Fünf epigramme aus lindos
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Fünf epigramme aus lindosAdolf WilhelmPublished online: 22 Jul 2008.
To cite this article: Adolf Wilhelm (1948) Fünf epigramme aus lindos, Symbolae Osloenses: Norwegian Journal of Greek andLatin Studies, 26:1, 78-92, DOI: 10.1080/00397674808590407
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FÜNF EPIGRAMME AUS LINDOS
VON
ADOLF WILHELM
I.
Εin Grabgedicht des dritten Jahrhunderts v. Chr., das IG XII
1, 866 nach unzureichender Abschrift verSffentlicht war, hat
Chr. Blinkenberg in der bewundernswerten, prāchtigen Ausgabe
der Inschriften von Lindos, einem unvergānglichen Denkmal seiner
Gelehrsamkeit und Schaffenskraft, p. 947 ff. n. 621 in gesicherter
Lesung und mit Abbildung des Abklatsches vorgelegt:
— w ^ — w v _ , — iερά Σάμος έξετέκνωσεν
— ν-. > — s ^ — οΰνομα δ* είμι Λέων
— w ^ — wv^ — ·~> ^ εν θνητός καρεδρεύει
— ν^ν^ — ^,w ε] λαχον το γέρας.
Einleuchtend vermutet Blinkenberg, daC die ansehnliche Basis,
deren rechte Hālfte, ein Block 0,87 m breit, 0,343 hoch, 0,685
dick, uns erhalten ist, einen marmomen LSwen trug: ,En haut,
enfoncement oblong, profond de 0,075, et dont le contour suit ā
peu pres celui de la face superieure de la base; ce creux a ete
sans doute pratique pour servir ā l'application d'une statue en
marbre. Line figure de lion couronnait beaucoup de tombeaux
grecs, aussi dans les cas ou le nom du mort (I. 2 : Λέων) ne donnait
pas sujet ā preferer cette sorte de monument. La forme du creux
conviendrait bien ā la plinthe d'une telle figure".
Auf eine Herstellung des Grabgedichtes hat Blinkenberg ver-
zichtet: r J e m'abstiendrai de tout essai de suppleer le commen-
cement des vers et d'identifier le Samien Λέων qui fut honore
d'un monument sepulcral si splendide". Ich glaube eine Herstellung
gleichwohl versuchen zu dfirfen:
[Παΐδά με ζ. Β. Δαμοκλέους ΐ]ερά Σάμος έξετέκνωσεν,
[θ·ρέψε γλυκεία 'Ρόδος·] ουνομα δ' ειμί Λέων
[θήρ δέ κράτιστος έμοί, ού μ]έν θνητός,
[άντ' άρετης δέ θανών τοϋτ' ε]λαχον το γέρας.
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Nachdem in dem ersten Hexameter Samos als Geburtsort desverstorbenen Leon genannt ist — diesen in dem verlorenen An-fang des Verses als Sohn seines Vaters eingefiihrt zu denken liegtnahe —, wird in der ersten Hālfte des folgenden Pentameters eherals etwa seine Mutter (ζ. Β. θρέψε δ* Άριστομάχη) die Stadt er-wahnt sein, in der der gebūrtige Samier aufwuchs; in ihr erhielt erein seiner Geltung und seinem Namen entsprechendes, mit einemL6wen geschmiicktes Grabdenkmal, vgl. Simonides, Anth. lyr. gr.E. Diehl I 5 p. 137 (141):
Θηρών μεν κάρτιστος έγώ, θνατών δ' δν έγώ νυνφρουρώ, τώδε τάφω λάϊνος έμβεβαώς·
αλλ' ει μη θυμόν γε Λέων "Ιμόν ουνομά τ' είχεν,
ουκ αν έγώ τύμβω τωδ' έπέθηκα πόδας;
IG XII 2,285 und XII s. p. 23 f., V. 5 f . :
ή ρ' έτύμως τό[δ)ε σήμα λεόντε[σσιν πεφύλακταψ
ol μεν γαρ θηρών φέρτατοι, οί δε βρο|τών];
SEG VIII ρ. 93 η. 530 V. 1 ff.:
Στηθι φίλον παρά τύμβον, οδοιπόρε. — Τίς με κελεύει; —Φρουρός έγώ σε λέων. — Αύτος ό λαΐνεος; —
Αυτός. — κτλ.
Doch gibt: [θρέψε γλυκεία 'Ρόδος] oder: [θρέψ' έρατή με 'Ρόδος]oder: [θρέψ' έρατή δε 'Ρόδος] etwas weniger Buchstaben als im Ver-gleich mit den zwei letzten Versen erwartet werden, in denen ichje 21 Buchstaben ergānze; der zweite Pentameter scheint also nichteingeruckt gewesen zu sein; wieviel in dem ersten Verse fehlt,entzieht sich der Berechnung, da der Vatersname des Verstorbenenunbekannt ist.
Ob diesen aus Samos nach Rhodos gekommenen Leon undden Historiker Λέων Άρίστωνος, der durch das von W. Peek, KlioXXXIII (1940) S. 164 ff. ver6ffentlichte, urn 150 v. Chr. angesetzteWeihgedicht aus dem Heiligtum der Hera in Samos bekannt ge-worden ist, irgendeine Beziehung verbindet, laQt sich nicht sagen;ein Gesandter der Samier Λέων Λέοντος ist Sylloge3 688 Z. 4 indem SC uber Priene 135 v. Chr. erwahnt. Als Vatersname liessesich Άρίστωνος in V. 1, wenn als Beiwort zu Σάμος richtig ergānztist: Ιερά, nur mit der in der Hebung des dritten Fusses zulāūigenLāngung der kurzen letzten Silbe einsetzen.
