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| NH 80 68 Frisch aus der Rotation: Ein Fachmann kontrolliert im Druckhaus Nürnberg eine Donnerstagsaus- gabe des „kicker“.

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Frisch aus der Rotation:Ein Fachmann kontrolliertim Druckhaus Nürnbergeine Donnerstagsaus-gabe des „kicker“.

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Heißer Stoff für MinisterDer „kicker“: Eine Institution für die Fußballwelt kommt aus Nürnberg

|Siegfried Zelnhefer Text |Christine Dierenbach Fotos

Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist der or-ganisierte deutsche Fußball 106 Jahre alt. Am 28. Janu-ar 1900 wird in Leipzig der Deutsche Fußball-Bund ge-gründet (DFB). Einer der treibenden Männer beim Auf-bau des DFB ist Walther Bensemann. Am 14. Juli 1920erscheint unter seiner Federführung als Herausgeber undChefredakteur die erste Nummer „Der Kicker“. Eine In-stitution für die Fußballwelt wird geboren. Seit 1968 heißtdas Fußballblatt „kicker-sportmagazin“. Seine Heimat:Nürnberg.

Montag ist „kicker“-Tag.Auf der Titelseite sind über-wiegend erwachsene Männer in bunten Trikots ab-gebildet, meist ist ein Ball als Spielgerät in der Nähe.Das Heft ist voll von Geschichten über Spieler,Trai-ner, Manager. Die Begegnungen des Bundesligaspiel-tags werden zerlegt in ihre Einzelteile:Tabellen, Gra-fiken, Statistik, Spielernoten,Torschützenliste,Analy-sen. Wer genau wissen will, wann wer ein Tor ge-schossen (links?/rechts?) oder geköpft hat oder imentscheidenden Moment das Flattern bekam, eine„hundertprozentige Chance“ versemmelt hat undtrotzdem von seinem Trainer gelobt wurde, brauchtden „kicker“.

Die Suche nach den Antworten auf die letzten Fra-gen, die auch stundenlange TV-Übertragungen nichtliefern können, treibt viele an den Kiosk. Der „kicker“ erklärt, warum etwas so und nicht andersgewesen ist. Der Leser findet Hintergründe undInterviews.Warum kommt ein zuverlässiger Torhüterwie Andreas Reinke (37) in ein Tief? Warum ist derschon abgeschriebene Stefan Beinlich (34) beim HSVplötzlich wieder so wertvoll? Der „kicker“ weiß es.Und dazu Fakten und Übersichten im „kicker-Check“: „Stefan Beinlich, geboren am 13.1.1972 inBerlin, Größe 1,80m, Gewicht 77kg, begann 1986 bei

Bergmann-Borsig Berlin (2. DDR-Liga) ...“ Oder die„Borussen-Babys“: Der „kicker“ ermittelt im De-zember 2005 den Altersdurchschnitt der Bundesli-gateams und kommt bei Borussia Dortmund auf22,44 Jahre – das ist spitze. Der MSV Duisburgnimmt in dieser Tabelle mit 29,49 Jahren den letztenRang ein. Daten und Fakten machen den „kicker“stark.

Der „kicker“ erscheint zwei Mal pro Woche. Mon-tags hat er einen bunten Mantel, der im Tiefdruckhergestellt wird. Der Innenteil im Zeitungsdruckwidmet sich den Aktualitäten, vor allem den Spielenvom Wochenende. Jedes Bundesligamatch wird aufzwei Seiten beleuchtet, die Gewinner und Verliererin den Mannschaften werden herausgestellt. Rubri-ken und Kästchen ohne Ende. Analyse des Personals,System und Taktik, Spielverlauf, Aufstellung, Spieler-noten, Reaktionen.Texte in einer Sprache, die jederversteht. Das Lesen soll niemandem schwerfallen.Dazu der Blick in die europäischen Spitzenligen,Kommentare und Gastbeiträge von Trainern undSpielern.Fast 264 000 Mal wird die Montagsnummerim Durchschnitt verkauft. Die Donnerstagsausgabe(Auflage: 240 000 Exemplare) bietet vor allem dieVorschau auf den nächsten Spieltag und Berichte derMittwochsspiele in den internationalen Wettbewer-ben (Champions League, UEFA-Cup). Und weil der„kicker“ immer reihum geht, heißt das auch: das Ma-gazin wird von rund 2,5 Millionen Menschen gelesen.Über 90 Prozent von ihnen sind männlich.

