Ganztag

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3 www.facebook.com/stb.de Titel: Rahmenvereinbarung 4 Turn- und Sportvereine sollen künftig der erste Ansprech- partner für Ganztagsschulen beim Thema außerunterrichtli- che Spotangebote sein. Dies hat nun das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gemeinsam mit dem Landessport- verband Baden-Württemberg vereinbart. Veranstaltungen 10 Premiere beim Landeskinderturnfest in Heidenheim: Das neue Turni-Abzeichen erblickt das Licht der Welt. Blick in die Zu- kunft: Ulmer Abend beim Landesturnfest in Freiburg. “enjoy your rhythm”-Special 13 “Lebe Deinen Rhythmus” begleitet die Rhythmische Sportgym- nastik und alle Rhythmusbegeisterten vom GAZPROM Gym- nastik-Weltcup bis hin zur Gymnastik-WM 2015. Wir zeigen auf, wie das Motto mit Leben gefüllt wird. Bartholomä 16 Aus dem Verband 17 Kultusminister Stoch informiert sich über Sportfachkräfte im Sport- kindergarten des TV Cannstatt. Landesjugendturntag in Stuttgart: Die Jugend lebt! Doppeljubiläum beim STB. “Erfolgreiches Ver- einsjubiläum gestalten” - Wir unterstützen Euch. Turnen 22 STB-Gymnastinnen dominieren bei den Baden-Württembergi- schen Meisterschaften. Hambüchen und Purvis holen Gesamt- sieg der FIG Weltcup Serie Mehrkampf. Positive Zwischenbi- lanz bei Jump&Fun. MTV Stuttgart sichert sich DM-Heimspiel. Kinderturnen 25 Das zentrale Ergebnis des 6. Kinderturn-Kongresses des Badi- schen und des Schwäbischen Turnerbundes unter der Träger- schaft der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg lautet: Qua- lifizierte ÜbungsleiterInnen sind die Basis des Erfolgs. Miriam Lindauer ist Übungsleiterin des Jahres. Gymwelt 29 Die besten Jahre - die Messe zum Aktivbleiben. GYMWELT er- leben: “Fit in den Herbst”. Sportarten 32 Besucheransturm bei den TGM/TGW-Regionalfinalwettkämpfen. STB-Athletinnen für Aerobic-WM nominiert. Bildung 34 Freie Plätze bei Aus- und Fortbildungen. Turngaue 38 Impressum/Pinnwand 38 www.twitter.com/STB1848 Inhalt STB MAGAZIN 5/2014 GYMNASTIK + FITNESS IM VEREIN Editorial Die Unterschriften unter die Rahmenver- einbarung „Bewegung, Spiel und Sport im außerunterrichtlichen Schulsport und der frühkindlichen Bildung“ kann man ohne Zweifel als historisch bezeichnen. Das Land Baden-Württemberg und der Landessportverband Baden-Württem- berg haben unter der Mitarbeit des Schwäbischen Turnerbundes damit die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft der Gesellschaft und unserer Turn- und Sportvereine gelegt. Bewegung wird durch die Rahmenverein- barung ein grundsätzlicher Baustein im Ganztagesangebot werden. Das heißt, wir haben eine einzigartige Chance, re- gelmäßige Bewegung im Alltag aller Kinder in Baden-Württemberg zu veran- kern. Denn die Entscheidung, ob und wie sich ein Kind bewegt, verlagert sich vom Elternhaus auf die Bildungsträger. Die Kooperation mit einer Ganztagesschule wird auch für unsere Vereine ein zukunftsentscheidender Faktor sein. Der Verein vor Ort gilt nun als erster An- sprechpartner für Bewegung in der Ganztagesbetreuung. Die Turn- und Sport- vereine haben vor allem mit dem jahrgangsübergreifenden Kinderturnen das beste Programm für die allgemeine Bewegungsförderung unserer Kinder. Spe- ziell damit kann der Turn- und Sportverein früh Kontakt und Bindung zu Kin- dern und Eltern aufnehmen und herstellen. Wir empfehlen euch, möglichst bald in eurer Kommune auf die Grundschulen zuzugehen und nachzufragen, inwieweit es seitens der Schule schon Planun- gen bezüglich der Einrichtung einer Ganztagesschule gibt. Bietet Euch mit Eu- ren Kinderturn-Angeboten an und überlegt vereinsintern, wie eine solche Be- teiligung aussehen kann. Wir stehen Euch dabei gerne zur Verfügung. Titelbild: Kultusminister Andreas Stoch (rechts) und Dieter Schmidt-Volkmar, Präsident des Landessportverbandes Baden-Württem- berg, präsentieren die unterschriebene Rahmenvereinbarung Wolfgang Drexler (MdL) Präsident des Schwäbischen Turnerbundes

