Geschäftsbericht 2016 - FrieslandCampina...4 Vorwort des CEO Sehr geehrte Leserinnen und Leser,...
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Geschäftsbericht 2016Royal FrieslandCampina N.V.
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Inhalt
4 Vorwort des CEO
6 Kennzahlen
10 Wichtigste Entwicklungen 2016
13 Über die Royal FrieslandCampina
13 Strategie Route2020: nachhaltiges Wachstum
und Wertschöpfung
17 Märkte
18 Marken
21 Bericht des Executive Board
21 Entwicklungen und Ergebnisse
34 Innovation
36 Qualität
37 Auferlegte Maßnahmen vonseiten der Europäischen
Kommission im Rahmen der Fusion Ende 2008
39 Business Groups
49 Gesellschaftliche Verantwortung
55 FrieslandCampina und seine Mitarbeiter
57 Sicherheit
58 Risikomanagement
60 Ausblick
61 Managementerklärung
61 Verantwortlichkeitserklärung
63 Bericht des Aufsichtsrats
70 Corporate Governance
77 Jahresabschluss 2016
80 Konzernabschluss
80 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
81 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
82 Konzernbilanz
83 Konzernkapitalflussrechnung
84 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
86 Erläuterungen zum Konzernabschluss
142 Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures
und assoziierte Unternehmen
144 Einzelabschluss
144 Bilanz zum Einzelabschluss
144 Gewinn- und Verlustrechnung zum
Einzelabschluss
145 Erläuterungen zum Einzelabschluss
150 Weitere Informationen
150 Satzungsmäßige Regelung zur
Gewinnverwendung
151 Bestätigungsvermerk des unabhängigen
Abschlussprüfers
160 Übersichten
160 Mehrjahresüberblick
161 Milchpreisübersicht
162 System zur Risikokontrolle
165 Aufsichtsrat
170 Executive Board
172 Corporate Staff
173 Business Groups und Anschriften
2
Erläuterung
In diesem Geschäftsbericht werden die Finanzergebnisse und
wichtigsten Entwicklungen der Royal FrieslandCampina N.V.
(nachfolgend FrieslandCampina) des Jahres 2016 präsentiert.
Der Jahresabschluss wurde zum 31. Dezember 2016 erstellt.
Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den
International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt,
wie diese in der Europäischen Union anzuwenden sind, und
mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen
Gesetzbuchs (BW), sofern zutreffend.
Der Milchpreis 2016, den die Mitglieder der Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. für die von ihnen gelieferte
Milch erhalten, wurde auf Basis der FrieslandCampina-
Milchpreissystematik 2014-2016 festgestellt. Alle Beträge
in diesem Abschluss lauten auf Euro, sofern nicht anders
angegeben.
Dieser Geschäftsbericht enthält Mitteilungen über
Zukunftserwartungen. Diese Mitteilungen basieren auf
aktuellen Erwartungen, Schätzungen und Prognosen des
Managements von FrieslandCampina und Informationen, die
derzeit verfügbar sind. Die Erwartungen sind unsicher und
enthalten Risikoelemente, die schwer zu quantifizieren sind.
FrieslandCampina gibt daher auch keine Sicherheit, dass die
Erwartungen erfüllt werden.
Dieser Abschluss ist auch im niederländischen Original sowie
in einer englischen Übersetzung verfügbar. Bei Differenzen
zwischen den Fassungen gilt vorrangig der niederländische Text.
Der Geschäftsbericht der Royal FrieslandCampina N.V. ist
zudem auf der Website www.frieslandcampina.com abrufbar.
Der Geschäftsbericht kann bei der Abteilung Corporate
Communication von FrieslandCampina angefordert werden:
In diesem Geschäftsbericht werden unter anderem
folgende Begriffe verwendet:
Royal FrieslandCampina N.V. („Gesellschaft“ oder
„Unternehmen“ oder „FrieslandCampina“)
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. („Genossenschaft“)
Aufsichtsrat der Gesellschaft („Aufsichtsrat“)
Executive Board der Gesellschaft („Executive Board“)
2
FrieslandCampina verarbeitet pro Stunde 1,2 Millionen
Kilo Milch, die auf den Bauernhöfen der Mitglied-
Milchviehhalter erzeugt wird. Sieben Tage pro Woche,
rund um die Uhr. Das sorgt für Dynamik.
Aus der Milch werden wertvolle Lebensmittel
und Ingredienzen hergestellt, die den Bedürfnissen
von Kunden und Verbrauchern auf der ganzen
Welt entsprechen. Das ist faszinierend.
Bessere Ernährung, gute Einkünfte für unsere
Bauern, jetzt und in Zukunft. Das ist der Auftrag.
Inhalt
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Vorwort des CEO
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
2016 war ein geopolitisch turbulentes Jahr, nicht nur
weltweit, sondern auch für die europäische Milchwirtschaft
und für FrieslandCampina. In Nordafrika und im Nahen
Osten nahm unter anderem infolge der niedrigen Ölpreise
die politische und wirtschaftliche Instabilität zu. Anschläge
in verschiedenen Ländern verursachten große Unruhe und
Unsicherheit. Der Protektionismus nimmt zu; viele Länder
versuchen, ihre eigene Industrie vor dem internationalen
Wettbewerb zu schützen. Eine Beeinträchtigung des
Freihandels ist für FrieslandCampina als multinationales
und exportierendes Unternehmen eine unerwünschte
Entwicklung.
Gewinnanstieg
2016 war auch ein Jahr mit zwei Gesichtern. In der
ersten Jahreshälfte war das Milchangebot in der
Europäischen Union (insbesondere in den Niederlanden
und Irland) so groß, dass Basisprodukte vielfach nur
unter den Anschaffungs- und Herstellungskosten
verkauft werden konnten. Ab Mai verzeichnete der
Markt für Molkereiprodukte infolge der abnehmenden
Milchproduktion in einigen europäischen Ländern und der
relativ geringen Vorräte bei Abnehmern einen gewissen
Aufschwung. FrieslandCampina reagierte hierauf durch
rechtzeitige Preiserhöhungen im Käse- und Buttersegment.
Das Volumenwachstum von Wertschöpfungsprodukten
sowie starke Kosteneinsparungen trugen in hohem Maße
zu einem Gewinnanstieg um 5,5 Prozent bei.
Anstieg der Milchmenge
Trotz des Gewinnanstiegs sank der Milchpreis für die
Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina aufgrund der
starken Zunahme der Milchproduktion und des niedrigen
Garantiepreises um 6,9 Prozent auf 32,26 Euro pro 100
Kilo Milch. Vor allem in den ersten Monaten des Jahres
2016 nahm die Milchproduktion schnell zu. Ein Großteil
der gestiegenen Milchmengen wurde zu Basisprodukten
verarbeitet. Durch die vollständige Ausschöpfung der
Produktionskapazität wurde vorübergehend auch
Milch unter dem Garantiepreis auf dem Spotmarkt
verkauft. Aufgrund des niedrigen Garantiepreises und
der fortwährenden Unklarheit über das Inkrafttreten
der Phosphatgesetze in den Niederlanden und die damit
zusammenhängende Festlegung eines Bezugszeitpunkts
produzierten viele Mitglied-Milchviehhalter weiterhin
uneingeschränkt Milch.
Durch das Wachstum der niederländischen Milchviehhaltung
im Jahr 2015 und 2016 wurde die Phosphatobergrenze
überschritten und auch für 2017 droht eine Überschreitung.
Ende 2016 wurde ein Sektorplan vereinbart, der die
Phosphatproduktion im Jahr 2017 stark reduzieren soll.
Dieser Sektorplan ist für Milchviehhalter schmerzhaft, weil
der Abgang von Milchvieh erforderlich ist, was sich negativ
auf den Umfang der Milchproduktion auf dem Bauernhof
auswirken wird. Langfristig ist es jedoch notwendig, die
europäischen Umweltauflagen weiterhin zu erfüllen und
eine nachhaltigere Milchviehhaltung zu entwickeln.
Nourishing by Nature
2016 war auch das Jahr der Einführung der aktualisierten
FrieslandCampina-Strategie Route2020 mit dem Leitfaden
Nourishing by Nature: bessere Ernährung für Verbraucher
der Welt, gute Einkünfte für unsere Bauern, jetzt und
in Zukunft. Nourishing by Nature war im ersten Jahr
deutlich richtungsweisend und passt gut zu den Zielen für
nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals)
der Vereinten Nationen.
Alle Verbraucherprodukte von FrieslandCampina wurden
auf Basis der verschärften FrieslandCampina Global
Nutritional Standards beurteilt. Es wurden bereits
gute Schritte unternommen und noch mehr Produkte
wurden ausgewählt, deren Zucker- und Salzgehalt und
Kalorienzahl reduziert werden sollen. Neu entwickelte
Verbraucherprodukte müssen den Ernährungskriterien
entsprechen. Auf diese Weise kann FrieslandCampina
bessere Produkte anbieten.
Inhalt
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Weitere wichtige Entscheidungen betreffen Maßnahmen,
um wettbewerbsfähig zu bleiben und somit zu den
Einkünften der Mitglied-Milchviehhalter beizutragen. In
vielen Unternehmensbereichen laufen Programme zur
Effizienzerhöhung und zur Kostendämpfung.
Erfolge und Enttäuschungen
2016 war ein ereignisreiches Jahr. Durch die Akquisition
eines Anteils von 51 Prozent an Engro Foods in Pakistan
betritt FrieslandCampina einen großen Markt für
Molkereiprodukte in Zentralasien. Es gab weitere
Investitionen in Sicherheit, Qualität, Kapazität und
Nachhaltigkeit. In Südostasien und China sind wir
durch Fokussierung auf die wichtigsten Produkt-Markt-
Kombinationen gewachsen. Im Nahen Osten gelang uns
trotz schwieriger Marktbedingungen ein weiterer Ausbau
unserer Position. Innovation trug zu Erneuerungen in den
Märkten mit Priorität, Verbesserungen von Herstellungs-
methoden und einer nachhaltigeren Produktion bei.
Es gab 2016 auch weniger positive Aspekte. Die
Ergebnisse in Deutschland und Afrika sind enttäuschend.
Beschlussfassungsverfahren erfordern oft zu viel Zeit
und manche Systeme sind nicht stark genug integriert.
Investitionen in große Projekte verzögern sich oftmals, weil
die Komplexität unterschätzt wird. Es bleibt auch weiterhin
wichtig, dass wir aus unseren Fehlern lernen, sodass wir in
Zukunft Verbesserungen erzielen können.
Nachhaltigkeit in der Kette
Auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit wurden gute Schritte
unternommen, doch noch nicht alle Zielsetzungen
wurden realisiert. Vor allem die Verringerung der
Treibhausgasemissionen erfordert Aufmerksamkeit, wenn
die Zielsetzung klimaneutralen Wachstums realisiert
werden soll. FrieslandCampina hat daher im Jahr 2016 unter
anderem auf dem Gebiet der Monovergärung die Initiative
ergriffen und die Genossenschaft Jumpstart gegründet. Das
Vergären von Gülle trägt zur Senkung des Ausstoßes von
Treibhausgasen bei, unter anderem von Methan.
Prioritäten für 2017
Eine noch bessere Nutzung und Veranschaulichung des
in unseren Milchprodukten enthaltenen Nährstoffgehalts
ist die Basis für die erfolgreiche Verwertung der Milch der
Mitglied-Milchviehhalter. Im Jahr 2017 steht rechtzeitiges
Handeln in Bezug auf die schnellen Veränderungen im Markt
und in der Gesellschaft im Mittelpunkt. Dabei werden wir
klare Entscheidungen treffen müssen, um Beschleunigung
in den wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen zu
erzielen, in denen wir die beste Wertschöpfung für die Milch
bekommen. Den Ausgangspunkt dafür bildet eine weitere
Verbesserung der Bruttogewinnspanne und des Cashflows.
Dank
Im Namen des gesamten Executive Board danke ich
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihr großes
Engagement und ihr Einsatz hat es FrieslandCampina
ermöglicht, gut auf die Dynamik von Markt und Gesellschaft
zu reagieren. Die Qualität jedes einzelnen Glieds in der
Milchverarbeitungskette vom Milchviehhalter bis zum
Verbraucher ist für den Erfolg der gesamten Kette
entscheidend. FrieslandCampina hat mit der Kontrolle
dieser gesamten Kette – vom Gras bis ins Glas – einen
starken Ausgangspunkt.
Roelof Joosten
Chief Executive Officer
Royal FrieslandCampina N.V.
Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017
Vorwort des CEOInhalt
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Kennzahlen
Umsatzerlöse
11,0 Milliarden Euro
Betriebsergebnis
563Millionen Euro
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse
5,1 %
Umsatzerlöse in Millionen Euro
2016 11.001
2015 11.210
2014 11.348
2013 11.281
2012 10.309
Jahresüberschuss in Millionen Euro
2016 362
2015 343
2014 303
2013 157
2012 278
Betriebsergebnis in Millionen Euro
2016 563
2015 576
2014 489
2013 313
2012 487
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse
2016 5,1
2015 5,1
2014 4,3
2013 2,8
2012 4,7
Eigenkapital in % der Bilanzsumme
2016 33,8
2015 33,6
2014 33,7
2013 33,8
2012 31,3
Jahresüberschuss
362Millionen Euro
Eigenkapitalquote
33,8 %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Millionen Euro
2016 850
2015 1.019
2014 554
2013 588
2012 842
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
850Millionen Euro
Inhalt
7
Kennzahlen
Mitarbeiter
21.927
Leistungspreis Gesellschaft
35,01Euro pro 100 kg Milch
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt)
2016 21.927
2015 22.049
2014 22.168
2013 21.186
2012 20.045
Leistungspreis in Euro pro 100 kg Milch
2016 35,01
2015 37,23
2014 45,05
2013 43,72
2012 38,92
Milchanlieferung der Mitglied-Milchviehhalter
10,8Milliarden kg
Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter
32,26Euro pro 100 kg Milch
Milchanlieferung der Mitglied-Milchviehhalter in Millionen kg
2016 10.774
2015 10.060
2014 9.453
2013 9.261
2012 8.860
Mitglied-Milchviehbetriebe (Jahresende)
2016 13.300
2015 13.542
2014 13.696
2013 13.887
2012 14.132
Milchpreis in Euro pro 100 kg Milch
2016 32,26
2015 34,64
2014 42,70
2013 42,90
2012 36,68
Mitglied-Milchviehbetriebe
13.300
Wertschöpfung in Euro pro 100 kg Milch
2016 3,44
2015 3,53
2014 2,93
2013 3,04
2012 2,37
Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter
3,44Euro pro 100 kg Milch
Inhalt
8
Kennzahlen
1 Widerstandsvermögen ist das dem Anteilseigner zuzurechnende Eigenkapital.2 Die Nettoschuld umfasst kurzfristige und langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber der Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. abzüglich frei verfügbarer Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. 3 Mitglied-Milchviehhalter, die Weidegang nutzen, erhalten über 2016 einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Aus dem Ergebnis
des Unternehmens werden hiervon 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,29 Euro pro 100 Kilo Milch. Zudem wird auf Basis genossenschaftlicher Regelungen auch 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Um dies zu finanzieren, werden bei der gesamten Milch 0,35 Euro pro 100 Kilo Milch abgezogen. Hiervon wird auch der Teilweidegangzuschlag bezahlt.
4 Besondere Milchströme umfassen die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Landliebe-Milch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch und die Differenz zwischen dem Garantiepreis für biologische Milch (47,71 Euro einschließlich einer Verrechnung von 0,04 Euro pro 100 Kilo durch eine zu niedrige Einschätzung 2016) und dem Garantiepreis (28,38 Euro) pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,15 Euro pro 100 Kilo Milch.
5 Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-Maßnahmen 23,8 Millionen Euro ausgeschüttet (0,22 Euro pro 100 Kilo Milch).
in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben 2016 2015 %
Ergebnisse
Umsatzerlöse 11.001 11.210 -1,9
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 11.207 11.210 0,0
Betriebsergebnis 563 576 -2,3
Betriebsergebnis vor Wechselkursauswirkungen 593 576 3,0
Jahresüberschuss 362 343 5,5
Jahresüberschuss vor Wechselkursauswirkungen 373 343 8,7
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 5,1 5,1
Bilanz
Bilanzsumme 9.374 8.421 11,3
Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 3.169 2.832 11,9
Eigenkapital in % der Bilanzsumme 33,8 % 33,6 %
Widerstandsvermögen in % der Bilanzsumme 1 14,0 % 13,2 %
Nettoschuld 2 1.225 1.108 10,6
Cashflow
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1.019 -16,6
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -955 -705 -35,5
Investitionen 518 564 -8,2
Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter in Euro pro 100 kg Milch (zzgl. MwSt., bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose)
Garantiepreis 28,38 30,68 -7,5
Leistungszuschlag 2,19 2,25 -2,7
Weidegangzuschlag 3 0,29 0,29
Besondere Milchströme 4 0,15 0,14 7,1
Barpreis 31,01 33,36 -7,0
Rücklage Mitgliederobligationen 1,25 1,28 -2,3
Milchpreis 32,26 34,64 -6,9
Zusätzliche Ausschüttungen 5 0,22 n. zutr.
Zinsen für Mitgliederobligationen 0,41 0,42 -2,4
Gewinnrücklage 2,12 2,17 -2,3
Leistungspreis 35,01 37,23 -6,0
Sonstige Angaben
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 21.927 22.049 -0,6
Unfälle mit Arbeitsausfall (pro 200.000 Arbeitsstunden) 0,12 0,24
Anzahl der Mitglied-Milchviehbetriebe am Jahresende 13.300 13.542 -1,8
Anzahl der Mitglieder am Jahresende 18.906 19.006 -0,5
Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) 11.231 11.066 1,5
Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 10.774 10.060 7,1
Inhalt
9
Kennzahlen
Umsatzerlöse nach Business Groupsin Millionen Euro
in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben2016 2015 %
Consumer Products Europe, Middle East & Africa
Umsatzerlöse 3.345 3.681 -9,1
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 3.491 3.681 -5,2
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) -0,4
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) -1,0
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 7.313 7.604 -3,8
Consumer Products Asia
Umsatzerlöse 2.321 2.328 -0,3
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 2.355 2.328 1,2
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) 5,9
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 2,7
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 6.190 6.324 -2,1
Consumer Products China
Umsatzerlöse 565 445 27,0
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 588 445 32,1
Preisauswirkung auf den Umsatz ▲
Volumenentwicklung (in Prozent) 37,0
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 24,3
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 1.101 893 23,3
Cheese, Butter & Milkpowder
Umsatzerlöse 2.649 2.568 3,2
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) 7,7
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 5,0
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 2.720 2.751 -1,1
Ingredients
Umsatzerlöse 1.667 1.721 -3,1
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) 5,4
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent) 4,1
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 3.094 3.099 -0,2
11.001
11.001
Consumer Products Europe, Middle East & Africa
Consumer Products Asia
Consumer Products China
Cheese, Butter & Milkpowder
Ingredients
Sonstige
Umsatzerlöse nach Absatzmarktin Millionen Euro
379 3,4 %
454 4,1 %
Niederlande
Deutschland
Restliches Europa
Asien und Ozeanien
Afrika und Mittlerer Osten
Nord- und Südamerika
3.34530,4 %
1.66715,2 %
2.32121,1 % 565
5,1 %
2.64924,1 %
1.0529,6 %
2.52122,9 %
3.52332,0 %
2.47322,5 %
1.0539,6 %
Inhalt
10
Wichtigste Entwicklungen 2016
Weiteres Volumenwachstum und Ergebnisverbesserung in Südost-Asien und China
Leichter Anstieg der Volumen in Europa, aber Gewinnspannen unter Druck
Volumen und Ergebnis in Afrika durch wirtschaftliche und politische Entwicklungen und negative Wechselkurs-auswirkungen stark unter Druck
Verbesserung der Ertragspreise und des Ergebnisses von Basisprodukten (Käse, Butter und Milchpulver) in zweiter Jahreshälfte 2016
Umsatzerlöse sinken infolge ungünstiger Wechselkursauswirkungen und niedrigerer Verkaufspreise um 1,9 Prozent auf 11,0 Millionen Euro. Die -2,7 Prozent niedrigeren Verkaufspreise werden durch eine positive Auswirkung beim Volumen-Mix von 2,8 Prozent ausgeglichen.
Betriebsergebnis sinkt um 2,3 Prozent auf 563 Millionen Euro vorwiegend aufgrund von Wechselkursauswirkungen; bereinigt um Wechselkursauswirkungen beläuft sich das Betriebsergebnis auf 593 Millionen Euro
Jahresüberschuss steigt um 5,5 Prozent auf 362 Millionen Euro; bereinigt um Wechselkursauswirkungen beläuft sich der Jahresüberschuss auf 373 Millionen Euro
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sinkt auf 850 Millionen Euro (2015: 1.019 Millionen Euro) infolge einer Zunahme des Betriebskapitals
Volumenzuwachs, Umsatzrückgang
Gewinnanstieg
Inhalt
11
Wichtigste Entwicklungen 2016
Milchproduktion der Mitglied-Milchviehhalter steigt um 7,1 Prozent auf 10.774 Millionen Kilo Milch (2015: 10.060 Millionen Kilo)
Garantiepreis sinkt um 7,5 Prozent auf 28,38 Euro (2015: 30,68 Euro)
Wertschöpfung sinkt um 2,5 Prozent auf 3,44 Euro (Leistungszuschlag 2,19 Euro und Rücklage Mitgliederobligationen 1,25 Euro) (2015: 3,53 Euro) aufgrund der stärkeren Zunahme der Milchmenge als der des Jahresüberschusses (Verwässerungseffekt). Bei gleich bleibender Milchmenge 2015: Wertschöpfung 3,69 Euro pro 100 Kilo
Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter sinkt um 6,9 Prozent auf 32,26 Euro (2015: 34,64 Euro)
Wachstum um 2,8 Prozent bei Wertschöpfungs produkten, insbesondere bei Kindernahrung, Milchgetränken und Käse
Das „Erweitern der führenden Positionen auf Wachstumsmärkten“: erfolgreich in Südost-Asien, China sowie bei den Ingredienzien, bleibt in Afrika dagegen zurück
Der „Schutz des Volumens auf Heimatmärkten“: konstantes Volumen, wobei jedoch die Spannen unter Druck stehen, durch erfolgreiche Geschäftstätigkeit mit Käse, Debic, Campina-Joghurt und -Quark, Mona und Landliebe
Die „Entwicklung zukünftiger Märkte“: Beteiligung von 51 Prozent an Engro Foods in Pakistan und Aufnahme des Verkaufs von Foodservice-Produkten in China
Investitionen: 518 Millionen Euro (2015: 564 Millionen Euro) in Kapazität, Erneuerung, Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit
Einführung von Effizienzprogrammen an Büro- und Produktionsstandorten verläuft planmäßig
pro 100 Kilo Milch, zuzüglich MwSt., bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose
Milchanlieferung steigt, Milchpreis und Wertschöpfung sinken
Gute Schritte zur Realisierung der Strategie Route2020
Inhalt
12
Inhalt
13
Strategie Route2020: nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung
Über die Royal FrieslandCampina
Die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte
liegt darin, die wachsende Weltbevölkerung
mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.
Durch das Angebot verlässlicher, relevanter
und nährstoffreicher Molkereiprodukte
leistet FrieslandCampina einen Beitrag
zur Sicherstellung der Lebensmittel- und
Nährstoffsicherheit. Der Purpose von
FrieslandCampina – Nourishing by Nature –
steht für bessere Ernährung für Verbraucher
der Welt, gute Einkünfte für unsere Bauern,
jetzt und in Zukunft.
Purpose nourishing by nature
Bessere Ernährung
Die Weltbevölkerung wird voraussichtlich von 7,4 Milliarden
Menschen im Jahr 2015 auf 8,5 Milliarden im Jahr 2030
und auf über 9,7 Milliarden im Jahr 2050 ansteigen.
Dadurch und durch den zunehmenden Wohlstand nimmt die
Nachfrage nach Lebensmitteln zu. FrieslandCampina kann
mit seinen Milchprodukten einen Beitrag zur Ernährung der
Weltbevölkerung leisten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf
der weiteren Verbesserung der Rezepturen der Produkte
und darauf, dass Milchprodukte erschwinglich bleiben,
sodass sie weiterhin für alle Einkommensgruppen relevant
sind. Dies passt zum Ziel für nachhaltige Entwicklung der
Vereinten Nationen: „Bessere Ernährung und nachhaltige
Landwirtschaft“ (Ziel 2).
Gute Einkünfte für unsere Bauern
Die Zielsetzung von FrieslandCampina lautet, die beste
Wertschöpfung für die Milch zu erzielen, um auf diese
Weise maximal zu den Einkünften und der Kontinuität
mehrerer Generationen von Milchviehhaltern beizutragen.
FrieslandCampina strebt an, einen der höchsten
Milchpreise in Nordwesteuropa zu bezahlen. So bleibt
FrieslandCampina ein attraktives Unternehmen für die
Mitglied-Milchviehhalter. FrieslandCampina bietet lokalen
Milchviehhaltern in einigen asiatischen, afrikanischen und
osteuropäischen Ländern Unterstützung beim Verbessern
der Betriebsführung und der Qualität der Milch. Dies passt
zum Ziel für nachhaltige Entwicklung „Wirtschaftswachstum
und menschenwürdige Arbeit“ (Ziel 8).
Bessere Ernährung, gute Einkünfte für unsere Bauern, jetzt und in Zukunft
Inhalt
14
Über die Royal FrieslandCampina
Bestreben
FrieslandCampina hat folgendes langfristiges Bestreben
formuliert:
• bis 2020 Realisieren eines jährlichen Volumenwachstums
um etwa 5 % in den gewählten wichtigsten Produkt-
Markt-Kombinationen
• effizientes Verarbeiten und Verwerten von etwa
10 Milliarden Kilo Milch von Mitglied-Milchviehhaltern
• Wachstum auf Umsatz von 15 Milliarden Euro
im Jahr 2020
• kurzfristig und auch in 20 Jahren finanziell gesund und
in Harmonie mit der Natur und der Gesellschaft sein, um
auch für die nächsten Generationen von Milchviehhaltern
Wertschöpfung zu erzeugen
Jetzt und in Zukunft
FrieslandCampina richtet sich auf künftige Generationen.
FrieslandCampina investiert daher in nachhaltiges
langfristiges Wachstum und die finanzielle Gesundheit
des Unternehmens und der Genossenschaft. Angestrebt
wird, klimaneutral zu wachsen und geringere Mengen
knapper natürlicher Ressourcen wie Wasser, Rohstoffe und
fossile Brennstoffe zu benutzen. Dies passt zu den Zielen
für nachhaltige Entwicklung „Nachhaltiger Konsum und
Produktion“ (Ziel 12) und „Klimaschutz“ (Ziel 13).
Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung
Die Vereinten Nationen haben Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development
Goals) aufgestellt. Dies sind 17 ehrgeizige Ziele, die sich auf Themen beziehen wie nachhaltige
Konsum- und Produktionsmuster, Klima, nachhaltige Städte und Gemeinden, Gesundheit
und Wohlergehen sowie das Beenden von Armut und Hunger. Diese Entwicklungen
wurden von 193 Ländern unterschrieben und bieten Regierungen und der Wirtschaft einen
Fahrplan für eine ehrlichere und nachhaltigere Zukunft. Die FrieslandCampina-Strategie
Route2020 und die Nachhaltigkeitsstrategie Nourishing by Nature sind im Einklang mit den
Nachhaltigkeitszielsetzungen der Vereinten Nationen. Die für FrieslandCampina relevantesten
Ziele für nachhaltige Entwicklung werden bei der Beschreibung der strategischen
Ausgangspunkte aufgeführt.
Inhalt
15
Über die Royal FrieslandCampina
Beste Wertschöpfung für die Milch erzielen
FrieslandCampina strebt an, den Ertrag der gelieferten
Milch zu erhöhen, indem sich das Unternehmen auf
Kombinationen aus Primär- und Nebenprodukten
konzentriert, die die beste Wertschöpfung erzielen. Dies
erfordert in den nächsten Jahren mehr Anstrengungen in
Bezug auf die Verbesserung des Ergebnisses für die am
wenigsten gewinnbringenden Milliarden Kilo Milch.
Will FrieslandCampina für Abnehmer und Verbraucher
attraktiv bleiben, so muss das Unternehmen qualitativ
hochwertige, sichere und nachhaltige Produkte anbieten.
Daher müssen die Produktion und die Verarbeitung der
Erzeugermilch auch weiterhin die Anforderungen des
Marktes und der Gesellschaft auf dem Gebiet von Qualität,
Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transparenz erfüllen.
Erweitern der führenden Positionen auf Wachstumsmärkten
Schutz des Volumens auf Heimatmärkten
Einsetzen des niederländischen Milcherbes und der einzigartigen Milchkette auf nachhaltige Weise
Nutzen der einzigartigen Milchkette: vom Gras bis ins Glas
FrieslandCampina hat in seiner 140-jährigen Geschichte
starke Markt- und Markenpositionen aufgebaut. An der
Basis stehen erkennbare Marken und unterscheidende
Qualität. Die Nutzung der einzigartigen niederländischen
Milchverarbeitungskette ist wichtig, um Kunden und
Verbraucher weiterhin an die Marken und Produkte von
FrieslandCampina zu binden. Frisian Flag, Dutch Lady, Peak,
Campina, Chocomel und Frico sind Beispiele für Marken,
die es schon seit Generationen gibt. FrieslandCampina will
die Nachfrage der Verbraucher nach niederländischen
Milchprodukten weltweit erhöhen, unter anderem durch
das Konzept Vom Gras bis ins Glas und durch noch mehr
Investitionen in die Anziehungskraft niederländischer
Milchprodukte, unter anderem dadurch, dass die Kuh in der
niederländischen Landschaft weiterhin sichtbar ist.
Inhalt
16
Über die Royal FrieslandCampina
Konzentration auf diejenigen Märkte, die größtes Wachstum, höchsten Gewinn und Verarbeitung der meisten Mitgliedermilch ermöglichen
In der Strategie Route2020 wurden Entscheidungen
getroffen, um Kapital, Produktionsmittel und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so einzusetzen, dass
langfristig und auf nachhaltige Weise Wertschöpfung für die
Mitglied-Milchviehhalter und für die Gesellschaft erzielt wird.
FrieslandCampina ist auf vielen Märkten mit einer breiten
Produktpalette aktiv. Jede Marktsituation ist anders
und FrieslandCampina wird sich auf eine begrenzte Zahl
spezifischer Produkt-Markt-Kombinationen ausrichten. Für
deren Auswahl waren folgende Faktoren entscheidend:
• Marktwachstum: Wachstum des Marktes in Kombination
mit der Möglichkeit für FrieslandCampina, auf diesem
Markt zu wachsen
• Rentabilität: die Möglichkeit, in der Produkt-Markt-
Kombination Gewinn zu erzielen
• Verwertung der Mitgliedermilch: das Ausmaß, in dem das
Produkt zum Absorbieren von Mitgliedermilch beiträgt,
wobei auch noch Gewinn erzielt wird
Auf Basis der obigen Kriterien wurden drei Gruppen von
Produkt-Markt-Kombinationen ausgewählt, auf die sich
FrieslandCampina konzentriert:
• Erweitern der führenden Positionen auf
Wachstumsmärkten
• Schutz der Milchmenge auf den Heimatmärkten
• Entwickeln künftiger Märkte
Sehr engagierte, fähige Menschen, die effektiv zusammenarbeiten
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FrieslandCampina
sind sehr engagiert und motiviert. Sie sind die Basis des
Erfolgs von FrieslandCampina. Weltweit besteht guter
gegenseitiger Kontakt. Der ständigen Verbesserung von
Fertigkeiten und Arbeitsweisen gilt große Aufmerksamkeit.
Die Strategie richtet sich vor allem auf die Optimierung
der Verkaufsprozesse, um auf dem Markt zu gewinnen,
der Effizienz der Prozesse und der Arbeitsweise. Für
die erfolgreiche Einführung der aktualisierten Strategie
Route2020 sind mehrere Schwerpunkte von Bedeutung:
• Verbessern der Kompetenzen, um auf dem Markt zu
gewinnen, unter anderem durch Innovation, Leistungen
im Marketingbereich und stärkere Digitalisierung
• Kostendämpfung, um in Wachstum investieren zu
können, beispielsweise durch mehr Effizienz an den
Produktionsstandorten und in den Büro-Organisationen
• AAA (Alignment, Accountability und Action): dafür sorgen,
dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem AAA-
Prinzip zufolge denken und handeln, bei dem proaktiver
Meinungsaustausch, klare Zuständigkeiten und schnelle
und ergebnisorientierte Aktion im Vordergrund stehen
• ständige Verbesserung der Qualität der Produkte und der
Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
• gute Geschäftspraktiken im Einklang mit dem
Verhaltenskodex Compass, mit den Prinzipien Integrität,
Respekt und Transparenz als Ausgangspunkt
Entwickeln neuer Produkt-Markt-Kombinationen Sehr engagierte, fähige Menschen, die effektiv zusammenarbeiten
Inhalt
17
Über die Royal FrieslandCampina
Märkte
* In Millionen Euro
Europa Asien und Ozeanien
6.046 Umsatz*
12.922 Beschäftigte
66 Standorte
3.523 Umsatz*
7.786 Beschäftigte
36 Standorte
Nord- und SüdamerikaAfrika und Naher Osten
379 Umsatz*
169 Beschäftigte
6 Standorte
1.053 Umsatz*
1.050 Beschäftigte
6 Standorte
Niederlande
Deutschland
Belgien
Griechenland
Ungarn
Rumänien
Indonesien
Malaysia
Singapur
Thailand
Myanmar
Vietnam
Philippinen
China
Hongkong
Pakistan
Indien
Japan
Neuseeland
Russland
Frankreich
Spanien
Italien
Österreich
Großbritannien
Vereinigte Staaten
Brasilien
Nigeria
Ghana
Elfenbeinküste
Vereinigte Arabische Emirate
Saudi-Arabien
Ägypten
Inhalt
225252_frico_gd
a_mild_wh_4,5k
g_bga_01.psd
18
Über die Royal FrieslandCampina
Marken
Verbraucher
Inhalt
19
Über die Royal FrieslandCampina
IngredienzenFoodservice Die 10 führenden Verbrauchermarken
nach Umsatz in Euro
1 Friso weltweit
2 Frisian Flag Indonesien
3 Dutch Lady Vietnam, Malaysia, Myanmar, Singapur, China
4 Peak Nigeria
5 Alaska Philippinen
6 Campina Niederlande, Belgien
7 Rainbow Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate
8 Foremost Thailand
9 Debic Foodservice in Europa
10 Frico weltweit
Die 5 führenden Industrieprodukte
nach Umsatz in Euro
1 DMV Excellion (Kaseinat)
2 Kievit Vana Blanca (Kaffeeweißer)
3 Domo Vivinal GOS (Galacto-Oligosaccharide)
4 DFE Pharmatose (Pharmalaktose)
5 Kievit Vana Grasa (Fettpulver)
Inhalt
20
Inhalt
21
Der Jahresüberschuss der Royal FrieslandCampina N.V.
stieg im Jahr 2016 um 5,5 Prozent auf 362 Millionen
Euro (2015: 343 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis
sank um 2,3 Prozent auf 563 Millionen Euro (2015:
576 Millionen Euro). Nach Bereinigung um die
negativen Wechselkursauswirkungen in Höhe von
30 Millionen Euro beläuft sich das Betriebsergebnis
auf 593 Millionen Euro. Durch den Verkauf von mehr
Wertschöpfungsprodukten vor allem in Asien und durch
niedrigere Einkaufskosten blieb die Gewinnspanne
stabil. Das Milchvolumen der Mitglied-Milchviehhalter
stieg um 7,1 Prozent auf 10,8 Milliarden Kilo. Trotz des
Volumenwachstums sanken die Umsatzerlöse infolge
negativer Wechselkursauswirkungen um 1,9 Prozent
auf 11,0 Milliarden Euro (2015: 11,2 Milliarden Euro).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
sank aufgrund eines höheren Werts der Vorräte am
31. Dezember 2016 auf 850 Millionen Euro (2015:
1.019 Millionen Euro).
Der Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter
sank um 6,9 Prozent auf 32,26 Euro pro
100 kg Milch (2015: 34,64 Euro) aufgrund des
niedrigeren Garantiepreises für Erzeugermilch. Die
Wertschöpfung (Leistungszuschlag und Rücklage
Mitgliederobligationen) stieg um 15 Millionen Euro
auf 371 Millionen Euro. Pro 100 Kilo Milch sank die
Wertschöpfung aufgrund der stärkeren Zunahme
der Milchmenge als der des Jahresüberschusses
um 2,5 Prozent auf 3,44 Euro (2015: 3,53 Euro)
(Verwässerungseffekt).
