Generation Y - Führungskräfte von morgen in hierarchisch … · 2019. 10. 28. · Ziel dieser...

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Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften Generation Y - Führungskräfte von morgen in hierarchisch geführten Unternehmen Bachelor-Thesis Studiengang Angewandte Betriebswirtschaftslehre vorgelegt von Bleck Stephanie URN:nbn:de:gbv:519-thesis2018-0422-8 Datum der Abgabe: 01.08.2018 Betreuer(in): Frau Ilka Heinze, Prof. Dr. Stefanie Krämer

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  • Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften

    Generation Y - Führungskräfte von morgen in

    hierarchisch geführten Unternehmen

    Bachelor-Thesis

    Studiengang Angewandte Betriebswirtschaftslehre

    vorgelegt von

    Bleck Stephanie

    URN:nbn:de:gbv:519-thesis2018-0422-8

    Datum der Abgabe: 01.08.2018

    Betreuer(in): Frau Ilka Heinze, Prof. Dr. Stefanie Krämer

  • I

    Inhaltsverzeichnis

    Abbildungsverzeichnis ..............................................................................................II

    Tabellenverzeichnis .................................................................................................. III

    1 Einleitung ................................................................................................................ 1

    2 Generationen der Arbeitswelt ........................................................................... 3

    2.1 Nachkriegsgeneration oder Veteranen ............................................................ 5

    2.2 Babyboomer ........................................................................................................ 5

    2.3 Generation X ........................................................................................................ 6

    2.4 Generation Y ........................................................................................................ 7

    2.4.1 Charakteristika der Generation Y ........................................................... 8

    3 Führung ................................................................................................................. 13

    3.1 Hierarchische Führung ..................................................................................... 14

    3.2 Anforderung der Generation Y an die Arbeit und die Führung .................. 18

    3.3 Generation Y eine gute Führungskraft? ........................................................ 23

    3.3.1 Charakteristika der Generation Y für effektive Personalführung ..... 25

    4 Umfrage ................................................................................................................. 30

    4.1 Aufbau der Umfrage ......................................................................................... 30

    4.2 Auswertung ........................................................................................................ 31

    5 Fazit ........................................................................................................................ 41

    6 Diskussion ............................................................................................................ 42

    7 Handlungsempfehlungen ................................................................................. 44

    Literaturverzeichnis ................................................................................................... 46

    Internetquellen ............................................................................................................ 47

    Anhang .......................................................................................................................... 48

  • II

    Abbildungsverzeichnis

    Abbildung 1 - Generationen Überblick (Quelle: Klaffke S.12) ................................ 5

    Abbildung 2 - Einfluss auf Generation Y (Quelle: Ruthus S.9) ............................... 8

    Abbildung 3 - Hierarchischer Dienstweg Quelle: Moser S.12. ............................. 15

    Abbildung 4 - Leitungsspanne vs. Hierarchietiefe Quelle: Moser S.18. .......... 15

    Abbildung 5 - Grundsätze effektiver Personalführung Quelle: Schulenburg

    S.165 ...................................................................................................................... 25

    Abbildung 6 - Chancen und Risiken hoher Leistungsbereitschaft Quelle:

    Schulenberg S.188 .............................................................................................. 28

    Abbildung 7 - Schulische Bildung .............................................................................. 32

    Abbildung 8 - Beruflicher Abschluss ......................................................................... 32

    Abbildung 9 - Opferbereitschaft von Freizeit ........................................................... 33

    Abbildung 10 - Bereitschaft Führungsübernahme in hierarchischem

    Unternehmen ........................................................................................................ 34

    Abbildung 11 - Bereitschaft Führungsposition unterteilt in hierarchisch nicht

    hierarchisch arbeitend ......................................................................................... 35

    Abbildung 12 - Ausbildungsstand (hierarchisch geführt und streben keine

    Führungsposition an)........................................................................................... 36

    Abbildung 13 - Anzahl Kinder (hierarchisch geführt und streben keine

    Führungsposition an)........................................................................................... 36

    Abbildung 14 - Alter (hierarchisch geführt unf streben keine

    Führungsposition an)........................................................................................... 37

    Abbildung 15 - Geschlecht (hierarchisch geführt und streben keine

    Führungsposition an)........................................................................................... 37

    Abbildung 16 - Ablehnung der Führungspositionen in % ...................................... 40

  • III

    Tabellenverzeichnis

    Tabelle 1 - Performer im Bezug Y-Führungskraft ................................................... 29

    Tabelle 2 - Alter Umfrageteilnehmer ......................................................................... 31

    Tabelle 3 - Priorität Frauen in hierarchisch geführten Unternehmen ohne

    Streben nach Führungsposition......................................................................... 38

    Tabelle 4 - Prioritäten der nach Führungsposition strebenden ............................ 39

  • 1

    1 Einleitung

    In Deutschland ist der Fachkräftemangel schon seit längerem spürbar. Kliniken

    suchen dringend Ärzte und Krankenschwester, Kitas suchen Erzieher und das

    Land MV wirbt mit Slogans wie “Werde Lehrer/in in MV, wenn du Meer

    erreichen willst.”1 um junge Lehrer. Eine Ursache dafür ist der demografische

    Wandel. “Die Wohnbevölkerung in Deutschland wird nach dem

    Referenzszenario der Kommission Zukunft der Arbeitswelt bis 2030 auf 78 Mio.

    sinken. Da es parallel zu einer verstärkten Alterung der Bevölkerung und somit

    Verrentung von Erwerbstätigen kommt, wird ein Rückgang der

    Erwerbsbevölkerung (Alter von 20 bis unter 65 Jahren) um 6,1 Mio. erwartet.

    Selbst wenn die Effekte der Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre

    berücksichtigt würden, ergibt sich noch ein Rückgang der Erwerbspersonen um

    3,8 Mio. bis zum Jahr 2030” 2

    Durch den demografischen Wandel ändern sich auch die Ansprüche und

    Vorstellungen der Arbeitnehmer an den Arbeitgeber.

    Besonders auffällig, der vier Arbeitsmarkt bestimmenden Generationen, ist

    hierbei die Generation Y, welche oft als faul und unmotiviert beschrieben wird.

    Nach dem Buch von Kerstin Bund „Glück schlägt Geld“ ist ihnen das Glück

    wichtiger als Status oder Geld. “Dies wird zunehmend auch Gegenstand der

    medialen Berichterstattung in Deutschland. So fragte die ZEIT mit Bezug auf

    junge Arbeitnehmer provokativ: ”Wollen die auch arbeiten?”“.3 Es soll eine

    Generation sein, welche durch ihre geänderten Anforderungen an die Arbeit,

    den Arbeitsmarkt verändert. Es ist aber auch die nächste Generation an

    Führungskräften. Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Fach- und

    Führungskräftemangel ist die Generation Y auch für Unternehmen interessant.

    Ziel dieser Bachelorarbeit soll es sein, herauszufinden ob die Generation Y

    bereit ist, klassische Führungsaufgaben mit klassischen Verpflichtungen zu

    übernehmen. Weiterhin soll geklärt werden ob die Anforderungen der

    Generation Y und die Anforderungen einer Führungstätigkeit in einem großen

    1 Vgl. www.lehrer-in-mv.de Stand. 21.07.2018 2 Klaffke, Martin (Hrsg.): Generationen Management. Konzepte, Instrumente, Good-Practice-Ansätze. Wiesbaden.2014. S. 4. 3 Ebd. S.5.

  • 2

    hierarchischen Unternehmen miteinander vereinbar sind und welche

    Änderungen gegebenenfalls notwendig sind.

    Die Arbeit orientiert sich bei der Definition der Generation Y an der Eingrenzung

    der Zeit-Autorin Kerstin Bund, welche besagt „Es sind vor allem die materiell

    abgesicherten Mittelschichtkinder mit einem Hochschulabschluss oder einer

    guten Berufsausbildung. Soziologen zählen dazu im Kern etwa ein Viertel der

    heute 20- bis Anfang 30-Jährigen. Die Generation Y ist eine Elite.“4

    Im ersten Teil der Arbeit soll eine theoretische Betrachtung erfolgen, welche

    zuerst die Generationen des Arbeitsmarktes näher beleuchtet und dabei auch

    einen Fokus auf mögliche Konflikte zwischen den Generationen legt.

    Im Anschluss daran erfolgt eine Definition von Führung, mit dem

    Hauptaugenmerk auf die hierarchische Führung. Ebenfalls werden in diesem

    Kapitel die Einstellung und Anforderungen der Generation Y an Führung und

    Führungstätigkeiten betrachtet.

    Nach diesem theoretischen Teil erfolgt eine quantitative Feldstudie in Form

    einer Umfrage, in welcher nur Teilnehmer mit Geburtsjahrgängen von 1980 bis

    2000 aufgenommen wurden. Fragebögen älterer Teilnehmer wurden aus der

    Auswertung gelöscht. Es kamen so 119 Fragebögen zusammen. Für die

    Datenanalyse wurden die Daten mit Excel ausgewertet.

    Anschließend folgen das Fazit und die Diskussion der Studie, um dann die

    Arbeit mit einer Handlungsempfehlung abzuschließen

    Die Bachelorarbeit ist sowohl für Studierende und Forschende der

    Betriebswirtschaft als auch für Personaler und Manager großer Unternehmen

    interessant.

    4 Bund, Kerstin: Glück schlägt Geld. Generation Y: Was wir wirklich wollen. Hamburg 2014. S.29.

  • 3

    2 Generationen der Arbeitswelt

    Der Duden definiert eine Generation unter anderem als: “Gesamtheit der

    Menschen ungefähr gleicher Altersstufe [mit ähnlicher sozialer Orientierung und

    Lebensauffassung]“.5 Versucht man diese Definition noch zu vertiefen, so findet

    man zum historisch–gesellschaftlichen Generationenbegriff nach dem

    Soziologen Karl Mannheim, noch weitere Eingrenzungen. So wird eine

    Generation als „eine gesellschaftliche Kohorte verstanden, die Geburtsperiode

    und prägende kollektive Ereignisse […] in Kindheit und Jugend teilt“.6

    Nach M.Klaffke ist eine Generation ein dynamisches Konstrukt, dessen

    Kategorisierung dazu beiträgt Komplexität zu reduzieren und das Verständnis

    wichtiger Tendenzen und Entwicklungen in der Gesellschafft unterstützt. 7

    Im Gegensatz dazu, gibt es aber auch Autoren welche dem Trend der

    Kategorisierung in Arbeitnehmergenerationen widersprechen und ihn

    hinterfragen. 8

    So schreibt J. Ruthus: “Innerhalb einer Generation existieren vermutlich ebenso

    viele Unterschiede wie zwischen Generationen. Für die Entwicklung eines

    aufrichtigen Verständnisses für eine Gruppe von Menschen sind

    Stereotypisierung und das Aufgreifen von Vorurteilen wenig hilfreiche

    Mechanismen“.9

    Zusammenfassend lässt sich für die Personalarbeit feststellen, dass der

    Generationszugehörigkeits-Ansatz nicht alleinige Erklärungsgrundlage für

    menschliches Verhalten sein kann. „Da Geschlecht, geografische Herkunft,

    sozioökonomischer Hintergrund oder Familienstrukturen ebenso bedeutende

    Einflussfaktoren darstellen“10 „So kann es durchaus sein, dass sich einige

    Individuen, die in den 1960er Jahren geboren wurden, ähnlich verhalten wie

    Geburtsjahrgänge der 1980er Jahre.11

    5 Vgl. https://www.duden.de/rechtschreibung/Generation Stand: 21.07.2018 6 Klaffke S. 9. zi 7 Vgl. Ebd. S.10. GM 8Vgl. Ruthus, Julia: Arbeitgeberattraktivität aus Sicht der Generation Y. Handlungsempfehlungen für das Human Resources Management. Wiesbaden 2014. S. 5. 9 Ebd. S.6. 10 Ebd. S.6. 11 Vgl. Klaffke S.10.

