Funktionsdiagnostik nach verschieden operativ versorgten … · Das caput humeri wird durch das...
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Ruhr-Universität Bochum
Chefarzt Prof. Dr. med. W. Haarmann
Dienstort: Martin � Luther � Krankenhaus Bochum Wattenscheid
Abteilung Chirurgie, Visceral � und Unfallchirurgie
Funktionsdiagnostik nach verschieden operativ versorgten Subkapitalen Humerus- und Humerusschaftfrakturen
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr � Universität Bochum
vorgelegt von
Wienand Nelißen
aus Witten
2006
Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr
Referent: Prof. Dr. med. W. Haarmann
Korreferent: PD Dr. med. Marc Wick
Tag der Mündlichen Prüfung: 23.01.2007
1
Inhaltsverzeichnis 1.Einleitung 3 1.1 Fragestellung 4 2. Anatomie, Röntgentechnik, Klassifikation 6 2.1 Anatomie des proximalen Humerus und
Humerusschaftes 6 2.2 Röntgentechnik 7 2.3 Klassifikation 10 3. Therapie von Humerusschaft und
subkapitalen Humerusfrakturen 14
3.1 Intraoperative Lagerung 14
3.2 Zugangswege 14
3.3 Operative Versorgung 15
3.4 Nachbehandlung 21
4. Untersuchungsmethoden 24
4.1 Constant Score 24
4.2 �Disability of arm, shoulder, hand�
(DASH)- Fragebogen 26
2
4.3 Constant Score Fragebogen 29
4.4 DASH Fragebogen 36
5. Statistische Auswertung 41
5.1 Gesamtes Patientenkollektiv 41
5.2 Nachuntersuchte Patienten 49
5.2.1 Humerusschaftfrakturen 50
5.2.2 Subkapitale Humerusfrakturen 52
5.2.3 Gemeinsame Auswertung 55
6. Diskussion 58
6.1 Zusammenfassung 58
6.2 Kritik 66
7. Literaturangaben 68
8. Danksagung 76
9. Lebenslauf 77
3
1. Einleitung Die subkapitale Humerusfraktur sowie die Humerusschaftfraktur
gelten als Problemfrakturen, besonders im hohen Lebensalter [48,
50, 42]. Im Vergleich zu allen erlittenen Frakturen tauchen sie mit
einer Häufigkeit von 3 � 5 % auf [19, 37, 50, 17]. Bei den über 40
jährigen findet sich gar eine Häufigkeit von bis zu 75 %, wobei die
Quantität und die Schwere der Ausprägung mit dem Alter
zunehmend sind. Bei 20 % der Frakturen handelt es sich um
Mehrfragment- bzw. dislozierte Frakturen [7, 17]. Die Inzidenz in
der Gesamtbevölkerung in Deutschland liegt bei ca. 70 / 100000
Ew. pro Jahr, bei den über 40 Jährigen bei ca. 400 / 100000 Ew.
pro Jahr mit einer Dreiviertellastigkeit auf der Seite der Frauen
[19]. Meist stehen Sturzereignisse als Ursache im Vordergrund,
selten finden sich jedoch auch spontane Frakturen bei ossär
metastasierten Karzinomen, bei denen ein leichtes Anpralltrauma
zur Entstehung ausreicht.
Die im fortgeschrittenen Lebensalter zunehmende Osteoporose
und die zunehmende eingeschränkte Fähigkeit, Stürze zu
kompensieren, wird als Grund für die Häufigkeit der Frakturen im
hohen Lebensalter gesehen [19].
Als Problemfrakturen gelten sie aufgrund der beschriebenen
Osteoporose und der schwierigen Retentionsmöglichkeit, da eine
Ossifikation nur langsam abläuft und eingebrachte Implantate nur
noch im kortikalen und unmittelbaren subchondralen Bereich Halt
finden und so eine ausreichende stabile Osteosynthese
erschweren.
4
Auch die oft unterbrochene Blutversorgung des Humeruskopfes
stellt ein Problem dar [19, 42]. So kommt es bei den oben
genannten Frakturen bei ihrer Abheilung zu Humerus-
kopfnekrosen, Pseudoarthrosenbildung sowie Weichteilschäden
und Dislokationen [37, 48, 50, 7].
Die Versorgung dieser Frakturen kann in einer Vielzahl der Fälle
konservativ erfolgen. Wenn jedoch eine ausgeprägte Dislokation
oder eine Mehrfragmentfraktur vorliegt, ist die operative Therapie
oft unausweichlich. Hier reichen die Operationsverfahren von
einfacher Schraubenosteosynthese bis hin zu Humeruskopf-
prothesen [42].
Unabhängig von der Art der Therapie kann die Humerusschaft-
und subkapitale Humerusfraktur und deren Abheilung eine
Verminderung von Lebensqualität für die Patienten bedeuten.
Schmerzen, Einsteifungen und Fehlstellungen zeigen den
Patienten Probleme in der Bewältigung von Alltagssituationen auf
[48, 7, 42].
1.1 Fragestellung
In dieser Arbeit soll die Veränderung der Lebensqualität nach
Humerusschaft- und subkapitaler Humerusfraktur und deren
operativer Versorgung diskutiert werden [42]. Es soll
herausgestellt werden, inwieweit die Patienten von ihrer
operativen Versorgung profitiert haben und sie in alltäglichen
Situationen zurechtkommen, oder ob es durch das erlittene
Trauma zu gravierenden Veränderungen in Leben der Probanden
gekommen ist.
5
Hierzu wurde eine Funktionsdiagnostik nach verschieden operativ
versorgten Frakturen durchgeführt. Es wurden dazu in den Jahren
1997 � 2003 im Martin � Luther � Krankenhaus operierte
Patienten ausgewertet und diesen dann zwei Fragebögen (
Constant Score / DASH [10, 11]) bezüglich ihrer Empfindungen
vorgelegt. Ferner wurde eine Nachuntersuchung, mindestens ein
halbes Jahr nach Osteosynthese, durchgeführt. Die Patienten
konnten Angaben über ihr Schmerzempfinden, über Ein-
schränkungen im alltäglichen sowie sozialen Leben machen. Bei
der Nachuntersuchung wurde Wert auf die Beweglichkeit und die
Kraftausübung gelegt und es wurden Übungen aus dem
alltäglichen Lebensablauf simuliert und bewertet.
Es zeigten sich zum Teil gravierende Einschränkungen bis hin
zur Funktionslosigkeit der betroffenen Seite, wobei jedoch das
fortgeschrittene Lebensalter und die damit verbundene Be-
wegungseinschränkung zu berücksichtigen waren. Zum Teil war
mangelnde Bewegungsfreiheit auch auf die fehlende Compliance
der Patienten zurückzuführen.
6
2. Anatomie, Röntgentechnik, Klassifikation
2.1 Anatomie des proximalen Humerus und Humerusschaftes
Der Humerus (Abb.1) ist ein langer Röhrenknochen, an dessen
distalem Ende sich die Epikondylen anschließen. Proximal
befindet sich das caput humeri mit seinen angrenzenden
Tuberculi minus und majus. Das caput humeri wird durch das
collum anatomicum von der Diaphyse des Humerus getrennt.
Distal der Tuberculi schließt sich das collum chirurgicum an.
Subkapitale Humerusfrakturen finden sich in beiden genannten
colli, mit Mehrzahl jedoch im collum chirurgicum. Der Humerus-
kopf und die cavitas glenoidalis scapulae bilden den knöchernen
Anteil der Schultergelenkes.
Am Tuberculum majus setzen sowohl Mm. supraspinatus und
infraspinatus, als auch M. teres minor an. Dem M. subscapularis
dient das Tuberculum minus als Ansatz. Im medialen Bereich des
Humerusschaftes befinden sich die Ursprünge des M. deltoideus.
Hier verläuft ebenfalls die Rinne, die den N. radialis führt [41, 13].
Von proximal nach distal ist eine physiologische Torsion des
Humerus zu verifizieren. Sowohl der Humerusschaft als auch das
Schultergelenk sind von Muskulatur umschlossen und lassen sich
deshalb nur bedingt palpieren.
Die arterielle Versorgung des proximalen Humerus erfolgt aus den
Aa. circumflexae humeri, die sich in weitere anastomosierene
Arterien aufteilt. Der Oberarmkopf wird in vier Versorgungsgebiete
unterteilt: die beiden Tuberculi, die Kalotte und das mediale
Collumsegment. Bei subkapitalen Humerusfrakturen im Bereich
des collum anatomicum sind die versorgenden Äste der
7
Kopfkalotte besonders gefährdet. Diese ziehen hier in direkter
Nähe zum Tuberculum majus in die Kalotte. Der mediale Bereich
wird durch im Periost verlaufende Anastomosen versorgt. Durch
Frakturierung und damit verbundener Gefäßdurchtrennung kommt
es zu Minderversorgung und damit zur Gefahr einer
Humeruskopfnekrose [41, 35, 13, 9, 31].
Abb.1: Humerus von ventral und dorsal [35]
2.2 Röntgentechnik
Die radiologische Darstellung mit Hilfe der Röntgentechnik ist für
die Diagnostik einer subkapitalen Humerusfraktur und Humerus-
schaftfraktur ausreichend.
Während bei einem Oberarmschaftbruch die Darstellung in zwei
senkrecht aufeinanderstehenden Ebenen genügt, ist die
röntgenologische Veranschaulichung der subkapitalen Humerus-
fraktur aufwendiger.
8
Zunächst wird eine Aufnahme der Schulter in a. � p. Richtung
durchgeführt. Hierbei steht der Patient in einem ca 40° Winkel zur
Bildplatte, um ein flaches anliegen der Scapula zu gewährleisten.
Durch Supination des betroffenen Armes kommt es zu einer
deutlichen Darstellung des Tuberculum majus. Um eine fehlerfreie
Darstellung des glenohumoralen Gelenkspaltes zu erreichen, wird
das Zentrum der Röntgenaufnahme auf das coracoid gerichtet
[13, 38, 28, 45].
Hieran schließt sich die Scapula � Y � Aufnahme an. Diese
verläuft tangential zur spina scapula und steht senkrecht zur a. �
p. Aufnahme. Die Bezeichnung Y � Aufnahme ergibt sich aus dem
resultierenden Bild, auf dem sich die Scapula Y � förmig darstellt
[13, 38, 28].
Die nun durchzuführende axiale Aufnahme dient der Darstellung
der dritten Ebene. Bei liegendem Patienten wird eine kaudo /
kraniale Aufnahme durch das Zentrum des Schultergelenks
angefertig, um die topografische Lage des Kopfes zur Pfanne zu
veranschaulichen und das tuberculum minus darzustellen. Ist
durch schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit der verletzten
Schulter eine solche Aufnahme nicht durchzuführen, bietet sich
die Darstellung nach Velpeau an. Hier sitzt der Patient an den
Röntgentisch gelehnt mit einer Reklination von ca 30°. Die
Aufnahme erfolgt von kranial nach kaudal, wobei sich die
Filmkassette auf dem Röntgentisch befindet. Diese Aufnahme
kann bei ruhiggestelltem Arm erfolgen, und vermeidet
schmerzhafte Bewegungen der verletzten Schulter.
