Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

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    BERLIN

    IM

    JANUAR

    1936

    NR 1

    6

    JAHRGANG

    E I T S C H ~ I F T FR DAS

    GESAMTE

    GEB

    ET

    DES GAS UND LUFTSCHUTZES DER ZIVILBEVLKERUNG

    MITTEILUNGS BL TT AMTLICHER NACHRICHTEN

    Zum

    6

    ahrgang von

    GasschufJ und Lu/lschufJ

    n

    D r Rckblick

    auf

    das verflossene Jahr isf ein erfreulicher. S ein sfrksfes politisches Er=

    eignis. das

    GesefJ

    fr

    den

    Aufbau der Wehrmachf vom 16. Mrz

    1935

    haf auch dem

    deufschen Lu/lschufJ endlich die

    Basis

    gegeben auf der er sich nunmehr zu

    einem wirkungsvollen

    SchufJmiffel

    fr

    die Bevlkez-ung

    ausbauen

    lf.

    Die

    von

    den

    Si

    eger

    sfaafen

    sfur

    aufrecht

    erhal=

    fene

    Forderung, da

    sich

    Deufschland ledi

    glich mit d

    em passiven

    Lu/lschufJ

    zu

    begngen habe

    wurde durch die Tat des Fhrers der dem deufschen Volke seine Wehrhoheit wiedergab end:

    gltig begraben.

    D er

    zweife Merksfein

    des

    Jahres

    1935

    war der

    26.

    Juni. Er ist

    d

    er Geburfsfag

    des deut=

    schen LuftschufJgesefJes, durch das nunmehr die groe B ereitsfellung des gesamten Volkes

    zum

    Lu/lschufJdiensf veranl?erf worden ist. Jeder deufsche

    Mann

    und jede deufsche Frau sind heute

    gesefJlich verpflichfef die

    ihnen

    im Rahm

    en des zivilen Lu/lschufJes zugewiesenen

    Aufgaben

    nicht

    nur

    zu

    bernehmen, sondern

    sie auch nach bestem

    Wis

    sen

    und

    Knnen ordnungsgem

    zu erf

    lle

    n.

    Und

    der

    drifte

    und lefJfe

    Hhepunkf

    in d ~ r Lu/lschufJenfwicklung des verflossenen Jahres

    war die

    programmafische

    Rede des ReidJsministers d

    er uf t fahrl und

    O b erbefeh

    ls:

    habers

    der Luftwaffe, Hermann Gring,

    am 14. Nov

    ember

    in

    de/ er die groe vater:

    lndische

    Aufgabe

    des Lu/lsdJufJes

    in

    klarer eindringlicher Formuliez-ung

    umri und

    einen nach .

    halfigen Ruf an alle deufschen Volksgenossen zur opferbereiten Mitarbeit im Lu/lschufJdiensf

    ergehen

    lie

    . Noch niemals wurde bishez- die zwinge:lde N ofwendig

    keit

    eines deufschen

    Lu/l:

    schufJes so eindringlich dargefan aber auch noch

    niemand

    hat bisher dem schlichten waffenlosen

    SelbsfschufJhelfer seine hohe B edeutung

    und

    seine e

    hr

    envolle

    Aufgabe

    als

    Vaferlandsverfeidiger

    so

    V r Augen

    gesfellt

    wie

    dies an jenem

    denkwrdigen Abend im

    Berliner

    Sporfpalast der

    Reichs:

    )

    Ihren

    Wortlaut

    vgl .

    auf

    S. 5

    bis

    9 di

    es

    es Hefte s.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

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    minisfer der Luflfahrl

    gefan

    haf. Was aber

    diese Rede so besonders

    wedvoll

    machf

    und

    sie auch

    ber Deufschlands

    Grenzen hinaus erklingen lassen

    wird,

    das isf die in ihr z um

    Aus

    druck

    ge=

    brachfe zufreffende

    Erkennfnis

    kn/figer Kriegsgesfalfung nebst den sich

    hieraus

    ergebenden Fol:

    gerungen

    und Forderungen fr

    zweckvolle

    Lu/labwehr und

    Erhalfung der

    sch

    ub losen Bevlke=

    r

    un

    g im neuzeitlichen Kriege.

    Die

    Freude,

    di

    e

    du

    rch

    diese

    dr

    ei

    vorste

    henden

    Grotaf

    en

    im

    deu fschen

    Volke

    ausgel

    st

    worden isf,

    haf

    mit militrischem b erschwang

    nichf

    s zu fun,

    sondern

    isf lediglich die berechfigfe

    Genugfuung ber

    das

    Ende ei

    ner wehr=

    und

    ehrlosen Epoche

    aus

    einem G

    efhl

    h

    era

    us, das

    an

    die Sbe des britischen Minisfers

    Baldwin anklingt,

    der in seiner Unferhau srede fr die eng=

    lische

    Politik ausfhrte: Ein

    Land, das nichf gewillf ist, die

    nofwendigsten

    VorSichfsmanahmen

    fr seine eigene

    Verteidigung

    zu ergre

    i f

    en ,

    wird ni

    e

    mals

    Macht

    in

    der

    Welf hab

    en, weder mili=

    frische noch

    maferielle.

    jahr

    e

    lan

    g haf sich D eufscl:Jland im gufen Glauben fr die Abrsfung

    eingeseIJf,

    aus

    ehrlicher

    b

    erzeugung haben deu

    fsche

    Vertreter

    auf

    Abrsfungskonferenzen

    und

    Sachverst

    ndigena

    usschssen

    um ei

    n

    ei

    ndeutiges

    Verbof

    d

    es Ga

    skrieges

    und

    des Luflkrieges

    ge=

    rungen,

    bis ihre Gegenspieler

    am 14. Oldober 1933 in

    Genf ihre

    Karf

    en

    aufd

    e

    dd

    e

    n, aus

    de

    nen

    das gan ze deufsche Volk

    erkennen

    mute,

    da

    auch

    nicht di

    e leiseste Glei

    chb

    erechfigung fr

    D e

    u fsch

    land

    und nicht

    der geri

    ngst

    e

    Absfrich der

    hochgersfefen

    Sfaat

    en

    zu erhoff

    en waren.

    Nach

    dem sich

    fo l

    gerichtig

    aus

    diesem einsichfslo

    se

    n

    Verhalfen

    der

    anderen

    erge

    benden Ausfrilf

    Deufschlands aus

    Abrsfungskonferenz und Vlkerbund

    haf

    sich dieses nunmehr

    di

    e ihm

    imm

    er

    versprochene, niemals

    gewhrt

    e Glei

    chb

    erechfigung se

    lbsf genommen.

    Bevor nun

    auf

    die einze

    lnen Faldoren der

    Luffs

    chuIJ

    =

    und

    GasschuIJentwicklung

    an Hand

    der

    V er

    ff

    enflichungen

    in

    GasschuIJ

    und Luff

    s

    chuIJ

    im

    jahre

    1935

    eingegangen

    werden

    soll,

    mgen

    zunchsf

    einige allge

    meine

    neuere

    Erkennfnisse

    ber kn/fige Kriegsgesfalfung hier kurz

    Erwhnung finden:

    Theorie und Praxis s

    ind

    in der B ewe

    rtung

    des ch e

    mischen Krieges

    nun einmal zwei

    rechf

    unfer

    schiedliche,

    hufig

    sich

    geradezu wider

    s

    pr

    e

    ch

    e

    nde Dinge. Whrend

    man sich

    in

    Genf

    und andernods mit der Mglichkeit

    e

    in

    es

    Gaskri

    egsve

    rbofes

    besch/fig

    fe haben di

    e Fremd=

    sfaafen

    zielbewuf ihre gasfe chnischen

    Rsfun

    ge n

    fortenfwick

    elf, ber deren derzeifigen

    Sfand -

    sowei t dies

    auf Grund

    bekannf

    gewordener Taf

    sachen mglidJ war

    -

    ausfhrlich

    in

    GasschuIJ

    und

    LuffschuIJ berichfef

    wurde.

    Auch

    die

    Lu/ frsfung

    der

    Fremdsfaafen, ihre Luftmanv

    er

    und

    ihre LuftschuIJbungen

    haben

    im jahrgang 1935 eine e

    ing

    ehende Wrdig

    un

    j gefunden. Es zeigf sich immer m ehr,

    da

    die L e

    hre Douhef

    s von der ausschlaggebenden Bedeufung der Luftluiegfhrung, der Douhef i

    s=

    m u

    s,

    berall

    erheblich

    an

    Boden

    gewonnen haf.

    Auch

    Lnder, die

    eine solche

    Anschauung zu

    =

    nchsf vllig ablehnfen. sind anderen Sinnes geworden, und so

    haf

    auch Frankreich seinen

    Sfand

    =

    punkt grundsIJlich gendert. Die

    Probe auf

    das

    Exempe

    l,

    ob

    die Lu/lwaffe fafschlich so

    wir

    =

    kungsvoll

    isf,

    wie

    dies

    Douhef

    lehrf,

    isf im

    verflossenen jahre

    nur in einem sehr

    bescheidenen

    Ausmae

    gemachf

    worden. Der Feldzug

    lfahens

    in Abessinien, in dem

    wi

    ederholf Luftangriff.

    auf

    Sfdf

    e unfernommen wurden, gesfalfef bisher

    kein

    erlei Schlufolgerungen in dieser

    Richfung

    .

    Grere bereinsfimmung als in

    der

    Frage des Douhefismus lf sich allerods dahin=

    gehend

    fesfsfellen,

    da

    der fo t le

    Kri

    eg zu ein

    er konstanten

    Gre in der

    Bewerlung

    knf=

    tiger

    Krieg

    sgesf

    alfung geworden

    isf.

    A

    us

    dem

    Charakfer d

    es fofal

    en

    Krieg

    es ergeben sich

    mit

    unerbitflicher

    Nofw

    endigkeit

    tiefgreif

    ende Folgerungen; er richfef sich nichf

    nur

    gegen die Wehr:

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

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    macht, sondern auch unmittelbar gegen die Vlker", schreibt General Ludendor / / in seinem

    soeben erschienenen

    Buche

    2

    .

    Und

    Marschall Petain

    fhrte

    am 26.

    November

    1935 in

    ei

    n

    er

    Rede

    anllidJ der Einweihung eines Kriegerdenkmals einer Gemeinde in den Pyrenen

    im

    gleichen Sinne

    aus:

    Die besfen Vorbedingungen fr die Sicherheit eines Volkes

    sind

    eine starke

    Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in der Lull. eine modeme Rstung

    und

    eine

    im

    nationalen

    Sinne

    erzogene Jugend

    sowie

    eine mi t allen Ge/ahren

    vertraute Bevlkerung.

