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Abo-Service CW, Postfach800, D -77649 Offenburg PVST B 2615 C DPAG Entgelt bezahlt www.computerwoche.de NACHRICHTEN ANALYSEN TRENDS Nr. 25 vom 24. Juni 2005 3,35• Österreich 3,42 • Schweiz6,54 sfr BUSINESS - SOFTWARE SAP wirbt T opmanager ab Vorstandsmitglied Shai Agassi gelingt es immer häufiger , hochrangiges Per- sonal von Oracle und Siebel an Bord zu holen. SEITE 5 ROLLE DER IT Konter gegen Nicholas Carr Postbank-CIO Dirk Berensmann glaubt an den Wertschöpfungsbeitrag der IT vor allem, wenn es um Pro- zessoptimierung geht. SEITE 11 OFFSHORING Wie sicher sind IT -Jobs? CDU-Politiker V olker Kauder ste eine Diskussion aus:Bedroht Off- shoring deutsche Arbeitsplätze, oder schafft es welche? SEITE 12 V iel Ä r ge r u m Sof tw a r eli z en z en F riedel Rothkötter , IT -Verantwort- licher beim Kölner Kabelnetz-Kon- zern ISH, ärgert sich über die geän- derten Lizenzbestimmungen von Oracle. Laufend müsseer die Ma- trix von Produkten und den dazugehöri- gen Lizenzmodellen neu anpassen. Es falle zunehmend schwer , den Überblick zu behalten. Rothkötter ist kein Einzelfall. „Die meis- ten Anwender haben Probleme, eine korrekte Lizenzierung si- cherzustellen“, schildert Hel- mut Franz,Senior Berater bei der MSG Systems AG in Frank- furt am Main. Langfristige Be- ziehungen, die intensiv gepflegt würden, hätten für die Herstel- ler nur noch einen geringen Stellenwert. Die meisten global operierenden Anbieter agierten nur noch rein ertragsorientiert. Viele Anwender bemühen sich, mit einem Lizenz-Mana- gement den komplexen Bezahl- verfahren zu begegnen. Mit Er- folg:Sokündigte Microsoft nochfür den Sommer eine vereinfachte V ersion seiner Product Use Rightsan. IBM gab vor wenigen Tagen die Akquisition der Iso- gon Corp. bekannt, die Werkzeuge für das Asset-Management anbietet. Außerdem ließen IBMs Softwarechef Steve Mills und SAP-Boss Henning Kagermann durch- blicken,an neuen Lizenzmodellen zu ar- beiten. (Siehe Bericht auf Seite 8.) (ba) Anwender kritisieren die komplizierten Preismodelle der Softwareindustrie. Hat das Chaos Methode? DIESE WOCHE John Chen, CEO von Sybase,bezwei- felt Gartners Marktzahlen und sieht sich gerüstet im Kampf gegen Micro- soft und Oracle. Interview SEITE 5 Dell flirtet mit Apple Michael Dell zeigt Interessedaran,In- tel-PCs mit Mac-Betriebssystem her- auszubringen. Steve Jobs gab ihm ei- nen Korb –erst einmal. Nachrichten SEITE 6 Keine Lust auf Windows XP Microsoft versucht,Windows-2000- Kunden zum Umstieg auf XP zu bewe- gen. Doch viele warten lieber auf den Nachfolger Longhorn. Nachrichten SEITE 10 Trend Microkauft zu Mit der Übernahme von Kelkea inves- tiert der japanische Security-Spezialist in Spam-Abwehr . Nachrichten SEITE 13 Adobe wächst kftig Gute Quartalszahlen, und doch war die Finanzwelt enttäuscht: Das Soft- warehaus blickte allzu vorsichtig in die Zukunft. Nachrichten SEITE 13 Sybase-Chef kämpferisch Der IT -Dienstleister Electronic DataSys- tems (EDS)ist dabei, seine Beratungs- sparte A.T . Kearney zu verkaufen. Wie das Wall Street Journal“ unter Berufung auf informierte Kreise meldete, verhandelt EDS bereits mit der Consulting- und In- vestmentfirmaMonitor Group. Zuvor hatte EDS einen Management-Buyout durch A.T . Kearney-Partner gepft. Die- se Option verfolge man nicht mehr wei- ter , sagte ein Firmensprecher . EDS-Chef Michael J ordanhatte bereits Ende Febru- ar indirekt eingeräumt, dass sich die er- hofften Synergien zwischen Beratungs- und Betriebsdiensten nicht eingestellt haben. (wh) EDS will A.T . Kearney verkaufen 3 Fabriken wird der Chiphersteller AMD möglicherweise ab 2008 in Dresden betreiben. Die Entschei- dung, ob zu den zwei bestehenden Produktionsstätten in der Sachsenme- tropole eine weitere hinzukommt, wird nach Angaben des V orstandsvorsitzen- den Hector Ruiz bis Sommer nächsten Jahres fallen. Die Chancen für Dres- den sind gut. Wie beim zweiten Werk, dem „Fab 36, geht es um Investitio- nen von 2,5 Milliarden Euro und die Schaffung von etwa 1000 Arbeitsplät- zen. Und wieder dürfte AMD staatliche Fördermittel bekommen. Beim Fab 36 waren es 660 Millionen Euro. (ls) ZAHL DER WOCHE Angeblich bereitet Google einen Online- Bezahldienst vor , der dem „Paypal“-V er- fahren von Ebay ähneln soll. Das Unter- nehmen möchte Suchmaschinen für Vi- deos etablieren und langfris- tig Filme online feilbieten so- wie abrechnen, heißt es in amerikanischen Presseberich- ten. Zudem wurde im April die Google Payment Corp. ge- gndet. Über Paypal können sich Online-Konsumenten ge- genseitig Geld überweisen, ohne dass hierzu Daten an ei- ne dritte Instanz übermittelt werden müssen. (fn) Google plant Bezahlverfahren IBMs Softwarechef Steve Mills (links) und SAP-Chef Henning Kagermann denken über Lizenzen nach. Der alte Präsident des Branchenverban- des Informationswirtschaft,T elekommu- nikation und neue Medien (Bitkom),Wil- li Berchtold, ist auch der neue. Das Er- gebnis der Wahl auf der Jahresversamm- lung der Organisation war eindeutig, aber doch überraschend:Berchtold hat- te zuletzt mehrfach betont, nicht erneut für das Amt zur V erfügung zu stehen. Der Bitkom brauche einen Chef aus der IT -Branche,argumentierte Berchtold auf der CeBIT gegenüber der COMPUTERWO- CHE. Im Fhjahr war der damalige Ma- nager von Giesecke & Devrient als V orstand für Finanzen,Controlling und IT zum Automobilzulieferer ZF Fried- richshafen gewechselt. Als seinen Nach- folger hatte Berchtold schon seit gerau- mer Zeit den ehemaligen Chef von Hewlett-Packard(HP) Deutschland,Jörg Menno Harms, ins Gespräch gebracht. Harms, heute Aufsichtsratsvorsitzen- der von HP Deutschland, hatte im klei- nen Kreis durchblicken lassen, dass er für das Amt zur V erfügung stehe. Doch nicht alle Mitglieder des Präsidiums waren mit ihm einverstanden:So sollen sich Sie- mens und IBM Presseberichten zufol- ge dagegen ausgesprochen haben, dass der Vertreter eines US-amerikanischen Konzerns dem deutschen IT -Verband vorstehe. Bitkom:Ber chtold muss nochmal ran Überraschend einigte sich der Verband nicht auf einen Nachfolger . Fortsetzung auf Seite4 John Chen

