Friedenseinsatz in Israel/Palästina · IMI, Tavor, M16 und Uzis, ich höre Militärfahrzeuge,...

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P.b.b. Verlagspostamt: 4040, Ausgabe 3/13, Jg. 20, Euro 2,5 ZLR: 02Z033127 M. Pax Christi Österreich , Rennweg 12, 6020 Innsbruck, www.paxchristi.at Pax Christi Österreich für einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik Seite 3 Stellvertreterkriege in Syrien Was als friedlicher Aufstand gegen das Assad-Regime begann, wird immer stärker von geostrategischen und regionalen Interessen über- lagert. Seite 6-8 Zeitschrift der Friedensbewegung Pax Christi Österreich September 2013 Friedenseinsatz in Israel/Palästina Erlebnisbericht (S. 4-5)

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P.b.b. Ver lagspostamt: 4040, Ausgabe 3/13, Jg. 20, Euro 2,5ZLR: 02Z033127 M. Pax Chr ist i Österre ich , Rennweg 12, 6020 Innsbruck, www.paxchr ist i .at

Pax Christi Österreichfür einen Kurswechsel inder Flüchtlingspolitik

Seite 3

Stellvertreterkriege inSyrienWas als friedlicher Aufstandgegen das Assad-Regimebegann, wird immer stärkervon geostrategischen undregionalen Interessen über-lagert.

Seite 6-8

Zeitschrift der Friedensbewegung Pax Christi Österreich

September 2013

Friedenseinsatz in Israel/PalästinaErlebnisbericht (S. 4-5)

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... von SoldatInnen, von der inIsrael/Palästina, von der überallund immer präsenten Armee.Im Traum sehe ich Maschinen-gewehre, unterscheide diese:IMI, Tavor, M16 und Uzis, ichhöre Militärfahrzeuge, unter-scheide das Motorengeräusch,höre die Kampfjets, die dauerndüber Israel und Palästina ihreEinsätze fliegen und auch täti-gen. Die Kriegsmaschinerieschreckt mich auf. Meine Frauträumt noch immer von Check-points, HirtInnen, Schafherdenund plötzlich kommenden Sol-datInnen der IDF (IsraelischeArmee). Ich habe die Erlebnissebeschrieben (S. 4-5). Täglichbekomme ich E-mails aus Palä-stina und höre von Vertreibun-gen, Festnahmen, Hausspren-gungen, Schikanen, Ausreise-verboten, vorenthaltenen Ge-nehmigungen, neuen Mauernund anderen Grausamkeiten.

Ich wache auf, finde wieder denBoden unter den Füssen. Vieleskönnen Friedenseinsätze in Isra-el/Palästina nicht bewirken:Wenig oder fast nichts. Trotz-dem werde ich mir dessenbewusst, dass jetzt die eigentli-che Friedensarbeit beginnt,nämlich vor Ort, in Österreich.Hier kann ich mich voll einbrin-gen, hier und jetzt, in Pax Chri-sti und in verschiedenen Bewe-gungen. Wir verschicken ver-schiedenste Stellungnahmen,Protestbriefe und anderes mehr.Manchmal werden Teilzieleerreicht. Unser Lästig-Sein wirdvon PolitikerInnen wahrgenom-men. Z.b. Israel und Palästinasind sehr wohl daran interes-siert, erfreut oder enttäuscht,wenn sich Bundespräsident,Kanzler, MinisterInnen oderdiplomatische Vertretungenäußern. Wenn wir unsere Politi-kerInnen zu guten Äußerungenund Stellungnahmen bewegenkönnen, arbeiten wir effizient.

Die Menschen, die unter Unge-rechtigkeit leiden, danken es.Das Statement des Pax Christi-Präsidenten Manfred Scheuer(S. 3) ist eindeutig. Er trittgegen Unmenschlichkeit auf undsetzt sich für Fremde, Flüchtlin-ge und AsylwerberInnen ein, dieunter Ungerechtigkeiten leiden.

Dass unser Engagement immerund wahrscheinlich sehr langeein Engagement der Minderheitist, darauf weist das Zeugnisdes Leopold Engleiter hin (S. 3).Auch er teilte das Schicksal mitFranz Jägerstätter, dass ihmauch nach dem Nationalsozialis-mus lange Zeit kaum Anerken-nung zuteil wurde.

Syrien verblutet. Die Analyse (S.6-8) zeigt, welche Interessendahinter stehen: es geht nichtnur um politische Vormachtstel-lungen, es geht auch um Stell-vertreterkriege, um bedeutendeGeldflüsse und Waffenlieferun-gen. Syrien bringt Hochkonjunk-tur: nicht nur Katar, Riad undUSA, auch Russland und EUfreuen sich ob des blühendenMarktes. Was könnten wir tun,dass sich Österreich und Öster-reichs Wirtschaft nicht daranbeteiligt? Waffenproduktionenschaffen einen tödlichen “Mehr-wert”, schaffen Kapital. So ger-ne würden wir eines der Kernge-schäfte des neoliberalenSystems unterbinden – dasGeschäft mit den Waffen.

Ich freue mich, wieder in Öster-reich zu sein und zu arbeiten.Ich freue mich über die Veran-staltungen, dass es Leute gibt,die selbige organisieren (S. 10),auf diese und die nächste “pax”und deren LeserInnen. EffizienteFriedensarbeit.

Jussuf [email protected]

Pax Christi Österreich für einen Kurs-wechsel in der Flüchtlingspolitik...S.3Pax Christi Österreich unterstützt die Peti-tion “Gegen Unmenschlichkeit”

Menschen mit Zivilcourage..........S.3Leopold Engleitner

Friedenseinsatz in Israel/Palästina.............................................S.4-5Erlebnisbericht von Jussuf Windischer

Stellvertreterkriege in Syrien...S.6-8Was als friedlicher Aufstand gegen dasAssad-Regime begann, wird immer stär-ker von geostrategischen und regionalenInteressen überlagert

Einfach zum Nachdenken............S.9

Termine.....................................S.10

Wir stellen vor...........................S.11GENUG-Kampagne

Pax Christi Aktiv.......................S.12

Editorial

Zwölf Seiten sind viel, aber dann auchwieder nicht. Wie jede „pax“ bestehtauch diese „pax“ aus zwölf Seiten. Dieseversuchen wir jedes Mal mit möglichstinteressanten Artikeln zu füllen.

Häufig stoßen wir an unsere Grenzen;sprich: Wir hätten mehr Inhalte und Bot-schaften zu vermitteln als jene, die aufden zwölf Seiten Platz haben. So ist esauch dieses Mal passiert: Weil der Syri-en-Artikel (S. 6-8) mehr Platz inAnspruch nimmt als ursprünglichgeplant, müssen die „Meldungen gegenden Trend“ dieses Mal entfallen. DerKurzbericht über die Gefahr von vollau-tomatischen Drohnen entfällt (Infos undProtestaufruf dazu auf www.werk-statt.or.at). Auch die Kurzmeldung übereine 83jährige Nonne, die in den USAdurch eine illegale Besetzung einerMilitärbasis gegen den Einsatz von Atom-waffen protestierte und der jetzt der Pro-zess gemacht wird, findet sich nun nurnoch in dieser Kolumne.