    Es

    hng

    von

    jedem Brger

    ab,

    dem ein/achsfen

    wie dem

    vornehmsten,

    ob

    diese

    Bedingun=

    gen

    erfl l t werden. In der Zusammenfassung aller Pflichten und Bemhungen spielt die

    kleinste

    Gemeinde

    FrankreidJs dieselbe

    Rolle

    wie die grte

    Stadt.

    -

    Da

    sich aus jolchen Er=

    kenntnissen knftiger Kriegs/ormen zwangslufig immer schrfer und klarer die eminente Be=

    d

    eufung

    eines hochwertigen Lu/ischufJes fr jedes Kulfurvolk ergibt, bedarf I?eines besonderen

    Hinweises.

    In

    der Frage der Rumung, deren Zweckmigl?eit und MglidJkeiten eine Reihe von

    Au/sfJen in GasschufJ und Luffsd1UfJ behandelfe, lassen sich allmhlich

    zwei

    grundsfJliche

    Anschauungen

    herausschlen.

    So

    hat

    ein

    SdJw

    eizer

    J

    /esfgesfellt,

    da

    es

    vornehmlich

    zwei

    RidJ=

    t u n ~ e n seien, die sich' .qegenbersfnden.

    Die

    erste, die franzsische These, will der Gefahr

    durch Rumung begegnen, die zweite, die deufsche These,

    lehnf

    - nach seiner Ansicht - eine

    Rumung grundsfJlich

    ab

    und will durch Mobilmachung der Hau sgemeinschaft. gekennzeichncf

    durch die Begriffe Hauswart und Ha uslu/tsch ufJplan den SchufJ jedes einzelnen Objektes

    gewhrleisten. Beide sich grundsfJlich gegenberstehenden Anschauungen schlieen jedoch nach

    Ansicht des Verfassers die Mglichkeit einer

    zweck

    vollen Kombination nicht aus.

    Im Laufe des vergangenen Jahres haben

    nunmehr

    auch

    di

    e ersfen

    Manver

    der deut =

    schen

    Lu/ fwaf fe

    eingesefJt. bei

    denen der

    aktive Lu/tschufJ in

    der

    Lu/t

    und

    von

    der

    Erde

    aus

    in Erscheinung trat und den

    Beweis

    erbrachte,

    da

    diesen jungen, in schnellem Tempo geschaffenen

    Waffen bereits eine erhebliche V e r t e i d ~ f l u n g s k r a / t innewohnt.

    Die

    am 1

    November

    eingeweih fe

    Deutsche Lu/tkriegsakademie und

    Lu/ffechnische

    Akademie sowie die neu geschaffene

    R eichsan s tal f fr Lu/fschufJ sind ausersehen, der Weiterenfwicklung

    der

    deutschen

    Luftwaffe

    in faktischer, technischer und wissenscha/flicher

    Richfun

    g zu dienen.

    Die erstmalige groe

    Lu/fschufJbung

    in Berlin am

    19 Mrz

    , deren Ergebnisse im

    luli=He/t

    von

    GasschufJ und Lu/fschufJ dargefan wurden.

    hat

    eine Flle von Anregungen ge

    zeitigt.

    Besondus

    bemerkenswert

    war

    bei

    dieser bung das musterhafte

    Verhalten der

    Berliner

    Bevlkerung, das auch die Bewunderung der auslndischen Vertreter ausgelst hat . ber die

    Ergebnisse der Lu/tschufJbungen

    in

    Sd=

    und

    Westdeutschland im

    Herbst

    1935 soll im

    Februar:

    He/t 936 zusammenfassend berichtet werden. Auch bei diesen

    bungen wirkte

    die Be=

    vlkerung vorbildlich

    mit.

    Was nun die Entwicklung des deutschen zivilen LuftschufJes im Jahre 1935 anbetrifft, so

    erJ?ennen wir beim

    Sich

    er

    heits

    =und Hil/sdienst eine

    planmi

    g fortschreitende Aussfattung

    mit Gert und Material. Die vom Lu/f/ahrtminisferium durchgefhrte

    Normung

    der Feuer=

    SdJu/Jgerte

    hat

    sich

    ber

    eits als eine fr

    das

    gesamte

    FeuerlsdJwesen segensreiche

    Manahme

    erwiesen.

    Bezglich

    der GasschufJgcrfe ist zu sagen, da Ausstattung und AU$bildung des

    Sicherheifs_ und

    Hilfsdienstes

    mit der S=Maske weitere Fortschritte gemacht haben.

    ) Llu{cl1dorff :

    Der totalc

    Krieg. Mnchen 1935

    :I

    Vg l . Gasschutz ~ r r d Luftschutz".

    5.

    Jg ., S

    326 (Dezember-Heft),

    1935.

    3

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    4/28

    Der SchufJraumbau,

    dessen theoretische MglidJkeiten

    in

    den verschiedensten Au/sfJen

    in

    Gaschu/J

    und

    Lu/lschufJ

    behandelt wurden, hat

    sich

    praktisch in

    zahlreichen

    neuC n Samtnel

    =

    schufJrumen,

    sowohl

    der ffentlIchen Hand als auch im Rahmen des Werklu/lschufJes, verwirJz=

    lichf. Ferner

    wurden in praktischen

    Groversuchen die

    Lebensbedingungen in

    ScJJufJrumen

    er

    =

    /orschf,

    um

    Unterlagen

    fr

    den

    Au/enthalt von

    Menschen

    darin zu

    gewinnen. Bezglich

    der Ge=

    staltung und

    Bemessung von

    Rauml/ fern

    lieen sich sowohl technische Fodschriffe als audJ

    Vereinheitlichungen, die

    im

    Jwmmenden

    jahr

    ihren

    Niederschlag

    in

    amtlichen

    Richtlinien

    finden

    dr/ten,

    erzielen.

    ber

    das Sondergebiet des

    WerJzlu/fschu/Jes

    lt sich kurz sagen,

    da

    auch

    hier

    ein

    ver=

    mehder Ausbau unter erheblichen finanziellen Opfern seitens der Werke gettigt worden ist,

    wenn

    auch noch nicht

    berall

    vllige

    Gleichmigkeit

    erreidJt

    werden

    konnte.

    Im zivilen

    Gasschu/J

    war

    au/

    Grund

    von Er/ahrungen

    bei

    Lu/lschufJbungen zu

    erkennen,

    da

    die Entgi fungstrupps das

    Stadium der

    An/angsgrnde nunmehr berwunden haben

    und

    da man ihnen auch bereits schwierigere Au/gaben bei der Enfgi/fung sfellen dar/. Ebenso haf

    die Bettigung der Gassprer fraglos

    Fodschriffe

    gezeitigt, wenn auch n[Jch

    nicht

    in der Form,

    da man jedem

    einzelnen Gassprer

    ein spezifisches Mitfel fr die

    Erkennung

    eines

    besfimmfen

    Kamp/stoffes an die Hand geben kann,

    das

    er auch wirklich eindeutig zu gebrauchen versfehf.

    Die er/olgreiclJe Beftigung des

    Reichslu/fschufJbund

    es

    im

    verflossenen jahr fand beraus

    anerkennende

    Wode des Herrn Reichminisfers der Lu/l/ahd1). Die

    Mitgliederzahl

    haf in erheb=

    lichem Mae zugenommen und hefrgt nunmehr 7

    Millionen. Umfangreiche Ausbildungsarbeit

    wurde

    an

    der Reichs=

    und den

    Landes=Lu/lschufJschulen geleistef.

    Schlielich

    macht

    sich erfreulicherweise

    berall

    das

    Streben

    nach

    einer geistigen Verfie=

    jung in die verschiedenen Sondergebiefe des Lu/lschufJes

    bemerkbar.

    Nach jeder

    Richtung

    hin

    gehf

    der

    Wille,

    sich grndliches Fachwissen

    anzueignen, um an

    der

    Gesfaltung

    des Lu/fschu/Jes

    mitarbeiten und ihn entwickeln zu knnen. Erkennfnisse

    au/ fakfischem

    und

    fechnischem

    Gebide,

    in

    der

    Chemie

    und

    in

    der

    Medizin, in der

    Mafhemafik

    und in der Psychologie werden ange=

    sfrebf

    und

    dem

    Lu/lschufJ

    anzupassen

    versuchE.

    Auch

    die

    Schulen haben ihre Au/gabe

    erkannt

    und

    sind mit besfem

    Erfolg

    bemhf, bereits die

    jugend

    die

    Probleme

    des Lu/lschu/Jes

    in

    /a=

    licher Form zu lehren. Grndlichkeif und Sorg/alt sind und bleiben

    nun

    einmal die Sulen

    einer wirklich brauchbaren Gesfalfung

    und

    Entwicklung des Lu/lschu/Jes. Von An/ang an haf

    die

    Zeitschri/l

    GasschufJ

    und

    Lu/lschufJ diese

    Wahrheit

    voll

    erkannf,

    haf

    sie gepflegt

    und

    ztu

    Geltung gebrachf. Die

    Verpflichfung

    aus dieser Erkennfnis wird auch im neuenjahr ihr Han=

    dein besfimmen.

    Berlin, im

    januar

    1936.

    Die

    Schri/lleifung

    von

    Gasschuf;

    und Lu/lschufl'

    ) Vgl. S. 8 dieses Heftes .

    4

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    5/28

    Uber die ufgaben

    es

    deutschen Luftschutzes

    Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der

    Luftwaffe

    General der Flieger

    Hermann

    G r

    i n g

    (Ansprache anllich der

    Fahnenweihe

    und der Verpflichtung von 18000 Amtstrgern des Reichs

    luftschutzbundes,

    Landesgruppe

    Gro- Berlin, am

    14. November 1935 im Berliner Sportpalast.)

    J

    \eine

    lieben Kameraden

    Zum

    ersten J \ale

    tritt

    heute der

    Re ich s I u f t

    sc

    hu t z b u 11 d im grten Saale Berlins zu einem

    Appell

    an

    und

    stellt

    sich in

    einer

    Cesehlossenheit

    von fast 20000 Amtstrgern dem

    Volke

    \o r \Venn

    ich heute hier zu Euch. meine

    Kameraden

    , be r die

    u f ga b

    end

    e s

    Lu

    f t s e hu t z e s spreche, dann

    werdet Ihr verstehen, da es mir ein inneres

    drfnis ist, hierbei anzuknpfen an die gewaltige,

    einzigartige T r a d i

    tion, die diesen

    Saal Berlins in s e i ~

    nem inneren

    leben auszeichnet.

