ZEITSCHRIFT DES DIRIGENTENFORUMS DEZEMBER 2019 · 2019-12-11  · Projekt erhofft, erzählt er im...

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Deutscher Dirigentenpreis 2019 SEITEN 4 BIS 15 Das Kritische Orchester® – Lothar Strauß im Interview SEITEN 16 UND 17 Internationale Opernakademie auf Schloss Weikersheim SEITE 23 48 ZEITSCHRIFT DES DIRIGENTENFORUMS DEZEMBER 2019

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Deutscher Dirigentenpreis 2019

SEITEN 4 BIS 15

Das Kritische Orchester® – Lothar Strauß im Interview

SEITEN 16 U N D 17

Internationale Opernakademie auf Schloss Weikersheim

SEITE 2348

ZEITSCH RI FT DES DI RIGENTEN FORUMSDEZEMBER 2019

di rigenten forum 48 | dezember 2019

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Editorial Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Oktober stand beim Dirigenten-forum ganz im Zeichen des Deutschen Dirigentenpreises, der zum zweiten Mal in Köln ausgetragen wurde. 12 Kandidat*innen aus acht verschie-denen Ländern stellten sich eine Woche lang dem Votum der Jury unter dem Vorsitz von Lothar Zagrosek, die im Finalkonzert in der Kölner Philhar-monie den jungen Spanier Julio García Vico zum Gewinner kürte. Der zweite Preis ging an Gábor Hontvári (Ungarn), der dritte an Chloé van Soeterstède (Frankreich). Unser herzlicher Dank gilt unseren Partner-Institutionen Kölner Philharmonie, Oper Köln, Gürzenich-Orchester Köln, WDR Sinfonieorchester, dem Kulturpartner WDR 3 sowie den zahlreichen Förderern und Sponsoren, die die Austragung erst möglich gemacht haben. Berichte über den Wettbewerb und das Finalkonzert lesen Sie auf den Seiten 3 bis 15.

Seit 2016 ist das Dirigentenforum Kooperationspartner der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin für das Kritische Orchester®. In dieser interaktiven Werkstatt versammeln sich einmal im Jahr ehrenamtlich Mitglieder namhafter Orchester, um Nachwuchsdirigent*innen während der Proben ihr Feedback und ihre Anre-gungen zu geben und sie damit ganz unmittelbar von ihren langjährigen Erfahrungen im Orchesterleben profi-tieren zu lassen.

Die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Lothar Strauß, 1. Konzert-meister der Staatskapelle Berlin und Professor für Violine an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Was ihn zu dieser Arbeit motiviert und was er sich von diesem besonderen Projekt erhofft, erzählt er im Interview auf Seite 16 und 17.

In das Jahr 2020 starten wir mit einem gemeinsamen Projekt mit dem Bundesjugendorchester und den Förderprojekten Zeitgenössische Musik. In insgesamt drei Arbeitsphasen zum Beethoven-Jubiläum werden Stipendiat*innen des Dirigentenforums gemeinsam mit den künstlerischen Leitern und den jungen Musiker*innen ein Programm erarbeiten, in dessen Mittelpunkt jeweils eine Beethoven-Sinfonie und ein Auftragswerk eines Komponisten bzw. einer Komponistin der Edition Zeitgenössische Musik stehen. Den Auftakt bildet ein Konzert unter der Leitung von Lothar Zagrosek in der Aula der Universität Bonn am 12. Januar 2020, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten.

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachts-tage und freuen uns gemeinsam mit Ihnen auf ein spannendes neues Jahr!

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Editorial 3____

Deutscher Dirigentenpreis 2019:

Julio García Vico gewinnt den Deut-schen Dirigentenpreis 2019 4

„Das ist die Magie“ - Wie man ein Orchester dirigiert 5

Auf der Suche nach der Magie des Augenblicks 7

Aus der Masse die Klasse heben 8

Was man als Dirigent alles können muss 10

Mit spanischem temperament 13

Ein tänzelnder Freischütz trifft ins Ziel 14____

Das Kritische Orchester®: Atmosphäre des Vertrauens 16

Dirigierkurs Bremen 18

Rüstzeug für den Berufsalltag 19

Informationen zur Bewerbung 19

Dirigierkurs Dresden 22

Zu Gast auf Schloss Weikersheim 23

Jüngste Erfolge in den Reihen der Stipendiaten 24

Dirigentenforum goes BtHVN 25

Fünf Fragen an... Mihkel Kütson 30

Freundeskreis Dirigentenforum: Ehrenmitglieder ernannt und neuer Vorstand 31

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di rigenten forum 48 | dezember 2019

deutsch er di rigenten preis, 11 . b is 18. oktober 2019

Julio García Vico gewinnt den Deutschen Dirigentenpreis 2019

Der Deutsche Dirigentenpreis (DDP) ist ein vom Deutschen Musikrat in Partner-schaft mit der Kölner Philharmonie, der Oper Köln, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Sinfonieorche-ster ausgetragener internationaler Wettbewerb für junge Dirigent*innen. Die renommierte Auszeichnung geht zurück auf den Preis des Dirigenten-forums, der im Jahr 1995 erstmalig an einen herausragenden Stipendiaten des Förderprogramms verliehen wurde. 2017 wurde der Wettbewerb erstmals international unter großer medialer Aufmerksamkeit ausgetragen. Auch 2019 wurde der Deutsche Dirigenten-preis medial durch den Westdeutschen Rundfunk – WDR 3 als Kulturpartner begleitet. Das Konzert wurde live auf WDR 3 übertragen.In seinen Anforderungen ist der

Deutsche Dirigentenpreis einzigartig, denn er berücksichtigt gleichermaßen die Gattungen Oper und Konzert im Repertoire und fordert so das genreü-bergrei-fende Können der Kandidaten. Mit insgesamt 34.000 € Preisgeld und umfangreichen weiteren Fördermaß-nahmen gilt er als eine der höchstdo-tierten Auszeichnungen für Dirigenten in Europa.Die erste Wettbewerbsrunde bein-haltete bereits sowohl sinfonisches als auch Opernrepertoire, an dem die teilnehmer*innen mit dem Gürzenich-Orchester Köln und Sänger*innen des Ensembles und des Internationalen Opernstudios der Oper Köln arbeiteten. Wer die zweite Runde erreichte, durfte sich mit dem WDR Sinfonieorchester und zeitgenössischen Werken präsen-tieren. Hier stellte sich heraus, wer das

Finale erreichen würde: Julio García Vico (*1992, Spanien), Gábor Hontvári (*1993, Ungarn) - beide Stipendiaten des Dirigentenforums - und Chloé van Soeterstède (*1988, Frankreich).Im Finalkonzert des Deutschen Diri-gentenpreises am 18. Oktober 2019 in der Kölner Philharmonie setzte sich schließlich Julio García Vico durch. Der erste Preis ist mit 15.000 € dotiert und wurde von der Stadt Köln (10.000 €) und den privaten Kölner Stiftern Sybil und Kaspar Kraemer, Kit und Dr. Klaus Piehler gestiftet.Gábor Hontvári erhielt den zweiten Preis, der mit 10.000 € dotiert ist und von der Ernsting Stiftung Alter Hof Herding gestiftet wurde. Den mit 5.000 € dotierten dritten Preis erhielt Chloé van Soeterstède, gestiftet vom Interna-tionalen Kurt Masur Institut.

Vom 11. bis 18. Oktober 2019 wurde der Deutsche Dirigentenpreis zum zweiten Mal in Köln ausgetragen. Zwei Stipendiaten des Dirigentenforums erreichten das Finale. / df

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Der Bärenreiter-Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks des 20./21. Jahrhunderts, dotiert mit 500 €, wurde Chloé van Soeterstède zugespro-chen. Sie überzeugte in der zweiten Runde mit Anton von Weberns Sechs Stücken für Orchester op. 6 sowie mit Rebecca Saunders‘ traces.Den Publikumspreis in Höhe von 2.500 € stiftete die Oscar und Vera Ritter-Stiftung; er ging an den ersten Preisträger Julio García Vico. Außerdem lobten die Opernfreunde Bonn einen Preis in Form eines Gagenzuschusses in Höhe von 1.000 € für ein Engagement an der Oper Bonn aus, der ebenfalls an den ersten Preisträger ging.Zu den Orchestern und Opernhäu-

sern, die bereits Engagements eines/r Preisträger/in zugesagt haben, gehören das Beethoven Orchester Bonn, das Gürzenich-Orchester Köln, die Hofer Symphoniker, die Münchner Sympho-niker, die Nürnberger Symphoniker, die Oper Köln, die Deutsche Staatsphilhar-monie Rheinland-Pfalz und das WDR Sinfonieorchester.Beworben hatten sich 91 Dirigent*innen aus 27 Ländern. Der Anteil an Bewerberinnen lag bei rund 12 %. Aus den Bewerbungen wurden 10 teilnehmer*innen in einer Video-Vorauswahl durch eine Jury ausge-wählt, darunter auch Julio García Vico (Stipendiat des Dirigentenforums) und Niklas Benjamin Hoffmann (Alumnus

des Dirigentenforums). Zwei weitere Kandidaten (Johannes Braun und Gábor Hontvári) qualifizierten sich für den Deutschen Dirigentenpreis über ihre erfolgreiche teilnahme am Dirigenten-forum, die mit mehreren Juryentschei-dungen verbunden ist.In diesem Jahr gehörten der Jury an: Lothar Zagrosek (Jury-Vorsitzender), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Gülke (Ehrenvorsitzender), Prof. Lioba Braun, Siegwald Bütow, Louwrens Langevoort, Dr. Birgit Meyer und Prof. Dr. Stephan Mösch. Eine weitere Stimme stellten gemeinsam das Gürzenich-Orchester Köln, das Ensemble und das Internatio-nale Opernstudio der Oper Köln sowie das WDR Sinfonieorchester.

„Das ist die Magie“ - Wie man ein Orchester dirigiert

deutsch e presseagentu r, 14. oktober 2019

Dem Publikum drehen sie immer den Rücken zu, und doch stehen sie mitten im Zentrum des Geschehens. Dirigenten kennt jeder, ihre Arbeit die wenigsten. Auf den Spuren eines umkämpften Berufs.Von Larissa schwedes

Er habe geträumt, den Wettbewerb zu verpassen, einfach zu verschlafen. Zum Glück nur ein traum, wie der junge Diri-gent Julio García Vico nach dem Aufwa-chen feststellte. „Ich bin so aufgeregt“, sagt er. Der Deutsche Dirigentenpreis, um den er in diesen tagen in Köln mit elf Kollegen konkurriert, ist sein erster großer Wettbewerb.„So ein Wettbewerb ist genau das, was man, wenn man am Anfang einer Laufbahn steht, unbedingt braucht“, sagt der Kopf der Jury, der langjährige Dirigent Lothar Zagrosek. „Man muss Aufmerksamkeit erregen.“ Dirigent mag zwar nicht der Berufswunsch sein, den man auf deutschen Schulhöfen am häufigsten hört. Doch der Kampf um die wenigen festen Stellen ist hart.Sogar zum Interview einige tage vor dem Wettbewerb ist Vico im dunkelblauen Anzug gekommen. Mit Julio García Vico probt mit dem WDR Sinfonieorchester

