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Geschäftsbericht 2015

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Über uns, unsere Mission und unsere Vision 4

Das Runde muss ins Eckige 6

POLITIK 10

Gesundheitspolitik: 11 Meilensteine 2015 und Ausblick

Zahlen und Fakten Ernährung und Bewegung 14

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 17

Orchestrierung der Medienlandschaft 18

„Diabetes STOPPEN – jetzt!“: 20 Eine Kampagne wird zur Marke

Aufklärung national und international 22

Auszeichnungen 24

Publikationen 25

VERANSTALTUNGEN 27

4 000 Besucher beim Weltdiabetestag 28

5. Diabetes-Charity-Gala: 30 Mehr als 80 000 Euro Spenden

UNSERE PROJEKTE 34

Unser Erfolg – für Menschen mit Diabetes 35

Prävention und Versorgung: 36 Spendenprojekte 2015

Aktiv werden für Menschen mit Diabetes 39

FINANZEN 41

Bericht zur wirtschaftlichen Lage 42

Geschäftszahlen 44 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers 47

ORGANISATION 49

DDH-M: Interessenvertretung für alle 50 Menschen mit Diabetes

DDG: Optimale Versorgung und 52 Prävention sichern

VDBD: 54 Umzug nach Berlin und Professionalisierung

Diabetes-Agenda 2010 56

Delegierte 57 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Vorstand 58 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Vorstände DDG, VDBD und DDH-M 2015 60

Ausblick 2016 / Planung 61

Geschäftsstelle 61

Impressum 61

Zahlen und Fakten Diabetes in Deutschland 62

INHALT6,7 Mio. Menschen sind in Deutschland von Diabetes be-troffen und trotzdem stand Diabetes als Volkskrankheit jahrelang auf dem Abstellgleis des Gesundheitswesens: chronisches Leiden, aber nicht lebensbedrohend; teuer, aber nicht evaluiert. 2015 scheint der Diabetes-Zug mit monothematisch besetzen Waggons nun endlich ins Rollen gekommen zu sein: Prävention, Früherkennung, Datenerhebung, Versorgung, Aufklärung und gesund-heitlicher Verbraucherschutz stehen endlich auf der gesundheitspolitischen Agenda. Noch aber fehlt das übergeordnete Gesamtkonzept, das die richtigen Weichen stellt.

Selbst 25 Jahre nach der Wiedervereinigung zeigt sich immer noch ein deutliches gesundheitliches Gefälle zwischen Ost und West. Die höhere Arbeitslosigkeit, das geringere Einkommen und eine strukturelle Benach-teiligung in den neuen Bundesländern führen laut Studien zu einem höheren Risiko, dort an Adipositas und in der Folge an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Während in westlichen Bundesländern die Prävalenz von Diabetes Typ 1 und Typ 2 zwischen 4,3 % und 8,5 % beträgt, leiden 9,5 % bis 13,5 % der Bevölkerung in Ostdeutschland an Diabetes mellitus, wie ein Diabetesatlas der BarmerGEK zeigt. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise, ei-nem der ärmsten Bundesländer mit einer Arbeitslosen-quote von 9,6 %, wurde bei mehr als 13 % der Bevölkerung Diabetes diagnostiziert. Die bundesweit ungleiche Ver-teilung der Diabeteserkrankungen verlangt eine Bünde-lung der Verantwortlichkeit für Prävention, Therapie und Versorgung des Diabetes in der Politik. Von hier müssen auch Maßnahmen ausgehen, die den Zugang zu Bildung, Verbraucherbildung und die Möglichkeiten für gesunde Lebensstile verbessern, um gesundheitliche Chancen-gleichheit herzustellen.

Wir fordern daher eine Nationale Diabetesstrategie für Deutschland, die neben der bestmöglichen Versorgung

auch wirksame Maßnahmen der Primärprävention be-inhaltet: für jeden Schüler an jeder Schule mindestens eine Stunde Bewegung/Sport pro Tag, verpflichtende Qualitätskriterien für die Schulernährung, ein Marketing-verbot für an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel sowie eine Zucker-Fett-Steuer bei gleich-zeitiger Steuersenkung für empfehlenswerte Lebens-mittel.

2015 ist das Präventionsgesetz verabschiedet worden, in dem „Diabetes mellitus Typ 2 – Erkrankungsrisiko sen-ken, Erkrankte früh erkennen und behandeln“ als Nationales Gesundheitsziel verankert wurde. Nach An-kündigung des Gesundheitsministeriums wird es 2016 ein neu eingerichtetes Diabetes-Überwachungs system geben – als verlässliche datengestützte Entscheidungs-grundlage für weitere gesundheitspolitische Maßnahmen („Daten für Taten“). Außerdem ist die Bundes zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) endlich mit einer Auf-klärungskampagne beauftragt worden. Die Bedrohung der Diabetes-Epidemie ist in der Politik angekommen, jetzt muss die Volkskrankheit auch Gesellschaftsthema werden.

Der Diabetes-Zug hat somit Fahrt aufgenommen – jetzt gilt es, 2016 die richtigen bundespolitischen Weichen zu stellen. Wir sind zuversichtlich!

Herzlich Ihr/Ihre

IhreNicole Mattig-Fabian Geschäftsführerin

IhrProf. Dr. Thomas Danne Vorstandsvorsitzender

VORWORT

KATARINA B.Kosmopolitisches Helferherz 48

BETTY AMRHEINDie Verdrängerin 26

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UNSERE ARBEIT

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wurde im Januar 2009 von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und dem Verband der Diabetesberatungs- und Schulungs-berufe in Deutschland (VDBD) als gemeinnützige und un-abhängige Organisation gegründet und setzt sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die ge-meinnützige und unabhängige Organisation vereint die Interessen der Menschen mit Diabetes, der Ärzte und

Der Vorstand von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe besteht aus elf ehrenamtlichen Mitgliedern, die als Experten für Prävention, Versorgung, Wissenschaft, Politik, Öffentlichkeitarbeit und Selbsthilfe Aufgabenstellungen der Organisation voranbringen und die strategische Arbeit der Geschäftsstelle in Berlin fachlich unterstützen (siehe auch S. 58/59). Der Vorstand ist mit Ärzten, Diabetes-beratern und Betroffenen fast paritätisch besetzt und spiegelt hierin das Leitbild der Gesamtorganisation wider: „Gemeinsam neue Wege gehen“.

Die Arbeit unserer Organisation verfolgt folgende Prioritäten:

• politische Interessenvertretung national und international

• breite Presse- und Aufklärungsarbeit• medienwirksame Events und Veranstaltungen • Fundraising • Aufbau von Spendenprojekte für diabetes betroffene

Kinder und Erwachsenen• Mitgliederwerbung für die Selbsthilfe

Über uns, unsere Mission und unsere Vision

UNSERE ARBEIT

Wissenschaftler und der Diabetesberater, um gegen über Politik und Gesellschaft mit einheitlicher Stimme sprechen zu können. Seit 2012 Jahren ist die neu gegrün-dete eigenstän dige Selbsthilfeorganisation „Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“ (DDH-M) mit in-zwischen knapp 16 000 Betroffenen und Interessierten als Mitglieds organisation hinzugekommen. Insgesamt hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rund 27 000 Mit-glieder (Stand: 12/2015).

Unsere Organisation ist im stetigen Austausch mit allen wichtigen Akteuren im Gesundheitssystem, den zustän-digen Ministerien, den Bundes- und Landespolitikern der Gesundheits- und Ernährungsausschüsse, den Instituten, Krankenkassen, Organisationen sowie den Einrichtungen, die für Regelungen und Prozesse zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit sowie zur Vorbeugung gegen und Behandlung von Krankheiten zuständig sind.

Unsere Vision

Wir wollen erreichen, dass es uns zusammen mit unseren Mitgliedsorganisationen mittelfristig gelingt,

• einen Nationalen Diabetesplan zu implementieren,• eine bestmögliche Versorgung der Menschen mit

Diabetes sicherzustellen,• den gesunden Lebensstil durch regulierende

Maßnahmen zu fördern,• eine frühkindliche Bildung für Ernährung und

Bewegung zu etablieren,• die Selbsthilfe und das optimale Selbst management

zu stärken.

Vorstand und Geschäftsführung von diabetesDE (v.l.n.r.): Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, PD Dr. Christian Berg, Dr. Nicola Haller, Prof. Dr. Thomas Danne, Dr. Jens Kröger, Diana Drossel, Bastian Hauck, Nicole Mattig-Fabian, Prof. Dr. Thomas Haak, Michaela Berger; es fehlen: Ulla Gastes, Andrea Witt

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Star-Trainer Christoph Daum mit Reporterlegende Werner Hansch und Eberhard Gienger (CDU)

UNSERE ARBEITUNSERE ARBEIT

Das Runde muss ins Eckige

Was um alles in der Welt hat Diabetes mit Fußball zu tun? „In Deutschland gibt es 6,8 Mio. aktive Fußballspieler in Vereinen. Und es gibt genauso viele Menschen mit Diabetes.“ Wenn Christoph Daum, ehrenamtlicher Trainer des FC Diabetologie, vor Medienvertretern und Politikern die Zahlen miteinander vergleicht, wird das Ausmaß der Bedrohung durch die Krankheit eklatant deutlich. Diabetes ist zu wenig sichtbar; Fußball hingegen omni-präsent und unantastbar. Fußball entführt die Menschen in ein Reich der Emotionen, der Leidenschaft und der Unterhaltung. Das moderne Panem et circenses. Keiner anderen Sportart gelingt es, so viel Öffentlichkeit auf sich zu ziehen wie Fußball.

So war nur eine logische Konsequenz, dass diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe den FC Diabetologie gründete, eine Hobbysport-Fußballmannschaft aus Ärzten, Wissen-schaftlern, Diabetesberatern und Menschen mit Diabetes.

Ziel ist, das Thema Diabetes noch breiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. „Wir vom FC Diabetologie möch-ten mit gutem Beispiel voran gehen: Nicht nur über Bewegung reden, sondern sie auch gemeinsam umset-zen!“, erklärt Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvor-sitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Kapitän des FC Diabetologie, die Idee. „Wir wollen durch unsere Mannschaftszusammensetzung unterstreichen, dass die chronische Krankheit Diabetes nur im Team, ge-meinsam mit Behandlern und Patienten, erfolgreich an-gepackt werden kann.“

Mit Christoph Daum hat die Mannschaft zudem einen Trainer gefunden, der politisch etwas bewirken möchte: „Die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 ist schon lange nicht mehr nur eine ‚Alterskrankheit‘, die Menschen erkranken heute zunehmend früher. Das hat nicht nur, aber auch mit ungesundem Lebensstil zu tun. Mit mehr Bewegung könnten wir schon viel verhindern. Es braucht aber neue Anreizsysteme für die Menschen, die nicht gelernt haben, dass Bewegung Freude macht. Wir müssen einen Be-wusstseinswandel in der Gesellschaft initiieren.“

FC Bundestag gegen FC Diabetologie

Am 5. Mai 2015 fand dann die große Premiere statt: Der FC Diabetologie trat gegen den FC Bundestag mit Bundestagsabgeordneten aller Parteien an. Das Spiel fand im kleinen Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn- Sportparks in Berlin-Prenzlauer Berg statt, gespielt wurde zugunsten der Ferienfreizeiten für Kinder mit Typ-1- Diabetes. Während die Politiker in jeder Sitzungswoche dienstags trainieren, mussten sich die Spieler und eine Spielerin (!) des 1. FC Diabetologie erst einmal zusammen-finden.

Das eingespielte Team des FC Bundestag, das gleich mit 30 Bundestagsabgeordneten, darunter SPD-Fraktions-

führer Thomas Oppermann und Turn-legende Eberhard Gienger (CDU), antrat, gewann dann auch klar mit 4:0. Den Spie-lern war es aber laut Kapitän Marcus Weinberg, MdB (CDU), eine besondere Ehre, zur medialen Aufmerksamkeit von Diabetes beigetragen zu haben. Viele Me-dienvertreter berichteten von dem Event, bis hin zu einer Live-Schaltung ins rbb-Fernsehen. Um so viel mediale Auf-merksamkeit wie möglich zu erreichen, wurden im Vorfeld weitere Prominente für ein Engagement gewonnen: Kult-Sport-reporter Werner Hansch kommentierte live das Spiel, ARD-Fußball-Experte Ger-hard Delling kickte mit und gab Inter-views und TV-Köchin Sarah Wiener ver-köstigte alle mit gesunden Bio-Snacks. Um Diabetesaufklärung für Besucher des Spiels ging es auch am Spielfeldrand: Nonstop wurde Blutzucker gemessen und Informationen rund um den Diabetes wei-tergegeben.

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Oppermann mit Vize-kapitän Prof. Erhard Siegel, Past Präsident der DDG

oben: Podiumsdiskussion zum Nationalen Diabetesplan; unten: Sarah Wiener kocht gesunde Biosnacks

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FC Diabetologie mit Trainer Christoph Daum

folgte während des DDG-Kongresses in Düsseldorf das zweite Spiel, dieses Mal gegen die Fußballmannschaft des Land-tags NRW. Christoph Daum forderte mit einem seiner markantesten Sprüche, „Ob Rota tionsprinzip oder Detonations-prinzip: Hauptsache wir gewinnen!“, den Sieg seiner Mannschaft. Damit die Ansage auch von Erfolg gekrönt sein würde, holte sich der FC Diabetologie die Unter-stützung der beiden Schalker Ex-Profis Ingo Anderbrügge und Martin Max. Die Integration der beiden Profis gelang durch die Taktik von Daum und seinem Trainer-Assistenten Telat Üzüm perfekt: Der FC Diabetologie gewann 8:4. Strahlende Gesichter an dem Abend. Gute Gespräche mit den Politikern da-nach. Der FC Diabetologie hat noch lange nicht fertig mit seiner Mission.

In der anschließenden „3. Halbzeit“ im Restaurant von Sarah Wiener hatten Poli-tiker Gelegenheit, nach einer Podiums-diskussion zur Notwendigkeit eines Nationalen Diabetesplans die Fach-experten detailliert zum Ausmaß der Krankheit und zu den Konsequenzen für die Gesellschaft zu befragen. Die Politiker und der FC Diabetologie verstanden sich so gut, dass gleich ein Rückspiel ver-einbart wurde für den 31. Mai 2016, wieder in Berlin. Auch hier soll wieder eine „3. Halbzeit“ mit politischer Podiums-diskussion stattfinden.

FC Landtag NRW – FC Diabetologie

Trotz der deutlichen Niederlage war der FC Diabetologie gleich bereit, weiter Spiele gegen Politikermannschaften zu absolvieren mit anschließendem Beisam-mensein, bei dem Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Volkskrankheiten Diabetes erörtert werden. Im Herbst

UNSERE ARBEITUNSERE ARBEIT

oben: Kapitän Prof. Dr. Thomas Danne mit Ingo Anderbrügge (links) und Martin Max (rechts); unten: Rede von Christoph Daum

Beim Wimpeltausch: Kapitäne Prof. Thomas Danne (links) und Marcus Weinberg (rechts) mit Schiedsrichter

Ein Video zum Fußballspiel können Sie sich hier ansehen:

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POLITIK

Gesundheitspolitik: Meilensteine 2015 und Ausblick

Das Jahr 2015 hat uns durch wichtige Meilensteine unserem langfristigen Ziel, einem Nationalen Diabetes-plan für Deutschland, nähergebracht. Unsere Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ hatte die erfolgreiche Bun-desratsinitiative für einen Nationalen Diabetesplan 2014 in allen Bundesländern unterstützt. Der Entschließungs-antrag des Bundesrates empfahl neben der Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans auch die Beschließung eines Bundespräventionsgesetzes sowie ergänzende Re-gelungen zur Senkung des Zuckergehaltes in Kinder-lebensmitteln. Folgende Meilensteine sind 2015 gesetzt worden:

• der Bundestag beschließt das Präventionsgesetz, in dem Diabetes Typ 2 explizit genannt ist

• das Bundesgesundheitsministerium beschließt den Aufbau einer „Diabetes-Surveillance“ ab 2016 und weitet seine Personalkapazität im zuständigen Referat aus

• für das Jahr 2016 werden im Bundeshaushalt zusätzlich 3 Mio. Euro für Diabetes eingestellt

• die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kündigt eine Aufklärungskampagne zu Diabetes Typ 2 an

• der Bundestag budgetiert im Bundeshaushalt 2016 2 Mio. Euro für eine „Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett, Salz“

Das Thema Diabetes ist damit nicht nur in der Politik, sondern nun auch – zumindest teilweise – ganz real bereits in der politischen Umsetzung angekommen. Dennoch sind wir noch lange nicht am Ziel.

Präventionsgesetz

Seit dem 1. Januar 2016 ist das neue Präventionsgesetz vollständig in Kraft. Hier ist „Diabetes Typ 2: Erkrankungs-risiko senken, Erkrankte früh erkennen und behandeln“

als nationales Gesundheitsziel Nr. 1 genannt. Eine Nationale Präventionskonferenz aus Vertretern der Spitzenorgani sationen der Kranken- und anderen Sozial-versicherungssysteme wird die nationale Präventions-strategie ent wickeln und fortschreiben. Erstmals 2019 und dann alle vier Jahre wird ein trägerübergreifender Prävention sbericht erstellt.

Der Gesetzgeber macht deutlich, dass die Leistungen des Präventionsgesetzes „insbesondere zur Verminde-rung sozial bedingter […] Ungleichheit von Gesund-heitschancen beitragen“ sollen. diabetesDE – Deutsche Dia betes-Hilfe hat 2015 im Positionspapier „Soziale Un-gleichheiten und Diabetes mellitus Typ 2“ speziell diesen Aspekt für die Prävention angemahnt (S. 6 des Papiers).

Im Jahr 2014 haben nur etwa 6,4 % der Bevölkerung in Deutschland von Maßnahmen der Individualprävention profitiert. Dafür wurden 2/3 des Gesamtbudgets von 293 Mio. Euro ausgegeben; davon wurden zu zwei Drittel Maßnahmen der Bewegungsförderung nach-gefragt, nur rund 5 % entfielen auf Maßnahmen zu Mangel- / Fehl ernährung und zur Reduktion von Über-gewicht. Ein Tropfen auf dem heißen Stein!