    Von

    hier aus

    sind

    so oft Strme der

    Kraft in d a ~ Volk

    hinausgegangen.

    An der Spitze der

    Fhrer und nach

    ihm seine ersten

    Ccfolgsleu te

    ben von diesem

    Pla tze aus als

    Propheten dem

    deutschen

    Volke

    die

    l a u b e n s z u v e r ~

    sicht an eine neue

    Zukunft

    Gebracht

    und es ist deshalb

    auch fr Euch

    sicher gestalten

    und

    nur dann in

    Ruhe und

    S i e h e r

    heit

    leben

    kann , wenn es auch bereit ist,

    seine

    hchsten

    Gter. die noch zu allen Zeiten

    und

    bei

    allen

    Vlkern

    die

    Fr

    e i h e i t

    und

    die

    Eh r

    e

    g e ~

    wesen

    sind, unter Ein atz der ga nzen Person und

    letzten

    Endes auch des Lebens zu verteidigen. In

    diesem Sinne schuf der Fhrer geistig jene W e h r

    macht, die

    dann

    am

    16.

    Mrz d. J. die u f

    e

    rstehung

    auch nach auen hin feierte. Im Rahmen

    der neuen W e h r

    haf

    tmaehung

    war

    es der Lu f t

    f a h r t b e s e h i e

    den, jenen

    w i c h

    tigen Anteil, der

    nun einmal in der

    knftigen V c r t e i

    digungsgestaltung

    der Lu ftwa

    e

    kommt , zu bel

    nehmen. Die

    u f t w a f f e wu

    de geschaffen,

    G e

    schwader auf

    Geschwader

    enb

    stand,

    Maschinen

    auf Maschinen

    rollten an, z u H u n ~

    derten und zu T a u ~

    senden eilten die

    i\lnner

    begeistert

    zu

    den neuen

    nen

    der Luftwaffe.

    VOm

    Reiehslu

    sehu

    tzbund

    etwas

    Besonderes,

    da

    Ihr

    heute in d i e ~

    phot. P. B z Sie wurde g e s c h a f ~

    Der Reichsminister der Luftfahrt am 14 November 1935

    fen in

    der

    klaren

    Erkenntnis,

    da, wenn es dem Heer und

    der

    Marine obliegt, deutsches

    Gut und

    deutsche Volk

    zu Lande und zu Wasser zu schtzen, dieser ehutz

    sinn;

    und zwecklos ist, solange

    der

    Luftraum des

    Volkes nicht

    geschtzt werden kann.

    Es

    war

    halb ein selbstverstndliches

    Gebot

    fr

    unsere

    ehemaligen

    Feinde, da sie, als sie

    uns dem

    trage

    von

    Versailles

    unterwarfen, vor

    allem alles

    das vernichteten, was

    diesem

    Schutze in der

    Luft

    dienen konnte,

    da

    sie

    uns zwar im

    kleinsten

    u s ~

    mae ein

    Heer

    und eine Flotte gestatteten,

    da

    sie aber in

    keiner Richtung

    und in keiner Form

    den

    geringsten

    Schutz fr den Luftraum D e u t s e h

    lands

    erlaubten in

    der

    klaren Erkenntnis, da

    auch ein

    greres

    Heer

    und eine

    grere Flotte

    so lange

    bedeutungslos

    sind, wie der Luftraum des

    Staates nicht vor feindlichen

    Angriffen geschtzt

    werden

    kann.

    Und das , meine Kameraden, machte

    sem

    Raume

    seid. Und so

    mge denn

    dieser

    Saal auch der heutigen Veranstaltung die

    \Veihe

    geben, die von ihm

    ausgeht,

    und

    mget Ihr

    Euch alle

    verpflichtet

    fhlen dem

    groen G e d a n

    ken an

    das

    gewaltige

    Kmpfen,

    das

    an dieser

    Stelle stattgefunden hat.

    In

    dem

    Geiste

    dieses

    Kampfes,

    somit

    also

    in

    der

    Zielrichtung

    n a t i o n a l

    sozialistischer Weltanschauung,

    ist

    auch

    Euer

    Bund geschaffen worden.

    Ihr steht nicht

    neben

    und

    steht

    nicht

    auerhalb dieser gewaltigen

    B e ~

    wegung, sondern

    Ihr

    steht als ein

    Glied

    in

    dieser

    Bewegung, dio

    erfllt

    ist

    von

    ziel ieherem [

    deIn,

    innerer Gesch

    lossenheit

    und

    hoher l a u ~

    benskraft an Deutschlands Zukunft.

    achdem der

    F h re r die Zgel der

    Regierung

    ergriffen hatte, war es fr

    uns

    eine S c l b s t v e r s t n d ~

    liehkeit, da jener Grundsatz als

    erster wieder

    Geltung

    hatte, da nur ein

    Volk seine

    Zukunft

    5

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    6/28

    uns so vllig ohnmiiehtig nach auen, weil wir

    wuten,

    da

    uns

    jederzeit ungehindert

    feindliche

    Luftangriffe htten treffen

    und vernichten

    knnen.

    Ein

    Gegner

    brauchte gat'

    nicht mehr

    dem

    d e u t

    sehen

    Volke in Form

    eines Krieges die

    F e i n d

    schaft

    anzusagen, er

    brauchte

    nicht mehr Armeen

    lind

    Flotten

    gegen Deutschland aufmarschieren zu

    lassen, es htte vllig gengt, Luftgeschwacler ber

    das deutsche Volk

    zu

    schicken

    und

    es von der

    Luft aus

    mit

    Bomben anzugreifen.

    Es war selbtverstndlich, da die deutsche L u f t

    waffe

    mit

    aller Energie, mit aller Beschleunigung,

    aber auch mit grtmglicher technischer V o l l ~

    endung geschaffen

    werden

    mute. Wenn uns das

    zu einem Teile gelungen ist, wenn wir heute

    sagen drfen: "Deutschland ist nicht mehr s c h u t z ~

    los, Deutschland hat eine

    Verteidigung

    in seinem

    Luftraume geschaffen", so war das nur mglich

    kraft jener einzigartigen Entschlossenheit, die von

    unserem Fhrer ausgeht, und

    dank

    der u n e r m c l

    lichen und aufopfernden Ttigkeit aller der Mib

    arbeiter, die diese Luftwaffe schaffen zu drfen

    die Ehre

    und

    den Vorzug

    hatten.

    D ie

    d e u t s c h e

    L u f t w a f f e

    w u r d e von

    v o r n h e r e i n

    zu dem k l a r e n Z w e c k

    d e r

    V e r

    t eid i gun

    gau

    f g e bau t Sie soll das

    deutsche Volk schtzen und ihm ermglichen, in

    kraftvollem Wettbewerb mit anderen Vlkern

    seiner Arbeit nachzugehen. D as

    i s t die

    g

    ro

    e

    und e i n z i g a r t i g e A u f g a b e

    die

    der

    d e u t s c h e n

    L u f t w a f f e

    g e m dem

    e ~

    feh l

    und dem W i l l e n

    u n s e r e s

    F h r e r s

    zu kom m

    t

    Sie ist nicht geschaffen worden,

    benachbarte Lnder zu berfallen, sie ist nicht a u f ~

    gebaut

    worden, um in andere Staaten

    und

    Vlker

    den

    Schrecken

    eines Luftkrieges hineinzutragen,

    sondern

    sie

    wurde

    lediglich in

    jenem Rahmen

    g e ~

    halten, der erforderlich ist, um das ei

    ge n

    e Volk

    zu behten und zu beschtzen. Und so war es

    wiederum eine zwangslufige Folge, da

    mit

    der

    Erschaffung der

    Luftwaffe

    zur Verteidigung

    Deutschlands auch sofort Ber L u t s c h u t z f r

    das d e u t s eh e V

    0

    I k mitentstand.

    Der

    "Schutz

    des Luftraumes" lt sich immer nur als Ganzes

    betrachten. Und wenn der Luftwaffe die

    Aufgabe

    zukommt, oben im Luftraum oder aber von der

    Erde aus durch

    Gegenwehr

    feindliche Flieger a b ~

    zuwehren,

    dann ist

    das

    nur

    ein

    Teil

    - ich mchte

    sagen:

    "der aktive

    Teil" - durch den das d e u t ~

    sehe

    Volk

    gegenber feindlichen

    berfllen

    g e ~

    schtzt

    werden

    kann.

    Aber, wenn

    wir

    eine

    L u f t ~

    flotte auch noch so gro schaffen wrden, wenn

    wir an allen

    Ecken und Enden Zehntausende von

    Kanonen und Maschinengewehren

    aufstellen w r ~

    den, um

    den Luftraum zu

    verteidigen, so wrde

    auch das niemals ausreichen, um dem deutschen

    Volke

    unbedingt

    einen effektiven Schutz zu g e ~

    whren, um jeden Volksgenossen

    vor

    den unge:

    heuren

    Folgen eines Luftkrieges

    zu

    bewahren, was

    doch

    letzten Endes

    unser aller "Vunsch

    und

    WilJe ist.

    Selbstverstndlich wird es zunchst immer die

    Aufgabe einer weisen Politik sein, so zu handeln,

    da

    einem

    Volke

    der

    Frieden

    erhalten

    bleibt, so,

    wie das deutsche Volk es immer wieder betont

    hat und vor allem durch den Mund seines g e l i e b ~

    ten

    Fhrers

    es

    aussprechen

    lie. Kein Volk der

    Welt

    ist ja

    so friedlos geworden wie das unsrige,

    denn in dem Augenblick, als unser Heer zerbrach,

    als

    man

    uns w e h r ~

    und

    ehrlos machte, da

    hat man

    uns auch friedlos

    nach auen und nach

    innen

    g e ~

    macht. Man

    darf

    nicht

    verkennen, da anderthalb

    6

    Jahrzehnto

    lang ein anderer Geist, eine

    andere

    \Veltansehauung und ein brachialer Krieg durch

    das deutsche Volk gegangen sind,

    nachdem

    dieses

    Volk

    jahrelang in heldenhaftem Kampfe einer

    "Velt gegenber

    standgehalten hat

    - ein I Iclden ,

    epos, dem in der ganzen gewaltigen

    Geschichte

    unserer Vergangenheit keines gleichzustellen i s t -

    da dann dieses Volk, das rein

    und blank

    seine

    \ \

    Taffen nach IJause

    brachte,

    innerlich zerbrach

    und

    immer

    mehr

    friedlos wurde. Partei stand

    gegen Partei, Klasse gegen Klasse, deutsche

    M e n

    sehen standen gegen deutsche Menschen, mitten

    durch

    die Familien

    hindurch

    brach die Kluft,

    Eltern gegen Kinder, Geschwister gegeneinander.