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www.computerwoche.de

N A C H R I C H T E N u A N A L Y S E N u T R E N D S

Nr. 25 vom 24. Juni 2005

€ 3,35 • Österreich € 3,42 • Schweiz 6,54 sfr

B U S I N E S S - S O F T W A R E

SAP wirbt Topmanager abVorstandsmitglied Shai Agassi gelingtes immer häufiger, hochrangiges Per-sonal von Oracle und Siebel an Bordzu holen. SEITE 5

R O L L E D E R I T

Konter gegen Nicholas CarrPostbank-CIO Dirk Berensmannglaubt an den Wertschöpfungsbeitragder IT – vor allem, wenn es um Pro-zessoptimierung geht. SEITE 11

O F F S H O R I N G

Wie sicher sind IT-Jobs?CDU-Politiker Volker Kauder lösteeine Diskussion aus: Bedroht Off-shoring deutsche Arbeitsplätze, oder

schafft es welche? SEITE 12

Viel Ärger umSoftwarelizenzen

Friedel Rothkötter, IT-Verantwort-licher beim Kölner Kabelnetz-Kon-zern ISH, ärgert sich über die geän-derten Lizenzbestimmungen vonOracle. Laufend müsse er die Ma-

trix von Produkten und den dazugehöri-gen Lizenzmodellen neu anpassen. Esfalle zunehmend schwer, den Überblickzu behalten.

Rothkötter ist kein Einzelfall.„Die meis-ten Anwender haben Probleme,eine korrekte Lizenzierung si-cherzustellen“, schildert Hel-mut Franz, Senior Berater beider MSG Systems AG in Frank-furt am Main. Langfristige Be-ziehungen, die intensiv gepflegtwürden, hätten für die Herstel-ler nur noch einen geringenStellenwert. Die meisten globaloperierenden Anbieter agiertennur noch rein ertragsorientiert.

Viele Anwender bemühensich, mit einem Lizenz-Mana-gement den komplexen Bezahl-verfahren zu begegnen. Mit Er-

folg: So kündigte Microsoft noch für denSommer eine vereinfachteVersion seiner„Product Use Rights“ an. IBM gab vorwenigen Tagen die Akquisition der Iso-gon Corp. bekannt, dieWerkzeuge für dasAsset-Management anbietet. Außerdemließen IBMs Softwarechef Steve Mills undSAP-Boss Henning Kagermann durch-blicken, an neuen Lizenzmodellen zu ar-beiten. (Siehe Bericht auf Seite 8.) (ba) u

Anwender kritisieren die komplizierten Preismodelleder Softwareindustrie. Hat das Chaos Methode?

D I E S E W O C H E

John Chen, CEO von Sybase, bezwei-felt Gartners Marktzahlen und siehtsich gerüstet im Kampf gegen Micro-soft und Oracle. Interview SEITE 5

Dell flirtet mit AppleMichael Dell zeigt Interesse daran, In-tel-PCs mit Mac-Betriebssystem her-auszubringen. Steve Jobs gab ihm ei-nen Korb – erst einmal.

Nachrichten SEITE 6

Keine Lust auf Windows XPMicrosoft versucht, Windows-2000-Kunden zum Umstieg auf XP zu bewe-gen. Doch viele warten lieber auf denNachfolger Longhorn.

Nachrichten SEITE 10

Trend Micro kauft zuMit der Übernahme von Kelkea inves-tiert der japanische Security-Spezialistin Spam-Abwehr. Nachrichten SEITE 13

Adobe wächst kräftigGute Quartalszahlen, und doch wardie Finanzwelt enttäuscht: Das Soft-warehaus blickte allzu vorsichtig indie Zukunft. Nachrichten SEITE 13

Sybase-Chef kämpferisch

Der IT-Dienstleister Electronic Data Sys-tems (EDS) ist dabei, seine Beratungs-sparte A.T. Kearney zu verkaufen.Wie das„Wall Street Journal“ unter Berufung aufinformierte Kreise meldete, verhandeltEDS bereits mit der Consulting- und In-vestmentfirma Monitor Group. Zuvorhatte EDS einen Management-Buyoutdurch A.T. Kearney-Partner geprüft. Die-se Option verfolge man nicht mehr wei-ter, sagte ein Firmensprecher. EDS-ChefMichael Jordan hatte bereits Ende Febru-ar indirekt eingeräumt, dass sich die er-hofften Synergien zwischen Beratungs-und Betriebsdiensten nicht eingestellthaben. (wh) u

EDS will A.T. Kearneyverkaufen

3Fabriken wird der Chiphersteller

AMD möglicherweise ab 2008 inDresden betreiben. Die Entschei-

dung, ob zu den zwei bestehendenProduktionsstätten in der Sachsenme-tropole eine weitere hinzukommt, wirdnach Angaben des Vorstandsvorsitzen-den Hector Ruiz bis Sommer nächstenJahres fallen. Die Chancen für Dres-den sind gut. Wie beim zweiten Werk,

dem „Fab 36“, geht es um Investitio-nen von 2,5 Milliarden Euro und dieSchaffung von etwa 1000 Arbeitsplät-zen. Und wieder dürfte AMD staatlicheFördermittel bekommen. Beim Fab 36

waren es 660 Millionen Euro. (ls)

ZAHL DER WOCHE

Angeblich bereitet Google einen Online-Bezahldienst vor, der dem „Paypal“-Ver-fahren von Ebay ähneln soll. Das Unter-nehmen möchte Suchmaschinen für Vi-

deos etablieren und langfris-tig Filme online feilbieten so-wie abrechnen, heißt es inamerikanischen Presseberich-ten. Zudem wurde im April dieGoogle Payment Corp. ge-gründet. Über Paypal könnensich Online-Konsumenten ge-genseitig Geld überweisen,ohne dass hierzu Daten an ei-ne dritte Instanz übermitteltwerden müssen. (fn) u

Google plant Bezahlverfahren

IBMs Softwarechef Steve Mills (links) und SAP-Chef

Henning Kagermann denken über Lizenzen nach.