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II.
Das in der Stadt Rhodos gefundene, der Zeit urn 200 v. Chr.zuzuteilende Gedicht, das dem in Nemea mit einem Gespann er-rungenen Siege des Kleonymos gilt, hat Blinkenberg, Lindos, In-scriptions p. 994 ff. n. 698 in folgender Lesung vorgelegt:
[*Ά]ργος και θείον Νεμ[έας ε]8ος, ένθα Πελασγοΐς
Ήρης άρχαΐον κτίσμα Φορωνιάδος,ιερόν ήμαρ ε λάμψε ν, οτε ζυγά κοϋφα συνωρ[!ς]
έξέφερ' εύκτερέος σήμα παρ* Άρ[χε] μόρου·5 νίκα δ' ε[ύθύς] Ιθαλε Κλεωνύμο[υ]· ά δε μάχαιρα
Ελλάς έυστέφανον Δωρί[δ]' Ιμελψε 'Ρόδονοδ μεν καΐ προπάτωρ πάλωι αίσίωι Ήελίοιο
κοσμείται· δισσοΐς δ' οδν ό μέν α[ΐν]ος άχεΤκυδε Εσόκλητον σαΐς δ' άγλαόν ώπασεν ΐπποις
10 χαλκείαι πράταις — ^, ν_. — w γέρας.
Die fiinf Hexameter und die fflnf Pentameter sind in zwanzigZeilen so eingezeichnet, daB jeder Vers zwei Zeilen, mit vollenWorten am Ende, in Anspruch nimmt; mit der Einriickung derPentameter folge ich in der Umschrift unserem Brauche. DieLesezeichen, auf die Blinkenberg verzichtet, sind meine Zutat.Das Wort am Anfange von V. 9. habe ist so, wie er es gibt, be-lassen, obgleich es meines Erachtens eine sichere Vervollstāndigungerlaubt.
Wie der Herausgeber zu V. 3 bemerkt, ist λάμττειν transitivauch in dem Weihgedicht Lindos p. 467 if. n. 197 f. V. 2, doch inanderem Sinne verwendet. Zu V. 5 bemerkt er: MLes traces incer-taines des lettres effacees ne permettent pas de lire έξανέθαλε.Le supplement propose est ā regarder comme purement hypothe-tique". W. Peek, Hermes 1942 S. 208 f., glaubt: νίκα δ' Ινθ[ατ]έθαλε lesen zu sollen; doch ist mir eine Wiederholung von ένθα,das bereits in V. 1 steht, nicht wahrscheinlich. 1st νίκα δ' ενθ[ετ]έθαλε zu ergānzen? Passend wiirde so auf den in dem erstenDistichon bezeichneten Ort des Sieges hingewiesen sein.
Die beiden letzten Distichen fordern etwas umstandlichere Er-klārung. Offenbar ist in den Versen 7 bis 9 von einem gleich-namigen προπάτωρ des Siegers Kleonymos die Rede, der πάλωι
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αίσίωι, vgl. Epigr. gr. 859 V. 5, Priester des Helios ist, und von
dem doppelten Ruhm, der sich an den Namen Kleonymos heftet.
Blinkenbergfūgtnurbei: „ 16. αίνος: supplement douteux. 17. Apres
Κ Τ Δ Ε il y a sur la pierre un espace vide sufBsant pour une seule
lettre assez large. Faut-il supposer que le lapicide ait oubliē d'
inciser un sigma (κόδεσι) ou faut-il corriger κυδε- en κϋδος? 20.
[είκόνι τοϋτο]?" Wie er sich seine Lesung: δισσοις δ ουν ο μεν
α[ιν]ος οχει κυδε ισοκλητον zurechtlegt, wird so nicht ersichtlich.
Peek hat diese Lesung zwar durch andere Abteilung der Badver-
sativ stehenden" Worte einleuchtend gebessert: δισσοϊς δ' οδνομ'
šv und statt: α[Ίν]ος ergānzt: α[υχ]ος, den Satz aber doch nicht
richtig gedeutet, wenn er iibersetzt: BZweien trāgt ein Name"
beziehungsweise einen Namen . . . ", und folgende Ausfuhrungen
anschlieBt: BDa der Sieger Kleonymos heiBt, so ist schon hiernach
keine Frage, daB der Name des GroBvaters ebenso lautete. Die
Identitāt der Namen wird indes weiter noch dadurch verdeutlicht,
daB das Element κλέος selbst in die Umschreibung hineingenom-
men wird. Sicher ist dies bei κυδε' ίσόκλητον; wenn κυδε Dativ
ist, kann κύδεΐ nur von der Komponente ίσο- abhāngen, vgl. etwa
AP VII 212 V. 3 : πολλαΐς γαρ νάεσσιν ίσόδρομον άνυσε μακος; zu
iibersetzen ist dann: Bin gleicher Weise benannt wie der Ruhm",
eigentlich unlogisch, aber doch nicht unverstāndlich. . . Ich mōchte
aber nicht fiir unmōglich halten, daB κύδεα gemeint ist: win Bezug
auf riihmliche Taten in gleicher Weise genannt". Ich geatehe den
von Peek vorausgesetzten Akkusativ der Beziehung sehr unwahr-
scheinlich und die ganze Uberlegung wenig glucklich zu finden.
Peek setzt noch zu: Β Κ ΐ Δ Ε ΙΣΟΚΛΗΤΟΝ der Stein. Iota scheint
aus Epsilon korrigiert, daher der verhāltnismāBig weite Abstand
vom Sigma, aber zwel Iota an Stellē des Epsilon waren nie be-
absichtigt. Die Elision der Dativendung ist gewiB ungewohnlich,
noch seltsamer, daB sie auf dem Stein eigens bezeichnet wird".