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Transcript of Ganztag

Page 1: Ganztag

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www.facebook.com/stb.de

Titel: Rahmenvereinbarung 4

Turn- und Sportvereine sollen künftig der erste Ansprech-

partner für Ganztagsschulen beim Thema außerunterrichtli-

che Spotangebote sein. Dies hat nun das Ministerium für

Kultus, Jugend und Sport gemeinsam mit dem Landessport-

verband Baden-Württemberg vereinbart.

Veranstaltungen 10

Premiere beim Landeskinderturnfest in Heidenheim: Das neue

Turni-Abzeichen erblickt das Licht der Welt. Blick in die Zu-

kunft: Ulmer Abend beim Landesturnfest in Freiburg.

“enjoy your rhythm”-Special 13

“Lebe Deinen Rhythmus” begleitet die Rhythmische Sportgym-

nastik und alle Rhythmusbegeisterten vom GAZPROM Gym-

nastik-Weltcup bis hin zur Gymnastik-WM 2015. Wir zeigen

auf, wie das Motto mit Leben gefüllt wird.

Bartholomä 16

Aus dem Verband 17

Kultusminister Stoch informiert sich über Sportfachkräfte im Sport-

kindergarten des TV Cannstatt. Landesjugendturntag in Stuttgart:

Die Jugend lebt! Doppeljubiläum beim STB. “Erfolgreiches Ver-

einsjubiläum gestalten” - Wir unterstützen Euch.

Turnen 22

STB-Gymnastinnen dominieren bei den Baden-Württembergi-

schen Meisterschaften. Hambüchen und Purvis holen Gesamt-

sieg der FIG Weltcup Serie Mehrkampf. Positive Zwischenbi-

lanz bei Jump&Fun. MTV Stuttgart sichert sich DM-Heimspiel.

Kinderturnen 25

Das zentrale Ergebnis des 6. Kinderturn-Kongresses des Badi-

schen und des Schwäbischen Turnerbundes unter der Träger-

schaft der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg lautet: Qua-

lifizierte ÜbungsleiterInnen sind die Basis des Erfolgs. Miriam

Lindauer ist Übungsleiterin des Jahres.

Gymwelt 29

Die besten Jahre - die Messe zum Aktivbleiben. GYMWELT er-

leben: “Fit in den Herbst”.

Sportarten 32

Besucheransturm bei den TGM/TGW-Regionalfinalwettkämpfen.

STB-Athletinnen für Aerobic-WM nominiert.

Bildung 34

Freie Plätze bei Aus- und Fortbildungen.

Turngaue 38

Impressum/Pinnwand 38

www.twitter.com/STB1848

Inhalt

STB MAGAZIN 5/2014

GYMNASTIK + FITNESS IM VEREIN

Editorial

Die Unterschriften unter die Rahmenver-

einbarung „Bewegung, Spiel und Sport

im außerunterrichtlichen Schulsport und

der frühkindlichen Bildung“ kann man

ohne Zweifel als historisch bezeichnen.

Das Land Baden-Württemberg und der

Landessportverband Baden-Württem-

berg haben unter der Mitarbeit des

Schwäbischen Turnerbundes damit die

Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft

der Gesellschaft und unserer Turn- und

Sportvereine gelegt.

Bewegung wird durch die Rahmenverein-

barung ein grundsätzlicher Baustein im

Ganztagesangebot werden. Das heißt, wir haben eine einzigartige Chance, re-

gelmäßige Bewegung im Alltag aller Kinder in Baden-Württemberg zu veran-

kern. Denn die Entscheidung, ob und wie sich ein Kind bewegt, verlagert sich

vom Elternhaus auf die Bildungsträger.

Die Kooperation mit einer Ganztagesschule wird auch für unsere Vereine ein

zukunftsentscheidender Faktor sein. Der Verein vor Ort gilt nun als erster An-

sprechpartner für Bewegung in der Ganztagesbetreuung. Die Turn- und Sport-

vereine haben vor allem mit dem jahrgangsübergreifenden Kinderturnen das

beste Programm für die allgemeine Bewegungsförderung unserer Kinder. Spe-

ziell damit kann der Turn- und Sportverein früh Kontakt und Bindung zu Kin-

dern und Eltern aufnehmen und herstellen.