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deutsch e presseagentu r, 14. oktober 2019

schnellen Schritten durchquert er die großzügigen, hell erleuchteten Räume der Kölner Philharmonie und staunt. Weil Dirigieren für den Laien aussieht wie Malen mit den Händen in der Luft, erklärt Vico, wie es wirklich geht, und zählt im takt: Auf der 1 gehen seine Hände nach unten, auf 2 nach links, 3 rechts, auf 4 wieder hoch, dann ein neuer takt. Unglaublich, dass Bewe-gungen Klang beeinflussen könnten, meint er.Runter, links, rechts, hoch, diese vier Richtungen seien das Einzige, was fest-gelegt sei, alles andere müsse man frei auslegen und persönlich bestimmen. Selbst wenn die Musiker das nicht wahrhaben wollten, ein Stück klinge anders, wenn er seine Hände weit über dem Kopf bewege als auf nied-rigerer Ebene. „Das ist die Magie“, sagt Vico und lächelt. „Man kann es nicht erklären.“„Ein Dirigent muss ein Psychologe sein, er muss ein Lehrer sein, er muss auch ein Kumpel sein gelegentlich“, erklärt Zagrosek. Vor allem aber müsse er die Musiker inspirieren. Das Orchester müsse das Gefühl haben, es spiele das, was es immer schon spielen wollte. Waren die großen Dirigenten vergan-gener tage „unantastbare Halbgötter“, die tun konnten, was sie wollten, erwarte das Publikum heute Menschen, die greifbar sind, die interessant und faszinierend erscheinen, meint Zagrosek. „Ein Dirigent muss heute mehr auf Augenhöhe sein.“Vico und das Dirigieren, es war eine Liebe auf den ersten Blick, um die er trotzdem lange ringen musste. Seine Eltern, Ingenieure ohne jegliche musikalische Ader, hielten Dirigieren für ein Hobby, eine etwas abseitige Leidenschaft ihres Sohnes, der schon mit drei, vier Jahren lieber tschaikowski als Kinderlieder hörte. Selbst im klas-sischen Klavier-Studium, für das sich der junge Spanier entschied, riet man ihm noch davon ab. Doch Vico ließ nicht locker.Schließlich saß er in Düsseldorf das erste Mal in einer Stunde seines späteren Professors Rüdiger Bohn:

„Nach drei Minuten wusste ich: Das ist es.“Seit diesem tag setzt Vico alles daran, seinem Ziel näher zu kommen.Er begann noch einmal von vorne, fing ein neues Studium an, Dirigieren in Düsseldorf. Vico hat es also nicht weit zum Wettbewerb nach Köln, anders als viele andere seiner Konkurrenten, die aus den USA, Russland oder Macau stammen. Nur eine der diesjährigen teilnehmerinnen ist weiblich, das Dirigieren bleibt bislang eine Männer-domäne. „Junge Dirigenten aus aller Welt drängen nach Deutschland“, sagt Zagrosek. Die Globalisierung macht es möglich, außerdem gilt der deutsche Raum nach wie vor weltweit als einer der bedeutsamsten für klassische Musik.Ein wichtiger Preis kann für einen jungen Künstler den Durchbruch bedeuten - und viele andere zurück-lassen. Wer den Deutschen Dirigenten-preis, der von mehreren Kölner Orche-stern und der Philharmonie unterstützt wird, gewinnt, bekommt neben einem

üppigen Preisgeld die Chance, mit Orchestern aufzutreten, die Rang und Namen haben.Seit Wochen übt Vico schon für seinen großen Auftritt, nun kann der 27-Jährige es kaum mehr erwarten. Er wolle vor das Orchester treten und den Musikern die gleiche Begeisterung vermitteln, die er selbst verspüre. „Jeder Mensch will doch Anerkennung haben“, sagt Vico und schmunzelt. Sein taktstock liegt bereit.

Der Artikel erschien in Die Welt am 14.10.2019 u.a. Mit freundlicher Genehmigung der dpa

Julio García Vico in der 2. Wettbewerbsrunde mit dem WDR Sinfonieorchester

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Auf der Suche nach der Magie des AugenblicksJulio García Vico, Masterstudent in der Dirigierklasse von Prof. Rüdiger Bohn an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf für Musik, hat es zum Wettbewerb um den Deutschen Dirigentenpreis geschafft. Heute entscheidet sich, ob er in die 2. Runde kommt. Von armi n kauman ns

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Fast hätte er seinen taktstock vergessen. Neben dem Packen Parti-turen auf einem der Flügel im Grup-penunterrichtsraum der Dirigierklasse. Da huscht Julio García Vico also noch mal schnell durch die Hochschulflure und kommt mit seinem Handwerks-zeug zurück. Puh. Wäre beinahe dumm gelaufen. Denn ein Dirigent ohne taktstock, der braucht gar nicht erst zum Wettbewerb zu fahren. Und darum geht es ja schließlich.Seit Freitag – wir treffen den 27-jährigen Spanier am Mittag vor der ersten Runde in einem Raum der Robert Schumann Hochschule für Musik in Düsseldorf – findet in Köln das Spektakel um den Deutschen Dirigentenpreis statt. Ausgerichtet vom Deutschen Musikrat haben sich in diesem Jahr aus 91 Bewerbern zwölf Kandidaten durchgesetzt, die einerseits um die Ehre, andererseits um die Preis-gelder konkurrieren. Immerhin 15.000 € erhält der Gewinner. Von bleibendem Wert dürfte jedoch der mit einer guten Platzierung verbundene Karriereschub sein, der einhergeht mit ersten Enga-gements bei Profi-Orchestern. Nicht zu vergessen die Erfahrung, die ein junger Musiker bei so einem Wettbewerb sammelt. „Mein erstes Ziel ist es, in die zweite Runde zu kommen.“ Julio Garcia Vico denkt step by step. Nach großar-tigem Lampenfieber hört sich das nicht an.Fürs Foto zuppelt sich der junge Mann in legerer Kleidung und Snea-kers noch schnell die Haare durchei-nander, im Gespräch sprühen seine dunkelbraunen Augen, immer wieder springen die Arme der raschen, tenoral in spanischem Akzent gefärbten Rede bei. Aus einer unmusikalischen Familie sei er der erste, der klassische Musik für

sich entdeckt hat, erzählt er. Während die Mutter Popmusik im Radio hörte, begann der Achtjährige mit dem Klavierspiel, leitete mit zehn schon eine kleine Kapelle, die Schauspielmusik spielte, schrieb dafür eigene Stücke. Als 17-Jähriger ging er nach Madrid, studierte Klavier, wurde mit 20 Mitglied des Spanischen Nationalorchesters und rutschte mit 22 in eine Krise. „Ich spürte, diese museale Klassikwelt war nicht die meine“, sagt er heute. Er erhielt eine Stelle für ein Masterstudium Neue Musik beim Ensemble Modern in Frank-furt und fuhr wenige tage nach dem Abschluss nach Düsseldorf, um Prof. Rüdiger Bohn kennen zu lernen. „Ich erinnere noch die furchtbare Flixbus-Fahrt und dass ich weit nach Mitter-nacht erst wieder in Frankfurt war. Aber nach zehn Minuten in Prof. Bohns Unterricht habe ich gewusst: Das ist

meins. So kann ich auch in vielen Jahren noch Musik machen.“Das war 2015. Inzwischen ist Vico im Masterstudium angekommen, hat seit 2016 als Chef die Japanischen Sympho-niker geleitet (Japanisch lernt er auch gerade), als Gast in Aachen, Düssel-dorf und in Weikersheim gearbeitet, Meisterkurse absolviert und assistiert. Demnächst dirigiert er die „Butterfly“ in Gelsenkirchen. Und einer der wenigen Stipendiaten des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats ist er auch. „Wenn du am Pult stehst, dann musst du es schaffen, dass die Musiker für dich spielen. Deine Ideen über die Musik verstehen, dir vertrauen. Dazu muss man die Musik lieben, das kann man nicht faken“, weiß der junge Mann inzwischen. Und kennt auch die kleinen Momente des Scheiterns, die Angst, angestrengt zu wirken statt euphori-

Der glückliche Gewinner des Deutschen Dirigentenpreises 2019 nach der Zugabe mit dem Gürzenich-Orchester Köln

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Aus der Masse die Klasse hebenDie Juryvorsitzenden des Deutschen Dirigentenpreises Peter Gülke und Lothar Zagrosek im Interview Von rai n er non n enman n

„Wir Dirigenten stehen alle im Wind. Jede Probe, jeder Auftritt ist eine Wettbewerbssituation. Das ist selbst bei einem Orchester so, das man kennt, das einen vielleicht sogar schätzt und mit dem man schon zum dritten Mal die gleiche Sinfonie macht. Es bleibt eine Prüfungssituation.“ Peter Gülke beschreibt die exponierte Rolle jedes Dirigenten, der dem versammelten aufführungspraktischen Wissen von achtzig Musikern gegenüber etwas Neues, Anderes, Eigenes entgegen-setzen muss. Der 1934 geborene Dirigent und Musikwissenschaftler ist

Ehrenvorsitzender des Deutschen Diri-gentenpreis, den der Deutsche Musi-krat jetzt zum zweiten Mal mit Kölner Partnern veranstaltet.Einer ersten Wettbewerbsrunde mit zwölf jungen Kandidaten folgt ab Mittwoch eine zweite Runde mit nur noch sechs Bewerbern. Diese sind bei öffentlichen Proben in der Kölner Philharmonie mit dem WDR Sinfonie-orchester und Werken von Webern, Messiaen, Zimmermann und Rebecca Saunders zu erleben. Die dritte Runde bestreiten lediglich drei Dirigenten mit klassischem, romantischem und

modernem Opern- und Konzertreper-toire. Zu leiten ist eine Auswahl an Werken von Mozart, Beethoven, Schu-mann, Brahms, Verdi, Pucccini, Offen-bach, Strauss, Ravel, Strawinsky und Berg. Die drei Finalisten dirigieren dann am Freitag auch das Abschlusskonzert mit Sängern, Gürzenich- und WDR-Orchester, um anschließend den ersten, zweiten oder dritten Preis er erhalten. Den Vorsitz der siebenköpfigen Jury führt der Dirigent Lothar Zagrosek.Zunächst wurden aus 91 Videos zwölf Bewerber ausgewählt. „Der Vorteil von Masse ist, dass dann vielleicht auch mehr Klasse übrig bleibt“, so Zagrosek. „Nun wollen wir im Realitäts-Check sehen, ob die Bewerber auch ihrer Video-Vorstellung entsprechen, denn das Medium kann ja auch manipulativ sein.“ Die wenigen Gelegenheiten, ein Orchester zu leiten, findet der 1942 geborene Dirigent entscheidend für die Selbstvergewisserung junger talente. Das beim Wettbewerb verlangte breite Repertoire fordert außerdem eine spezielle Vorbereitung, die an keiner Hochschule vermittelt wird, aber für den späteren Beruf unerlässlich ist: „Man muss wichtige Stücke sofort präsent haben und hundertprozentig abliefern können hinsichtlich Körper-sprache, Klarheit des Schlags und der Probendispositionen. Man muss eine Strategie haben, wie man drei tage

sierend: „Es ist schwer, positive Energie ins Orchester zu geben, wenn keine zurückkommt.“ All das wird er beim Wettbewerb in Köln wieder erleben. Insgesamt 32 Sätze aus Oper und Konzert musste er vorbe-reiten, allein vier komplette Sinfonien. Zunächst soll er ein Quartett aus dem „Rigoletto“ an zwei tagen – mit Klavier

und Orchester – erarbeiten, dann eine Sinfonie dirigieren, mit dem Gürzenich-Orchester. Im Laufe der Jahre hat sich sein Musikgeschmack weg von tschai-kowsky & Co. hin zu Schumann, Mozart gewandelt. Als Pflichtstücke stehen in Köln aber auch Weberns Sechs Stücke für Orchester, Messiaen oder eine Wozzeck-Szene auf der Agenda. Seit

Juni erarbeitet Vico das Programm, überprüft immer wieder seine Vorstel-lung, justiert die tempi. „Wenn ich die Idee der Musik, ihre Energie vermitteln kann, dann können diese Momente voller Magie entstehen, für die wir Musiker leben“, sagt er, nimmt Noten und taktstock und ein toitoitoi mit auf den Weg zum nächsten Karriereziel.

rh ei n isch e post, 15. oktober 2019 / köLn er stadt-anzeiger, 16. oktober 2019

Lothar Zagrosek begrüßt das Gürzenich-Orchester Köln und die Sänger*innen der Oper Köln zur ersten Wettbewerbsrunde.