Rückgang der Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse sanken infolge negativer Wechsel-
kurs auswirkungen um 1,9 Prozent auf 11,0 Milliarden
Euro. Die Verkaufspreise sanken um 2,7 Prozent. Die
Verkäufe (Volumen) von Wertschöpfungsprodukten,
wie Kindernahrung und Milchgetränke, stiegen um
2,8 Prozent. Das Volumen der Basis-Milchprodukte stieg
durch die Zunahme der Milchproduktion der Mitglied-
Milchviehhalter, die vor allem für die Produktion von mehr
Butter und Milchpulver verwendet wurde, um 2,7 Prozent.
Die Verkäufe von Friso-Kindernahrung stiegen auf allen
Märkten, insbesondere in China. Auch das Volumen in der
Kategorie Milchgetränke stieg in Südostasien und im Nahen
Osten. In Afrika nahm das Volumen bei Milchgetränken ab.
Das Volumen bei Käse mit Wertschöpfung nahm zu, doch
der Umsatz war aufgrund der niedrigeren Verkaufspreise
rückläufig. Das Volumen an Basisprodukten stieg aufgrund
des größeren Milchangebots der Mitglied-Milchviehhalter.
Im Jahr 2016 wurden 1,5 Kilo Erzeugermilch direkt
weiterverkauft. Über die Dutch Milk Foundation wurde
weniger Milch verkauft, doch auf dem Spotmarkt wurde
mehr Milch abgesetzt als im vorigen Geschäftsjahr.
Bericht des Executive Board
Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Umsatzerlöse 11.001 11.210 -1,9
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 11.207 11.210 0,0
Betriebsergebnis 563 576 -2,3
Betriebsergebnis vor Wechselkursauswirkungen 593 576 3,0
Jahresüberschuss 362 343 5,5
Jahresüberschuss vor Wechselkursauswirkungen 373 343 8,7
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 5,1 5,1
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1.019 -16,6
Wertschöpfung pro 100 kg Milch 3,44 3,53 -2,5
Milchpreis in Euro pro 100 kg Milch 32,26 34,64 -6,9
Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 10.774 10.060 7,1
Höherer Jahresüberschuss bei niedrigerem Umsatz in turbulentem Jahr
Entwicklungen und Ergebnisse
Inhalt
22
Bericht des Executive Board
Betriebsergebnis leicht rückläufig
Das Betriebsergebnis sank 2016 um 2,3 Prozent
auf 563 Millionen Euro (2015: 576 Millionen Euro).
Wechselkursauswirkungen hatten einen negativen Effekt
von 30 Millionen Euro auf das Betriebsergebnis.
Die Bruttogewinnspanne sank um 3,7 Prozent auf
1.926 Millionen Euro (2015: 2.000 Millionen Euro). Ohne
Wechselkursauswirkungen war die Bruttogewinnspanne im
Vergleich zu 2015 konstant. Das Verkaufsvolumen stieg bei
niedrigeren Verkaufspreisen und niedrigeren Anschaffungs-
und Herstellungskosten, wodurch die Gewinnspannen
im Vergleich zu 2015 stabil blieben. Die Umsatzkosten
sanken um 1,5 Prozent auf 9.075 Millionen Euro. Dies ist
vor allem die Folge des niedrigeren Garantiepreises für
Erzeugermilch, kostendämpfender Maßnahmen in allen
Business Groups und verbesserter Einkaufskonditionen für
übrige Rohstoffe und Verpackungsmaterial.
Die Vergütung der Mitglied-Milchviehhalter für die Milch
stieg im Jahr 2016 um 0,9 Prozent auf 3.544 Millionen
Euro (2015: 3.514 Millionen Euro). Die Zunahme ist die
Folge des Anstiegs der Milchanlieferung um 7,1 Prozent auf
10.774 Millionen Kilo Milch. Im Jahr 2016 wurden im Rahmen
der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-Maßnahmen
23,8 Millionen Euro ausgeschüttet (0,22 Euro pro 100 Kilo
Milch). Dies ging zu Lasten des Betriebsergebnisses.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich bei den Business
Groups Consumer Products Asia, Consumer Products China
und Cheese, Butter & Milkpowder. Bei Consumer Products
Europe, Middle East & Africa und in geringerem Maße bei
Ingredients sank das Betriebsergebnis im Vergleich zu 2015.
FrieslandCampina investierte 540 Millionen Euro in
Anzeigen und Werbung (2015: 536 Millionen Euro), um
seine Marktpositionen zu verbessern. Der Anstieg der
Veräußerungs- und allgemeinen Verwaltungskosten wurde
Milchpreissystematik und Gewinnverteilung
2014-2016
Der Milchpreis, den FrieslandCampina den Mitglied-
Milchviehhaltern auf Jahresbasis bezahlt, besteht
aus dem Garantiepreis, dem Weidegangzuschlag,
dem Zuschlag für besondere Milchströme, dem
Leistungszuschlag (zusammengefasst der Barpreis) und
der Ausgabe von Mitgliederobligationen. Die Milch wird
auf Grundlage des Wertes der gelieferten Kilogramm
Eiweiß, Fett und Laktose im Verhältnis 10:5:1 vergütet. Der
FrieslandCampina-Leistungspreis umfasst den Milchpreis
und darüber hinaus den Zins für Mitgliederobligationen
und Mitgliederzertifikate sowie die Einstellung in die
Gewinnrücklage der Gesellschaft.
Die Höhe der Gewinnrücklage und des Leistungszuschlags
hängt vom Gewinn von FrieslandCampina ab. Für die
Jahre 2014 bis 2016 werden vom Gewinn auf Basis des
Garantiepreises und nach Abzug der Zinsvergütung
für Mitgliederobligationen und Mitgliederzertifikate
und des den Minderheitsanteilen zuzurechnenden
Gewinns 45 Prozent in das Eigenkapital der Gesellschaft
eingestellt. Vom Gewinn können 35 Prozent an die
Mitglied-Milchviehhalter als Leistungszuschlag
ausbezahlt werden und 20 Prozent werden in Form
von Mitgliederobligationen-fest an die Mitglied-
Milchviehhalter ausgeschüttet. Die Ausgabe von
Mitgliederobligationen-fest wird auf Grundlage des
Wertes der im Geschäftsjahr gelieferten Milch berechnet.
Im September eines jeden Jahres kann eine vorläufige
Ausschüttung auf Grundlage der Unternehmens-
ergebnisse des ersten Halbjahres und der gelieferten
Milchmenge ausbezahlt werden. Die vorläufige
Ausschüttung beläuft sich auf 75 Prozent des Leistungs-
zuschlags für das erste Halbjahr. Die endgültige Jahres-
abrechnung erfolgt im April des darauf folgenden Jahres,
auf Basis der Jahresergebnisse des Unternehmens und
der Gesamtmenge der gelieferten Milch.
Änderungen der Milchpreissystematik und
Gewinnverteilung 2017-2019
Vom Gewinn der Royal FrieslandCampina N.V. in den
Jahren 2017-2019 werden auf Basis des Garantie-
preises und nach Abzug der Zinsvergütung für
Mitglieder obligationen und des den Minderheitsanteilen
zuzurechnenden Gewinns 55 Prozent in das Eigenkapital
der Gesellschaft eingestellt. Vom Gewinn können
35 Prozent an die Mitglied-Milchviehhalter als
Leistungszuschlag ausbezahlt werden und 10 Prozent
werden in Form von Mitgliederobligationen an die
Mitglied-Milchviehhalter ausgeschüttet. Die Ausgabe von
Mitgliederobligationen wird auf Grundlage des Wertes der
im Geschäftsjahr gelieferten Milch berechnet.
Inhalt
23
durch Akquisitionen und Wachstum in Asien verursacht.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen gab es 2016 einen
einmaligen Ertrag in Höhe von 13,5 Millionen Euro durch
den Verkauf des ehemaligen Coberco-Geländes in Arnheim
(Niederlande) an BPD Ontwikkeling für 16,1 Millionen
Euro. Im Jahr 2015 hatte es noch Restrukturierungs-
aufwendungen in Höhe von 50 Milliarden Euro gegeben.
Höherer Jahresüberschuss
Der Jahresüberschuss über 2016 stieg um 5,5 Prozent
auf 362 Millionen Euro (2015: 343 Millionen Euro). Die
Zunahme des Jahresüberschusses ist die Folge von mehr
Verkäufen von Wertschöpfungsprodukten vor allem
in Asien, Aufschwung der Verkaufspreise von Basis-
Molkereiprodukten im zweiten Halbjahr, niedrigeren
Einkaufskosten und einer niedrigeren Steuerlast.
Die Netto-Finanzierungsaufwendungen sanken
um 2 Millionen Euro auf 41 Millionen. Die Netto-
Zinsaufwendungen betrugen 28 Millionen Euro (2015:
43 Millionen Euro).
Das Ergebnis aus Joint Ventures und assoziierten
Unternehmen stieg 2016 um 15 Millionen Euro auf
20 Millionen Euro.
Der Steueraufwand betrug 180 Millionen Euro (2015: 205
Millionen Euro). Der Rückgang ist die Folge einer niedrigeren
effektiven Steuerbelastung in Höhe von 33 Prozent (2015:
37 Prozent) durch eine im Vergleich zum Vorjahr niedrigere
Zuführung zu den Rücklagen.
Gewinnverwendung
Vom Gewinn 2016 in Höhe von 362 Millionen Euro werden
80 Millionen Euro den Minderheitsanteilen zugerechnet
(2015: 73 Millionen Euro). Das Executive Board schlägt
vor, 229 Millionen Euro in die Gewinnrücklage einzustellen
(2015: 218 Millionen Euro). Der verbleibende Gewinn
wird wie folgt verwendet: 44 Millionen Euro werden als
Zinsvergütung für Inhaber von Mitgliederobligationen
reserviert (2015: 42 Millionen Euro) und 9 Millionen
Euro werden als Zinsvergütung für das Darlehen der
Genossenschaft an das Unternehmen reserviert (2015:
10 Millionen Euro).
Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter verzeichnet
durch Zunahme der Milchmenge leichten Rückgang
Für das Jahr 2016 wurden zusätzlich zum Garantiepreis
insgesamt 371 Millionen Euro an Mitglied-Milchviehhalter
ausgeschüttet (2015: 355 Millionen Euro), der höchste
Betrag seit der Fusion Ende 2008. Davon entsprechen
Bericht des Executive Board
Milchpreis und Leistungspreis in Euro pro 100 kg Milch, bei 600.000 kg Milch pro Jahr (zzgl. MwSt., bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose)
2016 2015
Einstellung indie Gewinnrücklage
2,12 2,17
Zins für Mitgliederobligationen
und -zertifikate0,41 0,42
Zusätzliche Ausschüttungen
0,22 n. zutr.
Reservierung auf NamenMitgliederobligationen-fest
1,25 1,28 Wertschöpfung2016 2015
Leistungspreis
3,44 3,53Leistungszuschlag 2,19 2,25
2016 2015
35,01 37,23Milchpreis
Weidegangzuschlag 0,29 0,292016 2015
Barpreis
32,26 34,642016 2015
31,01 33,36Zuschlag für besondere Milchströme
0,15 0,14
Garantiepreis 28,38 30,68
Inhalt
24
Bericht des Executive Board
Im September 2016 wurde eine vorläufige Ausschüttung
an die Mitglied-Milchviehhalter in Höhe von 1,17 Euro pro
100 Kilo Milch ausbezahlt. Dies war 75 Prozent höher als
der Pro-Forma-Leistungszuschlag über das erste Halbjahr
(0,595 Euro pro 100 Kilo Milch über das ganze Jahr). Die
endgültige Jahresabrechnung erfolgt im April 2017 auf
Basis der Jahresergebnisse von FrieslandCampina und der
von dem jeweiligen Milchviehhalter im Jahr 2016 gelieferten
Milchmenge. Der Leistungszuschlag für das Gesamtjahr
2016 beläuft sich auf 2,19 Euro, die Mitglied-Milchviehhalter
erhalten also vom Leistungszuschlag im April 2017 noch
1,595 Euro pro 100 Kilo Milch.
Insgesamt stiegen die Zinsen für Mitgliederobligationen
von 42 Millionen Euro auf 44 Millionen Euro infolge
des Anstiegs der Anzahl an Mitgliederobligationen. Der
Zinssatz über den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Mai
2016 betrug 3,210 Prozent, der Zinssatz über den
Zeitraum vom 1. Juni bis 30. November 2016 betrug
3,099 Prozent und der Zinssatz im Monat Dezember
betrug 3,031 Prozent (der Zinssatz für den sechsmonatigen
Euribor betrug für Dezember 2016 -0,219 Prozent). Pro
100 Kilo Mitgliedermilch beläuft sich die durchschnittliche
Zinsausschüttung auf 0,41 Euro (2015: 0,42 Euro).
236 Millionen Euro dem Leistungszuschlag (2,19 Euro
pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt.). Die Ausgabe von
Mitgliederobligationen 2016 entspricht 135 Millionen
Euro (1,25 Euro pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt.). Insgesamt
belaufen sich der Leistungszuschlag und die Ausgabe von
Mitgliederobligationen pro 100 Kilo Milch auf 3,44 Euro
(2015: 3,53 Euro), ein Rückgang von 2,5 Prozent.
Der Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter über
2016 beträgt 32,26 Euro pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt.
Gegenüber 2015 (34,64 Euro) ist dies ein Rückgang um
6,9 Prozent.
Der Garantiepreis für 2016 belief sich auf 28,38 Euro pro
100 Kilo Milch, ein Rückgang um 7,5 Prozent im Vergleich
zu 2015 (30,68 Euro). Der Rückgang des Garantiepreises
ist auf niedrigere Milchpreise der Referenzunternehmen
zurückzuführen. Die Vergütung für besondere Milchströme
(Landliebe, biologische Milch) beläuft sich auf 0,15 Euro pro
100 Kilo Milch und der Weidegangzuschlag auf 0,29 Euro
pro 100 Kilo Milch.
Der Leistungszuschlag belief sich auf 2,19 Euro pro
100 Kilo Milch (2015: 2,25 Euro). Der Rückgang ist
die Folge der stärkeren Zunahme der Milchmenge im
Vergleich zum Jahresüberschuss. Die Ausschüttung von
Mitgliederobligationen für 2016 beläuft sich auf 1,25 Euro
pro 100 Kilo Milch (2015: 1,28 Euro).
Der Leistungspreis spiegelt die Gesamtleistung des
Unternehmens wider. Der FrieslandCampina-Leistungspreis
für 2016 beläuft sich auf 35,01 Euro pro 100 Kilo Milch
exklusive MwSt. (2015: 37,23 Euro), ein Rückgang von
6,0 Prozent gegenüber 2015, vor allem aufgrund des
niedrigeren Garantiepreises. Im Leistungspreis wird die
zusätzliche Ausschüttung von 0,22 Euro pro 100 Kilo Milch
im Rahmen der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-
Maßnahmen erfasst. Die Gewinnrücklage beläuft sich 2016
auf 2,12 Euro, gegenüber 2,17 Euro 2015.
Der biologische Milchpreis für 2016 beläuft sich auf
51,65 Euro zzgl. MwSt. pro 100 Kilo Milch (2015: 51,80 Euro).
Der Garantiepreis für biologische Milch beträgt 47,71 Euro
pro 100 Kilo Milch (2015: 47,77 Euro). Der Leistungszuschlag
und die Ausgabe von Mitgliederobligationen sind mit denen
der normalen Milch identisch. Der Preis für biologische
Milch wird durch Angebot und Nachfrage bei biologischer
Milch auf dem westeuropäischen Markt bestimmt.
Weidekäse immer beliebter
Die Zahl der aus Weidemilch hergestellten
Milchprodukte steigt. 2016 wurde Campina-Käse
eingeführt, eine Serie von Gouda-Käse aus Weidemilch,
von jung bis extra gereift in Scheiben und im Stück.
Milner-Käse und Nordholländischer Gouda mit dem
roten Siegel waren bereits Weidemilchkäse. Einige
Supermarktketten nehmen in diesem Jahr für ihre
Hausmarken auch Weidekäse von FrieslandCampina ab.
Inhalt
Niederländischer Milchviehhalter promotet
Friso in China
Der niederländische Milchviehhalter Nils den Besten
und seine Familie waren im November 2016 in China,
um die Produkte der Marke Friso zu promoten. Am
11. November fand in China die große jährliche Online-
Shopping-Veranstaltung statt. Online-Verkäufe
sind für Friso wichtig. In einer Live-Online-Sendung
erzählte Nils den Besten vom Alltag als Milchviehhalter
von FrieslandCampina. In mehreren Interviews
teilte er auch sein Wissen über die niederländische
Milchviehhaltung und darüber, wie Friso-Produkte
hergestellt werden. Friso unterscheidet sich in China
durch das Konzept Vom Gras bis ins Glas, bei dem
die Milch von den eigenen Mitglied-Milchviehhaltern
stammt. Die Veranstaltung war ein großer
Marketingerfolg. Das besondere Auftreten von Nils den
Besten als niederländischer Milchviehhalter bekam in
den sozialen Medien viel positive Aufmerksamkeit.
25
Dezember 2015 oder niedriger war, erhielten die Mitglied-
Milchviehhalter über die gelieferte Milch eine zusätzliche
Vergütung von 0,02 Euro pro Kilo Milch (zzgl. MwSt.).
An dieser vorübergehenden Regelung nahmen 60 Prozent
der Mitglied-Milchviehhalter teil. In den ersten sechs
Wochen des Jahres 2016 wurden 34 Millionen Kilo weniger
Milch geliefert. Die Regelung kostete 14 Millionen Euro.
Seit dem 1. Februar 2016 nahm FrieslandCampina von etwa
der Hälfte der belgischen Lieferanten keine Milch mehr
ab. Dabei geht es auf Jahresbasis um etwa 180 Millionen
Kilo Milch. Für diese Menge gab es in Belgien keine direkte
Marktverwendung. Andere belgische Molkereiunternehmen
übernahmen die Abnahme der Milch.
Vom 1. Oktober 2016 bis 1. April 2017 entschädigt
FrieslandCampina die Mitglied-Milchviehhalter sechs Monate
lang mit 0,10 Euro pro Kilo nicht erzeugter Milch. Mit dieser
Milchanlieferung stieg um 7,1 Prozent
Im Jahr 2016 wurden von den Mitglied-Milchviehhaltern der
Genossenschaft 10.774 Millionen Kilo Milch bereitgestellt.
Aufgrund des Anstiegs der Zahl der Milchkühe, der guten
Futterqualität und der milden Witterungsbedingungen
lag die Milchanlieferung 7,1 Prozent über dem Niveau
von 2015 (10.060 Millionen Kilo). Der Anstieg des
Erzeugermilchangebots bei nachlassender Marktnachfrage
sorgte in den ersten fünf Monaten 2016 für einen weiteren
Rückgang der Preise insbesondere von Basisprodukten
wie Folienkäse, Basisbutter und Milchpulver. Ab Mai war
aufgrund des rückläufigen Milchangebots in Europa
allmählich ein Aufschwung der Preise zu verzeichnen.
Maßnahmen zur Beschränkung der Milchproduktion
Nach der Aufhebung der Milchquoten im April 2015
nahm die Milchproduktion auf den Betrieben der
Mitglied-Milchviehhalter stärker zu als vorhergesagt
worden war. Darüber hinaus hatte FrieslandCampina
bei seiner Kapazitätsplanung mit dem Inkrafttreten des
Phosphatrechtesystems am 1. Januar 2017 gerechnet.
Dies hätte voraussichtlich zu einer Verringerung der
Milchproduktion durch die Mitglied-Milchviehhalter im
Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen in Bezug
auf die Phosphatreduktion geführt. FrieslandCampina
hat daher 2016 mehrere Maßnahmen zur Beschränkung
der Milchproduktion durch die Mitglied-Milchviehhalter
ergriffen. Zwischen dem 28. Dezember 2015 und dem
11. Februar 2016 forderte FrieslandCampina die Mitglied-
Milchviehhalter auf, die Milchlieferung vorübergehend
nicht ansteigen zu lassen. Die Prognose war, dass die
Milchlieferung der Mitglied-Milchviehhalter in den
ersten sechs Wochen des Jahres 2016 so hoch sein
würde, dass die Verarbeitungskapazität und die direkten
Verkaufsmöglichkeiten unzureichend sein würden. Bei
einer Milchlieferung pro Tag, die gleich der Milchlieferung
im Vergleichszeitraum vom 13. Dezember bis 27.
Bericht des Executive Board
500
600
700
800
900
1.000
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
20162015
Milchproduktion der Mitglied-Milchviehalterpro Monat in Millionen kg
Inhalt
26
Bericht des Executive Board
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gesunken
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sank auf
850 Millionen Euro (2015: 1.019 Millionen Euro) infolge
der Zunahme des Betriebskapitals 2016 belief sich der
ausgehende Cashflow für Investitionen und Akquisitionen
auf 955 Millionen Euro (2015: 705 Millionen Euro). Im Jahr
2016 wurden 518 Millionen Euro in Produktionskapazität,
Effizienz- und Qualitätssteigerung investiert.
Desinvestitionen von Aktivitäten und Vermögenswerten
brachten 56 Millionen Euro ein.
Im Jahr 2016 wurden 436 Millionen Euro in die Akquisition
eines Anteils von 51 % an Engro Foods in Pakistan investiert.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief
sich auf -227 Millionen Euro (2015: -228 Millionen
Euro). Dies ist der Saldo von Dividendenzahlungen
an Minderheitsbeteiligungen, Zinsen für
Mitgliederobligationen, die Inanspruchnahme der
Maßnahme bezweckt FrieslandCampina eine beschleunigte
Verringerung der Phosphatproduktion bei den Mitglied-
Milchviehbetrieben. Dadurch wurde (zum Zeitpunkt der
Bekanntgabe am 17. September 2016) dem Inkrafttreten des
angekündigten Phosphatrechtesystems ab dem 1. Januar
2017 vorgegriffen. FrieslandCampina strebt mit dieser
Maßnahme eine Senkung um insgesamt 150 Millionen Kilo
Milch im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis 31. März 2017 an.
FrieslandCampina hat hierfür einen Betrag von 15 Millionen
Euro zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag gilt zusätzlich
zur Milchsenkungsprämie von 0,14 Euro pro 100 Kilo Milch,
welche die Europäische Union Milchviehhaltern, die sich
vor dem 21. September 2016 bei RVO.nl angemeldet haben,
für nicht erzeugte Milch auszahlt. Im Zeitraum bis zum
31. Dezember 2016 wurden 102 Millionen Kilo Milch weniger
geliefert und den teilnehmenden Mitglied-Milchviehhaltern
wurden 10 Millionen Euro ausgeschüttet.
Marktentwicklungen
Weltweit stieg im Jahr 2016 die Milchproduktion um
1,0 Prozent im Vergleich zu 2015. In der europäischen
Union stieg die Milchproduktion im selben Zeitraum um
0,4 Prozent und in den Niederlanden um 7,5 Prozent. In
Ozeanien sank die Milchproduktion um 3,9 Prozent, in
Lateinamerika nahm die Milchproduktion um 3,9 Prozent
ab und in Nordamerika stieg die Milchproduktion um
2,6 Prozent.
In den ersten vier Monaten 2016 setzte sich
der Markttrend von 2014 und 2015 fort und die
Ertragspreise für Basisprodukte sanken weiter. Die
Milcherzeugung stieg weiterhin bei einem begrenzten
Wachstum der Nachfrage auf dem Weltmarkt und einer
stagnierenden Nachfrage in Westeuropa. Die Preise für
Magermilchpulver sanken unter den Interventionspreis
von 1.698 Euro pro Tonne. Auch die Preise für Butter,
Folienkäse und Naturkäse erreichten im April 2016
Tiefpunkte. Im Jahr 2016 wurden 422.000 Tonnen
Milchpulver durch Interventionsstellen vorübergehend
aus dem Markt genommen und vorübergehend gelangten
143.000 Tonnen Butter in die private Lagerhaltung der
Europäischen Union.
Die anhaltend niedrigen Milchpreise führten zu einer
Verringerung der Milchproduktion in der Europäischen
Union und auch weltweit. Ab Juni 2016 blieb die
Milchproduktion unter dem Stand von 2015. Die
Handelsvorräte bei Käufern waren relativ beschränkt, weil
sie erwarteten, dass der Preis für Milchprodukte lange
Zeit niedrig bleiben würde. Die Auswirkung dieser beiden
Entwicklungen war, dass ab dem Sommer 2016 auf dem
europäischen Markt und dem Weltmarkt zunehmende
Nachfrage nach Milchprodukten bestand, wodurch
die Verkaufspreise der meisten Basisprodukte steigen
konnten. Dieser Aufwärtstrend der Preise wurde durch
den stärkeren Importbedarf einiger südostasiatischer
Länder unterstützt.
Niederländische Notierungen (Käse: Notierung Hannover) in Euro pro Tonne
1. Januar2016
1. April 2016
1. September 2016
31. Dezember 2016
%31. Dezember im
Vergleich zum 1. JanuarKäse (Hannover) 2.300 1.950 2.800 3.300 43,5Vollmilchpulver 2.100 1.790 2.440 3.220 53,3Magermilchpulver 1.670 1.620 1.890 2.120 26,9Molkepulver 500 500 800 840 68,0Butter 2.830 2.370 3.770 3.990 41,0
Inhalt
27
Finanzierung
FrieslandCampina nutzt Darlehen mehrerer Gruppen
von Kapitalgebern (Mitglied-Milchviehhalter, Banken und
Investoren). Den Hauptbestandteil der Bankdarlehen
bildet eine gebundene Kreditfazilität in Höhe von
1,5 Milliarden Euro bei einem Bankenkonsortium. Im
April 2016 wurde die Laufzeit dieser Fazilität bis April
2021 um ein Jahr verlängert. Per Ultimo Dezember
2016 wurden 250 Millionen Euro unter dieser Fazilität
geliehen. Der Hauptbestandteil der ausstehenden
institutionellen Darlehen umfasst 696 Millionen US-
Dollar. Verbindlichkeiten in US-Dollar wurden über
Währungsswaps in Euro-Verbindlichkeiten umgewandelt.
Im April 2016 wurden sogenannte grüne Schuldscheine
im Wert von 300 Millionen Euro für die Finanzierung bzw.
Neufinanzierung von Investitionen ausgegeben, die zur
nachhaltigeren Produktion an den FrieslandCampina-
Produktionsstandorten und zur weiteren Entwicklung
gesunder Ernährung und der Milchwirtschaft in Ländern,
in denen FrieslandCampina tätig ist, beitragen. Im Juni
2016 gewährte die Europäische Investitionsbank eine
Kreditfazilität von 150 Millionen Euro für die Finanzierung
von F&E-Aktivitäten von FrieslandCampina in Europa.
Die International Finance Corporation (IFC) und die
Finanzierungsgesellschaft Financierings-Maatschappij voor
Ontwikkelingslanden. (FMO) haben gemeinsam 80 Millionen
Euro Risikokapital für die Akquisition einer Mehrheit der
Anteile an Engro Foods in Pakistan zum 19. Dezember
2016 bereitgestellt. Außerdem gewährte die IFC eine
Kreditfazilität in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für die
Finanzierung dieser Akquisition.
Risikomanagement bei Finanzinstrumenten
FrieslandCampina ist gegenüber verschiedenen
Finanzrisiken anfällig, etwa dem Kreditrisiko, Zinsrisiko,
Liquiditätsrisiko und Währungsrisiko. Die allgemeine
Risikopolitik zielt darauf ab, Finanzrisiken zu erkennen, zu
analysieren und, wenn nötig, zu verringern, um so mögliche
negative Finanzergebnisse zu verhindern. Hauptsächliche
Finanzinstrumente von FrieslandCampina sind Forderungen
und Verbindlichkeiten, Darlehen von Kreditinstituten
und institutionellen Anlegern, Mitgliederobligationen
sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die
Konzernfinanzstrategie zu Risiken von Finanzinstrumenten
wurde auf Grundlage der vom Executive Board genehmigten
Risikomanagementstrategie festgelegt. Die Erfassung
von Finanzinstrumenten und genauere Angaben in
Bezug auf das Risiko und das Risikomanagement von
Finanzinstrumenten finden Sie unter Erläuterung 27 des
Jahresabschlusses (Seite 119).
Kreditfazilität und eine Put-Options-Verbindlichkeit
in Höhe von 80 Millionen Euro an die International
Finance Corporation und die Finanzierungsgesellschaft
Financierings-Maatschappij voor Ontwikkelingslanden.
Der Saldo der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
äquivalente sowie Kontokorrent bei Banken sank von
718 Millionen Euro (Ultimo 2015) auf 354 Millionen
Euro (Ultimo 2016) insbesondere durch die höhere
Investitionstätigkeit.
Finanzlage
Per 31.Dezember 2016 beliefen sich die Nettoverbindlich-
keiten auf 1.225 Millionen Euro. Gegenüber dem
31. Dezember 2015 ist dies ein Anstieg um 117 Millionen Euro.
Das Widerstandsvermögen (das dem Anteilseigner
zuzurechnende Eigenkapital) wurde durch Hinzufügung
der Gewinnrücklage verstärkt und beläuft sich auf
1.309 Millionen Euro. Als Prozentsatz der Bilanzsumme
steigt die Belastbarkeit von 13,2 auf 14,0 Prozent.
Der dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern
zuzurechnende Anteil am Eigenkapital stieg durch die
Einstellung des Gewinns in die Gewinnrücklage und
den Anstieg der Zahl an Mitgliederobligationen auf
3.169 Millionen Euro (2015: 2.832 Millionen Euro). Die
Eigenkapitalquote, definiert als der dem Anteilseigner
und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnende Anteil am
Eigenkapital als Prozentsatz der Bilanzsumme, ist mit
33,8 Prozent nahezu gleich geblieben (2015: 33,6 Prozent).
Per 31. Dezember 2016 belief sich die Summe des
Eigenkapitals einschließlich Minderheitsbeteiligungen auf
3.644 Millionen Euro (Ultimo 2015: 3.093 Millionen Euro).
Die Summe des Eigenkapitals stieg per Saldo durch die
Einstellung des Gewinns in die Gewinnrücklage, den Anstieg
der Zahl an Mitgliederobligationen und die Erfassung der
restlichen Anteile an Engro Foods, die Dritten zukommen.
Die Netto-Finanzierungsaufwendungen betrugen
41 Millionen Euro und sanken damit um 2 Millionen Euro im
Vergleich zu 2015. Dieser Rückgang wurde überwiegend
durch Neubewertungsergebnisse von Finanzinstrumenten
verursacht.
Bericht des Executive BoardInhalt
28
Bericht des Executive Board
Industrie betrug Ende 2016 106,1 Prozent (Ende 2015:
110,3 Prozent). Der Deckungsgrad bzw. durchschnittliche
Deckungsgrad der letzten zwölf Monate des Pensioenfonds
Campina sank von 104,8 Prozent Ende 2015 auf
101,9 Prozent Ende 2016. Der Deckungsgrad des bei Avéro
Achmea Pensioen untergebrachten getrennten Depots
stieg von 118,1 Prozent Ende 2015 auf 121,7 Prozent Ende
2016. Dieser Deckungsgrad wird auf Grundlage der mit
dem Versicherer vereinbarten Versicherungsbedingungen
bestimmt und ist höher, als wenn dieser auf Grundlage des
tatsächlichen Marktwertes bestimmt worden wäre.
Umsetzung der Strategie Route2020
FrieslandCampinas Strategie Route2020 hat nachhaltiges
Wachstum und Wertschöpfung zum Ziel.
Bestreben Realisierung
• Bis 2020 Realisieren eines jährlichen Volumenwachstums um etwa 5 % in den gewählten wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen
• Im Jahr 2016 wurde ein Volumenwachstum von 2,8 % in Wertschöpfungsprodukten und von 5,9 % in den gewählten wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen realisiert
• Effizientes Verarbeiten und Verwerten von etwa 10 Milliarden Kilo Milch von Mitglied-Milchviehhaltern
• Im Jahr 2016 wurden 10,8 Milliarden Kilo Milch von Mitglied-Milchviehhaltern verarbeitet
• Wachstum auf Umsatz von 15 Milliarden Euro im Jahr 2020
• Im Jahr 2016 wurden Umsatzerlöse von 11,0 Milliarden Euro realisiert
• Kurzfristig und auch in 20 Jahren finanziell gesund und in Harmonie mit der Natur und der Gesellschaft sein, um auch für die nächsten Generationen von Milch-vieh haltern Wertschöpfung zu erzeugen
• Die Belastbarkeit wurde von 13,2 auf 14,0 Prozent verstärkt
• Realisierung von Nachhaltigkeitszielsetzungen erfordert Aufmerksamkeit
Erweitern führender Positionen auf Wachstumsmärkten
Auf sechs der acht Wachstumsmärkte gelang es
FrieslandCampina, Volumenwachstum zu erzielen. Die
erfolgreichsten Märkte sind China (unter anderem durch
die Einführung von Friso Prestige vorangetrieben) und
Indonesien (vorwiegend mit Kondensmilch). Auch in
Malaysia und Vietnam verbesserten sich die Leistungen.
Kosten der betrieblichen Altersversorgung
und Deckungsgrad
Der größte Teil der Kosten der betrieblichen
Altersversorgung bezieht sich auf die niederländischen
Altersversorgungspläne und betrifft Kosten der
betrieblichen Altersversorgung aufgrund von Plänen mit
Beitragszusage. Infolgedessen entsprechen die Kosten
der betrieblichen Altersversorgung denen des Vorjahres.
