Geschäftsbericht 2016 - FrieslandCampina...4 Vorwort des CEO Sehr geehrte Leserinnen und Leser,...

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Geschäftsbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.

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Geschäftsbericht 2016Royal FrieslandCampina N.V.

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Inhalt

4 Vorwort des CEO

6 Kennzahlen

10 Wichtigste Entwicklungen 2016

13 Über die Royal FrieslandCampina

13 Strategie Route2020: nachhaltiges Wachstum

und Wertschöpfung

17 Märkte

18 Marken

21 Bericht des Executive Board

21 Entwicklungen und Ergebnisse

34 Innovation

36 Qualität

37 Auferlegte Maßnahmen vonseiten der Europäischen

Kommission im Rahmen der Fusion Ende 2008

39 Business Groups

49 Gesellschaftliche Verantwortung

55 FrieslandCampina und seine Mitarbeiter

57 Sicherheit

58 Risikomanagement

60 Ausblick

61 Managementerklärung

61 Verantwortlichkeitserklärung

63 Bericht des Aufsichtsrats

70 Corporate Governance

77 Jahresabschluss 2016

80 Konzernabschluss

80 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

81 Konzern-Gesamtergebnisrechnung

82 Konzernbilanz

83 Konzernkapitalflussrechnung

84 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

86 Erläuterungen zum Konzernabschluss

142 Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures

und assoziierte Unternehmen

144 Einzelabschluss

144 Bilanz zum Einzelabschluss

144 Gewinn- und Verlustrechnung zum

Einzelabschluss

145 Erläuterungen zum Einzelabschluss

150 Weitere Informationen

150 Satzungsmäßige Regelung zur

Gewinnverwendung

151 Bestätigungsvermerk des unabhängigen

Abschlussprüfers

160 Übersichten

160 Mehrjahresüberblick

161 Milchpreisübersicht

162 System zur Risikokontrolle

165 Aufsichtsrat

170 Executive Board

172 Corporate Staff

173 Business Groups und Anschriften

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Erläuterung

In diesem Geschäftsbericht werden die Finanzergebnisse und

wichtigsten Entwicklungen der Royal FrieslandCampina N.V.

(nachfolgend FrieslandCampina) des Jahres 2016 präsentiert.

Der Jahresabschluss wurde zum 31. Dezember 2016 erstellt.

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den

International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt,

wie diese in der Europäischen Union anzuwenden sind, und

mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen

Gesetzbuchs (BW), sofern zutreffend.

Der Milchpreis 2016, den die Mitglieder der Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A. für die von ihnen gelieferte

Milch erhalten, wurde auf Basis der FrieslandCampina-

Milchpreissystematik 2014-2016 festgestellt. Alle Beträge

in diesem Abschluss lauten auf Euro, sofern nicht anders

angegeben.

Dieser Geschäftsbericht enthält Mitteilungen über

Zukunftserwartungen. Diese Mitteilungen basieren auf

aktuellen Erwartungen, Schätzungen und Prognosen des

Managements von FrieslandCampina und Informationen, die

derzeit verfügbar sind. Die Erwartungen sind unsicher und

enthalten Risikoelemente, die schwer zu quantifizieren sind.

FrieslandCampina gibt daher auch keine Sicherheit, dass die

Erwartungen erfüllt werden.

Dieser Abschluss ist auch im niederländischen Original sowie

in einer englischen Übersetzung verfügbar. Bei Differenzen

zwischen den Fassungen gilt vorrangig der niederländische Text.

Der Geschäftsbericht der Royal FrieslandCampina N.V. ist

zudem auf der Website www.frieslandcampina.com abrufbar.

Der Geschäftsbericht kann bei der Abteilung Corporate

Communication von FrieslandCampina angefordert werden:

[email protected].

In diesem Geschäftsbericht werden unter anderem

folgende Begriffe verwendet:

Royal FrieslandCampina N.V. („Gesellschaft“ oder

„Unternehmen“ oder „FrieslandCampina“)

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. („Genossenschaft“)

Aufsichtsrat der Gesellschaft („Aufsichtsrat“)

Executive Board der Gesellschaft („Executive Board“)

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FrieslandCampina verarbeitet pro Stunde 1,2 Millionen

Kilo Milch, die auf den Bauernhöfen der Mitglied-

Milchviehhalter erzeugt wird. Sieben Tage pro Woche,

rund um die Uhr. Das sorgt für Dynamik.

Aus der Milch werden wertvolle Lebensmittel

und Ingredienzen hergestellt, die den Bedürfnissen

von Kunden und Verbrauchern auf der ganzen

Welt entsprechen. Das ist faszinierend.

Bessere Ernährung, gute Einkünfte für unsere

Bauern, jetzt und in Zukunft. Das ist der Auftrag.

Inhalt

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Vorwort des CEO

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

2016 war ein geopolitisch turbulentes Jahr, nicht nur

weltweit, sondern auch für die europäische Milchwirtschaft

und für FrieslandCampina. In Nordafrika und im Nahen

Osten nahm unter anderem infolge der niedrigen Ölpreise

die politische und wirtschaftliche Instabilität zu. Anschläge

in verschiedenen Ländern verursachten große Unruhe und

Unsicherheit. Der Protektionismus nimmt zu; viele Länder

versuchen, ihre eigene Industrie vor dem internationalen

Wettbewerb zu schützen. Eine Beeinträchtigung des

Freihandels ist für FrieslandCampina als multinationales

und exportierendes Unternehmen eine unerwünschte

Entwicklung.

Gewinnanstieg

2016 war auch ein Jahr mit zwei Gesichtern. In der

ersten Jahreshälfte war das Milchangebot in der

Europäischen Union (insbesondere in den Niederlanden

und Irland) so groß, dass Basisprodukte vielfach nur

unter den Anschaffungs- und Herstellungskosten

verkauft werden konnten. Ab Mai verzeichnete der

Markt für Molkereiprodukte infolge der abnehmenden

Milchproduktion in einigen europäischen Ländern und der

relativ geringen Vorräte bei Abnehmern einen gewissen

Aufschwung. FrieslandCampina reagierte hierauf durch

rechtzeitige Preiserhöhungen im Käse- und Buttersegment.

Das Volumenwachstum von Wertschöpfungsprodukten

sowie starke Kosteneinsparungen trugen in hohem Maße

zu einem Gewinnanstieg um 5,5 Prozent bei.

Anstieg der Milchmenge

Trotz des Gewinnanstiegs sank der Milchpreis für die

Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina aufgrund der

starken Zunahme der Milchproduktion und des niedrigen

Garantiepreises um 6,9 Prozent auf 32,26 Euro pro 100

Kilo Milch. Vor allem in den ersten Monaten des Jahres

2016 nahm die Milchproduktion schnell zu. Ein Großteil

der gestiegenen Milchmengen wurde zu Basisprodukten

verarbeitet. Durch die vollständige Ausschöpfung der

Produktionskapazität wurde vorübergehend auch

Milch unter dem Garantiepreis auf dem Spotmarkt

verkauft. Aufgrund des niedrigen Garantiepreises und

der fortwährenden Unklarheit über das Inkrafttreten

der Phosphatgesetze in den Niederlanden und die damit

zusammenhängende Festlegung eines Bezugszeitpunkts

produzierten viele Mitglied-Milchviehhalter weiterhin

uneingeschränkt Milch.

Durch das Wachstum der niederländischen Milchviehhaltung

im Jahr 2015 und 2016 wurde die Phosphatobergrenze

überschritten und auch für 2017 droht eine Überschreitung.

Ende 2016 wurde ein Sektorplan vereinbart, der die

Phosphatproduktion im Jahr 2017 stark reduzieren soll.

Dieser Sektorplan ist für Milchviehhalter schmerzhaft, weil

der Abgang von Milchvieh erforderlich ist, was sich negativ

auf den Umfang der Milchproduktion auf dem Bauernhof

auswirken wird. Langfristig ist es jedoch notwendig, die

europäischen Umweltauflagen weiterhin zu erfüllen und

eine nachhaltigere Milchviehhaltung zu entwickeln.

Nourishing by Nature

2016 war auch das Jahr der Einführung der aktualisierten

FrieslandCampina-Strategie Route2020 mit dem Leitfaden

Nourishing by Nature: bessere Ernährung für Verbraucher

der Welt, gute Einkünfte für unsere Bauern, jetzt und

in Zukunft. Nourishing by Nature war im ersten Jahr

deutlich richtungsweisend und passt gut zu den Zielen für

nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals)

der Vereinten Nationen.

Alle Verbraucherprodukte von FrieslandCampina wurden

auf Basis der verschärften FrieslandCampina Global

Nutritional Standards beurteilt. Es wurden bereits

gute Schritte unternommen und noch mehr Produkte

wurden ausgewählt, deren Zucker- und Salzgehalt und

Kalorienzahl reduziert werden sollen. Neu entwickelte

Verbraucherprodukte müssen den Ernährungskriterien

entsprechen. Auf diese Weise kann FrieslandCampina

bessere Produkte anbieten.

Inhalt

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Weitere wichtige Entscheidungen betreffen Maßnahmen,

um wettbewerbsfähig zu bleiben und somit zu den

Einkünften der Mitglied-Milchviehhalter beizutragen. In

vielen Unternehmensbereichen laufen Programme zur

Effizienzerhöhung und zur Kostendämpfung.

Erfolge und Enttäuschungen

2016 war ein ereignisreiches Jahr. Durch die Akquisition

eines Anteils von 51 Prozent an Engro Foods in Pakistan

betritt FrieslandCampina einen großen Markt für

Molkereiprodukte in Zentralasien. Es gab weitere

Investitionen in Sicherheit, Qualität, Kapazität und

Nachhaltigkeit. In Südostasien und China sind wir

durch Fokussierung auf die wichtigsten Produkt-Markt-

Kombinationen gewachsen. Im Nahen Osten gelang uns

trotz schwieriger Marktbedingungen ein weiterer Ausbau

unserer Position. Innovation trug zu Erneuerungen in den

Märkten mit Priorität, Verbesserungen von Herstellungs-

methoden und einer nachhaltigeren Produktion bei.

Es gab 2016 auch weniger positive Aspekte. Die

Ergebnisse in Deutschland und Afrika sind enttäuschend.

Beschlussfassungsverfahren erfordern oft zu viel Zeit

und manche Systeme sind nicht stark genug integriert.

Investitionen in große Projekte verzögern sich oftmals, weil

die Komplexität unterschätzt wird. Es bleibt auch weiterhin

wichtig, dass wir aus unseren Fehlern lernen, sodass wir in

Zukunft Verbesserungen erzielen können.

Nachhaltigkeit in der Kette

Auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit wurden gute Schritte

unternommen, doch noch nicht alle Zielsetzungen

wurden realisiert. Vor allem die Verringerung der

Treibhausgasemissionen erfordert Aufmerksamkeit, wenn

die Zielsetzung klimaneutralen Wachstums realisiert

werden soll. FrieslandCampina hat daher im Jahr 2016 unter

anderem auf dem Gebiet der Monovergärung die Initiative

ergriffen und die Genossenschaft Jumpstart gegründet. Das

Vergären von Gülle trägt zur Senkung des Ausstoßes von

Treibhausgasen bei, unter anderem von Methan.

Prioritäten für 2017

Eine noch bessere Nutzung und Veranschaulichung des

in unseren Milchprodukten enthaltenen Nährstoffgehalts

ist die Basis für die erfolgreiche Verwertung der Milch der

Mitglied-Milchviehhalter. Im Jahr 2017 steht rechtzeitiges

Handeln in Bezug auf die schnellen Veränderungen im Markt

und in der Gesellschaft im Mittelpunkt. Dabei werden wir

klare Entscheidungen treffen müssen, um Beschleunigung

in den wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen zu

erzielen, in denen wir die beste Wertschöpfung für die Milch

bekommen. Den Ausgangspunkt dafür bildet eine weitere

Verbesserung der Bruttogewinnspanne und des Cashflows.

Dank

Im Namen des gesamten Executive Board danke ich

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihr großes

Engagement und ihr Einsatz hat es FrieslandCampina

ermöglicht, gut auf die Dynamik von Markt und Gesellschaft

zu reagieren. Die Qualität jedes einzelnen Glieds in der

Milchverarbeitungskette vom Milchviehhalter bis zum

Verbraucher ist für den Erfolg der gesamten Kette

entscheidend. FrieslandCampina hat mit der Kontrolle

dieser gesamten Kette – vom Gras bis ins Glas – einen

starken Ausgangspunkt.

Roelof Joosten

Chief Executive Officer

Royal FrieslandCampina N.V.

Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017

Vorwort des CEOInhalt

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Kennzahlen

Umsatzerlöse

11,0 Milliarden Euro

Betriebsergebnis

563Millionen Euro

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse

5,1 %

Umsatzerlöse in Millionen Euro

2016 11.001

2015 11.210

2014 11.348

2013 11.281

2012 10.309

Jahresüberschuss in Millionen Euro

2016 362

2015 343

2014 303

2013 157

2012 278

Betriebsergebnis in Millionen Euro

2016 563

2015 576

2014 489

2013 313

2012 487

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse

2016 5,1

2015 5,1

2014 4,3

2013 2,8

2012 4,7

Eigenkapital in % der Bilanzsumme

2016 33,8

2015 33,6

2014 33,7

2013 33,8

2012 31,3

Jahresüberschuss

362Millionen Euro

Eigenkapitalquote

33,8 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Millionen Euro

2016 850

2015 1.019

2014 554

2013 588

2012 842

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

850Millionen Euro

Inhalt

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Kennzahlen

Mitarbeiter

21.927

Leistungspreis Gesellschaft

35,01Euro pro 100 kg Milch

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt)

2016 21.927

2015 22.049

2014 22.168

2013 21.186

2012 20.045

Leistungspreis in Euro pro 100 kg Milch

2016 35,01

2015 37,23

2014 45,05

2013 43,72

2012 38,92

Milchanlieferung der Mitglied-Milchviehhalter

10,8Milliarden kg

Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter

32,26Euro pro 100 kg Milch

Milchanlieferung der Mitglied-Milchviehhalter in Millionen kg

2016 10.774

2015 10.060

2014 9.453

2013 9.261

2012 8.860

Mitglied-Milchviehbetriebe (Jahresende)

2016 13.300

2015 13.542

2014 13.696

2013 13.887

2012 14.132

Milchpreis in Euro pro 100 kg Milch

2016 32,26

2015 34,64

2014 42,70

2013 42,90

2012 36,68

Mitglied-Milchviehbetriebe

13.300

Wertschöpfung in Euro pro 100 kg Milch

2016 3,44

2015 3,53

2014 2,93

2013 3,04

2012 2,37

Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter

3,44Euro pro 100 kg Milch

Inhalt

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Kennzahlen

1 Widerstandsvermögen ist das dem Anteilseigner zuzurechnende Eigenkapital.2 Die Nettoschuld umfasst kurzfristige und langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber der Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A. abzüglich frei verfügbarer Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. 3 Mitglied-Milchviehhalter, die Weidegang nutzen, erhalten über 2016 einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Aus dem Ergebnis

des Unternehmens werden hiervon 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,29 Euro pro 100 Kilo Milch. Zudem wird auf Basis genossenschaftlicher Regelungen auch 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Um dies zu finanzieren, werden bei der gesamten Milch 0,35 Euro pro 100 Kilo Milch abgezogen. Hiervon wird auch der Teilweidegangzuschlag bezahlt.

4 Besondere Milchströme umfassen die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Landliebe-Milch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch und die Differenz zwischen dem Garantiepreis für biologische Milch (47,71 Euro einschließlich einer Verrechnung von 0,04 Euro pro 100 Kilo durch eine zu niedrige Einschätzung 2016) und dem Garantiepreis (28,38 Euro) pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,15 Euro pro 100 Kilo Milch.

5 Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-Maßnahmen 23,8 Millionen Euro ausgeschüttet (0,22 Euro pro 100 Kilo Milch).

in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben 2016 2015 %

Ergebnisse

Umsatzerlöse 11.001 11.210 -1,9

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 11.207 11.210 0,0

Betriebsergebnis 563 576 -2,3

Betriebsergebnis vor Wechselkursauswirkungen 593 576 3,0

Jahresüberschuss 362 343 5,5

Jahresüberschuss vor Wechselkursauswirkungen 373 343 8,7

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 5,1 5,1

Bilanz

Bilanzsumme 9.374 8.421 11,3

Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 3.169 2.832 11,9

Eigenkapital in % der Bilanzsumme 33,8 % 33,6 %

Widerstandsvermögen in % der Bilanzsumme 1 14,0 % 13,2 %

Nettoschuld 2 1.225 1.108 10,6

Cashflow

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1.019 -16,6

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -955 -705 -35,5

Investitionen 518 564 -8,2

Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter in Euro pro 100 kg Milch (zzgl. MwSt., bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose)

Garantiepreis 28,38 30,68 -7,5

Leistungszuschlag 2,19 2,25 -2,7

Weidegangzuschlag 3 0,29 0,29

Besondere Milchströme 4 0,15 0,14 7,1

Barpreis 31,01 33,36 -7,0

Rücklage Mitgliederobligationen 1,25 1,28 -2,3

Milchpreis 32,26 34,64 -6,9

Zusätzliche Ausschüttungen 5 0,22 n. zutr.

Zinsen für Mitgliederobligationen 0,41 0,42 -2,4

Gewinnrücklage 2,12 2,17 -2,3

Leistungspreis 35,01 37,23 -6,0

Sonstige Angaben

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 21.927 22.049 -0,6

Unfälle mit Arbeitsausfall (pro 200.000 Arbeitsstunden) 0,12 0,24

Anzahl der Mitglied-Milchviehbetriebe am Jahresende 13.300 13.542 -1,8

Anzahl der Mitglieder am Jahresende 18.906 19.006 -0,5

Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) 11.231 11.066 1,5

Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 10.774 10.060 7,1

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Kennzahlen

Umsatzerlöse nach Business Groupsin Millionen Euro

in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben2016 2015 %

Consumer Products Europe, Middle East & Africa

Umsatzerlöse 3.345 3.681 -9,1

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 3.491 3.681 -5,2

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) -0,4

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) -1,0

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 7.313 7.604 -3,8

Consumer Products Asia

Umsatzerlöse 2.321 2.328 -0,3

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 2.355 2.328 1,2

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) 5,9

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 2,7

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 6.190 6.324 -2,1

Consumer Products China

Umsatzerlöse 565 445 27,0

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 588 445 32,1

Preisauswirkung auf den Umsatz ▲

Volumenentwicklung (in Prozent) 37,0

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 24,3

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 1.101 893 23,3

Cheese, Butter & Milkpowder

Umsatzerlöse 2.649 2.568 3,2

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) 7,7

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 5,0

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 2.720 2.751 -1,1

Ingredients

Umsatzerlöse 1.667 1.721 -3,1

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) 5,4

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 4,1

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 3.094 3.099 -0,2

11.001

11.001

Consumer Products Europe, Middle East & Africa

Consumer Products Asia

Consumer Products China

Cheese, Butter & Milkpowder

Ingredients

Sonstige

Umsatzerlöse nach Absatzmarktin Millionen Euro

379 3,4 %

454 4,1 %

Niederlande

Deutschland

Restliches Europa

Asien und Ozeanien

Afrika und Mittlerer Osten

Nord- und Südamerika

3.34530,4 %

1.66715,2 %

2.32121,1 % 565

5,1 %

2.64924,1 %

1.0529,6 %

2.52122,9 %

3.52332,0 %

2.47322,5 %

1.0539,6 %

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Wichtigste Entwicklungen 2016

Weiteres Volumenwachstum und Ergebnisverbesserung in Südost-Asien und China

Leichter Anstieg der Volumen in Europa, aber Gewinnspannen unter Druck

Volumen und Ergebnis in Afrika durch wirtschaftliche und politische Entwicklungen und negative Wechselkurs-auswirkungen stark unter Druck

Verbesserung der Ertragspreise und des Ergebnisses von Basisprodukten (Käse, Butter und Milchpulver) in zweiter Jahreshälfte 2016

Umsatzerlöse sinken infolge ungünstiger Wechselkursauswirkungen und niedrigerer Verkaufspreise um 1,9 Prozent auf 11,0 Millionen Euro. Die -2,7 Prozent niedrigeren Verkaufspreise werden durch eine positive Auswirkung beim Volumen-Mix von 2,8 Prozent ausgeglichen.

Betriebsergebnis sinkt um 2,3 Prozent auf 563 Millionen Euro vorwiegend aufgrund von Wechselkursauswirkungen; bereinigt um Wechselkursauswirkungen beläuft sich das Betriebsergebnis auf 593 Millionen Euro

Jahresüberschuss steigt um 5,5 Prozent auf 362 Millionen Euro; bereinigt um Wechselkursauswirkungen beläuft sich der Jahresüberschuss auf 373 Millionen Euro

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sinkt auf 850 Millionen Euro (2015: 1.019 Millionen Euro) infolge einer Zunahme des Betriebskapitals

Volumenzuwachs, Umsatzrückgang

Gewinnanstieg

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Wichtigste Entwicklungen 2016

Milchproduktion der Mitglied-Milchviehhalter steigt um 7,1 Prozent auf 10.774 Millionen Kilo Milch (2015: 10.060 Millionen Kilo)

Garantiepreis sinkt um 7,5 Prozent auf 28,38 Euro (2015: 30,68 Euro)

Wertschöpfung sinkt um 2,5 Prozent auf 3,44 Euro (Leistungszuschlag 2,19 Euro und Rücklage Mitgliederobligationen 1,25 Euro) (2015: 3,53 Euro) aufgrund der stärkeren Zunahme der Milchmenge als der des Jahresüberschusses (Verwässerungseffekt). Bei gleich bleibender Milchmenge 2015: Wertschöpfung 3,69 Euro pro 100 Kilo

Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter sinkt um 6,9 Prozent auf 32,26 Euro (2015: 34,64 Euro)

Wachstum um 2,8 Prozent bei Wertschöpfungs produkten, insbesondere bei Kindernahrung, Milchgetränken und Käse

Das „Erweitern der führenden Positionen auf Wachstumsmärkten“: erfolgreich in Südost-Asien, China sowie bei den Ingredienzien, bleibt in Afrika dagegen zurück

Der „Schutz des Volumens auf Heimatmärkten“: konstantes Volumen, wobei jedoch die Spannen unter Druck stehen, durch erfolgreiche Geschäftstätigkeit mit Käse, Debic, Campina-Joghurt und -Quark, Mona und Landliebe

Die „Entwicklung zukünftiger Märkte“: Beteiligung von 51 Prozent an Engro Foods in Pakistan und Aufnahme des Verkaufs von Foodservice-Produkten in China

Investitionen: 518 Millionen Euro (2015: 564 Millionen Euro) in Kapazität, Erneuerung, Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit

Einführung von Effizienzprogrammen an Büro- und Produktionsstandorten verläuft planmäßig

pro 100 Kilo Milch, zuzüglich MwSt., bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose

Milchanlieferung steigt, Milchpreis und Wertschöpfung sinken

Gute Schritte zur Realisierung der Strategie Route2020

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Strategie Route2020: nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung

Über die Royal FrieslandCampina

Die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte

liegt darin, die wachsende Weltbevölkerung

mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.

Durch das Angebot verlässlicher, relevanter

und nährstoffreicher Molkereiprodukte

leistet FrieslandCampina einen Beitrag

zur Sicherstellung der Lebensmittel- und

Nährstoffsicherheit. Der Purpose von

FrieslandCampina – Nourishing by Nature –

steht für bessere Ernährung für Verbraucher

der Welt, gute Einkünfte für unsere Bauern,

jetzt und in Zukunft.

Purpose nourishing by nature

Bessere Ernährung

Die Weltbevölkerung wird voraussichtlich von 7,4 Milliarden

Menschen im Jahr 2015 auf 8,5 Milliarden im Jahr 2030

und auf über 9,7 Milliarden im Jahr 2050 ansteigen.

Dadurch und durch den zunehmenden Wohlstand nimmt die

Nachfrage nach Lebensmitteln zu. FrieslandCampina kann

mit seinen Milchprodukten einen Beitrag zur Ernährung der

Weltbevölkerung leisten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf

der weiteren Verbesserung der Rezepturen der Produkte

und darauf, dass Milchprodukte erschwinglich bleiben,

sodass sie weiterhin für alle Einkommensgruppen relevant

sind. Dies passt zum Ziel für nachhaltige Entwicklung der

Vereinten Nationen: „Bessere Ernährung und nachhaltige

Landwirtschaft“ (Ziel 2).

Gute Einkünfte für unsere Bauern

Die Zielsetzung von FrieslandCampina lautet, die beste

Wertschöpfung für die Milch zu erzielen, um auf diese

Weise maximal zu den Einkünften und der Kontinuität

mehrerer Generationen von Milchviehhaltern beizutragen.

FrieslandCampina strebt an, einen der höchsten

Milchpreise in Nordwesteuropa zu bezahlen. So bleibt

FrieslandCampina ein attraktives Unternehmen für die

Mitglied-Milchviehhalter. FrieslandCampina bietet lokalen

Milchviehhaltern in einigen asiatischen, afrikanischen und

osteuropäischen Ländern Unterstützung beim Verbessern

der Betriebsführung und der Qualität der Milch. Dies passt

zum Ziel für nachhaltige Entwicklung „Wirtschaftswachstum

und menschenwürdige Arbeit“ (Ziel 8).

Bessere Ernährung, gute Einkünfte für unsere Bauern, jetzt und in Zukunft

Inhalt

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Über die Royal FrieslandCampina

Bestreben

FrieslandCampina hat folgendes langfristiges Bestreben

formuliert:

• bis 2020 Realisieren eines jährlichen Volumenwachstums

um etwa 5 % in den gewählten wichtigsten Produkt-

Markt-Kombinationen

• effizientes Verarbeiten und Verwerten von etwa

10 Milliarden Kilo Milch von Mitglied-Milchviehhaltern

• Wachstum auf Umsatz von 15 Milliarden Euro

im Jahr 2020

• kurzfristig und auch in 20 Jahren finanziell gesund und

in Harmonie mit der Natur und der Gesellschaft sein, um

auch für die nächsten Generationen von Milchviehhaltern

Wertschöpfung zu erzeugen

Jetzt und in Zukunft

FrieslandCampina richtet sich auf künftige Generationen.

FrieslandCampina investiert daher in nachhaltiges

langfristiges Wachstum und die finanzielle Gesundheit

des Unternehmens und der Genossenschaft. Angestrebt

wird, klimaneutral zu wachsen und geringere Mengen

knapper natürlicher Ressourcen wie Wasser, Rohstoffe und

fossile Brennstoffe zu benutzen. Dies passt zu den Zielen

für nachhaltige Entwicklung „Nachhaltiger Konsum und

Produktion“ (Ziel 12) und „Klimaschutz“ (Ziel 13).

Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung

Die Vereinten Nationen haben Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development

Goals) aufgestellt. Dies sind 17 ehrgeizige Ziele, die sich auf Themen beziehen wie nachhaltige

Konsum- und Produktionsmuster, Klima, nachhaltige Städte und Gemeinden, Gesundheit

und Wohlergehen sowie das Beenden von Armut und Hunger. Diese Entwicklungen

wurden von 193 Ländern unterschrieben und bieten Regierungen und der Wirtschaft einen

Fahrplan für eine ehrlichere und nachhaltigere Zukunft. Die FrieslandCampina-Strategie

Route2020 und die Nachhaltigkeitsstrategie Nourishing by Nature sind im Einklang mit den

Nachhaltigkeitszielsetzungen der Vereinten Nationen. Die für FrieslandCampina relevantesten

Ziele für nachhaltige Entwicklung werden bei der Beschreibung der strategischen

Ausgangspunkte aufgeführt.

Inhalt

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Über die Royal FrieslandCampina

Beste Wertschöpfung für die Milch erzielen

FrieslandCampina strebt an, den Ertrag der gelieferten

Milch zu erhöhen, indem sich das Unternehmen auf

Kombinationen aus Primär- und Nebenprodukten

konzentriert, die die beste Wertschöpfung erzielen. Dies

erfordert in den nächsten Jahren mehr Anstrengungen in

Bezug auf die Verbesserung des Ergebnisses für die am

wenigsten gewinnbringenden Milliarden Kilo Milch.

Will FrieslandCampina für Abnehmer und Verbraucher

attraktiv bleiben, so muss das Unternehmen qualitativ

hochwertige, sichere und nachhaltige Produkte anbieten.

Daher müssen die Produktion und die Verarbeitung der

Erzeugermilch auch weiterhin die Anforderungen des

Marktes und der Gesellschaft auf dem Gebiet von Qualität,

Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transparenz erfüllen.

Erweitern der führenden Positionen auf Wachstumsmärkten

Schutz des Volumens auf Heimatmärkten

Einsetzen des niederländischen Milcherbes und der einzigartigen Milchkette auf nachhaltige Weise

Nutzen der einzigartigen Milchkette: vom Gras bis ins Glas

FrieslandCampina hat in seiner 140-jährigen Geschichte

starke Markt- und Markenpositionen aufgebaut. An der

Basis stehen erkennbare Marken und unterscheidende

Qualität. Die Nutzung der einzigartigen niederländischen

Milchverarbeitungskette ist wichtig, um Kunden und

Verbraucher weiterhin an die Marken und Produkte von

FrieslandCampina zu binden. Frisian Flag, Dutch Lady, Peak,

Campina, Chocomel und Frico sind Beispiele für Marken,

die es schon seit Generationen gibt. FrieslandCampina will

die Nachfrage der Verbraucher nach niederländischen

Milchprodukten weltweit erhöhen, unter anderem durch

das Konzept Vom Gras bis ins Glas und durch noch mehr

Investitionen in die Anziehungskraft niederländischer

Milchprodukte, unter anderem dadurch, dass die Kuh in der

niederländischen Landschaft weiterhin sichtbar ist.

Inhalt

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Über die Royal FrieslandCampina

Konzentration auf diejenigen Märkte, die größtes Wachstum, höchsten Gewinn und Verarbeitung der meisten Mitgliedermilch ermöglichen

In der Strategie Route2020 wurden Entscheidungen

getroffen, um Kapital, Produktionsmittel und

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so einzusetzen, dass

langfristig und auf nachhaltige Weise Wertschöpfung für die

Mitglied-Milchviehhalter und für die Gesellschaft erzielt wird.

FrieslandCampina ist auf vielen Märkten mit einer breiten

Produktpalette aktiv. Jede Marktsituation ist anders

und FrieslandCampina wird sich auf eine begrenzte Zahl

spezifischer Produkt-Markt-Kombinationen ausrichten. Für

deren Auswahl waren folgende Faktoren entscheidend:

• Marktwachstum: Wachstum des Marktes in Kombination

mit der Möglichkeit für FrieslandCampina, auf diesem

Markt zu wachsen

• Rentabilität: die Möglichkeit, in der Produkt-Markt-

Kombination Gewinn zu erzielen

• Verwertung der Mitgliedermilch: das Ausmaß, in dem das

Produkt zum Absorbieren von Mitgliedermilch beiträgt,

wobei auch noch Gewinn erzielt wird

Auf Basis der obigen Kriterien wurden drei Gruppen von

Produkt-Markt-Kombinationen ausgewählt, auf die sich

FrieslandCampina konzentriert:

• Erweitern der führenden Positionen auf

Wachstumsmärkten

• Schutz der Milchmenge auf den Heimatmärkten

• Entwickeln künftiger Märkte

Sehr engagierte, fähige Menschen, die effektiv zusammenarbeiten

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FrieslandCampina

sind sehr engagiert und motiviert. Sie sind die Basis des

Erfolgs von FrieslandCampina. Weltweit besteht guter

gegenseitiger Kontakt. Der ständigen Verbesserung von

Fertigkeiten und Arbeitsweisen gilt große Aufmerksamkeit.

Die Strategie richtet sich vor allem auf die Optimierung

der Verkaufsprozesse, um auf dem Markt zu gewinnen,

der Effizienz der Prozesse und der Arbeitsweise. Für

die erfolgreiche Einführung der aktualisierten Strategie

Route2020 sind mehrere Schwerpunkte von Bedeutung:

• Verbessern der Kompetenzen, um auf dem Markt zu

gewinnen, unter anderem durch Innovation, Leistungen

im Marketingbereich und stärkere Digitalisierung

• Kostendämpfung, um in Wachstum investieren zu

können, beispielsweise durch mehr Effizienz an den

Produktionsstandorten und in den Büro-Organisationen

• AAA (Alignment, Accountability und Action): dafür sorgen,

dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem AAA-

Prinzip zufolge denken und handeln, bei dem proaktiver

Meinungsaustausch, klare Zuständigkeiten und schnelle

und ergebnisorientierte Aktion im Vordergrund stehen

• ständige Verbesserung der Qualität der Produkte und der

Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

• gute Geschäftspraktiken im Einklang mit dem

Verhaltenskodex Compass, mit den Prinzipien Integrität,

Respekt und Transparenz als Ausgangspunkt

Entwickeln neuer Produkt-Markt-Kombinationen Sehr engagierte, fähige Menschen, die effektiv zusammenarbeiten

Inhalt

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Über die Royal FrieslandCampina

Märkte

* In Millionen Euro

Europa Asien und Ozeanien

6.046 Umsatz*

12.922 Beschäftigte

66 Standorte

3.523 Umsatz*

7.786 Beschäftigte

36 Standorte

Nord- und SüdamerikaAfrika und Naher Osten

379 Umsatz*

169 Beschäftigte

6 Standorte

1.053 Umsatz*

1.050 Beschäftigte

6 Standorte

Niederlande

Deutschland

Belgien

Griechenland

Ungarn

Rumänien

Indonesien

Malaysia

Singapur

Thailand

Myanmar

Vietnam

Philippinen

China

Hongkong

Pakistan

Indien

Japan

Neuseeland

Russland

Frankreich

Spanien

Italien

Österreich

Großbritannien

Vereinigte Staaten

Brasilien

Nigeria

Ghana

Elfenbeinküste

Vereinigte Arabische Emirate

Saudi-Arabien

Ägypten

Inhalt

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225252_frico_gd

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18

Über die Royal FrieslandCampina

Marken

Verbraucher

Inhalt

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Über die Royal FrieslandCampina

IngredienzenFoodservice Die 10 führenden Verbrauchermarken

nach Umsatz in Euro

1 Friso weltweit

2 Frisian Flag Indonesien

3 Dutch Lady Vietnam, Malaysia, Myanmar, Singapur, China

4 Peak Nigeria

5 Alaska Philippinen

6 Campina Niederlande, Belgien

7 Rainbow Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate

8 Foremost Thailand

9 Debic Foodservice in Europa

10 Frico weltweit

Die 5 führenden Industrieprodukte

nach Umsatz in Euro

1 DMV Excellion (Kaseinat)

2 Kievit Vana Blanca (Kaffeeweißer)

3 Domo Vivinal GOS (Galacto-Oligosaccharide)

4 DFE Pharmatose (Pharmalaktose)

5 Kievit Vana Grasa (Fettpulver)

Inhalt

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Inhalt

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Der Jahresüberschuss der Royal FrieslandCampina N.V.

stieg im Jahr 2016 um 5,5 Prozent auf 362 Millionen

Euro (2015: 343 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis

sank um 2,3 Prozent auf 563 Millionen Euro (2015:

576 Millionen Euro). Nach Bereinigung um die

negativen Wechselkursauswirkungen in Höhe von

30 Millionen Euro beläuft sich das Betriebsergebnis

auf 593 Millionen Euro. Durch den Verkauf von mehr

Wertschöpfungsprodukten vor allem in Asien und durch

niedrigere Einkaufskosten blieb die Gewinnspanne

stabil. Das Milchvolumen der Mitglied-Milchviehhalter

stieg um 7,1 Prozent auf 10,8 Milliarden Kilo. Trotz des

Volumenwachstums sanken die Umsatzerlöse infolge

negativer Wechselkursauswirkungen um 1,9  Prozent

auf 11,0  Milliarden Euro (2015: 11,2 Milliarden Euro).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

sank aufgrund eines höheren Werts der Vorräte am

31.  Dezember 2016 auf 850 Millionen Euro (2015:

1.019 Millionen Euro).

Der Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter

sank um 6,9 Prozent auf 32,26 Euro pro

100  kg Milch (2015: 34,64 Euro) aufgrund des

niedrigeren Garantiepreises für Erzeugermilch. Die

Wertschöpfung (Leistungszuschlag und Rücklage

Mitgliederobligationen) stieg um 15 Millionen Euro

auf 371 Millionen Euro. Pro 100 Kilo Milch sank die

Wertschöpfung aufgrund der stärkeren Zunahme

der Milchmenge als der des Jahresüberschusses

um 2,5 Prozent auf 3,44 Euro (2015: 3,53 Euro)

(Verwässerungseffekt).

Rückgang der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse sanken infolge negativer Wechsel-

kurs auswirkungen um 1,9 Prozent auf 11,0 Milliarden

Euro. Die Verkaufspreise sanken um 2,7 Prozent. Die

Verkäufe (Volumen) von Wertschöpfungsprodukten,

wie Kindernahrung und Milchgetränke, stiegen um

2,8 Prozent. Das Volumen der Basis-Milchprodukte stieg

durch die Zunahme der Milchproduktion der Mitglied-

Milchviehhalter, die vor allem für die Produktion von mehr

Butter und Milchpulver verwendet wurde, um 2,7 Prozent.

Die Verkäufe von Friso-Kindernahrung stiegen auf allen

Märkten, insbesondere in China. Auch das Volumen in der

Kategorie Milchgetränke stieg in Südostasien und im Nahen

Osten. In Afrika nahm das Volumen bei Milchgetränken ab.

Das Volumen bei Käse mit Wertschöpfung nahm zu, doch

der Umsatz war aufgrund der niedrigeren Verkaufspreise

rückläufig. Das Volumen an Basisprodukten stieg aufgrund

des größeren Milchangebots der Mitglied-Milchviehhalter.

Im Jahr 2016 wurden 1,5 Kilo Erzeugermilch direkt

weiterverkauft. Über die Dutch Milk Foundation wurde

weniger Milch verkauft, doch auf dem Spotmarkt wurde

mehr Milch abgesetzt als im vorigen Geschäftsjahr.

Bericht des Executive Board

Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse 11.001 11.210 -1,9

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 11.207 11.210 0,0

Betriebsergebnis 563 576 -2,3

Betriebsergebnis vor Wechselkursauswirkungen 593 576 3,0

Jahresüberschuss 362 343 5,5

Jahresüberschuss vor Wechselkursauswirkungen 373 343 8,7

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 5,1 5,1

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1.019 -16,6

Wertschöpfung pro 100 kg Milch 3,44 3,53 -2,5

Milchpreis in Euro pro 100 kg Milch 32,26 34,64 -6,9

Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 10.774 10.060 7,1

Höherer Jahresüberschuss bei niedrigerem Umsatz in turbulentem Jahr

Entwicklungen und Ergebnisse

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Betriebsergebnis leicht rückläufig

Das Betriebsergebnis sank 2016 um 2,3 Prozent

auf 563 Millionen Euro (2015: 576 Millionen Euro).

Wechselkursauswirkungen hatten einen negativen Effekt

von 30 Millionen Euro auf das Betriebsergebnis.

Die Bruttogewinnspanne sank um 3,7 Prozent auf

1.926 Millionen Euro (2015: 2.000 Millionen Euro). Ohne

Wechselkursauswirkungen war die Bruttogewinnspanne im

Vergleich zu 2015 konstant. Das Verkaufsvolumen stieg bei

niedrigeren Verkaufspreisen und niedrigeren Anschaffungs-

und Herstellungskosten, wodurch die Gewinnspannen

im Vergleich zu 2015 stabil blieben. Die Umsatzkosten

sanken um 1,5 Prozent auf 9.075 Millionen Euro. Dies ist

vor allem die Folge des niedrigeren Garantiepreises für

Erzeugermilch, kostendämpfender Maßnahmen in allen

Business Groups und verbesserter Einkaufskonditionen für

übrige Rohstoffe und Verpackungsmaterial.

Die Vergütung der Mitglied-Milchviehhalter für die Milch

stieg im Jahr 2016 um 0,9 Prozent auf 3.544 Millionen

Euro (2015: 3.514 Millionen Euro). Die Zunahme ist die

Folge des Anstiegs der Milchanlieferung um 7,1 Prozent auf

10.774 Millionen Kilo Milch. Im Jahr 2016 wurden im Rahmen

der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-Maßnahmen

23,8 Millionen Euro ausgeschüttet (0,22 Euro pro 100 Kilo

Milch). Dies ging zu Lasten des Betriebsergebnisses.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich bei den Business

Groups Consumer Products Asia, Consumer Products China

und Cheese, Butter & Milkpowder. Bei Consumer Products

Europe, Middle East & Africa und in geringerem Maße bei

Ingredients sank das Betriebsergebnis im Vergleich zu 2015.

FrieslandCampina investierte 540 Millionen Euro in

Anzeigen und Werbung (2015: 536 Millionen Euro), um

seine Marktpositionen zu verbessern. Der Anstieg der

Veräußerungs- und allgemeinen Verwaltungskosten wurde

Milchpreissystematik und Gewinnverteilung

2014-2016

Der Milchpreis, den FrieslandCampina den Mitglied-

Milchviehhaltern auf Jahresbasis bezahlt, besteht

aus dem Garantiepreis, dem Weidegangzuschlag,

dem Zuschlag für besondere Milchströme, dem

Leistungszuschlag (zusammengefasst der Barpreis) und

der Ausgabe von Mitgliederobligationen. Die Milch wird

auf Grundlage des Wertes der gelieferten Kilogramm

Eiweiß, Fett und Laktose im Verhältnis 10:5:1 vergütet. Der

FrieslandCampina-Leistungspreis umfasst den Milchpreis

und darüber hinaus den Zins für Mitgliederobligationen

und Mitgliederzertifikate sowie die Einstellung in die

Gewinnrücklage der Gesellschaft.

Die Höhe der Gewinnrücklage und des Leistungszuschlags

hängt vom Gewinn von FrieslandCampina ab. Für die

Jahre 2014 bis 2016 werden vom Gewinn auf Basis des

Garantiepreises und nach Abzug der Zinsvergütung

für Mitgliederobligationen und Mitgliederzertifikate

und des den Minderheitsanteilen zuzurechnenden

Gewinns 45 Prozent in das Eigenkapital der Gesellschaft

eingestellt. Vom Gewinn können 35 Prozent an die

Mitglied-Milchviehhalter als Leistungszuschlag

ausbezahlt werden und 20 Prozent werden in Form

von Mitgliederobligationen-fest an die Mitglied-

Milchviehhalter ausgeschüttet. Die Ausgabe von

Mitgliederobligationen-fest wird auf Grundlage des

Wertes der im Geschäftsjahr gelieferten Milch berechnet.

Im September eines jeden Jahres kann eine vorläufige

Ausschüttung auf Grundlage der Unternehmens-

ergebnisse des ersten Halbjahres und der gelieferten

Milchmenge ausbezahlt werden. Die vorläufige

Ausschüttung beläuft sich auf 75 Prozent des Leistungs-

zuschlags für das erste Halbjahr. Die endgültige Jahres-

abrechnung erfolgt im April des darauf folgenden Jahres,

auf Basis der Jahresergebnisse des Unternehmens und

der Gesamtmenge der gelieferten Milch.

Änderungen der Milchpreissystematik und

Gewinnverteilung 2017-2019

Vom Gewinn der Royal FrieslandCampina N.V. in den

Jahren 2017-2019 werden auf Basis des Garantie-

preises und nach Abzug der Zinsvergütung für

Mitglieder obligationen und des den Minderheitsanteilen

zuzurechnenden Gewinns 55 Prozent in das Eigenkapital

der Gesellschaft eingestellt. Vom Gewinn können

35 Prozent an die Mitglied-Milchviehhalter als

Leistungszuschlag ausbezahlt werden und 10 Prozent

werden in Form von Mitgliederobligationen an die

Mitglied-Milchviehhalter ausgeschüttet. Die Ausgabe von

Mitgliederobligationen wird auf Grundlage des Wertes der

im Geschäftsjahr gelieferten Milch berechnet.

Inhalt

Page 24: Geschäftsbericht 2016 - FrieslandCampina...4 Vorwort des CEO Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 2016 war ein geopolitisch turbulentes Jahr, nicht nur weltweit, sondern auch für die

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durch Akquisitionen und Wachstum in Asien verursacht.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen gab es 2016 einen

einmaligen Ertrag in Höhe von 13,5 Millionen Euro durch

den Verkauf des ehemaligen Coberco-Geländes in Arnheim

(Niederlande) an BPD Ontwikkeling für 16,1 Millionen

Euro. Im Jahr 2015 hatte es noch Restrukturierungs-

aufwendungen in Höhe von 50 Milliarden Euro gegeben.

Höherer Jahresüberschuss

Der Jahresüberschuss über 2016 stieg um 5,5 Prozent

auf 362 Millionen Euro (2015: 343 Millionen Euro). Die

Zunahme des Jahresüberschusses ist die Folge von mehr

Verkäufen von Wertschöpfungsprodukten vor allem

in Asien, Aufschwung der Verkaufspreise von Basis-

Molkereiprodukten im zweiten Halbjahr, niedrigeren

Einkaufskosten und einer niedrigeren Steuerlast.

Die Netto-Finanzierungsaufwendungen sanken

um 2 Millionen Euro auf 41 Millionen. Die Netto-

Zinsaufwendungen betrugen 28 Millionen Euro (2015:

43 Millionen Euro).

Das Ergebnis aus Joint Ventures und assoziierten

Unternehmen stieg 2016 um 15 Millionen Euro auf

20 Millionen Euro.

Der Steueraufwand betrug 180 Millionen Euro (2015: 205

Millionen Euro). Der Rückgang ist die Folge einer niedrigeren

effektiven Steuerbelastung in Höhe von 33 Prozent (2015:

37 Prozent) durch eine im Vergleich zum Vorjahr niedrigere

Zuführung zu den Rücklagen.

Gewinnverwendung

Vom Gewinn 2016 in Höhe von 362 Millionen Euro werden

80 Millionen Euro den Minderheitsanteilen zugerechnet

(2015: 73 Millionen Euro). Das Executive Board schlägt

vor, 229 Millionen Euro in die Gewinnrücklage einzustellen

(2015: 218 Millionen Euro). Der verbleibende Gewinn

wird wie folgt verwendet: 44 Millionen Euro werden als

Zinsvergütung für Inhaber von Mitgliederobligationen

reserviert (2015: 42 Millionen Euro) und 9 Millionen

Euro werden als Zinsvergütung für das Darlehen der

Genossenschaft an das Unternehmen reserviert (2015:

10 Millionen Euro).

Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter verzeichnet

durch Zunahme der Milchmenge leichten Rückgang

Für das Jahr 2016 wurden zusätzlich zum Garantiepreis

insgesamt 371 Millionen Euro an Mitglied-Milchviehhalter

ausgeschüttet (2015: 355 Millionen Euro), der höchste

Betrag seit der Fusion Ende 2008. Davon entsprechen

Bericht des Executive Board

Milchpreis und Leistungspreis in Euro pro 100 kg Milch, bei 600.000 kg Milch pro Jahr (zzgl. MwSt., bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose)

2016 2015

Einstellung indie Gewinnrücklage

2,12 2,17

Zins für Mitgliederobligationen

und -zertifikate0,41 0,42

Zusätzliche Ausschüttungen

0,22 n. zutr.

Reservierung auf NamenMitgliederobligationen-fest

1,25 1,28 Wertschöpfung2016 2015

Leistungspreis

3,44 3,53Leistungszuschlag 2,19 2,25

2016 2015

35,01 37,23Milchpreis

Weidegangzuschlag 0,29 0,292016 2015

Barpreis

32,26 34,642016 2015

31,01 33,36Zuschlag für besondere Milchströme

0,15 0,14

Garantiepreis 28,38 30,68

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Im September 2016 wurde eine vorläufige Ausschüttung

an die Mitglied-Milchviehhalter in Höhe von 1,17 Euro pro

100 Kilo Milch ausbezahlt. Dies war 75 Prozent höher als

der Pro-Forma-Leistungszuschlag über das erste Halbjahr

(0,595 Euro pro 100 Kilo Milch über das ganze Jahr). Die

endgültige Jahresabrechnung erfolgt im April 2017 auf

Basis der Jahresergebnisse von FrieslandCampina und der

von dem jeweiligen Milchviehhalter im Jahr 2016 gelieferten

Milchmenge. Der Leistungszuschlag für das Gesamtjahr

2016 beläuft sich auf 2,19 Euro, die Mitglied-Milchviehhalter

erhalten also vom Leistungszuschlag im April 2017 noch

1,595 Euro pro 100 Kilo Milch.

Insgesamt stiegen die Zinsen für Mitgliederobligationen

von 42 Millionen Euro auf 44 Millionen Euro infolge

des Anstiegs der Anzahl an Mitgliederobligationen. Der

Zinssatz über den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Mai

2016 betrug 3,210 Prozent, der Zinssatz über den

Zeitraum vom 1. Juni bis 30. November 2016 betrug

3,099 Prozent und der Zinssatz im Monat Dezember

betrug 3,031 Prozent (der Zinssatz für den sechsmonatigen

Euribor betrug für Dezember 2016 -0,219 Prozent). Pro

100 Kilo Mitgliedermilch beläuft sich die durchschnittliche

Zinsausschüttung auf 0,41 Euro (2015: 0,42 Euro).

236 Millionen Euro dem Leistungszuschlag (2,19 Euro

pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt.). Die Ausgabe von

Mitgliederobligationen 2016 entspricht 135 Millionen

Euro (1,25 Euro pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt.). Insgesamt

belaufen sich der Leistungszuschlag und die Ausgabe von

Mitgliederobligationen pro 100 Kilo Milch auf 3,44 Euro

(2015: 3,53 Euro), ein Rückgang von 2,5 Prozent.

Der Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter über

2016 beträgt 32,26 Euro pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt.

Gegenüber 2015 (34,64 Euro) ist dies ein Rückgang um

6,9 Prozent.

Der Garantiepreis für 2016 belief sich auf 28,38 Euro pro

100 Kilo Milch, ein Rückgang um 7,5 Prozent im Vergleich

zu 2015 (30,68 Euro). Der Rückgang des Garantiepreises

ist auf niedrigere Milchpreise der Referenzunternehmen

zurückzuführen. Die Vergütung für besondere Milchströme

(Landliebe, biologische Milch) beläuft sich auf 0,15 Euro pro

100 Kilo Milch und der Weidegangzuschlag auf 0,29 Euro

pro 100 Kilo Milch.

Der Leistungszuschlag belief sich auf 2,19 Euro pro

100 Kilo Milch (2015: 2,25 Euro). Der Rückgang ist

die Folge der stärkeren Zunahme der Milchmenge im

Vergleich zum Jahresüberschuss. Die Ausschüttung von

Mitgliederobligationen für 2016 beläuft sich auf 1,25 Euro

pro 100 Kilo Milch (2015: 1,28 Euro).

Der Leistungspreis spiegelt die Gesamtleistung des

Unternehmens wider. Der FrieslandCampina-Leistungspreis

für 2016 beläuft sich auf 35,01 Euro pro 100 Kilo Milch

exklusive MwSt. (2015: 37,23 Euro), ein Rückgang von

6,0 Prozent gegenüber 2015, vor allem aufgrund des

niedrigeren Garantiepreises. Im Leistungspreis wird die

zusätzliche Ausschüttung von 0,22 Euro pro 100 Kilo Milch

im Rahmen der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-

Maßnahmen erfasst. Die Gewinnrücklage beläuft sich 2016

auf 2,12 Euro, gegenüber 2,17 Euro 2015.

Der biologische Milchpreis für 2016 beläuft sich auf

51,65 Euro zzgl. MwSt. pro 100 Kilo Milch (2015: 51,80 Euro).

Der Garantiepreis für biologische Milch beträgt 47,71 Euro

pro 100 Kilo Milch (2015: 47,77 Euro). Der Leistungszuschlag

und die Ausgabe von Mitgliederobligationen sind mit denen

der normalen Milch identisch. Der Preis für biologische

Milch wird durch Angebot und Nachfrage bei biologischer

Milch auf dem westeuropäischen Markt bestimmt.

Weidekäse immer beliebter

Die Zahl der aus Weidemilch hergestellten

Milchprodukte steigt. 2016 wurde Campina-Käse

eingeführt, eine Serie von Gouda-Käse aus Weidemilch,

von jung bis extra gereift in Scheiben und im Stück.

Milner-Käse und Nordholländischer Gouda mit dem

roten Siegel waren bereits Weidemilchkäse. Einige

Supermarktketten nehmen in diesem Jahr für ihre

Hausmarken auch Weidekäse von FrieslandCampina ab.

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Niederländischer Milchviehhalter promotet

Friso in China

Der niederländische Milchviehhalter Nils den Besten

und seine Familie waren im November 2016 in China,

um die Produkte der Marke Friso zu promoten. Am

11. November fand in China die große jährliche Online-

Shopping-Veranstaltung statt. Online-Verkäufe

sind für Friso wichtig. In einer Live-Online-Sendung

erzählte Nils den Besten vom Alltag als Milchviehhalter

von FrieslandCampina. In mehreren Interviews

teilte er auch sein Wissen über die niederländische

Milchviehhaltung und darüber, wie Friso-Produkte

hergestellt werden. Friso unterscheidet sich in China

durch das Konzept Vom Gras bis ins Glas, bei dem

die Milch von den eigenen Mitglied-Milchviehhaltern

stammt. Die Veranstaltung war ein großer

Marketingerfolg. Das besondere Auftreten von Nils den

Besten als niederländischer Milchviehhalter bekam in

den sozialen Medien viel positive Aufmerksamkeit.

25

Dezember 2015 oder niedriger war, erhielten die Mitglied-

Milchviehhalter über die gelieferte Milch eine zusätzliche

Vergütung von 0,02 Euro pro Kilo Milch (zzgl. MwSt.).

An dieser vorübergehenden Regelung nahmen 60 Prozent

der Mitglied-Milchviehhalter teil. In den ersten sechs

Wochen des Jahres 2016 wurden 34 Millionen Kilo weniger

Milch geliefert. Die Regelung kostete 14 Millionen Euro.

Seit dem 1. Februar 2016 nahm FrieslandCampina von etwa

der Hälfte der belgischen Lieferanten keine Milch mehr

ab. Dabei geht es auf Jahresbasis um etwa 180 Millionen

Kilo Milch. Für diese Menge gab es in Belgien keine direkte

Marktverwendung. Andere belgische Molkereiunternehmen

übernahmen die Abnahme der Milch.

Vom 1. Oktober 2016 bis 1. April 2017 entschädigt

FrieslandCampina die Mitglied-Milchviehhalter sechs Monate

lang mit 0,10 Euro pro Kilo nicht erzeugter Milch. Mit dieser

Milchanlieferung stieg um 7,1 Prozent

Im Jahr 2016 wurden von den Mitglied-Milchviehhaltern der

Genossenschaft 10.774 Millionen Kilo Milch bereitgestellt.

Aufgrund des Anstiegs der Zahl der Milchkühe, der guten

Futterqualität und der milden Witterungsbedingungen

lag die Milchanlieferung 7,1 Prozent über dem Niveau

von 2015 (10.060 Millionen Kilo). Der Anstieg des

Erzeugermilchangebots bei nachlassender Marktnachfrage

sorgte in den ersten fünf Monaten 2016 für einen weiteren

Rückgang der Preise insbesondere von Basisprodukten

wie Folienkäse, Basisbutter und Milchpulver. Ab Mai war

aufgrund des rückläufigen Milchangebots in Europa

allmählich ein Aufschwung der Preise zu verzeichnen.

Maßnahmen zur Beschränkung der Milchproduktion

Nach der Aufhebung der Milchquoten im April 2015

nahm die Milchproduktion auf den Betrieben der

Mitglied-Milchviehhalter stärker zu als vorhergesagt

worden war. Darüber hinaus hatte FrieslandCampina

bei seiner Kapazitätsplanung mit dem Inkrafttreten des

Phosphatrechtesystems am 1. Januar 2017 gerechnet.

Dies hätte voraussichtlich zu einer Verringerung der

Milchproduktion durch die Mitglied-Milchviehhalter im

Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen in Bezug

auf die Phosphatreduktion geführt. FrieslandCampina

hat daher 2016 mehrere Maßnahmen zur Beschränkung

der Milchproduktion durch die Mitglied-Milchviehhalter

ergriffen. Zwischen dem 28. Dezember 2015 und dem

11. Februar 2016 forderte FrieslandCampina die Mitglied-

Milchviehhalter auf, die Milchlieferung vorübergehend

nicht ansteigen zu lassen. Die Prognose war, dass die

Milchlieferung der Mitglied-Milchviehhalter in den

ersten sechs Wochen des Jahres 2016 so hoch sein

würde, dass die Verarbeitungskapazität und die direkten

Verkaufsmöglichkeiten unzureichend sein würden. Bei

einer Milchlieferung pro Tag, die gleich der Milchlieferung

im Vergleichszeitraum vom 13. Dezember bis 27.

Bericht des Executive Board

500

600

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1.000

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

20162015

Milchproduktion der Mitglied-Milchviehalterpro Monat in Millionen kg

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gesunken

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sank auf

850 Millionen Euro (2015: 1.019 Millionen Euro) infolge

der Zunahme des Betriebskapitals 2016 belief sich der

ausgehende Cashflow für Investitionen und Akquisitionen

auf 955 Millionen Euro (2015: 705 Millionen Euro). Im Jahr

2016 wurden 518 Millionen Euro in Produktionskapazität,

Effizienz- und Qualitätssteigerung investiert.

Desinvestitionen von Aktivitäten und Vermögenswerten

brachten 56 Millionen Euro ein.

Im Jahr 2016 wurden 436 Millionen Euro in die Akquisition

eines Anteils von 51 % an Engro Foods in Pakistan investiert.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief

sich auf -227 Millionen Euro (2015: -228 Millionen

Euro). Dies ist der Saldo von Dividendenzahlungen

an Minderheitsbeteiligungen, Zinsen für

Mitgliederobligationen, die Inanspruchnahme der

Maßnahme bezweckt FrieslandCampina eine beschleunigte

Verringerung der Phosphatproduktion bei den Mitglied-

Milchviehbetrieben. Dadurch wurde (zum Zeitpunkt der

Bekanntgabe am 17. September 2016) dem Inkrafttreten des

angekündigten Phosphatrechtesystems ab dem 1. Januar

2017 vorgegriffen. FrieslandCampina strebt mit dieser

Maßnahme eine Senkung um insgesamt 150 Millionen Kilo

Milch im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis 31. März 2017 an.

FrieslandCampina hat hierfür einen Betrag von 15 Millionen

Euro zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag gilt zusätzlich

zur Milchsenkungsprämie von 0,14 Euro pro 100 Kilo Milch,

welche die Europäische Union Milchviehhaltern, die sich

vor dem 21. September 2016 bei RVO.nl angemeldet haben,

für nicht erzeugte Milch auszahlt. Im Zeitraum bis zum

31. Dezember 2016 wurden 102 Millionen Kilo Milch weniger

geliefert und den teilnehmenden Mitglied-Milchviehhaltern

wurden 10 Millionen Euro ausgeschüttet.

Marktentwicklungen

Weltweit stieg im Jahr 2016 die Milchproduktion um

1,0 Prozent im Vergleich zu 2015. In der europäischen

Union stieg die Milchproduktion im selben Zeitraum um

0,4 Prozent und in den Niederlanden um 7,5 Prozent. In

Ozeanien sank die Milchproduktion um 3,9 Prozent, in

Lateinamerika nahm die Milchproduktion um 3,9 Prozent

ab und in Nordamerika stieg die Milchproduktion um

2,6 Prozent.

In den ersten vier Monaten 2016 setzte sich

der Markttrend von 2014 und 2015 fort und die

Ertragspreise für Basisprodukte sanken weiter. Die

Milcherzeugung stieg weiterhin bei einem begrenzten

Wachstum der Nachfrage auf dem Weltmarkt und einer

stagnierenden Nachfrage in Westeuropa. Die Preise für

Magermilchpulver sanken unter den Interventionspreis

von 1.698 Euro pro Tonne. Auch die Preise für Butter,

Folienkäse und Naturkäse erreichten im April 2016

Tiefpunkte. Im Jahr 2016 wurden 422.000 Tonnen

Milchpulver durch Interventionsstellen vorübergehend

aus dem Markt genommen und vorübergehend gelangten

143.000 Tonnen Butter in die private Lagerhaltung der

Europäischen Union.

Die anhaltend niedrigen Milchpreise führten zu einer

Verringerung der Milchproduktion in der Europäischen

Union und auch weltweit. Ab Juni 2016 blieb die

Milchproduktion unter dem Stand von 2015. Die

Handelsvorräte bei Käufern waren relativ beschränkt, weil

sie erwarteten, dass der Preis für Milchprodukte lange

Zeit niedrig bleiben würde. Die Auswirkung dieser beiden

Entwicklungen war, dass ab dem Sommer 2016 auf dem

europäischen Markt und dem Weltmarkt zunehmende

Nachfrage nach Milchprodukten bestand, wodurch

die Verkaufspreise der meisten Basisprodukte steigen

konnten. Dieser Aufwärtstrend der Preise wurde durch

den stärkeren Importbedarf einiger südostasiatischer

Länder unterstützt.

Niederländische Notierungen (Käse: Notierung Hannover) in Euro pro Tonne

1. Januar2016

1. April 2016

1. September 2016

31. Dezember 2016

%31. Dezember im

Vergleich zum 1. JanuarKäse (Hannover) 2.300 1.950 2.800 3.300 43,5Vollmilchpulver 2.100 1.790 2.440 3.220 53,3Magermilchpulver 1.670 1.620 1.890 2.120 26,9Molkepulver 500 500 800 840 68,0Butter 2.830 2.370 3.770 3.990 41,0

Inhalt

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Finanzierung

FrieslandCampina nutzt Darlehen mehrerer Gruppen

von Kapitalgebern (Mitglied-Milchviehhalter, Banken und

Investoren). Den Hauptbestandteil der Bankdarlehen

bildet eine gebundene Kreditfazilität in Höhe von

1,5 Milliarden Euro bei einem Bankenkonsortium. Im

April 2016 wurde die Laufzeit dieser Fazilität bis April

2021 um ein Jahr verlängert. Per Ultimo Dezember

2016 wurden 250 Millionen Euro unter dieser Fazilität

geliehen. Der Hauptbestandteil der ausstehenden

institutionellen Darlehen umfasst 696 Millionen US-

Dollar. Verbindlichkeiten in US-Dollar wurden über

Währungsswaps in Euro-Verbindlichkeiten umgewandelt.

Im April 2016 wurden sogenannte grüne Schuldscheine

im Wert von 300 Millionen Euro für die Finanzierung bzw.

Neufinanzierung von Investitionen ausgegeben, die zur

nachhaltigeren Produktion an den FrieslandCampina-

Produktionsstandorten und zur weiteren Entwicklung

gesunder Ernährung und der Milchwirtschaft in Ländern,

in denen FrieslandCampina tätig ist, beitragen. Im Juni

2016 gewährte die Europäische Investitionsbank eine

Kreditfazilität von 150 Millionen Euro für die Finanzierung

von F&E-Aktivitäten von FrieslandCampina in Europa.

Die International Finance Corporation (IFC) und die

Finanzierungsgesellschaft Financierings-Maatschappij voor

Ontwikkelingslanden. (FMO) haben gemeinsam 80 Millionen

Euro Risikokapital für die Akquisition einer Mehrheit der

Anteile an Engro Foods in Pakistan zum 19. Dezember

2016 bereitgestellt. Außerdem gewährte die IFC eine

Kreditfazilität in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für die

Finanzierung dieser Akquisition.

Risikomanagement bei Finanzinstrumenten

FrieslandCampina ist gegenüber verschiedenen

Finanzrisiken anfällig, etwa dem Kreditrisiko, Zinsrisiko,

Liquiditätsrisiko und Währungsrisiko. Die allgemeine

Risikopolitik zielt darauf ab, Finanzrisiken zu erkennen, zu

analysieren und, wenn nötig, zu verringern, um so mögliche

negative Finanzergebnisse zu verhindern. Hauptsächliche

Finanzinstrumente von FrieslandCampina sind Forderungen

und Verbindlichkeiten, Darlehen von Kreditinstituten

und institutionellen Anlegern, Mitgliederobligationen

sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die

Konzernfinanzstrategie zu Risiken von Finanzinstrumenten

wurde auf Grundlage der vom Executive Board genehmigten

Risikomanagementstrategie festgelegt. Die Erfassung

von Finanzinstrumenten und genauere Angaben in

Bezug auf das Risiko und das Risikomanagement von

Finanzinstrumenten finden Sie unter Erläuterung 27 des

Jahresabschlusses (Seite 119).

Kreditfazilität und eine Put-Options-Verbindlichkeit

in Höhe von 80 Millionen Euro an die International

Finance Corporation und die Finanzierungsgesellschaft

Financierings-Maatschappij voor Ontwikkelingslanden.

Der Saldo der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-

äquivalente sowie Kontokorrent bei Banken sank von

718 Millionen Euro (Ultimo 2015) auf 354 Millionen

Euro (Ultimo 2016) insbesondere durch die höhere

Investitionstätigkeit.

Finanzlage

Per 31.Dezember 2016 beliefen sich die Nettoverbindlich-

keiten auf 1.225 Millionen Euro. Gegenüber dem

31. Dezember 2015 ist dies ein Anstieg um 117 Millionen Euro.

Das Widerstandsvermögen (das dem Anteilseigner

zuzurechnende Eigenkapital) wurde durch Hinzufügung

der Gewinnrücklage verstärkt und beläuft sich auf

1.309 Millionen Euro. Als Prozentsatz der Bilanzsumme

steigt die Belastbarkeit von 13,2 auf 14,0 Prozent.

Der dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern

zuzurechnende Anteil am Eigenkapital stieg durch die

Einstellung des Gewinns in die Gewinnrücklage und

den Anstieg der Zahl an Mitgliederobligationen auf

3.169 Millionen Euro (2015: 2.832 Millionen Euro). Die

Eigenkapitalquote, definiert als der dem Anteilseigner

und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnende Anteil am

Eigenkapital als Prozentsatz der Bilanzsumme, ist mit

33,8 Prozent nahezu gleich geblieben (2015: 33,6 Prozent).

Per 31. Dezember 2016 belief sich die Summe des

Eigenkapitals einschließlich Minderheitsbeteiligungen auf

3.644 Millionen Euro (Ultimo 2015: 3.093 Millionen Euro).

Die Summe des Eigenkapitals stieg per Saldo durch die

Einstellung des Gewinns in die Gewinnrücklage, den Anstieg

der Zahl an Mitgliederobligationen und die Erfassung der

restlichen Anteile an Engro Foods, die Dritten zukommen.

Die Netto-Finanzierungsaufwendungen betrugen

41 Millionen Euro und sanken damit um 2 Millionen Euro im

Vergleich zu 2015. Dieser Rückgang wurde überwiegend

durch Neubewertungsergebnisse von Finanzinstrumenten

verursacht.

Bericht des Executive BoardInhalt

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Bericht des Executive Board

Industrie betrug Ende 2016 106,1 Prozent (Ende 2015:

110,3 Prozent). Der Deckungsgrad bzw. durchschnittliche

Deckungsgrad der letzten zwölf Monate des Pensioenfonds

Campina sank von 104,8 Prozent Ende 2015 auf

101,9 Prozent Ende 2016. Der Deckungsgrad des bei Avéro

Achmea Pensioen untergebrachten getrennten Depots

stieg von 118,1 Prozent Ende 2015 auf 121,7 Prozent Ende

2016. Dieser Deckungsgrad wird auf Grundlage der mit

dem Versicherer vereinbarten Versicherungsbedingungen

bestimmt und ist höher, als wenn dieser auf Grundlage des

tatsächlichen Marktwertes bestimmt worden wäre.

Umsetzung der Strategie Route2020

FrieslandCampinas Strategie Route2020 hat nachhaltiges

Wachstum und Wertschöpfung zum Ziel.