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Das Gespräch fand am 13. Oktober 2019 in Köln statt. Das Interview wurde außerdem in voller Länge in der November-Ausgabe der Neuen Musikzeitung gebracht.

probiert und genau weiß, was am ersten tag geschafft sein muss.“Gülke bekräftigt: „Mir hat der alte Kurt Sanderling immer gesagt: Dirigieren lernt man nur vom Dirigieren.“ Wichtig findet der träger des Siemensmusik-preises 2014 auch, dass sich die junge Dirigentengeneration untereinander kennenlernt: „Bei Kursen hatte ich manchmal den Eindruck, die teil-nehmer lernen voneinander mehr als von uns Unterrichtenden. Wenn ich im Ausland arbeite, erfahre ich immer, wie sehr man dort Deutschland um diesen Dirigentenwettbewerb beneidet.“ Aus so vielen Kandidaten die besten auszu-wählen ist schwierig, weil der Beruf des Dirigenten unterschiedliche Qualifikati-onen verlangt, die bei allen verschieden ausgeprägt sind: „Mache haben ein wahnsinnig gutes Gehör, andere sind schlagtechnisch hervorragend, versenden aber musikalisch nichts.“ Und weiter Gülke: „Wieder andere wirken einfach mit ihrer Persönlichkeit sehr suggestiv auf das Orchester und haben gar keine ausgepichte Dirigier-technik nötig, um zu Ergebnissen zu kommen, für die andere sehr viel länger brauchen.“Das Bild des Dirigenten verändert sich

und ist auch weiblicher geworden, obwohl am Wettbewerb jetzt nur eine Dirigentin teilnimmt. Lediglich zehn Prozent der Bewerbungen stammten von Frauen, von den zwei ausgewählt wurden, eine aber absprang. Verän-

dert hat sich auch die Arbeitsweise, vor allem dank der Ensembles für alte oder neue Musik. Dirigent und Musiker begegnen sich auf Augenhöhe, um gemeinsam Dinge auszuprobieren. „Ich empfinde es als große Erleichterung“, so Zagrosek, „wenn ich im Orchester einen richtigen Partner habe statt nur Untergebene, die im Dirigenten jemanden in der Hierarchie höherste-henden wahrnehmen.“ Allen medialen Mystifikationen zum trotz ist der Diri-gent denselben Prozessen unterworfen wie andere Berufe. „Die Gesellschaft ist demokratischer, offener, durchlässiger und toleranter geworden. Ein Dirigent kann daher nicht bloß auf seinen titel 'Generalmusikdirektor' pochen, sondern muss Überzeugungsarbeit leisten.“

Peter Gülke und Lothar Zagrosek in Beratungen

Der zweite Preisträger Gábor Hontvári mit dem WDR Sinfonieorchester im Finalkonzert

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Was man als Dirigent alles können mussAlle zwei Jahre zeigen junge Dirigenten aus aller Welt beim Deutschen Dirigentenpreis ihr Können. Sie sollen nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum begeistern. Wie Zitronen und gemeinsames Atmen dabei helfen. Von gaby reuch er

deutsch e weLLe, 18. oktober 2019

Wenn Dirigentin Chloé van Soeterstède vor dem Orchester steht, dann möchte sie die Musiker auf eine Reise mitnehmen: vorbei an grünen Wiesen oder manchmal auch über die Auto-bahn. „Ich arbeite gerne mit solchen Vergleichen, auch in Bezug auf Essen“, sagt sie gegenüber der DW. Ihre bild-lichen Vorstellungen teilt sie auch mit dem Orchester. „Wenn der Klang nicht bissig genug ist, dann sage ich: 'Erin-nern Sie sich daran, wie es war, als Sie das erste Mal in eine Zitrone gebissen haben.' Und dann ändert sich der Klang ganz plötzlich.“William Kelley hat viel mit Opernsän-gern zu tun. Die menschliche Stimme als Instrument fasziniert den Diri-genten und Pianisten. Wenn er am Pult

steht, dann wünscht er sich, dass das Orchester in „Atemphrasen“ denkt, quasi gemeinsam mit den Sängern atmet. „Ich mag den Moment, in dem man merkt, dass das Orchester nicht nur mit den Augen die Partitur liest, sondern fast komplett mit den Ohren spielt.“

Der Deutsche DirigentenpreisDer US-Amerikaner William Kelley und die Französin Chloé van Soeterstède sind zwei von 12 Kandidaten, die es in die engere Wahl für den Deutschen Dirigentenpreis geschafft haben. 91 angehende Dirigenten aus 27 Ländern hatten sich für den Preis beworben, der alle zwei Jahre vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrates ausge-

schrieben und in Köln ausgetragen wird. Der Deutsche Musikrat vertritt als Dachverband für das Musikleben in Deutschland die Interessen von rund 14 Millionen Musizierenden. Das Dirigen-tenforum fördert in verschiedenen Programmen Nachwuchsdirigenten.Seit 1995 dient der Wettbewerb als Sprungbrett für die Karriere junger Diri-genten. Chloé van Soeterstède erhofft sich, nach ihren Erfahrungen in Fran-kreich, Großbritannien und den USA auch in Deutschland Fuß zu fassen und zukünftig hier Orchester zu dirigieren. Neben Preisgeldern erwarten die letzten drei Finalisten zusätzlich Gastdi-rigate - etwa bei Kölner Orchestern, die Partner des Wettbewerbs sind und die Kandidaten musikalisch begleiten.

Chloé van Soeterstède: Die 3. Preisträgerin wurde auch mit dem Bärenreiter-Preis für die beste Interpretation eines Werks des 20./21. Jahrhun-derts ausgezeichnet.

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Gefragt sind Charisma und KönnenVor zwei Jahren wurde der Wettbewerb erstmals mit großem Erfolg interna-tional ausgeschrieben. „Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Dirigenten und sehr begabten jungen Dirigenten“, freut sich Juryleiter und Dirigent Lothar Zagrosek. Für ihn spielt der erste Eindruck bei der Bewertung eine wichtige Rolle: „Wie sich der Dirigent oder die Dirigentin von Anfang an präsentiert, wie es ihm gelingt, das Orchester auf seine Seite zu bringen, von seinen Ideen zu überzeugen, das ist ausschlaggebend“, sagt Zagrosek. Dabei spiele auch die Körpersprache eine große Rolle. „Die Körpersprache ist ja das Instrument, das man hat als Dirigent.“Dirigenten zu beurteilen sei sehr schwer, findet der Juryvorsitzende, dennoch habe man bewusst keine formalen Kategorien und Kriterien für die Bewertung beim Wettbewerb eingeführt. „Die Kandidaten müssen natürlich die Partitur beherrschen und über eine Schlagtechnik verfügen, mit der sie alles ausdrücken können“, sagt er. Das sei selbstverständlich. Der Musikwissenschaftler und Ehrenvorsit-zende der Jury, Peter Gülke, fügt hinzu, dass auch Charisma und Persönlichkeit eine große Rolle spielten. „Den Schlag

kann man lernen, aber Persönlichkeit und Aura können wir nicht unter-richten.“Der Deutsche Dirigentenpreis ist mit über 30.000 € eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Dirigenten in Europa und berücksichtigt verschiedene

Gattungen. Die Kandidaten müssten nicht nur Sinfonien von Haydn, Beethoven oder Brahms dirigieren, erläutert Zagrosek die Besonderheit: „Ich wollte unbedingt, dass auch ganz neue Musik vorkommt und dass auch Oper dabei ist.“

Die Faszination am DirigentenberufWilliam Kelley kommt aus North Carolina und arbeitet seit zwei Jahren als Kapellmeister und Korrepetitor in Luzern. Er dirigiert am liebsten Opern: „Du musst die Verbindung zwischen Bühne und dem Orchestergraben herstellen und hast auch noch den Kontakt zum Regisseur, das fasziniert mich.“Chloé van Soeterstède hat ursprüng-lich Geige gelernt und wollte schon mit 14 Jahren dirigieren. „Wenn man im Orchester spielt, hat man nur seine eigene Notenlinie, das fand ich frustrierend.“ Die dicke Partitur der Dirigentin mit allen Stimmen machte sie neugierig. „Als erste Geigerin hatte ich dann später auch die gesamte Partitur bei mir, und wenn unsere Diri-

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Die Jury des Deutschen Dirigentenpreises 2019 (v.l.n.r.): Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Gülke, Siegwald Bütow, Dr. Birgit Meyer, Prof. Lioba Braun, Louwrens Langevoort, Lothar Zagrosek und Prof. Dr. Stephan Mösch.

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Chloé van Soeterstède bei der Verleihung des Bärenreiter-Preises für die beste Interpretation eines Werks des 20./21. Jahrhunderts mit dem Jury-Vorsitzenden Lothar Zagrosek und der Moderatorin Wibke Gerking

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gentin nur mit den Flöten probte, dann habe ich die Partitur geöffnet und alles verfolgt.“Mittlerweile hat Chloé van Soeterstède, die in London lebt, ihr eigenes Orche-ster „Arch Sinfonia“. Außerdem hat sie bereits erfolgreich an einigen Dirigen-tenwettbewerben teilgenommen und Meisterkurse bei namhaften Diri-genten belegt. Darunter auch bei dem estnischen Star-Dirigenten Paavo Järvi, über den die Deutsche Welle gerade den Film „Der Brahms Code“ gedreht hat. Für Chloé hat Paavo Järvi Vorbild-funktion. „Er weiß genau, welchen Klang er will, aber er weiß auch, wie er das Publikum im großen Bogen von A bis Z bringt“, schwärmt sie. „Nicht nur takt für takt, das hat mich am meisten inspiriert.“

Wie man mit Profiorchestern arbeitetDie Kandidaten sind begeistert, dass sie im Wettbewerb mit profilierten Orches-tern wie dem Gürzenich Orchester Köln oder dem Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks zusammen-arbeiten. Doch das berge auch eine Gefahr für die angehenden Dirigenten, meint Jurymitglied Peter Gülke. „Wenn ich - wie beim Instrument - rein spieltechnisch mit einer Passage Schwierigkeiten habe, dann habe ich

auch mehr Anlass, über diese Passage nachzudenken.“technische Perfektion beim Orchester sei aber nicht alles. Man müsse auch auf das hinspielen, was vielleicht erst in zehn Minuten auf einen zukomme und das erfordere viele intensive Proben, meint Gülke. „Deshalb hat es große Dirigenten wie Günter Wand oder Sergiu Celibidache gegeben, die gesagt haben: 'Je besser das Orchester ist, desto mehr Proben brauche ich'.“ Auch Paavo Järvi hat mit der Deutschen