Dieser Beurteilung des Anfangs des neunten Verses kann ich
nicht zustimmen. Blinkenbergs Lichtbild erlaubt den Sachverhalt
vSllig eindeutig festzustellen. Nach Κ Τ Δ Ε ist in der Tat Raum
fur einen breiten Buchstaben. Es folgt ein sicheres Iota, dann in
kleinerem Abstand, schwacher, aber hinlānglich deutlich ein zweites
Iota, dann ganz deutlich Sigma: der Stein bietet also: κύδε[σ]ο
ίσόκλητον. Peek irrt, wenn er Iota aus Epsilon korrigiert glaubt,
6 — Symbolae Osloenses. XXVI.
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und irrt noch fnehr, wenn er ,noch seltsamer" findet, daB die
Elision Bauf dem. Stein eigens bezeichnet wird"; die zwei Punktē,
die, wie er behauptet, zwischen ΚΥΔΕ und ΙΣΟΚΛΗΤΟΝ stehen
—^ eine sonderbare Bezeichnung einer Elision — sind Einbildung.
Die Schreibung κύδεσι ίσόκλητον entspricht der von Eustathios
p. 337 zu Ilias X 277 bezeugteh Ubung: To δέ χαίρε δε τω δρνιϋι
'Οδυσσεύς, οι μεν κατ' εκθλιψιν γράφουσι χαίρε δε τφ δρνιϋ·*
' Οδνσενς, προς άπαρτισμόν άπαθη δακτύλου, οί δέ παλαιοί εντελώς,
ώς προέκκειται, γράψαντες παράγουσιν αυτό, καθά που και προεγράφη,
εις ενδειξιν συνιζήσεως δύο βραχειών συλλαβών, της θΐ και της ό,
είς μίαν βραχεΐαν δ δη σπάνιον μεν tpaatv, εΰρηται δ' όμως, οποίον
και το άλλα τεον ου ποτέ ϋυμον ενϊ στήΰεσσιν επει&ον; vgl. F. D.
Allen; On Greek Versification in Inscriptions, Papers of the Ameri-
can School at Athens IV p. 157. Ganz unmSglich sind vollends
die Erklārungen, die Peek fur seine Lesungen κύδει und κύδεα
ίσόκλητον vortrāgt: ,in Bezug auf rūhmliche Taten in gleicher
Weise genannt"! Die Lesung κύδεσι ergibt einen durchaus befrie-
digenden Satz:
δισσοΐς δ' ουνομ' εν αδχος όχεΤ
κύδεσι ίσόκλητον.
Peek bemerkt zu der Stellē noch Folgendes: ,.Im Text ist an-
genommen, daB die Beziehung auf κΰδοςΛ^ κλέος schon am Ende
von V. 8 angedeutet ist, indem αυχος als Objekt zu οχεΐ tritt.
Die Ergānzung beruht auf den freilich unsicheren Spuren eines X
vor ΟΣ und fiihrt ein Wort ein, das bisher nur im Scholion zu
Aischylos Persern 371 belegt ist. Doch scheint mir BZweien trāgt
ein Name Ruhm" sinnvoller als wenn man mit Blinkenberg α[Ιν]ος
liest und ūbersetzt: BZweien trāgt die Rede (der Leute) einen
Namen"." Irrig hat Peek δισσοΐς auf die beiden Manner, die den
Namen Κλεώνυμος tragen, bezogen. Von vorherein hātte klar sein
muBen, daB δισσοΐς ein zugehoriges Sachwort verlangt: κύδεσι.
E i n Name, οΰνομ' εν, trāgt δισσοΐς κύδεσι, vermōge zweifachen
Ruhmes, ein αυχος ίσόκλητον, den Stolz, von einem Priester des
Helios und einem Sieger in den Nemeien, seinem Nachkommen,
getragen zu werden.
Wird der letzte Satz des Gedichtes mit Blinkenberg gelesen:
σάΐς δ' άγλαόν ώπασεν ΐπποις
χαλκείαι πράταις [είκόνι τοϋτο?] γέρας,
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so entbehrt er eines Subjektes; Blinkenberg mochte allerdingsvielleicht glauben, ein solches aus den vorhergehenden Versenentnehmen zu kōnnen: der προπάτωρ, der Heliospriester Kleony-mos — das Prāsens κοσμείται deutet an, daB er zur Zeit desSieges die hohe Wurde bekleidet — wiirde dem Sieger an denNemeien, oder vielmehr: seinen Rossen, das γέρας gewidmet haben.Wird er fur den GroBvater des Siegers gehalten, so muB προπάτωρals gewahlterer Ausdruck fur πρόγονος oder πάππος, die sich ebensoin den Vērs gefūgt hātten, gelten; daC er der UrgroBvater desSiegers war, ist aber, falls er eine besondere Hohe des Alterserreichte, nicht ausgeschlossen; vier γενεαί von Kindern hat Lysi-mache, die Priesterin der Athena, IG II2 3453, fiinf die Tochterdes Mnasarchos auf Karpathos IG XII 1, 980 erlebt. Blinkenbergbemerkt: ,,Κλεώνυμος ētait probablement identique ā ΚλεώνυμοςΔαμοκράτευς, que nous connaissons par deux inscriptions de Del-phes Sylloge3 585 1. 224 et 614 1. 25, datant de l'an 180 A. Dansce cas, son perē ētait sans doute Δαμοκράτης Κλεωνύμου, qui futpretre d' Aphrodita ā Kamiros vers 204 A, v. Clara Rhodos VI—VIIp. 448 n. 41 1. 25. Son aieul (προπάτωρ) qui par le sort heureuxfut pretre d'Helios, s'appelait egalement Κλεώνυμος, nom frequem-ment reprēsentē sur Ies anses d'amphores". Vermōge der berich-tigten Lesung: οΰνομ' εν statt: ουν ό μεν ist indes ein Subjekt zuV. 9 und 10 aus V. 8 nicht zu entnehmen. Peek findet es in demersten Worte des letzten Pentameters, von Blinkenberg gelesen:χαλκειαι, doch erklārt er ndas vermeintliche Iota vor πράταις, daszudem viel zu dicht an das Pei heranriicken wurde, auch nichtzu erkennen", und schlieBt: ,,Χαλκεία ist offenbar die zum Gebietevon Kamiros gehō'rige kleine Insel westlich von Rhodos, die meistΧάλκη heiBt (RE III Sp. 2066 Nr. 2, Suppl. V. Sp. 754); wennChalkeia apostrophiert ist, so stammen die siegreichen Renner wohlvon dort". Die Liicke in dem Pentameter durch ά πόλις ήδε —wohl Druckfehler statt: ά8ε — fiillend, liest Peek daher mit An-rede an die Insel:
σαΐς δ' άγλαόν ώπασεν ιπποις,ΧαΧχ.&ίο:, πράταις [ά πόλις άδε] γέρας.