Ab dem 1. Januar 2015 wurde für die niederländischen
Beschäftigten, die vom Tarifvertrag Molkereiindustrie
erfasst werden, die neue Altersversorgung bei dem
Branchenpensionsfonds für die Molkereiindustrie und
damit zusammenhängender Industrie untergebracht
(eine kollektive beitragsorientierte Prämienregelung).
Infolgedessen wurde der Aufbau der Altersversorgung
bei Stichting Pensioenfonds Campina und Avéro
Achmea Pensioen eingestellt. Der Deckungsgrad bzw.
durchschnittliche Deckungsgrad der letzten zwölf Monate
des am 1. Januar 2015 gegründeten Branchenpensionsfonds
für die Molkereiindustrie und damit zusammenhängender
FrieslandCampina eröffnet Demonstrationsküche
in Schanghai
Um chinesische Kunden im Foodservice-Segment
besser unterstützen zu können, eröffnete
FrieslandCampina am 6. Januar 2017 eine
Demonstrationsküche in Schanghai. Die Küche ist
über vier Sektoren verteilt: Getränke, Bäckerei,
F&E und Demonstration. Technische Experten
und professionelle Köche arbeiten hier zusammen
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von
FrieslandCampinas Innovation Centre in Wageningen
an innovativen Milchlösungen für vorhandene und
potenzielle Kunden. Darüber hinaus bietet die Küche
Unterstützung für Foodservice-Aktivitäten auf dem
Gebiet von Marketingstrategie, Geschmackstests und
Produktentwicklung.
Inhalt
29
Bericht des Executive Board
Investitionen
Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina 518 Millionen Euro
investiert (2015: 564 Millionen Euro). Mit den Investitionen
wird beabsichtigt, die steigende Milchmenge der Mitglied-
Milchviehhalter zu verarbeiten und zu Produkten zu
verwerten, die den Wünschen und Bedürfnissen von Kunden
und Verbrauchern entsprechen. Außerdem wurde in die
weitere Verbesserung der Produktqualität, Sicherheit
und Effizienz investiert. Seit 2009 wurden insgesamt
3,6 Milliarden Euro in langfristige Vermögenswerte
investiert, davon 2,6 Milliarden (über 70 Prozent) in den
Niederlanden.
Im Jahr 2016 wurden mehrere neue Produktionsanlagen in
Betrieb genommen:
• FrieslandCampina Ingredients in Borculo (Niederlande):
zweiter Teil des Neubaus für die Produktion von
Milchpulver und Kindernahrung
• FrieslandCampina Cheese in Gerkesklooster (Niederlande):
Erweiterung des Käsepackhauses und Salzraums
Wichtigste laufende Investitionsprojekte
FrieslandCampina Consumer Products Europe, Middle East
& Africa, Leeuwarden (Niederlande)
Investition: 138 Millionen Euro
Laufzeit: 2014-2017
Ziel: zweiter Teil der Erweiterung der
Milchverarbeitungskapazität durch Erneuerung und
Erweiterung der Produktionskapazität evaporierter und
Kondensmilch für den Export
FrieslandCampina Ingredients, Beilen (Niederlande)
Investition: 57 Millionen Euro
Laufzeit: 2015-2017
Ziel: Erweiterung der Kleinpackungskapazität für
Kindernahrung
Die Entwicklungen in Nigeria sind infolge der sich
verschlechternden Wirtschaft (niedriger Ölpreis) und der
besonders schwachen nigerianischen Währung, der Naira,
gering. Auf allen Märkten herrschte Preisdruck.
Schutz der Milchmenge auf den Heimatmärkten
Auf vier der fünf Heimatmärkte wurde Volumenwachstum
erzielt. In den Niederlanden unter anderem mit
tagesfrischen Milchprodukten und vor allem mit Campina-
Quark und -Joghurt (zum ersten Mal seit der Fusion Ende
2008), Chocomel, Mona und mit Käse aus Weidemilch.
Einige Supermarktketten stiegen für ihre Hausmarke auf
Weidekäse von FrieslandCampina um. Das Foodservice-
Segment entwickelte sich 2016 gut und vor allem die Marke
Debic realisierte ein gutes Wachstum. In Deutschland
standen Volumen und Marktanteile von Milchgetränken
unter Druck. Bei Landliebe war allerdings Wachstum zu
verzeichnen. Es wurde auch mehr Käse nach Deutschland
exportiert. Der Anstieg des Verkaufs an Supermärkte für
Hausmarken trug zur Verarbeitung der zunehmenden
Milchmenge bei. Dies ging allerdings mit teilweise negativen
Gewinnspannen einher.
Entwickeln künftiger Märkte
Durch den Erwerb von 51 Prozent der Anteile an Engro
Foods, dem zweitgrößten Molkereiunternehmen Pakistans,
verstärkte FrieslandCampina seine Position in Zentralasien.
In China wurde durch den Verkauf von Foodservice-
Produkten und in geringerem Ausmaß von Trinkmilch
Wachstum erzielt. Die Position von FrieslandCampina
in Myanmar wurde durch die Erweiterung des Vertriebs
verbessert. Das Betreten neuer Märkte in Nord- und
Westafrika verzögerte sich durch die Unruhen und die
geringen wirtschaftlichen Entwicklungen in diesen
Gebieten. Das neue Segment von Lebensmitteln für
Senioren entwickelte sich positiv mit Wachstum bei den
Mengen und dem Marktanteil von Optimel Pro Age in
Hongkong.
Inbetriebnahme des zweiten Teils des Neubaus für die
Produktion von Milchpulver und Kindernahrung bei
FrieslandCampina Ingredients in Borculo (Niederlande).
Investitionen in Millionen Euro
2016 518
2015 564
2014 656
2013 559
2012 423
Inhalt
30
Änderung der Organisationsstruktur. Das Programm hat
eine Durchlaufzeit von etwa drei Jahren. Das Programm
ist 2015 an den FrieslandCampina-Produktionsstandorten
in Leeuwarden und Beilen (beide Niederlande)
angelaufen. Das Programm ist 2016 an den Standorten in
Lochem, Veghel, Noordwijk, Balkbrug (alle Niederlande),
Lummen (Belgien), Köln, Lagos (Nigeria), Binh Duong und
Ha Nam (beide Vietnam) angelaufen. In den nächsten
Jahren wird WCOM Reloaded in mehr FrieslandCampina-
Niederlassungen durchgeführt.
• Das Programm Finance for the Future zielt auf die
Einrichtung einer effizienteren Finanzorganisation
mit einer deutlicheren Rollenverteilung ab. In den
Konzernunternehmen werden die Marketingaktivitäten
durch das Anliefern und Analysieren von Finanzdaten
unterstützt. Auf Konzernebene sind Fachleute auf
dem Gebiet von Steuern, Controlling, Treasury,
Risikomanagement und Accounting & Reporting tätig.
Tätigkeiten auf dem Gebiet von Fakturierung und
Buchführung werden von einem Konzernunternehmen
oder einer Business Group zu einem Financial Shared
Services Centre in der Region verlagert. Das Financial
Shared Services Centre hat außer der Niederlassung in
Wolvega (Niederlande) eine neue Niederlassung in Kuala
Lumpur (Malaysia) eingerichtet und erhält 2017 eine
Niederlassung in Budapest (Ungarn). Zielsetzung ist die
weitere Standardisierung der Verwaltungsvorgänge,
Verringerung der Komplexität, Gewährleistung
konstanter Qualität und das Einsparen von Kosten.
• Das Programm Summit wurde 2010 eingeleitet,
um die Planungs- und Informationssysteme,
Prozesse und Daten für alle FrieslandCampina-
Konzernunternehmen zu vereinheitlichen. Dieses
Programm ist wichtig zur Realisierung einer besser
integrierten Netzwerkorganisation. Bezweckt wird
sowohl eine effektivere Planung bzw. Logistikplanung
und Beschlussfassung als auch eine bessere Nutzung
der effizienteren Arbeitsweise durch Skaleneffekte.
Insgesamt arbeiten nun 60 Prozent aller schlussendlich
beteiligten Mitarbeiter mit der neuen Plattform. Das
Programm soll 2019 abgeschlossen sein.
• Die Aktivitäten von FrieslandCampina auf dem
chinesischen Festland werden ab dem 1. Januar 2016 in
einer neuen Business Group untergebracht: Consumer
Products China. Die Gründung der neuen Business
Group betont die zunehmende Bedeutung der Tätigkeit
von FrieslandCampina in China. Bis zum 1. Januar 2016
gehörten die Aktivitäten zur Business Group Consumer
Products Asia.
• Die Organisation der Business Group Cheese, Butter
& Milkpowder besteht ab dem 1. Januar 2016 aus vier
Investitionsprojekte 2017
Die Planung für 2017 enthält etwa 500 Millionen Euro für
Investitionen. Es gibt die folgenden wichtigsten Projekte:
FrieslandCampina Cheese Butter & Milkpowder,
Gerkesklooster (Niederlande)
Investition: 25 Millionen Euro
Laufzeit: 2016–2017
Ziel: Erweiterung der Produktions- und Käselagerkapazität,
unter anderem als Ersatz für den Käseproduktionsstandort
in Rijkevoort (Niederlande)
FrieslandCampina Ingredients, Borculo (Niederlande)
Investition: 58 Millionen Euro
Laufzeit: 2016-2019
Ziel: Erweiterung der Produktionskapazität und Anwendung
hochwertiger Mikrofiltrationstechnologie
Compass - Verhaltenskodex für gute Geschäftspraktiken
FrieslandCampina führte 2016 im Rahmen der
Aktualisierung der Strategie Route2020 seinen neuen
Verhaltenskodex für gute Geschäftspraktiken, Compass,
ein. Ausgangspunkt für Compass sind die Werte Intensität,
Respekt und Transparenz. Für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die sich über bestimmte Situationen oder
Verhaltensweisen, die nicht mit Compass im Einklang sind,
Sorgen machen oder Zweifel daran haben, gibt es das
Verfahren Speak Up. Speak Up erläutert, wann und wie
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich äußern können. Auf
diese Weise wird bei FrieslandCampina eine offene Kultur
gefördert, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dilemmas
miteinander besprechen.
Transformation in eine flexible, effiziente und
tatkräftige Organisation
Im Rahmen der Realisierung der Strategie Route2020
arbeitet FrieslandCampina an einer flexiblen, effizienten
und tatkräftigen Organisation, um Kosten zu sparen
und dadurch Mittel zur Realisierung von Wachstum
bereitzustellen. Verschiedene Programme wie World Class
Operations Management (WCOM) Reloaded, Finance for
the Future, Summit und HR Transformation tragen dazu
bei. Prozessverbesserung, Kostendämpfung und weitere
Professionalisierung sind dabei wichtige Punkte.
• Über WCOM Reloaded arbeiten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus den verschiedenen
Produktionsstandorten gemeinsam an Verbesserungen.
Die Verbesserungsvorschläge führen zu neuen
standardisierten Arbeitsweisen, geänderten Aufgaben
und Zuständigkeiten, einer effizienteren Belegung, einer
anderen Zusammensetzung von Schichten und einer
Bericht des Executive BoardInhalt
31
Vorübergehende FrieslandCampina-
Stillstandsmaßnahme 2017
FrieslandCampina hatte bei seiner Kapazitätsplanung
mit dem Inkrafttreten des Phosphatrechtesystems am
1. Januar 2017 gerechnet. Das Phosphatrechtesystem
sollte auf dem Milchmengenbezugsdatum vom 2. Juli 2015
basieren, wodurch das Milchangebot im Vergleich zu den
gelieferten Mengen im Jahr 2016 abnehmen sollte. Durch
das Nichtinkrafttreten des Phosphatrechtesystems am
1. Januar 2017 und die lange andauernde Unsicherheit, ob
der ursprüngliche Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL
eingeführt werden würde oder nicht, gab es im Jahr 2016
keine verringernde Auswirkung auf die Milchproduktion.
Das Executive Board der Royal FrieslandCampina N.V., der
Vorstand der Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. und der Aufsichtsrat hielten
einen Anstieg des Milchangebots 2017 über die
verfügbare Verarbeitungskapazität hinaus im Vorfeld
des Phosphatreduktionsplans von ZuivelNL nicht für
wünschenswert. Ausgegangen wurde dabei von der
bei FrieslandCampina intern vorhandenen Kapazität
zuzüglich einer vertraglich vereinbarten Kapazität bei
Dritten und einer Einschätzung von angemessenen
Verkaufsmöglichkeiten auf dem Spotmarkt. Der
Mitgliederrat stimmte der vorübergehenden
Stillstandsmaßnahme in den Niederlanden nach heftigen
Diskussionen zu. Ein Mitglied-Milchviehbetrieb wird
für eine Überschreitung einer vorher festgelegten
Bezugsmenge gekürzt. Der Abzug beträgt 90 Prozent
des monatlichen Garantiepreises über die mehr als die
Bezugsmenge gelieferte Milch. Wenn ein Milchviehbetrieb
unter der monatlichen Bezugsmenge bleibt, wird
ein Zuschlag für die im Vergleich zur Bezugsmenge
weniger gelieferte Milch ausgezahlt. Die Zuschläge
werden aus den Abzügen finanziert. Zur Festlegung der
Bezugsmenge konnten Milchviehhalter vorher selbst
zwischen drei Bezugszeiträumen wählen: 1. Januar 2016
bis 31. März 2016, 20. August 2016 bis 17. September
2016 oder 13. November 2016 bis 12. Dezember 2016. Die
vorübergehende Stillstandsmaßnahme trat am 9. Januar
2017 in Kraft und gilt, bis die ministerielle Regelung für den
Phosphatreduktionsplan 2017 am 1. März 2017 in Kraft tritt.
kaufmännischen Konzernunternehmen (Cheese &
Butter Retail Europe; Cheese, Butter & Milkpowder B2B;
Zijerveld und FrieslandCampina Export) sowie einer
gesonderten Supply-Chain-Organisation. Unterstützende
Betriebsprozesse wurden standardisiert und auf der
Ebene der Business Group zentral organisiert.
• Der Käseverpackungsstandort Den Hollander Food
in Lochem (Niederlande) wurde im ersten Quartal
2016 geschlossen. Die Aktivitäten wurden an die
Käseverpackungsstandorte in Wolvega und Leerdam
(beide Niederlande) verlagert. Infolgedessen sind 139
Arbeitsplätze entfallen.
• Die Produktion von biologischen Molkereiprodukten,
unter anderem die Marke „Campina Boer en Land“, wurde
am Standort in Maasdam (Niederlande) konzentriert.
Der Standort in Limmen (Niederlande) wurde Mitte
2016 geschlossen. Durch die Schließung sind die 30
Arbeitsplätze entfallen. Die Marke ZuiverZuivel wurde von
einer Drittpartei übernommen.
• FrieslandCampina Kievit hat im März 2016 die
kaufmännischen Vending-Aktivitäten (Produkte für
Kaffee- und Kakaogetränkeautomaten) vom Standort in
Lippstadt aus an Barry Callebaut Sweden AB verkauft.
FrieslandCampina Kievit wird diese Produkte weiterhin
für Barry Callebaut herstellen.
• FrieslandCampina hat am 5. Januar 2017 das
Käsepackhaus von A-ware in Workum (Niederlande)
übernommen. Dieses Packhaus liegt neben dem Käsewerk
von FrieslandCampina in Workum. Durch die Übertragung
dieses Packhauses kann FrieslandCampina selbst die in
Workum produzierten Käse veredeln.
• Die Käseproduktion von FrieslandCampina
Cheese in Rijkevoort (Niederlande) wird an die
Produktionsstandorte in Bedum, Gerkesklooster und
Workum (alle Niederlande) verlagert. Dadurch entfallen
68 Arbeitsplätze bei FrieslandCampina Cheese in
Rijkevoort. Die Schließung ist für das dritte Quartal 2017
vorgesehen.
Bericht des Executive BoardInhalt
32
Bericht des Executive Board
Verzögerung der Einführung des niederlandeweiten
Phosphatrechtesystems
Am 13. Oktober 2016 informierte der niederländische
Staatssekretär Van Dam die Zweite Kammer und den
Milchsektor darüber, dass sich die Einführung des
Phosphatrechtesystems als Teil des Düngemittelgesetzes
um ein Jahr verzögern werde. Infolgedessen wird
das Phosphatrechtesystem nicht am 1. Januar 2017,
sondern voraussichtlich am 1. Januar 2018 in Kraft
treten. Der Grund für die Verzögerung war die
Ablehnung des in dem Gesetzesentwurf vorgelegten
Phosphatrechtesystems durch die Europäische
Kommission. Die Europäische Kommission bewertete
den Gesetzesentwurf als unzulässige staatliche Beihilfe,
weil das Phosphatrechtesystem bezwecke, einen Verstoß
gegen eine vorhandene europäische Norm - in diesem
Fall die Obergrenze der Phosphatproduktion in der
Ausnahmeregelung - zu beheben.
Maßnahmenpaket des Sektors zur Phosphatreduktion
Anlässlich der Verzögerung der Einführung des
Phosphatrechtesystems hat der Milchsektor zusammen
mit anderen Parteien ein Maßnahmenpaket zur
substanziellen Senkung der Phosphatproduktion durch
die Milchviehhaltung im Jahr 2017 zusammengestellt. Es
bedarf einer substanziellen und schnellen Reduzierung
der Phosphatproduktion, um die Umweltanforderungen
der Europäischen Union zu erfüllen. Niederländische
Milchviehhalter dürfen mehr Stickstoff aus Dünger
tierischen Ursprungs ausfahren als die Milchviehhalter
in anderen EU-Mitgliedsstaaten (sogenannte
Ausnahmeregelung). Mit dieser Ausnahmeregelung ist
die Bedingung verknüpft, dass die Phosphatproduktion
der gesamten Viehhaltung in den Niederlanden unter
dem als Obergrenze der Phosphatproduktion angesetzten
Wert von 172,9 Millionen Kilo pro Jahr bleibt. Durch das
Wachstum insbesondere in der Milchviehhaltung wurde
diese Grenze im Jahr 2015 und 2016 überschritten und
im Jahr 2017 droht erneut das Überschreiten dieser
Grenze. Die Aufrechterhaltung der Ausnahmeregelung
für die Milchviehhaltung und die Einhaltung der damit
verknüpften Bedingungen sind im Interesse der Umwelt
und der niederländischen Wirtschaft. Die Maßnahmen
sehen eine jährliche Senkung um 8,2 Millionen Kilo
Phosphat durch die Milchviehhaltung vor. Das sollte
genügen, um im Jahr 2017 unter die Phosphatobergrenze
zu kommen. Das Paket besteht aus der Phosphatsenkung
über die Futterschiene, der Betriebsbeendigerregelung
und dem Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL.
Die Phosphatsenkung über die Futterschiene ergibt
voraussichtlich eine Senkung um 1,7 Millionen Kilo
Phosphat; die Betriebsbeendigerregelung und der
Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL ergeben
zusammen voraussichtlich eine Phosphatsenkung
um 6,5 Millionen Kilo.
Der Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL stimuliert
Milchviehhalter, ihren Viehbestand zu verringern,
sofern sie mehr Kühe und Jungvieh auf ihrem Betrieb
haben als am 2. Juli 2015 minus 4 Prozent. Betriebe,
die im Jahr 2015 der Definition des niederländischen
Düngemittelgesetzes zufolge keinen Phosphatüberschuss
hatten und somit flächengebunden sind, sind von dem
4-prozentigen Abzug ausgenommen. Milchviehhalter, die
ihren Viehbestand nicht oder unzureichend verkleinern,
bezahlen eine Abgabe. Milchviehbetriebe, die 2017 die
erwünschte Schrumpfung ihres Viehbestands erreicht
haben, werden von den Maßnahmen befreit und erhalten
einen Bonus. Je früher die Schrumpfung erzielt wird,
desto höher der Bonus.
In den letzten Monaten des Jahres 2016 wurden in der
Milchwirtschaft viele Gespräche geführt, um die Pläne
zu entwickeln und die Zustimmung der verschiedenen
beteiligten Organisationen mit ihren Mitgliedern zu
erhalten. Der Mitgliederrat der Molkereigenossenschaft
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. stimmte
in seiner Sitzung vom 20. Dezember 2016 dem
Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL zu.
Ministerielle Regelung
Am 30. Dezember 2016 gab Staatssekretär
Van Dam bekannt, er wolle den ursprünglichen
Phosphatreduktionsplan von ZuivelNL in
einer ministeriellen Regelung gemäß dem
Landwirtschaftsgesetz sichern. Die Phosphatreduktion
muss von den Molkereiunternehmen und
-genossenschaften ausgeführt werden. Die ministerielle
Regelung für den Phosphatreduktionsplan 2017 wird am
1. März 2017 in Kraft treten. Die Europäische Kommission
hat im Februar 2017 das gesamte Maßnahmenpaket zur
Phosphatproduktion 2017 genehmigt.
Inhalt
33
Inhalt
34
Innovation
Ernährungswissenschaftler und Fachleute von
FrieslandCampina verfügen über umfangreiches Wissen
über Milch und über die mehr als vierhundert Bestandteile,
aus denen Milch besteht. Dennoch werden fast jeden Tag
neue wissenschaftliche Erkenntnisse erworben und neue
Entdeckungen gemacht und angewendet. Innovation bei
FrieslandCampina wird durch die Ausgangspunkte von
Nourishing by Nature vorangetrieben und gelenkt. Im
Mittelpunkt stehen dabei Erkenntnisse über die Bedürfnisse
von Verbrauchern und industriellen Abnehmern
sowie Erkenntnisse auf dem Gebiet von Nährstoffen,
gesellschaftlichen Entwicklungen und Nachhaltigkeit.
Das Know-how der Fachleute bei FrieslandCampina liegt
auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaft bezüglich
Nährstoffen, Milchkomponenten und deren Anwendungen,
Milchverarbeitung, Herstellungsverfahren, Produkten,
Verpackungen, Milchviehhaltung und Nachhaltigkeit.
FrieslandCampina konzentriert sich mit Innovationen
auf das Realisieren nachhaltigen Wachstums und auf die
Gesundheit und das Wohlbefinden von Verbrauchern in den
gewählten Produkt-Markt-Kombinationen. Im Jahr 2016 hat
FrieslandCampina 74 Millionen Euro in seine Forschungs-
und Entwicklungsaktivitäten investiert (2015: 73 Millionen
Euro). Das sind 0,7 Prozent der Umsatzerlöse.
FrieslandCampina setzt sich dafür ein, noch mehr
Erkenntnisse über die ernährungswissenschaftlichen
Bedürfnisse von Babys, Kindern, Erwachsenen, aktiven
Sportlern und älteren Menschen in verschiedenen Ländern
und Kulturen zu erhalten. Wichtig ist es, auf Basis dieser
Kenntnisse zu ermitteln, welche Rolle Milchprodukte für
die tägliche Ernährung der lokalen Bevölkerung spielen
können. Wissen über die Funktion verschiedener Eiweiße,
Minerale, Vitamine, Zucker und Fette, die für das Wachstum,
den Schutz und die Förderung der Gesundheit eine wichtige
Rolle spielen, sind dabei von essenzieller Bedeutung.
Prozesstechnologen richten sich auf die Entwicklung
neuer und die Optimierung bereits vorhandener
Produktionsverfahren auf dem Gebiet von Produktqualität
und Produktsicherheit, Kostenwirksamkeit und
Nachhaltigkeit. Das Sprühtrocknen von Milch zu
verschiedenen Milchpulvern erfordert viel Energie.
Fachleute arbeiten unter anderem an der Realisierung der
Nachhaltigkeitszielsetzungen mittels Wärmerückgewinnung,
womit sich im Trocknungsverfahren von Milch erhebliche
Mengen an Energie einsparen lassen.
Beim Kauf von Lebensmitteln ist der Geschmack fast
immer das ausschlaggebende Unterscheidungsmerkmal.
Das Verständnis der sensorischen Eigenschaften eines
Produkts und die Möglichkeit, diese Eigenschaften gut zu
messen, sind daher ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung
neuer Produkte und der Verbesserung bereits vorhandener
Produkte. Mit Geschmackstests und chemisch-analytischer
Aromaprofilierung werden geschmacksbestimmende
Faktoren inventarisiert. Fett, Zucker und Salz sind wichtige
Geschmacksträger in Lebensmitteln, doch Zucker und Fett
sind oft auch die Ursache unnötiger Kalorienaufnahme.
Die Verringerung des Zucker-, Salz- und Fettgehalts und
die möglichst geringe Verwendung von Zusatzstoffen hat
immer Folgen für den Geschmack und das „Mundgefühl“ des
Produkts. Kenntnisse über Ingredienzen und Fermentation
werden eingesetzt, um den gewünschten Süßegrad zu
erzielen. Bei Änderungen von Rezepturen verschafft die
Interaktion zwischen Geschmack und Textur, die mittels
Rheometrie gemessen werden kann, den erforderlichen
Aufschluss darüber, wie sich die sensorischen Eigenschaften
des vorhandenen Produkts weitestgehend erreichen
und sogar noch verbessern lassen. Bei Ingredienzen
spielen die Zusammenarbeit mit dem Kunden und die
Anwendungsmöglichkeiten beim Kunden eine wichtige
Rolle.
Verpackungen schützen Produkte während Transport
und Lagerung vor Fremdeinflüssen. Beim Entwickeln
von Verpackungen werden die direkten Bedürfnisse
aller Schritte im Logistikprozess und auch die des
Endverbrauchers berücksichtigt. Schwerpunkte sind auch
das Verringern des Zurückbleibens von Lebensmittelresten
in der Verpackung, Wiederverwendung, Minimierung von
Materialverbrauch, Optimierung der Logistik und Verringern
von Treibhausgasemissionen.
Products
Processing
Milk
NutritionSu
stainability
Dai
ry
componentsfa
rmin
g
Pa
ckag
ing
Unlocking the nutritional
potential of milkby excellence and
dedication
Bericht des Executive BoardInhalt
35
Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Beweggrund für
viele Innovationsprojekte. Einsparung von Energie und
Wasser in Produktionsverfahren und eine effektivere
Nutzung von Ressourcen tragen zur Realisierung der
Nachhaltigkeitszielsetzungen bei. Zusammen mit den
Kenntnissen über Milchkomponenten und Technik trägt
dies zur Ertragsverbesserung bei und verringert die
Umweltbelastung.
FrieslandCampina entwickelt auf Wunsch von ZuivelNL
und der nachhaltigen Milchverarbeitungskette ein Modell,
das die Treibhausgasemissionen der erzeugten Milch auf
den einzelnen Milchviehbetrieben misst. Das Modell wird
betriebsspezifische Daten verwenden, beispielsweise auf
dem Gebiet von Betriebsgröße, Futterzusammensetzung,
Kunstdüngerverwendung, Viehbestandseigenschaften und
Energieerzeugung. Die Ergebnisse werden Milchviehhaltern
besseren Aufschluss darüber verschaffen, wie die
Treibhausgasemissionen bei der Milcherzeugung verringert
werden können.
FrieslandCampina ist dabei, ein weltweites Rezeptur-
und Spezifikationssystem (Cyclops) einzurichten,
das das Innovationsverfahren von der ersten Idee
bis zur Markteinführung verbessern, beschleunigen
und effizienter machen soll. Es geht dabei um eine
harmonisierte und strukturierte Arbeitsweise mit
deutlichen Aufgaben und Zuständigkeiten anhand eines
eindeutigen Datensystems mit allen Produktdaten, wie
Rohstoffspezifikationen, Rezepturen, Prozessbedingungen
und Endzusammensetzungen.
Zusammenarbeit im Bereich der Forschung durch offene
Innovation und insbesondere mit Startup-Unternehmen
ist für FrieslandCampina von Bedeutung. Dies resultiert
in Know-how, das im Unternehmen nicht vorhanden
ist, wodurch es auch möglich ist, sich schneller auf die
Entwicklungen einzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die
Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen
Glycosyn zur Entwicklung einer neuen Ingredienz für
Kindernahrung.
Innovation resultiert in mehr Wertschöpfung. Das
verfügbare Budget für Forschung und Entwicklung
im Jahr 2017 ist im Vergleich zu 2016 um 10 Prozent
gestiegen. Im Jahr 2017 wird FrieslandCampina unter
anderem an weiteren Innovationen im Bereich von
Nachhaltigkeit, Kindernahrung, Sportnahrung, Kaffee- und
Teeweißern und der weiteren Verringerung von Zucker,
Salz und Kalorien arbeiten. Auf dem Gebiet von Käse
für industrielle Anwendungen wird an der Optimierung
spezifischer Funktionsmerkmale wie beispielsweise des
Schmelzverhaltens gearbeitet. Unter anderem wird mit der
Universität Wageningen auf dem Gebiet der Forschung zu
Immunität bei Kindern und individuellem Nährstoffbedarf
sowie auf dem Gebiet der Weiterentwicklung der
Milchviehhaltung zusammengearbeitet.
Einige wichtige Innovationen im Jahr 2016
Frisian Flag Sweetened Condensed Milk
gesüßte Kondensmilch in einer ausdrückbaren Verpackung von 560 Gramm
Friso laktosefrei Kindernahrung für Babys mit Laktose-Intoleranz
Friso antireflux Kindernahrung für Babys, die unter Krämpfen leiden
Landliebe Trinkjoghurts und Milchgetränke in neuer Kunststoffflasche in Deutschland und Ungarn
Yazoo Toffee Milk Drink
Milchgetränk ohne Zuckerzusatz, künstliche Süßstoffe, Aromen und Farbstoffe
Ernährungswissenschaftler und Fachleute von
FrieslandCampina verfügen über umfangreiches
Wissen über Milch und über die mehr als vierhundert
Bestandteile, aus denen Milch besteht. Dennoch
werden fast jeden Tag neue wissenschaftliche
Erkenntnisse erworben und neue Entdeckungen
gemacht und angewendet.
Bericht des Executive BoardInhalt
36
Bericht des Executive Board
FrieslandCampina kontrolliert zusammen mit den Mitglied-
Milchviehhaltern der Genossenschaft die gesamte
Produktionskette, vom Bauernhof bis zum Endprodukt,
vom Gras bis ins Glas. Im Foqus-Modul für die Mitglied-
Milchviehhalter (Foqus planet) stehen Qualitätssicherung
und Lebensmittelsicherheit im Vordergrund. Darüber
hinaus steht die weitere Förderung der Nachhaltigkeit in
der Milchviehhaltung mittels verschiedener Programme
im Mittelpunkt, mit denen die Milchviehhalter zusätzliche
Verdienste erzielen können.
Bei der Qualitätskontrolle bilden die gesetzlichen
Anforderungen die Ausgangsbasis. Zudem werden
Zusatzanforderungen definiert. In Foqus wurden
verschiedene internationale Normen wie GMP+, HACCP,
ISO 9001, ISO 22000, FSSC 22000, OSHAS 18000 und ISO
14000 integriert. Dadurch können sowohl die Abnehmer
von FrieslandCampina als auch die Verbraucher darauf
vertrauen, dass die Produkte sicher und von hoher Qualität
sind und auf verantwortungsvolle Weise produziert werden.
Jährlich werden die Foqus-Anforderungen erneut beurteilt
und gegebenenfalls angepasst, damit das System immer
den Rechtsvorschriften entspricht und auf dem neuesten
Wissensstand ist.
Qualität
FrieslandCampina nutzt ein eigenes umfassendes
Qualitätssystem, Foqus, zur Gewährleistung der
Sicherheit und Qualität seiner Produkte in der gesamten
Produktionskette. Mit Foqus bietet FrieslandCampina
Verbrauchern, Kunden und staatlichen Instanzen die
Garantie, dass Produkte und Produktionsprozesse die hohen
Anforderungen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit,
Qualität, Sicherheit, Arbeitsbedingungen, Brandschutz
und Umwelt erfüllen. Mithilfe eines umfangreichen
Programms von Schulungen und Audits wird Foqus an den
Produktionsstandorten, bei den Mitglied-Milchviehhaltern
und bei den Rohstofflieferanten gewährleistet und
kontinuierlich überwacht.
2016 wurden die goldenen Qualitätsregeln eingeführt. Alle
Initiativen auf dem Gebiet der Qualitätssicherung und die
Foqus-Anforderungen entsprechen jetzt oder künftig den
goldenen Qualitätsregeln. Die goldenen Qualitätsregeln
stimulieren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
Qualitätserwartungen von Kunden und Verbrauchern noch
besser zu erfüllen. Die goldenen Qualitätsregeln werden
dafür sorgen, dass die Qualität der Produkte und Verfahren
noch effektiver und effizienter gesichert wird.
Die goldenen Qualitätsregeln lauten folgendermaßen:
• zufriedene Verbraucher und Kunden
• qualifizierte und engagierte Menschen
• widerstandsfähige Prozesse
• saubere und effizient eingerichtete Arbeitsplätze
• nachhaltiges Durchführen von Änderungen und Lösen
von Problemen
• zuverlässige Daten
• professionelle Partner und Lieferanten
Im Jahr 2016 wurde mit einer Reihe von Initiativen
im Rahmen der goldenen Qualitätsregeln begonnen,
beispielsweise mit CIP (Cleaning In Place)-Validierung,
Verbessern des Qualitätsmanagements bei Lieferanten und
der weiteren Optimierung der Verfahren bei Prozess- und
Produktänderungen.
Marketing Innovation Award für Lattiz
2016 erhielt FrieslandCampina den Foodservice XS
Marketing Innovation Award. Lattiz, eine automatische
Milchaufschäummaschine für die Gastronomie, wurde
als attraktivste und erfolgreichste Marketinginitiative
im Foodservice-Segment bewertet. Lattiz ermöglicht
es, innerhalb von wenigen Sekunden einen Cappuccino
mit Milchschaum in konstanter Barista-Qualität zu
servieren. Eine strategische Innovation in Zusammen-
arbeit mit Business-Partnern in der Kaffee-Industrie.
Inhalt
37
Auferlegte Maßnahmen vonseiten der Europäischen Kommission im Rahmen der Fusion Ende 2008
Bericht des Executive Board
Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina in den
Niederlanden, die zu Deltamilk oder Arla Foods wechseln
möchten, können die Mitgliedschaft jederzeit durch Nutzung
der Austrittsregelung beenden. Die Milchmengen, die sie
mitnehmen, werden von den für Deltamilk, Arla Foods oder
A-ware verfügbaren Mengen abgezogen. Für Mitglied-
Milchviehhalter, die zu einem anderen Unternehmen
wechseln möchten und die Beendigungsprämie nach dem
1. September beantragen, gilt, dass ihrem Antrag nicht
unmittelbar entsprochen wird. Der Austritt mit Zuweisung
der Prämie ist dann erst jeweils nach einem vollem Jahr
möglich. Milchviehhalter, die ihren Antrag nach dem
31. August 2016 und bis zum 31. August 2017 eingereicht
haben, können zum 1. März 2018 oder später übergehen.
Dies ist ein jährlich wiederkehrender Turnus.