Kammerphilharmonie Bremen für eine Aufnahme die letzten vier Jahre fast ausschließlich Brahms-Sinfonien geprobt, bis ins letzte Detail.So viel Zeit gab es für die Kandidaten des Deutschen Musikpreises allerdings nicht. Probeneinheiten zwischen 20 und 50 Minuten mussten ihnen genügen. Am Ende hat es William Kelley nicht ins Finale geschafft. Er nimmt es sport-lich: Dabei sein ist alles. Chloé van Soeterstède erreichte den 3. Platz hinter Gábor Hontvári aus Ungarn (Platz 2).15000 € gingen an den Sieger des Wettbewerbs, den Spanier Julio García Vico. Die Jury lobte seine Körpersprache und seine profunden Partiturkennt-nisse. Auch das Publikum entschied sich für den agilen Spanier, der durchweg auswendig dirigierte. Chloé van Soeterstède erhielt noch einen Sonder-preis für die beste Interpretation eines Werkes des 20./21. Jahrhunderts.Der Wettbewerb zeige Momentauf-nahmen, sagt Juror Lothar Zagrosek. Daher sei ein Preis noch lange kein Freifahrtschein in eine phantastische Zukunft. „Es ist nur ein Schritt auf dem Weg in den schönsten Beruf der Welt.“

Der Artikel ist zuerst online erschienen unter www.dw.com

Teilnehmer*innen am Deutschen Dirigentenpreis 2019 (v.l.n.r.): Johannes Braun, William Kelley, Marc Leroy-Calatayud, Johannes Zahn, Chloé van Soeterstède, Julio García Vico, Ka Hou Fan, Nicolas Kierdorf, Niklas Benjamin Hoffmann, Gábor Hontvári, Paul Marsovszky und Vitaly Shevelev.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Lothar Zagrosek (Jury- und Beiratsvorsit-zender des Dirigentenforums) und Eva Pegel (Projektleiterin des Dirigentenforums) bei der Pressekonferenz zum Deutschen Dirigentenpreis im Historischen Rathaus der Stadt Köln

deutsch e weLLe, 18. oktober 2019

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Mit spanischem Temperament

Der Sieger hatte nicht an sein Glück geglaubt und schon zum termin des Finales eine Probe mit einem Orches ter angesetzt. Die hat er kurzfristig abge-sagt. Und das hat sich gelohnt: Der Spanier Julio García Vico gewann am Wochenende den Deutschen Diri-gentenpreis 2019.Zum Finale gingen drei Musiker ins Rennen, die nach über einhundert Bewerbern (91 Bewerber, Anm. d. R.) und einer Vorauswahl der zwölf vielver-sprechendsten talente am Ende einer anstrengenden und spannenden Woche übrig blieben. Vico, der Sieger Jahrgang 1992, startete im Finalkonzert im sinfo-nischen teil mit Richard Strauss und dessen sinfonischer Dichtung Don Juan. Eine ordentliche Brahms-Ouvertüre op. 81 lieferte danach der Konkurrent und Würzburger Kapellmeister Gábor Hontvári (Jahrgang 1993). Chloé van Soeterstède (Jahrgang 1988) wählte Mendelssohns „Hebriden-Ouvertüre“. Sie besitzt ein eigenes Ensemble und

hat internationale Erfahrung mit zahl-reichen Promis, u.a. dem Kölner GMD Roth, der ihr ein „Gib alles“ empfahl.

Sie führte im Opern-teil ein gemischtes Quartett aus Mozarts „Serail“ vor das jetzt zuständige Gürzenich-Orchester und erreichte damit Platz drei (5000 €). Hontvári durfte mit einem Quartett aus Verdis „Rigoletto“ große Oper anstimmen, besonders der tenor Young Woo Kim drehte mächtig auf. Die professionelle Ruhe des Maestros brachte ihm den 2. Preis (10000 €).García Vico kletterte beinahe zwischen die Sänger, um jedes Wort ganz nah bei den Solisten im Mozart-Sextett aus „Così“ mitzusprechen. Der ausgebildete Pianist studiert erst im vierten Jahr Diri-gieren in Düsseldorf, ein spät Berufener, jetzt ein spät Entdeckter, honoriert mit stolzen 15000 €. Neben anderen kleineren Preisen wurde auch ein gestifteter Publikumspreis von 2500 € vergeben; ebenfalls an das talent Vico aus Spanien.

gen eraL-anzeiger bon n, 22. oktober 2019

Julio García Vico gewinnt am Wochenende den Deutschen Dirigentenpreis 2019 Von oLaf wei den

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Dr. Birgit Meyer, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Henriette Reker, Lothar Zagrosek, Louwrens Langevoort, Prof. Lioba Braun, Prof. Dr. Stephan Mösch, Eva Pegel und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Gülke im Historischen Rathaus der Stadt Köln

Bei der Verkündung des 2. Preisträgers: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Gülke und Gábor Hontvári, dahinter Chloé van Soeterstède (3. Preis) und Julio García Vico (1. Preis) mit dem Gürzenich-Orchester Köln

Mit freundlicher Genehmigung des General-Anzeigers Bonn

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fran kfu rter aLLgemei n e zeitu ng, feu i LLeton, 21 . oktober 2019

Ein tänzelnder Freischütz trifft ins Ziel

Der tyrann alten Stils, der vom Pult aus ein Orchester kommandiert, hat ausgedient. Dafür ist heutzutage eine Vielfalt von Dirigententypen zu erleben. Das gilt auch für die jüngste Generation. Unterschiedlicher hätten jedenfalls die drei in die Endrunde gelangten Kandidaten im Wettbewerb um den Deutschen Dirigentenpreis nicht sein können. Dass der Spanier Julio García Vico schließlich den ersten, mit fünfzehntausend Euro dotierten Preis errang und zusätzlich zum Publi-kumsliebling gekürt wurde, lag, wie die Jury befand, an seinem „ansteckenden temperament“. García Vico hatte im Abschlusskonzert des Wettbewerbs freilich das effektvollste sinfonische Stück, die tondichtung „Don Juan“ von Richard Strauss, zu dirigieren.Als das schiere Gegenteil zu dem extrovertierten Spanier wirkte die Französin Chloé van Soeterstède. Sie deutete die „Hebriden-Ouvertüre“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy einfühlsam und hochkonzentriert. Mit einer präzisen Schlagtechnik bar jeden übertriebenen Gestikulierens segelte sie beseelt durch die musikalische Seen- und Insellandschaft Schottlands. Ihr wurden der mit fünftausend Euro dotierte dritte Preis und zusätzlich fünfhundert Euro zugesprochen, die ein Musikverlag für die beste Interpreta-tion neuer Musik ausgelobt hatte. Sie war unter den zwölf für den Wettbe-werb Nominierten die einzige Frau. Der Dirigenten-Nachwuchs wird offenbar noch immer von Männern dominiert.Der mit zehntausend Euro ausgestat-tete zweite Preis wurde dem Ungarn Gábor Hontvári zugesprochen, dessen „Professionalität“ die Jury lobte. Er dirigierte den schwergängigsten sinfonischen Brocken des Abends, die „tragische Ouvertüre“ von Johannes Brahms, energisch und sehr plastisch,

aber auch allzu routiniert. Ob „Professi-onalität“ ein Kriterium für die Beur-teilung von jungen Dirigenten sein kann, die am Anfang ihrer Karriere noch Erfahrungen sammeln müssen, mag dahingestellt bleiben. Immerhin war für die Jury nach Auskunft ihres Vorsitzenden Lothar Zagrosek vor allem entscheidend, welches „Potential“ ein Kandidat besitzt. Unter diesem Aspekt

war García Vico tatsächlich erste Wahl, auch Chloé van Soeterstède besitzt noch große Möglichkeiten der Entfal-tung ihrer Dirigierkunst, der ungarische Preisträger wirkte bereits etabliert.Der Wettbewerb um den internati-onal ausgeschriebenen Deutschen Dirigentenpreis, den der Deutsche Musikrat organisiert, wurde in seiner jetzigen Form erst zum zweiten Mal

Zu viel Routine ist auch nicht gut: Der Deutsche Dirigentenpreis geht an den Spanier Julio García Vico Von Josef oeh rLei n

Julio García Vico im Finalkonzert in der Kölner Philharmonie

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ausgetragen. Es hatten sich einund-neunzig Bewerber aus aller Welt gemeldet, von denen zwölf Kandidaten schließlich nominiert wurden, darunter fünf deutsche. Von denen schaffte es immerhin einer bis zum Halbfinale. Die Spezialität des Preises besteht darin, dass die Bewerber ihr Können nicht nur im Konzert-, sondern auch im Opernrepertoire beweisen müssen. Im Abschlusskonzert dirigierten die drei Finalisten neben den sinfonischen Werken Ensemblenummern aus Verdis „Rigoletto“ und aus zwei Mozart-Opern mit Sängern der Oper und des Opern-studios Köln.Wurde der Wettbewerb bis 2017 in Berlin ausgetragen, hat er in Köln jetzt möglicherweise seinen endgültigen Ort gefunden. (Anm. d. R.: Bereits seit 2017 findet der Wettbewerb in Köln statt.) Die dortige Philharmonie bietet ideale Bedingungen, schon deshalb, weil sie zwei hochkarätige Orchester unter ihrem Dach vereint, die sich während des Wettbewerbs die Aufgaben teilten. Im Finalkonzert war das Sinfonieor-chester des Westdeutschen Rundfunks für den sinfonischen teil zuständig, das Gürzenich-Orchester, das auch Hausorchester der Kölner Oper ist, für

die Opernpartien. Mit der Übernahme eines großen teils der Prämie für den ersten Platz hat die Stadt Köln signali-siert, dass sie an einem Verbleib des in zweijährigem turnus stattfindenden Wettbewerbs in der Philharmonie am Dom interessiert ist. Die übrigen Preis-

gelder stammten von Stiftungen und privaten Sponsoren.Der Deutsche Dirigentenpreis ist hier-zulande einer von drei Wettbewerben dieser Art, die schon deshalb verdienst-voll sind, weil die Gelegenheiten für junge Dirigenten, ihre Eignung für den Beruf unter realistischen Bedingungen zu erproben und ihre Klangvorstellungen von exzellenten Musikern umgesetzt zu bekommen, eher rar sind. Die Angebote renom-mierter Orchester und Opernhäuser, die Gewinner zu engagieren, sind fast noch bedeutsamer für die Karriere als die Preisgelder. Der Sieger Julio García Vico erhielt bereits die Zusage der Oper Bonn für ein Engagement und dazu auch noch einen Gagenzuschuss. Bei Webers „Freischütz“-Ouvertüre als Zugabe, die er tänzerisch leicht dirigierte, gab er eine Kostprobe seines Könnens am Opernpult.

Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv

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Gábor Hontvári während der 1. Wettbewerbsrunde mit dem Gürzenich-Orchester Köln und den Ensemblemitgliedern der Oper Köln John Heuzenroeder, Wolfgang Stefan Schwaiger und Florian Köfler (v.r.n.l.)

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Henriette Reker mit dem 1. Preisträger Julio García Vico und dem Geschäftsführer der Deutscher Musikrat gGmbH Stefan Piendl (v.l.n.r.)

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Atmosphäre des VertrauensIm Kritischen Orchester® versammeln sich ehrenamtlich Mitglieder namhafter Orchester, um jungen Nachwuchs-dirigenten eine weltweit einzigartige Unterrichtssituation zu ermöglichen: Die Musiker selbst sind es, die den Dirigenten ihr Feedback und ihre Anregungen während der Probenphase geben. Der Künstlerische Leiter des Kritischen Orchesters® Prof. Lothar Strauß im Interview. Von Lisa VaLdiVia

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Herr Prof. Strauß, seit 2014 sind Sie Künstlerischer Leiter des Kritischen Orchesters®. Was motiviert Sie zu diesem Projekt?Die Möglichkeit als Musiker mit jungen Dirigenten zusammenzuarbeiten und denen das Gefühl zu geben, dass es sich lohnt, einem Orchester zu vertrauen.