Doch zeigt das Lichtbild nach ΧΑΛΚΕ1Α immerhin einen Rest,der auf ein zwischen Alpha und Pei sehr enge gestelltes Iota zuweisen scheint; war dieses Iota erst ausgelassen und ist es nach-
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trāglich eingezeichnet worden? Gegen Peeks Lesung spricht, daB
ά πόΐις άδε fur den vor γέρας verbleibenden Raum etwas kurz,
die Anrede an die Insel als Heimat der siegreichen Rosse statt
an den Sieger als deren Eigentfimer ungewohnlich und die vor-
ausgesetzte Form ihres Namens Χαλκεία statt Χάλκη einigermassen
auffāllig ist. Ich halte daher an Bliņkenbergs Vermutung, daB zu
χαλκείοΗ zu ergānzen ist: ebiovt, fest, zumal solche Beiworte in
gleicher und āhnlicher Verbindung auch sonst am Anfange von
Veršen begegnen, z. B. AP VI 49 V. 1, 123 V. 2, 171 V. 3, 261
V. 1, 206 V. 8, 358 V. 4, HGE 88 V. 3, und meine, daB der
Vaterstadt des Kleonymos, Rhodos, die Ehrung zugeschrieben ist,
die, wenn auch auf Kosten des Siegers oder anderer Beteiligter
durchgefiihrt, doch der Genehmigung der Biirgerschaft bedurfte
und insofern ihre Sache war:
σαϊς δ* άγλαόν ώπασεν ΐπποις
χαλκείαι πράταις [είκόνι πάτρα] γέρας.
Die Einfugung eines die Vaterstadt bezeichnenden Wortes st6Bt
auf eine Schwierigkeit: in πάτρα wird lange zweite Silbe erwartet.
Kurze letzte Silbe zeigt πάτρα aber z. B. auch S E G VIII p. 127
n. 721 V. 6 : ΰΐχωνται π[ρδς] πάτρα[ν έάν φί>όγγο]ιο τυχόντες, und
in dem Grabgedicht des Gregorios auf Amphilochos von Diokai-
sareia AP VIII 134 V. 3 f . :
έξοχα δ* αυ σε
ή Διοκαισαρέων μύρατο πάτρα φίλη.
Der Pfeiler, auf dem das Gedicht verzeichnet ist, zeigt geringe
Breite, unter dem jetzt sehr beschādigten Gesims 0,26 m, eine
Dicke von 0,277, und B a la face superieure, traces des deux pieds
d' une petite statue d' homme". Dargestellt war also der.Sieger
Kleonymos; gleichwohl · bringt der letzte Satz des Gedichts zum
Ausdruck, daB die Ehrung seinen Rossen gelte; zu χαλκείαι [είκόνΟ
wird in der an Kleonymos gerichteten Anrede aus σαΐς ΐπποις, auf
das Bildwerk zu beziehen: σαι entnommen werden diirfen.
III.
Fur ein Weihgedicht aus Lindos, das Blinkenberg in seinem
dritten Bericht fiber die Ausgrabungen verōffentlicht hatte und nun
Inscriptions p. 604 n. 291 ohne Ergānzung des zweiten Distichons
mitteilt, hatte ich BGI S. 39 folgende Herstellung vorgeschlagen:
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ΣοΙ τόδ', Άθαναία, νίκας άκρο[θίνιον υίός]Άνδρία Αύτοκράτης θηκ' ά[πό Καππαδόκων]ναύαρχος, πάτρα δε 'Ρόδος [στεφάνωσε δικαίως]έ[σθλά] κατ' άν[τιπά]λων [εργ* άποδειξάμενον],
Anders las sodann Hiller von Gaertringen HGE 114 in demzweiten Distichon:
πάτρα δε 'Ρόδος [στεφάνωσε θύουσα]σ[ωστ]ρα κατ' άν[τιπάλων — w w — w w — .