9
Diese drei zueinander senkrecht stehenden Aufnahmen reichen
zur Beurteilung einer Humeruskopffraktur und evtl. operativer
Versorgung aus.
Abb. 2: Röntgentraumaserie a) a. � p. Aufnahme b)scapula � Y � Aufnahme
c) axiale Aufnahme d) Velpeau Aufnahme [13]
Computertomografische Darstellungen sind in der Regel nicht
erforderlich, es sei denn, es handelt sich um eine komplexe
Mehrfragmentfraktur und die CT Aufnahme kann wertvolle
Erkenntnisse bezüglich Reposition oder prothetischer Versorgung
liefern [13, 38, 28].
Bei fraglichen arteriellen Gefäßverletzungen sollte zusätzlich eine
selektive Angiografie durchgeführt werden [13].
10
2.3 Klassifikation
Zur Einteilung der subkapitalen Humerusfraktur und
Humerusschaftfraktur stehen verschiedene Schemata zur Ver-
fügung. Die Schwierigkeit hierbei stellt immer wieder die Re-
produzierbarkeit und Zuverlässigkeit der Ergebnisse dar. Beim
Oberarmschaftbruch bietet sich die AO � Klassifikation an. Hierbei
werden die Frakturen nach Schweregrad, Dislokation, Rotation
und Mehrfragment in verschiedene Gruppen unterteilt.
Abb.3: AO � Klassifikation der Humerusschaftfrakturen [41]
Die subkapitalen Frakturen lassen sich ebenfalls nach der AO -
Klassifikation einteilen.
11
Abb.4: AO Klassifikation der C � Frakturen des proximalen Humerus [45, 18]
Jedoch scheint die AO Klassifikation für wichtige Kriterien, wie
z.B. Reproduzierbarkeit, nicht ausreichend zu sein. Aus diesem
Grund verabschiedete Codman 1934 eine eigene Einteilung, die
von Neer später noch erweitert wurde [13, 38, 28, 31, 3, 45].
Codman teilte den proximalen Humerus in 4 Segmente ein
(Caput, Schaft, Tuberkulum minus und majus) und spricht daher
von 2, 3 und 4 Fragmentfraktur [3, 19, 20]. Sowohl diese Nomen-
klatur, wie auch die Neersche Einteilung finden im klinischen
Alltag Anwendung.
Abb.5: Codman � Klassifikation [19, 20]
12
Auch Neer teilt den Humeruskopf in Segmente ein und spricht von
1 � 4 Segmentfrakturen. Bei dem 1. Segment verläuft die Fraktur
im collum anatomicum, das 2. beschreibt eine Fraktur am
tuberculum minus. Zieht die Fraktur am tuberculum majus
entlang, so spricht man vom 3. Segment und als 4. Segment
verbleibt eine Fraktur im collum chirurgicum.
Abb.6: Neer Schema [13, 38]
Bei einer Verschiebung der Segmente um mehr als 1 cm oder bei
einer Winkelschiefstellung um mehr als 45° bezeichnet Neer die
Fraktur als disloziert.
Liegt die Verschiebung oder Angulation unter den Grenzwerten,
wird die Fraktur als 1 Segmentfraktur bezeichnet. Ist ein Segment
disloziert die übrigen drei stehen jedoch physiologisch, so spricht
man von 2 Segmentfrakturen. Analog dazu sind bei der 3
Segmentfraktur zwei und bei der 4 Segmentfraktur alle vier
Segmente disloziert.
13
Bei der 3 � Fragmentfraktur gilt es zwei Arten zu unterscheiden.
Gemeinsam ist beiden Brüchen die subkapitale Fraktur,
unterschieden werden sie in der Beteiligung der Tuberkulae.
Bei der Fraktur mit Beteiligung des tuberculum majus ist die
Spannbreite sehr groß. Sowohl ein Bruch ohne Dislokation , als
auch einer mit kompletter Verschiebung ist möglich. Bei
Dislokation kommt es zu einer Medialisierung des Schaftes mit
gleichzeitiger Kopfrotation nach innen. Verantwortlich hierfür ist
der Zug des M. subscapularis.
Liegt eine Fraktur mit Beteiligung des tuberculum minus vor, ist
auch hier die Bandbreite der Frakturgestaltung groß. Es kommt
ebenfalls zu einer Schaftdislokation nach medial, aber anders als
bei der Beteiligung mit dem tuberculum majus, wird der
Humeruskopf durch den M. supra-, und infraspinatus nach außen
rotiert
Die 4 � Fragmentfrakturen werden unterteilt in valgisch impaktiert
mit und ohne Lateralverschiebung.
Durch Einstauchung des Kopfes ist aufgrund des Gefäßverlaufes
die Blutversorgung des caput gefährdet. Ist es zur Zerreißung der
versorgenden Arterien gekommen, bleibt nur noch die Möglichkeit
der prothetischen Versorgung.
Bei Frakturen ohne Lateralisierung sind die Tuberculae bei
Impaktierung abgesprengt, nicht aber in Gänze abgerissen. Liegt
jedoch eine Verschiebung in der Horizontalebene vor, ist ein
kompletter Abriss als sicher anzusehen [13, 38, 28, 31, 3, 45, 18,
19, 20, 33, 34, 37].
14
3. Therapie von Humerusschaft- und subkapitalen Humerusfrakturen
3.1 Intraoperative Lagerung
Die Lagerung in der �beach chair position� hat sich als die zu
bevorzugende Methode herauskristallisiert. Bei dem halb
sitzenden Patienten wird der zu operierende Arm frei beweglich
auf einer Armschiene gelagert. Die Armstütze sollte abnehmbar
sein [38, 19, 48, 7].
3.2 Zugangswege
Als Standardzugangsweg zum proximalen Humerus gilt der
deltoideopektorale Weg von ventral. Er verschafft dem Operateur
den größt möglichen Überblick über die Fraktursituation. Hierzu
wird ca. 2 cm caudal der Clavikula und etwa 1 cm lateral des
Proc. coracoideus der Hautschnitt gesetzt. Es schließt sich die
Präparation der V. cephalica an, um dann medial von ihr
zwischen M. deltoideus und M. pectoralis major den Humeruskopf
darzustellen. Da der Arm im Idealfall frei beweglich gelagert wird,
kann durch Abduktion eine Entspannung des Deltoideus erzielt
werden. Zunächst sollte die Schnittführung auf 2 � 5 cm begrenzt
bleiben, da geringfügige Dislokationen keiner größeren Inzision
bedürfen.
Der Zugang kann jederzeit nach distal um 5 � 10 cm erweitert
werden. Der Deltoidmuskel wird dann nicht mehr durch Haken zur
Seite gezogen, sondern gespalten. Man spricht vom �Deltoidsplit�.
Hierdurch wird dem Operateur eine besser Aufsicht auf die
15
entsprechenden Frakturfragmente möglich, wenn gleich das
Risiko einer Läsion des N. axillaris steigt.
Ein distaler Zugangsweg zum Humerus ist ebenfalls möglich.
Hierbei handelt es sich um kleine �Stichinzisionen�, um von distal
K � Drähte oder Humerusnägel einbringen zu können [48, 51, 40].
3.3 Operative Versorgung
Nach Art und Ausmaß der Humerusschaft.- bzw. subkapitalen
Humerusfraktur stehen verschiedene operative Verfahren zur
Verfügung :
a) Schraubenosteosynthese und Kirschner Drähte:
So kann z.B. bei nicht dislozierten Frakturen und Abriss des
Tuberculum majus eine Schraubenosteosynthese mit zwei
eingebrachten Schrauben erfolgen, die das Tuberculum an den
Humeruskopf refixieren.
Zur operativen Versorgung von Humerusschaftfrakturen mit
geringer Dislokation und subkapitalen Frakturen nach Neer II
bietet sich die Osteosynthese mit Hilfe von Kirschner Drähten mit
evtl. zusätzlicher Cerclage an. Hierzu werden die Drähte perkutan
oder offen von distal entweder von Höhe des Deltoideusansatzes
oder von proximal der Condylen in den Humerus eingebracht. Sie
überbrücken nach Reposition den Frakturspalt und stabilisieren so
die Fraktur. Eine vorübergehende Ruhigstellung im Gil-
christverband für mindestens 14 Tage ist jedoch unumgänglich.
16
Eine zusätzliche Komplikation ist die Lockerung und Dislokation
der eingebrachten Drähte [41, 38, 28, 18, 37, 48, 51, 17, 24].
Abb. 7: Humerusschaftfraktur
Abb. 8: K-Drähte mit Cerclage
b) Marknagelung:
Eine weitere Möglichkeit der operativen Versorgung von vor allem
Humerusschaftfrakturen stellen die intramedullären Implantate
dar. Es stehen Verriegelungsnägel mit der Möglichkeit der
distalen und / oder proximalen Verriegelung zur Verfügung.
An unserem Krankenhaus kamen auch Fixion ® � Nägel zum
Einsatz. Diese von proximal oder distal eingebrachten Nägel
überbrücken nach Reposition die Fraktur und werden dann mit ca.
60 bar mit Kochsalzlösung �aufgepumpt�. Der Nagel entfaltet sich
und passt sich an. Der Humerus wird durch diese Methode in
seine nahezu physiologische Position gebracht. Der Nagel kann
im Knochen verbleiben und muß nur bei auftretenden Kom-
plikationen entfernt werden.
17
Hierzu wird der Druck aus dem Fixion ® � Nagel abgelassen und
der Nagel kann ausgeschlagen werden.
Abb. 9: Humerusschaftfraktur rechts
Abb. 10: Fixion® - Nagel
Wie auch bei anderen Marknägeln besteht die Möglichkeit, den
Fixion® - Nagel an seinem Kopfende zu verriegeln.
Der deutliche Vorteil der intramedullären Marknagelung besteht
eindeutig in der frühen Belastbarkeit der Fraktur. Es entfallen die
lange Ruhigstellung und die damit verbundenen postoperativen
Beschwerden.
Kommt es in der Heilungsphase dennoch zu Dislokationen oder
Lockerungen, muß mit Cerclagen oder Schraubenosteosynthesen
gegengewirkt werden.
Trifft man bei den Mehrfragmentfrakturen jedoch auf eine
ausgeprägte Dislokation der Fragmentstücke durch den auf die
Fraktur wirkenden Muskelzug, so gestaltet sich die Reposition und
18
intramedulläre Versorgung schwierig. Eine einfach Marknagelung
ist dann oft nicht ausreichend [41, 38, 28, 19, 37, 27, 46, 30, 25].
c) Plattenosteosynthese
Eine weitere Möglichkeit stellt die Plattenosteosynthese bei
subkapitalen Humerusfrakturen dar. Hierbei stehen zum Einen die
T � Platte und zum Anderen die winkelstabile Platte zur Ver-
fügung.
