM – das Leben einfach digital managen« vor. Mit SAM lassen sich persönliche Daten und Werte einfach flexibel und digital organisieren. Nutzer können Dokumente, Verträge oder wichtige Informationen für den Notfall hinterlegen und Ehepartner oder Familienmitglieder für den Zugriff per-sönlich autorisieren. SAM wird in Kooperation mit dem S-Hub entwickelt. Die Idee verfolgt einen radikal anderen Denkansatz in der Kundenansprache. Der digitale Lebens-begleiter SAM basiert auf einer intelligenten Kundenan-

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sprache losgelöst vom reinen Produktvertrieb. »Denn klar ist, kein Kunde wacht morgens mit dem Wunsch auf, ein Bankprodukt zu kaufen«, so Oliver Klink. »Wir müssen neue Wege gehen, um mit digitalen Lösungen einen Mehr-wert für Kunden und Sparkassen zu schaffen«, forderte der Vorstandsvorsitzende. SAM könnte den Kunden im All-tag unterstützen und ihm das Leben vereinfachen, ist Oli-ver Klink überzeugt. Dafür sprechen einige gute Gründe. SAM ist modular oder flexibel nutzbar, bietet eine einfa-che und vernetzte Kommunikation und ist jederzeit mobil verfügbar. SAM spart Zeit und Geld und kann fester Be-standteil im digitalen Kundenleben werden.

Robo Advice: der Weg zur digitalen VermögensverwaltungGroße Chancen erhofft sich die Finanzbranche zurzeit auch durch den Einsatz von robotergestützten Prozessen. Was früher im persönlichen Beratungsgespräch erfolgte, kann heute bereits online erledigt werden. Studien zeigen, dass rund 60 Prozent der Wertpapieranleger offen sind für eine robotergestützte digitale Vermögensanlage. Robo Advisor bieten Wertpapieranlegern ein kundenindividuelles Portfo-lio auf der Basis von automatisierten Algorithmen. Björn Schmuck, Geschäftsführer der bevestor GmbH, erläuterte in seinem Sprint-Vortrag »Robo Advisory – den Weg zur digita-len Vermögensverwaltung beschreiten« die Vorzüge der digitalen Vermögenverwaltung. bevestor bietet dem Kun-den ein innovatives Portfoliomanagement entsprechend seines persönlichen Chance-Risiko-Profils. Kunden kön-nen zwischen Anlagen mit aktiven oder passiven Fonds und optional Themeninvestments wählen. Der innova-tive Anlageschutz sorgt auch in schlechten Börsenphasen für Stabilität im Portfolio. bevestor ist als hundertprozen-tige Tochter der DekaBank fest verankert in der Sparkassen-Finanzgruppe. Nach der erfolgreichen Erprobung soll die Lösung den Sparkassen zeitnah zur Verfügung gestellt wer-den, versprach Geschäftsführer Björn Schmuck.

Einfach mobil legitimieren Noch immer sind die meisten Legitimationsverfahren zu umständlich oder dauern zu lange. Nicht so das ID-Verfah-ren von Authada. Wie man sich als Kunde einfach über das Smartphone legitimieren kann, erklärte Jörg Jessen von der Authada GmbH. »Mit der Authada-ID gelangen Kunden in wenigen Minuten zu ihrem neuen Konto«, ver-sprach der Geschäftsführer des Start-ups. Die schnelle Identifizierung findet über die NFC-Schnittstelle im mobi-len Endgerät des Kunden statt. Selbstverständlich werden dabei die rechtlichen und gesetzlichen Sicherheitsvorga-ben eingehalten. Das innovative Ident-Verfahren belegte sogar bei der symbioticon des Sparkassen Innovation Hubs in Hamburg mit seiner Lösung für die yomo-App den ers-ten Platz.

Weitere interessante Beiträge im Sprint-Forum »Inno-vation« waren der Vortrag von Prof. Peter Neumann, Direk-tor des King´s College London, zum Thema »Sicherheits-strategien für das digitale Zeitalter: Wie gefährdet sind unsere Infrastrukturen?« sowie das Thema »Customer Intelligence – Kundendaten auswerten und Vertriebsim-pulse generieren« von Phil Winters, Geschäftsführer CIA-genda. Michael Maier, Sales, Strategy & Organization Gini GmbH, verriet den Zuhörern was man von der Arbeits-weise der Start-up-Unternehmen lernen und in Sparkas-sen nutzen kann. Das Sprint-Forum »Innovation« auf der FI-Connect bot nicht nur zahlreiche neue Denkanstöße, sondern auch ein hohes Maß an praktischem Nutzen für die Institute.

Im Dialog: Auch nach den Vorträgen gab es zahlrei-che Gelegenheiten zum Gespräch.

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Impressionen aus den Sprint-Foren: engagierte Referenten, gespannte Zuhörer und auch der Spaß kam nicht zu kurz.