Viele spannende Anregungen beim Lesender zwölf „pax“-Seiten wünscht Ihre„pax“-Redaktion!

[email protected]

pax - Inhalt

... aus derRedaktion

Liebe Leserin,Lieber Leser!

"Noch träume ich ..."

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"Gerechtigkeit und Friede küssensich" heißt es im Psalm 85. OhneGerechtigkeit kein Friede. SolangeLebenschancen so ungerecht ver-teilt sind wie derzeit auf unseremPlaneten, kann es keinen beständi-gen Frieden geben. Die Gesichterder Fremden, Asylanten, Flüchtlingetragen oft die Narben des Krieges.Asylsuchende und Flüchtlinge"stören", weil in ihnen Not undUngerechtigkeit sichtbar wird, undwerden so zum "Stein des An-stoßes".

Wir wohnen in einem der reichstenLänder der Welt und haben auf lan-ge Sicht weder das Recht noch dieChance, unser Land durch strengeAsylgesetze und zum Teilunmenschliche Abschiebepraktikenvor der Not von Flüchtlingen

"sicher" zu machen. Die AllgemeineMenschenrechtserklärung der Ver-einten Nationen stellt ausdrücklichfest: "Jeder Mensch hat das Recht,jedes Land, einschließlich seines

eigenen, zu verlassen sowie in seinLand zurückzukehren" (Art. 13,Absatz 2).

Gerade in einer globalisierten Weltkönnen uns nur das Teilen mit denArmen und weltweite Solidarität vorkatastrophalen Entwicklungenbewahren. Gott "liebt die Fremdenund gibt ihnen Nahrung und Klei-

dung - auch ihr sollt die Fremdenlieben, denn ihr seid Fremde inÄgypten gewesen." (Dtn 10,18f)

Bischof Manfred Scheuer

Bischof Dr. Manfred Scheuer istPräsident von Pax Christi Öster-reich und im Personenkomiteeder Initiative „Gegen Unmensch-lichkeit“Bis zur Nationalratswahl kann dieKampagne auf folgender Seiteunterstützt werden:www.gegen-unmenschlichkeit.at

Leopold Engleitner, geboren am23. Juli 1905 in Strobl (Salz-burg), verstorben am 21. April2013, fast 108-jährig. Anfangder 1930er Jahre las er viel inder Bibel und schloss sich 1932den Zeugen Jehovas an, wasfür ihn auch Kriegsdienstver-weigerung bedeutete.

Am 4. April 1939 wurde LeopoldEngleitner verhaftet und war in Linzund Wels in U-Haft. Vom 9. Oktober1939 bis zum 15. Juli 1943 war erin den KZs Buchenwald, Niederha-gen und Ravensbrück. Der einfacheBauernknecht folgte seinem Gewis-sen, grüßte nicht mit „Heil Hitler!“,lehnte es ab, den „Revers“ zuunterschreiben, seinem Glaubenabzuschwören, obwohl dies die Ent-lassung aus dem KZ bedeutet hät-te. Im Juli 1943 wurde er mit nurnoch 28 kg aus dem KZ Ravens-brück mit der Verpflichtung zur„lebenslangen Zwangsarbeit in der

Landwirtschaft“ entlassen.Daheim arbeitete Leopold Engleit-ner wieder als Bauernknecht. DreiWochen vor Kriegsende erhielt erjedoch erneut einen Einberufungs-befehl. Er floh und versteckte sichin der Meistereben Almhütte und ineiner Höhle. Mit Kriegsende kehrte

er heim und arbeitete weiter alsKnecht. Das Arbeitsamt Bad Ischlsah seine „Zwangsverpflichtung“aus der NS-Zeit immer noch alsgültig an. Erst Interventionen derUS-Besatzungsmacht entbanden ihnim April 1946 davon.

Die Nachkriegsjahre waren vonAusgrenzung und Unverständnisgeprägt. Erst nachdem der Autorund Filmproduzent Bernhard Ram-merstorfer sein Leben 1999 in demBuch und dem Dokumentarfilm„Nein statt Ja und Amen“ dokumen-tiert hatte, wurde die Öffentlichkeitauf Leopold Engleitner aufmerksamund die beiden hielten Vorträgeauch im Ausland, besonders in denUSA, wo 2004 „Unbroken Will“ alsBuch und Film herauskam.

Peter Öfferlbauer

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Menschen mit Zivilcourage:

Leopold Engleitner

Pax Christi Österreich

unterstützt die Petition

„Gegen Unmenschlichkeit“

PAX CHRISTI ÖSTERREICH für einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik

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„Come and see“ - so lautete dasProgramm des Einsatzes. Das öku-menische Begleitprogramm in Palä-stina und Israel ist ein Programmdes Weltkirchenrates, dem in Jeru-salem auch die katholische Kircheangehört. Vor zehn Jahren wurdees auf Anfra-ge der Kir-chen in Jeru-s a l e mgegründet .„Come andsee“ - undmir wird heute noch schwer umsHerz: zu viel des Unrechtes, zu vie-le Verletzungen des Menschenrech-tes, zu viele Missachtungen voninternationalen Abkommen. Auchwenn wir oft hilflos daneben stan-den, wollen wir von der Realitätberichten, auch von der Hoffnung inden schweren Zeiten, welche Men-schen in Palästina und Israel durch-leben.

Wohlvorbereitet gingen wir in denEinsatz. Vroni kam nach Yatta(South Hebron Hills) und ich kamnach Tulkarm.