Seit Inkrafttreten der Austrittsregelung 2009 wurde sie von
106 Mitglied-Milchviehhaltern genutzt. Insgesamt handelte
es sich dabei um 80,9 Millionen Kilo Milch.
Die unabhängige Stiftung Dutch Milk Foundation (DMF)
führt die Fusionsbedingungen aus, die die Europäische
Kommission 2008 bezüglich der Fusion zwischen Friesland
Foods und Campina festgelegt hat. FrieslandCampina
muss Produzenten von tagesfrischen Molkereiprodukten
beziehungsweise naturgereiftem Käse jährlich maximal
1,2 Milliarden Kilo niederländische Erzeugermilch
bereitstellen.
Die Geschäftseinheiten, die bei der Fusion veräußert
werden mussten und nun zu Arla Foods oder Deltamilk
gehören, nutzen diese Möglichkeit. Von den verfügbaren
1,2 Milliarden Kilo Milch wurden 0,9 Milliarden von der
DMF für diese Marktakteure reserviert. Die tatsächliche
Abnahme kann geringer sein als die Reservierungen. Für
die Lieferung der restlichen etwa 0,3 Milliarden Kilo Milch
wurde ein Vertrag mit A-ware geschlossen.
Die DMF sorgt außerdem für die Durchführung der
auferlegten Austrittsregelung für niederländische Mitglied-
Milchviehhalter von FrieslandCampina. Im Zeitraum
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 genehmigte die
DMF acht (2015: fünf) Anträge von Milchviehhaltern, die
ihre Mitgliedschaft bei FrieslandCampina mithilfe der
Austrittsregelung von 5,00 Euro pro 100 Kilo Milch beenden
wollten. Insgesamt handelte es sich dabei um 7,7 Millionen
Kilo Milch (2015: 5,0 Millionen Kilo Milch). Die Milch, die bei
der DMF verfügbar ist, wird um das Volumen an Milch von
niederländischen Mitglied-Milchviehhaltern verringert, die
FrieslandCampina mithilfe der Austrittsregelung verlassen.
Inhalt
38
Inhalt
39
Bericht des Executive Board
Consumer Products Europe, Middle East & Africa
• Volumenwachstum in Europa, aber Volumendruck in Afrika
• Verkaufspreise durch Marktentwicklungen unter Druck, höherer Marketingdruck und negative Wechselkursauswirkungen in Afrika
• Rückläufiges Betriebsergebnis durch Druck auf Gewinnspannen in Europa, enttäuschende Ergebnisse in Deutschland und negative Wechselkursauswirkungen in Afrika trotz Restrukturierungen und niedrigerer Betriebskosten
• Verbesserung der Marktanteile in Europa durch zielgerichtete Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung
Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer
Products Europe, Middle East & Africa sanken
durch niedrigere Verkaufspreise und negative
Wechselkursauswirkungen in Höhe von 146 Millionen
Euro um 9,1 Prozent auf 3.345 Millionen Euro.
Dadurch nahm auch das Betriebsergebnis im
Vergleich zu 2015 ab. In Europa war eine Zunahme
der Milchproduktevolumen zu verzeichnen. In Afrika
standen die Volumen aufgrund der schwierigen
wirtschaftlichen Bedingungen unter Druck. Im Jahr
2016 wurden weitere Kosteneinsparungen erzielt. Die
Zahl der Beschäftigten verringerte sich durch bereits
angekündigte Restrukturierungen.
Westeuropa
In Westeuropa (Niederlande, Deutschland, Belgien,
Großbritannien) standen die Verkaufspreise und die
Gewinnspannen von Milchprodukten im Jahr 2016
infolge des hohen Milchangebots und der schwierigen
Marktbedingungen unter Druck. Um das gestiegene
Milchangebot zu verarbeiten, haben die Volumen bei
FrieslandCampina Foodservice und Retail Brands Europe
stark zugenommen. Der niedrigere Garantiepreis führte
zu niedrigeren Verkaufspreisen und einem niedrigeren
Betriebsergebnis von Retail Brands Europe und
FrieslandCampina Germany. Im vierten Quartal wurden
dort, wo es möglich war, Preiserhöhungen durchgeführt,
doch die Gewinnspannen über das gesamte Jahr 2016
standen weiterhin unter Druck.
In den Niederlanden wurde mit den eigenen Marken
für Molkereiprodukte zum ersten Mal in Jahren
Volumenwachstum erzielt und das Betriebsergebnis
wurde verbessert. Der Gesamtanteil am Markt für
Molkereiprodukte in den Niederlanden wuchs unter
anderem durch Campina, Mona, Optimel und Vifit mit
Innovationen wie Campina Vla, Campina Quark, Mona
Intense Vla und Optimel griechischer Art. FrieslandCampina
Foodservice erzielte starkes Volumenwachstum im
professionellen Segment (Debic), mit dem erfolgreichen
Lattiz (Milch für Cappuccino und Latte in der Gastronomie),
im Fast-Food-Segment und im Bäckereisegment.
Sowohl die Umsatzerlöse verbesserten sich als auch
das Betriebsergebnis. FrieslandCampina Retail Brands
Europe (Verkauf von tagesfrischen und lang haltbaren
Molkereiprodukten für Hausmarken) erzielte starkes
Volumenwachstum bei niederländischen und deutschen
Einzelhändlern. Aufgrund des extremen Preisdrucks vor
allem in Deutschland und dadurch, dass Preiserhöhungen
nur verzögert durchgeführt werden konnten, ging
dies allerdings auf Kosten des Betriebsergebnisses.
In Deutschland waren die Umsatzerlöse und das
Betriebsergebnis aufgrund des allgemeinen Preisdrucks
wesentlich geringer. Nur Landliebe Drinks konnte
seinen Marktanteil verbessern; für die anderen Marken
war es auf dem wettbewerbsstarken deutschen Markt
außergewöhnlich schwierig. Der Marktanteil von Cécémel
in Belgien stieg, während der Marktanteil von Yazoo in
Großbritannien leicht rückläufig war.
Business Groups
Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Umsatzerlöse 3.345 3.681 -9,1
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 3.491 3.681 -5,2
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) -0,4
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)
-1,0
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 7.313 7.604 -3,8
Inhalt
40
Südosteuropa
Die Umsatzerlöse und Volumen verbesserten sich in
Ungarn und Rumänien infolge früherer Restrukturierungen
und zielgerichteter Investitionen in die Marken Pöttyös,
Napolact und Landliebe. Die beiden letzteren Marken
erzielten auch ein Wachstum des Marktanteils. Das
Betriebsergebnis verbesserte sich in Rumänien und
blieb in Ungarn stabil. In Griechenland stehen die
Volumen unter Druck und der Umsatz nahm aufgrund der
schlechten wirtschaftlichen Lage und Marktbedingungen
ab. Allerdings erzielten die Marken NoyNoy und Friso ein
Wachstum des Marktanteils. In Russland können nur lokal
erzeugte Produkte (Fruttis und Nezhny) sowie importierte
Kindernahrung (Friso) verkauft werden. Die Umsatzerlöse
und das Betriebsergebnis stiegen leicht an. Der Prozess
der Integration der im Dezember 2015 übernommenen
Vertriebstätigkeit für Kindernahrung der Anika Group
verlief planmäßig.
Afrika und Naher Osten
In Nigeria ging das Volumen zurück. Durch den anhaltend
niedrigen Ölpreis und politische Spannungen hat sich die
wirtschaftliche Lage in Nigeria weiter verschlechtert.
Dadurch wurde auch die nigerianische Währung, die Naira,
stark abgewertet. Infolgedessen nahmen der Umsatz und
das Betriebsergebnis in Euro ab. Peak und Three Crowns
stellten sich auf die schwierigen Umstände ein, indem sie
mehr kleinere und preiswertere Verpackungen anboten.
Aufgrund einer aktiven Fremdwährungsrisikopolitik,
Kosten- und Gewinnspannenverbesserungen ist der
Bruttoeffekt der Abwertung begrenzt. Auch in anderen
afrikanischen Ländern herrscht starker Druck auf das
Volumen und das Betriebsergebnis. Dies ist vor allem die
Folge des niedrigen Ölpreises, von Importbeschränkungen
und signifikanten Wechselkursauswirkungen in Nordafrika.
Durch einen Mangel an US-Dollars herrscht im Allgemeinen
ein Zahlungsrückstand. Im Nahen Osten stieg das Volumen,
doch das Betriebsergebnis verzeichnete aufgrund starken
Preiswettbewerbs und einer Verschlechterung des Produkt-
Mixes einen leichten Rückgang. Es gab eine Zunahme von
Kondensmilch unter Hausmarken- und B2B-Verträgen. Die
Marke Rainbow in Saudi-Arabien verzeichnete ein Wachstum
des Marktanteils.
Restrukturierungen
Der Anteil von 49 Prozent an der Sahnemolkerei Hubert
Wiesehoff GmbH in Deutschland wurde im April 2016
an Hubert Wiesehoff verkauft, der bereits im Besitz der
restlichen 51 Prozent der Anteile war. In den Niederlanden
wurde die Produktion von biologischen Milchprodukten
von Limmen nach Maasdam (beide Niederlande) und
zu einem externen Hersteller verlagert. Die Marke
ZuiverZuivel wurde an eine Drittpartei verkauft. Der
Standort Limmen wurde geschlossen. In Maasdam wurde
ein neues Vertriebszentrum in Betrieb genommen. Die
Übergabe des Vertriebszentrums verzögerte sich, wodurch
der Vertriebsstandort in Woerden (Niederlande) länger
geöffnet blieb als geplant. Es wurde eine Rückstellung
für die Restrukturierung des Produktionsstandorts in
Heilbronn gebildet. Restrukturierungen aus 2015 in
Gütersloh und Lagos (Nigeria) wirkten sich 2016 positiv
aus. Das 2015 angelaufene dreijährige Effizienzprogramm
am Produktionsstandort in Leeuwarden (Niederlande)
verläuft planmäßig. Das Programm ist 2016 auch in Lagos
(Nigeria) angelaufen und in Köln und Lummen (Belgien)
wurden Vorbereitungen getroffen. Der Schwerpunkt liegt
auf dem Erzielen von Einsparungen durch einen besseren
Auslastungsgrad der Produktionsanlagen und eine Senkung
des Material- und Energieverbrauchs.
Schwerpunkte 2017
Im Jahr 2017 liegt der Schwerpunkt in Europa
darin, das richtige Gleichgewicht beim Realisieren
von Preiserhöhungen, Volumenwachstum und
Marktanteilverbesserung der wichtigsten Marken zu
finden. Durch eine weitere Kostenkontrolle wird eine
Gewinnspannenverbesserung angestrebt. In Afrika
und im Nahen Osten liegt der Schwerpunkt auf dem
Realisieren von Volumenwachstum und auf finanziellem
Risikomanagement in dieser Region. Der besseren Nutzung
des Nährstoffgehalts von Milchprodukten gilt weiterhin
große Aufmerksamkeit, ebenso wie der Reduzierung von
Zucker und Salz bei der Produktentwicklung. Die SAP-
Implementierung (Summit) in den Niederlanden und
Belgien/England ist in Vorbereitung, das Go-live ist für das
erste bzw. zweite Quartal 2017 geplant.
Bericht des Executive Board
Unter der Marke Frico wurde in Ungarn und Rumänien
ein breit gefächertes Käsesortiment eingeführt.
Inhalt
41
Bericht des Executive Board
Consumer Products Asia
• Volumenwachstum in allen Ländern
• Umsatzerlöse stabil
• Wachstum des Marktanteils in mehreren wichtigen Ländern
• Akquisition einer Mehrheit der Anteile an Engro Foods in Pakistan
Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer
Products Asia blieben 2016 nahezu stabil in Höhe
von 2,3 Milliarden Euro. Die negative Wechsel kurs-
auswirkung auf die Umsatzerlöse belief sich auf
34 Millionen Euro. In der Kategorie Milchgetränke
wurde auf allen Märkten Volumenwachstum erzielt.
Auch die Kindernahrungsvolumen zeigten eine
Aufwärtsentwicklung, vor allem die Marke Friso.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich infolge des
Volumenanstiegs, niedrigerer Anschaffungs- und
Herstellungskosten und Effizienzverbesserungen trotz
höherer Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung.
Die stärkste Ergebnisverbesserung wurde in Indonesien
erzielt, aber auch Vietnam, die Philippinen, Thailand
und Malaysia zeigten gute Verbesserung. Das Ergebnis
in Hongkong stand unter Druck.
Die wirtschaftlichen Bedingungen in den meisten
Ländern in Asien verzeichneten im Vergleich zu 2015
eine gewisse Verbesserung, mit Ausnahme von Thailand,
wo die wirtschaftliche Entwicklung schwächer ist. In
fast allen Ländern trugen Effizienzverbesserungen zur
Ergebnisverbesserung bei. Der Vertrieb und das Sortiment
je Verkaufsstelle wurden in verschiedenen Ländern weiter
optimiert.
Akquisition einer Mehrheit der Anteile an Engro Foods
in Pakistan
Am 19. Dezember 2016 hat FrieslandCampina in
Zusammenarbeit mit der International Finance Corporation
der Weltbank und der niederländischen Entwicklungsbank
FMO eine Mehrheit von 51 % der Anteile an der Engro
Foods erworben, dem zweitgrößten Molkereiunternehmen
Pakistans. FrieslandCampina und Engro Foods erwarten,
von der Verlagerung des pakistanischen Marktes vom
Verbrauch unverpackter Milchprodukte zu verpackten
Milchprodukten infolge des Wachstums der mittleren
Einkommensklasse, des Bedarfs nach mehr hochwertigerer
Milch und der zunehmendem Verstädterung zu profitieren.
Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Umsatzerlöse 2.321 2.328 -0,3
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 2.355 2.328 1,2
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) 5,9
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)
2,7
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 6.190 6.324 -2,1
Eine der führenden Marken von Engro Foods auf dem
pakistanischen Markt für Molkereiprodukte ist Olper‘s.
Inhalt
42
Volumenwachstum auf in allen Märkten
In Indonesien wurde starkes Wachstum sowohl
des Volumens und der Umsatzerlöse als auch des
Betriebsergebnisses erzielt. Die Grundlage dafür bildete
eine Zunahme des Verkaufs von Milchgetränken und
Kindernahrung, unter anderem durch einen verbesserten
Vertrieb. Die Kondensmilch in Dosenverpackung von Frisian
Flag mit einem Easy-Open-Lid trug entscheidend zum
Aufschwung des Verkaufs bei. Auch die 2016 eingeführte
ausdrückbare Verpackung mit einem Drehverschluss ist
sehr erfolgreich.
In Vietnam nahm das Volumen nach einer Reihe schwieriger
Jahre wieder zu, nicht zuletzt durch die erfolgreiche
Einführung von Yomost-Joghurtgetränk. Auch Friso-
Kindernahrung konnte seine Position verbessern,
unter anderem durch den Einsatz sozialer Medien und
zielgerichtetes digitales Marketing. Der Marktanteil von
Friso stieg in einem rückläufigen Markt für Kindernahrung.
Die Umsatzerlöse waren stabil, doch das Betriebsergebnis
verbesserte sich durch die zunehmenden Verkäufe von
Wertschöpfungsprodukten.
Die Alaska Milk Corporation auf den Philippinen
verbesserte ihr Betriebsergebnis. Die Verkäufe von
Milchgetränken nahmen zu, aber die Umsatzerlöse nahmen
infolge niedrigerer Verkaufspreise und ungünstiger
Wechselkursauswirkungen ab.
FrieslandCampina Malaysia/Singapore und
FrieslandCampina Thailand erzielten eine geringfügige
Ergebnisverbesserung. Die Gesamtvolumen von Malaysia/
Singapore nahmen zu, aber die Volumen bei Kindernahrung
standen unter Druck. Das Verbrauchervertrauen in
Malaysia ist infolge der wirtschaftlichen Lage in dem
Land aufgrund der niedrigen Öl- und Gaspreise und
politischer Unsicherheiten relativ gering. In Thailand
wurde der Vertrieb verbessert; außerdem wurde ein
Kondensmilchprodukt eingeführt, das speziell auf die
Anwendung im Foodservice-Segment ausgerichtet ist.
Aufgrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage
in Thailand standen die Volumen unter Druck.
FrieslandCampina baut eine Position in Myanmar auf.
Im vergangenen Jahr wurde in die Erweiterung des
Vertriebsnetzes als Grundlage für zukünftiges Wachstum
investiert. Das Volumen blieb 2016 noch stabil.
Ergebnis in Hongkong unter Druck
In Hongkong stand der Markt für Kindernahrung
aufgrund des rückläufigen Tourismus aus China und
der Beschränkungen der chinesischen Regierung, die
den Export aus Hongkong nach Südchina erschweren,
unter Druck. Dadurch sanken das Volumen und die
Gewinnspanne von Friso-Kindernahrung und das
Betriebsergebnis von FrieslandCampina Hong Kong nahm
stark ab. Optimel Pro Age, das Milchgetränk, das auf den
spezifischen Nährstoffbedarf der Über-40-, -50- und
-60-Jährigen ausgerichtet ist, hat sich gut entwickelt. Die
Kondensmilch unter der Marke Black&White konnte ihre
führende Marktstellung in Hongkong infolge erfolgreicher
Marketingkampagnen wie Perfect Taste Perfect Moment
weiter verbessern.
Verbessern der Effizienz
Das 2016 angelaufene dreijährige Effizienzprogramm
verläuft an beiden Produktionsstandorten in Vietnam
planmäßig. Der Schwerpunkt liegt auf dem Erzielen von
Einsparungen durch einen besseren Auslastungsgrad der
Produktionsanlagen und eine Senkung des Material- und
Energieverbrauchs.
Schwerpunkte 2017
Volumen- und Marktanteilwachstum stehen auch 2017
in verschiedenen asiatischen Ländern im Vordergrund.
Die Verbesserung des Vertriebs und Innovationen sind
dabei weiterhin von Bedeutung. Weitere Kostendämpfung
durch Effizienzverbesserungen und durch weitere
Automatisierung soll Mittel für eine weitere Erhöhung der
Investitionen in den Markt bereitstellen. Der Integration
von Engro Foods in FrieslandCampina wird große
Aufmerksamkeit gewidmet.
Bericht des Executive Board
Auf den Philippinen wurde Alaska Sweetened
Condensed Creamer in Beuteln eingeführt.
Inhalt
43
Bericht des Executive Board
Erfolgreiche Einführung von Friso Prestige
Der chinesische Markt wächst weiterhin, doch die
Wirtschaft entwickelt sich langsamer als in den Vorjahren.
Dadurch weist auch der Markt für Kindernahrung nach
Jahren des Wachstums Zeichen der Stagnation auf. Das
Spitzensegment in Kindernahrung verzeichnet allerdings
noch Wachstum. In diesem Segment wurde Ende 2015/
Anfang 2016 Friso Prestige eingeführt. Zunächst war Friso
Prestige nur online erhältlich. Im Laufe des Jahres 2016
wurde der Vertrieb stärker erweitert und das Produkt
ist jetzt auch in speziellen Mutter-Baby-Geschäften und
bei einer Reihe von Supermärkten in den vierzig größten
chinesischen Städten erhältlich. Die Einführung wurde
durch Online-Werbekampagnen unterstützt. Durch die
Einführung haben sowohl Friso Prestige als auch Friso
Gold Marktanteil gewonnen. Friso Gold ist jetzt die dritte
Marke für Kindernahrung in China und die größte Marke für
Kindernahrung in Bezug auf den Online-Verkauf.
Neben Kindernahrung verkauft FrieslandCampina in China
auch evaporierte Milch von Black&White sowie H-Milch
von Black&White und Friesche Vlag. Black&White wird im
Foodservice-Segment verkauft, und zwar hauptsächlich an
Teashops im Süden Chinas und in Shanghai.
Consumer Products China
• Volumen, Umsatzerlöse und Ergebnis zugenommen
• Erweiterung der Distribution von Friso Prestige
• Black&White erfolgreich in Teashops
• Friesland Huishan Dairy führt Dutch Lady-Kindernahrung ein
Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer
Products China stiegen um 27,0 Prozent auf
565 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis verbesserte
sich. Friso-Kindernahrung ist das wichtigste Produkt
von FrieslandCampina in China. Das Joint Venture
Friesland Huishan Dairy hat im November 2016 mit
dem Verkauf von Kindernahrung unter der Marke
Dutch Lady angefangen.
Die Verbrauchertätigkeiten von FrieslandCampina in China
wurden ab dem 1. Januar 2016 in der neuen Business Group
FrieslandCampina China untergebracht. Vorher gehörten
die Aktivitäten zur Business Group Consumer Products
Asia. Die Gründung der neuen Business Group betont die
zunehmende Bedeutung der Tätigkeit von FrieslandCampina
in China. Weiteres Wachstum in China ist durch die
Erweiterung des Sortiments, den Vertrieb und durch die
Zunahme der E-Commerce-Tätigkeit vorgesehen. Das Joint
Venture Friesland Huishan Dairy gehört als gesondertes
Konzernunternehmen zur Business Group.
Die Distribution von Friso Prestige in China wurde
erweitert: nicht nur online, sondern auch in speziellen
Mutter-Baby-Geschäften und bei einer Reihe von
Supermärkten erhältlich.
Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Umsatzerlöse 565 445 27,0
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 588 445 32,1
Preisauswirkung auf den Umsatz ▲
Volumenentwicklung (in Prozent) 37,0
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)
24,3
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 1.101 893 23,3
Inhalt
44
Cheese, Butter & Milkpowder
• Volumen verarbeiteter Milch und Verkaufsvolumen von Basisprodukten nehmen beide um 6 Prozent zu
• Starkes Wachstum bei Butterspezialitäten und Käse mit Wertschöpfung
• Gute zweite Jahreshälfte kompensiert großen Teil der Verluste in erster Jahreshälfte
• Export unter Druck durch schwierige Markt-bedingungen in Afrika und zunehmenden Wettbewerb mit Käse in Nord-, Mittel- und Südamerika
• Weidekäse in den Niederlanden erfolgreich eingeführt und erzielt Mehrpreis
Die Umsatzerlöse der Business Group Cheese, Butter
& Milkpowder stiegen 2016 um 3,2 Prozent auf 2.649
Millionen Euro. Die Verkaufspreise lagen in der ersten
Jahreshälfte 2016 erheblich niedriger als in der ersten
Jahreshälfte 2015. Seit Juni 2016 erholten sich
die Verkaufspreise erheblich und vor allem die von
Folienkäse und Butter. Die Käse- und Butteraktivitäten
erzielten 2016 infolge einer aggressiven Preispolitik
und weiterer Kostenkontrolle ein positives Ergebnis.
Das Betriebsergebnis der Business Group verbesserte
sich im Vergleich zu 2015, ist aufgrund erheblicher
Verluste bei Milchpulver jedoch immer noch verlustig.
Im gesamten Jahr 2016 stieg die Milchanlieferung bei
der Business Group um 5,7 Prozent. Das Wachstum
der Milchmenge wurde vor allem zu Käse, Butter und
Milchpulver verarbeitet.
Friesland Huishan Dairy
Friesland Huishan Dairy hat im November 2016 in China
produzierte Kindernahrung unter der Marke Dutch Lady auf
den Markt gebracht. Das neue Produkt ist in zwei Provinzen
erhältlich. 2017 wird der Vertrieb allmählich erweitert.
Der Produktionsstandort produziert auch Kaffeeweißer
für FrieslandCampina Kievit und Kindernahrung und
Milchpulver für den Joint-Venture-Partner China Huishan
Dairy. Die Organisation wurde 2016 verstärkt und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geschult. Die
Produktion erfüllt die Kriterien des FrieslandCampina-
Qualitätssystems Foqus.
Schwerpunkte 2017
Ein ständiger Punkt zur Beachtung in China ist die Erfüllung
der sich schnell ändernden Rechtsvorschriften. Jeder
Produzent von Kindernahrung, der in China nach dem
1. Januar 2018 Kindernahrung verkaufen will, muss seine
Rezepturen in China registrieren. Nur nach spezifischer
Genehmigung der Rezepturen durch die chinesischen
Behörden dürfen die Produkte nach dem 1. Januar
2018 weiterhin verkauft werden. 2017 läuft die neue
Kampagne für die verbesserte Version von Friso Gold an.
Die Einführung wird mit einer neuen Online-Kampagne
unterstützt, in der die niederländische Herkunft von Friso
und die Milchviehhalter eine wichtige Rolle spielen. Bei
Friesland Huishan Dairy steht der Ausbau des Vertriebs von
Dutch Lady im Mittelpunkt.
Bericht des Executive Board
In China nahm Friesland Huishan Dairy die Herstellung
und den Verkauf von Dutch-Lady-Kindernahrung auf.
Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Umsatzerlöse 2.649 2.568 3,2
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) 7,7
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)
5,0
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 2.720 2.751 -1,1
Inhalt
45
Bericht des Executive Board
verkaufen jetzt auch Hausmarkenkäse, der aus Weidemilch
hergestellt wurde. Der Weidekäse wird zur Kompensation des
Weidegangzuschlags, den FrieslandCampina den Mitglied-
Milchviehhaltern ausschüttet, zu einem Mehrpreis verkauft.
Zijerveld hat das Volumen, die Umsatzerlöse und das Ergebnis
im Vergleich zu 2015 verbessert. Die Zahl der Kunden wurde
in Deutschland, Belgien und Spanien noch stärker erweitert.
Das Zijerveld-Konzept für den Käseverkauf in Supermärkten
wird in immer mehr Supermärkten verwendet. Zijerveld liefert
dazu auch das vollständige Käsesortiment einschließlich
ausländischer Käse und Bauernkäse.
Export unter Druck
FrieslandCampina Export erzielte ein positives Ergebnis,
jedoch auf einem niedrigeren Stand als 2015. Auch das
Volumen und die Umsatzerlöse nahmen im Vergleich
zu 2015 ab. Das Konzernunternehmen wurde durch die
infolge der niedrigen Ölpreise und der politischen Unruhen
verschlechterte wirtschaftliche Lage mehrerer Länder
in Afrika beeinträchtigt. In den anderen Ländern wurde
Volumenwachstum erzielt. Trotz geringerer Verkäufe blieb die
Rentabilität von FrieslandCampina Export gut.
Effizienzprogramme
Das 2016 angelaufene dreijährige Effizienzprogramm an
den niederländischen Produktionsstandorten Lochem,
Balkbrug und Noordwijk verläuft planmäßig. Der Schwerpunkt
liegt auf dem Erzielen von Einsparungen durch einen
besseren Auslastungsgrad der Produktionsanlagen und
eine Senkung des Material- und Energieverbrauchs. Der
Käseverpackungsstandort Den Hollander Food in Lochem
wurde im ersten Quartal 2016 geschlossen. Die Aktivitäten
wurden an die Käseverpackungsstandorte in Wolvega und
Leerdam (beide Niederlande) verlagert. Die Verlagerung
der Produktionsanlagen führte allerdings bedingt durch
Verzögerungen beim Umbau zu vorübergehenden
Lieferproblemen. Bei FrieslandCampina Butter in Den Bosch
(Niederlande) hat die Effizienz durch Konzentration auf
das Entrahmen von Milch und das Verpacken von Butter
zugenommen. Die Zubereitung von Butterspezialitäten für
industrielle Abnehmer wurde zu FrieslandCampina Butter in
Noordwijk (Groningen/Niederlande) verlagert.
Schwerpunkte 2017
Es bleibt unsicher, wie sich die Milchproduktion und der
Markt für Molkereiprodukte 2017 entwickeln werden. Eine
Ergebnisverbesserung wird durch eine weitere Reduzierung
der Kosten, vor allem aber auch durch weiteres Wachstum in
Wertschöpfungssegmenten und intensivere Zusammenarbeit
mit Abnehmern angestrebt.
2016: Ein Jahr mit zwei Gesichtern
Bei FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder B2B
zeigte das Volumen einen starken Anstieg. Nach einer
besonders schwierigen ersten Jahreshälfte erholten sich
die Verkaufs preise allmählich. Durch die marktregulierende
Wirkung der Milchpulver-Intervention in der EU brachte
die Valorisierung von Milchpulver und Butter in den ersten
Monaten des Jahres 2016 mehr ein als Käse. Dadurch
konnten vor allem die Vorräte von Folienkäse im zweiten
Quartal einigermaßen begrenzt bleiben und bei zunehmen-
der Nachfrage entstanden Ende Mai 2016 Möglichkeiten zu
einer Erhöhung der Verkaufspreise von Folienkäse. Da in der
zweiten Jahreshälfte 2016 vor allem in Deutschland, Belgien
und Frankreich weniger Milch erzeugt wurde, stiegen die
Käsepreise weiter. Ende 2016 lag der Preisstand von Folien-
käse doppelt so hoch wie im April. Auch die Ertragspreise
von Butter erholten sich bei anhaltend guter Nachfrage. Die
Verkäufe von Mozzarella stiegen im Jahr 2016. Das Ergebnis
wurde durch das Wachstum des Absatzes spezieller Butter-
mischungen nach Asien und die Produktion von Weidekäse
für eine Drittpartei positiv beeinflusst.
FrieslandCampina Cheese & Butter Retail Europe verkaufte
im Jahr 2016 mehr Käse. Die Umsatzerlöse nahmen
aufgrund der durchschnittlich niedrigeren Ertragspreise
jedoch ab. Auch das Betriebsergebnis nahm im Vergleich zu
2015 ab. Vor allem in der ersten Jahreshälfte 2016 waren
die Gewinnspannen aufgrund des hohen Angebots auf dem
Markt sehr negativ. Vor allem in Deutschland und Italien
lagen die Verkaufspreise sowohl für Naturkäse als auch für
Folienkäse besonders niedrig. In der zweiten Jahreshälfte
erholte sich der Markt wieder einigermaßen. In England
wurden neue Verträge mit einer Supermarktkette
geschlossen. Im Jahr 2016 stiegen die Verkäufe von
Weidekäse stark an. Verschiedene Supermarktketten
Auf der Lebensmittelmesse Sial in Paris (Frankreich)
führte FrieslandCampina Export das neue
Frico-Design ein.
Inhalt
46
FrieslandCampina Domo erbringt gute Leistungen
Der Umsatz von FrieslandCampina Domo nahm zu und
das Betriebsergebnis verbesserte sich im Vergleich
zu 2015. Die Produktion von Friso-Kindernahrung für
andere FrieslandCampina-Konzernunternehmen nahm
zu. Die Produktion von Ingredienzen für Kindernahrung
für Dritte verringerte sich in der zweiten Jahreshälfte
infolge geringeren Wachstums bei einigen Abnehmern.
Im Februar 2016 schlossen FrieslandCampina Domo
und das amerikanische Glycosyn einen Vertrag über
die gemeinsame Entwicklung von Ingredienzen für
Kindernahrung. Glycosyn hat eine patentierte Technik
für die Produktion von Oligosacchariden aus Laktose
entwickelt. FrieslandCampina Domo wird diese neuen
Ingredienzen herstellen und weltweit auf den Markt bringen.
2016 wurden unter anderem Domo Refit Micellar Casein
Isolate für medizinische Anwendungen und ein biologisches
Domo Vivinal GOS eingeführt.
FrieslandCampina DMV entwickelt sich gut, Entwicklung
der Gewinnspannen jedoch enttäuschend
FrieslandCampina DMV verzeichnete einen Anstieg der
Verkäufe von Kaseinaten und eiweißreichen Spezialitäten,
unter anderem für Sportnahrung. Ermöglicht wurde dies
durch die zunehmende Nachfrage und die zugenommen
Kapazität in Veghel (Niederlande). In Bezug auf das
Betriebsergebnis hat DMV ein enttäuschendes Jahr hinter
sich. Die hohe Milchanlieferung und niedrigere Preise
für Milchprodukte führten zu einem Umsatzrückgang
durch niedrigere Verkaufspreise und eine geringere
Gewinnspanne. Ende 2016 erholten sich die Verkaufspreise
und die Gewinnspannen einigermaßen.
Ingredients
• Volumenwachstum durch zunehmende Nachfrage nach Kindernahrung und Molkereiingredienzen
• Zunahme des Umsatzanteils von Wertschöpfungsprodukten
• Niedrige Preise für Basisingredienzen wirken sich negativ auf Betriebsergebnis aus
• Neuer Produktionsstandort in Borculo in Betrieb genommen
• Schwerpunkt auf weiterer Erhöhung der Effizienz, Zuverlässigkeit der Lieferungen und Qualität
Die Umsatzerlöse der Business Group Ingredients
sanken 2016 um 3,1 Prozent aufgrund niedrigerer
Verkaufspreise. Das Volumen nahm zu, unter anderem
durch die Inbetriebnahme neuer Produktionskapazität
in den Niederlanden, China und auf den Philippinen.
Der Umsatzanteil von Produkten für Kindernahrung
und pharmazeutische Anwendungen ist gestiegen. Das
Betriebsergebnis war unter Einfluss der niedrigeren
Preise für Molkereiprodukte für Basisingredienzen
leicht rückläufig.
Excellion Calcium Caseinate S ist eine eiweißreiche
Sportnahrungsingredienz für Spitzensportler, die die
Muskeln länger nährt, wodurch sie bessere Leistungen
erbringen können.
Bericht des Executive Board
Kennzahlen 2016 2015 %in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Umsatzerlöse 1.667 1.721 -3,1
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Volumenentwicklung (in Prozent) 5,4
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz (in Prozent)
4,1
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 3.094 3.099 -0,2
Inhalt
47
Bericht des Executive Board
DFE Pharma
Die Umsatzerlöse von DFE Pharma (pharmazeutische
Laktose) blieben durch eine Zunahme des Volumens bei
niedrigeren Verkaufspreisen auf dem gleichen Stand
wie 2015. Das Betriebsergebnis blieb auf dem Stand von
2015. DFE Pharma investierte in Veghel (Niederlande)
in eine Erweiterung der Kapazität von Laktose für
Inhalieranwendungen. Außerdem bereitet DFE Pharma eine
Kapazitätserweiterung in Nörten-Hardenberg vor.
Zunahme der Kapazität
Ab Februar 2016 wurden am neuen Produktionsstandort
von FrieslandCampina Ingredients in Borculo (Niederlande)
Milchkonzentrat und Milchpulver hergestellt. Dies war
notwendig, um die zunehmende Menge der Mitgliedermilch
verarbeiten zu können. In der zweiten Jahreshälfte sind
die Vorbereitungen für die Herstellung von Ingredienzen
für Kindernahrung angelaufen. Dazu müssen die
Herstellungsverfahren die Anforderungen höherer Normen
erfüllen. Infolgedessen wird 2017 weniger Milchpulver
hergestellt werden und im Laufe des Jahres 2017 wird die
Herstellung von Kindernahrung aufgenommen.
