Freiwilligenprojekt Der Neue Friedhof in Ulm wird ......Neuer Friedhof Ulm, Stuttgarter Straße Was...

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Freiwilligenprojekt Worum es geht Friedhöfe bilden einen festen Bestandteil unserer Städte und Gemeinden. Sie sind Orte kollektiven und individuellen Gedächtnisses – als emotional besetzte Orte und als steinerne Archive zugleich. Und sie gehören zum Ortsbild dazu, als um- friedete Grün- und Freifläche mit Wegen, Hecken, stattlichem Baumbestand und der traditionellen Friedhofskapelle. Wir Menschen erleben sie zudem als ruhige, grüne, von zahlreichen Kleintieren belebte Rückzugsräume innerhalb der Bebauung. Friedhöfe sind Elemente unserer Kulturlandschaft. Viele Menschen denken hierbei an Grabstätten. Doch nachmittel- alterliche Friedhöfe sind planmäßige Anlagen mit Wegen, Brunnen, Kreuzen und Skulpturen sowie Grünflächen, Baum- reihen und Gehölzen. Dazu kommt die spezielle Friedhofs- architektur (Trauerhalle, Krematorium, Leichenhalle). Die Anlagen weisen oft Gestaltungs- und Aufenthaltsqualitäten bis hin zu gartenkünstlerischem Niveau auf. Wenn Friedhöfe nicht mehr wie bisher genutzt werden, steht also weit mehr auf dem Spiel als einzelne historische Grabstätten. In Baden-Württemberg stehen viele Friedhöfe als Ensemble unter Denkmalschutz. Dabei gibt es Bestandteile mit und ohne Denkmalwert. Diese gilt es zu dokumentieren und zu benennen. Am Anfang steht die genaue und systematische Beschäftigung mit den speziellen örtlichen und historischen Gegebenheiten eines Friedhofs. Und dies ist angebracht, denn mit dem Wandel der Bestattungs- und Trauerkultur gehen viele Grabstätten und letzten Endes auch die traditionellen Friedhofsanlagen verloren. Wie gesagt: Diese Veränderung betrifft die Gemeinwesen und zudem viele Bürgerinnen und Bürger persönlich. Freiwilligenprojekt Der Neue Friedhof in Ulm wird dokumentiert Weitere Informationen Dr. Gudrun Litz / Gunther Volz M. A. Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V. c /o Stadtarchiv Ulm, Weinhof 12, 89073 Ulm 0731 / 161-4220, [email protected] Dr. Claudia Dutzi Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart Referat 82 – Denkmalfachliche Vermittlung Moltkestr. 74, 76133 Karlsruhe, 0721 / 926-4821, [email protected] Projektpartner Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V. c /o Stadtarchiv Ulm, Weinhof 12, 89073 Ulm Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart Berliner Straße 12, 73728 Esslingen am Neckar Stadt Ulm Abteilung Friedhofs- und Bestattungswesen Donaustraße 5, 89073 Ulm Untere Denkmalschutzbehörde Münchner Straße 2, 89073 Ulm Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm Weinhof 12, 89073 Ulm Herausgeber Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V. Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart Text Dr. Claudia Dutzi Fotos StadtA Ulm (Nadja Wollinsky) / Verein für Kunst und Altertum (Gunther Volz) Gestaltung kjchn visuelle gestaltung (Jochen Kohlenberger) Projektförderung Deutsche Stiftung Denkmalschutz Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg – Oberste Denkmalschutzbehörde Der Neue Friedhof in Ulm wird dokumentiert 09/ 2019 Brunnen Grabfelder für Kriegstote Monumentale Grabanlagen in parkartiger Umgebung

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FreiwilligenprojektWorum es gehtFriedhöfe bilden einen festen Bestandteil unserer Städte und Gemeinden. Sie sind Orte kollektiven und individuellen Gedächtnisses – als emotional besetzte Orte und als steinerne Archive zugleich. Und sie gehören zum Ortsbild dazu, als um-friedete Grün- und Freifl äche mit Wegen, Hecken, stattlichemBaumbestand und der traditionellen Friedhofskapelle. Wir Menschen erleben sie zudem als ruhige, grüne, von zahlreichen Kleintieren belebte Rückzugsräume innerhalb der Bebauung.

Friedhöfe sind Elemente unserer Kulturlandschaft. Viele Menschen denken hierbei an Grabstätten. Doch nachmittel-alterliche Friedhöfe sind planmäßige Anlagen mit Wegen, Brunnen, Kreuzen und Skulpturen sowie Grünfl ächen, Baum-reihen und Gehölzen. Dazu kommt die spezielle Friedhofs-architektur (Trauerhalle, Krematorium, Leichenhalle). Die Anlagen weisen oft Gestaltungs- und Aufenthaltsqualitäten bis hin zu gartenkünstlerischem Niveau auf. Wenn Friedhöfe nicht mehr wie bisher genutzt werden, steht also weit mehr auf dem Spiel als einzelne historische Grabstätten.

In Baden-Württemberg stehen viele Friedhöfe als Ensemble unter Denkmalschutz. Dabei gibt es Bestandteile mit und ohne Denkmalwert. Diese gilt es zu dokumentieren und zu benennen.