POLITIK

Erste Diabetes-Register- Konferenz 2015 in Berlin

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POLITIKPOLITIK

Die Prävention chronischer Krankheiten findet im Wesent-lichen nicht im Gesundheitssektor, sondern in vorge-lagerten Bereichen statt, die die Rahmenbedingungen für heutige Lebensstile entscheidend mitbestimmen. Die Ver antwortlichkeiten liegen hier u.a. auch im Bundes-ministerium für Ernährung (gesundheitlicher Verbrau-cherschutz) und in den Kultusministerien der Länder (z. B. Schulverpflegung). diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe plädiert für:

• eine Zucker-Fett-Steuer oder eine nationale Re duk tionsstrategie mit verpflichtenden Ober-grenzen,

• verpflichtende Qualitätskriterien für die Gemein-schaftsverpflegung in Lebenswelten (Kita, Schule, Betriebe und Altenheime),

• verpflichtende Mindestanforderungen an regel-mäßiger Bewegung von Kindern in der Schule (1 Stunde am Tag),

• Werbeeinschränkungen für übergewichtfördernde Lebensmittel und Getränke,

• eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeich-nung auf der Vorderseite der Verpackungen,

• Nährwertausweisung am „Point of sale“, auch in Restaurants und für Snacks und Getränke „to go“,

• bewegungsfördernde Stadtplanung.

Diabetes-Surveillance

In Deutschland gibt es bislang kein einheitliches natio na-les Diabetes-Register. Benötigt wird eine Datengrundlage, die valide und über die Zeit vergleichbare Informa tionen zu Krankheitshäufigkeit, Krankheitslast, Präven tions-potential und Versorgungsbedarf im Zusammenhang mit Diabetes mellitus ermöglicht. Im Jahr 2015 fanden unter Beteiligung und Organisation von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe erstmals zwei Diabetes-Registerkonferen-zen statt. Hier trafen sich Datenhalter von fünfzehn regio-nalen und überregionalen Diabetesregistern mit Vertre-tern des Bundesgesundheitsministeriums, seiner nachge-ordneten Behörde, dem Robert Koch-Institut (RKI), und der Kostenträger. Die vorstellten Register sammeln Daten aus verschiedenen Versorgungsebenen und zu unter-schiedlichen Aspekten der Versorgung und Therapie sowie der Diabetes-Komplikationen. Eine Sichtung eines Großteils der vorhandenen Register soll die Mög-lichkeiten der synergistischen Nutzung durch sinnvolle Datenzusammenführung für eine Nationale Diabetes-strategie erschließen.

Bundesgesundheitsministerium und RKI räumen der „Diabetes-Surveillance“, einer Indikatoren-Set-gestützten,

Ab 2016 ist das Budget für Prävention deutlich erhöht (7 Euro pro Versichertem, mehr als 500 Mio. Euro Gesamtvolumen). Die Verwendung ist nun festgelegt auf je 2 Euro pro Versichertem für die Bereiche Gesundheits-förderung am Arbeitsplatz und in Settings, überwiegend Kitas und Schulen, (= zusammen 57 %), weiterhin sollen mind. 3 Euro pro Versichertem (= 43 %) wie bisher für Individualmaßnahmen ausgegeben werden. Die neue Schwerpunkt bildung im Bereich der Lebenswelten soll insbesondere benachteiligte und schwer erreichbare Zielgruppen gesundheitlich fördern. Dennoch entspricht diese Strategie nicht den Empfehlungen nach kosten-effizienteren, verhältnispräventiven Maßnahmen auf Be-völkerungsebene, wie sie heute von WHO und Vereinten Nationen zur Bekämpfung der nichtübertragbaren Krank-heiten empfohlen werden. Bereits 2014 hatte diabetesDE in einer poli tischen Stellungnahme zum Präventionsge-setz auf die Bedeutung verhältnispräventiver Maßnah-men und eines „Health-in-all-policies“-Ansatzes hinge-wiesen. Diesen Empfehlungen ist der Gesetzgeber nicht gefolgt, denn andere Politikbereiche außerhalb des Ge-sundheitswesens sowie die Ernährungswirtschaft sind nicht verpflichtend involviert.

Hohe Dunkelziffer

Ein großes Problem ist nach wie vor die hohe Dunkelziffer des Diabetes von ca. 2 Mio. Betroffenen. Niedergelassene Ärzte sind nun aufgefordert, Risikopatienten verstärkt präventiv zu beraten und entsprechende Kranken- kassenkurse zu empfehlen. Im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ fordert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hier eine Ausweitung des „Gesundheits-Check 35“ zu einem „Gesundheits-Check 35 plus“, eine Erweiterung um den Langzeitblutzucker-test. Denn Menschen mit einem hohen Risiko für Diabetes Typ 2 sind in dem regelmäßig alle zwei Jahre finanzierten Gesundheits-Check ab dem Alter von 35 Jahren nicht eindeutig identifizierbar. Im Verdachtsfall sollte der be-handelnde Arzt daher einen HbA1c-Test durchführen.

Nationale Reduktionsstrategie: Salz, gesättigte Fettsäuren, Zucker

Für das Jahr 2016 sind im Bundeshaushalt 2016 2 Mio. Euro für einen „Minimierungsdialog“ mit der Ernährungs-wirtschaft budgetiert, die den Konsum von Zucker und Salz auf Produktebene und die Reduktion gesättigter Fette in der Ernährung reduzieren soll. Diese Maßnahme im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Er-nährung und Landwirtschaft kann bereits als Ergänzung zum Präventionsgesetz aufgefasst werden, bleibt aber auf freiwilliger Basis. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe begrüßt diese Initiative als einen Schritt in die richtige Richtung. Im gleichnamigen Positionspapier kritisieren wir aber die Freiwilligkeit der Maßnahme, eine zu unehr-geizige Zielgröße im Bereich Zucker, das Fehlen einer Zielgröße auf Produktebene im Hinblick auf gesättigte Fettsäuren, zu lange Umsetzungszeiträume sowie ein zu lasches Monitoring der Zielerreichung.

v.l.n.r.: Dr. Stefanie Gerlach, Prof. Dr. Thomas Danne, Lutz Stroppe (Staatssekretär im Bundesgesundheits-ministerium) und Nicole Mattig-Fabian

Gesamtvolumen für Prävention ab 2016 mehr als 500 Mio. Euro

Individualmaßnahmen

betriebliche Gesundheitsförderung

Setting

Politische Stellungnahmen

• Positionspapier „Soziale Ungleichheiten und Diabetes Typ 2“ (02.06.2015)

• Stellungnahme zum Urteil des Bundessozial-gerichts: Systeme zur kontinuierlichen Glukose-messung gelten als „neue Unter suchungs- und Behandlungsmethode“ (27.07.2015)

• Stellungnahme zum EU-Pledge zum Marketing ungesunder Produkte an Kinder (22.08.2015)

• Positionspaper „Nationale Reduktions strategie“ (15.03.2016)

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Zahlen und Fakten Ernährung und Bewegung

ZAHLEN UND FAKTENZAHLEN UND FAKTEN

11% leben in allen Bereichen gesund

NUR DER DEUTSCHEN

GEMÜSE- UND OBSTKONSUM

Nur 11% der Kinder und Jugendlichen

Nur 7% der Männer

Nur 15% der Frauen

erreichen die Empfehlung, fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag zu essen

5 am Tag

Nur 1/4 und 1/5 bewegen sich ausreichend

der Männer

der Frauen

7,5h SITZEN

die Deutschen im Schnitt am Tag

Männer Frauen

19%

24% ZUCKER-VERZEHR doppelt so hoch wie empfohlen

Empfehlung: max. 10 % der Energie aus Zucker

SALZVERZEHR deutlich höher als empfohlen

Empfehlung: max. 6 g am Tag

10 000 Schritte / Tagschützen vor chronischen Krankheitenim Schnitt geht jeder Deutsche aber nur 1 500 bis 2 700 Schritte / Tag

67 %

53 %

23 %

24 %

Übergewicht Adipositas

Männer

Frauen

überschreiten den Richtwert für die

FETTZUFUHR (30 % der Energiezufuhr)

80% 76%

Männer

über Empfehlung

67 %

Frauen

über Empfehlung

40 %

ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS IN DEUTSCHLAND

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POLITIK

periodischen Berichterstattung, höchste Priorität ein: Hier sollen „Daten für Taten“ gesammelt werden. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe unterstützt diesen Prozess best-möglich; die DDG koordiniert das weitere Vorgehen der Förderung und Harmonisierung der Registerforschung in Deutschland. Eine Surveillance ist jedoch noch kein versorgungsforschungsfähiges Register (bundesweite Realdaten-Erhebung), das wir für einen Nationalen Diabe-tesplan fordern, und auch nur die Datengrundlage für notwendige Verbesserungen in der Diabetes-Versorgung. Ein Meilenstein auf dem Weg zum Nationalen Diabetes-plan ist sie allemal!

Nationaler Diabetesplan oder Nationale Diabetesstrategie?

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hält weiter fest am langfristigen Ziel „Nationaler Diabetesplan“. Dies ent-spricht der Bundesratsentschließung von 2014 und auch der Strategie auf Europäischer Ebene: das Projekt

CDU/CSU- Fachkongress

Nationaler Diabetesplan

• Unser Ziel

• Strategie auf Bundes ebene

• Verantwortung BMG

• Mittelbereitstellung Bund

• Negative Konnotation im BMG (Krebsplan)

• Politische Durchsetzbarkeit fraglich

Nationale Diabetesstrategie

• Derzeitiger Kompromiss

• Pläne auf Landesebene, übergeordnete Strategie unklar

• Verantwortung Länder

• Mittelbereitstellung Länder

• „Entlastung für BMG“ • Politische Durchsetzbarkeit vorhanden

(Entschließungs antrag Koalition erforderlich)

CHRODIS (2013-2016) zum Bereich Diabetes hat explizit zum Ziel, die Implementierung nationaler Diabetespläne in europäischen Ländern zu fördern.

Als politischer Kompromiss durchsetzbar und deshalb un-terstützungswürdig erscheint derzeit eine „Nationale Diabetesstrategie“ mit regionalen Diabetesplänen auf Landesebene. Hierzu liegt bislang ein Entschließungs-antrag eines Koalitionspartners vor; Voraussetzung ist aber ein Entschließungsantrag der gesamten Koalition. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wird darauf hin-wirken, dass hier eine Einigung erzielt wird.

Bei der zweiten Registerkonferenz

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

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Orchestrierung der Medienlandschaft

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat sich neben der politischen Interessenvertretung zum Ziel gesetzt, das Thema Diabetes breit in die Öffentlichkeit zu tragen und arbeitet eng mit Fach- und Publikumsmedien zusammen. Der Erfolg ergibt sich aus dem Kommunikationsmix der klassischen Pressearbeit, verbunden mit einem konti nuierlichen Bespielen neuer Medien. So konnte im letzten Jahr einerseits die Medienreichweite von knapp 300 Millionen mit mehr als 4 000 Clippings erreicht werden. Andererseits wurde auch die Resonanz auf die Social Media-Aktivitäten bemerkenswert gesteigert. So hat diabetesDE aktuell 5 900 Fans auf Facebook und 5 500 Follower auf Twitter. Die Website www.diabetesde.org nutzten im letzten Jahr mehr als 300 000 User. Neben den vielen medienwirksamen Veranstaltungen waren es 2015 außerdem mehrere Pressekonferenzen, die für großes Medienecho gesorgt haben.

Pressekonferenz „Diabetes und soziale Ungleichheit“

Soziale Benachteiligung wird in Deutschland zunehmend zum Diabetesrisiko: Menschen aus benachteiligten Regio-nen haben ein um 20 % erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Insgesamt hat die Armut in 13 von 16 Bundes-ländern zugenommen. Vor diesem Hintergrund forderte diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Gesund-heitsminister Hermann Gröhe und Finanzminister Wolf-gang Schäuble auf, die Empfehlungen von WHO und Vereinten Nationen für „Health-in-all-Policies“-Ansatz ernst zu nehmen. diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe unterstützt vier Kernforderungen für eine wirksame Primärprävention: für jeden Schüler an jeder Schule mindestens eine Stunde Bewegung/Sport pro Tag, ver-pflichtende Qualitätskriterien für die Schulernährung, ein Marketingverbot für an Kinder gerichtete Werbung für

ungesunde Lebensmittel sowie eine Zucker-Fett-Steuer bei gleichzeitiger Steuersenkung für empfehlenswerte Lebensmittel.

Pressekonferenz „Selbstbeschränkung der Lebensmittelindustrie bei Kindermarketing wirkungslos“

Zusammen mit Foodwatch, der Deutschen Adipositas Gesellschaft und der Deutschen Diabetes Gesellschaft stellte diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe eine Food-watch-Studie zum Kindermarketing von Lebensmitteln vor: Trotz der Selbstverpflichtung der Lebensmittel-industrie waren 90 % von insgesamt 281 untersuchten Produkten keine ausgewogenen Kinderlebensmittel nach den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gerade einmal 29 Produkte im Test dürften nach den Kriterien der WHO-Experten an Kinder vermarktet werden. Viele Kinderlebensmittel seien schlichtweg Süßig keiten, stellten die Experten fest. Durch diese kritische Einschätzung bewirkte die Pressekonferenz

über proportional viele TV-Beiträge und flächendeckende Bericht erstattung in allen relevanten Printmedien.

Pressekonferenz „Diabetesberatung auf Rädern“ in Schwerin

Nach Zahlen von 2015 der AOK Nordost sind 13,5 % der Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns von Diabetes Typ 1 oder 2 betroffen, während der Bundesdurchschnitt bei 8 % liegt. Umso dramatischer sind die Zahlen, wenn man diese Zahlen ins Verhältnis zu den Spezialisten vor Ort setzt: Ein Diabetologe in Mecklenburg-Vorpommern betreut ca. 3 780 Patienten. 3 % der Bewohner können ih-ren Diabetologen oder Hausarzt nicht mit den öffent-lichen Verkehrsmitteln erreichen, 4 % müssen bis zu vier Stunden Fahrtzeit einkalkulieren. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe stellte deshalb in Schwerin der Presse die Diabetesberatung auf Rädern vor, die in den unter-versorgten ländlichen Gebieten Haus- und Fachärzte bei der Erstdiagnose entlasten könnte.

Bei der Pressekonferenz zum G7-Gipfel

ZEIT Rubrik

Seite 8 in|pact media Verlag

Nicole Mattig-Fabian Geschäftsführerin

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Prof. Dr. Angelika Eggert Kongresspräsidentin des

Deutschen Krebskongresses 2016

Die moderne Krebsmedizin ist geprägt von einem enormen Wissenszuwachs. Trotzdem zählt Krebs noch immer zu

den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Große Hoffnungen ruhen derzeit auf per-sonalisierten Behandlungsansätzen, bei denen die molekularen Eigenschaften des Tumors den Weg zu einer maßgeschneiderten, auf das individuelle Krankheitsgeschehen abgestimmten Therapie weisen.

Um damit erfolgreich zu sein, ist der rasche Transfer wirklicher Innovationen vom Labor zum Krankenbett notwendig. Diesen Transfer schaffen wir nur mit gut ausgebildeten Ärzten, die sich in der translationalen Forschung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik enga-gieren.

Einige Bereiche in diesem Feld entwickeln sich mit großer Dynamik. Besonders intensiv geforscht wird derzeit auf zwei großen Gebieten der Krebs-medizin: einerseits steht die molekulare Charakte-risierung von Tumor- und Blutproben durch die Sequenzierung des Genoms, Transkriptoms und Epigenoms im Mittelpunkt, andererseits gibt es neue Ansätze der Immuntherapie.

Diese Entwicklungen stimmen mich sehr opti-mistisch. Viele translationale Themen werden wir auf dem kommenden Deutschen Krebskongress im Februar 2016 behandeln. Er ist der größte und älteste onkologische Fachkongress in Deutschland. Als Neuheit haben wir erstmals den Schwerpunkt Translationale Onkologie ins Programm aufge-nommen. Wir wollen damit nicht nur den Ärzten, sondern auch den öffentlichen Meinungsbildnern und der Politik die Botschaft vermitteln, dass eine starke translationale Forschung die wichtigste Vo-raussetzung für zukünftige Therapieerfolge in der Krebsmedizin ist.

www.dkk2016.de

Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt. 90 Prozent haben einen Typ

2 Diabetes, 300.000 Menschen leiden unter Typ 1 Diabetes, darunter 30.000 Kinder. Zwei Millionen wissen nichts von ihrer Krankheit. Diabetes wird häufig unterschätzt: Ein erhöhter Blutzuckerspie-gel führt jährlich zu 40.000 Amputationen, 2.000 Neuerblindungen und 2.300 Dialysepatienten. Die Folgeerkrankungen des Diabetes sind ein Pulver-fass für das Gesundheitswesen: 21 Milliarden Euro müssen die Sozialsysteme für diese jährlich auf-bringen.

Die Politik verharrt angesichts des Problems in Schockstarre: Jährlich kommen 300.000 immer jünger werdende Neuerkrankte hinzu. Neben ge-netischer Disposition sind mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung und Übergewicht Risi-kofaktoren für Diabetes Typ 2. Wir alle leben in einer übergewichtfördernden Welt: In vielen Le-bensmitteln sind mehr Zucker, Fett und Salz, als gesund ist. Den natürlichen Drang zur Bewegung haben viele Kinder durch überhöhten Computer- und Fernsehkonsum verloren.

Politik und Kostenträger sind dringend aufge-fordert, in frühkindliche Gesundheitskompetenz und Verhältnisprävention zu investieren. Täglich mindestens eine Stunde Bewegung in Kita und Schule, verbindliche Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung, Verbot von an Kinder ge-richtete Lebensmittelwerbung und eine Zucker-/Fettsteuer könnten auf Empfehlung der WHO wirkungsvoll für die Primärprävention sein.

Das Präventionsgesetz reicht nicht aus, um die Krankheit aufzuhalten. Es bedarf einer Natio-nalen Diabetesstrategie, die langfristig auch eine bestmögliche Versorgung der Erkrankten sichert. Denn noch sterben pro Stunde in Deutschland drei Menschen an Diabetes.

www.diabetesde.org

»Die Translationale Onkologie ist ein Zukunftsfeld.«

»Diabetes: heimtückisch, unterschätzt und teuer«

FORUM DER AKTEURE

Prof. Horst Helbig Präsident der Deutschen

Ophthalmologischen Gesellschaft

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache in Deutschland. Bis 2030 sollen nach Schät-

zungen neun Millionen Menschen erkranken. Eine frühe Diagnose dieser Netzhauterkrankung ist entscheidend, um die Sehkraft der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten. Doch Augen-arztpraxen geraten mit der Behandlung jetzt schon an ihre Grenzen. Fast jeder fünfte Bundesbürger über 65 Jahren zeigt Frühformen einer AMD. Erste spürbare Anzeichen sind Ausfälle im zentra-len Gesichtsfeld. Dadurch fällt zunächst das Lesen schwer. Je weiter die Schäden voranschreiten, desto mehr Sehkraft geht in diesem Bereich verloren.