    W i r

    w ar e n e in r i e

    dl

    0

    s e s

    V 0 1

    k

    Und

    deshalb, glaube ich,

    drfen wir mit

    Recht sagen,

    ke in V o l k dcr "Vel t

    k a n n s o l ch

    e ine

    c i n z ig e S e h n s u c h t h a b c n in F r i e d e n

    l eb

    e n z u k n n e n ,

    wie das l

    c u t s

    ehe.

    Aber

    wir

    wollen einen Frieden haben, der dem

    deutschen

    Volke

    auch gibt, was dem

    deutschen

    Volke zukommt,

    wir

    wollen

    einen

    Frieden der

    Ehrc

    und

    einen Frieden der Gleichberechtigung.

    Heute wissen wir, da nicht parlamentarisches

    G e

    schwtz,

    nicht internationale Solidaritt oder

    h n ~

    liehe Dinge den deutschen

    Frieden

    sichern, und

    wir wissen, da allein die wiedererwachte d e u t

    sehe Kraft diesen

    deutschen Frieden schtzt,

    und

    zu dieser wiedcrerwaehten deutschen Kraft gehrt

    mit

    in

    erster

    Linie die neuerstandene deutsche

    Luftwaffe, aktiv und passiv gesehen.

    Wir haben

    somit die Aufgabe

    vor

    uns, den

    r i e ~

    den

    dadurch zu

    sichern, da

    wir

    allezeit

    s c h l a g ~

    k r f t i ~ und

    schlagfertig sind,

    indem wir

    im

    den die

    Voraussetzungen

    schaffen, die uns den

    Frieden erhalten sollen und, wenn er uns nicht

    gnnt

    wird, dann wenigstens den Schutz fr unser

    Volk

    sicherstellen.

    Da

    ist

    es

    nun der

    Lu

    f t

    sc h u t

    z, dem diese groe Aufgabe zufllt, da ist

    der

    Luftschutz

    ~ e w i s s e r m a e n der zweite Teil der

    groen Notwendigkeiten

    einer deutschen

    L u f t

    sicherung.

    Es knnen

    nur t r

    ich te

    Menschen

    sein, die da glauben, den

    Luftschutz

    ber die Achsel

    ansehen zu knnen; es

    knnen

    nur

    du

    m m e

    Menschen sein, die die hohe Aufgabe des

    L u f t

    schutzes nicht verstehen;

    und

    es

    knnen

    letzten

    Endes nur

    fe

    i g e

    Menschen

    sein, die da

    g l a u ~

    ben, der Luftschutz sei dazu da, sich feige drcken

    zu knnen

    Denen

    knnen

    wir

    nur

    antworten:

    "Ihr

    drft

    Eure eigene Minderwertigkeit nicht in

    das Gebilde hineinlegen, das

    Eurer

    eigenen

    M i n ~

    derwertigkeit nicht entspricht."

    Zum

    zweiten

    k n ~

    nen wir ihnen auch

    antworten:

    "Ihr habt

    weder

    den Sinn noch den Zweck, vor allem aber nicht

    die hohe Aufgabe des

    Luftschutzes

    verstanden." -

    Der Luftschutz ist - wie das schon in dem Worte

    liegt - ein Schutz,

    und wer

    sich verpfliehtct ,

    Hand anzulegen, sich einzusetzen, zu schtzen,

    das kann nur ein Mensch sein, der auch bereit ist,

    sich selbst als Opfer zum Schutz fr

    andere

    h i n ~

    zugeben. Das

    Wort

    "Schtzer"

    hat

    schon immer

    die edelsten Charaktereigenschaften vorausgesetzt.

    So liegt es schon in dem

    Wort

    "Schutz", da es

    eine u f ~ a b e ist, die ein Teil vollendet, um einem

    anderen Teil dafr

    Sicherheit geben

    zu

    knnen.

    Und scht, so

    mt

    auch Ihr Eure Aufgabe

    fassen, als eine unbedingte Notwendigkeit, als

    eine Ergnzung jenes anderen Teils des Schutzes,

    der in Geschwadern und Flugzeugen hinausgeht

    in die Luft und dort nur eine andere Aufgabe d e s ~

    sclben Zweckes und desselben Sinnes, nmlich der

    Beschtzung des eigenen Vaterlandes, a u s z u f L i h

    ren hat.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    7/28

    Drei groe Gebiete um fat der zivile L u f t

    schutz: den S i c h c r h e i t s ~ und Hilfsdienst, den Werb

    luftschutz und dcn Selbstschutz. Der Si c

    h e r

    h 0 i t s und H i I f s

    die

    n s t wi rd von den e

    hrden bes timmt, geleitet und organisiert. Der

    W e r k I u f t s e h u t z hat die Sonderaufgabe, jene

    lebensnotwendigen Betriebe unter allen U m s t i j n ~

    den

    in

    Gang zu halten, t[je erforderlich sind, um

    unserem in einem schweren Ringen befindlichen

    Volke die Waffen zur Verteidigung zu liefern; er

    wird

    von

    der

    Industrie

    nach

    den

    Wei ungen meines

    Mini teriums durchgefhrt. Ich mchte hier so

    manchem Zweifler an der

    Notwendigkeit

    des

    Luftschutzes zu berlegen geben:

    er

    mge sich e i n ~

    mal in die Lage hineindenken, wenn feindliche

    Bombengeschwader wichtige

    Industriewerke

    , die

    Flugzeuge,

    Kanonen

    oder Munition herstellen

    s o l ~

    len, aus

    der Luft

    berfallen und mchtige Bomben

    hineinsehmettern.

    Was

    ist dann, wenn niemand da

    ist,

    der

    die

    notwendigen

    Schutzmanahmen trifft

    und dafr sorgt,

    da

    so

    bald

    wie mglich trotz

    Bombardement

    das vVcrk wieder arbeitet? Das

    knnen nicht die machen, die sich in die M a u s e

    lcher verkriechen.

    sondern

    die, die

    bercit

    sind, im

    Feuer

    der

    feindlichen Bomben ihre Pflicht zu

    e r ~

    fllen.

    Und das grte und weiteste Feld der e t t i

    gung, das ist der Sei b s t s e h u t z d e r Z i v i I

    b e v I k e ru n

    g,

    den ich dem R

    eie

    h s I u f t

    Sc h u t

    z b

    und

    bertragen habe als eine groe

    Aufgabe, als eine unerlliche Aufgabe.

    Denken

    wir uns auch hier noch in eine Situation hinein:

    wenn da drauen an den Fronten das Heer

    kmpft

    und

    die Mnner stehen, um Volk und Vaterland

    zu

    verteidigen, bei allen Truppen, zu Lande, zu

    Wasser und in der Luft,

    wenn

    sie

    schwerste

    Strme

    auszuhalten haben,

    von

    bermacht f o r t g e ~

    setzt

    berannt

    -

    dann

    ist

    nichts so notwendig,

    um

    als eine unerschtterliche, eiserne

    Mauer

    stehen

    zu knnen, wie dem einzelnen das Gefhl e i n z u ~

    impfen: ich tue es nicht fr mich, ich tue es fr

    mein Volk, fr die Meinigen da hinten,

    damit

    sie

    nicht den Schrecknissen des Krieges ausgesetzt

    werden. Abcr auch

    immer

    wieder mu der F r o n t ~

    kmpfer

    jenen

    Kraftstrom aus dcr Heimat fhlen,

    der

    allein es ihm mglich macht, die unerhrten,

    gigantischen Dinge auszuhalten, wie Trommelfeuer,

    Gasangriffe und was sonst noch allcs.

    Wenn

    aber

    nun die Heimat, die

    Angehrigen,

    wenn nun das

    Volk zu

    Hause

    fortgesetzten

    Bombardements a u s ~

    gesetzt

    sind,

    wenn

    die feindlichen Geschwader

    trotz

    tapferster

    Gegenwehr

    der

    eigenen

    Luftwaffe

    herberkommen und

    immer wieder

    ihre

    Bomben

    in die

    Stdte

    und

    auf

    das Land werfen, wer

    glaubt

    ~ e n n dann,

    da

    ein Volk unter jenen

    frchtep

    hchen Schrecknissen

    die Nerven behalten

    knne,

    den hohen Geist, um der Front die

    Kraft

    zu

    geben? N e in ,

    e in

    e

    A r m

    e e

    w ir

    d

    n u r

    d a n n

    m i t

    dem

    h c h s t e n E i n s a t z

    k m p f e n

    k n n e n ,

    w en n

    au ch d i e H e i ~

    m a t b e w u t

    und k h n

    d i e se r

    r m e e

    don R e k e n s t r k

    t

    Das

    kann

    nur

    g e ~

    sehehen, wenn wir es

    verhindern,

    da unsere

    H e i ~

    mat

    zermrbt,

    zermartert und entnervt wird. Das

    Wichtigste

    ist,

    den

    guten

    Geist der Heimat

    zu

    erhalten. Und so, wie drauen die Front elie

    gabe hat, die Heimat zu schtzen, wie dem Heere,

    der '1arine und im

    Luftraum

    eier Luftwaffe die

    hoho Pflicht

    einer aktiven

    Abwehr obliegt,

    so

    mu

    der

    Luftschutz auf

    der

    Erde

    dafr

    sorgen, die V e r ~

    h.eerungen etwaiger Bombenangriffe auf das

    ~ l l l g s t m g l i c h e Ma zurckzuschrauben. Das abcr

    st eine sehr

    schwere

    und eine sehr

    hohe

    Aufgabe.

    Man

    denke

    sich in die Lage, wenn wirklich einmal

    giftige Gasschwaden dureh dic ' traen ziehen,

    wenn

    wirklich einmal an allen Ecken und

    Enden

    dio

    Huser

    brennen,

    dann

    sind bcrall Verletzte

    und Versehttcte herauszuholen und zu bergen.

    - - Ja, das kann

    aber

    nicht geschehen,

    wenn

    der

    Luftschutz sagt:

    "Erst in

    die Keller,

    und

    wenn

    der Fcind weg ist, dann kommen wir wieder

    aus " e i n I m A u gen b I i c k

    des

    B 0 m

    b a r d e m e n t s tritt d e r L u f t s c h u t z

    an

    u n d

    e r f l l t

    s e i n e

    P f l i c h t U n t c r

    dem

    f e in

    l

    I i ch e n F e u c r h a t d e r L u f t s c

    h u t

    man n die

    c rs

    t e n H i I f eIe i s t u n gen a u

    z u f h r e n ,

    u n d

    so i s t au ch

    er e in

    o l ~

    d a t g e w o r d e n , d e r in d e r F e u e r l i n i e

    u n d

    da mi t i m Fe I es t e h t. Der

    L u f t ~

    schutz mu so arbeiten,

    da er

    re c h tz e i t i g da

    ist,

    da cr

    nicht erst dann kommt,

    wenn

    die

    Ver

    nichtung bereits

    in frchterlicher

    Wcisc

    um sich

    gegriffen hat.