Der alte Präsident des Branchenverban-des Informationswirtschaft, Telekommu-nikation und neue Medien (Bitkom),Wil-li Berchtold, ist auch der neue. Das Er-gebnis der Wahl auf der Jahresversamm-lung der Organisation war eindeutig,aber doch überraschend: Berchtold hat-te zuletzt mehrfach betont, nicht erneutfür das Amt zur Verfügung zu stehen. DerBitkom brauche einen Chef aus der IT-Branche, argumentierte Berchtold aufder CeBIT gegenüber der COMPUTERWO-CHE. Im Frühjahr war der damalige Ma-nager von Giesecke & Devrient als Vorstand für Finanzen, Controlling undIT zum Automobilzulieferer ZF Fried-

richshafen gewechselt. Als seinen Nach-folger hatte Berchtold schon seit gerau-mer Zeit den ehemaligen Chef vonHewlett-Packard (HP) Deutschland, JörgMenno Harms, ins Gespräch gebracht.Harms, heute Aufsichtsratsvorsitzen-der von HP Deutschland, hatte im klei-nen Kreis durchblicken lassen, dass er fürdas Amt zur Verfügung stehe. Doch nichtalle Mitglieder des Präsidiums waren mitihm einverstanden: So sollen sich Sie-mens und IBM Presseberichten zufol-ge dagegen ausgesprochen haben, dassder Vertreter eines US-amerikanischenKonzerns dem deutschen IT-Verbandvorstehe.

Bitkom: Berchtold muss nochmal ranÜberraschend einigte sich der Verband nicht auf einen Nachfolger.

Fortsetzung auf Seite 4

John Chen

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Der Einsatz von RFID-Technik hilft dem FrankfurterFlughafen, Jahr für Jahr fast eine halbe Million Euro zu sparen. Trotzdem warnt IT-Chef Roland Krieg vorübertriebenen Erwartungen.

Datenschützer in Sorge 25Der Bundesdatenschutzbauftragte Peter Schaar warntvor einer blauäugigen RFID-Nutzung. Das Einkaufs-verhalten von Kunden könne ausspioniert werden.

Englische Sicherheitsbehörden warnen vor einer breit angelegten Hacker-Attacke auf Unternehmen undBehörden. Eindringlinge wollen die Rechner mit Hilfevon Trojanern unter Kontrolle bringen.

Materna kauft SAP-Berater 6Die cbs Corporate Business Solutions Unterneh-mensberatung GmbH soll das SAP-Lösungsgeschäftverstärken.

Autinform geht an Haitec 10Der Dienstleister soll den Softwareanbieter im BereichERP-Integration voranbringen.

3COMPUTERWOCHE 25/2005 I N H A LT

Großangriff auf britische IT-Netze 5Wer im Wettbewerb der Lieferketten vorn liegen will, muss seine „Value Chains“ von Anfang bis Endebetrachten. Doch hier stehen die Unternehmen erstam Anfang.

Neuer Outsourcing-Partner 34Die Herlitz AG wechselt von T-Systems zu LufthansaSystems, um „flexible IT-Services aus der Steckdose“ zu bekommen.

IT-STRATEGIEN

Network-Performance-Management 32

Wer sich für eine IT-Auslagerung entscheidet, kannaufgrund seiner bestehenden Softwarelizenz-Verträgein Schwierigkeiten geraten. Je nachdem, ob die Soft-ware gekauft oder gemietet wurde, stellt sich dieRechtslage unterschiedlich dar.

IT-SERVICES

Outsourcing – auch eine Lizenzfrage 35

Erfolgreiche Unternehmen wie Nokia und Dell zeich-nen sich durch eine Vertrauenskultur aus und wissenmit dem Können ihrer Mitarbeiter richtig umzugehen.Kontrolle bringt wenig.

IT-Einsteiger finden schnell einen Job 3740 Tage brauchen Münchner Informatiker, um nachdem Studium ihre erste Anstellung zu finden.

Internet-Profis wieder gefragt 38In den ersten fünf Monaten 2005 stieg die Zahl der freien IT-Stellen um 23 Prozent gegenüber demVorjahreszeitraum.

Projekte sicher im Griff 41Mit einer einfachen Lösung sorgt das BeratunghausSolution Providers dafür, dass jeder Mitarbeiter weiß,wer in welchem Projekt arbeitet und wie die dafür notwendige Qualifikation aussieht.

JOB & KARRIERE

Warum Dell Manager selbst schult 36

SCHWERPUNKT: RFID

IT-Manager von Fraport im Interview 24

STANDARDSImpressum 26

Stellenmarkt 40

Zahlen – Prognosen – Trends 42

Kunden-Passwort: Abo-Plus/Members Only VBM5FG

Microsofts Integrations-Server erweist sich als flexibelund komplex.

Tablet-PC im Test 20Die Leistung des „LE1600“ von Motion Computingüberzeugt, der Preis nicht.

PRODUKTE & TECHNOLOGIEN

Biztalk unter der Lupe 18

Ein neues Gerät von Colubris vereinfacht dieAdministration großer drahtloser Netze.

Kostenloser Enterprise Service Bus 15Iona bringt „Celtix“ als Open-Source in das Objectweb-Projekt ein.

Laufzeitfehler entdecken 16„Polyspace Verifier“ soll Fehler im Code schneller und gezielter aufspüren.

Google Sitemaps 16Metadaten machen Web-Seiten ohne Verweis für die Suchmaschine sichtbar.