Im Frühstadium der AMD lagern sich Stoff-wechselprodukte unter der Netzhaut ab und bil-den sogenannte Drusen. Bei der Spätform unter-scheiden Ärzte zwei Varianten: Während bei der trockenen AMD Sehzellen absterben, wachsen bei der aggressiveren, feuchten AMD Blutgefäße in den Bereich des schärfsten Sehens der Netz-haut und zerstören diesen. Die trockene AMD ist derzeit noch nicht behandelbar. Gegen die feuchte AMD gibt es sehr wirksame Medikamente, die der Augenarzt im OP ins Augeninnere eingibt.

Um AMD vorzubeugen, helfen vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten. Ab 50 Jahren sollte mindestens einmal im Jahr eine Kon-trolluntersuchung beim Augenarzt im Kalender stehen, um mögliche Erkrankungen früh zu er-kennen. Doch augenärztliche Praxen können kaum noch neue Patienten aufnehmen. Insbesondere in Senioren- und Pflegeheimen fehlt es an umfas-sender augenärztlicher Betreuung. Schlechtes Sehen bedroht die Lebensqualität, erhöht das Sturzrisiko und verursacht nicht zuletzt erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Deutschland muss Struk-turen schaffen, die diese Patienten auffangen. Dafür setzen sich die Deutsche Ophthalmologische Gesell-schaft und die Stiftung Auge ein.

www.dog.org

»Eine frühe Diagnose ist entscheidend.«

Volkskrankheiten im FokusDie Redaktion befragt Akteure zu aktuellen Herausforderungen in der Medizin.

Seite 8 in|pact media Verlag

Nicole Mattig-Fabian Geschäftsführerin

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Prof. Dr. Angelika Eggert Kongresspräsidentin des

Deutschen Krebskongresses 2016

Die moderne Krebsmedizin ist geprägt von einem enormen Wissenszuwachs. Trotzdem zählt Krebs noch immer zu

den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Große Hoffnungen ruhen derzeit auf per-sonalisierten Behandlungsansätzen, bei denen die molekularen Eigenschaften des Tumors den Weg zu einer maßgeschneiderten, auf das individuelle Krankheitsgeschehen abgestimmten Therapie weisen.

Um damit erfolgreich zu sein, ist der rasche Transfer wirklicher Innovationen vom Labor zum Krankenbett notwendig. Diesen Transfer schaffen wir nur mit gut ausgebildeten Ärzten, die sich in der translationalen Forschung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik enga-gieren.

Einige Bereiche in diesem Feld entwickeln sich mit großer Dynamik. Besonders intensiv geforscht wird derzeit auf zwei großen Gebieten der Krebs-medizin: einerseits steht die molekulare Charakte-risierung von Tumor- und Blutproben durch die Sequenzierung des Genoms, Transkriptoms und Epigenoms im Mittelpunkt, andererseits gibt es neue Ansätze der Immuntherapie.

Diese Entwicklungen stimmen mich sehr opti-mistisch. Viele translationale Themen werden wir auf dem kommenden Deutschen Krebskongress im Februar 2016 behandeln. Er ist der größte und älteste onkologische Fachkongress in Deutschland. Als Neuheit haben wir erstmals den Schwerpunkt Translationale Onkologie ins Programm aufge-nommen. Wir wollen damit nicht nur den Ärzten, sondern auch den öffentlichen Meinungsbildnern und der Politik die Botschaft vermitteln, dass eine starke translationale Forschung die wichtigste Vo-raussetzung für zukünftige Therapieerfolge in der Krebsmedizin ist.

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Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt. 90 Prozent haben einen Typ

2 Diabetes, 300.000 Menschen leiden unter Typ 1 Diabetes, darunter 30.000 Kinder. Zwei Millionen wissen nichts von ihrer Krankheit. Diabetes wird häufig unterschätzt: Ein erhöhter Blutzuckerspie-gel führt jährlich zu 40.000 Amputationen, 2.000 Neuerblindungen und 2.300 Dialysepatienten. Die Folgeerkrankungen des Diabetes sind ein Pulver-fass für das Gesundheitswesen: 21 Milliarden Euro müssen die Sozialsysteme für diese jährlich auf-bringen.

Die Politik verharrt angesichts des Problems in Schockstarre: Jährlich kommen 300.000 immer jünger werdende Neuerkrankte hinzu. Neben ge-netischer Disposition sind mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung und Übergewicht Risi-kofaktoren für Diabetes Typ 2. Wir alle leben in einer übergewichtfördernden Welt: In vielen Le-bensmitteln sind mehr Zucker, Fett und Salz, als gesund ist. Den natürlichen Drang zur Bewegung haben viele Kinder durch überhöhten Computer- und Fernsehkonsum verloren.

Politik und Kostenträger sind dringend aufge-fordert, in frühkindliche Gesundheitskompetenz und Verhältnisprävention zu investieren. Täglich mindestens eine Stunde Bewegung in Kita und Schule, verbindliche Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung, Verbot von an Kinder ge-richtete Lebensmittelwerbung und eine Zucker-/Fettsteuer könnten auf Empfehlung der WHO wirkungsvoll für die Primärprävention sein.

Das Präventionsgesetz reicht nicht aus, um die Krankheit aufzuhalten. Es bedarf einer Natio-nalen Diabetesstrategie, die langfristig auch eine bestmögliche Versorgung der Erkrankten sichert. Denn noch sterben pro Stunde in Deutschland drei Menschen an Diabetes.

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Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache in Deutschland. Bis 2030 sollen nach Schät-

zungen neun Millionen Menschen erkranken. Eine frühe Diagnose dieser Netzhauterkrankung ist entscheidend, um die Sehkraft der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten. Doch Augen-arztpraxen geraten mit der Behandlung jetzt schon an ihre Grenzen. Fast jeder fünfte Bundesbürger über 65 Jahren zeigt Frühformen einer AMD. Erste spürbare Anzeichen sind Ausfälle im zentra-len Gesichtsfeld. Dadurch fällt zunächst das Lesen schwer. Je weiter die Schäden voranschreiten, desto mehr Sehkraft geht in diesem Bereich verloren.

Im Frühstadium der AMD lagern sich Stoff-wechselprodukte unter der Netzhaut ab und bil-den sogenannte Drusen. Bei der Spätform unter-scheiden Ärzte zwei Varianten: Während bei der trockenen AMD Sehzellen absterben, wachsen bei der aggressiveren, feuchten AMD Blutgefäße in den Bereich des schärfsten Sehens der Netz-haut und zerstören diesen. Die trockene AMD ist derzeit noch nicht behandelbar. Gegen die feuchte AMD gibt es sehr wirksame Medikamente, die der Augenarzt im OP ins Augeninnere eingibt.

Um AMD vorzubeugen, helfen vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten. Ab 50 Jahren sollte mindestens einmal im Jahr eine Kon-trolluntersuchung beim Augenarzt im Kalender stehen, um mögliche Erkrankungen früh zu er-kennen. Doch augenärztliche Praxen können kaum noch neue Patienten aufnehmen. Insbesondere in Senioren- und Pflegeheimen fehlt es an umfas-sender augenärztlicher Betreuung. Schlechtes Sehen bedroht die Lebensqualität, erhöht das Sturzrisiko und verursacht nicht zuletzt erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Deutschland muss Struk-turen schaffen, die diese Patienten auffangen. Dafür setzen sich die Deutsche Ophthalmologische Gesell-schaft und die Stiftung Auge ein.

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Nicole Mattig-Fabian Geschäftsführerin

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Prof. Dr. Angelika Eggert Kongresspräsidentin des

Deutschen Krebskongresses 2016

Die moderne Krebsmedizin ist geprägt von einem enormen Wissenszuwachs. Trotzdem zählt Krebs noch immer zu

den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Große Hoffnungen ruhen derzeit auf per-sonalisierten Behandlungsansätzen, bei denen die molekularen Eigenschaften des Tumors den Weg zu einer maßgeschneiderten, auf das individuelle Krankheitsgeschehen abgestimmten Therapie weisen.

Um damit erfolgreich zu sein, ist der rasche Transfer wirklicher Innovationen vom Labor zum Krankenbett notwendig. Diesen Transfer schaffen wir nur mit gut ausgebildeten Ärzten, die sich in der translationalen Forschung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik enga-gieren.

Einige Bereiche in diesem Feld entwickeln sich mit großer Dynamik. Besonders intensiv geforscht wird derzeit auf zwei großen Gebieten der Krebs-medizin: einerseits steht die molekulare Charakte-risierung von Tumor- und Blutproben durch die Sequenzierung des Genoms, Transkriptoms und Epigenoms im Mittelpunkt, andererseits gibt es neue Ansätze der Immuntherapie.

Diese Entwicklungen stimmen mich sehr opti-mistisch. Viele translationale Themen werden wir auf dem kommenden Deutschen Krebskongress im Februar 2016 behandeln. Er ist der größte und älteste onkologische Fachkongress in Deutschland. Als Neuheit haben wir erstmals den Schwerpunkt Translationale Onkologie ins Programm aufge-nommen. Wir wollen damit nicht nur den Ärzten, sondern auch den öffentlichen Meinungsbildnern und der Politik die Botschaft vermitteln, dass eine starke translationale Forschung die wichtigste Vo-raussetzung für zukünftige Therapieerfolge in der Krebsmedizin ist.

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Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt. 90 Prozent haben einen Typ

2 Diabetes, 300.000 Menschen leiden unter Typ 1 Diabetes, darunter 30.000 Kinder. Zwei Millionen wissen nichts von ihrer Krankheit. Diabetes wird häufig unterschätzt: Ein erhöhter Blutzuckerspie-gel führt jährlich zu 40.000 Amputationen, 2.000 Neuerblindungen und 2.300 Dialysepatienten. Die Folgeerkrankungen des Diabetes sind ein Pulver-fass für das Gesundheitswesen: 21 Milliarden Euro müssen die Sozialsysteme für diese jährlich auf-bringen.

Die Politik verharrt angesichts des Problems in Schockstarre: Jährlich kommen 300.000 immer jünger werdende Neuerkrankte hinzu. Neben ge-netischer Disposition sind mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung und Übergewicht Risi-kofaktoren für Diabetes Typ 2. Wir alle leben in einer übergewichtfördernden Welt: In vielen Le-bensmitteln sind mehr Zucker, Fett und Salz, als gesund ist. Den natürlichen Drang zur Bewegung haben viele Kinder durch überhöhten Computer- und Fernsehkonsum verloren.

Politik und Kostenträger sind dringend aufge-fordert, in frühkindliche Gesundheitskompetenz und Verhältnisprävention zu investieren. Täglich mindestens eine Stunde Bewegung in Kita und Schule, verbindliche Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung, Verbot von an Kinder ge-richtete Lebensmittelwerbung und eine Zucker-/Fettsteuer könnten auf Empfehlung der WHO wirkungsvoll für die Primärprävention sein.

Das Präventionsgesetz reicht nicht aus, um die Krankheit aufzuhalten. Es bedarf einer Natio-nalen Diabetesstrategie, die langfristig auch eine bestmögliche Versorgung der Erkrankten sichert. Denn noch sterben pro Stunde in Deutschland drei Menschen an Diabetes.

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»Diabetes: heimtückisch, unterschätzt und teuer«

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Prof. Horst Helbig Präsident der Deutschen

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Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache in Deutschland. Bis 2030 sollen nach Schät-

zungen neun Millionen Menschen erkranken. Eine frühe Diagnose dieser Netzhauterkrankung ist entscheidend, um die Sehkraft der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten. Doch Augen-arztpraxen geraten mit der Behandlung jetzt schon an ihre Grenzen. Fast jeder fünfte Bundesbürger über 65 Jahren zeigt Frühformen einer AMD. Erste spürbare Anzeichen sind Ausfälle im zentra-len Gesichtsfeld. Dadurch fällt zunächst das Lesen schwer. Je weiter die Schäden voranschreiten, desto mehr Sehkraft geht in diesem Bereich verloren.

Im Frühstadium der AMD lagern sich Stoff-wechselprodukte unter der Netzhaut ab und bil-den sogenannte Drusen. Bei der Spätform unter-scheiden Ärzte zwei Varianten: Während bei der trockenen AMD Sehzellen absterben, wachsen bei der aggressiveren, feuchten AMD Blutgefäße in den Bereich des schärfsten Sehens der Netz-haut und zerstören diesen. Die trockene AMD ist derzeit noch nicht behandelbar. Gegen die feuchte AMD gibt es sehr wirksame Medikamente, die der Augenarzt im OP ins Augeninnere eingibt.

Um AMD vorzubeugen, helfen vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten. Ab 50 Jahren sollte mindestens einmal im Jahr eine Kon-trolluntersuchung beim Augenarzt im Kalender stehen, um mögliche Erkrankungen früh zu er-kennen. Doch augenärztliche Praxen können kaum noch neue Patienten aufnehmen. Insbesondere in Senioren- und Pflegeheimen fehlt es an umfas-sender augenärztlicher Betreuung. Schlechtes Sehen bedroht die Lebensqualität, erhöht das Sturzrisiko und verursacht nicht zuletzt erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Deutschland muss Struk-turen schaffen, die diese Patienten auffangen. Dafür setzen sich die Deutsche Ophthalmologische Gesell-schaft und die Stiftung Auge ein.

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Page 11: Geschäftsbericht 2015 - diabetesDE · Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“ (DDH-M) mit in-zwischen knapp 16 000 Betroffenen und Interessierten als Mitgliedsorganisation hinzugekommen.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

2120

„Diabetes STOPPEN – jetzt !“: Eine Kampagne wird zur Marke

Seit der Bundestagswahl 2013 setzt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zusammen mit seinen Mitglieds-organisationen die erfolgreiche politische Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt“ ein. Gefordert wird eine Nationale Diabetesstrategie, auf drei einfache Formeln heruntergebrochen, damit der Kampf gegen die Volks-krankheit Diabetes für jedermann verständlich ist und nachhaltig hängenbleibt:

1. Bestmögliche Versorgung sichern2. Gesunden Lebensstil fördern3. Selbsthilfe stärken

Wir brauchen eine Nationale Diabetesstrategie (www.diabetes-stoppen.de).

Die Kampagne erfährt jedes Jahr eine neue thematische Ausrichtung, zum einen werden immer neue politische Botschaften mit Fakten an die Politik herangetragen, zum anderen werden Mitglieder zum Mitmachen auf-gefordert, damit sie ihre Stimme erheben und sich für eine Nationale Strategie einsetzen: 2015 wurden die Themen „Patientensicherheit“ und „Soziale Ungleichheit“ in den Vordergrund gestellt.

Erfolge 2015: Fußball, Fotos, Forderungen

Als sehr erfolgreich erwies sich 2015 das neue Format, Fußballspiele gegen Politiker-Mannschaften plus politi-scher „3. Halbzeit“ durchzuführen. Bislang ist dies das er-folgreichste Konzept im Hinblick auf die Mobilisierung von Abgeordneten für das Thema Diabetes. So traten beim Spiel „FC Bundestag vs. FC Diabetologie“ 30 Bundestagsabgeordnete mit uns in den Dialog. Die Nähe zum Bundesgesundheitsministerium (BMG) ist 2015 deutlich gewachsen (Diabetes-Surveillance, Teil-finanzierung von Weltdiabetestag und Diabetesberatung auf Rädern, Personalaufstockung im BMG mit Zuordnung „Diabetes“). Ebenfalls sehr erfolgreich verlief die Presse-konferenz im Juni zum G7-Gipfel, hier stand das Thema „Armutsassoziierte und vernachlässigte Erkrankungen“ auf der internationalen Agenda. Anlass genug, auf Diabetes und soziale Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Mit der Aktion erreichten wir eine Medienreich-weite von 5,8 Mio. Lesern.

Auch der Einsatz der Kampagnen-Handschuhe für Fotos mit Politikern, Prominenten und weiteren Unterstützern erlebte 2015 seinen Höhepunkt. Wichtigstes Handschuh-foto 2015: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe unterstützt die Kampagne!

Die Mitmachaktion unter den Betroffenen fand erneut großen Anklang: Die Mitglieder wurden auf gefordert, per Postkarte ihre Ängste bzw. ihre Wünsche – bezogen auf ihr Leben mit Diabetes – zu übermitteln. Tausende Postkarten mit Wünschen und Ärgernissen über das Leben mit Diabetes wurden zum Weltdiabetestag dem Patien ten beauftragten der Bundesregierung und Parla-men ta rischen Staatssekretär im BMG, Herrn Karl-Josef Laumann, übergeben. Die häufigsten Nennung: Allein 22 % wünschten sich mehr Erstattung von Teststreifen, Insulinen und CGM. Herr Laumann zeigt sich tief beein-druckt: „Ich werde mich dafür ein setzen, dass gesetzlich Krankenver sicherte schneller einen verlässlichen Zugang zu innovativen Hilfsmitteln bekommen, damit Menschen mit Diabetes eine zeit gemäße Versorgung erhalten.“

Neuer thematischer Fokus 2016

Natürlich wird die Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ auch 2016 fortgesetzt. Anlässlich des Weltgesundheits-tages 2016, der erstmalig unter dem thematischen Fokus Diabetes steht, weist diabetesDE – Deutsche Diabetes- Hilfe mit einer Pressekonferenz auf die hohe Dunkelziffer unter den an Diabetes Erkrankten – rund 2 Mio. Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung – sowie auf die hohen

Folgekosten hin:• tatsächlich durch Diabetes verursachten Kosten

(Exzesskosten): 21 Mrd. Euro, das entspricht ca. 11 Prozent der Krankenversicherungs-Ausgaben pro Jahr

• Ein Versicherter mit Diabetes verursacht fast das Doppelte (+ 80 %) der direkten Krankheitskosten im Vergleich zu Personen ohne Diabetes, das entspricht pro Versichertem Mehrausgaben von 2 600 Euro pro Jahr.