  • 4

    Schlussendlich ist der Generationszugehörigkeits-Ansatz aber eine wichtige

    Größe um Verhalten vorhersehbar zumachen.12

    Die Einteilung der Generationen der deutschen Arbeitswelt orientiert sich an der

    US-amerikanischen Einteilung, welche meist aus vier Generationen besteht.

    Überträgt man dieses System auf Deutschland sind allerdings zeitliche

    Anpassungen aufgrund der Folgen des Zweiten Weltkrieges notwendig. Es

    existieren allerdings auch hier verschiedene Ansätze.

    „In einer ersten Systematisierung und Aufbereitung der Generationen-Thematik

    teilt Oertel (2007) die Nachkriegsgeneration in Deutschland in fünf Gruppen ein

    und bezeichnet sie als die Kriegskinder, die Konsumkinder, die Krisenkinder,

    die Medienkinder und die Netzkinder. Bruch et al. (2010) unterscheiden die

    Wirtschaftswunder-Generation (1946-1955), die Baby Boomer-Generation (ca.

    1956-1965), die Generation Golf (ca. 1966-1980) sowie die Internet-Generation

    (ab ca. 1981).“13

    In der folgenden Grafik ist die deutsche Arbeitnehmerwelt in fünf Generationen

    aufgeteilt. Die jüngsten Mitglieder der Nachkriegs-Generation sind zum

    Zeitpunkt dieser Bachelorarbeit 63 Jahre alt, wobei die jüngsten Mitglieder der

    Generation Z 23Jahre alt sind. Bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren,

    befinden sich noch bis zum Jahre 2020/21 fünf verschiedene Generationen im

    deutschen Arbeitsmarkt. Alle werden mit Mitgliedern der Generation Y arbeiten,

    weswegen sie in den folgenden Seiten kurz vorgestellt werden. Die Generation

    Z wird hier nur beiläufig erwähnt, da sie größtenteils noch nicht im Berufsleben

    angekommen sind.

    12 Vgl. Ruthus S.6. 13 Vgl. Klaffke S.11.

  • 5

    Abbildung 1 - Generationen Überblick (Quelle: Klaffke S.12)

    2.1 Nachkriegsgeneration oder Veteranen

    Nach Oertelt wurden die Mitglieder der Nachkriegsgeneration zwischen 1945

    und 1955 geboren. Sie wurden geprägt durch die Zeit des Kalten Krieges und

    die Wirtschaftswunderjahre. Eine andere Definition bezeichnet diese

    Generation als Veteranen und bezieht sich auf die Geburtenjahrgänge nach

    1928 bis 1955. „Die Veteranen sind großgeworden in einer Zeit, die von Trauma

    und Entbehrung gezeichnet war. Sie sind Trümmermenschen, die das Land

    nach dem Krieg wiederaufgebaut haben.“14 Die Veteranen besitzen

    Eigenschaften wie Disziplin, Opferbereitschaft, Pflichtbewusstsein,

    Verlässlichkeit, Bescheidenheit und Ergebenheit. 15 Die Vertreter dieser

    Geburtsjahrgänge befinden entweder bereits im Ruhestand oder auf dem

    Höhepunkt ihrer Karriere z.B. in Aufsichtsräten oder an der Spitze von

    Familienunternehmen. 16

    2.2 Babyboomer

    Die Babyboomer Generation lässt sich in den USA auf die Jahrgänge von 1946

    bis 1964 begrenzen. Auch von Deutschen Autoren wird diese Zahl

    übernommen. Allerdings muss man bedenken das die Babyboomer Jahre in

    Deutschland nicht sofort nach dem Krieg begonnen haben, sondern einige

    14 Bund S. 99. 15 Vgl. Ebd. S. 100. 16 Vgl. Bund S. 99 und Klaffke S. 11.

  • 6

    Jahre Später. So lässt sich die deutsche Babyboomer Generation auf die Jahre

    von 1956 bis 1965 eingrenzen.17 Die Babyboomer stellen die größte Generation

    da. Sie sind mit einer Leistungskultur aufgewachsen und mussten sich immer

    gegen Mitbewerber behaupten. Die Generation wurde geprägt durch Ereignisse

    wie die Mondlandung, die Ölkrise und Beginn der wirtschaftlicher Stagnation.18

    Die Babyboomer besitzen Eigenschaften wie überdurchschnittliche

    Leistungsfähigkeit und Beständigkeit.19 Sie besetzten heute einen Großteil der

    Führungspositionen. 20

    2.3 Generation X

    Die Mitglieder der Generation X wurden zwischen 1965 und 1980 geboren. Der

    Name der Generation X stammt von dem gleichnamigen Roman des

    kanadischen Autors Douglas Coupland ab: “Generation X-Geschichten für eine

    immer schneller werdende Kultur”.21 In Deutschland wird diese Generation auch

    als Generation Golf bezeichnet. Der Name ist von dem gleichnamigen Buch des

    Autors Florian Illies abgeleitet.22

    Prägende Ereignisse dieser Generation waren der Mauerfall und die

    Tschernobyl-Katastrophe. Die Mitglieder dieser Kohorte haben die Gründung

    einer eigenen Familie lange, aus Gründen der Selbstverwirklichung,

    verschoben.

    In Unternehmen besetzen sie erste Führungspositionen. Sie haben das

    stagnieren des Arbeitsmarktes, die beginnende Globalisierung sowie die New-

    Economy-Krise miterlebt. 23 Sie haben eine klare Meinung hinsichtlich der Life-

    Work-Balance und vertreten die Einstellung „Work is work. And they work to

    live, not live to work.”24

    17 Vgl. Bund S. 101, Klaffke S. 12 und Ruthus S. 6. 18 Vgl. Klaffke S. 12. 19 Vgl. Ruthus S. 8. 20 Vgl. Klaffke S. 12. 21 Vgl. Coupland, Douglas: Generation X. Geschichten für eine immer schneller werdende Kultur. München, 2004. 22 Vgl. Illies Florian: Generation Golf. Eine Inspektion. Frankfurt am Main 2001. 23 Vgl. Klaffe S. 12f. 24 Ruthus S. 8. zit. n. Zemke, Ron; Raines, Claire; Fiipczak, Bob: Generations at work. Managing the clash of veterans, boomers;xers and nexters in your workplace. New York 2000. S21.

  • 7

    2.4 Generation Y

    Die Genration Y umfasst die Jahrgänge von 1980 bis 2000. Es existieren aber

    auch Definitionen welche diese Generation auf die Jahre von ca.1978 bis 1990

    eingrenzt. Bei dieser Jahrgangsangabe, schließt sich dann die Generation Z

    (geboren zwischen 1991 und 2000) an. 25

    Für die Generation Y existieren diverse Bezeichnungen, welche auch die

    Generation an sich umschreiben wie z.B. Generation Praktikum, Millennials,

    Digital Natives oder Net Generation.26

    Der Begriff Millennials bezieht sich auf die beginnende Schul-, Ausbildungs-

    und Studienzeit dieser Kohorte, welche um die Jahrtausendwende stattfand.27

    Die Bezeichnung Generation Y schließt sich an die vorherige Bezeichnung der

    Generation X an. „Zugleich steht Y aber auch für WHY in der englischen

    Sprache (deutsch: Warum) und meint damit die Generation, die Fragen stellt

    beziehungsweise alles hinterfragt.“28

    Kennzeichnend für diese Generation ist ein guter Ausbildungsstand, welcher

    nicht die gesamte Kohorte umfasst.

    „Es sind vor allem die materiell abgesicherten Mittelschichtkinder mit einem

    Hochschulabschluss oder einer guten Berufsausbildung. Soziologen zählen dazu

    im Kern etwa ein Viertel der heute 20-bis Anfang 30-Jährigen. (…) Das Y ist nicht

    die ganze Generation, doch es bestimmt maßgeblich, wie sie von außen

    wahrgenommen wird.“29

    Die Generation Y wurde geprägt durch eine globalisierte, zunehmend unsichere

    Welt. Einige prägende Ereignisse waren der Amoklauf von Erfurt, der

    Börsencrash 2008 oder der Untergang der Estonia.

    Der Terroranschlag auf das World Trade Center am 11.September 2001 gilt

    allerdings als das Kollektiv prägendste Ereignis. 30

    25 Vgl. Ruthus S. 8f. 26Moskaliuk, Johannes: Generation Y als Herausforderung für Führungskräfte. Psychologisches Praxiswissen für wertorientierte Führung. Wiesbaden 2016. S. 1. 27 Vgl. Klaffke S.59. 28 Klaffke S.13. 29 Bund S.29. 30 Vgl. Klaffke S.60.

  • 8

    2.4.1 Charakteristika der Generation Y

    Um die Erwartungen der Generation Y an die Arbeitswelt besser verstehen zu

    können, ist es wichtig die sich ändernden Lebensbedingungen in der prägenden

    Phase dieser Kohorte kurz darzustellen.31 Diese daraus entstehenden

    Charakteristika werden in der folgenden Abbildung kurz skizziert.

    Unterschieden wird in eine persönliche Ebene (innere Werte und Erziehung)

    und in eine Gesellschaftliche Ebene.

    Abbildung 2 - Einfluss auf Generation Y (Quelle: Ruthus S.9)

    Mitglieder der Generation Y gelten als selbstbewusste Einzelkinder, welche

    weniger streng aber mit mehr Wohlstand erzogen wurden als ihre Eltern.

    „Der Umstand entweder direkt oder indirekt durch das elterliche Sicherheitsnetz

    behütet zu sein, verhilft der Generation Y sorglos in die Zukunft zu blicken.“32

    Auf der anderen Seite gelten sie aber auch als Orientierungslos. Millennials

    haben heute beruflich wie auch privat unendlich viele Wahlmöglichkeiten.

    Dies hat neben den vielen Vorteilen sein Leben nach eigenen Vorstellungen

    gestalten zu können aber auch Nachteile.33

    31 Vgl. Klaffke S.60. 32 Ruthus S.10 33 Vgl. Ebd.

  • 9

    „Millennials verspüren den zunehmenden Druck, nicht alle Möglichkeiten, die

    das Leben bietet, ausschöpfen zu können“34. Dieses Überangebot an

    Möglichkeiten löst bei einigen Ypsilonern schließlich Orientierungslosigkeit aus.

    Klaffke bezeichnet diese Gesellschaft als Multi-Optionsgesellschaft, welche

    durch die Notwendigkeit permanent Entscheidungen treffen zu müssen, auch

    zu Verunsicherung und Stress-Situationen bei den Ypsilonern führt.35 Auch das

    Sicherheitsbedürfnis der Millennials ist widersprüchlich. Beruflich streben sie

    einen unbefristeten Arbeitsvertrag an, haben aber den Wunsch im Laufe ihrer

    Beschäftigungszeit für verschiedene Arbeitnehmer tätig zu sein. Sie möchten

    sich die Option freihalten den Arbeitgeber wechseln zu können.36 Das private

    Sicherheitsbedürfnis äußert sich bei den Millennials mit dem Wunsch nach

    einer eigenen Familie und eigenen Kindern, bei der auch die Männer sich aktiv

    an der Betreuung der Kinder beteiligen wollen.37

    Die Möglichkeit der Personalentwicklung ist für die Arbeitgeberattraktivität aus

    Sicht der Millennials entscheidend. „Das Angebot und die Möglichkeit zur

    Partizipation müssen von Unternehmenseintritt an gegeben sein“38. Ypsiloner

    sind nicht bereit sich die Weiterentwicklungsmaßnahmen zu erarbeiten oder auf

    sie zuwarten.39 Von ihrer Arbeit erwarten sie einen Sinn.