Bestreben Realisierung

• Bis 2020 Realisieren eines jährlichen Volumenwachstums um etwa 5 % in den gewählten wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen

• Im Jahr 2016 wurde ein Volumenwachstum von 2,8 % in Wertschöpfungsprodukten und von 5,9 % in den gewählten wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen realisiert

• Effizientes Verarbeiten und Verwerten von etwa 10 Milliarden Kilo Milch von Mitglied-Milchviehhaltern

• Im Jahr 2016 wurden 10,8 Milliarden Kilo Milch von Mitglied-Milchviehhaltern verarbeitet

• Wachstum auf Umsatz von 15 Milliarden Euro im Jahr 2020

• Im Jahr 2016 wurden Umsatzerlöse von 11,0 Milliarden Euro realisiert

• Kurzfristig und auch in 20 Jahren finanziell gesund und in Harmonie mit der Natur und der Gesellschaft sein, um auch für die nächsten Generationen von Milch-vieh haltern Wertschöpfung zu erzeugen

• Die Belastbarkeit wurde von 13,2 auf 14,0 Prozent verstärkt

• Realisierung von Nachhaltigkeitszielsetzungen erfordert Aufmerksamkeit

Erweitern führender Positionen auf Wachstumsmärkten

Auf sechs der acht Wachstumsmärkte gelang es

FrieslandCampina, Volumenwachstum zu erzielen. Die

erfolgreichsten Märkte sind China (unter anderem durch

die Einführung von Friso Prestige vorangetrieben) und

Indonesien (vorwiegend mit Kondensmilch). Auch in

Malaysia und Vietnam verbesserten sich die Leistungen.

Kosten der betrieblichen Altersversorgung

und Deckungsgrad

Der größte Teil der Kosten der betrieblichen

Altersversorgung bezieht sich auf die niederländischen

Altersversorgungspläne und betrifft Kosten der

betrieblichen Altersversorgung aufgrund von Plänen mit

Beitragszusage. Infolgedessen entsprechen die Kosten

der betrieblichen Altersversorgung denen des Vorjahres.

Ab dem 1. Januar 2015 wurde für die niederländischen

Beschäftigten, die vom Tarifvertrag Molkereiindustrie

erfasst werden, die neue Altersversorgung bei dem

Branchenpensionsfonds für die Molkereiindustrie und

damit zusammenhängender Industrie untergebracht

(eine kollektive beitragsorientierte Prämienregelung).

Infolgedessen wurde der Aufbau der Altersversorgung

bei Stichting Pensioenfonds Campina und Avéro

Achmea Pensioen eingestellt. Der Deckungsgrad bzw.

durchschnittliche Deckungsgrad der letzten zwölf Monate

des am 1. Januar 2015 gegründeten Branchenpensionsfonds

für die Molkereiindustrie und damit zusammenhängender

FrieslandCampina eröffnet Demonstrationsküche

in Schanghai

Um chinesische Kunden im Foodservice-Segment

besser unterstützen zu können, eröffnete

FrieslandCampina am 6. Januar 2017 eine

Demonstrationsküche in Schanghai. Die Küche ist

über vier Sektoren verteilt: Getränke, Bäckerei,

F&E und Demonstration. Technische Experten

und professionelle Köche arbeiten hier zusammen

mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von

FrieslandCampinas Innovation Centre in Wageningen

an innovativen Milchlösungen für vorhandene und

potenzielle Kunden. Darüber hinaus bietet die Küche

Unterstützung für Foodservice-Aktivitäten auf dem

Gebiet von Marketingstrategie, Geschmackstests und

Produktentwicklung.

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Investitionen

Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina 518 Millionen Euro

investiert (2015: 564 Millionen Euro). Mit den Investitionen

wird beabsichtigt, die steigende Milchmenge der Mitglied-

Milchviehhalter zu verarbeiten und zu Produkten zu

verwerten, die den Wünschen und Bedürfnissen von Kunden

und Verbrauchern entsprechen. Außerdem wurde in die

weitere Verbesserung der Produktqualität, Sicherheit

und Effizienz investiert. Seit 2009 wurden insgesamt

3,6 Milliarden Euro in langfristige Vermögenswerte

investiert, davon 2,6 Milliarden (über 70 Prozent) in den

Niederlanden.

Im Jahr 2016 wurden mehrere neue Produktionsanlagen in

Betrieb genommen:

• FrieslandCampina Ingredients in Borculo (Niederlande):

zweiter Teil des Neubaus für die Produktion von

Milchpulver und Kindernahrung

• FrieslandCampina Cheese in Gerkesklooster (Niederlande):

Erweiterung des Käsepackhauses und Salzraums

Wichtigste laufende Investitionsprojekte

FrieslandCampina Consumer Products Europe, Middle East

& Africa, Leeuwarden (Niederlande)

Investition: 138 Millionen Euro

Laufzeit: 2014-2017

Ziel: zweiter Teil der Erweiterung der

Milchverarbeitungskapazität durch Erneuerung und

Erweiterung der Produktionskapazität evaporierter und

Kondensmilch für den Export

FrieslandCampina Ingredients, Beilen (Niederlande)

Investition: 57 Millionen Euro

Laufzeit: 2015-2017

Ziel: Erweiterung der Kleinpackungskapazität für

Kindernahrung

Die Entwicklungen in Nigeria sind infolge der sich

verschlechternden Wirtschaft (niedriger Ölpreis) und der

besonders schwachen nigerianischen Währung, der Naira,

gering. Auf allen Märkten herrschte Preisdruck.

Schutz der Milchmenge auf den Heimatmärkten

Auf vier der fünf Heimatmärkte wurde Volumenwachstum

erzielt. In den Niederlanden unter anderem mit

tagesfrischen Milchprodukten und vor allem mit Campina-

Quark und -Joghurt (zum ersten Mal seit der Fusion Ende

2008), Chocomel, Mona und mit Käse aus Weidemilch.

Einige Supermarktketten stiegen für ihre Hausmarke auf

Weidekäse von FrieslandCampina um. Das Foodservice-

Segment entwickelte sich 2016 gut und vor allem die Marke

Debic realisierte ein gutes Wachstum. In Deutschland

standen Volumen und Marktanteile von Milchgetränken

unter Druck. Bei Landliebe war allerdings Wachstum zu

verzeichnen. Es wurde auch mehr Käse nach Deutschland

exportiert. Der Anstieg des Verkaufs an Supermärkte für

Hausmarken trug zur Verarbeitung der zunehmenden

Milchmenge bei. Dies ging allerdings mit teilweise negativen

Gewinnspannen einher.

Entwickeln künftiger Märkte

Durch den Erwerb von 51 Prozent der Anteile an Engro

Foods, dem zweitgrößten Molkereiunternehmen Pakistans,

verstärkte FrieslandCampina seine Position in Zentralasien.

In China wurde durch den Verkauf von Foodservice-

Produkten und in geringerem Ausmaß von Trinkmilch

Wachstum erzielt. Die Position von FrieslandCampina

in Myanmar wurde durch die Erweiterung des Vertriebs

verbessert. Das Betreten neuer Märkte in Nord- und

Westafrika verzögerte sich durch die Unruhen und die

geringen wirtschaftlichen Entwicklungen in diesen

Gebieten. Das neue Segment von Lebensmitteln für

Senioren entwickelte sich positiv mit Wachstum bei den

Mengen und dem Marktanteil von Optimel Pro Age in

Hongkong.

Inbetriebnahme des zweiten Teils des Neubaus für die

Produktion von Milchpulver und Kindernahrung bei

FrieslandCampina Ingredients in Borculo (Niederlande).

Investitionen in Millionen Euro

2016 518

2015 564

2014 656

2013 559

2012 423

Inhalt

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Änderung der Organisationsstruktur. Das Programm hat

eine Durchlaufzeit von etwa drei Jahren. Das Programm

ist 2015 an den FrieslandCampina-Produktionsstandorten

in Leeuwarden und Beilen (beide Niederlande)

angelaufen. Das Programm ist 2016 an den Standorten in

Lochem, Veghel, Noordwijk, Balkbrug (alle Niederlande),

Lummen (Belgien), Köln, Lagos (Nigeria), Binh Duong und

Ha Nam (beide Vietnam) angelaufen. In den nächsten

Jahren wird WCOM Reloaded in mehr FrieslandCampina-

Niederlassungen durchgeführt.

• Das Programm Finance for the Future zielt auf die

Einrichtung einer effizienteren Finanzorganisation

mit einer deutlicheren Rollenverteilung ab. In den

Konzernunternehmen werden die Marketingaktivitäten

durch das Anliefern und Analysieren von Finanzdaten

unterstützt. Auf Konzernebene sind Fachleute auf

dem Gebiet von Steuern, Controlling, Treasury,

Risikomanagement und Accounting & Reporting tätig.

Tätigkeiten auf dem Gebiet von Fakturierung und

Buchführung werden von einem Konzernunternehmen

oder einer Business Group zu einem Financial Shared

Services Centre in der Region verlagert. Das Financial

Shared Services Centre hat außer der Niederlassung in

Wolvega (Niederlande) eine neue Niederlassung in Kuala

Lumpur (Malaysia) eingerichtet und erhält 2017 eine

Niederlassung in Budapest (Ungarn). Zielsetzung ist die

weitere Standardisierung der Verwaltungsvorgänge,

Verringerung der Komplexität, Gewährleistung

konstanter Qualität und das Einsparen von Kosten.

• Das Programm Summit wurde 2010 eingeleitet,

um die Planungs- und Informationssysteme,

Prozesse und Daten für alle FrieslandCampina-

Konzernunternehmen zu vereinheitlichen. Dieses

Programm ist wichtig zur Realisierung einer besser

integrierten Netzwerkorganisation. Bezweckt wird

sowohl eine effektivere Planung bzw. Logistikplanung

und Beschlussfassung als auch eine bessere Nutzung

der effizienteren Arbeitsweise durch Skaleneffekte.

Insgesamt arbeiten nun 60 Prozent aller schlussendlich

beteiligten Mitarbeiter mit der neuen Plattform. Das

Programm soll 2019 abgeschlossen sein.

• Die Aktivitäten von FrieslandCampina auf dem

chinesischen Festland werden ab dem 1. Januar 2016 in

einer neuen Business Group untergebracht: Consumer

Products China. Die Gründung der neuen Business

Group betont die zunehmende Bedeutung der Tätigkeit

von FrieslandCampina in China. Bis zum 1. Januar 2016

gehörten die Aktivitäten zur Business Group Consumer

Products Asia.

• Die Organisation der Business Group Cheese, Butter

& Milkpowder besteht ab dem 1. Januar 2016 aus vier

Investitionsprojekte 2017

Die Planung für 2017 enthält etwa 500 Millionen Euro für

Investitionen. Es gibt die folgenden wichtigsten Projekte:

FrieslandCampina Cheese Butter & Milkpowder,

Gerkesklooster (Niederlande)

Investition: 25 Millionen Euro

Laufzeit: 2016–2017

Ziel: Erweiterung der Produktions- und Käselagerkapazität,

unter anderem als Ersatz für den Käseproduktionsstandort

in Rijkevoort (Niederlande)

FrieslandCampina Ingredients, Borculo (Niederlande)

Investition: 58 Millionen Euro

Laufzeit: 2016-2019

Ziel: Erweiterung der Produktionskapazität und Anwendung

hochwertiger Mikrofiltrationstechnologie

Compass - Verhaltenskodex für gute Geschäftspraktiken

FrieslandCampina führte 2016 im Rahmen der

Aktualisierung der Strategie Route2020 seinen neuen

Verhaltenskodex für gute Geschäftspraktiken, Compass,

ein. Ausgangspunkt für Compass sind die Werte Intensität,

Respekt und Transparenz. Für Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter, die sich über bestimmte Situationen oder

Verhaltensweisen, die nicht mit Compass im Einklang sind,

Sorgen machen oder Zweifel daran haben, gibt es das

Verfahren Speak Up. Speak Up erläutert, wann und wie

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich äußern können. Auf

diese Weise wird bei FrieslandCampina eine offene Kultur

gefördert, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dilemmas

miteinander besprechen.

Transformation in eine flexible, effiziente und

tatkräftige Organisation

Im Rahmen der Realisierung der Strategie Route2020

arbeitet FrieslandCampina an einer flexiblen, effizienten

und tatkräftigen Organisation, um Kosten zu sparen

und dadurch Mittel zur Realisierung von Wachstum

bereitzustellen. Verschiedene Programme wie World Class

Operations Management (WCOM) Reloaded, Finance for

the Future, Summit und HR Transformation tragen dazu

bei. Prozessverbesserung, Kostendämpfung und weitere

Professionalisierung sind dabei wichtige Punkte.

• Über WCOM Reloaded arbeiten Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter aus den verschiedenen

Produktionsstandorten gemeinsam an Verbesserungen.

Die Verbesserungsvorschläge führen zu neuen

standardisierten Arbeitsweisen, geänderten Aufgaben

und Zuständigkeiten, einer effizienteren Belegung, einer

anderen Zusammensetzung von Schichten und einer

Bericht des Executive BoardInhalt

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Vorübergehende FrieslandCampina-

Stillstandsmaßnahme 2017

FrieslandCampina hatte bei seiner Kapazitätsplanung

mit dem Inkrafttreten des Phosphatrechtesystems am

1. Januar 2017 gerechnet. Das Phosphatrechtesystem

sollte auf dem Milchmengenbezugsdatum vom 2. Juli 2015

basieren, wodurch das Milchangebot im Vergleich zu den

gelieferten Mengen im Jahr 2016 abnehmen sollte. Durch

das Nichtinkrafttreten des Phosphatrechtesystems am

1. Januar 2017 und die lange andauernde Unsicherheit, ob

der ursprüngliche Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL

eingeführt werden würde oder nicht, gab es im Jahr 2016

keine verringernde Auswirkung auf die Milchproduktion.

Das Executive Board der Royal FrieslandCampina N.V., der

Vorstand der Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A. und der Aufsichtsrat hielten

einen Anstieg des Milchangebots 2017 über die

verfügbare Verarbeitungskapazität hinaus im Vorfeld

des Phosphatreduktionsplans von ZuivelNL nicht für

wünschenswert. Ausgegangen wurde dabei von der

bei FrieslandCampina intern vorhandenen Kapazität

zuzüglich einer vertraglich vereinbarten Kapazität bei

Dritten und einer Einschätzung von angemessenen

Verkaufsmöglichkeiten auf dem Spotmarkt. Der

Mitgliederrat stimmte der vorübergehenden

Stillstandsmaßnahme in den Niederlanden nach heftigen

Diskussionen zu. Ein Mitglied-Milchviehbetrieb wird

für eine Überschreitung einer vorher festgelegten

Bezugsmenge gekürzt. Der Abzug beträgt 90 Prozent

des monatlichen Garantiepreises über die mehr als die

Bezugsmenge gelieferte Milch. Wenn ein Milchviehbetrieb

unter der monatlichen Bezugsmenge bleibt, wird

ein Zuschlag für die im Vergleich zur Bezugsmenge

weniger gelieferte Milch ausgezahlt. Die Zuschläge

werden aus den Abzügen finanziert. Zur Festlegung der

Bezugsmenge konnten Milchviehhalter vorher selbst

zwischen drei Bezugszeiträumen wählen: 1. Januar 2016

bis 31. März 2016, 20. August 2016 bis 17. September

2016 oder 13. November 2016 bis 12. Dezember 2016. Die

vorübergehende Stillstandsmaßnahme trat am 9. Januar

2017 in Kraft und gilt, bis die ministerielle Regelung für den

Phosphatreduktionsplan 2017 am 1. März 2017 in Kraft tritt.

kaufmännischen Konzernunternehmen (Cheese &

Butter Retail Europe; Cheese, Butter & Milkpowder B2B;

Zijerveld und FrieslandCampina Export) sowie einer

gesonderten Supply-Chain-Organisation. Unterstützende

Betriebsprozesse wurden standardisiert und auf der

Ebene der Business Group zentral organisiert.

• Der Käseverpackungsstandort Den Hollander Food

in Lochem (Niederlande) wurde im ersten Quartal

2016 geschlossen. Die Aktivitäten wurden an die

Käseverpackungsstandorte in Wolvega und Leerdam

(beide Niederlande) verlagert. Infolgedessen sind 139

Arbeitsplätze entfallen.

• Die Produktion von biologischen Molkereiprodukten,

unter anderem die Marke „Campina Boer en Land“, wurde

am Standort in Maasdam (Niederlande) konzentriert.

Der Standort in Limmen (Niederlande) wurde Mitte

2016 geschlossen. Durch die Schließung sind die 30

Arbeitsplätze entfallen. Die Marke ZuiverZuivel wurde von

einer Drittpartei übernommen.

• FrieslandCampina Kievit hat im März 2016 die

kaufmännischen Vending-Aktivitäten (Produkte für

Kaffee- und Kakaogetränkeautomaten) vom Standort in

Lippstadt aus an Barry Callebaut Sweden AB verkauft.

FrieslandCampina Kievit wird diese Produkte weiterhin

für Barry Callebaut herstellen.

• FrieslandCampina hat am 5. Januar 2017 das

Käsepackhaus von A-ware in Workum (Niederlande)

übernommen. Dieses Packhaus liegt neben dem Käsewerk

von FrieslandCampina in Workum. Durch die Übertragung

dieses Packhauses kann FrieslandCampina selbst die in

Workum produzierten Käse veredeln.

• Die Käseproduktion von FrieslandCampina

Cheese in Rijkevoort (Niederlande) wird an die

Produktionsstandorte in Bedum, Gerkesklooster und

Workum (alle Niederlande) verlagert. Dadurch entfallen

68 Arbeitsplätze bei FrieslandCampina Cheese in

Rijkevoort. Die Schließung ist für das dritte Quartal 2017

vorgesehen.

Bericht des Executive BoardInhalt

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Bericht des Executive Board

Verzögerung der Einführung des niederlandeweiten

Phosphatrechtesystems

Am 13. Oktober 2016 informierte der niederländische

Staatssekretär Van Dam die Zweite Kammer und den

Milchsektor darüber, dass sich die Einführung des

Phosphatrechtesystems als Teil des Düngemittelgesetzes

um ein Jahr verzögern werde. Infolgedessen wird

das Phosphatrechtesystem nicht am 1. Januar 2017,

sondern voraussichtlich am 1. Januar 2018 in Kraft

treten. Der Grund für die Verzögerung war die

Ablehnung des in dem Gesetzesentwurf vorgelegten

Phosphatrechtesystems durch die Europäische

Kommission. Die Europäische Kommission bewertete

den Gesetzesentwurf als unzulässige staatliche Beihilfe,

weil das Phosphatrechtesystem bezwecke, einen Verstoß

gegen eine vorhandene europäische Norm - in diesem

Fall die Obergrenze der Phosphatproduktion in der

Ausnahmeregelung - zu beheben.

Maßnahmenpaket des Sektors zur Phosphatreduktion

Anlässlich der Verzögerung der Einführung des

Phosphatrechtesystems hat der Milchsektor zusammen

mit anderen Parteien ein Maßnahmenpaket zur

substanziellen Senkung der Phosphatproduktion durch

die Milchviehhaltung im Jahr 2017 zusammengestellt. Es

bedarf einer substanziellen und schnellen Reduzierung

der Phosphatproduktion, um die Umweltanforderungen

der Europäischen Union zu erfüllen. Niederländische

Milchviehhalter dürfen mehr Stickstoff aus Dünger

tierischen Ursprungs ausfahren als die Milchviehhalter

in anderen EU-Mitgliedsstaaten (sogenannte

Ausnahmeregelung). Mit dieser Ausnahmeregelung ist

die Bedingung verknüpft, dass die Phosphatproduktion

der gesamten Viehhaltung in den Niederlanden unter

dem als Obergrenze der Phosphatproduktion angesetzten

Wert von 172,9 Millionen Kilo pro Jahr bleibt. Durch das

Wachstum insbesondere in der Milchviehhaltung wurde

diese Grenze im Jahr 2015 und 2016 überschritten und

im Jahr 2017 droht erneut das Überschreiten dieser

Grenze. Die Aufrechterhaltung der Ausnahmeregelung

für die Milchviehhaltung und die Einhaltung der damit

verknüpften Bedingungen sind im Interesse der Umwelt

und der niederländischen Wirtschaft. Die Maßnahmen

sehen eine jährliche Senkung um 8,2 Millionen Kilo

Phosphat durch die Milchviehhaltung vor. Das sollte

genügen, um im Jahr 2017 unter die Phosphatobergrenze

zu kommen. Das Paket besteht aus der Phosphatsenkung

über die Futterschiene, der Betriebsbeendigerregelung

und dem Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL.

Die Phosphatsenkung über die Futterschiene ergibt

voraussichtlich eine Senkung um 1,7 Millionen Kilo

Phosphat; die Betriebsbeendigerregelung und der

Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL ergeben

zusammen voraussichtlich eine Phosphatsenkung

um 6,5 Millionen Kilo.

Der Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL stimuliert

Milchviehhalter, ihren Viehbestand zu verringern,

sofern sie mehr Kühe und Jungvieh auf ihrem Betrieb

haben als am 2. Juli 2015 minus 4 Prozent. Betriebe,

die im Jahr 2015 der Definition des niederländischen

Düngemittelgesetzes zufolge keinen Phosphatüberschuss

hatten und somit flächengebunden sind, sind von dem

4-prozentigen Abzug ausgenommen. Milchviehhalter, die

ihren Viehbestand nicht oder unzureichend verkleinern,

bezahlen eine Abgabe. Milchviehbetriebe, die 2017 die

erwünschte Schrumpfung ihres Viehbestands erreicht

haben, werden von den Maßnahmen befreit und erhalten

einen Bonus. Je früher die Schrumpfung erzielt wird,

desto höher der Bonus.

In den letzten Monaten des Jahres 2016 wurden in der

Milchwirtschaft viele Gespräche geführt, um die Pläne

zu entwickeln und die Zustimmung der verschiedenen

beteiligten Organisationen mit ihren Mitgliedern zu

erhalten. Der Mitgliederrat der Molkereigenossenschaft

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. stimmte

in seiner Sitzung vom 20. Dezember 2016 dem

Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL zu.

Ministerielle Regelung

Am 30. Dezember 2016 gab Staatssekretär

Van Dam bekannt, er wolle den ursprünglichen

Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL in

einer ministeriellen Regelung gemäß dem

Landwirtschaftsgesetz sichern. Die Phosphatreduktion

muss von den Molkereiunternehmen und

-genossenschaften ausgeführt werden. Die ministerielle

Regelung für den Phosphatreduktionsplan 2017 wird am

1. März 2017 in Kraft treten. Die Europäische Kommission

hat im Februar 2017 das gesamte Maßnahmenpaket zur

Phosphatproduktion 2017 genehmigt.

Inhalt

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Innovation

Ernährungswissenschaftler und Fachleute von

FrieslandCampina verfügen über umfangreiches Wissen

über Milch und über die mehr als vierhundert Bestandteile,

aus denen Milch besteht. Dennoch werden fast jeden Tag

neue wissenschaftliche Erkenntnisse erworben und neue

Entdeckungen gemacht und angewendet. Innovation bei

FrieslandCampina wird durch die Ausgangspunkte von

Nourishing by Nature vorangetrieben und gelenkt. Im

Mittelpunkt stehen dabei Erkenntnisse über die Bedürfnisse

von Verbrauchern und industriellen Abnehmern

sowie Erkenntnisse auf dem Gebiet von Nährstoffen,

gesellschaftlichen Entwicklungen und Nachhaltigkeit.

Das Know-how der Fachleute bei FrieslandCampina liegt

auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaft bezüglich

Nährstoffen, Milchkomponenten und deren Anwendungen,

Milchverarbeitung, Herstellungsverfahren, Produkten,

Verpackungen, Milchviehhaltung und Nachhaltigkeit.

FrieslandCampina konzentriert sich mit Innovationen

auf das Realisieren nachhaltigen Wachstums und auf die

Gesundheit und das Wohlbefinden von Verbrauchern in den

gewählten Produkt-Markt-Kombinationen. Im Jahr 2016 hat

FrieslandCampina 74 Millionen Euro in seine Forschungs-

und Entwicklungsaktivitäten investiert (2015: 73 Millionen

Euro). Das sind 0,7 Prozent der Umsatzerlöse.

FrieslandCampina setzt sich dafür ein, noch mehr

Erkenntnisse über die ernährungswissenschaftlichen

Bedürfnisse von Babys, Kindern, Erwachsenen, aktiven

Sportlern und älteren Menschen in verschiedenen Ländern

und Kulturen zu erhalten. Wichtig ist es, auf Basis dieser

Kenntnisse zu ermitteln, welche Rolle Milchprodukte für

die tägliche Ernährung der lokalen Bevölkerung spielen

können. Wissen über die Funktion verschiedener Eiweiße,

Minerale, Vitamine, Zucker und Fette, die für das Wachstum,

den Schutz und die Förderung der Gesundheit eine wichtige

Rolle spielen, sind dabei von essenzieller Bedeutung.

Prozesstechnologen richten sich auf die Entwicklung

neuer und die Optimierung bereits vorhandener

Produktionsverfahren auf dem Gebiet von Produktqualität

und Produktsicherheit, Kostenwirksamkeit und

Nachhaltigkeit. Das Sprühtrocknen von Milch zu

verschiedenen Milchpulvern erfordert viel Energie.

Fachleute arbeiten unter anderem an der Realisierung der

Nachhaltigkeitszielsetzungen mittels Wärmerückgewinnung,

womit sich im Trocknungsverfahren von Milch erhebliche

Mengen an Energie einsparen lassen.

Beim Kauf von Lebensmitteln ist der Geschmack fast

immer das ausschlaggebende Unterscheidungsmerkmal.

Das Verständnis der sensorischen Eigenschaften eines

Produkts und die Möglichkeit, diese Eigenschaften gut zu

messen, sind daher ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung

neuer Produkte und der Verbesserung bereits vorhandener

Produkte. Mit Geschmackstests und chemisch-analytischer

Aromaprofilierung werden geschmacksbestimmende

Faktoren inventarisiert. Fett, Zucker und Salz sind wichtige

Geschmacksträger in Lebensmitteln, doch Zucker und Fett

sind oft auch die Ursache unnötiger Kalorienaufnahme.

Die Verringerung des Zucker-, Salz- und Fettgehalts und

die möglichst geringe Verwendung von Zusatzstoffen hat

immer Folgen für den Geschmack und das „Mundgefühl“ des

Produkts. Kenntnisse über Ingredienzen und Fermentation

werden eingesetzt, um den gewünschten Süßegrad zu

erzielen. Bei Änderungen von Rezepturen verschafft die

Interaktion zwischen Geschmack und Textur, die mittels

Rheometrie gemessen werden kann, den erforderlichen

Aufschluss darüber, wie sich die sensorischen Eigenschaften

des vorhandenen Produkts weitestgehend erreichen

und sogar noch verbessern lassen. Bei Ingredienzen

spielen die Zusammenarbeit mit dem Kunden und die

Anwendungsmöglichkeiten beim Kunden eine wichtige

Rolle.

Verpackungen schützen Produkte während Transport

und Lagerung vor Fremdeinflüssen. Beim Entwickeln

von Verpackungen werden die direkten Bedürfnisse

aller Schritte im Logistikprozess und auch die des

Endverbrauchers berücksichtigt. Schwerpunkte sind auch

das Verringern des Zurückbleibens von Lebensmittelresten

in der Verpackung, Wiederverwendung, Minimierung von

Materialverbrauch, Optimierung der Logistik und Verringern

von Treibhausgasemissionen.

Products

Processing

Milk

NutritionSu

stainability

Dai

ry

componentsfa

rmin

g

Pa

ckag

ing

Unlocking the nutritional

potential of milkby excellence and

dedication

Bericht des Executive BoardInhalt

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Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Beweggrund für

viele Innovationsprojekte. Einsparung von Energie und

Wasser in Produktionsverfahren und eine effektivere

Nutzung von Ressourcen tragen zur Realisierung der

Nachhaltigkeitszielsetzungen bei. Zusammen mit den

Kenntnissen über Milchkomponenten und Technik trägt

dies zur Ertragsverbesserung bei und verringert die

Umweltbelastung.

FrieslandCampina entwickelt auf Wunsch von ZuivelNL

und der nachhaltigen Milchverarbeitungskette ein Modell,

das die Treibhausgasemissionen der erzeugten Milch auf

den einzelnen Milchviehbetrieben misst. Das Modell wird

betriebsspezifische Daten verwenden, beispielsweise auf

dem Gebiet von Betriebsgröße, Futterzusammensetzung,

Kunstdüngerverwendung, Viehbestandseigenschaften und

Energieerzeugung. Die Ergebnisse werden Milchviehhaltern

besseren Aufschluss darüber verschaffen, wie die

Treibhausgasemissionen bei der Milcherzeugung verringert

werden können.

FrieslandCampina ist dabei, ein weltweites Rezeptur-

und Spezifikationssystem (Cyclops) einzurichten,

das das Innovationsverfahren von der ersten Idee

bis zur Markteinführung verbessern, beschleunigen

und effizienter machen soll. Es geht dabei um eine

harmonisierte und strukturierte Arbeitsweise mit

deutlichen Aufgaben und Zuständigkeiten anhand eines

eindeutigen Datensystems mit allen Produktdaten, wie

Rohstoffspezifikationen, Rezepturen, Prozessbedingungen

und Endzusammensetzungen.

Zusammenarbeit im Bereich der Forschung durch offene

Innovation und insbesondere mit Startup-Unternehmen

ist für FrieslandCampina von Bedeutung. Dies resultiert

in Know-how, das im Unternehmen nicht vorhanden

ist, wodurch es auch möglich ist, sich schneller auf die

Entwicklungen einzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die

Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen

Glycosyn zur Entwicklung einer neuen Ingredienz für

Kindernahrung.

Innovation resultiert in mehr Wertschöpfung. Das

verfügbare Budget für Forschung und Entwicklung

im Jahr 2017 ist im Vergleich zu 2016 um 10 Prozent

gestiegen. Im Jahr 2017 wird FrieslandCampina unter

anderem an weiteren Innovationen im Bereich von

Nachhaltigkeit, Kindernahrung, Sportnahrung, Kaffee- und

Teeweißern und der weiteren Verringerung von Zucker,

Salz und Kalorien arbeiten. Auf dem Gebiet von Käse

für industrielle Anwendungen wird an der Optimierung

spezifischer Funktionsmerkmale wie beispielsweise des

Schmelzverhaltens gearbeitet. Unter anderem wird mit der

Universität Wageningen auf dem Gebiet der Forschung zu

Immunität bei Kindern und individuellem Nährstoffbedarf

sowie auf dem Gebiet der Weiterentwicklung der

Milchviehhaltung zusammengearbeitet.

Einige wichtige Innovationen im Jahr 2016

Frisian Flag Sweetened Condensed Milk

gesüßte Kondensmilch in einer ausdrückbaren Verpackung von 560 Gramm

Friso laktosefrei Kindernahrung für Babys mit Laktose-Intoleranz

Friso antireflux Kindernahrung für Babys, die unter Krämpfen leiden

Landliebe Trinkjoghurts und Milchgetränke in neuer Kunststoffflasche in Deutschland und Ungarn

Yazoo Toffee Milk Drink

Milchgetränk ohne Zuckerzusatz, künstliche Süßstoffe, Aromen und Farbstoffe

Ernährungswissenschaftler und Fachleute von

FrieslandCampina verfügen über umfangreiches

Wissen über Milch und über die mehr als vierhundert

Bestandteile, aus denen Milch besteht. Dennoch

werden fast jeden Tag neue wissenschaftliche

Erkenntnisse erworben und neue Entdeckungen

gemacht und angewendet.

Bericht des Executive BoardInhalt

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Bericht des Executive Board

FrieslandCampina kontrolliert zusammen mit den Mitglied-

Milchviehhaltern der Genossenschaft die gesamte

Produktionskette, vom Bauernhof bis zum Endprodukt,

vom Gras bis ins Glas. Im Foqus-Modul für die Mitglied-

Milchviehhalter (Foqus planet) stehen Qualitätssicherung

und Lebensmittelsicherheit im Vordergrund. Darüber

hinaus steht die weitere Förderung der Nachhaltigkeit in

der Milchviehhaltung mittels verschiedener Programme

im Mittelpunkt, mit denen die Milchviehhalter zusätzliche

Verdienste erzielen können.

Bei der Qualitätskontrolle bilden die gesetzlichen

Anforderungen die Ausgangsbasis. Zudem werden

Zusatzanforderungen definiert. In Foqus wurden

verschiedene internationale Normen wie GMP+, HACCP,

ISO 9001, ISO 22000, FSSC 22000, OSHAS 18000 und ISO

14000 integriert. Dadurch können sowohl die Abnehmer

von FrieslandCampina als auch die Verbraucher darauf

vertrauen, dass die Produkte sicher und von hoher Qualität

sind und auf verantwortungsvolle Weise produziert werden.

Jährlich werden die Foqus-Anforderungen erneut beurteilt

und gegebenenfalls angepasst, damit das System immer

den Rechtsvorschriften entspricht und auf dem neuesten

Wissensstand ist.

Qualität

FrieslandCampina nutzt ein eigenes umfassendes

Qualitätssystem, Foqus, zur Gewährleistung der

Sicherheit und Qualität seiner Produkte in der gesamten

Produktionskette. Mit Foqus bietet FrieslandCampina

Verbrauchern, Kunden und staatlichen Instanzen die

Garantie, dass Produkte und Produktionsprozesse die hohen

Anforderungen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit,

Qualität, Sicherheit, Arbeitsbedingungen, Brandschutz

und Umwelt erfüllen. Mithilfe eines umfangreichen

Programms von Schulungen und Audits wird Foqus an den

Produktionsstandorten, bei den Mitglied-Milchviehhaltern

und bei den Rohstofflieferanten gewährleistet und

kontinuierlich überwacht.

2016 wurden die goldenen Qualitätsregeln eingeführt. Alle

Initiativen auf dem Gebiet der Qualitätssicherung und die

Foqus-Anforderungen entsprechen jetzt oder künftig den

goldenen Qualitätsregeln. Die goldenen Qualitätsregeln

stimulieren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die

Qualitätserwartungen von Kunden und Verbrauchern noch

besser zu erfüllen. Die goldenen Qualitätsregeln werden

dafür sorgen, dass die Qualität der Produkte und Verfahren

noch effektiver und effizienter gesichert wird.

Die goldenen Qualitätsregeln lauten folgendermaßen:

• zufriedene Verbraucher und Kunden

• qualifizierte und engagierte Menschen

• widerstandsfähige Prozesse

• saubere und effizient eingerichtete Arbeitsplätze

• nachhaltiges Durchführen von Änderungen und Lösen

von Problemen

• zuverlässige Daten

• professionelle Partner und Lieferanten

Im Jahr 2016 wurde mit einer Reihe von Initiativen

im Rahmen der goldenen Qualitätsregeln begonnen,

beispielsweise mit CIP (Cleaning In Place)-Validierung,

Verbessern des Qualitätsmanagements bei Lieferanten und

der weiteren Optimierung der Verfahren bei Prozess- und

Produktänderungen.

Marketing Innovation Award für Lattiz

2016 erhielt FrieslandCampina den Foodservice XS

Marketing Innovation Award. Lattiz, eine automatische

Milchaufschäummaschine für die Gastronomie, wurde

als attraktivste und erfolgreichste Marketinginitiative

im Foodservice-Segment bewertet. Lattiz ermöglicht

es, innerhalb von wenigen Sekunden einen Cappuccino

mit Milchschaum in konstanter Barista-Qualität zu

servieren. Eine strategische Innovation in Zusammen-

arbeit mit Business-Partnern in der Kaffee-Industrie.

Inhalt

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Auferlegte Maßnahmen vonseiten der Europäischen Kommission im Rahmen der Fusion Ende 2008

Bericht des Executive Board

Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina in den

Niederlanden, die zu Deltamilk oder Arla Foods wechseln

möchten, können die Mitgliedschaft jederzeit durch Nutzung

der Austrittsregelung beenden. Die Milchmengen, die sie

mitnehmen, werden von den für Deltamilk, Arla Foods oder

A-ware verfügbaren Mengen abgezogen. Für Mitglied-

Milchviehhalter, die zu einem anderen Unternehmen

wechseln möchten und die Beendigungsprämie nach dem

1. September beantragen, gilt, dass ihrem Antrag nicht

unmittelbar entsprochen wird. Der Austritt mit Zuweisung

der Prämie ist dann erst jeweils nach einem vollem Jahr

möglich. Milchviehhalter, die ihren Antrag nach dem

31. August 2016 und bis zum 31. August 2017 eingereicht

haben, können zum 1. März 2018 oder später übergehen.

Dies ist ein jährlich wiederkehrender Turnus.

Seit Inkrafttreten der Austrittsregelung 2009 wurde sie von

106 Mitglied-Milchviehhaltern genutzt. Insgesamt handelte

es sich dabei um 80,9 Millionen Kilo Milch.

Die unabhängige Stiftung Dutch Milk Foundation (DMF)

führt die Fusionsbedingungen aus, die die Europäische

Kommission 2008 bezüglich der Fusion zwischen Friesland

Foods und Campina festgelegt hat. FrieslandCampina

muss Produzenten von tagesfrischen Molkereiprodukten

beziehungsweise naturgereiftem Käse jährlich maximal

1,2 Milliarden Kilo niederländische Erzeugermilch

bereitstellen.

Die Geschäftseinheiten, die bei der Fusion veräußert

werden mussten und nun zu Arla Foods oder Deltamilk

gehören, nutzen diese Möglichkeit. Von den verfügbaren

1,2 Milliarden Kilo Milch wurden 0,9 Milliarden von der

DMF für diese Marktakteure reserviert. Die tatsächliche

Abnahme kann geringer sein als die Reservierungen. Für

die Lieferung der restlichen etwa 0,3 Milliarden Kilo Milch

wurde ein Vertrag mit A-ware geschlossen.

Die DMF sorgt außerdem für die Durchführung der

auferlegten Austrittsregelung für niederländische Mitglied-

Milchviehhalter von FrieslandCampina. Im Zeitraum

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 genehmigte die

DMF acht (2015: fünf) Anträge von Milchviehhaltern, die

ihre Mitgliedschaft bei FrieslandCampina mithilfe der

Austrittsregelung von 5,00 Euro pro 100 Kilo Milch beenden

wollten. Insgesamt handelte es sich dabei um 7,7 Millionen

Kilo Milch (2015: 5,0 Millionen Kilo Milch). Die Milch, die bei

der DMF verfügbar ist, wird um das Volumen an Milch von

niederländischen Mitglied-Milchviehhaltern verringert, die

FrieslandCampina mithilfe der Austrittsregelung verlassen.

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Consumer Products Europe, Middle East & Africa

• Volumenwachstum in Europa, aber Volumendruck in Afrika

• Verkaufspreise durch Marktentwicklungen unter Druck, höherer Marketingdruck und negative Wechselkursauswirkungen in Afrika

• Rückläufiges Betriebsergebnis durch Druck auf Gewinnspannen in Europa, enttäuschende Ergebnisse in Deutschland und negative Wechselkursauswirkungen in Afrika trotz Restrukturierungen und niedrigerer Betriebskosten

• Verbesserung der Marktanteile in Europa durch zielgerichtete Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung

Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer

Products Europe, Middle East & Africa sanken

durch niedrigere Verkaufspreise und negative

Wechselkursauswirkungen in Höhe von 146  Millionen

Euro um 9,1 Prozent auf 3.345 Millionen Euro.

Dadurch nahm auch das Betriebsergebnis im

Vergleich zu 2015 ab. In Europa war eine Zunahme

der Milchproduktevolumen zu verzeichnen. In Afrika

standen die Volumen aufgrund der schwierigen

wirtschaftlichen Bedingungen unter Druck. Im Jahr

2016 wurden weitere Kosteneinsparungen erzielt. Die

Zahl der Beschäftigten verringerte sich durch bereits

angekündigte Restrukturierungen.

Westeuropa

In Westeuropa (Niederlande, Deutschland, Belgien,

Großbritannien) standen die Verkaufspreise und die

Gewinnspannen von Milchprodukten im Jahr 2016

infolge des hohen Milchangebots und der schwierigen

Marktbedingungen unter Druck. Um das gestiegene

Milchangebot zu verarbeiten, haben die Volumen bei

FrieslandCampina Foodservice und Retail Brands Europe

stark zugenommen. Der niedrigere Garantiepreis führte

zu niedrigeren Verkaufspreisen und einem niedrigeren

Betriebsergebnis von Retail Brands Europe und

FrieslandCampina Germany. Im vierten Quartal wurden

dort, wo es möglich war, Preiserhöhungen durchgeführt,

doch die Gewinnspannen über das gesamte Jahr 2016

standen weiterhin unter Druck.

In den Niederlanden wurde mit den eigenen Marken

für Molkereiprodukte zum ersten Mal in Jahren

Volumenwachstum erzielt und das Betriebsergebnis

wurde verbessert. Der Gesamtanteil am Markt für

Molkereiprodukte in den Niederlanden wuchs unter

anderem durch Campina, Mona, Optimel und Vifit mit

Innovationen wie Campina Vla, Campina Quark, Mona

Intense Vla und Optimel griechischer Art. FrieslandCampina

Foodservice erzielte starkes Volumenwachstum im

professionellen Segment (Debic), mit dem erfolgreichen

Lattiz (Milch für Cappuccino und Latte in der Gastronomie),

im Fast-Food-Segment und im Bäckereisegment.

Sowohl die Umsatzerlöse verbesserten sich als auch

das Betriebsergebnis. FrieslandCampina Retail Brands

Europe (Verkauf von tagesfrischen und lang haltbaren

Molkereiprodukten für Hausmarken) erzielte starkes

Volumenwachstum bei niederländischen und deutschen

Einzelhändlern. Aufgrund des extremen Preisdrucks vor

allem in Deutschland und dadurch, dass Preiserhöhungen

nur verzögert durchgeführt werden konnten, ging

dies allerdings auf Kosten des Betriebsergebnisses.

In Deutschland waren die Umsatzerlöse und das

Betriebsergebnis aufgrund des allgemeinen Preisdrucks

wesentlich geringer. Nur Landliebe Drinks konnte

seinen Marktanteil verbessern; für die anderen Marken

war es auf dem wettbewerbsstarken deutschen Markt

außergewöhnlich schwierig. Der Marktanteil von Cécémel

in Belgien stieg, während der Marktanteil von Yazoo in

Großbritannien leicht rückläufig war.

Business Groups

Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse 3.345 3.681 -9,1

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 3.491 3.681 -5,2

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) -0,4

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)

-1,0

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 7.313 7.604 -3,8

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Südosteuropa

Die Umsatzerlöse und Volumen verbesserten sich in

Ungarn und Rumänien infolge früherer Restrukturierungen

und zielgerichteter Investitionen in die Marken Pöttyös,

Napolact und Landliebe. Die beiden letzteren Marken

erzielten auch ein Wachstum des Marktanteils. Das

Betriebsergebnis verbesserte sich in Rumänien und

blieb in Ungarn stabil. In Griechenland stehen die

Volumen unter Druck und der Umsatz nahm aufgrund der

schlechten wirtschaftlichen Lage und Marktbedingungen

ab. Allerdings erzielten die Marken NoyNoy und Friso ein

Wachstum des Marktanteils. In Russland können nur lokal

erzeugte Produkte (Fruttis und Nezhny) sowie importierte

Kindernahrung (Friso) verkauft werden. Die Umsatzerlöse

und das Betriebsergebnis stiegen leicht an. Der Prozess

der Integration der im Dezember 2015 übernommenen

Vertriebstätigkeit für Kindernahrung der Anika Group

verlief planmäßig.

Afrika und Naher Osten

In Nigeria ging das Volumen zurück. Durch den anhaltend

niedrigen Ölpreis und politische Spannungen hat sich die

wirtschaftliche Lage in Nigeria weiter verschlechtert.

Dadurch wurde auch die nigerianische Währung, die Naira,

stark abgewertet. Infolgedessen nahmen der Umsatz und

das Betriebsergebnis in Euro ab. Peak und Three Crowns

stellten sich auf die schwierigen Umstände ein, indem sie

mehr kleinere und preiswertere Verpackungen anboten.

Aufgrund einer aktiven Fremdwährungsrisikopolitik,

Kosten- und Gewinnspannenverbesserungen ist der

Bruttoeffekt der Abwertung begrenzt. Auch in anderen

afrikanischen Ländern herrscht starker Druck auf das

Volumen und das Betriebsergebnis. Dies ist vor allem die

Folge des niedrigen Ölpreises, von Importbeschränkungen

und signifikanten Wechselkursauswirkungen in Nordafrika.

Durch einen Mangel an US-Dollars herrscht im Allgemeinen

ein Zahlungsrückstand. Im Nahen Osten stieg das Volumen,

doch das Betriebsergebnis verzeichnete aufgrund starken

Preiswettbewerbs und einer Verschlechterung des Produkt-

Mixes einen leichten Rückgang. Es gab eine Zunahme von

Kondensmilch unter Hausmarken- und B2B-Verträgen. Die

Marke Rainbow in Saudi-Arabien verzeichnete ein Wachstum

des Marktanteils.

Restrukturierungen

Der Anteil von 49 Prozent an der Sahnemolkerei Hubert

Wiesehoff GmbH in Deutschland wurde im April 2016

an Hubert Wiesehoff verkauft, der bereits im Besitz der

restlichen 51 Prozent der Anteile war. In den Niederlanden

wurde die Produktion von biologischen Milchprodukten

von Limmen nach Maasdam (beide Niederlande) und

zu einem externen Hersteller verlagert. Die Marke

ZuiverZuivel wurde an eine Drittpartei verkauft. Der

Standort Limmen wurde geschlossen. In Maasdam wurde

ein neues Vertriebszentrum in Betrieb genommen. Die

Übergabe des Vertriebszentrums verzögerte sich, wodurch

der Vertriebsstandort in Woerden (Niederlande) länger

geöffnet blieb als geplant. Es wurde eine Rückstellung

für die Restrukturierung des Produktionsstandorts in

Heilbronn gebildet. Restrukturierungen aus 2015 in

Gütersloh und Lagos (Nigeria) wirkten sich 2016 positiv

aus. Das 2015 angelaufene dreijährige Effizienzprogramm

am Produktionsstandort in Leeuwarden (Niederlande)

verläuft planmäßig. Das Programm ist 2016 auch in Lagos

(Nigeria) angelaufen und in Köln und Lummen (Belgien)

wurden Vorbereitungen getroffen. Der Schwerpunkt liegt

auf dem Erzielen von Einsparungen durch einen besseren

Auslastungsgrad der Produktionsanlagen und eine Senkung

des Material- und Energieverbrauchs.

Schwerpunkte 2017

Im Jahr 2017 liegt der Schwerpunkt in Europa

darin, das richtige Gleichgewicht beim Realisieren

von Preiserhöhungen, Volumenwachstum und

Marktanteilverbesserung der wichtigsten Marken zu

finden. Durch eine weitere Kostenkontrolle wird eine

Gewinnspannenverbesserung angestrebt. In Afrika

und im Nahen Osten liegt der Schwerpunkt auf dem

Realisieren von Volumenwachstum und auf finanziellem

Risikomanagement in dieser Region. Der besseren Nutzung

des Nährstoffgehalts von Milchprodukten gilt weiterhin

große Aufmerksamkeit, ebenso wie der Reduzierung von

Zucker und Salz bei der Produktentwicklung. Die SAP-

Implementierung (Summit) in den Niederlanden und

Belgien/England ist in Vorbereitung, das Go-live ist für das

erste bzw. zweite Quartal 2017 geplant.

Bericht des Executive Board

Unter der Marke Frico wurde in Ungarn und Rumänien

ein breit gefächertes Käsesortiment eingeführt.

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Consumer Products Asia

• Volumenwachstum in allen Ländern

• Umsatzerlöse stabil

• Wachstum des Marktanteils in mehreren wichtigen Ländern

• Akquisition einer Mehrheit der Anteile an Engro Foods in Pakistan

Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer

Products Asia blieben 2016 nahezu stabil in Höhe

von 2,3 Milliarden Euro. Die negative Wechsel kurs-

auswirkung auf die Umsatzerlöse belief sich auf

34 Millionen Euro. In der Kategorie Milchgetränke

wurde auf allen Märkten Volumenwachstum erzielt.

Auch die Kindernahrungsvolumen zeigten eine

Aufwärtsentwicklung, vor allem die Marke Friso.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich infolge des

Volumenanstiegs, niedrigerer Anschaffungs- und

Herstellungskosten und Effizienzverbesserungen trotz

höherer Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung.

Die stärkste Ergebnisverbesserung wurde in Indonesien

erzielt, aber auch Vietnam, die Philippinen, Thailand

und Malaysia zeigten gute Verbesserung. Das Ergebnis

in Hongkong stand unter Druck.

Die wirtschaftlichen Bedingungen in den meisten

Ländern in Asien verzeichneten im Vergleich zu 2015

eine gewisse Verbesserung, mit Ausnahme von Thailand,

wo die wirtschaftliche Entwicklung schwächer ist. In

fast allen Ländern trugen Effizienzverbesserungen zur

Ergebnisverbesserung bei. Der Vertrieb und das Sortiment

je Verkaufsstelle wurden in verschiedenen Ländern weiter

optimiert.

Akquisition einer Mehrheit der Anteile an Engro Foods

in Pakistan

Am 19. Dezember 2016 hat FrieslandCampina in

Zusammenarbeit mit der International Finance Corporation

der Weltbank und der niederländischen Entwicklungsbank

FMO eine Mehrheit von 51 % der Anteile an der Engro

Foods erworben, dem zweitgrößten Molkereiunternehmen

Pakistans. FrieslandCampina und Engro Foods erwarten,

von der Verlagerung des pakistanischen Marktes vom

Verbrauch unverpackter Milchprodukte zu verpackten

Milchprodukten infolge des Wachstums der mittleren

Einkommensklasse, des Bedarfs nach mehr hochwertigerer

Milch und der zunehmendem Verstädterung zu profitieren.

Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse 2.321 2.328 -0,3

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 2.355 2.328 1,2

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) 5,9

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)

2,7

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 6.190 6.324 -2,1

Eine der führenden Marken von Engro Foods auf dem

pakistanischen Markt für Molkereiprodukte ist Olper‘s.

Inhalt

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Volumenwachstum auf in allen Märkten

In Indonesien wurde starkes Wachstum sowohl

des Volumens und der Umsatzerlöse als auch des

Betriebsergebnisses erzielt. Die Grundlage dafür bildete

eine Zunahme des Verkaufs von Milchgetränken und

Kindernahrung, unter anderem durch einen verbesserten

Vertrieb. Die Kondensmilch in Dosenverpackung von Frisian

Flag mit einem Easy-Open-Lid trug entscheidend zum

Aufschwung des Verkaufs bei. Auch die 2016 eingeführte

ausdrückbare Verpackung mit einem Drehverschluss ist

sehr erfolgreich.

In Vietnam nahm das Volumen nach einer Reihe schwieriger

Jahre wieder zu, nicht zuletzt durch die erfolgreiche

Einführung von Yomost-Joghurtgetränk. Auch Friso-

Kindernahrung konnte seine Position verbessern,

unter anderem durch den Einsatz sozialer Medien und

zielgerichtetes digitales Marketing. Der Marktanteil von

Friso stieg in einem rückläufigen Markt für Kindernahrung.

Die Umsatzerlöse waren stabil, doch das Betriebsergebnis

verbesserte sich durch die zunehmenden Verkäufe von

Wertschöpfungsprodukten.

Die Alaska Milk Corporation auf den Philippinen

verbesserte ihr Betriebsergebnis. Die Verkäufe von

Milchgetränken nahmen zu, aber die Umsatzerlöse nahmen

infolge niedrigerer Verkaufspreise und ungünstiger

Wechselkursauswirkungen ab.

FrieslandCampina Malaysia/Singapore und

FrieslandCampina Thailand erzielten eine geringfügige

Ergebnisverbesserung. Die Gesamtvolumen von Malaysia/

Singapore nahmen zu, aber die Volumen bei Kindernahrung

standen unter Druck. Das Verbrauchervertrauen in

Malaysia ist infolge der wirtschaftlichen Lage in dem

Land aufgrund der niedrigen Öl- und Gaspreise und

politischer Unsicherheiten relativ gering. In Thailand

wurde der Vertrieb verbessert; außerdem wurde ein

Kondensmilchprodukt eingeführt, das speziell auf die

Anwendung im Foodservice-Segment ausgerichtet ist.

Aufgrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage

in Thailand standen die Volumen unter Druck.

FrieslandCampina baut eine Position in Myanmar auf.

Im vergangenen Jahr wurde in die Erweiterung des

Vertriebsnetzes als Grundlage für zukünftiges Wachstum

investiert. Das Volumen blieb 2016 noch stabil.

Ergebnis in Hongkong unter Druck

In Hongkong stand der Markt für Kindernahrung

aufgrund des rückläufigen Tourismus aus China und

der Beschränkungen der chinesischen Regierung, die

den Export aus Hongkong nach Südchina erschweren,

unter Druck. Dadurch sanken das Volumen und die

Gewinnspanne von Friso-Kindernahrung und das

Betriebsergebnis von FrieslandCampina Hong Kong nahm

stark ab. Optimel Pro Age, das Milchgetränk, das auf den

spezifischen Nährstoffbedarf der Über-40-, -50- und

-60-Jährigen ausgerichtet ist, hat sich gut entwickelt. Die

Kondensmilch unter der Marke Black&White konnte ihre

führende Marktstellung in Hongkong infolge erfolgreicher

Marketingkampagnen wie Perfect Taste Perfect Moment

weiter verbessern.

Verbessern der Effizienz

Das 2016 angelaufene dreijährige Effizienzprogramm

verläuft an beiden Produktionsstandorten in Vietnam

planmäßig. Der Schwerpunkt liegt auf dem Erzielen von

Einsparungen durch einen besseren Auslastungsgrad der

Produktionsanlagen und eine Senkung des Material- und

Energieverbrauchs.

Schwerpunkte 2017

Volumen- und Marktanteilwachstum stehen auch 2017

in verschiedenen asiatischen Ländern im Vordergrund.

Die Verbesserung des Vertriebs und Innovationen sind

dabei weiterhin von Bedeutung. Weitere Kostendämpfung

durch Effizienzverbesserungen und durch weitere

Automatisierung soll Mittel für eine weitere Erhöhung der

Investitionen in den Markt bereitstellen. Der Integration

von Engro Foods in FrieslandCampina wird große

Aufmerksamkeit gewidmet.

Bericht des Executive Board

Auf den Philippinen wurde Alaska Sweetened

Condensed Creamer in Beuteln eingeführt.

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Erfolgreiche Einführung von Friso Prestige

Der chinesische Markt wächst weiterhin, doch die

Wirtschaft entwickelt sich langsamer als in den Vorjahren.

Dadurch weist auch der Markt für Kindernahrung nach

Jahren des Wachstums Zeichen der Stagnation auf. Das

Spitzensegment in Kindernahrung verzeichnet allerdings

noch Wachstum. In diesem Segment wurde Ende 2015/

Anfang 2016 Friso Prestige eingeführt. Zunächst war Friso

Prestige nur online erhältlich. Im Laufe des Jahres 2016

wurde der Vertrieb stärker erweitert und das Produkt

ist jetzt auch in speziellen Mutter-Baby-Geschäften und

bei einer Reihe von Supermärkten in den vierzig größten

chinesischen Städten erhältlich. Die Einführung wurde

durch Online-Werbekampagnen unterstützt. Durch die

Einführung haben sowohl Friso Prestige als auch Friso

Gold Marktanteil gewonnen. Friso Gold ist jetzt die dritte

Marke für Kindernahrung in China und die größte Marke für

Kindernahrung in Bezug auf den Online-Verkauf.

Neben Kindernahrung verkauft FrieslandCampina in China

auch evaporierte Milch von Black&White sowie H-Milch

von Black&White und Friesche Vlag. Black&White wird im

Foodservice-Segment verkauft, und zwar hauptsächlich an

Teashops im Süden Chinas und in Shanghai.

Consumer Products China

• Volumen, Umsatzerlöse und Ergebnis zugenommen

• Erweiterung der Distribution von Friso Prestige

• Black&White erfolgreich in Teashops

• Friesland Huishan Dairy führt Dutch Lady-Kindernahrung ein

Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer

Products China stiegen um 27,0 Prozent auf

565 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis verbesserte

sich. Friso-Kindernahrung ist das wichtigste Produkt

von FrieslandCampina in China. Das Joint Venture

Friesland Huishan Dairy hat im November 2016 mit

dem Verkauf von Kindernahrung unter der Marke

Dutch Lady angefangen.

Die Verbrauchertätigkeiten von FrieslandCampina in China

wurden ab dem 1. Januar 2016 in der neuen Business Group

FrieslandCampina China untergebracht. Vorher gehörten

die Aktivitäten zur Business Group Consumer Products

Asia. Die Gründung der neuen Business Group betont die

zunehmende Bedeutung der Tätigkeit von FrieslandCampina

in China. Weiteres Wachstum in China ist durch die

Erweiterung des Sortiments, den Vertrieb und durch die

Zunahme der E-Commerce-Tätigkeit vorgesehen. Das Joint

Venture Friesland Huishan Dairy gehört als gesondertes

Konzernunternehmen zur Business Group.

Die Distribution von Friso Prestige in China wurde

erweitert: nicht nur online, sondern auch in speziellen

Mutter-Baby-Geschäften und bei einer Reihe von

Supermärkten erhältlich.

Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse 565 445 27,0

Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 588 445 32,1

Preisauswirkung auf den Umsatz ▲

Volumenentwicklung (in Prozent) 37,0

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)

24,3

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 1.101 893 23,3

Inhalt

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Cheese, Butter & Milkpowder

• Volumen verarbeiteter Milch und Verkaufsvolumen von Basisprodukten nehmen beide um 6 Prozent zu

• Starkes Wachstum bei Butterspezialitäten und Käse mit Wertschöpfung

• Gute zweite Jahreshälfte kompensiert großen Teil der Verluste in erster Jahreshälfte

• Export unter Druck durch schwierige Markt-bedingungen in Afrika und zunehmenden Wettbewerb mit Käse in Nord-, Mittel- und Südamerika

• Weidekäse in den Niederlanden erfolgreich eingeführt und erzielt Mehrpreis

Die Umsatzerlöse der Business Group Cheese, Butter

& Milkpowder stiegen 2016 um 3,2 Prozent auf 2.649

Millionen Euro. Die Verkaufspreise lagen in der ersten

Jahreshälfte 2016 erheblich niedriger als in der ersten

Jahreshälfte 2015. Seit Juni 2016 erholten sich

die Verkaufspreise erheblich und vor allem die von

Folienkäse und Butter. Die Käse- und Butteraktivitäten

erzielten 2016 infolge einer aggressiven Preispolitik

und weiterer Kostenkontrolle ein positives Ergebnis.

Das Betriebsergebnis der Business Group verbesserte

sich im Vergleich zu 2015, ist aufgrund erheblicher

Verluste bei Milchpulver jedoch immer noch verlustig.

Im gesamten Jahr 2016 stieg die Milchanlieferung bei

der Business Group um 5,7 Prozent. Das Wachstum

der Milchmenge wurde vor allem zu Käse, Butter und

Milchpulver verarbeitet.

Friesland Huishan Dairy

Friesland Huishan Dairy hat im November 2016 in China

produzierte Kindernahrung unter der Marke Dutch Lady auf

den Markt gebracht. Das neue Produkt ist in zwei Provinzen

erhältlich. 2017 wird der Vertrieb allmählich erweitert.

Der Produktionsstandort produziert auch Kaffeeweißer

für FrieslandCampina Kievit und Kindernahrung und

Milchpulver für den Joint-Venture-Partner China Huishan

Dairy. Die Organisation wurde 2016 verstärkt und

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geschult. Die

Produktion erfüllt die Kriterien des FrieslandCampina-

Qualitätssystems Foqus.

Schwerpunkte 2017

Ein ständiger Punkt zur Beachtung in China ist die Erfüllung

der sich schnell ändernden Rechtsvorschriften. Jeder

Produzent von Kindernahrung, der in China nach dem

1. Januar 2018 Kindernahrung verkaufen will, muss seine

Rezepturen in China registrieren. Nur nach spezifischer

Genehmigung der Rezepturen durch die chinesischen

Behörden dürfen die Produkte nach dem 1. Januar

2018 weiterhin verkauft werden. 2017 läuft die neue

Kampagne für die verbesserte Version von Friso Gold an.

Die Einführung wird mit einer neuen Online-Kampagne

unterstützt, in der die niederländische Herkunft von Friso

und die Milchviehhalter eine wichtige Rolle spielen. Bei

Friesland Huishan Dairy steht der Ausbau des Vertriebs von

Dutch Lady im Mittelpunkt.

Bericht des Executive Board

In China nahm Friesland Huishan Dairy die Herstellung

und den Verkauf von Dutch-Lady-Kindernahrung auf.

Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse 2.649 2.568 3,2

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) 7,7

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)

5,0

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 2.720 2.751 -1,1

Inhalt

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Bericht des Executive Board

verkaufen jetzt auch Hausmarkenkäse, der aus Weidemilch

hergestellt wurde. Der Weidekäse wird zur Kompensation des

Weidegangzuschlags, den FrieslandCampina den Mitglied-

Milchviehhaltern ausschüttet, zu einem Mehrpreis verkauft.

Zijerveld hat das Volumen, die Umsatzerlöse und das Ergebnis

im Vergleich zu 2015 verbessert. Die Zahl der Kunden wurde

in Deutschland, Belgien und Spanien noch stärker erweitert.

Das Zijerveld-Konzept für den Käseverkauf in Supermärkten

wird in immer mehr Supermärkten verwendet. Zijerveld liefert

dazu auch das vollständige Käsesortiment einschließlich

ausländischer Käse und Bauernkäse.

Export unter Druck

FrieslandCampina Export erzielte ein positives Ergebnis,

jedoch auf einem niedrigeren Stand als 2015. Auch das

Volumen und die Umsatzerlöse nahmen im Vergleich

zu 2015 ab. Das Konzernunternehmen wurde durch die

infolge der niedrigen Ölpreise und der politischen Unruhen

verschlechterte wirtschaftliche Lage mehrerer Länder

in Afrika beeinträchtigt. In den anderen Ländern wurde

Volumenwachstum erzielt. Trotz geringerer Verkäufe blieb die

Rentabilität von FrieslandCampina Export gut.

Effizienzprogramme

Das 2016 angelaufene dreijährige Effizienzprogramm an

den niederländischen Produktionsstandorten Lochem,

Balkbrug und Noordwijk verläuft planmäßig. Der Schwerpunkt

liegt auf dem Erzielen von Einsparungen durch einen

besseren Auslastungsgrad der Produktionsanlagen und

eine Senkung des Material- und Energieverbrauchs. Der

Käseverpackungsstandort Den Hollander Food in Lochem

wurde im ersten Quartal 2016 geschlossen. Die Aktivitäten

wurden an die Käseverpackungsstandorte in Wolvega und

Leerdam (beide Niederlande) verlagert. Die Verlagerung

der Produktionsanlagen führte allerdings bedingt durch

Verzögerungen beim Umbau zu vorübergehenden

Lieferproblemen. Bei FrieslandCampina Butter in Den Bosch

(Niederlande) hat die Effizienz durch Konzentration auf

das Entrahmen von Milch und das Verpacken von Butter

zugenommen. Die Zubereitung von Butterspezialitäten für

industrielle Abnehmer wurde zu FrieslandCampina Butter in

Noordwijk (Groningen/Niederlande) verlagert.

Schwerpunkte 2017

Es bleibt unsicher, wie sich die Milchproduktion und der

Markt für Molkereiprodukte 2017 entwickeln werden. Eine

Ergebnisverbesserung wird durch eine weitere Reduzierung

der Kosten, vor allem aber auch durch weiteres Wachstum in

Wertschöpfungssegmenten und intensivere Zusammenarbeit

mit Abnehmern angestrebt.

2016: Ein Jahr mit zwei Gesichtern

Bei FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder B2B

zeigte das Volumen einen starken Anstieg. Nach einer

besonders schwierigen ersten Jahreshälfte erholten sich

die Verkaufs preise allmählich. Durch die marktregulierende

Wirkung der Milchpulver-Intervention in der EU brachte

die Valorisierung von Milchpulver und Butter in den ersten

Monaten des Jahres 2016 mehr ein als Käse. Dadurch

konnten vor allem die Vorräte von Folienkäse im zweiten

Quartal einigermaßen begrenzt bleiben und bei zunehmen-

der Nachfrage entstanden Ende Mai 2016 Möglichkeiten zu

einer Erhöhung der Verkaufspreise von Folienkäse. Da in der

zweiten Jahreshälfte 2016 vor allem in Deutschland, Belgien

und Frankreich weniger Milch erzeugt wurde, stiegen die

Käsepreise weiter. Ende 2016 lag der Preisstand von Folien-

käse doppelt so hoch wie im April. Auch die Ertragspreise

von Butter erholten sich bei anhaltend guter Nachfrage. Die

Verkäufe von Mozzarella stiegen im Jahr 2016. Das Ergebnis

wurde durch das Wachstum des Absatzes spezieller Butter-

mischungen nach Asien und die Produktion von Weidekäse

für eine Drittpartei positiv beeinflusst.

FrieslandCampina Cheese & Butter Retail Europe verkaufte

im Jahr 2016 mehr Käse. Die Umsatzerlöse nahmen

aufgrund der durchschnittlich niedrigeren Ertragspreise

jedoch ab. Auch das Betriebsergebnis nahm im Vergleich zu

2015 ab. Vor allem in der ersten Jahreshälfte 2016 waren

die Gewinnspannen aufgrund des hohen Angebots auf dem

Markt sehr negativ. Vor allem in Deutschland und Italien

lagen die Verkaufspreise sowohl für Naturkäse als auch für

Folienkäse besonders niedrig. In der zweiten Jahreshälfte

erholte sich der Markt wieder einigermaßen. In England

wurden neue Verträge mit einer Supermarktkette

geschlossen. Im Jahr 2016 stiegen die Verkäufe von

Weidekäse stark an. Verschiedene Supermarktketten

Auf der Lebensmittelmesse Sial in Paris (Frankreich)

führte FrieslandCampina Export das neue

Frico-Design ein.

Inhalt

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FrieslandCampina Domo erbringt gute Leistungen

Der Umsatz von FrieslandCampina Domo nahm zu und

das Betriebsergebnis verbesserte sich im Vergleich

zu 2015. Die Produktion von Friso-Kindernahrung für

andere FrieslandCampina-Konzernunternehmen nahm

zu. Die Produktion von Ingredienzen für Kindernahrung

für Dritte verringerte sich in der zweiten Jahreshälfte

infolge geringeren Wachstums bei einigen Abnehmern.

Im Februar 2016 schlossen FrieslandCampina Domo

und das amerikanische Glycosyn einen Vertrag über

die gemeinsame Entwicklung von Ingredienzen für

Kindernahrung. Glycosyn hat eine patentierte Technik

für die Produktion von Oligosacchariden aus Laktose

entwickelt. FrieslandCampina Domo wird diese neuen

Ingredienzen herstellen und weltweit auf den Markt bringen.

2016 wurden unter anderem Domo Refit Micellar Casein

Isolate für medizinische Anwendungen und ein biologisches

Domo Vivinal GOS eingeführt.

FrieslandCampina DMV entwickelt sich gut, Entwicklung

der Gewinnspannen jedoch enttäuschend

FrieslandCampina DMV verzeichnete einen Anstieg der

Verkäufe von Kaseinaten und eiweißreichen Spezialitäten,

unter anderem für Sportnahrung. Ermöglicht wurde dies

durch die zunehmende Nachfrage und die zugenommen

Kapazität in Veghel (Niederlande). In Bezug auf das

Betriebsergebnis hat DMV ein enttäuschendes Jahr hinter

sich. Die hohe Milchanlieferung und niedrigere Preise

für Milchprodukte führten zu einem Umsatzrückgang

durch niedrigere Verkaufspreise und eine geringere

Gewinnspanne. Ende 2016 erholten sich die Verkaufspreise

und die Gewinnspannen einigermaßen.