Bei der Großfragmentplattenosteosynthese mittels T � Platte be-
steht die Gefahr der Lockerung, sowie Durchblutungstörungen
des caput, die durch Verletzungen der kopfversorgenden Äste der
A. circumflexa humeri, die aus der A. axillaris entspringen,
hervorgerufen werden können [43].
Abb.11: Graphische Darstellung der
Durchblutung des proximalen Humerus. 1 = A.
axillaris; 2 = A. circumflexa humeri posterior; 3=
A. circumflexa humeri anterior; 4 = Ramus
ascendens; 5 = Tuberculum majus, 6 =
Tuberculum minus; 7= Ansatz der
Subscapularissehne; 8 = Eintrittstelle des R.
ascendens in den Humerus; 9 = S.
intertubercularis [17]
Die kleinen, anatomisch besser angepassten, winkelstabilen
Platten sind zur Osteosynthese bei Humeruskopffrakturen geeig-
neter, da hierdurch das iatrogene Trauma möglichst klein
gehalten wird. Auch mäßig ausgeprägte Dislokationen einer
19
subkapitalen Humerusfraktur sind durch diese Osteo-
syntheseplatten zu korrigieren. Wenn nach abgeschlossener
Ossifikation das eingebrachte Metall zu keiner Funktionsstörung
oder zu Schmerzen führt, kann dieses im Patienten verbleiben
[41, 38, 28, 3, 19, 20, 37, 50, 42, 17, 2, 47, 32].
Abb.12: Plattenosteosynthese nach
subkapitaler Humerusfraktur
d) Humeruskopfprothese
Ist eine Versorgung durch Reposition und Wiederherstellung der
physiologischen Fähigkeiten des Oberarmes nicht durch die
bisher genannten Methoden zu erreichen, bleibt noch die
Implantation einer Humeruskopfprothese. Gerade beim älteren
Menschen mit osteoporotisch vorbelastetem Knochen und
dislozierten Mehrfragmentfrakturen ist die prothetische Ver-
sorgung Mittel der Wahl. Einige Autoren sehen in ihr auch den
Vorteil der weichteilschonenden Rekonstruktion bei impaktierten
dislozierten Frakturen.
20
Zu beachten sind bei der Implantation die Beibehaltung der
anatomischen Humeruslänge, sowie die Wahl eines Pro-
thesenkopfes, der mit dem humeralen Kopf vergleichbar ist.
Soweit operativ vereinbar, muß bei der Implantation auf die
periostale Verbindung der Rollen mit dem Schaft geachtet
werden. [41, 38, 28, 40, 7, 42, 17].
Abb.13: zementierte Humeruskopfprothese:
a) Mehrfragmentfraktur
b) prothetische Versorgung
e) Wendeldraht
Eine weitere Technik, die jedoch in unserem Hause noch nicht
angewandt wurde, ist die minimal invasive Versorgung mit dem
Wendeldraht. Hierbei wird nach Spaltung des M. deltoideus ein
spiralförmiger Draht in die frakturierten Fragmente eingebracht.
Indiziert ist diese Technik bei nicht dislozierten Typ A2 Frakturen
sowie bei dislozierten subkapitalen Frakturen Typ A2, A3 und B
nach AO Klassifikation. Bei dieser Technik ist eine frühe
funktionelle Rehabilitation ohne Ruhigstellungphase möglich. Es
21
verringert sich ebenfalls das Risiko der Läsion der
kopfversorgenden Gefäße, so dass die Gefahr der Humerus-
kopfnekrose minimiert wird. Ein weiterer Vorteil ist die kurze OP-
Dauer und die schnelle Schmerzfreiheit der Patienten. Eine
Materialentfernung nach erfolgter Konsilidierung der Fraktur ist
nicht nötig und kommt erst bei Beschwerden in Betracht [23].
Abb.14: Positionierung des Wendeldraht
bei subkapitaler Humerusfraktur
[23]
Abb.15: intraoperative Durchleuchtung nach
Wendeldrahtversorgung [23]
3.4 Nachbehandlung
Nach operativer Versorgung wird ein Gilchrist Verband oder
Oberarmbrace angelegt. Hieran schließt sich die physio-
therapeutische Nachbehandlung an. Diese sollte im engen
zeitlichen Zusammenhang stehen, unter Berücksichtigung der
notwendigen Ruhigstellung des Humerus, jedoch nicht länger als
14 Tage. Um einer narbigen Verklebung und Schrumpfung der
Gelenkkapsel des Schultergelenks entgegen zu wirken, beginnt
22
der Patient mit leichten Pendelübungen den Arm zu mobilisieren
[37].
Toleriet dies der Patient, wird ab dem zweiten postoperativen Tag
damit begonnen, den betroffen Arm passiv zu ab � und
adduzieren [28, 3]. Flextion und Extension muß ebenfalls passiv
trainiert werden. Es bleibt das Ziel, bis zur sechsten Woche eine
passive Abduktion bis 90° zu erreichen.
Je nach Versorgungsart kann auch schon mit vorsichtigen
Bewegungen gegen starre Körper, oder die Kraft des
Therapeuten begonnen werden, vorausgesetzt das eingebrachte
Implantat ist übungsstabil bzw. es ist schon zu einer
ausreichenden Konsolidierung der Fraktur gekommen [28].
Ist es gelungen bis zur sechsten Woche Flextion / Extension und
Abduktion / Adduktion aktiv durch den Patienten zu beüben, kann
mit Rotationsbewegungen begonnen werden.
Das vorrangige Ziel der physikalischen Therapie muß es sein,
dass der Patient die nötige Beweglichkeit zur selbstständigen
Körperpflege erreicht. Dazu sollte es dem Patienten möglich sein,
mit der Hand des verletzten Armes Gesäß und Gesichtsschädel
zu erreichen [13, 9].
Die krankengymnastischen Beübungen werden in den ersten
Wochen drei mal, in den darauf folgenden Wochen zwei mal
wöchentlich abgehalten. Dem Verunfallten sollte geraten werden,
die erlernten Übung großzügig und über einen langen Zeitraum in
heimischer Umgebung und ggf. mit sportlicher Unterstützung zu
wiederholen.
23
Wenn bei einer Nachuntersuchung nach ½ oder 1 Jahr
Komplikationen auftreten, die von dem eingebrachten Implantat
stammen können, sollte nach radiologischer Kontrolle eine
Metallexplantation vorgenommen werden [38, 27].
24
4. Untersuchungsmethoden
Zur Beurteilung von Operations � und Therapieerfolg bedarf es
standardisierter Tests und Fragebögen. Auch bei ihnen gilt, dass
sie reproduzierbar und zuverlässig sein sollen. Ebenfalls zu
beachten sind Objektivität und Subjektivität.
Zur Anwendung kamen zwei verschiedene Formen des
Patienteninterviews.
4.1 Constant Score
C. R. Constant entwickelte ein Verfahren mit dem die Arm- und
vor allem die Schulterfunktionen reproduzierbar gemessen
werden können. Er stellte in einem hundert Punkte System einige
Kraft und Bewegungsübungen zusammen, um so das Be-
wegungsausmaß graduieren zu können (Tab 1, 2, 3).
Zunächst versieht er das subjektive Schmerzempfinden des
Patienten mit Punkten mit einer Einteilung von keine Schmerzen
bis starke Schmerzen. Es schließt sich die Beurteilung der
Alltagsaktivitäten an, bei denen die Arbeitsfähigkeit, die Fähigkeit
zur Durchführung von Freizeitaktivitäten sowie Sportverhalten und
der ungestörte Schlaf graduiert wird.
Beim Bewegungsausmaß vergleicht Constant die Erreichbarkeit
verschiedener Körperregionen (Gürtellinie, Xiphoid, Hals,
Scheitel, über den Kopf hinaus) mit der erkrankten versus der
gesunden Seite.
Zusätzlich wird in Winkelzahlen das Ausmaß der Flexion /
Extension und Abduktion / Adduktion gemessen.
25
Die Punkte steigen mit erweitertem Bewegungsausmaß linear an
(Tab 1, 2, 3).
Tab.1: Constant Score: Schmerzempfindung und Alltagsaktivitäten
Schmerzempfindung
keine 15
leichte 10
mäßige 5
starke 0
Alltagsaktivitäten
Aktivitätsniveau:
-voll arbeitsfähig 4
-Freizeit & Sport
uneingeschränkt 4
-ungestörter Schlaf 2
Hand reicht bis:
Gürtellinie 2
Xiphoid 4
Hals 6
Scheitel 8
über Kopf 10
Ebenfalls zur Bewertung kommt die maximale Kraftausübung.
Hierzu wird dem Patienten bei 90° Abduktion eine Schlaufe in der
Höhe des Deltoidansatzes an den Oberarm gelegt, an derem
freiem Ende eine Federwaage befestigt ist. Nun wird die nach
caudal wirkende Kraft langsam erhöht, bis der Patient ihr nicht
mehr entgegen halten kann oder eine Schmerzzunahme
verursacht wird, die die Abduktion nicht weiter erlaubt. Je nach
erreichter Kilogrammzahl werden auch hier Punkte verteilt (Tab
2).
Tab.2: Punkteverteilung nach Kraftausübung
<1 kg 0 7-8 kg 15 2-3 kg 5 8-9 kg 17 3-4 kg 7 9-10 kg 19 4-5 kg 9 10-11 kg 21 5-6 kg 11 11-12 kg 23 6-7 kg 13 >12 kg 25
26
Tab.3: Punkteverteilung nach Bewegungsausmaß
Flexion Abduktion 0-30° 0 0-30° 0 31-60° 2 31-60° 2 61-90° 4 61-90° 4 91-120° 6 91-120° 6 121-150° 8 121-150° 8 151-180° 10 151-180° 10
Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 100 und es werden
immer beide Seiten untersucht, um z.B. altersbedingte Be-
wegungseinschränkungen oder Kraftminderungen zu analysieren
(Tab 1, 2, 3) [10, 24].
Die Bewertung der durch den Patienten erreichten Punkte sieht
wie folgt aus:
100 � 86 sehr gutes Ergebnis
85 � 71 gutes Ergebnis
70 � 56 befriedigendes Ergebnis
unter 55 schlechtes Ergebnis
4.2 �Disability of arm, shoulder, hand� (DASH)- Fragebogen
Der Constant Score beurteilt die messbaren Veränderungen nach
Verletzungen des Oberarmes, die subjektiv empfundenen Folgen
mit evtl. Einschnitten bei der Verrichtung alltäglicher Fähigkeiten
finden durch ihn jedoch keine bzw nur geringe Beachtung. Darum
wurde noch ein Auswertungsbogen hinzugezogen: der DASH �
Fragebogen. Er gibt anhand von 78 Fragen Aufschluss über den
subjektiv empfundenen Gesundheitszustand.