Wir empfehlen euch, möglichst bald in eurer Kommune auf die Grundschulen

zuzugehen und nachzufragen, inwieweit es seitens der Schule schon Planun-

gen bezüglich der Einrichtung einer Ganztagesschule gibt. Bietet Euch mit Eu-

ren Kinderturn-Angeboten an und überlegt vereinsintern, wie eine solche Be-

teiligung aussehen kann. Wir stehen Euch dabei gerne zur Verfügung.

Titelbild:

Kultusminister Andreas Stoch (rechts) und

Dieter Schmidt-Volkmar, Präsident des

Landessportverbandes Baden-Württem-

berg, präsentieren die unterschriebene

Rahmenvereinbarung

Wolfgang Drexler (MdL)

Präsident des Schwäbischen Turnerbundes

mag 05-2014-1 07.05.2014 15:14 Uhr Seite 3

Page 2: Ganztag

Turn- und Sportvereine sollen künftig der erste An-

sprechpartner für Ganztagsschulen beim Thema außer-

unterrichtliche Sportangebote sein. Dies hat nun

das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ge-

meinsam mit dem Landessportverband Ba-

den-Württemberg (LSV) vereinbart

und eine entsprechende Rah-

menvereinbarung un-

terzeichnet.

Diese Vereinbarung regelt die Bewe-

gungs-, Spiel- und Sportangebote im au-

ßerunterrichtlichen Schulsport und in der früh-

kindlichen Bildung. Ab dem Schuljahr 2014/15 soll

das Angebot zusätzlicher Bewegungs-, Spiel- und Sport-

angebote in Ganztagsschulen sukzessive ausgebaut wer-

den. Die beiden Vertragsunterzeichner Andreas Stoch, Mini-

ster für Kultus, Jugend und Sport und LSV-Präsident Dieter

Schmidt-Volkmar bezeichneten die Rahmenvereinbarung als

einen Meilenstein für das Land und den organisierten Sport.

LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar: „Es ist begrüßenswert

und zukunftsweisend, dass diese Rahmenvereinbarung mit den

entsprechenden Ausführungshinweisen zustande gekom-

men ist und der organisierte Sport systematisch in die Ganz-

tagsbetreuung und damit in außerunterrichtliche Sportange-

bote an Schulen eingebunden wird. Hieraus entsteht eine ech-

te Win-win-Situation für beide Seiten.“

4 STB MAGAZIN 05/2014

Meilenstein für Turn- und Sportve

Sport und Politik

Titelthema

“Für mich hat Sport

einen großen Stellenwert.

Bewegung muss Teil

der Ausbildung von

Jugendlichen und

Kindern sein.”

Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und

Sport des Landes Baden-Württemberg

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mag 05-2014-1 07.05.2014 15:14 Uhr Seite 4

Page 3: Ganztag

Maßgeblich beteiligt an dieser positiven Entwicklung war ne-

ben dem LSV auch der Schwäbische Turnerbund (STB). „Wir

haben uns von Anfang an dafür eingesetzt, die örtlichen Turn-

und Sportvereine in das Thema Ganztagsbetreuung zu inte-

grieren“, sagt Wolfgang Drexler, Präsident des Schwäbischen

Turnerbundes und Vizepräsident des baden-württembergischen

Landtags. „Deshalb haben wir auch Vereine, die bereits in der

Ganztagesbetreuung aktiv sind, in die Erarbeitung der Rahmen-

vereinbarung beratend eingebunden. Umso glücklicher sind

wir nun über diesen richtungsweisenden Schritt.“

Die Vertreter der be-

teiligten Vereine TSV Bietig-

heim, tus Stuttgart, Sportvg Feuerbach,

SG Schorndorf, TV Cannstatt, VfL Herrenberg

und SV Salamander Kornwestheim waren durch-

weg begeistert, von der Möglichkeit, an diesem Projekt

aktiv mitzuwirken. „Oft sind solche Vereinbarungen gut ge-

meint, aber schlecht gemacht. In diesem Fall muss man aber

sagen, dass es ein rundum gelungenes Pa-

pier geworden ist. Besonders über die Mög-

lichkeit, die wir dem STB zu verdanken haben,

dass die Vereinsvertreter ihre alltäglichen

Erfahrungen aus der Praxis miteinbringen

konnten, haben wir uns außerordentlich ge-

freut. Auch dadurch ist die Vereinbarung in-

novativ und mustergültig, die meiner Meinung

nach als Blaupause für andere Bundesländer dienen

kann“, sagt zum Beispiel Josef Maier, Präsident

des tus Stuttgart.