Außerdem wird 2016 die Zielgruppe der Neudiagnosti-zierten anvisiert, die durch ein optimales Selbstmanage-ment die Folgeerkrankungen vermeiden können. Eine Zahl, die verdeutlicht, wie wichtig dieses Selbstmanage-ment bei Diabetes ist: 99,8 % der Therapie ist ein Diabe-tiker mit seiner Krankheit allein.

Dr. Stefanie Gerlach, Nicole Mattig-Fabian und Julia Grützmann, stellvertretende

Vorsitzende DDH-M, (v.l.n.r.) übergeben die Wünsche an Karl-Josef Laumann

(Patientenbeauftragter der Bundesregierung)

Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe

unterstützt die Kampagne

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

CDU/CSU- FRAKTIONS-KONGRESS

„Diabetes auf dem Vormarsch – Her-ausforderungen für Politik und Verbraucher“ – diesem Thema stell-ten sich Ende November neben vie-len Fachexperten gleich zwei Minis-ter. Für Bundesgesundheitsminister Her mann Gröhe stand die Frage im Vordergrund, wie man wirksamer aufklären und die Früherkennung verbessern kann, z.B. durch die Aus-weitung des Check-Up 35. Ernäh-rungsminister Christian Schmidt kündigte für Ende 2016 eine neue sichtbare Nährwertkennzeichnung an und betonte, dass das Schulfach Ernährung immer mehr Anhänger in den Kultusministerien gewinnt. Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstands-vorsitzender von diabetesDE, stellte die Frage, ob nicht mit dem Finanz-ministerium mindestens ein weite-res Ministerium in der Diskussions-runde fehlt. Denn die höchsten Kosten beim Diabetes entstünden nicht durch die Behandlung des Diabetes, sondern durch Folge-erkrankungen und Frühverren tun-gen. Ein wichtiger Fachkongress mit kleinen Antworten auf große Fragen.

DÄNISCH-BAYERISCHER DIALOG

Diabetes Royal! Anlässlich des Besuchs des dänischen Kronprinzenpaars Mary und Frederic fand im Mai 2015 im Bayerischen Landtag unter der Schirm herrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm ein dänisch- bayerischer Dialog zu politisch nachhaltigen Diabetesstrategien statt, zu dem u.a. auch diabetesDE-Vorstandsmitglied Dr. Nicola Haller für die Podiums-diskussionsrunde geladen war.

TAG DER OFFENEN TÜR BUNDESGESUNDHEITSMINISTERIUM

Beim Tag der offenen Tür im Bundesgesundheits-ministerium Ende August mit dem Spendenprojekt „Diabetes beratung auf Rä-dern“: Gleich drei Staats-sekretäre (Lutz Stroppe, Annette Widmann-Mauz und Ingrid Fischbach) besuchten das Team um Diabetesberate rin Susan Schwebke am Info-Mobil und zeigten sich beeindruckt von so viel konzertiertem Engagement. Der Vor-stand von diabetesDE war durch Michaela Berger präsent, die wissenschaftliche Begleitung des Spendenprojekts war vor Ort vertreten durch Dr. Christopher Kofahl und seine Mitarbeiterin Anna Makowski vom Uni-Klinikum Hamburg- Eppendorf. Laufzeit des Spendenprojektes: bis 2018.

23

AUFKLÄRUNG NATIONAL UND INTERNATIONAL

3. BRANCHENTREFF DIABETES

Auf dem 3. Branchentreff Diabetes am 28. September 2015 in Berlin gingen Referenten aus Forschung, Verbänden und Politik der Frage-stellung nach, warum die von allen als richtig eingestufte Forde-rung nach einer Nationalen Dia-betesstrategie nicht voran geht. diabetesDE- und DDG-Experten stellten den aktuellen Stand der Diabetesversorgung in Deutschland im Vergleich zu anderen euro-päischen Ländern vor und zeigten auf, wo Handlungsbedarf besteht. CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich betonte, es bleibe bei dem Ziel, einen Diabetesplan oder eine nationale Strategie und länder-spezifische Pläne umzusetzen.

SOMMERFEST IN DEN MINISTER-GÄRTEN

Anlässlich des 10-jährigen Jubi-läums wurde unsere Selbsthilfe-gruppe Diabolinus aus Hannover zum Sommerfest der Niedersächsi-schen Landesregierung nach Berlin in die Ministergärten eingeladen. Vize-Kanzler Sigmar Gabriel ließ es sich nach einem Small-Talk nicht nehmen, den Handschuh überzu-streifen und unsere Kampagne zu unterstützen. Grünen Chef Jürgen Trittin war ebenso spontan bereit, Werbung für „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ zu machen.

EASD IN STOCKHOLM

Auf dem 51. internationa-len Kongress der EASD in Stockholm war diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mit einem Stand und meh-reren Vorstandsmitgliedern vertreten: Prof. Dr. Thomas Danne, Dr. Nicola Haller und Dr. Jens Kröger. Schnell entwickelte sich der Stand, der durch die stellver-tretende Vorsitzende Dr. Nicola Haller betreut wurde, zum Kommunikationstreffpunkt der inter-nationalen Branche: Viele internationale Teilnehmer blieben vor dem Poster mit Bundeskanzlerin Merkel stehen und zeigten sich an der gesundheitspolitischen Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ sehr interessiert.

IDF VANCOUVER

Als Delegierte von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe nahm Dr. Stefanie Gerlach an den Generalversammlungen von IDF und IDF Europe in Vancouver/Kanada teil. Gewählt wurden jeweils ein neuer President elect sowie der Vor-stand IDF Europe. Im „IDF Global Village“ präsentierte sich die deutsche Mit-gliedsorganisation mit ihren Haupt-Events. Alle zwei Jahre werden ein bis zwei junge Menschen mit Diabetes in das „IDF Young Leaders Programme“ entsen-det. Dies verleiht der weltweiten jungen Community eine Stimme und bereitet Diabetes-Jugendbotschafter auf eine führende Rolle in der Patientenorganisa-tion vor.

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Auszeichnungen

Pulsus-Award für #dedoc

Einmal im Jahr ehrt die BILD am SONNTAG zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) ehrenamtliche Helden, die sich im Gesundheitsbereich engagieren und Groß-artiges leisten, denn Helden gibt es nicht nur im Märchen. 2015 hat unser Mitglied (seit November 2015 auch als Vor-stand) Bastian Hauck den Pulsus-Award für #dedoc, der Deutschen Diabetes Online Community, der modernen Selbsthilfe auf Twitter, als das Beste digitale Medizin-projekt erhalten. Glückwunsch!

Mitglieder des Jahres 2015: Bastian Hauck und Dr. Matthias Kaltheuner

Bastian Hauck ist Segler, Autor, Unternehmer – und Diabetiker. Zum Weltdiabetestag 2012 gründete er die Deutsche Diabetes Online Community (#dedoc). Seitdem finden regelmäßig Aktionen rund um diese Plattform statt, wie das Blutzucker-Bingo (#BZBingo), die Aktion „Deutschland misst“ und ein Tweetchat als virtueller Stammtisch.

Dr. Matthias Kaltheuner ist Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe DDG und leitet eine Gemeinschafts-praxis in Leverkusen. Darüber hinaus ist er sehr aktiv in der Diabetes-Aufklärung, Diabetes-Forschung sowie Unter-stützung von Menschen mit Diabetes.

Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2016

Der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2016 ist die Bestandsaufnahme der neuesten Fakten, Zahlen und Entwicklungen zur Erkrankung Diabetes mellitus in Deutschland und wurde in Zusammenarbeit mit Experten der DDG und des VDBD erstellt. Diskutiert werden Fragen wie „Wie viele Menschen erkranken jedes Jahr neu an Diabetes?“, „Welche Fortschritte gibt es in der Therapie?“ oder „Wie leben Kinder mit Diabetes?“ Außerdem er-läutern Experten die häufigsten Begleit- und Folge-erkrankungen des Diabetes. Der Bericht ist auf der Inter-netseite von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kos-tenfrei als herunterladbare PDF-Datei oder gedruckt für 6,50 Euro zuzüglich Versandkosten beim Kirchheim- Verlag erhältlich.

Anpacken statt Einpacken: Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben

Hinter jedem Betroffenen steckt eine persönliche Ge-schichte. Es gibt eben nicht DEN oder gar DIE Diabetiker; Diabetes kann jeden treffen, und deshalb sind die Ge-schichten der Menschen auch ganz unterschiedlich: Es sind Prominente darunter, Kinder, Ältere, Sportler, Blog-ger, Eltern, Großeltern … Sie alle müssen seit der Diagno-se mit einer Krankheit leben, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten wird. Wie gehen Betroffene mit dieser Heraus-forderung um? Packen sie an oder packen sie ein? Autorin Nicole Mattig-Fabian hat 30 Kurzporträts von Menschen mit Diabetes in einem Mutmach-Buch aufgeschrieben, um zu zeigen, wie ein Leben mit Diabetes gelingen kann. Ergänzt werden die Porträts durch medizinische Tipps der beiden Experten Prof. Dr. Thomas Danne (Hannover) und Prof. Dr. Thomas Haak (Bad Mergentheim). Das Buch kos-tet 9,90 Euro und ist beim Kirchheim-Verlag und im Buch-handel erhältlich.

Publikationen

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

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POLITIK

Ihr Zuhause könnte auch Hollywood sein. Die in Straubing bei München geborene Make Up Artist Betty Amrhein hat ihr Leben lang die größten Celebrities noch schöner aus-sehen lassen. Ihre Kundenliste lässt jeden Gesellschaftsre-porter vor Neid erblassen: Gwyneth Paltrow, Orlando Bloom, Madonna, Lady Gaga, Heidi Klum, Herbert Gröne-meyer, Barbara Schöneberger sind nur einige Namen de-rer, die sich in die künstlerischen Hände der Betty Amrhein begeben. Ihr Beruf ist ihr Ein und Alles, für ihn gibt sie vie-les auf, auch, auf ihre Gesundheit zu achten. Betty ist nicht dünn wie ihre Celebrities: sie ist „korpulent“ und trägt deutlich Übergröße, bei 1,68 m wiegt sie 92 kg. Gleich-wohl ist Betty eine beeindruckende Erscheinung mit bunter Garderobe, leuchtenden Lippen und platinblon-dem Haar. Sie hat einen Beruf, dem sie alles unterordnet, der vor allem abends bis tief in die Nacht gefragt ist, der neben dem Schein auch Schattenseiten mit sich bringt: Betty hat ihr Leben lang durch den Beruf immer ungesund und spät gegessen, sich gerne nach langen Nächten noch schnell eine Pizza kommen lassen und literweise Cola ge-trunken. Sie hat so gut wie nie Sport getrieben, die Zeit war einfach nicht da. Und sie bezeichnet sich selbst als wahrer „Couch potatoe“, wenn sie mal frei hat oder nach der Arbeit geschafft aufs Sofa sinkt.

Als ihr Arzt ihr die ersten Zeichen des metabolischen Syndroms nennt, nimmt sie die warnende Botschaft nicht ernst und verdrängt die Krankheit einfach, sie tut ja nicht weh. Mittlerweile ist Betty seit knapp acht Jahren an Typ-2-Diabetes erkrankt, zum Zeitpunkt der Diagnose ist sie gerade mal 37 Jahre alt. Sie bezeichnet sich als

„selbst verantwortlich“. Sie weiß, dass sie den Diabetes hätte aufhalten können, wenn sie selbst gekocht hätte anstatt tagaus, tagein verpackte Lebensmittel zu essen. Sie ahnte zwar, dass diese nicht gesund sind, wollte sich dies aber aus Bequemlichkeit nicht eingestehen. Heute muss sie morgens und abends Metformin nehmen und weil das immer noch nicht ausreicht, muss sie seit kurzem zusätzlich einmal pro Woche Dulaglutid (Handelsname Trulicity) spritzen, da sie ihren erhöhten Blutzuckerspiegel eben nicht durch eine Ernährungsumstellung und Be-wegung ausreichend senken konnte. Lebensstiländerung hört sich so einfach an und ist so verdammt schwer.

Betty ist verärgert, nicht darüber, dass sie selbst erkrankt ist, sondern darüber, dass es die Politik zulässt, dass immer mehr Menschen an Diabetes Typ 2 erkranken. Dabei wäre es doch ihrer Meinung nach ein Leichtes, klare Nähr-wertangaben und ein Ampelsystem auf die Lebensmittel-verpackungen zu integrieren. „Wenn Du gesund essen willst, musst Du kochen, mit verpackten Lebensmitteln wirst Du auf Dauer krank – so wie ich.“, sagt Betty.

Ihre positive Grundeinstellung zum Leben möchte sie trotzdem gerne weitergeben und so engagiert sie sich ehrenamtlich häufig bei Veranstaltungen, indem sie Kinder mit ihrer fantasievollen Masken zu Disney-Figuren werden lässt. Die strahlenden Kinderaugen entschädigen sie für vieles. Micky Mouse prangt heute auf Betty Amrheins eigenem T-Shirt. Die Figur hätte auch sie kre ie-ren können: der weltweit bekannteste Hollywood- Star, eine kleine spillerige Maus.

BETTY AMRHEIN (45): DIE VERDRÄNGERIN

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VERANSTALTUNGENVERANSTALTUNGEN

4 000 Besucher beim Weltdiabetestag

Der Welt-Diabetes-Tag am 14. November wurde im De-zember 2006 in der UN- Resolution 61/225 verab-schiedet und ist neben dem Welt-AIDS-Tag der zweite offizielle Tag, der einer Krank-heit gewidmet ist. Im zeit-lichen Umfeld dieses Tages finden weltweit seitdem Auf klärungs- und Informa-tionsveranstaltungen statt, darüber hinaus werden Mo-nu mente blau angestrahlt. Blau ist weltweit die Farbe des „blue circle“, dem Symbol des Weltdiabetestags.

Auch in Deutschland wird der Gedenktag für Öffentlichkeitsar-beit und Aufklärung genutzt. Dass Diabetes auch in der Bevölkerung einen immer höheren Aufklärungsbedarf hat, zeigten die Besucherzahlen der zentralen Informa-

tionsveranstaltung anlässlich des Weltdiabetestages 2015: 4 000 Besucher strömten ins Congress Center Düsseldorf (CCD).

Betroffene, Angehörige und Interessierte informierten sich bei 30 Fachvorträgen und Workshops über neueste Therapien, psychische Aus-wirkungen oder rechtliche Aspekte. Durch das Rahmen-programm, das ganz im Zei-chen der Diabetesaufklärung stand, führte ZDF-Moderato-rin Andres Ballschuh: Das von Prof. Dietrich Grönemeyer kreierte Musical um den klei-

nen Medicus, der Kindern die Vor-teile von gesunder Ernährung und Bewegung aufzeigt, gab den Auftakt. Ein strammer Walk mit dem selbst von Typ-2-Diabetes betroffenen Moderator Harry Wijnvoord

Moderatorin Andrea Ballschuh (links) und PD Dr. Christian Berg

beglück wünschen Inge Lemke zur Mehnert-Medaille

sowie ein Frage- und Antwort-Spiel rund ums Abnehmen mit Matthias Steiner (Typ 1) waren nur einige Highlights, die gut besucht waren.

Der stellvertretende Vorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, PD Dr. Christian Berg, hatte die große Ehre, die diesjährige Mehnert-Medaille für perfektes Selbstmanagement an Inge Lemke (74) aus Weilerswist zu verleihen, die seit 55 Jahren ihren Diabetes Typ 1 managt. Die Mehnert-Medaille wird gestiftet vom Industrieforum Diabetes. Abgerundet wurde der Welt-diabetestag durch eine große Industrieausstellung.

Erstmalig wurde am 14. November 2015 die Aktion „Deutschland misst“ durchgeführt. In Deutschland gibt es eine Dunkelziffer von 2 Mio. Menschen, die nicht wis-sen, dass sie an Diabetes erkrankt sind. Alle Interessierten waren daher aufgerufen, am Weltdiabetestag direkt ihren Blutzucker z.B. in Apotheken zu messen und per Telefon oder durch Hochladen auf die Website https://blutzucker-bingo.de/ zu veröffentlichen. Fast 2 000 gültige Messun-gen wurden abgegeben, darunter 572 Nichtdiabetiker. Diese Chance zur Früherkennung von Risikopatienten soll in den nächsten Jahren weiter aus gebaut werden.

Der Weltdiabetestag 2016 findet am 20. November 2016 im Kosmos in Berlin statt.

Ein Video zum Weltdiabetestag können Sie sich hier ansehen:

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VERANSTALTUNGENVERANSTALTUNGEN

5. Diabetes-Charity-Gala: Mehr als 80 000 Euro Spenden

Roter Teppich, Blitzlichtgewitter, 30 Fotografen, mehrere Kamerateams, Glamour und schöne Roben. Moderatorin Franziska Schenk, Trainer Christoph Daum mit Frau Ange-lica, Ex-Olympiasieger Matthias Steiner und Frau Inge und Pop-Sternchen Annemarie Eilfeld kennen den Ablauf gla-mouröser Abende von vielen großen Premieren oder Award-Verleihungen. Die Diabetes-Gala ist noch Neuling auf dem gesellschaftlichen Parkett, doch sie ist inzwischen auch bei der Politik angekommen: u.a. kamen Edgar Fran-ke (SPD), Eberhard Gienger (CDU), Hilde Mattheis (SPD), Maria Michalk (CDU) und Dietrich Monstadt (CDU).

Spenden einzuwerben, gehört zu den wichtigsten Zielen einer Charity-Gala. Daher ist umso erfreulicher, dass bei der Diabetes-Gala 2015 ein neuer Spendenrekord aufge-stellt wurde: Mehr als 80 000 Euro kamen an dem Abend zusammen! Vertreter der Firmen Lilly, Medtronic, Roche und Boehringer Ingelheim übergaben auf der Bühne Spendenschecks mit beeindruckenden Summen an die

Promipaten, vom ehemalige Olympiasieger im Gewicht-heben Matthias Steiner über die Weltmeisterin im Stan-dardtanz Melanie Ahl, den Vizeweltmeister im Bodybuil-ding Andre Pascal Volkmann und Boxer Enrico Kölling (alle Typ-1-Diabetes) bis zu Promi-Visagistin Betty Amrhein (Typ-2-Diabetes). Aber auch die vielen kleinen und größeren Spenden der Gäste haben einen entscheiden-den Teil zu diesem großartigen Erfolg beigetragen.