In der Jerusalemer Sendungsfeierhieß es: „Euer Begleitdienst ist einwichtiger Teil des Dienstes der Kir-chen... in der Anwaltschaft für dasVolk in diesem Land, inmitten vonLeid und Schmerz, aber auch inmit-ten von menschlicher Güte und Ein-fallsreichtum, mach aus uns glaub-würdige Zeugen der Hoffnung.“

Noch ahnte ich nicht, wie schwerund bedrückend dieser Dienst seinkann, in einem Palästina, welchesvon hohen Mauern, elektronischgesichertem Stacheldraht, Sicher-heitsstreifen und Grenzzäunendurchzogen ist, wo überall Beob-achtungskameras präsent sind und

zudem die israelische Armee (IDF)als Besatzungsmacht die Szenebeherrscht. Bevor der Muezzin zum erstenGebet ruft, also um ca. 3.00 früh,begann mein erster Dienst. Wir gin-gen zu zweit zum Checkpoint,

sahen Hunderte von Menschen,stapften durch Müll an der anste-henden Menschenmasse vorbei, umunseren Posten in der Nähe desDrehkreuzes einzunehmen. Wirzählten an diesem Morgen über5000 Leute, welche die Erlaubnishaben, in Israel ihr Geld zu verdie-nen. Israel braucht das Heer derArbeiterInnen, 40% der Palästinen-serInnen bekommen Genehmigun-gen, ca. 60% sind auf der schwarz-en Liste und haben keine Ausreis-echancen bzw. Arbeitsmöglichkei-ten. Die Leute drängen, sie wollen nichtzu spät zur Arbeit bzw. Baustellekommen. Manche steigen auf dieDächer und lassen sich von oben indie Masse fallen. Ich erlebe, wie einälterer Mann im Gedränge zusam-menbricht und noch im Gedrängebewusstlos und gestützt nach 15min durchs Drehkreuz kommt unddanach mit einem Herzinfarkt amBoden liegt. Wir rufen die Rettungund urgieren beim Militär dasZusatztor zu öffnen, damit Ret-tungskräfte in den Grenzbereichdürfen.Gleich in der ersten Woche werdenVroni und ihr Team zu einemAugenschein gerufen. IsraelischeSiedlerInnen einer illegalen Sied-lung in der Westbank (Palästina)

hätten im Morgengrauen einen Oli-venhain palästinensischer Bauernund Bäuerinnen vernichtet. DerAugenschein ergibt: 50 Bäume wur-den vernichtet, ca. zehn Bäumestehen noch. Vroni redet mit Sara,der älteren Frau, welche vor 35

Jahren eigen-händig dieB ä u m egepflanzt undj a h r e l a n gjeden einzel-nen Baum

regelmäßig mit herbeigetragenemWasser versorgt hat. Sara sitzt imzerstörten Olivenhain und weint. DasEAPPI Team versucht sie zu trösten,fotografiert die Katastrophe undverfasst den „Incident Report“.

Das Schlimme am Einsatz: Man istimmer wieder Zeuge/Zeugin vonÜbergriffen und Brutalitäten. Wirkommen meist danach. Etwas trö-stet: immer wieder sind auch israe-lische FriedensaktivistInnen dabei,die das Unrecht der Besatzungs-macht anklagen, die sich für Einhal-tung der Menschenrechte einsetzen.

Seit Jahren demonstrieren die Leutevon Kafr Qaddum jeden Freitag, umwieder den direkten Zugang in dieNachbardörfer und in die Stadt zubekommen. Die SiedlerInnen ver-bieten ihnen den Durchgang, weiler zu nahe bei der Siedlung vor-beiführe. Für sehr viele Maßnahmenwird immer wieder das Sicherheits-argument angeführt. Das israeli-sche Militär folgt den Weisungender SiedlerInnen. Jeweils verhindertdas von der Siedlerpolizei herbeige-rufene Militär den Durchgang. DiePalästinenserInnen werfen manch-mal Steine, die IDF antwortet mitTränengasbatterien, Soundbomben,Inkursionen ins Dorf, durch Tränen-

Friedenseinsatz in Israel/PalästinaEinsatz mit dem EAPPI (Ecumenical Accompaniment Programme in

Palestine and Israel) in Tulkarm und in den South Hebron Hills -

Ein Erlebnisbericht.

von Jussuf Windischer

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“Noch ahnte ich nicht, wie schwer und bedrückend die-ser Dienst sein kann, in einem Palästina, welches vonhohen Mauern, elektronisch gesichertem Stacheldraht,Sicherheitsstreifen und Grenzzäunen durchzogen ist.”

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gasbeschuss auf DemonstrantInnenund auch mit gezielten Tränengas-schüssen in Wohnhäuser, wo sichoft die Kleinkinder und Frauen ver-bergen. Für Menschen, insbesonde-re für Kleinkinder und Betagte,bedeutet das Tränengas im Hausetwas Lebensbedrohliches. Ich binZeuge, ich verbringe meist den Tagdanach bei besonders geschädigtenFamilien, mir kommen manchmaldie Tränen und ich versuche, dieLeute aufzumuntern. Manchmalbringe ich sie sogar zum Lachen,das ist alles, was ich tun kann.

Und wieder schreiben wir Berichte.Sie gehen an die EAPPI Zentrale,zum ICRC (Internationales RotesKreuz), UNO u.a.m... Was tröstet:Fast jeden Samstag kommt ein voll-er Bus, immer wieder mit anderenisraelischen StaatsbürgerInnen, umsich vor Ort ein Bild zu machen. DieIsraelis sind erschüttert von derBrutalität der SiedlerInnen und derIDF.

Als die IDF „Wanted“ Plakate impalästinensischen Dorf anbrachteund darauf Fotos von gesuchtenKindern veröffentlichte, wurde essogar der „Jerusalem Post“ zu vielund kritisierte die Armee. Am Plakatstand: „Wir sind die Armee, wirwerden euch festnehmen, wir kom-men in euer Haus ...“ Die angefrag-te IDF rechtfertigte sich ohneAbstriche. Die Kinder, auch wennsie Steine geworfen haben, konntennicht mehr schlafen.

Vroni und ihr Team begleiteten Kin-der auf dem Schulweg, besuchtenunermüdlich BewohnerInnen vonDörfern in der von Beduinen besie-delten “Firing Zone”. Die HirtInnenfürchteten sich vor Übergriffen. DasEAPPI begleitete die HirtInnen mitHerden, manchmal übernachtetensie bei ihnen. Deshalb bedanktesich einmal eine ältere Frau, welcheVroni dann lange und herzlichumarmte und nicht mehr losließ.Als sich Vroni in der letzten Wochenoch einmal erkundigte, ob sie beiihnen übernachten sollte, meintendie Leute, es sei nicht mehr not-wendig, SiedlerInnen habenbehauptet, sie hätten zwei Schafegestohlen, auf deren Geheiß hat dieIDF in der Nacht elf Zeltwohnungenverwüstet, diese mit Tränengas und

Soundbomben beschossen. Es sollteihnen das Leben in diesem Gebietfür Palästinenser (Area C) unmög-lich machen. Übrigens sind nichtalle SiedlerInnen übergriffig, man-che EinwandererInnen sind auchnicht so wohlhabend (es sind oftjüdische RussInnen, AustralierIn-nen, US-AmerikanerInnen…) undwollen nur eine günstige subventio-nierte Wohnung.