Denn für die Turn- und Sportvereine

wird die Kooperation mit einer

Ganztagesschule ein zu-

kunftsentschei-

dender Fak-

tor sein. „Unsere Verei-

ne stehen vor der Herausforde-

rung, Kinder- und Jugendliche trotz der

Ganztagsschule an den Verein zu binden. Die Be-

teiligung am außerunterrichtlichen Sportangebot bietet dabei

einen wichtigen Zugang“, sagt Drexler. „Und auch unsere Ge-

sellschaft profitiert. Denn mit dieser Vereinbarung gibt es nun

die einzigartige Chance, regelmäßige Bewegung im Alltag al-

ler Kinder in Baden-Württemberg zu verankern, die ein uner-

setzlicher Faktor für die Entwicklung von Kindern und Jugend-

lichen ist.“

Nun sind die Turn- und Sportvereine aufgerufen, diese Chan-

ce zu ergreifen. Am Sportunterricht durch die Lehrer ändere

sich zwar nichts, dafür sollen die örtlichen Vereine mit ihren qua-

lifizierten Übungsleitern über

den außerunterrichtlichen

Schulsport in den Ganztages-

trieb eingebunden werden.

„Wir können jetzt nur an die

Vereinsvertreter appellieren:

Bringen Sie sich bei Ihrer

Schule vor Ort als Koopera-

5STB MAGAZIN 5/2014

rn- und Sportvereine:

ort und Politik reichen sich die Hand

Titelthema

>><<

Ohne motorische Grundlagenaus-

bildung kann auch niemand seine

Gitarre oder Geige richtig halten.

Wolfgang Drexler, Präsident

des Schwäbischen Turnerbundes

mag 05-2014-1 07.05.2014 15:14 Uhr Seite 5

Page 4: Ganztag

Titelthema

tionspartner ins Gespräch“, rät

Wolfgang Drexler. Denn die

Schulleiter können sich zwar

für die Zusammenarbeit mit

einem außerschulischen Part-

ner entscheiden, müssen

aber nicht.

Die geplante Änderung des

Schulgesetzes macht es

möglich, den Schulen auf Wunsch bis zur Hälfte der zusätzli-

chen Lehrerwochenstunden für Ganztagsschulen in Geldmit-

teln zur Verfügung zu stellen. Dadurch können die Schulleiter

die Vereine für ihre Übungsleiter auch honorieren. Die Höhe

dieser Entlohnung soll von den Schulleitern vor Ort festgelegt

werden, je nach Qualität des Angebots und entsprechend dem

Honorargefüge an der jeweiligen Schule und dem Sportver-

ein. In der Rahmenvereinbarung wird allerdings eine Honorie-

rung von mindestens 25 Euro pro Zeitstunde empfohlen.

Allein gelassen werden die Vereine bei dieser wichtigen Neue-

rung und bei ihren anstehenden Schritten natürlich nicht. So

stehen künftig an allen Staatlichen Schulämtern „Ansprech-

partner Kooperation im schulischen Umfeld“ zur Verfügung. Sie

unterstützen und beraten Schulen und Sportvereine in Koope-

rationsangelegenheiten.

Richtungsweisende Vereinbarung

STB MAGAZIN 05/20146

Entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für Übungsleiter

bietet der Schwäbische Turnerbund in Zusammenarbeit mit dem

Württembergischen Landessportbund an:

• Kinderturnen im schulischen Ganztag am 18.05.2014 in Be-

sigheim

• Turnspiele im schulischen Ganztag am 20.09.2014 in Alb-

stadt

• Gerätturnen im schulischen Ganztag am 25.10.2014 in Ulm

Drei Fragen an: Stephan Scheel

Stephan Scheel ist Leiter des STB-Geschäftsbereichs

Kinder-, Jugend- und Freizeitsport und somit auch für

das Thema Ganztagesbetreuung zuständig.

Herr Scheel, die Rahmenvereinbarung ist unter-

zeichnet. Was müssen die Vereine nun tun?