Der „kicker“ informiert.Vor allem über Fußball.Unddas auf schöne, fast altmodische Art. Die schrille Be-richterstattung des Boulevard ist seine Sache nicht.Welcher Fußball-Star gerade eine Ehekrise erlebtund wie er dieselbe in einschlägigen Discos zu ver-

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Der „kicker“ veränderteimmer wieder sein Aussehen. Mit einemSonderheft wurde 1954der deutsche Welt-meistertitel gewürdigt(links).

Der Spieler WolfgangOverath war der Titel-held der ersten Seitenach der Fusion zum„kicker-sportmagazin“(Mitte).

Bundestrainer JürgenKlinsmann auf einemCover mit dem aktuellen„kicker“-Gesicht.

1920Am 14. Juli erscheint die erste Ausgabe von „Der Kicker“. DieRedaktion hat ihren Sitz in Konstanz und dem benachbartenKreuzlingen (Schweiz).Walther Bensemann ist Herausgeber undChefredakteur.

1922„Der Kicker“ verlegt seine Redaktion nach Stuttgart.

1925Am 1. Oktober zieht die Redaktion nach Nürnberg in die Winklerstraße 11 ins Haus der Druckerei Franz Willmy um.

1933Die Nationalsozialisten verdrängen Walther Bensemann wegenseiner jüdischen Vorfahren aus dem Verlag. Er geht ins Exil in derSchweiz. 1934 stirbt er 61-jährig in Montreux.

1944Am 26. September erscheint die letzte Nummer der mit einemanderen Titel zusammengelegten Kriegsausgabe „Der Kicker/Fußball“.

1946Nach dem Ende des Nazi-Regimes dürfen die früheren Zeit-schriftentitel nicht wieder erscheinen. Nach langwierigen Ver-handlungen erteilen die Amerikaner eine Lizenz für eine wö-chentliche Sportzeitschrift an Dr. Joseph E. Drexel (Herausgeber„Nürnberger Nachrichten“) und Dr. Friedebert Becker (letzter„Kicker“-Chefredakteur). Der Olympia-Verlag wird gegründet.Die neue Zeitschrift heißt „Sport“. Dr. Becker und Hans Fiede-rer, ehemaliger Nationalspieler der SpVgg Fürth, sind für die Red-aktion verantwortlich.

1948Um einer Verwechslung vorzubeugen, wird der Titel in „Sport-Magazin“ geändert. In Zürich gibt es bereits seit Jahrzehnten eine Zeitung namens „Sport“.

1951Dr.Friedebert Becker – inzwischen aus dem Olympia-Verlag ausge-schieden – gründet den „Kicker“ im Verlag Th. Martens & Co. inMünchen wieder neu.1953 zieht die Gesamtredaktion nach Köln.

1953Das „Sport-Magazin“ erscheint zusätzlich zur Montagsausgabe(Titelzeile in Grün) auch mit einer Donnerstagsausgabe (roterTitelkopf).

1964Als erste aktuelle Sportzeitschrift in Deutschland bietet der „kicker“ (so die neue Schreibweise mit dem Untertitel „die sportrevue“) Farbseiten.Die Redaktion zieht nach Frankfurt.

1966Der Verlag Th. Martens & Co wird an den Bauer-Verlag verkauft.Nach zehn Tagen im Besitz des Bauer-Verlags wird der „kicker“an den Verlag Axel Springer („Bild“) weiterveräußert.

1968Der „kicker“ wird an den Olympia-Verlag in Nürnberg verkauft.Am 7. Oktober erscheint die erste Ausgabe des fusionierten „ki-cker-sportmagazin“. Die beiden Nachfolger des „Ur-Kicker“ sindvereint. Die Redaktion hat ihren Sitz in Nürnberg an der Bad-straße 4-6. Chefredakteure sind Karl-Heinz Heimann (früher „kicker“) und Hans Fiederer.

Kleine Geschichte des „kicker”

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gessen trachtet, interessiert den „kicker“ nur dann,wenn es Auswirkungen „aufm Platz“ hat. Sonst stehtallein das Spiel im Mittelpunkt der Betrachtung. Der„kicker“ ist ein verlässlicher Anker in der Fußball-szene, deren Bandbreite zwischen Sport,Wirtschaft,Show und Glamour immer größer wird.