Schwerpunkte 2017
Preiserhöhungen durch steigende Preise für
Molkereiprodukte werden 2017 zu einer Erholung des
Betriebsergebnisses beitragen müssen. Bei der Herstellung
liegt der Schwerpunkt darauf, die Zuverlässigkeit von
Lieferungen, Qualität, Sicherheit und Effizienz noch
weiter zu verbessern. Das 2015 angelaufene dreijährige
Effizienzprogramm am Produktionsstandort in Beilen
(Niederlande) verläuft planmäßig. Im März 2016 ist das
Programm auch am Produktionsstandort in Veghel
(Niederlande) angelaufen. Der Schwerpunkt liegt auf dem
Erzielen von Einsparungen durch einen besseren Output der
Produktionsanlagen und eine Senkung des Material- und
Energieverbrauchs. Durch die Änderung der Arbeitsweisen
können sich Aufgaben und Verantwortlichkeiten von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ändern und die Zahl
der Arbeitsplätze kann auf verschiedenen Ebenen in
der Organisation abgebaut werden. Marktseitig wird
Ingredients im Jahr 2017 weiter in das Wachstum von
Wertschöpfungsprodukten und in den Ausbau von
kundenorientiertem Marketing und Verkauf investieren.
FrieslandCampina Kievit stark in Asien
Das Volumen verbesserte sich, aber der Umsatz nahm
infolge niedrigerer Verkaufspreise ab. Weltweit steigt die
Nachfrage nach Kievit-Produkten in Kaffeespezialitäten,
wie Cappuccinos und Lattes. Die Nachfrage nach Kaffee-
und Teeweißern steigt vor allem in Asien und China. Durch
die Inbetriebnahme der zusätzlichen Produktionskapazität
bei der Alaska Milch Corporation auf den Philippinen und
die Nutzung der Kaffeeweißerproduktion bei Friesland
Huishan Dairy in China konnte darauf reagiert werden.
FrieslandCampina Kievit hat eine gute Marktstellung im
Nahen Osten und in Ägypten. Das Betriebsergebnis wurde
durch die Abwertung des ägyptischen Pfundes und durch
den zunehmenden Wettbewerb gedrückt.
Creamy Creation, das seit 2016 zu FrieslandCampina Kievit
gehört, hatte ein schwieriges Jahr aufgrund schwieriger
Marktbedingungen und fehlender Fremdwährung und
Kaufkraft in Afrika, dem nach dem Vereinigten Staaten
wichtigsten Absatzmarkt für Sahneliköre.
Nutrifeed
Der Umsatz und das Betriebsergebnis von Nutrifeed
(Jungtierfutter) nahmen infolge der niedrigeren
Verkaufspreise durch ein erhöhtes Marktangebot ab.
Dadurch gerieten die Gewinnspannen unter Druck und
es entstand ein zunehmender Wettbewerb über den
Preis. Das Volumen nahm zu, unter anderem durch die
Zusammenarbeit mit Agrifirm und durch eine Zunahme des
Exports. Wachstum war sowohl im Kälberfutter- als auch im
Ferkelfuttersegment zu verzeichnen.
Auf der Messe Vitafoods 2016 wurde Domo Refit
Micellar Casein Isolate eingeführt, eine Ingredienz mit
hohem Eiweißgehalt und niedriger Viskosität, die für
medizinische Getränke geeignet ist.
Inhalt
48
Inhalt
49
Bericht des Executive Board
Gesellschaftliche Verantwortung
Der Purpose von FrieslandCampina - Nourishing by
Nature: Bessere Ernährung für Verbraucher der Welt,
gute Einkünfte für unsere Bauern, jetzt und in Zukunft
- gibt die Richtung für die täglichen Aktivitäten an und
konkretisiert die Werte, die FrieslandCampina für wichtig
erachtet. Dabei geht es sowohl um das Erzeugen von Wert
auf dem Markt als auch um das Ergreifen gesellschaftlicher
Verantwortung. In die Strategie Route2020 ist die Politik
auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Verantwortung von
Unternehmen (GVU) und der Nachhaltigkeit vollständig
integriert. Im Jahr 2016 wurde der Bericht der GVU-
Kennzahlen in den Finanzplanungs- und Kontrollzyklus
integriert. Zur Qualitätssicherung der GVU-Politik wendet
FrieslandCampina die ISO 26000 an – eine international
anerkannte Richtlinie für die Implementierung von GVU
in die Organisation. 2016 hat Lloyds die Implementierung
gemäß der ISO 26000 verifiziert und für gut befunden.
Die International Dairy Federation (IDF) hat auf dem
World Summit 2016 in Rotterdam die Ziele für nachhaltige
Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten
Nationen als übergreifenden Rahmen anerkannt, der
für die nachhaltige Entwicklung der Milchwirtschaft
richtungweisend sein soll. FrieslandCampina verpflichtet
sich den Zielen für nachhaltige Entwicklung, die eng
zur eigenen GVU-Politik passen, wie beispielsweise
„Bessere Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft“,
„Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit“,
„Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster“ und
„Klimaschutz“. Im Hinblick auf das Erbringen des
Nachweises der Verstärkung der Nachhaltigkeit wird
weltweit mit Molkereiunternehmen und Abnehmern
von Milchprodukten zusammengearbeitet, um dies über
einen internationalen Rahmen festzulegen. Dieses Dairy
Sustainability Framework berücksichtigt die regionalen
Unterschiede der Herstellung von Milchprodukten.
Bessere Ernährung
Milchprodukte sind für viele Menschen auf der ganzen Welt
ein bedeutender Bestandteil der alltäglichen Nahrung.
FrieslandCampina will mit seiner hochwertigen Milch und
seinen hochwertigen Milchprodukten zur Lebensmittel-
und Nährstoffsicherheit beitragen. Darüber hinaus will
FrieslandCampina dazu beitragen, die zunehmende
Zahl von Menschen mit Übergewicht, insbesondere
Kinder, einzudämmen. Das tut FrieslandCampina,
indem das Unternehmen hohe Anforderungen an die
Produktzusammensetzung stellt, indem es Schulungen und
Aufklärung über gesunde Ernährung und einen gesunden
Lebensstil anbietet und indem es den Verbrauchern die
Entscheidung für gesunde Ernährung erleichtert. Im
Jahr 2016 wurde die FrieslandCampina Nutrition Policy
Nourishing by NatureBessere Ernährung, gute Einkünfte für unsere Bauern,
jetzt und in Zukunft
Bessere Ernährung Gute Einkünfte für unsere Bauern Jetzt und in Zukunft
Bessere Produkte
Verantwortungsbewusstes Marketing
Transparente Nährwert-Etikettierung
Lernen über Lebensweise
Optimaler Wert aus Milch
Wirtschaftliche Leistungen und Rentabilität
Verbessern von Qualität und Quantität der Milch im Dairy Development Programme
Entwickeln von Wissen und Können im Dairy Development Programme
Klimaneutrales Wachstum
Nachhaltiger Einkauf Nachhaltige Produktion
Tiergesundheit und Tierschutz
Weidegang Biodiversität
Inhalt
50
Bericht des Executive Board
aufgestellt, die die Kriterien für bessere Produkte,
verantwortungsbewusste Marketingkommunikation
und Schulungen über gesunde Ernährung und Bewegen
aufführt.
Bessere Produkte
FrieslandCampina arbeitet mit einem weltweiten Satz
ernährungswissenschaftlicher Kriterien für seine
Verbraucherprodukte, den sogenannten FrieslandCampina
Global Nutritional Standards. Die Kriterien für Transfette,
gesättigtes Fett, zugesetzten Zucker und zugesetztes
Salz stammen aus den ernährungswissenschaftlichen
Kriterien von Choices International (von unabhängigen
Wissenschaftlern aufgestellt). FrieslandCampina hat
selbst Kriterien zur Gewährleistung wertvoller und von
Natur aus vorhandener Nährstoffe in Produkten bzw.
Milchprodukten und Kriterien zur Anreicherung von
Produkten mit essenziellen Nährstoffen aufgestellt. Alle
Verbraucherprodukte von FrieslandCampina werden
anhand der Kriterien bewertet und es wurde festgelegt, ob
das Produkt zur Aufnahme wichtiger Nährstoffe beiträgt,
oder ob es sich um ein Verwöhnprodukt handelt. Im Jahr
2016 wurde beschlossen, das Gleichgewicht zwischen
Nährwertprodukten und Verwöhnprodukten besser zu
überwachen. Außerdem wurden die Produkte identifiziert,
deren Gehalt an Zucker, Salz und Kalorien in den nächsten
Jahren gesenkt wird. Neue Produkte werden so entwickelt,
dass sie den Ernährungskriterien entsprechen. Der
Nährwert von Produkten steht durch die Einführung der
FrieslandCampina Nutrition Policy an zentraler Stelle im
Denken und Handeln der Organisation. Die Reduzierung
des Zucker-, Salz- bzw. Fettgehalts hat Folgen für den
Geschmack und die Textur von Produkten. Um dies zu
kompensieren, sind Änderungen an Rezepturen notwendig,
die relativ viel Forschungs- und Entwicklungszeit erfordern.
Verbraucher müssen sich oft auch erst an die geänderten
Produkte gewöhnen. Daher erfolgt die Änderung der
Rezeptur in kleinen Schritten. Auf diese Weise finden die
Änderungen für die Verbraucher allmählich statt.
Verantwortungsbewusste Marketingkommunikation
FrieslandCampina verpflichtet sich zu
verantwortungsbewusster Marketingkommunikation.
Das bedeutet beispielsweise, dass auf Kinder bis 12 Jahre
ausgerichtete Werbung nur für Produkte zulässig ist,
die strenge Ernährungskriterien erfüllen, sodass die
Entscheidung für gesündere Ernährung stimuliert wird.
FrieslandCampina hat sich auch Verhaltenskodizes auf
diesem Gebiet verschrieben, beispielsweise dem EU
Pledge (freiwillige Vereinbarungen zwischen europäischen
Lebensmittelunternehmen über an Kinder gerichtetes
Marketing). FrieslandCampina hat 2016 seine Politik zu
verantwortungsbewusster Marketingkommunikation
ausgewertet und wird sie 2017 weiter verschärfen.
Verantwortungsbewusste Etikettierung
FrieslandCampina arbeitet mit einem Standard für
die Nährwert-Etikettierung, um eine gesündere Wahl
seitens der Verbraucher zu stimulieren. Wenn die
Verpackungsgröße es zulässt, ist daher das Energielogo
auf allen Verbraucherverpackungen von Marken von
FrieslandCampina auf der Vorderseite zu sehen. Die
Nährwerttabelle enthält sowohl Informationen pro 100
g/ml als auch pro Portion sowie Informationen über den
Beitrag der Nährstoffe zur empfohlenen Tagesmenge. In
den Niederlanden wird das Logo mit dem Häkchen infolge
der geänderten Rechtsvorschriften allmählich von den
Verpackungen verschwinden. Zurzeit untersuchen die
niederländischen Behörden Alternativen.
Schulungen über gesunde Ernährung und Bewegen
In Südostasien arbeitet FrieslandCampina mit der National
Basketball Association (NBA) zusammen, um Kinder für
die Bedeutung von ausreichender Bewegung und Sport
(im Freien), für gesunde Ernährung und einen gesunden
Lebensstil zu sensibilisieren. Die Kampagne Drink.Move.
BeStrong erreicht Kinder in Schulen in Indonesien, Malaysia,
Thailand und Vietnam. Auch über den Weltmilchtag,
Schulmilchprogramme, Goodness-of-Dairy-Kampagnen,
die Aktion JOGG (Jugendliche mit gesundem Gewicht) und
das nationale Schulfrühstück bekommen Eltern und Kinder
Informationen über gesunde Ernährung und eine aktivere
Lebensweise.
Gute Einkünfte für unsere Bauern
FrieslandCampina strebt an, die beste Wertschöpfung für
die Milch zu erzielen, um auf diese Weise maximal zu den
Einkünften und der Kontinuität der Milchviehbetriebe der
Mitglieder beizutragen. Der Auftrag von FrieslandCampina
lautet, die Milch der Mitglied-Milchviehhalter der
Molkereigenossenschaft FrieslandCampina zu verarbeiten
und zu einem Preis zu verkaufen, der auch langfristig
und nachhaltig für die Mitglied-Milchviehhalter und
für die Gesellschaft Wertschöpfung erzeugt. Diese
Wertschöpfung äußert sich unter anderem in der Höhe
des Leistungszuschlags, der zuzüglich zum Garantiepreis
ausgezahlt wird, den die Mitglied-Milchviehhalter für die
Milch erhalten.
Inhalt
51
Bericht des Executive Board
zu realisieren, arbeitet FrieslandCampina an mehreren
Initiativen für eine effiziente und nachhaltige
Produktionskette. Das bedeutet eine Verstärkung der
nachhaltigen Milchviehhaltung, den Einkauf nachhaltiger
(landwirtschaftlicher) Rohstoffe und das Verringern des
Energieverbrauchs bei der Herstellung von Milchprodukten.
Außerdem stimuliert FrieslandCampina die Mitglied-
Milchviehhalter mithilfe von Grünzertifikaten, nachhaltige
Energie zu erzeugen, beispielsweise mit Windkrafträdern,
einer Photovoltaikanlage oder mittels Biomasse. Auch
artgerechte Tierhaltung und Biodiversität sind für
FrieslandCampina von Bedeutung.
Klimaneutrales Wachstum
Der niederländische Milchsektor hat sich als Teil der
Mehrjahresvereinbarung zum Energiesparen MJA-3 und der
Vereinbarung über saubere und sparsame Agrarsektoren
das Ziel gesetzt, jährlich eine zweiprozentige Verbesserung
des Energieverbrauchs zu erzielen. FrieslandCampina hält
sich an diese Zielsetzung. Durch Energiesparen und das
Erzeugen erneuerbarer Energie kann die Milchwirtschaft
dazu beitragen, den Verbrauch von fossilen Kraftstoffen
sowie den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid
und Methan zu senken.
FrieslandCampina hat über 140 Jahre Erfahrung in der Welt
der Milchviehhaltung und setzt das erworbene Wissen dazu
ein, Milchviehbetriebe in bestimmten Ländern in Asien,
Afrika und Osteuropa weiterzuentwickeln, unter anderem
über das Dairy Development Programme. Mit dem Dairy
Development Programme (DDP) will FrieslandCampina
zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten
Nationen beitragen. FrieslandCampina unterstützt Bauern,
produktiver zu werden und hochwertigere Milch zu
erzeugen, und trägt somit zur Ernährungssicherung und
einer nachhaltigeren Erzeugung von Milch sowie zu einer
verbesserten wirtschaftlichen Lage von Milchviehhaltern
in Ländern des Dairy Development Programme bei. Um
dies zu erreichen, richtet sich FrieslandCampina im Dairy
Development Programme auf das Teilen von Sektorwissen
und Know-how über Schulungen, Wissenspartnerschaften
und das Unterstützen von Projekten zur Verbesserung der
Infrastruktur der Milchviehhaltung. Das Dairy Development
Programme unterstützt lokale Milchviehhalter insbesondere
in Indonesien, Thailand, Vietnam, Malaysia, China, Russland,
Rumänien, Ungarn und Nigeria.
Im Rahmen des Dairy Development Programme wurden
im Jahr 2016 insgesamt 473 Schulungen in Vietnam,
Indonesien, Malaysia, Thailand, China, Rumänien
und Nigeria organisiert. Insgesamt nahmen 18.752
Milchviehhalter an den Schulungen teil. Auf den Schulungen
wurden unter anderem die Themen Tiergesundheit,
Jungvieh-Aufzucht, Stalleinrichtung, Milchgüte und
Hygiene, Buchführung, Futtermittelmanagement,
Wasserhaushalt und Melktechniken behandelt. Ferner
teilten neunzehn Mitarbeiter, acht niederländische
Milchviehhalter und zwei Mitglieder des Aufsichtsrats
von FrieslandCampina an über 400 Arbeitstagen ihr
Wissen auf dem Gebiet von Marketing, Personalwesen,
Strategie und Milchviehhaltung mit über zwanzig
Molkereigenossenschaften in Asien und Afrika. Außerdem
organisierte FrieslandCampina 45 Studienfahrten in die
Niederlande für 515 Molkereifachleute, unter anderem aus
China, Vietnam, Indonesien, Thailand, Malaysia und Nigeria.
Jetzt und in Zukunft
FrieslandCampina hat sich das Ziel gesetzt, den Ausstoß
von Treibhausgasen im Jahr 2020 auf dem gleichen
Stand wie 2010 oder darunter zu halten. Das gilt auch
bei einem Anstieg der Produktion. In den Rahmen dieser
Zielsetzung fallen die Treibhausgase, die auf der Ebene
des Milchviehbetriebs der Mitglied-Milchviehhalter
entstehen, beim Transport vom Milchviehbetrieb zu
den Produktionsstandorten und bei der Verarbeitung
von Milchprodukten. Um das klimaneutrale Wachstum
Farmer2Farmer-Programm in Nigeria angelaufen
Ende Mai 2016 stattete der nigerianische Minister
für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung den
Niederlanden einen Besuch ab, um den Milchsektor
und FrieslandCampina kennenzulernen. Bei dem
zweitägigen Besuch wurde eine Einigung über
das Anlaufen des Farmer2Farmer-Programms
in Nigeria als Teil des Dairy Development
Programme von FrieslandCampina erzielt. Besucht
wurden FrieslandCampina in Leeuwarden, das
FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen
und die Universität Wageningen (Wageningen UR).
Auch der Bauernhof eines der Mitglied-Milchviehhalter
wurde besucht.
Inhalt
52
Bericht des Executive Board
Die Treibhausgasemissionen infolge von Produktion und
Transport sanken 2016 um 4,0 Prozent auf 925 kt CO2-
Äquivalent. Der Hauptgrund für diese Verbesserung ist
die Zunahme der Nutzung nachhaltiger Energie an den
Produktionsstandorten.
Nachhaltige Produktion
FrieslandCampina will im Jahr 2020 an seinen Standorten
weltweit zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren
Energiequellen wie Wind, Sonne und Biomasse verwenden
und möglichst viel davon über die Betriebe der Mitglied-
Milchviehhalter erzeugen. FrieslandCampina hat sich zum
Ziel gesetzt, den Wasserverbrauch durch das Unternehmen
im Jahr 2020 auf das Niveau des Jahres 2010 oder darunter
zu senken. Auf Basis regionaler Wasserknappheit wurden
standortspezifische Zielsetzungen formuliert.
Im Jahr 2016 stieg der Energieverbrauch um 3,4 Prozent
auf 2,75 GJ pro Tonne Endprodukt (2015: 2,66 GJ pro Tonne
Endprodukt). Durch die Zunahme der Milchproduktion
und das Wachstum der Produktion von Kindernahrung
und Milchpulver wurden mehr Produkte mit einer energie-
intensiveren Produktionsmethode erzeugt. Außerdem
wurden beim Bau und bei der Inbetriebnahme der neuen
Anlagen Energie und Wasser verbraucht, während
relativ wenig produziert wurde. Die energiesparenden
Auswirkungen neuer Anlagen werden sich in den nächsten
Jahren zeigen. Für die kommenden vier Jahre sind konkrete
Einsparungen geplant, um den Energieverbrauch um
2 Prozent pro Jahr zu verbessern.
Im Jahr 2016 sank der Wasserverbrauch der
Produktionsstandorte um 2,4 Prozent auf 4,48 m3 pro
Tonne Endprodukt (2015: 4,59 m3 pro Tonne Endprodukt).
In Aalter (Belgien) wurde durch Abwasserbehandlung
und teilweise Weiterverwendung des Wassers für
technische Zwecke eine 25-prozentige Verringerung des
Wasserverbrauch erzielt. In San Pedro (Philippinen) wurde
durch eine Optimierung der Verfahren eine 35-prozentige
Verringerung erzielt. Auch in der Käseherstellung in
Workum (Niederlande) wurde durch eine Optimierung
des Verfahrens eine erhebliche Verringerung des
Wasserverbrauchs erzielt. Künftig wird FrieslandCampina
sich vor allem auf die Verringerung des Wasserverbrauchs
in Gebieten konzentrieren, in denen Wasserknappheit
herrscht oder in absehbarer Zeit herrschen könnte. Der
Schwerpunkt wird dabei auf den Standorten in Asien, dem
Nahen Osten und Afrika liegen.
Monovergärung und Gülleverarbeitung
FrieslandCampina hat im Jahr 2016 zwei Initiativen
auf dem Gebiet der Vergärung und Verarbeitung von
Gülle ergriffen: Jumpstart für die Monovergärung
auf dem Bauernhof und Mestkring (Güllekreis) für
die groß angelegte Vergärung und Verarbeitung
von Gülle. Für Jumpstart wurde eine eigenständige
Genossenschaft gegründet. Das Vergären von Gülle
trägt zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen
bei, unter anderem von Methan. Dabei wurde eng mit
anderen Parteien zusammengearbeitet, beispielsweise
mit Groen Gas Nederland, der niederländischen
nachhaltigen Milchverarbeitungskette DZK, dem
niederländischer Bauernverband LTO und der
niederländische Molkereiorganisation NZO. Jumpstart
unterstützt Milchviehhalter bei der gemeinsamen
Realisierung von Monovergärung auf dem eigenen
Milchviehbetrieb. Monovergärung erzeugt Wärme und
Biogas und senkt die Treibhausgasemissionen. Das
Biogas kann zu grünem Gas aufgewertet werden und
kann ins Erdgasnetz eingespeist werden. Es kann auch
zum Betreiben von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
verwendet werden, die Strom und Wärme liefern.
FrieslandCampina nimmt garantiert den grünen Strom
von den teilnehmenden Mitglied-Milchviehhaltern
ab. Darüber hinaus bezahlt FrieslandCampina einem
teilnehmenden Mitglied 10 Euro pro Tonne weniger
erzeugtes CO2. Im Oktober 2016 wurde der erste
Prototyp in Betrieb genommen. Das niederländische
Wirtschaftsministerium hat im Rahmen der SDE+-
Regelung Subventionen in Höhe von bis zu 150
Millionen Euro zugesagt. Beabsichtigt wird, dass in den
nächsten Jahren tausend Monovergärungsanlagen in
Betrieb sind.
Inhalt
53
Bericht des Executive Board
ist dies eine Zunahme um 13 Prozentpunkte. Im Jahr 2016
lieferten die Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina
über Herkunftsnachweise für nachhaltigen Strom
29 Prozent des grünen Stroms, den FrieslandCampina
weltweit verbraucht hat.
FrieslandCampina nutzt an seinem Produktionsstandort
in Borculo (Niederlande) außer nachhaltigem Pyrolyseöl
auch Biogas zur Dampferzeugung. FrieslandCampina
beginnt im Frühjahr 2017 mit der Abnahme von Biogas bei
einer externen Partei. Dadurch wird eine Verringerung des
CO2-Ausstoßes erzielt.
Außer den Anstrengungen in Bezug auf die Verwendung
agrarischer Rohstoffe und Papierverpackungen strebt
FrieslandCampina auch nachhaltigen Einkauf anderer
Materialien und Dienstleistungen an. FrieslandCampina
gehört zu den Gründern des Netzwerks BICEPS für
nachhaltigere Seeschifffahrt.
Nachhaltigkeit beim Einkauf von Rohstoffen
Außer Milch verwendet FrieslandCampina auch andere
agrarische Rohstoffe für seine Produkte. FrieslandCampina
strebt an, im Jahr 2020 ausschließlich agrarische
Rohstoffe und Papierverpackungen aus vollständig
nachhaltig bewirtschafteten Quellen einzukaufen.
Agrarische Rohstoffe, die bereits (teilweise) aus nachhaltig
bewirtschafteten Quellen eingekauft werden, sind unter
anderem Kakao, Sojaöl, Palmkernöl, Rohrzucker, Stärke
und Papierverpackungen. Dies sind Produkte mit weltweit
anerkannten Zertifikaten oder Produkte, für die in
Zusammenarbeit mit Lieferanten ein Plan für nachhaltige
Entwicklung aufgestellt wird.
Im Jahr 2016 stieg der Anteil eingekaufter Rohstoffe aus
nachhaltig bewirtschafteten Quellen auf 43 Prozent. Im
Vergleich zu 2015 ist dies eine Zunahme um 17 Prozent-
punkte. So wurde 2016 der Anteil an Rohrzucker mit
Bonsucro-Zertifikaten um 15 Prozentpunkte erhöht.
Darüber hinaus wurden die Lieferanten von Stärke
anhand der SEDEX-SMETA-Systematik bewertet. Auf diese
Weise wurden 2016 über 50 Prozent des Volumens an
eingekaufter Stärke aus nachhaltig bewirtschafteter Quelle
eingekauft.
Im Jahr 2016 wurde die Nachhaltigkeit von
78 Prozent des gesamten von den FrieslandCampina-
Produktionsstandorten verbrauchten Stroms durch
den Einkauf von Herkunftsnachweisen für nachhaltigen
Strom verstärkt. Diese Nachweise gewährleisten, dass
die Strommenge mit Wind, Biomassevergärung von
Nebenprodukten, güllebetriebenen Biogasanlagen oder
Photovoltaikanlagen erzeugt wird. Im Vergleich zu 2015
Kennzahlen zur Nachhaltigkeit 2016 2015 %
Klimaneutrales Wachstum
Treibhausgasemissionen von Produktion und Transport (in kt CO2-Äquivalent) 925 964 -4,0
Nachhaltige Produktion
Energieeffizienz (in GJ/Tonne Endprodukt) 2,75 2,66 3,4
Wassereffizienz (in m3/Tonne Endprodukt) 4,48 4,59 -2,4
Nachhaltigkeit beim Einkauf von Rohstoffen
Anteil nachhaltiger agrarischer Rohstoffe (in % der gesamten Rohstoffe) 43 26
Grüner Strom (in % der gesamten Strommenge) 78 65
Weidegang
Weidegang (in % Mitglied-Milchviehbetriebe in den Niederlanden, die eine Form von Weidegang anwenden) 78,2 77,9
Inhalt
54
Weidegang-Prozentsatz
leicht gestiegen
Mitglied-Milchviehhalter
werden stimuliert,
ihre Kühe und ihr
Jungvieh zu weiden.
Im Jahr 2016 wendeten
78,2 Prozent der Mitglied-
Milchviehbetriebe in den
Niederlanden Weidegang
oder Teilweidegang an
(2015: 77,9).
Bericht des Executive Board
Der Prozentsatz der Mitglied-Milchviehbetriebe in den
Niederlanden, deren Kühe auf der Weide sind, ist 2016
auf 78,2 Prozent gestiegen (2015: 77,9 Prozent). Dies
ist das zweite Jahr in Folge, in dem der Prozentsatz der
Milchviehbetriebe, die Weidegang oder Teilweidegang
anwenden, zugenommen hat.
Weitere Informationen über die GVU-Politik von
FrieslandCampina und die Ergebnisse 2016 finden Sie in
der GVU-Aktualisierung von FrieslandCampina, die Ende
Mai 2017 veröffentlicht wird.
Weidegang
Grasende Kühe gehören zur niederländischen
Kulturlandschaft, die die Verbraucher sehr schätzen.
FrieslandCampina stimuliert Mitglied-Milchviehhalter in
Belgien, Deutschland und den Niederlanden, ihre Kühe und
das Jungvieh zu weiden. Wenn die Milchkühe im Verlauf des
Jahres an mindestens 120 Tagen sechs Stunden pro Tag auf
der Weise grasen, hat jeder Milchviehhalter Anspruch auf
einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro brutto pro 100 Kilo
Milch (ab 2017 1,50 Euro pro 100 Kilo Milch). Außerdem
belohnt FrieslandCampina Teilweidegang mit 0,46 Euro
pro 100 Kilo Milch. Milchviehhalter, die hierfür in Betracht
kommen wollen, müssen mindestens 25 Prozent der auf
dem Milchviehbetrieb anwesenden Rinder an mindestens
120 Tagen pro Jahr mindestens sechs Stunden pro Tag auf
der Weide grasen lassen.
Inhalt
55
Bericht des Executive Board
zu einer Einsparung von Kosten und einer Verringerung der
Zahl der Beschäftigten im Personalbereich.
Damit das zur Realisierung der Strategie kritische Know-how
und Wissen bei FrieslandCampina verfügbar bleibt, wurde 2016
die Experten-Laufbahnentwicklung eingeführt und es wurde
mit dem Entwurf und der Implementierung von Instrumenten
eigens für diese essenzielle Gruppe von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern begonnen. Das Projekt ist im Bereich F&E ange-
laufen und wird auch in anderen Disziplinen eingeführt.
Soziale Agenda
Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat wurde eine
soziale Agenda erstellt. In dieser sozialen Agenda wurde
festgelegt, in welcher Richtung sich die Sozialpolitik
von FrieslandCampina und die Arbeitsbedingungen und
Arbeitsverhältnisse entwickeln sollen. Die soziale Agenda,
die AAA-Werte (Alignment, Accountability und Action),
gesellschaftlich verantwortliches Unternehmen, Sicherheit
und Kostenkontrolle standen bei der Entwicklung neuer
integraler Mobilitätsregeln im Mittelpunkt.
Compass
Im Jahr 2016 wurde der neue Kodex für gute Geschäftsprakti-
ken eingeführt: Compass. Mitglieder des Managements hielten
jedes Quartal eine Präsentation über Compass. Dabei wurden
Dilemmas besprochen, mit denen Arbeitskräfte im Rahmen gu-
ter Geschäftspraktiken konfrontiert werden können. Im dritten
Quartal wurde auch das neue Speak-Up-Verfahren eingeführt.
Das Speak-Up-Verfahren erläutert, wann und wie Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter sich äußern können. So wurden in der
ganzen Welt lokale Vertrauenspersonen benannt und es sind
eine Speak-Up-Telefonnummer und -Website verfügbar, sodass
Arbeitskräfte in ihrer eigenen Sprache Fragen stellen oder ihre
Sorgen äußern können über Angelegenheiten, die im Wider-
spruch zu Compass stehen. Außer den Präsentationen und
den Dilemmadiskussionen hat die Mitarbeiterschaft Compass
und Speak Up über obligatorisches E-Lernen kennengelernt. In
einigen Ländern wurde begonnen, interaktive Workshops mit
dem Schwerpunkt ehrlicher Geschäftspraktiken abzuhalten,
bei denen lokale Beispiele und Dilemmas besprochen wurden.
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl (VZÄ) sank 2016
um 0,6 Prozent auf 21.927 (2015: 22.049). In der Business
Group Consumer Products China und bei Corporate &
Support stieg die durchschnittliche Mitarbeiterzahl. In den
anderen Business Groups sank die durchschnittliche Mitar-
beiterzahl.
Talentmanagement
Durch den anziehenden Arbeitsmarkt und die weltweite
Knappheit an Talent ist das zielgerichtete Anwerben,
Entwickeln und Behalten von Talent für FrieslandCampina
von entscheidender Bedeutung, um weiterhin erfolgreich
zu sein. Im Jahr 2016 sank die Zahl der Managementstellen,
auf die interne Bewerber bestellt wurden, auf 70 Prozent.
Im Jahr 2015 waren dies 85 Prozent. Die Zielsetzung liegt
bei etwa 75 Prozent. Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina
seine Employer Value Proposition und die Verfahren
zum Anwerben von Talent verschärft. Die Fluktuation
bei den Spitzentalenten liegt unter 5 Prozent. Unter
der Bezeichnung Nourishing Leadership liefen 2016 auf
der ganzen Welt Führungskompetenz-Programme zur
Unterstützung von Führungskräften bei der optimalen
Entwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
FrieslandCampina strebt die Erhöhung des Frauenanteils
in Funktionen des Senior-Managements an. Der Anteil
stieg 2016 auf 23,5 Prozent (2015: 20,6 Prozent). Der
Anstieg passt somit zur Zielsetzung eines Frauenanteils
von mindestens 30 Prozent in Funktionen des Senior
Managements im Jahr 2020.
Im Jahr 2016 wurde im Rahmen des weltweiten
HR-Transformationsprogramms das Personal- und
Organisationssystem HoRizon in sechzehn Ländern
implementiert. HoRizon unterstützt die standardmäßige
Arbeitsweise und bietet den fast 22.000 Beschäftigten
die Möglichkeit, ihre eigenen Daten einzusehen und
Änderungen selbst digital mitzuteilen. Darüber hinaus
wird HoRizon für Performance Management, Talent
Management und Learning & Development eingesetzt. Die
Implementierung weltweiter Verfahren und Systeme führte
FrieslandCampina und seine Mitarbeiter
Mitarbeiterzahl VZÄ-Durchschnitt 2016 2015 %
Consumer Products Europe, Middle East & Africa 7.313 7.604 -3,8
Consumer Products Asia 6.190 6.324 -2, 1
Consumer Products China 1.101 893 23,3
Cheese, Butter & Milkpowder 2.720 2.751 -1 , 1
Ingredients 3.094 3.099 -0,2
Corporate & Support 1.509 1.378 9,5
FrieslandCampina 21.927 22.049 -0,6
Inhalt
56
Inhalt
57
Bericht des Executive Board
Im Jahr 2016 sank die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall an
FrieslandCampina-Standorten von 71 auf 36. Das entspricht
einem Rückgang um 50 Prozent im Vergleich zu 2015. Die
Zahl der Unfälle war noch nie so niedrig. Die Kennzahl
für die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall pro 200.000
Arbeitsstunden sank im Jahr 2016 auf 0,12 (2015: 0,24), ein
Rückgang von 50 Prozent gegenüber 2015. November 2016
war der allererste Monat mit null Unfällen mit Arbeitsausfall
bei FrieslandCampina insgesamt.
Im Jahr 2016 wurde die Berichterstattung über Unfälle mit
Umschulung und medizinischer Behandlung eingeleitet.
Dadurch lassen sich die Sicherheitsleistungen besser mit
denen anderer Betriebe vergleichen. Die Kennzahl der
Gesamtanzahl Unfälle mit Arbeitsausfall, medizinischer
Behandlung und Umschulung je 200.000 geleisteter
Arbeitsstunden ist 0,78. Ab 2017 wird diese Kennzahl
Leitindikator sein.
Hauptursachen für Unfälle 2016 bezogen sich auf
Folgendes:
1. Maschinen (Eingriffe in drehende Teile, Exponierung
gegenüber Dampf, heißer Flüssigkeit, Druck, Strom usw.)
2. Stürze, Stolpern, Ausrutschen (Sturz von der Leiter,
rutschige Böden)
3. interner Transport (Gabelstapler- und
Palettenwagenkollisionen)
Der weitere Rückgang der Zahl der Unfälle ist ein guter
Schritt auf dem Weg zur Zielsetzung von null Unfällen
im Jahr 2020. Das Global Safety Programme mit unter
anderem einer Führungsschulung, Mitarbeiterschulungen,
der Implementierung der sieben Life Saving Rules und der
Fokussierung auf der Vorbeugung der Wiederholung von
Zwischenfällen trug in entscheidender Weise dazu bei. Das
Auditprogramm Foqus SHE (Safety, Health, Environment)
wird immer wichtiger. Außer dem Lernen aus Zwischenfällen
bietet es die Möglichkeit zur Überwachung und weiteren
Verbesserung der FrieslandCampina-Standorte.
Die Zielsetzung für 2017 lautet weniger als 0,10 Unfälle
mit Arbeitsausfall pro 200.000 Arbeitsstunden.