In der letzten Woche wird Vroninoch vom TV Palestine interviewt.Sabreen, die Redakteurin, freutsich, weil das EAPPI mit Herz undSeele bei den Leuten ist. DieRedakteurin kam danach nach Tulk-arm und fragte, ob sie ein paar Auf-nahmen von mir und meinem Teamim Flüchtlingscamp machen darf.Gerne, es gibt gerade eine Hoch-zeit. Wir werden alle eingeladenund essen vom reich gedecktenTisch. Es war zu schön. Zurückge-kehrt in Österreich bekomme ichvon Sabreen die Nachricht, dass dieIDF nächtens die Familie heimsuch-te und den 16-jährigen Bruder fest-nahm. Er habe bei einer Demon-stration Steine geworfen: ange-drohte Strafe: 2 Jahre. Es gibt ca.6.000 palästinensische politischeGefangene, welche in israelischenGefängnissen untergebracht sind.

Wir haben auch die Realität einesdirekt am Gazastreifen liegendenDorfes kennengelernt. Ronny Kelderwohnt dort. Sie kennt die Angst.Immer, wenn die schlecht gebauten Raketen aus Gaza abgeschossenwerden, eilen sie in einen der Luft-schutzbunker oder legen sich unter

einen Schutz, verschränken dieArme über dem Kopf und zählen bis40. Die Kindergärten sind als Bun-ker gebaut. Ronny kennt die Angst.Dann kracht es und irgendwo hateine Rakete eingeschlagen. DerSchrecken hört nicht auf. Innerhalbvon 20 Sekunden steigen IDF-Kampfhubschrauber auf und voll-strecken den Vergeltungsschlag inGaza. Ronny telefoniert zeitgleichmit ihren palästinensischen Freund-innen im Gaza und hofft, dass eskeine Toten gibt. Ronny glaubt anden Frieden: „Friede ist möglich.Schluss mit der Besatzung. Militärkann keinen Frieden sichern.Schluss mit dieser unheilvollen Uto-pie!“ so Ronny, die einmal in Gazaihre Zukunft aufbauen wollte, ver-trieben wurde, aber eine gute Nach-barin von PalästinenserInnen blei-ben wollte.

Der Einsatz war und ist für einenPax Christi Menschen eine guteSchule. Ich habe vor Ort gesehen,wieviel Unrecht es gibt, wie schwerein Leben unter Besatzung seinkann. Wenn wir auch oft hilflosdaneben standen, haben wir denLeuten versprochen, dass wirerzählen werden, was wir gesehenhaben.

Jussuf Windischer ist General-sekretär von Pax Christi Öster-reich und leistete zusammenmit Veronika Windischer imFrühsommer 2013 einen drei-monatigen Freiwilligen-Einsatzin Palästina.

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Eine Konstante in Nahost ist derKonflikt zwischen den Freiheitsbe-strebungen der Bevölkerung undder Realpolitik ausländischer Mäch-te. Mit Napoleons Expedition nachÄgypten 1798 begann eine endloseKonfrontation zwischen Frankreich,Großbritannien und Deutschland aufdem Gebiet des untergehendenOsmanischen Reichs. Das größteTrauma datiert vom Ende des 1.Weltkriegs, als die Araber vonLawrence von Arabien zur Rebelliongegen die Türken aufgestacheltwurden. Damals hatte der britischeHochkommissar für Ägyp-ten den Arabern ein un-abhängiges Königreichzugesagt. Dieses Verspre-chen wurde gleich doppeltgebrochen: durch dasSykes-Picot-Abkommenvon 1916, das die Region zwischenGroßbritannien und Frankreich auf-teilte und durch die Balfour-Dekla-ration von 1917, mit der die Britender Errichtung einer „nationalenHeimstätte“ für das jüdische Volk inPalästina zustimmten.

Unter französischem Mandat wurdeSyrien in vier kleine Staaten aufge-teilt, bevor es 1946 die Unabhän-gigkeit erlangte. Doch die parla-mentarische Republik währte nichtlange: 1949 putschte sich OberstHusni al-Zaim an die Macht. Daswar der erst Militärputsch in derarabischen Welt, der von einer US-Botschaft und der CIA eingefädeltwurde. Diese historischen Faktenerklären sowohl den Nationalismusin Syrien als auch das tiefe Mis-strauen gegenüber allen Eingrif-fen von außen. Darum greift dasaktuelle syrische Regime auf anti-imperialistische Slogans zurück, umseine brutale Repression zu legiti-mieren, als es sich einer spontanen

und friedlichen Revolte der Bevölke-rung gegenübersah, die an die Auf-stände in Tunesien und Ägyptenanknüpfte. Damit schaffte es dasRegime, sich die Unterstützungeiniger autoritär-nationalistischerBewegungen und einer Minderheitder arabischen Linken zu erhalten.

Das Verhältnis zu Israel war inden vergangenen 40 Jahrenbemerkenswert spannungsfrei,sodass die besetzten Golanhöhenals Oase der Stabilität erschienen.1976 intervenierte Syrien mit Billi-

gung der USA und dem stillen Ein-verständnis Israels im Libanon, umeinen Sieg der sogenannten isla-misch-progressiven Koalition zuverhindern. Während des „globalenKriegs gegen den Terror“ nach 2003war Damaskus sogar in das Folter-system der Bush-Administrationeingebunden. Und nach dem Aus-bruch der arabischen Revolutionenrechtfertigte Syrien die Niederschla-gung der Revolte in Bahrain durchSaudi-Arabien. Die größte Fehlein-schätzung Assads war die Annah-me, Syrien habe sich durch seineUnterstützung der libanesischenHisbollah und der Hamas gegen dierevolutionäre Epidemie der arabi-schen Welt immunisiert. Selbstwenn die Bevölkerung diesenangeblichen Antiimperialismusgeglaubt hätte, hätte dies keines-falls eine Empörung besänftigt, dieauf die innenpolitischen Verhältnis-se reagierte. Von 300 000 jungenSyrern, die jedes Jahr auf denArbeitsmarkt strömten, bekamen

nur 8 000 einen regulären Arbeits-vertrag. Die neoliberalen Reformenverwandelten staatliche in privateMonopole, was zu einem Systemdes kapitalistischen Nepotismusführte. Der Ausnahmezustand istseit 1963 ununterbrochen in Kraft.Die institutionalisierte Folter wurdezu einer Art Regierungstechnik, umdie Massen einzuschüchtern.

Die syrische Revolution wurdesehr schnell von ausländischenMächten vereinnahmt, die dasLand zum Schauplatz gleich mehre-

rer Stellvertreterkriege machten.Deshalb schließen sich die beidenkonkurrierenden Darstellungen –als Revolte des Volkes oder aber alsgeopolitischer Konflikt – keineswegsgegenseitig aus. Beide Dimensionenexistieren gleichzeitig, wobei dieerste zwischen März und Oktober2011 vorherrschte und die zweiteseit Juli 2012 immer dominanterwird.