Der in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelte Test
wurde von den nachstehenden Institutionen 1994 gemeinsam
27
entwickelt ( American Academy of Orthopaedic Surgeons,
Institute for Work and Health Toronto, American Association for
Hand Surgery, American Society for Surgery of the Hand,
American Orthopaedic Society for Sports Medicine, American
Shoulder and Elbow Surgeons, Arthroscopy Association of North
America, American Society of Plastic and Reconstructive
Surgeons). Im Jahre 1997 wurde dann eine überarbeitete Version
herausgegeben [11]. Dieser standardisierte international gültige
Fragebogen sorgt für Kompatibilität und Vergleichbarkeit einzelner
Studien. Diese überarbeitete Version wurde ins Deutsche über-
setzt. Hierbei durchläuft sie die verschiedenen Kontrollapparate.
Es wird eine Rückübersetzung vorgenommen, eine Begut-
achterkommission wird eingeschaltet, Laienevaluationen kommen
zum Einsatz usw.
In der Originalform des DASH wird eine Datenerhebung direkt
nach Unfallereignis bzw direkt nach einer durchgeführten
Operation vorgenommen. Die zweite Datenerhebung schließt sich
dann ein halbes bis ein Jahr später an.
Da dieser Arbeit eine retrospektive Datenerhebung mit
anschließender Kontrolluntersuchung zu Grunde liegt, wurde nur
der zweite Teil des DASH zur Anwendung gebracht. Spezielle
Fragen zur Hand entfielen ebenfalls. Zunächst wurden Fragen
bezüglich des gesundheitlichen Allgemeinzustandes gestellt, um
Beeinflussungen, denen andere Erkrankungen zugrunde liegen,
zu eruieren.
Besondere Aufmerksamkeit ist beim Diabetes mellitus, bei
Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, malignen Erkrank-
ungen und Arthrosen gefordert. Die Patienten sollten zusätzlich
28
Angaben machen, ob sie sich mit diesen Erkrankungen in
ärztlicher Behandlung befinden.
Die Probanden wurden zur Einschätzung ihres Gesundheits-
zustandes sowie Allgemeinzustandes aufgefordert, ferner sollten
sie einen Vergleich zum Zeitpunkt vor dem Unfall und der
Operation und der jetzigen Situation anstellen. Im Weiteren
wurden Schwierigkeiten in der Ausübung alltäglicher Tätigkeiten
und Schmerzintensitäten abgefragt und mit einem Punktesystem
von 1 � 5 bewertet. Hierzu zählten z.B. das Heben von Ein-
kaufstaschen, Schreiben, Gegenstände über Kopfhöhe anheben,
Haar- und Rückenhygiene oder das selbstständige Anziehen
eines Pullovers. Es schließen sich Fragen zu Einschränkungen im
sozialen Umfeld z.B. im Umgang mit Freunden und
Freizeitaktivitäten an, ebenfalls nach einem 5 Punkte Wertungs-
system, in das auch die Frage nach Schlafstörungen einfließt. Die
ausgewerteten Fragen lassen sich am Ende zu einem DASH
Score errechen.
Rohwerte � niedrigst möglicher Rohwert
mögliche Spanne des Rohwerts/100
= DASH Score
Die Fragen sind so gewählt, dass sie leicht verständlich sind und
vom Patienten ausreichend beantwortet werden können.
Zusätzlich ist der Patient aufgefordert, seine Erwartungen an die
Therapie anzugeben und ob diese im bisherigen Verlauf erzielt
wurden [11].
29
4.3 Constant Score Fragebogen
Datenerfassungsbogen
Laufende Nummer: Name: Vorname: Geburtsdatum: . . Strasse: Wohnort: Telefonnummer: Krankenkasse: Hausarzt: Adresse: Telefonnummer: Anamnese: Unfallhergang: Diagnostik: ! auswärtiges Krankenhaus / Arzt Datum ___.___._____ Anschrift:
30
! Martin Luther Krankenhaus Datum von ___.___._____ bis ___.___._____ Symptome: ! Schwellung ! Ruheschmerz ! Hämatome ! Belastungsschmerz ! Neurologische Ausfälle (Radialislähmung) ! Gefäßverletzung ! V.cephalika !Krepitation ! A.brachialis ! Druckschmerz !A.axillaris ! Dislokation ! Bewegungseinschränkung ! funktionell ! schmerzhaft ! Sonstige ! Sonstige Bildgebend: ! Röntgen ! CT ! MRT ! Sonstige Labor: !BSG mm/h !Vit D !CRP mg/l !Phosphat mg/dl !Hb g/dl !Tumormarker !Calcium mmol/l !Sonstige !aP U/l ! alle Werte im Normbereich Befund: ! Trauma direkt !Trauma indirekt !Osteoporose seit______ ! pathologische Fraktur ! drohende path. Fraktur Primarius: ! Mammaca !Hypernephrom !Schilddrüsenca ! Sonstige
31
Staging:_________ !Sonstige____________________________________________________________ _ Lokalisation/Form Humerus: ! rechts !links !Querfraktur !subkapital !Schaft !Trümmerfraktur !offene !geschlossen !Spiralfraktur !Einteilung Neer_______________ !AO-Klass___________ ! Sonstiges: !zusätzliche Metastasen:______________________________________________________ erstmals bemerkt ___.___._____ KH/Arzt: Therapie: !konservativ
!Reposition !Baycast Manschette !Gipsruhigstellung !Gewichtsextension mit Hanging
cast !Gilchrist !KG !Desault !Sonstige
!OP Datum ___.___.______ Operateur:_________________________ OP Dauer: ________________________ !Marknagelung !Bündelnagelung !TLN !winkelstabile Humerusplatte !Verriegelung (Seidel) !Fix. ex. !UHN !Kopfprothese !Fixionnagel ! Reposition !offen !geschlossen !Sonstige_________________________
32
!post OP !Gipsruhigstellung !Gilchrist !KG !Sonstige ____________________________________________________________ Verlauf: !auswärtiges KH/ Arzt____________________________________________________ !MLK Befund: Komplikationen: !Wundinfektion !Blutungen !Wundheilungsstörungen !Sensibilitätsverlust !Thrombose / Embolie !Durchblutungsstörungen !Materialermüdung !Radialisläsion !Pseudarthrose !Gefäßläsion_________________________ !Humeruskopfnekrose !Schultersteife ! Bewegungseinschränkung: Nachuntersuchung: Martin Luther Krankenhaus Datum ___.___._____ Bildgebend: ! Röntgen ! CT ! MRT ! Sonstige Labor: !BSG mm/h !Vit D !CRP mg/l !Phosphat mg/dl !Hb g/dl !Tumormarker
33
!Calcium mmol/l !Sonstige !aP U/l Constant Score:
gesamt:
Alltagsaktivität:
!voll arbeitsfähig 4 !Freizeit & Sport ohne Einschränkung 4 __________ !ungestörter Schlaf 2 rechts : Schmerz:
!keinen 15 !leicht 10 !mäßig 5 !stark 0 __________
Die Hand reich bist: !Gürtellinie 2 !Xiphoid 4 !Hals 6 !Scheitel 8 !über Kopf 10 __________ Elevation( )Flextion: !0-30/ 0 !31-60/ 2 !61-90/ 4 !91-120/ 6 !121-150/ 8 !151-180/ 10 __________ Elevation( )Abduktion: !0-30/ 0 !31-60/ 2 !61-90/ 4 !91-120/ 6 !121-150/ 8 !151-180/ 10 __________ Außenrotation: !Hand am Hinterkopf mit Ellenbogen nach vorne 2 !Hand am Hinterkopf mit Ellenbogen nach unten 2 !Hand auf dem Scheitel mit Ellenbogen nach vorne 2 !Hand auf dem Scheitel mit Ellenbogen nach unten 2 !Volle Elevation vom Scheitel ausgehend 2 __________ Innenrotation: !Handrücken auf Außenseite des OS 0 !Handrücken auf Gesäß 2 !Handrücken auf lumbosakralem Übergang 4 !Handrücken auf Gürtellinie 6 !Handrückenauf 12 BWK 8 !Handrücken zwischen den Schulterblättern (th7) 10 __________ Kraft: !>1kg/0 !2-3kg/5 !3-4kg/7 !4-5kg/9 !5-6kg/11 !6-7kg/13 !7-8kg/15 !8-9kg/17 !9-10kg/19 !10-11kg/21 !11-12kg/23 !<12kg/25 __________ Total: /100
34
links: Schmerz:
!keinen 15 !leicht 10 !mäßig 5 !stark 0 __________
Die Hand reich bist: !Gürtellinie 2 !Xiphoid 4 !Hals 6 !Scheitel 8 !über Kopf 10 __________ Elevation( )Flextion: !0-30/ 0 !31-60/ 2 !61-90/ 4 !91-120/ 6 !121-150/ 8 !151-180/ 10 __________ Elevation( )Abduktion: !0-30/ 0 !31-60/ 2 !61-90/ 4 !91-120/ 6 !121-150/ 8 !151-180/ 10 __________
Außenrotation:
!Hand am Hinterkopf mit Ellenbogen nach vorne 2 !Hand am Hinterkopf mit Ellenbogen nach unten 2 !Hand auf dem Scheitel mit Ellenbogen nach vorne 2 !Hand auf dem Scheitel mit Ellenbogen nach unten 2 !Volle Elevation vom Scheitel ausgehend 2 __________ Innenrotation: !Handrücken auf Außenseite des OS 0 !Handrücken auf Gesäß 2 !Handrücken auf lumbosakralem Übergang 4 !Handrücken auf Gürtellinie 6 !Handrückenauf 12 BWK 8 !Handrücken zwischen den Schulterblättern (th7) 10 __________ Kraft: !>1kg/0 !2-3kg/5 !3-4kg/7 !4-5kg/9 !5-6kg/11 !6-7kg/13 !7-8kg/15 !8-9kg/17 !9-10kg/19 !10-11kg/21 !11-12kg/23 !<12kg/25 __________ Total: /100 Befund: Weitere Maßnahmen
35
!operative Metallentfernung !Re OP nach Materialermüdung !Re OP nach erneuter Fraktur !KG Weiterer Verlauf/ weiteres Verfahren: Bemerkungen/ Sonstiges:
36
4.4 DASH Fragebogen
Fragebogen 1. Bitte geben Sie in der ersten Spalte mit � ja� oder � nein� an, ob die jeweilige Erkrankung auf Sie zutrifft. Ist dies der Fall, dann markieren Sie bitte in der zweiten Spalte, ob Sie deswegen Medikamente einnehmen oder in Behandlung sind. In der dritten Spalte beantworten Sie bitte, ob Sie durch diese Gesundheitsstörung in Ihren Alltagstätigkeiten eingeschränkt sind.
2. Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen beschreiben?
Ausgezeichnet sehr gut gut weniger gut schlecht ! ! ! ! !
3. Im Vergleich zum Zeitpunkt nach der Operation, wie würden Sie Ihren derzeitigen Gesundheitszustand bezeichnen?
viel besser ! etwas besser ! etwa genauso !
etwas schlechter ! viel schlechter !
4. Im Vergleich zum Zeitpunkt vor dem Unfall, wie würden Sie Ihren derzeitigen Gesundheitszustand bezeichnen
viel besser ! etwas besser !
Trifft dies auf Sie zu ?
Sind Sie deswegen in Behandlung?
Werden Sie dadurch eingeschränkt?