„Wir sind nicht dazu da, alles schön zu reden, aberauch nicht dazu da, jedem dummen Gerücht nachzu-jagen“, sagt Karl-Heinz Heimann. Der Herausgeberkennt die Philosophie des „kicker“ wie kein anderer.Er hat sie entscheidend mitgeprägt. Heimann ist 81Jahre alt, sieht aus wie 71 und ist nahezu täglich in sei-nem Büro anzutreffen.1952 begann er beim „kicker“in Köln als Redakteur,am 1.Oktober 1968 übernahmer die Chefredaktion des „kicker-sportmagazin“ inNürnberg, seit 1. Oktober 1988 fungiert er als Her-ausgeber. Samstags ab 23 Uhr ist er schlecht zu spre-chen. Dann schreibt er seine Bundesligakolumne„Scheinwerfer“ für die Montagsausgabe – 80 Zeilen,aktuell, kritisch und mit Herz, seit nahezu 40 Jahren,Woche für Woche. Er war 1954 bei der Weltmeis-terschaft in der Schweiz als Reporter dabei, ebensowie am 9. Dezember 2005 bei der Endrundenauslo-sung für die Fußball-WM 2006 im Glaspalast derLeipziger Messe.

Die Lage der Liga

Montags, wenn die aktuelle Nummer schon wiederSchnee von gestern ist, sitzt die Redaktion im zwei-ten Stock des Olympia-Verlags zusammen. Die vierRegionalredaktionen im Land (West, Nord, Südwestund Berlin) sind per Telefon zugeschaltet. „Das ist un-ser Quatschtag“, sagt der stellvertretende ChefKlaus Smentek selbstironisch. Eine Konferenz nachder anderen. Blattkritik ist angesagt, Planung für dienächsten Ausgaben. In der Nürnberger Zentrale de-battieren rund 20 Redakteure mit ernster Miene dieLage der Liga. Geschichten werden entwickelt undwieder verworfen, Aufträge verteilt.

Rainer Holzschuh hat die Fäden in der Hand. Jour-nalist seit 1970, begann er 1971 in der „kicker“-Re-daktion im Westen der Republik.Nach fünf Jahren alsPressechef des DFB kam er zurück und folgte 1988Karl-Heinz Heimann als Chefredakteur nach. EinTraum hat sich erfüllt. Auch beim Mittagessen ruhtHolzschuhs Handy nicht. „Hallo, wie geht`s dir Rainer?“ Rainer Bonhof,weiland Spieler bei BorussiaMönchengladbach,Nationalspieler,Weltmeister 1974

Mit einer Sonderbeilageerinnerte der „kicker“am 9. Oktober 1995 anseine 75-jährige Geschichte.

und seit Jahren Trainer, berichtet Holzschuh von ei-ner beruflichen Veränderung. Holzschuh soll es alsErster erfahren. Man kennt sich, man ist vertraut.„Ciao, mach`s gut, bis demnächst!“

Vetraulichkeit ist ein wichtiges journalistisches Prin-zip, auch wenn es da und dort nicht mehr so viel gilt.Der „kicker“ nimmt es ernst.Der „kicker“ weiß viel,aber schreibt nicht alles.Die Redakteure sind nah amGeschehen, aber sie reden den Stars nicht nach demMund.Die „reine Fachlichkeit“ steht im Vordergrund,sagt Holzschuh. „Wer sich davon verabschiedet, hatbei uns keine Existenzberechtigung.“ Die zurückhal-tende Sachlichkeit schätzen die Leser. Gerade alsneue Sport-Medien auf den Markt drängen, die eherdie Unterhaltung als ihr Aufgabengebiet entdeckt ha-ben, wächst die Auflage des „kicker“ wieder. Verläss-lichkeit und solide Information sind gefragt.

Die Marke „kicker“ hat auch international einen her-vorragenden Klang.Via Internet liest die ganze Fuß-ballwelt den „kicker“. „kicker online“ ist hier zu Landenach Sport1.de die Nummer zwei im Sportbereich.Im Ausland hat das Blatt Kultstatus. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger (mit Wurzeln inFürth) lässt sich den „kicker“ seit vielen Jahren re-gelmäßig schicken. In Japan und China erscheint das

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|NH 80|Hot Stuff for Ministers Lectura que cautiva a los ministros

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The "kicker" has been appearing sinceJuly 14, 1920 and accompanies as noother magazine the happenings in theworld of sport. Its main focus is repor-ting on soccer. Since 1968 the magazinehas been called kicker-sportmagazin.In Germany it has a leading position.In the world of football it is an institu-tion. Its home: Nuremberg.