Ingredients

• Volumenwachstum durch zunehmende Nachfrage nach Kindernahrung und Molkereiingredienzen

• Zunahme des Umsatzanteils von Wertschöpfungsprodukten

• Niedrige Preise für Basisingredienzen wirken sich negativ auf Betriebsergebnis aus

• Neuer Produktionsstandort in Borculo in Betrieb genommen

• Schwerpunkt auf weiterer Erhöhung der Effizienz, Zuverlässigkeit der Lieferungen und Qualität

Die Umsatzerlöse der Business Group Ingredients

sanken 2016 um 3,1 Prozent aufgrund niedrigerer

Verkaufspreise. Das Volumen nahm zu, unter anderem

durch die Inbetriebnahme neuer Produktionskapazität

in den Niederlanden, China und auf den Philippinen.

Der Umsatzanteil von Produkten für Kindernahrung

und pharmazeutische Anwendungen ist gestiegen. Das

Betriebsergebnis war unter Einfluss der niedrigeren

Preise für Molkereiprodukte für Basisingredienzen

leicht rückläufig.

Excellion Calcium Caseinate S ist eine eiweißreiche

Sportnahrungsingredienz für Spitzensportler, die die

Muskeln länger nährt, wodurch sie bessere Leistungen

erbringen können.

Bericht des Executive Board

Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse 1.667 1.721 -3,1

Preisauswirkung auf den Umsatz ▼­

Volumenentwicklung (in Prozent) 5,4

Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)

4,1

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 3.094 3.099 -0,2

Inhalt

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Bericht des Executive Board

DFE Pharma

Die Umsatzerlöse von DFE Pharma (pharmazeutische

Laktose) blieben durch eine Zunahme des Volumens bei

niedrigeren Verkaufspreisen auf dem gleichen Stand

wie 2015. Das Betriebsergebnis blieb auf dem Stand von

2015. DFE Pharma investierte in Veghel (Niederlande)

in eine Erweiterung der Kapazität von Laktose für

Inhalieranwendungen. Außerdem bereitet DFE Pharma eine

Kapazitätserweiterung in Nörten-Hardenberg vor.

Zunahme der Kapazität

Ab Februar 2016 wurden am neuen Produktionsstandort

von FrieslandCampina Ingredients in Borculo (Niederlande)

Milchkonzentrat und Milchpulver hergestellt. Dies war

notwendig, um die zunehmende Menge der Mitgliedermilch

verarbeiten zu können. In der zweiten Jahreshälfte sind

die Vorbereitungen für die Herstellung von Ingredienzen

für Kindernahrung angelaufen. Dazu müssen die

Herstellungsverfahren die Anforderungen höherer Normen

erfüllen. Infolgedessen wird 2017 weniger Milchpulver

hergestellt werden und im Laufe des Jahres 2017 wird die

Herstellung von Kindernahrung aufgenommen.

Schwerpunkte 2017

Preiserhöhungen durch steigende Preise für

Molkereiprodukte werden 2017 zu einer Erholung des

Betriebsergebnisses beitragen müssen. Bei der Herstellung

liegt der Schwerpunkt darauf, die Zuverlässigkeit von

Lieferungen, Qualität, Sicherheit und Effizienz noch

weiter zu verbessern. Das 2015 angelaufene dreijährige

Effizienzprogramm am Produktionsstandort in Beilen

(Niederlande) verläuft planmäßig. Im März 2016 ist das

Programm auch am Produktionsstandort in Veghel

(Niederlande) angelaufen. Der Schwerpunkt liegt auf dem

Erzielen von Einsparungen durch einen besseren Output der

Produktionsanlagen und eine Senkung des Material- und

Energieverbrauchs. Durch die Änderung der Arbeitsweisen

können sich Aufgaben und Verantwortlichkeiten von

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ändern und die Zahl

der Arbeitsplätze kann auf verschiedenen Ebenen in

der Organisation abgebaut werden. Marktseitig wird

Ingredients im Jahr 2017 weiter in das Wachstum von

Wertschöpfungsprodukten und in den Ausbau von

kundenorientiertem Marketing und Verkauf investieren.

FrieslandCampina Kievit stark in Asien

Das Volumen verbesserte sich, aber der Umsatz nahm

infolge niedrigerer Verkaufspreise ab. Weltweit steigt die

Nachfrage nach Kievit-Produkten in Kaffeespezialitäten,

wie Cappuccinos und Lattes. Die Nachfrage nach Kaffee-

und Teeweißern steigt vor allem in Asien und China. Durch

die Inbetriebnahme der zusätzlichen Produktionskapazität

bei der Alaska Milch Corporation auf den Philippinen und

die Nutzung der Kaffeeweißerproduktion bei Friesland

Huishan Dairy in China konnte darauf reagiert werden.

FrieslandCampina Kievit hat eine gute Marktstellung im

Nahen Osten und in Ägypten. Das Betriebsergebnis wurde

durch die Abwertung des ägyptischen Pfundes und durch

den zunehmenden Wettbewerb gedrückt.

Creamy Creation, das seit 2016 zu FrieslandCampina Kievit

gehört, hatte ein schwieriges Jahr aufgrund schwieriger

Marktbedingungen und fehlender Fremdwährung und

Kaufkraft in Afrika, dem nach dem Vereinigten Staaten

wichtigsten Absatzmarkt für Sahneliköre.

Nutrifeed

Der Umsatz und das Betriebsergebnis von Nutrifeed

(Jungtierfutter) nahmen infolge der niedrigeren

Verkaufspreise durch ein erhöhtes Marktangebot ab.

Dadurch gerieten die Gewinnspannen unter Druck und

es entstand ein zunehmender Wettbewerb über den

Preis. Das Volumen nahm zu, unter anderem durch die

Zusammenarbeit mit Agrifirm und durch eine Zunahme des

Exports. Wachstum war sowohl im Kälberfutter- als auch im

Ferkelfuttersegment zu verzeichnen.

Auf der Messe Vitafoods 2016 wurde Domo Refit

Micellar Casein Isolate eingeführt, eine Ingredienz mit

hohem Eiweißgehalt und niedriger Viskosität, die für

medizinische Getränke geeignet ist.

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Gesellschaftliche Verantwortung

Der Purpose von FrieslandCampina - Nourishing by

Nature: Bessere Ernährung für Verbraucher der Welt,

gute Einkünfte für unsere Bauern, jetzt und in Zukunft

- gibt die Richtung für die täglichen Aktivitäten an und

konkretisiert die Werte, die FrieslandCampina für wichtig

erachtet. Dabei geht es sowohl um das Erzeugen von Wert

auf dem Markt als auch um das Ergreifen gesellschaftlicher

Verantwortung. In die Strategie Route2020 ist die Politik

auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Verantwortung von

Unternehmen (GVU) und der Nachhaltigkeit vollständig

integriert. Im Jahr 2016 wurde der Bericht der GVU-

Kennzahlen in den Finanzplanungs- und Kontrollzyklus

integriert. Zur Qualitätssicherung der GVU-Politik wendet

FrieslandCampina die ISO 26000 an – eine international

anerkannte Richtlinie für die Implementierung von GVU

in die Organisation. 2016 hat Lloyds die Implementierung

gemäß der ISO 26000 verifiziert und für gut befunden.

Die International Dairy Federation (IDF) hat auf dem

World Summit 2016 in Rotterdam die Ziele für nachhaltige

Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten

Nationen als übergreifenden Rahmen anerkannt, der

für die nachhaltige Entwicklung der Milchwirtschaft

richtungweisend sein soll. FrieslandCampina verpflichtet

sich den Zielen für nachhaltige Entwicklung, die eng

zur eigenen GVU-Politik passen, wie beispielsweise

„Bessere Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft“,

„Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit“,

„Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster“ und

„Klimaschutz“. Im Hinblick auf das Erbringen des

Nachweises der Verstärkung der Nachhaltigkeit wird

weltweit mit Molkereiunternehmen und Abnehmern

von Milchprodukten zusammengearbeitet, um dies über

einen internationalen Rahmen festzulegen. Dieses Dairy

Sustainability Framework berücksichtigt die regionalen

Unterschiede der Herstellung von Milchprodukten.

Bessere Ernährung

Milchprodukte sind für viele Menschen auf der ganzen Welt

ein bedeutender Bestandteil der alltäglichen Nahrung.

FrieslandCampina will mit seiner hochwertigen Milch und

seinen hochwertigen Milchprodukten zur Lebensmittel-

und Nährstoffsicherheit beitragen. Darüber hinaus will

FrieslandCampina dazu beitragen, die zunehmende

Zahl von Menschen mit Übergewicht, insbesondere

Kinder, einzudämmen. Das tut FrieslandCampina,

indem das Unternehmen hohe Anforderungen an die

Produktzusammensetzung stellt, indem es Schulungen und

Aufklärung über gesunde Ernährung und einen gesunden

Lebensstil anbietet und indem es den Verbrauchern die

Entscheidung für gesunde Ernährung erleichtert. Im

Jahr 2016 wurde die FrieslandCampina Nutrition Policy

Nourishing by NatureBessere Ernährung, gute Einkünfte für unsere Bauern,

jetzt und in Zukunft

Bessere Ernährung Gute Einkünfte für unsere Bauern Jetzt und in Zukunft

Bessere Produkte

Verantwortungsbewusstes Marketing

Transparente Nährwert-Etikettierung

Lernen über Lebensweise

Optimaler Wert aus Milch

Wirtschaftliche Leistungen und Rentabilität

Verbessern von Qualität und Quantität der Milch im Dairy Development Programme

Entwickeln von Wissen und Können im Dairy Development Programme

Klimaneutrales Wachstum

Nachhaltiger Einkauf Nachhaltige Produktion

Tiergesundheit und Tierschutz

Weidegang Biodiversität

Inhalt

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Bericht des Executive Board

aufgestellt, die die Kriterien für bessere Produkte,

verantwortungsbewusste Marketingkommunikation

und Schulungen über gesunde Ernährung und Bewegen

aufführt.

Bessere Produkte

FrieslandCampina arbeitet mit einem weltweiten Satz

ernährungswissenschaftlicher Kriterien für seine

Verbraucherprodukte, den sogenannten FrieslandCampina

Global Nutritional Standards. Die Kriterien für Transfette,

gesättigtes Fett, zugesetzten Zucker und zugesetztes

Salz stammen aus den ernährungswissenschaftlichen

Kriterien von Choices International (von unabhängigen

Wissenschaftlern aufgestellt). FrieslandCampina hat

selbst Kriterien zur Gewährleistung wertvoller und von

Natur aus vorhandener Nährstoffe in Produkten bzw.

Milchprodukten und Kriterien zur Anreicherung von

Produkten mit essenziellen Nährstoffen aufgestellt. Alle

Verbraucherprodukte von FrieslandCampina werden

anhand der Kriterien bewertet und es wurde festgelegt, ob

das Produkt zur Aufnahme wichtiger Nährstoffe beiträgt,

oder ob es sich um ein Verwöhnprodukt handelt. Im Jahr

2016 wurde beschlossen, das Gleichgewicht zwischen

Nährwertprodukten und Verwöhnprodukten besser zu

überwachen. Außerdem wurden die Produkte identifiziert,

deren Gehalt an Zucker, Salz und Kalorien in den nächsten

Jahren gesenkt wird. Neue Produkte werden so entwickelt,

dass sie den Ernährungskriterien entsprechen. Der

Nährwert von Produkten steht durch die Einführung der

FrieslandCampina Nutrition Policy an zentraler Stelle im

Denken und Handeln der Organisation. Die Reduzierung

des Zucker-, Salz- bzw. Fettgehalts hat Folgen für den

Geschmack und die Textur von Produkten. Um dies zu

kompensieren, sind Änderungen an Rezepturen notwendig,

die relativ viel Forschungs- und Entwicklungszeit erfordern.

Verbraucher müssen sich oft auch erst an die geänderten

Produkte gewöhnen. Daher erfolgt die Änderung der

Rezeptur in kleinen Schritten. Auf diese Weise finden die

Änderungen für die Verbraucher allmählich statt.

Verantwortungsbewusste Marketingkommunikation

FrieslandCampina verpflichtet sich zu

verantwortungsbewusster Marketingkommunikation.

Das bedeutet beispielsweise, dass auf Kinder bis 12 Jahre

ausgerichtete Werbung nur für Produkte zulässig ist,

die strenge Ernährungskriterien erfüllen, sodass die

Entscheidung für gesündere Ernährung stimuliert wird.

FrieslandCampina hat sich auch Verhaltenskodizes auf

diesem Gebiet verschrieben, beispielsweise dem EU

Pledge (freiwillige Vereinbarungen zwischen europäischen

Lebensmittelunternehmen über an Kinder gerichtetes

Marketing). FrieslandCampina hat 2016 seine Politik zu

verantwortungsbewusster Marketingkommunikation

ausgewertet und wird sie 2017 weiter verschärfen.

Verantwortungsbewusste Etikettierung

FrieslandCampina arbeitet mit einem Standard für

die Nährwert-Etikettierung, um eine gesündere Wahl

seitens der Verbraucher zu stimulieren. Wenn die

Verpackungsgröße es zulässt, ist daher das Energielogo

auf allen Verbraucherverpackungen von Marken von

FrieslandCampina auf der Vorderseite zu sehen. Die

Nährwerttabelle enthält sowohl Informationen pro 100

g/ml als auch pro Portion sowie Informationen über den

Beitrag der Nährstoffe zur empfohlenen Tagesmenge. In

den Niederlanden wird das Logo mit dem Häkchen infolge

der geänderten Rechtsvorschriften allmählich von den

Verpackungen verschwinden. Zurzeit untersuchen die

niederländischen Behörden Alternativen.

Schulungen über gesunde Ernährung und Bewegen

In Südostasien arbeitet FrieslandCampina mit der National

Basketball Association (NBA) zusammen, um Kinder für

die Bedeutung von ausreichender Bewegung und Sport

(im Freien), für gesunde Ernährung und einen gesunden

Lebensstil zu sensibilisieren. Die Kampagne Drink.Move.

BeStrong erreicht Kinder in Schulen in Indonesien, Malaysia,

Thailand und Vietnam. Auch über den Weltmilchtag,

Schulmilchprogramme, Goodness-of-Dairy-Kampagnen,

die Aktion JOGG (Jugendliche mit gesundem Gewicht) und

das nationale Schulfrühstück bekommen Eltern und Kinder

Informationen über gesunde Ernährung und eine aktivere

Lebensweise.

Gute Einkünfte für unsere Bauern

FrieslandCampina strebt an, die beste Wertschöpfung für

die Milch zu erzielen, um auf diese Weise maximal zu den

Einkünften und der Kontinuität der Milchviehbetriebe der

Mitglieder beizutragen. Der Auftrag von FrieslandCampina

lautet, die Milch der Mitglied-Milchviehhalter der

Molkereigenossenschaft FrieslandCampina zu verarbeiten

und zu einem Preis zu verkaufen, der auch langfristig

und nachhaltig für die Mitglied-Milchviehhalter und

für die Gesellschaft Wertschöpfung erzeugt. Diese

Wertschöpfung äußert sich unter anderem in der Höhe

des Leistungszuschlags, der zuzüglich zum Garantiepreis

ausgezahlt wird, den die Mitglied-Milchviehhalter für die

Milch erhalten.

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Bericht des Executive Board

zu realisieren, arbeitet FrieslandCampina an mehreren

Initiativen für eine effiziente und nachhaltige

Produktionskette. Das bedeutet eine Verstärkung der

nachhaltigen Milchviehhaltung, den Einkauf nachhaltiger

(landwirtschaftlicher) Rohstoffe und das Verringern des

Energieverbrauchs bei der Herstellung von Milchprodukten.

Außerdem stimuliert FrieslandCampina die Mitglied-

Milchviehhalter mithilfe von Grünzertifikaten, nachhaltige

Energie zu erzeugen, beispielsweise mit Windkrafträdern,

einer Photovoltaikanlage oder mittels Biomasse. Auch

artgerechte Tierhaltung und Biodiversität sind für

FrieslandCampina von Bedeutung.

Klimaneutrales Wachstum

Der niederländische Milchsektor hat sich als Teil der

Mehrjahresvereinbarung zum Energiesparen MJA-3 und der

Vereinbarung über saubere und sparsame Agrarsektoren

das Ziel gesetzt, jährlich eine zweiprozentige Verbesserung

des Energieverbrauchs zu erzielen. FrieslandCampina hält

sich an diese Zielsetzung. Durch Energiesparen und das

Erzeugen erneuerbarer Energie kann die Milchwirtschaft

dazu beitragen, den Verbrauch von fossilen Kraftstoffen

sowie den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid

und Methan zu senken.

FrieslandCampina hat über 140 Jahre Erfahrung in der Welt

der Milchviehhaltung und setzt das erworbene Wissen dazu

ein, Milchviehbetriebe in bestimmten Ländern in Asien,

Afrika und Osteuropa weiterzuentwickeln, unter anderem

über das Dairy Development Programme. Mit dem Dairy

Development Programme (DDP) will FrieslandCampina

zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten

Nationen beitragen. FrieslandCampina unterstützt Bauern,

produktiver zu werden und hochwertigere Milch zu

erzeugen, und trägt somit zur Ernährungssicherung und

einer nachhaltigeren Erzeugung von Milch sowie zu einer

verbesserten wirtschaftlichen Lage von Milchviehhaltern

in Ländern des Dairy Development Programme bei. Um

dies zu erreichen, richtet sich FrieslandCampina im Dairy

Development Programme auf das Teilen von Sektorwissen

und Know-how über Schulungen, Wissenspartnerschaften

und das Unterstützen von Projekten zur Verbesserung der

Infrastruktur der Milchviehhaltung. Das Dairy Development

Programme unterstützt lokale Milchviehhalter insbesondere

in Indonesien, Thailand, Vietnam, Malaysia, China, Russland,

Rumänien, Ungarn und Nigeria.

Im Rahmen des Dairy Development Programme wurden

im Jahr 2016 insgesamt 473 Schulungen in Vietnam,

Indonesien, Malaysia, Thailand, China, Rumänien

und Nigeria organisiert. Insgesamt nahmen 18.752

Milchviehhalter an den Schulungen teil. Auf den Schulungen

wurden unter anderem die Themen Tiergesundheit,

Jungvieh-Aufzucht, Stalleinrichtung, Milchgüte und

Hygiene, Buchführung, Futtermittelmanagement,

Wasserhaushalt und Melktechniken behandelt. Ferner

teilten neunzehn Mitarbeiter, acht niederländische

Milchviehhalter und zwei Mitglieder des Aufsichtsrats

von FrieslandCampina an über 400 Arbeitstagen ihr

Wissen auf dem Gebiet von Marketing, Personalwesen,

Strategie und Milchviehhaltung mit über zwanzig

Molkereigenossenschaften in Asien und Afrika. Außerdem

organisierte FrieslandCampina 45 Studienfahrten in die

Niederlande für 515 Molkereifachleute, unter anderem aus

China, Vietnam, Indonesien, Thailand, Malaysia und Nigeria.

Jetzt und in Zukunft

FrieslandCampina hat sich das Ziel gesetzt, den Ausstoß

von Treibhausgasen im Jahr 2020 auf dem gleichen

Stand wie 2010 oder darunter zu halten. Das gilt auch

bei einem Anstieg der Produktion. In den Rahmen dieser

Zielsetzung fallen die Treibhausgase, die auf der Ebene

des Milchviehbetriebs der Mitglied-Milchviehhalter

entstehen, beim Transport vom Milchviehbetrieb zu

den Produktionsstandorten und bei der Verarbeitung

von Milchprodukten. Um das klimaneutrale Wachstum

Farmer2Farmer-Programm in Nigeria angelaufen

Ende Mai 2016 stattete der nigerianische Minister

für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung den

Niederlanden einen Besuch ab, um den Milchsektor

und FrieslandCampina kennenzulernen. Bei dem

zweitägigen Besuch wurde eine Einigung über

das Anlaufen des Farmer2Farmer-Programms

in Nigeria als Teil des Dairy Development

Programme von FrieslandCampina erzielt. Besucht

wurden FrieslandCampina in Leeuwarden, das

FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen

und die Universität Wageningen (Wageningen UR).

Auch der Bauernhof eines der Mitglied-Milchviehhalter

wurde besucht.

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Bericht des Executive Board

Die Treibhausgasemissionen infolge von Produktion und

Transport sanken 2016 um 4,0 Prozent auf 925 kt CO2-

Äquivalent. Der Hauptgrund für diese Verbesserung ist

die Zunahme der Nutzung nachhaltiger Energie an den

Produktionsstandorten.

Nachhaltige Produktion

FrieslandCampina will im Jahr 2020 an seinen Standorten

weltweit zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren

Energiequellen wie Wind, Sonne und Biomasse verwenden

und möglichst viel davon über die Betriebe der Mitglied-

Milchviehhalter erzeugen. FrieslandCampina hat sich zum

Ziel gesetzt, den Wasserverbrauch durch das Unternehmen

im Jahr 2020 auf das Niveau des Jahres 2010 oder darunter

zu senken. Auf Basis regionaler Wasserknappheit wurden

standortspezifische Zielsetzungen formuliert.

Im Jahr 2016 stieg der Energieverbrauch um 3,4 Prozent

auf 2,75 GJ pro Tonne Endprodukt (2015: 2,66 GJ pro Tonne

Endprodukt). Durch die Zunahme der Milchproduktion

und das Wachstum der Produktion von Kindernahrung

und Milchpulver wurden mehr Produkte mit einer energie-

intensiveren Produktionsmethode erzeugt. Außerdem

wurden beim Bau und bei der Inbetriebnahme der neuen

Anlagen Energie und Wasser verbraucht, während

relativ wenig produziert wurde. Die energiesparenden

Auswirkungen neuer Anlagen werden sich in den nächsten

Jahren zeigen. Für die kommenden vier Jahre sind konkrete

Einsparungen geplant, um den Energieverbrauch um

2 Prozent pro Jahr zu verbessern.

Im Jahr 2016 sank der Wasserverbrauch der

Produktionsstandorte um 2,4 Prozent auf 4,48 m3 pro

Tonne Endprodukt (2015: 4,59 m3 pro Tonne Endprodukt).

In Aalter (Belgien) wurde durch Abwasserbehandlung

und teilweise Weiterverwendung des Wassers für

technische Zwecke eine 25-prozentige Verringerung des

Wasserverbrauch erzielt. In San Pedro (Philippinen) wurde

durch eine Optimierung der Verfahren eine 35-prozentige

Verringerung erzielt. Auch in der Käseherstellung in

Workum (Niederlande) wurde durch eine Optimierung

des Verfahrens eine erhebliche Verringerung des

Wasserverbrauchs erzielt. Künftig wird FrieslandCampina

sich vor allem auf die Verringerung des Wasserverbrauchs

in Gebieten konzentrieren, in denen Wasserknappheit

herrscht oder in absehbarer Zeit herrschen könnte. Der

Schwerpunkt wird dabei auf den Standorten in Asien, dem

Nahen Osten und Afrika liegen.

Monovergärung und Gülleverarbeitung

FrieslandCampina hat im Jahr 2016 zwei Initiativen

auf dem Gebiet der Vergärung und Verarbeitung von

Gülle ergriffen: Jumpstart für die Monovergärung

auf dem Bauernhof und Mestkring (Güllekreis) für

die groß angelegte Vergärung und Verarbeitung

von Gülle. Für Jumpstart wurde eine eigenständige

Genossenschaft gegründet. Das Vergären von Gülle

trägt zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen

bei, unter anderem von Methan. Dabei wurde eng mit

anderen Parteien zusammengearbeitet, beispielsweise

mit Groen Gas Nederland, der niederländischen

nachhaltigen Milchverarbeitungskette DZK, dem

niederländischer Bauernverband LTO und der

niederländische Molkereiorganisation NZO. Jumpstart

unterstützt Milchviehhalter bei der gemeinsamen

Realisierung von Monovergärung auf dem eigenen

Milchviehbetrieb. Monovergärung erzeugt Wärme und

Biogas und senkt die Treibhausgasemissionen. Das

Biogas kann zu grünem Gas aufgewertet werden und

kann ins Erdgasnetz eingespeist werden. Es kann auch

zum Betreiben von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

verwendet werden, die Strom und Wärme liefern.

FrieslandCampina nimmt garantiert den grünen Strom

von den teilnehmenden Mitglied-Milchviehhaltern

ab. Darüber hinaus bezahlt FrieslandCampina einem

teilnehmenden Mitglied 10 Euro pro Tonne weniger

erzeugtes CO2. Im Oktober 2016 wurde der erste

Prototyp in Betrieb genommen. Das niederländische

Wirtschaftsministerium hat im Rahmen der SDE+-

Regelung Subventionen in Höhe von bis zu 150

Millionen Euro zugesagt. Beabsichtigt wird, dass in den

nächsten Jahren tausend Monovergärungsanlagen in

Betrieb sind.

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Bericht des Executive Board

ist dies eine Zunahme um 13 Prozentpunkte. Im Jahr 2016

lieferten die Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina

über Herkunftsnachweise für nachhaltigen Strom

29 Prozent des grünen Stroms, den FrieslandCampina

weltweit verbraucht hat.

FrieslandCampina nutzt an seinem Produktionsstandort

in Borculo (Niederlande) außer nachhaltigem Pyrolyseöl

auch Biogas zur Dampferzeugung. FrieslandCampina

beginnt im Frühjahr 2017 mit der Abnahme von Biogas bei

einer externen Partei. Dadurch wird eine Verringerung des

CO2-Ausstoßes erzielt.

Außer den Anstrengungen in Bezug auf die Verwendung

agrarischer Rohstoffe und Papierverpackungen strebt

FrieslandCampina auch nachhaltigen Einkauf anderer

Materialien und Dienstleistungen an. FrieslandCampina

gehört zu den Gründern des Netzwerks BICEPS für

nachhaltigere Seeschifffahrt.

Nachhaltigkeit beim Einkauf von Rohstoffen

Außer Milch verwendet FrieslandCampina auch andere

agrarische Rohstoffe für seine Produkte. FrieslandCampina

strebt an, im Jahr 2020 ausschließlich agrarische

Rohstoffe und Papierverpackungen aus vollständig

nachhaltig bewirtschafteten Quellen einzukaufen.

Agrarische Rohstoffe, die bereits (teilweise) aus nachhaltig

bewirtschafteten Quellen eingekauft werden, sind unter

anderem Kakao, Sojaöl, Palmkernöl, Rohrzucker, Stärke

und Papierverpackungen. Dies sind Produkte mit weltweit

anerkannten Zertifikaten oder Produkte, für die in

Zusammenarbeit mit Lieferanten ein Plan für nachhaltige

Entwicklung aufgestellt wird.

Im Jahr 2016 stieg der Anteil eingekaufter Rohstoffe aus

nachhaltig bewirtschafteten Quellen auf 43 Prozent. Im

Vergleich zu 2015 ist dies eine Zunahme um 17 Prozent-

punkte. So wurde 2016 der Anteil an Rohrzucker mit

Bonsucro-Zertifikaten um 15 Prozentpunkte erhöht.

Darüber hinaus wurden die Lieferanten von Stärke

anhand der SEDEX-SMETA-Systematik bewertet. Auf diese

Weise wurden 2016 über 50 Prozent des Volumens an

eingekaufter Stärke aus nachhaltig bewirtschafteter Quelle

eingekauft.

Im Jahr 2016 wurde die Nachhaltigkeit von

78 Prozent des gesamten von den FrieslandCampina-

Produktionsstandorten verbrauchten Stroms durch

den Einkauf von Herkunftsnachweisen für nachhaltigen

Strom verstärkt. Diese Nachweise gewährleisten, dass

die Strommenge mit Wind, Biomassevergärung von

Nebenprodukten, güllebetriebenen Biogasanlagen oder

Photovoltaikanlagen erzeugt wird. Im Vergleich zu 2015

Kennzahlen zur Nachhaltigkeit 2016 2015 %

Klimaneutrales Wachstum

Treibhausgasemissionen von Produktion und Transport (in kt CO2-Äquivalent) 925 964 -4,0

Nachhaltige Produktion

Energieeffizienz (in GJ/Tonne Endprodukt) 2,75 2,66 3,4

Wassereffizienz (in m3/Tonne Endprodukt) 4,48 4,59 -2,4

Nachhaltigkeit beim Einkauf von Rohstoffen

Anteil nachhaltiger agrarischer Rohstoffe (in % der gesamten Rohstoffe) 43 26

Grüner Strom (in % der gesamten Strommenge) 78 65

Weidegang

Weidegang (in % Mitglied-Milchviehbetriebe in den Niederlanden, die eine Form von Weidegang anwenden) 78,2 77,9

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Weidegang-Prozentsatz

leicht gestiegen

Mitglied-Milchviehhalter

werden stimuliert,

ihre Kühe und ihr

Jungvieh zu weiden.

Im Jahr 2016 wendeten

78,2 Prozent der Mitglied-

Milchviehbetriebe in den

Niederlanden Weidegang

oder Teilweidegang an

(2015: 77,9).

Bericht des Executive Board

Der Prozentsatz der Mitglied-Milchviehbetriebe in den

Niederlanden, deren Kühe auf der Weide sind, ist 2016

auf 78,2 Prozent gestiegen (2015: 77,9 Prozent). Dies

ist das zweite Jahr in Folge, in dem der Prozentsatz der

Milchviehbetriebe, die Weidegang oder Teilweidegang

anwenden, zugenommen hat.

Weitere Informationen über die GVU-Politik von

FrieslandCampina und die Ergebnisse 2016 finden Sie in

der GVU-Aktualisierung von FrieslandCampina, die Ende

Mai 2017 veröffentlicht wird.

Weidegang

Grasende Kühe gehören zur niederländischen

Kulturlandschaft, die die Verbraucher sehr schätzen.

FrieslandCampina stimuliert Mitglied-Milchviehhalter in

Belgien, Deutschland und den Niederlanden, ihre Kühe und

das Jungvieh zu weiden. Wenn die Milchkühe im Verlauf des

Jahres an mindestens 120 Tagen sechs Stunden pro Tag auf

der Weise grasen, hat jeder Milchviehhalter Anspruch auf

einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro brutto pro 100 Kilo

Milch (ab 2017 1,50 Euro pro 100 Kilo Milch). Außerdem

belohnt FrieslandCampina Teilweidegang mit 0,46 Euro

pro 100 Kilo Milch. Milchviehhalter, die hierfür in Betracht

kommen wollen, müssen mindestens 25 Prozent der auf

dem Milchviehbetrieb anwesenden Rinder an mindestens

120 Tagen pro Jahr mindestens sechs Stunden pro Tag auf

der Weide grasen lassen.

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Bericht des Executive Board

zu einer Einsparung von Kosten und einer Verringerung der

Zahl der Beschäftigten im Personalbereich.

Damit das zur Realisierung der Strategie kritische Know-how

und Wissen bei FrieslandCampina verfügbar bleibt, wurde 2016

die Experten-Laufbahnentwicklung eingeführt und es wurde

mit dem Entwurf und der Implementierung von Instrumenten

eigens für diese essenzielle Gruppe von Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern begonnen. Das Projekt ist im Bereich F&E ange-

laufen und wird auch in anderen Disziplinen eingeführt.

Soziale Agenda

Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat wurde eine

soziale Agenda erstellt. In dieser sozialen Agenda wurde

festgelegt, in welcher Richtung sich die Sozialpolitik

von FrieslandCampina und die Arbeitsbedingungen und

Arbeitsverhältnisse entwickeln sollen. Die soziale Agenda,

die AAA-Werte (Alignment, Accountability und Action),

gesellschaftlich verantwortliches Unternehmen, Sicherheit

und Kostenkontrolle standen bei der Entwicklung neuer

integraler Mobilitätsregeln im Mittelpunkt.

Compass

Im Jahr 2016 wurde der neue Kodex für gute Geschäftsprakti-

ken eingeführt: Compass. Mitglieder des Managements hielten

jedes Quartal eine Präsentation über Compass. Dabei wurden

Dilemmas besprochen, mit denen Arbeitskräfte im Rahmen gu-

ter Geschäftspraktiken konfrontiert werden können. Im dritten

Quartal wurde auch das neue Speak-Up-Verfahren eingeführt.

Das Speak-Up-Verfahren erläutert, wann und wie Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter sich äußern können. So wurden in der

ganzen Welt lokale Vertrauenspersonen benannt und es sind

eine Speak-Up-Telefonnummer und -Website verfügbar, sodass

Arbeitskräfte in ihrer eigenen Sprache Fragen stellen oder ihre

Sorgen äußern können über Angelegenheiten, die im Wider-

spruch zu Compass stehen. Außer den Präsentationen und

den Dilemmadiskussionen hat die Mitarbeiterschaft Compass

und Speak Up über obligatorisches E-Lernen kennengelernt. In

einigen Ländern wurde begonnen, interaktive Workshops mit

dem Schwerpunkt ehrlicher Geschäftspraktiken abzuhalten,

bei denen lokale Beispiele und Dilemmas besprochen wurden.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl (VZÄ) sank 2016

um 0,6 Prozent auf 21.927 (2015: 22.049). In der Business

Group Consumer Products China und bei Corporate &

Support stieg die durchschnittliche Mitarbeiterzahl. In den

anderen Business Groups sank die durchschnittliche Mitar-

beiterzahl.

Talentmanagement

Durch den anziehenden Arbeitsmarkt und die weltweite

Knappheit an Talent ist das zielgerichtete Anwerben,

Entwickeln und Behalten von Talent für FrieslandCampina

von entscheidender Bedeutung, um weiterhin erfolgreich

zu sein. Im Jahr 2016 sank die Zahl der Managementstellen,

auf die interne Bewerber bestellt wurden, auf 70 Prozent.

Im Jahr 2015 waren dies 85 Prozent. Die Zielsetzung liegt

bei etwa 75 Prozent. Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina

seine Employer Value Proposition und die Verfahren

zum Anwerben von Talent verschärft. Die Fluktuation

bei den Spitzentalenten liegt unter 5 Prozent. Unter

der Bezeichnung Nourishing Leadership liefen 2016 auf

der ganzen Welt Führungskompetenz-Programme zur

Unterstützung von Führungskräften bei der optimalen

Entwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

FrieslandCampina strebt die Erhöhung des Frauenanteils

in Funktionen des Senior-Managements an. Der Anteil

stieg 2016 auf 23,5 Prozent (2015: 20,6 Prozent). Der

Anstieg passt somit zur Zielsetzung eines Frauenanteils

von mindestens 30 Prozent in Funktionen des Senior

Managements im Jahr 2020.

Im Jahr 2016 wurde im Rahmen des weltweiten

HR-Transformationsprogramms das Personal- und

Organisationssystem HoRizon in sechzehn Ländern

implementiert. HoRizon unterstützt die standardmäßige

Arbeitsweise und bietet den fast 22.000 Beschäftigten

die Möglichkeit, ihre eigenen Daten einzusehen und

Änderungen selbst digital mitzuteilen. Darüber hinaus

wird HoRizon für Performance Management, Talent

Management und Learning & Development eingesetzt. Die

Implementierung weltweiter Verfahren und Systeme führte

FrieslandCampina und seine Mitarbeiter

Mitarbeiterzahl VZÄ-Durchschnitt 2016 2015 %

Consumer Products Europe, Middle East & Africa 7.313 7.604 -3,8

Consumer Products Asia 6.190 6.324 -2, 1

Consumer Products China 1.101 893 23,3

Cheese, Butter & Milkpowder 2.720 2.751 -1 , 1

Ingredients 3.094 3.099 -0,2

Corporate & Support 1.509 1.378 9,5

FrieslandCampina 21.927 22.049 -0,6

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Bericht des Executive Board

Im Jahr 2016 sank die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall an

FrieslandCampina-Standorten von 71 auf 36. Das entspricht

einem Rückgang um 50 Prozent im Vergleich zu 2015. Die

Zahl der Unfälle war noch nie so niedrig. Die Kennzahl

für die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall pro 200.000

Arbeitsstunden sank im Jahr 2016 auf 0,12 (2015: 0,24), ein

Rückgang von 50 Prozent gegenüber 2015. November 2016

war der allererste Monat mit null Unfällen mit Arbeitsausfall

bei FrieslandCampina insgesamt.

Im Jahr 2016 wurde die Berichterstattung über Unfälle mit

Umschulung und medizinischer Behandlung eingeleitet.

Dadurch lassen sich die Sicherheitsleistungen besser mit

denen anderer Betriebe vergleichen. Die Kennzahl der

Gesamtanzahl Unfälle mit Arbeitsausfall, medizinischer

Behandlung und Umschulung je 200.000 geleisteter

Arbeitsstunden ist 0,78. Ab 2017 wird diese Kennzahl

Leitindikator sein.

Hauptursachen für Unfälle 2016 bezogen sich auf

Folgendes:

1. Maschinen (Eingriffe in drehende Teile, Exponierung

gegenüber Dampf, heißer Flüssigkeit, Druck, Strom usw.)

2. Stürze, Stolpern, Ausrutschen (Sturz von der Leiter,

rutschige Böden)

3. interner Transport (Gabelstapler- und

Palettenwagenkollisionen)

Der weitere Rückgang der Zahl der Unfälle ist ein guter

Schritt auf dem Weg zur Zielsetzung von null Unfällen

im Jahr 2020. Das Global Safety Programme mit unter

anderem einer Führungsschulung, Mitarbeiterschulungen,

der Implementierung der sieben Life Saving Rules und der

Fokussierung auf der Vorbeugung der Wiederholung von

Zwischenfällen trug in entscheidender Weise dazu bei. Das

Auditprogramm Foqus SHE (Safety, Health, Environment)

wird immer wichtiger. Außer dem Lernen aus Zwischenfällen

bietet es die Möglichkeit zur Überwachung und weiteren

Verbesserung der FrieslandCampina-Standorte.

Die Zielsetzung für 2017 lautet weniger als 0,10 Unfälle

mit Arbeitsausfall pro 200.000 Arbeitsstunden.

Maschinensicherheit, Prozesssicherheit (sichere Anlagen,

sicheres Arbeiten mit Chemikalien usw.) und die Sicherheit

temporärer Arbeitskräfte sind einige Schwerpunkte auf dem

Gebiet der Sicherheit für 2017.

Sicherheit

FrieslandCampina setzt sich dafür ein, für seine

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Lieferanten einen

möglichst sicheren Arbeitsplatz zu realisieren. Die

Zielsetzung ist null Unfälle und Zwischenfälle, sodass jede

Person, die für FrieslandCampina arbeitet, sicher und

unverletzt wieder nach Hause kommt. Im Global Safety

Programme wird beschrieben, welche Sicherheitsnormen

gelten und wie die Verfahren verlaufen müssen. Das

Programm bietet Schulungen und Fortbildungen auf dem

Gebiet der Sicherheitsführungskompetenz und des sicheren

Verhaltens an. Außerdem wird der Kommunikation große

Aufmerksamkeit gewidmet. Unfälle und Zwischenfälle

werden gemeldet und untersucht und die daraus gezogenen

Lehren werden unter anderem mithilfe von Videos mit

anderen Standorten geteilt, um die Sensibilisierung

zu verstärken und einer Wiederholung vorzubeugen.

Außerdem galt 2016 auch dem Feiern von Erfolgen große

Aufmerksamkeit. Der FrieslandCampina 1.000 Tage Safety

Award wurde sechs Mal überreicht. Außerdem waren 23

Standorte ein Jahr lang unfallfrei, vierzehn Standorte

waren zwei Jahre lang unfallfrei und drei Standorte waren

fünf Jahre lang unfallfrei. Auf diese Weise wird aktiv

auf eine ständige Verbesserung der Sicherheit an allen

Produktionsstandorten und in allen Büros gesteuert.

Im Jahr 2016 erhielten sechs Standorte den

FrieslandCampina 1.000 Tage Safety Award:

FrieslandCampina Kievit in Meppel, FrieslandCampina

Cheese in Born, Lutjewinkel und Balkbrug (alle in den

Niederlanden), FrieslandCampina Malaysia in Kuala

Lumpur, Malaysia und FrieslandCampina Hellas in

Patras, Griechenland.

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strategischen Zielsetzungen beeinflussen können, sowie

der entsprechenden Maßnahmen zu deren Kontrolle. Ferner

könnte FrieslandCampina durch Risiken beeinträchtigt

werden, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses

Geschäftsberichts noch nicht bekannt waren.

Milchanlieferung

Die Anlieferung von Milch von den Mitglied-Milchviehhaltern

von FrieslandCampina ist seit der Aufhebung der

europäischen Milchquotenregelung im April 2015

erheblich gestiegen. Infolgedessen gerieten insbesondere

die Verkaufspreise von Basis-Molkereiprodukten

stark unter Druck, je mehr das Angebot die Nachfrage

überstieg. Dies führte zu niedrigen Milchpreisen für

die Mitglied-Milchviehhalter. Durch umfangreiche

Investitionen in zusätzliche Milchverarbeitungskapazität

und gleichzeitige Konzentration auf die Stimulierung

des Verkaufs von Wertschöpfungsprodukten, entweder

durch autonomes Wachstum oder durch Akquisitionen,

hatte FrieslandCampina sich auf die Zunahme der

Milchanlieferung vorbereitet. FrieslandCampina arbeitet an

einer weiteren Verbesserung der mittel- bis langfristigen

Prognose für die Milchanlieferung.

Guter Ruf

Rufschädigung ist gewöhnlich eine Folge von Risiken, die

beispielsweise im Bereich der Lebensmittelsicherheit oder

von Qualitätsproblemen, Sicherheitsvorfällen und einer

Verletzung der Ethik und Integrität des Unternehmens

entstehen. Die möglichen Auswirkungen solcher Vorfälle

wird durch die zunehmende Bedeutung der öffentlichen

Meinung, der Medien und der Publizität, durch soziale

Medien und die Transparenz der Informationen von

immer größerer Bedeutung. In Anbetracht des immer

internationaleren Produktportfolios könnte selbst ein

vermeintliches Qualitätsproblem mit Erzeugermilch zu

einer erheblichen Rufschädigung und einem Verlust des

Marktanteils bei wichtigen Produkt-Markt-Kombinationen

führen.

FrieslandCampina verfolgt eine proaktive Strategie für

den Aufbau starker Beziehungen zu unterschiedlichsten

Gruppen von Beteiligten und zum Erzeugen von Vertrauen

im Molkereisektor im Allgemeinen und insbesondere im

Unternehmen. Die Medien werden bezüglich des guten

Rufs von FrieslandCampina genau im Auge behalten und

auch neue Kommunikationsmittel werden möglichst gut

genutzt. Selbstverständlich strebt das Unternehmen an,

die Auswirkungen dieser zugrunde liegenden Risiken

durch Präventivmaßnahmen zu begrenzen, beispielsweise

durch Qualitätsprogramme (siehe unten) und durch das

Risikomanagement

Die Realisierung der Unternehmensziele von

FrieslandCampina ist mit Risiken und Unsicherheiten

verbunden, begründet in äußeren Faktoren wie der

wirtschaftlichen Lage, Marktentwicklung und Katastrophen

sowie internen Faktoren wie betriebsbedingten Sicherheits-

und Qualitätsrisiken.

FrieslandCampina nutzt ein System zur Risikokontrolle,

dem die international anerkannten COSO-Normen und der

niederländische Corporate Governance Code zugrunde

liegen. Dieses System gilt für das Unternehmen und dessen

Konzernunternehmen und beschreibt die Risikobereitschaft,

Strukturen, Verantwortlichkeiten, Prozesse und

Governance. Eine Zusammenfassung dieses Systems findet

sich im Kapitel Übersichten zu diesem Geschäftsbericht

(Seite 162). Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina diverse

Verbesserungen an diesem System durchgeführt.

Risikokultur

FrieslandCampina stimuliert bei der Mitarbeiterschaft die

Sensibilisierung für die Risiken, mit denen ihre Funktionen

und Zuständigkeiten einhergehen. Von den Führungskräften

und der Mitarbeiterschaft wird erwartet, dass sie die Risiken

verstehen und sich bei der Ausführung ihrer Arbeiten für

deren Vorbeugung und Kontrolle verantwortlich fühlen.

FrieslandCampina versucht, seine Risikokultur und sein

Risikobewusstsein ständig zu verbessern.

Wichtigste Risiken

FrieslandCampina ist in vielen Ländern und Produkt-Markt-

Kombinationen aktiv. Das Unternehmen wird mit inhärenten

Risiken konfrontiert wie Währungsschwankungen und

Preisentwicklungen, aber auch mit länderspezifischen

wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken. Für das

Unternehmen als Ganzes sind diese Risiken aufgrund

der Diversifizierung seiner Aktivitäten relativ begrenzt.

Dennoch verfügt FrieslandCampina über Programme

zur Kontrolle dieser Risiken, wie beispielsweise die

Prognose- und kaufmännischen Planungsprozesse, sodass

bereits im Vorfeld die Einstellung auf wirtschaftliche

und Preisentwicklungen möglich ist. Das Unternehmen

verwendet eine Währungsabsicherungspolitik und eine

zentrale Kontrolle für finanzielle Risiken. Führungsstäbe

in den wichtigsten Ländern sind für die Überwachung

und Kontrolle länderspezifischer Risiken zuständig und

werden dabei von Mitarbeitern des Bereichs Public Affairs

unterstützt.

Nachstehend folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten

und spezifische Risiken, mit denen FrieslandCampina

konfrontiert wird und die die Realisierung seiner

Bericht des Executive BoardInhalt

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Bericht des Executive Board

darauf ab, die Sicherheit und Qualität der Produkte

in der gesamten Produktionskette zu sichern. Diese

Programme werden in der gesamten Organisation jährlich

evaluiert und verbessert. Ständig werden Investitionen

zur Qualitätssteigerung der Produktionsprozesse und der

Infrastruktur vorgenommen.

Im Oktober 2016 wurden die Golden Quality Rules

(goldene Qualitätsregeln) weltweit eingeführt, um das

Qualitätsbewusstsein und die Qualitätskonsistenz in der

gesamten Organisation noch weiter zu verstärken. In

diesem Zusammenhang gilt auch der Ausführung von

Qualitätsprogrammen für Lieferanten immer größere

Aufmerksamkeit.

Vorschriften

Weltweit wird die Molkereiindustrie mit immer

mehr Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der

Lebensmittelsicherheit, Preisstellung, Produktregistrierung

und Gesundheit (beispielsweise der Zuckersteuer)

konfrontiert. Ferner werden vor allem die Vorschriften für

Kindernahrung immer strenger. Kennzeichnend für die

Entwicklungen im Jahr 2016 sind in dieser Hinsicht der

WHO-Kodex, der die Vermarktung von Kindernahrung als

Ersatz für Muttermilch einschränkt, und die strengeren

Anforderungen an die Registrierung von Formulierungen

für Kindernahrung in China.

FrieslandCampina strebt die Erfüllung aller geltenden

Rechtsvorschriften an und verbessert ständig die

Programme auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit und

-qualität, Nachhaltigkeit, den Verhaltenskodex Compass und

das Dairy Development Programme. In den vergangenen

Jahren hat das Unternehmen die Public-Affairs-Funktion in

den wichtigsten Ländern, in denen FrieslandCampina tätig

ist, erheblich verstärkt.

Nachhaltigkeit

FrieslandCampina ist sich der Bedeutung der nachhaltigen

Entwicklung des gesamten Milchviehhaltungssektors

bewusst. Die GVU-Politik Nourishing by Nature gibt die

Richtung für die täglichen Aktivitäten an und konkretisiert

die Werte, die FrieslandCampina für wichtig erachtet.

Weitere Informationen über diesbezügliche Entwicklungen

finden sich im Abschnitt zur gesellschaftlichen

Verantwortung dieses Geschäftsberichts (Seite 49).

Verstärken von Beziehungen zu Beteiligten. Repressive

Maßnahmen wie Krisenkontrollverfahren zielen auf eine

gute Vorbereitung und die Kontrolle der Auswirkungen von

Zwischenfällen ab.

Störung des Betriebs infolge von Katastrophen

Naturkatastrophen oder von Menschen verursachte

Katastrophen (zum Beispiel Feuer, Überschwemmungen,

Erdbeben, Vulkanausbrüche, Pandemien) und

Tierkrankheitsausbrüche können längere Zeit die

Kontinuität der Produktion und der Verbrauchernachfrage

beeinflussen. Das Risiko von Katastrophen wie

Überschwemmungen oder Feuer an den wichtigsten

Einrichtungen bzw. Produktionsstätten von

FrieslandCampina oder denen von wichtigen Lieferanten

oder andere große Defekte an Infrastruktur oder Geräten

ist immer vorhanden, trotz der ständigen Anstrengungen

von FrieslandCampina, solche Risiken zu begrenzen. Das

Unternehmen verfügt über Programme zur Verringerung

der Wahrscheinlichkeit solcher Risiken durch präventive

Sicherheits- und Sicherungsmaßnahmen, unabhängige

Inspektionen und Verbesserungsprogramm an den eigenen

Werken, bei Dienstleistungen Dritter (wie Logistik und

IKT) und Lieferanten. Dennoch kann eine Katastrophe

eintreten und für eine erhebliche Störung der gesamten

Kette sorgen, falls sich die Notfallmaßnahmen in Form

von Reservekapazität und Betriebskontinuitätsplänen als

unzureichend erweisen. Regelmäßig werden Evaluierungen

durchgeführt, um die Verfügbarkeit ausreichender

Reservekapazität und Notfallmaßnahmen zu gewährleisten.

Produktqualität und Lebensmittelsicherheit

Probleme in Produktionsverfahren, die Qualitätsdefekte

verursachen, können den guten Ruf schädigen. In

Anbetracht der Art der Produkte (Lebensmittel

und Ingredienzen für die Lebensmittelindustrie,

pharmazeutische Industrie und Futtermittelindustrie) ist es

von essenzieller Bedeutung, dass FrieslandCampina ständig

die höchsten Normen in Bezug auf Lebensmittelqualität und

Lebensmittelsicherheit anwendet.

Abnehmer und staatliche Instanzen stellen immer

strengere Qualitätsanforderungen an Hersteller von

Lebensmitteln. Ein Qualitätsproblem oder eine Änderung

der Qualitätswahrnehmung von Verbrauchern oder

staatlichen Instanzen kann große Auswirkungen auf den

Ruf und die Marktposition des Unternehmens haben.

Die Qualitätsprogramme von FrieslandCampina (unter

anderem Foqus in den eigenen Produktionsbetrieben,

auf den Milchviehbetrieben der Mitglied-Milchviehhalter

und bei Lieferanten, einschließlich der Audits) zielen

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Im Jahr 2017 sind Investitionen in Qualitätsverbesserungen

und Kapazitätserweiterung von etwa 500 Millionen

Euro geplant. Im Jahr 2017 nehmen die Investitionen für

Forschung und Entwicklung um etwa 10 Prozent zu, damit

die Wettbewerbsstellung langfristig weiter verbessert

werden kann. Zielgerichtete Ausgaben für Werbung und

Verkaufsförderung, und zwar immer stärker für digitale

Kommunikation, sollen zum Wachstum der Marken in den

wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen beitragen.

Das Beschleunigen und Erhöhen der Schlagkraft,

Effektivität, Effizienz und Kostensenkung, sowohl an

Produktionsstandorten weltweit als auch in den Büros

in Europa (Projekt Fast Forward) ist erforderlich, um

Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit

zu erhöhen.

Die Finanzgrundlage von FrieslandCampina ist solide und

bietet eine gute Ausgangsposition für die Umsetzung

der Pläne im Rahmen der Strategie Route2020. Es

wird erwartet, dass FrieslandCampina 2017 die von den

Geldgebern verlangten Finanzkennzahlen erfüllen kann.

FrieslandCampina äußert sich nicht zu Erwartungen über

die Ergebnisentwicklung im Jahr 2017.

Ausblick

Voraussichtlich wird 2017 die Milchproduktion weltweit

leicht ansteigen. In der Europäischen Union wird ein

marginaler Anstieg der Milchproduktion erwartet.

In den Niederlanden wird die Milchproduktion infolge

der Maßnahmen zur Phosphatreduktion abnehmen.

Die Nachfrage nach Milchprodukten in Europa wird stabil

bis leicht rückläufig bleiben. In Afrika, dem Nahen Osten

und Südamerika wird mit einem weiteren Rückgang

der Nachfrage gerechnet. In Asien und insbesondere

in China wird eine leichte Zunahme der Nachfrage

nach Milchprodukten erwartet. Infolge der oben

beschriebenen Entwicklungen werden die Preise für Basis-

Molkereiprodukte voraussichtlich weiterhin um den Stand

von Ende 2016 / Anfang 2017 schwanken.

Der Umsatz wird durch die Akquisition der Mehrheit

der Anteile an Engro Foods, die höheren Preise von

Milchprodukten im Jahr 2017 im Vergleich zu den Preisen

in der ersten Jahreshälfte 2016 und durch weiteres

Volumenwachstum bei Wertschöpfungsprodukten

zunehmen. Es wird mit einem Anstieg der Einkaufspreise

der meisten Rohstoffe gerechnet.

Unsichere Faktoren gibt es durch die anhaltend

stagnierenden Wirtschaften in Öl exportierenden Ländern

im Nahen Osten und Afrika, geopolitische Spannungen in

einigen Regionen und negative Währungsentwicklungen.

In Europa wird unter anderem in Deutschland, Frankreich

und den Niederlanden gewählt. Außerdem beginnen die

Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über

den Brexit.

Inhalt

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Bericht des Executive Board

Managementerklärung

Das Executive Board trägt die Endverantwortung für

die Kontrolle der mit den Unternehmenszielsetzungen

verbundenen Risiken und für die Verlässlichkeit der

externen Finanzberichterstattung. Zudem ist das Executive

Board für die Beurteilung der Effektivität der auf diese

Risiken abzielenden präventiven oder restriktiven

Maßnahmen verantwortlich.

Das Executive Board hat die Wirkung der internen Kontroll-

und Prüfmaßnahmen beurteilt. Auf Grundlage dieser

Beurteilung ist das Executive Board der Ansicht, dass die

internen Kontroll- und Prüfmaßnahmen des Unternehmens

zum Ende des Geschäftsjahres 2016 effektiv genug waren

und einen angemessenen Grad an Sicherheit bieten, dass:

• das Executive Board rechtzeitig über den Grad informiert

ist, mit dem strategische, operative und finanzielle

Zielsetzungen des Unternehmens realisiert werden, und

• die externe Finanzberichterstattung frei von wesentlichen

Unrichtigkeiten ist.

Sämtliche Tätigkeiten in Bezug auf die internen

Kontrollsysteme und die daraus resultierenden

Feststellungen, Empfehlungen und Maßnahmen wurden

mit dem Prüfungsausschuss, dem Aufsichtsrat und dem

externen Abschlussprüfer besprochen.

Verantwortlichkeitserklärung

Die Mitglieder des Executive Board der Royal

FrieslandCampina N.V. erklären hiermit, gemäß Titel 5

Artikel 25c Absatz 2 Buchstabe c des niederländischen

Gesetzes über die Finanzaufsicht (Wft), dass, soweit

ihnen bekannt, der Jahresabschluss ein den tatsächlichen

Verhältnissen entsprechendes Bild der Aktiva und

Passiva, der Finanzlage und des Ergebnisses der Royal

FrieslandCampina N.V. und aller zum Konsolidierungskreis

gehörigen Unternehmen vermittelt und, dass der

Geschäftsbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen

entsprechendes Bild der Lage am 31. Dezember 2016,

des Geschäftsverlaufs im Geschäftsjahr der Royal

FrieslandCampina N.V. und der zum Konsolidierungskreis

gehörigen Unternehmen vermittelt und, dass im

Geschäftsbericht die wesentlichen Risiken, denen die Royal

FrieslandCampina N.V. ausgesetzt ist, beschrieben werden.

Executive board

Roelof (R.A.) Joosten

Chief executive officer

Hein (H.M.A.) Schumacher

Chief financial officer

Bas (S.G.) van den Berg

Chief operating officer

Piet (P.J.) Hilarides

Chief operating officer

Roel (R.F.) van Neerbos

Chief operating officer

Tine (M.A.K.) Snels

Chief operating officer

Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017

Inhalt

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Inhalt

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Während des Berichtsjahres hat der Aufsichtsrat

seine Aufgaben im Einklang mit den geltenden

Rechtsvorschriften und der Satzung der Royal

FrieslandCampina N.V. ausgeführt. Der Aufsichtsrat

hat ferner die Aufsicht über die Geschäftsführung

des Executive Board geführt und das Executive Board

beraten.

Jahresabschluss und Gewinnverwendung

In der Aufsichtsratssitzung vom 24. Februar 2017 haben

die Mitglieder des Aufsichtsrats den vom Executive Board

erstellten Jahresabschluss 2016 mit dem Executive

Board besprochen und unterzeichnet, nachdem der

Prüfungsausschuss den Jahresabschluss im Februar

besprochen und gegenüber dem Aufsichtsrat eine

diesbezügliche Empfehlung ausgesprochen hatte. Der

Jahresabschluss wurde von der PricewaterhouseCoopers

Accountants N.V. geprüft und mit einem uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk versehen. Er wird der

Hauptversammlung am 12. April 2017 zur Genehmigung

vorgelegt. Vom Gewinn über 362 Millionen Euro werden

80 Millionen Euro den Minderheitsanteilen zugerechnet

und 229 Millionen Euro in die Gewinnrücklage eingestellt.

Der verbleibende Gewinn wird wie folgt verwendet:

44 Millionen Euro werden als Zinsvergütung für Inhaber

von Mitgliederobligationen reserviert und 9 Millionen

Euro werden als Zinsvergütung für das Darlehen der

Genossenschaft an das Unternehmen reserviert.

Auf der Hauptversammlung wird außerdem die

Entlastung der Mitglieder des Executive Board für ihre

Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2016 behandelt.

Außerdem wird die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder

für ihre Aufsichtstätigkeit in Bezug auf das Executive Board

im Jahre 2016 dem Mitgliederrat vorgelegt.

Dem Mitgliederrat der Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A. wird am 12. April 2017 der

Beschluss zur Feststellung des Jahresabschlusses 2016

der Royal FrieslandCampina N.V. einschließlich der

Gewinnverwendung zur Genehmigung vorgelegt. Dieser

Beschluss wird vom Genossenschaftsvorstand gefasst,

der die Rechte des Anteilseigners der Genossenschaft

ausübt und so als Hauptversammlung der Royal

FrieslandCampina N.V. fungiert.

Aufsichtsrat: Zusammensetzung,

Unabhängigkeit und Diversität

Zusammensetzung und Unabhängigkeit

Der Aufsichtsrat von FrieslandCampina besteht

aus dreizehn Mitgliedern. Neun Mitglieder sind

gleichzeitig Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A., die übrigen Mitglieder sind

externe Aufsichtsratsmitglieder. Alle externen Mitglieder

des Aufsichtsrats (also Mitglieder, die nicht gleichzeitig

Vorstandsmitglied der Genossenschaft sind) sind

unabhängig im Sinne des Corporate Governance Code und

der Satzung des Aufsichtsrats.

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und dessen

Ausschüssen am 24. Februar 2017 ist auf Seite 165 bis 169

dargestellt. Im Berichtsjahr hat sich die Zusammensetzung

des Aufsichtsrats geändert.

Am 20. Dezember 2016 schied Piet Boer als Vorsitzender

und Mitglied des Aufsichtsrats aus und konnte laut Satzung

nicht wieder bestellt werden. Piet Boer hatte seit 1989

verschiedene Vorstandsfunktionen bei den verschiedenen

Rechtsvorgängern des jetzigen FrieslandCampina.

Unter seiner Leitung hat FrieslandCampina sich positiv

entwickelt. Die Ergebnisse verbesserten sich, wodurch

die Wertschöpfung für die Mitglied-Milchviehhalter der

Genossenschaft stieg. Seit Dezember 2011 war Piet Boer

Vorsitzender des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat ist ihm

für die Weise, auf die er in den letzten fünf Jahren die

Genossenschaft leitete, zu sehr viel Dank verpflichtet.

Nachfolger von Piet Boer ist Frans Keurentjes, der seit

Dezember 2006 dem Vorstand und dem Aufsichtsrat

von FrieslandCampina (und dessen Rechtsvorgängern)

angehört.

Bericht des Aufsichtsrats

Inhalt

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Am 20. Dezember 2016 verabschiedete sich Simon Ruiter

als Mitglied des Aufsichtsrats; auch er konnte laut Satzung

nicht wieder bestellt werden. Auch ihm ist der Aufsichtsrat

für seinen langjährigen und umfangreichen Beitrag

zur Aufsicht über das Unternehmen zu großem Dank

verpflichtet.

Erwin Wunnekink hat die Nachfolge von Jan Keijsers als

stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und des

Aufsichtsrats angetreten. Jan Keijsers, der seit dem

16. Dezember 2014 stellvertretender Vorsitzender war,

bleibt Mitglied des Aufsichtsrats, bis er im Dezember 2017

ausscheidet und laut Satzung nicht wieder bestellt werden

kann.

Hans Hettinga und Gjalt Mulder sind seit dem 20. Dezember

2016 Mitglieder des Aufsichtsrats.

Diversität

Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung des

Aufsichtsrats angestrebt, wobei die Kombination von

unterschiedlichen Erfahrungen, Fachkenntnissen und

Unabhängigkeit seiner Mitglieder den Aufsichtsrat am

besten in die Lage versetzt, seinen verschiedenen Pflichten

gegenüber dem Unternehmen und seinen Beteiligten

nachzukommen. Ebenso wird eine geschlechtermäßige

Ausgewogenheit im Aufsichtsrat angestrebt. Angestrebt

wird, dass mindestens 30 Prozent der Sitze im Aufsichtsrat

von Frauen besetzt werden.

Zwei interne Mitglieder des Aufsichtsrats sind Frauen. Damit

ist in jedem Fall die Vertretung weiblicher Mitglieder in der

Genossenschaft (etwa 15 Prozent) gewährleistet. Im Jahr

2016 wurden zwei männliche Aufsichtsratsmitglieder als

unmittelbare Folge ihrer Bestellung zum Vorstandsmitglied

der Genossenschaft durch den Mitgliederrat der

Genossenschaft zu Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt.

Bei der Bestellung dieser Mitglieder wurde das Ziel einer

geschlechtermäßigen Ausgewogenheit berücksichtigt.

Bei einer zukünftig frei werdenden Stelle im Aufsichtsrat

wird in der Ausschreibung vom Entlohnungs- und

Bestellungsausschuss erneut ausdrücklich darauf

hingewiesen, dass Bewerbungen von Frauen erwünscht

sind.

Sitzungen und Aktivitäten des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat ist im Laufe des Berichtsjahres sieben

Mal zusammengetreten, wobei eine 95-prozentige Präsenz

der Mitglieder gegeben war. Auch außerhalb der regulären

Sitzungen bestand untereinander Kontakt, ebenso mit

den Mitgliedern des Executive Board. Zur Vorbereitung

der Sitzungen sprachen der Vorsitzende und der

stellvertretende Vorsitzende regelmäßig unter anderem mit

dem CEO.

Auf der Agenda des Aufsichtsrats standen Themen wie

die Strategie des Unternehmens, die Finanzlage und

die Entwicklung der Ergebnisse des Unternehmens und

der Business Groups, wobei der Prüfungsausschuss

dem Aufsichtsrat über seine Erkenntnisse berichtete.

Auch dem jährlichen Budget, Akquisitionen, großen

Investitionsvorschlägen und den Fortschritten großer

Investitionsprojekte, Änderungen im Management und

den internen Risikokontrollen wurde ausreichende

Aufmerksamkeit gewidmet. Im Februar des Berichtsjahres

wurden der Jahresabschluss 2015 und der Text des

Geschäftsberichts mit dem Executive Board und dem

externen Abschlussprüfer besprochen und vom Aufsichtsrat

genehmigt. Der Bericht über die Erkenntnisse des ersten

Halbjahres wurde ebenso wie der Management Letter

von dem externen Abschlussprüfer erläutert und mit

dem Management besprochen. Es konnte festgestellt

werden, dass darin keine wesentlichen Punkte aufgeführt

wurden. Allerdings erforderte das Prüfen der wichtigsten

Prozesse anhand des Internal Control Framework durch die

Organisation selbst ständige Aufmerksamkeit. Dabei wurde

die Bedeutung des Einhaltens des Prüfverfahrens betont,

was auch vom Management getragen wurde.

Bericht des AufsichtsratsInhalt

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Im September 2016 besuchte der Aufsichtsrat die

Tochterunternehmen von FrieslandCampina in Myanmar

und Thailand. Bei diesen Besuchen widmete der Aufsichtsrat

auch den Geschäftsverläufen sowie strategischen und

anderen Plänen der betreffenden Tochterunternehmen

sowie den Tochterunternehmen in Indonesien und Vietnam

Aufmerksamkeit. Ferner wurde die Strategie der Business

Group Consumer Products Asia bei diesem Besuch

präsentiert und besprochen. Im Oktober 2016 wurde dem

Produktionsstandort in Leeuwarden (Niederlande) ein

Arbeitsbesuch abgestattet. Bei diesem Besuch wurden

unter anderem die Fortschritte des fast abgeschlossenen

Erweiterungs- und Ersatzprojekts sowie das angelaufene

Programm für eine effizientere Supply Chain besprochen.

Themen wie Vergütung, Zusammensetzung des

Executive Board und des Aufsichtsrats, Diversität,

Talentmanagement und Nachfolgeplanung sowie die

Auswertung des Funktionierens des Executive Board

wurden teilweise ohne Anwesenheit der Mitglieder des

Executive Board behandelt. Diese Themen wurden jeweils

vom Entlohnungs- und Bestellungsausschuss vorbereitet.

Bei diesen Sitzungen wurden auch die Sitzungen mit dem

Aufsichtsrat ausgewertet und auf bestimmte Themen wurde

näher eingegangen. Im Hinblick auf die vielen Änderungen

in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats wurde

beschlossen, die Auswertung des Aufsichtsrats ein Jahr

hinauszuschieben.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt, die

den Aufsichtsrat über spezielle Aufgaben beraten und

Beschlüsse vorbereiten. Es handelt sich dabei um den

Prüfungsausschuss einerseits und den Entlohnungs- und

Bestellungsausschuss andererseits. Die Aufgaben dieses

Ausschusses folgen aus den Regelungen für Ausschüsse, die

sich auf der Website befinden und die im Kapitel Corporate

Governance zusammengefasst werden.

Im Jahr 2016 galt folgenden Punkten besondere Beachtung:

• Besondere Aufmerksamkeit galt bei der strategischen

Prüfung der Nachhaltigkeit, den Aktivitäten in China

und Deutschland sowie den Änderungen beim Einsatz

von Menschen und Mitteln infolge der getroffenen

strategischen Entscheidungen. Außerdem wurde vor

dem Hintergrund der in vielen Ländern diesbezüglich

geänderten Rechtsvorschriften die Strategie für die

Kategorie Kindernahrung besprochen.

• Die Dynamik in der Milchwirtschaft kam mehrfach zur

Sprache und der Aufsichtsrat besprach ebenfalls die

in der Milchwirtschaft vorgeschlagenen Maßnahmen

zur Bekämpfung des Phosphatüberschusses im Sektor.

Ferner unterstützte der Aufsichtsrat im Dezember

2016 den Vorschlag für eine vorübergehende

Stillstandsmaßnahme ab dem 9. Januar 2017 aufgrund

außergewöhnlicher Umstände, um das Milchangebot und

die verfügbare Verarbeitungskapazität im Gleichgewicht

zu halten. Der Aufsichtsrat wurde über die Änderungen

in genossenschaftlichen Regelungen informiert, die

dem Aufsichtsrat dort, wo es erforderlich war, zur

Genehmigung vorgelegt und von ihm genehmigt wurden.

Eine dieser Änderungen betraf die Rücklagenpolitik, über

die ausführlich mit dem Management gesprochen wurde.

Auch wurde der Aufsichtsrat über die Entwicklung der

Strategie der Genossenschaft informiert.

• Der Aufsichtsrat genehmigte den Erwerb von 51 Prozent

der Anteile an Engro Foods Limited. Engro Foods ist

das zweitgrößte Molkereiunternehmen Pakistans und

diese Transaktion ermöglicht es FrieslandCampina, eine

Schlüsselstellung in Zentralasien zu erreichen.