Beide Ergānzungen des ersten Wortes des vierten Verses mussennun aufgegeben werden, denn Blinkenberg bemerkt: BQuant au texte,je fais observer que le premier mot de la 4 e 1. commencait par Σet finissait par A; il manque trois ou quatre lettres, la dernieredesquelles dtait Λ ou Δ . . . Ni la conjecture de Wilhelm (έσθλά),ni celle de Hiller von Gaertringen (σωστρα) ne sont admissibles.J e m'abstiens de tout essai d'une restitution des 1. 3—4, parcequ'on ne connalt meme pas le sens exact de ces deux lignes".Sicher ist mir immerhin, daB in V. 3 von der Ehrung des Auto-krates durch seine Vaterstadt Rhodos die Rede und in V. 4 dieseEhrung begriindet war; Uber den Wortlaut mSgen Zweifel bleiben,die Blinkenbergs Zuruckhaltung rechtfertigen. Steht doch nichtfest, ob in V. 2 θηκα oder θήκ* gleich θ-ηκε α[- gemeint oderθήκα[το zu ergānzen ist; ware an sich Sprache in der ersten undin der dritten Person m6glich, so scheint doch solche in der erstenPerson dem Hochgefiihl, das aus dem Weihgedicht erklingt, be-sonders angemessen; nach θηκα empfiehlt es sich, dem in V. 3zu erwartenden und die Ehrung ausdruckenden Verbum als Objektdas Personalpronomen με beizugeben. Ich versuche nunmehr:
σ[κΰλ]α κατ* αντιπάλων [πόλλ' oder πλεϊστ' άνενεγκάμενον].
Zu V. 4 habe ich auf zwei andere Weihgedichte zu verweisen.In dem einen, IPE I2 175 aus Olbia, hat W. Peek, Philologus1932 S. 233 zwar ein Wort, σκύ]λοισι, richtig ergānzt, den Satzaber sonderbar misverstanden:
Σών σηκών πρόπολοι, Λη[τ]ώ(η}ιε τοξότα Φοίβε,κόσμησα[ν] ναόν, κύδει γηθόμενοι,
δυσμενέ[ων σκύ]λοισ{, τροπαιοφόρον κατάγον[τ]ε[ς]νείκην, ήν πάτρη πασά €υηπο[λέει].
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Er erklārt: BIn der Feinde Rūstungen einen trophāengeschmuck-
ten Sieg heimbringend". In der Feinde Riistungen? Er hat iiber-
sehen, daB δυσμενέων σκύλοισι mit κόσμησαν zu verbinden und nach
σκύλοισι zu interpungieren ist, vgl. Diodoros XIX 104,11: των
ναών τους επιφανέστατους τοις σκύλοις έκόσμησαν. Am Ende des
zweiten Distichons scheint mir das von Latyschew eingesetzte
Prāsens, θυηπο[λέει] passender als das von Peek eingesetzte Imper-
fektum θυηπο[λέεν].
Ein zweites Weihgedicht, Klio XXXIII (1940) S. 164 ff. aus
Samos hatte ich bereits S. 79 zu erwahnen; der Historiker Λέων
Άρίστωνος feierte die Taten der Samier, V. 7 f.:
ύμνήσας Ήραν αυτόχθονα και πόσα ναυσιν
ρΊξαντες σκύλοις ιερόν άγλάισαν.
Vgl. auch V. 4 der Weihinschrift AP VI 171 (HGE 88) des
Kolosses von Rhodos:
έστεψαν πάτραν δυσμενέων ένάροις,
und IG I I 2 1209 Ζ. 9 ff.: και τα δ[πλα σκυλεύσαντ]ες άνήνεγκαν
[εις άκρόπολιν].
IV.
Nāchst der Nordecke des Tempels der Άθηνα Λινδία und dem
Eingang zu diesem, unweit der Reste eines bescheidenen Heilig-
tums, ist ein Block Λαρτίου λίθου gefunden worden, der ļaut der
auf seiner Vorderseite erhaltenen Inschrift IG XII 1,813 einst, am
Ende des dritten Jahrhunderts v. Chr., ein von Timocharis gefer-
tigtes Standbild zu tragen hatte, und gegen 200 n. Chr. auf seiner
Riickseite mit der nachstehenden, jetzt nur mehr in Bruchstiicken
vorhandenen, aber von K. F. Kinch nach seiner Auffindung im
Jahre 1901 vollstāndig gesehenen und abgeschriebenen Inschrift
Lindos, Inscriptions p. 866 ff. n. 484 versehen worden ist:
Τω Ψιθύρω νηόν πολυκείονα τεΰξε Σέλευκος
κοσμήσας αυτόν ώσπερ έχρημάτισεν
χρησεν και θύιν οις και το συνειδός άριστον
και τειμιζν δραχμή, ήττονι δ' ουκ έθέλειν
5 και τούτω χρησθαι προσετος εις νηόν Άθήνης,
δώσιν γαρ πράξεις τοΐσι θύουσι καλάς.
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Fūnf Epigrāmme aus Lindos # 7
,,11 faut se figurer l'inscription metrique placēe ā l'eņtree de lapetite chapelle de Psithyros, situēe prēs de l'eņtree du temple dela dēesse". Ψίθυρος ist aus Athen als Beiname der Aphrodite unddes Eros bezeugt, Ψιθυριστής als Beiname des Hermes; eine latei-nische Weihinschrift aus Aacheņ, auf die Blinkenberg hinweist, CIL
v XIII 4 p. 135, 12005, nennt einen Mercurius Susurrio. Der AttizistPausanias sagt, Aphrodite habe diesen Beinamen getragen, weilman ihr Gebete ins Ohr raunte; der Perieget Pausanias berichtetVII 22,2 in seiner Beschreibung der Agora von Pharai fiber eineOrakelstātte,· die dort nāchst einem άγαλμα des Έρμης 'Αγοραίοςeingerichtet war:
• έστηκώς §s προς «υτϊ) τη yfļ παρέχεται μεν .το τετράγωνονσχήμα, μεγέθει δέ έστιν ου μέγας· και αύτω και Ιπίγραμμα επεστιν,άναθεΐναι αυτό Μεσσήνιον Σιμύλον* . . . παρά δέ αΰτω καΐ χρηστήριονκαθέστηκε. κείται δέ προ τοϋ αγάλματος εστία λίθου και αυτή,μολίβδω δέ προς την έστίαν προσέχονται λύχνοι χαλκοί, άφικόμενοςοδν περί έσπέραν ό τω θεω χρώμενος λιβανωτόν τε επί της εστίαςθυμια και έμπλήσας τους λύχνους ελαίου και εξάψας τίθησιν έπι τόνβωμδν τοϋ αγάλματος Ιν δεξιω νόμισμα έπιχώριον, καλείται δέχαλκούς το νόμισμα, καΐ έρωτα προς το ους τόν θεόν όποιον τι καιέκάστω το ερώτημα έστι· τό άπό τούτου δέ άπεισιν έκ τη"ς άγοραςέπιφραζάμενος τά ώτα. προελθών δέ ές τό έκτος τάς χείρας άπέσχενάπό των ώτων καΐ ηστινος αν Ιπακούση φωνής, μάντευμα ηγείται.Vgl. Η. Useņer, Rhein. Mus. 1904 S. 623 ff. (Kl. Schr. IV S. 467 ff.).