    Es

    wird

    elbstverstndlich

    -

    dar

    ber mchtc ich

    keinen

    Zweifel la sen - in erster

    Linie die

    Aufgabe unserer aktiven

    Geschwader

    sein, das

    zu

    verhindern, indem sie sieh rechtzeitig

    auf den Feind strzen, so da es ihm unmglich

    ist,

    deutsches Land und deutsche

    s

    Volk vernichten

    zu

    knnen.

    Und ich bin

    berzeugt

    und wei es,

    da die junge deutsche

    Luftwaffe

    dies restlos bis

    zum letzten

    Einsatz

    zwingen wird.

    Aber die atur hat nun cinmal cwisse Grenzen

    gesetzt, und innerhalb dieser Grenzen kann die

    aktive

    Luftwaffe den Luftangreifer nicht immer

    hindern. Solche Augenblicke werden kommen, und

    es wird schwer sein, meine

    Kameraden,

    es wird

    ungeheuer schwer sein, und wir ms en heute schon

    unsere Herzen und unsere Nerven sthlen, um

    dem gewachsen zu sein.

    Ihr

    mt Euch

    immer

    vor

    Augen halten, da

    Ihr

    unter

    Umstnden

    in eine

    frchterlich

    schwierige Lage

    kommen

    knnt, und

    da diese Lage fr Euch um so schwerer ist, weil

    Euch gewissermaen ein moralischer

    Rckhalt

    -

    der des Kmpfens - fehlt; denn, whrend sich die

    anderen mit der Waffe gegen den Feind wehren

    knnen, seid Ihr ohne Waffe und mt nun t r o t z

    dem Eure Pflicht tun. Das ist doppelt schwer,

    meine Kameraden Ich k a n n

    de s

    haI b k e i

    ne n im L u f t s c h u t z g e b r a u c h e n , d e r da

    m e i n t , es w r e

    v i e l l e i c h t

    e i n e l t e r s ~

    v e r s o r g u n g I U n d ich k a n n k e i n e g e ~

    b r a u c h e n , die

    da g l a u b e n , s ie

    k n n t e n

    s i ch

    im L u f t s c h u t z

    am

    b e q u e m s t e n

    v o r d e r F r o n t , v o r dem K a m p f m i t d em

    F e i n d e d r c k e n N e i n , Ih r

    h a b t

    n u r

    e i n e

    a n d e r e

    A u f g a b e , u n d f r d i e s e

    h a b t Ih r a u c h zu

    k m p f e n

    u n d , w e n n

    os n o t w e n d i g

    wird

    , au ch zu s t e r b e n ,

    mei n e K a m e r a d e n

    v o m

    R c i e h s l u f b

    s c h u t z b u n d l

    Ich

    glaube,

    schon

    gengend Huf dic

    ho he

    n

    A u f gab

    e n hingewiesen zu haben, die Ihr zu

    bernehmen habt. Nun

    mchte

    ich noch im

    e i n ~

    zeinen einige Eurer Aufgaben nennen: Ihr mt

    unerllich

    we r be n und

    au f k I

    r e n , alle

    Volksgenossen belehren ber die ungeheuerliche

    Gefahr, die

    dem

    einzelnen droht,

    wenn

    es cinem

    feindlichen

    Geschwader

    gelungen ist,

    d u r c h z u d r i n

    gen und

    Bomben

    abzuwerfen.

    Ihr

    mt aHe Deut

    schen

    aufklren, wie

    notwendig

    der

    Luftschutz

    ist,

    und mi.it sie anregen, zu helfen, mt sie erziehen

    zum Wehrwillen und andererseits zu der e n t s c h l o s ~

    senen

    Bereitschaft zum unbedin ten Durchhalten.

    Ihr

    mt sie

    weiter

    auch unterrichten

    ber

    aHe die

    Dinge, die notwendig sind, um diesen

    Luftschutz

    zu gewhrleisten. Ihr mt die

    Menschen

    erziehen,

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    8/28

    wie sie sich zu verhalten haben,

    da

    sie nicht wie

    angstverrekte I rhner

    durcheinander

    iaufen, SOll'

    dem

    da auch hier allein O r d n u n ~ und Disziplin

    di e grte Sicherheit gewhrleisten .

    Jhr mt durch A u s

    bi

    I

    dun

    g der S c l b s t

    schutzkrfte

    weitcr dafr

    sorgen,

    da

    die S e l b s t

    schutzmanahmen dcr Bcvlkcrung in

    hchstcm

    M,ae vorbereitet und

    durchgefhrt werdcn:

    eine

    unerlliche und ungcheuer wichtigc Aufgabc.

    da

    dicsc

    Selbstschutzkrfte

    jcderzcit klar crkennen

    und

    wissen, wo

    ihr

    Einsatz notwendig ist, was sie

    zu tun haben und welches ihre

    Aufgabe

    ist. Ihr

    mt

    auch rechtzeitig berlegcn, wic die cinzelncn

    Stdte, Stadttcile, Huscrbloeks , Huser, W o h n u n

    gen usw. geschtzt werden

    knnen.

    Die einzelnen

    in ihrcm Block lebenden Menschen sind durch die

    L u f t s c h u t z

    B o c k w a r t e darber aufzuklren. was

    sie beim

    Eintreffen dcr

    feindlichen Flieger bis zu

    deren Abflug zu tun haben. Das sind alles Dinge,

    die so selbstverstndlich erscheinen, aber, mcine

    lieben

    Kameraden,

    wer einmal schwere

    K a m p f

    situationen durchgemacht hat, wer besonders L u f t

    angriffe erlcbt hat , der hat auch gcsehen, wie

    schnell

    Selbstverstndlichkeiten vorbci sind

    une

    wie notwendig es ist, diese Selbstverstndlichkeiten

    so in Fleisch und Blut

    zu

    haben,

    da

    jeder a u t o

    matisch wei, was er zu tun und 'wie er zu

    deIn hat.

    Auch die

    Beratung

    beim Sc

    h u t

    zr au mb a u

    ist wichtig;

    fortgesetzt

    - ganz gleich,gltig, ob cs

    ein privater Bau oder cin

    behrdlicher

    ist -

    mu

    das

    Bemhen

    dahingehen ,

    dafr

    zu sorgcn und

    immer

    wieder zu berlegen, wie hier dcr beste

    Schutz

    gewhrleistet

    ist.

    Ihr

    habt die E n t r m

    pe lu n g

    bereits

    durchgefhrt, sie wird auch bei

    einer Mobilmachung das erste sein; so wie ein

    Panzerschiff

    alles zum

    Gefecht

    klarmacht

    und

    alles

    hinauswirft, was brcnnen kann, se lbst unter

    kaufnehmen von Unbequemlichkeiten, so werdet

    Ihr rigoros vorzugehen haben zum Schutze und

    zum utzen des Volksgenossen,

    der es

    nicht

    zusehen vermag, da alles beseitigt werden mu,

    was irgendwie die Gefahr des Brandes, des i n ~

    sturzes, der Verschttung, der Verbauung b e g n ~

    stigen kann. Es sind unendlich viele Dingc, und

    ich knnte stundenlang reden, um sie alle zu

    nen, es ist aber in crster Linie Eure Aufgabe, hier

    die richtigen berlegungen anzustellen und die

    notwendige

    Aufklrung

    zu geben.

    Ich

    darf mit groer

    Freude,

    nicht

    als einc

    Phrase

    meino Kameraden vom Reichsluftschutzbund, son;

    dem

    wirklich aus innerem Bedrfnis heraus, Euch

    auch 0 an k' u n d

    A n

    c r k c n

    nun gaussprechen

    fr die selbstlose Art und Weisc, in

    der

    Ihr bisher

    ~ e a r b e i t e t habt, und fr Eu rc bisherige Lcistung,

    den 2

    1,

    Jahrcn ber 7 Millionen Volksgenossen

    als Mitglieder

    crfat

    zu habcn. Diese Leistung ist

    eben.so crstaynlich ~ i c manche

    andere

    in diescr

    , walttgen Zelt, und Ich hoffe,

    da

    dicsc mcinc n

    erkennung und mein

    Dank

    fr Euch cine weitere

    Verpflichtung scin werden, Euch immer noch mehr

    ?inzusetzen fr das hohe Ziel. Es mu gelingen,

    Jedcn dcutschen Mann und jcde dcutsche Frau

    jcden

    deutschen Jn

    gling und

    jede

    s

    deutsche

    Mdci

    so einzuspannen, da allmhlich wirklich dicses

    deutsche Volk, wcnn schon der feindlichc Flicgcr

    durchgcbrochen ist, cinfach nicht mehr da einfach

    nicht

    mehr

    zu flause ist und nicht eher w'iedcr da

    ist, als bis die feindlichen Flieger abgezogcn sind.