Diabetes ja nein ja nein ja nein Nierenerkrankung ja nein ja nein ja nein Lebererkrankung ja nein ja nein ja nein Krebs ja nein ja nein ja nein Arthrose ja nein ja nein ja nein
Sonstige Erkrankung ja nein ja nein ja nein
37
etwa genauso ! etwas schlechter ! viel schlechter !
5. Hatten Sie in den vergangenen 4 Wochen aufgrund Ihrer körperlichen Gesundheit irgendwelche Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause?
Schwierigkeiten Ich konnte nicht so lange wie üblich tätig sein ja nein Ich habe weniger geschafft als ich wollte ja nein Ich konnte nur bestimmte Dinge tun ja nein Ich hatte Schwierigkeiten bei der Ausübung ja nein Wie stark waren Ihre Schmerzen in den vergangenen 4 Wochen? Ich hatte keine Schmerzen ! sehr leicht ! leicht ! mäßig ! stark ! sehr stark ! 6. Haben diese Schmerzen Sie in den vergangenen 4 Wochen bei der Ausübung Ihrer alltäglichen oder beruflichen Tätigkeiten behindert? überhaupt nicht ! ein wenig ! mäßig ! ziemlich ! sehr ! 7. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie den Rest Ihres Lebens mit den jetzigen Beschwerden verbringen müssten? sehr unzufrieden ! einigermaßen unzufrieden ! neutral ! einigermaßen zufrieden ! sehr zufrieden !
38
8. Bitte schätzen Sie Ihre Fähigkeit ein, wie Sie folgende Tätigkeiten in den vergangenen 4 Wochen durchgeführt haben, indem Sie die entsprechende Zahl ankreuzen. keine
Schwierigkeitgeringe Schwierigkeit
mäßige Schwierigkeit
erhebliche Schwierigkeit
nicht möglich
anstrengende Tätigkeit (Sport, schwere Gegenständheben)
1 2 3 4 5
mittelschwere Tätigkeit (kegeln, staubsaugen)
1 2 3 4 5
leichte Tätigkeiten (Karten spielen;Stricken)
1 2 3 4 5
Einkaufstasche heben und tragen
1 2 3 4 5
verschlossenes Glas öffnen
1 2 3 4 5
Schreiben 1 2 3 4 5
Schlüssel umdrehen
1 2 3 4 5
Mahlzeit zubereiten
1 2 3 4 5
Gegenstand über Kopfhöhe heben
1 2 3 4 5
Gartenarbeit 1 2 3 4 5
Gegenstand über 5 kg tragen
1 2 3 4 5
Haare waschen 1 2 3 4 5
Rücken waschen 1 2 3 4 5
Pullover ausziehen
1 2 3 4 5
Tätigkeiten mit viel Bewegung ( Tennis, Federball)
1 2 3 4 5
Tätigkeiten mit Druck und Stoß (Hämmern, Golf, Tennis)
1 2 3 4 5
39
9. In welchem Ausmaß haben Ihre Schulter-, Arm- oder Handprobleme Ihren normalen sozialen Aktivitäten mit Familie, Freunden, Nachbarn oder anderen Gruppen in der letzten Zeit beeinträchtigt? Überhaupt Ein wenig Mäßig Ziemlich Sehr nicht 1 2 3 4 5 10. Waren Sie in der vergangenen Woche durch Ihre Schulter-, Arm- oder Handprobleme in Ihrer Arbeit oder anderen alltäglichen Aktivitäten eingeschränkt? Überhaupt Ein wenig Mäßig Ziemlich Sehr nicht 1 2 3 4 5 11. Bitte schätzen Sie die Schwere der folgenden Beschwerden während der letzten Woche ein. Keine Leichte Mäßige Starke Sehr starke Schmerzen in Schulter, Arm oder Hand
1 2 3 4 5
Schmerzen in Schulter, Arm oder Hand, während der Ausführung einer bestimmten Tätigkeit
1 2 3 4 5
Kribbeln (Nadelstiche) in Schulter, Arm oder Hand
1 2 3 4 5
Schwächegefühl in Schulter, Arm oder Hand
1 2 3 4 5
Steifheit in Schulter, Arm oder Hand
1 2 3 4 5
12. Wie groß waren Ihre Schlafstörungen in der letzten Woche, aufgrund von Schmerzen im Schulter-, Arm- oder Handbereich? Keine Schwierig-
keiten
Geringe Schwierig-
keiten
Mäßige Schwierig-
keiten
Erhebliche Schwierig-
keiten
Nicht möglich
1 2 3 4 5
40
13. Die folgenden Fragen beziehen sich auf den Einfluss Ihres Schulter-, Arm- oder Handproblems bei Ihrer Arbeit. Bitte kreuzen Sie die Zahl an, die Ihre körperlichen Fähigkeiten in der vergangenen Woche am besten beschreibt. Hatten Sie irgendwelche Schwierigkeiten: Keine
Schwierig- keiten
Geringe Schwierig-
keiten
Mäßige Schwierig-
keiten
Erhebliche Schwierig-
keiten
Nicht möglich
In der üblichen Art und Weise zu arbeiten?
1 2 3 4 5
Aufgrund der Schmerzen in Schulter, Arm oder Hand Ihre übliche Arbeit zu erledigen?
1 2 3 4 5
So gut wie Sie es möchten, zu arbeiten?
1 2 3 4 5
Die bisher gewohnte Zeit mit Ihrer Arbeit zu verbringen?
1 2 3 4 5
14. Geschlecht: _ Männlich
_ Weiblich 15. Leben Sie: _ Allein
_ Mit Partner /Partnerin
_ Im Mehrpersonenhaushalt 16. Wohnen Sie mit jemandem zusammen, der für Sie sorgen kann? _ Ja
_ Nein [11]
41
5. Statistische Auswertung 5.1 Gesamtes Patientenkollektiv
Bearbeitet wurden in dieser Studie 110 Patienten, die sich von
1997 bis 2003 eine subkapitale Humerusfraktur oder eine
Humerusschaftfraktur zugezogen haben und auf verschiedene Art
versorgt wurden. Es gilt eine Funktionsdiagnostik nach
verschiedenen osteosynthetischen Verfahren durchzuführen und
die objektive, sowie subjektive Situation der Patienten zu
bestimmen. Diese schließt den Allgemeinzustand auch im
Hinblick auf Begleiterkrankungen mit ein.
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 64,7 und der Median
bei 67 Jahren. Davon verunfallten 29 Männer und 81 Frauen. Von
den Untersuchten zogen sich 33 eine Oberarmschaftfraktur zu,
wovon 11 bei Männern ( 6 links / 5 rechts ) und 22 bei Frauen ( 7
rechts / 15 links ) zu verifizieren waren. Eine subkapitale Fraktur
fand sich bei 77 Patienten, davon 20 bei Männern ( 11 rechts / 9
links ) und 57 bei Frauen ( 24 rechts / 33 links ).
81
29
22
11 57
20
0
20
40
60
80
100
120
Patientengesamt
Humerus-schaftfraktur
SubkapitaleHumerusfraktur
MännerFrauen
Abb. 16: gesamtes Patientenkollektiv von 1997 bis 2003
42
Es wurde bei 17 Patienten eine Humeruskopfprothese implantiert
( Männer 4 / Frauen 13 ) bei denen es 5 mal ( 29% ) zu Kom-
plikationen kam und die Prothese explantiert oder gewechselt
wurde. Die OP Zeit dauerte im Durchschnitt 83 Minuten und die
Liegezeit der Patienten war durchschnittlich 23 Tage. In der
Mehrzahl handelte es sich nach Neer Klassifikation um Neer IV
Frakturen ( 4 mal Neer III, 6 mal Neer IV, 4 mal Neer 5 und 3 mal
Neer 6 ) bzw nach AO Klassifikation um C2 Frakturen ( 4 mal A3,
3 mal C1, 6 mal C2, 4 mal C3).
17
4
13
5
0
5
10
15
20
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 17: Humeruskopfprothesen
46
4 3 4 36
4
0
2
4
6
Neer III Neer IV Neer V Neer VI A3 C1 C2 C3
Abb. 18: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei Humeruskopfprothesen
Mit einer winkelstabilen Platte wurden 21 Patienten ( Männer 3 /
Frauen 18 ) versorgt und es wurde 8 mal ( 38 % ) eine
Metallentfernung im weitern Verlauf durchgeführt. Die OP Zeit bei
der Erstoperation lag hier bei 64 Minuten und der Aufenthalt
43
erstreckte sich auf durchschnittlich 15 Tage. Die meisten der
Untersuchten hatten eine Neer III ( 5 mal Neer II, 11 mal Neer III,
3 mal Neer IV und 2 mal Neer 5 ) bzw. A3 Fraktur ( 3 mal A2, 8
mal A3, 1 mal B1, 3 mal B2, 1 mal C1, 5 mal C2 und 1 mal C3 ).
21
3
18
8
0
5
10
15
20
25
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 19: Winkelstabile Platten
5
11
32
3
8
1
3
1
5
1
0
2
4
6
8
10
12
NeerII
NeerIII
NeerIV
NeerV
A2 A3 B1 B2 C1 C2 C3
Abb. 20: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei winkelstabiler Platte
Die Versorgung mit einer LCDC Platte erfolgte 11 mal ( Männer 4
/ Frauen 7 ) bei denen es 4 mal ( 36 % ) im weitern Verlauf zur
Explantation kam. Es wurden 73 Minuten für die Operation
benötigt und die Patienten blieben 26 Tage in stationärer
Behandlung. Die 11 Frakturen wurden nach Neer ( 3 mal Neer II,
44
5 mal Neer III, 2 mal Neer IV und 1 mal Neer V ) bzw AO -
Klassifikation ( 3 mal A1, 1 mal A2, 2 mal A3, 2 mal B2, 2 mal C1
und 1 mal C3) eingeteilt.
11
4
7
4
0
2
4
6
8
10
12
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 21: LCDC Platte
3
5
2
1
3
1
2 2 2
1
00,5
11,5
22,5
33,5
44,5
5
NeerII
NeerIII
NeerIV
NeerV
A1 A2 A3 B2 C1 C3
Abb. 22: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei LCDC Platten
Die einfache Schraubenosteosynthese erfolgte 13 mal ( Männer 6
mal / Frauen 7 mal ) mit Metallentfernung bei 6 Patienten ( 46 % )
im weitern Verlauf. Im Durchschnitt brauchte es 62 Minuten für die
Fixation mit einer anschließenden Liegedauer von 22 Tagen.
Nach Klassifikation fielen jeweils 4 Frakturen unter Neer II,III und
45
5 Frakturen unter Neer IV bzw 5 unter A1, 2 unter A2, 1 unter A3,
2 unter B1, 1 unter C1 und 1 unter C3.