Der Rückblick zur FI-Connect 2017 im Film: www.youtube.com/watch?v=f9iN9aAJ9ko

Film

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Gewinner stehen fest

Teilnehmer der FI-Connect 2017 hatten die Möglich-keit, die FI-Lern-App »Fips« kennenzulernen. Die gemeinsam mit engram zur Verfügung gestellte Lern-App soll spielerisch Wissen vermitteln. In neun Kate-gorien wurden jeweils zehn Fragen zu den Themen der FI-Messestände gestellt. Für jede richtige Ant-wort erhielten die Teilnehmer fünf Punkte. Sobald 100 Punkte erreicht wurden, bestand die Chance, an einer Verlosung teilzunehmen. Der Gewinn ist einer von 10 Amazon Echo Dots.

Herzlichen Glückwunsch an:Benedikt Stephan – Sparkasse an der LippeDennis Bertram – Sparkasse HerfordDieter Nonn – Kreissparkasse KölnJulia Schweitzer – Sparkasse HochschwarzwaldMarkus Gleiß – Kreissparkasse GelnhausenMelanie Föhrenbach – Sparkasse HochschwarzwaldMichael Gleissner – Sparkasse Merzig-WadernMichael Klein – Sparkasse FürthThomas Schmidt – Sparkasse TrierChristian Kussel – Sparkasse an der Lippe

Die Vorträge aus den Sprint-Foren sind zum Nachlesen im Kundenportal der FI hinterlegt.

Es ist mittlerweile schon gute Tradition, dass Vorstände und Führungskräfte aus den Sparkassen ihre Erfahrun-gen bei der Einführung und beim Einsatz ausgewählter IT-Lösungen an ihre Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Instituten weitergeben. So erhielten die Teilneh-mer der FI-Connect auch in diesem Jahr Praxisinformati-onen aus erster Hand.

Günter Zimmermann, Vorstandsmitglied der Spar-kasse Siegen, erläuterte den Zuhörern im Forum »Praxis«, welche Erfahrungen das Institut aus Südwestfalen bei der Einführung der Serviceprozesse in der Internet-Fili-ale auf Basis von OSPlus_neo gemacht hat. Dabei können die Sparkassen die Serviceprozesse unabhängig von der OSPlus_neo-Einführung einsetzen.

Kommunikation ist wichtigDie Sparkasse Siegen hat sich erst einmal auf sechs Service-prozesse konzentriert. Die Kunden wurden aktiv in der Internet-Filiale auf die neu angebotenen Services hingewie-sen. Günter Zimmermann betonte, wie wichtig es ist, den Kunden die medialen Serviceprozesse bekannt zu machen und ihnen die Vorteile einer einfachen und unkomplizier-ten Erledigung im Online-Banking zu erläutern.

Dabei beschränkt sich die Kommunikation nicht aus-schließlich auf die Einführung neuer Prozesse: Zum einen wurden Top-Prozesse identifiziert und gut sichtbar auf der Startseite der Internet-Filiale platziert, zum anderen werden einzelne Prozesse – wie beispielsweise »Freistellungen ver-walten« zum Jahresultimo – fortlaufend beworben.

Kunde und Sparkasse profitierenDer Erfolg gibt dem Institut recht. Erste Erfahrungen zei-gen, dass die bereits verfügbaren Serviceprozesse von den Kunden gut angenommen werden und das Alltagsgeschäft abdecken. Die Sparkasse Siegen profitiert von einer hohen Fallabschlussquote, einem hohen Standardisierungsgrad der Serviceprozesse und setzt diese sowohl medial als auch stationär ein.

FinanzcockpitUnter dem Titel »Finanzcockpit – Firmenkunden digital erreichen« zeigten Thomas Winkler, Bereichsleiter Ver-triebsmanagement Firmenkunden der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, sowie Marco Schöning, Leiter Unternehmenskommunikation und Vertrieb bei der Star Finanz, auf, wie die Sparkassen dem Kunden-wunsch nach digitalen Lösungen für das Firmengeschäft nachkommen können.

Die Business-App richtet sich an die Geschäftsführer und Entscheider der Firmenkunden und ermöglicht es ihnen, sich jederzeit, überall und in Echtzeit per Push-Nachrichten über alle Vorgänge auf ihren Geschäftskon-ten zu informieren.

Pilotsparkassen mit einbezogenDie Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg unter-stützt neben weiteren Instituten die Entwicklung des Finanzcockpits und hat eine Basisversion bereits ausge-wählten SFirm-Kunden und allen SFirm-Neukunden pilot-weise zur Verfügung gestellt; der Flächen-Rollout erfolgt ab dem kommenden Jahr.

Für den Firmenkundenberater ist das Finanzcockpit der direkte Draht zum Entscheider, den er einfach und sicher über den vom Kunden präferierten Kanal, wie bei-spielsweise Text- / Video-Chat oder Push-Nachricht, erreicht.

Agile EntwicklungDie Basisversion der App wurde innerhalb von fünf Mona-ten entlang agiler Projektmethoden entwickelt und umge-setzt. Dabei wurden die am Projekt beteiligten Sparkassen intensiv eingebunden und ebenso das Feedback der als Pilotkunden fungierenden Firmenkunden berücksichtigt. Darauf aufbauend wird das Finanzcockpit kontinuierlich weiterentwickelt und alle sechs Wochen ein neues Release mit erweitertem Funktionsumfang im App Store zum Upload bereitgestellt. S

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