    „Uns mit unserer Arbeit zu identifizieren ist für viele von uns wichtiger als ein

    besser bezahlter Job hinter dem wir nicht stehen.“40 Es werden zu dem

    Unternehmen bevorzugt welche sich sozial engagieren und z.B. SOS-

    Kinderdörfer unterstützen.41

    Auf der anderen Seite führt diese Sinnsuche auch vereinzelt zu einer Sinnkrise.

    Es suchen aber immer weniger Ypsiloner nach der klassischen Karriere mit

    dem Ziel eine Führungsposition übernehmen zu können.

    „Die Abneigung hinsichtlich traditioneller Karrieremodelle nimmt kontinuierlich

    zu, was auch in der Sorge begründet sein kann, in festgefahrenen

    hierarchischen Strukturen großer Unternehmen keine Entfaltungsmöglichkeiten

    34 Ebd. 35 Vgl. Klaffke S.62. 36 Vgl. Ruthus S.11. 37 Vgl. Klaffke S.62. 38 Ruthus S.12 39 Vgl. Ebd. 40 Bund S. 68 41 Vgl. Ebd. S.68f.

  • 10

    gewährt zu bekommen und ohnehin nur ausführende Kraft ohne eigenen

    Entscheidungsspielraum zu sein.“42

    Weiterhin erwartet die Generation Y ein hohes Maß an Flexibilität. Sowohl

    hinsichtlich der persönlichen Work-Life-Balance, als auch von ihrem

    Arbeitgeber. Sie ziehen keine klare Grenze zwischen Arbeit und Privatleben

    und sind auch im Privatleben bereit z.B. berufliche Emails zu beantworten.

    Erwarten aber auch vom Arbeitgeber das es erlaubt ist z.B. Facebook auf Arbeit

    zu benutzen. Die Eigenschaft Flexibilität kann aber auch für eine geringe

    zeitliche Bindung zum Arbeitgeber sorgen, so sind Ypsiloner eher bereit zu

    kündigen.

    Wichtig sind ihnen auf der persönlichen Ebene soziale Beziehungen, aber auch

    hier verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits-und Privatleben.

    „Die informellen Beziehungen bei der Arbeit […] werden wichtiger als sie es in

    älteren, starren Berufen waren. Das typische Netzwerk ist ein amorphes Gebiet,

    in dem nicht mehr zwischen Arbeit und Freundschaft unterschieden wird.“43

    Geprägt wurden diese Eigenschaften durch die sich ändernde Gesellschaft

    während der Kinder und Jugendzeit der Generation Y. So nahm beispielsweise

    die Globalisierung zu und damit für die Generation Y die Möglichkeit

    länderübergreifend studieren, arbeiten oder reisen zu können. Aber auch der

    Klimawandel und die Erderwärmung wurden durch die Globalisierung ausgelöst

    und sind den Millennials bekannt. Das Aufkommen des Internets und der

    digitalen Medien ist für die Digital natives vermutlich die prägendste

    Veränderung. Die Nutzung des Internets als Wissengrundlage sowie der

    Umgang mit digitalen Medien ist für sie selbstverständlich. Allerdings existieren

    auch hier Ausnahmen bei den Digital natives, nicht alle gehören zu den

    „digitalen Helden“. Die Bereitstellung der neusten Technik z.B. Blackberry zur

    Gewährung der beruflichen Erreichbarkeit und Schnelligkeit ist für die Ypsiloner

    kein Ausdruck von Status mehr. 44

    Auch der Einfluss des immer größer werdenden medialen Angebotes hat

    unmittelbar Einfluss auf die Digital natives. „In den 1990er Jahren wurden

    Fernsehserien populär, die einen glamourösen Lebensstil und 42 Ruthus S.12 43 Ruthus S.13 44 Vgl. Ebd. S.11ff.

  • 11

    konsumorientierte Verhältnisse zeigen. „Sex and the City“, „Beverly Hills“ und

    später „Gossip Girl“ haben der jungen Generation vermittelt, dass traditionelle

    gesellschaftliche Werte nicht den Lebensstil leiten müssen.“45 Auch Serien wie

    „Big Brother“ oder „Germanys Next Topmodel“ vermitteln den Millennials das

    Gefühl ohne besondere Voraussetzungen viel erreichen zu können. 46

    Auch die Möglichkeiten des Konsums nehmen in der formativen Phase der

    Ypsiloner zu. So wird durch die Deregulierung der Märkte und der Verringerung

    der Transportkosten der Handel beschleunigt und es treten Niedrigpreisanbieter

    (z.B. H&M, Ryanair) mit in den Markt ein. Durch den steigenden

    Konkurrenzdruck versuchen die Unternehmen ihre Alleinstellungsmerkmale zu

    betonen und ihre Kunden eher emotional anzusprechen. Die

    Markenorientierung, die hohen Ansprüche und die emotionale Ansprache

    werden von den Ypsilonern auch auf die Wahl eines Arbeitgebers übertragen.47

    Die immer fortschreitende Änderung des Arbeitsmarktes zum

    Dienstleistungssektor bedingt eine fachgerechte Ausbildung und die

    Bereitschaft zum lebenslangen Lernen. Ein Teil der Generation Y, wird auch

    Generation Chips bezeichnet. Sie ernährt sich einseitig, konsumiert zu viele

    Medien und findet keinen Anschluss auf dem Arbeitsmarkt. Klaffke gibt zu

    bedenken, dass es fraglich ist, dass die typischen Charakteristika der

    Generation Y sich auch auf die Generation Chips beziehen. Die meisten

    Studien beziehen sich eher auf Arbeitnehmer oder Studenten. Auch die

    Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und somit die Verbreitung von atypischen

    Beschäftigungsverhältnissen (Leiharbeit, befristete Stellen) hat zugenommen.

    In diesem Rahmen haben einige junge Akademiker der Generation Y diverse

    Praktika absolviert um den Berufseinstieg zu schaffen. Daraus prägte sich der

    Begriff Generation Praktikum. 48

    Trotz guter Ausbildung oder Studium in nachgefragten Berufen mit

    Aufstiegspotential (z.B. Arzt, Krankenschwester) gibt Kerstin Bund zu

    bedenken:

    45 Klaffke S.61. 46 Vgl. Ebd. 47 Vgl. Ruthus S.15. 48 Klaffke S.63.

  • 12

    „Viele von uns folgen keinem Karriere-Masterplan. Wir möchten nicht erst am Ziel,

    sondern schon auf dem Weg dorthin glücklich sein. […] Wir sind nicht bereit,

    jahrzehntelang zu buckeln, um dann festzustellen, dass wir all die Jahre nicht

    gelebt oder drei Burn-outs hinter uns haben. […] Wahr ist aber auch: Viele von uns

    wollen überhaupt nicht mehr nach ganz oben. Das spürt man vor allem dort, wo

    Hierarchien noch eine große Rolle spielen […].“ 49

    49 Bund S. 95.

  • 13

    3 Führung

    Das Gabler Wirtschaftslexikon beschreibt Führung als eine „durch Interaktion

    vermittelte Ausrichtung des Handelns von Individuen und Gruppen auf die

    Verwirklichung vorgegebener Ziele“50. Grenzt man den Begriff Führung weiter

    betriebswirtschaftlich ein, so ist mit Führung meist die Personal- und

    Mitarbeiterführung gemeint. Sie hat unter anderem das Ziel „[...] der Motivation

    der Mitarbeiter und [...] der Sicherung des Gruppenzusammenhalts.“51 Der

    Sozialpsychologe Kurt Lewin unterschied drei Führungsstile:

    Autoritärer bzw. hierarchischer Führungsstil

    Demokratischer bzw. kooperativer Führungsstil

    Laissez-faire-Führungsstil.52

    Daneben gibt es aber noch weitere Führungsstile wie z.B. das Full Range of

    Leadership Model oder den Gruppenbezogenen Führungsstil nach Horst-

    Joachim-Rahn.53

    Zur Mitarbeitersteuerung unterscheidet Moser in die Organisation und in die

    Mitarbeiterführung.54

    „Die Mitarbeiterführung ist eine direkte (explizite) und individuell ausgestaltete

    Form der Verhaltenssteuerung [...]. Die Organisation ist hingegen eine direkte

    (implizite), unilaterale und kollektive Art der Verhaltenssteuerung.“55

    Organisationsstrukturen und Mitarbeiterführung sind dem nach „zwei

    unterschiedliche Möglichkeiten der unternehmensinternen, zielgerichteten

    Verhaltenssteuerung von Personen [...], [welche] wie Zahnräder ineinander

    greifen.“56

    Neben dem Führungsstil zur Mitarbeiterführung, existieren auch noch die

    Führungsrollen Manager, Coach und Leader57 und viele weitere Methoden um

    50 https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/fuehrung-33168 Stand: 21.07.2018. 51 Ebd. 52 Vgl. Lewin, Kurt; Lippitt, Ronald; White, Ralph K.: Patterns of aggressive behavior in experimentally created social climates. In: Journal of Social Psychology.10, 1939, S. 271–301. 53 Vgl. Rahn, Horst-Joachim: Führung von Gruppen. Gruppenführung mit System. München 1998. 54 Vgl. Moser, Michaela: Hierarchielos führen. Anforderungen an eine moderne Unternehmens- und Mitarbeiterführung. Wiesbaden 2017. S.1. 55 Ebd. 56 Moser S.1. 57 Vgl. Moskaliuk S.26.

  • 14

    Mitarbeiter angemessen zu führen. Den Rahmen dafür gibt aber oftmals das

    Unternehmen als Struktur vor.

    3.1 Hierarchische Führung

    Der deutsche Duden definiert Hierarchie als Rangfolge, Rangordnung,

    Gesamtheit der in einer Rangfolge stehenden, Synonyme wären Rangfolge,

    Rangordnung und Stufenleiter oder Hackabstand und Hackordnung. 58

    Aus betriebswirtschaftlicher Sicht, ist eine Hierarchie „(...) eine gestaffelte

    Struktur aus unter- und übergeordneten Stellen in einer Organisation mit

    abgestuften Zuständigkeiten“.59

    Ohne Hierarchie ist eine Organisation schwierig, „Wer also Organisation sagt,

    muss Hierarchie wollen und beide Begriffe definitorisch

    gleichsetzten.“60 Hierarchie ist somit das grundlegende Ordnungssystem von

    Organisationen und sozialen Systemen.61 Happel definiert die Hierarchie unter

    anderem als ein „ein inneres Ordnungsbild für eine Zusammenarbeit, also eine

    Vorstellung darüber, wie eine Zusammenarbeit, eine Organisation

    funktioniert“.62 Die Menschen in ihr treten in Relation zu ihren Stellen und es

    entsteht eine Rangordnung zwischen Menschen, Positionen und Stellen.63

    Diese hierarchische Ordnung einer Organisation wird oft mit Hilfe eines

    Organigramm dargestellt und stellt die einzelnen Machtbeziehungen der

    Beteiligten zueinander und geordnet dar. Der Informationsfluss geht dabei von

    unten nach oben wobei der Entscheidungsfluss nur von oben nach unten

    weitergegeben wird.

    58 Vgl. https://www.duden.de/rechtschreibung/Hierarchie Stand: 21.07.2018 59 Moser S.11. 60 Ebd. 61 Vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/hierarchie-35110 Stand: 21.07.18 62 Happel, Herbert: Hierarchie als Chance. Für erfolgreiche Kommunikation und Kooperation in Team und Organisation. Wiesbaden 2017. S.5. 63 Vgl. Ebd.