PRODUKTE & TECHNOLOGIEN

WLAN-Switching 15

p Olap und wozu es taugt

p Mobile Plattformen im Vergleich

p Wie man bessere Stammdaten bekommt

Testen Sie Ihr IT-Wissen:

Business Intelligence

Wenn Sie sich auskennen mit Olap,den Datenstrukturen eines DataWarehouse und Balanced Scorecards,dann bewältigen Sie das Quiz „Busi-ness Intelligence“ sicher mit links.www.computerwoche.de/go/*77004

Solaris 10 im Test

Geprüft und für sehr gut befunden hat die CW-Schwesterpublikation „Infoworld“ die 64-Bit-x86-Variante des Betriebssystems Sun Solaris 10. Nach-zulesen im COMPUTERWOCHE Product Guide.

www.computerwoche.de/productguide

HOT TOPICS

Handy mit Festnetzanschluss 6

Die BT Group hat ihr „Blue-

phone“ präsentiert, das so-

wohl im Fest- als auch im

Mobilfunknetz einsetzbar ist.

Auch aus Sicht der Konkurrenz

gilt es als Meilenstein.

Quelloffenes Voice over IP 14

Die Open-Source-Commu-

nity SIPfoundry entwickelt

frei verfügbare Software-

module für IP-Telefonie,

darunter eine komplette

Telefonanlage.

RFID – wie es funktioniert 22

Radio Frequency Identifica-

tion verspricht Handelsab-

läufe deutlich zu beschleu-

nigen. Beim Einsatz der

Technik gilt es aber einige

Regeln zu beachten.

60 %

40 %

20 %

0 %

IP-Verbindungen

digitale Anschlüsse

analoge Anschlüsse

Q1/05 .... Q4/05

Mehr Infos,

mehr Service,

mehr Wissen

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PRAXIS FO

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NACHRICHTEN

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August-Wilhelm

Scheer

Keiner von beiden

Jörg Menno Harms

88,3

4,9

6,8

Über Harms als Person wurdedabei nicht diskutiert.

Als potenzieller Gegenkandi-dat wurde August-WilhelmScheer, der umtriebige Auf-sichtsratschef der IDS ScheerAG, in der Öffentlichkeit aufge-baut. Scheer hatte Mitte Mai ineinem Interview ebenfalls für ei-nen Bitkom-Chef aus einemdeutschen Unternehmen gewor-ben und sich damit selbst aufden Schild gehoben. Ein offiziel-les Bekenntnis, gegen Harms zukandidieren, war ihm jedochauch Stunden vor der Abstim-mung nicht zu entlocken.

Zu diesem Zeitpunkt war dieWahl offenkundig bereits aufBerchtold gefallen. Eine Aus-sprache des Bitkom-Präsidiumsam Vorabend, in der die Frontengeklärt werden sollten, hatte

nicht die gewünschte Einigungauf Harms gebracht – im Gegen-teil. Es sei „sehr kontrovers“ dis-kutiert worden, so eine Personaus dem Umfeld der Beteiligten.

Notbremse gezogen

Um die Situation nicht eskalie-ren zu lassen, wurde die Not-bremse gezogen. Ergebnis war,dass Berchtold erneut antretenmusste, um zumindest nach au-ßen hin die Geschlossenheit desVerbands zu demonstrieren.

Die Wahl sei völlig unspekta-kulär abgelaufen, behauptete einBitkom-Sprecher. Man sei zudem Schluss gekommen, dassBerchtold der richtige Mann ist.Er wurde demnach in einemWahlgang, ohne Gegenkandida-ten und zudem einstimmig ge-wählt.Weder Harms noch Scheerwaren in den Ring gestiegen.

Auch sonst gab es keine perso-nellenVeränderungen. Lediglichfür die Deutsche Telekom AG zogVorstandsmitglied Walter Raiz-ner anstelle des kürzlich verstor-benen Konrad Reiss in das zwölfManager umfassende Gremiumein. In Zeiten großer politischerHerausforderungen zeige derVerband mit den Personalent-scheidungen Kontinuität, heißtes in der offiziellen Bitkom-Er-klärung. (ajf) u

Bitkom: Berchtold muss nochmal ran

COMPUTERWOCHE 25/20054

Fortsetzung von Seite 1

N A C H R I C H T E N U N D A N A LY S E N

Quelle: Computerwoche.de

Angaben in Prozent, Basis: Gesamtstimmen 1410

FRAGE DER WOCHE

Bei IBM werden gleich drei von fünfSpitzenpositionen neu besetzt. Der Ge-schäftsführer für den Bereich Beratung,Martin Jetter (Foto), und der Geschäfts-führer für Finanzen, Rügen Leicht, wer-den innerhalb des IBM-Konzerns euro-päische Aufgaben übernehmen. JulianeWiemerslage, die als Geschäftsführerinder IBM Deutschland für das Personalwe-

sen verantwortlich zeichnete, wechselt zur Deutschen Banknach Frankfurt am Main. Nachfolger für die drei Personen,so berichtet die „Stuttgarter Zeitung“, muss der Aufsichtsraterst noch benennen.

MENSCHENMartin Jetter steigt bei IBM auf

Henning Hansen, CEO des IT-Sicherheitsspezialisten Nor-man, verlässt das norwegische Unternehmen. Er sei vor vierJahren angetreten, so Hansen in einer Stellungnahme, dieFinanzen der Firma zu verbessern. Dies sei nun geschafft.Der Manager wechselt zu Firm, einem Anbieter von Soft-wareprogrammen für Umfragen und Reports. Das Unter-nehmen plant eigenen Angaben zufolge den Gang an dieBörse. Bis Norman einen neuen Chef gefunden hat, bleibtHansen an Bord. Vor seinem Wechsel an die Spitze des Si-cherheitsexperten war er für Gartner und Oracle tätig.

Norman-Chef tritt zurück

Compuware hat Maurice Groeneveld zum neuen Geschäfts-führer der Deutschland-Tochter ernannt. Der 41-jährigeNiederländer verantwortet in dieser Funktion das gesamteDeutschland-Geschäft des System-Management-Speziali-sten. Daneben leitet Groeneveld als Vice President für Zen-tral- und Nordeuropa die Vertriebsaktivitäten in Österreich,der Schweiz, den Niederlanden sowie in den skandinavi-schen Ländern und in Osteuropa. Der Manager löst HansPlanken ab, der nach sieben Jahren eine Position im GlobalAccount Management von Compuware einnimmt.

