Ganz normale Parteigenossen Die Mitglieder der NSDAP · PDF fileFörderverein Fritz Bauer...

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FördervereinFritz Bauer Institut e.V.

FördervereinFritz Bauer Institut e.V.Norbert-Wollheim-Platz 160323 Frankfurt am Main

Tel.: 069.79 83 22-40Fax: 069.79 83 [email protected]

Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Falter, Mainz:

Ganz normale ParteigenossenDie Mitglieder der NSDAP 1925–1945 Montag, 28. September 2015, 18:15 Uhr Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus WestendTheodor-W.-Adorno-Platz 1, Hörsaalzentrum HZ 8Weder wissen wir, wie viele NSDAP-Mitglieder es überhaupt gab, noch können wir exakt Auskunft da-rüber geben, wie hoch die Mitgliederzahl der NSDAP in bestimmten Jahren war. Auch ist wenig bekannt, dass die Partei häufi ger für die Allgemeinheit geschlossen als offen war. Zwischen 1933 und 1937 und wieder ab 1942 wurde von der Parteiführung eine äußerst restriktive Aufnahmepolitik betrieben. Nur bis zum 1.5.1933 und dann wieder zwischen 1939 und Anfang 1942 konnte (nahezu) jedermann der Partei beitreten. Noch weniger bekannt ist, in welch hoher Zahl Parteimitglieder die NSDAP auch wieder ver-lassen haben. Die Parteiaustritte dürften sich auf etwa eine Dreiviertelmillion in den 20 Jahren seit der Wiederbegründung der Partei im Jahre 1925 belaufen. Auch ist noch längst nicht entschieden, ob es sich bei der NSDAP, was ihre Mitglieder angeht, um eine reine oder doch weit überwiegende Mittelstands-partei oder doch eher um eine sozial heterogen zusammengesetzte Volkspartei handelte. In seinem Vor-trag gibt der Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen Falter, der Autor des nach wie vor als Standardwerk geltenden Buches Hitlers Wähler, anhand der Daten einer neuen, sehr umfangreichen, rund 50.000 Fälle umfassenden Stichprobe aus den beiden weitgehend erhalten gebliebenen zentralen Mitgliederkarteien der NSDAP Antworten auf diese und weitere Fragen mit zum Teil verblüffenden, zum Teil auch zur Kontro-verse einladenden Ergebnissen.

Prof. Dr. Jürgen Falter ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft und seit 2012 Senior For-schungsprofessor am Fachbereich Sozialwissenschaften, Medien und Sport der Universität Mainz. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Forschung zum politischen Extremismus und zur Fremdenfeindlich-keit sowie im Feld der empirischen und historischen Wahlforschung und der Erforschung politischer Ein-stellungen. Seit April 2012 leitet er ein DFG-Forschungsprojekt zur NSDAP Mitgliedschaft.

Eine Veranstaltung des Fördervereins des Fritz Bauer Instituts e.V.