  • 15

    Abbildung 3 - Hierarchischer Dienstweg Quelle: Moser S.12.

    Die Hierarchie lässt sich in mehrere Ebenen einteilen. Die vertikale Gliederung

    stellt die Hierarchietiefe dar und wird oft auch als Leistungstiefe oder

    Kontrollspanne bezeichnet. So gibt es flache oder einstufige Hierarchien und

    steile oder mehrstufige Hierarchien. Der Hierarchietiefe entgegen steht die

    Leistungsbreite bzw. Leistungsspanne. Sie beschreibt wie viele Mitarbeiter

    einer Führungsstelle unterstellt sind.64 „Je größer die Leitungsbreite, umso

    geringer ist die Hierarchietiefe und umgekehrt.“65

    Abbildung 4 - Leitungsspanne vs. Hierarchietiefe Quelle: Moser S.18.

    Flachere Hierarchien haben den Vorteil der kürzeren Informations- und

    Entscheidungswege, auch die Mitarbeiter haben einen höheren Grad an 64 Moser S 17ff. 65 Ebd. S.17.

  • 16

    Selbstbestimmung. Allerdings gilt zu beachten: „Je größer das Unternehmen

    bzw. der Konzern, umso filigraner und vielstufiger die Hierarchie.“66

    Unterteilen lassen sie sich weiterhin in Einlinien- oder Mehrlinien Hierarchien.

    Bei der Einlinien-Hierarchie erhält der Mitarbeiter seine Aufgabe nur von einem

    Vorgesetzten. Während bei der Mehrlinien-Hierarchie die Arbeitsaufgabe auch

    von z.B. zwei Vorgesetzten erfolgen kann. 67

    Die Anerkennung der Hierarchischen Führung wird gerade in Non-Profit –

    Organisationen und in sozialen Berufen abgelehnt. 68 Dabei bietet die

    Hierarchie auch Vorteile:

    Verantwortlichkeiten und Befugnisse sind einzelnen

    Stellen/Stelleninhabern zugeordnet und geklärt

    „oben“ hat mehr Verantwortlichkeiten und Befugnisse als „unten“, auch

    für „unten“, „unten“ dagegen hat keine Verantwortung für „oben“

    (höhere Stellen erfordern meist auch einen besseren Wissensstand,

    daher ist dies ein Vorteil)

    Es ist geregelt wer, welche Entscheidungsmöglichkeiten besitzt

    Hierarchie schränkt auch Entscheidungsmöglichkeiten ein (z.B. darf die

    Putzkraft nicht entscheiden wie hoch der aufzunehmende Kredit für das

    Unternehmen sein soll)

    „Sie schafft Spielräume, Gestaltungsräume und verknüpft sie

    miteinander.“69

    Große Herausforderungen der Organisation können durch die Hierarchie

    zerlegt, strukturiert und händelbar gemacht werden

    Das Ansehen wächst je höher man in der Hierarchie steht

    Hierarchie stellt eine imaginäre dritte Person zwischen zwei Menschen

    einer Organisation da, „ repräsentiert damit die Organisations (-struktur)

    in der Beziehung zwischen zwei Menschen“70 und sorgt somit für

    Ordnung 71

    66 Moser S.18. 67 Vgl. Ebd. S.18f. 68 Vgl. Happel S.7f. 69 Happel S.6. 70 Ebd. 71 Vgl. Ebd.

  • 17

    Zusammenfassend lässt sich feststellen das Hierarchie Vorteile bringt solange

    sie nicht von den Mitarbeitern hinterfragt wird, „denn die Rangordnung muss

    nicht bei jeder Entscheidung immer wieder neu ausgehandelt werden“72 Es

    wäre doch fatal wenn der Rettungssanitäter und der Notarzt sich erst einigen

    müssten wär bei der Behandlung des Patienten „den Ton angibt“.

    Der Begriff „Hierarchie“ wird oft aber auch mit dem Begriff „Bürokratie“

    gleichgesetzt.73 Die „[...] ausgeprägten, formalen und hierarchischen Weisungs-

    und Kontrollstrukturen [...]“74 kennzeichnen diesen Begriff.

    „Je stärker ein Unternehmen hierarchisiert, standardisiert und formalisiert ist,

    umso stärker nähert sich der Begriff der Hierarchie dem Bürokratiebegriff.“75

    Hieraus ergeben sich die Nachteile der Hierarchie:

    Abstimmungs- und Kommunikationsprobleme zwischen den

    Hierarchieebenen sowohl vertikal als auch horizontal

    Weiterreichung von Aufgaben von Mitarbeitern an Vorgesetzte bis

    Vorgesetzter erreicht dem die zu kontaktierenden Mitarbeiter unterstellt

    sind, nur er hat die Kompetenz zu entscheiden und die Aufgabe zu lösen

    Gefahr der Abschirmung einer Organisation von äußeren Einflüssen

    Mitarbeiter sind nur „Rädchen im Getriebe“, bei Fehlfunktion wird dieses

    ausgetauscht oder „repariert“

    Der Mensch wird als Werkzeug gesehen, ein „homo functionalis“

    Motivation der Mitarbeiter nur möglich durch Kontrolle der Vorgesetzten

    und Lohnzahlung

    Mitarbeiter setzten Anordnungen nur um, „Das Denken in oben und

    unten wird manifestiert“

    Organisationsweites lernen wird ausgeschlossen

    Fremdbestimmung der Mitarbeiter durch Vorgesetzten und hohe

    Kontrollprozesse behindern Mitarbeiter bei persönlichen

    Entwicklungsbedürfnissen dadurch sinkt die Arbeitszufriedenheit der

    Mitarbeiter und schließlich auch die Leistung

    Machtmissbrauch76 72 Moser S.22. 73 Vgl. Moser S.13. 74 Ebd. 75 Ebd.

  • 18

    Eine sehr starre Hierarchie kann aber auch zum Burnout-Syndrom bei den

    Mitarbeitern führen.

    „Arbeitsbedingungen, die mit einer starken und lange anhaltenden

    Fremdbestimmung einhergehen, können durch den Verlust von Selbstkontrolle zu

    einer zwischenmenschlichen Entfremdung führen und werden ursächlich für die in

    den Medien intensiv aufgegriffene Erschöpfungsdepression (neudeutsch: Burnout)

    angesehen.“77

    Die zwischenmenschliche Entfremdung wird in der Psychologie nach Stokol

    dann einsetzten, „[...]wenn ein Individuum durch ein anderes oder durch eine

    Gruppe in dem Sinne frustriert wird, dass die Konsequenzen der Beziehung

    magerer ausfallen als erwartet, und wenn trotz dieser Enttäuschung und der

    resultierenden Abwertung der frustrierenden Person(en) die Beziehung

    räumlich oder psychologisch nicht aufgelöst werden kann“78

    Hieraus ergeben sich Mitarbeiter welche Leistungs- und Effizienzgemindert

    sind. Sie leisten „Dienst nach Vorschrift“, halten Dienstwege genau ein, können

    sich nicht mit dem Betrieb identifizieren, sind Änderungen gegenüber

    verschlossen und leisten offen oder verdeckt Gegenwehr. Durch dieses

    Verhalten wird der Mitarbeiter meist noch mehr kontrolliert und die negativen

    Folgen der ausgeprägten Hierarchie setzten sich weiter fort, was schließlich

    ähnlich wie in einer Spirale zu noch mehr Kontrolle führt.79

    3.2 Anforderung der Generation Y an die Arbeit und die Führung

    Die Generation Y stellt spezielle Ansprüche an ihre Arbeit und an die Führung.

    Die Arbeitsrelevanten Werte der Millennials sind in der nachfolgenden

    Abbildung dargestellt und werden im weiteren Text erklärt, wobei auch auf die

    Führungswünsche der Ypsiloner eingegangen wird.

    76 Vgl. Moser S.13 ff. 77 Ebd. S.16. 78 Burisch, Matthias: Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung. Heidelberg 2014. S.113. 79 Vgl. Moser S.17.

  • 19

    Abbildung 4 - Werte-Cluster Generation Y (Quelle: Klaffke S.64)

    Die Millennials erwarten von ihrer Arbeit und damit auch von ihrem Arbeitgeber

    die Möglichkeit der Entwicklung, oder besser gesagt der Weiterentwicklung.

    „Das Angebot von Entwicklungs- und Selbstverwirklichungsmöglichkeiten ist für

    junge deutsche Berufseinsteiger eines der wichtigsten non-monetären

    Entscheidungskriterien bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers.“80 Dies

    betrifft nicht nur Hochschulabsolventen, sondern auch Auszubildende in

    technischen Berufen. Genauso wie viele weitere gefragte Ausbildungsberufe

    wie z.B. Krankenschwester oder Erzieher.

    Durch den demografischen Wandel wechseln die Machtverhältnisse am

    Arbeitsmarkt zum Vorteil der Bewerber. Damit die Millennialsmitarbeiter nicht

    nach anderen Herausforderungen und Arbeitgebern auf dem Arbeitsmarkt

    suchen, müssen Unternehmen unbedingt Transparenz über bestehende

    Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen schaffen. „Hierzu gehören neben

    der klaren Kommunikation der generellen Laufbahn- und Karrieremodelle vor

    allem ein individualisiertes Entwicklungsangebot“.81 Die Generation Y betrachtet

    auch das Lernen, welches oft mit einer betrieblichen Weiterentwicklung

    verbunden ist, nicht als Belastung, sondern als Mittel der Weiterentwicklung.

    Sie möchten aber ihr Wissen auch in Fach- oder Führungskarrieren anwenden

    dürfen.82 Wird dies nicht beachtet führt es zur Demotivation und zum

    80 Klaffke S.64. 81 Ebd. 82 Schulenburg, Nils: Führung einer neuen Generation. Wie die Generation Y führen und geführt werden sollte. Wiesbaden 2016. S.12.

  • 20

    Leistungsabfall der Millennials. Ebenso verhält es sich mit der Leistungskultur

    der Millennials.

    In keiner Studie oder Publikation konnten Hinweise gefunden werden, dass die

    Generation Y weniger leistungsstark ist als ihre Vorgängergenerationen. Sie

    möchten ihre Leistung allerdings anders erbringen. „Sich über Jahre hinweg

    und womöglich im Verborgenen die Sporen zu verdienen, ist oftmals schwer

    vorstellbar.“83 Monetäre Anreize sind ihnen wichtig, aber nicht die Höhe sondern

    eher die Angemessenheit und Fairness der Bezahlung.84 „Wir finden es

    ungerecht, wenn Kollegen doppelt so viel verdienen wie wir, aber nur halb so

    viel leisten.“85 Schulenburg gibt zu bedenken, dass die starke

    Leistungsorientierung und das hohe Ausbildungsniveau auf der einen Seite ein

    Vorteil für die Erbringung von Arbeitszielen ist. Auf der anderen Seite ist auch

    die Gefahr der Demotivation gegeben. „[...] nämlich dann, wenn Ziele und

    Aufgaben zu einfach oder zu eintönig sind. Vor allem einfache, stets

    gleichartige Aufgaben wirken demotivierend.“86 Eine Lösung sind hier Job

    Enlargement, Job Enrichment und Job Rotation.87 Auch sollte die Karriere

    schneller Voranschreiten. So könnten neben Führungslaufbahnen auch Projekt-

    und Fachkarrierewege angeboten werden.88

    Die fachlichen Kompetenzen ihres\ihrer Vorgesetzten hinterfragen Mitglieder

    der Generation Y. Sie verlangen, dass Entscheidungen, Vorgaben und Aufträge

    begründet und erklärt werden. „Entscheidungen müssen transparent und

    nachvollziehbar sein. Die Mitarbeitenden der Generation Y erwarten, in

    Entscheidungen einbezogen oder zumindest informiert zu sein.“89

    Für ihr Leben erwarten Millennials eine ausgeglichene Worklife Balance.