Maurice Groeneveld ist Compuware-Chef

Nach Walter Zdrazil verlässt zum 31. Juliauch Stefan Spannagl (39) die Geschäftslei-tung der HVB Systems, in die er erst Anfangvergangenen Jahres berufen worden war.Die für Anwendungsprojekte zuständigeTochter der Hypovereinsbank (HVB) wirdkünftig allein von Margit Bauer geführt.Während Zdrazil noch für die IT-Gesell-schaft der Bank Austria, „Wave“, tätig ist,will Spannagl der HVB offenbar ganz den Rücken kehren. Erwar 1998 im Zuge der Fusion von Hypo- und Vereinsbank indas Unternehmen gekommen. Gerüchten zufolge verstehtsich Spannagl nicht allzu gut mit dem neuen Bereichsvor-stand IT der HVB, Matthias Sohler.

Um das weitere Wachstum des Unterneh-mens zu fördern und die weltweiten Ge-schäftsaktivitäten zu stärken, hat Micro-soft Jean-Philippe Courtois zum Presidentvon Microsoft International und zum Se-nior Vice President der Microsoft Corp. er-nannt. Courtois zeichnet somit auf inter-nationaler Ebene verantwortlich für dieBereiche Vertrieb, Marketing und Services.

Gleichzeitig wurde Neil Holloway, ehemaliger CorporateVice President Sales, Marketing and Services für die Emea-Region, zum President Microsoft Emea ernannt. Er verant-wortet am europäischen Hauptsitz in Paris das Geschäft inWest-, Mittel- und Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika.

Courtois wird President bei Microsoft

Die Besucher von Computerwoche.de

hätten gern August-Wilhelm Scheer an der

Bitkom-Spitze gesehen – überraschend

wurde aber Willi Berchtold wiedergewählt.

Wer sollte neuer Bitkom-Präsident werden?

Die Wiederwahl von Willi Berch-told zum Präsidenten des IT-Verbandes Bitkom hat wirklichüberrascht: wahrscheinlichBerchtold selbst auch. Nicht,

dass man so einen verdienten Mannnicht zum zweiten Mal zum erstenFunktionär machen könnte. DochBerchtold arbeitet nicht mehr in der IT. Er wirkt als Chief Finance Officer für ZF-Friedrichshafen und ist dortauch für die IT verantwortlich. Andersausgedrückt, der CIO berichtet an ihn.Eigentlich ist aber ein Job in der IT-Branche oder in einem Unternehmen, das in ei-nem an den Bitkom angegliederten Verband Mit-glied ist, Voraussetzung, um in den Hauptvor-stand des Bitkom gewählt zu werden, aus demsich das Präsidium rekrutiert. Formal zumindesterfüllt Berchtold dieses Kriterium offenbar durchdas Aufsichtsratsmandat, das er bei LufthansaSystems ausübt. Allerdings dürfte dieses Amt alsBrücke in die IT-Branche kaum ausreichen.

Im Vorfeld der Wahl galt Jörg Menno Harms alseinziger Kandidat für Berchtolds Nachfolge. DemEx-Chef von HP-Deutschland werden schonlange Ambitionen auf das Amt des Bitkom-Präsi-denten nachgesagt, bisher war er aber Presse-berichten zufolge am Widerstand der Mittel-ständler imVerband gescheitert, die ihn aufgrundseiner Tätigkeit für die Tochter eines amerikani-schen Unternehmens ablehnten. Ob Harms auchdieses Mal von den Mittelständlern ausgebremst

oder durch vorzeitige Presseberichtedesavouiert wurde, die ihn als einzigmöglichen Nachfolger Berchtolds aufden Schild gehoben hatten, lässt sichnicht genau nachvollziehen. Aberdurchsetzen konnte er sich offensicht-lich nicht.

Dass sich die Bitkom-Oberen in die-ser unguten Situation nicht auf einenneuen Präsidenten einigen konnten,sondern offenbar als kleinsten gemein-samen Nenner wieder den bisherigenVerbandschef inthronisierten, sprichtnicht gerade für die Einigkeit und den

Gestaltungswillen des Gremiums. BerchtoldsRückhalt im Präsidium dürfte ebenfalls nicht be-sonders ausgeprägt sein. Und ob ihm die Mitglie-der als inzwischen Branchenfremden viel zutrau-en, kann auch bezweifelt werden.

Mit dieser Wahl hat sich der Bitkom keinen Ge-fallen getan. In nächster Zeit dürfte der Verbandstark mit sich selbst beschäftigt sein. Schließlichwerden die Harms-Gegner in Hauptvorstand undPräsidium nicht aufhören, ihr Süppchen zu ko-chen. Vorstellbar ist, dass sie Berchtold nur alsÜbergangskandidaten begreifen. Sie hoffen, biszur nächsten Wahl ihren eigenen Mann endgül-tig in Stellung zu bringen.

Diese Kolumne finden Sie auch im Blog derCOMPUTERWOCHE unter blog.computerwoche.de. Dort können Sie Ihre Meinung abgebenund sofort veröffentlichen. Wir freuen uns aufIhre Kommentare.

Grabenkämpfe im BitkomKolumne

Christoph Witte

Chefredakteur CW

Personalmitteilungen bitte an [email protected]

Willi Berchtold

bleibt Präsident

des Bitkom-Ver-

bands.

HVB Systems: Auch Spannagl geht

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5COMPUTERWOCHE 25/2005

CW: Ist der von IBM, Oracleund Microsoft dominierteDatenbankmarkt noch in-teressant für Sybase?Chen: Auf jeden Fall. Wirführen im Markt für mo-bile Datenbanken, undzwar mit einem Anteil von25 Prozent. Außerdem lie-gen wir mit Produkten fürBörsenplätze und Trading-Systeme vorn. Wir sindauch stark in den BranchenTelekommunikation, Mili-tär und öffentliche Hand.CW: Laut Gartner konntenOracle und Microsoft 2004im Datenbankgeschäftzweistellig zulegen, wäh-rend Sybase stagnierte.Warum?Chen: Ich bin nicht mit denZahlen einverstanden undhabe keine Ahnung, woGartner sie herbekommenhat. Wir sind die Nummerzwei im chinesischenMarkt und verkaufen dort fast nur Datenban-ken für das Backoffice. Das sind verlässlicheMarktdaten, sie stammen von der chinesischenRegierung. Im ersten Quartal 2005 legte unserDatenbankgeschäft um 25 Prozent zu, wobeisich dies wohl nicht wiederholen lässt, da einsehr großer Deal in Europa den Ausschlag ge-geben hat. Ein Wachstumstreiber ist Linux. DerAbsatz mit Datenbanken für das Betriebssys-tem nahm um sieben Prozent zu.CW: Auf der Linux-Plattform stehen Sie unteranderem mit MySQL im Wettbewerb.Chen: Wir haben eine interessante Beziehungzu MySQL. Wir sind Datenbankkonkurrenten,in Sachen Middleware arbeiten wir zusammen.CW: IBM, Microsoft, Oracle und neuerdings SAPwollen die Infrastruktur im Unternehmen be-stimmen. Wie kann die vergleichsweise kleineFirma Sybase da mithalten?Chen:Wir heben uns durch überlegene Produk-te für die Datenanalyse und den mobilen Zu-griff ab. Unser offenes Middleware-Konzept istviel besser als der Kauf-alles-bei-mir-Ansatz dergenannten Anbieter. Kunden wollen nicht alles