Es ist ja ein erheblicher Zeitaufwand, den Sie ehrenamtlich seit mehreren Jahren investieren!Ja, aber an meiner Motivation hat sich im Laufe der Jahre nichts geändert. Es ist nach wie vor notwendig einen Platz zu haben, wo man eine Arbeitsatmo-sphäre schaffen kann, die ihresglei-chen sucht. Das wird – soweit mir das bekannt ist – in keinem Meisterkurs erreicht und auch in keiner Probe mit einem Profi-Orchester, weil der Dirigent dort einfach wenig Feedback bekommt.

Hier begegnen wir uns auf Augenhöhe, und wir versuchen, den Dirigenten so konstruktiv wie möglich zur Seite zu stehen, um sich so schnell wie möglich zu verbessern.

Hat sich das Miteinander zwischen Orchester und Dirigent verändert?Nicht in diesem Projekt, weil es seit jeher von einer von mir gewünschten Atmosphäre des Vertrauens getragen wird. Wenn diese einmal vorhanden ist, dann ist jeder Dirigent so authentisch, wie er nur sein kann. Er muss sich nicht verstellen, und dann kommt der ganze Mensch in der Musik zum Vorschein. Jeder ist dann hier ein Individuum: Da gibt es Menschen, die in ihrer Art und Weise vielleicht eher althergebrachten Strukturen verhaftet sind, und es gibt Menschen, die das anders inter-pretieren und ein anderes Verhältnis

auch zum Orchester suchen. Es kann für die beiden so unterschiedlichen Charak-tere sehr lehrreich sein.

Lernt man auch als Musiker in diesem Projekt noch dazu?Man lernt immer – und das ist keine Floskel. Im Rahmen meiner Professur in Wien habe ich gelernt: „Jeder Schüler ist immer auch ein guter Lehrer. Leider ist nicht jeder Lehrer auch immer ein guter Schüler.“

Was macht für Sie eine/n gute/n Diri-gentin/en aus?Es muss eine interessante Persönlich-keit sein, die mir als Orchestermusiker vermittelt, nicht nur einen Plan oder ein Konzept von der Musik zu haben, sondern sich auch mit einer gewissen Demut dieser Musik zu widmen. Sobald charakterliche Schwächen in

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Prof. Lothar Strauß, Erster Konzertmeister der Staatskapelle Berlin, mit den Teilnehmern Yalda Zamani und Vitali Alekseenok (2019)

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den Vordergrund rücken, bleibt von der Musik wenig. Der Konzertabend kann natürlich trotzdem ein großer Erfolg sein – es gibt genügend Diri-genten, die diese Kategorie bedienen und auch Erfolg haben. Diesen gönne ich ihnen auch, denn ich verlange sozusagen keine „Reinheit der Seele“, aber für mich ist es einfach interessant jemanden kennenzulernen, der der Meinung ist, er kann mit der Musik etwas erreichen, ausdrücken mögli-cherweise. Und erstaunlicherweise sind diejenigen, die wirklich der Musik dienen, am interessantesten. Solche, die die Musik nur als Vehikel benutzen, um Erfolg zu haben, sind für mich ganz schnell uninteressant.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft dieses Projekts?Dass es mich überdauert; dass es ein

Platz bleibt, wo Dirigenten keine Angst vor dem Orchester haben müssen und deshalb vielleicht auch in ihrer späteren Laufbahn keine Angst verbreiten. Das ist ein teufelskreis, den ich hier gerne durchbrochen haben möchte. Denn wer einmal Angst erfahren hat, gibt sie irgendwann auch weiter. Und wenn wir das hier schaffen, dass es ohne Angst geht… Ich möchte hier Simon Rattle zitieren: „Ich mag den Klang der Angst nicht.“ Wenn wir dazu beigetragen haben, dass es ein paar mehr Dirigenten gibt, die in diese Richtung gehen, dann wäre ich schon sehr glücklich.

…so dass es mehr ein Miteinander als ein Gegeneinander zwischen Dirigent und Orchester wird…Ja, denn ich bin der Meinung, dass Musik dann am meisten bewirken kann.

Der nächste Workshop des Kritischen Orchesters® findet vom 12. bis 15. März 2020 in der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin am Standort Char-lottenstraße, Charlottenstraße 55, 10117 Berlin statt.

Weitere Informationen zum internati-onal ausgeschriebenen Workshop des Kritischen Orchesters® unter www.dirigentenforum.de/das-kritische-orchester

Kontakt Dirigent*innen:Lisa [email protected] 0049 (0)228/2091-141

Kontakt Orchestermusiker*innen:Alexa [email protected] 0049 (0)151 1152 7047

Unterstützen Sie die Talentförderung des Dirigentenforums.

Damit Musik uns auch in Zukunft verzaubert.

WWW.DIRIGENTENFORUM.DE/FREUNDESKREIS

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Dirigierkurs Bremen

Abschlussapplaus im Sendesaal Bremen

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Künstlerische Leitung: Marko Letonja Bremer Philharmoniker | 2. bis 5. Juli 2019

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Chanmin Chung

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Ein Dankeschön an den Kursleiter Marko Letonja

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Rüstzeug für den Berufsalltag

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Informationen zur Bewerbung

Orchesterdirigieren Für das Auswahlverfahren 2020 sind Dirigent Innen des Jahrgangs 1992 und jünger zugelassen, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen bzw. in Deutschland arbeiten oder studieren. Das Auswahldirigieren findet vom 26. bis 28. März 2020 in Nürnberg mit den Nürnberger Symphonikern statt.

ChordirigierenFür das Auswahlverfahren 2020 sind Dirigent Innen des Jahrgangs 1991 und jünger zugelassen, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen bzw. in Deutschland arbeiten oder studieren. Das Auswahldirigieren findet am 28. bis 29. März 2020 in Stuttgart mit dem Kammerchor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart statt.

AuswahlverfahrenEine vom Beirat des Dirigentenforums berufene Jury entscheidet auf Grund-lage der eingereichten Bewerbungs-unterlagen über die Zulassung zum Auswahldirigieren. Das Ergebnis der Vorauswahl wird den Bewerbern etwa drei Wochen vor dem Auswahldiri-gieren mitgeteilt. Bewerber können maximal dreimal am Auswahldirigieren teilnehmen.

Die Anmeldung zum Auswahlverfahren des Dirigentenforums erfolgt ausschließlich online. Der Link zum Bewer-bungsformular 2020 ist auf der Website des Dirigentenforums veröffentlicht.

Bewerbung unter: www.dirigentenforum.de Bewerbungsschluss: 2. Januar 2020

Fit für den Künstleralltag in historischer Schloßkulisse /dmr

Ein umfassendes Rüstzeug für den künstlerischen Berufsalltag seinen Stipendiaten mit auf den Weg zu geben, das haben sich der Deutsche Musikwettbewerb, die Förderprojekte Zeitgenössische Musik und das Dirigen-tenforum zum Ziel gesetzt und haben eine Akademie eingerichtet, die jedes Jahr im Herbst auf Schloß Engers in Neuwied stattfindet.In drei tagen werden wichtige themen wie Selbstmanagement, Organisationsmethodik, Musikver-lage, Grundfragen des Musikrechts, Konzertformate und Programmplanung sowie Moderationstraining behandelt. In diesem Jahr ging es erstmalig auch detailliert um die richtige Konzertklei-dung und um Publikumsakquise mit Sozialaspekt: Kulturtafeln und andere Initiativen.

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Stipendiat*innen des Deutschen Musikwettbewerbs, des Dirigentenforums und der Förder-projekte Zeitgenössische Musik vereint in der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz, hier vor Schloss Engers

DAS BEETHOVEN EXPERIMENT D I E A RD– WO C H E DE R MU S I K

20. — 26.01.2020

B E E T H O V E N E X P E R I M E N T . D E

SEI DABEI!

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DAS BEETHOVEN EXPERIMENT D I E A RD– WO C H E DE R MU S I K

20. — 26.01.2020

B E E T H O V E N E X P E R I M E N T . D E

SEI DABEI!

VeranstaLtu ngen

7. – 12.1 . Lei pzigoperetten ku rs „n eumon d“ Künstl. Leitung: Gerrit Prießnitz Orchester und Ensemble der Musika-lischen Komödie Leipzig

2. – 6.3.sa arbrückendi rigi erku rs zeitgenössisch e orch estermusi k sa arbrückenKünstl. Leitung: Prof. Manuel Nawri Deutsche Radiophilharmonie Saar-brücken-Kaiserslautern

7. – 12.3 . augsbu rgwerkstatt aLessan dro de march iKünstl. Leitung: Alessandro De Marchi bayerische kammerphilharmonie

12. – 15.3 . berLi ndas kritisch e orch ester® werkstatt fü r i nteraktiVes di ri-gi erenKünstl. Leitung: Prof. Lothar Strauß Dirig. Mentorin: Simone Young

26. – 28.3. nü rn bergauswah Ldi rigi erenNürnberger Symphoniker

8. – 9.5. götti ngenabsch Lussdi rigi eren der 1 . förderstu fe orch esterdi ri-gentenGöttinger Symphonie Orchester

25. – 28.5. n eu bran den bu rg di rigi erku rs n eu bran den bu rg Künstl. Leitung: Sebastian tewinkel-Neubrandenburger Philharmonie

5. – 11 .7. h ei deLbergdi rigi erku rs h ei deLberger sch Lossfestspi eLeKünstl. Leitung: : Elias Grandy Philharmonisches Orchester Heidelberg

24. – 28.8. köLndi rigi erku rs wdr fu n khaus-orch esterKünstl. Leitung: Enrico Delamboye WDR Funkhausorchester

21. – 23.9. n euwi edakademi eIn Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikwettbewerb und den Förderpro-jekten Zeitgenössische Musik

30. september – 02. oktober nü rn bergabsch Lusskonzert di rigenten-forumNürnberger Symphoniker

15. – 20.11 . hofwerkstatt sch LaefLiKünstl. Leitung: Prof. Johannes Schlaefli Hofer Symphoniker

23. – 26.11 . köLn2. korrepetitionsworkshopKünstl. Leitung: Will Humburg / Rainer Mühlbach Internationales Opernstudio der Oper Köln

28. – 31 .1 . berLi ndi rigi erku rs berLi n Künstl. Leitung: Justin Doyle RIAS Kammerchor

28. – 29.3. stuttgartauswah Ldi rigi eren Kammerchor der HMDK Stuttgart

29.5. – 4.6. zwickaumastercLass sch uman n Künstl. Leitung: Howard Arman und Ekkehard Klemm Projektchor VDKC und Philharmo-nisches Orchester Plauen Zwickau

12. – 13 .6. berLi nau ftakt berLi n Künstl. Leitung: Prof. Jörg-Peter Weigle Philharmonischer Chor Berlin

21.6. hambu rgabsch Lussdi rigi eren der 1 . förderstu fehamburgVOKAL

21. – 23.9. n euwi edakademi eIn Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikwettbewerb und den Förderpro-jekten Zeitgenössische Musik

5. – 10.1o. berLi ndeutsch er chordi rigenten preisRIAS Kammerchor

VeranstaLtu ngen orch esterdi rigenten 2020

VeranstaLtu ngen chordi rigenten 2020

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Singakademie Dresden und Franziska Kuba

Dirigierkurs Dresden Künstlerische Leitung: Prof. Ekkehard Klemm Singakademie Dresden | 28. bis 29. September 2019

Franziska Kuba

Christoph Schäfer Prof. Ekkehard Klemm, Franziska Kuba und Christoph Schäfer

Prof. Ekkehard Klemm und Christoph Schäfer

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Die Stipendiaten des Dirigenten-forums Julio García Vico und Johannes Marsovszky haben in diesem Jahr als Assistenten von Fausto Nardi an der Internationalen Opernakademie der Jeunesses Musicales Deutschland auf Schloss Weikersheim mitgewirkt. Mit dem Jove Orquestra Nacional de Catalunya studierten sie Puccinis „La Bohème“ ein. Hier schildern sie ihre Erfahrungen während der Produktion.