• In der historischen Analyse großer Investitionsprojekte

wurde besprochen, ob und inwiefern die Annahmen in den

Investitionsvorschlägen richtig waren.

• Bei der Besprechung der wichtigsten

Unternehmensrisiken und risikolindernden Maßnahmen

galt in diesem Berichtjahr die Aufmerksamkeit den

Übereinstimmungen und Unterschieden mit der

Risikoanalyse für die Genossenschaft.

Bericht des Aufsichtsrats Inhalt

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Bericht des Aufsichtsrats

Die geplanten Tätigkeiten des neuen externen

Abschlussprüfers wurden anhand des Auditplans

für den externen Abschlussprüfer besprochen, der

vom Prüfungsausschuss genehmigt wurde. Der

Halbjahresbericht 2016 und die Erkenntnisse des externen

Abschlussprüfers in Bezug auf den Halbjahresbericht sowie

zwischenzeitliche Prüfungserkenntnisse wurden in diesem

Berichtsjahr umfassend behandelt. Die Liste mit Aufträgen,

die dem externen Abschlussprüfer vom Unternehmen

überreicht wurde, wurde im Berichtsjahr vier Mal vom

Prüfungsausschuss genehmigt und der Prüfungsausschuss

war der Auffassung, dass die Unabhängigkeit des externen

Abschlussprüfers gewährleistet ist.

Einige Manager (Internal Audit, Internal Control,

Enterprise Risk Management, Accounting, Treasury,

ICT, Steuern) berichteten regelmäßig bei Sitzungen

des Prüfungsausschusses über ihre Tätigkeiten.

Der Prüfungsausschuss bespricht jedes Jahr den

Aktivitätenplan des internen Wirtschaftsprüfers und

genehmigt ihn. Auf jeder Sitzung werden die Ergebnisse

der Kontrolle des internen Wirtschaftsprüfers und die

Fortschritte in Bezug auf die Aktionen zum Aufgreifen

voriger Ergebnisse besprochen. Ferner wurde der

Prüfungsausschuss über das Funktionieren des Internal

Control Framework und die Analyse bezüglich der

Funktionstrennung informiert. Auch wurde über das

Ergebnis der Analyse der wichtigsten Unternehmensrisiken

berichtet und darüber, auf welche Weise diese Risiken

verringert werden. Zudem wurde der Prüfungsausschuss

über die Fortschritte der Implementierung der

Strategie der Finance-Funktion informiert. Spezifische

Wirtschaftsprüfungsthemen, die behandelt wurden, waren

die Hinzuzufügung der Business Group Consumer Products

China in der Finanzberichterstattung und die finanziellen

und wirtschaftsprüfungstechnischen Aspekte der

Akquisition der 51 Prozent der Anteile an Engro Food.

Auf dem IKT-Gebiet galten der Cyber Security und den zu

deren Erhöhung zu unternehmenden Schritten besondere

Aufmerksamkeit. Außerdem wurden auf jeder Sitzung

die Fortschritte des Projekts Summit besprochen; dabei

wurde stets den Aspekten Risikokontrolle, Entwicklung

der Kosten und Qualität des Implementierungsverfahrens

Aufmerksamkeit gewidmet. Im Bereich Industrial

Automation wurden die erforderlichen Verbesserungen

und der zu deren Implementierung erforderliche Zeitplan

besprochen.

Prüfungsausschuss

Zusammensetzung und Fachkenntnisse

Am 24. Februar 2017 setzte sich der Prüfungsausschuss aus

Ben van der Veer (Vorsitz), René Hooft Graafland, Sandra

Addink-Berendsen und Angelique Huijben-Pijnenburg

zusammen. Zudem nehmen andere interne Mitglieder des

Aufsichtsrats im Rotationsprinzip als Zuhörer an Sitzungen

des Prüfungsausschusses teil. Die Zusammensetzung

des Prüfungsausschusses änderte sich im Dezember

folgendermaßen: Simon Ruiter und Erwin Wunnekink

schieden zum 20. Dezember 2016 aus; Simon Ruiter

aufgrund seines Ausscheidens als Aufsichtsratsmitglied

infolge des Erreichens des Endes seiner letzten Amtszeit

und Erwin Wunnekink aufgrund seiner Stellung als

stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, die er

an diesem Datum antrat. Ihre Nachfolge traten Angelique

Huijben-Pijnenburg und Sandra Addink-Berendsen an.

Ben van der Veer und René Hooft Graafland sind jeweils

als Finanzexperte im Sinne der Satzung des Aufsichtsrats

qualifiziert.

Aktivitäten

Der Prüfungsausschuss trat im Berichtsjahr fünf Mal

zusammen, in Anwesenheit des Managements, unter

anderem des CEO und des CFO. Den vier regulären

Sitzungen wohnte auch der interne Wirtschaftsprüfer

bei. Die fünfte, nicht reguläre Sitzung, betraf die

Wirtschaftsprüfungs- und andere finanzielle Aspekte

des Akquisitionsvorschlags für Engro Foods. Auch

außerhalb der Sitzungen gab es Kontakt zwischen

den Ausschussmitgliedern untereinander und

mit dem Management. Über die Erkenntnisse des

Prüfungsausschusses berichtete der Vorsitzende dem

Aufsichtsrat nach jeder Sitzung. Darüber hinaus spricht der

Prüfungsausschuss zweimal pro Jahr ohne Anwesenheit

des Executive Board mit dem externen Abschlussprüfer.

Der Geschäftsbericht 2015 und der Jahresabschluss für

selbiges Jahr wurden behandelt, ebenso der Bericht des

externen Abschlussprüfers über den Jahresabschluss

und die Verantwortlichkeitserklärung des Executive

Board wie im Geschäftsbericht erfasst. Beim Besprechen

der Ergebnisse des Unternehmens, der Jahres- und

Halbjahresberichte widmete der Prüfungsausschuss

vor allem den eher technischen Aspekten der

Rechenschaftslegung Aufmerksamkeit.

Inhalt

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Bericht des Aufsichtsrats

Die Bewertung der Mitglieder des Executive Board wurde

vom Ausschuss vorbereitet. Der Ausschuss führte im

Berichtsjahr Beurteilungsgespräche mit den Mitgliedern

des Executive Board, worüber in den Sitzungen des

Aufsichtsrats berichtet wurde.

Die Aktivitäten des Entlohnungs- und

Bestellungsausschusses befassten sich im Berichtsjahr

darüber hinaus mit dem Bereich Entlohnung des Executive

Board. Dabei wurden Aspekte behandelt wie das Festsetzen

der kurz- und langfristigen variablen Entlohnung und die

Festlegung der Ziele für die kurzfristige variable Entlohnung

des Folgejahres. Im April 2016 wurden dem Mitgliederrat der

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. die Einzelheiten

der Entlohnung der Mitglieder des Executive Board und des

Aufsichtsrats berichtet. Ferner bewertete der Ausschuss in

diesem Berichtsjahr die Nebentätigkeiten von Mitgliedern

des Executive Board, wobei auf die Kompatibilität mit ihrer

Funktion geachtet wurde.

Zusammensetzung und Diversität des Executive Board

Zusammensetzung

Die Zusammensetzung des Executive Board von

FrieslandCampina änderte sich im Jahr 2016. Tine Snels, die

zum 1. Juni 2015 zum Executive Director der Business Group

Ingredients bestellt worden war, wurde zum 1. Juni 2016

zum Chief Operating Officer und Mitglied des Executive

Board bestellt und behält auch in dieser Funktion weiterhin

die Zuständigkeit für die Business Group Ingredients. Zum

31. Dezember 2016 schied Gregory Sklikas nach einem

Zeitraum von zehn Jahren bei FrieslandCampina als Mitglied

des Executive Board aus. In den ersten sechs Jahren war

er leitender Geschäftsführer der Tochtergesellschaft

FrieslandCampina Hellas in Griechenland. Danach war er

vier Jahre lang als Chief Operating Officer für die Business

Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa

zuständig. Gregory Sklikas hat beschlossen, seine Karriere

außerhalb von FrieslandCampina fortzusetzen.

Der Aufsichtsrat ist Gregory Sklikas für seine wertvollen

Beiträge in den vergangenen Jahren erkenntlich.

Seine Ansichten, sein passionierter Einsatz und sein

Engagement waren für viele eine Stimulans und haben

die Professionalisierung der Business Group weiter

vorangetrieben. Nachfolger von Gregory Sklikas wurde

Roel van Neerbos, der zum 1. Januar 2017 als Mitglied

des Executive Board die Zuständigkeit für die Business

Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa

übernommen hat.

Zudem wurde eine Übersicht wesentlicher Ansprüche

besprochen und das Management berichtete über die

Einhaltung des FrieslandCampina-Verhaltenskodexes

Compass. Darüber hinaus wurde die Finanzierungsstrategie

erläutert und es wurde besprochen, wie eine integrierte

Berichterstattung auf dem Gebiet der Corporate Social

Responsibility zustande kommt.

Im Februar 2017 wurden der Geschäftsbericht und der

Jahresabschluss 2016 behandelt, ebenso der Bericht des

externen Abschlussprüfers über den Jahresabschluss und

die Verantwortlichkeitserklärung des Executive Board wie

im Geschäftsbericht erfasst.

Entlohnungs- und Bestellungsausschuss

Zusammensetzung (ab dem 24. Februar 2017)

Dem Entlohnungs- und Bestellungsausschuss gehören

Peter Elverding (Vorsitz), Frans Keurentjes und

Jan Keijsers an. Erwin Wunnekink nimmt ferner als

Zuhörer an den Sitzungen teil, bis er Ende 2017 die

Stelle von Jan Keijsers als Mitglied des Ausschusses

übernimmt. Die Zusammensetzung des Entlohnungs- und

Bestellungsausschusses änderte sich ab dem 20. Dezember

2016 durch das Ausscheiden von Piet Boer als Mitglied und

Vorsitzender des Aufsichtsrats infolge des Erreichens des

Endes seiner letzten Amtszeit. Der Nachfolger von Piet Boer

ist Frans Keurentjes.

Aktivitäten

Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss trat im

Berichtsjahr sechs Mal zusammen und berichtete dem

Aufsichtsrat nach jeder Sitzung. Auch außerhalb der

Sitzungen gab es Kontakt untereinander und mit dem

Management.

Die Zusammensetzung des Executive Board und einige

Änderungen in der obersten Führungsebene der

Organisation waren im Berichtsjahr wichtige Punkte des

Entlohnungs- und Bestellungsausschusses. Dabei bereitete

der Ausschuss unter anderem die Bestellung eines neuen

Mitglieds des Executive Board mit Zuständigkeit für die

Business Group Consumer Products Europe, Middle East &

Africa durch den Aufsichtsrat vor und gab dem Aufsichtsrat

eine Stellungnahme über die Bestellung des für die Business

Group Consumer Products China zuständigen Executive

Director ab.

Inhalt

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Bericht des Aufsichtsrats

eine Diversitätsstrategie, die auf die Erhöhung der

Frauenanzahl in diesen Reihen abzielt.

Wertschätzung

Der Aufsichtsrat ist den Mitgliedern des Executive Board

und allen Beschäftigten von FrieslandCampina für ihren

enormen Einsatz und ihr enormes Engagement im Jahr

2016 sehr erkenntlich.

Aufsichtsrat

Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017

Das Executive Board besteht aus sechs Mitgliedern. Die

vollständige Zusammensetzung und die Ressortverteilung

des Executive Board sind auf Seite 170 und 171 dargestellt.

Diversität des Executive Board

Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung des

Executive Board angestrebt, mit einer geschlechtermäßigen

Ausgewogenheit. Dies bedeutet, dass mindestens

30 Prozent der Sitze im Executive Board von Frauen

besetzt werden sollten. Dem Executive Board gehören

fünf männliche Mitglieder und ein weibliches Mitglied

an. Für die im Jahr 2016 entstandene freie Stelle im

Executive Board, die durch die Bestellung von Roel van

Neerbos zum 1. Januar 2017 besetzt wurde, gab es keine

geeigneten Kandidatinnen. Bei folgenden Besetzungen

werden vom Entlohnungs- und Bestellungsausschuss bei

der Anwerbung und Auswahl ausdrücklich Bewerberinnen

einbezogen. Da im Allgemeinen die Rekrutierung interner

Bewerber bevorzugt wird, ist aber entscheidend, dass auch

in den Reihen unter dem Executive Board ausreichend

Kandidatinnen vorhanden sind. FrieslandCampina besitzt

Schema für die Bestellung und das Ausscheiden von Aufsichtsratsmitgliedern (per 20. Dezember 2016)

Antritt 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028

J.W. Addink-Berendsen 2014 › › ‹

B.E.G. ten Doeschot 2015 › › ‹

P.A.F.W. Elverding 2008 ‹ ‹› ›

L.W. Gunning 2011 › ‹ ‹›

H.T.J. Hettinga 2016 › › ‹

D.R. Hooft Graafland 2015 › › ‹

A.A.M. Huijben-Pijnenburg 2010 › ‹ ‹›

J.P.C. Keijsers 2006 ‹ ‹› ›

F.A.M. Keurentjes 2008 ›­1 ‹ ‹›

G. Mulder 2016 › › ‹

H. Stöcker 2011 › ‹ ‹›

B. van der Veer 2009 › ‹ ‹›

W.M. Wunnekink 2009 › ‹ ‹›

› scheidet aus, wiederbestellbar ‹ scheidet aus, nicht wiederbestellbar‹› Nachfolger des aktuellen Mitglieds scheidet aus, wiederbestellbar

1 laut Satzung als Vorsitzender für eine zusätzliche Amtszeit wiederbestellbar.

Inhalt

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Inhalt

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Corporate Governance

Grundsätze

Die Royal FrieslandCampina N.V. (die „Gesellschaft“)

wendet die Grundsätze des niederländischen Corporate

Governance Code (der „Code“) freiwillig an. Wie diese

Grundsätze angewendet werden, wird in diesem Kapitel

beschrieben. Zudem wird erläutert und begründet,

in welchen Fällen die Gesellschaft den Code nicht

anwendet. Die Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A. (die „Genossenschaft“) ist von der

Anwendung des niederländischen Strukturreglements

freigestellt. Die Gesellschaft ist eine Strukturgesellschaft.

Mit dem Gesamtbetriebsrat wurde ein Übereinkommen

geschlossen, aufgrund dessen die Mitglieder des

Aufsichtsrats der Gesellschaft (der „Aufsichtsrat“)

vom Aufsichtsrat ernannt werden, das sogenannte

Kooptationsprinzip.

Anteilseignerstruktur

Alle Anteile am Gesellschaftskapital werden von

der Genossenschaft gehalten, deren Mitglieder am

Milchviehbetrieb beteiligt sind. Der geografische

Arbeitsbereich der Genossenschaft ist in 21 Distrikte

untergliedert, die jeweils einen Distriktrat besitzen. Die

Mitglieder der Genossenschaft ernennen die Vorstände

der 21 Distrikte, die Distrikträte, die gemeinsam

den 210 Mitglieder umfassenden Mitgliederrat der

Genossenschaft bilden. Der Mitgliederrat ernennt

die neun Vorstandsmitglieder der Genossenschaft

auf verbindlichen Vorschlag der Beratung der

Vorsitzenden der Genossenschaft. Die Genossenschaft

ist einzige Anteilseignerin der Gesellschaft. Der

Genossenschaftsvorstand übt die Rechte des

Anteilseigners der Genossenschaft aus und fungiert

als Hauptversammlung der Gesellschaft. Bei einigen

Beschlüssen benötigt das Executive Board aufgrund

der Satzung der Gesellschaft die Zustimmung der

Hauptversammlung. Bei einigen wichtigen Beschlüssen,

bei denen der Vorstand der Genossenschaft seine

Stimme im Namen der Genossenschaft als Anteilseigner

der Gesellschaft abgibt, ist es erforderlich, dass der

Vorstand der Genossenschaft, bevor er seine Stimme

abgibt, Zustimmung vom Mitgliederrat erhalten hat.

Die Governance-Struktur der Genossenschaft wird im

Geschäftsbericht der Genossenschaft beschrieben.

Board-Struktur

Die Gesellschaft besitzt eine sogenannte dualistische

Struktur mit einem Executive Board und einem

Aufsichtsrat. Das Executive Board umfasst sechs

Mitglieder, einen Chief Executive Officer (CEO),

einen Chief Financial Officer (CFO) und vier Chief

Operating Officers (COOs), die jeweils einen eigenen

Zuständigkeitsbereich haben. Die Zusammensetzung

und Aufgabenverteilung des Executive Board werden auf

Seite 170 und 171 beschrieben.

Der Aufsichtsrat umfasst neun Mitglieder des Vorstandes

der Genossenschaft und darüber hinaus vier „externe“

Mitglieder. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist

auf Seite 165 bis 169 dargestellt.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt,

den Prüfungsausschuss, bestehend aus vier

Aufsichtsratsmitgliedern, und den Entlohnungs-

und Bestellungsausschuss, bestehend aus drei

Aufsichtsratsmitgliedern. Die Zusammensetzung der

Ausschüsse des Aufsichtsrats ist auf Seite 169 dargestellt.

Bericht des Aufsichtsrats

Der Bericht des Aufsichtsrats beschreibt unter anderem

die Aktivitäten des Aufsichtsrats und der Ausschüsse

im Berichtsjahr. Dieser Bericht ist auf Seite 63 bis 68

eingefügt.

Corporate Governance auf einen Blick

Inhalt

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Die Grundsätze der Corporate Governance, welche die

Royal FrieslandCampina N.V. anwendet, sind in der

Satzung und den Reglements der unterschiedlichen

Organe der Gesellschaft fixiert. Sie stehen auf der

Website von FrieslandCampina. Obwohl der Code

nicht auf die Gesellschaft anwendbar ist, da kraft

Gesetzes nur börsennotierte Gesellschaften dem Code

unterliegen, wendet die Gesellschaft die Grundsätze

und Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes

an, wo dies mit der Beherrschungsstruktur und dem

Charakter der Genossenschaft vereinbar ist. Die

nicht angewandten Bestimmungen werden in dieser

Übersicht erwähnt und zudem wird begründet, warum

die entsprechende Bestimmung nicht angewandt wird.

Im Berichtsjahr wurden keine erheblichen Änderungen

an der Governance-Struktur vorgenommen. Ab

dem 1. Januar 2017 wurde der Code geändert. Die

Gesellschaft wird auch den geänderten Code vollständig

befolgen und im Laufe des Jahres 2017 Reglements,

Satzung und Verfahren ändern, sofern erforderlich.

Executive Board

Aufgaben und Verantwortlichkeiten

Das Executive Board besteht aufgrund der Satzung aus

mindestens zwei Mitgliedern und hat die Lenkung der

Gesellschaft zur Aufgabe. Dies beinhaltet unter anderem,

dass das Executive Board für die Unternehmenspolitik und

für den operativen Geschäftsverlauf in dem Unternehmen

verantwortlich ist und damit für die Erreichung der

Zielsetzungen, die Strategie, die Entwicklung der

Ergebnisse und die für das Unternehmen relevanten

gesellschaftlichen Aspekte des Unternehmens. Das

Executive Board trägt ferner die Verantwortung für die

Einhaltung der Gesetze und Vorschriften, für die Kontrolle

der mit den Unternehmensaktivitäten verbundenen

Risiken und für die Finanzierung der Gesellschaft. Das

Executive Board bespricht die internen Risikomanagement-

und Kontrollsysteme mit dem Aufsichtsrat und dem

Prüfungsausschuss.

Das Executive Board richtet sich bei der Erfüllung seiner

Aufgabe nach den Belangen der Gesellschaft und dem mit

ihr verbundenen Unternehmen. Das Executive Board legt

bezüglich seiner Politik gegenüber dem Aufsichtsrat und

der Hauptversammlung Rechenschaft ab.

Bestellung

Die Mitglieder des Executive Board werden vom Aufsichtsrat

auf unbefristete Zeit bestellt. Diese Nicht-Anwendung der

Empfehlung des Codes (Bestellung für eine Amtszeit von

maximal vier Jahren) liegt in der Tatsache begründet, dass

die Genossenschaft, und damit zugleich die Gesellschaft,

eine langfristige Orientierung aufweist. Der Aufsichtsrat

informiert die Hauptversammlung über eine geplante

Bestellung und entlässt Mitglieder des Executive Board

nicht, bevor die Hauptversammlung dazu angehört wurde.

Entlohnungspolitik der Mitglieder im Executive Board

Bei der Entlohnungspolitik werden alle relevanten

Empfehlungen des Codes angewendet. Die

Entlohnungspolitik wird nicht veröffentlicht, da für

die Gesellschaft eine gesetzliche Freistellung gilt. Die

Entlohnungspolitik wird auf Vorschlag des Aufsichtsrats

durch die Hauptversammlung festgelegt und wird jedes

Jahr in der Sitzung des Mitgliederrats der Genossenschaft

verantwortet. Änderungen bei der Entlohnungspolitik

werden der Hauptversammlung zur Genehmigung

vorgelegt. FrieslandCampina legt diesbezüglich auch

gegenüber dem Mitgliederrat der Genossenschaft

Rechenschaft ab.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat beaufsichtigt die Politik des Executive

Board und den allgemeinen Geschäftsverlauf in der

Gesellschaft und dem mit ihr verbundenen Unternehmen

und berät das Executive Board. Der Aufsichtsrat

bespricht mit dem Executive Board die Strategie und die

wesentlichen mit dem Unternehmen verbundenen Risiken

und den Ansatz, die Funktion sowie eventuelle signifikante

Änderungen in Bezug auf die Risikomanagement- und

Kontrollsysteme.

Der Aufsichtsrat hat ferner die in den Bestimmungen von

Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs

über Strukturgesellschaften aufgeführten Befugnisse.

Dies betrifft insbesondere die Bestellung der Mitglieder

des Executive Board, die Festlegung der Mitgliederzahl

des Executive Board und die Genehmigung einer Reihe

von im Gesetz genannten Beschlüssen des Executive

Board. Aufgrund der Satzung unterliegen darüber

hinaus bestimmte Beschlüsse des Executive Board der

Genehmigung des Aufsichtsrats.

Corporate GovernanceInhalt

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Corporate Governance

Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe lassen sich die

Aufsichtsratsmitglieder von den Belangen der Gesellschaft

und der mit ihr verbundenen Unternehmen leiten und

diesbezüglich werden die infrage kommenden Belange der

Beteiligten der Gesellschaft abgewägt. Dabei werden vom

Aufsichtsrat auch die für das Unternehmen relevanten

Aspekte des sozialverantwortlichen Unternehmertums

einbezogen.

Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung

Mit dem Gesamtbetriebsrat wurde ein Übereinkommen

geschlossen, in dem Vereinbarungen über die

Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Profil, dem die

Aufsichtsratsmitglieder genügen müssen, die gestärkten

Empfehlungsrechte des Gesamtbetriebsrats bei der

Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder und die Weise der

Ausübung dieser Rechte durch den Gesamtbetriebsrat

niedergelegt sind. Die Profilskizze wurde als Anlage zur

Satzung des Aufsichtsrats auf der Website der Gesellschaft

veröffentlicht. Gemäß dem Übereinkommen ist die

Zusammensetzung des Aufsichtsrats ordnungsgemäß, wenn

die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft zwei Drittel

der Mitglieder des Aufsichtsrats ausmachen (die „internen

Mitglieder“) und der Aufsichtsrat zu einem Drittel aus

„externen Mitgliedern“ besteht.

Die gewählte Zusammensetzung entspricht der bei

großen Genossenschaften gesetzlich zugelassenen

Mitgliederdominanz von zwei Dritteln der Gesamtzahl der

Aufsichtsratsmitglieder. Diese Mitgliederdominanz setzt

sich auf Gesellschaftsebene fort. Mit dieser Regelung

wird von der Bestimmung bewährter Verfahren des Codes

abgewichen, die besagt, dass maximal ein Mitglied des

Aufsichtsrats nicht-unabhängig sein kann. Alle externen

Aufsichtsratsmitglieder sind unabhängig im Sinne des

Codes. Die externen Aufsichtsratsmitglieder werden anhand

der in der Profilskizze festgelegten Kriterien ausgewählt.

Mindestens eines der Aufsichtsratsmitglieder ist ein

sogenannter Finanzexperte, was bedeutet, dass diese

Person relevante Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich

Finanzen und Buchführung/Rechnungswesen bei einer

großen juristischen Person gesammelt hat.

Die Ausübung von anderen Aufsichtsratsmandaten und

Nebenämtern sowohl durch Aufsichtsratsmitglieder

als auch durch Mitglieder des Executive Board wird

vom Aufsichtsrat individuell je nach der Art der

betreffenden Aufsichtsratsmandate bzw. Nebenämter

und dem mit ihnen verbundenen Zeitaufwand beurteilt.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats und des Executive

Board hat dafür zu sorgen, dass es dem Unternehmen

genügend Zeit und Aufmerksamkeit widmet, damit

eine ordnungsgemäße Erfüllung seiner Aufgaben

gewährleistet ist. Zudem gilt, dass keines der Mitglieder

des Aufsichtsrats mehr als fünf Kommissariate

beziehungsweise andere Aufsichtsfunktionen bei

niederländischen Börsenunternehmen oder anderen großen

Aktiengesellschaften (ndl. Rechtsform: N.V.), Gesellschaften

mit beschränkter Haftung (ndl. Rechtsform B.V.) und

Stiftungen innehaben darf, wobei ein Vorsitz doppelt zählt.

Consumer ProductsEurope, Middle East & Africa

Corporate & Support

Vorstand

Generalversammlung

Distrikte

Mitglieder

Aufsichtsrat

Executive Board

Hauptversammlung

Consumer ProductsAsia

Consumer ProductsChina Ingredients

ZuivelcoöperatieFrieslandCampina U.A.

100%iger Eigentümer

RoyalFrieslandCampina N.V.

Cheese, Butter& Milkpowder

Besprechung derVorsitzenden 1

1 Die Vorsitzenden der 21 Distriktsräte

Organisationsstruktur

Inhalt

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Corporate Governance

Die Aufsichtsratsmitglieder werden vom Aufsichtsrat für

eine Amtszeit von prinzipiell höchstens vier Jahren bestellt

und sind maximal zweimal wiederbestellbar. Eine Ausnahme

gilt diesbezüglich für den amtierenden Vorsitzenden,

der für eine vierte Amtszeit im Zusammenhang mit der

Tatsache bestellt werden kann, dass die Gesellschaft für

diese Funktion ein Aufsichtsratsmitglied bestellen können

möchte, das viel Erfahrung in Bezug auf den täglichen

Geschäftsverlauf in der Gesellschaft und Genossenschaft

besitzt.

Die Amtszeit eines Aufsichtsratsmitglieds, das auch dem

Vorstand der Genossenschaft angehört, endet in jedem

Falle bei Beendigung seiner Vorstandsmitgliedschaft.

Informationen über die Daten der Bestellung/

Wiederbestellung und laufende Amtszeiten von

Aufsichtsratsmitgliedern sind dem Schema für die

Bestellung und das Ausscheiden auf Seite 68 zu entnehmen.

Bezüge

Auf Vorschlag des Aufsichtsrats legt die Hauptversammlung

die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder fest und legt dem

Mitgliederrat diesbezüglich jährlich Rechenschaft ab. Die

Bezüge sind nicht von den Ergebnissen der Gesellschaft

abhängig.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat einen Entlohnungs- und

Bestellungsausschuss sowie einen Prüfungsausschuss.

Aufgabe dieser Ausschüsse ist Vorbereitung der

Beschlussfassung des Aufsichtsrats; sie haben keine

selbstständige Entscheidungsbefugnis. Die Reglements der

Ausschüsse wurden auf der Website von FrieslandCampina

veröffentlicht. Beide Ausschüsse berichten dem

Aufsichtsrat regelmäßig über ihre Beratungen und

Erkenntnisse.

Entlohnungs- und Bestellungsausschuss

Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss besteht

aus dem Aufsichtsratsmitglied mit dem sozialen Profil,

das zudem den Vorsitz des Ausschusses innehat, dem

Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden des

Aufsichtsrats.

Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss hat unter

anderem folgende Aufgaben:

• Vorschläge für die Bezügepolitik des Executive Board und

die Bezüge der einzelnen Mitglieder

• Erstellung des Entlohnungsberichts

• Auswahl und Bestellung der Mitglieder (einschließlich

Erstellung von Kriterien und Verfahren hinsichtlich

der Bestellung) des Executive Board und der externen

Aufsichtsratsmitglieder

• regelmäßige Beurteilung des Umfangs und der

Zusammensetzung des Aufsichtsrats, der Ausschüsse des

Aufsichtsrats und des Executive Board

• regelmäßige Beurteilung des Funktionierens des

Executive Board, des Aufsichtsrats und der einzelnen

Mitglieder sowie der Ausschüsse des Aufsichtsrats

• Vorbereitung der Beschlussfassung über die

Bezügepolitik des Executive Board

• Kontrolle der vom Executive Board betriebenen

Bezügepolitik, der angewandten Auswahlkriterien und

der Bestellungsverfahren für Mitglieder des gehobenen

Managements

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Finanzexperten

und einem anderen externen Mitglied des Aufsichtsrats

sowie zwei Aufsichtsratsmitgliedern, die auch dem

Genossenschaftsvorstand angehören.

Der Prüfungsausschuss hat vorbereitende Aufgaben in

Bezug auf:

• Richtigkeit und Vollständigkeit der

Finanzberichterstattung

• Einhaltung der Empfehlungen der Abteilung Corporate

Internal Audit und des externen Abschlussprüfers

• Verlässlichkeit und Kontinuität der IKT-Systeme

• interne Buchführungsorganisation

• Funktion der internen Risikomanagement- und

Kontrollsysteme

• Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften

• Steuerpolitik

• Finanzierung

• Einsatz von Informations- und

Kommunikationstechnologie

• Rolle und Funktionieren des internen Abschlussprüfers

• Bestellung eines externen Abschlussprüfers und

Beziehung zu diesem (darunter seine Unabhängigkeit,

Bezüge und eventuelle Nicht-Kontrollarbeiten)

Inhalt

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Corporate Governance

Der Genossenschaftsvorstand übt im Namen der

Genossenschaft das Stimmrecht in der Hauptversammlung

der Gesellschaft aus. Bei einigen wichtigen

Anteilseignerbeschlüssen, beschrieben in der Satzung der

Genossenschaft, benötigt der Vorstand bei der Ausübung

des mit den Anteilen der Gesellschaft verbundenen

Stimmrechts die Zustimmung des Mitgliederrats der

Genossenschaft.

Gesellschaft, Grundkapital und Satzung

Die Royal FrieslandCampina N.V. ist eine Aktiengesellschaft

niederländischen Rechts mit Sitz laut Gesellschaftsvertrag

in Amersfoort, Niederlande, und mit dem Central Office

am Stationsplein 4. Die Satzung der Gesellschaft wurde

zuletzt zum 1. Januar 2017 geändert und wurde auf der

Website veröffentlicht. Bei dieser letzten Satzungsänderung

wurden unter anderem Gesetzesänderungen in der Satzung

umgesetzt. Die Gesellschaft ist bei der niederländischen

Industrie- und Handelskammer im Handelsregister unter

Nummer 11057544 eingetragen. Zum 31. Dezember

2016 belief sich das Gesellschaftskapital auf 1 Milliarde

Euro, gestückelt in 10.000.000 (zehn Millionen) Anteile

mit einem Nennwert von 100 Euro. Die Anteile sind

namentlich ausgestellt. Zum selben Datum waren

3.702.777 Anteile gezeichnet, die alle bezahlt wurden und

von der Genossenschaft gehalten werden. Bezüglich der

Bestimmungen in Bezug auf die Emission von Anteilen,

vorrangige oder vorgehende Rechte, den Erwerb eigener

Anteile und die Wertminderung des Kapitals wird aus

Platzgründen auf die Satzung der Gesellschaft verwiesen.

Der Prüfungsausschuss ist erster Ansprechpartner für den

externen Abschlussprüfer, falls dieser Unregelmäßigkeiten

in der Finanzberichterstattung der Gesellschaft feststellen

sollte.

Interessenkonflikte

FrieslandCampina hat strenge Regeln formuliert, um

jede Form und jeden Anschein von Interessenkonflikten

zwischen der Gesellschaft einerseits und den Mitgliedern

des Executive Board und Mitgliedern des Aufsichtsrats

andererseits zu verhindern. Beschlüsse bezüglich

der Durchführung von Geschäftsvorfällen, bei denen

Interessenkonflikte von Mitgliedern des Executive

Board oder Aufsichtsratsmitgliedern bestehen, die von

wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft bzw. für die

entsprechende Einzelperson sind, bedürfen gemäß diesen

Regeln der Zustimmung des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr

wurden keine Interessenkonflikte erfasst.

Hauptversammlung

Die Hauptversammlung der Gesellschaft ist befugt,

bestimmte, in der Satzung bezeichnete Beschlüsse des

Executive Board zu genehmigen. Dies betrifft wichtige

Beschlüsse im operativen Bereich, im Bereich der

rechtlichen Struktur und der Vermögensstruktur der

Gesellschaft (und der Gesellschaften, von denen sie Anteile

hält) sowie Beschlüsse über große Investitionen.

Die wichtigsten Befugnisse der Hauptversammlung sind

darüber hinaus:

• Feststellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft und

Gewinnverwendung

• Entlastung der Mitglieder des Executive Board bezüglich

ihrer Führung und der Mitglieder des Aufsichtsrats

bezüglich ihrer Kontrolle des Executive Board

• Feststellung der Dividende

• Feststellung der Bezügepolitik für das Executive

Board und Feststellung der Bezüge der Mitglieder des

Aufsichtsrats

• Bestellung und Entlastung des externen Abschlussprüfers

• Satzungsänderung

• Ausgabe von Anteilen, Ausschluss vorrangiger oder

vorgehender Rechte, Ermächtigung zum Rückkauf

von eigenen Anteilen vonseiten der Gesellschaft,

Verringerung des gezeichneten Kapitals, Auflösung und

Beantragung der Insolvenz

Inhalt

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Corporate Governance

Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes,

die von FrieslandCampina nicht angewandt werden

Die Gesellschaft befolgt den Code vollständig, entweder

durch Anwendung der Grundsätze und Bestimmungen

bewährter Verfahren oder durch die Erläuterung, warum

vom Code abgewichen wird. Nachstehende Bestimmungen

werden aus vorigen oder nachstehend erläuternden

Gründen nicht angewandt:

II.1.1 Bestellung der Mitglieder des Executive

Board für einen Zeitraum von maximal vier

Jahren: siehe Begründung unter „Executive

Board – Bestellung“.

II.1.9-11 und IV Reaktionszeit gegenüber Anteilseignern,

Information des Aufsichtsrats bei

Übernahmeangebot; Bestimmungen

bezüglich der Anteilseigner bzw. der

Hauptversammlung und Angaben/Logistik

der Hauptversammlung: Aufgrund der

Tatsache, dass die Gesellschaft nicht

börsennotiert ist und dass alle Anteile an

ihrem Kapital von der Genossenschaft

gehalten werden, nicht zutreffend.

II 2.12-15 Veröffentlichung des Entlohnungsberichts,

wichtigste Elemente der

Arbeitsbedingungen oder Abfindung

für Mitglieder des Executive Board:

Die Gesellschaft nutzt eine gesetzliche

Ausnahmeregelung gemäß Buch 2 Artikel

383b des niederländischen Bürgerlichen

Gesetzbuches für sogenannte „geschlossene

Aktiengesellschaften“.

III.2.1 Alle Aufsichtsratsmitglieder, mit

Ausnahme von höchstens einer Person,

sind unabhängig: Siehe Begründung

unter „Aufsichtsrat – Zusammensetzung,

Unabhängigkeit und Bestellung“.

III.3.5 Ein Aufsichtsratsmitglied kann maximal

dreimal für einen Zeitraum von vier

Jahren Mitglied im Aufsichtsrat sein:

Siehe Begründung unter „Aufsichtsrat –

Zusammensetzung, Unabhängigkeit und

Bestellung“.

III.5 Der Entlohnungsausschuss sowie der

Auswahl- und Bestellungsausschuss

wurden aus praktischen Erwägungen zum

Entlohnungs- und Bestellungsausschuss

zusammengefügt.

Kontrolle der Finanzberichterstattung und Rolle

der internen und externen Abschlussprüfer

Finanzberichterstattung

Das Executive Board ist für die Qualität und die

Vollständigkeit der veröffentlichten Finanzberichte

verantwortlich. Der Aufsichtsrat kontrolliert, dass das

Executive Board dieser Verantwortung nachkommt.

Externer Abschlussprüfer

Der externe Abschlussprüfer wird von der

Hauptversammlung bestellt. Der Aufsichtsrat unterbreitet

diesbezüglich einen Vorschlag, wobei sowohl der

Prüfungsausschuss als auch das Executive Board eine

Stellungnahme an den Aufsichtsrat abgeben. Entlohnung

und Auftragserteilung für die Durchführung von Nicht-

Kontrollarbeiten durch den externen Abschlussprüfer

werden vom Aufsichtsrat auf Vorschlag des

Prüfungsausschusses und nach Beratung mit dem Executive

Board genehmigt. Der externe Abschlussprüfer wohnt

in jedem Fall der Sitzung des Aufsichtsrats bei, in der die

Genehmigung des Jahresabschlusses beschlossen wird.

Er berichtet seine Erkenntnisse bezüglich der Prüfung des

Jahresabschlusses gleichzeitig an das Executive Board und

den Aufsichtsrat.

Interner Auditverantwortlicher

Der interne Wirtschaftsprüfer agiert unter der

Verantwortung des Executive Board. Sowohl der

Prüfungsausschuss als auch der externe Abschlussprüfer

werden beim Arbeitsplan des internen Wirtschaftsprüfers

einbezogen und informieren sich über seine Erkenntnisse.

Der interne Wirtschaftsprüfers berät sich regelmäßig mit

dem externen Abschlussprüfer und dem Vorsitzenden des

Prüfungsausschusses.

Inhalt

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Jahresabschluss 2016

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Inhalt

Jahresabschluss80 Konzernabschluss80 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

81 Konzern-Gesamtergebnisrechnung

82 Konzernbilanz

83 Konzernkapitalflussrechnung

84 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

86 Erläuterungen zum Konzernabschluss

86 Allgemeines

86 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

88 Akquisitionen

90 Umsatzerlöse

90 Betriebliche Aufwendungen

91 Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

92 Finanzergebnis

92 Steuern

93 Sachanlagen

95 Immaterielle Vermögenswerte

97 Biologische Vermögenswerte

97 Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

98 Sonstige finanzielle Vermögenswerte

98 Vorräte

99 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

und sonstige Forderungen

99 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

100 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

und Verbindlichkeiten

100 Eigenkapital

104 Leistungen an Arbeitnehmer

109 Latente Ertragsteueransprüche und

Ertragsteuerverbindlichkeiten

111 Rückstellungen

111 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

113 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

115 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

115 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

116 Eventualverbindlichkeiten und sonstige

finanzielle Verbindlichkeiten

117 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen

und Personen

119 Vergütung von Aufsichtsrat und Executive Board

119 Finanz-Risikomanagement und

Finanzinstrumente

128 Honorarspezifikation des externen

Abschlussprüfers

128 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

129 Wichtige Rechnungslegungsmethoden

142 Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und

assoziierte Unternehmen

144 Einzelabschluss144 Bilanz zum Einzelabschluss

144 Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss

145 Erläuterungen zum Einzelabschluss

145 Allgemeines

145 Beteiligungen an Tochterunternehmen

145 Darlehen an Tochterunternehmen

145 Sonstige Forderungen

146 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern

zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

146 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

147 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

147 Kurzfristige Verbindlichkeiten

147 Sonstige finanzielle Vermögenswerte und

Verbindlichkeiten

148 Finanzinstrumente

149 Eventualverbindlichkeiten und sonstige

finanzielle Verbindlichkeiten

149 Vergütung von Aufsichtsrat und

satzungsmäßigen Vorständen

149 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

149 Dem Anteilseigner zuzurechnende

vorgeschlagene Gewinnverwendung

150 Weitere Informationen150 Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung

151 Bestätigungsvermerk des unabhängigen

Abschlussprüfers

Inhalt

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Jahresabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1 Für eine Erläuterung der Änderung der Vergleichszahlen siehe Seite 86 der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für den Konzernabschluss.

In Millionen Euro Erläuterung 2016 2015 1

Umsatzerlöse (2) 11.001 11.210

Umsatzkosten (3) -9.075 -9.210

Bruttoergebnis vom Umsatz 1.926 2.000

Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung (3) -540 -536

Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen (3) -810 -802

Sonstige betriebliche Aufwendungen (4) -46 -98

Sonstige betriebliche Erträge (4) 33 12

Betriebsergebnis 563 576

Finanzerträge (5) 18 13

Finanzierungsaufwendungen (5) -59 -56

Ergebnis aus Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach Steuern (10) 20 15

Ergebnis vor Steuern 542 548

Steuern (6) -180 -205

Jahresüberschuss 362 343

Davon:

• den Inhabern von Mitgliederobligationen zuzurechnen 44 42

• dem Darlehensgeber der Genossenschaft zuzurechnen 9 10

• dem Anteilseigner zuzurechnen 229 218

• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnen 282 270

• auf Minderheitsanteile entfallend 80 73

Jahresüberschuss 362 343

Inhalt

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Jahresabschluss Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

In Millionen Euro 2016 2015

Jahresüberschuss 362 343

Posten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurden oder werden können:Effektiver Anteil der Änderungen der Cashflow-Absicherungen nach Steuern -8 8

Währungsumrechnungsdifferenzen nach Steuern -10 18

Anteil des sonstigen Gesamtergebnisses von Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach der Equity-Methode erfasst, nach Steuern

2

Wertänderungen Finanzinstrumente zur Veräußerung verfügbar, nach Steuern 3 13

-13 39

Posten, die nie in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:Neubewertung von Verbindlichkeiten (Vermögenswerten) aufgrund leistungsorientierter Pläne, nach Steuern -34 22

-34 22

Sonstiges Gesamtergebnis, nach Steuern -47 61

Gesamtergebnis für den Zeitraum 315 404

Davon:

• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnen 243 334

• auf Minderheitsanteile entfallend 72 70

Inhalt

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Jahresabschluss Konzernbilanz

Zum 31. Dezember, in Millionen Euro Erläuterung 2016 2015

Aktiva

Sachanlagen (7) 3.228 2.932

Immaterielle Vermögenswerte (8) 1.980 1.383

Biologische Vermögenswerte (9) 8

Latente Ertragsteueransprüche (18) 344 341

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen (10) 126 126

Leistungen an Arbeitnehmer (17) 6 6

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (11) 165 174

Langfristige Vermögenswerte 5.857 4.962

Vorräte (12) 1.527 1.307

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (13) 1.392 1.294

Ertragsteueransprüche 28 12

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (11) 51 5

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (14) 514 821

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte (15) 5 20

Kurzfristige Vermögenswerte 3.517 3.459

Summe der Aktiva 9.374 8.421

Eigenkapital

Grundkapital 370 370

Agiorücklage 114 114

Sonstige Rücklagen -51 -46

Gewinnrücklage 876 670

Dem Anteilseigner zuzurechnendes Eigenkapital 1.309 1.108

Mitgliederobligationen 1.564 1.428

Darlehen der Genossenschaft 296 296

Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 3.169 2.832

Minderheitsanteile 475 261

Summe Eigenkapital (16) 3.644 3.093

Verbindlichkeiten

Leistungen an Arbeitnehmer (17) 539 528

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten (18) 247 118

Rückstellungen (19) 14 23

Verzinsliche Verbindlichkeiten (20) 1.152 1.015

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (21) 98 20

Langfristige Verbindlichkeiten 2.050 1.704

Verzinsliche Verbindlichkeiten (22) 558 813

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten (23) 2.908 2.604

Ertragsteuerverbindlichkeiten 170 151

Rückstellungen (19) 36 43

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (21) 8 12

Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten (15) 1

Kurzfristige Verbindlichkeiten 3.680 3.624

Summe der Verbindlichkeiten 5.730 5.328

Summe der Passiva 9.374 8.421

Konzernbilanz

Inhalt

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83

In Millionen Euro Erläuterung 2016 2015

Laufende Geschäftstätigkeit

Ergebnis vor Steuern 542 548

Anpassungen für:

• Zinsen (5) 28 43

• Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (7) (8) 307 275• Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte und Rücknahme

der Wertminderungen (7) (8) 22 36

• Anteil am Ergebnis Joint Ventures und assoziierter Unternehmen (10) -20 -15

• sonstige Finanzergebnis 10 -9

• Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest 135 129

• Buchgewinn bei Desinvestitionen -28 3

• gewährte Versicherungsleistung -8

Summe Anpassungen 454 454

Änderungen:

• Vorräte -196 -18

• Forderungen -77 91

• Verbindlichkeiten 318 199

• Leistungen an Arbeitnehmer -32 -108

• Rückstellungen (19) -16 25

Summe Änderungen -3 189

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 993 1.191

Erhaltene Dividende 20 11

Gezahlte Ertragsteuer -140 -134

Gezahlte Zinsen -40 -63

Erhaltene Zinsen 17 6

Erhaltene Versicherungsleistung für laufende Geschäftstätigkeit 8

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1.019

Investitionstätigkeit

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -567 -570Desinvestitionen bei Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten 26 10

Desinvestitionen bei Unternehmensteilen, nach Abzug von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 30

Erhaltene Tilgungen aufgrund gewährter Darlehen 2 13

Gewährte Darlehen -22 -1Akquisitionen, nach Abzug erworbener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (1) -423 -130

Investitionen in Wertpapiere (11) -1 -27

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -955 -705

Finanzierungstätigkeit Investitionen bei Minderheitsanteilen -182

An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende -77 -74

Den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung -36 -35

Erfassung verzinslicher Verbindlichkeiten 709 606

Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten -902 -544

Transaktionen mit Inhaber von Put-Option (1) 80Abwicklung von Derivaten und Sonstigen -1 1

Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -227 -228

Netto-Cashflow -332 86

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Anfang des Geschäftsjahres 1 718 606

Netto-Cashflow -332 86

Kursdifferenz Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -32 26Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Geschäftsjahres 1 354 718

Konzernkapitalflussrechnung

1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen zudem Kontokorrent bei Banken, die direkt kündbar und fester Bestandteil der Kassenführung von FrieslandCampina sind.

Jahresabschluss Konzernkapitalflussrechnung Inhalt

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84

Jahresabschluss Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

1 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital.

In Millionen Euro 2016

Sonstige Rücklagen

Grund- kapital

Agio- rücklage

Mitglieder-obligationen

Darlehen der

Genossen-schaft

Neu-bewertungs-

rücklage

Rücklage für

Cashflow-Absiche-

rungen

Rücklage Währungs-

umrech-nungs-

differenzenGewinn- rücklage

Eigen- kapital 1

Minderheits-anteile Summe

Stand Anfang Geschäftsjahr 370 114 1.428 296 24 -25 -45 670 2.832 261 3.093

Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum:

• Jahresüberschuss 44 9 229 282 80 362

• sonstiges Gesamtergebnis 3 -8 -34 -39 -8 -47

Gesamtergebnis für den Zeitraum 44 9 3 -8 195 243 72 315

Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht:• an Minderheitsanteile

ausgeschüttete Dividende

-77 -77

• dem Darlehensgeber der Genossenschaft gezahlte Zinsvergütung

-9 2 -7 -7

• den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung

-43 9 -34 -34

• Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest

135 135 135

Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern

92 -9 11 94 -77 17

Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen: • Erwerb eines

Minderheitsanteils an einem Tochterunternehmen

219 219

Gesamtbetrag der Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen

219 219

Stand Ende Geschäftsjahr 370 114 1.564 296 27 -33 -45 876 3.169 475 3.644

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Inhalt

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In Millionen Euro 2015

Sonstige Rücklagen

Grund-kapital

Agio-rücklage

Mitglieder-obligationen

Darlehen der

Genossen-schaft

Neu-bewertungs-

rücklage

Rücklage für

Cashflow-Absiche-

rungen

Rücklage Währungs-

umrech-nungs-

differenzenGewinn-rücklage

Eigen-kapital 1

Minderheits-anteile Summe

Stand Anfang Geschäftsjahr 370 114 1.300 296 11 -33 -66 595 2.587 236 2.823

Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum:

• Jahresüberschuss 42 10 218 270 73 343

• sonstiges Gesamtergebnis 13 8 21 22 64 -3 61

Gesamtergebnis für den Zeitraum 42 10 13 8 21 240 334 70 404

Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht:• an Minderheitsanteile

ausgeschüttete Dividende

-74 -74

• dem Darlehensgeber der Genossenschaft gezahlte Zinsvergütung

-10 2 -8 -8

• den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung

-43 9 -34 -34

• Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest

129 129 129

Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern

86 -10 11 87 -74 13

Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen: • Erwerb eines

Minderheitsanteils an einem Tochterunternehmen

36 36

• Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen

-176 -176 -7 -183

Gesamtbetrag der Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen

-176 -176 29 -147

Stand Ende Geschäftsjahr 370 114 1.428 296 24 -25 -45 670 2.832 261 3.093

Jahresabschluss Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungInhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

86

Allgemeines

Die Royal FrieslandCampina N.V. ihren seinen

satzungsmäßigen Sitz in Amersfoort, Niederlande. Die

Adresse ist: Stationsplein 4, 3818 LE Amersfoort. Die

Gesellschaft ist bei der niederländischen Industrie- und

Handelskammer im Handelsregister unter Nummer

11057544 eingetragen. Der Konzernabschluss für das

Jahr, das am 31. Dezember 2016 endete, umfasst die Royal

FrieslandCampina N.V. und deren Tochterunternehmen

(gemeinsam als FrieslandCampina bezeichnet).

Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

(„Genossenschaft“) hält sämtliche Anteile an der

Royal FrieslandCampina N.V.

FrieslandCampina verarbeitet mehr als 11 Milliarden

Kilogramm Milch pro Jahr. Die Milch wird zu einem sehr

vielfältigen Sortiment an Molkereiprodukten mit wertvollen

Nährstoffen für die Verbraucher verarbeitet. Auf dem

professionellen Markt ist FrieslandCampina ein wichtiger

Produzent und Lieferant von Molkereiprodukten für das

Backgewerbe, Gastronomiebetriebe und Fastfoodketten.

Darüber hinaus ist FrieslandCampina Produzent und

Lieferant hochwertiger Inhaltsstoffe für Produzenten von

Lebensmitteln und Pharmazeutika.

Der Konzernabschluss wurde unter Annahme der

Unternehmensfortführung erstellt.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die wichtigen Rechnungslegungsmethoden sind in

Erläuterung 30 enthalten.

Während der Beurteilung der Auswirkung von

IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ auf

seinen Konzernabschluss hat FrieslandCampina die

Umsatzrealisierung bestimmter Verträge genauer

untersucht. Dies hat zu einer Verringerung um 55 Millionen

EUR von Umsatzerlösen und Umsatzkosten für Verkäufe

mit einem Rückkaufelement in den Vergleichszahlen

2015 geführt. Diese Änderung hat keinen Einfluss auf die

Betriebsergebnis, das Eigenkapital oder die Bilanzsumme.

Bestätigung über die Übereinstimmung

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte in

Übereinstimmung mit den International Financial

Reporting Standards (IFRS) wie in der Europäischen

Union angenommen und gemäß Titel 9 Buch 2 des

niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs (BW),

sofern zutreffend.

Die Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss

wurde unter Anwendung der Freistellung aus Artikel 402

Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs

erstellt.

Nach der Unterzeichnung von Executive Board und

Aufsichtsrat am 24. Februar 2017 wird der Jahresabschluss

der Royal FrieslandCampina N.V. per 31. Dezember 2016

vom Executive Board zur Veröffentlichung am 2. März 2017

freigegeben. Der Jahresabschluss wird am 12. April 2017

der Hauptversammlung der Royal FrieslandCampina N.V.

zur Genehmigung vorgelegt, d. h. der Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A., die durch ihren Vorstand vertreten

wird.

Grundsätze der Bewertung

Der Konzernabschluss wird auf Grundlage der historischen

Anschaffungskostenmethode bewertet, mit Ausnahme der

folgenden wesentlichen Bilanzposten:

• Finanzinstrumente, andere als Derivate, die

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

oder über das sonstige Gesamtergebnis erfasst werden;

• Derivate zum beizulegenden Zeitwert bewertet;

• Nettopensionsverbindlichkeit (Vermögenswert) aufgrund

eines leistungsorientierten Plans, angesetzt zum

beizulegenden Zeitwert des Planvermögens, abzüglich

des Barwerts der Leistungsverpflichtung.

Segmentinformationen

Seit 2016 enthält die Erläuterung keine Informationen mehr

über die Segmente.

Funktionale Währung und Berichtswährung

Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der

Euro. Dieser ist zudem die funktionale Währung von

FrieslandCampina. Sämtliche Finanzinformationen, die in

Euro dargestellt sind, sind auf die näherliegende Million

abgerundet, sofern nicht anders angegeben.

Erläuterungen zum KonzernabschlussIn Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

87

Ermessensentscheidungen, Einschätzungen und

Annahmen

Die Erstellung des Konzernabschlusses

gemäß IFRS erfordert, dass das Management

Ermessensentscheidungen, Einschätzungen und Annahmen

trifft, welche die Anwendung der Grundsätze sowie die

ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

sowie Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die

tatsächlichen Ergebnisse können von den vorgenommenen

Einschätzungen abweichen.

Die Einschätzungen und zugrunde liegenden Annahmen

werden ständig beurteilt. Dabei wurden u. a. die Meinungen

und Empfehlungen von (externen) Sachverständigen

hinzugezogen. Überarbeitete Einschätzungen werden in

der Periode erfasst, in der die Einschätzungen überarbeitet

werden und in zukünftigen, von Einschätzungen

beeinflussten Perioden. Einschätzungen und Annahmen, die

als am kritischsten betrachtet werden:

• Wertminderungen (siehe Erläuterung 7, 8 und 15);

• Nutzungsdauer von Sachanlagen und immateriellen

Vermögenswerten (siehe Erläuterung 7 und 8);

• Nutzung steuerlicher Verluste und unsicherer

Steuerpositionen (siehe Erläuterung 6, 18 und 24);

• Bewertung der Verbindlichkeit aufgrund

leistungsorientierter Altersversorgungspläne (siehe

Erläuterung 17);

• wichtige für Cashflow-Prognosen des Barwerts genutzte

Annahmen (siehe Erläuterung 8 und 27);

• Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten und

sonstige finanzielle Verpflichtungen (siehe Erläuterung

19 und 24);

• Wichtige zur Bestimmung des beizulegenden

Zeitwerts von Unternehmenszusammenschlüssen und

Finanzinstrumenten genutzte Annahmen (siehe die

Erläuterungen 1 und 27).

Konsolidierung von Unternehmen

FrieslandCampina besitzt einen direkten Anteil von 50 % an

der DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co KG.

Außerdem hat FrieslandCampina einen Anteil von 50 % an

der China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd.

Am 19. Dezember 2016 hat FrieslandCampina 51 % der

Anteile an der Engro Foods Limited erworben.

FrieslandCampina hat beherrschenden Einfluss über

diese Unternehmen, unter anderem aufgrund einer

Mehrheit in der Geschäftsführung und der Abhängigkeit

des Unternehmens vom Zurverfügungstellen von „Know-

how”, Marken und der Lieferung von Waren durch

FrieslandCampina.

Daher wurden diese Unternehmen vollkonsolidiert, mit

Erfassung eines Minderheitsanteils.

FrieslandCampina hält 82,33 % der Anteile an der Dutch

Dairy Ingredients B.V. und 74,53 % der Anteile an der Het

Kaasmerk B.V. Bei diesen assoziierten Unternehmen besitzt

FrieslandCampina weniger als die Hälfte der Stimmrechte

und aufgrund dessen hat FrieslandCampina keinen

maßgeblichen Einfluss. Die Anteile an diesen Unternehmen

werden nach der Equity-Methode erfasst.

FrieslandCampina hat am 11. April 2016 die 49 % der Anteile

an der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH verkauft.

Dieses Unternehmen wird ab diesem Datum nicht mehr

konsolidiert.

Für einen detaillierten Einblick in die Berücksichtigung des

Obigen im Jahresabschluss wird auf Erläuterung 1, 16 und 27

zum Jahresabschluss verwiesen.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

88

1 Akquisitionen

Akquisitionen 2016

Engro Foods

Am 19. Dezember 2016 hat FrieslandCampina in Zusammenarbeit mit der International Finance Corporation („IFC“) der

Weltbank und der Financierings-Maatschappij voor Ontwikkelingslanden N.V. („FMO“) 51 % der Anteile an der Engro

Foods Ltd. („Engro Foods“) für einen Betrag von 436 Millionen EUR erworben. Der ehemalige Hauptanteilseigner Engro

Corporation Ltd. besitzt 40 % der Anteile und die übrigen 9 % sind an der Pakistan Stock Exchange notiert. Durch den

Erwerb dieses Anteils erwirbt FrieslandCampina eine Position in Zentralasien. Engro Foods hat eine führende Stellung

im H-Milch-Segment Pakistans einschließlich des Spezialsegments für Teeweißer aufgebaut.

Die Struktur der Transaktion beinhaltet den Erwerb eines Anteils von 51 % an Engro Foods durch eine von

FrieslandCampina beherrschte niederländische juristische Person. Bei Abschluss der Transaktion besitzt

FrieslandCampina 80 % dieser niederländischen juristischen Person und die übrigen Anteile sind im Besitz der IFC und

der FMO. FrieslandCampina hat der IFC und der FMO eine Put-Option in Bezug auf deren Anteile gewährt, die zum ersten

Mal Anfang 2022 teilweise ausgeübt werden kann. Der beizulegende Zeitwert der Put-Options-Verbindlichkeit beträgt

am Akquisitionsdatum 80 Millionen EUR. Darüber hinaus hat FrieslandCampina eine Call-Option auf die Anteile, die zum

ersten Mal Anfang 2025 ausgeübt werden kann.

Ab dem 19. Dezember 2016 wird Engro Foods als Teil der Business Group Consumer Products Asia vollkonsolidiert, mit

Erfassung eines Minderheitsanteils.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten, die zum

Erwerbszeitpunkt anerkannt wurden, umfasst Folgendes:

Sachanlagen 156

Immaterielle Vermögenswerte 378

Biologische Vermögenswerte 8

Vorräte 46

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 43

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten -140

Sonstige Verbindlichkeiten -59

Saldo der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 446

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen netto identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen

Verbindlichkeiten sind auf Grundlage der vorläufigen Kaufpreisallokation festgestellt. FrieslandCampina hat

entschieden, die Minderheitsanteile anhand des proportionalen Anteils am beizulegenden Zeitwert des Saldos der

identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu bewerten. Innerhalb von einem Jahr nach der Akquisition

wird FrieslandCampina die Kaufpreisallokation definitiv abschließen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf 1 Millionen EUR. Der gesamte Betrag wird als zum

Akquisitionsdatum fällig betrachtet.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird wie folgt als Ergebnis der Akquisition angesetzt:

Ausschüttungen 436

Minderheitsanteile auf Basis des proportionalen Anteils am beizulegenden Zeitwert netto identifizierbarer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 219

Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -446

Geschäfts- oder Firmenwert 209

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

89

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist hauptsächlich den Synergieeffekten zuzurechnen, die voraussichtlich bei der

Integration von Engro Foods in die Business Group Consumer Products Asia erzielt werden. Da die Kaufpreisallokation

noch nicht abgeschlossen ist, wurde der Geschäfts- oder Firmenwert als vorläufig angesetzt. Der aufgeführte Geschäfts-

oder Firmenwert kann nicht von der Steuer abgesetzt werden.

Die akquisitionsbezogenen Kosten belaufen sich insgesamt auf 6 Millionen EUR. Bei diesen Kosten geht es unter

anderem um Beratungsdienstleistungen, externe Dienstleistung im Rechtsbereich und Due-Diligence-Tätigkeiten.

Ab dem Datum der Akquisition hat Engro Foods 9 Millionen EUR zu den Umsatzerlösen beigetragen und ein negatives

Betriebsergebnis in Höhe von 1 Millionen EUR erwirtschaftet. Das Management schätzt, dass, wenn die Übernahme zum

1. Januar 2016 stattgefunden hätte, die konsolidierten Umsatzerlöse und der Gewinn von FrieslandCampina im Jahr 2016

11.375 Millionen EUR bzw. 368 Millionen EUR betragen hätten.

Übernahme der FKS Frischkonzept Service GmbH

Am 20. Mai 2016 erhielt FrieslandCampina durch den Erwerb der restlichen Anteile (51 %) für 1 Million EUR die

vollständige Beherrschung über die Aktivitäten der FKS Frischkonzept Service GmbH („FKS“). Die Aktivitäten von FKS

bestehen aus dem Verkauf von Frischeprodukten an Einzelhändler in Deutschland. Der beizulegende Zeitwert der

erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurde auf 7 Millionen EUR bzw. 6 Million EUR festgesetzt.

Diese Übernahme ist für FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für IFRS 3

„Unternehmenszusammenschlüsse“ nicht von wesentlicher Bedeutung.

Akquisitionen 2015

Nachstehend werden die Akquisitionen aus dem Jahr 2015 erläutert, deren Kaufpreisallokation im Jahr 2016

abgeschlossen wurde.

Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group

Am 21. Dezember 2015 übernahm FrieslandCampina die Vertriebs-und Verkaufsaktivitäten von Kindernahrung von der

Anika Group zu einem Übernahmepreis von 38 Millionen EUR. Infolge der Übernahme entstand ein Betrag in Höhe von

8 Millionen EUR an Geschäfts- oder Firmenwert, welcher der Business Group Consumer Products EMEA zugeordnet wurde.

Die Kaufpreisallokation in Bezug auf die Übernahme dieser Aktivitäten der Anika Group wurde Ende Juni 2016

abgeschlossen. Die definitive Kaufpreisallokation hat zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen

immateriellen Vermögenswerte und des angesetzten Geschäfts- oder Firmenwerts geführt. Diese Änderung wurde in

den Vergleichszahlen in der Konzernbilanz ausgewiesen.

Der endgültige beizulegende Zeitwert der vereinbarten Übernahmevergütung wurde um 2 Millionen EUR verringert, weil

die Einschätzung des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung zum Übernahmedatum um 2 Millionen EUR

verringert wurde.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten, die zum

Erwerbszeitpunkt anerkannt wurden, umfasst Folgende:

Immaterielle Vermögenswerte 22

Vorräte 4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 4

Saldo der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 30

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird wie folgt als Ergebnis der Akquisition angesetzt:

Beizulegender Zeitwert der vereinbarten Vergütung 38

Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -30

Geschäfts- oder Firmenwert 8

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

90

Fabrelac

Im September 2015 übernahm FrieslandCampina in Belgien die Commex International S.A. und deren

Tochtergesellschaften Fabrelac B.V.B.A. (in FrieslandCampina Bree B.V.B.A. umbenannt) und PC&K Invest B.V.B.A.

(zusammen „Fabrelac“) zu einem Übernahmepreis von 13 Millionen EUR. Diese Aktivitäten wurden in die Business Group

Cheese, Butter & Milkpowder eingegliedert.

Die Kaufpreisallokation in Bezug auf die Übernahme von Fabrelac wurde Ende Juni 2016 abgeschlossen. Die definitive

Kaufpreisallokation hat zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Sachanlagen und des

angesetzten Geschäfts- und Firmenwerts geführt. Diese Änderung wurde in den Vergleichszahlen in der Konzernbilanz

ausgewiesen.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte wurde auf 29 Millionen EUR, einschließlich 1 Million EUR

akquirierter Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente festgesetzt. Der beizulegende Zeitwert übernommener

Verbindlichkeiten beläuft sich auf 23 Millionen EUR. Der entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von

7 Millionen EUR ist hauptsächlich den Synergieeffekten zuzurechnen, die voraussichtlich bei der Integration von

Fabrelac in die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erzielt werden.

Diese Übernahme ist für FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für IFRS 3

„Unternehmenszusammenschlüsse“ nicht von wesentlicher Bedeutung.

2 Umsatzerlöse2016 2015

Umsatzerlöse nach geografischer Lage der Abnehmer

% %

Niederlande 2.521 23 2.431 22

Deutschland 1.052 10 1.180 11

Restliches Europa 2.473 22 2.522 22

Asien und Ozeanien 3.523 32 3.403 30

Afrika und Mittlerer Osten 1.053 10 1.290 12

Nord- und Südamerika 379 3 384 3

11.001 100 11.210 100

Die Umsatzerlöse betreffen hauptsächlich den Verkauf von Gütern.

3 Betriebliche Aufwendungen2016 2015

Milch von Mitglied-Milchviehhaltern -3.544 -3.514

Sonstige Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren -3.273 -3.516

Personalaufwand -1.074 -1.065

Abschreibungen auf Gebäude und Anlagen und immaterieller Vermögenswerte -307 -275

Wertminderungen von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und von zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten

-23 -26

Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung -540 -536

Transportkosten -497 -505

Bezogene Leistungen und Zeitarbeitskräfte -371 -407

Energiekosten -199 -210

Sonstige -597 -494

Umsatzkosten, Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung, Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen insgesamt

-10.425 -10.548

Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Jahr 2016 insgesamt 74 Millionen EUR (2015: 73 Millionen EUR),

von denen sich 44 Millionen EUR auf Personalaufwand beziehen (2015: 45 Millionen EUR).

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

91

Für eine Erläuterung zu den Wertminderungen siehe Erläuterung 7, 8 und 15.

Personalaufwand2016 2015

% %

Löhne und Gehälter -868 81 -848 80

Sozialversicherungsaufwendungen -108 10 -119 11

Aufwendungen aufgrund von langfristigen Bezügen -98 9 -98 9

-1.074 100 -1.065 100

Mitarbeiter nach Business Group (VZÄ-Durchschnitt) 2016 2015

% %

Consumer Products EMEA 7.313 33 7.604 35

Consumer Products Asia 6.190 28 6.324 29

Consumer Products China 1.101 5 893 4

Cheese, Butter & Milkpowder 2.720 13 2.751 12

Ingredients 3.094 14 3.099 14

Konzern und Sonstige 1.509 7 1.378 6

21.927 100 22.049 100

Mitarbeiter nach Regionen (VZÄ-Durchschnitt)

2016 2015

% %

Niederlande 7.523 34 7.596 34

Deutschland 1.602 7 1.668 8

Restliches Europa 3.797 17 3.761 17

Asien und Ozeanien 7.786 36 7.698 35

Afrika und Mittlerer Osten 1.050 5 1.157 5

Nord- und Südamerika 169 1 169 1

21.927 100 22.049 100

4 Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge2016 2015

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Implementierungskosten für IKT-Standardisierungsprogramm -31 -36

Restrukturierungsaufwendungen und Auflösung von Restrukturierungsrücklagen 4 -38

Wertminderungen von Vermögenswerten (und deren Rücknahmen) infolge von Restrukturierungen (Erläuterung 7) 1 -12

Sonstige betriebliche Aufwendungen -20 -12

-46 -98

Sonstige betriebliche Erträge

Erträge aus dem Verkauf von Sachanlagen und Unternehmensteilen 28

Ertrag aufgrund einer Anpassung des beizulegenden Zeitwertes der bedingten Gegenleistungen (Erläuterung 27) 3 5

Sonstige betriebliche Erträge 2 7

33 12

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

92

5 Finanzergebnis2016 2015

Finanzerträge

Zinserträge 11 8

Wechselkursergebnisse auf Forderungen und Verbindlichkeiten 1

Sonstige Finanzerträge 7 4

18 13

Finanzierungsaufwendungen

Zinsaufwendungen -39 -51

Wechselkursergebnisse auf Forderungen und Verbindlichkeiten -14

Sonstige Finanzierungsaufwendungen -6 -5

-59 -56

Die sonstigen Finanzerträge bestehen aus dem Ergebnis für Sicherungsderivate in Höhe von 7 Millionen EUR (2015:

3 Millionen EUR). Im Jahr 2016 wurden im Hinblick auf die Akquisition des Anteils von 51 % an Engro Foods Derivate

abgeschlossen.

Wechselkursergebnisse bei Forderungen und Verbindlichkeiten in 2016 beziehen sich überwiegend auf die

Neubewertung einer Dividendenforderung an ein Tochterunternehmen.