Als Assads entschiedenster Unter-stützer hat sich Russland erwiesen,sogar so weit, durch sein Vetorechtim UN-Sicherheitsrat dreimal einegegen das Assad-Regime gerichteteResolution zu verhindern. DieGründe für die russische Positi-on sind vielschichtig. Die engenBeziehungen reichen bis in die1950er Jahre zurück. Zehntausendesyrischer Bürger haben zusätzlichdie russische Staatsangehörigkeitund da viele Russen in Syrien undviele Syrer in Russland leben, gibtes auch viele russisch-syrische Ehe-

Stellvertreterkriege in SyrienWas als friedlicher Aufstand gegen das Assad-Regime begann, wird

immer stärker von geostrategischen und regionalen Interessen

überlagert. Gleichzeitig erringt das Regime militärische Erfolge. Eine

Verhandlungslösung wird immer unwahrscheinlicher.

von Karim Emile Bitar

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“Die größte Fehleinschätzung Assads war die Annahme,Syrien habe sich durch seine Unterstützung der libanesi-schen Hisbollah und der Hamas gegen die revolutionäre Epidemie der arabischen Welt immunisiert.”

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paare. Die wirtschaftlichen Bezie-hungen sind stabil. 2010 beliefensich Russlands Exporte nach Syrienauf 1,1 Mrd $ und die russischenInvestitionen inSyrien auf mehr als20 Mrd $. Die rus-sischen Waffen-verkäufe an Syri-en sind auch fürdas russische Militär interessant,weil es so die Funktionsfähigkeit dereigenen Technologien testen kann.Die einzige russische Militärbasis inTartus am Mittelmeer wird in ihrerBedeutung oft überschätzt, denn sieist in erster Linie eine Versorgungs-basis.

Ähnlich wie Frankreich im 19. Jh.gibt sich Russland als Beschützerder Christen im Orient. In Syrienleben etwa 1 Mio Christen (4,6%der Bevölkerung), mehr als dieHälfte von ihnen sind orthodox.Dass Moskau die Interessen dersyrischen orthodoxen Kirche, derenFührung dem Assad-Regime nahe-steht, zunehmend berücksichtigt,könnte damit zu tun haben, dasssich in Russland offenbar ein engesBündnis zwischen Präsident undPatriarchen anbahnt. Als Motiv weitwichtiger ist aber das im Kremlherrschende Gefühl, dass man

2011 bei der Libyen-Interventi-on hereingelegt wurde. Aus russi-scher Sicht hat der Westen die ent-sprechende Resolution 1973 des

UN-Sicherheitsrats überinterpre-tiert, wenn nicht sogar missbraucht,um den Militäreinsatz über die„Schutzverantwortung“ hinaus zueinem Regimewechsel auszuweiten.Weiters betrachtet PräsidentPutin die Geschehnisse in Syriendurch die tschetschenische Bril-le. Dadurch sieht er in den arabi-schen Aufständen islamistischeRevolutionen, die man stoppenmuss, bevor sie den Kaukasus oderandere muslimische Regionen Rus-slands erreichen (fast 15% der rus-sischen Bevölkerung sind Muslime).

Für Teheran geht es darum, seineneinzigen arabischen Verbündeten zuschützen und die Nachschubwegefür die Hisbollah offen zu halten.Die syrisch-iranische Allianz beruhtauf einem alten strategischen Paktaus 1980, als die iranische Revoluti-on 2 Jahre alt war. Der Vater desheutigen Präsidenten war damals

weitgehend isoliert, die Beziehun-gen zu Saddam Hussein im Irakund zur PLO Jassir Arafats aufihrem Tiefpunkt. Dieses syrisch-ira-

nische Bündnis hatharte Prüfungenüberstanden, vorallem im Iran-Irak-Krieg von 1980 bis1988. Seit Beginn

der syrischen Revolution im März2011 wird Assad vom Iran mit allenMitteln unterstützt. Im Januar 2013hat Teheran einen Kredit von 1 Mrd$ gewährt. Zudem hat der Iranhochrangige Revolutionsgardistenals Berater entsandt und auch dieunter iranischem Einfluss stehendeHisbollah und schiitische Milizen ausdem Irak engagieren sich aufseitenAssads. An der Einnahme der langeumkämpften, strategisch wichtigenStadt Kusair durch die syrischeArmee Anfang Juni waren Einheitender Hisbollah maßgeblich beteiligt.

Auf der anderen Seite unter-stützen die drei einflussreich-sten sunnitischen Mächte derRegion – die Türkei, Saudi-Arabienund Katar – die syrischen Rebel-len mit allen Mitteln. Nachdemdie Türkei kurz versucht hatte,einen Kompromiss zwischen demRegime und den syrischen Muslim-

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Copyright: YASAN HOMSY/reuters

“Für Teheran geht es darum, seinen einzigen arabischen Verbündeten zu schützen und dieNachschubwege für die Hisbollah offen zu halten.”

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vonAdalbert Krims

„Töte nicht den Boten!“ schrieb der grie-chische Philosoph Sophokles schon um420 v. Chr. Er meinte damit die in derAntike übliche Praxis, den Überbringerschlechter Nachrichten umzubringen.Wenn wir heute in Schlagzeilen lesen:„Manning droht keine Todesstrafe!“ oder„USA schließen Todesstrafe für Snowdenaus“, dann ist das zweifellos eine gewis-se Humanisierung gegenüber der Anti-ke. Aber das Grundprinzip ist offenbargleich geblieben: Statt die Ursacheneines Missstands abzustellen, wird der-jenige bestraft, der ihn aufdeckt bzw.öffentlich bekannt macht. Es geht nichtum die nachgewiesenen Kriegsverbre-chen der USA im Irak (und anderswo)oder um die umfassende Überwachungunschuldiger „Normalbürger“ weit überdie USA hinaus, sondern um die Frage:wo war die undichte Stelle, wie konntedas an die Öffentlichkeit gelangen – undwer ist dafür verantwortlich? BradleyManning, Julian Assange oder EdwardSnowden haben ja selbst keine Verbre-chen begangen, sondern nur geheimgehaltene Fakten öffentlich bekanntgemacht. Damit haben sie sich umTransparenz und Medienfreiheit, alsoletztlich um die Demokratie verdientgemacht. Doch gerade im „größtendemokratischen Land der Erde“ werdensie dafür nicht geehrt, sondern verur-teilt. Immerhin droht ihnen nicht mehrder Tod, sondern „nur“ über 100 JahreHaft.

[email protected]

brüdern herbeizuführen, bekenntsich Ankara inzwischen klardazu, das Assad-Regime zu stür-zen. Für die beiden Golfstaatengeht es vor allem darum, denEinfluss ihres Erzfeindes Iran zubeschränken, auch auf dieGefahr hin, dass der konfessio-nelle Konflikt zwischen Sunnitenund Schiiten eskaliert.