kicker offers its approximately 2.5 millionreaders bundled information twice aweek. The Monday edition has a 4-colored front section. It is full of stories and the background on players,trainers, managers. The inside pagesin newspaper print are dedicated tocurrent events, particularly the gamesfrom the weekend. Every GermanFootball League match is scrutinizedon two pages. The reader learns allthe fine details about the persons onthe playing field, the systems andtactics, course of the game, the line-up,player ratings. Add to this tables, graphics, statistics, lists of goal scorers.Dates and facts make kicker an indispensable companion for soccerfans who want to know everythingthat TV cannot offer. The Thursday kicker number provides the reader above all with detailed reports of theWednesday matches (Champions League,Uefa Cup) and with a preview of thenext Football League weekend.

kicker provides information. Primarilyon soccer. Skiing, swimming, trackand field athletics, motor sports – yes,but not too much. Strident reporting isnot its style. The main emphasis is "onpurely technical language", says

Rainer Holzschuh, the editor-in-chief.He expects from his editors a "seriouslove of soccer and total independence".Its readers appreciate the reservedobjectivity of the magazine. Reliabilityand solid information are in demand.Publisher Karl-Heinz Heimann (81) understands the philosophy of kickerlike no other, for he had a definite influence on it. He started with kickerin 1952. And he still writes for it weekafter week in his current column"Schweinwerfer"(Spotlights).

The kicker trademark also has an out-standing international reputation. Themagazine is present on the Internet. Ithas cult status overseas. Henry Kissinger,the former US Foreign Minister (withroots in Nuremberg's neighboring cityof Fürth) had kicker sent to him regularly.kicker appears in license in Japan andChina. Cooperations with Arabia areunder discussion. "Those seekingcompetent and reliable partners inGermany, turn to kicker", says publisherDietrich Puschmann.

kicker-sportmagazin is the flagship ofthe Olympia publishing house, whichalso owns titles like unterwasser (underwater), Peak, Alpin, Berge(mountains), Rund (round) und Sport-taucher (skin diver). kicker remainstrue to its principles, even if thepresentation is always being changed."We develop further year after year,without the readers noticing it", saysHolzschuh.

Translation: Karen Christenson

El"Kicker", la revista de fútbol, se pu-blica desde el 14 de julio de 1920.Acompaña como ninguna otra revistatodo lo que sucede alrededor del deporte. En el centro de su interésestá la información sobre el fútbol.Desde 1968, la revista se llama "kicker-sportmagazin". En Alemaniaocupa una posición destacada. En elmundo del fútbol es toda una institución.Su cuna: Nuremberg.

Dos veces por semana el "kicker"ofrece un paquete de informaciónconcentrada a sus 2,5 millones de lectores. El número del lunes disponede una sobrecubierta a cuatro colores.Está lleno de historias y informaciónde fondo sobre jugadores, entrenadores,managers. La parte interior, impresacomo cualquier periódico, se dedica alas informaciones actuales, sobre todo a los partidos del fin de semana.Cada partido de la liga de fútbol deprimera división alemana es analizadoen dos páginas. El lector se enteracon pelos y señales sobre todo lo queatañe al personal del terreno de jue-go, el sistema, la táctica, el desarrollodel juego, la alineación, las notas delos jugadores. Esta información secomplementa por tablas, gráficas,estadísticas, listas de goleadores. Hechos y datos hacen del "kicker" unacompañante indispensable del hinchaque lo quiere saber todo, lo que ni siquiera la televisión le puede ofrecer.El número del "kicker" del jueves leproporciona al lector sobre todo reportajes detallados acerca de lospartidos del miércoles (Champions League, UEFA Cup) y un avance infor-mativo del siguiente fin de semana dela liga de fútbol.

El "kicker" informa. En primer lugarsobre el fútbol. Algo de esquí, nataci-ón, atletismo, motorismo, eso sí, perono mucho. Los reportajes sensaciona-

listas no le gustan. El "puro profesio-nalismo" tiene prioridad, según el re-dactor jefe, Rainer Holzschuh. Exigede sus redactores que demuestren un"amor serio al fútbol y una total inde-pendencia". Los lectores aprecian ladiscreta objetividad de la revista. Loque se quiere ofrecer es fiabilidad einformación acreditada. El editor Karl-Heinz Heimann (81) conoce la filosofíadel "kicker" como ningún otro. Ha con-tribuido de modo determinante a laformación de su carácter. En 1952 empezó a trabajar para el "kicker". Y,todas las semanas, sigue escribiendosu columna de actualidad “Schein-werfer (Faros)”.

La marca "kicker" también tiene famainternacional. La revista está presenteen todo el mundo a través de Internet.En el extranjero es todo un ídolo. HenryKissinger, el ex secretario de Estadode EE.UU., que tiene sus raíces enFürth, ciudad vecina a Nuremberg, recibe la revista con regularidad. EnJapón y China, el "kicker" se publicabajo licencia. Se está hablando sobreuna cooperación con Arabia. "Los quebuscan socios competentes y fiablesen Alemania, se dirigen al Kicker",afirma con satisfacción el jefe de laeditorial, Dietrich Puschmann.