Die sonstigen Finanzierungsaufwendungen bestehen aus der Aufzinsung von bedingten Gegenleistungen in Höhe von

2 Millionen EUR (2015: 1 Million EUR) und aus der Amortisation von Transaktionskosten und bezahlten Vergütungen für

langfristige Darlehen in Höhe von 4 Millionen EUR (2015: 4 Millionen EUR).

Ergebnisse von Fremdwährungen in Bezug auf Aufwendungen für laufende Geschäftstätigkeit sind in den Umsatzkosten

oder im entsprechenden Element der betrieblichen Aufwendungen enthalten. Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina dafür

ein negatives Wechselkursergebnis in Höhe von 34 Millionen EUR im Betriebsergebnis angesetzt (2015: 0 Million EUR).

6 Steuern2016 2015

Aufschlüsselung des Steueraufwands

Laufende Steuern im aktuellen Geschäftsjahr -164 -162

Änderung zu vorherigen Geschäftsjahren 3 -14

Laufende Steuern -161 -176

Latente Steuern im aktuellen Geschäftsjahr 6 -18

Abwertung latenter Steuererstattungsansprüche -25 -11

Latente Steuern -19 -29

Steueraufwand -180 -205

2016 2015

Effektiver Steueraufwand Betrag % Betrag %

Ergebnis vor Steuern 542 548

Steueraufwand auf Grundlage des niederländischen Steuersatzes -136 25,0 -137 25,0

Auswirkung abweichender Steuersätze außerhalb der Niederlande -2 0,4 -5 0,9

Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 6 -1,1 4 -0,7

Quellensteuer auf Dividenden -10 1,9 -5 0,9

Nicht abzugsfähige Kosten -17 3,2 -41 7,4

Nicht steuerpflichtige Erträge 1 -0,2 4 -0,7

Abwertung latenter Steuererstattungsansprüche -25 4,6 -11 2,0

Korrekturen auf Schätzungen zu Vorjahren 3 -0,6 -14 2,6

Effektiver Steueraufwand -180 33,2 -205 37,4

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93

2016 2015

Vor Steuern

Steuerauf-wendungen/

-erträgeNach

SteuernVor

Steuern

Steuerauf-wendungen/

-erträgeNach

Steuern

Steuern direkt in das Eigenkapital eingebrachtZinsvergütung für Darlehen der Genossenschaft -9 2 -7 -10 2 -8

Zinsvergütung für Mitgliederobligationen -44 9 -35 -42 9 -33

-53 11 -42 -52 11 -41

Steuern im sonstigen Gesamtergebnis erfasstÄnderung bei Rücklage für Cashflow-Absicherungen -11 3 -8 11 -3 8

Änderung bei Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen -11 1 -10 21 -3 18

Wertänderungen von Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach der Equity-Methode erfasst

2 2

Wertänderungen zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte

3 3 18 -5 13

Neubewertung von Verbindlichkeiten (Vermögenswerten) aufgrund leistungsorientierter Pläne

-44 10 -34 29 -7 22

-61 14 -47 79 -18 61

7 Sachanlagen2016

Grundstücke und Gebäude

Technische Anlagen und

MaschinenAndere

AnlagenAnlagen

im Bau Summe

Anschaffungskosten 1.415 3.523 380 582 5.900

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -673 -2.043 -251 -1 -2.968

Buchwert Anfang Geschäftsjahr 742 1.480 129 581 2.932

Per Akquisition erworben 32 113 5 6 156

Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -9 -2 -1 -12

Investitionen 19 30 11 395 455

Desinvestitionen -1 -2 -1 -1 -5

Währungsumrechnungsdifferenzen -8 -5 -1 -3 -17

Umgliederungen 146 232 30 -408

Umgliederung auf zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte -1 -1

Abschreibungen -57 -168 -33 -258

Wertminderungen -1 -21 -1 -23

Rücknahme Wertminderungen 1 1

Buchwert Ende Geschäftsjahr 862 1.658 138 570 3.228

Anschaffungskosten 1.582 3.824 404 570 6.380

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -720 -2.166 -266 -3.152

Buchwert Ende Geschäftsjahr 862 1.658 138 570 3.228

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94

2015

Grundstücke und Gebäude

Technische Anlagen und

MaschinenAndere

AnlagenAnlagen

im Bau Summe

Anschaffungskosten 1.270 3.199 340 617 5.426

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -633 -1.972 -232 -2.837

Buchwert Anfang Geschäftsjahr 637 1.227 108 617 2.589

Per Akquisition erworben 61 43 1 105

Investitionen 10 57 19 424 510

Desinvestitionen -1 -7 -1 -9

Währungsumrechnungsdifferenzen 3 2 5

Umgliederungen 95 336 31 -462

Umgliederung auf zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte -6 -6

Abschreibungen -50 -156 -28 -234

Wertminderungen -5 -24 -1 -30

Rücknahme Wertminderungen 1 1 2

Buchwert Ende Geschäftsjahr 742 1.480 129 581 2.932

Anschaffungskosten 1.415 3.523 380 582 5.900

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -673 -2.043 -251 -1 -2.968

Buchwert Ende Geschäftsjahr 742 1.480 129 581 2.932

Die Änderung aufgrund „per Akquisition erworben” bezieht sich auf erhaltene Sachanlagen von Engro Foods (2015:

Friesland Huishan Dairy und Fabrelac), siehe Erläuterung 1.

Die Investitionen in Höhe von 455 Millionen EUR beziehen sich überwiegend auf die Erweiterung der

Produktionskapazität und Ersatzinvestitionen in den Niederlanden.

Die Wertminderungen von Sachanlagen beziehen sich auf eine Wertminderung bezüglich des taxierten

Veräußerungswerts von Grundstücke und Gebäude. Die Wertminderungen von Maschinen und Anlagen beziehen sich

in Höhe von 13 Millionen EUR auf Produktionsanlagen, deren voraussichtliche Auslastung signifikant abgenommen hat

oder die außer Betrieb gesetzt wurden.

Der Buchwert von Sachanlagen, für die Leasingverhältnisse abgeschlossen wurden, beläuft sich auf 7 Millionen EUR

(2015: 9 Millionen EUR).

Zum Geschäftsjahresende bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von 130 Millionen EUR (2015: 151 Millionen EUR) für

Investitionen in Grundstücke, Gebäude und Anlagen.

Die in den Investitionen enthaltenen aktivierten Zinsen betragen 5 Millionen EUR (2015: EUR 8 Millionen). Der hier

verwendete Zinssatz beträgt durchschnittlich 2,3 % (2015: 2,5 %).

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95

8 Immaterielle Vermögenswerte2016

Geschäfts- oder Firmenwerte

Warenzeichen, Kundenbeziehun-gen und Patente Software

Sonstige immaterielle

Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

im Bau Summe

Anschaffungskosten 1.188 306 223 3 92 1.812

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -79 -142 -1 -3 -429

Buchwert Anfang Geschäftsjahr 984 227 81 2 89 1.383

Per Akquisition erworben 209 383 592

Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -3 -1 -4

Investitionen infolge interner Entwicklung 46 46

Investitionen 5 12 17

Währungsumrechnungsdifferenzen -3 -3 1 -5

Umgliederungen 43 -1 -42

Abschreibungen -17 -32 -49

Buchwert Ende Geschäftsjahr 1.187 590 98 105 1.980

Anschaffungskosten 1.391 685 261 105 2.442

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -95 -163 -462

Buchwert Ende Geschäftsjahr 1.187 590 98 105 1.980

2015

Geschäfts- oder Firmenwerte

Warenzeichen, Kundenbeziehun-gen und Patente Software

Sonstige immaterielle

Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

im Bau Summe

Anschaffungskosten 1.102 270 184 3 83 1.642

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -60 -120 -384

Buchwert Anfang Geschäftsjahr 898 210 64 3 83 1.258

Per Akquisition erworben 83 27 1 111

Investitionen infolge interner Entwicklung 45 45

Investitionen 3 6 9

Währungsumrechnungsdifferenzen 5 7 12

Umgliederungen 40 -40

Umgliederungen auf zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte

-2 -2 -4

Abschreibungen -15 -25 -1 -41

Wertminderungen -2 -5 -7

Buchwert Ende Geschäftsjahr 984 227 81 2 89 1.383

Anschaffungskosten 1.188 306 223 3 92 1.812

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -79 -142 -1 -3 -429

Buchwert Ende Geschäftsjahr 984 227 81 2 89 1.383

Die „per Akquisition erworbenen“ Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von insgesamt 209 Millionen EUR beziehen sich

fast vollständig auf die Akquisition in Bezug auf Engro Foods (2015: 83 Millionen EUR Geschäfts- oder Firmenwerte in

Bezug auf die Akquisitionen von Friesland Huishan Dairy, Fabrelac und die Aktivitäten der Anika Group). Die sonstigen

Änderungen aufgrund „per Akquisition erworben” beziehen sich auf die erhaltenen immateriellen Vermögenswerte von

Engro Foods und FKS (2015: insgesamt 28 Millionen EUR erhaltene immaterielle Vermögenswerte von Friesland Huishan

Dairy, Anika Group und Fabrelac), siehe Erläuterung 1.

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96

FrieslandCampina hat 2010 mit einem weltweiten IKT-Standardisierungsprogramm begonnen. 2016 wurde dafür ein

Betrag von 38 Millionen EUR aktiviert (2015: 39 Millionen EUR), von denen der Teil, der Ende 2016 noch im Bau ist, in der

Fluktuationsliste unter der Kategorie „Immaterielle Vermögenswerte im Bau” aufgeführt ist. Die Abschreibungen im

Jahr 2016 auf das IKT-Standardisierungsprogramm betrugen 21 Millionen EUR (2015: 14 Millionen EUR).

Im Jahr 2012 wurde das System von den ersten Konzernunternehmen in Betrieb genommen und danach wurde die

Einführung auf weitere Konzernunternehmen ausgeweitet. Die Implementierung in die übrigen Konzernunternehmen

wird einige Jahre in Anspruch nehmen und wird voraussichtlich 2019 abgeschlossen sein.

Amortisationskosten für immaterielle Vermögenswerte wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung auf Basis ihres

Verwendungszwecks zugeordnet.

Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte

FrieslandCampina führt den Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte jährlich im zweiten Quartal durch,

und zu einem anderen Zeitpunkt, wenn Hinweise auf eine Wertminderung in Bezug auf die Geschäfts- oder Firmenwerte

bestehen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wirden auf Ebene der Business Group verfolgt und überprüft. Beim

Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird der erzielbare Betrag, also der Nutzungswert, je Business

Group berechnet.

Die Managementstruktur und die Berichterstattung an das Executive Board wurden zum 1. Januar 2016 geändert. Die

Tätigkeiten in Bezug auf Verbraucherprodukte Asien wurden auf die Business Group „Consumer Products China“ und

die Business Group „Consumer Products Asia“ aufgeteilt. Aufgrund der geänderten Managementstruktur wurde eine

Neuverteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte in Asien vorgenommen. Infolge des Erwerbs beherrschenden Einflusses

durch Übernahme der China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd. entstanden im Jahr 2015 Geschäfts- oder

Firmenwerte. Da sich diese unlängst erfolgte Akquisition auf Tätigkeiten in China bezieht, wurden diese Geschäfts- oder

Firmenwerte der Business Group „Consumer Products China“ zugeordnet. Die restlichen Geschäfts- oder Firmenwerte

wurden aufgrund deren relativer Werte der Business Group „Consumer Products Asia“ beziehungsweise der Business

Group „Consumer Products China“ zugeordnet.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde wie folgt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, wobei der

Geschäfts- oder Firmenwert ab 2016 auf Basis dieser geänderten Managementstruktur dargestellt wird:

2016 2015

Consumer Products EMEA 564 566

Consumer Products Asia 319 223

Consumer Products China 109

Cheese, Butter & Milkpowder 33 33

Ingredients 162 162

1.187 984

Die wichtigsten Annahmen, die für die Berechnung des Nutzungswertes pro Business Group berücksichtigt werden, sind

in nachstehender Tabelle erfasst.

% % %

Wachstum EndwertDurchschnittliche Wachstumsrate des

Bruttoergebnisses vom Umsatz Abzinsungssatz vor Steuern

2016 2015 2016 2015 2016 2015

Consumer Products EMEA 2,5 4,0 4 0 10 12

Consumer Products Asia 1 3,0 3,0 3 6 8 8

Consumer Products China 3,0 16 8

Cheese, Butter & Milkpowder 1,0 1,5 11 13 8 8

Ingredients 1,0 1,5 10 4 7 7

1 Der Werthaltigkeitstest wurde im zweiten Quartal 2016 ausgeführt, daher ist die Auswirkung des im Dezember 2016 akquirierten Anteils von 51 % an Engro Foods in den oben aufgeführten Annahmen nicht enthalten.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

97

Der durchschnittlichen Wachstumsrate des Bruttoergebnisses vom Umsatz je Business Group in den Mehrjahresplänen

bis 2020 liegen Erfahrungen aus der Vergangenheit, spezifische Erwartungen für die nahe Zukunft und marktübliche

Wachstumsraten zugrunde. Die Zunahmen hängen insbesondere mit dem erwarteten Umsatzwachstum und

den Effizienzverbesserungen zusammen. Die Abzinsungssätze für alle Business Groups basieren auf im Markt

wahrnehmbaren Daten und wurden vor Steuern ermittelt.

Die Nutzungswerte der Business Groups wurden auf Grundlage des Budgets 2016 und der Mehrjahrespläne bis

einschließlich 2020 bestimmt. Ferner wird der Ausgleich für die Rolle der Business Group Cheese, Butter & Milkpowder

bei der Verarbeitung der Mitgliedermilch und insbesondere des Fetts berücksichtigt. Dieser Ausgleich durch die anderen

Business Groups dient zur Deckung des Verlusts der Verarbeitung von Mitgliedermilch zu Basis-Molkereiprodukten,

welchen die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder realisiert, weil alle von Mitglied-Milchviehhaltern gelieferte

Milch abgenommen werden muss. Für den Zeitraum nach 2020 wurde eine Wachstumsrate angewendet, die den

erwarteten langfristigen Inflationsraten entspricht, wie marktüblich, und die auf die voraussichtliche Inflation für

Staatsanleihen begrenzt wurde.

Sensitivität gegenüber Veränderungen bei Annahmen

Das Ergebnis des Werthaltigkeitstests für den Geschäfts- oder Firmenwert aller Business Groups besagt, dass die

Nutzungswerte die Buchwerte der Business Groups übersteigen. Eine nach billigem Ermessen mögliche Anpassung der

Annahmen führt in diesen Fällen nicht zu niedrigeren Nutzungswerten als den Buchwerten der Business Groups.

9 Biologische Vermögenswerte

Infolge der Akquisition in Bezug auf Engro Foods führt FrieslandCampina am 31. Dezember 2016 2.895 erwachsene

Kühe in der Bilanz auf, die in der Lage sind, Milch zu produzieren, und 2.731 nicht erwachsene Kühe, die aufgezogen

werden, um künftig Milch zu produzieren.

10 Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

FrieslandCampina besitzt Anteile an einigen separat nicht wesentlichen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen.

Die nachstehende Tabelle gliedert in aggregierter Form den Buchwert und Anteil am Gesamtergebnis dieser Joint

Ventures und assoziierten Unternehmen auf.

2016 2015

Joint VenturesAssoziierte

Unternehmen Joint VenturesAssoziierte

Unternehmen

Buchwert 88 38 87 39

Anteil am:

Gewinn oder Verlust der fortgeführten Geschäftsbereiche nach Steuern 16 4 10 5

Sonstiges Gesamtergebnis 2

Gesamtergebnis 18 4 10 5

Die in der obigen Tabelle erläuterten Anteile an Joint Ventures und assoziierten Unternehmen sind für

FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“

nicht von wesentlicher Bedeutung.

Das größte Joint Venture betrifft einen Anteil von 50 % am Joint Venture Betagen Holding Ltd., dieser Anteil wird

gemäß der Equity-Methode mit dem Substanzwert bewertet. Der Anteil von FrieslandCampina an der Betagen Holding

Ltd. beträgt 66 Millionen EUR (2015: 66 Millionen EUR) und der Anteil am Ergebnis über 2016 beträgt 10 Millionen EUR

(2015: 5 Millionen EUR).

Eine Aufstellung der wichtigsten Joint Ventures und assoziierten Unternehmen finden sie auf Seite 142.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

98

11 Sonstige finanzielle Vermögenswerte2016 2015

Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

Vergebene Darlehen 19 20

Wertpapiere 84 80

Derivate 57 70

Langfristige Forderungen 5 4

165 174

Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

Derivate 31 1

Sonstige 20 4

51 5

Von den vergebenen Darlehen beziehen sich 6 Millionen EUR (2015: 6 Millionen EUR) auf ein Darlehen am Joint Venture

Great Ocean Ingredients Pty Ltd. Beim Rest handelt es sich um Darlehen an Dritte. Die durchschnittliche Zinsvergütung

der Darlehen betrug zum Jahresende 2016 3,2 % (2015: 2,5 %). Von den gewährten Darlehen erlöschen 7 Millionen EUR

nach 2021. Die vergebenen Darlehen sind allesamt noch innerhalb der Ablauffrist.

FrieslandCampina besitzt einen Anteil von 1,1 % an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. Diese Anteile

sind an der Hongkonger Börse notiert und haben am 31. Dezember 2016 einen Wert von 53 Millionen EUR (2015:

50 Millionen EUR). Darüber hinaus besitzt FrieslandCampina einen Anteil von 8,2 % an der Synlait Milk Ltd. Dies ist ein

neuseeländisches Molkereiunternehmen, das an der New Zealand Stock Exchange notiert ist. Am 31. Dezember 2016 hat

dieser Anteil einen Wert von 30 Millionen EUR (2015: 29 Millionen EUR). Beide Anteile sind unter Wertpapieren erfasst.

Ein Betrag von 20 Millionen EUR wurde als kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte erfasst. Dies betrifft außer

dem kurzfristigen Teil vergebener Darlehen insbesondere Gelder, welche das Tochterunternehmen FrieslandCampina

WAMCO Nigeria PLC dem Logistikdienstleister als Sicherheit gestellt hat, um Fremdwährungstransaktionen im Namen

von FrieslandCampina zu ermöglichen.

Für eine Erläuterung der Derivate, siehe Erläuterung 21. Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von

Wertpapieren und Derivaten wird auf Erläuterung 27 verwiesen.

12 Vorräte2016 2015

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 438 398

Fertigerzeugnisse und Handelswaren 1.110 941

Wertminderung auf niedrigeren Veräußerungswert -21 -32

1.527 1.307

Von den Vorräten wurden 116 Millionen EUR (2015: 178 Millionen EUR) zum niedrigeren Nettoveräußerungswert

bewertet. Die Wertminderung auf einen niedrigeren Veräußerungswert wurde in die Umsatzkosten aufgenommen.

Es bestehen keine Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet sind.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

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13 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2016 2015

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.169 1.097

Sonstige Forderungen 62 59

Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen -30 -13

1.201 1.143

Steuerforderungen (außer Ertragsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge 131 91

Anzahlungen 60 60

1.392 1.294

Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen

Stand Anfang Geschäftsjahr -13 -19

Erfolgswirksame Einstellungen -21 -4

Erfolgswirksame Auflösungen 2 4

Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 6

Stand Ende Geschäftsjahr -30 -13

2016 2015

Zahlungsfrist Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Brutto Abwertung Netto Brutto Abwertung Netto

Innerhalb der Zahlungsfrist 1.088 -4 1.084 993 -5 988

Bis zu 3 Monate überfällig 112 -2 110 130 -2 128

3 - 6 Monate überfällig 10 -4 6 21 -1 20

Mehr als 6 Monate überfällig 21 -20 1 12 -5 7

1.231 -30 1.201 1.156 -13 1.143

Die Hinzufügungen und die frei gewordenen Beträge für die Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen sind in den

Umsatzkosten enthalten. Forderungen werden auf die Wertberichtigung abgeschrieben, wenn nicht erwartet wird, dass

diese eintreibbar sind.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sind unverzinslich und haben im

Allgemeinen eine Frist von 10 bis 90 Tagen.

FrieslandCampina hat in verschiedenen Ländern eine Kreditausfallversicherung abgeschlossen, um das Kreditrisiko

von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu begrenzen. Ultimo 2016 beträgt die Versicherungssumme 351

Millionen EUR (2015: 367 Millionen EUR).

14 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente2016 2015

Einlagen 194 203

Sonstige Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 320 618

514 821

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 5 Millionen EUR (2015: 14 Millionen EUR) betreffen Guthaben

in Griechenland, die Restriktionen bezüglich der Verwendung außerhalb Griechenlands unterliegen. Ein Guthaben in

Höhe von 10 Millionen EUR (2015: 47 Millionen EUR) in Nigeria insbesondere für konzerninterne Lieferungen steht dem

Unternehmen nicht völlig zur freien Verfügung. Die Mittelbindung dieses Guthabens wird zum Zeitpunkt der Lieferung

der Güter aufgehoben, normalerweise innerhalb von 2 bis 4 Wochen.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

100

15 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten2016 2015

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

Stand Anfang Geschäftsjahr 20 7

Umgliederung von Sachanlagen 1 6

Umgliederung immaterieller Vermögenswerte 4

Umgliederung kurzfristiger Vermögenswerte 8

Desinvestitionen -16 -4

Wertminderungen -1

Stand Ende Geschäftsjahr 5 20

Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten

Stand Anfang Geschäftsjahr 1

Desinvestitionen -1

Umgliederung von latente Ertragsteuernverbindlichkeiten 1

Stand Ende Geschäftsjahr 1

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte Ende 2016 umfassen Sachanlagen in Höhe von 5 Millionen EUR (2015:

8 Millionen EUR).

Die Desinvestitionen beziehen sich insbesondere auf die Veräußerung von kommerziellen „Vending“-Aktivitäten

Anfang 2016. Ende 2015 damit im Zusammenhang stehende Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden als

zur Veräußerung bestimmten eingestuft. Darüber hinaus beziehen sich Desinvestitionen auf die Veräußerung von

Sachanlagen in den Niederlanden.

Das Gesamtergebnis aus der Veräußerung von zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerten beläuft sich 2016 auf

31 Millionen EUR. Dieses Ergebnis wurde unter den sonstigen betrieblichen Erträgen aufgeführt.

16 Eigenkapital

Grundkapital

Die Anzahl der gezeichneten Anteile beträgt sowohl am Anfang als auch am Ende des Geschäftsjahres 3.702.777

Anteile. Auf diese Anteile sind 370 Millionen EUR eingezahlt. Das Gesellschaftskapital beträgt 1 Milliarde EUR, gestückelt

in 10.000.000 Anteile zum Nennwert von 100 EUR. Die Anteile werden von der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

gehalten.

Agiorücklage

Das Agio umfasst insbesondere eine Kapitalanlage der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. 2009 in Höhe von

110 Millionen EUR.

Mitgliederobligationen

Die Mitgliederobligationen umfassen Mitgliederobligationen-fest und Mitgliederobligationen-frei.

Mitgliederobligationen-fest sind nicht handelbar. Bei Betriebsschließung und Beendigung der Mitgliedschaft

werden die Mitgliederobligationen-fest automatisch in Mitgliederobligationen-frei umgewandelt. Juristische

Personen, die Mitglied von FrieslandCampina sind, können auch bei Betriebsübergang Mitgliederobligationen-fest in

Mitgliederobligationen-frei umwandeln. Mitgliederobligationen-frei können verzinslich gehalten werden und können

zwischen Obligationsinhabern zugekauft und verkauft werden.

Die Mitgliederobligationen wurden bei der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und bei deren Mitgliedern platziert.

Die Mitgliederobligationen haben eine unbegrenzte Laufzeit und besitzen kein Fälligkeitsdatum. Der Zinssatz für die

Mitgliederobligationen entspricht dem sechsmonatigen Euribor zum 1. Juni und 1. Dezember des Jahres plus 3,25 %.

Die Mitgliederobligationen sind gegenüber den Forderungen aller anderen bestehenden und zukünftigen Gläubigern

nachrangig, sofern diese nicht selbst nachrangig sind. Mitglied-Milchviehhalter erhalten einen Teil der Vergütung für

Milchlieferungen im Geschäftsjahr in Form von Mitgliederobligationen-fest. Die Zinszahlung kann ausgesetzt werden,

wenn die Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Kupondatum keinen Leistungszuschlag

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

101

festgesetzt oder ausgezahlt hat. Ausgesetzte Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag

festgesetzt oder ausgezahlt wird.

Vom Gewinn des Geschäftsjahres 2016 sind den Inhabern der Mitgliederobligationen 44 Millionen EUR (2015:

42 Millionen EUR) als Zinsvergütung zuerkannt worden. Darüber hinaus wurden 2016 135 Millionen EUR (2015:

129 Millionen EUR) den Mitglied-Milchviehhaltern mittels Ausgabe von Mitgliederobligation-fest als Teil der Vergütungen

für Milchlieferungen 2016 zugewiesen.

Darlehen der Genossenschaft

Die 290 Millionen EUR ewiges nachrangiges Darlehen, das die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. der Royal

FrieslandCampina N.V. gewährt hat, hat eine unbegrenzte Laufzeit und besitzt kein Fälligkeitsdatum. Der Zinssatz für

das ewige nachrangige Darlehen entspricht dem sechsmonatigen Euribor zum 1. Juni und 1. Dezember des Jahres plus

3,25 %. Das Darlehen der Genossenschaft ist gegenüber den Forderungen aller anderen bestehenden und zukünftigen

Gläubigern nachrangig, sofern diese nicht selbst nachrangig sind. Die Zinszahlung kann ausgesetzt werden, wenn die

Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Zinszahltag keinen Leistungszuschlag festgesetzt

oder ausgezahlt hat. Ausgesetzte Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag festgesetzt

oder ausgezahlt wird.

Vom Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2016 wurden 9 Millionen EUR (2015: 10 Millionen EUR) als Zinsvergütung für

das von der Genossenschaft gewährte Darlehen zuerkannt.

Sonstige Rücklagen

Die sonstigen Rücklagen umfassen die Neubewertungsrücklage, die Rücklage für Cashflow-Absicherungen und die

Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen.

Die Neubewertungsrücklage enthält die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Finanzinstrumenten, die als zur

Veräußerung verfügbar eingestuft sind.

Die Rücklage für Cashflow-Absicherungen enthält die Änderungen im beizulegenden Zeitwert der Zinsswaps, der

Währungsswaps und der Devisentermingeschäfte, sofern diese als sehr wirksame Rücklage Cashflow-Absicherungen

einzustufen sind.

Die Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen bezieht sich auf die kumulierten Währungsbewertungsdifferenzen

von Tochterunternehmen sowie Währungsbewertungsdifferenzen im Hinblick von an Tochterunternehmen gewährten

Darlehen mit einem permanenten Charakter.

Gewinnrücklage

Die Gewinnrücklage bezieht sich auf den Saldo der in der Vergangenheit erzielten Gewinne, die nicht an den

Anteilseigner ausgeschüttet worden sind. Kraft satzungsmäßiger Bestimmungen kann eine Dividendenausschüttung nur

dann beschlossen werden, wenn das Eigenkapital größer ist als der Betrag des gezeichneten Grundkapitals zuzüglich der

gesetzlichen Rücklagen und unter Berücksichtigung der sonstigen gesetzlichen Bestimmungen.

Rücklagenpolitik

In die Rücklagenpolitik 2014-2016 wurde aufgenommen, dass 45 % des Gewinns des Unternehmens, auf Basis des

Garantiepreises und nach Abzug der Vergütung für Mitgliederobligationen und der Zurechnung des Gewinns an

Minderheitsanteile, dem Eigenkapital des Unternehmens hinzugefügt werden. Als Bestandteil der Vergütungen für

Milchanlieferungen im Jahr 2016 können 35 % dieses Gewinns den Mitglied-Milchviehhaltern als Leistungszuschlag

in bar ausgezahlt werden und 20 % werden den Mitglied-Milchviehhaltern in Form von Mitgliederobligationen-fest

ausgeschüttet. Das Executive Board kann bei einer eventuellen Wertminderung von mehr als EUR 100 Millionen

beschließen, diese über die Gewinnverwendung vollständig zulasten des Eigenkapitals des Unternehmens einzubringen.

Die Rücklagenpolitik ist in der Milchgeldordnung festgelegt und wird alle drei Jahre neu festgelegt. Nach der Feststellung

des Jahresabschlusses durch die Hauptversammlung werden die Mitgliederobligationen definitiv ausgegeben;

die Ausgabe der Mitgliederobligationen wurde bereits im Jahresabschluss verarbeitet. Auch die Barzahlung des

Leistungszuschlags wurde bereits im Jahresabschluss verarbeitet und in die Umsatzkosten aufgenommen.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

102

Auf Basis der Überarbeitung der Rücklagenpolitik wurde festgelegt, dass ab 2017 55 % dem Eigenkapital des

Unternehmens zugeführt werden, 35 % den Mitglied-Milchviehhaltern als Leistungszuschlag in bar ausgezahlt werden

können und 10 % den Mitglied-Milchviehhaltern in der Form von Mitgliederobligationen-fest oder in bestimmten Fällen

teilweise als Mitgliederobligationen-frei ausgeschüttet werden.

Minderheitsanteile

Der Posten Minderheitsanteile bezieht sich auf den Anteil am Eigenkapital, der nicht FrieslandCampina zukommt.

Nachstehende Tabelle ist eine Übersicht von Finanzinformationen in Bezug auf jedes Tochterunternehmen von

FrieslandCampina, bei dem ein wesentlicher, jedoch Minderheitsanteil vorliegt, basierend auf den Grundlagen

von FrieslandCampina, vor eventuellen Konsolidierungen und auf Grundlage der zuletzt öffentlich verfügbaren

Informationen.

2016

FrieslandCampina

WAMCO Nigeria PLC

Engro Foods Ltd. 1

China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd.

DMV-Fonterra Excipients GmbH

& Co. KG 2

Dutch Lady Milk Industries Berhad Sonstige Summe

Minderheitsanteile in Prozent 32,19 % 49,00 % 50,00 % 50,00 % 49,04 %

Langfristige Vermögenswerte 55 542 103 26 22

Kurzfristige Vermögenswerte 162 98 22 70 89

Langfristige Verbindlichkeiten -6 -145 -34 -8 -2

Kurzfristige Verbindlichkeiten -162 -51 -53 -23 -74

Nettovermögen 49 444 38 65 35

Buchwert der Minderheitsanteile 16 218 19 125 17 80 475

Umsatzerlöse 432 9 28 229

Jahresüberschuss 50 -1 -19 53 32

Sonstiges Gesamtergebnis -24 -2

Gesamtergebnis für den Zeitraum 26 -1 -21 53 32

Minderheitsanteilen zuzurechnender Gewinn 16 -10 28 16 30 80

Minderheitsanteilen Anteilen zuzurechnendes Sonstiges Gesamtergebnis

-7 -1 -8

An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende 14 31 15 17 77

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 143 -7 -14 46

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -26 -11 -4

Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten -108 26 -30

Netto-Cashflow 9 -7 1 12

1 Am 19 Dezember 2016 hat FrieslandCampina 51 % der Anteile an der Engro Foods Ltd. erworben, siehe Erläuterung 1. Die in obiger Tabelle erfassten Ergebnisse und Cashflows beziehen sich auf den Zeitraum nach der Akquisition der Anteile.

2 Die Zahlen der DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG für 2016 sind noch nicht öffentlich verfügbar und daher sind die Zahlen für 2015 angegeben. Darüber hinaus sind die Umsatzerlöse und Netto-Cashflows dieses Unternehmens nicht öffentlich zugänglich.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

103

Die angegebenen Prozentsätze der obigen Tabelle stellen den unmittelbaren Minderheitsanteil dar, den Dritte

an diesen Gesellschaften halten. Bei allen in obiger Tabelle erfassten Gesellschaften entspricht der mittelbare

Minderheitsanteil dem unmittelbaren Minderheitsanteil, mit Ausnahme von DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co.

KG (DFE). Der mittelbare Anteil von FrieslandCampina an DFE ist geringer als der unmittelbare Anteil, aufgrund von

Zwischenholdinggesellschaften, an denen FrieslandCampina nicht 100 % der Anteile hält. Den Minderheitsanteilen

zugerechnete Buchwerte, Ergebnisse und Dividenden wurden in obiger Tabelle auf Grundlage des indirekten

Minderheitsanteils angegeben.

2015

FrieslandCampina

WAMCO Nigeria PLC

China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd.

DMV-Fonterra Excipients GmbH

& Co. KG 1

Dutch Lady Milk Industries Berhad Sonstige Summe

Minderheitsanteile in Prozent 32,19 % 50,00 % 50,00 % 49,04 %

Langfristige Vermögenswerte 84 97 26 20

Kurzfristige Vermögenswerte 233 30 70 66

Langfristige Verbindlichkeiten -25 -36 -8 -1

Kurzfristige Verbindlichkeiten -225 -32 -23 -52

Nettovermögen 67 59 65 33

Buchwert der Minderheitsanteile 22 30 125 16 68 261

Umsatzerlöse 550 40 231

Jahresüberschuss 59 -10 53 33

Sonstiges Gesamtergebnis 1 -1 -4

Gesamtergebnis für den Zeitraum 60 -11 53 29

Minderheitsanteilen zuzurechnender Gewinn 22 -5 28 16 12 73

Minderheitsanteilen Anteilen zuzurechnendes Sonstiges Gesamtergebnis -1 -2 -3

An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende 12 31 16 15 74

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 37 -11 45

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -12 -6 -5

Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten 47 11 -31

Netto-Cashflow 72 -6 9

1 Die Umsatzerlöse und Netto-Cashflows von DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG sind nicht öffentlich zugänglich.

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104

17 Leistungen an Arbeitnehmer

Verbindlichkeiten aufgrund von langfristigen Bezügen 2016 2015

Nettopensionsverbindlichkeit 512 501

Sonstige langfristige Bezüge 21 21

533 522

Sonstige langfristige Bezüge

Die sonstigen langfristigen Bezüge bestehen im Wesentlichen aus Geldern für Jubiläen.

Nettopensionsverbindlichkeit

Pensionssituation für die niederländische Mitarbeiterschaft des Tarifvertrags für die Molkereiindustrie

Alle Personen der niederländischen Mitarbeiterschaft, die vom Tarifvertrag Molkereiindustrie erfasst werden, bauen ab

dem 1. Januar 2015 Pension in Plänen mit Beitragszusage auf, wie nachstehend dargestellt.

Pensionsfähiges Jahresgehalt Altersversorgungspläne für vom Tarifvertrag Molkereiindustrie erfasste

niederländische Mitarbeiterschaft ab 1. Januar 2015

Bis 62.886 € Kollektive beitragsorientiere Prämienregelung auf der Grundlage einer festen

Prämie, Durchführung vom Branchenpensionsfonds für die Molkereiindustrie

Zwischen 62.886 € und

101.519 €

Individuelle beitragsorientiere Prämienregelung, Durchführung von einer Prämien-

Versorgungseinrichtung

Über 101.519 € Nettopensionssparregelung, Durchführung von der gleichen Prämien-

Versorgungseinrichtung

Im Zusammenhang mit der Situation zur Altersversorgung ab dem 1. Januar 2015 wurde der Aufbau der

Altersversorgung im Altersversorgungsplan für ehemalige Campina-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, der in Form

einer Unternehmenspensionskasse geführt wird, sowie im Altersversorgungsplan für ehemalige Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter von Friesland Foods und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FrieslandCampina, deren

Beschäftigungsverhältnis im Zeitraum vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2014 begann, die von einer

Versicherungsgesellschaft in einem ausgesonderten Anlagedepot geführt wird, eingestellt. Für den Plan für die

ehemalige Mitarbeiterschaft von Campina hat FrieslandCampina aufgrund der Durchführungsvereinbarung nur noch

die verbleibende Verbindlichkeit zur Erfüllung einer Reihe kleinerer Garantieregelungen. Wenn FrieslandCampina

darüber eine Einigung mit der Pensionskasse erzielt hat, handelt es sich um eine „Abwicklung des gesamten Plans“.

Zu jenem Zeitpunkt wird der Barwert der Bruttoverbindlichkeit aufgrund der Altersversorgung mit Leistungszusage

(„Bruttopensionsverbindlichkeit“) und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens des Plans (zum Ultimo 2016

beide: 1.448 Millionen EUR) aus dem Bilanzposten Nettopensionsverbindlichkeit gestrichen, weil FrieslandCampina

keine Risiken mehr eingeht. Dabei wirkt sich dies nicht auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus, da die derzeitige und

die zum Zeitpunkt der Abwicklung erwartete Nettopensionsverbindlichkeit (die Bruttopensionsverbindlichkeit abzüglich

des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens) Null beträgt.

Der Altersversorgungsplan für Pensionsansprüche, die bis 2015 für die ehemalige Mitarbeiterschaft von Friesland Foods

sowie die Mitarbeiterschaft von FrieslandCampina aufgebaut wurden, ist ein Plan mit Leistungszusage. Dieser Plan, zum

Ultimo 2016 54 % (2015: 50 %) der Bruttopensionsverbindlichkeit, wird nachstehend genauer erläutert.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

105

Plan für bis 2015 aufgebaute Pensionsansprüche der ehemaligen

Mitarbeiterschaft von Friesland Foods sowie der Mitarbeiterschaft

von FrieslandCampina

Eigenschaften des Plans Ab 2015 wird der reguläre Pensionsaufbau eingestellt. Die bis 2015 aufgebauten

Pensionsansprüche der aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden während

der Laufzeit des fünfjährigen Tarifvertrags (bis 2020) jährlich um eine feste

Indexierung von 1,75 % erhöht, solange das Beschäftigungsverhältnis andauert. Für

inaktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer gilt eine bedingte Indexierung.

Versorgungsträger Versicherer, in ausgesondertem Anlagedepot, mittels Garantievertrag.

Finanzierungsvereinbarungen Für die feste Indexierung aktiver Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird jährlich ein

Beitrag berechnet, anhand des Marktwertes, der vollständig von FrieslandCampina

gezahlt wird.

Für die Indexierung inaktiver Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlt

FrieslandCampina in den vier Jahren von 2015 bis 2018 jährlich einen Festbetrag von

16 Millionen EUR in das Depot ein. Anschließend schuldet FrieslandCampina keine

weiteren Zahlungen.

Abschließend gilt für das ausgesonderte Anlagedepot die Verpflichtung,

den Deckungsgrad auf 110 % aufzustocken, wenn dieser während eines

ununterbrochenen Zeitraums von 1,5 Jahren weniger als 110 % beträgt, gemessen

ab dem Ultimo eines beliebigen Kalenderjahres. Ende 2016 betrug der Deckungsgrad

121,7 %, ermittelt gemäß den Bedingungen des Versicherungsvertrags (2015:

118,1 %).

Aufsicht und Governance Der Versicherer trägt die Verantwortung, ausreichende Mittel zu halten, um alle

Leistungen zahlen zu können. Die niederländische Zentralbank (DNB) überwacht

dies. Die Anlagepolitik für den Versicherungsvertrag wird vom Versicherer nach

Rücksprache mit FrieslandCampina festgelegt.

Struktur des

Teilnehmerbestandes

Der Teilnehmerbestand umfasst etwa 58 % Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die

noch für FrieslandCampina tätig sind, 27 % ehemalige Mitarbeiterschaft und 15 %

Ruheständler. Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverbindlichkeiten beträgt

etwa 22 Jahre.

Wichtigste Risiken Vorrangiges Risiko ist, dass der Deckungsgrad am Ende eines Kalenderjahres unter

110 % fällt. Wenn diese Situation während eines ununterbrochenen Zeitraums von

1,5 Jahren anhält, ist FrieslandCampina in diesem Fall verpflichtet, den Deckungsgrad

wieder auf 110 % aufzustocken. Da die Pensionsverbindlichkeiten im Vertrag auf der

Grundlage eines festen Zinssatzes berechnet werden, hat die Anlageentwicklung

signifikante Auswirkungen auf den Deckungsgrad.

Plan für bis 2015 aufgebaute Pensionsansprüche der ehemaligen Mitarbeiterschaft von Campina

Der Altersversorgungsplan für Pensionsansprüche, die bis 2015 für ehemalige Mitarbeiterschaft von Campina

aufgebaut wurden, setzt sich aus einem Plan mit Leistungszusage zusammen. Dieser Plan umfasst zum Ultimo

2016 38 % (2015: 42 %) der Bruttopensionsverbindlichkeit. Die bis 2015 aufgebauten Pensionsansprüche aktiver

Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden während der Laufzeit des fünfjährigen Tarifvertrags (bis 2020) jährlich um

eine feste Indexierung von 1,75 %, erhöht, solange das Beschäftigungsverhältnis andauert. Diese Indexierung, die bei

einem Versicherer untergebracht ist, wird erhöht um einen Einkaufsfaktor zur Indexierung nach der Pensionierung.

Es handelt sich um einen vollständigen Garantievertrag ohne Gewinnbeteiligung.

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106

Sonstige Pläne für die niederländische Mitarbeiterschaft des Tarifvertrags für die Molkereiindustrie

Neben dem zuvor genannten Plan hat die niederländischen Mitarbeiterschaft, die Ende 2005 beschäftigt waren,

auch Anspruch auf ein zusätzliches – individuell festgelegtes – Pensionskapital, wenn sie aus einem aktiven

Beschäftigungsverhältnis in den Ruhestand wechseln. Die Zuteilung dieses bedingten Kapitals erfolgt 2021

oder bei früherer Pensionierung. Zu jenem Zeitpunkt werden zu den dann gültigen Sätzen für diese Kapitale

von FrieslandCampina Pensionsansprüche erworben. Dieser Plan umfasst zum Ultimo 2016 2 % (2015: 3 %) der

Bruttopensionsverbindlichkeit.

Tarifvertrag für niederländische Mitarbeiterschaft des privaten Käselagerunternehmens

Mitarbeiter von FrieslandCampina, die vom Tarifvertrag für das private Käselagerunternehmen erfasst werden, nehmen

am Altersversorgungsplan des Branchenpensionsfonds für den agrarischen und Lebensmittelversorgungshandel (AVH)

teil. Dieser Plan ist ein Plan mit Beitragszusage.

Ausländische Mitarbeiterschaft

Für ausländische Geschäftsbetriebe von FrieslandCampina gelten sowohl Pläne mit Beitragszusage als auch Pläne

mit Leistungszusage. Die wichtigsten Pläne mit Leistungszusage sind die in Deutschland. Dabei handelt es sich

vorwiegend um nicht-finanzierte Pläne, auf Grundlage von Gehalt-Dienstzeit und Festbeträgen, die 3 % (2015: 3 %)

der Bruttopensionsverbindlichkeit von FrieslandCampina umfassen. Die erworbenen Ansprüche werden jährlich um

maximal die Preisinflation erhöht. Es handelt sich hierbei um eine bedingte Zusage, abhängig von der finanziellen Lage

des betreffenden Unternehmens.

Annahmen

Aufgrund des Umfangs fasst die nachfolgende Tabelle die Annahmen zusammen, die bei der Ausführung der

Berechnungen des Barwerts (bzw. der Veränderungen des Barwerts) von Bruttopensionsverbindlichkeit, beizulegenden

Zeitwert des Plan Vermögens und der entsprechenden Elemente der Pensionsaufwendungen für die niederländischen

Altersversorgungspläne von FrieslandCampina verwendet wurden, wie diese in der Konzernbilanz und der Konzern-

Gewinn und Verlustrechnung ausgewiesen wurden. Für die meisten Altersversorgungspläne außerhalb der Niederlande

wird die gleiche Methodik angewandt, um Abzinsungssatz und Inflationsparameter abzuleiten.

Annahmen 1 2016 2015

% %

Abzinsungssatz 1,7 - 1,9 2,2 - 2,4

Lohninflation n. zutr. n. zutr.

Preisinflation / Anstieg des gesetzlichen Freibetrags 2,0 2,0

Indexierung

- Aktive 1,8 1,8

- nicht Aktive und Ruheständler 1,8 1,4

Lebenserwartung in Jahren in Jahren

- 65-jährige/r Mann / Frau zum Ende des Geschäftsjahres 20,1 / 23,3 20,0 / 23,0

- 65-jährige/r Mann / Frau in 20 Jahren 22,7 / 25,7 22,6 / 25,3

1 Die angegebenen Prozentsätze beziehen sich auf die zuvor genannten niederländischen Altersversorgungspläne, die 92 % (2015: 91 %) der Bruttopensionsverbindlichkeit ausmachen, bzw. 98 % (2015: 98 %) des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens.

Der angewandte Abzinsungssatz ist vom Ertrag erstklassiger Unternehmensanleihen abgeleitet, wobei je

Altersversorgungsplan die Laufzeit der Pensionsverbindlichkeiten berücksichtigt wurde.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

107

Verlauf und Aufschlüsselung des Posten Nettopensionsverbindlichkeit

BruttopensionsverbindlichkeitBeizulegender Zeitwert

des Planvermögens Nettopensionsverbindlichkeit

2016 2015 2016 2015 2016 2015

Stand Anfang Geschäftsjahr 3.431 3.719 -2.930 -3.085 501 634

Erfasst in der Gewinn- und Verlustrechnung

Betriebsergebnis:

Laufende Dienstzeitaufwendungen 13 13 13 13

Änderung des Altersversorgungsplans -3 -3

Zinsaufwendungen /-erträge 77 69 -66 -57 11 12

Verwaltungs- und Durchführungsaufwendungen 1 1 1 1

Summe 87 82 -65 -56 22 26

Aufgeführt im Eigenkapital

Neubewertung der Nettopensionsverbindlichkeit durch:Anlagenrendite, exklusiv der erfassten Zinserträge sowie Anpassung des Garantiewertes

-548 258 -548 258

Änderungen finanzieller Annahmen 575 -322 575 -322

Änderungen demographischer Annahmen 4 -6 4 -6

Bestandsentwicklung 14 40 14 40

Summe Neubewertung 593 -288 -548 258 45 -30

Währungsumrechnungsdifferenzen -2 2 1 -1 -1 1

Summe 591 -286 -547 257 44 -29

Sonstige

Beiträge zum Plan -56 -130 -56 -130

Geleistete Zahlungen -104 -106 104 106

Mittels Akquisition übernommen 5 -4 1

Umgliederung 22 -22

Summe -99 -84 44 -46 -55 -130

Stand Ende Geschäftsjahr 4.010 3.431 -3.498 -2.930 512 501

Klassifizierung

Langfristige Vermögenswerte 6 6

Langfristige Verbindlichkeiten 518 507

Von der Bruttopensionsverbindlichkeit Ende 2016 in Höhe von 4.010 Millionen EUR sind 248 Millionen EUR noch nicht

finanziert (2015: 3.431 Millionen EUR, davon 242 Millionen EUR noch nicht finanziert). Die Beiträge zu den Plänen in

Höhe von 56 Millionen EUR umfassen die von FrieslandCampina 2016 gezahlten Prämien, von denen sich 19 Millionen

EUR auf das Jahr 2015 beziehen.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

108

Erträge und Aufwendungen aufgrund von langfristigen Bezügen, in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen 2016 2015

Laufende Dienstzeitaufwendungen -13 -13

Änderung des Altersversorgungsplans 3

Zinsaufwendungen oder -erträge -11 -12

Verwaltungs- und Durchführungsaufwendungen -1 -1

In der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Aufwand aufgrund von Altersversorgungsplänen mit Leistungszusage -22 -26

Pensionsaufwand aufgrund von Altersversorgungsplänen mit Beitragszusage -83 -80

Arbeitnehmeranteil am Pensionsaufwand 9 8

Pensionsaufwand-, in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen -96 -98

Aufwendungen aufgrund von sonstigen langfristigen Bezügen -2

Aufwendungen aufgrund von langfristigen Bezügen, in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen -98 -98

FrieslandCampina geht für das Jahr 2017 von einem Beitrag in Höhe von 66 Millionen EUR für seine Altersversorgungs-

pläne mit Leistungszusage aus, wovon sich 23 Millionen EUR auf das Jahr 2016 beziehen. Von dem restlichen Betrag

in Höhe von 43 Millionen EUR beziehen sich 25 Millionen EUR auf den Einkauf der Indexierung in den niederländischen

Altersversorgungsplänen, sofern es den Aufbau der Altersversorgung bis 2015 betrifft. Zu den Altersversorgungsplänen

mit Beitragszusage erwartet FrieslandCampina 2017 84 Millionen EUR beizutragen, insbesondere in Bezug auf die

kollektiven und individuellen Prämienregelungen mit Beitragszusage für die niederländische Mitarbeiterschaft.

Wichtigste Anlagekategorien in Prozent des beizulegenden Zeitwerts der Anlagesumme sind: 2016 2015

% % % %

Unternehmens-pensionskasse

Versicherungs-vertrag

Unternehmens-pensionskasse

Versicherungs-vertrag

Aktien

- Nordamerika 9 8

- Europa 4 5

- Japan 2 2

- Wachstumsmärkte 2 3

- Sonstige Anlagen 1 1

Festverzinsliche Werte

- Investment grade (Bonität BBB oder höher) 20 26

- Non-investment grade (Bonität BB oder niedriger) 4 2

Garantiewert Versicherungsvertrag 56 51

Summe 42 56 47 51

Die Kapitalanlagen an der Unternehmenspensionskasse und der Garantiewert des Versicherungsvertrages haben

Ende 2016 jeweils einen Anteil von 42 % und 56 % an der Gesamtsumme der Kapitalanlagen (2015: 47 % und 51 %).

Von den Kapitalanlagen in der Unternehmenspensionskasse besitzen Mittel in Höhe von 1 Million EUR (2015: 1 Million

EUR) keine direkte oder indirekte Marktnotierung. Zudem wurden etwa 24 Millionen EUR in nachrangigen Obligationen

der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. angelegt. In der Unternehmenspensionskasse wird das Zinsrisiko der

Verbindlichkeiten zu 60 % abgedeckt, zu 41 % bestehend aus Staatsanleihen und zu 59 % aus Zinsswaps. Die dem

Swap-Portfolio zugrundeliegende Sicherheit wurde in breit gefächerten Cashfonds mit AAA-Rating angelegt. Für den

Großteil der sonstigen festverzinslichen Werte und Anteile wird das Währungsrisiko zu 70 % bis 100 % abgedeckt.

Der Wert der Kapitalanlagen des Versicherungsvertrags ist vom Garantiewert dieses Vertrages abgeleitet. Die

Gewinnbeteiligung bei diesem Vertrag wird jedoch durch die Kapitalanlagen im ausgesonderten Anlagedepot bestimmt.

Diese Kapitalanlagen bestehen zu ungefähr 59 % aus festverzinslichen Werten, 37 % aus Aktien und 4 % aus sonstigen

Kapitalanlagen. Da der Versicherer die Pensionsverbindlichkeiten auf einen festen Zinssatz festlegt, liegt begrenzt eine

Zinssicherung vor. Die sonstigen Kapitalanlagen in Höhe von 2 % der Gesamtsumme der Kapitalanlagen (2015: 2 %)

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

109

beziehen sich überwiegend auf ausländische Altersversorgungspläne und umfassen Versicherungsverträge und diverse

Kapitalanlagen.

Sensitivitätsanalyse

Die nachstehende Tabelle zeigt für die niederländischen Altersversorgungspläne die Auswirkungen einer Änderung der

wichtigsten Annahmen in Bezug auf die Bruttopensionsverbindlichkeit.

Auswirkungen auf die Bruttopensionsverbindlichkeit zum Jahresende 2016 2015

Anstieg Rückgang Anstieg Rückgang

Änderung des Abzinsungssatzes um 0,25 % -175 187 -139 149

Änderung der Indexierung der inaktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 0,25 % 149 -141 116 -110

Änderung der Lebenserwartung um 1 Jahr 160 -159 125 -125

Eine Änderung mehrerer Annahmen führt aufgrund von Kreuzeffekten möglicherweise zu anderen Auswirkungen als

die Summe der einzelnen Auswirkungen. Zudem sind die Auswirkungen für die Nettopensionsverbindlichkeit häufig

geringer, da obige Auswirkungen teilweise durch eine Änderung des Garantiewerts des Versicherungsvertrags oder die

Indexierungsannahme bei der Unternehmenspensionskasse ausgeglichen werden.

18 Latente Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerverbindlichkeiten2016

SachanlagenImmaterielle

VermögenswerteLeistungen anArbeitnehmer

Vorräte, Debitoren,

Derivate, Verbind-lichkeiten und

Rückstellungen

Nicht in Anspruch genommene

ausgleichsfähige Verluste und

Vergünstigungen Summe

Stand Anfang Geschäftsjahr -64 56 90 92 49 223

Durch Akquisition entstanden -24 -113 -3 -140

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 6 -7 -13 16 -21 -19

Im Eigenkapital aufgeführt 10 3 12 25

Währungsumrechnungsdifferenzen 5 1 -1 5

Sonstige 6 -1 -2 3

Stand Ende Geschäftsjahr -71 -64 84 108 40 97

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte:

Forderungen Verbindlichkeiten Netto

Sachanlagen 11 82 -71

Immaterielle Vermögenswerte 109 173 -64

Leistungen an Arbeitnehmer 89 5 84

Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen 113 5 108

Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen 40 40

Saldierung -18 -18

Nettoforderung 344 247 97

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

110

2015

SachanlagenImmaterielle

VermögenswerteLeistungen anArbeitnehmer

Vorräte, Debitoren,

Derivate, Verbind-lichkeiten und

Rückstellungen

Nicht in Anspruch genommene

ausgleichsfähige Verluste und

Vergünstigungen Summe

Stand Anfang Geschäftsjahr -63 50 131 88 50 256

Durch Akquisition entstanden -1 1

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst -2 8 -33 5 -7 -29

Im Eigenkapital aufgeführt -7 -5 5 -7

Währungsumrechnungsdifferenzen -1 -2 4 1

Sonstige 2 1 -1 2

Stand Ende Geschäftsjahr -64 56 90 92 49 223

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte:

Forderungen Verbindlichkeiten Netto

Sachanlagen 3 67 -64

Immaterielle Vermögenswerte 120 64 56

Leistungen an Arbeitnehmer 93 3 90

Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen 100 8 92

Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen 49 49

Saldierung -24 -24

Nettoforderung 341 118 223

Die nicht in Anspruch genommenen ausgleichsfähigen Verluste und Vergünstigungen betragen zum Ende des

Geschäftsjahres insgesamt 40 Millionen EUR (2015: 49 Millionen EUR). Davon betreffen 21 Millionen EUR (2015:

17 Millionen EUR) nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und 19 Millionen EUR (2015: 32 Millionen

EUR) nicht in Anspruch genommene Vergünstigungen. Sie werden erwartungsgemäß mit zukünftigen Gewinnen

ausgeglichen. Diese Erwartung basiert auf langfristiger Planung.

Latente Steuererstattungsansprüche wurden angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich künftig zu

versteuernde Ergebnisse innerhalb der Unternehmen ergeben werden, für die die Verluste verwendet werden können.

Latente Steuererstattungsansprüche wurden im Zusammenhang mit folgenden Bedingungen nicht anerkannt:

2016 2015

Nicht bewertete Verluste 40 51

Nicht bewertete Vergünstigungen 27 167 52

Der Nennwert der nicht in Anspruch genommenen ausgleichsfähigen Verluste beträgt zum Ende des Geschäftsjahres

insgesamt 282 Millionen EUR (2015: 226 Millionen EUR). Von diesen nicht bewerteten Verlusten verjähren

33 Millionen EUR zwischen 5 und 10 Jahren (2015: 32 Millionen EUR). Die verbleibenden nicht bewerteten Verluste und

Vergünstigungen werden nicht unter den derzeitigen Steuervorschriften verjähren.

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111

19 Rückstellungen2016 2015

Restrukturierungs-aufwendungen

SonstigeRückstellungen Summe

Restrukturierungs-aufwendungen

SonstigeRückstellungen Summe

Stand Anfang Geschäftsjahr 48 18 66 29 12 41

Erfolgswirksame Einstellungen 11 14 25 42 17 59

Erfolgswirksame Auflösungen -15 -8 -23 -5 -3 -8

Entnahmen -16 -2 -18 -18 -8 -26

Stand Ende Geschäftsjahr 28 22 50 48 18 66

Langfristige Rückstellungen 5 9 14 16 7 23

Kurzfristige Rückstellungen 23 13 36 32 11 43

28 22 50 48 18 66

Restrukturierungsaufwendungen

Im Jahr 2016 wurde in den Niederlanden eine Restrukturierung für den Standort in Lochem und in Deutschland

für den Standort Heilbronn angekündigt. In Deutschland wurde für den Standort Heilbronn eine Restrukturierung

angekündigt. Hierfür wurden im Jahr 2016 Restrukturierungsrücklagen gebildet, die sich überwiegend auf Abfindungen

und Zusatzkosten beziehen. Die Streichung von Arbeitsplätzen ist die Folge von Effizienzmaßnahmen. Durch diese

Restrukturierungen wird eine bessere Nutzung der Produktionskapazität und eine Senkung der Produktionskosten

angestrebt.

Die Restrukturierungsrückstellungen Ende 2015 beziehen sich überwiegend auf das Programm World Class Operations

Management (WCOM) Reloaded, ein im Jahr 2015 angelaufenes mehrjähriges Programm zur Prozessverbesserung,

Kostendämpfung und weiteren Professionalisierung. Infolge des WCOM-Programms werden allmählich Arbeitsplätze an

Produktionsstandorten in den Niederlanden verlorengehen.

Die aufgelösten Beträge zugunsten der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von insgesamt 15 Millionen EUR beziehen

sich überwiegend auf die Auflösung der Rückstellungen für die Standorte in Beilen, Limmen und Den Bosch (alle in den

Niederlanden), dadurch dass mehr Mitarbeiter versetzt werden können als Ende 2015 erwartet wurde. Die Entnahmen

2016 beziehen sich hauptsächlich auf die Rückstellungen für die Standorte in Aalter (Belgien), Gütersloh (Deutschland),

Lochem und Leeuwarden (beide in den Niederlanden).

Die Rückstellungen für Restrukturierungsaufwendungen werden die künftigen ausgehenden Cashflows beeinflussen.

Die Rückstellungen wurden zum Nennwert aufgenommen, weil der Barwert materiell nicht abweicht.

Sonstige Rückstellungen

Diese Rückstellungen beziehen sich hauptsächlich auf erhaltene Ansprüche und sonstige Rückstellungen und wurden

zum Nennwert aufgenommen, da der Barwert nicht materiell abweicht. In den sonstigen Rückstellungen sind ein

Betrag in Höhe von 4 Millionen EUR (2015: 3 Millionen EUR) für verlustträchtige Verträge und ein Betrag in Höhe von

12 Millionen EUR (2015: 9 Millionen EUR) bezüglich erhaltener Ansprüche enthalten.

20 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 282 297

Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern 536 666

Verbindlichkeiten gegenüber Inhabern von grünen Schuldscheinen 299

Financial Leasingverhältnissen 2 8

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 33 44

1.152 1.015

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

112

Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen langfristigen Verbindlichkeiten dargestellt:

2016 2015

Darlehen Währung Tilgungsjahr NominalzinsNominaler

Zeitwert 2016Buchwert

2016Nominaler

Zeitwert 2015Buchwert

2015

Grüne Schuldscheine (fester Zinssatz) EUR 2021-2026 1,4 300 299

Konsortium (variabler Zinssatz) EUR 2021 0,7 250 247 300 296

Europäische Investitionsbank (fester Zinssatz) EUR 2023-2026 0,5 30 30

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD/EUR 2017 4,4 129 129

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2020 5,7 126 126 122 122

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2022 4,0 76 76 74 74

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2024 4,2 139 139 134 134

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2017 4,0 19 19

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2018-2027 4,0 195 195 188 188

Fonterra (variabler Zinssatz) EUR/NZD 2017 2,1 2 2

Fonterra (variabler Zinssatz) EUR/NZD 2018-2025 2,1 14 14 20 20

Huishan (variabler Zinssatz) CNY 2018 4,4 17 17 18 18

Sonstige 9 9 13 13

1.156 1.152 1.019 1.015

Verbindlichkeiten gegenüber Inhabern von grünen Schuldscheinen

Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina grüne Schuldscheine im Wert von 300 Millionen EUR ausgegeben, die aus vier

Tranchen mit festen Zinssätzen bestehen. Dieses Darlehen wird zur Finanzierung bzw. Neufinanzierung von Projekten

mit nachhaltigem Charakter verwendet. Dies sind vor allem Projekte, die sich auf nachhaltige Investitionen in

Sachanlagen an Produktionsstandorten beziehen.

Die Laufzeiten variieren zwischen 5 und 10 Jahren. Diese Schuldscheine wurden unter den langfristigen verzinslichen

Verbindlichkeiten aufgeführt, wobei Kosten für die Ausgabe der Schuldscheine aktiviert wurden und über die Laufzeit

amortisiert werden.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

FrieslandCampina hat im Jahr 2014 mit einem Konsortium von Kreditinstituten eine Kreditfazilität in Höhe von

1,5 Milliarden EUR mit einer Laufzeit von 5 Jahren abgeschlossen. Im Jahr 2015 wurde die Laufzeit bis April 2020

verlängert. In der erste Jahreshälfte 2016 wurde diese Kreditfazilität (zu den gleichen Bedingungen) erneut bis April

2021 um ein Jahr verlängert. Am 31. Dezember 2016 wurden 250 Millionen EUR von der Kreditfazilität aufgenommen

(2015: 650 Millionen EUR), die vollständig als langfristig eingestuft wurde (2015: 300 Millionen EUR).

Im Juni 2016 hat FrieslandCampina einen Vertrag über ein Darlehen bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in

Höhe von maximal 150 Millionen EUR geschlossen. Dieses Darlehen soll für die Forschung und Entwicklung in Bezug auf

neue Produkte verwendet werden. Die Laufzeit dieses Darlehens beträgt 7 oder 10 Jahre und die Laufzeit beginnt ab

dem Zeitpunkt, zu dem FrieslandCampina dieses Darlehen in Anspruch nimmt. Zu dem Zeitpunkt wird auch der Zinssatz

festgelegt und die aktivierten Abschlusskosten werden über die Laufzeit amortisiert. Am 31. Dezember 2016 wurden 30

Millionen EUR von diesem Darlehen aufgenommen.

Im November 2016 hat FrieslandCampina bei IFC als Teil der Akquisition eines Anteils von 51 % an Engro Foods ein

Darlehen in Höhe von maximal 100 Millionen USD geschlossen. Dieses Darlehen hat eine Laufzeit von 10 Jahren und

kann bis Mitte Juni 2017 in Anspruch genommen werden. Am 31. Dezember 2016 ist noch kein Betrag von diesem

Darlehen aufgenommen worden.

Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern (Privatplatzierungen)

FrieslandCampina hat bei institutionellen Anlegern in den Vereinigten Staaten von Amerika Schuldscheindarlehen in

Höhe von insgesamt 696 Millionen USD (2015: 696 Millionen USD) aufgenommen und bei einem europäischen Investor

in Höhe von 25 Millionen EUR (2015: 25 Millionen EUR).

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

113

Mittels Währungsswaps wurden die Tilgungs- und Zinszahlungsverpflichtungen in USD in EUR-Verbindlichkeiten mit

festen Zinssätzen umgewandelt. Die Währungsswaps wurden zur Cashflow-Absicherung abgeschlossen; diesbezüglich

wird die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften angewandt. Die Währungsswaps werden zu ihrem beizulegenden

Zeitwert bewertet. Der Teil des mit diesen Sicherungsinstrumenten erzielten Gewinns oder Verlusts, der als effektives

Sicherungsgeschäft anzusehen ist, wird direkt im Eigenkapital erfasst. Die USD-Darlehen in Höhe von 696 Millionen

USD (2015: 696 Millionen USD) wurden mithilfe der oben genannten Swaps auf 532 Millionen EUR (2014: 532 Millionen

EUR) festgesetzt.

Am 31. Dezember 2016 wurden die Darlehen an institutionelle Anleger (Privatplatzierungen) in Höhe von 536 Millionen

EUR als langfristig eingestuft (2015: vollständig langfristig) und ein Betrag in Höhe von 150 Millionen EUR wurde als

kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten aufgenommen.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing2016 2015

Künftige Mindestzahlungen

Barwert der Mindestzahlungen

Künftige Mindestzahlungen

Barwert der Mindestzahlungen

Bis zu einem Jahr 6 6 3 3

Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 3 2 7 7

Länger als fünf Jahre 1 1

9 8 11 11

Unter den geschuldeten Leasingteilzahlungen ist ein Betrag von 5 Millionen EUR (Barwert 5 Millionen EUR) für den

Kooperationsvertrag mit einem Drittunternehmen für die Veredelung, Lagerung und Verpackung von Käse (2015: 6

Millionen EUR) erfasst. Vom Barwert der minimalen Zahlungen sind 6 Millionen EUR kurzfristig (2015: 3 Millionen EUR),

diese sind unter den kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten aufgeführt.

Für die kurzfristigen und langfristigen Darlehen wurden keine Sicherheiten geleistet.

21 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten2016 2015

Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate 1 5

Bedingte Gegenleistungen 16 14

Put-Options-Verbindlichkeiten 81 1

98 20

Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate 8 4

Bedingte Gegenleistungen 3

Put-Options-Verbindlichkeiten 5

8 12

Die langfristige bedingte Gegenleistung bezieht sich auf die Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group im

Jahr 2015. Die langfristige Put-Options-Verbindlichkeit Ende 2016 bezieht sich vorwiegend auf die Akquisition eines

Anteils von 51 % an Engro Foods.

Näheres bezüglich bedingten Gegenleistungen und Put-Option-Verbindlichkeiten, siehe Erläuterung 27.

Derivate

In der Bilanz sind die Sicherungsderivate unter kurzfristigen und langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten

und Verbindlichkeiten erfasst. Eine Erläuterung im Hinblick auf die Zielsetzung, Verhaltensrichtlinien und Strategie bei

dem Einsatz von Derivaten und anderen Finanzinstrumenten in den Geschäftsbereichen der FrieslandCampina ist in

Erläuterung 27 enthalten.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

114

Sicherungsgeschäfte 2016

Fälligkeitsdatum Aktiva VerbindlichkeitenVertragsvolumen zum Jahresende

Währungsswaps 2017 23 107Währungsswaps nach 2017 56 555

Zinsswaps 2019 und 2020 1 250

Absicherung von Cashflows unter Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 79 1

Währungsswaps 2017 4 27Devisentermingeschäfte 2017 2 229Devisentermingeschäfte 2017 4 251

Commodity-Swaps 2017 und 2018 7 38

Derivate ohne Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 9 8

Summe Derivate 88 9

Erfasst unter kurzfristig 31 8Erfasst unter langfristig 57 1

Sicherungsgeschäfte 2015

Fälligkeitsdatum Aktiva VerbindlichkeitenVertragsvolumen zum Jahresende

Währungsswaps Nach 2016 69 641Zinsswaps 2019 1 2 100Absicherung von Cashflows unter Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 70 2

Währungsswaps 2017 3 26Devisentermingeschäfte 2016 1 107Devisentermingeschäfte 2016 4 240Derivate ohne Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 1 7

Summe Derivate 71 9

Erfasst unter kurzfristig 1 4Erfasst unter langfristig 70 5

Absicherung von Cashflows

Zur Abdeckung von Zins- und Währungsrisiken für aufgenommene Darlehen in Höhe von 696 Millionen USD (2015:

696 Millionen USD) wurden Währungsswaps abgeschlossen, wodurch USD-Tilgungs- und Zinsverpflichtungen an

institutionelle Anleger in EUR umgewandelt werden.

Die Zinsswaps wurden abgeschlossen, um die variablen Zinsverpflichtungen für die langfristigen Verbindlichkeiten

in feste Zinsverpflichtungen umzusetzen. Im Jahr 2016 wurden neue Zinsswaps abgeschlossen, wodurch insgesamt

250 Millionen EUR an variablen Zinsverpflichtungen in feste Zinsverpflichtungen umgewandelt wurden (2015: 100

Millionen EUR). Im Hinblick auf eine effektive Absicherung wurden die Zinsswaps mit einer Untergrenze von 0 %

abgeschlossen, genau wie bei den abgesicherten variablen Zinsverpflichtungen.