Zu έχρημάτισεν vgl. L. Robert, Hellenica I p. 72 und meineBemerkungen in dem noch nicht ausgegebenen Bande des Arch. f.Papyrusf. zu der ebenda X S. 215 von G. Klaffenbach verōffent-lichten Inschrift, angeblich aus Antinoupolis, Z. 7.
Eine Schwierigkeit scheint V. 5 zu bieten:
καΐ τούτω χρησθαι προσετος είς νηόν Άθήνης.
Usener glaubte sie durch die Deutung: προσετος gleich προσετούςmit Bewahrung der dorischen Endung zu lōsen: nzur Gčttin zuge-lassen". Blinkenberg beschrānkt sich auf die Bemerkung: ^Usenerexplique προσετος comme accus. plur., mais l'ancienne terminaisondorienne n'est conservee dans aucune autre inscription rhodienne.Kinch (II e rapport, p. 67) lisait προσέτ* ος avec suppression duverbe, explication qui fait ausst des difficultes. Le vrai sens reste
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encore a trouver". Useners Erklārung ist sicherlich verfehlt. Der
Vers verlangt in der letzten Silbe des προσετος gelesenen Wortes
eine Lānge oder Lāngung einer kurzen Silbe durch die Hebung;
warum ist, wenn das Wort Bzugelassen" bedeutet, nicht προσετους
geschrieben? Mit einer altertiimlichen Schreibung des Diphthongs
ou durch Omikron ist in einer ,vers 200 P" gesetzten Inschrift
nicht zu rechnen, ebensowenig, wie Blinkenberg gegen Usener mit
Recht einwendet, mit der sonst in rhodischen Inschriften nicht
nachgewiesenen dorischen Endung -ος start -ους. Usener ver-
bindet zudem είς νηόν Άθήνης mit προσετους: Bzur Gōttin zu-
gelassen"; der Besucher, der reinen Gewissens dem Ψίθυρος ein
Opfer dargebracht und eine Drachme gespendet hat — mit weniger
erklārt sich der Gott nicht zufrieden; in Pharai genflgt ein χαλκούς!
— soil zugelassen zu dem Tempel der Athena κα\ χρησθαι τούτω.
Bezieht sich also τούτω auf Ψί&υρος, soil der fromme Besucher
nvon diesem Gebrauch machen", sich weissagen lassen, nachdem
er bereits zu dem Tempel der Athena zugelassen ist? Soil er sich
an den Gott wenden, dessen Heiligtum ausserhalb des Heiligtums
der Athena liegt, und ihm seine Frage oder Bitte ins Ohr raunen?
Usener glaubte freilich und legte augenscheinlich auf diese Ent-
deckung besonderen Wert, der Ψίθυρος Bschiebe sich zwischen der
hohen Gōttin und ihre Verehrer als Mittler ein; fur eine beschei-
dene Gabe — aber weniger als eine Drachme will er nicht haben —
leiht er denen, welche der Athena opfern wollen, sein Ohr, um
ihre Wiinsche der hōheren Stellē zu iiberbringen und dort wirksam
zu vertreten; es ist uberaus lehrreich, an einem handgreiflichen
Fall zu sehen, wie dasselbe BedQrfnis, das im Christentum sich
die Heiligen als Vermittler mit Gott schuf, auch im Heidentum
sich geltend macht". Wenn aber Seleukos erklārt, er habe dem
Ψίθυρος einen vielsāuligen Tempel erbaut — er scheint zu iiber-
treiben — und habe ihn geschmiickt, entsprechend dem ihm durch
einen χρησμός oder χρηματισμός erteilten Auftrag des Gottes, und
dieser habe auch die Weisung erteilt: θυιν οΐς και το συνειδός άριστον,
so geht es nicht an, die Opfer, zu denen Ψίθυρος auffordert, an
eine andere Gottheit als an ihn selbst gerichtet zu denken, also
nicht an Athena, und auch die Gabe, durch die er geehrt sein
will, kann nur ihm gegeben sein, aber allerdings, meines Erachtens,
in ihrer Verwendung gebunden durch den weiteren Auftrag: και
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Fūnf Epigramme aus Lindos 89
τούτω χρη"σθαι . . . είς νηέν Άθήνης; den eingehenden Betrag soilman verwenden fur den Tempel der Athena, als Beitrag zu dendauernd zu gewartigenden Auslagen fur seine Instandhaltung undgehCrige Ausschmfickung. Statt eines Wortes: προο-ετος sind zweizu lesen: προς έτος. Die Lāngung der auf ein Sigma auslautendenkurzen Silbe in der Hebung des vierten FuBes ist unanstSBig.WSrtlich Qbersetzt wird προς έτος ungefāhr Bim Hinblick auf, furdas Jahr" bedeuten, έτος in der von mir einst Sb. Wien Akad.1900, 142. Bd. 4.Abh., BGI S. 197.294 festgestellten Bedeutungzunāchst der guten, durch kurzen Winter unterbrochenen Jahres-zeit und sodann des Jahres iiberhaupt, ohne Rucksicht auf einebestimmte Zahl der Tage, in Ansehung der seinen grSBten Teileinnehmenden guten Zeit; ganz āhnlich in' έτος, εφ' έτος, neu-griechisch φέτος, schlechthin Bheuer", und, haufigst, wenn von jāhr-lichen Ertrāgnissen ausgeliehener Gelder, verpachteter Liegen-schaften, vermieteter Baulichkeiten u. s. w., irgendwelcher Unter-nehmungen fiberhaupt die Rede ist, κατ* έτος und καθ·' ϊχος undκατά πίν έτος, ζ.Β. SEG II ρ. 82 η. 481 Ζ. 6 ff.: δς καΐ άνέθηκενχρυσούς δέκα ών τους τόκους καταχωρεΐν (vermutlich durch Voraus-nehmen des folgenden κατά verschrieben statt χωρεΐν) κατά πανέτος ίς το θείον.