13
67
6
02468
101214
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 23: Schraubenosteosynthese
4 4
5 5
2
1
2
1
2
00,5
11,5
22,5
33,5
44,5
5
NeerII
NeerIII
NeerIV
A1 A2 A3 B1 C1 C3
Abb. 24: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei Schraubenosteosynthese
Zur Bündelnagelung nach Frakturereignis eigneten sich 25
Patienten ( Männer 7 / Frauen 18 ), wovon es bei 11 ( 44 % )
aufgrund von Metalldislokationen im Verlauf zur Metallentfernung
kam. Die OP Zeit lag ähnlich der der Schraubenosteosynthese bei
67 Minuten im Durchschnitt und die Patienten mussten 15 Tage
im Krankenhaus verbleiben. Die Mehrzahl wurden nach Neer III
bzw. A3 eingeteilt
46
( 6 mal Neer II, 8 mal Neer III, 5 mal Neer IV und 3 mal Neer V
bzw. 5 mal A1, 4 mal A2, 7 mal A3, 3 mal B2, 2 mal C1, 2 mal C2
und 2 mal C3).
25
7
18
11
0
5
10
15
20
25
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 25: Bündelnagelung
6
8
5
3
5
4
7
3
2 2 2
0
1
2
3
4
5
6
7
8
NeerII
NeerIII
NeerIV
NeerV
A1 A2 A3 B2 C1 C2 C3
Abb. 26: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei Bündelnagelung
Der Fixionnagel bzw. ein UHN kamen 12 mal zum Einsatz ( 4
Männer / 8 Frauen ) und hatte mit 3 maliger Reoperation ( 25 % )
die niedrigste Komplikationsrate. Die Operationszeit blieb mit 44
Minuten im Durchschnitt gut 20 Minuten unterhalb der anderen
Osteosyntheseverfahren. Die Krankenhausliegezeit belief sich auf
11 Tage im Schnitt. Allerdings handelte es sich bei den versorgten
47
Frakturen bei fast allen um reine Humerusschaftfrakturen ( 4 mal
A1, 2 mal B1 und 6 mal B2 ) wohingegen die anderen Verfahren
auch subkapitale Oberarmbrüche operative versorgten.
12
4
8
3
0
2
4
6
8
10
12
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 27: Fixion und UHN
4
2
6
0
1
2
3
4
5
6
A1 B1 B2
Abb. 28: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei Fixionnagel und UHN
Die Osteosynthesen mit Ziffkonägeln, K � Drähten und
Spickdrähten sollen an dieser Stelle zusammen gefasst werden.
Somit beläuft sich ihre Summe auf 21 Fälle ( 8 Männer / 13
Frauen ). Zwanzig Patienten ( 95 % ) mussten nachoperiert
werden. In fast allen Fällen handelte es sich um Dislokationen der
Nägel mit zum Teil deutlicher Bewegungseinschränkung oder
Perforation durch die Haut. Im Schnitt wurden für die Versorgung
48
86 Minuten benötigt und die Patienten 22 Tage hospitalisiert. Die
Fraktureinteilung bietet die gesamte Bandbreite der Klas-
sifikationen ( 3 mal Neer I, 4 mal Neer II, 5 mal Neer III, 7 mal
Neer IV und 2 mal Neer V bzw. 5 mal A1, 4 mal A2, 3 mal A3, 1
mal B1, 2 mal B2, 2 mal C1, 2 mal C2, und 2 mal C3 ).
21
8
13
20
0
5
10
15
20
25
Patienten gesamt Männer Frauen Nachoperation
Abb. 29: Ziffko-, K- Draht und Spickdraht
3
4
5
7
2
5
4
3
1
2 2 2 2
0
1
2
3
4
5
6
7
NeerI
NeerII
NeerIII
NeerIV
NeerV
A1 A2 A3 B1 B2 C1 C2 C3
Abb. 30: Einteilung nach Neer und AO Klassifikation bei Ziffko-, K-Draht und Spickdraht
49
5.2 Nachuntersuchte Patienten
Alle 110 Patienten wurden zur Nachuntersuchung einbestellt,
allerdings antworteten nur 61 der Angeschriebenen ( 55 % ). Ein
Teil der Patienten ( 7 ) war weder über den weiterbehandelnden
Chirurgen, noch über den Hausarzt zu erreichen und fünf
Patienten standen aufgrund eines Wohnortwechsels nicht zur
Nachuntersuchung zur Verfügung. Bei den 49 Patienten, die sich
auf das Anschreiben zur Nachuntersuchung nicht gemeldet
haben, konnte der weitere Verlauf bei 37 Patienten anhand von
Akten nachvollzogen werden. Die erhobenen Daten wurden bei
der allgemeinen Auswertung berücksichtig, jedoch wurden diese
Daten aufgrund der fehlenden Untersuchung nicht in die spezielle
Auswertung der nachuntersuchten Patienten aufgenommen.
Ebenfalls nicht mit in die spezielle Auswertung aufgenommen
wurden 14 verstorbene Patienten ( 22 % ), wovon sich 8 Patienten
eine Humerusschaftfraktur und 6 Verstorbene eine subkapitale
Humerusfraktur zugezogen hatten.
Bei den insgesamt 61 Nachuntersuchten handelt es sich bei 24 %
(16 ) um Männer und 72 % ( 45 ) um Frauen. Eine Schaftfraktur
zogen sich 20 und eine subkapitale Fraktur 41 Patienten zu. Das
Durchschnittsalter dieser Probanden lag bei 69 Jahren mit einer
Altersspanne von 41 � 90 Jahren.
Zunächst werden die Oberarmschaftfraktur und die subkapitale
Oberarmfraktur einzeln ausgewertet.
50
5.2.1 Humerusschaftfrakturen
Bei den Schaftfrakturen findet sich eine Punkteverteilung nach
dem Constant Score zwischen 12 und 100 Punkten ( bei 0 bis 100
möglichen ). Hier gilt: je höher die erreichte Punktzahl, desto
beweglicher und kräftiger ist der Patient mit der betroffenen Seite
nach objektiver Bewertung. Im Durchschnitt erzielten die
Untersuchten eine Punktezahl von 66 und liegen damit über 50%
der möglichen Bewegungsfreiheit bzw. erreichten Kraft-
aufwendung der betroffenen Seite. Der Median liegt bei 67
Punkten.
12
25
34
49
50
54
55
62
64
69
69
75
79
88
88
89
93
96
100
66
62
67
Patie
nten
Punkte
Abb. 31: Constant Score der Humerusschaftfrakturen. Median 67; Mittelwert 66 bei 20 Patienten
51
Es folgte dann die Bewertung nach DASH. Hierbei beschreibt eine
niedrige Punktzahl das subjektive Wohlbefinden der Patienten.
Die erreichte Punktzahl liegt in einer Bandbreite von 0 bis 86
Punkten. Im Schnitt wurden 31 Punkte erreicht. Der Median lag
bei 28 Punkten.
000
212
1717
1925
2932
343738
555859
7286
3128
27
Patie
nten
Punkte
Abb. 32: DASH Score der Humerusschaftfrakturen. Median 28; Mittelwert 31 bei 20
Patienten
Bei den Ergebnissen aus dem Constant Score und dem DASH
Score setzen sich die Daten aus objektiven und subjektiven Be-
wertungen zusammen. So fließen in die DASH Bewertung noch
der Allgemeinzustand, Begleiterkrankungen, Schmerzen und
persönliche Schicksalsschläge mit ein, die beim Constant Score
fast gar keine Bedeutung finden.
Aus diesem Grund werden der Allgemeinzustand, die
Schmerzempfindung und die Zufriedenheit der Patienten noch
einmal einzeln erarbeitet.
Diese drei Komponenten sollen nach einem Notenverfahren von 1
bis 5 erschlossen werden, wobei 1 sehr gut und 5 sehr schlecht
52
bedeutet. Es wurden in allen drei Bereichen das
Benotungsspektrum voll ausgeschöpft und anschließend die
Durchschnittswerte ermittelt.
Für den Allgemeinzustand ergibt sich eine Gesamtnote von 2,5.
Die Schmerzintensität beläuft sich auf 1,7 und die Gesamt-
zufriedenheit der Untersuchten beläuft sich auf 2,2. Zusammen
ergibt dieses ein gutes subjektives Ergebnis mit der Note 2,1 [Tab
4].
Bei der operativen Versorgung kamen die Bündelnagelung, Ziffko
Drähte, LCDC � Platten sowie der Fixionnagel zum Einsatz.
Unabhängig des gewählten Osteosynthesematerials waren die
Ergebnisse von den Patienten positiv bewertet worden. Bei der
Ziffko � bzw. Bündelnagelung war jedoch bei jedem Patienten
eine erneute operative Therapie nötig, zu Einen aufgrund von
Dislokationen zum Anderen bei einsetzender Schmerz-
symptomatik. Bei der Versorgung mit dem Fixionnagel war einmal
eine erneute Operation indiziert.
5.2.2 subkapitale Humerusfrakturen
Die erreichten Punkte nach Constant Score bei den subkapitalen
Humerusfrakturen liegen zwischen 25 und 98 mit einer
Durchschnittspunktzahl von 60 und liegt damit über 50 %. Der
Median beläuft sich auf 56 Punkte.
53
2525
272929
313131
3737
3940
42434445
475152
5456
586868
717373
757677
8182
8586
90929293
9596
9860
56
Patie
nten
Punkte
Abb. 33: Constant Score der subkapitalen Humerusfrakturen.Median 56; Mittelwert 60
bei 41 Patienten
Die Auszählung nach DASH mit einem Punktebereich zwischen 0
und 82 liegt im Durchschnitt bei 36 Punkten im einem Median von
34 Punkten.
54
000000
38
101212
141516
1819
242525
303435
3737
424546
5158
6064
696970
7272
7579
828383
3634
Patie
nten
Punkte
Abb. 34: DASH Score der subkapitalen Humerusfrakturen. Median 34; Mittelwert 36 bei
41 Patienten
Auch hier wurden der Allgemeinzustand, der Schmerz und die
Zufriedenheit noch einmal einzeln ausgezählt und ergaben die
Durchschnittsnoten 2,4, 2,2 und 2,9 mit einer Gesamtnote von
2,5.
55
Bei den subkapitalen Humerusfrakturen kamen die Bündel-
nagelung, winkelstabile Platten, Ziffko Drähte, Schrauben und
Humeruskopfprothesen zum Einsatz. Hier wurden die erreichten
Operationsziele ebenfalls unabhängig vom Material als durch-
schnittlich gut beurteilt, mit Ausnahme der Humeruskopf-
prothesen. Die Beurteilung der Patienten mit Prothese fiel in 90 %
der Fälle schlecht aus.
5.2.3 gemeinsame Auswertung
Fügt man nun beide getrennt voneinander ausgewerteten
Frakturtypen zusammen, ergibt sich nach Constant Score eine
objektive Bewertung der Funktionalität mit 62 Punkten im Mittel
( Median 62 Punkte) und eine Subjektive nach DASH mit 35
Punkten ( Median 30 Punkte).
Der Allgemeinzustand schließt mit der Note 2,4, der Schmerz mit
1,9 und die Zufriedenheit mit 2,5 ab. Das ergibt die Gesamtnote
von 2,2.