Maschinensicherheit, Prozesssicherheit (sichere Anlagen,
sicheres Arbeiten mit Chemikalien usw.) und die Sicherheit
temporärer Arbeitskräfte sind einige Schwerpunkte auf dem
Gebiet der Sicherheit für 2017.
Sicherheit
FrieslandCampina setzt sich dafür ein, für seine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Lieferanten einen
möglichst sicheren Arbeitsplatz zu realisieren. Die
Zielsetzung ist null Unfälle und Zwischenfälle, sodass jede
Person, die für FrieslandCampina arbeitet, sicher und
unverletzt wieder nach Hause kommt. Im Global Safety
Programme wird beschrieben, welche Sicherheitsnormen
gelten und wie die Verfahren verlaufen müssen. Das
Programm bietet Schulungen und Fortbildungen auf dem
Gebiet der Sicherheitsführungskompetenz und des sicheren
Verhaltens an. Außerdem wird der Kommunikation große
Aufmerksamkeit gewidmet. Unfälle und Zwischenfälle
werden gemeldet und untersucht und die daraus gezogenen
Lehren werden unter anderem mithilfe von Videos mit
anderen Standorten geteilt, um die Sensibilisierung
zu verstärken und einer Wiederholung vorzubeugen.
Außerdem galt 2016 auch dem Feiern von Erfolgen große
Aufmerksamkeit. Der FrieslandCampina 1.000 Tage Safety
Award wurde sechs Mal überreicht. Außerdem waren 23
Standorte ein Jahr lang unfallfrei, vierzehn Standorte
waren zwei Jahre lang unfallfrei und drei Standorte waren
fünf Jahre lang unfallfrei. Auf diese Weise wird aktiv
auf eine ständige Verbesserung der Sicherheit an allen
Produktionsstandorten und in allen Büros gesteuert.
Im Jahr 2016 erhielten sechs Standorte den
FrieslandCampina 1.000 Tage Safety Award:
FrieslandCampina Kievit in Meppel, FrieslandCampina
Cheese in Born, Lutjewinkel und Balkbrug (alle in den
Niederlanden), FrieslandCampina Malaysia in Kuala
Lumpur, Malaysia und FrieslandCampina Hellas in
Patras, Griechenland.
Inhalt
58
strategischen Zielsetzungen beeinflussen können, sowie
der entsprechenden Maßnahmen zu deren Kontrolle. Ferner
könnte FrieslandCampina durch Risiken beeinträchtigt
werden, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses
Geschäftsberichts noch nicht bekannt waren.
Milchanlieferung
Die Anlieferung von Milch von den Mitglied-Milchviehhaltern
von FrieslandCampina ist seit der Aufhebung der
europäischen Milchquotenregelung im April 2015
erheblich gestiegen. Infolgedessen gerieten insbesondere
die Verkaufspreise von Basis-Molkereiprodukten
stark unter Druck, je mehr das Angebot die Nachfrage
überstieg. Dies führte zu niedrigen Milchpreisen für
die Mitglied-Milchviehhalter. Durch umfangreiche
Investitionen in zusätzliche Milchverarbeitungskapazität
und gleichzeitige Konzentration auf die Stimulierung
des Verkaufs von Wertschöpfungsprodukten, entweder
durch autonomes Wachstum oder durch Akquisitionen,
hatte FrieslandCampina sich auf die Zunahme der
Milchanlieferung vorbereitet. FrieslandCampina arbeitet an
einer weiteren Verbesserung der mittel- bis langfristigen
Prognose für die Milchanlieferung.
Guter Ruf
Rufschädigung ist gewöhnlich eine Folge von Risiken, die
beispielsweise im Bereich der Lebensmittelsicherheit oder
von Qualitätsproblemen, Sicherheitsvorfällen und einer
Verletzung der Ethik und Integrität des Unternehmens
entstehen. Die möglichen Auswirkungen solcher Vorfälle
wird durch die zunehmende Bedeutung der öffentlichen
Meinung, der Medien und der Publizität, durch soziale
Medien und die Transparenz der Informationen von
immer größerer Bedeutung. In Anbetracht des immer
internationaleren Produktportfolios könnte selbst ein
vermeintliches Qualitätsproblem mit Erzeugermilch zu
einer erheblichen Rufschädigung und einem Verlust des
Marktanteils bei wichtigen Produkt-Markt-Kombinationen
führen.
FrieslandCampina verfolgt eine proaktive Strategie für
den Aufbau starker Beziehungen zu unterschiedlichsten
Gruppen von Beteiligten und zum Erzeugen von Vertrauen
im Molkereisektor im Allgemeinen und insbesondere im
Unternehmen. Die Medien werden bezüglich des guten
Rufs von FrieslandCampina genau im Auge behalten und
auch neue Kommunikationsmittel werden möglichst gut
genutzt. Selbstverständlich strebt das Unternehmen an,
die Auswirkungen dieser zugrunde liegenden Risiken
durch Präventivmaßnahmen zu begrenzen, beispielsweise
durch Qualitätsprogramme (siehe unten) und durch das
Risikomanagement
Die Realisierung der Unternehmensziele von
FrieslandCampina ist mit Risiken und Unsicherheiten
verbunden, begründet in äußeren Faktoren wie der
wirtschaftlichen Lage, Marktentwicklung und Katastrophen
sowie internen Faktoren wie betriebsbedingten Sicherheits-
und Qualitätsrisiken.
FrieslandCampina nutzt ein System zur Risikokontrolle,
dem die international anerkannten COSO-Normen und der
niederländische Corporate Governance Code zugrunde
liegen. Dieses System gilt für das Unternehmen und dessen
Konzernunternehmen und beschreibt die Risikobereitschaft,
Strukturen, Verantwortlichkeiten, Prozesse und
Governance. Eine Zusammenfassung dieses Systems findet
sich im Kapitel Übersichten zu diesem Geschäftsbericht
(Seite 162). Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina diverse
Verbesserungen an diesem System durchgeführt.
Risikokultur
FrieslandCampina stimuliert bei der Mitarbeiterschaft die
Sensibilisierung für die Risiken, mit denen ihre Funktionen
und Zuständigkeiten einhergehen. Von den Führungskräften
und der Mitarbeiterschaft wird erwartet, dass sie die Risiken
verstehen und sich bei der Ausführung ihrer Arbeiten für
deren Vorbeugung und Kontrolle verantwortlich fühlen.
FrieslandCampina versucht, seine Risikokultur und sein
Risikobewusstsein ständig zu verbessern.
Wichtigste Risiken
FrieslandCampina ist in vielen Ländern und Produkt-Markt-
Kombinationen aktiv. Das Unternehmen wird mit inhärenten
Risiken konfrontiert wie Währungsschwankungen und
Preisentwicklungen, aber auch mit länderspezifischen
wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken. Für das
Unternehmen als Ganzes sind diese Risiken aufgrund
der Diversifizierung seiner Aktivitäten relativ begrenzt.
Dennoch verfügt FrieslandCampina über Programme
zur Kontrolle dieser Risiken, wie beispielsweise die
Prognose- und kaufmännischen Planungsprozesse, sodass
bereits im Vorfeld die Einstellung auf wirtschaftliche
und Preisentwicklungen möglich ist. Das Unternehmen
verwendet eine Währungsabsicherungspolitik und eine
zentrale Kontrolle für finanzielle Risiken. Führungsstäbe
in den wichtigsten Ländern sind für die Überwachung
und Kontrolle länderspezifischer Risiken zuständig und
werden dabei von Mitarbeitern des Bereichs Public Affairs
unterstützt.
Nachstehend folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten
und spezifische Risiken, mit denen FrieslandCampina
konfrontiert wird und die die Realisierung seiner
Bericht des Executive BoardInhalt
59
Bericht des Executive Board
darauf ab, die Sicherheit und Qualität der Produkte
in der gesamten Produktionskette zu sichern. Diese
Programme werden in der gesamten Organisation jährlich
evaluiert und verbessert. Ständig werden Investitionen
zur Qualitätssteigerung der Produktionsprozesse und der
Infrastruktur vorgenommen.
Im Oktober 2016 wurden die Golden Quality Rules
(goldene Qualitätsregeln) weltweit eingeführt, um das
Qualitätsbewusstsein und die Qualitätskonsistenz in der
gesamten Organisation noch weiter zu verstärken. In
diesem Zusammenhang gilt auch der Ausführung von
Qualitätsprogrammen für Lieferanten immer größere
Aufmerksamkeit.
Vorschriften
Weltweit wird die Molkereiindustrie mit immer
mehr Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der
Lebensmittelsicherheit, Preisstellung, Produktregistrierung
und Gesundheit (beispielsweise der Zuckersteuer)
konfrontiert. Ferner werden vor allem die Vorschriften für
Kindernahrung immer strenger. Kennzeichnend für die
Entwicklungen im Jahr 2016 sind in dieser Hinsicht der
WHO-Kodex, der die Vermarktung von Kindernahrung als
Ersatz für Muttermilch einschränkt, und die strengeren
Anforderungen an die Registrierung von Formulierungen
für Kindernahrung in China.
FrieslandCampina strebt die Erfüllung aller geltenden
Rechtsvorschriften an und verbessert ständig die
Programme auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit und
-qualität, Nachhaltigkeit, den Verhaltenskodex Compass und
das Dairy Development Programme. In den vergangenen
Jahren hat das Unternehmen die Public-Affairs-Funktion in
den wichtigsten Ländern, in denen FrieslandCampina tätig
ist, erheblich verstärkt.
Nachhaltigkeit
FrieslandCampina ist sich der Bedeutung der nachhaltigen
Entwicklung des gesamten Milchviehhaltungssektors
bewusst. Die GVU-Politik Nourishing by Nature gibt die
Richtung für die täglichen Aktivitäten an und konkretisiert
die Werte, die FrieslandCampina für wichtig erachtet.
Weitere Informationen über diesbezügliche Entwicklungen
finden sich im Abschnitt zur gesellschaftlichen
Verantwortung dieses Geschäftsberichts (Seite 49).
Verstärken von Beziehungen zu Beteiligten. Repressive
Maßnahmen wie Krisenkontrollverfahren zielen auf eine
gute Vorbereitung und die Kontrolle der Auswirkungen von
Zwischenfällen ab.
Störung des Betriebs infolge von Katastrophen
Naturkatastrophen oder von Menschen verursachte
Katastrophen (zum Beispiel Feuer, Überschwemmungen,
Erdbeben, Vulkanausbrüche, Pandemien) und
Tierkrankheitsausbrüche können längere Zeit die
Kontinuität der Produktion und der Verbrauchernachfrage
beeinflussen. Das Risiko von Katastrophen wie
Überschwemmungen oder Feuer an den wichtigsten
Einrichtungen bzw. Produktionsstätten von
FrieslandCampina oder denen von wichtigen Lieferanten
oder andere große Defekte an Infrastruktur oder Geräten
ist immer vorhanden, trotz der ständigen Anstrengungen
von FrieslandCampina, solche Risiken zu begrenzen. Das
Unternehmen verfügt über Programme zur Verringerung
der Wahrscheinlichkeit solcher Risiken durch präventive
Sicherheits- und Sicherungsmaßnahmen, unabhängige
Inspektionen und Verbesserungsprogramm an den eigenen
Werken, bei Dienstleistungen Dritter (wie Logistik und
IKT) und Lieferanten. Dennoch kann eine Katastrophe
eintreten und für eine erhebliche Störung der gesamten
Kette sorgen, falls sich die Notfallmaßnahmen in Form
von Reservekapazität und Betriebskontinuitätsplänen als
unzureichend erweisen. Regelmäßig werden Evaluierungen
durchgeführt, um die Verfügbarkeit ausreichender
Reservekapazität und Notfallmaßnahmen zu gewährleisten.
Produktqualität und Lebensmittelsicherheit
Probleme in Produktionsverfahren, die Qualitätsdefekte
verursachen, können den guten Ruf schädigen. In
Anbetracht der Art der Produkte (Lebensmittel
und Ingredienzen für die Lebensmittelindustrie,
pharmazeutische Industrie und Futtermittelindustrie) ist es
von essenzieller Bedeutung, dass FrieslandCampina ständig
die höchsten Normen in Bezug auf Lebensmittelqualität und
Lebensmittelsicherheit anwendet.
Abnehmer und staatliche Instanzen stellen immer
strengere Qualitätsanforderungen an Hersteller von
Lebensmitteln. Ein Qualitätsproblem oder eine Änderung
der Qualitätswahrnehmung von Verbrauchern oder
staatlichen Instanzen kann große Auswirkungen auf den
Ruf und die Marktposition des Unternehmens haben.
Die Qualitätsprogramme von FrieslandCampina (unter
anderem Foqus in den eigenen Produktionsbetrieben,
auf den Milchviehbetrieben der Mitglied-Milchviehhalter
und bei Lieferanten, einschließlich der Audits) zielen
Inhalt
60
Bericht des Executive Board
Im Jahr 2017 sind Investitionen in Qualitätsverbesserungen
und Kapazitätserweiterung von etwa 500 Millionen
Euro geplant. Im Jahr 2017 nehmen die Investitionen für
Forschung und Entwicklung um etwa 10 Prozent zu, damit
die Wettbewerbsstellung langfristig weiter verbessert
werden kann. Zielgerichtete Ausgaben für Werbung und
Verkaufsförderung, und zwar immer stärker für digitale
Kommunikation, sollen zum Wachstum der Marken in den
wichtigsten Produkt-Markt-Kombinationen beitragen.
Das Beschleunigen und Erhöhen der Schlagkraft,
Effektivität, Effizienz und Kostensenkung, sowohl an
Produktionsstandorten weltweit als auch in den Büros
in Europa (Projekt Fast Forward) ist erforderlich, um
Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit
zu erhöhen.
Die Finanzgrundlage von FrieslandCampina ist solide und
bietet eine gute Ausgangsposition für die Umsetzung
der Pläne im Rahmen der Strategie Route2020. Es
wird erwartet, dass FrieslandCampina 2017 die von den
Geldgebern verlangten Finanzkennzahlen erfüllen kann.
FrieslandCampina äußert sich nicht zu Erwartungen über
die Ergebnisentwicklung im Jahr 2017.
Ausblick
Voraussichtlich wird 2017 die Milchproduktion weltweit
leicht ansteigen. In der Europäischen Union wird ein
marginaler Anstieg der Milchproduktion erwartet.
In den Niederlanden wird die Milchproduktion infolge
der Maßnahmen zur Phosphatreduktion abnehmen.
Die Nachfrage nach Milchprodukten in Europa wird stabil
bis leicht rückläufig bleiben. In Afrika, dem Nahen Osten
und Südamerika wird mit einem weiteren Rückgang
der Nachfrage gerechnet. In Asien und insbesondere
in China wird eine leichte Zunahme der Nachfrage
nach Milchprodukten erwartet. Infolge der oben
beschriebenen Entwicklungen werden die Preise für Basis-
Molkereiprodukte voraussichtlich weiterhin um den Stand
von Ende 2016 / Anfang 2017 schwanken.
Der Umsatz wird durch die Akquisition der Mehrheit
der Anteile an Engro Foods, die höheren Preise von
Milchprodukten im Jahr 2017 im Vergleich zu den Preisen
in der ersten Jahreshälfte 2016 und durch weiteres
Volumenwachstum bei Wertschöpfungsprodukten
zunehmen. Es wird mit einem Anstieg der Einkaufspreise
der meisten Rohstoffe gerechnet.
Unsichere Faktoren gibt es durch die anhaltend
stagnierenden Wirtschaften in Öl exportierenden Ländern
im Nahen Osten und Afrika, geopolitische Spannungen in
einigen Regionen und negative Währungsentwicklungen.
In Europa wird unter anderem in Deutschland, Frankreich
und den Niederlanden gewählt. Außerdem beginnen die
Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über
den Brexit.
Inhalt
61
Bericht des Executive Board
Managementerklärung
Das Executive Board trägt die Endverantwortung für
die Kontrolle der mit den Unternehmenszielsetzungen
verbundenen Risiken und für die Verlässlichkeit der
externen Finanzberichterstattung. Zudem ist das Executive
Board für die Beurteilung der Effektivität der auf diese
Risiken abzielenden präventiven oder restriktiven
Maßnahmen verantwortlich.
Das Executive Board hat die Wirkung der internen Kontroll-
und Prüfmaßnahmen beurteilt. Auf Grundlage dieser
Beurteilung ist das Executive Board der Ansicht, dass die
internen Kontroll- und Prüfmaßnahmen des Unternehmens
zum Ende des Geschäftsjahres 2016 effektiv genug waren
und einen angemessenen Grad an Sicherheit bieten, dass:
• das Executive Board rechtzeitig über den Grad informiert
ist, mit dem strategische, operative und finanzielle
Zielsetzungen des Unternehmens realisiert werden, und
• die externe Finanzberichterstattung frei von wesentlichen
Unrichtigkeiten ist.
Sämtliche Tätigkeiten in Bezug auf die internen
Kontrollsysteme und die daraus resultierenden
Feststellungen, Empfehlungen und Maßnahmen wurden
mit dem Prüfungsausschuss, dem Aufsichtsrat und dem
externen Abschlussprüfer besprochen.
Verantwortlichkeitserklärung
Die Mitglieder des Executive Board der Royal
FrieslandCampina N.V. erklären hiermit, gemäß Titel 5
Artikel 25c Absatz 2 Buchstabe c des niederländischen
Gesetzes über die Finanzaufsicht (Wft), dass, soweit
ihnen bekannt, der Jahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Aktiva und
Passiva, der Finanzlage und des Ergebnisses der Royal
FrieslandCampina N.V. und aller zum Konsolidierungskreis
gehörigen Unternehmen vermittelt und, dass der
Geschäftsbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Lage am 31. Dezember 2016,
des Geschäftsverlaufs im Geschäftsjahr der Royal
FrieslandCampina N.V. und der zum Konsolidierungskreis
gehörigen Unternehmen vermittelt und, dass im
Geschäftsbericht die wesentlichen Risiken, denen die Royal
FrieslandCampina N.V. ausgesetzt ist, beschrieben werden.
Executive board
Roelof (R.A.) Joosten
Chief executive officer
Hein (H.M.A.) Schumacher
Chief financial officer
Bas (S.G.) van den Berg
Chief operating officer
Piet (P.J.) Hilarides
Chief operating officer
Roel (R.F.) van Neerbos
Chief operating officer
Tine (M.A.K.) Snels
Chief operating officer
Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017
Inhalt
62
Inhalt
63
Während des Berichtsjahres hat der Aufsichtsrat
seine Aufgaben im Einklang mit den geltenden
Rechtsvorschriften und der Satzung der Royal
FrieslandCampina N.V. ausgeführt. Der Aufsichtsrat
hat ferner die Aufsicht über die Geschäftsführung
des Executive Board geführt und das Executive Board
beraten.
Jahresabschluss und Gewinnverwendung
In der Aufsichtsratssitzung vom 24. Februar 2017 haben
die Mitglieder des Aufsichtsrats den vom Executive Board
erstellten Jahresabschluss 2016 mit dem Executive
Board besprochen und unterzeichnet, nachdem der
Prüfungsausschuss den Jahresabschluss im Februar
besprochen und gegenüber dem Aufsichtsrat eine
diesbezügliche Empfehlung ausgesprochen hatte. Der
Jahresabschluss wurde von der PricewaterhouseCoopers
Accountants N.V. geprüft und mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen. Er wird der
Hauptversammlung am 12. April 2017 zur Genehmigung
vorgelegt. Vom Gewinn über 362 Millionen Euro werden
80 Millionen Euro den Minderheitsanteilen zugerechnet
und 229 Millionen Euro in die Gewinnrücklage eingestellt.
Der verbleibende Gewinn wird wie folgt verwendet:
44 Millionen Euro werden als Zinsvergütung für Inhaber
von Mitgliederobligationen reserviert und 9 Millionen
Euro werden als Zinsvergütung für das Darlehen der
Genossenschaft an das Unternehmen reserviert.
Auf der Hauptversammlung wird außerdem die
Entlastung der Mitglieder des Executive Board für ihre
Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2016 behandelt.
Außerdem wird die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder
für ihre Aufsichtstätigkeit in Bezug auf das Executive Board
im Jahre 2016 dem Mitgliederrat vorgelegt.
Dem Mitgliederrat der Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. wird am 12. April 2017 der
Beschluss zur Feststellung des Jahresabschlusses 2016
der Royal FrieslandCampina N.V. einschließlich der
Gewinnverwendung zur Genehmigung vorgelegt. Dieser
Beschluss wird vom Genossenschaftsvorstand gefasst,
der die Rechte des Anteilseigners der Genossenschaft
ausübt und so als Hauptversammlung der Royal
FrieslandCampina N.V. fungiert.
Aufsichtsrat: Zusammensetzung,
Unabhängigkeit und Diversität
Zusammensetzung und Unabhängigkeit
Der Aufsichtsrat von FrieslandCampina besteht
aus dreizehn Mitgliedern. Neun Mitglieder sind
gleichzeitig Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A., die übrigen Mitglieder sind
externe Aufsichtsratsmitglieder. Alle externen Mitglieder
des Aufsichtsrats (also Mitglieder, die nicht gleichzeitig
Vorstandsmitglied der Genossenschaft sind) sind
unabhängig im Sinne des Corporate Governance Code und
der Satzung des Aufsichtsrats.
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und dessen
Ausschüssen am 24. Februar 2017 ist auf Seite 165 bis 169
dargestellt. Im Berichtsjahr hat sich die Zusammensetzung
des Aufsichtsrats geändert.
Am 20. Dezember 2016 schied Piet Boer als Vorsitzender
und Mitglied des Aufsichtsrats aus und konnte laut Satzung
nicht wieder bestellt werden. Piet Boer hatte seit 1989
verschiedene Vorstandsfunktionen bei den verschiedenen
Rechtsvorgängern des jetzigen FrieslandCampina.
Unter seiner Leitung hat FrieslandCampina sich positiv
entwickelt. Die Ergebnisse verbesserten sich, wodurch
die Wertschöpfung für die Mitglied-Milchviehhalter der
Genossenschaft stieg. Seit Dezember 2011 war Piet Boer
Vorsitzender des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat ist ihm
für die Weise, auf die er in den letzten fünf Jahren die
Genossenschaft leitete, zu sehr viel Dank verpflichtet.
Nachfolger von Piet Boer ist Frans Keurentjes, der seit
Dezember 2006 dem Vorstand und dem Aufsichtsrat
von FrieslandCampina (und dessen Rechtsvorgängern)
angehört.
Bericht des Aufsichtsrats
Inhalt
64
Am 20. Dezember 2016 verabschiedete sich Simon Ruiter
als Mitglied des Aufsichtsrats; auch er konnte laut Satzung
nicht wieder bestellt werden. Auch ihm ist der Aufsichtsrat
für seinen langjährigen und umfangreichen Beitrag
zur Aufsicht über das Unternehmen zu großem Dank
verpflichtet.
Erwin Wunnekink hat die Nachfolge von Jan Keijsers als
stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und des
Aufsichtsrats angetreten. Jan Keijsers, der seit dem
16. Dezember 2014 stellvertretender Vorsitzender war,
bleibt Mitglied des Aufsichtsrats, bis er im Dezember 2017
ausscheidet und laut Satzung nicht wieder bestellt werden
kann.
Hans Hettinga und Gjalt Mulder sind seit dem 20. Dezember
2016 Mitglieder des Aufsichtsrats.
Diversität
Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung des
Aufsichtsrats angestrebt, wobei die Kombination von
unterschiedlichen Erfahrungen, Fachkenntnissen und
Unabhängigkeit seiner Mitglieder den Aufsichtsrat am
besten in die Lage versetzt, seinen verschiedenen Pflichten
gegenüber dem Unternehmen und seinen Beteiligten
nachzukommen. Ebenso wird eine geschlechtermäßige
Ausgewogenheit im Aufsichtsrat angestrebt. Angestrebt
wird, dass mindestens 30 Prozent der Sitze im Aufsichtsrat
von Frauen besetzt werden.
Zwei interne Mitglieder des Aufsichtsrats sind Frauen. Damit
ist in jedem Fall die Vertretung weiblicher Mitglieder in der
Genossenschaft (etwa 15 Prozent) gewährleistet. Im Jahr
2016 wurden zwei männliche Aufsichtsratsmitglieder als
unmittelbare Folge ihrer Bestellung zum Vorstandsmitglied
der Genossenschaft durch den Mitgliederrat der
Genossenschaft zu Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt.
Bei der Bestellung dieser Mitglieder wurde das Ziel einer
geschlechtermäßigen Ausgewogenheit berücksichtigt.
Bei einer zukünftig frei werdenden Stelle im Aufsichtsrat
wird in der Ausschreibung vom Entlohnungs- und
Bestellungsausschuss erneut ausdrücklich darauf
hingewiesen, dass Bewerbungen von Frauen erwünscht
sind.
Sitzungen und Aktivitäten des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat ist im Laufe des Berichtsjahres sieben
Mal zusammengetreten, wobei eine 95-prozentige Präsenz
der Mitglieder gegeben war. Auch außerhalb der regulären
Sitzungen bestand untereinander Kontakt, ebenso mit
den Mitgliedern des Executive Board. Zur Vorbereitung
der Sitzungen sprachen der Vorsitzende und der
stellvertretende Vorsitzende regelmäßig unter anderem mit
dem CEO.
Auf der Agenda des Aufsichtsrats standen Themen wie
die Strategie des Unternehmens, die Finanzlage und
die Entwicklung der Ergebnisse des Unternehmens und
der Business Groups, wobei der Prüfungsausschuss
dem Aufsichtsrat über seine Erkenntnisse berichtete.
Auch dem jährlichen Budget, Akquisitionen, großen
Investitionsvorschlägen und den Fortschritten großer
Investitionsprojekte, Änderungen im Management und
den internen Risikokontrollen wurde ausreichende
Aufmerksamkeit gewidmet. Im Februar des Berichtsjahres
wurden der Jahresabschluss 2015 und der Text des
Geschäftsberichts mit dem Executive Board und dem
externen Abschlussprüfer besprochen und vom Aufsichtsrat
genehmigt. Der Bericht über die Erkenntnisse des ersten
Halbjahres wurde ebenso wie der Management Letter
von dem externen Abschlussprüfer erläutert und mit
dem Management besprochen. Es konnte festgestellt
werden, dass darin keine wesentlichen Punkte aufgeführt
wurden. Allerdings erforderte das Prüfen der wichtigsten
Prozesse anhand des Internal Control Framework durch die
Organisation selbst ständige Aufmerksamkeit. Dabei wurde
die Bedeutung des Einhaltens des Prüfverfahrens betont,
was auch vom Management getragen wurde.
Bericht des AufsichtsratsInhalt
65
Im September 2016 besuchte der Aufsichtsrat die
Tochterunternehmen von FrieslandCampina in Myanmar
und Thailand. Bei diesen Besuchen widmete der Aufsichtsrat
auch den Geschäftsverläufen sowie strategischen und
anderen Plänen der betreffenden Tochterunternehmen
sowie den Tochterunternehmen in Indonesien und Vietnam
Aufmerksamkeit. Ferner wurde die Strategie der Business
Group Consumer Products Asia bei diesem Besuch
präsentiert und besprochen. Im Oktober 2016 wurde dem
Produktionsstandort in Leeuwarden (Niederlande) ein
Arbeitsbesuch abgestattet. Bei diesem Besuch wurden
unter anderem die Fortschritte des fast abgeschlossenen
Erweiterungs- und Ersatzprojekts sowie das angelaufene
Programm für eine effizientere Supply Chain besprochen.
Themen wie Vergütung, Zusammensetzung des
Executive Board und des Aufsichtsrats, Diversität,
Talentmanagement und Nachfolgeplanung sowie die
Auswertung des Funktionierens des Executive Board
wurden teilweise ohne Anwesenheit der Mitglieder des
Executive Board behandelt. Diese Themen wurden jeweils
vom Entlohnungs- und Bestellungsausschuss vorbereitet.
Bei diesen Sitzungen wurden auch die Sitzungen mit dem
Aufsichtsrat ausgewertet und auf bestimmte Themen wurde
näher eingegangen. Im Hinblick auf die vielen Änderungen
in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats wurde
beschlossen, die Auswertung des Aufsichtsrats ein Jahr
hinauszuschieben.
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt, die
den Aufsichtsrat über spezielle Aufgaben beraten und
Beschlüsse vorbereiten. Es handelt sich dabei um den
Prüfungsausschuss einerseits und den Entlohnungs- und
Bestellungsausschuss andererseits. Die Aufgaben dieses
Ausschusses folgen aus den Regelungen für Ausschüsse, die
sich auf der Website befinden und die im Kapitel Corporate
Governance zusammengefasst werden.
Im Jahr 2016 galt folgenden Punkten besondere Beachtung:
• Besondere Aufmerksamkeit galt bei der strategischen
Prüfung der Nachhaltigkeit, den Aktivitäten in China
und Deutschland sowie den Änderungen beim Einsatz
von Menschen und Mitteln infolge der getroffenen
strategischen Entscheidungen. Außerdem wurde vor
dem Hintergrund der in vielen Ländern diesbezüglich
geänderten Rechtsvorschriften die Strategie für die
Kategorie Kindernahrung besprochen.
• Die Dynamik in der Milchwirtschaft kam mehrfach zur
Sprache und der Aufsichtsrat besprach ebenfalls die
in der Milchwirtschaft vorgeschlagenen Maßnahmen
zur Bekämpfung des Phosphatüberschusses im Sektor.
Ferner unterstützte der Aufsichtsrat im Dezember
2016 den Vorschlag für eine vorübergehende
Stillstandsmaßnahme ab dem 9. Januar 2017 aufgrund
außergewöhnlicher Umstände, um das Milchangebot und
die verfügbare Verarbeitungskapazität im Gleichgewicht
zu halten. Der Aufsichtsrat wurde über die Änderungen
in genossenschaftlichen Regelungen informiert, die
dem Aufsichtsrat dort, wo es erforderlich war, zur
Genehmigung vorgelegt und von ihm genehmigt wurden.
Eine dieser Änderungen betraf die Rücklagenpolitik, über
die ausführlich mit dem Management gesprochen wurde.
Auch wurde der Aufsichtsrat über die Entwicklung der
Strategie der Genossenschaft informiert.
• Der Aufsichtsrat genehmigte den Erwerb von 51 Prozent
der Anteile an Engro Foods Limited. Engro Foods ist
das zweitgrößte Molkereiunternehmen Pakistans und
diese Transaktion ermöglicht es FrieslandCampina, eine
Schlüsselstellung in Zentralasien zu erreichen.
• In der historischen Analyse großer Investitionsprojekte
wurde besprochen, ob und inwiefern die Annahmen in den
Investitionsvorschlägen richtig waren.
• Bei der Besprechung der wichtigsten
Unternehmensrisiken und risikolindernden Maßnahmen
galt in diesem Berichtjahr die Aufmerksamkeit den
Übereinstimmungen und Unterschieden mit der
Risikoanalyse für die Genossenschaft.
Bericht des Aufsichtsrats Inhalt
66
Bericht des Aufsichtsrats
Die geplanten Tätigkeiten des neuen externen
Abschlussprüfers wurden anhand des Auditplans
für den externen Abschlussprüfer besprochen, der
vom Prüfungsausschuss genehmigt wurde. Der
Halbjahresbericht 2016 und die Erkenntnisse des externen
Abschlussprüfers in Bezug auf den Halbjahresbericht sowie
zwischenzeitliche Prüfungserkenntnisse wurden in diesem
Berichtsjahr umfassend behandelt. Die Liste mit Aufträgen,
die dem externen Abschlussprüfer vom Unternehmen
überreicht wurde, wurde im Berichtsjahr vier Mal vom
Prüfungsausschuss genehmigt und der Prüfungsausschuss
war der Auffassung, dass die Unabhängigkeit des externen
Abschlussprüfers gewährleistet ist.
Einige Manager (Internal Audit, Internal Control,
Enterprise Risk Management, Accounting, Treasury,
ICT, Steuern) berichteten regelmäßig bei Sitzungen
des Prüfungsausschusses über ihre Tätigkeiten.
Der Prüfungsausschuss bespricht jedes Jahr den
Aktivitätenplan des internen Wirtschaftsprüfers und
genehmigt ihn. Auf jeder Sitzung werden die Ergebnisse
der Kontrolle des internen Wirtschaftsprüfers und die
Fortschritte in Bezug auf die Aktionen zum Aufgreifen
voriger Ergebnisse besprochen. Ferner wurde der
Prüfungsausschuss über das Funktionieren des Internal
Control Framework und die Analyse bezüglich der
Funktionstrennung informiert. Auch wurde über das
Ergebnis der Analyse der wichtigsten Unternehmensrisiken
berichtet und darüber, auf welche Weise diese Risiken
verringert werden. Zudem wurde der Prüfungsausschuss
über die Fortschritte der Implementierung der
Strategie der Finance-Funktion informiert. Spezifische
Wirtschaftsprüfungsthemen, die behandelt wurden, waren
die Hinzuzufügung der Business Group Consumer Products
China in der Finanzberichterstattung und die finanziellen
und wirtschaftsprüfungstechnischen Aspekte der
Akquisition der 51 Prozent der Anteile an Engro Food.
Auf dem IKT-Gebiet galten der Cyber Security und den zu
deren Erhöhung zu unternehmenden Schritten besondere
Aufmerksamkeit. Außerdem wurden auf jeder Sitzung
die Fortschritte des Projekts Summit besprochen; dabei
wurde stets den Aspekten Risikokontrolle, Entwicklung
der Kosten und Qualität des Implementierungsverfahrens
Aufmerksamkeit gewidmet. Im Bereich Industrial
Automation wurden die erforderlichen Verbesserungen
und der zu deren Implementierung erforderliche Zeitplan
besprochen.
Prüfungsausschuss
Zusammensetzung und Fachkenntnisse
Am 24. Februar 2017 setzte sich der Prüfungsausschuss aus
Ben van der Veer (Vorsitz), René Hooft Graafland, Sandra
Addink-Berendsen und Angelique Huijben-Pijnenburg
zusammen. Zudem nehmen andere interne Mitglieder des
Aufsichtsrats im Rotationsprinzip als Zuhörer an Sitzungen
des Prüfungsausschusses teil. Die Zusammensetzung
des Prüfungsausschusses änderte sich im Dezember
folgendermaßen: Simon Ruiter und Erwin Wunnekink
schieden zum 20. Dezember 2016 aus; Simon Ruiter
aufgrund seines Ausscheidens als Aufsichtsratsmitglied
infolge des Erreichens des Endes seiner letzten Amtszeit
und Erwin Wunnekink aufgrund seiner Stellung als
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, die er
an diesem Datum antrat. Ihre Nachfolge traten Angelique
Huijben-Pijnenburg und Sandra Addink-Berendsen an.
Ben van der Veer und René Hooft Graafland sind jeweils
als Finanzexperte im Sinne der Satzung des Aufsichtsrats
qualifiziert.