Wie habt ihr die Atmosphäre unter den TeilnehmerInnen erlebt?

Julio García Vico: Es war wunder-schön! Es gab eine professionelle und gleichzeitig sehr entspannte und nette Atmosphäre. Die Sänger, Leiter und Orchester waren großartig. Das ganze Organisationsteam hat immer versucht, unsere Wünsche zu erfüllen, und die ganze Zeit ist sehr schnell und locker gelaufen.

Johannes Marsovszky: Die Zusam-menarbeit mit den Sängern war sehr fruchtbar, es waren sich auch alle bewusst, wie viel die Oper abverlangt, und wie schwer es ist, eine Bohème auf hohem Niveau zu produzieren.

Ich konnte wunderbar mit ihnen arbeiten, die Atmosphäre war immer von Respekt und hohem Engagement geprägt. Ich habe von der Zusammen-arbeit mit unserem Chefdirigenten viel profitiert. Ich konnte oft die szenischen Proben dirigieren. Das hat zwischen mir und den Sängern zu gegenseitigem Vertrauen und Verständnis geführt. Mit dem Orchester habe ich mich sehr frei gefühlt. Sie haben sehr viel an Emotionalem gegeben und sehr verantwortungsvoll und selbstständig musiziert. Es war ein außergewöhn-liches Erlebnis.

Was waren die wich-tigsten Dinge, die ihr während der Akademie gelernt habt?

Julio García Vico: Man lernt alles, was man lernen kann, vor allem Arbeit mit den Sängern. Unser Musikalischer Leiter hat uns die Möglichkeit gegeben, alle szenischen Proben zu diri-gieren. Das war natürlich sehr hilfreich für uns.

Johannes Marsovszky: Mich auf meine Intuition und mein Gespür für Sänger zu verlassen. Die haben mir am besten gezeigt, was sie „brauchen“. Ich habe auch gelernt, mit Weitblick die musika-lischen Abläufe einzuschätzen, so habe ich das richtige Maß gefunden, was bei Puccini sehr wichtig ist. Ich konnte meinen eigenen Emotionen Raum geben und meine innere Wahrheit wirk-lich werden lassen.

Was ratet ihr zukünftigen Assisten-tInnen der Internationalen Opernaka-demie in Weikersheim?

Julio García Vico: Ich kann nur empfehlen, diese Akademie zu machen, weil man nicht den Stress bekommt, den man im theater hat, sondern man ist immer unterstützt, und alle Fehler werden in der Zeit in Ruhe gelöst.

Johannes Marsovszky: Mein Rat ist, die Spielfreude und das Engagement zu nutzen, um gemeinsam eine Produk-tion von Anfang an mitzugestalten; außerdem das Gespräch und den Austausch mit der künstlerischen Leitung zu suchen.

Puccinis „La Bohème“ auf Schloss Weikersheim

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Zu Gast auf Schloss WeikersheimEine bewährte Zusammenarbeit zwischen dem Dirigentenforum und Jeunesses Musicales führte erneut Stipen-diaten nach Weikersheim Von Lisa VaLdiVia

Am Pult: Fausto Nardi. Julio García Vico und Johannes Mar-sovszky übernahmen jeweils auch eine Vorstellung.

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Jüngste Erfolge in den Reihen der Stipendiaten

Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen und Stellenbesetzungen belegen regel-mäßig die hervorragenden talente, die sich im Dirigentenforum zusammen-finden. Wieder einmal können Stipendi-aten und Alumni des Dirigentenforums beachtliche Erfolge für sich verbuchen: So wurde jüngst Yuval Weinberg zum Nachfolger von Marcus Creed als Chefdirigent des SWR Vokalensembles ab der Spielzeit 2020/21 auserkoren. Yuval Weinberg wurde von 2014 bis 2018 als Chordirigent vom Dirigenten-forum gefördert und war Finalist beim Deutschen Chordirigentenpreis 2018. Zu seiner Ernennung ließ er in der Pres-semitteilung des Südwestrundfunks (SWR) wissen: „Mit den Sängerinnen und Sängern hat sich gleich bei der ersten Probe eine große Verbunden-heit eingestellt. Sie haben unendliche Fähigkeiten, atmen zusammen wie ein Organismus, und ich freue mich

darauf, zusammen mit ihnen höchstes musikalisches Niveau auf die Bühne zu bringen. Unsere Aufgabe ist, erfinde-

risch zu sein und diese Kunst zu teilen: mit neuen Konzepten und neuen Wegen, Menschen für Vokalmusik zu begeistern.“ Kai Gniffke, Intendant des SWR, ist sich sicher: „Das SWR Voka-lensemble hat in Yuval Weinberg eine herausragende Künstlerpersönlichkeit aus der jungen Dirigentengeneration für sich gewonnen.“ Große Wettbewerbserfolge verzeich-neten im letzten halben Jahr Justus Barleben, Martijn Dendievel und Valentin Egel für sich. Justus Barleben hat im Oktober beim „9th International Competition for Young Conductors“ in Paris den 2. Preis und den Publikums-preis gewonnen. Von 18 ausgewählten Dirigenten aus 12 Nationen hatte er es bis ins Finale geschafft. Der Wett-bewerb wurde vom „Institut français d’Art choral“ im Auftrag der „European Choral Association“ organisiert. Zum 25-jährigen Jubiläum der Inter-nationalen-Louis-Spohr-Wettbewerbe veranstaltete die Louis-Spohr-Stiftung im September 2019 erstmals einen Dirigierwettbewerb. Martijn Dendievel ging hier als 1. Preisträger hervor und

Valetin Egel erhält den 1. Preis beim „7th International Competition of Young Conductors Lovro von Matacic”

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Talente unter Beweis Von Lisa VaLdiVia

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Yuval Weinberg wird Chefdirigent beim SWR Vokalensemble.

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Dirigentenforum goes BTHVN

Das Bundesjugendorchester (BJO) widmet alle seine drei Arbeitsphasen im kommenden Jahr dem Beethoven-Jubi-läum 2020, beginnend mit der Winter-tournee im Januar 2020. Unter der Leitung von Lothar Zagrosek studieren die jungen Nachwuchsmusiker*innen neben Beethovens Fidelio-Ouvertüre und seiner 5. Sinfonie auch Werke zeitgenössischer Komponisten ein. Zwei wichtige, politische Werke Beethovens werden so kombiniert mit „tenebrae“ von Klaus Huber, einem Vertreter des sogenannten „kritischen Komponie-rens“, und mit einer Auftragskompo-sition des Kölner Komponisten Sergej Maingardt, der Musik als eine Kunst-form ansieht, den rapiden globalen Wandel zu reflektieren.Während dieser spannenden Arbeits-phase werden die Stipendiaten des Dirigentenforums David Bui, Valentin Egel und Arutyun Muradyan dem Dirigenten Lothar Zagrosek assistieren.

Gemeinsam mit dem Bundesjugendor-chester gehen die Dirigenten der Frage nach, wie heute Beethovens Musik in einer Gesellschaft wirkt, die in vielerlei Hinsicht auseinanderdriftet, und wie sich dann eine künstlerische Relevanz definiert. Wie würde sich Beethoven heute in Bezug auf Gerechtigkeit, das Wirtschaftssystem und die Differenzie-rung in einer multikulturellen Gesell-schaft positionieren?

Ein Projekt des Deutschen Musikrates mit dem Bundesjugendorchester, dem Dirigentenforum und den Förderpro-jekten zeitgenössische Musik. Mit Unter-stützung der BTHVN 2020 Jubiläums Gesellschaft gemeinsam mit der Beauf-tragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Bonn.

Konzerttermine:06.01.2020 Bonn, Pantheon Beethoven-Lounge 12.01.2020 Bonn, Aula der Universität14.01.2020 Koblenz, Eichendorff-Gymnasium (Schulkonzert)16.01.2020 Aschaffenburg, Stadthalle am Schloss17.01.2020 Lörrach, Kultur- und Veran-staltungszentrum Burghof18.01.2020 Verona, teatro Ristori19.01.2020 Udine, teatro Nuovo Giovanni20.01.2020 Udine, teatro Nuovo Giovanni (Schulkonzert)20.01.2020 Maribor, Narodni Dom / Kulturhaus

Stipendiaten des Dirigentenforums assistieren Lothar Zagrosek beim Bundesjugendorchester / dmr

Das Bundesjugendorchester - Nationales Jugendorchester der Bundesrepublik Deutschland

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erhielt auch den Publikumspreis. Die Finalrunde fand im Opernhaus des Staatstheaters Kassel mit dem Staats-orchester Kassel statt. Den Juryvorsitz hatte der dortige GMD Francesco Angelico inne.Valetin Egel konnte sich in Zagreb beim „7th International Competition of

Young Conductors Lovro von Matac ic“ durchsetzen und gewann den 1. Preis. Die „Lovro & Lilly Matac ic Foundation“ organisiert diesen Wettbewerb alle vier Jahre in Erinnerung an den kroatischen Dirigenten Lovro von Matac ic (1899-1985) zur Unterstützung des dirigen-tischen Nachwuchses in Kroatien und

darüber hinaus. Den teilnehmern des Wettbewerbs stand das „Croatian Radi-otelevision Symphony Orchestra“ zur Verfügung. Der 1. Preis ist mit 10.000€ dotiert und bringt mindestens drei Engagements bei den Partnerorche-stern des Wettbewerbs mit sich.

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JAAP VAN ZWEDENJOHANNES SCHLAEFLI7. GSTAAD CONDUCTING ACADEMY

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NEEME JÄRVI PRIZE 2020 – ausgeschrieben sind Gastdirigate bei renommierten Schweizer Orchestern. – ausgeschrieben sind Gastdirigate bei renommierten Schweizer Orchestern. – ausgeschrieben sind Gastdirigate bei renommierten Schweizer Orchestern.

JAAP VAN ZWEDEN

«Conducting such a high-quality orchestra every day for three weeks is a unique platform to learn, experiment

and develop as a young conductor.»and develop as a young conductor.»

Nuno Coelho, Preisträger 2015

«Die Gstaad Conducting Academy bietet jungen Dirigenten die einzigartige Gelegenheit, durch tägliche

Arbeit mit einem professionellen Orchester über einen Zeitraum von fast drei Wochen unter der Leitung von

herausragenden Pädagogen und Dirigenten Erfahrung zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Durch die

Intensität der Arbeit, die vergleichbar ist mit dem täglichen Üben am Instrument, bekommt man die Möglichkeit,

auszuprobieren, Neues aufzunehmen, anderes zu verwerfen und so die dirigentische Aufgabe zu vertiefen.»