aus einer Hand kaufen, da die Infrastrukturpro-dukte meist nur mit sich selbst integriert sind.CW: Manche Anwender sind froh, wenn wenigs-tens die Produkte eines Herstellers zusammen-passen.Chen: Wenn wir die IT noch einmal ganz vonvorne entwickeln könnten, wäre eine Komplett-lösung aus einer Hand perfekt. Die Wirklichkeitist jedoch, dass Kunden verschiedene Daten-banken und Applikationen nutzen. Homogeni-tät ist ein Traum.CW: Firmen wollen aber die Anzahl ihrer Lie-feranten wegen der Integrationskosten redu-zieren.Chen: Kunden möchten Wahlmöglichkeit, Fle-xibilität und offene Schnittstellen. Es stimmt,dass sie nicht zu viele Lieferanten wünschen,aber sie wollen auf alle Fälle nicht nur einen.

CW: Wie stellen Sie sicher,dass Sie einer dieser Liefe-ranten sind?Chen: Wenn wir unsere Of-fenheit aufgeben und denKauf-alles-von-mir-Ansatzder Konkurrenz kopierenwürden, wären wir baldaus dem Geschäft oder einÜbernahmekandidat. Wirpunkten mit einer offenen,leistungsfähigen Architek-tur, die kostengünstig zubetreiben ist und sichleicht verwalten lässt.CW: Sie bewerben wie ande-re Hersteller Lösungen fürunstrukturierte Daten. Diegibt es seit Jahrzehnten –warum kommen erst jetztentsprechende Produkteheraus?Chen: In der Vergangenheitwar es nur erforderlich, sol-che Daten zu speichernoder zu übertragen. Heutemüssen Unternehmen die-

se Daten zwecks Analyse indizieren. Wir habenunlängst die Firmen Avaki und ISDD gekauft,was uns Technik sowohl für die Datenintegra-tion als auch zur unstrukturierten Suche be-schert hat.CW:Wie beurteilen Sie Oracles „Data Hubs“ unddie Daten-Management-Lösungen von IBM?Chen: Ehrlich gesagt habe ich zu wenig Infor-mationen über Oracles Produkte. IBM hat Tri-go gekauft. Wir waren auch an denen interes-siert, haben uns dann aber für Avaki und ISDDentschieden.CW: Wie unterscheidet sich Ihr Ansatz von demder IBM?Chen: IBM kümmert sich im Gegensatz zu unsnicht um mobile Daten. Übrigens habe ich zudiesem Thema noch nichts von Microsoft ver-nommen.CW: Wie viel Umsatz erzielen Sie heute mit Ih-ren mobilen Lösungen?Chen:Wir wollen dieses Jahr etwa 150 MillionenDollar mit der Sparte einnehmen, bei einer Vor-steuermarge von 15 bis 20 Prozent.CW:Wie wird sich das Geschäft mit Software ins-gesamt entwickeln?Chen: Fest steht, dass die Margen nie mehr sosein werden wie früher. Meine einzige Möglich-keit, die Marge zu halten, ist der indirekte Ver-trieb.CW: Warten denn die Partner auf Sybase?Schließlich rekrutieren auch Oracle, IBM undMicrosoft fleißig Vertriebspartner.Chen: Oracle geht gerade in die andere Rich-tung. Ich kann mich für den Peoplesoft-Kaufnur bedanken, denn so sind wir mit SAP ins Ge-spräch gekommen. Nun läuft SAP Business Oneauf unserer Datenbank, unterstützt aber Ora-cles Plattform nicht.CW: Werden Sie weitere Firmen kaufen?Chen: Wir wollen zukaufen, aber auch selbstTechnik entwickeln.CW: Was haben Sie als nächstes vor?Chen: Eine Middleware bauen, um unstruk-turierte Daten zu transportieren und zu analy-sieren. u

„Homogenität ist ein Traum“Mit John Chen, CEO von Sybase, sprach CW-Redakteur Frank

Niemann über Strategien im Datenbank- und Infrastrukturgeschäft.

Vor einer breit angelegten Ha-cker-Attacke auf Firmen und Re-gierungsbehörden warnt das bri-tische National InfrastructureSecurity Coordination Centre(NISCC). Über E-Mails versuch-ten Angreifer seit längerem, Tro-janer-Programme in Organisa-tionen einzuschleusen und da-mit die Kontrolle über Rechnerzu erlangen. Ziel sei es offenbar,wirtschaftlich nutzbare Daten zustehlen. Betroffen sind in ersterLinie die Bereiche Telekommu-nikation, Energieversorgung, Fi-nanzen, Gesundheit und Trans-port. Mit Hilfe der Trojaner-Pro-gramme können sich Hacker unter anderem Passwörter be-schaffen, Netze scannen und be-fallene Rechner für weitere An-griffe nutzen.

„Wir haben noch nie etwas ge-sehen, das an den Umfang die-ser Attacken heranreicht“, er-klärte NISCC-Direktor RogerCumming. Sämtliche Hinweisedeuteten auf eine sehr gut orga-

nisierte Angreifergruppe hin. Mitden Attacken einzelner Hacker,die versuchen, Kontodaten in ih-ren Besitz zu bringen, sei dieWelle nicht vergleichbar. DieNISCC konnte die Angriffe nachAsien zurückverfolgen, lehnt esaber ab, ein Land zu nennen.Laut Cumming arbeitet die Si-cherheitsbehörde mit der Regie-rung des betreffenden Staateszusammen, um weitere Attackenzu verhindern.