    Führungskräfte sollten bei der Zielerreichung beachten, dass die Generation Y

    sehr freiheitsorientiert ist. Es ist daher nicht ausschlaggebend wie, wo oder

    wann gearbeitet wird sondern das, dass Ziel erreicht wird. „Flexible

    Arbeitszeitmodelle und Vertrauensarbeitszeit sind damit wesentliche

    Instrumente, um dem Wunsch nach selbstbestimmter Verknüpfung von Arbeit 83 Klaffke S. 65 zit. n. Klaffke, Martin; Becker, Klio: Personalmanagement im Krankenhaus - Die Anspruche der „Millennials“. In: Deutsches Ärzteblatt, 109(20/2012) S.1020–1022. 84 Vgl. Klaffe S.65. 85 Bund S.63. 86 Schulenburg S.52. 87 Vgl. Ebd. 88 Vgl. Klaffke S.66. 89 Moskaliuk S.19.

  • 21

    und Freizeit zu entsprechen.“90 Auch private Ziele sind den Millennials sehr

    wichtig und sollten durch den Arbeitgeber berücksichtigt werden.

    Schulenburg schreibt sogar „[...] dass hierfür Zeit zur Verfügung gestellt werden

    muss.“91 Ebenfalls demotivierend können sich starre Prozesse in Unternehmen,

    auf die Generation Y auswirken. Sie besitzen selber ein hohes Maß an

    Flexibilität und wünschen sich flexibel Arbeiten zu können. Aussagen wie „Das

    haben wir schon immer so gemacht“ wirken demotivierend und

    Leistungshemmend. Ihr Beitrag für das Unternehmen muss für sie erkennbar

    sein, sie sind nicht bereit für ein starres, bürokratisches System zu arbeiten.92

    Die Generation Why sucht daher eine Arbeit mit Sinn.

    „Die Erwartung von Genuss und Freude im Arbeitsleben wird ergänzt durch das

    Bedürfnis nach Sinnstiftung und Wirkungsentfaltung.“93 Dabei ist eine

    Identifizierung mit der Arbeit ausschlaggebend. Auch Unternehmen welche sich

    sozial engagieren werden bevorzugt.

    „Die Unternehmensberatung McKinsey wirbt mit Pro-bono-Projekten, bei denen

    junge Berater Bildungsinitiativen wie Teach First oder gemeinnützige

    Organisationen wie die Welthungerhilfe unentgeltlich unterstützen. Soziales

    Engagement steht bei uns hoch im Kurs.“94

    Dagegen hat es autoritäre Führung bei der Generation Y schwer, und sollte

    begründet werden. Schulenburg erklärt dies mit der geringen Machtdistanz der

    Millennials. Auch sind sie skeptisch gegenüber absolutistischen Aussagen

    wie: “Das ist so“. Führungskräfte sollten daher immer Entscheidungen

    begründen, gerade wenn sie nicht den Erwartungen der Generation Y

    entsprechen.95 Ebenso sollten Führungskräfte sich entsprechend ihrer eigenen

    geforderten Werte und Ziele verhalten, damit sie glaubwürdig und authentisch

    für die Millennials sind. Die Kompetenzen einer Führungskraft werden so nicht

    nur am betriebswirtschaftlichen Erfolg gemessen, sondern auch anhand der

    Anerkennung durch die Angestellten. Eine Führungskraft muss sich daher ihre

    Position Chef erarbeiten und wird erst dann akzeptiert. 90 Klaffke S.66. 91 Schulenburg S.53. 92 Ebd. 93 Klaffke S.66. 94 Bund S.67f. 95 Vgl. Schulenburg S.53.

  • 22

    Es werden sowohl der Status als auch fachliche Kompetenzen von der

    Generation Y hinterfragt.96 Vorgesetzte müssen daher immer mehr

    kommunizieren und ihre Mitarbeiter mit einbinden. Auch wünscht sich die

    Genration Y eher einen „gebildeten Mentor“ von dem sie etwas lernen kann, als

    einen „eingebildeten Manager“ als Chef.97 Dieser sollte stets ansprechbar sein

    und Vorschläge, Probleme, Fragen oder Ideen ernst nehmen.

    Auch Feedback ist den Millennials sehr wichtig und dieses erwarten sie auch.

    Dabei möchten sie zeitnahes, direktes Feedback möglichst im Zusammenhang

    mit der Leistung. Aber auch der Vorgesetzte bekommt von den Millennials ein

    Feedback und sollte dieses ernst nehmen.98 Das ein Vorgesetzter nicht immer

    konkludent mit der Meinung oder den Wünschen seiner Mitarbeiter ist gibt

    Schulenburg zu bedenken:

    „Das starke Selbstbewusstsein wird einer Einsicht im Wege stehen. Daher wirken

    jegliche Perspektivbeschränkungen, ob zu Recht oder zu Unrecht, demotivierend.

    Wichtig ist es daher, alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und

    sorgfältig zu begründen, warum bestimmte Positionen oder Entwicklungen nicht

    möglich sind.“99

    Ebenfalls wichtig ist der Generation Y der soziale Kontakt während der Arbeit.

    So sind Einzelbüros kaum attraktiv. Vielmehr sollte der soziale Austausch mit

    den Kollegen z.B. durch Kaffeeküchen oder Sozialräume gefördert werden.100

    Zusammenfassend lassen sich die Anforderungen der Millennials an gute

    Führung und gute Arbeit mit folgendem Zitat wiedergeben:

    „Das Statussymbol meiner Generation heißt Selbstbestimmung. Was wir

    wollen, kostet nicht einmal Geld: mehr Flexibilität und Freiräume, regelmäßiges

    Feedback, gute Führung. Und eine Arbeit die Sinn stiftet.“101

    96 Vgl. Moskaliuk S.16. 97 Vgl. Bund S.67. 98 Vgl. Moskaliuk S.18f. 99 Schulenburg S.53. 100 Vgl. Schulenburg S.52. 101 Bund S.56.

  • 23

    3.3 Generation Y eine gute Führungskraft?

    Die Mitglieder der Generation sind im Jahre 2018 zwischen 18 und 38 Jahre alt.

    Wenn die älteren Mitglieder dieser Generation eine Führungsverantwortung

    übernehmen, dann wahrscheinlich in Teamleitungs-oder

    Abteilungsleitungsfunktionen und damit im unteren bis mittleren Management

    eines Unternehmens.

    „Zunächst sind Führungskräfte in der Regel Mitarbeiter, denn sie haben wiederum

    einen Vorgesetzten. Ob ein Beschäftigter im mittleren Management eines

    Unternehmens als Führungskraft oder als Mitarbeiter angesehen wird, hängt

    ausschließlich vom Zuschnitt der Betrachtung ab.“102

    Die Generation Y ist es gewohnt Ansprüche zu stellen. „Bislang war es häufig

    die Generation Y, die Ansprüche gegenüber Eltern und Unternehmen

    formulieren konnte und deren Ansprüche auch erfüllt werden.“103 Wenn die

    Millennials allerdings Führungspositionen übernehmen möchten, werden sie

    sich von einem Anspruchsteller zu einem Ansprücheerfüller wandeln müssen.

    Dies hängt auch damit zusammen, dass es nur eine begrenzte Anzahl an

    Führungspositionen gibt, so wird die Verhandlungsmacht wieder den

    Unternehmen zugebilligt.

    Die Führungsrolle an sich ist eine komplexere Rolle, als die der Mitarbeiterrolle.

    Die Führungskraft muss neben der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auch die

    Aufgabe der Führung der Mitarbeiter übernehmen und ebenfalls mit z.B. dem

    Topmanagement oder Vorgesetzten gleicher Ebene zusammenarbeiten. Da die

    Mitglieder der Generation Y wie bereits erwähnt, sehr gut ausgebildet sind und

    ein lebenslanges Lernen für sie selbstverständlich ist, werden sie mit der

    operativen Seite der Führungsaufgabe sicher keine Schwierigkeiten haben. Für

    die Anforderung an gute Personalführung besitzt die Generation Y sowohl

    negative als auch positive Eigenschaften, diese werden im weiteren Text noch

    bearbeitet. Wichtig ist erstmal zu erläutern was gute Führung kennzeichnet.

    Nach Schulenburg ist die effektive Personalführung, eine gute Führung. Er

    benutzt hierfür die Merkmale einer effektiven Führungskraft nach Drucker und

    102 Schulenburg S. 66. 103 Ebd. S.161.

  • 24

    passt sie direkt an den Bereich Personalführung an, daraus ergeben sich

    folgende fünf Merkmale:

    Systematische Führung

    o Begrenzte Zeit für Personalarbeit erfordert sorgfältige Auswahl an Führungswerkzeugen (begrenzte Auswahl welche

    aber gut ist vorzuziehen)

    Individuelle Führung

    o Mitarbeiter als Individuen erkennen und versuchen Personalführungswerkzeuge danach einzusetzen

    Stärken- und Schwächenorientierung

    o Fokus auf Stärken der Mitarbeiter legen, Schwächen aber auch nicht vernachlässigen

    Nutzenorientierung

    o Gezielter Einsatz von Personalführungswerkzeugen mit hohem Nutzen und nicht möglichst vieler

    Planvolle Führung

    o Personalführung sollte einem Plan folgen, Vorbereitung und Auswahl von passenden Führungswerkzeugen gehört dazu

    o Auch der Wille immer besser im Einsatz der Werkzeuge zu werden ist entscheidend

    Diese fünf Merkmale sind laut Schulenburg als Einheit zu verstehen, welche

    eine Führungskraft als Grundsätze der effektiven Führung verinnerlichen sollte

    „(...) um eine hohe Führungsqualität zu gewährleisten.“104 105

    104 Schulenburg S.165. 105 Vgl. Schulenburg S.161ff.

  • 25

    Abbildung 5 - Grundsätze effektiver Personalführung Quelle: Schulenburg S.165

    3.3.1 Charakteristika der Generation Y für effektive Personalführung

    Nachdem im vorherigen Kapitel geklärt wurde, was für eine effektive Führung

    nötig ist sollen nun die positiven und negativen Eigenschaften der Generation Y

    für eine mögliche Führungsposition näher betrachtet werden.

    Hurrelmann und Albrecht definierten 2014 die Generation Y als Egotaktiker. Sie

    verstehen damit die Generation Y als eine Generation, welche sehr auf sich

    selbst fixiert ist und den persönlichen Nutzen vorzieht.106 Dies steht jedoch nicht

    im Gegensatz zu einer Führungsposition. Sie kann sogar förderlich sein, indem

    Untergebene bewusst gefördert werden um daraus einen späteren Nutzen zu

    ziehen. „Die Egotaktiker [...] müssen verdeutlichen, dass die Einhaltung der

    Grundsätze effektiver Personalführung einen direkten Beitrag zu ihren

    individuellen Führungserfolg leistet und damit einen konkreten Nutzen für sie

    hat. Wenn der Generation Y dieser gedankliche Schritt geling, steht ihrer Arbeit

    als effektive Führungskraft nichts im Wege.“107

    Die Motivation der Generation Y als Merkmal wurde schon im vorherigen

    Kapitel unter dem Gesichtspunkt der Generation Y als Mitarbeiter betrachtet.