Teresa Riveiro Böhm, Preisträgerin 2019

25. Juli – 11. August 2020Bewerbungsschluss: 31. Januar 2020

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sti pen diaten des förderprogramms

chordi rigenten 1 . förderstu fe

chordi rigenten 2. förderstu fe

barLeben, J ustusJg. 1992, freiberuflich Lehrbeauftragter HfM Detmold

büttemei er, adrianJg. 1994, Student Student, Königliche Musikhochschule Stockholm, Schweden

hartman n, benJami n Jg. 1990, Künstlerischer Leiter Maulbronner Kammerchor

h enseLer, n i koLausJg. 1991, freiberuflich Lehrbeauftragter HfM trossingen

schäfer, ch ristophJg. 1989, freiberuflich und Lehrbeauftragter an der HfMt München

soLLer, Johan naJg. 1989, freiberuflich und Lehrbeauftragte an der HfMt München

bLan k, J u Lia seLi naJg. 1989, freiberuflich

ku ba, franziskaJg. 1991, freiberuflich

Li dfors, Joh n Jg. 1986, freiberuflich

baek, seu ng hyu nJg. 1990, Student Musikhochschule Nürnberg

bu i, daVi dJg. 1992, Student HfM Hanns Eisler Berlin

choe, hoLLy hyu n Jg. 1991, Studentin Zürcher Hochschule der Künste

ch u ng, chanmi n Jg. 1991, 2. Kapellmeister theater Erfurt

ch u ng, hangyu LJg. 1991, Student HfMDK Mannheim

den di eVeL, martiJ n Jg. 1995, Assistenz-Dirigent des Symfo-nieorkest Vlaanderen

garcia Vico, J u Lio Jg. 1992, Student Robert Schumann HS Düsseldorf

Lon h i noV, artemJg. 1995, Student HfMt München

marsoVszky, Johan n esJg. 1994, freiberuflich

mi Lden berger, feLixJg. 1990, Assistant Conductor, London Symphony Orchestra sowie tonhalle-Orchester Zürich

mu radyan, arutyu nJg. 1992, Student Robert Schumann HS Düsseldorf

noVati, cLau dioJg. 1992, Solorepetitor und Dirigent am theater Heidelberg

ogg, harryJg. 1990, Musikalischer Assistent des Gürzenich-Kapellmeisters François-xavier Roth; Associate Conductor der Welsh National Opera

patiño-osorio, ana maríaJg. 1995, Studentin Zürcher Hochschule der Künste

schwab, sebastianJg. 1993, Assistent des GMD an der Staatsoper Stuttgart; Assistenzdirigent Münchner Symphoniker

yoon, han kyeoLJg. 1994, 2. Kapellmeister am Landesthe-ater Mecklenburg

orch esterdi rigenten 1 . förderstu fe

orch esterdi rigenten 2. förderstu fe

egeL, VaLenti nJg. 1994, Student HfM „Franz Liszt“ Weimar

hontVári, gáborJg. 1993, 1. Kapellmeister und Stellver-tretender Generalmusikdirektor am Mainfranken theater Würzburg

Jacquot, mari eJg. 1990, 1. Kapellmeisterin an der Deut-schen Oper am Rhein

moh r, cLemensJg. 1989, Studienleiter theater Hof

Venzago, gabri eLJg. 1990, 1. Kapellmeister am Salzburger Landestheater

yang, yu raJg. 1990, 1. Kapellmeisterin und stellver-tretende GMD am theater Aachen

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ku rz noti ert

seung hyun baek dirigierte im Oktober die Philhar-monie Baden-Baden in den Nachmittagskonzerten „Exotisches Aroma“ und „20. Century“.

Justus barleben gewann bei der „9th International Competition for Young Conductors“ in Paris den 2. Preis und Publikumspreis. Kurz zuvor war er für ein Education-Projekt beim NDR Chor engagiert. Er ist seit September Lehrbeauf-tragter an der HfM Detmold und beim Landesmusikrat Niedersachsen. Im Sommer war er als Chordirektor an der Kammeroper Rheinsberg für die Oper Martha tätig.

chanmin chung hat neben seinem Engagement als 2. Kapellmeister am theater in Erfurt sein Studium für das Meisterklassenexamen in Leipzig bei Prof. Matthias Foremny aufgenommen.

nikolaus henseler erhielt für das Wintersemester 2019/20 einen Lehrauftrag im Fach Dirigieren an der Staatl. Hochschule für Musik trossingen als Vertretung für Prof. Michael Alber.

marie Jacquot ist seit September 1. Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein. Im Oktober debütierte sie beim Orchestre Philhar-monique de Luxembourg.

John Lidfors war Finalist bei der CSO Sir Georg Solti Conducting Competition. Zudem leitete er eine Einstu-dierung für das CHORWERK RUHR.

artem Lonhinov debü-tierte im Juli als Operndi-rigent einer Vorstellung von tschaikowskys „Pique Dame“ bei den Opernfest-spielen Heidenheim mit den Stuttgarter Philharmonikern und dem tschechischen Philharmonischen Chor Brünn. Zudem dirigierte er das Orchester im November in vier Kinderkonzerten mit tschaikowskys „Nusskna-cker“.

Johannes marsovszky wirkte in diesem Jahr als Assistent von Fausto Nardi an der Internationalen Opernakademie der Jeunesses Musicales Deutschland auf Schloss Weikersheim mit und übernahm im Juli auch eine Vorstellung von Puccinis „La Bohème“. Im September assi-stierte er Iván Fischer beim Budapest Festival Orchestra und im Oktober Lahav Shani bei selbigem Orchester.

felix mildenberger wird seit Juli durch JapanArts für Japan vertreten. Er konzer-tierte mit dem Folkwang Kammerorchester Essen und Alexander Krichel und ging im August als Assistant Conductor von Sir Simon Rattle auf tournee mit dem London Symphony Orche-stra (Spanien, Deutschland, Schottland). Zudem leitete er das Offstage-Orchester für Sir Simon Rattle mit dem LSO bei den diesjährigen BBC

Proms in der Royal Albert Hall. Im September gab er sein Debut beim Orche-stre National de Lille und übernahm die Funktion des Cover Conductor beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam für Cristian Ma- celaru. Außerdem debü-tierte er mit der Hamburger Camerata im Kleinen Saal der Elbphilharmonie. Seit September ist er Assistant Conductor von Paavo Järvi beim tonhalle-Orchester in Zürich, wo er bereits Familienkonzerte leitete. Im November ist er im Konzert mit der Filarmonica teatro Regio in turin zu erleben und konzertiert erstmals mit dem Ensemble Modern.

clemens mohr leitete die Produktion „In der Straf-kolonie“ (Philip Glass nach Franz Kafka) am theater Hof.

arutyun muradyan assistierte Rüdiger Bohn beim European Workshop for Contemporary Music im Rahmen des Warschauer Herbstes.

claudio novati ist seit September im Festengage-ment am theater Heidel-berg als Solorepetitor und Dirigent.

harry ogg ist seit Beginn dieser Spielzeit musikalischer Assistent des Gürzenich-Kapellmeisters François-xavier Roth sowie Associate Conductor an der Welsh National Opera.

christoph schäfer diri-gierte das „Konzert gegen das Vergessen“ zum 100. jährigen Jubiläum der Dt. Kriegsgräberfürsorge Brahms‘ „Ein Deutsches Requiem“ und „Das Lesen der Schrift“ von Rihm mit über 300 Mitwirkenden im Joseph-Keilberth-Saal Bamberg. Er gründete das „REWAG Kammerorchester“, das bei der 4. Auflage des Regensburger Musikfesti-vals REWAG-Klassik im Park seine Premiere hatte. Für den Bayerischen Sängerbund war er als Dozent tätig. Sein Vokalensemble StimmGold veröffentlichte eine neue CD „Goldene Momente zur Weihnacht“, die auch einen Kompositionsauftrag bein-haltete.

Johanna soller dirigierte im Sommer die Opernpro-duktion „Das Gespenst von Canterville“ der Kammeroper München mit Gastspielen in Gütersloh und in der Schweiz und ist seitdem Musikalische Leiterin der Kammeroper München.

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person en

Der 1958 im heutigen Chemnitz gebo-rene ekkehard klemm war Mitglied des Dresdner Kreuzchores, bevor er in Dresden Dirigieren und Komposition bei Siegfried Kurz, Hartmut Haenchen, Wilfried Krätzschmar und Manfred Weiss studierte. Über das Landes-

theater Altenburg und das theater Vorpom-mern kam Klemm 1996 ans Staatsthe-ater am Gärt-nerplatz München, wo er 11 Jahre als Dirigent wirkte. Er leitete Ur- und Erstauf-

führungen von Henze, Schnebel, Nono, Goldmann, Schenker, Krätzschmar, Weiss, Rautavaara, terterian, Münch und Voigtländer. Seit 2003 ist Klemm Professor für Dirigieren und Leiter des Hochschulsinfonieorchesters an der Hochschule für Musik Carl Maria

von Weber Dresden, deren Rektor er zwischen 2010 und 2015 auch war. 2004 übernahm er die Künstlerische Leitung der Singakademie Dresden, 2017 die Position des Chefdirigenten der Elbland Philharmonie Sachsen. Er ist Präsident des Verbandes Deutscher Konzert-Chöre VDKC und seit 2013 Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Gastspiele führten Ekkehard Klemm zu Orchestern nach Schweden, Russland, Polen, Armenien, Griechen-land, tschechien, Italien, die Schweiz, Südkorea, Südafrika und in die USA. Eine umfangreiche tätigkeit als Juror und Leiter von Masterclasses begleitet seine vielfältigen Aktivitäten.

alessandro de marchi gilt als einer der führenden Aufführungspraxisspezi-alisten auf historischen und modernen

Instrumenten. Er dirigiert an renom-mierten Opern-häusern Europas, ist langjähriger regelmäßiger Gast an der Semperoper Dresden, der Staatsoper unter den Linden, der Hamburgischen Staatsoper, am teatro Regio turin und Neapel und La Fenice in Venedig. Konzertdirigate führten ihn unter anderem nach Wien (Wiener Symphoniker), Paris (Orchestre National de France), Rom (Orchestra sinfonica

dell’Accademia di S. Cecilia), Mailand (Orchestra sinfonica dell’Accademia della Scala), Venedig (Orchestra della

Fenice) und Florenz (Orchestra del Maggio musicale fiorentino). Neben den deutschen Radiosinfonieorchestern dirigiert er die Staatskapellen Berlin und Dresden, das Freiburger Barockor-chester in Baden Baden, das Balthasar Neumann Ensemble, die Bayerische Kammerphilharmonie, das Orchestre de Chambre de Genève, die Radio Kamer Philharmonie Amsterdam und andere namhafte Orchester. 1989 bis 2018 leitete er das Orchester Academia Montis Regalis. tourneen gingen nach Europa, Russland, Kanada, Australien, Südamerika und Japan. 2009 übernahm er von René Jacobs die Intendanz der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, wo er vergessene Meisterwerke wiederentdeckt.

29.5. – 4.6.2020 zwickaumastercLass sch uman n Künstl. Leitung: Howard Arman und Ekkehard Klemm Projektchor VDKC und Philharmo-nisches Orchester Plauen Zwickau

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7. – 12.3 .2020 augsbu rgwerkstatt aLessan dro de march ibayerische kammerphilharmonieSolistinnen und Solisten der HfMt München

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freu n deskreis di rigenten forum e.V.

Fünf Fragen an...

Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist Mihkel Kütson Generalmusikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker und des theaters Krefeld und Mönchenglad-bach. Dort dirigierte er in den letzten Jahren u. a. Benjamin Brittens Peter Grimes, Richard Strauss‘ Der Rosenka-valier, Giuseppe Verdis Ein Maskenball, Peter tschaikowskys Mazeppa und Richard Wagners Lohengrin und Rienzi.Geboren in tallinn (Estland), studierte er zunächst in seiner Heimatstadt und dann als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in der Dirigierklasse von Prof. Klauspeter Seibel an der Hochschule für Musik und theater in Hamburg. Meisterkurse bei Kurt Sanderling, Fabio Luisi und Kurt Masur prägten seinen Werdegang. Mit 27 Jahren wurde er zum General-musikdirektor des theaters Vanemuine und des Vanemuine Sümfooniaorkester in Estland berufen. Von 2001 bis 2006 war er eng mit der Niedersächsischen Staatsoper Hannover verbunden, zunächst als Gastdirigent und von 2002 an als Erster Kapellmeister. Dort hatte er die Möglichkeit, sein breites Reper-toire von über 60 Bühnenwerken weiter auszubauen. 2002 wurde Mihkel Kütson ins Förder-programm „Dirigentenforum“ des Deutschen Musikrates aufgenommen und erhielt im Oktober 2006 den Deut-schen Dirigentenpreis. Von 2007 bis 2012 war er Generalmusikdirektor am Landestheater Schleswig-Holstein. Gastverträge führten ihn u.a. an die Semperoper Dresden – er dirigierte dort in der Saison 2014/15 die Premiere von Engelbert Humperdincks Königs-kinder –, an die Komische Oper Berlin, die Estnische Nationaloper und die Deutsche Oper am Rhein. Als Gastdirigent arbeitete er mit zahlreichen Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem WDR

Sinfonieorchester, dem Radio Sinfo-nieorchester Stuttgart des SWR, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem NDR Sinfonieorchester, dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, den Düsseldorfer Symphonikern, den Nürnberger und Stuttgarter Philhar-monikern, dem tonkünstler Orche-ster Niederösterreich, dem National Symphony Orchestra of Ireland, dem Warsaw Philharmonic und der Philhar-monia taiwan zusammen.

Sie dürften live einen Komponisten treffen und könnten eine Frage stellen. Wen, und was würden Sie fragen? Ich würde gerne einen tag mit Debussy und Stravinsky in Paris verbringen und wahrscheinlich nur zuhören wollen, wenn die beiden über die Musik spre-chen.

Wenn Sie beliebig ein Werk für einen Kurs auswählen könnten, welches

Stück würden Sie nehmen? Prélude à l’après-midi d’un faune ist ein wunderbares Stück, in dem man vieles auf den Punkt bringen kann: Wie viel und wie wenig Dirigenten braucht die Musik und das Orchester?

Wo sehen Sie das Dirigentenforum in 30 Jahren? Die letzten 30 Jahre haben gezeigt, wie bereichernd das Forum für die ange-henden Dirigent*innen sein kann. Die Erwartungen an einen Berufsanfänger sind einerseits sehr hoch, andererseits gibt es nicht genug Zeit und Möglich-keit wichtige Erfahrungen vor dem Orchester zu machen. Die Aufgabe des Dirigentenforums soll auch in der Zukunft eine seriöse Unterstützung für begabte Musiker*innen sein auf ihrem nicht so ganz einfachen Weg.

Was unterscheidet den Dirigenten von heute von seinem Kollegen von vor 50 Jahren?Die Unterschiede in der alltäglichen Arbeit sind wirklich sehr groß, das Niveau der Orchester ist durch bessere Ausbildung und größere Konkurrenz unter den Musikern stark gestiegen. Es wird leider eher erwartet, dass der Dirigent die Musik und die Konzerte „verkauft“ als sein Orchester prägt. Aber die Voraussetzungen, um ein gutes musikalisches Ergebnis zu errei-chen, sind besser als je zuvor. Am Ende kommt es heute wie gestern darauf an, ob der Dirigent die Fähigkeit besitzt, die Potenziale zu bündeln.

Was können Orchesterdirigenten von Chordirigenten lernen und umgekehrt?Die Basis für alles ist Gesang. Wenn es dem Dirigenten gelingt, seine Hände singen zu lassen, kann man sowohl das Orchester als auch den Chor glücklich machen.

Mihkel Kütson, neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises Dirigentenforum e.V.Von an drea wi LL

Mihkel Kütson, stellv. Vorsitzender des Freun-deskreises Dirigentenforum und Generalmu-sikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker und des Theaters Krefeld und Mönchenglad-bach.

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Ehrenmitglieder ernannt und neuer Vorstand

freu n deskreis di rigenten forum e.V.

Eine Mitgliederversammlung der besonderen Art stand für den Freun-deskreis Dirigentenforum e.V. ins Haus. Einen tag nach dem Finalkonzert des Deutschen Dirigentenpreises wurde

nicht nur der Vorstand neu gewählt.Andreas Bausdorf, Geschäftsführer der Deutschen Orchester-Stiftung, wurde in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Neu hinzu kamen als stellv. Vorsit-zender Mihkel Kütson, Generalmu-

sikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker und des theaters Krefeld und Mönchengladbach, und Manuel Pujol, seit 2018/19 Chordirektor der Staats-oper Stuggart und Preisträger des 2. Deutschen Chordirigentenpreises, als Beisitzer.Durch Andreas Bausdorf wurden auch vier Ehrenmitglieder ernannt, um ihnen für ihre Verdienste im Dirigentenforum zu danken: Rolf Becker, Peter Gülke, Gunter Kahlert und Jörg-Peter Weigle sind allesamt Mitstreiter der ersten Stunde und haben sich stets für die Förderung des Projektes eingesetzt, es unterstützt, sich dafür persönlich engagiert und sowohl zahlreiche Student*innen dafür begeistert als auch viele Orchester und Chöre für eine Mitarbeit motivieren können. Eine weitere Premiere stand für den Freundeskreis Dirigentenfourm e.V. auf dem Programm: Erstmalig hatte er mit einem Stand in der Kölner Philharmonie beim Finalkonzert des Deutschen Diri-gentenpreises seinen Auftritt und warb aktiv um Mitglieder.

Freundeskreises Dirigentenforum e.V. wählt neuen Vorstand und ernennt vier Ehrenmitglieder Von an drea wi LL

Der Freundeskreis Dirigentenforum e.V. ernennt auf seiner Mitgliederversammlung vier Ehren-mitglieder: (mittig) Gunter Kahlert, Peter Gülke, Rolf Becker und, nicht auf dem Foto, Jörg-Peter Weigle. Einge rahmt vom Vorstandvorsitzenden Andreas Bausdorf (links) und dem ehem. Stellv. Vorsitzenden Christian Voß (rechts)

In den Vorstand des Freundeskreises Dirigen-tenforum e.V. neu gewählt worden: Manuel Pujol als neuer Beisitzer zusammen mit An-dreas Bausdorf als 1. Vorsitzendem (Foto oben) und Mihkel Kütson (Foto linke Seite)

Der Stand des Freundeskreis Dirigentenforum e.V. beim Finalkonzert in der Kölner Philharmonie

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maestros Von morgen

märz 2019

domi n i k beyki rchDresdner Philharmonie 3 Konzerte

theater und Philharmonie thüringen Gera, 2 Konzerte

hossei n pish karDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz1 Konzert

VLadimi r yaskorskiPhilharmonie Südwestfalen1 Konzert

mi h hai L gertsPhilharmonie Baden-Baden1 Konzert

apri L 2019

hossei n pish karWürttembergisches Staatstheater Stuttgart2 Konzerte

mai 2019

h ermes h eLfrichtWürttembergische Philharmonie Reutlingen1 Konzert

sergey simakoVtheater und Orchester Neubrandenburg1 Konzert

Johan n es brau nNordwestdeutsche Philharmonie Herford2 Konzerte

J u n i 2019

n u no coeLhoBeethoven Orchester Bonn1 Konzert

august 2019

Johan n es brau nBergische Symphoniker2 Konzerte

september 2019

yu ra yangtheater Koblenz8 Vorstellungen

oktober 2019

hossei n pish karBeethoven Orchester Bonn1 Konzert

noVember 2019

Johan n es brau nPhilharmonie Südwestfalen Hilchenbach1 Konzert

dezember 2019

domi n i k Limbu rgtheater und Orchester Neubrandenburg3 Konzerte

engagements der maestros Von morgen 2019

Die Künstlerliste maestros Von morgen ist eine Kooperation zwischen dem Dirigentenforum und der Gesell-schaft zur Verwertung von Leistungs-schutzrechten (GVL). Wird ein Dirigent oder eine Dirigentin der Liste für ein oder mehrere Konzerte engagiert, kann der Veranstalter einen Honorarzuschuss beim Projektbüro des Dirigentenforums beantragen.

Die maestros Von morgen sind Stipendiaten des Dirigentenforums, die ihre künstlerische Qualität unter Beweis gestellt und die zweite Förder-stufe erreicht haben. Der Deutsche Musikrat begleitet die jungen Dirigentinnen und Dirigenten auf ihrem Weg ins professionelle Musikleben und empfiehlt sie allen, die Verantwortung für den künstlerischen Nachwuchs tragen.

Die maestros Von morgen 2020/21 sowie der Antrag auf Honorarzuschuss sind auf unserer Homepage zu finden unter:

www.dirigentenforum.de/maestros-von-morgen

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deutsch er musi krat

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impressum

mitgLi eder des bei rates

Lothar zagrosek Dirigent, Vorsitzender des Beirates prof. michaeL aLber Professor für Chorleitung an der staatl. HfM trossingen bern hard h ess Manager des RIAS Kammerchores hartmut karmei er Vizepräsident des Deutscher Musikrat e.V., stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutscher Mu sik rat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH prof. an n e koh Ler Professorin für Chorleitung an der HfM Detmold Louwrens LangeVoort Intendant der Kölner Philharmonie, Geschäftsführer der KölnMusik GmbH dr . VoLker mader Präsident des Landesmusikrates Schleswig-Holstein, Konferenz der Landesmusikräte Joana maLLwitz GMD Staatstheater Nürnberg J u Lia spi noLa Musikwissenschaftlerin, freie Journalis- tin und Autorin prof. gerd u ecker Ehemaliger Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden oLiVer wen hoLd Stellvertretender Solo-Cellist im WDR Funkhausorchester, stellvertr. Vorsitzender des Vorstands der DOV prof. simon e you ng Dirigentin, Professorin an der HfMt Hamburg eVa pegeL Projektleitung

h erausgeber

Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbHGeschäftsführer: Stefan Piendl

di rigenten forumWeberstraße 5953113 Bonn

telefon 0228 /2091 - 140Fax 0228 /2091 - [email protected]

redaktionAndrea WillLisa ValdiviaMarion BachEva Pegel (verantwortlich)

fotos (titeL- u n d rückseite)titel: Chloé van Soeterstède, Julio García Vico, Gábor Hontvári © WDR / thomas Kost; Rückseite: Julio García Vico am Pult des WDR Sinfonieorchesters © WDR /thomas Kost

gestaLtu ng (titeL- u n d rückseite)Agentur schech.net, Dresden

J u roren des di rigenten forums 2019

fLorian ben ferrobert bLan k

susan n e bLumenthaL prof. rü diger boh n

prof. L ioba brau nsi egwaLd bütow

prof. dr . dr . h.c. mu Lt. peter gü Lkecorn eLi us gru be

prof. georg grü nLuci us a. h emmer

bern hard h esswi LL h umbu rg

prof. gu nter kah Lerthartmut karmei er

Louwrens LangeVoort

si byLLa maria Löbbert prof. Lutz köh Ler

prof. an n e koh Ler mi h keL kütson

gerhard marksonmarco medVed

dr . bi rgit meyerprof. dr . stephan mösch

an drew oLLiVantLutz rademach er

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