IT-Systeme besser überwachen

Nach Angaben des NISCC sindBanken und Versicherungenbesonders gefährdet, da sie sen-sible Daten vorhalten. Bisher seien jedoch keine wichtigen In-formationen entwendet wor-den. Die Behörde rät allen Un-ternehmen, IT-Systeme mitwertvollen Daten stärker zuüberwachen. Auf seiner Websitebeschreibt das NISCC die Atta-cken und entsprechende Schutz-maßnahmen. (wh/rg) u

Großangriff auf IT-NetzeTrojaner in britische Behörden eingeschleust.

N A C H R I C H T E N U N D A N A LY S E N

SAP hat nach eigenen Angabenneun Topmanager der Konkur-renz abgeworben. Allerdings be-sitzen Ex-Sun-Manager GeorgePaolini, der sich um den Aufbaueiner Community rund um dieEnterprise Services Architecture(ESA) kümmern soll, und derehemalige Oracle-Manager DanRosenberg, der die User Inter-faces der neuen SAP-Architekturverantwortet, bereits seit einigenMonaten einen Vertrag. Neu anBord sind hingegen die ehema-ligen Siebel-Manager RichardCampione, Nimish Mehta undBob Stutz sowie der Ex-Senior-Director von Oracle Mike Mayer,Doug Merritt von Quest Soft-ware, der ehemalige DeputyChief Technology Officer (CTO)von Bea Systems Gordon Simp-son und John Zepecki, vormalsVice President der Entwicklungs-abteilung von Peoplesoft.

Ihre neue Heimat sollen sie inder Product & Technology Groupdes SAP-Vorstands Shai Agassi inKalifornien finden. „SAP ist mitden besten Talenten im BereichEnterprise-Business-Softwaregesegnet“, preist Agassi diejüngste Personalentwicklung. Essei gelungen, den Konkurrentenin den zurückliegenden 18 Mo-naten über 200 hochrangige Ma-nager auszuspannen.

„Es scheint, als ob Agassi aufeiner groß angelegten Talentsu-che ist“, meint Bruce Richard-son, Analyst von AMR Research.Damit gehe auch ein Image-

Wandel einher. Dem jüngstenSAP-Vorstand sei es gelungen,dem einst als unbeweglich undveraltet geltenden Unternehmenden Anstrich eines technisch in-novativen Markttreibers zu ge-ben.Vor allem Oracle könnte da-mit ein Problem bekommen,vermutet Richardson. So hatteder Datenbankspezialist denKonkurrenten in der Vergangen-heit immer wieder kritisiert, erhinke der technischen Entwick-

lung hinterher. Nun aber wech-selten die Spitzenkräfte derBranche scharenweise zu SAP.

Die Walldorfer wollen in die-sem Jahr rund 3000 neue Mitar-beiter einstellen. Damit kämeder Softwareanbieter auf zirka35 000 Beschäftigte. Dagegensteht bei der Konkurrenz eherder Jobabbau im Vordergrund.Bei Oracle mussten im Rahmender Akquisition von Peoplesoftmit 5000 Mitarbeitern rund zehnProzent der Belegschaft ihrenHut nehmen. Erst kürzlich gabder neue Siebel-CEO GeorgeShaheen bekannt, die Organisa-tion straffen und damit Kostensenken zu wollen. (ba) u

SAP umwirbt Topmanager der Konkurrenz

Führungskräfte von Oracle und anderen Anbieternwechseln scharenweise zum deutschen Wettbewerber.

„Wir verfolgen keinen Kauf-alles-bei-mir-

Ansatz.“ John Chen, Sybase

„Durch Oracles Peoplesoft-Kauf sind wir mit SAP insGespräch gekommen.“

SAP-Vorstand

Shai Agassi

kümmert sich um

die Neuzugänge

bei SAP.

dieses Interviews finden Sie unter

www.computerwoche.de/go/*77098

Die Langversion …

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Kaum hat Apple angekün-digt, seine Computer spä-testens ab 2007 nichtmehr mit IBM-, sondernmit Intel-Prozessoren

auszustatten, machen sich Her-steller Hoffnungen auf einen wei-teren Sinneswandel. Drei großeComputerbauer sollen bei Apple-Chef Steve Jobs ihr Interesse an-gemeldet haben, Intel-basieren-de Rechner mit dem Betriebssys-

tem Mac OS X auszustatten. EinInteressent ist bekannt: Dell.„Falls sich Apple entscheidet,Mac OS anderen zu öffnen, wä-ren wir glücklich, es unserenKunden anzubieten“, schriebMichael Dell in einer E-Mail.

Doch die Aussichten auf Mac-Systeme in PCs ohne Apple-Lo-go sind schlecht. „Das Mac-Be-triebssystem wird weiterhin nurmit Macintosh-Rechnern lau-fen“, erklärte eine Apple-Spre-cherin. „Apple hat keine Pläne,Mac-OS-X-Software zu verkau-fen, die auf anderen PCs läuft.“Damit bekräftigte sie Aussagen,die das Unternehmen schon beider Ankündigung der Intel-Ori-entierung getroffen hatte. Da-mals hieß es, allenfalls sei denk-bar, dass auf den Apple-PCskünftig auch Windows laufenkönne.

Analysten halten einen Gesin-nungswandel bei Apple für un-

wahrscheinlich. Sie erinnerndaran, dass das Unternehmenvor rund zwölf Jahren die Zu-sammenarbeit mit Umax undPower Computing aufgekündigthat, die einst eigene Computermit Apple-Betriebssystem ange-boten hatten. IDC-Analyst RogerKay ist der Ansicht, eine Lizen-zierung von Mac OS würde Ap-ples Geschäftsmodell zerstören.Denn dieses basiert auf einerstrikten Kontrolle der Kombina-tion von Hard- und Software, dieals Spitzenprodukt vermarktetwird.