Aktivitäten
Der Prüfungsausschuss trat im Berichtsjahr fünf Mal
zusammen, in Anwesenheit des Managements, unter
anderem des CEO und des CFO. Den vier regulären
Sitzungen wohnte auch der interne Wirtschaftsprüfer
bei. Die fünfte, nicht reguläre Sitzung, betraf die
Wirtschaftsprüfungs- und andere finanzielle Aspekte
des Akquisitionsvorschlags für Engro Foods. Auch
außerhalb der Sitzungen gab es Kontakt zwischen
den Ausschussmitgliedern untereinander und
mit dem Management. Über die Erkenntnisse des
Prüfungsausschusses berichtete der Vorsitzende dem
Aufsichtsrat nach jeder Sitzung. Darüber hinaus spricht der
Prüfungsausschuss zweimal pro Jahr ohne Anwesenheit
des Executive Board mit dem externen Abschlussprüfer.
Der Geschäftsbericht 2015 und der Jahresabschluss für
selbiges Jahr wurden behandelt, ebenso der Bericht des
externen Abschlussprüfers über den Jahresabschluss
und die Verantwortlichkeitserklärung des Executive
Board wie im Geschäftsbericht erfasst. Beim Besprechen
der Ergebnisse des Unternehmens, der Jahres- und
Halbjahresberichte widmete der Prüfungsausschuss
vor allem den eher technischen Aspekten der
Rechenschaftslegung Aufmerksamkeit.
Inhalt
67
Bericht des Aufsichtsrats
Die Bewertung der Mitglieder des Executive Board wurde
vom Ausschuss vorbereitet. Der Ausschuss führte im
Berichtsjahr Beurteilungsgespräche mit den Mitgliedern
des Executive Board, worüber in den Sitzungen des
Aufsichtsrats berichtet wurde.
Die Aktivitäten des Entlohnungs- und
Bestellungsausschusses befassten sich im Berichtsjahr
darüber hinaus mit dem Bereich Entlohnung des Executive
Board. Dabei wurden Aspekte behandelt wie das Festsetzen
der kurz- und langfristigen variablen Entlohnung und die
Festlegung der Ziele für die kurzfristige variable Entlohnung
des Folgejahres. Im April 2016 wurden dem Mitgliederrat der
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. die Einzelheiten
der Entlohnung der Mitglieder des Executive Board und des
Aufsichtsrats berichtet. Ferner bewertete der Ausschuss in
diesem Berichtsjahr die Nebentätigkeiten von Mitgliedern
des Executive Board, wobei auf die Kompatibilität mit ihrer
Funktion geachtet wurde.
Zusammensetzung und Diversität des Executive Board
Zusammensetzung
Die Zusammensetzung des Executive Board von
FrieslandCampina änderte sich im Jahr 2016. Tine Snels, die
zum 1. Juni 2015 zum Executive Director der Business Group
Ingredients bestellt worden war, wurde zum 1. Juni 2016
zum Chief Operating Officer und Mitglied des Executive
Board bestellt und behält auch in dieser Funktion weiterhin
die Zuständigkeit für die Business Group Ingredients. Zum
31. Dezember 2016 schied Gregory Sklikas nach einem
Zeitraum von zehn Jahren bei FrieslandCampina als Mitglied
des Executive Board aus. In den ersten sechs Jahren war
er leitender Geschäftsführer der Tochtergesellschaft
FrieslandCampina Hellas in Griechenland. Danach war er
vier Jahre lang als Chief Operating Officer für die Business
Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa
zuständig. Gregory Sklikas hat beschlossen, seine Karriere
außerhalb von FrieslandCampina fortzusetzen.
Der Aufsichtsrat ist Gregory Sklikas für seine wertvollen
Beiträge in den vergangenen Jahren erkenntlich.
Seine Ansichten, sein passionierter Einsatz und sein
Engagement waren für viele eine Stimulans und haben
die Professionalisierung der Business Group weiter
vorangetrieben. Nachfolger von Gregory Sklikas wurde
Roel van Neerbos, der zum 1. Januar 2017 als Mitglied
des Executive Board die Zuständigkeit für die Business
Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa
übernommen hat.
Zudem wurde eine Übersicht wesentlicher Ansprüche
besprochen und das Management berichtete über die
Einhaltung des FrieslandCampina-Verhaltenskodexes
Compass. Darüber hinaus wurde die Finanzierungsstrategie
erläutert und es wurde besprochen, wie eine integrierte
Berichterstattung auf dem Gebiet der Corporate Social
Responsibility zustande kommt.
Im Februar 2017 wurden der Geschäftsbericht und der
Jahresabschluss 2016 behandelt, ebenso der Bericht des
externen Abschlussprüfers über den Jahresabschluss und
die Verantwortlichkeitserklärung des Executive Board wie
im Geschäftsbericht erfasst.
Entlohnungs- und Bestellungsausschuss
Zusammensetzung (ab dem 24. Februar 2017)
Dem Entlohnungs- und Bestellungsausschuss gehören
Peter Elverding (Vorsitz), Frans Keurentjes und
Jan Keijsers an. Erwin Wunnekink nimmt ferner als
Zuhörer an den Sitzungen teil, bis er Ende 2017 die
Stelle von Jan Keijsers als Mitglied des Ausschusses
übernimmt. Die Zusammensetzung des Entlohnungs- und
Bestellungsausschusses änderte sich ab dem 20. Dezember
2016 durch das Ausscheiden von Piet Boer als Mitglied und
Vorsitzender des Aufsichtsrats infolge des Erreichens des
Endes seiner letzten Amtszeit. Der Nachfolger von Piet Boer
ist Frans Keurentjes.
Aktivitäten
Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss trat im
Berichtsjahr sechs Mal zusammen und berichtete dem
Aufsichtsrat nach jeder Sitzung. Auch außerhalb der
Sitzungen gab es Kontakt untereinander und mit dem
Management.
Die Zusammensetzung des Executive Board und einige
Änderungen in der obersten Führungsebene der
Organisation waren im Berichtsjahr wichtige Punkte des
Entlohnungs- und Bestellungsausschusses. Dabei bereitete
der Ausschuss unter anderem die Bestellung eines neuen
Mitglieds des Executive Board mit Zuständigkeit für die
Business Group Consumer Products Europe, Middle East &
Africa durch den Aufsichtsrat vor und gab dem Aufsichtsrat
eine Stellungnahme über die Bestellung des für die Business
Group Consumer Products China zuständigen Executive
Director ab.
Inhalt
68
Bericht des Aufsichtsrats
eine Diversitätsstrategie, die auf die Erhöhung der
Frauenanzahl in diesen Reihen abzielt.
Wertschätzung
Der Aufsichtsrat ist den Mitgliedern des Executive Board
und allen Beschäftigten von FrieslandCampina für ihren
enormen Einsatz und ihr enormes Engagement im Jahr
2016 sehr erkenntlich.
Aufsichtsrat
Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017
Das Executive Board besteht aus sechs Mitgliedern. Die
vollständige Zusammensetzung und die Ressortverteilung
des Executive Board sind auf Seite 170 und 171 dargestellt.
Diversität des Executive Board
Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung des
Executive Board angestrebt, mit einer geschlechtermäßigen
Ausgewogenheit. Dies bedeutet, dass mindestens
30 Prozent der Sitze im Executive Board von Frauen
besetzt werden sollten. Dem Executive Board gehören
fünf männliche Mitglieder und ein weibliches Mitglied
an. Für die im Jahr 2016 entstandene freie Stelle im
Executive Board, die durch die Bestellung von Roel van
Neerbos zum 1. Januar 2017 besetzt wurde, gab es keine
geeigneten Kandidatinnen. Bei folgenden Besetzungen
werden vom Entlohnungs- und Bestellungsausschuss bei
der Anwerbung und Auswahl ausdrücklich Bewerberinnen
einbezogen. Da im Allgemeinen die Rekrutierung interner
Bewerber bevorzugt wird, ist aber entscheidend, dass auch
in den Reihen unter dem Executive Board ausreichend
Kandidatinnen vorhanden sind. FrieslandCampina besitzt
Schema für die Bestellung und das Ausscheiden von Aufsichtsratsmitgliedern (per 20. Dezember 2016)
Antritt 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028
J.W. Addink-Berendsen 2014 › › ‹
B.E.G. ten Doeschot 2015 › › ‹
P.A.F.W. Elverding 2008 ‹ ‹› ›
L.W. Gunning 2011 › ‹ ‹›
H.T.J. Hettinga 2016 › › ‹
D.R. Hooft Graafland 2015 › › ‹
A.A.M. Huijben-Pijnenburg 2010 › ‹ ‹›
J.P.C. Keijsers 2006 ‹ ‹› ›
F.A.M. Keurentjes 2008 ›1 ‹ ‹›
G. Mulder 2016 › › ‹
H. Stöcker 2011 › ‹ ‹›
B. van der Veer 2009 › ‹ ‹›
W.M. Wunnekink 2009 › ‹ ‹›
› scheidet aus, wiederbestellbar ‹ scheidet aus, nicht wiederbestellbar‹› Nachfolger des aktuellen Mitglieds scheidet aus, wiederbestellbar
1 laut Satzung als Vorsitzender für eine zusätzliche Amtszeit wiederbestellbar.
Inhalt
69
Inhalt
70
Corporate Governance
Grundsätze
Die Royal FrieslandCampina N.V. (die „Gesellschaft“)
wendet die Grundsätze des niederländischen Corporate
Governance Code (der „Code“) freiwillig an. Wie diese
Grundsätze angewendet werden, wird in diesem Kapitel
beschrieben. Zudem wird erläutert und begründet,
in welchen Fällen die Gesellschaft den Code nicht
anwendet. Die Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. (die „Genossenschaft“) ist von der
Anwendung des niederländischen Strukturreglements
freigestellt. Die Gesellschaft ist eine Strukturgesellschaft.
Mit dem Gesamtbetriebsrat wurde ein Übereinkommen
geschlossen, aufgrund dessen die Mitglieder des
Aufsichtsrats der Gesellschaft (der „Aufsichtsrat“)
vom Aufsichtsrat ernannt werden, das sogenannte
Kooptationsprinzip.
Anteilseignerstruktur
Alle Anteile am Gesellschaftskapital werden von
der Genossenschaft gehalten, deren Mitglieder am
Milchviehbetrieb beteiligt sind. Der geografische
Arbeitsbereich der Genossenschaft ist in 21 Distrikte
untergliedert, die jeweils einen Distriktrat besitzen. Die
Mitglieder der Genossenschaft ernennen die Vorstände
der 21 Distrikte, die Distrikträte, die gemeinsam
den 210 Mitglieder umfassenden Mitgliederrat der
Genossenschaft bilden. Der Mitgliederrat ernennt
die neun Vorstandsmitglieder der Genossenschaft
auf verbindlichen Vorschlag der Beratung der
Vorsitzenden der Genossenschaft. Die Genossenschaft
ist einzige Anteilseignerin der Gesellschaft. Der
Genossenschaftsvorstand übt die Rechte des
Anteilseigners der Genossenschaft aus und fungiert
als Hauptversammlung der Gesellschaft. Bei einigen
Beschlüssen benötigt das Executive Board aufgrund
der Satzung der Gesellschaft die Zustimmung der
Hauptversammlung. Bei einigen wichtigen Beschlüssen,
bei denen der Vorstand der Genossenschaft seine
Stimme im Namen der Genossenschaft als Anteilseigner
der Gesellschaft abgibt, ist es erforderlich, dass der
Vorstand der Genossenschaft, bevor er seine Stimme
abgibt, Zustimmung vom Mitgliederrat erhalten hat.
Die Governance-Struktur der Genossenschaft wird im
Geschäftsbericht der Genossenschaft beschrieben.
Board-Struktur
Die Gesellschaft besitzt eine sogenannte dualistische
Struktur mit einem Executive Board und einem
Aufsichtsrat. Das Executive Board umfasst sechs
Mitglieder, einen Chief Executive Officer (CEO),
einen Chief Financial Officer (CFO) und vier Chief
Operating Officers (COOs), die jeweils einen eigenen
Zuständigkeitsbereich haben. Die Zusammensetzung
und Aufgabenverteilung des Executive Board werden auf
Seite 170 und 171 beschrieben.
Der Aufsichtsrat umfasst neun Mitglieder des Vorstandes
der Genossenschaft und darüber hinaus vier „externe“
Mitglieder. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist
auf Seite 165 bis 169 dargestellt.
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt,
den Prüfungsausschuss, bestehend aus vier
Aufsichtsratsmitgliedern, und den Entlohnungs-
und Bestellungsausschuss, bestehend aus drei
Aufsichtsratsmitgliedern. Die Zusammensetzung der
Ausschüsse des Aufsichtsrats ist auf Seite 169 dargestellt.
Bericht des Aufsichtsrats
Der Bericht des Aufsichtsrats beschreibt unter anderem
die Aktivitäten des Aufsichtsrats und der Ausschüsse
im Berichtsjahr. Dieser Bericht ist auf Seite 63 bis 68
eingefügt.
Corporate Governance auf einen Blick
Inhalt
71
Die Grundsätze der Corporate Governance, welche die
Royal FrieslandCampina N.V. anwendet, sind in der
Satzung und den Reglements der unterschiedlichen
Organe der Gesellschaft fixiert. Sie stehen auf der
Website von FrieslandCampina. Obwohl der Code
nicht auf die Gesellschaft anwendbar ist, da kraft
Gesetzes nur börsennotierte Gesellschaften dem Code
unterliegen, wendet die Gesellschaft die Grundsätze
und Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes
an, wo dies mit der Beherrschungsstruktur und dem
Charakter der Genossenschaft vereinbar ist. Die
nicht angewandten Bestimmungen werden in dieser
Übersicht erwähnt und zudem wird begründet, warum
die entsprechende Bestimmung nicht angewandt wird.
Im Berichtsjahr wurden keine erheblichen Änderungen
an der Governance-Struktur vorgenommen. Ab
dem 1. Januar 2017 wurde der Code geändert. Die
Gesellschaft wird auch den geänderten Code vollständig
befolgen und im Laufe des Jahres 2017 Reglements,
Satzung und Verfahren ändern, sofern erforderlich.
Executive Board
Aufgaben und Verantwortlichkeiten
Das Executive Board besteht aufgrund der Satzung aus
mindestens zwei Mitgliedern und hat die Lenkung der
Gesellschaft zur Aufgabe. Dies beinhaltet unter anderem,
dass das Executive Board für die Unternehmenspolitik und
für den operativen Geschäftsverlauf in dem Unternehmen
verantwortlich ist und damit für die Erreichung der
Zielsetzungen, die Strategie, die Entwicklung der
Ergebnisse und die für das Unternehmen relevanten
gesellschaftlichen Aspekte des Unternehmens. Das
Executive Board trägt ferner die Verantwortung für die
Einhaltung der Gesetze und Vorschriften, für die Kontrolle
der mit den Unternehmensaktivitäten verbundenen
Risiken und für die Finanzierung der Gesellschaft. Das
Executive Board bespricht die internen Risikomanagement-
und Kontrollsysteme mit dem Aufsichtsrat und dem
Prüfungsausschuss.
Das Executive Board richtet sich bei der Erfüllung seiner
Aufgabe nach den Belangen der Gesellschaft und dem mit
ihr verbundenen Unternehmen. Das Executive Board legt
bezüglich seiner Politik gegenüber dem Aufsichtsrat und
der Hauptversammlung Rechenschaft ab.
Bestellung
Die Mitglieder des Executive Board werden vom Aufsichtsrat
auf unbefristete Zeit bestellt. Diese Nicht-Anwendung der
Empfehlung des Codes (Bestellung für eine Amtszeit von
maximal vier Jahren) liegt in der Tatsache begründet, dass
die Genossenschaft, und damit zugleich die Gesellschaft,
eine langfristige Orientierung aufweist. Der Aufsichtsrat
informiert die Hauptversammlung über eine geplante
Bestellung und entlässt Mitglieder des Executive Board
nicht, bevor die Hauptversammlung dazu angehört wurde.
Entlohnungspolitik der Mitglieder im Executive Board
Bei der Entlohnungspolitik werden alle relevanten
Empfehlungen des Codes angewendet. Die
Entlohnungspolitik wird nicht veröffentlicht, da für
die Gesellschaft eine gesetzliche Freistellung gilt. Die
Entlohnungspolitik wird auf Vorschlag des Aufsichtsrats
durch die Hauptversammlung festgelegt und wird jedes
Jahr in der Sitzung des Mitgliederrats der Genossenschaft
verantwortet. Änderungen bei der Entlohnungspolitik
werden der Hauptversammlung zur Genehmigung
vorgelegt. FrieslandCampina legt diesbezüglich auch
gegenüber dem Mitgliederrat der Genossenschaft
Rechenschaft ab.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat beaufsichtigt die Politik des Executive
Board und den allgemeinen Geschäftsverlauf in der
Gesellschaft und dem mit ihr verbundenen Unternehmen
und berät das Executive Board. Der Aufsichtsrat
bespricht mit dem Executive Board die Strategie und die
wesentlichen mit dem Unternehmen verbundenen Risiken
und den Ansatz, die Funktion sowie eventuelle signifikante
Änderungen in Bezug auf die Risikomanagement- und
Kontrollsysteme.
Der Aufsichtsrat hat ferner die in den Bestimmungen von
Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs
über Strukturgesellschaften aufgeführten Befugnisse.
Dies betrifft insbesondere die Bestellung der Mitglieder
des Executive Board, die Festlegung der Mitgliederzahl
des Executive Board und die Genehmigung einer Reihe
von im Gesetz genannten Beschlüssen des Executive
Board. Aufgrund der Satzung unterliegen darüber
hinaus bestimmte Beschlüsse des Executive Board der
Genehmigung des Aufsichtsrats.
Corporate GovernanceInhalt
72
Corporate Governance
Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe lassen sich die
Aufsichtsratsmitglieder von den Belangen der Gesellschaft
und der mit ihr verbundenen Unternehmen leiten und
diesbezüglich werden die infrage kommenden Belange der
Beteiligten der Gesellschaft abgewägt. Dabei werden vom
Aufsichtsrat auch die für das Unternehmen relevanten
Aspekte des sozialverantwortlichen Unternehmertums
einbezogen.
Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung
Mit dem Gesamtbetriebsrat wurde ein Übereinkommen
geschlossen, in dem Vereinbarungen über die
Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Profil, dem die
Aufsichtsratsmitglieder genügen müssen, die gestärkten
Empfehlungsrechte des Gesamtbetriebsrats bei der
Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder und die Weise der
Ausübung dieser Rechte durch den Gesamtbetriebsrat
niedergelegt sind. Die Profilskizze wurde als Anlage zur
Satzung des Aufsichtsrats auf der Website der Gesellschaft
veröffentlicht. Gemäß dem Übereinkommen ist die
Zusammensetzung des Aufsichtsrats ordnungsgemäß, wenn
die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft zwei Drittel
der Mitglieder des Aufsichtsrats ausmachen (die „internen
Mitglieder“) und der Aufsichtsrat zu einem Drittel aus
„externen Mitgliedern“ besteht.
Die gewählte Zusammensetzung entspricht der bei
großen Genossenschaften gesetzlich zugelassenen
Mitgliederdominanz von zwei Dritteln der Gesamtzahl der
Aufsichtsratsmitglieder. Diese Mitgliederdominanz setzt
sich auf Gesellschaftsebene fort. Mit dieser Regelung
wird von der Bestimmung bewährter Verfahren des Codes
abgewichen, die besagt, dass maximal ein Mitglied des
Aufsichtsrats nicht-unabhängig sein kann. Alle externen
Aufsichtsratsmitglieder sind unabhängig im Sinne des
Codes. Die externen Aufsichtsratsmitglieder werden anhand
der in der Profilskizze festgelegten Kriterien ausgewählt.
Mindestens eines der Aufsichtsratsmitglieder ist ein
sogenannter Finanzexperte, was bedeutet, dass diese
Person relevante Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich
Finanzen und Buchführung/Rechnungswesen bei einer
großen juristischen Person gesammelt hat.
Die Ausübung von anderen Aufsichtsratsmandaten und
Nebenämtern sowohl durch Aufsichtsratsmitglieder
als auch durch Mitglieder des Executive Board wird
vom Aufsichtsrat individuell je nach der Art der
betreffenden Aufsichtsratsmandate bzw. Nebenämter
und dem mit ihnen verbundenen Zeitaufwand beurteilt.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats und des Executive
Board hat dafür zu sorgen, dass es dem Unternehmen
genügend Zeit und Aufmerksamkeit widmet, damit
eine ordnungsgemäße Erfüllung seiner Aufgaben
gewährleistet ist. Zudem gilt, dass keines der Mitglieder
des Aufsichtsrats mehr als fünf Kommissariate
beziehungsweise andere Aufsichtsfunktionen bei
niederländischen Börsenunternehmen oder anderen großen
Aktiengesellschaften (ndl. Rechtsform: N.V.), Gesellschaften
mit beschränkter Haftung (ndl. Rechtsform B.V.) und
Stiftungen innehaben darf, wobei ein Vorsitz doppelt zählt.
Consumer ProductsEurope, Middle East & Africa
Corporate & Support
Vorstand
Generalversammlung
Distrikte
Mitglieder
Aufsichtsrat
Executive Board
Hauptversammlung
Consumer ProductsAsia
Consumer ProductsChina Ingredients
ZuivelcoöperatieFrieslandCampina U.A.
100%iger Eigentümer
RoyalFrieslandCampina N.V.
Cheese, Butter& Milkpowder
Besprechung derVorsitzenden 1
1 Die Vorsitzenden der 21 Distriktsräte
Organisationsstruktur
Inhalt
73
Corporate Governance
Die Aufsichtsratsmitglieder werden vom Aufsichtsrat für
eine Amtszeit von prinzipiell höchstens vier Jahren bestellt
und sind maximal zweimal wiederbestellbar. Eine Ausnahme
gilt diesbezüglich für den amtierenden Vorsitzenden,
der für eine vierte Amtszeit im Zusammenhang mit der
Tatsache bestellt werden kann, dass die Gesellschaft für
diese Funktion ein Aufsichtsratsmitglied bestellen können
möchte, das viel Erfahrung in Bezug auf den täglichen
Geschäftsverlauf in der Gesellschaft und Genossenschaft
besitzt.
Die Amtszeit eines Aufsichtsratsmitglieds, das auch dem
Vorstand der Genossenschaft angehört, endet in jedem
Falle bei Beendigung seiner Vorstandsmitgliedschaft.
Informationen über die Daten der Bestellung/
Wiederbestellung und laufende Amtszeiten von
Aufsichtsratsmitgliedern sind dem Schema für die
Bestellung und das Ausscheiden auf Seite 68 zu entnehmen.
Bezüge
Auf Vorschlag des Aufsichtsrats legt die Hauptversammlung
die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder fest und legt dem
Mitgliederrat diesbezüglich jährlich Rechenschaft ab. Die
Bezüge sind nicht von den Ergebnissen der Gesellschaft
abhängig.
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat einen Entlohnungs- und
Bestellungsausschuss sowie einen Prüfungsausschuss.
Aufgabe dieser Ausschüsse ist Vorbereitung der
Beschlussfassung des Aufsichtsrats; sie haben keine
selbstständige Entscheidungsbefugnis. Die Reglements der
Ausschüsse wurden auf der Website von FrieslandCampina
veröffentlicht. Beide Ausschüsse berichten dem
Aufsichtsrat regelmäßig über ihre Beratungen und
Erkenntnisse.
Entlohnungs- und Bestellungsausschuss
Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss besteht
aus dem Aufsichtsratsmitglied mit dem sozialen Profil,
das zudem den Vorsitz des Ausschusses innehat, dem
Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden des
Aufsichtsrats.
Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss hat unter
anderem folgende Aufgaben:
• Vorschläge für die Bezügepolitik des Executive Board und
die Bezüge der einzelnen Mitglieder
• Erstellung des Entlohnungsberichts
• Auswahl und Bestellung der Mitglieder (einschließlich
Erstellung von Kriterien und Verfahren hinsichtlich
der Bestellung) des Executive Board und der externen
Aufsichtsratsmitglieder
• regelmäßige Beurteilung des Umfangs und der
Zusammensetzung des Aufsichtsrats, der Ausschüsse des
Aufsichtsrats und des Executive Board
• regelmäßige Beurteilung des Funktionierens des
Executive Board, des Aufsichtsrats und der einzelnen
Mitglieder sowie der Ausschüsse des Aufsichtsrats
• Vorbereitung der Beschlussfassung über die
Bezügepolitik des Executive Board
• Kontrolle der vom Executive Board betriebenen
Bezügepolitik, der angewandten Auswahlkriterien und
der Bestellungsverfahren für Mitglieder des gehobenen
Managements
Prüfungsausschuss
Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Finanzexperten
und einem anderen externen Mitglied des Aufsichtsrats
sowie zwei Aufsichtsratsmitgliedern, die auch dem
Genossenschaftsvorstand angehören.
Der Prüfungsausschuss hat vorbereitende Aufgaben in
Bezug auf:
• Richtigkeit und Vollständigkeit der
Finanzberichterstattung
• Einhaltung der Empfehlungen der Abteilung Corporate
Internal Audit und des externen Abschlussprüfers
• Verlässlichkeit und Kontinuität der IKT-Systeme
• interne Buchführungsorganisation
• Funktion der internen Risikomanagement- und
Kontrollsysteme
• Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften
• Steuerpolitik
• Finanzierung
• Einsatz von Informations- und
Kommunikationstechnologie
• Rolle und Funktionieren des internen Abschlussprüfers
• Bestellung eines externen Abschlussprüfers und
Beziehung zu diesem (darunter seine Unabhängigkeit,
Bezüge und eventuelle Nicht-Kontrollarbeiten)
Inhalt
74
Corporate Governance
Der Genossenschaftsvorstand übt im Namen der
Genossenschaft das Stimmrecht in der Hauptversammlung
der Gesellschaft aus. Bei einigen wichtigen
Anteilseignerbeschlüssen, beschrieben in der Satzung der
Genossenschaft, benötigt der Vorstand bei der Ausübung
des mit den Anteilen der Gesellschaft verbundenen
Stimmrechts die Zustimmung des Mitgliederrats der
Genossenschaft.
Gesellschaft, Grundkapital und Satzung
Die Royal FrieslandCampina N.V. ist eine Aktiengesellschaft
niederländischen Rechts mit Sitz laut Gesellschaftsvertrag
in Amersfoort, Niederlande, und mit dem Central Office
am Stationsplein 4. Die Satzung der Gesellschaft wurde
zuletzt zum 1. Januar 2017 geändert und wurde auf der
Website veröffentlicht. Bei dieser letzten Satzungsänderung
wurden unter anderem Gesetzesänderungen in der Satzung
umgesetzt. Die Gesellschaft ist bei der niederländischen
Industrie- und Handelskammer im Handelsregister unter
Nummer 11057544 eingetragen. Zum 31. Dezember
2016 belief sich das Gesellschaftskapital auf 1 Milliarde
Euro, gestückelt in 10.000.000 (zehn Millionen) Anteile
mit einem Nennwert von 100 Euro. Die Anteile sind
namentlich ausgestellt. Zum selben Datum waren
3.702.777 Anteile gezeichnet, die alle bezahlt wurden und
von der Genossenschaft gehalten werden. Bezüglich der
Bestimmungen in Bezug auf die Emission von Anteilen,
vorrangige oder vorgehende Rechte, den Erwerb eigener
Anteile und die Wertminderung des Kapitals wird aus
Platzgründen auf die Satzung der Gesellschaft verwiesen.
Der Prüfungsausschuss ist erster Ansprechpartner für den
externen Abschlussprüfer, falls dieser Unregelmäßigkeiten
in der Finanzberichterstattung der Gesellschaft feststellen
sollte.
Interessenkonflikte
FrieslandCampina hat strenge Regeln formuliert, um
jede Form und jeden Anschein von Interessenkonflikten
zwischen der Gesellschaft einerseits und den Mitgliedern
des Executive Board und Mitgliedern des Aufsichtsrats
andererseits zu verhindern. Beschlüsse bezüglich
der Durchführung von Geschäftsvorfällen, bei denen
Interessenkonflikte von Mitgliedern des Executive
Board oder Aufsichtsratsmitgliedern bestehen, die von
wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft bzw. für die
entsprechende Einzelperson sind, bedürfen gemäß diesen
Regeln der Zustimmung des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr
wurden keine Interessenkonflikte erfasst.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung der Gesellschaft ist befugt,
bestimmte, in der Satzung bezeichnete Beschlüsse des
Executive Board zu genehmigen. Dies betrifft wichtige
Beschlüsse im operativen Bereich, im Bereich der
rechtlichen Struktur und der Vermögensstruktur der
Gesellschaft (und der Gesellschaften, von denen sie Anteile
hält) sowie Beschlüsse über große Investitionen.
Die wichtigsten Befugnisse der Hauptversammlung sind
darüber hinaus:
• Feststellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft und
Gewinnverwendung
• Entlastung der Mitglieder des Executive Board bezüglich
ihrer Führung und der Mitglieder des Aufsichtsrats
bezüglich ihrer Kontrolle des Executive Board
• Feststellung der Dividende
• Feststellung der Bezügepolitik für das Executive
Board und Feststellung der Bezüge der Mitglieder des
Aufsichtsrats
• Bestellung und Entlastung des externen Abschlussprüfers
• Satzungsänderung
• Ausgabe von Anteilen, Ausschluss vorrangiger oder
vorgehender Rechte, Ermächtigung zum Rückkauf
von eigenen Anteilen vonseiten der Gesellschaft,
Verringerung des gezeichneten Kapitals, Auflösung und
Beantragung der Insolvenz
Inhalt
75
Corporate Governance
Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes,
die von FrieslandCampina nicht angewandt werden
Die Gesellschaft befolgt den Code vollständig, entweder
durch Anwendung der Grundsätze und Bestimmungen
bewährter Verfahren oder durch die Erläuterung, warum
vom Code abgewichen wird. Nachstehende Bestimmungen
werden aus vorigen oder nachstehend erläuternden
Gründen nicht angewandt:
II.1.1 Bestellung der Mitglieder des Executive
Board für einen Zeitraum von maximal vier
Jahren: siehe Begründung unter „Executive
Board – Bestellung“.
II.1.9-11 und IV Reaktionszeit gegenüber Anteilseignern,
Information des Aufsichtsrats bei
Übernahmeangebot; Bestimmungen
bezüglich der Anteilseigner bzw. der
Hauptversammlung und Angaben/Logistik
der Hauptversammlung: Aufgrund der
Tatsache, dass die Gesellschaft nicht
börsennotiert ist und dass alle Anteile an
ihrem Kapital von der Genossenschaft
gehalten werden, nicht zutreffend.
II 2.12-15 Veröffentlichung des Entlohnungsberichts,
wichtigste Elemente der
Arbeitsbedingungen oder Abfindung
für Mitglieder des Executive Board:
Die Gesellschaft nutzt eine gesetzliche
Ausnahmeregelung gemäß Buch 2 Artikel
383b des niederländischen Bürgerlichen
Gesetzbuches für sogenannte „geschlossene
Aktiengesellschaften“.
III.2.1 Alle Aufsichtsratsmitglieder, mit
Ausnahme von höchstens einer Person,
sind unabhängig: Siehe Begründung
unter „Aufsichtsrat – Zusammensetzung,
Unabhängigkeit und Bestellung“.
III.3.5 Ein Aufsichtsratsmitglied kann maximal
dreimal für einen Zeitraum von vier
Jahren Mitglied im Aufsichtsrat sein:
Siehe Begründung unter „Aufsichtsrat –
Zusammensetzung, Unabhängigkeit und
Bestellung“.
III.5 Der Entlohnungsausschuss sowie der
Auswahl- und Bestellungsausschuss
wurden aus praktischen Erwägungen zum
Entlohnungs- und Bestellungsausschuss
zusammengefügt.
Kontrolle der Finanzberichterstattung und Rolle
der internen und externen Abschlussprüfer
Finanzberichterstattung
Das Executive Board ist für die Qualität und die
Vollständigkeit der veröffentlichten Finanzberichte
verantwortlich. Der Aufsichtsrat kontrolliert, dass das
Executive Board dieser Verantwortung nachkommt.
Externer Abschlussprüfer
Der externe Abschlussprüfer wird von der
Hauptversammlung bestellt. Der Aufsichtsrat unterbreitet
diesbezüglich einen Vorschlag, wobei sowohl der
Prüfungsausschuss als auch das Executive Board eine
Stellungnahme an den Aufsichtsrat abgeben. Entlohnung
und Auftragserteilung für die Durchführung von Nicht-
Kontrollarbeiten durch den externen Abschlussprüfer
werden vom Aufsichtsrat auf Vorschlag des
Prüfungsausschusses und nach Beratung mit dem Executive
Board genehmigt. Der externe Abschlussprüfer wohnt
in jedem Fall der Sitzung des Aufsichtsrats bei, in der die
Genehmigung des Jahresabschlusses beschlossen wird.
Er berichtet seine Erkenntnisse bezüglich der Prüfung des
Jahresabschlusses gleichzeitig an das Executive Board und
den Aufsichtsrat.
Interner Auditverantwortlicher
Der interne Wirtschaftsprüfer agiert unter der
Verantwortung des Executive Board. Sowohl der
Prüfungsausschuss als auch der externe Abschlussprüfer
werden beim Arbeitsplan des internen Wirtschaftsprüfers
einbezogen und informieren sich über seine Erkenntnisse.
Der interne Wirtschaftsprüfers berät sich regelmäßig mit
dem externen Abschlussprüfer und dem Vorsitzenden des
Prüfungsausschusses.
Inhalt
Jahresabschluss 2016
79
Inhalt
Jahresabschluss80 Konzernabschluss80 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
81 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
82 Konzernbilanz
83 Konzernkapitalflussrechnung
84 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
86 Erläuterungen zum Konzernabschluss
86 Allgemeines
86 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
88 Akquisitionen
90 Umsatzerlöse
90 Betriebliche Aufwendungen
91 Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
92 Finanzergebnis
92 Steuern
93 Sachanlagen
95 Immaterielle Vermögenswerte
97 Biologische Vermögenswerte
97 Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
98 Sonstige finanzielle Vermögenswerte
98 Vorräte
99 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Forderungen
99 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
100 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten
100 Eigenkapital
104 Leistungen an Arbeitnehmer
109 Latente Ertragsteueransprüche und
Ertragsteuerverbindlichkeiten
111 Rückstellungen
111 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
113 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
115 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
115 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
116 Eventualverbindlichkeiten und sonstige
finanzielle Verbindlichkeiten
117 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen
und Personen
119 Vergütung von Aufsichtsrat und Executive Board
119 Finanz-Risikomanagement und
Finanzinstrumente
128 Honorarspezifikation des externen
Abschlussprüfers
128 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
129 Wichtige Rechnungslegungsmethoden
142 Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und
assoziierte Unternehmen
144 Einzelabschluss144 Bilanz zum Einzelabschluss
144 Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss
145 Erläuterungen zum Einzelabschluss
145 Allgemeines
145 Beteiligungen an Tochterunternehmen
145 Darlehen an Tochterunternehmen
145 Sonstige Forderungen
146 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern
zuzurechnender Anteil am Eigenkapital
146 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
147 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
147 Kurzfristige Verbindlichkeiten
147 Sonstige finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten
148 Finanzinstrumente
149 Eventualverbindlichkeiten und sonstige
finanzielle Verbindlichkeiten
149 Vergütung von Aufsichtsrat und
satzungsmäßigen Vorständen
149 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
149 Dem Anteilseigner zuzurechnende
vorgeschlagene Gewinnverwendung
150 Weitere Informationen150 Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung
151 Bestätigungsvermerk des unabhängigen
Abschlussprüfers
Inhalt
80
Jahresabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1 Für eine Erläuterung der Änderung der Vergleichszahlen siehe Seite 86 der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für den Konzernabschluss.