Die ausgewählten Projekte, denen die Spenden zuguteka-men, waren zum einen die Fr1da-Studie, die zum Ziel hat, bei Kindern durch ein Screening zu erkennen, ob ein frühes Stadium des Typ-1-Diabetes vorliegt. Wenn dies der Fall ist, werden die betroffenen Familien bestmöglich betreut und geschult – noch bevor Symptome der Krank-heit auftreten. Zweites Projekt war das Diabetes Pro-gramm Deutschland, bei dem die Motivation zur Bewe-gung im Vordergrund steht. Hier soll erstmalig das erfolg-reiche Laufprogramm für Menschen mit Diabetes um

Prominenz und Politik vereint

Fahrradgruppen erweitert werden. So soll ein niedrig-schwelliges Angebot für diejenigen geschaffen werden, die – z.B. wegen Gelenkprobleme oder aufgrund von großem Übergewicht – nicht laufen können oder wollen.

Das knapp zweistündige Bühnenprogramm bestand aus einer Mischung zwischen Wissensvermittlung, politischen Appellen und Unterhaltung, unter anderem mit der

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VERANSTALTUNGENVERANSTALTUNGEN

Berliner Band Laing. Der ganze Abend Stand im Fokus der Diabetesaufklärung: Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstands-vorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, wies die Gäste der Gala eindringlich auf die dramatischen Folge erkrankungen des Diabetes hin und forderte, mehr Tempo aufzunehmen in der Umsetzung einer Nationalen Diabetesstrategie.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU- Fraktion Maria Michalk hielt die Keynote und betonte, „dass schon bei den Kleinsten in der Kita gesunde Ernäh-rung und Bewegung geschult werden muss, um das Risiko einer Erkrankung an Typ-2-Diabetes zu minimie-ren“. Im Hinblick auf eine Nationale Diabetesstrategie er-klärte Hilde Mattheis, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, man sei im Gespräch. Marcus Weinberg (CDU), Kapitän des FC Bundestag, trat auf der Bühne gegen die 13-jährige Catalina an und lud die junge Typ-1- Diabetikerin spontan zum gemeinsamen Besuch eines Bundesliga-Fußballspiels nach Hamburg ein. Herz-zerreißend war der Auftritt der 9-jährigen Lea, die den „Diabetes Voice Kids-Wettbewerb“ gewonnen hatte und live „People help the people“ von Birdy sang.

Höhepunkt des Abends war die Verleihung des „Thomas-Fuchsberger-Preises“ an George Ezeani. Ver-liehen wurde der Preis wie auch im letzten Jahr von Jennifer und Julien Fuchsberger, den Enkelkindern von „Blacky“ Fuchs berger. Die Laudatio hielt Schau-spielerin Valerie Niehaus.

Ein Video zur Gala können Sie sich hier ansehen:

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UNSERE PROJEKTE

Unser Erfolg – für Menschen mit Diabetes

Um die Arbeit einer gemeinnützigen Organisation umzusetzen, bedarf es ausreichender finanzieller Mittel. Da-her gehört das Einwerben von Spen-den und Sponsoring zu den Kern-aufgaben von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Aus den Spendenein-nahmen der Organisation unterstüt-zen wir verschiedene Projekte. Ein-nahmen aus Sponsoring werden vor allem dazu eingesetzt, medienwirksa-me Aktionen wie die Fußballspiele gegen Poli tiker-Mannschaften oder Veranstaltungen wie die Diabetes- Charity-Gala durchzuführen.

Nach dem sensationellen Anstieg der Spendeneinnahmen in den letzten Jahren sind die Spenden 2015 zurück-gegangen, auf knapp 153 000 Euro. Da die Förderung für mehrjährige Projekte oftmals in einer großen Summe ausgezahlt wird, haben Verschiebungen zwischen den Jahren große Effekte. Im Jahr 2015 sind hingegen die Zuwendungen, die wir vom Bundes ministerium für Ge-sundheit (BMG) erhalten haben, deutlich gestiegen, von 32 000 Euro auf über 58 000 Euro 2015. Insgesamt haben wir durch Spenden und Zuwendungen im vergangenen Jahr 211 000 Euro erhalten.

Auch die Sponsoring-Einnahmen sind 2015 leicht zurück-gegangen, auf gut 196 000 Euro. Einerseits sind die Diabetes-Charity-Gala als auch die Aktivitäten rund um die Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“, die auch die Fußballspiele gegen Politiker-Mannschaften umfasst, im letzten Jahr weiter gewachsen. Andererseits hat 2015

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2015 von folgenden Unternehmen, Stiftungen, Vereinen und Privatpersonen Großspenden in Höhe von 5 000 Euro oder mehr erhalten: Lilly Deutschland GmbH: 20 000 Euro für die Projekte „Fr1da-Studie in Bayern“ und „Diabetes Programm Deutschland“ • Medtronic GmbH: 20 000 Euro für die Projekte „Fr1da-Studie in Bayern“ und „Diabetes Programm Deutschland“ • Matthias Steiner: 18 334 Euro für die Ferien-freizeiten für Kinder mit Diabetes • Boehringer Ingelheim GmbH: 10 000 Euro für die „Fr1da-Studie in Bayern“ • Novo Nordisk Pharma GmbH: 10 000 Euro für die Projekte „Fr1da-Studie in Bayern“ und „Diabetes Programm Deutschland“ • Roche Diagnostics Deutschland GmbH: 10 000 Euro für die Projekte „Fr1da-Studie in Bayern“ und „Diabetes Programm Deutschland“ • Abbott GmbH & Co. KG: 7 500 Euro für den Diabetes-Teen-Treff 2015 • Astra Zeneca GmbH: 6 045 Euro für das Projekt „Diabetes Programm Deutschland“

neben der Patientenveranstaltung kein großes Event am Weltdiabetestag selbst stattgefunden, so dass hierfür auch kein Sponsoring eingeworben wurde.

Als gemeinnützige Organisation unterliegt diabetesDE strengen Regeln, wofür wir unsere Einnahmen einsetzen dürfen. Events werden daher nur durch Sponsoring oder Förderung aus öffentlicher Hand finanziert. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist seit 2011 im Transparenz-register der EU eingetragen und veröffentlicht regelmäßig die Herkunft von Sponsoring- und Spendeneinnahmen auf der Website (www.diabetesde.org/transparenz) und in den Jahresberichten (siehe unten und S. 42/43).

Wir danken unseren Spendern, Sponsoren und Koopera-tionspartnern für Ihre Unterstützung!

2013 2014 2015

Entwicklung Spendeneinnahmen

2013

Entwicklung Sponsoringeinnahmen

Sponsoring allg. Charity-Gala Kampagne

2014 2015

Spenden Zuwendungen BMG

50.000,00 €50.000,00 €

100.000,00 €100.000,00 €

150.000,00 €150.000,00 €

200.000,00 €200.000,00 €

250.000,00 €250.000,00 €

0,00 €

205.241 €

268.177 €

210.745 €

0,00 €

119.500 €

234.868 €

196.083 €

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UNSERE PROJEKTE UNSERE PROJEKTE

Prävention und Versorgung: Spendenprojekte 2015

2015 hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Spenden und Fördergelder in Höhe von knapp 130 000 Euro an verschiedene Projekte ausgeschüttet. Der Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren ist, ebenso wie bei den Spendengeldern, durch Verschiebungen zwischen den Jahren bedingt. Wie schon in den Vorjahren wurde auch 2015 wieder im Rahmen der Charity-Gala der mit 5 000 Euro dotierte Thomas-Fuchsberger-Preis verliehen. Preisträger des Jahres 2015 war George Ezeani für sein Projekt „Diabetes Care West Africa“. Herr Ezeani will mit seinem Projekt die Förderung von Früherkennung und Aufklärung fördern, um so die medizinische Grund-versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Diabe-tes in Westafrika zu verbessern. Zudem wurde unsere Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ unter anderem durch Spendengelder finanziert und wir haben einen Informa tionsnachmittag für Lehrer und Erzieher der Cha-rité unterstützt.

Bessere Versorgung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1

Der höchste Anteil der Projektförderung ging 2015 in die Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes. Seit der ersten Erlebniswoche 2010 ist die Zahl der Diabetes-Camps unter dem Dach von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und der DDH-M stetig gewachsen, 2015 kamen noch Ferienfreizeiten mit etwas anderem Ansatz wie „Diabetes-Kids ahoi“ (Segeln mit Eltern begleitung) und die „Diabetes-Riding-Camps“ (The ra peutisches Reiten) hinzu. Bei den Freizeiten, die 2015 mit einer Summe von rund 44 000 Euro geför-dert wurden, handelt es sich zunächst einmal um ganz normale Feriencamps für Kinder und Jugendliche. Es ist jedoch immer sichergestellt, dass die kleinen Teilnehmer bei Spiel, Spaß und Sport eine fachgerechte Diabetes- Betreuung erhalten. Zudem erleben sie bei unseren Frei-zeiten oft zum ersten Mal, dass sie nicht die einzigen sind,

die Blutzucker messen, Kohlenhydrate berechnen und Insulin injizieren müssen. Ob Erlebniswoche, Teen-Treff oder Falckenstein-Freizeit: Ziel ist, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, ihren Diabetes so eigenständig wie möglich zu versorgen und selbstbewusst mit ihrer chroni-schen Erkrankung umzugehen. Die Freizeiten stellen aber auch für die Eltern eine Erleichterung dar, denn sie müs-sen in dieser Zeit einmal nicht die Verantwortung für die Behandlung ihrer Kinder tragen.

Sport für Menschen mit Diabetes

An das „Diabetes Pro-gramm Deutschland“ wurden 2015 32 000 Euro ausgezahlt. Dieses Projekt bietet Menschen mit Diabetes und Prädiabetes die Möglichkeit, regel-mäßig unter professionel-ler Aufsicht Sport zu trei-ben. Das seit mehreren Jahren erfolgreiche Pro-jekt hat gezeigt, dass bei den Teilnehmern eine sign ifikante und nach-

weisbare Verbesserung der Gesundheitswerte erzielt wer-den konnte. Während der Fokus ursprünglich auf Lauf-gruppen lag, sind 2015 erstmals auch verschie dene Walkinggruppen am Start. Mit der För derung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wird die Bandbreite der Sportarten auf Radfahren erweitert. So soll ein Bewegungsangebot für diejenigen Menschen geschaffen

werden, die bereits Beschwerden an Füßen und Gelenken haben, die adipös sind oder die schlicht keinen Spaß am Laufsport haben. Die Fahrradgruppen sollen auf die gewohnte Art und Weise medizinisch und sportwissen-schaftlich betreut werden und als Höhepunkt an einem lokalen Fahrradevent teilnehmen.

Auch beim Reiten ist der Blutzucker immer im Blick

Ferienfreizeiten Diabetes Programm Deutschland Diabetes-Beratung auf Rädern SMS Thomas-Fuchsberger-Preis Sonstige

Verteilung der Projektausgaben 2015

5.000 € 853,08 €

44.341,04 €

32.000 €

25.916,68 €

21.800 €

Ein Video zum Riding Camp können Sie sich hier ansehen:

Ein Video zum Diabetes Programm Deutschland können Sie sich hier ansehen:

Prävention und Früherkennung im Mittelpunkt

Die „Diabetesberatung auf Rädern“ wurde 2015 mit knapp 26 000 Euro ge fördert. Dieses Projekt, das wir ge-meinsam mit dem Landesverband NRW der DDH-M unter Mitwirkung des VDBD ins Leben gerufen haben, fördert die Prävention und Früherkennung von Diabetes. Durch Einsatz eines Diabetes-Info-Mobils sollen Risikopatienten über das Typ-2-Diabetes-Risiko aufgeklärt werden. Der zum mobilen Labor umgebaute Kleintransporter wird an sozialen Brennpunkten und in Hochburgen türkisch-stämmiger Bevölkerung eingesetzt, denn Menschen mit Migrationshintergrund erkranken prozentual wesentlich häufiger an Diabetes als die Durchschnittsbevölkerung. Die zweite Zielgruppe sind Menschen in struktur-schwachen, ländlichen Regionen, die meist nur schwer

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UNSERE PROJEKTE UNSERE PROJEKTE

Aktiv werden für Menschen mit Diabetes

tag mitmachen oder selbst eine Veranstaltung ins Leben rufen: Wir unterstützen Sie gerne und stellen auf Wunsch auch allen Aktiven eine Urkunde aus.

Ein ganz besonderer Event ist der 1. Diabetes-Spenden- Lauf in Hannover, der am 06. November 2016 statt finden wird: Als im Rahmen der etablierten Wel fare-Laufserie ein Platz für eine Krankheit frei wurde, hat Steff Blockus, selbst an Typ-1-Diabetes erkrankt, nicht lange gezögert, sondern sich spontan bereit erklärt, die Lücke zu füllen und einen Diabetes-Lauf ins Leben zu rufen. Unter dem Motto „Diabetes läuft.“ (www.diabetes-laeuft.de) gilt: Mit-laufen kann jeder, egal ob mit oder ohne Diabetes, Ziel ist, Spaß zu haben und gemeinsam den Maschsee zu rocken. Mit den 10 Euro Startgeld wird das Projekt „Künstliche Bauchspeicheldrüse“ von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe unterstützt.

diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe hat sich zur Auf-gabe gemacht, für eine bessere Diabetes-Prävention, Ver-sorgung und Forschung zu kämpfen. Dieses Ziel können wir nur dann erreichen, wenn wir breite Unterstützung erhalten, von unseren Mitgliedern und von den vielen Hundert Ehrenamtlichen, die sich für Menschen mit Diabetes einsetzen, ob in den Gremien und Arbeits-gruppen von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und seinen Mitgliedsorganisationen oder durch Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe.

Auch wenn das Engagement aller Ehrenamtlichen einen unschätzbaren Wert für unsere Arbeit hat, brauchen wir doch auch Geld, um unsere Projekte umsetzen zu können. Ob die Miete für ein Landschulheim, in dem ein Dia betes-Camp stattfindet, Fahrtkosten für das Diabetes-Info- Mobil oder die Bezahlung der Übungsleiter und Diätassistenten, die in den Schulen Kinder zu einem ge-sunden Lebensstil motivieren: Für die Realisierung der Projekte brauchen wir finanzielle Unterstützung. Neben den Fundraising-Aktivitäten der Geschäftsstelle bekom-men von Jahr zu Jahr die Aktionen unserer Mitglieder bei der Spendenwerbung eine größere Bedeutung. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bei allen Aktiven be-danken.

Im Folgenden stellen wir Ihnen nun ein paar ausge wählte Aktionen vor. Vielleicht inspiriert Sie ja der eine oder andere, es ihm gleichzutun?

Spendenaktionen

Wenn es darum geht, Gelder einzuwerben, sind kreative Ideen gefragt. Vom Verkauf von selbstgebackenen Kuchen und Glühwein beim Weihnachtsbasar über den Flohmarktstand mit Schätzen vom Dachboden bis zum Spendenlauf bei Diabetikertag: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob Sie bei einem bestehenden Aktions-

UrkundeMax Mustermann

hat mit seiner Aktion

„Wir laufen gegen Diabetes“im Mai 2015

Spenden für diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gesammelt.

Wir danken Herrn Mustermann für sein Engagement!

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige undunabhängige Organisation, die alle Menschen mit Diabetes und alle

Berufsgruppen wie Ärzte, Wissenschaftler und Diabetesberater vereint.

Prof. Dr. med. Thomas DanneVorstandsvorsitzender

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

www.diabetesde.org

Nicole Mattig-FabianGeschäftsführerin

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Wir brauchen Ihre Unterstützung

Um unsere Projekte für Menschen mit Diabetes weiterführen und die Förderung auf zusätzliche Projekte ausweiten zu können, ist diabetesDE auch 2016 wieder auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns sehr über jede Zuwendung, weil wir wissen, dass es noch viele weitere förderungs-würdige Projekte gibt.

Spenden Sie online unter www.diabetesde.org/spenden oder per Überweisung:

Bank für SozialwirtschaftIBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00BIC: BFSWDE33BER

Bitte spenden Sie:

Herzlichen Dank!

Die Diabetesberatung auf Rädern im Einsatz

Ein Video zur Diabetes- beratung auf Rädern können Sie sich hier ansehen:

Zugang zu fachärztlicher Versorgung haben. Ziel des Projekts „Diabetesberatung auf Rädern“ ist, alle Betroffe-nen und Risikogruppen über Diabetes aufzuklären und über Gesundheitsmöglichkeiten vor Ort zu informieren. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die „Diabetesberatung auf Rädern“, ist ein Best-Pratice-Projekt der Joint Action CHRODIS und wird unterstützt vom Bundesministerium für Gesundheit.

Auch bei dem Projekt „SMS: Sei schlau. Mach mit. Sei fit.“, das 2015 mit 22 000 Euro gefördert wurde, steht die Prävention im Mittelpunkt. Ausgehend von der Prämisse, dass Gesundheitsbildung zu einem möglichst frühen Zeit-punkt erfolgen soll, will unser Projektpartner DDZ Schüler an Grundschulen und deren Eltern für eine gesunde, be-wusste Ernährung und mehr Bewegung sensibilisieren,

um Übergewicht und ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes Typ 2 entgegenzuwirken. Die am Projekt teilnehmenden Kinder erhalten zwei zusätzliche Sport stunden pro Woche sowie zusätzliche Unterrichts-stunden zur Ernährung. Zudem können die Schüler ver-schiedene außerschulische Lernorte wie eine Hand-werksbäckerei oder einen Sportverein kennenlernen und diese mit positiven Erlebnissen verknüpfen. Aufbauend auf eine Pilotphase wird SMS durch die Förderung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe auf zehn weitere Schulen in Nordrhein-Westfalen ausgeweitet.

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UNSERE PROJEKTE

Anlassspenden

Auch Familienfeste oder Firmen-jubiläum können als Anlass für eine Spendensammlung dienen. Immer mehr Menschen verzichten auf die üblichen Präsente und stellen ihr Fest unter das Motto „Spenden statt Geschenke“. Bei der Umsetzung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder erhalten die Gäste vorab die Auffor-derung, im Namen des Geburtstags-kinds, Jubelpaars oder auch der Fir-ma zu spenden. Oder bei der Feier selbst werden vor Ort Spenden ge-sammelt, die dann gemeinsam an diabetesDE weitergeleitet werden. Wir unterstützen alle Interessenten gerne bei ihrer Spendenaktion und stellen auf Wunsch Infomaterial be-reit. Rufen Sie uns an!