    Nun stellt sich jedoch die Frage wie sie in Führungspositionen motiviert werden

    kann. Nach Schulenburg sollte sie für die Personalführung gar nicht motiviert

    werden. Wie bereits erläutert haben Millennials teilweise schon Führungsrollen

    im mittleren Management inne. Dies bedeutet, dass sie ein Team oder eine 106 Vgl. Hurrelmann Klaus, Albrecht Erik: Die heimlichen Revolutionäre. Wie die Generation Y unsere Welt verändert. Weinheim/Basel 2014. 107 Schulenburg S.166.

  • 26

    Abteilung unter sich haben. In solch einer Position ist der Anteil der

    Personalführung weitaus geringer als der der operativen Tätigkeit. Schulenburg

    schlägt deshalb vor, dass eine Motivation weiterhin für die operative Tätigkeit

    erfolgen soll. Die Personalführung jedoch müsste aus einer intrinsischen

    Motivation erfolgen. Natürlich hat die Entlohnung für die höhere Position zu

    steigen, jedoch darf die Entscheidung nicht durch extrinsische Anreize wie z.B.

    mehr Geld beeinflusst werden, da so die Gefahr besteht das Personen die

    Führungsrolle übernehmen welche weder die Lust noch die Eignung für solch

    eine Position besitzen.108

    Es stellt sich nun die Frage, ob Unternehmen aufgrund des Verzichts auf

    extrinsische Mittel überhaupt Führungskräfte finden können. Die Antwort lautet

    ja. „Die Generation Y möchte gern Verantwortung und damit zu einem

    erheblichen Teil auch Führungsverantwortung übernehmen.“109 Wichtig ist

    allerdings die zukünftigen Führungskräfte auf ihre Rolle und damit auch auf

    Einhaltung der in Kapitel 3.3 geschrieben fünf Grundsätze effektiver Führung

    vorzubereiten. Schulenburg rät zu Umsetzungs- und Anwendungstrainings.

    Hierbei wird der Generation Y ihre Bereitschaft zu lebenslangem Lernen von

    Vorteil sein.110

    Wenn die Millennials Führungsverantwortung übernehmen werden, dann

    wahrscheinlich für die am Anfang dieser Arbeit vorgestellten Babyboomer,

    Generation X oder eben ihre eigene Generation und die zukünftige Generation

    Z. Hurrelmann und Albrecht stellen dar, dass die Generation Y keine

    Schwierigkeiten mit anderen Generationen hat.111 Schulenburg nennt dies „[...]

    eine günstige Voraussetzung für Führungserfolg.“112

    Eine Führungskraft muss eigenes Verhalten reflektieren können, das

    übersteigerte Selbstbewusstsein der Ypsiloner kann hier hinderlich sein.

    Andererseits besitzen sie Charaktereigenschaften wie eine große

    Feedbackbezogenheit und die Bereitschaft Spitzenleistungen erbringen zu

    wollen. So können sie ihr eigenes Führungsverhalten trotz des starken

    Selbstbewusstseins sehr wohl reflektieren. Eine Reflexion kann durch einen

    108 Ebd. S.167. 109 Schulenburg S.167. 110 Vgl. Ebd. S.168111 Vgl. Hurrelmann S.209. 112 Schulenburg S. 169.

  • 27

    Wingman erleichtert werden.113 „Im unternehmerischen Umfeld ist der Wingman

    die für die Generation Y passende (moderne) Interpretation eines Mentors.“114

    Aufgrund der geringen Machdistanz und der Skepsis gegenüber Autoritäten

    sollte der Mentor für die Generation Y, entgegen der eigentlichen Definition,

    eher ein“[...] selbstgewählter Partner auf Augenhöhe, der ebenfalls Teil der

    Generation Y ist“115 sein.

    Da für die Digital Natives die Nutzung des Internets als Wissengrundlage sowie

    der Umgang mit digitalen Medien selbstverständlich ist116 und sie intuitiv

    Computer oder Smartphones bedienen, neigen sie auch dazu Aufgaben im

    Multitasking zu bearbeiten. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und

    Arbeitsmedizin gibt zu bedenken:

    „Multitasking ist ein zentrales Merkmal der modernen Arbeitswelt. Wer mehrere

    Aufgaben gleichzeitig erledigen kann, dem wird nach wie vor ein hohes

    Leistungspotenzial nachgesagt. Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass die

    Informationsverarbeitungskapazität des menschlichen Gehirns begrenzt ist. Es

    kann nicht zwei kognitiv anspruchsvolle Aufgaben gleichzeitig erledigen. Fehler

    können dann nicht mehr korrekt wahrgenommen und verarbeitet werden.“117

    Die Tendenz zum Multitasking und die dauerhafte Nutzung von Smartphones

    können gerade bei Führungskräften zu Problemen führen, da sie dazu neigen

    leicht abgelenkt zu werden. Das ist aber in der Mitarbeiterführung und speziell

    bei Mitarbeitergesprächen ein Nachteil. „Und da wir Führung als kommunikativen

    Prozess der Einflussnahme betrachten, sollte Kommunikation zwischen

    Führungskräften und ihren Mitarbeitern möglichst ungestört und ohne Ablenkungen

    erfolgen, damit sie überhaupt erfolgreich sein kann.“118 Die hohe

    Informationalisierung der Digital natives hat auch den Nachteil, dass es ihnen

    schwer fällt Entscheidungen zu treffen. Sie neigen dazu sich nicht entscheiden

    zu können und schließlich aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Diese

    Entscheidungen sind dann für die Mitarbeiter wenig nachvollziehbar und kein

    113 Vgl. Schulenburg S.171f. 114 Schulenburg S.172. 115 Ebd. 116 Vgl. Ruthus S.11. 117 https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeit-und-Gesundheit/Psychische-Gesundheit/Mentale-Gesundheit-und-kognitive-Leistungsfaehigkeit/Arbeit-Leistungsfaehigkeit.html Stand: 21.07.18. 118 Schulenburg S.186.

  • 28

    Zeichen guter Führung.119 Ein paar Möglichkeiten dieser negativen Eigenschaft

    einer Führungsperson der Ypsiloner entgegenzuwirken, sollen aufgrund des

    Umfangs dieser Arbeit hier nur kurz genannt werden. So rät Schulenburg zum

    präsenten Zuhören, zur teilweisen Anwendung des Eisenhower-Prinzips, zum

    Entscheidungscontrolling und zur Anwendung der Nutzwertanalyse.120

    Die starke Leistungsorientierung ist für die Ypsiloner wie schon erwähnt ein

    Vorteil, er kann aber in der Personalführung auch zum Nachteil werden. In der

    folgenden Grafik sind die Chancen und Risiken dieser Eigenschaft dargestellt.

    Abbildung 6 - Chancen und Risiken hoher Leistungsbereitschaft Quelle: Schulenberg S.188

    Ein Augenmerk wird hier auf die Führung der unterschiedlichen Performer

    gelegt. „Daraus ergeben sich zwei aus der Leistungsorientierung resultierende

    Führungsaufgaben der Generation Y: Performance-Management und

    motivunabhängige Mitarbeitermotivation.“121 Beim Performance-Management

    sollen die High-, Normal-, und Low-Performer zur Leistungsoptimierung

    motiviert werden. Die Ypsilon Führungskraft sollte dafür regelmäßig Gespräche

    119 Vgl. Schulenburg S.180. 120 Vgl. Ebd. S.179ff. 121 Vgl. Ebd. S.189.

  • 29

    mit ihrem Mitarbeitern führen und mit ihnen beraten wie eine

    Leistungsoptimierung bzw. eine Haltung der Leistung (bei High-Performern)

    erreicht werden kann.

    Die Motivunabhängige Mitarbeitermotivation dagegen „[...] soll die

    grundsätzliche Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern steigern, unabhängig

    davon, welche Motive einen Mitarbeiter konkret motivieren.“122 Die

    Führungskraft sollte dabei leistungsinspirierend wirken, wobei den Ypsiloner

    hier wieder ihre Leistungsstärke ein Vorteil ist. Wichtig beim Umgang mit den

    einzelnen Performern ist, dass die Übererfüllung von Zielen nicht als

    selbstverständlich gesehen werden darf.

    In der folgenden Tabelle sind die einzelnen Performer im Bezug zur Ypsilon

    Führungskraft dargestellt. Am problematischsten für die Generation Y ist hier

    der Umgang mit Low-Performern, da es ihrer eigenen Leistungsbereitschaft

    entgegensteht.

    High- Performer Normal-Performer Low-Performer

    Überfüllung vonZielen sollte nichtselbstverständlichseinLob undAnerkennungzeitnah, mitkonkretem Bezugzur Leistung

    Leistung solltenicht als negativEingestuft werdenZielerreichung ist etwas gutesWenn Leistung nicht gut war Zielformulierungnach SMART-Kriterienüberprüfen

    Aufgrund derZielverfehlungenkann es auch zurAblehnung des Mitarbeiters als Person kommenBereitschaft des Förderns und Forderns durch Führungskraftkann abnehmenMitarbeiter wirdnoch mehr zumLow-Performer, esentsteht einKreislauf

    Tabelle 1 - Performer im Bezug Y-Führungskraft123

    Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Mitglieder der Generation Y sehr

    wohl für eine Führungsposition geeignet sind. Sie besitzen wie andere

    Führungskräfte auch, gute und negative Eigenschaften für diese Position.

    122 Schulenburg S.189. 123 Vgl. Ebd. 187 ff.

  • 30

    4 Umfrage

    In den vorhergegangenen Kapiteln wurden bereits der Begriff der

    hierarchischen Führung, sowie die Eigenschaften der Generation Y näher

    betrachtet. Zu klären ist nun die Frage ob Mitglieder der Generation Y bereit

    sind in hierarchischen Unternehmen Führungspositionen zu übernehmen.

    sie hierarchische Führung

    ab. Wenn sie aber Führungsverantwortung übernehmen dann vermutlich

    im unteren oder mittleren Management. Das würde bedeuten sie werden

    selbst hierarchisch geführt. Auch würden sie mit der Aufgabe der Führung

    zwar mehr Verantwortung übernehmen, was sie gerne wollen aber mehr

    Zeitverlust im privaten Bereich spricht gegen eine Führungsaufgabe.

    Im Bereich des Top Management geht Ursula Koser davon aus das die

    Generation Y hier keine Führungsposition will. Da es hier an einer

    ausgeglichenen Work-Life-Balance fehlt.124 So schreibt Ursula Koser in ihrem

    Buch „Ohne Uns.“ „Das wird die Generation Y ändern. Oder - so vermute ich -

    sie kommen erst gar nicht“ 125 So wird es Ziel dieser Umfrage sein, neben der

    Frage ob die Ypsiloner Führungsverantwortung in hierarchischen Unternehmen

    übernehmen möchte, auch die Frage zu klären in welchem Managementbereich

    dies sein kann. Auch soll die Abhängigkeit von persönlichen Faktoren (wie z.B.

    Kinder) betrachtet werden.

    4.1 Aufbau der Umfrage

    Die Umfrage besteht aus 14 Fragen. Es wurden absichtlich nicht zu viele

    Fragen gewählt um eine höhere Teilnahme gerade unter den Berufstätigen zu

    gewährleisten. Die einzelnen Fragen sind in der folgenden Abbildung

    dargestellt.

    Die Umfrage wurde mit Hilfe der Internetseite SoSci Survey erstellt und über

    verschiedene soziale Medien wurden die Teilnehmer erreicht. So haben

    insgesamt 124 Personen teilgenommen, diese stammen alle aus

    verschiedenen Berufsgruppen, um eine möglichst große Bandbreite der

    Generation Y darzustellen. Ausgewertet wurde die Umfrage mit Hilfe von Excel.