Das Emirat Katar hat gleichnach Ausbruch des syrischenKonflikts die syrischen Muslim-brüder unterstützt (wie zuvorbei den Revolutionen in Tunesi-en und Ägypten). Laut FinancialTimes hat Katar für die Bewaff-nung der syrischen Rebellen bis-lang 3 Mrd $ ausgegeben. EinigeMonate nach Katar haben auchdie zunächst zögernden Saudisbegonnen, im syrischen Konfliktmitzumischen. Da man in Riadaber den Muslimbrüdern feind-lich gesinnt ist, unterstützt maneher die salafistischen Gruppie-rungen. Wobei die Saudis ge-genüber der al-Qaida naheste-henden Gruppen, misstrauischbleiben; schließlich hat das Ter-rornetzwerk im Königreich meh-rere Anschläge verübt. Katarsetzt bei seiner Syrienpolitikganz auf die Nationale SyrischeKoalition und hat Ghassan Hitto,der den Muslimbrüdern nahe-steht, als Ministerpräsidentender Exilregierung durchgesetzt.Saudi-Arabien versucht dagegeneher, seinen Einfluss innerhalbSyriens über direkte Hilfen gel-tend zu machen, vor allem überein in Jordanien eingerichtetesKoordinationsbüro.

Aus israelischer Sicht galt dassyrische Regime lange Zeit alsgeringstes Übel, als Garant fürStabilität an der Grenze. Das hatsich seit dem Julikrieg 2006gegen die Hisbollah geändert.Damals wurde klar, dass dieUnterstützung aus Damaskus fürden Widerstand der Hisbollahentscheidend war. Seitdem hatsich in Israel auch die antiirani-sche Rhetorik verstärkt. Aller-dings vertrat der ehemaligeMossad-Direktor Efraim Halevynoch Anfang Mai die Ansicht,

dass Assad denjenigen, die ihnstürzen wollen, vorzuziehen sei,er sei „der Mann Israels inDamaskus“.

Die israelfreundlichen Kreisein den USA sind in der Frage,wie mit Syrien umzugehen sei,geteilt: So plädiert etwa DennisRoss, ehemaliger Berater imWeißen Haus, für Interventiongegen das Assad-Regime. Dage-gen rät der Historiker DanielPipes, vehementer FürsprecherIsraels in den USA, das syrischeRegime zu unterstützen und aufeine Verlängerung des Konfliktszu setzen. Präsident Obama istzwar durch die Erfahrungen imIrak abgeschreckt, aber demDruck der immer noch einfluss-reichen Interventionisten ausge-setzt. Die Ideallösung für dieUSA wäre ein Rücktritt Assadsbei gleichzeitigem Fortbestehendes Kernregimes. Dies ist auchdas treibende Motiv hinter derUS-russischen Initiative für eineFriedens-Konferenz in Genf,die im Juni stattfinden sollte.Das Assad-Regime ist grund-sätzlich bereit, an einem solchenTreffen teilzunehmen. Allerdingsist fraglich, ob die Konferenzstattfinden wird. Denn die Natio-nale Koalition der syrischenOpposition hat Bedingungen fürihre Teilnahme an der Konferenzgestellt, darunter den Rücktrittvon Präsident Assad. In derNationalen Koalition tobt zudemein Machtkampf zwischen einemdurch Saudi-Arabien unterstütz-ten Flügel und einer an Katarorientierten Fraktion.

Das Gesamtbild zeigt deutlichdie Planlosigkeit der regionalenund internationalen Mächte (wasüberhaupt nicht zu den Ver-schwörungstheorien passt,die beim Thema Naher Osten sohäufig bemüht werden). All die-sen äußeren Mächten geht es inerster Linie um die Wahrungihrer eigenen Interessen – dieder syrischen Bevölkerung blei-ben dabei auf der Strecke.

Gekürzt von Peter Öfferlbaueraus Le Monde diplomatique

Juni 2013, Seite 21

Seite 8 pax 3/13

quergedacht

Markus Pühringer: "Im Bann des Geldes. Eine Anleitung zur Überwindung des Kapitalismus"ca. 380 Seiten, 20 Euro

“In unserem kapitalistischen Wirtschaftssy-stem gilt: Wer reich ist und Geld verleihenkann, erhält eine leistungslose Prämie. Die-se Reichtumsprämie hat die Welt von Grundauf verändert. Sie ist der zentrale Ansatz-punkt zur Überwindung des Kapitalismus.”

Buchtipp

Fortsetzung von Seite 7:

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Einfach zum Nachdenken

3/13 pax Seite 9

Wenn man ein wenig in der Geschichte Rückschau hält,

muss man fast immer dasselbe feststellen: Hat ein Herrscher ein anderes Land

mit Krieg überfallen, so sind sie gewöhnlich nicht in das Land eingebrochen, um

sie zu bessern oder ihnen vielleicht gar etwas zu schenken, sondern sich für

gewöhnlich etwas zu holen. Kämpft man gegen das russische Volk, so wird man

sich auch aus diesem Lande so manches holen, was man gut gebrauchen kann,

denn kämpfte man bloß gegen den Bolschwismus, so dürften doch andere

Sachen wie Erze, Ölquellen oder ein guter Getreideboden, gar nicht so stark in

Frage kommen.

Franz Jägerstätter (Heft II 1941-43)*

Humanitäre Intervention ist der neue Name für Krieg.

Noam Chomsky (geb. 1928 in den USA, Politologe, Schriftsteller und Aktivist)

Ist es heute bei “Responsibility to Protect” (R2P) und

“Humanitären Interventionen” anders?

... fragt sich Pax Christi

*Aus: Franz Jägerstätter. Der gesamte Briefwechsel mit Franziska. Aufzeichnungen 1941 – 1943. Hrsg. Erna Putz

Styriaverlag 2007

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Pax Christi Spendenkonto300 532 53820Hypo Tirol Bank

(BLZ: 57000)

Impressum:Herausgeber, Eigentümer und Verleger:

Pax Christi Österreich, A-6020 Innsbruck, Rennweg 12, Tel.:

+0043/512/587869- DW 18, Fax: DW 11; e-mail: [email protected];

Homepage: http://www.paxchristi.at

Redaktion:

Veronika Harrer, Elisabeth Jungmeier, Mag. Gerhard Lehrner, Dr. Peter

Öfferlbauer, Mag. Markus Pühringer, Dr. Meinrad Schneckenleithner

Alle: Mengerstr. 23, A-4040 Linz; e-mail: [email protected]

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung der

Re dak tion wiedergeben.

Religion – Hindernis für denFrieden, oder ... ?!