Scheel: Mit dem Schuljahr 2014/15 sind 240 Grund-

schulen in Baden-Württemberg Ganztagsschulen. Le-

diglich ein Drittel davon startet erstmals mit den Ganz-

tagsbetrieb. Der gößere Teil der Ganztagsschulen stellt

sein Angebot auf das neue System um. Viele Kommu-

nen werden jedoch wahrscheinlich nicht vor der Verabschiedung des Ge-

setzes aktiv, da sie sichere Rechtsverhältnisse abwarten. Wir empfehlen un-

seren Vereinen trotzdem, schon möglichst bald in ihrer Kommune auf die

Grundschulen zuzugehen und nachzufragen, in wie weit es seitens der Schu-

le schon Planungen bezüglich der Einrichtung einer Ganztagsgrundschu-

le gibt. Sie sollen sich mit ihren Kinderturn-Angeboten anbieten und ver-

einsintern überlegen, wie eine solche Beteiligung aussehen kann.

Welche Unterstützung bietet der STB hierbei?

Scheel: Wir stehen unseren Turn- und Sportvereinen natürlich zur Seite. Den

Vereinsvertretern möchte ich explizit sagen: Lassen Sie uns wissen, wie die

Planungen vor Ort aussehen und wie wir Sie gegebenenfalls unterstützen

können. Weitere Informationen zum Kinderturnen im Ganztag oder aber auch

zum Programm Babys in Bewegung finden Sie übrigens auf unserer Home-

page unter www.stb.de/Ganztag

Und der STB ist natürlich auch persönlich erreichbar, oder?

Scheel: Wir haben immer ein offenes Ohr für unsere Vereine. Solltet Ihr ein

Problem haben, freue ich mich natürlich auch über einen direkten Anruf

unter 0711 28077 242 oder eine E-Mail an [email protected]

>>

<<

Mens sana in corpore sano (ein ge-

sunder Geist in einem gesunden

Körper). Die alten Römer wussten

doch schon, wovon sie reden. Das

Thema ist ja nicht neu.

Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend

und Sport des Landes Baden-Württemberg

mag 05-2014-1 07.05.2014 15:14 Uhr Seite 6

Page 5: Ganztag

Titelthema

Vereine: Jetzt aktiv werden

die enge und direkte Zusammenarbeit und Abstimmung mit

seinen Mitgliedern. Bei Fragen und Anregungen können Sie

sich bei Stephan Scheel ([email protected]) melden.

Tamara Steinmetz

7STB MAGAZIN 5/2014

ANSPRECHPARTNER

Ab dem Schuljahr 2014/15 gibt es in den „Regionalteams

Sport“ aller Staatlichen Schulämter einen Ansprechpart-

ner zur Beratung von Schulen und Sportvereinen hinsicht-

lich einer Zusammenarbeit im außerunterrichtlichen Schul-

sport. Diese Ansprechpartner sind untereinander vernetzt.

Zusätzlich stehen an allen Staatlichen Schulämtern “An-

sprechpartner Kooperation im schulischen Umfeld” zur Ver-

fügung.

VERSICHERUNG

Schülerinnen und Schüler, die an einem von der Schul-

leitung als schulische Veranstaltung genehmigten Bewe-

gungs-, Spiel- und Sportangebot teilnehmen, sind durch

den zuständigen Träger der gesetzlichen Schülerunfall-

versicherung versichert.

UHRZEITEN / ZEITRÄUME

Das schulische Ganztagsangebot endet in der Regel

nicht nach 16 Uhr. Außerunterrichtlicher Schulsports fin-

det in der Regel an Schulsportstätten statt, kann aber auch

in Räumen und Anlagen von Schulträgern oder Dritten an-

geboten werden. Wichtig: Hausaufgaben sind Teil des Ganz-

tagesangebotes. Bedeutet: Nach der Schule ist im Regel-

fall ausschließlich Freizeit angesagt!

AUFSICHTSPFLICHT

Das gesamte Schulwesen steht unter Aufsicht des Staa-

tes. Diese wird vom Schulleiter wahrgenommen.

QUALIFIKATION

Um die Qualität der Angebote zu sichern, sollten Sportfach-

kräfte aus den Vereinen möglichst Inhaber der 1. Lizenz-

stufe der staatlich anerkannten Übungsleiterausbildung oder

einer vergleichbaren Qualifikation sein. Alternativ kann auch

auf Sportfachkräfte mit langjähriger Praxiserfahrung zurück-

gegriffen werden.