    124 Vgl. Kosser,Ursula: Ohne Uns. Die Generation Y und ihre Absage an das Leistungsdenken. Köln 2014. S.149. 125 Ebd.

  • 31

    4.2 Auswertung

    Unter den 124 Teilnehmern befanden sich 44 männliche und 80 weibliche

    Teilnehmer. Der größte Anteil der Teilnehmer gehörte der Altersgruppe

    zwischen 28 und 32 Jahren an. Jedoch befanden sich auch 5 Teilnehmer

    darunter, die älter als 39 Jahren waren. Diese Teilnehmer wurden aus der

    Auswertung der Umfrage herausgenommen, da sie nicht zu dem benötigten

    Altersprofil passten. So wurden schließlich Daten von 42 Männern und 77

    Frauen der Generation Y ausgewertet.

    Alter Anzahl

    18-22 3

    23-27 26

    28-32 67

    33-38 23

    Älter 39 5

    Tabelle 2 - Alter Umfrageteilnehmer

    Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 61 Teilnehmer haben keine Kinder. Der Rest

    hat ein bis drei oder mehr Kinder.

    Die meisten Teilnehmer (102 Teilnehmer) der Umfrage sind erwerbstätig.

    Davon sind 89 Angestellte, 5 Beamte, 2 Azubis, 3 Selbständig und 1

    teilselbständig.

    Der schulische und berufliche Bildungsabschluss sind in den folgenden

    Grafiken dargestellt:

  • 32

    Abbildung 7 - Schulische Bildung

    Abbildung 8 - Beruflicher Abschluss

    In der Grafik ist deutlich zuerkennen das die meisten Teilnehmer einen

    Berufsfachschulabschluss (21 Teilnehmer), eine Lehre (30 Teilnehmer) oder

    einen Hochschulabschluss (31 Teilnehmer) besitzen. Auch auffällig ist das

    einige Teilnehmer (15) keinen Abschluss besitzen.

    Auf die Frage „Streben Sie eine Führungsposition an? Oder besetzten Sie

    eine?“ antworteten 49 Teilnehmer mit ja und 70 mit nein. Das bedeutet, deutlich

    mehr als die Hälfte der Befragten besetzten keine Führungsposition und

    Schulische Bildung

    abgeschlossene Lehre

    Abitur/Fachabitur

    Realschulabschluss

    Fachhochschulreife

    Beruflicher Abschluss

    abgeschlossene Lehre

    Berufsfachschulabschluss

    Fachschulabschluss

    Meister/Technicker

    Fachhochschulabschluss

    Hochschulabschluss

    keinen Abschluss

  • 33

    streben momentan auch keine an. Man könnte interpretieren, dass die

    Teilnehmer noch zu jung sind oder z.B. noch Studenten sind. Aber all dies trifft

    bei dieser Umfrage nicht zu. Die meisten Teilnehmer waren über 28 Jahre alt

    und damit alt genug um eventuelle erste Führungserfahrungen zu sammeln

    oder zumindest eine Führungsstelle anzustreben. Auch sind die meisten

    Teilnehmer erwerbstätig und Angestellte, nur 13 Teilnehmer waren Studenten.

    Bei der Umfrage hatten allerdings nur 46 Teilnehmer einen Studienabschluss,

    daher könnte die geringe Bereitschaft zur Übernahme einer Führungstätigkeit

    auch mit einer zu geringeren Qualifikation zusammenhängen.

    Von den 49 Teilnehmern welche eine Führungsposition anstreben, wählten 29

    Teilnehmer auf die Frage „Welche Managementebene sie gerne arbeiten

    möchten?“ das mittlere Management. Neun Teilnehmer entschieden sich für

    das Top Management und weitere neun Teilnehmer für die untere

    Managementebene. Zwei Teilnehmer wählten keine Managementebene. Die 49

    Teilnehmer welche sich für eine Führungsposition entschieden bekamen auch

    die Frage gestellt: „Wären Sie bereit für eine Führungsposition Freizeit zu

    opfern?“ Wie in der nachfolgenden Grafik ersichtlich antworteten 29 Teilnehmer

    mit ja und 20 Teilnehmer mit nein.

    Abbildung 9 - Opferbereitschaft von Freizeit

    Die Umfrage wurde mit der nächsten Frage noch konkretisiert. Die 49 Befragten

    welche sich für eine mögliche Führungsposition aussprachen, sollten

    Wären Sie bereit für eine Führungsaufgabe Freizeit zu opfern?

    Ja

    Nein

  • 34

    entscheiden ob auch eine Führungsposition in einem hierarchisch geführten

    Unternehmen für sie in Frage kommen würde.

    Abbildung 10 - Bereitschaft Führungsübernahme in hierarchischem Unternehmen

    Nur fünf Teilnehmer konnten sich nicht vorstellen eine Führungsposition auch in

    einem hierarchischen Unternehmen zu übernehmen.

    Es gibt also keinen gravierenden Unterschied in der Bereitschaft eine

    Führungsposition in einem hierarchisch geführten Unternehmen zu

    übernehmen oder in einem Unternehmen mit einer anderen Organisation.

    Alle 119 Teilnehmer wurden befragt ob sie in einem hierarchisch geführtem

    Unternehmen arbeiten, auf diese Frage antworteten 88 Teilnehmer mit ja und

    31 Teilnehmer mit nein. Um zu kontrollieren ob die Bereitschaft zur Übernahme

    einer Führungsfunktion, sich eventuell mit möglichen Berufserfahrungen in

    hierarchischen Unternehmen ändert, wurde folgende Grafik selektiert.

    Können Sie sich vorstellen in einem hierarchisch geführten Unternehmen eine

    Führungsposition zu übernehmen?

    Ja

    Nein

  • 35

    Abbildung 11 - Bereitschaft Führungsposition unterteilt in hierarchisch nicht hierarchisch arbeitend

    Auffallend an dieser Grafik ist, dass Mitarbeiter welche bereits in einem

    hierarchisch geführten Unternehmen arbeiten weniger bereit sind eine

    Führungsposition zu übernehmen als Mitarbeiter von nicht hierarchisch

    geführten Unternehmen. Von den 88 Teilnehmern, welche in einem

    hierarchisch geführten Unternehmen arbeiten, konnten sich nur 35

    Arbeitnehmer vorstellen eine Führungsposition zu übernehmen. Während dies

    bei nicht hierarchisch geführten Unternehmen von 31 Teilnehmern, fast die

    Hälfte nämlich 14 Teilnehmer konnten. Auch ist auffallend das, obwohl vor

    Beginn der Umfrage nicht nach dem Arbeitgeber selektiert wurde ein Großteil

    der Befragten Ypsiloner in hierarchischen Unternehmen arbeitet.

    Bei den 35 Teilnehmern welche hierarchisch geführt arbeiten und sich für eine

    Führungsposition entschieden gab es keine Auffälligkeiten bezüglich des

    Geschlechts, der Anzahl der Kinder oder des Ausbildungsstandes.

    Allerdings gab es Auffälligkeiten bei den hierarchisch geführten Teilnehmern

    welche sich gegen eine Führungsposition entschieden. Nachfolgend sind

    Kriterien wie Alter, Bildungsstand, Anzahl der Kinder und Geschlecht dieser

    Kohorte grafisch dargestellt.

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    hierarchisch arbeitend nicht hierachisch arbeitend

    Führungsposition ja

    Führungspostion nein

  • 36

    Abbildung 12 - Ausbildungsstand (hierarchisch geführt und streben keine Führungsposition an)

    Wie in der Grafik zu erkennen hat die Kohorte einen guten Ausbildungsstand,

    fast die Hälfte haben einen Hochschul-/ Fachhochschulabschluss.

    Abbildung 13 - Anzahl Kinder (hierarchisch geführt und streben keine Führungsposition an)

    Fast die Hälfte der Teilnehmer ist kinderlos,

    Ausbildungsstand (hierarchisch geführt und streben keine Führungsposition

    an) Hochschul/Fachhochschulbschluss

    Lehre

    Berufsfachschulabschluss

    keine Ausbildung

    Anzahl Kinder (hierarchisch geführt und streben keine Führungsposition an)

    keine Kinder

    1 Kind

    2 Kinder

    3 und mehr Kinder

  • 37

    Abbildung 14 - Alter (hierarchisch geführt unf streben keine Führungsposition an)

    und über die Hälfte ist zwischen 28-32 Jahren alt.

    Auffallend ist das von 53 Teilnehmer welche sich gegen eine Führungsposition

    entschieden haben 39 Frauen waren.

    Abbildung 15 - Geschlecht (hierarchisch geführt und streben keine Führungsposition an)

    Von diesen 39 Frauen haben 41 Prozent einen Hochschul- bzw.

    Fachhochschulabschluss. Kinderlos sind ebenfalls 41 Prozent der Frauen.

    Somit könnte man schlussfolgern das vor allem Frauen der Y-Generation,

    welche in hierarchisch geführten Unternehmen arbeiten, sich gegen eine

    Führungsposition entscheiden. Allerdings nicht aus Gründen des

    Bildungsstandes oder aufgrund der Kinder.

    Die Abschlussfrage der Umfrage, sollte einige Prioritäten der Generation Y

    darstellen. Zu den Kategorien Geld, Familie, Karriere, Freizeit und Macht sollten

    Alter (hierarchisch geführt unf streben keine Führungsposition an)

    18-22 Jahre

    23-27 Jahre

    28-32 Jahre

    33-38 Jahre

    Geschlecht (hierarchisch geführt und streben keine Führungsposition an)

    männlich

    weiblich

  • 38

    die 119 Teilnehmer auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (überhaupt nicht

    wichtig) die persönliche Wichtigkeit der Kategorien kennzeichnen. Am

    wichtigsten war den meisten Teilnehmern die Familie. So vergaben hierfür 61

    Teilnehmer die höchste Priorität. Geld ist der Hälfte der Teilnehmer eher

    wichtig, wo hingegen die Karriere bei 64 Teilnehmern „teils/teils“ war. Freizeit

    schwankt bei den Teilnehmern zwischen eher wichtig und sehr wichtig. Macht

    hingegen war für die Teilnehmer eher unwichtig bis „teils/teils“.

    Um eventuelle Gründe für das Ergebnis, dass Frauen in hierarchisch geführten

    Unternehmen eher keine Führungsposition besetzten oder anstreben, heraus

    zu finden wurden die oben beschriebenen Prioritäten nochmals für diese

    Gruppe ausgewertet.

    Prioritäten 1

    Sehr

    wichtig

    2

    Eher

    wichtig

    3

    Teils/teils

    4

    Eher

    unwichtig

    5

    Überhaupt

    nicht

    wichtig

    Geld 2 18 8 9 2

    Familie 24 1 1 7 6

    Karriere 2 5 21 10 1

    Freizeit 9 14 5 4 7

    Macht 3 5 9 11 11

    Tabelle 3 - Priorität Frauen in hierarchisch geführten Unternehmen ohne Streben nach Führungsposition

    Ergebnis der Prioritäten von 39 Frauen welche hierarchisch geführt wurden und

    keine Führungsposition anstreben und zum Vergleich das Ergebnis aller 49

    Teilnehmer welche sich für eine Führungsposition unabhängig vom Führungsstil

    des Arbeitgebers entschieden:

  • 39

    Prioritäten 1

    Sehr

    wichtig

    2

    Eher

    wichtig

    3

    Teils/teils

    4

    Eher

    unwichtig

    5

    Überhaupt

    nicht

    wichtig

    Geld 3 23 11 11 1

    Familie 24 6 4 4 11

    Karriere 2 13 25 8 1

    Freizeit 14 12 8 9 6

    Macht 5 9 14 15 6

    Tabelle 4 - Prioritäten der nach Führungsposition strebenden

    Vergleicht man beide Tabellen ist nur auffällig das Familie der ersten Kohorte

    insgesamt wichtiger ist und Macht unwichtiger. Dafür ist Freizeit der zweiten

    Kohorte welche eine Führungsposition besetzt oder anstrebt wichtiger als der

    ersten Kohorte welche keine Führungsposition anstrebt. Einen genau

    ersichtlichen Grund, warum vor allem Frauen welche in hierarchisch geführten

    Unternehmen arbeiten, sich gegen eine Führungsposition entscheiden ist leider

    nicht ersichtlich.