Oftmals gibt es aber auch einen traurigen Anlass für eine Spenden-aktion: So werden viele der Anlass-spenden, die wir erhalten, im Rah-men von Beerdigungen eingewor-ben. Es bewegt uns jedes Mal wieder, dass die Angehörigen im ihrem Moment der Trauer so selbst-los sind und Gutes tun wollen. Wir danken Ihnen sehr und versichern Ihnen, dass wir mit dem Andenken an Ihren geliebten Menschen sorg-sam umgehen.

DREI FRAGEN AN STEFF BLOCKUS

1. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Diabetes-Spendenlauf am Masch-see unter dem Motto „Diabetes läuft.“ ins Leben zu rufen?

Der Name ist Programm: Laufen/Bewegung senkt den Blutzuckerwert, ebenso eine po-sitive Lebenseinstellung. „Diabetes läuft.“ soll bedeuten, dass es mit dem Diabetes mit einer positiven Einstellung und mit Bewegung eben (besser) läuft.

2. Warum haben Sie sich dafür entschieden, mit den Spenden ein Projekt von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zu unterstützen?

Der Einsatz von diabetesDE für uns Diabetiker (gleichgültig ob Typ 1, Typ 2 oder andere Typen) ist großartig. Ich bekomme Unterstützung in jeglicher Hin-sicht. Prof. Dr. Danne hat sich sogar extra Zeit genommen, mir das Forschungs-projekt persönlich vorzustellen. Mit einer künstlichen Bauchspeicheldrüse (Closed-Loop) wird der Diabetes bei allen Diabetikern „laufen“!

3. Welchen Wunsch haben Sie in Bezug auf Ihren Diabetes?

Mit Diabetes kann man heutzutage recht gut leben, wir können all das, was Stoffwechselgesunde auch leisten. Dennoch müssen wir einiges mehr beach-ten, haben nie Urlaub vom Diabetes. Das kann sehr nervenaufreibend und stressig sein, die Psyche belasten. Manchmal kann man sich beispielsweise zu hohe oder niedrige Blutzuckerwerte nicht erklären, etwa weil Hormone im Körper wieder Party ohne uns feiern. Ich würde mir wünschen, dass in solchen Situationen solche Werte automatisch abgefangen werden.

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FINANZENFINANZEN

Bericht zur wirtschaftlichen Lage

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine unab-hängige, gemeinnützige Organisation. Gemäß Satzung verfolgt der Verein den Zweck, Wissenschaft und For-schung, Bildung und Erziehung sowie das öffentliche Gesundheitswesen im Zusammenhang mit dem Krank-heitsbild des Diabetes mellitus zu fördern. Alle Mittel dürfen nur satzungsgemäß verwendet werden. Der Verein verfügt über drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen sowie eine Geschäftsführerin und darf gemäß Freistellungsbe-scheid des Finanzamts für Körperschaften I, 14057 Berlin, StNr. 27/658/51882 vom 24. März 2014 Spendenbeschei-nigungen ausstellen.

Der Jahresabschluss von diabetesDE, bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung, wurde gemäß den strengen Vorschriften des Handelsgesetzbuchs er-stellt. Der Jahresabschluss wurde durch einen Wirtschafts-prüfer erstellt und auf Plausibilität geprüft. Darüber hin-aus wird im Folgenden eine Einnahmen- und Ausgaben-rechnung veröffentlicht mit detaillierten Angaben zu einzelnen Kosten- und Einnahmepositionen.

Für die Erfüllung der Aufgaben steht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ein Jahresbudget zur Verfügung. Ein wesentlicher Teil der Finanzierung erfolgt nach wie vor durch die beiden Gründungsorganisationen DDG und VDBD sowie aus den Mitgliedsbeiträgen der DDH-M.

Während in den Anfangsjahren die benötigten Gelder fast vollständig von den beiden Gründungsorganisationen bereitgestellt wurden, ist es diabetesDE jedoch 2014 und 2015 gelungen, den überwiegenden Teil seiner Gelder selbst einzuwerben, aus Spenden und Sponsoring, Lizenzen, aber auch aus Zuwendungen des Bundes-ministeriums für Gesundheit und Förderung der Kranken-kassen.

Spenden und Sponsoringbeiträge von Wirtschafts-unternehmen werden nur für klar definierte Projekte ange nommen, die als solche gekennzeichnet werden. Eine detaillierte Veröffentlichung aller Spenden von Wirtschaftsunternehmen, die einen Betrag von 5 000 Euro

überschreiten, sowie aller Sponsoringbeiträge erfolgt in diesem Geschäftsbericht (siehe unten sowie S. 35) und auf der Website unter http://www.diabetesde.org/ transparenz.

Finanzielle Transparenz

Um die Transparenz der Finanzen zu gewährleisten, wird dem Vorstand durch die Geschäftsführung ein jährlicher Haushaltsplan mit klar definierten einzelnen Budget-posten vorgelegt. Damit ein Projekt, eine Kampagne oder ein Event seitens des Vorstands genehmigt wird, muss sichergestellt sein, dass das Vorhaben im Sinne der satzungsgemäßen Aufgaben der Organisation sinnvoll und geeignet ist und dass ausreichend finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. So wird sichergestellt, dass die Ausgaben von diabetesDE im Rahmen der Budget-vorgaben bleiben und die Organisation finanziell stabil ist.

Überwachung der Einnahmen und Ausgaben

Das für das Ressort „Finanzen und Recht“ zuständige Vorstandsmitglied von diabetesDE hat die Aufgabe, konti-nuierlich über das Budget, die erzielten Einnahmen und

die anfallenden Ausgaben zu wachen. Dazu erhalten die Mitglieder des Ressorts von der Geschäftsstelle einen monatlichen Soll-Ist-Vergleich. Dieser wird regelmäßig in der Ressortkonferenz und der Vorstandssitzung vorge-stellt und die detaillierte Finanzsituation erörtert.

Kontrollorgan Delegiertenversammlung

Oberstes Kontrollorgan von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist die Delegiertenversammlung. Damit wollten die Gründer von diabetesDE ein Organ schaffen, das die Interessen von unterschiedlichen Mitglieder-gruppen angemessen vertritt. Seit der Neuwahl im November 2015 gehören der Delegiertenversammlung 20 Delegierte der Gruppe Ärzte und Wissenschaftler ver-treten, 20 Delegierte der Gruppe Berater und Behandler und 34 Delegierte der Gruppe Betroffene und Interes-sierte an. Zu den Aufgaben der Delegiertenversammlung gehört es, jeweils die Budgetpläne für das folgende Jahr zu genehmigen und den Vorstand nach Abnahme der Finanzberichte für das vorangegangene Jahr zu ent-lasten.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2015 von folgenden Unternehmen, Stiftungen und Vereinen Unterstützung durch Sponsoring erhalten: Novo Nordisk Pharma GmbH: 25 000 Euro für die Durchführung der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion im Anschluss an das Benefiz-Fußballspiel FC Bundestag vs. FC Diabetologie, 8 250 Euro für das Erstellen von Filmen zu zwei Spendenprojekten, 3 000 Euro zur Unterstützung der 3. Halbzeit mit politischer Keynote im Anschluss an das Fußballspiel FC Landtag NRW vs. FC Diabetologie • AstraZeneca GmbH: 20 000 Euro für die Durchführung des Benefiz-Fußballspiels FC Bundestag vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion, 5 000 Euro für die Durchführung des Fußballspiels FC Landtag NRW vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Keynote • Verband der Diagnostica-Industrie e. V.: 15 000 Euro für die Durchführung des Benefiz-Fußballspiels FC Bundestag vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion, 10 000 Euro für die Durchführung des Fußballspiels FC Landtag NRW vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Keynote • Verlag Kirchheim + Co. GmbH: 10 000 Euro für Erstellung und Druck der Postkarten zur Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“, für die Aktualisierung der Kampagnen-Website und für die Umsetzung der Kampagne beim Weltdiabetestag 2015, 2 000 Euro zur Unterstützung des Auftritts der Gewinner des „Diabetes-Voice-Kids“-Wettbewerbs bei der Charity-Gala • Industrieforum Diabetes: 6 500 Euro zur Unterstützung der Charity-Gala, davon 5 000 Euro Preisgeld Thomas-Fuchsberger-Preis, 1 500 Euro Herstellung Thomas-Fuchsberger-Preis, 3 500 Euro für die Mehnert-Medaille, davon 1 000 Euro Pflege der Website www.mehnert-medaille.de, 1 000 Euro Betreuung der Teilnehmer inkl. Herstellung und Versand der Urkunden, 1 000 Euro Verleihung der Medaille beim Weltdiabetestag 2015 inkl. Reisekosten, 500 Euro Herstellung der Medaille • Abbott GmbH & Co. KG: 10 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • K.I.T. Group GmbH: 10 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • Medtronic GmbH: 10 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • Bayer Diabetes Care: 5 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG: 5 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes- Charity-Gala • Georg Thieme Verlag KG: 5 000 Euro für die Durchführung des Benefiz-Fußballspiels FC Bundestag vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion • Herbacin cosmetic GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • INJOY Quality Cooperation GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • Roche Diagnostics Deutschland GmbH: 5 000 Euro für die Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • Techniker Krankenkasse: 5 000 Euro für die Durchführung des Benefiz-Fußballspiels FC Bundestag vs. FC Diabetologie und der 3. Halbzeit mit politischer Podiumsdiskussion • Darüber hinaus haben uns folgende Unterneh-men mit einem Sachsponsoring unterstützt: Allround Team GmbH: Regie und organisatorische Unterstützung bei Planung und Durchführung der 5. Diabetes-Charity-Gala • Europe Convention GmbH & Co. KG: Organisatorische Unterstützung bei der Durchführung 5. Diabetes-Charity-Gala • Südliche Weinstraße e.V.: Bereitstellung von ausgewählten Weinen bei der 5. Diabetes-Charity-Gala • Im Sonderheft zur Nachberichterstattung Diabetes-Charity-Gala 2015 haben folgende Unternehmen Anzeigen geschaltet: Berlin-Chemie AG: 5 900 Euro • Lilly Deutschland GmbH: 5 900 Euro • Novo Nordisk Pharma GmbH: 4 500 Euro • Bayer Diabetes Care: 3 500 Euro • diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat 2015 von folgenden Unternehmen Einnahmen durch Lizenvereinbarungen erhalten: J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG: 1 000 Euro aus der Lizenzvereinbarung für den VIVASTAR-Ballaststoffdrink

2009 2012 2015

91%

9%

66%34%

45% 55%

eigene Einnahmen Förderbeiträge DDG, VDBD, DDH-M

Stetig wachsender Anteil der Eigeneinnahmen

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44 45

FINANZENFINANZEN

Geschäftszahlen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Stand 31.12.2015 Stand 31.12.2014Euro Euro

A. AnlagevermögenIII. Immaterielle Vermögensgegenstände

Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 25.846,00 3,00

III. SachanlagenAndere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.717,00 12.463,00

III. FinanzanlagenBeteiligungen 1,00 0,00

Summe Anlagevermögen 36.564,00 12.466,00

B. UmlaufvermögenI. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 Euro (Vorjahr 0,00 Euro) 38.694,05 3.612,51

2. Sonstige Vermögensgegenstände – davon mit einer Rest-laufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 Euro (Vorjahr 0,00 Euro) 0,00 12.665,91

II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 243.418,19 235.222,02

Summe Umlaufvermögen 282.112,24 251.500,44

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.642,20 1.499,40

Summe Aktiva 320.318,44 265.465,84

Aktiva

Stand 31.12.2015 Stand 31.12.2014Euro Euro

A. Eigenkapital

I. Ergebnisrücklagen 193.779,83 193.779,83

II. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 27.176,93 31.754,35

III. Einstellung in die Ergebnisrücklagen 0,00 -31.754,35

Summe Eigenkapital 220.956,76 193.779,83

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens 36.563,00 12.466,00

C. RückstellungenSonstige Rückstellungen 19.325,00 28.740,00

D. Verbindlichkeiten1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon

mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 30.363,89 Euro (Vorjahr 25.358,40 Euro) 30.363,89 25.358,40

2. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr

13.109,79 Euro (Vorjahr 5.121,61 Euro) – davon aus Steuern 13.109,79 Euro (Vorjahr 5.121,61 Euro) 13.109,79 5.121,61

Summe Verbindlichkeiten 43.473,68 30.480,01

Summe Passiva 320.318,44 265.465,84

Passiva

2015 2014Euro Euro

1. Umsatzerlöse 225.854,21 236.902,22

2. Sonstige betriebliche Erträge 807.701,15 853.835,79

Summe Erlöse 1.033.555,36 1.090.738,01

3. Personalaufwanda) Löhne und Gehälter 294.308,69 307.990,62b) Soziale Abgaben 46.066,49 50.219,36

Summe Personalaufwand 340.375,18 358.209,98

Zwischenergebnis 693.180,18 732.528,03

4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 5.552,42 4.834,39

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 660.450,83 695.939,29

6. Jahresüberschuss 27.176,93 31.754,35

7. Einstellung in die Ergebnisrücklage 0,00 -31.754,35

8. Bilanzergebnis 27.176,93 0,00

Bilanz zum 31. Dezember 2015 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015

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FINANZENFINANZEN

Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers zum Jahresabschluss 2015

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revisions- GmbH, Berlin, hat den Jahresabschluss von diabetesDE e.V. erstellt und folgende Bescheinigung erteilt:

An die diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e. V.:

Wir haben auftragsgemäß den Jahresabschluss – be-stehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung – des diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e. V., Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 unter Beachtung der für alle Kaufleute geltenden deut-schen handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Grundlage für die Erstellung waren die uns vorgelegten Belege, Bücher und Bestandsnachweise, die wir auftragsgemäß nicht geprüft, wohl aber auf Plausibilität beurteilt haben, sowie die uns erteilten Auskünfte. Die Buchführung sowie die Aufstellung des Inventars und des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften für alle Kaufleute liegen in der Verantwortung der gesetz-lichen Vertreter des Vereins.

Wir haben unseren Auftrag unter Beachtung des IDW Standards: Grundsätze für die Erstellung von Jahres-abschlüssen (IDW S 7) durchgeführt. Dieser umfasst die Entwicklung der Bilanz und der Gewinn- und Verlust-

rechnung auf Grundlage der Buchführung und des Inventars sowie der Vorgaben zu den anzuwendenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Zur Beurtei-lung der Plausibilität der uns vorgelegten Belege, Bücher und Bestandsnachweise haben wir Befragungen und analytische Beurteilungen vorgenommen, um mit einer gewissen Sicherheit auszuschließen, dass diese nicht ordnungsgemäß sind. Hierbei sind uns keine Umstände bekannt geworden, die gegen die Ordnungsmäßigkeit der uns vorgelegten Unterlagen und des auf dieser Grundlage von uns erstellten Jahresabschlusses sprechen.

Berlin, 19. Februar 2016

Solidaris Revisions-GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaftZweigniederlassung Berlin

gezeichnet gezeichnetUlrich Karl Joris PelzWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Ausgaben 2015 2014 Veränderung

Euro Euro 2015 / 2014

1 Marketing / Mitgliederwerbung1. 1 Drucksachen 24.893,08 24.400,43 2,0%1. 2 Diabetesmärkte / Stände / Ausstellungen 2.850,26 4.623,75 -38,4%1. 3 Honorare 0,00 1.520,00 -1. 4 nicht besetzt 0,00 0,00 -1. 5 Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb WDT 64.457,40 71.963,58 -10,4%1. 6 Sonstige Werbemaßnahmen 4.281,69 3.242,53 32,0%1. 7 Fundraising 4.818,75 15.303,25 -68,5%1. 8 Mitgliederbetreuung / Delegierte 32.503,39 13.774,16 136,0%1. 9 WDT / Veranstaltungen 24.109,64 25.860,39 -6,8%

Summe Marketing / Mitgliederwerbung 157.914,21 160.688,09 -1,7%

2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit2. 1 Thieme PR 64.338,02 53.959,52 19,2%2. 2 Internet 3.877,08 4.500,35 -13,8%2. 3 Honorare 669,97 0,00 -2. 4 Sonstige Öffentlichkeitsarbeit 3.141,60 4.289,95 -26,8%2. 5 Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ 63.295,14 57.210,55 10,6%

Summe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 135.321,81 119.960,37 12,8%

3 Verwaltung3. 1 Büromiete 22.564,32 22.564,32 0,0%3. 2 Büroausstattung / -material 10.314,86 14.404,79 -28,4%3. 3 Kommunikation / IT 23.807,66 36.948,17 -35,6%3. 4 Reisekosten / Bewirtung / Telefonkonferenzen 26.474,05 21.080,06 25,6%3. 5 (Rechts-) Beratung 24.013,31 31.605,31 -24,0%3. 6 Sonstiges 14.158,78 26.498,64 -46,6%

Summe Verwaltung 121.332,98 153.101,29 -20,7%

4 Personal4. 1 Gehälter 300.269,89 311.192,64 -3,5%4. 2 Personalnebenkosten 46.066,49 50.219,36 -8,3%4. 3 Sonstige Personalkosten 7.757,68 5.143,25 50,8%

Summe Personal 354.094,06 366.555,25 -3,4%

5 Investitionen5. 1 Investitionen 29.649,42 7.990,39 271,1%

Summe Investitionen 29.649,42 7.990,39 271,1%

6 Projektausgaben6. 1 Projektausgaben Forschung 0,00 105.214,00 -6. 2 Projektausgaben Ferienfreizeiten 44.341,04 55.346,33 -19,9%6. 3 Projektausgaben MDSH e. V. 0,00 5.400,00 -6. 4 Projektausgaben Moby Dick 853,08 0,00 -6. 5 Projektausgaben Thomas-Fuchsberger-Preis 5.000,00 5.000,00 0,0%6. 6 Projektausgaben Diabetes-Beratung auf Rädern 25.916,68 26.739,56 -3,1%6. 7 Projektausgaben SMS 21.800,00 0,00 -6. 8 Projektausgaben Fr1da-Studie 0,00 0,00 -6. 9 Projektausgaben Diabetes Programm Deutschland 32.000,00 0,00 -

Summe Projektausgaben 129.910,80 197.699,89 -34,3%

7. Charity Gala7. 1 Charity-Gala 81.316,93 55.189,39 47,3%

Summe Charity Gala 81.316,93 55.189,39 47,3%

Ausgaben gesamt 1.009.540,21 1.061.184,67 -4,9%

Einnahmen 2015 2014 Veränderung

Euro Euro 2015 / 2014

9 Einnahmen9. 1 Mitgliedsbeiträge 30.784,80 60.732,11 -49,3%9. 2 Spenden 152.166,59 236.656,25 -35,7%9. 3 Sponsoring 3.500,00 85.088,49 -95,9%9. 4 Sonstige Einnahmen ideeller Bereich 17.140,32 22.917,58 -25,2%9. 5 Förderbeiträge / Gründungsorganisationen 454.538,58 483.781,00 -6,0%9. 6 Projekteinnahmen Ferienfreizeiten 10.000,00 10.075,00 -0,7%9. 7 Sonstige Einnahmen 28.050,00 13.221,39 112,2%9. 8 Einnahmen Charity-Gala 91.550,00 83.500,00 9,6%9. 9 Einnahmen Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ 101.033,61 66.280,00 52,4%9. 10 nicht besetzt 0,00 0,00 -9. 11 Lizenzeinnahmen 1.223,85 4.000,00 -69,4%9. 12 Zuwendungen BMG 58.174,98 31.521,59 84,6%9. 13 Durchführung WDT 64.457,41 0,00 -

Einnahmen gesamt 1.012.620,14 1.097.773,41 -7,8%

Überschuss/Unterdeckung 3.079,93 36.588,74 -91,6%

Zahlungsunwirksame Vorgänge 24.097,00 -4.834,39

Jahresergebnis 27.176,93 31.754,35 -14,4%

Einnahmen-/Ausgaben-Rechnung 2015

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POLITIK

Diabetes als Privileg: Für Katarina kein Widerspruch. Dass sie anderen Menschen mit Diabetes einmal helfen wollen würde, war Katarina schon im Alter von zwölf Jahren klar, als sie nach der Diagnose Typ-1-Diabetes („lebenslang“) in der Uniklinik Dresden auf ihre Insulintherapie einge-stellt wurde. Hier traf sie auf ein ebenfalls erkranktes Mädchen, das ihr die Angst vor der Krankheit nahm, in dem sie ganz ruhig alle Fragen beantwortete. Denn da-mals, völlig unwissend, was Diabetes Typ 1 überhaupt ist, dachte Katarina noch, ihr Leben würde von nun an langweilig wie das ihrer zuckerkranken Oma: ohne Süßig-keiten, tagtäglich Diät, ein Leben voller Verbote. Sie wurde eines Besseren belehrt und betrachtet ihre Erkrankung heute geradezu als Vorteil.