Für die genannten Absicherungen mit bilanzieller Sicherungsbeziehung werden gemäß IAS 39 die

Dokumentationsanforderungen für die Absicherung von Sicherungsbeziehungen erfüllt und finden vor dem

Berichtsdatum Wirksamkeitstests statt. Diese Absicherung erwies sich als sehr effektiv, wodurch Ende 2016

-33 Millionen EUR (2015: -25 Millionen EUR) an Rücklagen hinsichtlich Cashflow-Absicherungen im Eigenkapital erfasst

wurden. Hiervon beziehen sich -32 Millionen EUR (2015: -24 Millionen EUR) auf die Währungsswaps und -1 Million EUR

(2015: -1 Million EUR) auf die Zinsswaps.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

115

Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung

Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung werden insbesondere zur Abdeckung von Währungsrisiken gegenüber

erwarteten Veräußerungen bzw. Käufen, Krediten, ausstehenden Forderungen und ausstehenden Verbindlichkeiten

abgeschlossen. Die Wertänderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten werden größtenteils durch gegenläufige

Wertänderungen bei den Derivaten ausgeglichen.

Zur Sicherung des Preisrisikos künftiger Ausgaben für Straßen- und Seetransport aus der Region Niederlande, Belgien

und Deutschland wurden Derivate abgeschlossen, bei denen die variable Preisentwicklung des Diesel- und Bunkeröls für

die Jahre 2017 und 2018 festgesetzt wurde.

Ferner wurden zur Sicherung eines Teils des Preisrisikos künftiger Käufe und Verkäufe von Milchpulver und Butter

Derivate abgeschlossen. Für eine nähere Erläuterung wird auf Erläuterung 27 verwiesen.

Es ist und war auch während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, nicht für spekulative Ziele mit

Finanzinstrumenten zu handeln.

22 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten 166 357

Kurzfristige Darlehen 206 318

Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 26 35

Kontokorrent Bankinstitute 160 103

558 813

Unter dem kurzfristigen Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde ein Betrag in Höhe von 150

Millionen EUR (2015: keine) als kurzfristiger Teil der bei institutionellen Anlegern (Privatplatzierungen) in den

Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen Schuldscheindarlehen aufgenommen. Unter dem kurzfristigen Teil der

langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde zum Jahresende 2015 ein Betrag von 349 Millionen EUR im Hinblick

auf eine Entnahme unter der kurzfristigen Kreditfazilität erfasst.

Unter kurzfristigen Darlehen wurde zum Jahresende 2016 ein Betrag von 77 Millionen EUR (2015: 115 Millionen EUR) für

Commercial Papers erfasst, sowie ein auf widerrufliche Kreditlinien entnommener Betrag in Höhe von 80 Millionen EUR

(2015: 100 Millionen EUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern in Höhe von 25 Millionen EUR (2015: 34 Millionen EUR)

beziehen sich auf dreijährige Depositendarlehen, die von Mitglied-Milchviehhaltern gehalten werden. Diese Darlehen

sind von den Mitglied-Milchviehhaltern direkt gegen Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung von 0,75 % kündbar.

Die durchschnittliche Zinsvergütung für die kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten beträgt zum Jahresende 2016

2,1 % (2015: 2,6 %).

23 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten2016 2015

Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 582 476

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.575 1.538

Verbindlichkeiten aus Steuerforderungen (außer Ertragsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge 68 47

Verbindlichkeiten gegenüber der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. 14 40

Sonstige Verbindlichkeiten 669 503

2.908 2.604

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116

24 Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten2016

2017 2018 - 2021 Nach 2021 Summe

Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 52 100 40 192

Erwerbsverbindlichkeiten aus langfristigen Vermögenswerten 130 130

Sonstige Verbindlichkeiten 47 18 1 66

229 118 41 388

2015

2016 2017 - 2020 Nach 2020 Summe

Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 45 97 48 190

Erwerbsverbindlichkeiten aus langfristigen Vermögenswerten 143 143

Sonstige Verbindlichkeiten 33 21 54

221 118 48 387

Aus der Fusion hervorgehende Verbindlichkeiten

Im Rahmen der Fusion zwischen Friesland Foods und Campina wurden im Jahr 2008 der Europäischen Kommission

gegenüber zwei Verbindlichkeiten abgegeben.

Die erste Verbindlichkeit beinhaltet, dass Mitglied-Milchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die die

Mitgliedschaft kündigen, eine Beendigungsprämie von 5,00 EUR je 100 Kilogramm Milch, die im Jahr der Beantragung

der Beendigungsprämie vorausgegangenen Jahr geliefert wurden, gezahlt werden muss. Die Voraussetzung für die

Inanspruchnahme der Beendigungsprämie besteht darin, dass der Milchviehhalter Lieferant bei einem anderen Käufer

von Rohmilch in den Niederlanden wird.

Die zweite Verbindlichkeit beinhaltet, dass maximal 1,2 Milliarden Kilogramm Rohmilch pro Jahr Käufern zur Verfügung

gestellt werden mussen, die über eine Molkerei verfügen und die frische Molkereiprodukte, niederländischen natürlich

gereiften Käse oder eines dieser Produkte in Kombination mit anderen Milcherzeugnissen produzieren. Käufer können

diese Milch nur zur Erweiterung der Produktion in bestehenden Fabriken oder zur Produktion in neuen Fabriken

erwerben, sowie für die im Zuge der Vereinbarungen mit der Europäischen Kommission von FrieslandCampina

abzustoßenden Produktionsbetriebe in Nijkerk (frische Molkereierzeugnisse) und Bleskensgraaf (Käse).

Die Milch wird über eine unabhängige Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Milchpreis ist der Garantiemilchpreis (den

FrieslandCampina für von dessen Mitglied-Milchviehhaltern gelieferte Milch zahlt), der für den Monat der Lieferung gilt.

Die Verpflichtungen gelten so lange, bis Mitglied-Milchviehhaltern mit einem Milchvolumen von insgesamt 1,2 Milliarden

Kilogramm FrieslandCampina verlassen haben oder bis die Verpflichtungen seitens der Europäischen Kommission

zurückgenommen werden, weil ihrer Ansicht nach für die oben genannten Käufer ausreichend niederländische

Rohmilch verfügbar ist.

Die Geschäftseinheiten, die bei der Fusion veräußert werden mussten und nun zu Arla Foods und Deltamilk gehören,

nutzen diese Möglichkeit. Von den verfügbaren 1,2 Milliarden Kilogramm Milch wurden 0,9 Milliarden von der Dutch

Milk Foundation für diese Marktakteure reserviert. Über die restlichen etwa 0,3 Milliarden Kilogramm Milch haben

FrieslandCampina und A-ware einen Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren geschlossen.

Sonstige Verbindlichkeiten

Beteiligung am Förderungsfonds Ondernemend Oranje Kapitaal

FrieslandCampina beteiligt sich am Förderungsfonds Ondernemend Oranje Kapitaal Coöperatief U.A. Dieser Fonds hat

zum Ziel, mit Risikokapital in kleine und mittlere niederländische Unternehmen zu investieren, wobei der Investor eine

bestimmte Rendite erzielen kann.

Mehrere niederländische Großunternehmen haben sich diesem Fonds angeschlossen. FrieslandCampina hat einen

Betrag von 5 Millionen EUR zugesagt, wovon inzwischen 1 Million EUR in Anspruch genommen wurde.

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117

Steuerrisiken

Unsicherheiten bei Verrechnungspreisen (Transfer Pricing)

FrieslandCampina hat interne Richtlinien zu Verrechnungspreisen, die den veröffentlichten OECD-Verrechnungspreis-

leit linien für multinationale Unternehmen und Steuerverwaltungen entsprechen. Verrechnungspreise haben

grenzüberschreitende Auswirkungen und infolgedessen liegt das Augenmerk der lokalen Steuerverwaltungen häufig

auf den Auswirkungen der Verrechnungspreise auf das lokale Ergebnis. Um Risiken hinsichtlich Verrechnungspreisen

zu verringern, hat FrieslandCampina Kontrollverfahren implementiert, um die entsprechende Anwendung der

Verrechnungspreise zu überwachen. Zudem hat FrieslandCampina in einigen Ländern proaktiv die Steuerverwaltungen

kontaktiert, um über die anzuwendenden internen Verrechnungspreisleitlinien eine Einigung zu erzielen.

Übernahmen, Kooperationsverbände und Desinvestitionen

FrieslandCampina ist an Fusionen und Übernahmen beteiligt, wobei Anteile oder Vermögenswerte erworben oder

veräußert werden, oder wobei Kooperationsverbände geschlossen werden. Solche Geschäftsvorfälle können zu

unterschiedlichen Steuerrisiken und unsicheren Steuerpositionen führen. Beispiele sind die Übertragung historischer

Steuerschulden an FrieslandCampina bei einer Übernahme, die Abzugsfähigkeit von übernahmebedingten Kosten und

Steuerrisiken, die sich aus der Integration der übernommenen Aktivitäten ergeben.

Bei FrieslandCampina werden Fusionen und Übernahmen von Fusions- und Übernahmeteams begleitet, die aus

Vertretern aller relevanten Fachbereiche zusammengestellt werden, einschließlich Steuerfachleuten. Unsicherheiten

bei der Steuerposition, die sich aus Fusionen und Übernahmen ergeben, werden daher untersucht und Risiken werden

gelindert, falls erforderlich und wo möglich.

Bedingte Gegenleistungen

Bankgarantien

FrieslandCampina hat zum 31. Dezember 2016 Dritten Bankgarantien in Höhe von insgesamt 20 Millionen EUR (2015:

16 Millionen EUR) erteilt.

Rechtsansprüche

Gegen die Royal FrieslandCampina N.V. bzw. ihre Tochterunternehmen wurden mehrere Rechtsansprüche

eingereicht, die sich auf die normalen Tätigkeiten des Unternehmens beziehen. Für Rechtsansprüche, bei denen es als

wahrscheinlich erachtet wird, dass die Ansprüche zu einer Zahlung führen werden, und von denen eine zuverlässige

Schätzung erstellt werden kann, wurde eine Rückstellung gebildet (siehe Erläuterung 19). FrieslandCampina erwartet

nicht, dass die anderen Rechtsansprüche zu Verbindlichkeiten mit wesentlichen Auswirkungen auf die finanzielle Lage

von FrieslandCampina führen werden.

25 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. halt sämtliche Anteile der Royal FrieslandCampina N.V.

Zu den Vergütungen des Aufsichtsrates und des Vorstands siehe Erläuterung 26.

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Der Anteilseigner Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und das Tochterunternehmen FrieslandCampina

Nederland B.V. haben vereinbart, dass die Tochterunternehmen die von den Mitgliedern der Genossenschaft

angelieferte Milch abnehmen. Im Jahr 2016 handelte es sich um 10,8 Milliarden Kilogramm (2015: 10,1 Milliarden

Kilogramm). Der für diese Milch zu zahlende Preis basiert auf dem gewichteten durchschnittlichen Milchpreis von

Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Belgien, welche insgesamt 54 Milliarden Kilogramm Milch vertreten.

In die für den Zeitraum 2014-2016 festgelegte Rücklagenpolitik wurde aufgenommen, dass 45 % des Gewinns

des Unternehmens, auf Basis des Garantiepreises und nach Abzug der Vergütung für Mitgliederobligationen

und der Zurechnung des Gewinns an Minderheitsanteile, dem Eigenkapital des Unternehmens hinzugefügt wird.

Als Bestandteil der Vergütungen für Milchanlieferungen im Jahr 2016 werden 35 % des Gewinns den Mitglied-

Milchviehhaltern als Leistungszuschlag in bar ausgezahlt und 20 % werden den Mitglied-Milchviehhaltern in Form

von Mitgliederobligationen-fest ausgeschüttet. Im September 2016 wurde ein vorläufiger Betrag auf Grundlage

der Unternehmensergebnisse des ersten Halbjahres und der gelieferten Milchmenge ausbezahlt. Die vorläufige

Ausschüttung beläuft sich auf 75 % des Pro-forma-Leistungszuschlags über den Wert der gelieferten Milchmenge im

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

118

ersten Halbjahr. Die endgültige Abrechnung erfolgt im April 2017, auf Basis der Jahresergebnisse des Unternehmens

und der Gesamtmenge der gelieferten Milch.

Zur Finanzierung der Vermögenswerte der Royal FrieslandCampina N.V. hat die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina

U.A. auf der Grundlage geschäftlicher Bedingungen ein ewiges nachrangiges Darlehen in Höhe von 290 Millionen EUR

gewährt, wie in Erläuterung 16 genauer dargestellt.

Die untenstehende Tabelle erläutert die Verhältnisse:

2016 2015

Dem Darlehen der Genossenschaft zugerechneter Zins 9 10

Den Mitgliederobligationen zugerechneter Zins 6 8

Sonstige Erträge 7 6

Darlehen der Genossenschaft 296 296

Mitgliederobligationen 190 218

Verbindlichkeiten 14 40

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

FrieslandCampina kauft und verkauft regelmäßig Güter von bzw. an Joint Ventures und assoziierte Unternehmen,

bei denen FrieslandCampina keinen beherrschenden Einfluss hat. Die Bedingungen, unter denen diese Transaktionen

durchgeführt werden, sind mit Transaktionen mit Dritten vergleichbar. In nachstehenden Tabellen werden die

Verhältnisse erläutert:

Joint Ventures 2016 2015

Einkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 22 17

Verkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 3 2

Forderungen gegenüber Joint Ventures 8 10

Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures 2 2

Assoziierte Unternehmen

Einkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 36 43

Verkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 62 69

Forderungen gegenüber assoziierte Unternehmen 10 6

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierte Unternehmen 3 1

Mitglied-Milchviehhalter

FrieslandCampina erwirbt regelmäßig Waren von Mitglied-Milchviehhaltern. Die Bedingungen, zu denen diese

Transaktionen durchgeführt werden, sind mit Transaktionen mit Dritten vergleichbar. In nachstehender Tabelle werden

die Verhältnisse erläutert:

2016 2015

Einkauf von Rohstoffen 3.544 3.514

Den Mitgliederobligationen zugerechneter Zins 38 34

Mitgliederobligationen 1.374 1.210

Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 608 511

Aufsichtsrat und Executive Board

Die Mitglieder des Aufsichtsrates, die auch Mitglieder des Vorstands der Genossenschaft sind, gehen aufgrund

ihres Berufes als Milchviehhalter Transaktionen mit FrieslandCampina ein, einschließlich der Lieferung von Milch.

Dies führt zu einer Verbindlichkeit zum 31. Dezember für Vergütungen von Milchlieferungen. Zudem sind die Mitglieder

des Aufsichtsrats im Besitz von Mitgliederobligationen. In der nachstehenden Tabelle werden die Transaktionen

der Mitglied-Milchviehhalter, die im Jahr 2016 Mitglied des Aufsichtsrats waren und die Bilanzpositionen mit den

Mitgliedern, die am 31. Dezember 2016 Mitglied des Aufsichtsrats waren, erläutert:

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

119

2016 2015

Einkauf von Rohstoffen 3 3

Mitgliederobligationen 2 1

Zwischen FrieslandCampina und dem Executive Board haben keine Transaktionen stattgefunden, außer hinsichtlich

Bezügen. Siehe Erläuterung 26.

26 Vergütung von Aufsichtsrat und Executive Board2016 2015

Der Aufsichtsrat

Kurzfristige Vergütungen 1,1 1,1

1,1 1,1

Executive Board

Kurzfristige Bezüge 5,3 5,0

Langfristige Bezüge 1,7 1,0

Leistung aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 1 1,7 0,3

Altersversorgungspläne 0,6 0,6

9,3 6,9

1 Die Leistung aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird 2017 zahlbar gestellt und enthält eine Rückstellung in Höhe von 1,0 Million EUR unter anderem für besondere Lohnsteuer (niederländisches Lohnsteuergesetz von 1964 Artikel 32bb).

27 Finanz-Risikomanagement und Finanzinstrumente

Kapitalmanagement

FrieslandCampina strebt ein Gleichgewicht zwischen umsichtiger Finanzierungs- und Rücklagenpolitik, Investitionen

in das Unternehmen und Ausschüttungen an die Mitglied-Milchviehhalter an. Das Verhältnis zwischen Rücklagen und

Ausschüttungen an die Mitglied-Milchviehhalter wird alle drei Jahre überarbeitet und von der Hauptversammlung

festgelegt. Bei der Überarbeitung der Politik werden voraussichtliche zukünftige Umstände berücksichtigt. Zudem

werden potenzielle Risiken berücksichtigt, die außerhalb des Einflussbereiches von FrieslandCampina liegen.

Unter Aufsicht des Aufsichtsrats übernimmt das Executive Board die Verantwortung und legt die Politik für das

Risikomanagement von FrieslandCampina sowie interne Kontrollmaßnahmen fest. Diese Politik wird regelmäßig

bewertet, um veränderte Marktbedingungen oder Aktivitäten widerzuspiegeln. Der interne Rahmen für

Kontrollmaßnahmen bei FrieslandCampina unterstützt das Executive Board bei seiner Übersichtsfunktion.

Für die quantitative Erläuterung der Finanzkennzahlen, für die eine Überwachung gilt, wird auf den Abschnitt

„Richtlinien zu Übereinkommen“ hingewiesen.

Aktives Risikomanagement

Erhöhte Volatilität von Devisenmärkten, starker Rückgang des Wirtschaftswachstums in aufstrebenden Märkten und

Probleme in der Eurozone (z. B. Griechenland) können auf unterschiedlichste Weise wesentliche Auswirkungen auf die

künftigen Ergebnisse von FrieslandCampina haben.

FrieslandCampina betreibt aktives Risikomanagement. Dies umfasst Szenarioplanung und Maßnahmen für eventuelle

Probleme. Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos in Griechenland bleiben vorläufig in Kraft. Auf Grundlage eines

kontinuierlichen Unternehmens prozesses werden, durch Überwachung und Risikoanalysen in allen Konzernunter-

nehmen von FrieslandCampina, wo erforderlich, Geschäftspläne angepasst und mit einem gezielten Paket

risikolindernder Maßnahmen begleitet.

Finanz-Risikomanagement

FrieslandCampina ist ein multinationales Unternehmen mit zahlreichen Konzernunternehmen in unterschiedlichen

Ländern. Dadurch ist FrieslandCampina anfällig gegenüber verschiedenen Finanzrisiken, etwa dem Kreditrisiko,

Zinsrisiko, Liquiditäts risiko und Währungsrisiko. Die allgemeine Risikopolitik zielt darauf ab, Finanzrisiken zu erkennen,

zu analysieren und, wenn nötig, diese Risiken zu verringern, um so mögliche negative Finanzergebnisse zu verhindern.

Die Abteilung Corporate Treasury hat den Auftrag erhalten, diese Linderungsmaßnahmen durchzuführen. Die

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

120

Maßnahmen sind in einem klar formulierten Strategiepapier festgelegt. Corporate Treasury berichtet dem Treasury

Committee über die Anfälligkeit gegenüber Finanzrisiken, einschließlich Liquiditäts-, Währungs-, Zins- und Kreditrisiko

bezüglich Finanzdienstleistern.

Die wichtigsten Finanzinstrumente von FrieslandCampina umfassen Darlehen von Kreditinstituten und institutionellen

Anlegern, Mitgliederobligationen und Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Vorrangiges Ziel dieser

Mischung an Finanzinstrumenten ist es, auf diversifizierte Weise Mittel von verschiedenen Märkten und Anlegern

für die Finanzierung der Aktivitäten von FrieslandCampina anzuziehen. FrieslandCampina hat verschiedene andere

Finanzinstrumente, wie unmittelbar aus den Geschäftsbereichen stammende Forderungen und Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen. FrieslandCampina verfolgt die mit allen Finanzinstrumenten zusammenhängenden Risiken

strukturiert, hauptsächlich Wechselkurs- und Zinsrisiken.

Transaktionen mit Derivaten, hauptsächlich Devisentermingeschäfte und Zinsswaps, werden abgeschlossen, um die

Währungs- und Zinsrisiken zu kontrollieren, die sich aus den Aktivitäten von FrieslandCampina und deren Finanzierung

ergeben. Außerdem wurden für die Kontrolle der Preisrisiken künftiger Käufe und Verkäufe von Milchpulver und Butter

Commodity Futures abgeschlossen, sowie Commodity-Swaps für Änderungen von Diesel- und Bunkerölpreisen für

den aus den Aktivitäten von FrieslandCampina in den Niederlanden, Belgien und Deutschland resultierenden Straßen-

und Seetransport. Es ist und war auch während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, nicht für

spekulative Ziele mit Finanzinstrumenten zu handeln. Als wichtigste mit den Finanzinstrumenten zusammenhängende

Risiken sind das Währungs-, Zins-, Anteilspreis-, Liquiditäts- und Kreditrisiko zu nennen.

Wechselkursrisiko

Da FrieslandCampina betriebliche Aktivitäten in verschiedenen Ländern in der ganzen Welt entfaltet, ist ein

erheblicher Teil der Aktiva, der Passiva und der Ergebnisse einem Risiko von Wechselkursschwankungen ausgesetzt.

Die formulierte Strategie für die Beherrschung von Transaktionsrisiken dient dem Ziel der Beschränkung der

Wechselkursempfindlichkeit der Ergebnisse. Transaktionsrisiken werden im Prinzip abgesichert. Aufgrund spezifischer

Produkt- und Marktbedingungen kann davon abgewichen werden, wie für die aktuelle Lage in Nigeria.

Es erfolgt grundsätzlich keine Absicherung der Kursrisiken von Investitionen in ausländische Tochterunternehmen und

Beteiligungen. Auch das Wechselkursrisiko, das sich aus Dividendenforderungen an ausländische Tochterunternehmen

ergibt, wird nicht abgesichert. Für Kursrisiken von Darlehen an außerhalb der Niederlande ansässige

Tochtergesellschaften erfolgt jedoch grundsätzlich eine Absicherung. Durch eine weitest mögliche Finanzierung von

außerhalb der Niederlande ansässigen Tochterunternehmen in der Währung des jeweiligen Landes wird das Risiko

einer Währungsinkongruenz („Currency Mismatch”) zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten beschränkt. Die

Solvabilitätsanforderung, die FrieslandCampina an ausländische Tochterunternehmen stellt, birgt jedoch ein gewisses

Risiko der Währungsumrechnung.

Lage bezüglich der Währungsrisiken

Die Zusammenfassung quantitativer Angaben über die Lage von FrieslandCampina bezüglich der Währungsrisiken,

die dem Management auf Grundlage seiner Risikomanagementstrategie bereitgestellt wurde, gestaltete sich wie folgt

(Posten sind in EUR angegeben):

2016 2015

EUR/USD EUR/CNY NGN/USD IDR/USD SGD/HKD EUR/USD EUR/CNY NGN/USD IDR/USD SGD/HKD

Forderungen 276 59 1 94 218 61 1 4 81

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 19 5 6 32 -3 21 6

Verbindlichkeiten 144 14 72 23 127 23 42

Nettorisiko in der Bilanz 151 45 -66 -17 94 123 58 -1 -32 81

Devisentermingeschäfte 207 76 -11 37 56 52 -17 65

Nettorisiko 31. Dezember -56 -31 -55 -17 57 67 6 -1 -15 16

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

121

Sensitivitätsanalyse

Auswirkung auf Ergebnis vor Steuern -3 -2 -3 -1 3 3 -1 1

In erster Linie ist FrieslandCampina anfällig gegenüber Kursschwankungen des US-amerikanischen Dollars infolge von

Käufen und Verkäufen in Dollar. Die Währungspaare mit dem größten Volumen sind EUR/USD, EUR/CNY, NGN/USD, IDR/

USD und SGD/HKD. Hinsichtlich des Euros handelt es sich hauptsächlich um Verkäufe in US-amerikanischen Dollar und

chinesischen Yuan. Hinsichtlich anderer Währungen handelt es sich insbesondere um den Kauf von Rohstoffen auf dem

Weltmarkt.

Die obige Tabelle zeigt den Einfluss, den eine Aufwertung von 5 % des genannten Kurses in Bezug auf die lokale

Währung auf das Ergebnis hat. Eine Kursänderung von 5 % wird als reale Möglichkeit angenommen. Eine Stärkung des

genannten Kurses, wie zuvor dargestellt, gegenüber dem EUR, NGN, IDR und SGD am 31. Dezember hätte das Ergebnis

um obige angegebene Beträge erhöht (verringert). Eine Schwächung des genannten Kurses hat eine gegenteilige

Auswirkung. Diese Analyse basiert auf den Wechselkursschwankungen für Fremdwährungen, die FrieslandCampina

zum Bilanzstichtag auf angemessene Weise für möglich hielt. Die Analyse geht davon aus, dass alle übrigen Variablen,

insbesondere Zinssätze, konstant bleiben.

Derzeit führt eine 5%-ige Kursbewegung nicht zu wesentlichen Auswirkungen auf die Rücklage Cashflow-

Absicherungen und daher wurden diese nicht erwähnt.

Zinsrisiko

Die Zielsetzung der Zinsrisikoverwaltung besteht in der Begrenzung des Einflusses von Zinssatzschwankungen auf die

Ergebnisse sowie der weitest möglichen Begrenzung des Zinsaufwands. Es werden Zinsderivate eingesetzt, um das

Darlehensportfolio auf das angestrebte Zinsrisikoprofil auszusteuern. In der Treasury-Politik ist festgelegt, dass der

Anteil, der durch einen festen Zinssatz gekennzeichnet oder mittels Sicherungsbeziehung abgedeckt ist, innerhalb einer

Bandbreite von 40 % - 80 % schwankt, wobei ein Zeithorizont von mindestens 3 vollen Kalenderjahren gilt. Der Anteil,

der einen festen Zinssatz besitzt, oder mittels Sicherungsbeziehung abgedeckt ist, beläuft sich zum 31. Dezember 2016

Jahresende auf 74 % (2015: 42 %). Die folgende Tabelle gibt die Situation zum Jahresende wieder:

2016 2015Buchwert ohne

AbsicherungBuchwert mit Absicherung

Buchwert ohne Absicherung

Buchwert mit Absicherung

Zinsaufbau der finanziellen Verbindlichkeiten

Fester Zinssatz 1.016 1.266 666 766

Variabler Zinssatz 694 444 1.162 1.062

1.710 1.710 1.828 1.828

FrieslandCampina hat eine Sensitivitätsanalyse auf der Basis des Einflusses der Zinssätze auf Derivate und sonstige

Finanzinstrumente zum Ende des Geschäftsjahres ausgeführt. Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und

Verbindlichkeiten mit variablem Zinssatz wurde die Analyse ausgehend von der Annahme erstellt, dass der ausstehende

Betrag zum Jahresende für das gesamte Jahr ausgestanden hat. Diese Sensitivitätsanalyse zeigt, dass die kumulierten

Zinsaufwendungen, wenn der Zinssatz um 0,5 % gesunken oder gestiegen wäre, über das laufende Jahr weniger als

3 Millionen EUR höher oder niedriger ausfallen würden.

Anteilspreisrisiko

Da FrieslandCampina einen Anteil an der Synlait Milk Ltd. in Neuseeland hält, die an der New Zealand Exchange notiert

ist, und einen Anteil an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. hat, die an der Hongkonger Börse notiert ist, ist

FrieslandCampina einem Wechselkursrisiko über diese Anteile ausgesetzt. Diese Positionen werden aus strategischen

Erwägungen gehalten.

Die Sensitivitätsanalyse zeigt, dass, wenn der Anteilspreis um 5 % gestiegen oder gesunken wäre, die sonstigen

Rücklagen am 31. Dezember 2016 4 Millionen EUR höher oder niedriger ausgefallen wären (2015: 4 Millionen EUR).

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

122

Liquiditätsrisiko

FrieslandCampina hat es sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz verschiedener Finanzinstrumente ein Gleichgewicht

zwischen der Kontinuität und der Flexibilität der Unternehmensfinanzierung aufrechtzuerhalten. Die gesamte

Nettoverschuldung muss in überwiegendem Maße durch langfristige Darlehen und unwiderrufliche Kreditlinien

finanziert sein. FrieslandCampina beherrscht seine Liquidität vor allem, indem ein bedeutender Betrag im Rahmen von

unwiderruflichen Kreditlinien von insgesamt 2,732 Millionen EUR (2015: 2,166 Millionen EUR) zur Verfügung gehalten

ist. Von dieser Kreditlinie waren Ende 2016 1,465 Millionen EUR (2015: 850 Millionen EUR) nicht genutzt. Dies ist weit

über dem Mindestkreditrahmen von 350 Millionen EUR, der laut der Finanzpolitik von FrieslandCampina angestrebt

werden muss.

Cashflows Finanzverbindlichkeiten

Die nachstehende Tabelle betrifft eine Übersicht über die Fälligkeitstermine der finanziellen Verbindlichkeiten auf

Basis der vertraglichen nominalen Zahlungen einschließlich der dazugehörigen Zinsverbindlichkeiten. In dieser Tabelle

werden unter kurzfristigen und langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten erfasste Derivate nicht erläutert.

Für unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erfasste Derivate werden sowohl die eingehenden als auch die

ausgehenden Derivat-Cashflows erläutert.

2016

Buchwert

Vertragliche nominale

Zahlungen 2017 2018 - 2021 Nach 2020

Finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten

Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.702 -1.886 -592 -629 -665

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 8 -9 -6 -3

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 2.908 -2.908 -2.908

Put-Options-Verbindlichkeiten 81 -81 -1 -80

Bedingte Gegenleistungen 16 -16 -16

Derivate

Zinnsswaps 1 -2 -1 -1

Währungsswaps - eingehend 4 23 23

Währungsswaps - ausgehend -27 -27

Devisentermingeschäfte - eingehend 4 248 248

Devisentermingeschäfte - ausgehend -252 -252

4.724 -4.910 -3.515 -650 -745

2015

Buchwert

Vertragliche nominale

Zahlungen 2016 2017 - 2020 Nach 2020

Finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten

Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.817 -2.019 -850 -758 -411

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 11 -11 -3 -7 -1

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 2.604 -2.604 -2.604

Put-Options-Verbindlichkeiten 6 -6 -5 -1

Bedingte Gegenleistungen 20 -20 -3 -17

Derivate

Zinnsswaps 2 -2 -1 -1

Währungsswaps - eingehend 23 23

Währungsswaps - ausgehend 3 -26 -1 -25

Devisentermingeschäfte - eingehend 236 236

Devisentermingeschäfte - ausgehend 4 -240 -240

4.467 -4.669 -3.471 -786 -412

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

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Kreditrisiko

FrieslandCampina ist Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente und Derivate ausgesetzt. Das Kreditrisiko wird durch die systematische Überwachung der

Kreditwürdigkeit von Abnehmern auf dezentralem Niveau und der finanziellen Gegenparteien auf zentralem Niveau

beherrscht.

Die Abnehmer von FrieslandCampina sind im Allgemeinen respektable Parteien, mit denen eine langfristige

Geschäftsbeziehung besteht. Gemäß der Kreditmanagementpolitik von FrieslandCampina werden die Abnehmer

kategorisiert und je nach ihrem Kreditprofil werden die folgenden mildernden Maßnahmen getroffen:

• Vorauszahlung, Barzahlung bei Wareneingang oder Gewährung einer Sicherheit;

• Absicherung mit Akkreditiv oder Bankgarantie;

• Kreditversicherung.

Infolge der Streuung über geographische Regionen und Produktgruppen ist keine signifikante Konzentration von

Kreditrisiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von FrieslandCampina gegeben (kein einziger Kunde

ist für mehr als 2 % (2015: 3 %) des Umsatzes verantwortlich). Abschreibungen auf Handelsforderungen betragen

insgesamt weniger als 0,2 % des Jahresumsatzes. Für weitere Informationen über die Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen wird auf Erläuterung 13 verwiesen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden soweit wie möglich bei erstklassigen internationalen

Banken gehalten, also Banken mit mindestens einer Kreditklassifizierung von „Single A”. In den letzten Jahren

hat sich die Kreditklassifizierung von Banken auf der ganzen Linie verschlechtert. Dort, wo Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente von Tochterunternehmen in politisch weniger stabilen Ländern gehalten werden, sind diese

Aktiva örtlichen Länderrisiken ausgesetzt. Zur weitestgehenden Beschränkung dieser Risiken setzt FrieslandCampina

eine aktive Dividendenpolitik in Bezug auf diese Tochterunternehmen ein. Viele Länder, in denen FrieslandCampina

aktiv ist, vor allem aufstrebende Märkte, haben eine viel niedrigere Kreditklassifizierung als „Single A“. Dadurch haben

lokale Banken in diesen Ländern eine entsprechend niedrige oder gar keine Kreditklassifizierung. FrieslandCampina

hat beispielsweise substanzielle ausstehende Gelder in Nigeria und um das erhöhte Kreditrisiko auszugleichen,

hat FrieslandCampina neben einer aktiven Dividendenpolitik auch eine strenge Bankenpolitik mit bankspezifischen

Grenzwerten.

Derivate werden im Prinzip mit Finanzinstituten mit einer hohen Kreditbewertung verhandelt, das heißt mit einem

Rating von mindestens „Investment Grade“ (Kreditklassifizierung BBB oder höher). Wenn möglich wird eine Saldierung

gemäß den ISDA-Vereinbarungen angestrebt. Das maximale Kreditrisiko von FrieslandCampina hinsichtlich der

finanziellen Vermögenswerte entspricht dem aktuellen Bilanzwert.

Nachstehende Tabelle ist eine Übersicht der Kreditklassifizierung von ausstehenden Zahlungsmitteln und

Zahlungsmitteläquivalenten und Derivaten per 31. Dezember:

2016 2015Ausstehende

Zahlungsmittel und Zahlungs-

mitteläquivalenteVertragsvolumen

Derivate

Ausstehende Zahlungsmittel und Zahlungs-

mitteläquivalenteVertragsvolumen

Derivate

Kreditklassifizierung des Finanzinstituts

AA 45 243 319 188

A 305 1.207 197 853

BBB 4 2 122 73

< BBB 94 5 53

Keine Kreditklassifizierung 66 130

514 1.457 821 1.114

Richtlinien zu Übereinkommen

Bestehende Richtlinien für Finanzkennzahlen:

Nettoschuld / EBITDA < 3,5

EBITDA / Nettozins > 3,5

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

124

Die Bedingungen für alle Fazilitäten sind erfüllt. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden, sind die aufgenommenen

Beträge der Kreditfazilität, der grünen Schuldscheine, der Europäischen Investitionsbank und die Privatplatzierungen

fällig.

In nachstehender Tabelle wird die Berechnung der Nettoschuld dargestellt.

2016 2015

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 1.152 1.015

Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 558 813

Verbindlichkeiten gegenüber der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. 14 40

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -514 -821

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nicht zur freien Verfügung 15 61

Nettoschuld 1.225 1.108

Derivate für Cashflow-Absicherungen mit Anwendung von Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Nachstehende Tabelle stellt die Perioden dar, in denen der Cashflow, der mit den Cashflow-Absicherungen verbunden

ist, voraussichtlich erfolgswirksam sein wird und enthält zudem den beizulegenden Zeitwert der entsprechenden

Sicherungsinstrumente.

2016Beizulegender

ZeitwertErwartete Cashflows 2017 2018 - 2021 Nach 2021

Zinsswaps

Verbindlichkeiten 1 -2 -1 -1

Währungsswaps

Aktiva 79 81 32 45 4

2015Beizulegender

ZeitwertBeizulegender

Zeitwert 2016 Nach 2020 Na 2020

Zinsswaps

Aktiva 1 1 1

Verbindlichkeiten 2 -2 -1 -1

Währungsswaps

Aktiva 69 65 6 55 4

Klassifizierungen und beizulegende Zeitwerte

Der in der Konzernbilanz erfasste Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird in nachstehender

Tabelle per Bewertungsmethode dargestellt, ebenso wie Finanzinstrumente die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

wurden oder deren Buchwert vom beizulegenden Zeitwert abweicht. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Betrag,

der empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag erfüllt

worden wären, ohne weitere Verbindlichkeiten. Die unterschiedlichen Stufen der Eingabedaten zur Ermittlung des

beizulegenden Zeitwerts sind wie folgt definiert:

Stufe 1: notierte Preise (unbereinigt) an aktiven Märkten bei identischen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten;

Stufe 2: Daten, bei denen es sich um andere als die unter Stufe 1 fallenden notierten Marktpreise handelt und die

beim Vermögenswert oder der Verbindlichkeit beobachtbar sind, entweder direkt (in Form von Preisen) oder

indirekt (von Preisen abgeleitet);

Stufe 3: Daten für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen

(nicht beobachtbare Daten), wobei diese Daten eine signifikante Auswirkung auf das Ergebnis haben.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

125

2016

Erläute-rung

Zum beizu-legenden Zeitwert

angesetzt

Beizu legender Zeitwert

Sicherungsin-strumente

Zur Veräuße-

rung verfügbar

Kredite und Forderun-

gen

Sonstige finanzielle

Verbindlich-keiten

Summe Buchwert Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Summe beizule-gender

Zeitwert

Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztVergebene Darlehen - fester Zinssatz (11) 29 29 30 30

Vergebene Darlehen - variabler Zinssatz (11) 10 10

Langfristige Forderungen (11) 5 5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

(13) 1.392 1.392

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (14) 514 514

1.950 1.950

Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Sicherungsderivate (21) 88 88 88 88

Wertpapiere (11) 84 84 83 1 84

88 84 172

Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – fester Zinssatz

(20) 865 865 876 876

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz

(20) 287 287 290 290

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten - fester Zinssatz

(22) 150 150 154 154

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz

(22) 16 16

Kurzfristige Darlehen (22) 232 232

Kontokorrent Bankinstitute (22) 160 160

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

(23) 2.908 2.908

4.618 4.618

Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Sicherungsderivate (21) 9 9 9 9

Put-Options-Verbindlichkeiten (21) 81 81 81 81

Bedingte Gegenleistungen (21) 16 16 16 16

97 9 106

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

126

2015

Erläute-rung

Zum beizu-legenden Zeitwert

angesetzt

Beizulegen-der Zeitwert Sicherungs-instrumente

Zur Veräuße-

rung verfügbar

Kredite und Forderun-

gen

Sonstige finanzielle

Verbindlich-keiten

Summe Buchwert Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Summe beizule-gender

Zeitwert

Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztVergebene Darlehen - fester Zinssatz (11) 14 14 15 15

Vergebene Darlehen - variabler Zinssatz (11) 10 10

Langfristige Forderungen (11) 4 4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

(13) 1.294 1.294

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (14) 821 821

2.143 2.143

Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Sicherungsderivate (21) 71 71 71 71

Wertpapiere (11) 80 80 79 1 80

71 80 151

Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – fester Zinssatz

(20) 666 666 678 678

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz

(20) 349 349 353 353

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz

(22) 357 357

Kurzfristige Darlehen (22) 353 353

Kontokorrent Bankinstitute (22) 103 103

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

(23) 2.604 2.604

4.432 4.432

Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Sicherungsderivate (21) 9 9 9 9

Put-Options-Verbindlichkeiten (21) 6 6 6 6

Bedingte Gegenleistungen (21) 17 17 17 17

23 9 32

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

127

Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts dieser verzinslichen Verbindlichkeiten mit festem Zinssatz wurde ein

durchschnittlicher gewichteter Zinssatz in Höhe von 2,9 % (2015: 3,5 %) verwendet. Der beizulegende Zeitwert des

vergebenen festverzinslichen Darlehens wurde mit einem Durchschnittszinssatz von 2,7 % festgelegt (2015: 2,9 %).

Wertpapiere

FrieslandCampina besitzt einen Anteil von 1,1 % an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. und einen Anteil von

8,2 % an der Synlait Milk Ltd. Diese Anteile wurden als sonstige finanzielle Vermögenswerte eingestuft. Hinsichtlich der

Bewertung wurde Stufe 1 als Bewertungsmethode gehandhabt und dabei wurden die Börsennotierungen als Grundlage

für die Bewertung verwendet.

FrieslandCampina hält mehrere Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen, die als sonstige finanzielle

Vermögenswerte eingestuft wurden. Der beizulegende Zeitwert dieser Anteile wurde vom Eigenkapitalwert der Dritten

abgeleitet. Diese Bewertungsmethode ist als Stufe 3 eingestuft.

Sicherungsderivate

Die Sicherungsderivate werden als Bewertungsmethode Stufe 2 eingestuft. Der beizulegende Zeitwert des

Devisentermingeschäfte wird mittels Vergleich mit den aktuellen Terminkursen für Geschäfte mit gleichen

Restlaufzeiten berechnet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand des Barwerts auf Grundlage

aktueller Marktdaten ermittelt. Der beizulegende Zeitwert der Commodity-Swaps wurde anhand der „mark-to-market“

Bewertungen der jeweiligen Gegenparteien ermittelt.

Put-Options-Verbindlichkeiten

FrieslandCampina hat der IFC und der FMO eine Put-Option in Bezug auf die Anteile an der niederländischen juristischen

Person gewährt, die 51 % der Anteile an Engro Foods besitzt. Der beizulegende Zeitwert der Put-Option wurde auf den

Barwert des voraussichtlichen Ausübungspreises zu dem Zeitpunkt festgesetzt, an dem die eingeräumte Put-Option

zum ersten Mal ausgeübt werden kann. Der Ausübungspreis hängt vor allem vom Gewinn vor Zinsen, Steuern und

Abschreibungen von Engro Foods ab. Die Anteile bestehen aus Anteilen vom Typ A und Typ B, wobei für Anteile vom

Typ A eine Ober- und Untergrenze für die Rendite dieser Anteile vereinbart wurde. Die Put-Option für Anteile vom Typ A

kann zum ersten Mal Anfang 2022 ausgeübt werden, die Put-Option für Anteile vom Typ B zum ersten Mal Anfang 2024.

Die Bewertungsmethode für diese Verbindlichkeit wurde als Niveau 3 eingestuft.

Außerdem hat FrieslandCampina dem Mitinhaber eines anderen Konzernunternehmens eine Put-Option eingeräumt.

Der beizulegende Zeitwert wurde auf den Barwert des voraussichtlichen Ausübungspreises festgesetzt, sofern

die eingeräumte Put-Option ausgeübt wird. Die Bewertungsmethode für diese Verbindlichkeit wurde als Niveau 3

eingestuft.

Die Put-Option bezüglich der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH wurde infolge der Veräußerung des Anteils von

49 % an diesem Unternehmen im Jahr 2016 abgewickelt.

Bedingte Gegenleistungen

Die bedingte Gegenleistung wurde aufgrund der Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group abgegeben.

Diese bedingte Gegenleistung wird auf der Grundlage des Barwertes der erwarteten Zahlung bewertet, die unter

anderem von Wechselkursentwicklungen des russischen Rubels und externen Marktentwicklungen abhängt.

Diese Bewertungsmethod wurde als Niveau 3 eingestuft.

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

128

Veränderungen und Übertragungen

Im Laufe des Geschäftsjahres ergaben sich folgende Änderungen bei den Finanzinstrumenten, die als Stufe 3 eingestuft

werden:

2016

Bedingte

GegenleistungenPut-Options-

Verbindlichkeiten Wertpapiere

Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 17 6 1

Durch Akquisition entstanden 80

Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -5

Finanzierungsaufwendung 2

Anpassung des beizulegen Zeitwertes -3

Buchwert am Ende des Jahres 16 81 1

2015Bedingte

GegenleistungenPut-Options-

Verbindlichkeiten Wertpapiere

Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 7 8 5

Durch Akquisition entstanden 14Finanzierungsaufwendung 1

Anpassung des beizulegen Zeitwertes -5 -2 -4

Buchwert am Ende des Jahres 17 6 1

In den Jahren 2016 und 2015 gab es keine Übertragungen von oder zu Stufe 1, 2 oder 3.

28 Honorarspezifikation des externen Abschlussprüfers2016

PricewaterhouseCoopers

Accountants N.V.Sonstiges

PwC-NetwerkGesamtes

PwC-Netwerk

Jahresabschlussprüfung 1,5 1,5 3,0

Andere Prüfungsaufträge 0,2 0,1 0,3

1,7 1,6 3,3

29 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

FrieslandCampina untersucht die Möglichkeit, die Fruchtsaft- und Fruchtgetränke-Aktivitäten in den Niederlanden

und Belgien zu verkaufen. Die Umsatzerlöse betrugen für das Jahr 2016 rund 125 Millionen EUR. Die Mitarbeiterzahl

beträgt etwa 200 VZÄ.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

129

30 Wichtige Rechnungslegungsmethoden

Die nachfolgend beschriebenen Rechnungslegungs-

methoden wurden konsistent bei allen Perioden angewandt,

die in diesem Konzernabschluss ausgewiesen sind, und

wurden zudem konsistent von allen Unternehmen von

FrieslandCampina angewandt.

Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Neue und überarbeitete Standards, Änderungen und

Interpretationen, die von FrieslandCampina angewendet

werden

Mehrere Änderungen sind erstmalig mit Wirkung zum

1. Januar 2016 obligatorisch. Diese Änderungen haben

allerdings keine Auswirkung auf den Konzernabschluss von

FrieslandCampina.

Neue und überarbeitete Standards, Änderungen und

Interpretationen, die noch nicht für das Finanzjahr ab dem

1. Januar 2016 gelten und nicht frühzeitig angewendet

werden

Neue Standards, Änderungen von Standards und

Interpretationen, die vor den Geschäftsjahren – welche

nach dem 1. Januar 2016 beginnen – rechtskräftig werden,

wurden nicht bei der Erstellung dieser Konzernabschlüsse

angewendet. Dies betrifft folgende neue Standards:

IFRS 9 „Finanzinstrumente“

IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und

Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues

Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung

der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten,

sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für

Sicherungsgeschäfte.

FrieslandCampina beurteilt derzeit die möglichen

Auswirkungen der Anwendung von IFRS 9 auf den

Konzernabschluss von FrieslandCampina und wird dies im

Jahr 2017 abschließen. Dieser Standard wurde von der EU

angenommen und ist ab dem 1. Januar 2018 anzuwenden.

IFRS 15 „Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden“

IFRS 15 legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung

fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt

Umsatzerlöse erfasst werden. Zudem umfasst dieser

neue Standard zusätzliche Erläuterungsanforderungen.

FrieslandCampina beurteilt derzeit die möglichen

Auswirkungen der Anwendung von IFRS 15 auf den

Konzernabschluss von FrieslandCampina und wird dies

im Jahr 2017 abschließen. IFRS 15 wurde von der EU

angenommen und ist ab dem 1. Januar 2018 anzuwenden.

IFRS 16 „Leasingverhältnisse“

IFRS 16 enthält eine einheitliche Verarbeitungsweise für

alle Leasingverträge in der Bilanz, bei der Leasingnehmer

für alle Leasingverhältnisse Vermögenswerte und

Verbindlichkeiten in der Bilanz erfassen müssen, außer für

Leasingverhältnisse, die 12 Monate oder kürzer dauern und

Leasingverträge, die mit Vermögenswerten mit geringem

Wert verbunden sind. Dies wird bedeuten, dass die

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die mit Operating

Leasingverhältnissen zusammenhängen, in der Bilanz

ausgewiesen werden müssen.

FrieslandCampina beurteilt derzeit die möglichen

Auswirkungen der Anwendung von IFRS 16 auf den

Konzernabschluss von FrieslandCampina und wird dies

voraussichtlich im Jahr 2017 abschließen. IFRS 16 wird

voraussichtlich am 1. Januar 2019 in Kraft treten. Dieser

Standard wurde noch nicht von der EU angenommen.

Konsolidierungsgrundsätze

Unternehmenszusammenschlüsse

Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß der

Erwerbsmethode mit Wirkung zum Erwerbszeitpunkt

erfasst. Dies ist das Datum, an dem FrieslandCampina

der beherrschende Einfluss übertragen wurde.

Beherrschender Einfluss liegt vor, wenn FrieslandCampina

schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei

dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese

besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner

Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen.

FrieslandCampina bewertet den Geschäfts- oder Firmenwert

zum Erwerbszeitpunkt wie folgt:

• den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Leistung;

erhöht um

• den erfassten Betrag eventueller Minderheitsanteile des

erworbenen Unternehmens; erhöht um

• falls der Unternehmenszusammenschluss sukzessive

umgesetzt wird, den beizulegenden Zeitwert des

vorherigen Eigenkapitalanteils des erworbenen

Unternehmens; abzüglich

• des netto angesetzten Betrags (grundsätzlich der

beizulegende Zeitwert) der identifizierbaren erworbenen

Vermögenswerte und übernommener Verbindlichkeiten.

Wenn die Differenz negativ ist, wird unmittelbar der

Gewinn eines vorteilhaften Erwerbs in der Gewinn-

und Verlustrechnung erfasst. Die übertragene

Leistung enthält keine Beträge für die Abwicklung

von Geschäftsbeziehungen, die bereits vor dem

Unternehmenszusammenschluss bestanden.

Solche Beträge werden grundsätzlich in der Gewinn-

und Verlustrechnung erfasst. Transaktionskosten,

die FrieslandCampina im Zusammenhang mit einem

Unternehmenszusammenschluss entstehen und die

nicht im Zusammenhang mit der Ausgabe von Anteilen

oder Obligationen stehen, werden in der Gewinn- und

Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen.

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

130

Der beizulegende Zeitwert einer bedingten Gegenleistung

wird zum Erwerbszeitpunkt erfasst. Falls die bedingte

Gegenleistung als Eigenkapital eingestuft wird, erfolgt

keine spätere Neubewertung und die Abgeltung wird

innerhalb des Eigenkapitals erfasst. In anderen Fällen

werden Änderungen nach dem erstmaligen Ansatz in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Aufzinsung und

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts aufgrund von

Änderungen im Aufzinsungszeitraum werden unter den

Finanzerträgen und -aufwendungen angesetzt. Änderungen

des beizulegenden Zeitwerts aufgrund von sonstigen

Änderungen werden unter den sonstigen betrieblichen

Aufwendungen und Erträgen angesetzt.

Put-Options-Verbindlichkeiten bezüglich

Minderheitsanteilen werden in der Gewinn- und

Verlustrechnung als Verbindlichkeit und nicht als

Minderheitsanteil erfasst. Die Aufzinsung von Put-

Options-Verbindlichkeiten, eventuell ausgeschüttete

Dividenden an Inhaber der Put-Option und Änderungen

des beizulegenden Zeitwerts werden unter den

Finanzerträgen und -aufwendungen angesetzt. Die Put-

Options-Verbindlichkeiten wurden unter den sonstigen

Finanzverbindlichkeiten angesetzt.

Bei jedem Unternehmenszusammenschluss wählt

FrieslandCampina eine Methode zur Bewertung der

Minderheitsbeteiligung: Entweder auf der Grundlage

des beizulegenden Zeitwertes oder auf der Basis des

entsprechenden Teils der nachweislich erworbenen

Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten

der akquirierten Partei, die im Allgemeinen zum

beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.

Erwerb von Minderheitsanteilen

Veränderungen an dem Anteil von FrieslandCampina

an einem Tochterunternehmen, die sich nicht aus

einem Verlust des beherrschenden Einflusses ergeben,

werden als Eigenkapitaltransaktionen (Transaktionen

mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als Eigentümer)

verantwortet. Anpassungen von Minderheitsanteilen, die

sich aus Transaktionen ergeben, bei denen kein Verlust

des beherrschenden Einflusses vorliegt, basieren auf

einem verhältnisgleichen Betrag des Nettovermögens

des Tochterunternehmens. Es werden keine Anpassungen

am Geschäfts- oder Firmenwert vorgenommen und es

wird kein Gewinn und kein Verlust in der Gewinn- und

Verlustrechnung erfasst.

Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, über die

FrieslandCampina beherrschenden Einfluss hat. Die

Abschlüsse von Tochterunternehmen werden vollständig

ab dem Datum konsolidiert, zu dem die beherrschenden

Einfluss beginnt, bis zum Datum, an der beherrschende

Einfluss endet.

Verlust des beherrschenden Einflusses

Beim Verlust des beherrschenden Einflusses werden

die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des

Tochterunternehmens, sämtliche Minderheitsanteile und

sonstige Elemente des Eigenkapitals in Bezug auf das

Tochterunternehmen nicht länger in der Bilanz angesetzt.

Sämtliche Überschüsse oder Fehlbeträge, die beim Verlust

des beherrschenden Einflusses entstehen, werden in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Falls FrieslandCampina

einen Anteil an den ehemaligen Tochterunternehmen

behält, wird dieser Anteil zum beizulegenden Zeitwert zum

Datum, an dem FrieslandCampina den beherrschenden

Einfluss verliert, angesetzt. Anschließend wird dieser Betrag

als assoziiertes Unternehmen (nach der Equity-Methode

erfasst) oder als zur Veräußerung bestimmter finanzieller

Vermögenswert angesetzt, je nach Grad des behaltenen

Einflusses.

Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures

Assoziierte Unternehmen sind die Unternehmen, auf

die FrieslandCampina maßgeblichen Einfluss über die

Finanz- und Geschäftspolitik besitzt, in denen jedoch

kein beherrschender Einfluss durch FrieslandCampina

vorliegt. Joint Ventures sind Unternehmen, über die

FrieslandCampina die gemeinschaftliche Führung ausübt,

wobei FrieslandCampina Rechte am Nettovermögen

der Vereinbarung besitzt, anstatt Rechte an deren

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Bei

gemeinschaftlich geführten Unternehmen ist die

Beherrschung in einer vertraglichen Vereinbarung festgelegt

und ist die einstimmige Zustimmung zu strategischen

Entscheidungen bezüglich der Finanz- und Geschäftspolitik

erforderlich.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures

werden nach der Equity-Methode bewertet und beim

erstmaligen Ansatz zu den Anschaffungskosten angesetzt.

Die Transaktionskosten sind in den Kosten der Anteile

erfasst.

Beim erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den

Anteil von FrieslandCampina in den realisierten Gewinnen

und Verlusten und dem sonstigen Gesamtergebnis der

Beteiligungen ab dem Datum, zu dem der maßgebliche

Einfluss von FrieslandCampina erstmalig besteht, bis zu

dem Datum, an dem der maßgebliche Einfluss oder die

gemeinschaftliche Führung letztmalig besteht.

Wenn der Anteil von FrieslandCampina an den Verlusten

größer ist als der Buchwert des Anteils an einem assoziierten

Unternehmen oder Joint Venture, wird der Buchwert

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

131

des Anteils, einschließlich eventueller langfristiger

Investitionen, in der Bilanz von FrieslandCampina auf Null

reduziert und die weiteren Verluste werden nicht erfasst,

außer wenn FrieslandCampina eine Verbindlichkeit hat oder

Zahlungen im Namen einer gemäß der Equity-Methode

erfassten Investition geleistet hat.

Eliminierung von konzerninternen Transaktionen

Konzerninterne Salden und konzerninterne Transaktionen

innerhalb von FrieslandCampina sowie nicht realisierte

Gewinne und Verluste, die aus konzerninternen

Transaktionen innerhalb von FrieslandCampina resultieren,

werden bei der Erstellung des Konzernabschlusses

eliminiert. Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen mit

assoziierten Unternehmen und Joint Ventures werden bis

zum Umfang des Anteils von FrieslandCampina an jenem

Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden

gleichermaßen eliminiert wie die nicht realisierten Gewinne,

jedoch nur bis zu dem Umfang, bei dem kein Hinweis auf

eine Wertminderung vorliegt.

Auf Seite 142 finden Sie eine Übersicht mit den wichtigsten

Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten

Unternehmen.

Fremdwährungen

Fremdwährungstransaktionen

Monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in

Fremdwährungen werden zum Kurs am Bilanzstichtag

umgerechnet. Geschäftsvorfälle in Fremdwährungen

werden zum am Transaktionsdatum geltenden Wechselkurs

umgerechnet.

Nicht monetäre Posten, die zu historischen

Anschaffungskosten und in einer Fremdwährung

bewertet wurden, werden zum Wechselkurs am Tag des

ursprünglichen Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht

monetäre Posten, die zu ihrem beizulegenden Zeitwert und

in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden zu dem

Wechselkurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des

beizulegenden Zeitwertes gültig war.

Differenzen, die bei der Währungsumrechnung entstehen,

werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, mit

Ausnahme folgender Differenzen infolge der Umrechnung:

• zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente

(außer bei Wertminderung, in welchem

Fall im sonstigen Gesamtergebnis erfasste

Währungsumrechnungsdifferenzen in der Gewinn- und

Verlustrechnung umgegliedert werden);

• eine finanzielle Verbindlichkeit, die als Nettoinvestition in

einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingestuft wird;

• einer qualifizierenden Rücklage zur Cashflow-

Absicherung, sofern die Absicherung sehr effektiv ist.

Diese Differenzen werden im sonstigen Gesamtergebnis am

Eigenkapital erfasst.

Ausländische Geschäftsbetriebe

Die Umrechnung von Vermögenswerten und

Verbindlichkeiten von ausländischen Tochterunternehmen

in Euro erfolgt zum Wechselkurs am Bilanzstichtag.

Die Erträge und Aufwendungen werden in Euro zum

Wechselkurs am Transaktionsdatum umgerechnet.

Währungsumrechnungsdifferenzen werden im Sonstigen

Gesamtergebnis erfasst und unter der Rücklage

Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst.

Wenn der Geschäftsbetrieb jedoch ein Tochterunternehmen

ist, von dem FrieslandCampina nicht 100 % der Anteile

hält, wird der diesbezügliche entsprechende Anteil der

Währungsumrechnungsdifferenz den Minderheitsanteilen

zugewiesen.

Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird,

wobei der beherrschende Einfluss, der maßgebliche Einfluss

oder die gemeinschaftliche Führung erlischt, dann wird

der kumulierte Betrag in Bezug auf diesen ausländischen

Geschäftsbetrieb in die Gewinn- und Verlustrechnung

als Teil des Gewinns oder Verlusts der Veräußerung

umgegliedert. Wenn FrieslandCampina lediglich einen

Teil seines Anteils an einem Tochterunternehmen, das

einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, mit

Erhalt des beherrschenden Einflusses veräußert, dann

wird der entsprechende Anteil des kumulierten Betrags

als Minderheitsanteil erfasst. Wenn FrieslandCampina

lediglich einen Teil seines Anteils an einem assoziierten

Unternehmen oder Joint Venture, das einen ausländischen

Geschäftsbetrieb umfasst, veräußert und den maßgeblichen

Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung behält, dann

wird der entsprechende Anteil des kumulierten Betrags in

der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Wenn die Erfüllung einer monetären Forderung oder

Schuld gegenüber einem ausländischen Geschäftsbetrieb

weder geplant, noch in absehbarer Zeit wahrscheinlich

ist, wird diese als Nettoinvestition in die ausländischen

Geschäftsbetriebe betrachtet.

Wechselkursdifferenzen, die bei der Umrechnung einer

Forderung oder Schuld, die als Nettoinvestition in einen

ausländischen Geschäftsbetrieb angesetzt wurde, werden

im sonstigen Gesamtergebnis und in der Rücklage

Wechselkursdifferenzen im Eigenkapital erfasst.

Wenn diese Forderung oder Schuld getilgt wird, wird der

sich auf diese Nettoinvestition beziehende Teil der Rücklage

Währungsumrechnungsdifferenzen in das Periodenergebnis

einbezogen.

Inhalt

Page 131: Geschäftsbericht 2016 - FrieslandCampina...4 Vorwort des CEO Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 2016 war ein geopolitisch turbulentes Jahr, nicht nur weltweit, sondern auch für die

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

132

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden folgende

Wechselkurse verwendet:

2016Jahresende Durchschnittlich

US-amerikanischer Dollar 1,05 1,11

Chinesischer Yuan 7,34 7,35

Philippinischer Peso 52,19 52,55

Hongkong Dollar 8,16 8,59

Indonesische Rupiah (x 10.000) 1,42 1,47

Malaysischer Ringgit 4,72 4,59

Nigerianischer Naira (x 100) 3,32 2,87

Pakistanische Rupie 109,74 115,94

Russischer Rubel 64,72 74,13

Singapur Dollar 1,52 1,53

Thailändischer Baht 37,68 39,05

Vietnamesischer Dong (x 10.000) 2,40 2,48

2015Jahresende Durchschnittlich

US-amerikanischer Dollar 1,09 1,11

Chinesischer Yuan 7,09 6,98

Philippinischer Peso 51,25 50,55

Hongkong Dollar 8,42 8,61

Indonesische Rupiah (x 10.000) 1,51 1,49

Malaysischer Ringgit 4,69 4,34

Nigerianischer Naira (x 100) 2,16 2,19

Russischer Rubel 78,85 68,02

Singapur Dollar 1,54 1,53

Thailändischer Baht 39,12 38,03

Vietnamesischer Dong (x 10.000) 2,44 2,43

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten

Kredite, Forderungen und Einlagen werden von

FrieslandCampina beim erstmaligen Ansatz zu dem

Datum erfasst, an dem sie angefallen sind. Sämtliche

übrigen finanziellen Vermögenswerte (einschließlich

der Vermögenswerte, die als erfolgswirksam zum

beizulegenden Zeitwert bewertet angesetzt wurden)

werden in erster Linie zum Tag des Geschäftsvorfalls

erfasst, nämlich zu dem Tag, an dem FrieslandCampina

Vertragspartei bei der vertraglichen Bestimmung des

Instruments wird.

FrieslandCampina erfasst einen finanziellen Vermögenswert

nicht mehr in der Bilanz, wenn der vertragliche Anspruch

auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert

ausläuft oder wenn FrieslandCampina den vertraglichen

Anspruch auf den Erhalt von Cashflows aus einem

finanziellen Vermögenswert durch eine Transaktion

überträgt, bei der im Wesentlichen alle mit dem Eigentum

verbundenen Risiken und Chancen an dem finanziellen

Vermögenswert übertragen werden.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden

saldiert und der resultierende Nettobetrag wird nur in

die Bilanz aufgenommen, wenn FrieslandCampina einen

gesetzlichen Rechtsanspruch auf diese Saldierung hat, und

falls das Unternehmen die Erfüllung auf Nettobasis oder

gleichzeitige Realisierung der Vermögenswerte und der

Verbindlichkeiten beabsichtigt.

FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Vermögenswerte

außer Derivaten in folgende Kategorien: Finanzielle

Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert bewertet, bis zur Endfälligkeit zu haltende

finanzielle Vermögenswerte, Kredite und Forderungen

sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte.

Der beizulegende Zeitwert, der zwecks Erläuterungen

ermittelt wird, wird anhand des Barwertes künftiger

Cashflows von Tilgungen und Zinszahlungen berechnet,

abgezinst zum marktgängigen Zinssatz am Bilanzstichtag.

Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum

beizulegenden Zeitwert bewertet

Ein finanzieller Vermögenswert wird erfolgswirksam

zum beizulegenden Zeitwert eingestuft, wenn er als

solches beim erstmaligen Ansatz erfasst wird oder falls

der finanzielle Vermögenswert als zu Handelszwecken

gehaltener finanzieller Vermögenswert umgegliedert

wird. Direkt zurechenbare Transaktionskosten werden

erfolgswirksam zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand

erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam

zum beizulegenden Zeitwert bewertet, werden zum

beizulegenden Zeitwert bewertet und eventuelle

Veränderungen dieses beizulegenden Zeitwertes werden

erfolgswirksam erfasst.

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen sind Finanzinstrumente mit

festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an

einem aktiven Markt notiert sind. Diese Vermögenswerte

werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden

Zeitwert zuzüglich eventueller direkt zurechenbarer

Transaktionskosten bewertet. Der beizulegende Zeitwert

von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und

sonstigen Forderungen, die länger als ein Jahr ausstehend

sind, wird anhand des Barwertes künftiger Cashflows

geschätzt, abgezinst zum marktgängigen Zinssatz am

Bilanzstichtag.

Nach dem erstmaligen Ansatz werden die Kredite und

Forderungen zu den fortgeführten Anschaffungskosten

mithilfe der Effektivzinsmethode bewertet, abzüglich

eventueller Wertminderungen.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

133

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Diese Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz

zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich eventueller direkt

zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Nach dem

erstmaligen Ansatz werden zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden

Zeitwert angesetzt; eventuelle Änderungen dabei, außer

Wertminderung, werden im sonstigen Gesamtergebnis

erfasst und in der Neubewertungsrücklage kumuliert.

Eventuelle Dividenden werden erfolgswirksam als

Finanzertrag erfasst. Wenn diese Vermögenswerte nicht

mehr erfasst werden, wird das im Eigenkapital kumulierte

Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert

werden.

Der beizulegende Zeitwert von Wertpapieren

börsennotierter Unternehmen wird anhand des

Börsenkurses festgestellt. Der beizulegende Zeitwert

von Wertpapieren nicht börsennotierter Unternehmen

wird durch Nutzung der Daten festgestellt, die nicht auf

beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beziehen

sich auf Kassenbestände, Bankguthaben und kurzfristige

Einlagen mit normalerweise einer ursprünglichen Laufzeit

von maximal drei Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt.

Finanzielle Verbindlichkeiten außer Derivaten

Der erstmalige Ansatz von finanziellen Verbindlichkeiten

(einschließlich der als erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert bewertet angesetzten Verbindlichkeiten) erfolgt

am Tag des Geschäftsvorfalls. Das Transaktionsdatum ist

das Datum, an dem FrieslandCampina sich den vertraglichen

Bestimmungen des Instruments verpflichtet.

Der beizulegende Zeitwert, der zwecks Erläuterungen

der Verbindlichkeiten ermittelt wird, wird anhand der

abgezinsten Cashflows berechnet.

FrieslandCampina erfasst eine finanzielle Verbindlichkeit

nicht mehr in der Bilanz, sobald die Leistung infolge der

Verbindlichkeit erfüllt wurde, aufgehoben oder verfallen ist.

FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Verbindlichkeiten

außer Derivaten unter sonstigen finanziellen

Verbindlichkeiten. Solche finanziellen Verbindlichkeiten

werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden

Zeitwert bewertet, abzüglich eventueller direkt

zurechenbarer Transaktionskosten. Nach dem erstmaligen

Ansatz werden diese finanziellen Verbindlichkeiten

zu den fortgeführten Anschaffungskosten nach der

Effektivzinsmethode bewertet. Sonstige finanzielle

Verbindlichkeiten umfassen Kredite und sonstige

Finanzierungsverbindlichkeiten, Kontokorrent

Bankinstitute, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Derivate (einschließlich Derivaten mit Anwendung von

Bilanzierung von Sicherungsgeschäften)

FrieslandCampina nutzt Derivate zur Absicherung gegen

Währungsrisiken und Zinsrisiken. Derivate werden beim

erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt;

direkt zurechenbare Transaktionskosten werden als

Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen,

wenn sie anfallen. Nach dem erstmaligen Ansatz

werden Derivate zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Diesbezügliche Änderungen werden wie folgt behandelt, je

nachdem, ob die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

angewandt wird. Beim Ansetzen des Wertes von Derivaten

wird das Kreditrisiko durch Änderungen des beizulegenden

Zeitwerts bezüglich des Gegenparteiausfallrisikos („Credit

Valuation Adjustment“ (CVA)) und des eigenen Kreditrisikos

(„Debit Valuation Adjustment“ (DVA)) berücksichtigt.

Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften

wird im Allgemeinen durch die Differenz zwischen

vertraglichem Terminkurs und aktuellem Terminkurs für

die Restlaufzeit des Geschäfts ermittelt. Der beizulegende

Zeitwert von Zins- und Währungsswaps wird durch

Abzinsung der Cashflows, die sich aus den vertraglichen

Zinssätzen beider Seiten des Geschäftsvorfalls ergeben,

festgelegt. Berücksichtigt werden bei Berechnungen des

beizulegenden Zeitwerts aktueller Marktzins, aktuelle

Wechselkurse sowie aktuelle Bonitätsratings von

Gegenparteien und FrieslandCampina selbst.

Der beizulegende Zeitwert der Commodity-Swaps wird im

Allgemeinen anhand der von den Brokern zur Verfügung

gestellten Marktbewertungen ermittelt.

Derivate mit Anwendung von Bilanzierung von

Sicherungsgeschäften

FrieslandCampina wendet die Absicherung von

Zahlungsströmen für einen Teil der Währungs- und

Zinsderivate an.