Wie in dem Epigramm aus Lindos findet sich προς έτος in diesemSinne auch sonst. In einer Inschrift aus Eskihisar MAMA VI p. 10n. 18 (.probably about 225") heiBt es Z. 5 ff.: ήτις Ήλιοδώρα ήκαΐ Πολυχρόνια άνέθηκεν τη 'IaSt φυλή των βουλευτών στεφανωτικοϋονόματι -x-,α έπι τω στεφανοϋσθαι αυτήν προς έτος τη προ α' ΚαλανδώνΝοεμβρίων μη(νός) γ' ιη', und in einer aus Ephesos JahreshefteXXVI Beiblatt Sp. 12 f., deren Anfang durch eine spātere Be-schriftung unkenntlich geworden ist: οΐς (nāmlich dem ίερώτατονμισθωτήριον) καΐ καταϊέρωσαν υπέρ του ύοϋ αυτών κτλ. (δηνάρια)jx. προς το εκ τοΰ τόκου δίδοσθαι των ρκ' (δηναρίων) προς έτοςόνόμασιν f έκάστω (δηνάριον) α' κτλ. In einer Grabinschrift ausOlymos in Lykien TAM II 3. 1037 hat Ε. Kalinka Ζ. 6 ff. lesenwollen: έπαφώ (von ihm, trotz dem von J . Keil und mir erhobenenWiderspruch, fur einen Konjunktiv des Aorists erklārt!) τρις οίκουςενπροσθεν του σταδίου <πρός^ τό έν ^μ.έ)ρεσιν αυτών προς έτοςέπιφέρεσθε χοάς Φειδία καΐ Άρέτη (den Eltern des Errichters derGrabstātte, Δημήτρις Φειδίου). In meinen Griechischen Inschriften
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rechtlichen Inhalts werde ich zeigen, daB statt: τρις οίκους,
wenn auch Kalinkas Facsimile an dieser und einer spāteren Stellē,
Ζ. 11, deutlich OIKOYC gibt, τρις όρχους gemeint sein muB,
TOENHPECIN, worin Kalinka: τό εν <μέ>ρεσιν finden wollte. nichts
anderes ist als τό ένηρ<ό>σιν gleich ένηρόσιον, also auch προς irrig
eingeschoben wurde; vgl. BCH 1898 p. 394 n. 42 1.7.
Wie mit Ιτος wird προς, gleich έπί und κατά, mit ένιαυτός ver-
bunden, wenn es sich um ein amtliches Jahr mit seiner bestimmten
Zahl von Tagen handelt, t. B . in dem BeschluBe der συγγεωργοί
zu Ehren des 'Απολλώνιος Θέωνος Bull. Soc. Arch. Alexandrie, 1938,
p. 27 f. Z. 21 ff.: έπιδέξασθαί TS άμα πάσας τάς αρχάς τήν τε
άρχιερωσύνην δια βίου και προς ένιάυτόν τάς άλλας αρχάς, und in
dem Verzeichnis der Orgeonen IG II 2 2361 (Sylloge3 1111) Z. 37 if.:
ίέρειαι αί προς ένιαυτδν άναλώματα ποιήσασαι μεγάλα. Nebenbei:
ist der Zusatz des Artikels τό beachtet, den die Urkunden S E G
VI p. 114 n. 673 Z. 5 : ή άπ' αύτ[ών] τό κατ' ένιάυτόν πρόσοδος,
Ζ. 6 : Ις τό άγεσθαί μοι ήμέραι και αγώνες τό κατ' ένιάυτόν μην!
Ινάτω κτλ. (daneben Ζ. 4 f.: οί κατά ετο[ς] αίρούμενοι κωμάρχαΟ,
ρ. 115 η. 674 Ζ. 2 f.: προς τό τήν πρόσοδον αύτοϋ τό κατ' έτος
άναλοΰσθαι (daneben Ζ. 8 : κατ* έτος) zeigen?
Ein BeschluB, der in dem in der Mitte des ersten Jahrhunderts
ν. Chr. dem beruhmten Athleten Theogenes in Thasos errichteten
Heiligtum auf einem ansehnlichen Opferstock aufgezeichnet ist,
BCH 1940—41 p. 175 ff., 289 f. und REG 1942 p. 353, ordnet
betreffs der dem Heros von seinen Verehrern gewidmeten άπαρχαί
an, Z. 1 ff.: τους θύοντας τώι Θεογένει άπάρχεσθαι εις τον θησαυρόν
μη έλασσον όβολοϋ' τώι δε μη άπαρξαμένωι καθότι προγέγραπται
ένθυμιστόν είναι' τό δε πεσούμενον χρήμα εκάστου ένιαυτοϋ δοθηναι
τώι [ερομνήμονι.