    In

    der

    Art

    und V\leise, wie dcr

    Luftschutz

    d u r c h

    gcflihrt wird, liegt eine

    so

    unendliche Sicherheit,

    8

    liegt eine solche Bedeutung fr die Weiterfhrung

    des Kampfes in moralischer und materieller

    sicht, da, wer das selbst einmal bis zur letzten

    gerung grndlich durchdenkt , staunen wird, welches

    Aufgabengebiet vor ihm liegt. Jhr werdet also w e i t e r

    zuarbeiten haben und werdet vor allem die SeI b s t

    sc

    h u t

    z kr t e auszubilden und zu vermehren

    haben, bis wir berall ber gengend S e l b s t s c h u t z

    krfto verfgen. Viele von Euch werden, wenn die

    Stunde

    der ot und Gefahr kommt, einrcken m s ~

    sen

    zu ihrem

    Truppenteil,

    ab

    e rd a s e

    n

    tb

    i n d e t

    s ie d u r c h a u s n i ch t d a v o n , j e t z t im

    L u f t s c h u t z t t i g zu s e i n und d i c j c n i ~

    ge n a n z u l e r n e n ,

    die

    d a n n n a c h h e r an

    i h r e S t e l l c t r e t e n m s sen . Ich mchte hier

    keine falschen Vorstellungen erwecken: es

    ist

    nicht

    so, als ob, wenn morgen uns das Schicksal einen

    Krieg aufzwingt, alle diejenigen, die heute im

    Selbstschutz ttig sind, zu Hause bleiben knnten

    - ich hoffe vielmehr, da ein

    groer

    Teil von

    ihnen alsdann an die Front rcken wird Ich sage

    das deshalb, weil ich nicht

    hren

    mchte, da j e ~

    mand

    sagt: "Ja, wenn der Krieg ausbricht, dann

    gehe ich zu meinem

    Truppenteil,

    was so

    ll

    ich

    eigentlich

    jetzt

    im

    Luftschutz? " Mein

    li

    eber

    Freund, Du sollst nachher zu Deinem

    Truppenteil

    gehen, ab e r

    j e t

    z t

    so

    l

    I s t

    0 u 0 e in e Z e i t

    und K r a f t in d en D i e n s t d es

    L u f t

    s c h u t z e s

    s t e l l e n

    , d a m i t g e n g e n d da

    s i n d d i e w e n n Du ins

    Fe l d

    r c k s t an

    D e i n e r S t e l l e die P f l i c h t

    e r f

    l l en

    k n n e n. Der

    Luftschutz hat

    eine solche W i c h

    tigkeit,

    da

    ich leider

    nicht

    darauf

    verzichten

    kann,

    auch so lche

    Mnner,

    die

    fr

    den

    Frontdienst

    an

    sich

    gem Lebensalter und krperlicher T a u g l i c h ~

    keit

    fhig

    wren, einzusetzen

    - da ich doch

    einen Teil von

    ihnen unter

    allen

    Umstnden z u ~

    rckbehalten

    mu, damit eben diese so unendlich

    wichtigen

    Aufgaben

    berhaupt

    durchgefhrt

    w e r ~

    den

    knnen. Schon

    daraus

    mgt Ihr ersehen, da

    es sich fr mich

    beim

    Luftschutz nicht

    um

    eine

    Verteidigung

    zweiter

    Klasse handelt. In

    E r k e n n

    nis dieser

    groen otwendigkeit

    und

    Wichtigkeit

    hat der

    Fhrer

    und Reichskanzler durch

    das

    L u f t ~

    schutzgesetz die L u f t s c h u t z p f I ich t ~ e s c h a f ~

    fen. Wenn aber auch die

    Luftschutzpflicht

    besteht,

    so

    kann und will ich nicht auf die w er t vol l e

    fr e i wil l i g e

    M i t

    a rb e i t verzichten, sondern

    ganz im Gegenteil, au c h h i e r so

    l l d as

    F r e i

    wil l i g e das t r ag en d e '.

    d as

    v o r w r t s

    t r e i

    b e n

    d e EIe m e n t sei n, und ich hoffe,

    da

    sich, wie bisher, so auch in

    Zukunft,

    in

    em Ausmae Freiwillige dem R e i c h s l u f t s c h u t z ~

    bund mit ihrer Kraft als Mitarbeiter zur Verfgung

    stellen werden.

    Das

    schlimmste ist leider, da wir ein a r m es

    Volk sind, ein

    Volk

    aber, das, obwohl es U n g e ~

    heu res geleistet hat und fast ausgeblutet

    ist

    durch

    einen

    verlorenen

    Krieg,

    durch

    Abgaben drckender

    Art , durch eine Inflation. durch eine grauenhafte

    F i n a n z und Luderwirtschaft, trotzdem jetzt

    die

    Kraft

    und den

    Willen aufbringt, dem Vaterlande

    die notwendigen

    Mittel

    zur

    Verfgung

    zu s tellen,

    um Volk und Vaterland die notwendigen

    Waffen

    zu ihrem Schutze zu schmieden. Der Staat hat

    hierfr nicht

    das notwendige

    Geld und kann es

    nieht

    haben, und er kann auch dem

    Volke nicht

    zumuten,

    durch

    Steuern auch noch die Mittel

    zubringen, dio n

    otwen

    dig sind fr einen

    vol l

    e n d

    0

    t e n Luftschutz .

    Denn,

    wollten wir wirb

    lieh dem

    Volke

    den

    hchsten,

    den l

    etzte

    n und

    bedingten Luftschutz geben, ja, meine liebe n K a ~

    mc raden, das

    wrde

    Summen erfor

    dern

    , die se lbst

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    9/28

    in

    j ~ n e n Zeiten der \ \ i l l i o n ~ n und

    1illiarden

    der

    ~ . a p l e r f l l t

    nicht

    denkbar gewesen

    wiiren,

    denn das

    f

    lee,

    em g a ~ 1 Z e s Volk

    whrend des Krieges

    e i n ~

    ach

    unter

    dIe

    Erde

    zu schicken. es hiee, eine

    St.adt

    nochmals

    unter

    der Erde

    zu bauen. Das

    sind

    D ~ ~ g e

    d ~ c

    wohl

    Phantasten

    fr mglich

    halten

    mog?n, (he

    aber an der Finanzkraft jedes Volkes

    ~ e h e l t e r n

    werden, und

    deshalb, meine Kameraden,

    Ist es

    so sehr notwcndig, da

    wir

    immer

    dieses

    brennende finanzielle

    Problem erkcnnen und

    den

    Grundsatz der

    Sei

    b s t f

    in

    a n z i e

    ru n

    g

    nicht

    a ~ f g e b e n .

    Es

    mu Euer Stolz

    sein, Euch auch

    hier

    el11zusetzcn

    und den Appell an

    die

    O p f e r b e r e i t ~

    schaft d.es einzelnen

    zu

    richten und somit

    w e n i g ~

    s t e ~ s dlC notwendigsten \ittel fr die

    O r g a n i

    satton des Selbstschutzes

    selbst

    aufzubringen. Der

    ta.at wird tun, was er tun kann, und

    da

    auch

    mell1

    l\\inisterium ganz

    betrchtliche

    Mittel

    g e g e ~

    ~ e n hat und weIter

    geben

    wird, ist

    s e l b s t v e r s h i n d ~

    O

    ltch. Da aber .darber hinaus auch die freiwillige

    pferspende cllle otwendigkeit ist, das mu

    h

    allen

    klar

    sein. In dem Sinne

    mt

    Ihr werben und

    andeln, und

    wenn

    ich vorhin

    nerkennun

    d

    und

    Dank

    dcm

    gesamten

    Reiehsluftsehutzbund ; u s g e ~

    sproehen

    habe,

    dann

    mchte

    ich

    jetzt

    noch

    ganz

    b ~ s o ~ l d e r s meine volle Anerkennung der

    u n e i g e n

    nutzlgen Bettigung Euch und allen

    Amtstrgern

    des RLB. aussprechen, mchte ich Euch nochmals

    s a ~ e n da

    I i c in.nere Gleichberechtigung

    der

    belt dIeser Kampfer fr den Luftschutz mit der des

    Soldaten

    der

    \Vehrmaeht, des Soldaten der

    L u f t

    \ \ ' ~ f f e durchaus gegeben ist und

    da

    die

    m t s ~

    f.rager

    ~ l c s

    R e i e h s l u f ~ s e ~ l u t z b u n d e s

    ~ e l b s t v e r s t n d ~

    l e ~

    ~ I l u b . e r a l l ebenburttges und gleIchberechtigtes

    fv\ltglted Im

    G c s ~ m t r a h m e n der

    groen Gliederung

    unseres Volkes

    sllld.

    Es

    ist selbstyerstndlich, da

    ge.rade

    auch

    die Partei hier mit allen Mitteln und

    mIt aller

    K r a ~ t

    in der Werbung arbeiten wird und

    da es

    ganz 1m

    Sinne des Fhrers und der B

    w e

    ~ u n g i ~ t ,

    w e ~ n gerade

    auch

    die Parteigenossen hier

    Im ReIchsluftschutzbund an

    erster

    teile hitig sind

    und

    damit beweisen,

    da der ationalsoziaiismus

    den Reiehsluftsehutzbund als sein ureidenstes

    ~ e r k und als seine

    ureigcnste Organisati;n

    zum

    chutzo des

    Volkes betrachtet

    und

    d e m e n t s p r e ~

    chend

    handel

    t

    nd nun, meine

    lieben

    Kameraden kommc

    ich

    Zu

    .

    einem ganz bcsonderen

    Kapitel.'

    J

    n diesem

    Reich

    luftschutzbund ist auch

    ein

    groes B e t t i

    gungsfeld fr

    d i e

    d e u t s c

    he

    F r a

    u.

    Die

    deutsche Frau,

    als

    Kampfgcf

    i

    ihrtin des Mannes,

    n:u

    ihn

    strken,

    den Wehrwillcn

    mu

    auch

    sie in

    Ich

    tragen. denn sie mu

    verstehen,

    da in der

    Wechselwirkung

    zwischen

    Mann und Frau eine

    ubnbedingte bereinstimmung, eine bhngigkeit

    estehen mu. Es wird auf

    die

    Dauer

    fr

    einen

    Mann sel1\ver sein, immer tapfer zu ein und zu

    handeln,

    wenn

    seine Frau feige denkt. Es ist

    falb

    .notwendig,

    da

    auch unsere

    Fraucn

    von

    jenem

    .1erOlsehen Wehrwillcn erfllt ind der notwendig

    t , . u m ein

    wehrkrftiges

    junges

    G ~ s c h l e e h t

    h e r a n ~

    zuzIehen. Nicht nur, da sie als

    Mutter

    die Ver

    sa t

    .ion. die nur

    mit

    Freiwilligen

    arbeit

    et,

    b e s o n

    acre Bedeutung zu. Beim Besuch verschiedenster

    Dienststellen vermittelt

    sich einem

    der Eindruck

    als

    ob

    bei dem Unterricht

    nicht

    kleinlich genug

    verfahren werden knnte. Sehr oft kann

    be '

    obaehtet

    werden

    da zwar die

    Vorschriften be

    '

    herrscht

    werden

    aber

    ihre

    Handhabung

    zu

    u m

    stndlich

    ist. Eine richtige'

    Ausbildung wird

    elaher

    ihr

    Ziel

    darin

    sehen.

    neben

    eier

    Vermittlung der

    .

    Kenntnis der Vorschriften

    die

    Auffassungsgabe

    des

    Personals zu

    wecken und stndig

    zu

    frdern.

    n diesem Zusammenhang sei

    ferner

    einmal

    darauf

    hingewiesen, ela zu

    einer

    richtigen

    Ausbildung

    auch

    die Belehrung im richtigen Sprechen, richtigen

    Telephonieren

    und richtigen

    Schreiben

    gehrt.