Beurteilung der Effektivität der Sicherungsbeziehung

Zum Zeitpunkt, an dem das Derivat erstmalig als

Sicherungsinstrument bestimmt wird, dokumentiert

FrieslandCampina die Beziehung zwischen dem

Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft,

einschließlich der Risikomanagementziele und der

-strategie beim Eingehen des Sicherungsgeschäfts

und des abgesicherten Risikos, gemeinsam mit den

Verfahren, die verwendet werden, um die Effektivität

der Sicherungsbeziehung festzustellen. Zu Beginn der

Sicherungsbeziehung und danach per Berichtsdatum

Inhalt

Page 133: Geschäftsbericht 2016 - FrieslandCampina...4 Vorwort des CEO Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 2016 war ein geopolitisch turbulentes Jahr, nicht nur weltweit, sondern auch für die

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

134

beurteilt FrieslandCampina, ob die Sicherungsinstrumente

voraussichtlich während der für die Sicherungsbeziehung

festgelegten Laufzeit beim Erreichen der Kompensation

von dem bzw. den gesicherten Grundgeschäft(en)

zuzuordnenden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes

oder Cashflows „sehr effektiv” sein werden und ob somit

die tatsächlichen Ergebnisse jeder Sicherungsbeziehung

innerhalb einer Bandbreite von 80 bis 125 % liegen. Eine

Cashflow-Absicherung einer erwarteten Transaktion

erfordert, dass die Transaktion höchstwahrscheinlich

stattfinden wird und dass diese Transaktion zu einer

Aussetzung von Schwankungen der Cashflows führen

würde, die derart ist, dass sie sich schlussendlich auf das

dargestellte Ergebnis auswirken könnte.

Cashflow-Absicherungen

Wenn ein Derivat als Sicherungsgeschäft bezüglich der

Schwankung bei Zahlungsströmen bestimmt wird, die im

Zusammenhang mit angesetzten Vermögenswerten und

Verbindlichkeiten oder einer erwarteten Transaktion,

deren Eintritt höchstwahrscheinlich ist und die das

Ergebnis beeinflussen könnten, einem bestimmten Risiko

zuzuschreiben sind, wird der effektive Teil der Änderung

des beizulegenden Zeitwertes des Derivats im sonstigen

Gesamtergebnis erfasst und unter der Rücklage für

Cashflow-Absicherungen am Eigenkapital ausgewiesen.

Der eventuelle ineffektive Teil der Änderungen des

beizulegenden Zeitwertes des Derivats wird direkt in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wenn das gesicherte Grundgeschäft ein nicht finanzieller

Vermögenswert ist, wird der im Eigenkapital aufgenommene

Betrag im Buchwert des Vermögenswertes berücksichtigt,

wenn der Vermögenswert angesetzt wird. In anderen

Fällen wird der Betrag, der im Eigenkapital angesammelt

wurde, in der Gewinn- und Verlustrechnung derselben

Periode umgegliedert, in der das gesicherte Grundgeschäft

die Gewinn- und Verlustrechnung beeinflusst. Wenn

ein Sicherungsinstrument, das nicht mehr die Kriterien

bezüglich der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

erfüllt, ausläuft oder veräußert, beendet oder ausgeübt

wird, wird die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

ab letztem effektiven Prüfungsdatum beendet. Wenn die

erwartete Transaktion nicht mehr erwartet wird, wird der

Saldo am Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung

einbezogen.

Derivate ohne Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Falls bei einem Derivat keine Bilanzierung von

Sicherungsgeschäften angewandt wird, werden alle

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts direkt in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Eigenkapital

Grundkapital

Anteile werden als Eigenkapital erfasst. Kosten, die direkt

der Erweiterung des Grundkapitals zuzurechnen sind,

werden – nach Abzug der Steuern – vom Eigenkapital

abgezogen. Das Grundkapital umfasst das eingezahlte

Kapital und der verbleibende Teil ist die Agiorücklage.

Sonstige Finanzinstrumente

Sonstige Finanzinstrumente werden als Eigenkapital

eingestuft, wenn die Instrumente keine Fälligkeit besitzen

und die Zinszahlung von FrieslandCampina ausgesetzt

werden kann.

Dividenden

Dividenden werden als Verbindlichkeiten in der Periode

angesetzt, in der sie zugewiesen wurden.

Sachanlagen

Ansatz und Bewertung

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder

Herstellungskosten angesetzt, vermindert um kumulierte

Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsverluste.

In den Anschaffungskosten sind die Kosten inbegriffen, die

direkt dem Erwerb des Vermögenswertes zuzuordnen sind.

Die Anschaffungskosten selbst erstellter Vermögenswerte

umfassen:

• Materialkosten und Fertigungslöhne;

• eventuelle weitere Kosten, die direkt dazu dienen, die

Nutzung des Vermögenswerts vorzubereiten;

• die geschätzten Kosten für Abbruch und Beseitigung

des Gegenstands, wenn für FrieslandCampina die

Verpflichtung besteht, sich des Vermögenswertes zu

entledigen;

• aktivierte Fremdkapitalkosten.

Unter Sachanlagen sind auch Vermögenswerte erfasst, von

denen aufgrund von Finanzierungsleasingverhältnissen

das wirtschaftliche Eigentum erworben wurde. Die

Bewertung von geleasten Vermögenswerten erfolgt ab

dem Zeitpunkt des Anfangs des Leasingverhältnisses zum

beizulegenden Zeitwert oder, falls niedriger, zum Barwert

der Mindestverpflichtungen aus Leasingverhältnissen. Nach

dem erstmaligen Ansatz erfolgt die Erfassung gemäß den

geltenden Methoden.

Wenn Sachanlagen Bestandteile mit unterschiedlichen

Nutzungsdauern umfassen, werden diese als gesonderte

Komponenten unter Sachanlagen angesetzt. Der Gewinn

oder Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen wird anhand

eines Vergleichs der Umsatzerlöse mit dem Buchwert

der Sachanlagen ermittelt und wird in der Gewinn- und

Verlustrechnung erfasst.

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

135

Durch Unternehmenszusammenschluss erworbene

Sachanlagen

Der infolge eines Unternehmenszusammenschlusses

erfasste beizulegende Zeitwert von Sachanlagen ist der

geschätzte Wert, zu dem eine Immobilie zum Erwerbsdatum

zwischen einem zu einer Transaktion bereiten Käufer und

dem Verkäufer in einer sachlichen, objektiven Transaktion

– vorausgegangen durch solide Verhandlungen, wobei

die Parteien gut informiert waren – verhandelt werden

kann. Der beizulegende Zeitwert von Sachanlagen

gründet sich auf Marktpreisen sowie Anschaffungs- und

Herstellungskosten und wurde mithilfe der notierten

Marktpreise vergleichbarer Vermögenswerte und

Artikel bestimmt, sofern diese verfügbar sind und – falls

erforderlich – mithilfe der Wiederbeschaffungskosten.

In der Schätzung der Abschreibungen auf

Wiederbeschaffungskosten werden sowohl die Korrekturen

des körperlichen Verschleißes als auch die der funktionellen

und wirtschaftlichen Alterung berücksichtigt.

Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz

Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn es

wahrscheinlich ist, dass die mit den Ausgaben verbundenen

zukünftigen wirtschaftlichen Vorteile FrieslandCampina

zufließen werden. Kosten für Reparaturen und

Instandhaltungen werden als Aufwendungen erfasst,

wenn sie anfallen.

Abschreibungen

Sachanlagen werden linear in der Gewinn- und

Verlustrechnung über die geschätzte wirtschaftliche

Nutzungsdauer jedes Bestandteils abgeschrieben.

Leasinggegenstände werden über die kürzere Dauer aus

Mietfrist und Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn,

es ist hinreichend sicher, dass das Eigentum am Ende der

Laufzeit des Leasingverhältnisses auf FrieslandCampina

übergeht. Sachanlagen werden ab dem Datum

abgeschrieben, zu dem sie installiert und gebrauchsfähig

sind.

Die geschätzten Nutzungsdauern für das laufende Jahr der

wesentlichen Sachanlagen und sonstiger Vermögenswerte

sind wie folgt:

Grundstücke nicht abgeschrieben

Gebäude 10-25 Jahre

Maschinen und technische Anlagen 5-33 Jahre

Sonstige Vermögenswerte 3-20 Jahre

Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauer und Restwerte

werden zu jedem Bilanzstichtag bewertet und, falls

erforderlich, angepasst.

Immaterielle Vermögenswerte sowie Geschäfts- oder

Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert, der beim Erwerb von

Tochterunternehmen entsteht, wird als immaterieller

Vermögenswert angesetzt. Siehe die Grundlagen für die

Konsolidierung bezüglich der Bewertung von Geschäfts-

oder Firmenwert beim erstmaligen Ansatz. Der Geschäfts-

oder Firmenwert wird zu Anschaffungskosten angesetzt,

abzüglich kumulierter Wertminderungsverluste. In Bezug

auf nicht konsolidierte Unternehmen wird der Buchwert

des Geschäfts- oder Firmenwerts im Buchwert des Joint

Ventures oder assoziierten Unternehmens erfasst und ein

eventueller Wertminderungsverlust wird dem Buchwert des

Joint Ventures oder assoziierten Unternehmens als Ganzes

zugerechnet.

Forschung und Entwicklung

Aufwendungen für Forschungsaktivitäten, mit der Aussicht,

zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen

zu gelangen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung

erfasst, wenn sie anfallen. Bei Entwicklungstätigkeiten geht

es um einen Plan oder Entwurf für die Produktion neuer

oder wesentlich verbesserter Produkte und Prozesse.

Aufwendungen für Entwicklungstätigkeiten werden

nur aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich

ermittelbar sind, das Produkt oder der Prozess technisch und

wirtschaftlich durchführbar ist, künftiger wirtschaftlicher

Nutzen wahrscheinlich ist und FrieslandCampina

beabsichtigt und ausreichende Mittel besitzt, um die

Entwicklung fertigzustellen und die Vermögenswerte zu

nutzen oder zu verkaufen. Die aktivierten Aufwendungen

umfassen die Kosten, für Material, direkte Fertigungslöhne

und indirekte Kosten die direkt dem Versetzen in seinen

betriebsbereiten Zustand des Vermögenswerts zurechenbar

sind, sowie aktivierte Fremdkapitalkosten. Andere

Aufwendungen für die Entwicklung werden als Aufwand in

der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen.

Aktivierte Aufwendungen für die Entwicklung werden

zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt,

abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter

Wertminderungsverluste.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Sonstige immaterielle Vermögenswerte, die von

FrieslandCampina erworben werden und die eine begrenzte

Nutzungsdauer besitzen, werden zu Anschaffungs- oder

Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter

Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsverluste.

Durch Unternehmenszusammenschluss erworbene

immaterielle Vermögenswerte

Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmens-

zusammenschluss erworbenen Patenten und Warenzeichen

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

136

wird anhand der diskontierten geschätzten Lizenzgebühren

festgelegt, die durch das Eigentum des Patents oder der

Handelsmarke vermieden wurden. Der beizulegende

Zeitwert von bei einem Unternehmenszusammenschluss

erworbenen Kundenbeziehungen wird mithilfe der

Residualwertmethode („Multi-Period Excess Earnings

Method“) bestimmt. Der beizulegende Zeitwert sonstiger

immaterieller Vermögenswerte basiert auf dem erwarteten

Barwert der Cashflows aus der Nutzung und dem

schlussendlichen Verkauf des Vermögenswertes.

Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz

Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn sie den

künftigen wirtschaftlichen Nutzen erhöhen, der sich aus

dem entsprechenden Vermögenswert ergibt, auf die sie sich

beziehen. Kosten für Reparaturen und Instandhaltungen

werden als Aufwendungen erfasst, wenn sie anfallen.

Abschreibungen

Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwertes werden

immaterielle Vermögenswerte linear in der Gewinn- und

Verlustrechnung über die voraussichtliche wirtschaftliche

Nutzungsdauer abgeschrieben, ab dem Datum, zu dem sie

gebrauchsfähig sind.

Die geschätzten Nutzungsdauern für das laufende Jahr der

wesentlichen Kategorien von Vermögenswerten sind wie

folgt:

Warenzeichen und Patente 10-40 Jahre

Kundenbeziehungen 5-20 Jahre

Software 5 Jahre

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 5-20 Jahre

Investitionen infolge

unternehmensinterner Entwicklung 5 Jahre

Abschreibungsmethode, Nutzungsdauer und Restwert

werden zu jedem Bilanzstichtag beurteilt und, falls

erforderlich, angepasst.

Biologische Vermögenswerte

Der Milchviehbestand wird zum beizulegenden Zeitwert

abzüglich der Verkaufskosten angesetzt. Der beizulegende

Zeitwert der Tiere wird von einem unabhängigen Gutachter

anhand der besten verfügbaren Schätzungen für das Vieh

mit ähnlichen Eigenschaften ermittelt.

Gewinne oder Verluste, die aus Änderungen des

beizulegenden Zeitwerts resultieren abzüglich

der Verkaufskosten, werden in der Gewinn- und

Verlustrechnung ausgewiesen.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus

Anschaffungs- oder Herstellungskosten und

Nettoveräußerungswert angesetzt. Anschaffungs- und

Herstellungskosten der Vorräte basieren auf dem Verfahren

„First in - First out“ und umfassen die angefallenen

Ausgaben beim Erwerb der Vorräte, die Produktions- oder

Fertigungskosten sowie andere Kosten, um die Vorräte

an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand

zu versetzen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten

von Fertigerzeugnissen und Handelswaren umfassen

einen vernünftigen Teil der indirekten Kosten,

basierend auf der normalen Produktionskapazität. Der

Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen

Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich

der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der

Verkaufskosten.

Durch Unternehmenszusammenschluss erworbene Vorräte

Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von bei einem

Unternehmenszusammenschluss erworbenen Vorräten

erfolgt auf der Grundlage des geschätzten, im normalen

Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlöses abzüglich

der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der

Verkaufskosten, sowie einer angemessenen Gewinnmarge

auf Grundlage der Anstrengung, die für die Fertigstellung

und den Verkauf der Vorräte erforderlich ist.

Wertminderungen

Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten

Ein finanzieller Vermögenswert, der nicht erfolgswirksam

zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung von

Wertminderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

beurteilt wird, wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt,

um festzustellen, ob objektive Hinweise auf eine

Wertminderung bestehen. Ein finanzieller Vermögenswert

wird als wertgemindert betrachtet, wenn objektive

Hinweise bestehen, dass nach dem erstmaligen Ansatz

des Vermögenswertes ein Ereignis eingetreten ist, das

einen negativen Einfluss auf die erwarteten künftigen

Cashflows des finanziellen Vermögenswertes hatte, und

bei dem eine verlässliche Schätzung vorgenommen werden

kann. Objektive Hinweise auf eine Wertminderung können

signifikante Zahlungsschwierigkeiten eines Schuldners

oder einer Gruppe von Schuldnern sein, Hinweise, dass ein

Schuldner möglicherweise seine Zahlungsverpflichtungen

nicht erfüllen kann oder möglicherweise Insolvenz

anmeldet, das Verschwinden eines aktiven Marktes für eine

Auswirkung oder wahrnehmbare Daten, dass eine messbare

Absenkung der erwarteten Cashflows einer Gruppe von

finanziellen Vermögenswerten besteht.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

137

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete

Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten

Anschaffungskosten angesetzt werden, werden von

FrieslandCampina sowohl auf Ebene des Vermögenswertes

als auch gemeinsam berücksichtigt. Eine Wertminderung

in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert, der zu

fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt wird, wird

als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert

der erwarteten künftigen Cashflows zum ursprünglichen

Effektivzinssatz des Vermögenswertes abgezinst. Wenn

ein Ereignis nach Bilanzstichtag zu einer niedrigeren

Wertminderung führt, dann wird der Rückgang der

Wertminderung über die Gewinn- und Verlustrechnung

aufgehoben.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Wertminderungen von zur Veräußerung verfügbaren

finanziellen Vermögenswerten werden durch Umgliederung

der in der Rücklage aus Zeitwertänderungen im

Eigenkapital kumulierten Verluste in der Gewinn- und

Verlustrechnung erfasst. Der Betrag, der vom Eigenkapital

in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird,

ist die Differenz zwischen den Anschaffungskosten

und dem aktuellen beizulegenden Zeitwert abzüglich

etwaiger bereits früher ergebniswirksam erfasster

Wertberichtigungen.

Nicht finanzielle Vermögenswerte

Der Buchwert von nicht finanziellen Vermögenswerten von

FrieslandCampina, anders als biologische Vermögenswerte,

Vorräte und latente Steuererstattungsansprüche, werden

zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, um festzustellen,

ob Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Falls

solche Hinweise bestehen, wird der erzielbare Betrag

des Vermögenswerts geschätzt. Bei Geschäfts- oder

Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit

einer unbegrenzten Nutzungsdauer wird jährlich zum

gleichen Zeitpunkt eine Schätzung des erzielbaren Betrags

vorgenommen. Ein Wertminderungsverlust wird erfasst,

wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer

zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu dem bzw. der der

Vermögenswert gehört, höher als der voraussichtliche

erzielbare Betrag liegt.

Der erzielbare Betrag des Vermögenswertes oder der

zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der

beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem

Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Bei der Bestimmung

des Nutzungswertes wird der Barwert der erwarteten

künftigen Cashflows anhand eines Abzinsungssatzes

vor Steuern bestimmt, der sowohl den aktuellen durch

Wertermittlung bestimmten Zeitwert des Geldes

als auch die spezifischen Risiken in Bezug auf den

Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende

Einheit widerspiegelt. Der Nutzungswert wird aufgrund

des Budgets und der Mehrjahrespläne bestimmt, wobei die

Rolle des Vermögenswerts oder des Unternehmensbereichs

in der Milchverarbeitung berücksichtigt wird. Für den

Werthaltigkeitstest erfolgt ein Ausgleich zwischen der

Business Group Cheese, Butter & Milkpowder und den

anderen Business Groups für die Rolle von Cheese, Butter &

Milkpowder in der Milchverarbeitung.

Bei der Prüfung auf Wertminderung werden Vermögens werte,

die nicht einzeln geprüft werden können, in die kleinste zu

unterscheidende Gruppe Vermögenswerte zusammenfasst,

die Cashflows aus fortgesetzter Nutzung generiert, die

weitgehend unabhängig von den Mittel zuflüssen anderer

Vermögenswerte oder zahlungs mittelgenerierender

Einheiten sind. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten,

denen der Geschäfts- oder Firmenwert für die Prüfung von

Geschäfts –oder Firmenwert auf Wertminderung zugeordnet

ist, werden so zusammengefasst, dass das Niveau, auf dem

auf Wertminderung geprüft wird, das niedrigste Niveau

widerspiegelt, auf dem Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund

von interner Berichterstattung überwacht wird. Der bei einem

Unternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts- oder

Firmenwert wird Gruppen zahlungsmittelgenerierender

Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich von den Synergien

des Unternehmens zusammenschlusses profitieren werden.

Wertminderungen werden in der Gewinn- und

Verlustrechnung erfasst. In Bezug auf zahlungsmittel-

generierende Einheiten erfasste Wertminderungsverluste

werden zunächst vom Buchwert des eventuell den

Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes und

anschließend entsprechend vom Buchwert der sonstigen

Vermögenswerte der Einheit abgezogen.

Eine Wertminderung bei Geschäfts- oder Firmenwert wird

nicht rückgängig gemacht. Bei übrigen Vermögenswerten

wird ein Wertminderungsaufwand nur rückgängig gemacht,

wenn der Buchwert des Vermögenswertes nicht den

Buchwert übersteigt, der bestimmt worden wäre, abzüglich

von Abschreibungen, wenn kein Wertminderungsaufwand

erfasst worden wäre.

Zur Veräußerung oder zum Vertrieb bestimmte

Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen),

deren Buchwert voraussichtlich in erster Linie über ein

Veräußerungsgeschäft erzielt werden wird und nicht durch

deren fortgesetzte Nutzung, werden als „zur Veräußerung

oder zum Vertrieb bestimmt” eingestuft. Direkt vor

dieser Klassifizierung werden die Vermögenswerte (oder

Bestandteile einer Veräußerungsgruppe) erneut gemäß

den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

138

angesetzt. Danach werden die Vermögenswerte

(oder eine Veräußerungsgruppe) grundsätzlich

aufgrund des Buchwerts angesetzt, oder, wenn dieser

niedriger ist, zum beizulegenden Zeitwert abzüglich

der Verkaufskosten. Ein Wertminderungsverlust

einer Veräußerungsgruppe wird in erster Linie dem

Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und anschließend

entsprechend den verbleibenden Vermögenswerten

und Verbindlichkeiten, mit der Ausnahme, dass

folgenden Punkten kein Wertminderungsaufwand

zugeordnet wird: biologischen Vermögenswerten,

Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten

Steuererstattungsansprüchen, Rückstellungen für

personalbezogene Aufwendungen, die weiterhin gemäß

den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina

angesetzt werden. Wertminderungverluste, die sich aus der

anfänglichen Klassifizierung als zur Veräußerung oder zum

Vertrieb bestimmt ergeben, und Gewinne oder Verluste der

Neubewertung nach dem erstmaligen Ansatz werden im

Ergebnis erfasst. Falls der entsprechende Buchgewinn den

kumulierten Wertminderungsaufwand übersteigt, wird diese

Differenz nicht erfasst.

Einmal als „zur Veräußerung oder zum Vertrieb bestimmt”

angesetzt, werden immaterielle Vermögenswerte und

Sachanlagen nicht mehr abgeschrieben.

Zudem endet bei Investitionen, die nach der Equity-Methode

bilanziert werden, diese Bewertungsmethode, wenn diese

Investitionen einmal als „zur Veräußerung oder zum

Vertrieb bestimmt” eingestuft wurden.

Leistungen an Arbeitnehmer

Pläne mit Beitragszusage

Ein Plan mit Beitragszusage ist ein Altersversorgungsplan,

bei dem ein Unternehmen festgelegte Beiträge an eine

eigenständige Einheit entrichtet und weder rechtlich

noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender

Beiträge verpflichtet ist. Verbindlichkeiten für Zahlungen

an Pläne mit Beitragszusage werden erfolgswirksam in

den Perioden erfasst, in denen verwandte Dienste von

Beschäftigten geleistet werden. Vorauszahlungen werden

als Vermögenswerte in dem Umfang angesetzt, dass

eine Rückerstattung oder eine Verringerung künftiger

Zahlungen verfügbar ist.

Der Teil der Pensionsverbindlichkeiten, der von

FrieslandCampina in einem Branchenpensionsfonds

in den Niederlanden untergebracht ist, ist als Plan mit

Beitragszusage einzustufen.

Pläne mit Leistungszusage

Ein Plan mit Leistungszusage ist ein Altersversorgungsplan,

der sich von einem Plan mit Beitragszusage unterscheidet.

Die Nettopensionsverbindlichkeit (oder -Vermögenswert)

in Bezug auf Pläne mit Leistungszusage wird für jeden

Plan jährlich auf Grundlage der künftig zu erwartenden

Entwicklung bezüglich u. a. Abzinsungssatz, Gehalts- und

Lebenserwartung berechnet, abzüglich des beizulegenden

Zeitwertes des Planvermögens. Der Barwert der

Verbindlichkeiten wird versicherungsmathematisch

anhand des Verfahrens laufender Einmalprämien

berechnet. Der verwendete Abzinsungssatz ist die Rendite

am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche

Unternehmensanleihen mit mindestens der Note AA und mit

Fälligkeiten, die der Laufzeit der Pensionsverbindlichkeiten

entsprechen.

Der Nettobarwert je Altersversorgungsplan wird in der

Bilanz als Verbindlichkeit bzw. als Vermögenswert unter den

Leistungen an Arbeitnehmer erfasst.

Neubewertungen der Nettopensionsverbindlichkeit

(Vermögenswert), bestehend aus versicherungs-

mathematischen Gewinnen und Verlusten, die sich

infolge von Änderungen bei den Annahmen des

Berechnungsverfahrens der Pensionsverbindlichkeiten,

den Erträgen aus Planvermögen (zuzüglich Zinsen)

und der Auswirkung der maximalen Ausschüttung des

Pensionsfonds (falls zutreffend) ergeben, werden für jeden

einzelnen Plan bestimmt und im sonstigen Gesamtergebnis

erfasst.

Wenn die Berechnung der Nettopensionsverbindlichkeit

je Altersversorgungsplan zu einem positiven Saldo

führt, erfolgt die Erfassung des Vermögenswertes zu

maximal dem Betrag des Barwertes eventueller künftiger

Rückerstattungen durch den Plan oder in Form der

Minderung künftiger Beitragszahlungen.

FrieslandCampina bestimmt die Nettozinskosten (oder

-erträge) im Rahmen des Plans mit Leistungszusage,

indem die Nettopensionsverbindlichkeit (oder der

-vermögenswert) mit dem Abzinsungssatz multipliziert wird,

der zur Bewertung des Plans mit Leistungszusage zu Beginn

des Jahres genutzt wird. Dabei werden Änderungen der

Nettopensionsverbindlichkeit (oder des -vermögenswerts)

im Laufe des Jahres infolge gezahlter Leistungen

berücksichtigt. Die Nettozinskosten (Erträge) und sonstige

Kosten in Bezug auf den Plan mit Leistungszusage werden

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

FrieslandCampina erfasst die Ergebnisse aufgrund der

Änderung (Planänderung, Kürzung und Abschluss)

von Altersversorgungsplänen in der Gewinn- und

Verlustrechnung zum Zeitpunkt, an dem eine

Änderung erfolgt, oder zum Zeitpunkt, an dem eine

Restrukturierungsrücklage gebildet wird.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

139

Sonstige langfristige Bezüge

Die Verbindlichkeit von FrieslandCampina aufgrund von

anderen langfristigen Bezügen betrifft den Barwert von

Ansprüchen, welche die Beschäftigten in den Perioden

aufgebaut haben, in denen verwandte Dienste von

Beschäftigten geleistet werden. Neubewertungen werden

in der Gewinn –und Verlustrechnung in der Periode

erfasst, in der sie angesetzt werden.

Kurzfristige Bezüge

Kurzfristige Bezüge werden ohne Diskontierung

angesetzt, wenn die damit verbundene Arbeitsleistung

geleistet wird. Es wird eine Verbindlichkeit für

den Betrag angesetzt, der voraussichtlich infolge

kurzfristiger Bezüge in bar ausbezahlt werden

wird, wenn FrieslandCampina eine rechtliche oder

faktische Verpflichtung hat, solche Leistungen infolge

des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands des

Arbeitnehmers zu gewähren, und wenn die Verpflichtung

verlässlich geschätzt werden kann.

Rückstellungen

Eine Rückstellung wird in der Bilanz erfasst, wenn

FrieslandCampina infolge eines Ereignisses der

Vergangenheit eine rechtliche oder faktische

Verpflichtung hat, die verlässlich geschätzt werden

kann, und bei der es wahrscheinlich ist, dass ein Abfluss

von Mitteln mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich

sein wird, um die Verpflichtung zu erfüllen. Bei

einer wesentlichen Wirkung des Zinseffekts werden

die Rückstellungen in Höhe des Barwerts mit dem

Abzinsungssatz vor Steuern bewertet, welche die

gegenwärtigen Markteinschätzungen des Zinseffekts

und die speziellen Risiken einer Verbindlichkeit

widerspiegelt. Die Abzinsung der Rückstellungen wird als

Finanzierungsaufwand angesetzt.

Rückstellungen im Zusammenhang mit Restrukturie-

rungen werden getroffen, wenn FrieslandCampina einen

detaillierten Restrukturierungs plan formalisiert hat und

bei den Beteiligten die Erwartung gerechtfertigt ist, dass

die Restrukturierung durchgeführt wird, indem mit der

Durchführung der Restrukturierung oder der Bekanntga-

be der wichtigsten Aspekte begonnen wird.

Eine Rückstellung für belastende Verträge wird erfasst,

wenn der voraussichtliche Nutzen für FrieslandCampina

aufgrund einer Vereinbarung geringer ist als die

unver meid baren Kosten, die erforderlich sind, um die

Verpflichtungen aufgrund der Vereinbarung zu erfüllen.

Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren

Betrags aus voraussichtlichen Kosten für die Beendigung

des Vertrags und voraussichtlichen Nettokosten für

die Fortsetzung des Vertrags angesetzt. Bevor eine

Rückstellung erfasst wird, erfasst FrieslandCampina jeden

Wertminderungsaufwand für die Vermögenswerte, die im

Zusammenhang mit diesem Vertrag stehen.

Umsatzerlöse

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden

zum beizulegenden Zeitwert des erhaltenen oder zu

beanspruchenden Entgelts abzüglich Retouren sowie

Preisnachlässen und Mengenrabatten angesetzt.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn überzeugend

deutlich wurde, meist in Form eines ausgeführten

Kaufvertrags, dass die wesentlichen Eigentumsrisiken

und -chancen auf den Kunden übertragen wurden, die mit

dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten

und die mögliche Rückkehr der Güter verlässlich bestimmt

werden können, kein weiter bestehendes Verfügungsrecht

oder Beteiligung vorliegt und die Höhe der Umsatzerlöse

verlässlich bestimmt werden kann. Wenn wahrscheinlich ist,

dass Rabatte gewährt werden und der Betrag verlässlich

bestimmt werden kann, wird der Rabatt vom Umsatzerlös

abgezogen, wenn der Verkauf angesetzt wird.

FrieslandCampina verwendet Kundenbindungsprogramme,

bei denen Kunden Punkte sammeln können, wenn sie

bestimmte Produkte von FrieslandCampina kaufen. Die

Punkte können anschließend gegen Rabatte für Produkte

oder Dienstleistungen von Dritten eingetauscht werden,

wobei eine Mindestzahl von Sammelpunkten erforderlich

ist. Die erzielten Umsatzerlöse werden auf die verkauften

Produkte und die gewährten Sammelpunkte verteilt,

wobei der den Sammelpunkten zugerechnete Wert ihrem

beizulegenden Zeitwert entspricht. Der beizulegende

Zeitwert des aus Sammelpunkten zuzurechnenden Ertrags

wird abgegrenzt und beim Eintausch der Sammelpunkte

wird der beizulegende Zeitwert als Umsatzerlöse erfasst.

Umsatzkosten

Die Umsatzkosten bestehen insbesondere aus dem

Einkauf von Waren (einschließlich Milch von den

Mitglied-Milchviehhaltern und anderen Roh-, Hilfs- und

Betriebsstoffen), Produktionskosten (einschließlich

Personalkosten, Abschreibungen und Wertminderungen von

Produktionsstandorten) sowie entsprechende Kosten für

Transport und Logistik.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,

die hierunter fallen, wurden nach dem Verfahren „First

in - First out” berechnet. In den Aufwendungen sind

die Währungsumrechnungsdifferenzen hinsichtlich der

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen sowie hinsichtlich der Bewertung von sich

darauf beziehenden Derivaten enthalten.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

140

Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung

Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung

bestehen insbesondere aus den Ausgaben für Marketing

und verbraucherorientierte Verkaufsförderungen.

Veräußerungs- und allgemeine

Verwaltungsaufwendungen

Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen

bestehen insbesondere aus den Kosten für die

Verkaufsorganisation, ausgehende Transportkosten,

Forschungs- und Entwicklungskosten, allgemeinen und

Verwaltungsaufwendungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

bestehen aus Erträgen und Aufwendungen, die dem

Management zufolge nicht unmittelbar aus der regulären

Betriebsführung resultieren bzw. in Bezug auf Art und

Umfang derart signifikant sind, dass sie im Hinblick auf eine

gute Analyse der zugrunde liegenden Ergebnisse gesondert

zu betrachten sind.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zum

beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn angemessene

Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt

werden und dass alle damit verbundenen Bedingungen

erfüllt wurden. Zuwendungen, bei denen angefallene

Kosten erstattet werden, werden systematisch von den

angefallenen Kosten abgezogen und erfolgswirksam in

derselben Periode erfasst, in der die Kosten anfallen.

Zuwendungen, bei denen Kosten eines Vermögenswertes

erstattet werden, werden vom Buchwert des

Vermögenswertes abgezogen. Diese Zuwendung wird durch

Verringerung des Abschreibungsaufwands erfolgswirksam

als Ertrag über die Periode der voraussichtlichen

Nutzungsdauer des Vermögenswertes, auf den sich die

Zuwendung bezieht, erfasst.

Leasingverhältnisse

Zu Beginn einer Vereinbarung bestimmt FrieslandCampina,

ob diese Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder

enthält. Dies ist der Fall, wenn folgende Kriterien erfüllt

werden: die Erfüllung der Vereinbarung hängt von der

Nutzung dieses bestimmten Vermögenswerts oder der

bestimmten Vermögenswerte ab und die Vereinbarung

überträgt ein Recht auf Nutzung des Vermögenswerts. Zu

Beginn oder bei erneuter Beurteilung der Vereinbarung

trennt FrieslandCampina Zahlungen und sonstige aufgrund

der Vereinbarung erforderlichen Leistungen in Zahlungen

für die Leasingkomponente der Vereinbarung einerseits und

Zahlungen für sonstige Elemente andererseits aufgrund

deren beizulegender Zeitwerte. Falls FrieslandCampina

feststellt, dass es nicht durchführbar ist, Zahlungen

verlässlich zu trennen, werden ein Vermögenswert

und eine Verbindlichkeit zu einem Betrag erfasst, der

dem beizulegenden Zeitwert des zugrunde liegenden

Vermögenswertes entspricht. Die Verbindlichkeit

wird anschließend reduziert, wenn Zahlungen erfolgt

sind und die auf die Verbindlichkeit angerechneten

Finanzierungskosten erfasst wurden, unter Anwendung des

Grenzfremdkapitalzinssatzes von FrieslandCampina.

Leasingzahlungen im Rahmen von Operating

Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des

Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung

erfasst. Leistungen, die als Anreiz für den Abschluss

von Leasingverhältnissen erhalten wurden, werden

als integraler Bestandteil der Gesamtleasingkosten

erfolgswirksam über den Leasingzeitraum erfasst.

Die Mindestleasingzahlungen aufgrund eines

Leasingverhältnisses werden teilweise als

Finanzierungskosten und teilweise als Tilgungsanteil

der Restschuld erfasst. Die Finanzierungskosten werden

während der Laufzeit des Leasingverhältnisses so jeder

Periode zugerechnet, dass über die Perioden ein konstanter

Zinssatz auf die verbliebene Verbindlichkeit entsteht.

Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen

Finanzerträge enthalten Zinserträge von

Darlehensforderungen und anderen Forderungen

gegenüber Dritten, Dividendenerträge, positive

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen

Vermögenswerten, erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert erfasst, Erträge aus Sicherungsinstrumenten, die

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, und

die Umgliederung von Beträgen, die zuvor im sonstigen

Gesamtergebnis erfasst wurden.

Zinserträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in

Abhängigkeit von deren Aufbau mittels Effektivzinsmethode

erfasst.

Finanzierungsaufwendungen umfassen Zinsaufwendungen

von Darlehensverbindlichkeiten und anderen

Verbindlichkeiten von Dritten, Abzinsung von

Rückstellungen, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts

von finanziellen Vermögenswerten, erfolgswirksam zum

beizulegenden Zeitwert erfasst, Wertminderungverlusten

auf finanzielle Vermögenswerte, Verluste aus

Sicherungsinstrumenten, die in der Gewinn –und

Verlustrechnung erfasst werden, und Umgliederung von

Beträgen, die zuvor im sonstigen Konzern-Gesamtergebnis

erfasst wurden.

Zinsaufwendungen werden in der Gewinn- und

Verlustrechnung in Abhängigkeit von deren Aufbau mittels

Effektivzinsmethode erfasst.

Inhalt

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

141

Wechselkursgewinne und -verluste durch Forderungen

und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

werden als Teil des Betriebsergebnisses verzeichnet.

Sonstige Wechselkursgewinne und -verluste werden auf

saldierter Basis dargestellt, entweder als Finanzertrag

oder Finanzierungsaufwand, in Abhängigkeit davon, ob die

Wechselkursbewegungen per saldo zu einer Gewinn- oder

Verlustposition führen.

Steuern

Der Steueraufwand umfasst laufende und latente Steuern.

Laufende und latente Steuern werden in der Gewinn-

und Verlustrechnung erfasst, außer wenn es sich um

einen Unternehmenszusammenschluss oder um Posten

handelt, die direkt im Eigenkapital oder im sonstigen

Gesamtergebnis gebucht wurden.

Laufende Steuern sind die voraussichtlich zu zahlende oder

zu erhaltenen Steuern bezüglich des zu versteuernden

Ergebnisses des Geschäftsjahrs, aufgrund der zum

Bilanzstichtag geltenden Steuersätze, sowie eventuelle

Änderungen bei zu entrichtenden Steuern in Bezug auf

vorhergehende Jahre. Zu entrichtende Steuern umfassen

auch eventuelle steuerliche Verbindlichkeiten, die sich aus

der Dividendenerklärung ergeben.

Latente Steuern werden bei temporären Differenzen

zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes oder

der Verbindlichkeit für die Rechnungslegung und des

steuerlichen Buchwerts dieser Posten erfasst.

Latente Steuern werden nicht erfasst, wenn sie sich aus

Folgendem ergeben:

• temporären Differenzen beim erstmaligen

Ansatz eines Vermögenswerts oder einer

Verbindlichkeit bei einem Geschäftsvorfall, der kein

Unternehmenszusammenschluss ist, und die zum

Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle

Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis

beeinflussen;

• temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an

Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie

Anteilen an Joint Ventures, sofern es wahrscheinlich ist,

dass diese in absehbarer Zeit nicht fällig werden;

• zu versteuernden temporären Differenzen beim

erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes.

Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten werden mithilfe

der Steuersätze angesetzt, die voraussichtlich bei der

Rücknahme der temporären Differenzen gelten werden.

Dies erfolgt auf Grundlage der Vorschriften, die zum

Berichtsstichtag festgelegt oder im Wesentlichen festgelegt

wurden.

Bei der Bestimmung der laufenden und latenten

Steuern berücksichtigt FrieslandCampina die

Auswirkung der unsicheren steuerlichen Position und

ob zusätzliche Steuern und Zinsen fällig sein können.

FrieslandCampina ist in mehreren Steuergebieten tätig,

was zu einer komplexen Besteuerungsthematik führt.

Die schlussendliche Entscheidung bezüglich dieser

komplexen Besteuerungsthematik liegt häufig außerhalb

des Einflussbereiches von FrieslandCampina und

hängt von der Effizienz der rechtlichen Verfahren des

entsprechenden Steuergebietes ab. FrieslandCampina

ist aufgrund der Beurteilung vieler Faktoren, darunter

der Auslegungen des Steuerrechts und früherer

Erfahrungen, der Auffassung, dass die Rückstellungen

für Steuerverbindlichkeiten für alle offenen Steuerjahre

ausreichend sind. Diese Ermessensentscheidung basiert

auf Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse.

Es können neue Informationen verfügbar werden, wodurch

FrieslandCampina sein Urteil über die Angemessenheit der

bestehenden Steuerverbindlichkeiten ändern muss. Solche

Änderungen bei den Steuerverbindlichkeiten werden sich

auf den Steueraufwand in der Periode auswirken, in der eine

solche Feststellung getroffen wird.

Latente Ertragsteueransprüche und –verbindlichkeiten

werden saldiert, wenn ein Rechtsanspruch besteht,

Ertragsteueransprüche und –verbindlichkeiten zu saldieren

und sie sich auf Steuern beziehen, die vonseiten derselben

Steuerbehörde von demselben Steuersubjekt oder von

unterschiedlichen Steuerobjekten erhoben werden, sie

jedoch zum Ziel haben, akute Steuererstattungsansprüche

und -verbindlichkeiten saldiert zu erfüllen oder ihre

Steuererstattungsansprüche und -verbindlichkeiten

gleichzeitig realisieren werden.

Ein latenter Steueranspruch liegt bei nicht verrechenbaren

steuerlichen Verlusten, ungenutzten steuerlichen

Fazilitäten und verrechenbaren temporären Differenzen vor,

sofern es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde

Gewinne verfügbar sein werden, wofür diese verwendet

werden können. Latente Ertragsteueransprüche werden

zu jedem Bilanzstichtag beurteilt und verringert, wenn es

nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene

Steuervorteil realisiert werden wird. Nicht erfasste latente

Ertragsteueransprüche werden zum Bilanzstichtag neu

beurteilt und erfasst, sofern es wahrscheinlich ist, dass

künftig zu versteuernder Gewinn vorhanden sein wird, mit

dem dieser latente Anspruch verrechnet werden kann.

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten

Methode erstellt. Kassenströme in Fremdwährungen

werden zu den am Tag des Geschäftsvorfalls geltenden

Wechselkursen in Euro umgerechnet.

Inhalt

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Tochterunternehmen

Niederlande

FrieslandCampina Creamy Creation B.V., Amersfoort

FrieslandCampina DMV B.V., Amersfoort

FrieslandCampina Domo B.V., Amersfoort

FrieslandCampina International Holding B.V., Amersfoort

FrieslandCampina Kievit B.V., Meppel

FrieslandCampina Nederland B.V., Amersfoort

FrieslandCampina Nutrifeed B.V., Amersfoort

FrieslandCampina Pakistan Holding B.V., Amersfoort (80 %)

FrieslandCampina Riedel B.V., Amersfoort

Zijerveld en Veldhuyzen B.V., Bodegraven

Belgien

FrieslandCampina Bree B.V.B.A., Bree

FrieslandCampina Belgium N.V., Aalter

FrieslandCampina Belgium Cheese N.V., Aalter

FrieslandCampina Professional N.V., Lummen

FrieslandCampina C.V.B.A., Aalter (99,84 %)

Yoko Cheese N.V., Genk (99,89 %)

Deutschland

CMG Grundstücksverwaltungs- und Beteiligungs - GmbH, Heilbronn (89,56 %) 2

DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG, Goch (50 %)

FKS Frischkonzept Service GmbH, Viersen

FrieslandCampina Cheese GmbH, Essen

FrieslandCampina Germany GmbH, Heilbronn (94,9 %)

FrieslandCampina Kievit GmbH, Lippstadt

FrieslandCampina Professional GmbH, Köln

Milchverwaltung FrieslandCampina Germany GmbH, Köln

Frankreich

FrieslandCampina Cheese France S.A.S., Sénas

FrieslandCampina France S.A.S., Saint-Paul-en-Jarez

Griechenland

FrieslandCampina Hellas S.A., Athen

Großbritannien

FrieslandCampina UK Ltd., Horsham

Italien

FrieslandCampina Italy Srl, Verona

Orange Srl, Bari (80 %)

Österreich

FrieslandCampina Austria GmbH, Stainach

Rumänien

FrieslandCampina Romania S.A., Satu Mare (93,78 %)

Russland

Campina LLC, Moskou

Spanien

FrieslandCampina Canarias S.A., Las Palmas

FrieslandCampina Iberia S.L., Barcelona

Ungarn

FrieslandCampina Hungária zRt, Budapest (99,99 %)

Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 1

1 Sofern nichts anderes angegeben ist, beläuft sich der Anteil auf 100 %. Ist der Anteil kleiner als 100 %, so wird der direkte Anteil der Muttergesellschaft am betreffenden Tochterunternehmen genannt.

2 FrieslandCampina hat mittels eines Vertrages Anspruch auf 100 % der Ergebnisse dieser Gesellschaft.

Jahresabschluss Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte UnternehmenInhalt

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China

FrieslandCampina Ingredients (Beijing) Co. Ltd., Beijing

FrieslandCampina Ingredients (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai

FrieslandCampina Trading (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai

Hongkong

China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd., Hongkong (50 %)

FrieslandCampina (Hong Kong) Ltd., Hongkong

Indonesien

PT Frisian Flag Indonesia, Jakarta (95 %)

PT Kievit Indonesia, Jakarta

Malaysia

Dutch Lady Milk Industries Berhad, Petaling Jaya (50,96 %)

Pakistan

Engro Foods Ltd., Karachi (51 %)

Philippinen

Alaska Milk Corporation, Makati City (99,86 %)

Singapur

FrieslandCampina (Singapore) Pte. Ltd., Singapur

FrieslandCampina AMEA Pte. Ltd., Singapur

Thailand

FrieslandCampina Fresh (Thailand) Co. Ltd., Bangkok

FrieslandCampina (Thailand) PCL, Bangkok (99,71 %)

Vietnam

FrieslandCampina Ha Nam Co. Ltd., Phu Ly

FrieslandCampina Vietnam Co. Ltd., Binh Duong province (70 %)

Saudi-Arabien

Friesland Arabia Ltd., Dschidda

Vereinigte Arabische Emirate

FrieslandCampina Middle East DMCC, Dubai

Ägypten

FrieslandCampina Egypt Consulting and Trading S.A.E., Kairo

Ghana

FrieslandCampina West Africa Ltd., Accra

Nigeria

FrieslandCampina WAMCO Nigeria PLC, Ikeja (67,81 %)

Republik Côte d’Ivoire

FrieslandCampina Ivory Coast S.A., Abidjan

Vereinigte Staaten von Amerika

FrieslandCampina Ingredients North America Inc., Paramus, State: New Jersey

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 3

Betagen Holding Ltd., Hong Kong, China (50 %)

Coöperatieve Zuivelinvesteerders U.A., Oudenhoorn, Nederland (49,9 %)

Dutch Dairy Ingredients B.V., Leeuwarden, Nederland (82,33 %)

Great Ocean Ingredients Pty. Ltd., Allansford, Victoria, Australien (50 %)

3 Bei diesen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen hat FrieslandCampina keinen beherrschenden Einfluss. Diese Abwägung wurde auf der Grundlage einer Analyse von sowohl gehaltenen Anteilen als auch den Stimmrechten von FrieslandCampina im Joint Venture oder assoziierten Unternehmen vorgenommen.

Jahresabschluss Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte UnternehmenInhalt

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Bilanz zum Einzelabschluss

Zum 31. Dezember, vor Gewinnverwendung, in Millionen Euro

Erläuterung 2016 2015

Aktiva

Beteiligungen an Tochterunternehmen (2) 2.404 2.179

Darlehen an Tochterunternehmen (3) 886 362

Latente Ertragsteueransprüche 11 8

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (9) 64 77

Langfristige Vermögenswerte 3.365 2.626

Sonstige Forderungen (4) 2.922 4.398

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (9) 40 15

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14 285

Kurzfristige Vermögenswerte 2.976 4.698

Summe der Aktiva 6.341 7.324

Eigenkapital

Grundkapital 370 370

Agiorücklage 114 114

Neubewertungsrücklage 27 24

Gesetzliche Rücklage für Cashflow-Absicherungen -33 -25

Gesetzliche Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen -45 -45

Gesetzliche Rücklage für Beteiligungen 290 261

Dem Anteilseigner zuzurechnender Gewinn 229 218

Gewinnrücklage 357 191

Dem Anteilseigner zuzurechnendes Eigenkapital (5) 1.309 1.108

Mitgliederobligationen 1.564 1.428

Darlehen der Genossenschaft 296 296

Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital (5) 3.169 2.832

Verbindlichkeiten

Verzinsliche Verbindlichkeiten (6) 1.112 964

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (9) 1 5

Langfristige Verbindlichkeiten 1.113 969

Verzinsliche Verbindlichkeiten (7) 490 692

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 13 8

Kurzfristige Verbindlichkeiten (8) 1.548 2.819

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (9) 8 4

Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.059 3.523

Summe der Verbindlichkeiten 3.172 4.492

Summe der Passiva 6.341 7.324

Gewinn- und Verlustrechnung zum EinzelabschlussIn Millionen Euro

2016 2015

Ergebnis aus Beteiligungen nach Steuern 257 215

Sonstige Ergebnisse nach Steuern 25 55

Jahresüberschuss 282 270

Jahresabschluss Bilanz zum Einzelabschluss - Gewinn- und Verlustrechnung zum EinzelabschlussInhalt

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Erläuterungen zum EinzelabschlussIn Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

1 Allgemeines

Grundsätze und Erläuterungen

Der Einzelabschluss wurde gemäß den Rechtsbestimmungen aus Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen

Gesetzbuchs erstellt, unter Anwendung der Option aus Artikel 362 Absatz 8 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen

Gesetzbuchs bezüglich der Anwendung der Grundsätze zur Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

sowie der Ergebnisermittlung (Bewertungsgrundlagen), die im Konzernabschluss angewandt wurden. Der

Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, so

wie diese in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Darstellung der Einzel-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt

unter Anwendung der Befreiung gemäß Artikel 402 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs.

Insofern die Posten im Einzelabschluss nicht ausführlich erläutert werden, ist die entsprechende Erläuterung dem

Anhang zum Konzernabschluss zu entnehmen. Die Bewertung der Beteiligungen an Tochtergesellschaften erfolgt

anhand der Equity-Methode.

Für Gewinnrücklagen von Beteiligungen, deren Auszahlung Einschränkungen unterliegt, wird eine gesetzliche Rücklage

für Beteiligungen geführt.

Eine Liste der Tochterunternehmen und anderer Gesellschaften, an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt beteiligt

ist, liegt am Sitz der Gesellschaft zur Einsicht aus und wurde beim Handelsregister hinterlegt.

2 Beteiligungen an Tochterunternehmen2016 2015

Stand Anfang Geschäftsjahr 2.179 2.144

Ergebnis Geschäftsjahr 257 215

Sonstiges Gesamtergebnis Geschäftsjahr -32 56

Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen -176

Umgliederung von Darlehen zu Beteiligungen -60

Stand Ende Geschäftsjahr 2.404 2.179

3 Darlehen an Tochterunternehmen2016 2015

Stand Anfang Geschäftsjahr 362 1.557

Umgliederung von Darlehen für Beteiligungen 60

Umgliederung von kurzfristigen Darlehen zu sonstigen Forderungen -282 -1.237

Vergebene Darlehen 828 39

Getilgte Darlehen -22 -57

Stand Ende Geschäftsjahr 886 362

2016 2015

Tilgungsplan 2018 - 2021 Nach 2021 Tilgung insgesamt 2017 - 2020 Nach 2020 Tilgung insgesamt

Darlehen an Tochterunternehmen 879 7 886 342 20 362

Die gewährten Darlehen dienen der Finanzierung von Tochterunternehmen. Der kurzfristige Teil dieser vergebenen

Darlehen wird unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Die durchschnittliche Zinsvergütung für die gesamte

Finanzierung von Tochterunternehmen Ultimo 2016 beträgt 1,4 % (2015: 1,5 %).

4 Sonstige Forderungen

Die sonstigen Forderungen beziehen sich in Höhe von 2.190 Millionen EUR (2015: 2.816 Millionen EUR) auf einen

vorübergehenden Kontokorrent mit Tochterunternehmen aufgrund der Abschöpfung von Bankenpositionen bei

FrieslandCampina und 730 Millionen EUR (2015: 1.579 Millionen EUR) betreffen kurzfristige Forderungen gegenüber

Tochterunternehmen und den kurzfristigen Teil von Darlehen an Tochterunternehmen.

Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt

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5 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

Die Anzahl der gezeichneten Anteile beträgt sowohl zu Beginn als zum Ende des Buchjahres 3.702.777 Anteile, auf

diese Anteile sind 370 Millionen EUR eingezahlt worden. Das Gesellschaftskapital beträgt 1 Milliarde EUR, gestückelt

in 10.000.000 Anteile im Nennwert von 100 EUR. Die Anteile werden von der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

gehalten.

Die Rücklage für Cashflow-Absicherungen und die Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen sind gesetzliche

Rücklagen und daher nicht ausschüttungsfähig. Zudem wurden 290 Millionen EUR (2015: 261 Millionen EUR) als

gesetzliche Rücklage für Beteiligungen eingestuft. Diese gesetzliche Rücklage für Beteiligungen bezieht sich

unter anderem auf Implementierungskosten für das IKT-Standardisierungsprogramm (siehe Erläuterung 8 des

Konzernabschlusses) und kann als solche nicht ausgezahlt werden.

Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zurechenbares Eigenkapital, das im Einzelabschluss erfasst

ist, entspricht dem Eigenkapital, das dem Anteilseigner und den sonstigen Kapitalgebern zurechenbar ist,

das im Konzernabschluss erfasst ist. Weitere Informationen über das Eigenkapital siehe Erläuterung 16 des

Konzernabschlusses.

6 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 277 296

Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern 536 666

Verbindlichkeiten gegenüber Inhabern von grünen Schuldscheinen 299

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 2

1.112 964

Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen langfristigen Verbindlichkeiten dargestellt:

2016 2015

Darlehen Währung Tilgungsjahr NominalzinsNominaler

Zeitwert BuchwertNominaler

Zeitwert Buchwert

Grüne Schuldscheine (fester Zinssatz) EUR 2021-2026 1,4 300 299

Konsortium (variabler Zinssatz) EUR 2021 0,7 250 247 300 296

Europäische Investitionsbank (fester Zinssatz) EUR 2023-2026 0,5 30 30

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD/EUR 2017 4,4 129 129

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2020 5,7 126 126 122 122

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2022 4,0 76 76 74 74

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2024 4,2 139 139 134 134

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2017 4,0 19 19

Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2018-2027 4,0 195 195 188 188

Sonstige 2 2

1.116 1.112 968 964

Hinsichtlich der Erläuterung der Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern und der Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten wird auf Erläuterung 20 des Konzernabschlusses verwiesen.

Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt

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7 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten 150 349

Kurzfristige Darlehen 157 215

Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 25 34

Kontokorrent Bankinstitute 158 94

490 692

Unter dem kurzfristigen Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde zum Jahresende 2016 ein Betrag

in Höhe von 150 Millionen EUR (2015: keine) als kurzfristiger Teil der bei institutionellen Anlegern (Privatplatzierungen)

in den Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen Schuldscheindarlehen aufgenommen. Unter dem kurzfristigen

Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde zum Jahresende 2015 ein Betrag von 349 Millionen EUR im

Hinblick auf eine Entnahme unter der kurzfristigen Fazilität des Konsortiums erfasst.

Die kurzfristigen Darlehen beziehen sich in Höhe von 77 Millionen EUR (2015: 115 Millionen EUR) auf Commercial Papers

und in Höhe von 80 Millionen EUR auf widerrufliche Kreditlinien (2015: 100 Millionen EUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern beziehen sich auf dreijährige Depositendarlehen von

Mitglied-Milchviehhaltern. Diese Darlehen sind von den Mitglied-Milchviehhaltern jederzeit kündbar gegen Zahlung

einer Vorfälligkeitsentschädigung von 0,75 %.

8 Kurzfristige Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beziehen sich auf einen vorübergehenden Kontokorrent mit Tochterunternehmen

in Höhe von 1.532 Millionen EUR (2015: 2.772 Millionen EUR) aufgrund der Abschöpfung von Bankenpositionen bei

FrieslandCampina. Zudem wurde eine Verbindlichkeit gegenüber der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Höhe

von 14 Millionen EUR (2015: 40 Millionen EUR) erfasst.

9 Sonstige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten2016 2015

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Währungsswaps 79 69

Zinsswaps 1

Devisentermingeschäfte 6 4

Commodity-Swaps 7

Vergebene Darlehen 8 8

Zinsforderung 4 10

104 92

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Währungsswaps 4 3

Zinsswaps 1 2

Devisentermingeschäfte 4 4

9 9

Die Währungs- und Zinsswaps entsprechen dem Konzernabschluss (siehe Erläuterung 21 des Konzernabschlusses). Die

Devisentermingeschäfte unter finanziellen Vermögenswerten liegen im Einzelabschluss höher als im Konzernabschluss

aufgrund von Derivaten, die im Namen von Konzernunternehmen abgeschlossen wurden. Die Vertragsvolumen

der Devisentermingeschäfte belaufen sich auf 434 Millionen EUR (Vermögenswerte) und 302 Millionen EUR

(Verbindlichkeiten) (2015: 278 Millionen EUR beziehungsweise 267 Millionen EUR).

Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt

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10 Finanzinstrumente

FrieslandCampina ist gegenüber verschiedenen Finanzrisiken anfällig, etwa dem Kreditrisiko, Zinsrisiko,

Anteilspreisrisiko, Liquiditätsrisiko und Währungsrisiko. In der Erläuterung des Konzernabschlusses wird über die

Aussetzung von FrieslandCampina gegenüber jedem genannten Risiko, die Zielsetzungen, wichtige Grundsätze und

Verfahren von FrieslandCampina für die Steuerung und Messung dieser Risiken informiert, siehe Erläuterung 27 des

Konzernabschlusses.

Diese Risiken, Zielsetzungen, wichtigen Grundsätze und Verfahren für die Steuerung und Messung dieser Risiken

gelten entsprechend für den Einzelabschluss von FrieslandCampina. Zudem wurden nachstehende weitere quantitative

Erläuterungen aufgenommen.

Beizulegender Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert der meisten in der Bilanz angesetzten Finanzinstrumente ist annähernd gleich deren

Buchwert. Der Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wie in der Einzelbilanz erfasst, ebenso wie

die Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt wurden, oder deren Buchwert vom beizulegenden

Zeitwert abweicht, werden in nachstehender Tabelle per Bewertungsmethode dargestellt. Dabei ist der beizulegende

Zeitwert der Betrag, der empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum

Bilanzstichtag erfüllt worden wären, ohne weitere Verbindlichkeiten.

2016 2015

BuchwertBeizulegender

Zeitwert BuchwertBeizulegender

Zeitwert

Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Darlehen an Tochterunternehmen 886 886 362 363

Sonstige Forderungen 2.922 2.922 4.398 4.398

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (exkl. Sicherungsderivate) 12 12 18 18

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14 14 285 285

3.834 3.834 5.063 5.064

Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Sicherungsderivate 92 92 74 74

92 92 74 74

Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten - fester Zinssatz 865 876 666 678

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten - variabler Zinssatz 247 250 298 302

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten - fester Zinssatz 150 154

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten - variabler Zinssatz 349 349

Kurzfristige Darlehen 340 340 343 343

Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Tochterunternehmen 1.548 1.548 2.819 2.819

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 13 13 8 8

3.163 3.181 4.483 4.499

Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt

Sicherungsderivate 9 9 9 9

9 9 9 9

Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt

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11 Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Royal FrieslandCampina N.V. hat Erklärungen bezüglich der gesamtschuldnerischen Haftung gemäß Artikel 403

Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches für sich aus Rechtsgeschäften ergebende Verbindlichkeiten

der FrieslandCampina Nederland Holding B.V., FrieslandCampina International Holding B.V. und dem Großteil der

niederländischen Konzernunternehmen der FrieslandCampina Nederland Holding B.V. und FrieslandCampina

International Holding B.V abgegeben.

FrieslandCampina bildet gemeinsam mit der Mehrheit der niederländischen Konzernunternehmen und der

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. die Organschaft Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Bezug auf

Körperschafts – und Umsatzsteuer. Aufgrund dessen ist die Gesellschaft für die Steuerschuld der Organschaft als

Ganzes gesamtschuldnerisch haftbar.

12 Vergütung von Aufsichtsrat und satzungsmäßigen Vorständen

Die Vergütung des Aufsichtsrats und der satzungsmäßigen Geschäftsführer entspricht der in Erläuterung 26 zum

Konzernabschluss dargelegten Vergütung des Aufsichtsrats und des Executive Board. Während des Berichtsjahres

waren bei dem Unternehmen keine Arbeitnehmer in Dienst.

13 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Für weitere Informationen über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wird auf Erläuterung 29 des Konzernabschlusses

verwiesen.

14 Dem Anteilseigner zuzurechnende vorgeschlagene Gewinnverwendung

Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Executive Board zugestimmt, vom Gewinn in Höhe von 282 Millionen

EUR 9 Millionen EUR als Zinsvergütung für das Darlehen der Genossenschaft zu reservieren, 44 Millionen EUR als

Zinsvergütung an Inhaber von Mitgliederobligationen zu reservieren und 229 Millionen EUR in die Gewinnrücklage

einzustellen.

Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017

Executive Board Aufsichtsrat

Royal FrieslandCampina N.V. Royal FrieslandCampina N.V.

R.A. Joosten, CEO F.A.M. Keurentjes, Vorsitzender

H.M.A. Schumacher, CFO W.M. Wunnekink, stellvertretender Vorsitzender

S.G. van den Berg J.W. Addink-Berendsen

P.J. Hilarides B.E.G. ten Doeschot

R.F. van Neerbos P.A.F.W. Elverding

M.A.K. Snels L.W. Gunning

H.T.J. Hettinga

D.R. Hooft Graafland

A.A.M. Huijben-Pijnenburg

J.P.C. Keijsers

G. Mulder

H. Stöcker

B. van der Veer

Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt

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Weitere Informationen

Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung

Die satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung ist in Artikel 28 der Satzung aufgenommen. Sie lautet

zusammengefasst: Eine Gewinnausschüttung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses, aus dem hervorgeht, dass

sie zulässig ist. Der Gewinn steht der Hauptversammlung zur freien Verfügung. Die Rücklagenpolitik der Gesellschaft wird,

aufgrund von Artikel 27 der Satzung, auf einen vom Aufsichtsrat genehmigten Vorschlag des Executive Board hin von der

Hauptversammlung festgesetzt. Ausschüttungen zulasten einer Rücklage können auf Vorschlag des Executive Board, der der

Genehmigung des Aufsichtsrats bedarf, durch Beschluss der Hauptversammlung vorgenommen werden. Der nicht reservierte

Gewinn wird ausgeschüttet.

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An: die Hauptversammlung der Aktionäre und den Aufsichtsrat der Royal FrieslandCampina N.V.

Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2016

Unser Prüfungsurteil

Unseres Erachtens:

• vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Finanzlage der Royal

FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2016 und der Ertragslage sowie der Kapitalflüsse für das Jahr 2016 in

Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden

sind (EU-IFRS), und mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches (BW);

• vermittelt der Einzelabschluss in diesem Geschäftsbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild

der Finanzlage der Royal FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2016 und der Ertragslage für das Jahr 2016 in

Übereinstimmung mit Titel 9 Buch 2 BW.

Prüfungsgegenstand

Wir haben den in diesem Geschäftsbericht aufgenommenen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016 der Royal

FrieslandCampina N.V. mit Sitz in Amersfoort („FrieslandCampina“ bzw. „die Gesellschaft“) geprüft. Der Jahresabschluss

beinhaltet sowohl den Konzernabschluss der Royal FrieslandCampina N.V. und ihrer Tochterunternehmen (gemeinsam die

„Gruppe“) als auch den Einzelabschluss.

Der Konzernabschluss umfasst:

• Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016;

• folgende konsolidierte Übersichten für 2016: Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,

Konzernkapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung; sowie

• Erläuterungen, die eine Übersicht der wichtigsten Rechnungslegungsmethoden und sonstige Erläuterungen enthalten.

Der Einzelabschluss umfasst:

• Bilanz zum Einzelabschluss zum 31. Dezember 2016;

• Gewinn-und-Verlustrechnung zum Einzelabschluss für das Jahr 2016; und

• Erläuterungen, die eine Übersicht der wichtigsten Rechnungslegungsmethoden und sonstige Erläuterungen enthalten.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards

(IFRS), wie in der Europäischen Union angenommen, und gemäß Titel 9 Buch 2 BW. Die Erstellung des Einzelabschlusses

erfolgte gemäß Titel 9 Buch 2 BW.

Grundlage für unser Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung unter Beachtung niederländischen Rechts, einschließlich der niederländischen

Prüfungsstandards, vorgenommen. Unsere Pflichten im Rahmen dieser Standards sind in dem Abschnitt „Unsere

Verantwortung für die Prüfung des Jahresabschlusses“ weiter ausgeführt.

Unabhängigkeitsanforderungen

Wir sind in Übereinstimmung mit der Verordnung über die Unabhängigkeit der Rechnungsprüfer bei Assurance-Aufträgen

(„Verordening inzake de onafhankelijkheid van accountants bij assurance-opdrachten“; ViO) und anderen einschlägigen

Unabhängigkeitsanforderungen in den Niederlanden von der Royal FrieslandCampina N.V. unabhängig. Darüber hinaus

haben wir die Verordnung über die Verhaltens- und Berufsregeln für Rechnungsprüfer („Verordening gedrags- en

beroepsregels accountants“; VGBA) eingehalten.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage

für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Weitere Informationen Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersInhalt

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Prüfungsansatz

Zusammenfassung und Kontext

Die Royal FrieslandCampina N.V. ist eine Molkereigesellschaft, die über die Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie

FrieslandCampina U.A. vollständig in Händen der Mitglied-Milchviehhalter ist. Diese Mitglied-Milchviehhalter liefern die Milch

und üben Aufsicht aus durch ihre Vertretung in der Hauptversammlung von FrieslandCampina. Die Mitglieder sind wichtige

Interessenvertreter der FrieslandCampina-Gesellschaft, was sich auf das Ermessen der Wesentlichkeitsschwelle auswirkte,

wie im Abschnitt „Wesentlichkeit“ dieses Bestätigungsvermerks dargelegt. Die Organisationsstruktur wird im Abschnitt

„Corporate Governance“ des Geschäftsberichts näher erläutert. Diese Struktur übt einen Einfluss auf die Steuerung der

Aktivitäten und Berichterstattungen der Gruppe aus, was in dem Geschäftsbericht und in unserer Prüfung reflektiert wird,

zum Beispiel bei der Milchanlieferung und den Genossenschaftsaktivitäten (näher erläutert im Abschnitt „Über die Royal

FrieslandCampina“ des Geschäftsberichts).

Die Aktivitäten der Gruppe sind in fünf Business Groups aufgeteilt: Consumer Products Europe, Middle East & Africa

(CP EMEA), Consumer Products Asia, Consumer Products China, Cheese, Butter & Milkpowder (CB&M) und Ingredients.

Die Durchführung und Steuerung der Konzernabschlussprüfung erfolgt entlang dieser fünf Business Groups.

Dies war unser erstes Jahr als Abschlussprüfer für FrieslandCampina. Im Abschnitt „Umfang unserer Konzernabschluss-

prüfung“ haben wir die entsprechenden Auswirkungen dargelegt, welche unsere Prüfung beeinflussen. Wir gestalten

unseren Prüfungsansatz, indem wir die Wesentlichkeitsschwelle sowie die Identifikation und Einschätzung von Risiken

bei wesentlichen Fehlaussagen im Jahresabschluss ermessen. Besonderes Augenmerk richten wir auf jene Bereiche, in

denen der Executive Board Schätzungen vorgenommen hat, zum Beispiel bei Annahmen künftiger Ereignisse, die mit

bestimmten Risiken verbunden sind. In den Erläuterungen des Jahresabschlusses hat die Gesellschaft die Schätzungen und

die wichtigsten Quellen der Schätzungsrisiken dargelegt. Aufgrund der Bedeutsamkeit signifikanter Fehleinschätzungen bei

der Bewertung von Goodwill und Ertragssteuerpositionen haben wir diese als Schwerpunkte definiert, welche im Abschnitt

„Die Schwerpunkte unserer Prüfung“ dargelegt werden. Darüber hinaus haben wir Akquisitionen im Jahr 2016 aufgrund

ihres Umfangs und der Bedeutsamkeit ihrer erstmaligen Bewertung in die wichtigsten Prüfungsschwerpunkte für das

Gruppenunternehmen mit aufgenommen.

In all unseren Prüfungshandlungen beschäftigen wir uns mit dem Risiko, dass interne Kontrollmaßnahmen durch das

FrieslandCampina-Management umgangen werden, und wir schätzen die Risiken wesentlicher Abweichungen infolge

betrügerischer Absicht mit Hilfe einer Analyse möglicher Managementinteressen ein.

Wir haben alles getan, dass die Prüfungsteams sowohl auf der Konzernebene als auch bei den Gruppenunternehmen über das

für den Prüfungsansatz eines international operierenden Molkereiunternehmens erforderliche Fachwissen und Know-how

verfügen. Wir haben daher Spezialisten in den Bereichen IT-Systeme, Bewertung von Vermögenswerten, (internationalen)

Ertragssteuern und Pensionen in unser Team aufgenommen.

Die Hauptlinien unseres Ansatzes sind wie folgt:

Wesentlichkeit

• Wesentlichkeit: € 45 Millionen, basierend auf 1,5 % der Mitgliedervergütung für

Milchanlieferungen, die auf dem Garantiepreis beruhen.