Beiträge von Religionen zumisraelisch-palästinensischen

Konflikt und seiner gewaltfreien Bearbeitung

Sa., 23. November 2013, Albert-Schweitzer-Haus,

Schwarzspanierstr. 13, Wien10:00 - 17:00 Uhr:

Informations- und Vernetzungstref-fen von österreichischen Initiativenund Personen, die sich gewaltfreifür einen gerechten Frieden in Israel und Palästina einsetzen

18:00 - 20:30 Uhr: Podiumsdiskussion mit:

Marc H. Ellis (jüdischer Theologe aus den USA)

Mustafa Abu Sway (muslimischer Theologe von derAl-Quds-Universität Jerusalem),

Martha Tonsern (Mitarbeiterin des Kairos Palestine)

undJussuf Windischer

(Ökumenischer Begleiter in EAPPI,Generalsekretär von Pax Christi

Österreich) Veranstalter: EAPPI Austria

Pax Christi Steiermark

Aktive Gewaltfreiheit. Lehr-gang für Friedensarbeit und

gewaltfreie Konfliktbearbeitung20. und 21. September 2013, 4. und 5. Oktober 2013 und8. und 9. November 2013

Anmeldung und Informationen:IVB, Lederergasse 23/3/27, 1080

Wien, Tel. Nr.: 01/408 53 52.

Ausstellung "Segen und Fluchdes Geldes"

10. September - 31. Oktober 2013im Pfarrsaal Graz-GöstingBegleitveranstaltungen:

20. September, 19.00 Uhr: Impulsreferat und World Cafe mitMarkus Schlagnitweit, KSÖ Wien

25. Oktober, 19.00 Uhr: Podiumsgespräch zum Thema Geld-

system und Gerechtigkeit Nähere Infos: http://akn.graz-seck-

au.at/themen/geldwirtschaft

AK Gerecht WirtschaftenTreffen bei Pax Christi Stm.Termine bei Mag. Rudolf Jopp

(Tel. Nr.: 0664/9252688)

Pax Christi Tirol

Einsatz für den Frieden in Palästina und Israel

Vortrag und Diskussion mit Vroniund Jussuf Windischer

26. September 2013, 19.30 Uhrim Haus der Begegnung, Innsbruck,

Rennweg 12

Pax Christi Oberösterreich

25 Jahr-Feier Pax Christi OÖ8. Oktober 2013 ab 18.00 Uhr,

KHG Linz, Mengerstr. 23, 4040 Linz

Lesekreis Frieden/Ökonomie„Im Bann des Geldes“

mit Autor Markus Pühringer, 1. Treffen:10. Oktober 2013, 17.00 Uhr in der KHG,

Mengerstr. 23, 4040 Linz

Jägerstätter Wallfahrt zum Richtberg Taferl bei Altmünster

„Den Weg mit Franziska gehen“26. Oktober 2013

9:30 Treffpunkt Kirche in Reindlmühl10:00 Abgang bei der Spallmooskapelle

Besinnungstag Pax Christi OÖ15. November 2013

ab 13.30 Uhr im Cardijn Haus, Kapuzinerstr. 49, 4020 Linz.

Vorher um 12.30 Uhr Mittagessen

Diözesanwallfahrt nach Israel und Palästinamit einer Pax Christi Gruppe und eigenen Schwerpunkten

15. - 22. Februar 2014

Zivilcourage Seminar für Zivildiener u. Junge Erwachsene

22. - 23. März 2014

Nähere Infos und Anmeldung:[email protected] bzw.

(0732) 7610-3251

Pax Christi Amstetten

„Vom Konflikt zur Kommunikation.“ 1., 15. und 29. Oktober 2013,18.00 Uhr im Evang. Pfarrsaal Amstetten, Preinsbacherstr. 8

Referentin: Eva-Maria Mayr, Persenbeug(Trainerin f. Kommunikation und

Gruppenprozessbegleitung)Infos und Anmeldung: Franziska Simmer

Tel. Nr.: 0664/1618312

Termine

Seite 10 pax 3/13

Besuchen Sie unsere Homepage:

www.paxchristi.at

Veranstaltungen mit ReuvenMoskovitz aus Israel

Der Friedensabenteurer und Zeit-zeuge für das 20. Jhdt wird von 9.- 19. September in Linz, Graz undInnsbruck mit FreundInnen lebenund diskutieren, jungen Menschenvon seinen Erfahrungen erzählen

und drei Vorträge halten:

Linz, 10. September, 19 UhrVortragssaal Martin Luther Kirche,

Martin Luther Platz 2a

Graz, 13. September, 19:30 UhrFestsaal der Heilandskirche,

Kaiser Josef Platz 9

Innsbruck, 18. September,19:30 Haus der Begegnung,

Rennweg 12

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von Josefa Maurer

In meiner Heimat, im Pinzgau, führtenim Frühsommer starke Regenfälle zuschweren Vermurungen. Sofort warenviele HelferInnen mit Baggern undSchaufeln rund um die Uhr im Einsatz.Private Wünsche wurden hintangestelltfür das gemeinsame Ziel, möglichstschnell die größten Gefahren zu beseiti-gen und Bahn und Straßen frei zumachen. Wenige Wochen später wan-derte ich auf einem ehemals schmalenWaldweg hinunter nach Thumersbach.Kleine Bagger haben diese „Promenade“nicht nur wieder passierbar gemacht,sondern auch bedeutend verbessert.Früher führte dieser Weg durch einensehr steilen Wald, ohne Sicht auf denSee. Das Zuviel an Wasser hat Teile desWaldes abrutschen lassen, ein Bachspringt nun über den Felsen.

Die Unmengen an Wasser hatten ver-heerende Auswirkungen und habensogar Menschenleben gekostet. Ich ver-gleiche die Situation mit einem Zuvielan Geld. Riesige Geldvermögen beein-trächtigen die sinnvolle Zusammenar-beit in der Wirtschaft und erzeugendurch die ebenfalls riesigen Schuldenunwirtliche Sozialwüsten, in denen Men-schen umkommen.

Aus der Geschichte gibt es Erfahrungenmit gerechterem Geld. Ebenso gibt esModelle für zukunftsfähige Währungen.Deshalb brauchen wir Forschungspro-jekte für Alternativen in der Finanzwirt-schaft. Lernen wir von den Menschen imPinzgau, die sich Tag und Nacht ein-setzten, um Gefahren zu bannen undneue Wege zu bauen.

[email protected]

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Frieden im Alltag

Wir wollen die Frauen nicht zu einer ArtAmazonen erziehen, die im Krieg tapferwie Männer kämpfen, da wir doch sogarbei den Männern wünschen, dass siefriedfertig sind.

Clemens von Alexandrienca. 140 - 215 n. Chr.

Frühchristlicher Pazifismus

Wir stellen vor:

GENUG-Kampagne

... mir das Verknüpfen von Glauben undkonkretem Engagement sehr wichtig ist. BeiPax Christi versuchen wir diese Verbindungauch in Zusammenarbeit mit anderen Orga-nisationen, z.B. dem Verein SOL. Dort sindetwa 2000 Personen überparteilich undüberkonfessionell für Solidarität, Ökologieund Lebensstil aktiv. Bei ihrer neuen Kam-pagne tue ich gerne mit und lade Dich/Sieein, sich auch darauf einzulassen.