FINANZIERUNG

Es wird eine Honorierung von nicht unter 25 Euro pro Zeit-

stunde empfohlen. Die Schulleitung von Ganztagsgrund-

schulen kann bis zu 50 Prozent der zusätzlich zugewiese-

nen Lehrerwochenstunden in Geldmittel umwandeln und

in die Angebote externer Partner an der Ganztagsgrund-

schule einsetzen.

Diese und weitere Informationen findet Ihr auch

auf: www.stb.de/ganztag.stb

KURZ UND KNAPP

DIE RAHMENVEREINBARUNG

Außerdem bereitet sich der Schwäbische Turnerbund nun auf

der Grundlage der Vereinbarung systematisch darauf vor, sei-

nen Turn- und Sportvereinen möglichst rasch beratend zur Sei-

te zu stehen. Darüber hinaus setzt der STB auch weiterhin auf

Drei Fragen an: Wolfgang Drexler

Wolfgang Drexler war als Präsident des Schwäbischen Turnerbundes und

Landtagsvizepräsident ein enger Begleiter

der Verhandlungen zur Rahmenvereinbarung

Herr Drexler, die Rahmenvereinba-

rung ist unter Dach und Fach. Wie vie-

le Steine sind Ihnen nach den bedeu-

tenden Unterschriften vom Herzen

gefallen?

Drexler: Das war eine ganzer Kieslaster voll.

Ich bin sehr glücklich, dass wir diese Verein-

barung des organisierten Sports mit der Lan-

desregierung nun endlich schließen konn-

ten. Schließlich haben wir lange genug

darum gekämpft.

Wie kann man sich das Engagement

des STB auf diesem Gebiet vorstellen?

Drexler: Wir haben uns von Anfang an im politischen Bereich dafür einge-

setzt. Zudem haben wir uns dafür stark gemacht, die örtlichen Turn- und

Sportvereine in das Thema Ganztagsbetreuung zu beteiligen. Deshalb ha-

ben wir auch Vereine, die bereits in der Ganztagesbetreuung aktiv sind, in

die Erarbeitung der Rahmenvereinbarung beratend eingebunden. Umso

glücklicher sind wir nun über diesen richtungsweisenden Schritt.

Warum ist die Vereinbarung so elementar für die Turn- und Sport-

vereine im Land?

Drexler: Die Ganztagsbetreuung ist eine völlig neue Herausforderung für

unsere über 1770 Turn- und Sportvereine. Dank der Vereinbarung sind die-

se nun in der Lage, ihr Angebot auch in der Schule anzubieten. Nur wer

diese Chance offensiv angeht, sieht einer sicheren Zukunft entgegen. Des-

halb hier noch einmal der Hinweis an alle Vereinsvertreter: Sprechen Sie

schon jetzt ihre lokale Grundschule an und bringen sich als Bewegungs-

anbieter ins Spiel. In dem Angebot Kinderturnen haben wir das perfekte

jahrgangsübergreifende Angebot für den Ganztag, auf den eigentlich kei-

ne Schule verzichten kann.

Wolfgang Dexler (re.) und

Andreas Stoch beim Besuch des

Sportkindergartens des TV Cann-

statt.

mag 05-2014-1 07.05.2014 15:14 Uhr Seite 7

Page 6: Ganztag

8

Titelthema

Das aktuelle Interview

STB MAGAZIN 05/2014

Herr Brugger, die Rahmenvereinbarung zwischen Land und Landessportverband Ba-

den-Württemberg ist unter Dach und Fach. Wie sehr freut Sie das?

Brugger: Ich finde das absolut positiv. Die Rahmenvereinbarung bietet das Fundament für ei-

nen attraktiven Ganztagesbetrieb. Mit ihr sind viele Dinge umsetzbar.

Für Sie ist das ja aber alles kein Neuland. Die Pestalozzi-Schule bietet schon seit

mehr als zehn Jahren ein entsprechendes Profil! Wie kamen Sie zu dieser Vorrei-

terrolle?

Brugger: Wir haben uns einfach Gedanken gemacht, wie wir unser Angebot attraktiver gestal-

ten können und sind daraufhin auf die Vereine zugegangen. Schließlich haben von so einer Ko-

operation alle etwas: Schule, Schüler und Verein.

Wie sieht der aktuelle Stand in Sachen Kooperationsangebote bei Ihnen aus?