"kicker-sportmagazin" es el buque insignia de la editorial Olympia, quetambién publica títulos como "unter-wasser" (mundo subacúatico), "Peak","Alpin", "Berge" (montañismo), "Rund"(fútbol) y "Sporttaucher" (buceo depor-tivo). El "kicker" se mantiene fiel a sulínea con algo de perseverancia, aunque su presentación vaya modifi-cándose. "Año tras año, vamos evolu-cionando sin que el lector se dé cuenta",afirma Holzschuh.

Traducción: Renate Wagenschwanz y José Tola

Hot Stuff for MinistersThe "kicker": An institution for the soccer world comes from Nuremberg

Lectura que cautiva a los ministrosEl "kicker": Una institución en el mundo del fútbol que viene de Nuremberg

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Konzentration in derRedaktion: Nach demBeobachten und Recher-chieren entstehen amComputer die Artikel.

„kicker“-HerausgeberKarl-Heinz Heimann istfast täglich in seinemBüro.

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Heft in Lizenz. Im Gespräch sind Kooperationen inArabien. „Wer in Deutschland kompetente und ver-lässliche Partner sucht, wendet sich an den Kicker“,freut sich Verlagschef Dietrich Puschmann.

Holzschuh erzählt gerne die Geschichte, als er ein-mal Nationalspieler Berti Vogts nach einem Spiel dieverheerende Note 5 gab und anschließend mit ihmwieder in der Sauna saß. Das sei kein Problem ge-wesen.Vogts habe die Kritik akzeptiert. „Totale Neu-tralität ist unsere oberste Maxime“,erklärt der Chef-redakteur. Wenn im „kicker“ zwei Mal im Jahr die„Rangliste des deutschen Fußballs“ erscheint, gehenlange Debatten der Fachredakteure voraus. Nichtimmer sind die Bewerteten mit ihrer Platzierung ein-verstanden. Doch die Kriterien sind nachvollziehbar.

Liebe zum Fußball

Das Anforderungsprofil für einen „kicker“-Redak-teur ist knapp und umfassend: Nötig sei eine „seriö-se Liebe zum Fußball und völlige Unabhängigkeit“,postuliert Holzschuh. Das klingt zurückhaltend.Tat-sächlich denken und leben die „kicker“-Leute denFußball. 55 Redakteurinnen und Redakteure sind da-für verantwortlich, dass zwei Mal pro Woche aktuelleund mehrfach im Jahr dicke Sonderhefte (Themen:Bundesliga, Fußball-Weltmeisterschaft, Formel 1, Eis-hockey) erscheinen.Trotz der notwendigen Begeis-terung sind Distanz und Überlegung gefragt. Chefre-porter Karlheinz Wild, früher selbst erfolgreicherOberliga-Spieler,hat einmal festgestellt: „Mit Schaumvorm Mund kann man keine guten Geschichtenschreiben.“

„kicker-sportmagazin“ ist das Flaggschiff des Olympia-Verlags,dessen Welt Sport,Freizeit und Erlebnis sind.Zeitschriften wie „unterwasser“, „Peak“, „Alpin“,„Berge“, „Fußballwoche“, „Rund“ und „Sporttau-cher“ gehören zum Verlagsprogramm. Auf beharrli-che Art bleibt der „kicker“ seiner Linie treu.Der Fuß-ball steht im Mittelpunkt, immer mehr auch der inter-nationale.Tennis, Skilaufen, Schwimmen, Motorsport– ja, aber nicht zu viel. Die Präsentation wird immerwieder verändert. Der Trend geht hin zu kleinerenGeschichten. „Wie alle Printmedien“, sagt Heimann,„muss auch der Kicker würdigen, dass sein Konsumden Leuten Arbeit abverlangt.“ Also wird er so leichtwie möglich gemacht. Und Veränderungen vollzie-hen sich behutsam. „Wir entwickeln uns Jahr für Jahrweiter, ohne dass es der Leser merkt“, sagt Holz-schuh über das Produkt,das er eine „fast nostalgischeZeitung“ nennt. Doch eine Zeitschrift mit hoher Au-thentizität, die laut Heimann „von Sportlern fürSportler“ gemacht wird. So wird der „kicker“ solideund frisch,kompetent und engagiert seine Leser auchdurchs WM-Jahr 2006 leiten.