Tab. 4: Zusammenstellung der Einzelergebnisse bei 61 Patienten
Constant Score DASH Allgemeinzustand Schmerz Zufriedenheit Humerusschaftfraktur 66 31 2,5 1,7 2,2 Spanne 12 - 100 0 - 86 Subkapitale Humerusfraktur 60 36 2,4 2,2 2,9 Spanne 25 - 98 0 - 83 Zusammen 62 35 2,4 1,9 2,5
56
12252525
272929
313131
343737
3940
42434445
4749505152
54545556
586262
6468686969
717373
75757677
798182
8586
88888990
92929393
959696
98100
6262
Patie
nten
Punkte
Abb. 35: Constant Score gesamt, Median 62; Mittelwert 62 bei 61 Patienten
57
000000000
23
810
121212
1415161717181919
24252525
272930
32343435
37373738
424546
5155
58585960
64696970
727272
7579
828383
8635
30
Patie
nten
Punkte
Abb. 36: DASH Score gesamt, Median 30; Mittelwert 35 bei 61 Patienten
58
6. Diskussion
6.1 Zusammenfassung
Die subkapitalen Humerusfrakturen und Humerusschaftfrakturen
stellen als Problemfrakturen vorrangig im hohen Lebensalter eine
große Herausforderung an den Mediziner. Primär muß er ent-
scheiden, ob eine Fraktur einer operativen Versorgung bedarf und
wenn ja, dann gilt es die beste Form der Osteosynthese zu finden.
Wegweisend für seine Entscheidung ist das erwünschte Ziel, das
sich sowohl der behandelnde Arzt als auch der Patient selbst
setzen. Hierbei fließen das Operationsrisiko und die Rekonvales-
zenzzeit genauso ein, wie das Erlangen der vollen Beweglichkeit
und das Ausmaß von Kraftverlust oder Schmerz. So sollte der
Mediziner als beratendes Organ dem Patienten Hilfestellung bei
dessen Entscheidung geben bzw. die Entscheidung im Interesse
des Patienten fällen. Das vorrangige Ziel der Therapie einer
Humerusschaftfraktur und einer subkapitalen Humerusfraktur
sollte sein, dass der Patient selbstständig die Körperpflege
durchführen, sich alleine ankleiden und ohne Hilfe essen kann. Je
jünger und mobiler der Verletzte ist, desto mehr Wert muß auf die
Erhaltung der Beweglichkeit zur Ausübung alltäglicher Tätigkeiten
ggf. beruflicher Fertigkeiten gelegt werden.
Nicht zuletzt sollte die psychosoziale Situation des Patienten in
die Entscheidungsfindung mit einfließen. So ist die Klärung
bedeutsam, ob der Patient mit bleibender Funktionsein-
schränkung ins �soziale Aus� gestellt wird ( z.B.: Arbeitsverlust
gefolgt vom Abbruch sozialer Kontakte ).
59
Diese Aspekte wurden in dieser Arbeit anhand von Patienten mit
operativ versorgen Humerusschaftfrakturen und subkapitalen
Humerusfrakturen mit mindestens einem halben Jahr nach
Osteosynthese untersucht. Es galt zu beurteilen, in wieweit sich
die Lebensqualität, gemessen an der Funktion der Extremitäten
der Patienten aufgrund ihrer Verletzung, verändert hat. Hierzu
wurden verschiedene Bewegungsübungen und Kraftübungen
abgeprüft und Fragen zur Lebensqualität in Beruf und Freizeit
gestellt.
Es zeigte sich, daß nahezu alle der Untersuchten eine Ein-
schränkung in ihrer alltäglich Umgebung erfahren, diese jedoch
nicht so stark ausgeprägt ist, dass die Alltagssituationen nicht
mehr gemeistert werden können. In Vergleichsuntersuchungen
wie z.B. bei Mückter H. et al werden ähnliche Ergebnisse
beschrieben. Hier sind über 90 % der operativ versorgten
Patienten zwar in ihrer Bewegung uneingeschränkt, jedoch geben
90 % auch persistierende Schmerzen im Operationsgebiet an
[32]. Auch Bosch U. et al und andere Autoren beschreiben die
Humerusfraktur und subkapitale Humerusfraktur als Problem-
fraktur des Alters mit sowohl bei konservativer als auch operativer
Versorgung unbefriedigenden Ergebnissen [48, 51, 7, 22].
Besonders fielen persistierender Schmerz und Bewegungs-
einschränkungen bei den subkapitalen Humerusfrakturen auf [48,
22].
So war bei den Untersuchten in erster Linie die Abduktion über
neunzig Grad mit Erreichen des Kopfes und die damit verbundene
Körperpflege und Nahrungsaufnahme stark eingeschränkt.
Ursächlich waren sowohl mechanische Blockaden, als auch
60
starke Schmerzauslösung zu verifizieren. Hier fiel auf, dass mit
einer physiotherapeutische Beübung auch noch lange nach der
Operation eine Verbesserung zu erzielen war. Bartsch S. et al
weisen ausdrücklich darauf hin, dass eine intensive
krankengymnastische Beübung unabdingbar für den Erfolg der
Osteosynthese ist. Auch Ruchholtz S. et al nehmen nach
postoperativer Ruhigstellungsphase von 14 Tagen die
systematische physiotherapeutische Therapie in ihr Behandlungs-
konzept auf [38, 3, 18, 32, 49].
Patienten mit radiologisch weniger guten Befunden erzielten
durch ausgedehntes Training noch zufriedenstellende bis gute
Ergebnisse bezüglich ihrer Fähigkeiten. Bei der jeweils
betroffenen Seite war bei einer Vielzahl der Patienten eine
Minderung der Kraft zu erkennen, so dass teilweise schon geringe
Kraftausübungen, wie zum Beispiel das Tragen von
Einkaufstaschen oder das Putzen von Fenstern sowie das
Umdrehen von Schlüsseln Schwierigkeiten bereiteten. Allerdings
bestand auch hier bei den Patienten, die weiterhin den verletzten
Arm beübten, ein deutlich besseres Kräfteverhältnis als bei dem
unbeübten Arm von Vergleichspatienten.
Bei den Humerusschaftfrakturen waren lediglich geringfügige
radiologische Fehlstellungen bei nahezu vollständiger Wieder-
herstellung der Funktion zu verzeichen, die den Patienten jedoch
keine Beschwerden bereiteten. Die durch bildgebende Verfahren
dargestellten Achsenfehlstellungen wurden von keinem Patienten
zuvor bemerkt.
Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich
bei den Probanden um Patienten mit hohem Lebensalter handelte
61
und somit eine altersbedingte Einschränkung der Funktion nicht
auszuschließen war. Besonders Fragen nach sportlichen Ak-
tivitäten und beruflichen Tätigkeiten waren genauer zu
hinterfragen. Hierbei stellte sich heraus, dass eine Vielzahl der
abgefragten Fertigkeiten bereits vor dem Unfallereignis nur
eingeschränkt oder gar nicht ausgeübt werden konnten. In einigen
Fällen zeigte sich sogar, dass die betroffene Seite in
Bewegungsumfang und Kraft der unverletzten Seite aufgrund von
altersbedingten Veränderungen überlegen war.
Bei 40 % der Patienten wurde im weiteren Verlauf eine neuerliche
Operation nötig, die den Patienten einem erneuten Operations-
risiko aussetzte. Hierbei waren es besonders die Dislokationen
nach Bündelnagelung, die eine Revision nötig machten, gefolgt
von den Metallentfernungen nach ausreichender Ossifikation bei
Patienten, denen das verbliebene Material zunehmend
Schmerzen und Funktionseinschränkungen bereitete.
Gute Ergebnisse wurden bei den winkelstabilen Platten erzielt, bei
denen nur 20 % der Patienten zur erneuten Operation vorstellig
wurden.
Ähnliche Zahlen finden sich im Bezug auf die Platten-
osteosynthese bei S. Bartsch und V. Echtermeyer [3]. Bartsch
beschreibt Revisionseingriffe infolge von Wundinfektion bis zu 5
% und implantatbedingte Komplikationen in 11% der Fälle.
Bei subkapitalen Humerusfrakturen mit Abriss des Tuberculum
minus waren als Komplikation postoperativ Dislokationen bei
fehlender medialer Abstützung durch das Tuberculum und damit
verbundener erneuten operativen Versorgung zu beobachten.
62
Ein weiteres Problem bei den subkapitalen Frakturen stellt die
Blutversorgung dar [3, 5]. Der oftmalige Frakturverlauf im Collum
chirurgicum zieht nicht selten eine Mitbeteiligung der
kopfversorgenden Gefäße ( A. cicumflexa humeri.) mit sich. Auch
eine osteosynthetische Versorgung kann zur Schädigung der
Gefäße führen, sodaß eine Revision mit Implantation eine
Humeruskopfprothese nötig wird. Bei den nachuntersuchten
Patienten konnte bei keinem mit Humeruskopfprothese
Versorgten eine vollständige Bewegungsfreiheit mit ausreichender
Kraftentwicklung diagnostiziert werden.
Allerdings schienen alle Patienten, bis auf vernachlässigbar
wenigen Ausnahmen, subjektiv trotz ihrer eingeschränkten
Fähigkeiten zufrieden zu sein. Über kleinere Einschränkungen im
alltäglichen Leben sahen sie hinweg oder hatten sich durch das
Erlernen von anderen Bewegungsabläufen, durch die Unter-
stützung durch Mitmenschen oder durch �Hilfsinstrumente� an ihre
neue Situation angepasst.
Bei der Literaturrecherche fanden sich eine Vielzahl von
Publikationen, die sich mit der unterschiedlichen Versorgung von
Humerusschaftfrakturen und subkapitalen Humerusfrakturen
auseinandersetzten. So kamen die unterschiedlichen Osteo-
syntheseverfahren mittels Plattenosteosynthese, Marknagelung
oder Spickung unter Berücksichtigung der jeweiligen Klassifikation
nach Neer, AO Klassifikation oder Codman zur Sprache. Schittko
A. et al und Szyszkowitz et al unterteilen die Humerusschaftfraktur
in geschlossene und offene Fraktur [41, 48]. Der reine Frakturtyp
wird durch die AO Klassifikation eingeteilt, jedoch unter
Berücksichtigung der Weichteilläsionen kommen zusätzlich die
Einteilungen nach Tscherne und Oestern bei geschlossenen und
63
die nach Anderson und Gustillo bei offenen Frakturen zum tragen
[41]. Bartsch et al sowie Tingart et al teilen die zur Disskussion
stehen Frakturen noch zusätzlich nach Neer ein [3, 49].
Vergleichstudien bezüglich der Funktionsdiagnostik nach operativ
versorgten Fraktur insbesondere deren Langzeitergebnisse, gab
es nur wenige oder das Patientenkontingent war so gering, dass
keine signifikanten Aussagen getroffen werden konnten [42, 49].
Jedoch beschreiben einige Autoren ebenfalls eine Einschränkung
der Beweglichkeit der betroffenen Extremität [3, 42, 32].