Weitere Beispiele solcher Bestimmungen fiber die Verwendung
alljāhrlich eingehender Ertrāgnisse beizubringen, ist uberflUCig;
stcherlich ist τούτω in dem Auftrage des Ψίθυρος in V. 5 des
Epigrammes:
και τούτω χρησθαι προς έτος είς νηόν Άθήνης
von der in V. 4 geforderten απαρχή zu verstehen und die Ver-
wendung des eingehenden Betrages προς έτος fur den Tempel der
Athene angeordnet.
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Fūnf Epigramme aus Lindos 91
V.
Von einem Weihgedicht Lindos p. 887 f. n. 496, der Zeit von
285 bis 400 η. Chr. zugewiesen («Ēcriture difficile ā dater"), sind
Anfānge von sechs Zeilen geblieben:
εκ πατερών πο-παντοιης σοφι[ηςΕρμη και Μουσα-αλλ ω χρυσειη •&-τουσ8ε δεχου μ.-
ευκαρπ[ια —
BDedicace metrique (hexametres ou distiques?), adressee ā unedēesse; le commencement manque et le sens precis ne peut etredeterminē. Les noms contenus dans la 4 e ligne sont probablementau datif. La derniere ligne (εύκαρπ[ία και — ?) ne fait paspartie de la dedicace; cf. ευτυχώς, qui est quelquefois ajoute a lafin des inscriptions de l'epoque imperiale".
Τούσδε in dem letzten Verse empfiehlt, das Epigramm mit einemHinweis auf das der Athena — diese wird als χρυσείη θ[ύγατερΔιός αίγιόχοιο] angeredet sein — dargebrachte WeihgeschenkerSffnet zu denken, gegeben durch dasselbe Wort mit folgenderBezeichnung des Gegenstandes, am ehesten: Τού;δε τύπου; oder,ohne solche, Τούσδε allein; beschrieben als nFragment d'une minceplaque de marbre. . . Bord conserve ā gauche et au bas" gibt derStein selbst keinen Anhalt zur Bestimmung des Weihgeschenkes.Uber den fiinf Versen, deren Anfānge erhalten sind, wird mehr alsnur einer verloren sein; das Epigramm wird mit einer AussageQber die Weihung, mit Nennung des odeŗ der Weihenden und derG8ttin, der sie das Weihgeschenk darbringen, begonnen haben.Leider erlauben mir die von einer Zeile fiber έκ πατέρων πο- ge-bliebenen diirftigen Reste keine Deutung. Vermutlich riihmt sichder Weihende oder riihmen sich die Weihenden, zwei S6hne einesfiihrenden Hauses, einer von den Vātern ererbten Stellung in derBiirgerschaft, jedenfalls vielseitiger Kunstfertigkeit oder Gelehrsam-keit und besonderer Beziehung zu Hermes und den Musen. Unterder Voraussetzung, daC elegische Distichen vorliegen, versuche ichmit allem Vorbehalt folgende Lesung:
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έκ πατέρων πό[λεως τησδ' επισημότατων? ],
παντοίης σο<ρί|ης μέτοχοι πάσης άρετης τε]
Έρμη και Μούσα[ις Ιξοχα φιλάμενοι]'
άλλ', ώ χρυσείη θ[ύγατερ Διδς αιγιόχοιο],
5 τούσδε δέχου μ[εγάλης εϊνεκεν εύσεβίης].
Εύκαρπ[ας? έποίησεν].
Der erste Pentameter erlaubt keine sichere Ergānzung. Πρώτιστοι
'Ροδίων wfirde — an dem Spondeus in der zweiten Hālfte des
Pentameters nehme ich mit Berufung auf die von mir Wiener
Studien 1939 S. 58 ff. gesammelten Beispiele keinen AnstoB —
die hervorragende Stellung der Weihenden auch dann nicht unan-
gemessen bezeichnen, wenn sie, wie die Betonung ihrer Beziehungen
zu Hermes und den Musen erwarten lāfit, in jungen Jahren stehen;
vgl. in dem Grabgedicht auf Markianos aus Kaišareia, BCH 1909
p. 63 n. 4 3 :
Έρμεΐ και Μούσαις μεμελημένος ένθάδε κεΐμε
Μ[αρκιανός κλεινού θρέμμα τό Νεικιανοϋ ;
in dem aus Hadrianoi in Mysien Epigr. gr. 247 antwortet der im
Alter von dreizehn Jahren verstorbene Klados auf die Frage: άρα
γ' άμουσος:
Ου τέλεον, Μούσαις δ' ού μέγα φεΛάμενος'
Ιζων δ* Ερμεία μεμελημένο;;
vgl. IG XIV 1549 (Epigr. gr. 580) V. 2 : Μούσαις έξοχα φιλαμένωι.
Die Formeln έύσεβείας ένεκεν und εΐνεκεν έύσεβείας sind hāufig.
In der Unterschrift ziehe ich vor, Εύκαρπ[ας] und nicht Εδκαρπ[ος]
oder mit Blinkenberg Εύκαρπ[ία] zu ergānzen, weil die Abbildung
nach dem Pei einen schwachen Schatten zeigt, der auf einen
dreieckigen Buchstaben weisen mag, dessen erster Strich freilich
steiler stehen und etwas tiefer reichen wiirde als in anderen Alphas.
Εύκαρπ[ας] wird eher als der Dichter des Epigrammes der Ver-
fertiger der geweihten τύποι sein.
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