    Hieran

    mangelt

    es hufig

    sowohl bei den

    F l u g

    wachen als

    auch beim

    Betriebspersonal

    der

    Flug>

    wachkommandos. Nicht selten sinel de

    rartige J v n

    gel

    auch Ursache

    von

    Verzgerungen.

    Vie leicht

    kann

    es

    z B

    vorkommen da drauen

    der

    Posten

    auf der

    Flugwache

    sich nicht mit

    der

    u f n a h m e

    beamtin im Flugwachkommando verstndigen

    kann

    .

    Rckfragen Erklrungen sind

    die Folge. So kommt

    die

    Meldung

    zu spt zum Fhrer eies F l u g w a e h

    kommanelos und

    ist unter

    Umstnden die

    Ursache

    zu einem zu spt

    ausgelsten

    Fliegeralarm.

    R i e h

    tiges Sprechen

    ist

    daher wohl eine eier m e n t a r

    sten Forderungen die gestellt werden mssen. a

    neben

    mu der Schler lernen eine

    Meldung

    ab ,

    zufassen. Die

    einzelnen

    Teile eier eigentlichen

    Meldung mssen ihm klar sein,

    er

    mu sich unter

    ihnen etwas

    vorstellen

    knnen. n

    Gegenden wo

    ausgeprgte Dialekte gesprochen

    werden

    mu

    jeder

    einzelne

    an

    sich

    selbst

    arbeiten

    klar

    und

    deutlich sprechen zu lernen. Wer richtig spricht

    kann noch nicht ohne

    weiteres

    richtig t e l e p h o n i e

    ren. Fr denjenigen der zunchst klar und deutlich

    sprechen gelernt hat wird es einfach sein, sich

    laut verstndlich zu machen. Trotzdem fllt es

    ihm schwer, richtig zu telephonieren.

    Hier

    kommt

    es darauf

    an, deutlich,

    aber

    leise zu

    sprechen. Dies

    kann

    nur

    durch systematische Sprechbungen ep

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    13/28

    r ~ i l : h t

    werden. gute Lehrmcisterin wird bei

    l lJ eSCIl1 Teil

    der Ausb

    ildung dill

    Deutsche

    Reichs,

    post

    sein

    . Il a

    nd

    in Iland mit der B

    elehrung

    i.iher

    richtiges

    Sprechen mu

    der nterricht i . i h e ~ rid1 '

    tiges Sehreihen ge hen . Im Flugmeldedienst kommt

    es darauf an, die kurzgefaten I\\eldungen in

    der

    gle ich

    en Form

    :luch niederzuseh reihen. Uni.iher,

    Sich tlich gese

    hriehene Meldungen erschweren die

    Auswertung.

    Zum Schlu noch

    ein \

    Vort

    zu

    dem

    Kap itel

    Zu

    '

    s

    (

    hau

    e

    r.

    Gew i

    siellt er vie

    le

    s

    nieht, und

    \ ieks hcurteilt CI' falsch . i u r i ist cr hei solchen

    Uhungen enttuscht. \ \ al ll ll r \\leil

    es wenig

    zu

    sehen gibt.

    Was

    aber gezeigt wird , ist hufig ~ i e h t

    ohne weiteres \'erstiindlich

    und

    fr die ffentlich ,

    keit bestimmt.

    Il

    e

    Zuschauer

    , besonders aber die

    Vertreter der P r

    e s

    se

    ,

    wrden

    gut daran

    tun

    , in

    ihrem

    ureigensten

    Tnt

    eresse

    in der Beriehterstab

    tung vorsichtig zu sein. Was in Zcitungen

    und

    Zeitschriften steht, mu

    richtig sein. Und

    das

    -

    und

    damit se

    i

    diese

    Betrachtung

    bcendet

    -

    drfte

    lei

    der

    hiiufig

    nicht

    der

    Fa

    ll

    g e \ ~

    e s e n

    sein

    . G .

    Die Rolle der Luft und Gaswaffe im abessinischen

    Feldzuge nach italienischer nsicht

    Eine

    zur Ze

    it in

    Dcutschland

    wei l

    endc

    itali

    enis c

    he Persnlichkeit.

    die

    auf Grund

    ihr

    er

    Ste llung besonderen Einbl ick in obige

    Frage

    ha t, h

    atte die

    freundlichkeit,

    unseren

    Mit

    ar

    beit e r zu

    empfangen

    und

    ihm folgende Auf

    kliirungen

    zu

    geben:

    O hn e Zweifel

    sind

    es bed eu t

    ende

    Aufgaben , die

    im abessinisehen Feldzug der italienischen Lu f t ,

    Wa

    f f e zufa llen.

    Tagespresse ist ja vo ll von

    oft allerdings

    rech t

    entstellenden

    l

    v

    \ e

    ldun

    gen

    ber

    Bombenan

    griffe italieni

    sc

    h

    er Luftgeschwader.

    Sicherlich

    tritt

    bci die e m

    dessen

    Boden

    ,

    und

    We

    geve

    rhltni sse dem Nachschub

    er'

    hebliehe

    Schwierigkeiten entgegenstellen, das

    B

    0

    m ,

    b

    011

    f

    lu

    g z e u g

    oft

    an die Stelle

    der Artillerie,

    und

    es kann

    die s

    um so

    leich t

    er tun

    , a ls

    der

    Gegner ber so

    g

    ut

    wie kein e Abwehr

    in

    der

    Luft

    und ber eine nur ganz

    mangelh

    afte Erdabwehr

    verfgt. Bei

    der vV

    e

    rtun

    g

    unserer

    fliegeri

    ehen Er

    '

    fo lge

    mu

    a

    llerdings

    be

    rck

    s ichtigt

    werden,

    da

    nicht berm

    ig viel erfolgve rs

    pr

    eche

    nd

    e

    Ziele

    in

    Abessinien vorhanden

    sind,

    denn es

    g

    ibt dort

    nur

    wenige

    Stdte,

    Be ,

    festigungen,

    Brck

    en,

    In

    '

    clustrieanlagen.

    Eine

    sehr erhebliche

    Rolle spielt

    jedoch das

    Flugzeug in diesem Fe ld,

    zug

    im

    Dienste

    der

    N ach ,

    r i e h t

    e

    n b e rm i t t

    ,

    I u n g

    und Au f

    k I ,

    run g.

    Die

    Luftaufkl

    ,

    rung

    skommandos sind in

    ihrer Ttigkeit

    vllig ge,

    trennt und unabhn

    gig

    von clen n

    gr

    iff gesc

    hwa

    '

    dem ,

    und durch erstere

    sind wir zum eis t in

    kr

    '

    zester

    Zeit

    ber

    alle we .

    sent

    liehen Bewegun

    gen

    des

    Gegners

    ge nau un '

    terriehtet.

    Keinerlei

    Bedeutung

    kommt in

    diesem Krie

    g

    der Luftwaffe als Ein '

    s a t zm i t t e l

    f r

    ehe

    ,

    mi s ch e

    Kamp f

    ,

    G

    0

    b r au e h von de r ehe m i s ehe n \V a f f e

    ge mach t w e rd e n

    wird .

    lTi erbei hat vielleicht

    die Voreingenommenheit

    der

    Weltmeinung gegen

    dieses Kampfmittcl ein e gewisse Rolle gespie lt ,

    denn schon

    beim

    ersten Gasangriff wrde sich

    wohl

    It

    a

    li

    ens

    Ansehen

    in

    der Welt

    erheblich

    ver

    '

    schl

    ec

    htem. D abei mge es

    ganz dahingestellt

    sein ,

    ob

    dieses

    Urteil

    ber den

    Gaskrieg

    zu Reeht be '

    steht oder nieht - fr

    uns geht

    e l

    ediglich

    um

    clie

    Frage: Wrden die

    Erfolge

    eines solehen An '

    g riffs wichtiger als die

    Gegenpropaganda

    der

    \ Vcltmeinung

    sein?

    Die e

    Frage

    wre

    wahrschein

    ,

    lieh zu

    bejahen

    in

    einem

    Kriege, in

    dem es um

    Se in od e r

    i e h t s e i n

    eines Volkes

    geht.

    I li

    er aber werden wir

    auch

    ohne Gasbomben aus

    ,

    kommen,

    und von

    ihrer

    Anwendung

    mute schon

    d

    eshalb um so

    eh

    er abgesehen

    werden,

    als

    sich

    hierfr auch nur wenig

    lohnende

    Angriffsziele

    zu

    bieten scheinen

    (vgl. Bild 1).

    Was

    im

    brigen

    den

    as

    eh

    u

    tz

    de r

    Be

    v

    I

    k e

    r un

    g

    durch

    Gas

    ,

    masken

    (vgl. Bild 2

    und

    3)

    betrifft, so erscheint

    .

    mir

    dieser

    bei

    der Primiti

    ,

    vitt der Eingeborenen

    als

    eine recht unsichere An

    ,

    ge l

    egenheit. Die Zahlen,

    die zum Teil

    hierber

    in

    de r Weltpressc

    mitgeteilt

    wurden

    -

    letzthin

    war

    von

    200000 (I)

    Gas

    ,

    masken

    die

    Rede

    -

    drf

    ,

    ten

    ebenso

    phantastisch

    wie

    unrichtig

    sein.

    Sch li

    elich kommt un

    '

    serer

    Luftflotte

    in

    Abes

    '

    sinien noch dadurch Be

    '

    deutung

    zu, da sie bei

    vorge chobenen kleinen

    Abteilungen den

    zu

    ver,

    l

    ssigen

    ach s eh u b

    a n

    Proviant, Mu ni t

    io n

    und Medikamenten er

    '

    m glicht.

    Im brigen kann

    von

    ein em

    L

    u f t

    k r

    i e g im

    eigentlich

    en Sinne

    des

    Wortes

    kaum

    die

    Rede

    sein,

    denn

    wir

    haben

    es

    mit einem Gegner zu

    tun, der dieser '

    NaHe

    nichts entgegenzustellen

    h at. Die wenigen Flug,

    zeuge, die die

    Abessinier

    besi tzen,

    werden

    es

    vermei

    ,

    phot. Scherls ildHdi enst . den , sich mit

    uns

    in einem

    s t

    0

    f f e (a e r

    0

    ehe m i ,

    sc

    h

    ng

    i f f e) zu .

    Es besteht bekanntlich

    eine

    0

    f f i z i e e i t a ,

    l i e n i s c h e Dek l a r a '

    t i

    0

    n , nach

    der

    im

    abes

    ,

    sinisehen Fe ldzug k e in

    Bild

    1.

    Luftbild von Addis Abeba.