    Um festzustellen ob es nur Frauen betrifft, welche in hierarchisch geführten

    Unternehmen arbeiten, wurde die Frage „Streben Sie eine Führungsposition

    an? Oder besetzen Sie eine?“ nochmals unter geschlechtsspezifischen

    Gesichtspunkten ausgewertet. So entschieden sich 70 Teilnehmer für „Nein“,

    von diesen waren 54 Frauen und 16 Männer. Dagegen bejahten die Frage 26

    Frauen und 23 Männer. Ebenso wurden die 31 Teilnehmer welche nicht

    hierarchisch arbeitenden nach Geschlecht und Führungsverantwortung

    selektiert. So streben 5 Frauen und 9 Männer eine Führungsposition an.

    Es ist also offensichtlich, dass besonders Frauen der Generation Y keine

    Führungsposition anstreben.

  • 40

    Abbildung 16 - Ablehnung der Führungspositionen in %

    In hierarchisch geführten Unternehmen ist die Ablehnung einer

    Führungsposition bei Männern und Frauen allerdings etwas höher, und zwar bei

    beiden Geschlechtern um 3,5 %.

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    hierarchisch führungsunabhängig

    Männer

    Frauen

  • 41

    5 Fazit

    Diese Bachelorarbeit hat versucht, die Frage zu beantworten: „Ist die

    Generation Y bereit Führungsaufgaben in hierarchischen Unternehmen zu

    übernehmen?“ Zu diesem Zweck wurde eine quantitative Feldstudie in Form

    einer Umfrage erstellt.

    An der Umfrage nahmen insgesamt 124 Personen teil. Allerdings waren fünf

    Teilnehmer zu alt und weshalb ihre Fragebögen in der Auswertung nicht

    berücksichtigt wurden.

    Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten sich gegen eine

    Führungsposition entscheidet. So haben auf die Frage: „Streben Sie eine

    Führungsposition an? Oder besetzten sie eine?“ 49 Teilnehmer mit „ja“

    geantwortet und 70 mit „nein“. Von den 49 Teilnehmern welche sich für eine

    Führungsposition entschieden, konnten sich 5 nicht vorstellen auch eine

    Führungsposition in einem hierarchischen Unternehmen zu übernehmen.

    Selektierte man die Umfrage nach Teilnehmern welche bereits in hierarchisch

    geführten Unternehmen arbeiten, so haben die Ergebnisse schließlich gezeigt

    dass Mitarbeiter welche bereits in einem hierarchisch geführten Unternehmen

    arbeiten weniger bereit sind eine Führungsposition zu übernehmen.

    So ist die Ablehnung einer Führungsposition in hierarchisch geführten

    Unternehmen um 3,5 % Prozent höher und zwar bei beiden Geschlechtern.

    Diese quantitative Forschung hat auch gezeigt, dass am häufigsten Frauen der

    Generation Y sich gegen eine Führungsposition entscheiden. So waren von

    insgesamt 53 Teilnehmern, welche hierarchisch arbeiten und eine

    Führungsposition ablehnen, 39 Frauen. Unabhängig ob hierarchisch arbeitend

    oder nicht, lehnten 54 Frauen von insgesamt 70 Befragten eine

    Führungsposition ab.

    Diese quantitative Forschung hat auch gezeigt, dass von 49 Teilnehmern der

    Befragten Ypsiloner welche sich für eine Führungsposition entschieden haben,

    29 Teilnehmer bereit ist Freizeit für eine Führungsaufgabe zu opfern.

    Am wichtigsten waren den Befragten die Familie, Freizeit und Geld. Dann erst

    folgten die Karriere und Macht.

  • 42

    6 Diskussion

    Für diese Studie wurde ein Fragebogen verwendet, um festzustellen ob die

    Generation Y auch in hierarchisch geführten Unternehmen bereit ist eine

    Führungsposition zu übernehmen. Dieser Fragebogen wurde dann an eine

    Gruppe von 119 Personen verteilt, die repräsentativ für die Generation Y stehen

    sollen. Es wurde bei der Auswahl der Gruppe nicht nach Geschlecht oder ob

    hierarchisch arbeitend oder nicht selektiert. Allerdings haben deutlich mehr

    Frauen teilgenommen als Männer, dies sollte bei einer nochmaligen

    Durchführung der Studie eventuell vermieden werden.

    Die Antworten auf den Fragebögen zeigen, dass die meisten Ypsiloner sich

    gegen eine Führungsposition entscheiden. Vor allem bei Teilnehmern, welche

    in hierarchisch geführten Unternehmen arbeiten, ist die Ablehnung ausgeprägt.

    Das Ergebnis steht im Einklang mit der Erwartung, dass die Generation Y

    andere Prioritäten in Ihrem Leben setzt als die Vorgänger Generationen.

    Eine mögliche Erklärung für dieses Ergebnis liefert Julia Ruthus in ihrem Buch

    „Arbeitgeberattraktivität aus Sicht der Generation Y“. So begründet sie die

    steigende Ablehnung traditioneller Karrieremodelle damit, dass die Millennials

    befürchten, in hierarchischen Unternehmen keine Entfaltungsmöglichkeiten zu

    bekommen und „[...] ohnehin nur ausführende Kraft ohne eigenen

    Entscheidungsspielraum zu sein.“126 Auch gibt sie zu bedenken, dass für die

    Ypsiloner interessante Arbeitsinhalte, die Anerkennung der eigenen Leistung

    und eine gute Work-Life Balance wichtiger sind als eine Führungsposition. Der

    Erwartungsdruck und die zu leistende Anstrengung einer Führungsposition

    wurden bereits bei den Eltern als negativ wahrgenommen und haben so

    vermutlich zu einer Veränderung Zielvorstellungen beigetragen.127

    Die vorliegende Studie ergänzt die bestehende Literatur über die Generation Y

    weil in ihr ausschließlich untersucht wurde wie die Generation Y zur

    Führungsposition steht, insbesondere die Führungsposition in einem

    hierarchischem Unternehmen. Wie die Studie gezeigt hat ist dies besonders

    126 Ruthus S. 12. 127 Ebd.

  • 43

    wichtig, da die meisten Ypsiloner in hierarchisch geführten Unternehmen

    arbeiten.

    Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass bei der Umfrage deutlich mehr

    Frauen als Männer teilgenommen haben und der Bildungsabschluss der

    einzelnen Teilnehmer sehr unterschiedlich war. Würde man der Definition der

    Generation Y von Kerstin Bund folgen, welche zur Generation Y vor allem „ [...]

    die materiell abgesicherten Mittelschichtkinder mit einem Hochschulabschluss

    oder einer guten Berufsausbildung“128 zählt so wären die Ergebnisse

    möglicherweise andere. Aus diesem Grund kann nur eine generelle Aussage

    über die Führungsbereitschaft der Ypsiloner getroffen werden, aber keine

    welche sich auf die beschriebene Elite bezieht.

    Auch könnte die Studie in Städten wie Berlin, mit eventuell moderneren

    Unternehmen anders ausfallen.

    Das Problem das Frauen Führungspositionen eher ablehnen ist auch schon in

    den Vorgänger Generationen bekannt. Unter dem Aspekt des

    Fachkräftemangels und des Demografischen Wandels erhält es aber gerade

    bei der Generation Y neue Bedeutung.

    Die Empfehlung für die weitere Forschung ist daher, die Generation Y noch

    genauer im Hinblick auf ihre geschlechterspezifischen Unterschiede zu

    untersuchen und so besonders auf die Führungsbereitschaft von Frauen der

    Generation Y einzugehen.

    128 Bund S.29.

  • 44

    7 Handlungsempfehlungen

    Wie diese Bachelorarbeit gezeigt hat, ist die Mehrheit der Mitglieder der

    Generation Y nicht bereit Führungsverantwortung zu übernehmen. Man könnte

    zwar davon ausgehen, dass die Ypsiloner, welche eine Führungsposition

    anstreben, genügen werden um die wenigen Führungsstellen zu besetzen.

    Allerdings ist nicht gesagt wie viele von ihnen „oben angekommen“ dann doch

    zurücktreten werden, und so sollte auch in Unternehmen ein Umdenken

    bezüglich der Gestaltung der Arbeit stattfinden.

    Was die Generation Y genau fordert wurde schon in vorherigen Kapiteln

    dargestellt, weswegen hier nur ein paar kurze Empfehlungen gegeben werden.

    Der ehemalige Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Mc Kinsey

    Herbert Henzler gibt in einem Interview zu bedenken, dass das „Wir-Gefühl“

    fehlt und „Das Wir könnte endlich wieder ein gemeinsamer Nenner werden.“129

    Schaut man sich nun hierarchische Unternehmen an und nimmt Mecklenburgs-

    Vorpommerns am besten bezahltesten (Ex) Klinik Manager als Beispiel so wird

    man erkennen das Führungspositionen häufig mit Machtdemonstration,

    Machtkampf, Machtspiele und in diesem Fall Machtmissbrauch zu tun haben.

    Die Generation Y allerdings sucht eine Sinnstiftende Arbeit, sie will nicht das

    Gefühl habe, dass ihre Arbeitskraft dafür verwendet wird das die Chefs immer

    mehr wollen und das Wohlergehen der Belegschaft außer Acht lassen. So

    muss die oberste Führungsetage beginnen sich selbst zu reflektieren und ihre

    Authentizität in Frage stellen um ein „Wir-Gefühl“ aufbauen zu können. Es geht

    also um eine Änderung in der Organisation, welche nicht von einzelnen

    Führungskräften bewerkstelligt werden kann, sondern ein allgemeines

    Umdenken erfordert.

    Wenn man über Führungspositionen und besonders Frauen in

    Führungspositionen liest, dann fällt auf das besonders Frauen die Machtspiele

    der eher männlichen Führungsebene ablehnen oder eben erlernen müssen um

    sich zu behaupten. Da aber der Generation Y Macht eher unwichtig ist und sie

    Status anders definiert, werden vielleicht Machtspiele in Zukunft gegen

    konstruktive Zusammenarbeit eingetauscht und die teuren Firmenporsche der

    129 Kosser S.148.

  • 45

    Führungsebene bald gegen Sabaticaljahre eingetauscht. Damit würde man

    vermutlich auch mehr Frauen in Führungspositionen finden können.

    Ein weiterer Punkt gegen eine Führungsposition ist die unausgeglichene Work-

    Life-Balance. Hier erfordert es neue Arbeitsmodelle wie Homeoffice,

    einzugehen auf junge Mütter und Väter durch mehr Teilzeitmöglichkeiten, die 4-

    Tage Woche oder Job-Sharing auch für Führungskräfte. Es geht nicht mehr um

    die vertraglich festgelegte Arbeitszeit, welche im Büro zu leisten ist sondern um

    die Möglichkeit produktivere Alternativen zu nutzen und so Freizeit zu

    gewinnen.

    Die Generation Y ist wie schon dargelegt eine flexible Generation mit der

    Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. Da würden flexiblere modernere

    Arbeitszeitmodelle auch für Führungspositionen sehr passen. Aber gerade

    diese Flexibilität fehlt oft in hierarchischen Unternehmen. Es gilt also sich von

    einem Denken wie:“ Das haben wir schon immer so gemacht“ zu distanzieren