Die angegebenen OP Zeiten entsprachen in etwa der in Kapitel 5
festgehaltenen Zeiten. Aber auch die postoperativen Ergebnisse
ließen sich in der Literatur wiederfinden. So waren ein häufiges
Problem bei den Bündelnagelungen und den Ziffkodrähten die
postoperative Dislokation und der dann folgende Revisionseingriff,
sowie die postoperative Humeruskopfnekrose mit anschließender
Implantation einer Humeruskopfprothese. Gute Ergebnisse
brachten die Humerusnägel, die sich jedoch speziell für die
subkapitalen Humerusfrakturen aufgrund einer sich entwickelnden
Rotationsinstabilität nicht eigneten, es sei denn, eine proximale
und eine distale Verriegelung waren möglich.
Bei der direkten Gegenüberstellung des Constant Score und des
DASH Score ( Kap 5) korrelieren die Daten, obwohl sie sich aus
objektiven und subjektiven Bewertungen ergaben. Sowohl aus
Sicht des Untersuchers, als auch aus Sicht der Patienten, ist ein
zufriedenstellendes Ergebnis der operativ versorgten Patienten zu
verifizieren. Über 50 % der nachuntersuchten Probanden war
nach entsprechender Rehabilitation und Mobilisation in der Lage,
Alltagssituationen alleine oder auch mit geringer Hilfestellung zu
64
meistern und konnten sich mit dem Gesamtverlauf der
Erkrankung und den dadurch evtl. entstandenen Einschränkungen
arrangieren.
Trotz der durchschnittlich guten Ergebnisse operativ versorgter
Oberarmfrakturen und der subjektiven Zufriedenheit der
untersuchten Patienten sollte eine Indikation zur operativen
Versorgung streng gestellt werden [51].
Gerade das ältere Patientenklientel birgt Risiken bezüglich der
Rekonvaleszenz bei verlangsamter Ossifikation. Auch die hohe
Rate an Sekundäroperationen und dem damit verbundenen
neuerlichen Operationsrisiken dürfen bei der Indikationsstellung
nicht außer Acht gelassen werden. So wurden in verschiedenen
Publikationen die operativ versorgten Frakturen mit konservativ
behandelten Frakturen verglichen und es zeigte sich, dass bei
den unterschiedlichen Verfahrensweisen oftmals ähnliche
Ergebnisse bezüglich der Zufriedenheit und der Beweglichkeit bei
den Patienten erzielt wurden. Bei den dislozierten sowie
Mehrfragmentfrakturen besteht allerdings keine Frage im Bezug
zur operativen Versorgung [13, 9, 31, 49].
Der Vorteil der operativen Therapie liegt in der außerordentlich
wichtigen frühen Mobilisationsmöglichkeit. Während bei der
konservativen Therapie eine Ruhigstellung im z.B. Gilchrist-
verband für mindestens 2 � 4 Wochen erfolgen sollte, ist nach
operativer Therapie und initialer Ruhigstellung eine Früh-
mobilisation mit Pendelbewegungen schon nach einer Woche
möglich. Späteren Bewegungseinschränkungen durch Einsteifung
aufgrund eines Trainingsausfalls werden dadurch vorgebeugt. Für
65
den Patienten zeigt sich so ein �frühes Vorankommen� bei seiner
Erkrankung ab, woraus eine Motivationssteigerung resultiert.
Am Ende steht die Frage der Vorgehensweise bei subkapitalen
Humerusfrakturen und Humerusschaftfrakturen im Raum. Die
Indikation zur Operation sollte in Abhängigkeit vom Allgemein-
zustand und Alter, sowie der Fähigkeit zur physiotherapeutischen
Mobilisation, streng gestellt werden und der Patient muß in der
Lage sein, diese Mobilisationsübungen auch bis weit nach der
osteosynthetischen Versorgung fortzusetzten, um eine möglichst
große, schmerzfreie Bewegungsfreiheit zu erreichen.
Ausgeprägte Dislokationsfrakturen bei subkapitalen Humerus-
frakturen hingegen müssen einer operativen Therapie zugeführt
werden, da es sonst, auch bei Beübung, zu bleibenden
Einschränkungen, gekoppelt mit starken Schmerzen führen kann.
Bei den Humerusschaftfrakturen können Verschiebungen zum
Teil über eine halbe Schaftbreite hinaus kompensiert werden, so
daß eine großzügige Indikation hier fehl am Platze scheint. Bei
den Mehrfragmentfrakturen des subkapitalen Humerus ist es
wegen der hohen Komplikationsrate oftmals besser, gleich zu
Beginn eine prothetische Versorgung vorzunehmen, um dem
Patienten Folgeoperationen zu ersparen und die Operations-
verhältnisse durch jeden Rezidiveingriff zu verschlechtern.
Schlussendlich scheint die operative Versorgung von sub-
kapitalen, sowie Humerusschaftfrakturen bei anschließender
langanhaltender physiotherapeutischer Beübung durchaus
sinnvoll. Durch die schnelle Rekonvaleszenzzeit kann der Patient
zeitnah in den sozialen Alltag reintegriert werden, leichte
66
berufliche und freizeitbetreffende Tätigkeiten können wieder
aufgenommen werden und der Patient erlangt nach nur geringer
Ausfallzeit die Fähigkeit zur selbstständigen Versorgung in
häuslicher Umgebung zurück.
Eine konsequente krankengymnastische Beübung weit über den
üblichen Zeitraum von 4 � 6 Wochen hinaus ist für das Erlangen
der physiologischen Fähigkeiten nach operativer Versorgung
unerlässlich. Dies zeigen nicht zuletzt die Ergebnisse der
Patienten, die eine Beübung bis zum Zeitpunkt der Nach-
untersuchung ( 1 Jahr) durchführten. Hier waren fast vollständige
Funktionen ohne große Kraftminderung zu diagnostizieren, so
dass den Patienten keine Residuen nach stattgehabter Fraktur
blieben.
6.2. Kritik
Durch den retrospektiven Charakter konnten einige Aussagen nur
beschränkt gemacht werden. So hielten wir das Patientenkollektiv
für sehr klein. Ca 40% der behandelten Patienten waren zum
Zeitpunkt der Nachuntersuchung nicht zur Befunderhebung bereit.
Der Zeitraum in dem die Patienten nachuntersucht wurden war
kurz gewählt. Eine langfristige Aussage über Funktionalität und
Kraft der operativ versorgten Patienten ist bei einem
Nachuntersuchungszeitraum von einem Jahr nicht ausreichend
beurteilbar.
Eine vergleichende Beurteilung der Patienten ist bei
unterschiedlicher Nachbehandlung und Nachbehandlungszeit nur
bedingt möglich.
67
Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei den Patienten
weitestgehend um Menschen im 3. Lebensabschnitt handelte, bei
denen teilweise eine Auswertung bei mangelnder Compliance
sowie sekundärem Krankheitsgewinn bei Comorbidität und
gesenkter Frustrationstoleranz erschwert wurden.
68
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dislozierte proximale Humerusfraktur: Gibt es gesicherte
Therapiekonzepte? Der Chirurg 72, 1284 � 1291
50. Wenzl, M.E., Porté, T., Fuchs, S., Jürgens, C. ( 2003)
Verfahren zur Rekonstruktion und Osteosynthese von
Pseudarthrosen des Humers. Trauma und Berufskrankheit
5, 86 � 91
51. Werner, A., Böhm, D., Gohlke, F. (2002) Die intramedulläre
Drahtosteosynthese nach Kapandji bei der proximalen
Humerusfraktur. Der Unfallchirurg 105, 332 � 337
52. Zyto, K., Wallace, W.A., Frostick, S.P., Preston, B.J. (1998)
Outcome after hemiarthroplasty for three- and four- part
fractures of the proximal humerus. J Shoulder Elbow Surg 7, 85 � 89
76
8. Danksagung
Ich danke Herrn Prof. Dr. med. W. Haarmann für die
Stellung des Dissertationsthemas, die intensive Betreuung,
die Korrektur sowie die konstruktive Kritik und Motivation,
die zur Fertigstellung dieser Arbeit verholfen haben.
Des weiteren bedanke ich mich bei Dr. med. E. Peternek,
der mir während der gesamten Zeit mit Rat und Tat zur
Seite stand.
Für die freundliche Unterstützung bei der Datenerhebung,
der Einbestellung der Patienten und deren Nach-
untersuchung möchte ich Frau S. Hartung, Sr. P.
Winkelhaus sowie dem Personal der chirurgischen
Ambulanz danken.
Dank auch an meine Familie und die vielen weiteren
Freunde, die mich bei dieser Promotion unterstützt haben.
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Lebenslauf Persönliche Daten Name: Geburtstag: Geburtsort: Konfession: Nationalität: Familienstand:
Wienand Nelißen 17. März 1973 Witten römisch-katholisch deutsch ledig
Schulbesuch 1979 � 1983 1983 � 1992
Harkortschule in Witten Albert-Martmöller-Gymnasium in Witten Abschluss : Allg. Hochschulreife
Zivildienst 1992 � 1993
Arbeiter � Samariter � Bund mit Ausbildung zum Rettungssanitäter und Dienst auf der Hauptfeuer- wehrwache in Witten
Freiwilliges Soziales Jahr 1993 � 1994
IJGD als Rettungssanitäter beim ASB in Witten (in Verlängerung zum Zivildienst)
Studium 1994 � 1998
Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum (RUB)
1998 � 2001
Humanmedizin an der Universität und Gesamthochschule Essen (UGHS)
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2001 � 2002
praktisches Jahr am Marienhospital Gelsenkirchen
Qualifikationen Berufserfahrungen: 1992 � 1994 Januar bis Oktober 1999 2000 � 2002 12 / 2002 � 5 / 2004 7 / 2004 � 1 / 05 seit 2 / 2005 Praktika: 1992 1995 1996 1998 1999
Rettungsdienst beim ASB Witten Nachtdienst im Schlaflabor Witten Abrufkraft der Intensivpflegeeinheit (IPE) der Kath. St. Johannes Gesellschaft gGmbH in Dortmund Arzt im Praktikum an der Martin � Luther Krankenhaus gGmbH Bochum Wattenscheid Arzt in Weiterbildung in der Urologie am Allgemeinen Krankenhaus Hagen Arzt in Weiterbildung in der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Kath. St. Johannes Gesellschaft gGmbH in Dortmund Praktikum auf der operativen Intensivstation des Knappschafts- krankenhauses Bochum � Langendreer Pflegedienstpraktikum im Ev. Krankenhaus Witten Pflegedienstpraktikum im Ev. Krankenhaus Witten Famulatur bei Prof. Dr. med. Gallenkamp im Ev. Krankenhaus Witten Famulatur bei Dr. Rickels im Marienhospital Witten
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Ehrenamt: 1983 � 1988 1983 � 1990 1990 � 1994 1991 � 1996
Ministrant der Maximilian-Kolbe- Gemeinde Witten � Stockum aktives Mitglied der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) aktives Mitglied der DLRG gelegentliche Betreuung bei Freizeiten mit sozial auffälligen Jugendlichen
Witten, den 6. Juli 2006 Wienand Nelißen