    Luftkampf

    zu messen.

    3

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    14/28

    phot.

    W eltbi ld

    2)

    Bild 2. Ab.s.inischer

    K r j e ~ . r unter Gasmaske augenscheinlich

    franzsischer Herkunft).

    Zusammenfassend lt

    sich also

    sagen, d a die

    o n t s c h e i d c n d e B e d e u t u n g d er u f t ~

    w a f f e im a h e s s i n i s c h

    c n

    F e l d z u g in

    i h re r Z u s a m m e n a r b e it mi t de n S t r e i t

    kr

    ii f t e n

    au f d e r Erd

    e I i e g t.

    Unser

    e

    Flotte,

    die den j achsehub nach Afrika sich ert, unsere

    daten, die trotz

    oft

    schwicriaster klimatischer

    hltnisse in einem u n w e g s ~ i m e n Gchiet dem

    her

    berall weichenden Geancr auf den Fersen

    folgen, unsere Flieger, die 'in diesem

    Land

    mit

    seinen gewaltigen

    Ausdehnungen

    und

    u n b e r s i e h t

    lichen Bodenverhltnissen das

    Auge

    und die

    gestreckte

    Faust

    der Armee

    geworden sind

    -

    sie alle drei sind eine untei lbare Einheit.

    Der

    A u s

    fall des einen wrde eine schwere

    Er

    schtterung

    fr die Schlagkraft des anderen hedeuten - ge.

    meinsam

    aber

    haben sie schon

    jetzt

    dem Verlauf

    des

    Krieges ein Bild gegeben. das fr uns

    Italiener

    den Ausgang unzweifelhaft macht.

    Mglicherweise werden sieh im

    Laufe

    des Feld.

    zuge Bedeutung und auch

    Methoden der

    ein.

    zeInen \Vaffen verschieben, sobald

    der Krieg

    in

    ein neues Stadium tritt. So wird unzweifelhaft die

    Regenperiode gewisse derartige Vernderungen

    verursachen. Vielleicht bewirkt eine derartige

    Ver

    .

    ndcruna auch

    der

    heftige

    \V

    i

    d e r

    s

    ta

    n d den

    wir im ' Kernland

    finden

    werden.

    denn

    bisher

    wurden

    die Erfolge

    zumeist in

    Ranelstaaten

    er

    .

    rungen, die oft nu ela rau f wa rtctcn. sich eier

    Oberhoheit des eaus

    entriehen zu knnen. Es

    ist also malich, da dies, wenn wir elem

    Kern

    .

    land nher

    kommen,

    anders wird

    .

    Tn

    jeelem Falle

    aher

    scheint

    es

    mir sicher.

    da

    auch unter

    schwie

    .

    rigeren

    Verhiiltnissen

    die italienische Luftwaffe

    ihre

    berragende Rolle. die sie in diesem feldzuge

    spielt, beibehalten wird.

    Vorstehende Ausfhrungen des italienischen

    Fach.

    mannes sind hesonders

    in eier Frage

    des Gasangrif

    ;

    fes

    aus

    der Luft

    von aktueller Bedeutung

    .

    Bekannt

    ;

    lieh

    hat

    die

    Tagespresse

    krzlich

    berichtet, da

    italienische

    Flieger bei

    ver

    s

    chiedenen L u f t b ) m

    hardements auch Gasbomben abaeworfen

    htten

    .

    Der Bericht des

    schw

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    15/28

    Prfung von Schutzrumen auf asdichtheit

    DipI. Ing. Walther P i e

    g

    1

    e r Hamburg

    0:achstehende

    Arbeit ist lediglich

    als

    eine An

    regung zu

    werten,

    da amtliche Richtlinien fr die

    Prfung

    von

    Schutzrumen auf Gasdichtheit - wie

    dies der Verfasser selbst sagt - bisher

    nicht

    erlassen

    worden s ind. D . Schriftltg.

    Schutzrume

    sollen die Belegschaft im

    falle

    eines Luftangriffes gegen die Wirkung von Ein

    sturzlasten, Splittern

    und chemischen Kampfstof.

    fen schtzen. Es wird also zweckmig

    nach

    der

    Fcrtigstcllung

    von Schutzrumen noch

    zu

    prfen

    sein, ob alle diese Sicherheitsforderungen erfllt

    sind. Whrend die Nachprfung der Sicherungs.

    manahmen gcgen Einsturzlasten und Splitter an

    Hand dcr

    hierfr

    gcgebenen Vorschriften vorge.

    nommen werden

    kann,

    sind Anweisungen fr dic

    Prfung der Schutzrume auf Gasdichtheit bisher

    nicht cr lassen worden. Dicse Prfung ist aber nicht

    nur aus sicherheitlichen, sondern auch aus wirt.

    schaftlichen Grnden gcboten, da die Kostcn fr

    die

    Gasdichtmachung

    von Schutzrumen einen bc '

    trchtlichen Teil der Gesamtkosten ausmachen.

    Der Einbau von bchrdlieh geprften und zuge'

    lassenen

    Gastren

    und .blenden

    ist

    zwecklos, wenn

    erhebliche Undichtigkcitcll

    der Umfassungswnde,

    d

    c

    r Decke, des fubodens oder der Rohrdurchfh .

    rungen das Eindringen von Kampfstoffen in den

    Schutzraum ermglichen

    oder gar

    die geprften

    C a ~ t i i r e n und ,blenden selbst 'beim

    Transport

    o ~ l c r

    beim Aufstellen

    l 3 e s e h d i g u n ~ c n

    erli tten haben .

    Das Ziel der Gasdichtmaehung ist dann nicht er,

    rcicht, und die Kosten sind unntz aufgewendet .

    Besteht

    aber

    durch

    Nachprfung

    mittels Prfger,

    tes die Mglichkeit, vor der Au szahlung der Bau'

    oder Garantiesumlllen einwandfrei festzustellen,

    ob der Schutzruum Qasclicht ist oder

    nicht, so kann

    vor

    Zahlungs1cistung dic

    Bec;eitigung etw.liger UnJCIich tigkei ten

    verlangt

    und

    durchgefhrt

    werden. Eine

    So lche

    Nachprfung

    wird e rl e

    ichtert

    ,

    wenn

    Pr f ger

    tc vorhanden

    sind.

    die

    der

    . lIgemeinheit zur Verfgung

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.1 Januar

    16/28

    Bild 2. LultdruckPrlgerl in Ttigkeit.

    Luftdruckerzeuger von

    Hand

    in Bewe

    g

    un

    g gesc

    tzt

    ,

    so wird

    dem

    Schutzraum eine am Luftmengenmes.

    ser

    ablesbare Luftmenge

    zugefhrt

    oder

    entnom .

    men.

    Hierdurch

    wird im Schutzraum ein be r.

    oder

    Unterdruck

    erzeugt, dessen Gre an

    dem

    Druckmesser

    abgelesen

    werden

    kann.

    Mit dem vorbeschriebenen Dichtheits.

    Prf

    ge rt

    wurden

    nun annhernd 6

    fertiggestellte Schutz .

    rume verschiedener

    Gre

    im Unter.

    und

    be r.

    dr uckverfahren

    geprft, da

    noch Unklarheiten

    und

    Meinungsverschiedenheiten darber

    bestanrl

    en,

    weIches

    dieser

    Verfahren einwandfreie re

    Ergeb

    .

    nisso zeitigte. Von

    den

    Anhngern des

    Unter

    .

    druokverfahr

    ,ens

    wurde

    angef

    hrt, da

    dieses den

    wirklichen Verhltnissen

    mehr

    entsprche,

    da

    die

    kampfstoffhaltige Luft ihr-en

    Weg von auen

    in

    den

    Schutzraum nhme

    und

    infolgedesse n auch die

    Dichtungsmanahmen

    usw. in diese r Richtung be.

    sonders b oa

    nspruche.

    Das t: berdruckverfahrcn lei .

    stet dagegen bessere Dienste b.;i der Feststellung

    und

    der Beseitigung etwa vOl'handener Undiehtig.

    keiten,

    da

    diese von dem

    in

    allen

    Teilen

    zugng.

    lich en Schutzrauminnern aus er folgen kann. Es

    ga lt nun,

    in

    einer Versuchsreihe festzu stell en, ob

    sich bei Anwendung des Unter.

    oder

    cr.bendruek.

    verfahrens

    stark

    abweichende

    Me-ergebnisse he r .

    ausstellten oder ob beide Verfahren gleic he

    oder

    annhernd

    gleiche

    Werte

    ergaben.

    Aus der unten wiederllellehenen Zusa

    mmen

    s tel .

    lung der

    Prferg

    ebnisse und aus dem Verlauf. der

    Ober. und U nte rdruckkurv en in der nebens tehenden

    graphisch

    en

    Darstellung geht hervor, da die

    ber

    .

    und

    Unterdruckwe

    rk

    stark

    genug

    angenhert

    sind,

    um praktisch nach jedem der beiden

    Verfahren

    :lueh hei dessen alleinige r Anwendung

    l ltil o Schlsse auf den

    Crad der

    '

    Cast

    'liehtheit des ge prftL:n Raum es

    zu

    gestatte

    n.

    fn der Praxis

    wurde

    dann so ver.

    fahren ,

    da

    mit Ilil k des ('rherdrueb

    verfahrens

    zuerst

    die Undiehtil keiten

    bestimmt

    und bese itigt \ \ u r d e

    und

    da

    dann

    auch

    thls Unterdruckver .

    fah r

    en angewendet

    \vurde,

    um mit

    Sicherheit

    festzustellen, ob auch bei

    der

    entllegengesctztcn

    Belas tun g die

    Dichtheit ge

    whrl

    eist e t war

    .

    Ein Sehutzraum kann als ausrei .

    ehend gasllicht a ngesdlen wer,den .

    wenn sich bei der Prfung ein ("her.

    oder

    Unterdruck e r r e i c h e hit, eier

    b0im Aufhren der Dru ckerzeu lun

    rl

    nur

    langsa m zurckgeht. II ;e rbei ~ i c h ~

    tet

    sieh die

    Menge

    der zuzufhrenden

    bzw. abzusauger'iden Luft nach d-er

    Crc

    des Schutzraumes, jedoch ist

    die Beobachtung des Luftmengen.

    mess ers vorwiegend

    nur

    bci

    dcm

    Vorhandensein

    kleinster Undichtigk .:iten ntig, da schon bei

    etwa

    s

    er

    'hc blie'heren

    c

    Schden sich ein be r. oder

    U

    nterdruck berhaupt

    nicht err( ichen l ~ i t .

    1 5 ~ ~ r ~ ~