Am Anfang steht die genaue und systematische Beschäftigung mit den speziellen örtlichen und historischen Gegebenheiten eines Friedhofs. Und dies ist angebracht, denn mit dem Wandel der Bestattungs- und Trauerkultur gehen viele Grabstätten und letzten Endes auch die traditionellen Friedhofsanlagen verloren. Wie gesagt: Diese Veränderung betrifft die Gemeinwesen und zudem viele Bürgerinnen und Bürger persönlich.

Freiwilligenprojekt

Der Neue Friedhof in Ulm wird dokumentiert

Weitere InformationenDr. Gudrun Litz / Gunther Volz M. A.Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V.c /o Stadtarchiv Ulm, Weinhof 12, 89073 Ulm 0731 / 161-4220, [email protected]

Dr. Claudia DutziLandesamt für Denkmalpfl ege im Regierungspräsidium Stuttgart Referat 82 – Denkmalfachliche Vermittlung Moltkestr. 74, 76133 Karlsruhe, 0721 / 926-4821, [email protected]

ProjektpartnerVerein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V.c /o Stadtarchiv Ulm, Weinhof 12, 89073 Ulm

Landesamt für Denkmalp� ege im Regierungspräsidium Stuttgart Berliner Straße 12, 73728 Esslingen am Neckar

Stadt UlmAbteilung Friedhofs- und BestattungswesenDonaustraße 5, 89073 UlmUntere DenkmalschutzbehördeMünchner Straße 2, 89073 UlmHaus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv UlmWeinhof 12, 89073 Ulm

HerausgeberVerein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben e.V.Landesamt für Denkmalp� ege im Regierungspräsidium Stuttgart

Text Dr. Claudia Dutzi

Fotos StadtA Ulm (Nadja Wollinsky) / Verein für Kunst und Altertum (Gunther Volz)

Gestaltung kjchn visuelle gestaltung (Jochen Kohlenberger)

ProjektförderungDeutsche Stiftung DenkmalschutzMinisterium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg –Oberste Denkmalschutzbehörde

Der Neue Friedhof in Ulm wird dokumentiert

09

/ 201

9

falzflyer 105 x 210 (420 x 210) altarfalz

Brunnen

Grabfelder für Kriegstote

Monumentale Grabanlagen in parkartiger Umgebung

Neuer Friedhof Ulm, Stuttgarter Straße Was daraus entstehtNun startet das Landesamt für Denkmalpflege ein „Friedhofs-projekt“. In gemeinschaftlichen Aktionen sollen traditionelle Friedhöfe dokumentiert werden und wieder ins Bewusstsein der Menschen vor Ort gerückt werden. Dies wird den Fried-höfen hoffentlich größere Beachtung und die notwendige Sicherung und Pflege einbringen, um sie für die Zukunft zu erhalten. Denn die Dokumentationen ermöglichen weitere Formen der Inwertsetzung wie etwa Beschilderungen oder andere Informationsangebote. Auch praktische Beiträge wie Friedhofsaktionstage oder Grabmalpatenschaften sind wichtig. Die gesammelten Informationen bieten auch die Chance zu wissenschaftlicher Beschäftigung mit der Orts-geschichte, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte usw. Alle diese Aktivitäten können in bürgerschaftlicher oder kommunaler Hand liegen, sie können für Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen reizvoll sein.

Wie es beginnt Das Friedhofsprojekt wird mit einer Auswahl von Friedhöfen beginnen. So kann die Dokumentation der Friedhofsanlage und ihrer Grabstätten gemeinsam mit lokalen Akteuren und mit Freiwilligen praktisch erprobt werden. Wichtige Partner sind hierbei die Friedhofsverwaltungen sowie die örtlichen Archive, dazu Personen oder Gruppen, die sich für dieses Thema interessieren.

Im September 2019 wird der Neue Friedhof in Ulm den Auftakt bilden. Der Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, die Friedhofsverwaltung der Stadt Ulm, das Stadtarchiv, die Untere Denkmalschutzbehörde Ulm sowie das Landesamt für Denkmalpflege befinden sich schon an Bord. Weitere Mitwirkende sind herzlich willkommen.

Alle Ausstattungsgegenstände (Bauten, Grabanlagen, Zapf-stellen, Bepflanzung) werden beschrieben, fotografiert und kartiert. Außerdem werden Nachforschungen zur Geschichte des Friedhofs und zu dort beigesetzten Personen durch- geführt und die Ergebnisse festgehalten.

So entsteht eine Dokumentation, die zu unterschiedlichen Zwecken weiterbearbeitet werden kann: Das Landesamt für Denkmalpflege kann ein genaues Verzeichnis der denkmal-werten Bestandteile erstellen. Die Stadt Ulm kann festlegen, was außerdem als erhaltenswert gelten soll.

Reizvolle Möglichkeiten bieten sich den Freiwilligen, die bei der Aktion mitwirken: Sie können beispielsweise einen touristischen Führer schreiben, einen Rundgang ausarbeiten, Führungen anbieten, eine App entwickeln – oder ganz klassisch eine ortsgeschichtliche oder kulturgeschichtliche Forschung daran knüpfen. Dies alles lässt sich in der Gruppe oder auch allein verwirklichen.