Andere Marktbeobachterwundern sich über das Interessevon Dell an Apple. Ein Angebotvon Mac-PCs würde die Schu-lung von vielen Dell-Angestell-ten und spezielle Produktent-wicklungsteams erfordern. DasUnternehmen begründet aber

seine enge Ausrichtung auf Intelund Windows mit den dadurchgeringeren Kosten. Deshalb bie-tet es auch nur Server, aber keinePCs an, die Linux-fähig sind. NurGroßkunden können bei Dell inbesonderen Arrangements Linux-Desktops erhalten. (ls) u

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COMPUTERWOCHE 25/20056 N A C H R I C H T E N U N D A N A LY S E N

Einstimmige Entscheidung

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Mit dem Beratungshaus, das sichauf Maschinen- und Anlagenbauspezialisiert hat, will sich Mater-na verstärkt als Dienstleister für

SAP-Unternehmenslösungenpositionieren. „Wir werden die-ses Vorhaben in den kommen-den zwei Jahren konsequent um-setzen und unsere Wachstums-strategie damit auch im SAP-Be-ratungsmarkt weiterführen“, er-läutert Geschäftsführer WinfriedMaterna den Zukauf. Als Anbie-ter für Geschäftsprozess- undTechnologieberatung im SAP-Umfeld ergänze cbs das Bran-

chen- und Dienstleistungsport-folio der Dortmunder in den Be-reichen Service-Management,IT-Technologien und Govern-ment-Lösungen.

Außerdem bringt cbs attrakti-ve Kunden mit: Firmen wie etwaBosch, Dürr, Heidelberger

Druckmaschinen, Roche Dia-gnostics, Schenck oder Siemensfinden sich auf der Referenzlistedes Beratungshauses. Mit diesenund andern Abnehmern erwirt-schaftete die 80-Mitarbeiter-Company 2004 rund elf Millio-nen Euro Umsatz. (mb) u

Materna kauft SAP-Know-howDie Dortmunder übernehmen cbs Corporate Business

Solutions Unternehmensberatung GmbH.

Der britische NetzbetreiberBT hat einen großen Schrittin Richtung Konvergenzvon Mobilfunk- und Fest-netz getan. Mit „BT Fusi-on“ – auch unter dem Ar-beitstitel Bluephone be-kannt – kündigte dasUnternehmen ein Pro-dukt an, mit dem Kun-den sowohl mobil alsauch zu Hause tele-fonieren können.Das Paket um-fasst ein Telefonsowie einen Hub,den der Kunde inseinen eigenenvier Wänden platziert. Dieserdient als Access Point zum Breit-bandanschluss ins Festnetz desCarriers und stellt über denFunkstandard Bluetooth aucheine Verbindung zum Telefonher, sobald der Kunde sich in sei-ner Wohnung bewegt. Über denHub, der als WLAN-Router fun-giert, können darüber hinaus Te-lefone, PCs, Notebooks, Druckerund Spielekonsolen drahtlos ver-netzt werden.

Regelbetrieb beginnt nach

Testphase im September

BT Fusion ähnelt zwar dem Pro-dukt „Genion“ von O2, unter-scheidet sich aber durch dieKonvergenz der Netze. Währendder Genion-Kunde immer überdas Mobilfunknetz telefoniertund in der Homezone lediglichFestnetztarife bezahlt, wechseltBT je nach Standort des Teilneh-mers zwischen dem eigenenFestnetz und dem Mobilfunk-

netz des Partners Vodafo-ne. BT wird den Dienst zu-nächst mit 400 Testkun-

den weiter erproben, ehe er

im September in den Regel-betrieb übergehen soll. Der-

zeit nutzen die Teilnehmer dasMotorola-Handy „V560“. LautBT sollen in einem Jahr rund 15Geräte zur Auswahl stehen.

Automatische Verbindungswahl

spart 30 Prozent der Kosten ein

Der Netzbetreiber will mit BTFusion die Abwanderung seinerFestnetzkunden stoppen bezie-hungsweise kompensieren – einProblem, mit dem alle Festnetz-anbieter kämpfen. Der Konzernhofft, seine Kunden mit den Ar-gumenten Komfort und Einspar-potenzial für BT Fusion begeis-tern zu können. Der Vorteil liegtdem Anbieter zufolge darin, dassder Verbraucher nur noch einTelefon und eine Abrechnungbenötigt und das Problem einesschlechten Mobilfunkempfangsin den eigenen vier Wänden durchden Festnetzanschluss nichtmehr relevant ist. Ferner soll derKunde sparen, weil rund 30 Pro-zent der Gespräche zu Hause mitdem Handy geführt werden. DaBT Fusion in der Homezoneautomatisch die preiswertereFestnetzverbindung wählt, kannder Kunde laut BT seine Telefon-kosten senken. (pg) u

Mobiltelefon mit Festnetzanschluss

British Telecom integriert Mobilfunk mit traditionellem Sprachdienst.

Motorola liefert BT

mit dem V560 das

erste konvergente

Telefon.

Dell an Apple-System interessiertDie Texaner würden gerne Computer mit dem Mac OS X anbieten.

Michael Dell

lässt die Branche

rätseln, warum

er Mac-PCs

anbieten möchte.

Auf der Anfang Juni abgehalte-nen Teched-Konferenz gab Mi-crosoft bekannt, dass es an einerInfrastruktur für Radio Frequen-cy Identification (RFID) arbeite.Sie werde auf .NET beruhen.Weitergehende Informationenzur geplanten Software bliebenbisher Mangelware. Die Presse-mitteilung kündigte noch an,dass die RFID-Infrastruktur einEvent-Management sowie eineEngine für Geschäftsregeln um-fasse.

Diese zwei Komponenten sindaber auch Teil des „Biztalk Ser-ver“, so dass sich die beiden Pro-dukte offenbar zu überschnei-den drohten. Gegenüber demBranchendienst „Computer-wire“ äußerte nun der zuständi-

ge Manager Gavin King, dieRFID-Funktionen würden „rundum die Kerntechnologie des Bi-ztalk Server“ entstehen. „CNet“berichtet ebenfalls, dass die vomBiztalk-Team entwickelte Work-flow-Engine in mehreren ande-ren Produkten verwendet wer-den soll. Allerdings will derNews-Dienst von Plänen erfah-ren haben, wonach diese „Win-dows Workflow Services“ als Be-standteil des Longhorn-Serverausgeliefert werden.

King ließ außerdem noch of-fen, ob es sich bei der RFID-In-frastruktur um eine eigenständi-ge Server-Software handeln wür-de. Das Produkt soll allerdingsschon Mitte nächsten Jahres aufden Markt kommen. (ws) u

Microsofts RFID-Technik:Infos scheibchenweiseDie kürzlich angekündigte Infrastruktur

soll auf dem Biztalk Server beruhen.

Page 6: G 35 • Österreich G 34 • S hweiz654 sfr · 2018-05-04 · AoSe rv ie CW P ostf ac h 8 00 D-776 49 O ffen b ur g PST B 6 15 C DP AG E n t gel t b e z a hl t NACHRICHTEN ANALYSEN

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