Brugger: Wir bieten momentan Schuleinheiten in Zusammenarbeit mit mehr als zehn Vereinen

an. Da ist für jeden etwas dabei! Es geht zum Beispiel vom Segeln über Kinderturnen bis hin

zum Reiten. Dabei setzen wir immer auf eine Doppellösung. Das heißt, es sind immer eine Lehr-

kraft und ein Übungsleiter vom Verein anwesend. So verbinden wir die Pädagogik mit dem Be-

wegungsfachwissen. Übrigens müssen wir uns inzwischen nicht mehr um neue Kooperations-

vereine bemühen. Sie kommen von sich aus auf uns zu.

Und wie sind ihre Erfahrungen nach mehr als einem Jahrzehnt?

Brugger: Kurz gesagt, durchweg positiv. Die Zusammenarbeit erweist sich für jeden Partner

als attraktiv.

Gibt es etwas, auf das man speziell achten muss?

Brugger: Wenn man so eine Kooperation beginnt, muss man sich natürlich erst einmal finden.

Schließlich haben alle Partner unterschiedliche Bedürfnisse. Das ist auf jeden Fall ein Lern-

prozess, in dem es auch mal zu Diskussionen kommt.

Über was?

Brugger: Zum Beispiel sind es Übungsleiter in der Regel gewohnt, dass ihre Teilnehmer vol-

ler Motivation für die gestellten Aufgaben sind. Das ist im schulischen Alltag nicht immer ge-

geben. Mein Ratschlag für viele dieser kleinen Problemchen lautet dann: Nicht päpstlicher sein

als der Papst!

Externe Mitarbeiter werden an einer Schule ja immer besonders beobachtet. Wie

viel Anlaufschwierigkeiten hat es bei Ihnen gegeben und in welchen Gremien sind

die Übungsleiter überhaupt vertreten?

Brugger: Bei uns gab es natürlich wie bei jedem anderen außerschulischen Projekt auch An-

laufschwierigkeiten. Aber diese waren nicht weiter erwähnenswert und konnten ziemlich zü-

gig aus dem Weg geräumt werden. Die Übungsleiter sind bei uns nicht in der Gesamtlehrer-

konferenz vertreten, sondern nur im Fachbereich. Das läuft inzwischen aber so rund, dass ich

als Schulleiter fast nichts mehr mit der täglichen Abwicklung zu tun habe. Das läuft in der Re-

gel im Fachbereich.

Das heißt also, der Verwaltungsaufwand ist nach einer gewissen Anlaufphase ab-

solut überschaubar?

Brugger: Auf jeden Fall. Am Anfang war der natürlich größer, aber nun ist er deutlich geringer.

Und unterm Strich ist das eine WIN-WIN-WIN-Situation für alle: Schule, Verein und Schüler.

Ich kann es also jeder anderen Schule und jedem anderen Verein nur empfehlen.

Weitere Informationen über die Pestalozzi-Schule erhalten Sie unter:

www.pestalozzi-schule.de

„Das ist eine WIN-WIN-WIN-Situation“

Josef Brugger ist nicht nur Leiter der

Pestalozzi-Schule in Friedrichshafen,

sondern auch Vorreiter in Sachen Ko-

operation Schule und Verein. Seit mehr

als zehn Jahren bietet er ein entspre-

chendes Angebot an seiner Schule an

und ist natürlich entsprechend angetan

von der neuen Rahmenvereinbarung

mag 05-2014-1 07.05.2014 15:14 Uhr Seite 8

Page 7: Ganztag

9

Titelthema

Jahrgangsübergeifende motorische Grundlagenausbildung

STB MAGAZIN 5/2014

Im Kinderturnen werden alle motorischen Grundfertigkeiten

regelmäßig angesprochen. Kinder erleben durch verschiede-

ne Spiele oder Bewegungsparcours von Anfang an eine kon-

ditionelle Förderung. Zusätzlich werden dabei Koordination und

Beweglichkeit geschult. Grundlage für das Kinderturnen ist die

Freude und der Spaß an der Bewegung. Innerhalb einer Übungs-

stunde, können die Kinder Grenzen kennen lernen, sich da-

bei selbst erleben und durch Üben neue Bewegungsformen

erlernen. Kinderturnen bedeutet nicht nur die Umsetzung ei-

nes Bewegungsablaufes, sondern beinhaltet auch den Erwerb

von Kompetenzen. Kinder können durch Spielen, Üben, Mit-

machen und Erleben ihre geistige und körperliche Fertig- und

Fähigkeiten erweitern und somit zu einem Erfolgserlebnis kom-

men.