Umfang unserer Konzernabschlussprüfung

• Wir haben unsere Abschlussprüfungen von 24 Komponenten in 15 Ländern durchgeführt.

• Das niederländische Gruppenteam hat im Ausland sechs Standorte besucht und sich mit

allen ausländischen Teams im Rahmen der Prüfertransition getroffen.

• Abdeckung Prüfungsgegenstand: 83 % der Konzernumsatzerlöse und 79 % der

Konzernbilanzsumme.

Schwerpunkte

• Aufnahme von Akquisitionen in den Jahresabschluss

• Bewertung von Goodwill und sonstigem Anlagevermögen

• Ertragssteuerpositionen

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Wesentlichkeit

Umfang unserer Konzernabschlüssprüfung

Schwerpunkte

Inhalt

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Wesentlichkeit

Der Umfang unserer Prüfungshandlungen wird durch die vorhandene Wesentlichkeit beeinflusst. Der Begriff der

„Wesentlichkeit“ wird in dem Abschnitt „Unsere Verantwortung für die Prüfung des Jahresabschlusses“ weiter ausgeführt.

Wir ermitteln die quantitativen Grenzwerte für die Wesentlichkeit. Sowohl die Grenzwerte als auch die qualitativen

Grundlagen helfen uns, Art, Zeitplanung und Umfang unserer Prüfungshandlungen für die individuellen Posten

und Erläuterungen im Jahresabschluss zu ermessen und die Auswirkungen identifizierter Fehlaussagen auf unser

Prüfungsurteil zu evaluieren.

Auf der Grundlage unseres pflichtgemäßen Ermessens haben wir die Wesentlichkeitsschwelle für den Jahresabschluss als

Ganzes wie folgt festgelegt:

Wesentlichkeit für die Gruppe:

€ 45 Millionen

Worauf basiert die Wesentlichkeit?

1,5 % der Mitgliedervergütung für Milchanlieferungen, auf Grundlage des Garantiepreises

Die Überlegungen für den festgelegten Benchmark

Dieser Benchmark basiert auf unserer Analyse des gemeinsamen Informationsbedarfs der Benutzer des Jahresabschlusses und der Mitglied-Milchviehhalter im Besonderen. Auf dieser Basis sind wir der Meinung, dass eine Vergütung aufgrund eines Garantiepreises an Mitglieder für Milchanlieferungen eine wesentliche Kennzahl der finanziellen Leistung der Gruppe darstellt.

Wesentlichkeit der Mitglieder der Unternehmensgruppe

Jedem Gruppenunternehmen wird im Rahmen unserer Prüfungshandlungen aufgrund unserer Beurteilungen eine Wesentlichkeit zugerechnet, welche niedriger ist als die Wesentlichkeit für die Gruppe insgesamt. Diese Zuordnung basiert auf der Grundlage des Anteils des jeweiligen Gruppenunternehmens am Konzernumsatzerlös und Konzernergebnis vor Steuern. Die meisten Mitglieder der Unternehmensgruppe, die zum Umfang der Prüfungshandlungen gehören, wurden anhand der satzungsmäßigen Wesentlichkeit auf der Grundlage einer vorgeschriebenen satzungsmäßigen Prüfung geprüft, die wesentlich niedriger ist als die Wesentlichkeit für die Gruppe insgesamt.

Wir berücksichtigen auch Fehlaussagen und/oder mögliche Fehlaussagen, die unserer Meinung nach aus qualitativen

Gründen wesentlich sind.

Wir haben mit dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss vereinbart, dass wir dem Aufsichtsrat und dem

Prüfungsausschuss die bei der Abschlussprüfung festgestellten Prüfungsdifferenzen über mehr als € 1 Million sowie

geringfügigere Fehlaussagen, die aus unserer Sicht aus qualitativen Gründen gemeldet werden müssen, berichten werden.

Umfang unserer Konzernabschlussprüfung

Royal FrieslandCampina N.V. ist die Muttergesellschaft einer Gruppe von Tochterunternehmen. Die Finanzinformationen

dieser Gruppe sind in dem Konzernabschluss enthalten. Die Rotation der externen Abschlussprüfer bringt im ersten

Prüfungsjahr einige ergänzende Aufgaben und Überlegungen für den Umfang unserer Konzernabschlussprüfung mit sich.

Diese Aufgaben betreffen hauptsächlich ein erstes Verständnis der Gruppe, ihrer Aktivitäten, Struktur, Risikobewertungen

und Corporate Governance Struktur sowie die internen Kontrollmaßnahmen einschließlich der IT-Systemlandschaft. Diese

anfänglichen Arbeiten wurden sowohl in den Niederlanden als auch im Ausland durchgeführt.

Wir sind als neue externe Prüfer gehalten, ausreichend geeignete Prüfungsnachweise über die Eröffnungsbilanz und

die Rechnungslegungsmethoden zu erfahren. Um Informationen über die Eröffnungsbilanz und die angewandten

Rechnungslegungsmethoden zu erhalten, haben wir während der Übergangsphase die entsprechenden Überprüfungen

anhand von Prüfdateien durchgeführt und mit dem vorherigen Prüfer gesprochen. Wir haben unsere Beobachtungen der

Übergangsphase dem Executive Board, Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss berichtet.

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Das erste Jahr als Prüfer

Um ein anfängliches Grundverständnis der Gruppe und ihrer Aktivitäten zu erlangen, haben wir die folgenden Handlungen

durchgeführt:

• Durchführung von Gesprächen mit den Geschäftsführern und Finanzdirektoren der Unternehmensgruppen und

Personalabteilungen von FrieslandCampina;

• Teilnahme an Sitzungen des Prüfungsausschusses ab August 2015;

• Teilnahme an der Hauptversammlung im April 2016, bei der der Geschäftsbericht 2015 erörtert wurde;

• Besichtigungen von Milchbauernhöfen der Mitglied-Milchviehhalter;

• Besichtigungen von Produktionsstandorten;

• Besichtigungen von (ausländischen) Vertriebsgesellschaften; und

• Besichtigungen von (ausländischen) Tochtergesellschaften.

Auch haben wir die internen Kontrollmaßnahmen und die entsprechenden IT-Systeme für die Prüfung identifiziert. Wir

haben hierfür das Internal Control Framework des Konzerns verwendet und uns (sofern möglich) darauf basiert. Dies hat zu

einer Prüfung geführt, die auf internen Kontrollmaßnahmen beruht.

Die Konzernabschlussprüfung

Bei der Festlegung des Umfangs unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die folgenden wichtigen Bestandteile bei den

internen Kontrollmaßnahmen des Konzerns berücksichtigt:

• Internal Control Framework: Für unsere Prüfungshandlungen nutzten wir den integrierten Kontrollrahmen des Konzerns,

d. i. das weltweit eingeführte Internal Control Framework.

• Zentrale IT-Systeme: Ein Großteil der IT-Systeme des Konzerns wird zentral verwaltet. Mit Hilfe unserer IT-Spezialisten

haben wir die zentral verwalteten ERP-Systeme und IT-Verfahren getestet und die Ergebnisse unserer Arbeit den lokalen

Kontrollteams mitgeteilt.

• Financial Shared Service Centre: FrieslandCampina verwendet ein Financial Shared Service Centre, worin die meisten

Verwaltungsaufgaben für die niederländischen Tochtergesellschaften untergebracht sind, welches deshalb zentral durch

das Gruppenteam geprüft wird.

• Für die Richtungsvorgabe unserer Prüfungshandlungen haben wir die Ergebnisse der durch Corporate Internal Control

und Corporate Internal Audit erstellten Arbeiten und Berichte zur Kenntnis genommen. Erforderlichenfalls haben wir

diese Erkenntnisse in unseren Prüfungsansatz aufgenommen.

Beim Festlegen des Prüfungsvolumens für die Gruppenunternehmen haben wir den möglichen Umfang der jeweiligen

Gruppenunternehmen und deren Risikoprofil berücksichtigt. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde bei 24 Gruppen-

unternehmen eine Prüfung der gesamten Finanzinformationen durchgeführt. Hierbei wurden die niederländischen

Aktivitäten der Gruppe als wesentlicher Gruppenbestandteil identifiziert, und zwar auf Grundlage des Umsatzes, der

Gesamtbilanz und des Ertrags vor Steuern.

Insgesamt haben wir mit der Durchführung unserer Prüfungshandlungen die folgende Abdeckung nachstehender

Bilanzposten erzielt:

Umsatz: 83 %

Gesamtbilanz: 79 %

Ergebnis vor Steuern: 85 %

Hinsichtlich der Finanzinformationen der restlichen Gruppenunternehmen, deren Prüfung nicht im Umfang der Konzern-

abschlussprüfung enthalten ist, haben wir im Gruppenverband die Arbeiten durchgeführt. Die Ergebnisse sind unter

anderem mit den Finanzdirektoren und dem Business Group Management besprochen worden, wobei Zahlenanalysen

durchgeführt worden sind, um unsere Einschätzung, dass diese Gruppenunternehmen keine wesentlichen Risiken in unserer

Wesentlichkeitsprüfung darstellen, zu bestätigen. Bei Bedarf haben wir unsere Aktivitäten erweitert und weitere detaillierte

Informationen erhalten.

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Wo Prüfungshandlungen von Rechnungsprüfern von Gruppenunternehmen durchgeführt worden sind, haben wir das

notwendige Ausmaß unserer Beteiligung bestimmt, um in der Lage zu sein, die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen

oder ausreichende und geeignete Informationen über diese Gruppenunternehmen als Grundlage für unser Prüfungsurteil

bei dem konsolidierten Jahresabschluss heranzuziehen. Im Rahmen unserer Verpflichtung als Abschlussprüfer des Konzerns

bei den Gruppenunternehmen haben wir Gruppenunternehmen und Prüfer von Gruppenunternehmen des Konzerns in

Deutschland, Nigeria, Vietnam, Thailand, Malaysia und Singapur besucht.

Die Konsolidierung der einzelnen Gruppenunternehmen, die Erläuterungen in der Jahresbilanz und sonstige Aspekte (wie

Bewertung von Goodwill, Aufbereitung und Erläuterung von Akquisitionen, signifikante Steuerpositionen) sind durch das

Konzernteam geprüft worden. Auch ist das niederländische operative Geschäft von CB&M, CP EMEA und Ingredients durch

das Konzernteam geprüft worden, so dass die Kenntnisse der Aktivitäten und die Ergebnisse der Prüfung unmittelbar beim

Konzernteam bekannt sind.

Durch die oben genannten Arbeiten bei (Konzern-)Unternehmen, in Verbindung mit ergänzenden Tätigkeiten auf

Konzernebene, haben wir ausreichende und geeignete Prüfungsinformationen in Bezug auf die finanziellen Informationen

des Konzerns erhalten, um somit ein Prüfungsurteil über die konsolidierte Jahresbilanz zu erstellen.

Die Schwerpunkte unserer Prüfungshandlungen

In den Schwerpunkten unserer Prüfung führen wir auf, was nach unserem Ermessen die wichtigsten Angaben bei der Prüfung

der Jahresbilanz waren. Die Schwerpunkte haben wir mit dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss besprochen, sie

stellen jedoch keine vollständige Wiedergabe aller Risiken und Prüfungsgegenstände dar, die wir während der Prüfung

identifiziert und besprochen haben. Wir haben die Schwerpunkte beschrieben und eine Zusammenfassung der zu diesen

Punkten von uns durchgeführten Arbeiten gegeben.

Wir haben unsere Prüfungshandlungen in Bezug auf diese Schwerpunkte im Rahmen der konsolidierten Jahresabschluss-

prüfung festgelegt. Unsere Erkenntnisse über einzelne Schwerpunkte müssen in ihrem Zusammenhang gesehen werden und

nicht als separate Urteile über diese Schwerpunkte bzw. über spezifische Einzelheiten des Jahresabschlusses.

Schwerpunkte Unsere Prüfungsarbeiten bezüglich der Schwerpunkte

AkquisitionenDie Gruppe hat 2016 eine 51 %ige Beteiligung an Engro Foods Ltd. (Pakistan) erworben. Schwerpunkte bei der Ausarbeitung dieser Akquisition waren die entsprechende Analyse, ob von einer rechtlichen Beherrschungsbefugnis ausgegangen werden darf, bzw. die Ausarbeitung der Put-Option auf die Anteile, die IFC/FMO an einem Tochterunternehmen des Unternehmens inne haben. Darüber hinaus bedürfen die Erstellung einer Eröffnungsbilanz, die Identifikation der immateriellen Vermögenswerte und die Bestimmung des Zeitwerts der erworbenen Aktiva und Verbindlichkeiten unserer erhöhten Aufmerksamkeit.

Ferner wurden im Jahr 2016 die Akquisitionen Fabrelac (Belgien) und Anika Group (Russland) aus dem Jahr 2015 abgeschlossen.

Akquisitionen sind ein Schwerpunkt unserer Prüfung wegen der (finanziellen) Auswirkungen dieser Transaktionen auf den Konzern und ihrer Offenlegung im Jahresabschluss. Darüber hinaus unterliegen die Annahmen (wie Diskontsatz und künftige Cash Flows) dem Zeitwert der identifizierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wobei die Offenlegung der Akquisitionen eine Beurteilung durch das Management erforderlich macht.

Die Akquisitionen im Jahr 2016 und die Finalisierung der Kaufpreisallokation im Jahr 2016 von Akquisitionen ab 2015 sind in Erläuterung 1 zum Jahresabschluss erläutert.

Unsere Prüfung bestand aus der Kenntnisnahme der Übernahmeverträge, einschließlich der Festlegung des Zeitpunkts, wann die Mehrheitsbeteiligung erworben wurde, sowie der Analyse, ob von einem rechtlichen Beherrschungsbefugnis die Rede ist, und der Überprüfung der Eröffnungsbilanz und der (vorläufigen) Kaufpreisallokation. Mit Hilfe von Bewertungsexperten haben wir die (vorläufige) Kaufpreisallokation der Akquisition geprüft. Die Arbeiten bestanden hauptsächlich aus der Identifizierung und Bestimmung des Zeitwerts der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs, einschließlich des verwendeten Diskontsatzes (mittels einer unabhängigen Ermittlung) des zu erwartenden Umsatzes und der Margenentwicklung (in Ergänzung zu den Budgets und Prognosen seitens des Managements).

Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass die erforderlichen Offenlegungen im Jahresabschluss 2016 durchgeführt worden sind.

Aufgrund des Volumens von Engro Foods Ltd haben wir diese Entität in unsere Konzernabschlussprüfung aufgenommen.

In Bezug auf die Akquisitionen aus dem Jahr 2015, deren Kaufpreisallokationen 2016 fertiggestellt worden sind, haben wir mit Hilfe eines Bewertungsexperten die Identifikation der immateriellen Aktiva sowie die Annahmen, welche dem endgültigen Zeitwert der im Jahre 2015 erworbenen Aktiva und Verbindlichkeiten zugrunde liegen, entsprechend getestet.

Aufgrund der durchgeführten Arbeiten und vorliegenden Kontrollinformationen bezüglich der (vorläufigen) Ausarbeitung von Akquisitionen können wir keine wesentlichen Erkenntnisse vorweisen.

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Schwerpunkte Unsere Prüfungsarbeiten bezüglich der Schwerpunkte

Bewertung von Goodwill und sonstigem Anlagevermögen

In den Jahresabschluss sind einige Aktiva-Kategorien aufgenommen worden. Jährlich wird der Wert dieser Aktiva bewertet.

Die Gruppe hat € 1,2 Milliarde Goodwill in Bezug auf Akquisitionen ausgewiesen. Die Goodwill-Bewertung wird jährlich auf der Ebene der Business Groups durchgeführt. Die wichtigsten Annahmen bei der Goodwill-Bewertung beziehen sich auf Diskontsatz, langfristige Wachstumsrate, Bruttomarge, Wachstumsrate und Gewinnerwartungen.

Wir legen besonderen Wert auf diesen Bereich, da die Goodwill-Bewertung sehr komplex ist und das Management seine Prognosen anhand der genannten Annahmen macht. In Anbetracht der Wesentlichkeit bei Goodwill können mögliche notwendige Abschreibungen eine große Auswirkung auf den Jahresabschluss haben. Deshalb haben wir diesen Bereich als Schwerpunkt für unsere Prüfung angemerkt.

Die wichtigsten Annahmen sind in Erläuterung 8 der Jahresrechnung näher erläutert.

Außer Goodwill haben wir auch weitere Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einem Testverfahren unterzogen, um herauszufinden, ob hier besondere Gründe vorliegen, die Anlass zu einer besonderen Wertbeeinträchtigung geben. Diese Gründe werden in Erläuterung 8 des Jahresabschlusses erläutert.

Unsere Prüfung bestand darin, das Bewertungsmodell sowie die Annahmen laut dem Goodwill Impairment Modell auf ihre Werthaltigkeit hin zu testen und die zugrundeliegenden Berechnungen zu beurteilen. Mit Hilfe von Bewertungsexperten haben wir die wichtigsten Annahmen einem Test aufgrund von Marktinformationen (z. B. Marktzinsen) unterzogen, eine unabhängige Bestimmung erstellt und eine Anpassung an die Budgets und Prognosen durch das Managements erarbeitet. Auch haben wir überprüft, ob die erforderlichen Angaben bezüglich der Bewertung von Goodwill und die dieser zugrundeliegenden Annahmen im Jahresabschluss 2016 enthalten sind.

Darüber hinaus haben wir unser Augenmerk auf die Vergütungs-verrechnung zwischen Business Group Cheese, Butter & Milkpowder und den sonstigen Business Groups gerichtet, dies wegen der kooperativen Rolle, die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erfüllt hat (wie auf Seite [X] des Jahresabschlusses berichtet).

In Bezug auf andere Vermögenswerte haben wir der Management-analyse anhand der dieser zugrundeliegenden Budgets, Prognosen und Berichte einer Prüfung unterzogen.

Auf der Grundlage der durchgeführten Arbeiten und vorliegenden Prüfungsergebnisse, einschließlich des Management Impairment Test und Management-Indikationstests, welche die Werthaltigkeit negativ verändern können, gibt es keine wesentlichen Erkenntnisse.

Ertragssteuerpositionen

Die Positionen der Ertragssteuer der Gruppe sind ein Schwerpunkt bei unserer Prüfung, zum einen aufgrund ihres wesentlichen Umfangs und zum anderen wegen der beschränkten Möglichkeiten bei der Verrechnung von Ertragssteuern und nicht zuletzt durch das Maß der Bewertung dieser Positionen seitens des Managements.

Eine Erläuterung bezüglich der Ertragssteuerpositionen wurde in die Erläuterungen 6 und 18 des Jahresabschlusses aufgenommen.

Die Gruppe hat Gruppenunternehmen in vielen Ländern und unterliegt daher den unterschiedlichsten lokalen Besteuerungssystemen. Folglich sind die Bewertung der (latenten) Erwerbssteuerpositionen und die Bestimmung der internen Verrechnungspreise sehr komplex. Insbesondere die Ertragssteuerpositionen sowie die internen Verrechnungspreise für die asiatischen Länder unterliegen Schätzungsschwankungen.

Wir haben die niederländischen und internationalen laufenden und latenten Positionen der Ertragssteuer sowie die internen Verrechnungspreise mit Unterstützung versierter internationaler Steuerspezialisten geprüft.

Bei der Prüfung der durch FrieslandCampina im Jahresabschluss 2016 ausgewiesenen Ertragssteuerpositionen haben wir die Schätzungen des Managements auf der Grundlage des Steuerrechts und der erwarteten Ergebnisentwicklungen in den verschiedenen Ländern überprüft. Hierbei haben wir mit Unterstützung versierter internationaler Steuerspezialisten die jeweiligen Erwerbssteuerpositionen sowie die internen Verrechnungspreise, die für die asiatischen Länder verwendet werden, einer Prüfung unterzogen.

Darüber hinaus haben wir untersucht, ob die erforderlichen Angaben zu den Erwerbssteuerpositionen in den Erläuterungen 6 und 18 im Jahresabschluss angemessen offengelegt worden sind.

Auf der Grundlage der durchgeführten Arbeiten und der vorliegenden Prüfungsergebnisse gibt es keine wesentlichen Erkenntnisse bei den Erwerbssteuerpositionen und deren Erläuterungen, wie durch das Management im Jahresabschluss 2016 belegt.

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Erklärung zu den anderen im Geschäftsbericht enthaltenen Informationen

Außer dem Jahresabschluss und unserem entsprechenden Prüfbericht beinhaltet der Geschäftsbericht folgende Angaben:

• Vorwort des CEO;

• Kennzahlen;

• Wichtigste Entwicklungen 2016;

• Bericht des Executive Board;

• Corporate Governance-Bericht;

• Sonstige Angaben.

Auf der Grundlage der untenstehenden Arbeiten sind wir der Meinung, dass die sonstigen Angaben:

• mit dem Jahresabschluss vereinbar sind und keine wesentlichen Fehlaussagen enthalten;

• alle Informationen enthalten, die laut Titel 9 2 BW erforderlich sind.

Wir haben die weiteren Informationen zur Kenntnis genommen und basierend auf unseren Erkenntnissen aus der

Abschlussprüfung bzw. anderweitig überprüft, ob diese Angaben wesentliche Fehlaussagen enthalten.

Mit unseren Arbeiten erfüllen wir die Anforderungen gemäß Titel 9 Buch 2 BW und des niederländischen Standards

720. Allerdings sind nicht alle Arbeiten in derselben tiefgründigen Weise durchgeführt worden, die wir für die

Jahresabschlussprüfung aufgewandt haben.

Der Executive Board ist verantwortlich für die weiteren Informationen, einschließlich des von ihm angefertigten Berichts

und der sonstigen Angaben gemäß Titel 9 Buch 2 BW.

Erklärung bezüglich der sonstigen gesetzlichen Anforderungen:

Unsere Mandatierung

Wir sind am 30. April 2015 auf Empfehlung des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung der Aktionäre als externe

Abschlussprüfer der Royal FrieslandCampina N.V. bestellt worden. Wir sind seit Beginn des Geschäftsjahres 2016 als

Abschlussprüfer des Unternehmens bestellt worden.

Verantwortlichkeiten in Bezug auf den Jahresabschluss und die Prüfungskontrolle

Verantwortlichkeiten des Executive Board und des Aufsichtsrats in Bezug auf den Jahresabschluss

Das Executive Board ist verantwortlich für:

• die Aufstellung und wirklichkeitsgetreue Darstellung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit den EU-IFRS sowie

Titel 9 Buch 2 BW;

• ein solches internes Kontrollsystem, wie es das Executive Board als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines

Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Fehlaussagen ist.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses muss das Executive Board Überlegungen anstellen, ob das Unternehmen auch

in der Lage ist, ihre Tätigkeiten kontinuierlich fortzuführen. Im Rahmen der genannten Rechnungslegungsmethoden muss

das Executive Board auf der Grundlage seiner begründeten Annahme, dass die Fortführung der Gesellschaft gewährleistet

ist, den Jahresabschluss erstellen, es sei denn, das Executive Board hat die Absicht, die Gesellschaft aufzulösen oder

die Geschäftstätigkeit einzustellen, oder es bleibt ihm keine andere realistische Alternative. Das Executive Board sollte

Ereignisse und Umstände, die möglicherweise erhebliche Zweifel an der Fortführungsfähigkeit der Gesellschaft aufwerfen,

im Jahresabschluss offenlegen.

Der Aufsichtsrat ist für die Überwachung der Finanzberichterstattung der Gesellschaft verantwortlich.

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Unsere Verantwortung für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Verantwortung ist es, die Planung und Durchführung des Prüfungsauftrags in einer Weise durchzuführen, die es

uns ermöglicht, ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise für unser Prüfungsurteil zu erhalten. Unser Prüfungsurteil

soll mit einem angemessenen Maß an Sicherheit gewährleisten, dass der Jahresabschluss keine wesentlichen Fehlaussagen

enthält. Ein angemessenes Maß an Sicherheit bedeutet ein hohes Maß an Sicherheit, jedoch keine absolute Sicherheit,

wodurch es möglich ist, dass wir bei unserer Prüfung möglicherweise nicht alle Fehler und jede Täuschung festgestellt

haben. Fehlaussagen können aufgrund ihrer betrügerischen Absicht oder als Fehler auftreten und sind wesentlicher Natur,

wenn nach redlichem Ermessen erwartet werden darf, dass sie einzeln oder gemeinsam Einfluss auf die wirtschaftlichen

Entscheidungen der Benutzer dieses Jahresabschlusses haben können.

Die Wesentlichkeit beeinflusst Art, Zeitpunkt und Umfang unserer Prüfungshandlungen sowie die Auswertung der

identifizierten Fehlaussagen im Hinblick auf unser Prüfungsurteil.

Eine detailliertere Beschreibung unserer Pflichten ist in der Anlage zu unserem Prüfungsbericht enthalten.

Amsterdam, 24. Februar 2017

PricewaterhouseCoopers Accountants N.V.

Niederländische Originalfassung unterschrieben von J.E.M. Brinkman RA

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Anlage zu unserem Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2016 der

Royal FrieslandCampina N.V.

In Ergänzung zu dem, was wir in unseren Prüfungsbericht aufgenommen haben, erklären wir in dieser Anlage in allen

Einzelheiten unsere Pflichten bei der Prüfung des Jahresabschlusses und deren Inhalt.

Die Pflichten des Prüfers bei der Prüfung des Jahresabschlusses

Wir haben diese Prüfung in professioneller und kritischer Weise durchgeführt und gegebenenfalls professionelle

Beurteilungen angewandt, die sich auf die niederländischen Prüfungsstandards, Ethikvorschriften und

Unabhängigkeitsanforderungen berufen. Unser Ziel ist es, mit angemessener Sicherheit davon ausgehen zu können, dass

der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen infolge betrügerischer Absicht oder Fehlern ist. Unsere Prüfung

bestand unter anderem aus den folgenden Aufgaben:

• Ermittlung und Bewertung der Risiken zur Feststellung, ob der Jahresabschluss Fehlaussagen in Bezug auf

die Wesentlichkeit infolge betrügerischer Absicht oder Fehlern enthält, Bestimmung und Durchführung von

Prüfungshandlungen in Beantwortung identifizierter Risiken und deren Prüfungsergebnisse, die nachweislich für unser

Prüfungsurteil eine ausreichende und angemessene Grundlage darstellen. Bei betrügerischer Absicht ist das Risiko,

das eine wesentliche Fehlaussage nicht entdeckt wird, größer als bei Fehlern. Betrügerische Absicht kann folgendes

enthalten: geheime Absprachen, Urkundenfälschung, Nichterfassung von Transaktionen, Falschangaben oder Umgehung

der internen Kontrollen, alles in betrügerischer Weise.

• Einsicht zu erhalten in die internen Kontrollprozesse, die für die Prüfung entscheidend sind, mit dem Ziel, die

Prüfungshandlungen zu vollziehen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Diese Handlungen haben

jedoch nicht das Ziel, sich ein Urteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gruppe zu erlauben.

• Auswertung, ob die Rechnungslegungsmethoden bzw. die Einschätzungen durch das Executive Board und deren

Erläuterungen, die im Jahresabschluss offen gelegt worden sind, angemessen und geeignet sind.

• Feststellung, ob die durch das Executive Board genannte Unternehmensfortführung akzeptabel ist. Feststellung anhand

der Prüfungsnachweise, ob Begebenheiten und Umstände dazu führen, dass begründeter Zweifel daran besteht, ob

das Unternehmen seine Geschäftsaktivitäten kontinuierlich fortsetzen kann. Wenn wir zur Schlussfolgerung kommen,

dass eine wesentliche Unsicherheit vorhanden ist, sind wir verpflichtet, in unserem Prüfungsurteil auf die betreffenden

Erläuterungen im Jahresabschluss hinzuweisen. Wenn die Erläuterungen unangemessen sind, sind wir gehalten, unser

Prüfungsurteil anzupassen. Unsere Schlussfolgerungen basieren auf Prüfungsnachweisen, die wir bis zum Datum

unseres Prüfungsurteils erhalten haben. Zukünftige Begebenheiten oder Umstände können jedoch dazu führen, dass ein

Unternehmen eine Fortführung ihrer Geschäftsaktivitäten nicht länger gewährleisten kann.

• Bewertung von Präsentation, Struktur und Inhalt des Jahresabschlusses sowie der darin enthaltenen Angaben, ob der

Jahresabschluss die ihm zugrundeliegenden Transaktionen und Begebenheiten widerspiegelt.

In Anbetracht unserer Verantwortung für das Prüfungsurteil sind wir für die Überwachung und die Durchführung

der Konzernabschlussprüfung verantwortlich. In diesem Rahmen haben wir die Art und den Umfang der Arbeiten

bestimmt, die für die Gruppenunternehmen durchgeführt werden müssen, damit wir sicherstellen, dass wir ausreichende

Prüfungshandlungen durchführen und dadurch in der Lage sein werden, eine Beurteilung über den Jahresabschluss

als Ganzes abgeben zu können. Entscheidend sind hier die geographische Struktur der Gruppenunternehmen, der

Umfang und/oder das Risikoprofil der Gruppenunternehmen sowie die Operationen, die Geschäftsprozesse, internen

Kontrollmaßnahmen und die Branche, in der das Gruppenunternehmen tätig ist. In dieser Hinsicht haben wir die Art und den

Umfang der für die Gruppenunternehmen durchzuführenden Prüfungshandlungen festgelegt. Auf dieser Basis haben wir

die Gruppenunternehmen ausgewählt, bei denen eine Prüfung der vollständigen Finanzinformationen oder eine Prüfung

bestimmter Posten erforderlich war.

Wir kommunizieren mit dem Aufsichtsrat unter anderem über den geplanten Umfang, Zeitplan der Prüfungshandlungen und

die wesentlichen Erkenntnisse, die aufgrund unserer Prüfungen festgestellt wurden, darunter wesentliche Mängel bei den

internen Kontrollmaßnahmen.

Wir definieren die Schwerpunkte unserer Prüfung für den Jahresabschluss aus allen Vorgaben und Unterlagen, die

wir mit dem Aufsichtsrat besprochen haben. Wir beschreiben diese Angaben in unserem Prüfungsurteil, es sei denn,

Rechtsvorschriften untersagen dies oder die Nichterwähnung ist im Interesse des gesellschaftlichen Verkehrs.

Weitere Informationen Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersInhalt

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In Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben 2016 2015 2014 2013 2012

Kennzahlen Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse 11.001 11.210 11.348 11.281 10.309

Betriebsergebnis für Einmaleffekten 412 513

Betriebsergebnis 563 576 489 313 487

Jahresüberschuss 362 343 303 157 278

Garantiepreis 28,38 30,68 39,38 39,45 33,87Leistungszuschlag in Euro pro 100 kg 2,19 2,25 1,86 1,81 1,42Rücklage Mitgliederobligationen in Euro pro 100 kg 1,25 1,28 1,07 1,23 0,95

Weidegangzuschlag in Euro pro 100 kg 0,29 0,29 0,29 0,31 0,32

Besondere Milchströme in Euro pro 100 kg 0,15 0,14 0,10 0,10 0,12

Milchpreis in Euro pro 100 kg 32,26 34,64 42,70 42,90 36,68

Bilanz

Bilanzsumme 9.374 8.421 7.676 7.112 6.831

Dem Anteilseigner zuzurechnendes Eigenkapital 1.309 1.108 991 920 926Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 3.169 2.832 2.587 2.405 2.140

Nettoschuld 1.225 1.108 981 696 685

Cashflows

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1,019 554 588 842

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -955 -705 -627 -576 -702Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 307 275 231 213 194

Sonstige Angaben

Eigenkapital als Prozentsatz der Bilanzsumme 33,8 33,6 33,7 33,8 31,3

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 21.927 22.049 22.168 21.186 20.045

Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) 11.231 11.066 10.716 10.659 10.215

Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 10.774 10.060 9.453 9.261 8.860

Mehrjahresüberblick

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In Euro pro 100 kg Milch bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose im Verhältnis 10 : 5 : 1, exkl. MwSt. 2016 2015

Fettpreis 10,22 11,02

Eiweißpreis 16,07 17,33

Laktosepreis 2,09 2,25

28,38 30,60

Verrechnung des Garantiepreises 0,08

Garantiepreis 28,38 30,68

Leistungszuschlag 2,19 2,25

Weidegangzuschlag 1 0,29 0,29

Besondere Milchströme 2 0,15 0,14

Barpreis 31,01 33,36

Rücklage Mitgliederobligationen 1,25 1,28

Milchpreis 32,26 34,64

Zusätzliche Ausschüttungen 3 0,22

Zinsen für Mitgliederobligationen 0,41 0,42

Gewinnrücklage 2,12 2,17

Leistungspreis 35,01 37,23

1 Mitglied-Milchviehhalter, die Weidegang nutzen, erhalten über 2016 einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Aus dem Ergebnis des Unternehmens werden hiervon 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,29 Euro pro 100 Kilo Milch. Zudem wird auf Basis genossenschaftlicher Regelungen auch 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Um dies zu finanzieren, werden bei der gesamten Milch 0,35 Euro pro 100 Kilo Milch abgezogen. Hiervon wird auch der Teilweidegangzuschlag bezahlt.

2 Besondere Milchströme umfassen die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Landliebe-Milch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch und die Differenz zwischen dem Garantiepreis für biologische Milch (47,71 Euro einschließlich einer Verrechnung von 0,04 Euro pro 100 Kilo durch eine zu niedrige Einschätzung 2016) und dem Garantiepreis (28,38 Euro) pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,15 Euro pro 100 Kilo Milch.

3 Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-Maßnahmen 23,8 Millionen Euro ausgeschüttet (0,22 Euro pro 100 Kilo Milch).

Milchpreisüberblick

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System zur Risikokontrolle

Einleitung

FrieslandCampina hat interne Risikomanagement- und

Kontrollsysteme implementiert, um einen angemessenen

Grad an Sicherheit zu bieten, dass durch Erzeugen von

Schwerpunkten, Integrieren von Managementkontrolle

über die Tätigkeiten des Unternehmens, Einhaltung der

geltenden Rechtsvorschriften sowie durch Gewährleistung

der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und

der Erläuterungen die strategischen Zielsetzungen

realisiert werden. Das Executive Board berichtet dem

Aufsichtsrat und dessen Prüfungsausschuss über interne

Risikomanagement- und Kontrollsysteme und legt ihnen

Rechenschaft ab.

Die Vorgehensweise des Unternehmens in Bezug auf die

Risikokontrolle ist in dem regelmäßigen Betriebsplanungs-

und Evaluierungszyklus verankert und ist integraler

Bestandteil der Betriebsführung. Auf Basis von

Risikobeurteilungen bestimmt das Management die Risiken

und die angemessenen Reaktionen im Zusammenhang mit

der Realisierung der Zielsetzungen für den Betrieb sowie

kritischer Betriebsprozesse.

Nach dem Vorbild des COSO-Modells wurden die

Unternehmensrisiken in vier Kategorien unterteilt:

• strategische Risiken, die als Ereignisse definiert werden,

die sich nachteilig auf das Realisieren der strategischen

Zielsetzungen auswirken können

• operative Risiken, die als Ereignisse definiert werden,

die sich aufgrund nicht effektiver Tätigkeiten oder

ineffizienter Nutzung oder des Verlustes von Rohstoffen

bzw. Betriebsmitteln nachteilig auf das Realisieren der

operativen Zielsetzungen auswirken können

• finanzielle Risiken / Risiken der Finanzberichterstattung,

die als Risiken von Unrichtigkeiten in der externen

Konzernfinanzberichterstattung definiert werden

• Compliance-Risiken, die als Nichteinhaltung geltender

Rechtsvorschriften oder guter Geschäftspraktiken

definiert werden, die Strafgebühren oder einen negativen

Einfluss auf den Ruf des Unternehmens zur Folge haben

können

Risikotoleranz

Die Risikotoleranz spiegelt die Bereitschaft des

Managements wider, Risiken zu akzeptieren.

FrieslandCampina hat für die Gesamtheit der

strategischen, operativen, finanziellen bzw.

Finanzberichterstattungsrisiken und Compliance-Risiken

eine maximale Risikoposition definiert. Um zu verhindern,

dass Risiken über diese Risikoposition ansteigen, wurden

intern für Business Groups und Konzernunternehmen

niedrigere Niveaus definiert. Alle potenziellen Risiken

oberhalb dieser Niveaus müssen vom Management

bekämpft werden.

FrieslandCampina hat folgende Toleranz für Risiken

formuliert:

• strategisch – in Bezug auf strategische Risiken

ist FrieslandCampina bereit, ein gewisses Maß an

kalkuliertem Risiko einzugehen, um seine Ziele zu

realisieren

• operativ – in Bezug auf operative Risiken versucht

FrieslandCampina, die Auswirkung unvorhergesehener

Betriebsstörungen in seinen Betrieben zu minimieren

• finanziell – in Bezug auf finanzielle bzw.

Finanzberichterstattungsrisiken hat FrieslandCampina ein

konservatives und solides System der Finanzpolitik und

finanzieller Verfahren

• Compliance – in Bezug auf Compliance-Risiken setzt

FrieslandCampina die Politik der Zero Tolerance an.

Gegen Verletzungen des Verhaltenskodexes wird

energisch vorgegangen.

Obgleich Risikotoleranz immer integraler Bestandteil der

Risikostrategie von FrieslandCampina war, wird an einer

noch besser strukturierten Vorgehensweise zum Feststellen

von Risikotoleranzen gearbeitet.

Risikomanagementverfahren

Das Risikomanagementverfahren von FrieslandCampina

besteht aus Identifizierung, Messung, Bewertung und

Kontrolle von Risiken. FrieslandCampina verwendet für

die unterschiedlichen Risikokategorien unterschiedliche

Programme, die in Tabelle 1 erläutert werden.

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Tabelle 1: Risikomanagementverfahren

Risiko-kategorie

Wichtigstes Risiko-management-programm

Erläuterung

Strategische Risiken

Bewertung des Unternehmens-risikos

Strategische Risiken werden über die regulären Planungs- und Berichterstattungsverfahren kontrolliert, die regelmäßige Betriebsbeurteilungen von strategischen Plänen, Budgets, Prognosen und monatliche Ergebnisse umfassen. Darüber hinaus gibt es ein Enterprise Risk Assessment-Programm. Im Rahmen dieses Programms werden jährlich Risikobeurteilungen mit dem Management der wichtigsten Konzernunternehmen von FrieslandCampina, allen Business Groups und dem Executive Board durchgeführt. Bei einem Enterprise Risk Assessment legt das Management die wichtigsten Risiken fest, es beurteilt die aktuellen Risikobegrenzungen und legt zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen fest.Das Management von Konzernunternehmen und Business Groups berichtet regelmäßig über die Ergebnisse dieses Enterprise Risk Assessment und über die Fortschritte risikobegrenzender Maßnahmen.

Operative Risiken

Programme je funktioneller Disziplin

Operative Risiken werden über diverse Programme je funktioneller Disziplin kontrolliert, beispielsweise das Programm Foqus für die Lebensmittelsicherheit und Produktqualität, das weltweite Sicherheitsprogramm Foqus SHE für die Sicherheit der Mitarbeiterschaft und HR-Programme für Leistungs- und Talentmanagement. Obgleich diese Programme sich von ihrer Art her unterscheiden und von diversen funktionellen Abteilungen verwaltet werden, zielen sie alle darauf ab, Risiken festzulegen und zu evaluieren und zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen zu definieren. Diverse Konzernabteilungen berichten regelmäßig über die Fortschritte und Ergebnisse dieser Programme.

Finanzielle Risiken / Risiken der Finanzbericht-erstattung

Internal Control Framework

FrieslandCampina unterliegt einer großen Bandbreite finanzieller Risiken (unter anderem Liquiditätsrisiko, Währungsrisiko, Zinsrisiko, Rohstoffpreisrisiko, Kreditrisiko, Länderrisiko und andere versicherbare Risiken) sowie einer Reihe von Unsicherheiten, die eine erhebliche Auswirkung auf das lokale Finanzergebnis haben könnten. Weitere Informationen über Treasury-Risiken, steuerliche und andere finanziellen Risiken, siehe Erläuterung 24 und 27 des Jahresabschlusses.Finanzielle Risiken / Risiken der Finanzberichterstattung werden auf verschiedene Weisen kontrolliert, unter anderem durch Buchführungs- und Berichterstattungspolitik, Buchführungsanweisungen und -systeme. FrieslandCampina verwendet ebenfalls das Internal Control Framework, auf Basis des COSO-Modells (COSO 1992). Das Internal Control Framework enthält ein strukturiertes Selbstbewertungs- und Überwachungsverfahren, das im gesamten Unternehmen verwendet wird, um die Einhaltung der internen Kontrolle der Finanzberichterstattung zu beurteilen, zu dokumentieren, zu evaluieren und zu überwachen. Interne Managementerklärungen, regelmäßige Managementbeurteilungen von Ergebnissen und Verbesserungsmaßnahmen, Überarbeitung des Aufbaus und der Effektivität interner Kontrollen, sowie Beurteilungen im Prüfungsausschuss sind integraler Bestandteil des Ansatzes des Internal Control Framework des Unternehmens.

Compliance-Risiken

Compass Zu den Compliance-Risiken gehört unter anderem die unvorhergesehene Unfähigkeit, geltende Rechtsvorschriften, Politik und Verfahren zu implementieren oder einzuhalten. Bei der Kontrolle von Compliance-Risiken spielt Compass, der Verhaltenskodex von FrieslandCampina für gute Geschäftspraktiken, eine wichtige Rolle. Dieser Verhaltenskodex und die dazugehörigen Richtlinien verschaffen die Ausgangspunkte für integere, respektvolle und transparente Geschäftspraktiken der Beschäftigten von FrieslandCampina und Dritten, mit denen FrieslandCampina zusammenarbeitet. Die Einhaltung dieses Verhaltenskodexes und der Richtlinien wird durch Schulungen unterstützt, sowie durch Compliance-Erklärungen des Managements, weltweit bestellte Vertrauenspersonen, einen Integritätsausschuss und eine Berichtsplattform, die sieben Tage pro Woche rund um die Uhr für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügbar ist, um ihre Sorgen über eine vermutliche Verletzung des Verhaltenskodexes oder einer Richtlinie auf vertraulicher Basis zu äußern. FrieslandCampina hat diverse andere Maßnahmen ergriffen, um die Einhaltung der Rechtsvorschriften in den verschiedenen Ländern zu gewährleisten. Diesbezüglich wird auf das Kapitel Risikokontrolle in diesem Geschäftsbericht auf Seite 58 verwiesen.

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Risiko-Governance

Das Executive Board trägt die Endverantwortung für die

wirkungsvolle Kontrolle der Risiken. Zur Unterstützung

des Executive Board wurden die Zuständigkeiten für die

Risikokontrolle anhand des Three Lines of Defence Modells

delegiert. Tabelle 2 beschreibt die drei Ebenen dieses

Modells.

Das Executive Board wird regelmäßig von den

Konzernabteilungen („zweite Ebene“) über die

Fortschritte und Ergebnisse der verschiedenen

Risikomanagementprogramme informiert, um die

Evaluierung der Wirksamkeit von Maßnahmen zu

unterstützen. Corporate Internal Audit berichtet dem

Executive Board regelmäßig und unabhängig über die

Wirksamkeit der Risikokontrolle.

Der Prüfungsausschuss informiert den Aufsichtsrat über

die Risiken. Die Rolle des Prüfungsausschusses wird auf

Seite 73 im Kapitel Corporate Governance beschrieben.

Im Jahr 2016 wurde das Risikomanagementverfahren

weiter verstärkt. Für interne Kontrollen wurden die

Kontrolltätigkeiten weiter standardisiert und automatisiert,

sodass die standardmäßige SAP-Einrichtung, die bei

FrieslandCampina weltweit eingeführt wird, besser

genutzt werden kann. FrieslandCampina hat 2016 mit

der unabhängigen Überprüfung der kritischsten internen

Kontrollen angefangen. In der gesamten Organisation

gilt der Ausführung dieser internen Kontrollen große

Aufmerksamkeit und es besteht großes Engagement

zum Beheben eventueller Mängel in diesen Kontrollen

oder Verringern der Auswirkung der Mängel. Große

Aufmerksamkeit galt dem Verstärken des Programms

Compass, beispielsweise durch verbesserte Schulungen und

durch die Intensivierung von Sensibilisierungsprogrammen.

Risikoklassifizierung

Die Risikoklassifizierung gibt im Großen und Ganzen an,

welchen Risikokategorien FrieslandCampina ausgesetzt ist.

Sie kann alle Organisationsebenen beim Formulieren und

Verknüpfen von Risiken bei FrieslandCampina unterstützen.

Die Risikoklassifizierung wird jährlich ausgewertet.

Tabelle 2: Risiko-Governance

Ebene Erläuterung Verantwortung

1. Ebene Das Management trägt die primäre Verantwortung für das Festlegen und die Kontrolle der Risiken von Tag zu Tag sowie für das Aufrechterhalten eines Systems wirksamer interner Kontrollmaßnahmen zur Verringerung dieser Risiken.

Einzelne Manager und Managementteams von Business Groups bzw. Konzernunternehmen

2. Ebene Unterstützt das Management beim Entwickeln, Aufrechterhalten und Überwachen der Wirksamkeit von Risikomanagementverfahren und -systemen. Ferner definiert die 2. Ebene das System, die Strategien und Verfahren zur Risikokontrolle.

Konzernabteilungen, unter anderem Enterprise Risk Management, Internal Control, Compliance und Legal Affairs

3. Ebene Sorgt für eine unabhängigen Beurteilung des Aufbaus und der operativen Wirksamkeit interner Kontrollmaßnahmen, unter anderem von Risikomanagementtätigkeiten, die durch Funktionen auf der 1. und 2. Ebene ausgeführt werden.

Corporate Internal Audit

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Frans (F.A.M.) Keurentjes (1957)

Position Vorsitzender des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorsitzender der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 20. Dezember 2016, Mitglied seit dem 31. Dezember 2008

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Mitglied Grondkamer Noord

Erwin (W.M.) Wunnekink (1970)

Position Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der

Royal FrieslandCampina N.V., stellvertretender Vorsitzender

der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 20. Dezember 2016, Mitglied seit dem 16. Dezember 2009

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der ForFarmers N.V.

Sandra (J.W.) Addink-Berendsen (1973)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 16. Dezember 2014

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalterin

Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der ForFarmers N.V.,

Mitglied des Aufsichtsrats der Alfa Top-Holding B.V.

Aufsichtsrat

Übersichten Aufsichtsrat

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Seit dem 20. Dezember 2016 ist Frans Keurentjes

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Royal

FrieslandCampina N.V. Er ist der Nachfolger von Piet Boer,

der am 20. Dezember 2016 aus dem Aufsichtsrat

ausschied und laut Satzung nicht wieder bestellt werden

konnte. Frans Keurentjes tritt auch im Entlohnungs- und

Bestellungs ausschuss die Nachfolge von Piet Boer an.

Auch Simon Ruiter schied an diesem Datum aus dem

Aufsichtsrat aus und konnte laut Satzung nicht wieder

bestellt werden. Erwin Wunnekink ist seit dem 20. Dezember

2016 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Er ist der Nachfolger von Jan Keijsers, der Mitglied des

Aufsichtsrats bleibt. Hans Hettinga und Gjalt Mulder

sind seit dem 20. Dezember 2016 Mitglieder des

Aufsichtsrats. Sandra Addink und Angelique Huijben sind

die Nachfolger von Simon Ruiter und Erwin Wunnekink im

Prüfungsausschuss.

Inhalt

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Übersichten Aufsichtsrat

Bert (B.E.G.) ten Doeschot (1971)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 15. Dezember 2015

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der Rabobank Centraal Twente

Peter (P.A.F.W.) Elverding (1948)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.

Bestellung 31. Dezember 2008

Staatsangehörigkeit niederländische

Sonstige Ämter Aufsichtsratsvorsitzender Koninklijke BAM Groep N.V.,

stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender SHV Holdings N.V.,

Vorstandsmitglied Stichting Berenschot Beheer,

Vorstandsmitglied Stichting Instituut Gak

Tex (L.W.) Gunning (1950)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.

Bestellung 14. Dezember 2011

Staatsangehörigkeit niederländische

Sonstige Ämter CEO LeasePlan Corporation N.V.

Inhalt

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Hans (H.T.J.) Hettinga (1959)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 20. Dezember 2016

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Vorstandsmitglied der CDA im Gemeinde von Súdwest-Fryslân

René (D.R.) Hooft Graafland (1955)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.

Bestellung 1. Mai 2015

Staatsangehörigkeit niederländische

Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der Koninklijke Ahold Delhaize N.V.,

Mitglied des Aufsichtsrats der Wolters Kluwer N.V.,

Aufsichtsratsvorsitzender Koninklijk Theater Carré,

Vorstandsvorsitzender Stichting African Parks Foundation,

Vorstandsvorsitzender der Stiftung Nationaal Fonds 4 en 5 mei

Angelique (A.A.M.) Huijben-Pijnenburg (1968)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 15. Dezember 2010

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalterin

Sonstige Ämter Keine

Übersichten AufsichtsratInhalt

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Übersichten Aufsichtsrat

Jan (J.P.C.) Keijsers (1955)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 31. Dezember 2008

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Keine

Gjalt (G.) Mulder (1970)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 20. Dezember 2016

Staatsangehörigkeit niederländische

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Mitglied des Mitgliederrats von AB Fryslân und Nordholland

Hans (H.) Stöcker (1964)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,

Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

Bestellung 14. Dezember 2011

Staatsangehörigkeit deutsche

Beruf Milchviehhalter

Sonstige Ämter Vorsitzender der Landesvereinigung Milch NRW, Aufsichtsrats-vorsitzender der Milchverwertungsgesellschaft NRW, Mitglied der Kreisstelle Oberberg der Landwirtschaftskammer NRW, Mitglied im Landschaftsbeirat Oberbergischer Kreis, Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenerzeugergenossenschaft Bergisch Land, Vorsitzender des Vereins „Milch und Kultur Rheinland und Westfalen“

Inhalt

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Ben (B.) van der Veer (1951)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.

Bestellung 1. Oktober 2009

Staatsangehörigkeit niederländische

Sonstige Ämter Non-Executive Director von RELX PLC, Aufsichtsratsmitglied

der Aegon N.V., Aufsichtsratsmitglied der TomTom N.V.

Übersichten Aufsichtsrat

Entlohnungs- und Bestellungsausschuss

Peter Elverding, Vorsitzender

Frans Keurentjes

Jan Keijsers

Prüfungsausschuss

Ben van der Veer, Vorsitzender

René Hooft Graafland

Sandra Addink-Berendsen

Angelique Huijben-Pijnenburg

Inhalt

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Executive Board

Übersichten Executive Board

Zusammensetzung des Executive Board

Der Aufsichtsrat der Royal FrieslandCampina N.V. hat

Tine Snels zum 1. Juni 2016 zum Mitglied des Executive

Board bestellt. Im Executive Board ist sie als Chief

Operating Officer für die Business Group FrieslandCampina

Ingredients zuständig. Tine Snels war seit dem 1. Juni

2015 bereits als Executive Director für die Business Group

Ingredients verantwortlich.

Roel van Neerbos wurde zum 1. Januar 2017 zum Mitglied

des Executive Board bestellt. Im Executive Board ist

er als Chief Operating Officer für die Business Group

Consumer Products Europe, Middle East & Africa zuständig.

Roel van Neerbos ist der Nachfolger von Gregory Sklikas,

der FrieslandCampina zum 31. Dezember 2016 verlassen hat.

Roelof (R.A.) Joosten (1958)

Position Chief Executive Officer

Bestellung 1. Juni 2015, Mitglied des Executive Board seit dem 1. Januar 2012

Staatsangehörigkeit niederländische

Verantwortlich für Cooperative Affairs, Corporate Communication, Corporate Human Resources, Corporate Legal Department & Company Secretariat, Corporate Internal Audit, Corporate Public & Quality Affairs, Corporate Research & Development, Corporate Strategy, Corporate Sustainability, Global Categories, Business Group Consumer Products China

Nebenämter Vorstandsvorsitzender der niederländischen Molkereiorganisation NZO, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses von VNO-NCW

Hein (H.M.A.) Schumacher (1971)

Position Chief Financial Officer

Bestellung 1. September 2014

Staatsangehörigkeit niederländische

Verantwortlich für Corporate Finance & Reporting, Corporate ICT, Corporate Internal

Audit, Corporate Mergers & Acquisitions, Corporate Procurement,

Corporate Real Estate, Corporate Risk Management, Corporate

Supply Chain, Corporate Tax, Corporate Treasury, Summit

Nebenämter Aufsichtsratsmitglied TIAS School for Business & Society

Bas (S.G.) van den Berg (1968)

Position Chief Operating Officer

Bestellung 1. November 2015

Staatsangehörigkeit niederländische

Verantwortlich für Business Group Cheese, Butter & Milkpowder,

Milk Valorisation & Allocation

Nebenämter Vorstandsmitglied VNO-NCW, Vorsitzender Federatie

Nederlandse Levensmiddelen Industrie (FNLI),

Aufsichtsratsmitglied CSK Food Enrichment

Inhalt

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Übersichten Executive Board

Piet (P.J.) Hilarides (1964)

Position Chief Operating Officer

Bestellung 1. Januar 2009

Staatsangehörigkeit niederländische

Verantwortlich für Business Group Consumer Products Asia

Roel (R.F.) van Neerbos (1959)

Position Chief Operating Officer

Bestellung 1. Januar 2017

Staatsangehörigkeit niederländische

Verantwortlich für Business Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa

Tine (M.A.K.) Snels (1969)

Position Chief Operating Officer

Bestellung 1. Juni 2016

Staatsangehörigkeit belgische

Verantwortlich für Business Group Ingredients, Corporate Key Account Management

Inhalt

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Corporate Staff

Robbert (R.J.) Brakel Global Director Summit

Werner (W.S.J.M.) Buck Corporate Director Public & Quality Affairs

Ramon (R.M.H.K.) van Deventer Corporate Director Internal Audit

Jeroen (J.H.W.) Elfers Director Cooperative Affairs

Jeroen (J.J.H.) Fey Corporate Director Milk Valorisation & Allocation

Daniëlle (D.) Jansen Heijtmajer Global Process Director Finance & Shared Services, ERM and CIC

Hans (J.) van Hout Corporate Director Tax

Margrethe (M.J.) Jonkman Corporate Director Research & Development

Johan (J.H.A.) Keerberg Corporate Director Supply Chain

Heidi (H.) van der Kooij Corporate Director General Counsel & Company Secretary

Aniruddha (A.S.) Kusurkar Corporate Director Strategy

Hans (J.P.F.) Laarakker Corporate Director Mergers & Acquisitions

Erwin (W.F.F.) Logt Corporate Director ICT

Frank (F.A.C.) van Ooijen Corporate Director Sustainability

Klaas (K.A.) Springer Corporate Director Treasury

Aart Jan (A.J.) van Triest Global Director Categories

Marco (M.C.) van Veen Corporate Director Finance & Reporting

Jaap (J.C.) de Vries Corporate Director Human Resources

Debbie (D.M.L.) de Wagenaar Corporate Director Communication

Berend (B.M.) van Wel Global Director Procurement

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Business Groups und Anschriften

FrieslandCampina Consumer Products Europe, Middle East & Africa

Chief Operating Officer:Roel (R.F.) van Neerbos Stationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Branded NetherlandsManaging Director:Berndt (B.H.M.) KoddenStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina GermanyManaging Director:Peter (P.S.) WeltevredenWimpfener Straße 12574078 HeilbronnDeutschlandT +49 71 314 890

FrieslandCampina HellasManaging Director:Kostas (K.G.) Maggioros18 Nik. Zekakou & K. Karamanli str.15125 Marousi, AthenGriechenlandT +30 210 61 66 400

FrieslandCampina HungaryManaging Director:Péter (P.) SzautnerVáci út 331134 BudapestUngarnT +36 1 802 7700

FrieslandCampina RomaniaManaging Director:Corneliu (C.) CaramizaruLakeview Building, 10th floor301-311 Barbu Vacarescu Street020276 BukarestRumänienT +40 212 068 600

FrieslandCampina RussiaManaging Director:Jan Willem (J.W.) Kivits Naberezhnaya Tower10 Presnenskaja 123317 MoskauRusslandT +7 4959 333 646

FrieslandCampina Branded BelgiumGeneral Manager:Jan-Pieter (J.P.) Tanis Schaessestraat 159070 DestelbergenBelgienT +32 9 326 40 00

FrieslandCampina Foodservice EuropeManaging Director:Karl (C.G.F.) Buiks Smallepad 32-36 3811 MG AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina UKManaging Director:Gavin (G.J.) Blair Denne House, Denne RoadHorshamWest Sussex RH12 1JFGroßbritannienT +44 1403 273 273

FrieslandCampina Retail Brands EuropeManaging Director:Tuncay (T.) ÖzgünerStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Middle EastManaging Director:Bas (B.A.A.) RoelofsPalladium Tower, 8th FloorCluster-C, Jumeirah Lake TowersDubaiVereinigte Arabische EmirateT +971 4 4551800

FrieslandCampina WAMCO NigeriaManaging Director:Rahul (R.) ColacoPlot 7B Acme RoadOgbaIkeja Industrial EstateLagos StateNigeriaT +234 1 271 51 00

FrieslandCampina AfricaManaging Director:Dustin (D.) WoodwardSmallepad 32-36 3811 MG AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 2500

FrieslandCampina West AfricaDirector Business Development West Africa:Marc (M.G.) DesenfansZone Industrielle de Youpogon,AbidjanRoute Industrap/Cemoi01 BP 342 Abidjan 01ElfenbeinküsteT +225 23 53 07 55

Ridge Street No. 10Roman RidgeAccraGhanaT +233 2176 0433

FrieslandCampina North AfricaMarket Development Director North Africa:Jeries (J.) AlghawalyLot No 227 Second Zone, 5th DistrictNew CairoÄgyptenT +201 013 633 340

Die Business Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa versorgt Verbraucher und professionelle Abnehmer

in Europa, im Nahen Osten, Nordafrika und in Westafrika mit Molkereiprodukten wie beispielsweise Milchgetränken,

Joghurts, Desserts, Kindernahrung, Butter und Markenkäse. In den Niederlanden und Belgien verkauft die Business Group

auch Fruchtsäfte, Fruchtgetränke und Sportgetränke. Die Business Group ist in 17 Ländern tätig (Niederlande, Belgien,

Deutschland, Frankreich, Russland, Ungarn, Rumänien, Griechenland, Spanien, Italien, Großbritannien, Saudi-Arabien,

Vereinigte Arabische Emirate, Ägypten, Nigeria, Ghana und Republik Elfenbeinküste).

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FrieslandCampina Consumer Products Asia

Chief Operating Officer:Piet (P.J.) Hilarides#11-01 Centennial Tower3 Temasek AvenueSingapur 039190T +65 65808100

Alaska Milk CorporationManaging Director:Fred (W.S.) Uytengsu6th Floor, Corinthian Plaza Building121 Paseo de RoxasMakati City 1226PhilippinenT +632 840 4500

Engro FoodsCEO (ad interim): Hans (J.P.F.) Laarakker5th & 6th Floor, The Harbour Front Building Marine Drive, Block No. 4 – CliftonKaratschi PakistanT +92 21 35296000 – 10

FrieslandCampina Hong KongManaging Director:Harvey (H.) Uong39/f Office TowerLangham Place8 Argyle StreetMongkokKowloonHongkongT +852 2547 6226

FrieslandCampina IndonesiaManaging Director:Maurits (E.M.) KlavertJalan Raya Bogor Km 5Jakarta 13760IndonesienT +62 21 841 0 945

FrieslandCampina MalaysiaManaging Director:Chooi Lee (C.L.) SawLevel 5, Quill 9, No 112, Jalan Semangat46300 Petaling JayaSelangor Darul Ehsan MalaysiaT +603 7953 2600

FrieslandCampina MyanmarManaging Director:Pascal (P.) BardouilMICT Park, Building 18, Level 6 Hlaing CampusHlaing Township, YangonMyanmarT +95 12305374

FrieslandCampina SingaporeGeneral Manager:Lies (L.) Ellison-Davis (ad interim)47 Scotts RoadGoldbell TowersSingapur 228233T +65 6419 8488

FrieslandCampina ThailandManaging Director:Marc (M.G.) Bertacca6th floor, S.P. Building388 Paholyothin RoadSamsen Nai, PhayathaiBangkok 10400ThailandT +66 26201900

FrieslandCampina VietnamManaging Director:Arnoud (A.) van den BergBinh Hoa WardThuan An TownBinh Duong ProvinceVietnamT +84 65 03754 420

Die Business Group Consumer Products Asia versorgt Verbraucher in Asien mit Molkereiprodukten wie Kindernahrung und

Milchgetränken. Die Business Group ist in neun Ländern Asiens tätig (Hongkong, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Pakistan,

Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam). Viele Produkte werden lokal produziert. Einige Produkte, beispielsweise Friso-

Kindernahrung, werden aus den Niederlanden nach Asien exportiert.

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FrieslandCampina Consumer Products China

FrieslandCampina China (Shanghai)Executive Director:Rahul (R.) Colaco29/F Shanghai Times Square Office TowerNo 93 Huai Hai Zhong RoadShanghai 200021ChinaT +8621 639 10066

Friesland Huishan DairyManaging Director:Leon (L.) Coolen15/F Shanghai Times Square Office TowerNo 93 Huai Hai Zhong RoadShanghai 200021ChinaT +8621 639 10606

Die Business Group Consumer Products China versorgt Verbraucher in China mit Kindernahrung, Milchgetränken und

Foodservice-Produkten. Seit dem 1. Januar 2016 ist sie eine eigenständige Business Group. Vorher gehörte sie zur Business

Group Consumer Products Asia.

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FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder

Chief Operating Officer:Bas (S.G.) van den BergStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder B2BManaging Director:Hans (J.A.M.) MeeuwisStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Cheese & Butter Retail EuropeManaging Director:Fridjov (F.E.) BroersenStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Cheese GermanyGeneral Manager:Fridjov (F.E.) BroersenAm Alfredusbad 245133 EssenDeutschlandT +49 201 8712 70

FrieslandCampina Cheese FranceGeneral Manager Operations:Frédéric (F.B.) BaezaQuartier Les Crillons Sénas13560 SénasFrankreichT +33 490 572 929

FrieslandCampina Cheese SpainGeneral Manager:Fridjov (F.E.) BroersenRoger de Lluria 50Planta 48009 BarcelonaSpanienT +34 932 413 434

FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder ItalyManaging Director:Onofrio (O.) De CarneVia Alessandro Maria Calefati 6 70121 BariItalienT +39 080 558 42 03

OrangeManaging Director:Onofrio (O.) De CarneVia Goffredo Mameli 28a70123 BariItalienT +39 080 558 66 15

ZijerveldManaging Director:Sander (S.M.) KoutstaalBroekveldselaan 92411 NL BodegravenNiederlandeT +31 172 630100

FrieslandCampina ExportManaging Director:Thom (T.J.C.M.) AlbersFrisaxstraat 48471 ZW WolvegaNiederlandeT +31 561 692102

Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder vertreibt weltweit Käse, Mozzarella, Kondensmilch, Kindernahrung, Butter

und Milchpulver. Das Portfolio umfasst eine breite Palette niederländischer Käsesorten, wie Gouda, Edamer, Maasdamer

und Folienkäse, sowohl als ganzer Käse als auch in verpackten Stücken und Scheiben, ferner unterschiedliche Butter-

und Milchpulversorten. Die Business Group hat Niederlassungen in sechs Ländern (Niederlande, Deutschland, Belgien,

Frankreich, Italien und Spanien) und exportiert in mehr als 100 Länder.

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Übersichten Business Groups und Anschriften

FrieslandCampina Ingredients

Chief Operating Officer:Tine (M.A.K.) SnelsStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina IngredientsDirector Regional Sales Office Asia Pacific:Steen (S.) Londal (ad interim)#11-01 Centennial Tower3 Temasek AvenueSingapur 039190T +65 65808100

FrieslandCampina Ingredients BeijingDirector Regional Sales Office China:Berend Jan (B.J.) KingmaRM2506, West Tower of LG TwinTowersB12 Jianguomenwai Avenue Chaoyang DistrictBeijing 100022ChinaT +86 1065666099

FrieslandCampina DomoManaging Director:Aafke (A.A.) KeizerStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Ingredients North AmericaDirector Regional Sales Office USA:Rudy (R.) Dieperink61 S. Paramus RoadSuite 535Paramus NJ 07652Vereinigte StaatenT +1 551 497 7315

FrieslandCampina DMVManaging Director:Joost (J.) van de RaktStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina KievitManaging Director:Steen (S.) LondalStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Kievit IndonesiaPresident Director:Dwi (D.) SaturoJl. Merpati 150721 SalatigaIndonesienT +62 298 324 444

FrieslandCampina Creamy CreationBusiness Unit Director:Jan Lodewijk (J.L.) LindemulderStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Creamy Creation USABranch Manager USA:Rutger (J.A.R.) van den Noort61 S. Paramus RoadSuite 535Paramus NJ 07652Vereinigte StaatenT +1 551 497 7326

FrieslandCampina NutrifeedManaging Director:Joost (J.) van de RaktStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333

FrieslandCampina Ingredients Latin AmericaDirector Regional Sales Office Latin America:Eliane (E.) Ferreira CabralRua dos Canários 65, Sala 5 a 8VinhedoSão Paulo 13280 000BrasilienT +55 19 3826-6820

DFE PharmaChief Executive Officer:Bas (B.J.) van DrielKlever Straße 18747574 GochDeutschlandT +49 2823 9288750

Die Business Group Ingredients entwickelt nahrhafte und funktionelle Ingredienzen, die bei bestehenden Produkten einen

Mehrwert erzeugen. Weltweit produziert die Business Group natürliche Ingredienzen auf Basis von Milch, Molke und

pflanzlichen Rohstoffen für industrielle Abnehmer der Kindernahrungsmittelindustrie, der Nahrungsmittelindustrie, der

pharmazeutischen Industrie und der Jungtierfutterindustrie. Die Business Group Ingredients besitzt Niederlassungen in elf

Ländern (Niederlande, Deutschland, Vereinigte Staaten, Indonesien, China, Singapur, Japan, Brasilien, Ägypten, Neuseeland

und Indien).

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Royal FrieslandCampina N.V.

Stationsplein 4

3818 LE Amersfoort

Niederlande

T +31 33 713 3333

www.frieslandcampina.com

Täglich versorgt die Royal FrieslandCampina

Millionen von Verbrauchern auf der ganzen Welt mit

Molkereiprodukten mit wertvollen Nährstoffen aus

Milch. Mit einem Jahresumsatz von 11,0 Milliarden

Euro gehört FrieslandCampina zu den größten

Molkereiunternehmen der Welt.

FrieslandCampina produziert und verkauft

Verbraucherprodukte wie Milchgetränke,

Kindernahrung, Käse und Desserts in zahlreichen

europäischen Ländern, in Asien und in Afrika über

eigene Tochtergesellschaften. Zudem werden aus den

Niederlanden weltweit Molkereiprodukte exportiert.

Darüber hinaus werden professionelle Abnehmer

mit Produkten beliefert, beispielsweise Backgewerbe

und Gastronomie in Westeuropa mit Sahne- und

Butterprodukten. FrieslandCampina verkauft weltweit

Ingredienzen und Halbfabrikate für Hersteller von

Kindernahrung, die Nahrungsmittelindustrie und den

pharmazeutischen Sektor.

FrieslandCampina hat Niederlassungen in 33 Ländern

mit fast 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Produkte von FrieslandCampina erreichen über

100 Länder. Das Central Office des Unternehmens

befindet sich in Amersfoort in den Niederlanden.

Die Aktivitäten von FrieslandCampina sind in

fünf marktbezogene Business Groups gegliedert:

Consumer Products Europe, Middle East & Africa;

Consumer Products Asia; Consumer Products China;

Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients.

Das Unternehmen ist vollständig in Händen der

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die mit

18.900 Mitglied-Milchviehhaltern in den Niederlanden,

Deutschland und Belgien eine der größten

Molkereigenossenschaften der Welt ist.