Durch Diabetes hat sie gelernt, diszipliniert zu leben und nach mehr zu streben: 1er-Abitur, Medizinstudium in fünf Ländern, Schweiz, Südafrika, Spanien, Malta und Großbri-tannien, Abschluss: magna cum laude. Mit ihrer chroni-schen Erkrankung lebt sie ohne Probleme, sie hat ihren Diabetes sehr gut im Griff, wobei ihr das CGM (Kontinuier-liches Blutzuckermesssystem) eine große Unterstützung ist. Dank der Hypoabschaltung ihrer Pumpe können Un-terzuckerungen zum Glück größtenteils verhindert wer-den. Situationen, in denen sie sonst nicht mehr klar den-ken könnte. Und klar zu denken ist Katarinas Stärke.

Komplett die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlie-ren, weil der Blutzucker zu niedrig eingestellt ist, dieses Leid hat Katarina schon zu viel bei anderen gesehen: Seit Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich in der Selbsthilfe – national und international. Sie ist eine der ersten Young

Leader gewesen, die Deutschland auf den Kongressen der IDF (International Diabetes Federation) vertritt. Seit Jah-ren reist sie nun um die Welt und hat dabei ein Thema: Diabetes.

Mittlerweile ist Katarina ins Organisationsteam für den Young Leader-Kongress aufgenommen worden. Men-schen wie Katarina werden immer gebraucht: Sie spricht fünf Sprachen, ist selbst betroffen und Ärztin, Spezial-gebiet: Kinderendokrinologie. Solange sie noch keinen festen Job hat, reist sie mit Leidenschaft von Kongress zu Kongress. In Vancouver musste sie zum ersten Mal als Ärztin agieren: Ein junger Mann aus Afrika, der zum ersten Mal im Ausland war und durch Zeitumstellung und Stress in eine schwere Hypo geriet, musste schnellst-möglich behandelt werden. Katarina musste in dem Moment das Herz ausschalten und nur als Ärztin funktio-nieren: schnell und professionell.

Im Nachhinein, als es dem Patienten wieder besser ging, ist ihr sein Leid sehr nahe gegangen. Denn sie weiß, dass eine gute Versorgung in Afrika und Teilen von Asien und Südamerika im Gegensatz zu Deutschland alles andere als selbstverständlich ist. Es beschämt sie, wenn ihr junge Menschen um den Hals fallen, weil sie ihnen ausrangierte alte Spritzen kostenlos mitgeben kann. Katarina ist dank-bar, in einem Sozialstaat leben zu dürfen. Ihr weltweites, soziales Engagement aber ist ihr eine Herzensangelegen-heit, ein Leben ohne Ehrenamt kann sie sich nicht vorstel-len. Ein Leben ohne Reisen und andere Kulturen auch nicht. So kann sie ihr Helferherz auf der ganzen Welt ein-bringen kann: kosmopolitischer Dauereinsatz als Privileg.

KATARINA B. (26): KOSMOPOLITISCHES HELFERHERZ

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ORGANISATIONORGANISATION

DDH-M: Interessenvertretung für alle Menschen mit Diabetes

Das Jahr 2015 stand für uns, die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), ganz im Zeichen der Festigung unserer Organisation. Für unsere ca. 17 000 Mit-glieder, die in Landesverbänden und auf Bundesebene organisiert sind, steht die DDH-M für eine moderne und selbstbewusste Organisation, die Menschen mit Diabetes zusammenbringt und auch als wichtiger Ansprechpartner in Sachen Diabetes für Politik und Öffentlichkeit fungiert. Als Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für alle Menschen mit Diabetes engagieren wir uns für die Rechte und Nöte der Betroffenen, kämpfen für mehr Auf-merksamkeit und Akzeptanz für die Krankheit Diabetes mellitus und unterstützen die Arbeit der Diabetes-Selbst-hilfe vor Ort.

DDH-M Mitgliederbefragung

Für uns war es wichtig zu erfahren, was unsere Mitglieder bewegt. 2015 haben wir daher erstmals eine Mitgliederbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse sind erfreulich: Die Mitglieder der DDH-M sind mit der Organi-sation zufrieden und würden die Mitgliedschaft auch weiterempfehlen. Inhaltlich ist den Mitgliedern die poli-tische Interessenvertretung am wichtigsten, gefolgt von qualitativ hochwertigen Informationen über die Krank-heit Diabetes und die Therapie. 95 % der Teilnehmer unserer Befragung beurteilten unsere Arbeit insgesamt positiv; 94 % würden die Mitgliedschaft weiterempfehlen.Dies zeigt, dass die DDH-M auf dem richtigen Weg ist und ihren Auftrag so umsetzt, wie es die Mitglieder von der Organisation erwarten.

Diabetes und Auge

Mehr als 60 % der Menschen mit Diabetes entwickeln Schäden im Auge, jährlich erblinden 2 000 Menschen in Deutschland an den Folgen. Angesichts dieser drama-tischen Zahlen kooperieren der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die DDH-M im ge-meinsamen Projekt „Diabetes und Auge“, das die Ver-hütung von Folgeerkrankungen am Auge, eine bestmög-liche Therapie und Versorgung sowie die höchstmögliche Lebensqualität für Diabetiker, die bereits von einem Seh-verlust betroffen sind, verfolgt. Höhepunkt der Zusam-menarbeit 2015 war die gemeinsame Teilnahme am Europäischen Retinologischen Kongress EURETINA im September 2015 in Nizza, bei dem auch die Ergebnisse der Studie „DR-Barometer“ (DR steht für Diabetische Reti-nopathie) thematisiert wurden. Für Deutschland kamen der DBSV und die DDH-M zum Ergebnis, dass Seh-einschränkungen aufgrund von DR häufig Probleme im Umgang mit dem Diabetes, besonders bei Kontrolle und Einstellung des Blutzuckers, nach sich ziehen. Obwohl keine Folgeerkrankung so sehr gefürchtet ist, sprechen die Betroffenen nicht zuletzt aus Angst erst dann mit dem Arzt, wenn bereits deutliche Symptome auftreten. DBSV und DDH-M planen daher gemeinsame Anstrengungen mit Hausärzten, Diabetologen, Diabetesberatern und Augenmedizinern, um Patienten zur augenärztlichen Vor-sorge zu motivieren.

Landesverband NRW: Diabetes auf Rädern

Viele Menschen in ländlichen Regionen benötigen mehrere Stunden, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln einen Diabetes-Arzt zu erreichen. Hier setzt das Projekt „Diabetesberatung auf Rädern“ an, das der Landesver-band NRW der DDH-M 2013 gemeinsam mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufgesetzt hat. Das Diabetes- Info-Mobil, ein zu einem mobilen Labor mit Sofort-

Diagnostik umgebauter Kleintransporter, fährt in ausge-wählte Städte und Regionen, klärt die Menschen vor Ort über Diabetes auf und bietet ein Screening an. Ziel ist die frühzeitige Entdeckung einer unerkannten Diabetes- Erkrankung. Zugleich erhalten die Betroffenen Kontakte zu fachlichen Ansprechpartner vor Ort. Zum Auftakt des Spendenprojekts „Diabetesberatung auf Rädern“ 2015 fand am 12. Mai in Schwerin eine Pressekonferenz statt.

Landesverband Mitteldeutschland: Erster Mitteldeutscher Diabetikertag

2015 wurde der Weltdiabetestag beson-ders eindrucksvoll vom Landesverband Mitteldeutschland der DDH-M begangen. So wurde in Magdeburg der Erste Mittel-deutsche Diabetestag mit großer öffent-licher und prominenter Beteiligung durch-geführt. Am Abend wurde durch den Lan-desvorsitzenden Dr. Egon Hohenberger gemeinsam mit dem Profiradsportler Dr. Simon Strobel der Startknopf für die blaue Illumination des Magdeburger Domes gedrückt.

Ausblick

Im Jahr 2016 wollen wir als Verband wachsen und den anderen Organisationen in diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, der DDG und dem VDBD, ein Partner auf Augenhöhe sein. So wird unser Fokus 2016 auf die Mit-gliederwerbung gerichtet sein, denn ein Verband ist nur so stark, wie seine Mitglieder zahlreich sind. Dazu werden wir verstärkt überregional neue Wege der Mitglieder-werbung gehen, aber auch an der Basis unsere Mitglieder befähigen, Betroffene für die Selbsthilfe zu begeistern und für eine Mitgliedschaft in der DDH-M.

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

0 %

sehr zufrieden

24 %

18 %

zufrieden

50 %

41%

eher zufrieden

21%

25%

eher unzuzu-frieden

4 %

9 %

unzu-zufrieden

1 %

4 %

sehr unzu-zufrieden

0 %3 %

Zufriedenheit

der Arbeit der DDH-M insgesamt

der Betreuung durch Ihre Geschäftsstelle

Note 2,1

Note 2,5

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ORGANISATIONORGANISATION

Deutsche Diabetes Gesellschaft: Optimale Versorgung und Prävention sichern

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit fast 9 000 Mitgliedern eine der großen medizinisch- wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie fördert Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungs-einrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine optimale Behandlung von Menschen mit Diabetes.

Sechs Millionen betroffene Menschen, eine hohe Dunkel-ziffer, die veränderten Ernährungs- und Lebensweisen: Das alles sind Gründe, weshalb sich die DDG auch für das Thema Prävention engagiert. Das Vorbeugen einer Er-krankung setzt nicht nur beim Einzelnen an, auch Gesell-schaft und Politik sind gefragt, regulierend einzugreifen. Die DDG führt daher einen intensiven Dialog mit Ver-tretern der Gesundheitspolitik. Das politische Netzwerk der DDG ist mittlerweile stabil und weitgespannt. Enge Kontakte zu Abgeordneten, Verbandsvertretern und an-deren Entscheidern führen dazu, dass sich die DDG häufig bei politischen Veranstaltungen, aber auch beim G-BA einbringt. Sie erhält kontinuierlich Gelegenheit, ihre Positionen zu erläutern, sei es zu fachlichen Fragen oder zu gesundheitspolitischen Themen.

DDG Weiterbildung: Pflege kräfte mit Diabetesschwerpunkt

Die Behandlung einer komplexen Erkrankung wie Dia betes setzt gut ausgebildete Spezialisten voraus. Neben bekannten Weiterbildungen

Diabetologe DDG, Diabetes bera te rin, Diabetesassistentin, Wundassistentin, Podo loge, und Fachpsychologe gibt es seit 2015 eine neue Weiter bildung: die Diabetes-Pflege-fachkraft. Damit schließt die DDG eine Ausbildungslücke und stellt über alle Sektoren hinweg eine gute diabeto-logische Weiter bildung sicher.

DDG Zertifizierung: Interne Qualitätssicherung und Orientierung für Patienten

Die Zertifizierungen der DDG sind ein essenzieller Be-standteil der Qualitätssicherung in der Diabetologie. Sie bieten Betroffenen eine Orientierung, wenn sie nach Behandlungseinrichtungen und Ärzten suchen. Seit vie-len Jahren zertifiziert die DDG Kliniken und Praxen mit fachdiabetologischer Versorgung. Für Diabetespatienten, die nicht wegen, sondern „mit ihrem Diabetes“ in die Klinik müssen, wurde ein neues Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ geschaffen. Das sind Einrichtungen, die viel Erfahrung mit der Behandlung von Menschen mit der Nebendiagnose Diabetes haben. Im Jahr 2015 wurden zudem über 100 Fußbehandlungs-

einrichtungen (von insgesamt 291) zertifiziert, mehr als 150 Einrichtungen erhielten die Anerkennung als „Zer tifiziertes Diabeteszentrum DDG“ und 22 Einrichtun-gen das Zertifikat „Diabetologikum DDG mit diabetes-spezifischen Qualitätsmanagement“.

Wissenschaftliche Kongresse: Fortbildung und kollegialer Austausch

Jedes Jahr veranstaltet die DDG zwei große Fachkon-gresse: den Diabetes Kongress und die Diabetes Herbst tagung. Der Diabetes Kongress 2015 stand unter dem Motto „Personalisierte Diabetologie: innovativ – indivi duell – nachhaltig“. 6 000 Experten kamen nach Berlin und informierten sich über aktuelle wissenschaft-liche Entwicklungen. Bei der Herbsttagung der DDG in Düsseldorf tauschten sich 4 000 Diabetesexperten unter dem Motto „Diabetes mellitus – eine lebenslange Heraus-forderung für Betroffene und Behandelnde“ aus. Insge-samt 150 Reisestipendien zu den Kongressen vergab die DDG 2015, um den Nachwuchs für die Diabetologie zu begeistern.

Fast 100 Gäste, darunter 14 Mitglieder des Deutschen Bundestags,

diskutierten beim DDG Jahresempfang gesundheitspolitische Themen

Weiterbildungsangebote der DDG

Das Thema Diabetes in die Öffentlichkeit tragen

Kernaufgabe der DDG Pressearbeit ist es, die Öffentlich-keit für das Thema Diabetes zu sensibilisieren, auf neue Erkenntnisse hinzuweisen, über erfolgversprechende neue Diabetes-Therapien zu informieren und die Entwick-lungen in der Gesundheitspolitik für die diabetologischen Belange einzuordnen. Die Statements der DDG reichten von neuen medikamentösen Therapien über neue Studien ergebnisse zum Schwangerschaftsdiabetes bis hin zu gesundheitspolitischen Forderungen.

Mit einer Reichweite von 436 Millionen Kontakten allein in den Printmedien konnte das Spitzenergebnis des Vor-jahres noch übertroffen werden. Diese Medienreichweite übertrifft deutlich diejenigen anderer großer Fachgesell-schaften. Rechnerisch kam damit jeder Bundesbürger mehr als fünf Mal mit Einschätzungen und Empfehlungen der DDG in Berührung.

Pünktlich zum Kongress 2016 wird die DDG ein neues Presseobjekt starten: Die „Diabetes Zeitung“ wird in Zu-sammenarbeit mit dem Medical Tribune Verlag ab Mai 2016 monatlich erscheinen. Mit dem neuen Format wer-den alle Diabetologen und die interessierten Hausärzte, Vertreter der angrenzenden Fachdisziplinen sowie Ver-treter der Gesundheitspolitik über diabetesspezifische Inhalte regelmäßig und zuverlässig informiert.

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ORGANISATIONORGANISATION

VDBD: Umzug nach Berlin und Professionalisierung

Mit seinen über 3 700 Mitgliedern ist der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutsch-land e.V. (VDBD) ein anerkannter und wichtiger Player in der deutschen Diabetesszene, insbesondere was die berufl iche Fortbildung und Zertifizierung von Fort-bildungs veranstaltungen anbelangt. Übergeordnete Zie-le sind die Prävention sowie eine verbesserte Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes und chro-nischen Erkrankungen.

Neue strategische Ausrichtung

Um dieser Rolle in einem dynamischen Umfeld auch weiterhin gerecht werden zu können, hat sich der VDBD in den letzten Jahren proaktiv einer strategischen Neu-ausrichtung unterzogen. Zu den wichtigsten Ergebnissen der umfassenden Strategiediskussion gehört die Ent-scheidung, die Verbandstätigkeiten zu professionalisie-ren. Die vielfältigen Aktivitäten des VDBD sind in einem so umfangreichen Maße angewachsen, dass sie allein im Ehrenamt nicht mehr zu stemmen sind. Dies gilt z.B. für die Seminarverwaltung und Zertifizierung ebenso wie für die Buchführung und das Finanzmanagement.

Gleichzeitig wurde beschlossen die VDBD-Geschäftsstelle nach Berlin zu verlegen. Hier kümmert sich seit Herbst letzten Jahres ein Team von drei hauptamtlichen Mit-arbeiterinnen unter der Leitung von Dr. Fabisch als Ge-schäftsführerin um die Belange des Verbandes und die Umsetzung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung.