Ein idealer Einstieg in dieses Thema ist das Angebot „Babys

in Bewegung“. Auch im Sportverein bietet sich für Familien

ab dem ersten Lebensjahr die Möglichkeit, Bewegungsange-

bote wahrzunehmen. Tragen, Greifen, Tasten, Fühlen und Stram-

peln, Drehen und Streichelmassagen sind die Inhalte in die-

sem Alter. Über diese Sinnes- und Bewegungsanregungen wer-

den sowohl die psychosozialen als auch die geistigen Entwick-

lung des Babys gefördert.

Für ein- bis dreijährige Kinder bietet sich das Eltern-Kind-Tur-

nen im Verein an, in dem das „Sammeln vielseitiger Bewegungs-

erfahrung mit und ohne Materialien/ Geräte“ zusammen mit

der Familie im Mittelpunkt steht.

Im Anschluss an das Eltern-Kind-Turnen können Drei- bis Fünf-

jährige in das Kleinkinderturnen gehen. Hier werden mit Be-

wegungsgeschichten und Bewegungslandschaften neue

Herausforderungen und eine hohe Attraktivität für die Kinder

geschaffen. Unter dem Gesichtspunkt der Sprachentwicklung,

der Weiterentwicklung der Alltagsmotorik und einem hohen

Grad an Entscheidungsmöglichkeiten fördert es die Kinder viel-

fältig. Darüber hinaus sammeln die Kinder grundlegende so-

ziale Erfahrungen in der

Gruppe und mit dem

Übungsleiter.

Bevor es mit dem Kindertur-

nen (fünf bis zwölf Jahre)

weitergeht, werden die

Grundtätigkeiten der Alltags-

motorik (Laufen, Springen,

Hüpfen, Kriechen, etc.) voll-

ständig beherrscht. Ausge-

hend von diesen Grundvor-

aussetzungen werden die

Angebote im Kinderturnen

breit und vielseitig angelegt.

Neben der Weiterentwick-

lung sportmotorischer Fä-

higkeiten steht im sogenann-

ten „Goldenen Lernalter“ vor-

nehmlich die Aneignung neu-

er sportmotorischer Fertigkeiten im Vordergrund. Hierbei

kann das Kinderturnen auf ein breites Fundament sportartüber-

greifender Basiselemente zurückgreifen. Kinderturnen bildet

somit die Basis für ein vielseitiges und möglichst lebenslan-

ges Sporttreiben. Ausgehend von den differenzierten Interes-

sen der Mädchen und Jungen wird das Vereinsangebot für Kin-

der stetig erweitert.

Der Schwäbische und Badi-

sche Turner-Bund haben ge-

meinsam das Buch „Kindertur-

nen – Bildung durch Bewe-

gung von Anfang an“ geschaffen,

um den Vereinen und Übungs-

leitern, aber auch Erziehern und

Lehrern, eine Hilfestellung für

ihre tägliche Arbeit an die Hand

zu geben. Weitere Informationen

unter: [email protected] oder unter 0711 28077200.

Kinderturnen: Die Kinderstube des Sports!

„Kinderturnen ist die Kinderstube des Sports. Kinderturnen ist der ideale Einstieg

in ein lebenslanges Sporttreiben und schafft so die ersten Kontakte der Kinder zum

Verein“, das Statement von Wolfgang Drexler, Präsident des Schwäbischen Turner-

bundes, lässt eigentlich keinen Spielraum für Spekulationen mehr zu. Kinderturnen

bietet die ideale Grundlage für ein aktives, langes und vor allen Dingen gesundes

Leben – und hat nichts mit Gerätturnen für Kinder zu tun. Nun kommt durch die Rah-

menvereinbarung ein neuer Aspekt hinzu: Kinderturnen, das prädestinierte Ange-

bot, mit dem der Turn- und Sportverein früh Kontakt und Bindung zu Kindern und

Eltern aufnehmen kann, da es speziell in der Grundschule für die jahrgangsüber-

greifende Bewegungsbildung geeignet ist.

KINDERTURNEN IST…

… Bewegen in der Halle und im Freien

… Mitmachen

… Üben von motorischen Fähigkeiten

… Erleben

… Spielen

… Können

KINDERTURNEN IM PROFIL

• Babys in Bewegung (0-2 Jahre)

• Eltern-Kind-Turnen (1-3 Jahre)

• Kleinkinderturnen (3-5 Jahre)

• Kinderturnen (5-12 Jahre)

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