Gerhard Lehrner, Pregarten

Ich HABE genug.Ich muss nicht immer mehr haben.

Und die wirklich guten Dinge im Lebengibt es ja ohnehin umsonst ...

Ich habe GENUG!Ich fordere eine bessere Welt.

Mit Gerechtigkeit zwischen Arm und Reichund einer intakten Umwelt.

ICH habe genug ...... Fantasie und Kraft.

Gemeinsam mit Gleichgesinntenbewege ich etwas.

Dieser Text ist die Grundlage einer Kampagne zur Bewusstseins-bildung von SOL (Gemeinnütziger Verein für Solidarität, Ökologie,Lebensstil). SOL lädt ein, diesen GENUG-Text zu unterschrei-ben (ohne materielle Verpflichtung) – und zwar auf: www.nachhaltig.at/genug Je mehr Unterschriften, desto sichtbarer wird das Anliegen in derÖffentlichkeit.

Wenn Du/Sie unterschreibst/unterschreiben, bietet SOL einenkostenlosen GENUG-Fernkurs an. Du/Sie bekommst/bekommeneine Lektion per Mail, etwa „Werbung: Kaufe ich dadurch mehroder nur andere Dinge?” Dir/Ihnen wird vorgeschlagen, an Fragenzu arbeiten und Resultate an SOL zurückzusenden. Nach ein paarWochen bekommst/bekommen Du/Sie die nächste Einheit. Es gibt12 geplante Lektionen, der Einstieg ist jederzeit möglich.

Weiters bietet SOL kostenlose ReferentInnen für GENUG-Krei-se an. Treffen mit Gleichgesinnten sind Energietankstellen. Ein/eReferent/in arbeitet zwei Stunden mit Euch/Ihnen. Dabei geht esum Eure/Ihre Einstellungen, Erfahrungen, Ideen.

Wer kann einen solchen Start-Workshop bestellen?Lokale Gruppen, etwa Pfarrgemeinderäte, Vereine oder Jugend-gruppen! Jede/r, der/die den GENUG-Text unterschrieben hat. Indiesem Fall lädt SOL alle UnterzeichnerInnen aus der Region perMail zu einem Treffen ein.

Ich engagiere mich bei Pax Christiund bei der GENUG-Kampagne, weil...

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Pax Christi aktiv

Seite 12 pax 3/13

Seit einigen Jahren schon haben mehre-re Personen einen Dauerauftrag für PaxChristi eingerichtet, mit dem sie dieaktive Friedensarbeit unterstützen. Frie-densarbeit braucht zunächst immer vie-le Hände. Neben den vielen ehrenamtli-chen MitarbeiterInnen sind wir aberauch auf die finanzielle Unterstützungunserer SpenderInnen angewiesen. An dieser Stelle also ein herzliches Dan-keschön für die Unterstützung und viel-leicht eine Ermutigung selbst einen(kleinen) Dauerauftrag einzurichten.

Daueraufträge für PaxChristi - Danke!

Pax Christi Oberösterreich auf den Spuren desehemaligen Konzentrationslagers Gusen Gedanken vonGerhilde Merzzur Pax Chri-sti OÖ Voll-versammlungam 21. Juni2013:Für Pax ChristiOÖ ist es fastein MUSS, dasUmfeld vonMauthausen zubesuchen undsich damit den Gräueln auszusetzen, die Menschen an Menschen zuverüben in der Lage sind. Warten auf eine sachkundige Führunggegenüber der Gedenktafel für „Papa Gruber“ – die Schilderunglesen, wie man diesen „Engel in der Hölle Gusen“ zu Tode gefolterthat – und dann auf den ehemaligen Lagerstraßen mit Blick inshügelige Mühlviertel zu gehen. Die drei Granitsteinbrüche an denBergflanken sind trotz der flirrenden Hitze gut zu erkennen. Dortalso wurden die Lagerinsassen zu Tode geschunden. Lange Zeitwohnten in den ehemaligen SS-Baracken AsylantInnen oder Leutemit geringem Einkommen. Das damalige Kommandanturgebäudeder KZ-Befehlshaber befindet sich heute in Privatbesitz und ist einschmuckes Wohnhaus mit weißer Fassade. Darüber sind sich alleeinig: In diesem Ambiente würden wir nicht wohnen wollen.

„Aber der Friede erfordert unentwegten,zähen, dauernden Dienst, er verlangtAusdauer, erlaubt keinen Zweifel.“

Aristide Briand

O Schlusspunkt

Frieden und Ökonomie

Zu sommerlichen „Alternativen Geldge-sprächen“ lud auch heuer wieder JosefaMaurer vom 24.-26. Juli nach St. Peter/Au.Pax Christi AktivistInnen erörterten Fragenzu einer gerechteren Finanzordnung undüberlegten Strategien der Vermittlung.

Pax Christi Berlin

Am 70. Jahrestag der Verurteilung FranzJägerstätters veranstaltete Pax ChristiBerlin gemeinsam mit der Berliner„Gedenktafelinitiative Franz Jägerstätter“am 6. Juli ein Gedenken vor dem ehema-ligen Reichskriegsgericht in Berlin-Char-lottenburg. Am 7. Juli fand ein Gedenk-gottesdienst in der Kirche Regina Mar-tyrum in Berlin Plötzensee statt. (AmBild: Reinhard und Susanne Herbolte, PaxChristi Berlin)

70. Todestag von Franz JägerstätterAm 9. August 2013 hielt Pax Christi London in der WestminsterCathedral eine Andacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter. AlsReferent sprach P. Patrick Riordan SJ, Dozent an der Heythrop Uni-versity, London. Zur selben Zeit fand in der JustizvollzugsanstaltBrandenburg an der Havel im Gedenkort in unmittelbarer Nähe desehemaligen Hinrichtungsraumes eine Gedenkstunde statt. Dr. ErnaPutz hielt den Vortrag „Franz und Franziska Jägerstätter – ZumWachsen und Werden einer Entscheidung“.Die Pfarre St.Radegund undPax Christiorganisiertendas jährlicheInternationaleJägerstätterGedenken am8./9. August.Nach dem Vor-trag im Pfarr-heim Tarsdorfüber „FranzJägerstätterund die Bibel" von Prof. Dr. Otto Schwankl, Universität Passau, pil-gerten die TeilnehmerInnen, unter ihnen eine große Gruppe aus Ita-lien, Deutschland und der Schweiz, nach St. Radegund. Bei derAndacht zur Todesstunde gedachte man auch der weiteren 15 jun-gen Männer, die ebenfalls am 9. August 1943 in Brandenburg/Havelenthauptet worden sind. Die abendliche Eucharistiefeier mit Bischofem. Maximilian Aichern OSB wurde mit einer Lichtfeier am Grab vonFranz und Franziska Jägerstätter beendet.