Einweihung der Berliner Geschäftsstelle am 14. Oktober 2015

Dietrich Monstadt, MdB, Berichterstatter für Adipositas und Diabetes der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, beglück-wünschte den VDBD zum Entschluss, aus dem beschau-lichen St. Ingbert in die Hauptstadt zu ziehen. Neben dem Par lamentarier waren zahlreiche Kooperationspartner aus Verbänden und Industrie am 14. Oktober 2015 in die Habersaathstraße in Berlin-Mitte gekommen, um die neue Geschäftsstelle kennenzulernen und mit dem VDBD-Vorstand und VDBD-Mitgliedern zu diskutieren.

Politische, gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung

Elisabeth Schnellbächer, VDBD-Vorsitzende, verwies in ihrer Eröffnungsrede auf das übergeordnete Ziel von Be-ratung und Schulung, die dem Menschen mit Diabetes eine möglichst uneingeschränkte Teilhabe am Leben er-möglichen, aber auch der Krankheit vorbeugen sollen. Prävention und eine bessere Versorgung und Lebens-qualität von Betroffenen können aber nur erreicht wer-den, wenn die VDBD-Mitglieder, wenn Diabetesberaterin-nen auf dem neuesten Stand von Wissenschaft, Pädago-gik und Didaktik aus-, weiter- und fortgebildet sind und wenn der engagierte Einsatz politisch, gesellschaftlich und auch finanziell anerkannt wird. Für den VDBD besteht kein Zweifel daran, dass die staatliche Anerkennung der Weiterbildung zur Diabetesberaterin der wichtigste Schritt für die gesellschaftliche Anerkennung und Attrak-tivität des Berufsbildes und damit auch für die Nach-wuchsförderung ist.

Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender diabetesDE, Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin diabetesDE, Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin VDBD, Elisabeth Schnellbächer, Vorstandsvorsitzende VDBD

Stärkung der politischen Interessenvertretung

In diesem Sinne strebt der VDBD mit seiner Berliner Geschäftsstelle nicht nur eine Professionalisierung des Verbandes, sondern auch eine bessere Vernetzung und Kontaktpflege zu politischen Entscheidungsträgern sowie mit Kooperationspartnern an. Bereits in den wenigen Monaten vor Ort in Berlin konnten zahlreiche politische Termine wahrgenommen und die Teilnahme an Konferen-zen und Diskussionen sichergestellt werden. Dies ist kein Selbstzweck, sondern dient den übergeordneten Zielen des VDBD, den Anliegen seiner Mitglieder auch auf Bundesebene das Gehör zu verschaffen, das ihrer tragen-den Rolle in der Betreuung und Versorgung von Men-schen mit Diabetes und chronischen Erkrankungen entspricht.

Kontaktdaten:

VDBD e.V. • Habersaathstr. 31 • 10115 BerlinTel.: 030 / 84 71 22-490 • E-Mail: [email protected] Internet: www.vdbd.de

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ORGANISATION

Diabetes Agenda 2010

Die Diabetes Agenda 2010 ist eine 100%ige Tochterfirma von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Im August 2011 wurde von der Diabetes Agenda 2010 mit der „Diabetes Versorgungs-Evaluation“ (DIVE) unter der Schirmherrschaft von diabetesDE eine neue nationale Initiative zur Qualitätssicherung in der diabetologischen Versorgung gestartet (www.dive-register.de). Das Projekt wird inhaltlich und in der praktischen Umsetzung durch einen wissenschaftlichen Beirat unterstützt, bestehend aus Vertretern der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), des Forums für Qualitätssicherung in der Diabeto-logie (FQSD), der Arbeitsgemeinschaft niedergelassener diabetologisch tätiger Ärzte (AND), dem Bundesverband Niedergelassener Diabetologen (BVND), dem Bundes-verband der Diabetologen in Kliniken (BVDK) und dem wissenschaftlichen Institut der niedergelassenen Diabetologen (winDiab). Darüber hinaus wird das DIVE- Projekt durch einen Vertreter der Kostenträger und ein Mitglied des Kompetenznetz Diabetes wissenschaftlich beraten.

Die Verbesserung der Prognose des Patienten ist gemein-sames Ziel unserer Bemühungen in der Diabetes- Behandlung. Dabei sind eine leitliniengerechte, aber auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie, die Opti mierung der Behandlungspfade und tragfähige Kon-zepte zur Lebensstiländerung von zentraler Bedeutung. Die Weiterentwicklung und Optimierung dieser Behand-lungsqualität streben wir seit vielen Jahren an. Über die Umsetzung von Behandlungsqualität im Praxisalltag ist aber wenig bekannt. Es ist uns in diesem Kontext bisher nicht gelungen, Praxisdaten auf breiter Ebene zu erheben, um daraus Ansätze zur Verbesserung der Versorgungs-qualität abzuleiten.

Die DIVE-Datenbank kann sowohl über die von der Firma Axaris betreute DPV2-Plattform als auch über die DPV-Software der Universität Ulm bedient werden. Seit Herbst 2015 erfolgt die Datenaggregation und Auswer-tung im Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie, ZIBMT, der Universität Ulm. Beide Software-lösungen ermöglichen eine umfassende, strukturierte Dokumentation von Diabetesdaten, wie sie auch von Fachgesellschaften, Leitlinien, ärztlichen Verwaltungen und Kostenträgern gefordert wird. Es können Berichte für Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrollen sowie grafi-sche und tabellarische, statistische oder wissenschaftliche Auswertungen erstellt werden. Aktuell nehmen deutsch-landweit 172 Zentren an DIVE teil. Insgesamt gibt es fast 160 000 Patienten und mehr als 2,5 Mio. Untersuchungs-termine in der Datenbank. Mit Unterstützung von Sanofi-Aventis hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe daraus eine nationale Qualitätsinitiative entwickelt, die in der Etablierung eines Nationalen Diabetes-Registers mün-den soll. Zwei aktuelle Auswertungen wurden jeweils als Abstrakt zum Diabetes Kongress 2016 eingereicht.

Das DIVE-Register ist als eines der großen, aktuellen Diabetes-Register in Deutschland Teil der aktuellen Ent-wicklung in Hinblick auf ein Nationales Diabetes-Register. DIVE war in die Registerkonferenz von RKI und BMG am 17. November 2015 in Berlin eingebunden. Kooperatio-nen und Ausweitungen der existierenden Register in Deutschland können Prävalenz- und Versorgungsdaten für ein geplantes Nationales Diabetes-Register beitragen.

Delegierte diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Sie ist Kontroll-organ des Vorstandes und tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen.

Delegierte bis Oktober 2015

PD Dr. Christian Berg • Michaela Berger • Wilhelm Birke-meyer • Prof. Dr. Thomas Danne • Dr. Albrecht Dapp • Evelyn Drobinski • Dr. Eva-Maria Fach • Thomas Franzki • Prof. Dr. Baptist Gallwitz • Ulla Gastes • Karlheinz Grothues • Prof. Dr. Thomas Haak • Dr. Nicola Haller • Peter Hamann • Lars Hecht • Annegret Hellenkamp • Gerlinde Hones • Berthold Jehle • Klaus Ulrich Jera • Dr. Matthias Kaltheuner • Lutz Katzwinkel • Antonia Keller • Dr. Wolf- Rüdiger Klare • Reiner Kling • Gabriele Kohlos • Judith Krämer • Prof. Dr. Rüdiger Landgraf • Prof. Dr. Karin Lange • Susanne Läritz • Claudia Leippert • Prof. Dr. Ralf Lobmann • Dr. Andreas Lueg • PD Dr. Rainer Lundershausen • Hendrik Luttmer • Cora Lutz • Alois Michel • Marie-Luise Michel • Prof. Dr. Ulrich Alfons Müller • Helmut Müller • Prof. Dr. Michael A. Nauck • Klaus Peters • Hortense Pietsch • Dr. Dorothea Reichert • Dr. Hans-Martin Reuter • Dorothea Röder • PD Dr. Ulrike Rothe • Anne Martina Schäfer • Dr. Nikolaus Scheper • Wilfried Schiffer • Gudrun Schindler • Richard Schlomann • Gerd Schmidt • Verena Schneider • Elisabeth Schnellbächer • Doris Schöning • Bernhard Schröder • Prof. Dr. Jochen Seufert • Christiane Sillus • Prof. Dr. Maximilian Spraul • Harald Stäblein • Gunda Staib • Dr. Franz A. Straube • Dr. Astrid Tombek • Jan Twachtmann • Werner H.A. Uthe • Marita Wernsing • Angela Widera • Manfred Wölfert

Delegierte ab November 2015

Katrin Ahrens • Joachim Badstübner • Dr. Bernd-Walter Bautsch • PD Dr. Christian Berg • Michaela Berger • Hansgünter Bischoff • Katarina Braune • Ursula Breitbach • Bernhard Bremer • Heide Brinkis • Prof. Dr. Thomas Danne • Evelyn Drobinski • Diana Droßel • Ralph Droßel • Christel Eichhorn • George Ezeani • Cornelia Femers • Maria Forstmann • Thomas Franzki • Prof. Dr. Baptist Gallwitz • Ulla Gastes • Prof. Dr. Thomas Haak • Martin Hadder • Dr. Nicola Haller • Sabine Härter • Bastian Hauck • Lars Hecht • Friedrich Heck • Annegret Hellenkamp • Dr. Egon Hohenberger • Gerlinde Hones • Gudrun John • Ute Jüngling • Dr. Matthias Kaltheuner • Lutz Katzwinkel • Dr. Hans-Peter Kempe • Dr. Wolf-Rüdiger Klare • Dr. Jens Kröger • Christina Kuntze-Meinel • Prof. Dr. Rüdiger Landgraf • Claudia Leippert • Prof. Dr. Ralf Lobmann • PD Dr. Rainer Lundershausen • Alois Michel • Marie-Luise Michel • Dr. Hansjörg Mühlen • Susanne Müller • Dr. Olaf Ney • Hortense Pietsch • Dr. Dorothea Reichert • Gerda Reinert • Dr. Hans-Martin Reuter • PD Dr. Ulrike Rothe • Anne Martina Schäfer • Dr. Nikolaus Scheper • Gudrun Schindler • Gerd Schmidt • Elisabeth Schnellbächer • Birgit Schönfisch • Doris Schöning • Bernhard Schröder • Susan Schwebke • Prof. Dr. Jochen Seufert • Udo Staats • Dr. Franz A. Straube • Dr. Jan Peter Theurich • Dr. Astrid Tombek • Jan Twachtmann • Dr. Til Uebel • Marita Wernsing • Julika Willumeit • Andrea Witt • Peter Ziegler • Dr. Peter Zimmer

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ORGANISATIONORGANISATION

Vorstand diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Alois Michel (Mitte), langjähriges Mitglied von diabetesDE, wird von Nicole Mattig-Fabian und Prof. Danne verabschiedet

Ärzte und Wissenschaftler Berater und Behandler Betroffene und Interessierte

Prof. Dr. Thomas Danne(Vorstandsvorsitzender)

• Nationaler Diabetes plan• Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Nicola Haller(Stellv. Vorstandsvors.)

• Patientenorientierte /Interne Kommunikation

• Delegierte (Newsletter)• EASD / FEND

Ulla Gastes• Schwerpunkt

Diabetesberatung / Schulung

Michaela Berger(kooptiert)

• WDT-Programm• Kummerkasten• Telefonsprechstunde

Erwachsene

Prof. Dr. Thomas Haak(kooptiert)

• Finanzen• Recht• Vertragswesen

Geschäftsstelle• Politische Interessenvertretung• Nationales und internationales Netzwerk• Öffentlichkeitsarbeit• Events / Veranstaltungen• Fundraising• Spendenprojekte

PD Dr. Christian Berg(Stellv. Vorstandsvors.)

• Soziales• Selbsthilfe und Kliniken

Andrea Witt(kooptiert)

• Schwerpunkt Eltern von Kindern Typ 1

• Eltern-Sorgen-Telefon

Bastian Hauck• Patient Engagement

und Advocacy• eHealth und mHealth• Online-Community

Diana Droßel• Schwerpunkt Selbsthilfe

(DDH-M) • Barrierefreiheit

Medizinprodukte und Apps

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost(kooptiert von allen drei Säulen)

• Wissenschaft • Ernährung

Prof. Dr. Hans Hauner• Beauftragter des

Vorstands für Adipositas• Deutsche Diabetes

Stiftung

Dr. Jens Kröger• Schwerpunkt

niedergelassene Diabetologen

• Prävention, Ver sorgung, Therapie

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ORGANISATION

Ausblick 2016 / Planung

Die größte Awareness für das Handlungsfeld Diabetes wurde im letzten Jahr durch medienwirksame Events und Veranstaltungen erreicht.* Daher baut diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe in Absprache mit seinen Mitgliedsorganisationen diese Art der Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit 2016 weiter aus.

7. April 2016 (Weltgesundheitstag)Motto: Diabetes, Event am DDZ, Düsseldorf

15. April 2016:FC Landtag Sachsen vs. FC Diabetologie, Zwickau

5. Mai 2016 (Diabetes Kongress): „Öffentlicher“ DDG-Lauf zugunsten diabetesDE und DDS, Berlin

31. Mai 2016:FC Bundestag vs. FC Diabetologie (Rückspiel), Berlin

10. Juni bis 10. Juli 2016 (Fußball-EM-Fanmeile)Stand und Aufklärungsaktion, Berlin

20. Oktober 20166. Diabetes-Gala, TIPI am Kanzleramt, Berlin

11. November 2016 (Diabetes Herbsttagung)FC Landtag Bayern vs. FC Diabetologie, Nürnberg

14. November 2016 (Weltdiabetestag)Illumination der Hohenzollernbrücke mit Politik und Prominenz, anschließend gesundheitspolitische Diskussion, Köln

Aktion „Deutschland misst“, bundesweit

20. November 2016Patientenveranstaltung zum Weltdiabetestag, Kosmos, Berlin

KW 50Advents-/Koch-„Kulinarik“-Event mit Parlamentariern und Promi-Koch, Berlin

* Alle Events werden ausschließlich über Sponsoring bzw. öffentliche Fördergelder finanziert.

Vorstände DDG, VDBD und DDH-M 2015

Vorstand DDH-M

01 Jan Twachtmann (Vorsitzender)

02 Juliane Grützmann (Stellv. Vorsitzende)

03 Martin Lange

04 Richard Schlomann

05 Manfred Wölfert

Vorstand / Geschäftsführung DDG

06 Prof. Dr. Baptist Gallwitz (Präsident)

07 PD Dr. Erhard Siegel (Past Präsident)

08 Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland (Vizepräsident)

09 Prof. Dr. Andreas Hamann

10 Prof. Dr. Andreas Neu

11 Prof. Dr. Stephan Matthaei (†)

12 Prof. Dr. Klaus-Dieter Palitzsch

13 Stephan A. Schreiber

14 Prof. Dr. Annette Schürmann

15 Dr. Dietrich Garlichs (Geschäftsführer)

Vorstand / Geschäftsführung VDBD

16 Elisabeth Schnellbächer (Vorsitzende)

17 Claudia Leippert (Stellv. Vorsitzende)

18 Lars Hecht

19 Christina Kuntze-Meinel

20 Susanne Müller

21 Hortense Pietsch

22 Harald Stäblein

23 Dr. Gottlobe Fabisch (Geschäftsführerin)

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Impressum

Herausgeber: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Redaktion: Gaby Allrath, Stefanie Gerlach, Nicole Mattig-Fabian

Fotos: diabetesDE und privat, Stefanie Blockus (S. 40), DDG (S. 53), Dirk Deckbar (Titel, S. 4, 6, 7, 8, 9, 19, 24, 26, 30, 31, 32, 33, 49, 59, 61, Rückseite), Diabetes-Kids, (S. 37), Diabetes Programm Deutschland (S. 36), Fotolia (S. 26), Dr. Antonius Helou (S. 13), IDF (S. 23). Norbert Kersten (S. 48), Büro Karl-Josef Laumann (S. 21), Photodisc (S. 48), Werner Schüring (S. 2), SMS (S. 38), VDBD (S. 54, 55), Dennis Wartenberg (S. 3, 27, 28, 29, 31)

Layout & Satz: Petra Pfänder

Geschäftsstelle

Geschäftsführung und Leiterin Public Relations:Nicole Mattig-Fabian

Leiterin Marketing:Dr. Gaby Allrath

Leiterin Gesundheitspolitik:Dr. Stefanie Gerlach

Teamassistenz:Dr. Elke Slomma

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Zahlen und Fakten Diabetes in Deutschland

ZAHLEN UND FAKTENZAHLEN UND FAKTEN

ZAHLREICHE FOLGEERKRANKUNGEN

40.000Amputationen

2.300neue DialysepatientenDie Anzahl der Erkrankten

stieg von 1998 bis 2011 um

38%

2 MIO. Erkrankte

wissen nicht, dass sie Diabetes

haben

300.000 Menschen in Deutschland leiden an Typ-1-Diabetes

30.000 davon sind Kinder

48 Milliarden €/Jahrfür direkte Kosten für Patienten mit Diabetes und/oder Folgekrankheiten, davon

21 Milliarden €/JahrExzesskosten (Kosten für die Diabetes-Erkrankung selbst)

MEHR ALS

90% der Erkrankten leiden an Typ-2-Diabetes

JEDE STUNDE sterben

3 MENSCHENan Diabetes

2.000Neuerblindete

in Selbsthilfe organisiert sind in Deutschland

NUR 0,6%der Betroffenen

MEHR ALS 6,7 MIO.

Menschen mit Diabetes in Deutschland

pro Jahr

Ein Diabetiker verursachtFAST DOPPELT SO

HOHE KRANKHEITSKOSTEN wie ein Mensch ohne Diabetes

3/4dieser Krankheitskosten entstehen

DURCH FOLGEERKRANKUNGEN

mehr als

99% DER ZEITsind Betroffene mit

ihrer Krankheit allein

Alle

2 MINUTENerkrankt ein Mensch an

DIABETESDiabetes wird im Schnitt

8-10 JAHREzu spät diagnostiziert

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diabetesDE – Deutsche Diabetes-HilfeReinhardtstr. 3110117 BerlinTel.: 030 201 677 – 0Fax: 030 201 677 – 20E-Mail: info@ diabetesde.orgInternet: www. diabetesde.org

www.deutsche-diabetes-hilfe.de

Bank für SozialwirtschaftIBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00 BIC: BFSWDE33BER

Bei der Pressekonferenz zum G7-Gipfel: Kinder symbolisieren die Regierungschefs