In Millionen Euro Erläuterung 2016 2015 1
Umsatzerlöse (2) 11.001 11.210
Umsatzkosten (3) -9.075 -9.210
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.926 2.000
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung (3) -540 -536
Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen (3) -810 -802
Sonstige betriebliche Aufwendungen (4) -46 -98
Sonstige betriebliche Erträge (4) 33 12
Betriebsergebnis 563 576
Finanzerträge (5) 18 13
Finanzierungsaufwendungen (5) -59 -56
Ergebnis aus Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach Steuern (10) 20 15
Ergebnis vor Steuern 542 548
Steuern (6) -180 -205
Jahresüberschuss 362 343
Davon:
• den Inhabern von Mitgliederobligationen zuzurechnen 44 42
• dem Darlehensgeber der Genossenschaft zuzurechnen 9 10
• dem Anteilseigner zuzurechnen 229 218
• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnen 282 270
• auf Minderheitsanteile entfallend 80 73
Jahresüberschuss 362 343
Inhalt
81
Jahresabschluss Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
In Millionen Euro 2016 2015
Jahresüberschuss 362 343
Posten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurden oder werden können:Effektiver Anteil der Änderungen der Cashflow-Absicherungen nach Steuern -8 8
Währungsumrechnungsdifferenzen nach Steuern -10 18
Anteil des sonstigen Gesamtergebnisses von Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach der Equity-Methode erfasst, nach Steuern
2
Wertänderungen Finanzinstrumente zur Veräußerung verfügbar, nach Steuern 3 13
-13 39
Posten, die nie in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:Neubewertung von Verbindlichkeiten (Vermögenswerten) aufgrund leistungsorientierter Pläne, nach Steuern -34 22
-34 22
Sonstiges Gesamtergebnis, nach Steuern -47 61
Gesamtergebnis für den Zeitraum 315 404
Davon:
• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnen 243 334
• auf Minderheitsanteile entfallend 72 70
Inhalt
82
Jahresabschluss Konzernbilanz
Zum 31. Dezember, in Millionen Euro Erläuterung 2016 2015
Aktiva
Sachanlagen (7) 3.228 2.932
Immaterielle Vermögenswerte (8) 1.980 1.383
Biologische Vermögenswerte (9) 8
Latente Ertragsteueransprüche (18) 344 341
Joint Ventures und assoziierte Unternehmen (10) 126 126
Leistungen an Arbeitnehmer (17) 6 6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (11) 165 174
Langfristige Vermögenswerte 5.857 4.962
Vorräte (12) 1.527 1.307
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (13) 1.392 1.294
Ertragsteueransprüche 28 12
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (11) 51 5
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (14) 514 821
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte (15) 5 20
Kurzfristige Vermögenswerte 3.517 3.459
Summe der Aktiva 9.374 8.421
Eigenkapital
Grundkapital 370 370
Agiorücklage 114 114
Sonstige Rücklagen -51 -46
Gewinnrücklage 876 670
Dem Anteilseigner zuzurechnendes Eigenkapital 1.309 1.108
Mitgliederobligationen 1.564 1.428
Darlehen der Genossenschaft 296 296
Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 3.169 2.832
Minderheitsanteile 475 261
Summe Eigenkapital (16) 3.644 3.093
Verbindlichkeiten
Leistungen an Arbeitnehmer (17) 539 528
Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten (18) 247 118
Rückstellungen (19) 14 23
Verzinsliche Verbindlichkeiten (20) 1.152 1.015
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (21) 98 20
Langfristige Verbindlichkeiten 2.050 1.704
Verzinsliche Verbindlichkeiten (22) 558 813
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten (23) 2.908 2.604
Ertragsteuerverbindlichkeiten 170 151
Rückstellungen (19) 36 43
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (21) 8 12
Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten (15) 1
Kurzfristige Verbindlichkeiten 3.680 3.624
Summe der Verbindlichkeiten 5.730 5.328
Summe der Passiva 9.374 8.421
Konzernbilanz
Inhalt
83
In Millionen Euro Erläuterung 2016 2015
Laufende Geschäftstätigkeit
Ergebnis vor Steuern 542 548
Anpassungen für:
• Zinsen (5) 28 43
• Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (7) (8) 307 275• Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte und Rücknahme
der Wertminderungen (7) (8) 22 36
• Anteil am Ergebnis Joint Ventures und assoziierter Unternehmen (10) -20 -15
• sonstige Finanzergebnis 10 -9
• Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest 135 129
• Buchgewinn bei Desinvestitionen -28 3
• gewährte Versicherungsleistung -8
Summe Anpassungen 454 454
Änderungen:
• Vorräte -196 -18
• Forderungen -77 91
• Verbindlichkeiten 318 199
• Leistungen an Arbeitnehmer -32 -108
• Rückstellungen (19) -16 25
Summe Änderungen -3 189
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 993 1.191
Erhaltene Dividende 20 11
Gezahlte Ertragsteuer -140 -134
Gezahlte Zinsen -40 -63
Erhaltene Zinsen 17 6
Erhaltene Versicherungsleistung für laufende Geschäftstätigkeit 8
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1.019
Investitionstätigkeit
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -567 -570Desinvestitionen bei Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten 26 10
Desinvestitionen bei Unternehmensteilen, nach Abzug von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 30
Erhaltene Tilgungen aufgrund gewährter Darlehen 2 13
Gewährte Darlehen -22 -1Akquisitionen, nach Abzug erworbener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (1) -423 -130
Investitionen in Wertpapiere (11) -1 -27
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -955 -705
Finanzierungstätigkeit Investitionen bei Minderheitsanteilen -182
An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende -77 -74
Den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung -36 -35
Erfassung verzinslicher Verbindlichkeiten 709 606
Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten -902 -544
Transaktionen mit Inhaber von Put-Option (1) 80Abwicklung von Derivaten und Sonstigen -1 1
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -227 -228
Netto-Cashflow -332 86
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Anfang des Geschäftsjahres 1 718 606
Netto-Cashflow -332 86
Kursdifferenz Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -32 26Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Geschäftsjahres 1 354 718
Konzernkapitalflussrechnung
1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen zudem Kontokorrent bei Banken, die direkt kündbar und fester Bestandteil der Kassenführung von FrieslandCampina sind.
Jahresabschluss Konzernkapitalflussrechnung Inhalt
84
Jahresabschluss Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
1 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital.
In Millionen Euro 2016
Sonstige Rücklagen
Grund- kapital
Agio- rücklage
Mitglieder-obligationen
Darlehen der
Genossen-schaft
Neu-bewertungs-
rücklage
Rücklage für
Cashflow-Absiche-
rungen
Rücklage Währungs-
umrech-nungs-
differenzenGewinn- rücklage
Eigen- kapital 1
Minderheits-anteile Summe
Stand Anfang Geschäftsjahr 370 114 1.428 296 24 -25 -45 670 2.832 261 3.093
Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum:
• Jahresüberschuss 44 9 229 282 80 362
• sonstiges Gesamtergebnis 3 -8 -34 -39 -8 -47
Gesamtergebnis für den Zeitraum 44 9 3 -8 195 243 72 315
Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht:• an Minderheitsanteile
ausgeschüttete Dividende
-77 -77
• dem Darlehensgeber der Genossenschaft gezahlte Zinsvergütung
-9 2 -7 -7
• den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung
-43 9 -34 -34
• Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest
135 135 135
Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern
92 -9 11 94 -77 17
Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen: • Erwerb eines
Minderheitsanteils an einem Tochterunternehmen
219 219
Gesamtbetrag der Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen
219 219
Stand Ende Geschäftsjahr 370 114 1.564 296 27 -33 -45 876 3.169 475 3.644
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Inhalt
85
In Millionen Euro 2015
Sonstige Rücklagen
Grund-kapital
Agio-rücklage
Mitglieder-obligationen
Darlehen der
Genossen-schaft
Neu-bewertungs-
rücklage
Rücklage für
Cashflow-Absiche-
rungen
Rücklage Währungs-
umrech-nungs-
differenzenGewinn-rücklage
Eigen-kapital 1
Minderheits-anteile Summe
Stand Anfang Geschäftsjahr 370 114 1.300 296 11 -33 -66 595 2.587 236 2.823
Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum:
• Jahresüberschuss 42 10 218 270 73 343
• sonstiges Gesamtergebnis 13 8 21 22 64 -3 61
Gesamtergebnis für den Zeitraum 42 10 13 8 21 240 334 70 404
Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht:• an Minderheitsanteile
ausgeschüttete Dividende
-74 -74
• dem Darlehensgeber der Genossenschaft gezahlte Zinsvergütung
-10 2 -8 -8
• den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung
-43 9 -34 -34
• Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest
129 129 129
Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern
86 -10 11 87 -74 13
Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen: • Erwerb eines
Minderheitsanteils an einem Tochterunternehmen
36 36
• Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen
-176 -176 -7 -183
Gesamtbetrag der Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen
-176 -176 29 -147
Stand Ende Geschäftsjahr 370 114 1.428 296 24 -25 -45 670 2.832 261 3.093
Jahresabschluss Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungInhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
86
Allgemeines
Die Royal FrieslandCampina N.V. ihren seinen
satzungsmäßigen Sitz in Amersfoort, Niederlande. Die
Adresse ist: Stationsplein 4, 3818 LE Amersfoort. Die
Gesellschaft ist bei der niederländischen Industrie- und
Handelskammer im Handelsregister unter Nummer
11057544 eingetragen. Der Konzernabschluss für das
Jahr, das am 31. Dezember 2016 endete, umfasst die Royal
FrieslandCampina N.V. und deren Tochterunternehmen
(gemeinsam als FrieslandCampina bezeichnet).
Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
(„Genossenschaft“) hält sämtliche Anteile an der
Royal FrieslandCampina N.V.
FrieslandCampina verarbeitet mehr als 11 Milliarden
Kilogramm Milch pro Jahr. Die Milch wird zu einem sehr
vielfältigen Sortiment an Molkereiprodukten mit wertvollen
Nährstoffen für die Verbraucher verarbeitet. Auf dem
professionellen Markt ist FrieslandCampina ein wichtiger
Produzent und Lieferant von Molkereiprodukten für das
Backgewerbe, Gastronomiebetriebe und Fastfoodketten.
Darüber hinaus ist FrieslandCampina Produzent und
Lieferant hochwertiger Inhaltsstoffe für Produzenten von
Lebensmitteln und Pharmazeutika.
Der Konzernabschluss wurde unter Annahme der
Unternehmensfortführung erstellt.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die wichtigen Rechnungslegungsmethoden sind in
Erläuterung 30 enthalten.
Während der Beurteilung der Auswirkung von
IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ auf
seinen Konzernabschluss hat FrieslandCampina die
Umsatzrealisierung bestimmter Verträge genauer
untersucht. Dies hat zu einer Verringerung um 55 Millionen
EUR von Umsatzerlösen und Umsatzkosten für Verkäufe
mit einem Rückkaufelement in den Vergleichszahlen
2015 geführt. Diese Änderung hat keinen Einfluss auf die
Betriebsergebnis, das Eigenkapital oder die Bilanzsumme.
Bestätigung über die Übereinstimmung
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte in
Übereinstimmung mit den International Financial
Reporting Standards (IFRS) wie in der Europäischen
Union angenommen und gemäß Titel 9 Buch 2 des
niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs (BW),
sofern zutreffend.
Die Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss
wurde unter Anwendung der Freistellung aus Artikel 402
Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs
erstellt.
Nach der Unterzeichnung von Executive Board und
Aufsichtsrat am 24. Februar 2017 wird der Jahresabschluss
der Royal FrieslandCampina N.V. per 31. Dezember 2016
vom Executive Board zur Veröffentlichung am 2. März 2017
freigegeben. Der Jahresabschluss wird am 12. April 2017
der Hauptversammlung der Royal FrieslandCampina N.V.
zur Genehmigung vorgelegt, d. h. der Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A., die durch ihren Vorstand vertreten
wird.
Grundsätze der Bewertung
Der Konzernabschluss wird auf Grundlage der historischen
Anschaffungskostenmethode bewertet, mit Ausnahme der
folgenden wesentlichen Bilanzposten:
• Finanzinstrumente, andere als Derivate, die
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
oder über das sonstige Gesamtergebnis erfasst werden;
• Derivate zum beizulegenden Zeitwert bewertet;
• Nettopensionsverbindlichkeit (Vermögenswert) aufgrund
eines leistungsorientierten Plans, angesetzt zum
beizulegenden Zeitwert des Planvermögens, abzüglich
des Barwerts der Leistungsverpflichtung.
Segmentinformationen
Seit 2016 enthält die Erläuterung keine Informationen mehr
über die Segmente.
Funktionale Währung und Berichtswährung
Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der
Euro. Dieser ist zudem die funktionale Währung von
FrieslandCampina. Sämtliche Finanzinformationen, die in
Euro dargestellt sind, sind auf die näherliegende Million
abgerundet, sofern nicht anders angegeben.
Erläuterungen zum KonzernabschlussIn Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
87
Ermessensentscheidungen, Einschätzungen und
Annahmen
Die Erstellung des Konzernabschlusses
gemäß IFRS erfordert, dass das Management
Ermessensentscheidungen, Einschätzungen und Annahmen
trifft, welche die Anwendung der Grundsätze sowie die
ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
sowie Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die
tatsächlichen Ergebnisse können von den vorgenommenen
Einschätzungen abweichen.
Die Einschätzungen und zugrunde liegenden Annahmen
werden ständig beurteilt. Dabei wurden u. a. die Meinungen
und Empfehlungen von (externen) Sachverständigen
hinzugezogen. Überarbeitete Einschätzungen werden in
der Periode erfasst, in der die Einschätzungen überarbeitet
werden und in zukünftigen, von Einschätzungen
beeinflussten Perioden. Einschätzungen und Annahmen, die
als am kritischsten betrachtet werden:
• Wertminderungen (siehe Erläuterung 7, 8 und 15);
• Nutzungsdauer von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten (siehe Erläuterung 7 und 8);
• Nutzung steuerlicher Verluste und unsicherer
Steuerpositionen (siehe Erläuterung 6, 18 und 24);
• Bewertung der Verbindlichkeit aufgrund
leistungsorientierter Altersversorgungspläne (siehe
Erläuterung 17);
• wichtige für Cashflow-Prognosen des Barwerts genutzte
Annahmen (siehe Erläuterung 8 und 27);
• Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten und
sonstige finanzielle Verpflichtungen (siehe Erläuterung
19 und 24);
• Wichtige zur Bestimmung des beizulegenden
Zeitwerts von Unternehmenszusammenschlüssen und
Finanzinstrumenten genutzte Annahmen (siehe die
Erläuterungen 1 und 27).
Konsolidierung von Unternehmen
FrieslandCampina besitzt einen direkten Anteil von 50 % an
der DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co KG.
Außerdem hat FrieslandCampina einen Anteil von 50 % an
der China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd.
Am 19. Dezember 2016 hat FrieslandCampina 51 % der
Anteile an der Engro Foods Limited erworben.
FrieslandCampina hat beherrschenden Einfluss über
diese Unternehmen, unter anderem aufgrund einer
Mehrheit in der Geschäftsführung und der Abhängigkeit
des Unternehmens vom Zurverfügungstellen von „Know-
how”, Marken und der Lieferung von Waren durch
FrieslandCampina.
Daher wurden diese Unternehmen vollkonsolidiert, mit
Erfassung eines Minderheitsanteils.
FrieslandCampina hält 82,33 % der Anteile an der Dutch
Dairy Ingredients B.V. und 74,53 % der Anteile an der Het
Kaasmerk B.V. Bei diesen assoziierten Unternehmen besitzt
FrieslandCampina weniger als die Hälfte der Stimmrechte
und aufgrund dessen hat FrieslandCampina keinen
maßgeblichen Einfluss. Die Anteile an diesen Unternehmen
werden nach der Equity-Methode erfasst.
FrieslandCampina hat am 11. April 2016 die 49 % der Anteile
an der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH verkauft.
Dieses Unternehmen wird ab diesem Datum nicht mehr
konsolidiert.
Für einen detaillierten Einblick in die Berücksichtigung des
Obigen im Jahresabschluss wird auf Erläuterung 1, 16 und 27
zum Jahresabschluss verwiesen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
88
1 Akquisitionen
Akquisitionen 2016
Engro Foods
Am 19. Dezember 2016 hat FrieslandCampina in Zusammenarbeit mit der International Finance Corporation („IFC“) der
Weltbank und der Financierings-Maatschappij voor Ontwikkelingslanden N.V. („FMO“) 51 % der Anteile an der Engro
Foods Ltd. („Engro Foods“) für einen Betrag von 436 Millionen EUR erworben. Der ehemalige Hauptanteilseigner Engro
Corporation Ltd. besitzt 40 % der Anteile und die übrigen 9 % sind an der Pakistan Stock Exchange notiert. Durch den
Erwerb dieses Anteils erwirbt FrieslandCampina eine Position in Zentralasien. Engro Foods hat eine führende Stellung
im H-Milch-Segment Pakistans einschließlich des Spezialsegments für Teeweißer aufgebaut.
Die Struktur der Transaktion beinhaltet den Erwerb eines Anteils von 51 % an Engro Foods durch eine von
FrieslandCampina beherrschte niederländische juristische Person. Bei Abschluss der Transaktion besitzt
FrieslandCampina 80 % dieser niederländischen juristischen Person und die übrigen Anteile sind im Besitz der IFC und
der FMO. FrieslandCampina hat der IFC und der FMO eine Put-Option in Bezug auf deren Anteile gewährt, die zum ersten
Mal Anfang 2022 teilweise ausgeübt werden kann. Der beizulegende Zeitwert der Put-Options-Verbindlichkeit beträgt
am Akquisitionsdatum 80 Millionen EUR. Darüber hinaus hat FrieslandCampina eine Call-Option auf die Anteile, die zum
ersten Mal Anfang 2025 ausgeübt werden kann.
Ab dem 19. Dezember 2016 wird Engro Foods als Teil der Business Group Consumer Products Asia vollkonsolidiert, mit
Erfassung eines Minderheitsanteils.
Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten, die zum
Erwerbszeitpunkt anerkannt wurden, umfasst Folgendes:
Sachanlagen 156
Immaterielle Vermögenswerte 378
Biologische Vermögenswerte 8
Vorräte 46
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 43
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14
Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten -140
Sonstige Verbindlichkeiten -59
Saldo der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 446
Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen netto identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen
Verbindlichkeiten sind auf Grundlage der vorläufigen Kaufpreisallokation festgestellt. FrieslandCampina hat
entschieden, die Minderheitsanteile anhand des proportionalen Anteils am beizulegenden Zeitwert des Saldos der
identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu bewerten. Innerhalb von einem Jahr nach der Akquisition
wird FrieslandCampina die Kaufpreisallokation definitiv abschließen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf 1 Millionen EUR. Der gesamte Betrag wird als zum
Akquisitionsdatum fällig betrachtet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird wie folgt als Ergebnis der Akquisition angesetzt:
Ausschüttungen 436
Minderheitsanteile auf Basis des proportionalen Anteils am beizulegenden Zeitwert netto identifizierbarer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 219
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -446
Geschäfts- oder Firmenwert 209
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
89
Der Geschäfts- oder Firmenwert ist hauptsächlich den Synergieeffekten zuzurechnen, die voraussichtlich bei der
Integration von Engro Foods in die Business Group Consumer Products Asia erzielt werden. Da die Kaufpreisallokation
noch nicht abgeschlossen ist, wurde der Geschäfts- oder Firmenwert als vorläufig angesetzt. Der aufgeführte Geschäfts-
oder Firmenwert kann nicht von der Steuer abgesetzt werden.
Die akquisitionsbezogenen Kosten belaufen sich insgesamt auf 6 Millionen EUR. Bei diesen Kosten geht es unter
anderem um Beratungsdienstleistungen, externe Dienstleistung im Rechtsbereich und Due-Diligence-Tätigkeiten.
Ab dem Datum der Akquisition hat Engro Foods 9 Millionen EUR zu den Umsatzerlösen beigetragen und ein negatives
Betriebsergebnis in Höhe von 1 Millionen EUR erwirtschaftet. Das Management schätzt, dass, wenn die Übernahme zum
1. Januar 2016 stattgefunden hätte, die konsolidierten Umsatzerlöse und der Gewinn von FrieslandCampina im Jahr 2016
11.375 Millionen EUR bzw. 368 Millionen EUR betragen hätten.
Übernahme der FKS Frischkonzept Service GmbH
Am 20. Mai 2016 erhielt FrieslandCampina durch den Erwerb der restlichen Anteile (51 %) für 1 Million EUR die
vollständige Beherrschung über die Aktivitäten der FKS Frischkonzept Service GmbH („FKS“). Die Aktivitäten von FKS
bestehen aus dem Verkauf von Frischeprodukten an Einzelhändler in Deutschland. Der beizulegende Zeitwert der
erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurde auf 7 Millionen EUR bzw. 6 Million EUR festgesetzt.
Diese Übernahme ist für FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für IFRS 3
„Unternehmenszusammenschlüsse“ nicht von wesentlicher Bedeutung.
Akquisitionen 2015
Nachstehend werden die Akquisitionen aus dem Jahr 2015 erläutert, deren Kaufpreisallokation im Jahr 2016
abgeschlossen wurde.
Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group
Am 21. Dezember 2015 übernahm FrieslandCampina die Vertriebs-und Verkaufsaktivitäten von Kindernahrung von der
Anika Group zu einem Übernahmepreis von 38 Millionen EUR. Infolge der Übernahme entstand ein Betrag in Höhe von
8 Millionen EUR an Geschäfts- oder Firmenwert, welcher der Business Group Consumer Products EMEA zugeordnet wurde.
Die Kaufpreisallokation in Bezug auf die Übernahme dieser Aktivitäten der Anika Group wurde Ende Juni 2016
abgeschlossen. Die definitive Kaufpreisallokation hat zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen
immateriellen Vermögenswerte und des angesetzten Geschäfts- oder Firmenwerts geführt. Diese Änderung wurde in
den Vergleichszahlen in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Der endgültige beizulegende Zeitwert der vereinbarten Übernahmevergütung wurde um 2 Millionen EUR verringert, weil
die Einschätzung des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung zum Übernahmedatum um 2 Millionen EUR
verringert wurde.
Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten, die zum
Erwerbszeitpunkt anerkannt wurden, umfasst Folgende:
Immaterielle Vermögenswerte 22
Vorräte 4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 4
Saldo der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 30
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird wie folgt als Ergebnis der Akquisition angesetzt:
Beizulegender Zeitwert der vereinbarten Vergütung 38
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -30
Geschäfts- oder Firmenwert 8
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
90
Fabrelac
Im September 2015 übernahm FrieslandCampina in Belgien die Commex International S.A. und deren
Tochtergesellschaften Fabrelac B.V.B.A. (in FrieslandCampina Bree B.V.B.A. umbenannt) und PC&K Invest B.V.B.A.
(zusammen „Fabrelac“) zu einem Übernahmepreis von 13 Millionen EUR. Diese Aktivitäten wurden in die Business Group
Cheese, Butter & Milkpowder eingegliedert.
Die Kaufpreisallokation in Bezug auf die Übernahme von Fabrelac wurde Ende Juni 2016 abgeschlossen. Die definitive
Kaufpreisallokation hat zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Sachanlagen und des
angesetzten Geschäfts- und Firmenwerts geführt. Diese Änderung wurde in den Vergleichszahlen in der Konzernbilanz
ausgewiesen.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte wurde auf 29 Millionen EUR, einschließlich 1 Million EUR
akquirierter Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente festgesetzt. Der beizulegende Zeitwert übernommener
Verbindlichkeiten beläuft sich auf 23 Millionen EUR. Der entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von
7 Millionen EUR ist hauptsächlich den Synergieeffekten zuzurechnen, die voraussichtlich bei der Integration von
Fabrelac in die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erzielt werden.
Diese Übernahme ist für FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für IFRS 3
„Unternehmenszusammenschlüsse“ nicht von wesentlicher Bedeutung.
2 Umsatzerlöse2016 2015
Umsatzerlöse nach geografischer Lage der Abnehmer
% %
Niederlande 2.521 23 2.431 22
Deutschland 1.052 10 1.180 11
Restliches Europa 2.473 22 2.522 22
Asien und Ozeanien 3.523 32 3.403 30
Afrika und Mittlerer Osten 1.053 10 1.290 12
Nord- und Südamerika 379 3 384 3
11.001 100 11.210 100
Die Umsatzerlöse betreffen hauptsächlich den Verkauf von Gütern.
3 Betriebliche Aufwendungen2016 2015
Milch von Mitglied-Milchviehhaltern -3.544 -3.514
Sonstige Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren -3.273 -3.516
Personalaufwand -1.074 -1.065
Abschreibungen auf Gebäude und Anlagen und immaterieller Vermögenswerte -307 -275
Wertminderungen von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und von zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten
-23 -26
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung -540 -536
Transportkosten -497 -505
Bezogene Leistungen und Zeitarbeitskräfte -371 -407
Energiekosten -199 -210
Sonstige -597 -494
Umsatzkosten, Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung, Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen insgesamt
-10.425 -10.548
Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Jahr 2016 insgesamt 74 Millionen EUR (2015: 73 Millionen EUR),
von denen sich 44 Millionen EUR auf Personalaufwand beziehen (2015: 45 Millionen EUR).
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
91
Für eine Erläuterung zu den Wertminderungen siehe Erläuterung 7, 8 und 15.
Personalaufwand2016 2015
% %
Löhne und Gehälter -868 81 -848 80
Sozialversicherungsaufwendungen -108 10 -119 11
Aufwendungen aufgrund von langfristigen Bezügen -98 9 -98 9
-1.074 100 -1.065 100
Mitarbeiter nach Business Group (VZÄ-Durchschnitt) 2016 2015
% %
Consumer Products EMEA 7.313 33 7.604 35
Consumer Products Asia 6.190 28 6.324 29
Consumer Products China 1.101 5 893 4
Cheese, Butter & Milkpowder 2.720 13 2.751 12
Ingredients 3.094 14 3.099 14
Konzern und Sonstige 1.509 7 1.378 6
21.927 100 22.049 100
Mitarbeiter nach Regionen (VZÄ-Durchschnitt)
2016 2015
% %
Niederlande 7.523 34 7.596 34
Deutschland 1.602 7 1.668 8
Restliches Europa 3.797 17 3.761 17
Asien und Ozeanien 7.786 36 7.698 35
Afrika und Mittlerer Osten 1.050 5 1.157 5
Nord- und Südamerika 169 1 169 1
21.927 100 22.049 100
4 Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge2016 2015
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Implementierungskosten für IKT-Standardisierungsprogramm -31 -36
Restrukturierungsaufwendungen und Auflösung von Restrukturierungsrücklagen 4 -38
Wertminderungen von Vermögenswerten (und deren Rücknahmen) infolge von Restrukturierungen (Erläuterung 7) 1 -12
Sonstige betriebliche Aufwendungen -20 -12
-46 -98
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus dem Verkauf von Sachanlagen und Unternehmensteilen 28
Ertrag aufgrund einer Anpassung des beizulegenden Zeitwertes der bedingten Gegenleistungen (Erläuterung 27) 3 5
Sonstige betriebliche Erträge 2 7
33 12
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
92
5 Finanzergebnis2016 2015
Finanzerträge
Zinserträge 11 8
Wechselkursergebnisse auf Forderungen und Verbindlichkeiten 1
Sonstige Finanzerträge 7 4
18 13
Finanzierungsaufwendungen
Zinsaufwendungen -39 -51
Wechselkursergebnisse auf Forderungen und Verbindlichkeiten -14
Sonstige Finanzierungsaufwendungen -6 -5
-59 -56
Die sonstigen Finanzerträge bestehen aus dem Ergebnis für Sicherungsderivate in Höhe von 7 Millionen EUR (2015:
3 Millionen EUR). Im Jahr 2016 wurden im Hinblick auf die Akquisition des Anteils von 51 % an Engro Foods Derivate
abgeschlossen.
Wechselkursergebnisse bei Forderungen und Verbindlichkeiten in 2016 beziehen sich überwiegend auf die
Neubewertung einer Dividendenforderung an ein Tochterunternehmen.
Die sonstigen Finanzierungsaufwendungen bestehen aus der Aufzinsung von bedingten Gegenleistungen in Höhe von
2 Millionen EUR (2015: 1 Million EUR) und aus der Amortisation von Transaktionskosten und bezahlten Vergütungen für
langfristige Darlehen in Höhe von 4 Millionen EUR (2015: 4 Millionen EUR).
Ergebnisse von Fremdwährungen in Bezug auf Aufwendungen für laufende Geschäftstätigkeit sind in den Umsatzkosten
oder im entsprechenden Element der betrieblichen Aufwendungen enthalten. Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina dafür
ein negatives Wechselkursergebnis in Höhe von 34 Millionen EUR im Betriebsergebnis angesetzt (2015: 0 Million EUR).
6 Steuern2016 2015
Aufschlüsselung des Steueraufwands
Laufende Steuern im aktuellen Geschäftsjahr -164 -162
Änderung zu vorherigen Geschäftsjahren 3 -14
Laufende Steuern -161 -176
Latente Steuern im aktuellen Geschäftsjahr 6 -18
Abwertung latenter Steuererstattungsansprüche -25 -11
Latente Steuern -19 -29
Steueraufwand -180 -205
2016 2015
Effektiver Steueraufwand Betrag % Betrag %
Ergebnis vor Steuern 542 548
Steueraufwand auf Grundlage des niederländischen Steuersatzes -136 25,0 -137 25,0
Auswirkung abweichender Steuersätze außerhalb der Niederlande -2 0,4 -5 0,9
Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 6 -1,1 4 -0,7
Quellensteuer auf Dividenden -10 1,9 -5 0,9
Nicht abzugsfähige Kosten -17 3,2 -41 7,4
Nicht steuerpflichtige Erträge 1 -0,2 4 -0,7
Abwertung latenter Steuererstattungsansprüche -25 4,6 -11 2,0
Korrekturen auf Schätzungen zu Vorjahren 3 -0,6 -14 2,6
Effektiver Steueraufwand -180 33,2 -205 37,4
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
93
2016 2015
Vor Steuern
Steuerauf-wendungen/
-erträgeNach
SteuernVor
Steuern
Steuerauf-wendungen/
-erträgeNach
Steuern
Steuern direkt in das Eigenkapital eingebrachtZinsvergütung für Darlehen der Genossenschaft -9 2 -7 -10 2 -8
Zinsvergütung für Mitgliederobligationen -44 9 -35 -42 9 -33
-53 11 -42 -52 11 -41
Steuern im sonstigen Gesamtergebnis erfasstÄnderung bei Rücklage für Cashflow-Absicherungen -11 3 -8 11 -3 8
Änderung bei Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen -11 1 -10 21 -3 18
Wertänderungen von Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach der Equity-Methode erfasst
2 2
Wertänderungen zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte
3 3 18 -5 13
Neubewertung von Verbindlichkeiten (Vermögenswerten) aufgrund leistungsorientierter Pläne
-44 10 -34 29 -7 22
-61 14 -47 79 -18 61
7 Sachanlagen2016
Grundstücke und Gebäude
Technische Anlagen und
MaschinenAndere
AnlagenAnlagen
im Bau Summe
Anschaffungskosten 1.415 3.523 380 582 5.900
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -673 -2.043 -251 -1 -2.968
Buchwert Anfang Geschäftsjahr 742 1.480 129 581 2.932
Per Akquisition erworben 32 113 5 6 156
Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -9 -2 -1 -12
Investitionen 19 30 11 395 455
Desinvestitionen -1 -2 -1 -1 -5
Währungsumrechnungsdifferenzen -8 -5 -1 -3 -17
Umgliederungen 146 232 30 -408
Umgliederung auf zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte -1 -1
Abschreibungen -57 -168 -33 -258
Wertminderungen -1 -21 -1 -23
Rücknahme Wertminderungen 1 1
Buchwert Ende Geschäftsjahr 862 1.658 138 570 3.228
Anschaffungskosten 1.582 3.824 404 570 6.380
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -720 -2.166 -266 -3.152
Buchwert Ende Geschäftsjahr 862 1.658 138 570 3.228
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
94
2015
Grundstücke und Gebäude
Technische Anlagen und
MaschinenAndere
AnlagenAnlagen
im Bau Summe
Anschaffungskosten 1.270 3.199 340 617 5.426
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -633 -1.972 -232 -2.837
Buchwert Anfang Geschäftsjahr 637 1.227 108 617 2.589
Per Akquisition erworben 61 43 1 105
Investitionen 10 57 19 424 510
Desinvestitionen -1 -7 -1 -9
Währungsumrechnungsdifferenzen 3 2 5
Umgliederungen 95 336 31 -462
Umgliederung auf zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte -6 -6
Abschreibungen -50 -156 -28 -234
Wertminderungen -5 -24 -1 -30
Rücknahme Wertminderungen 1 1 2
Buchwert Ende Geschäftsjahr 742 1.480 129 581 2.932
Anschaffungskosten 1.415 3.523 380 582 5.900
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -673 -2.043 -251 -1 -2.968
Buchwert Ende Geschäftsjahr 742 1.480 129 581 2.932
Die Änderung aufgrund „per Akquisition erworben” bezieht sich auf erhaltene Sachanlagen von Engro Foods (2015:
Friesland Huishan Dairy und Fabrelac), siehe Erläuterung 1.
Die Investitionen in Höhe von 455 Millionen EUR beziehen sich überwiegend auf die Erweiterung der
Produktionskapazität und Ersatzinvestitionen in den Niederlanden.
Die Wertminderungen von Sachanlagen beziehen sich auf eine Wertminderung bezüglich des taxierten
Veräußerungswerts von Grundstücke und Gebäude. Die Wertminderungen von Maschinen und Anlagen beziehen sich
in Höhe von 13 Millionen EUR auf Produktionsanlagen, deren voraussichtliche Auslastung signifikant abgenommen hat
oder die außer Betrieb gesetzt wurden.
Der Buchwert von Sachanlagen, für die Leasingverhältnisse abgeschlossen wurden, beläuft sich auf 7 Millionen EUR
(2015: 9 Millionen EUR).
Zum Geschäftsjahresende bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von 130 Millionen EUR (2015: 151 Millionen EUR) für
Investitionen in Grundstücke, Gebäude und Anlagen.
Die in den Investitionen enthaltenen aktivierten Zinsen betragen 5 Millionen EUR (2015: EUR 8 Millionen). Der hier
verwendete Zinssatz beträgt durchschnittlich 2,3 % (2015: 2,5 %).
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
95
8 Immaterielle Vermögenswerte2016
Geschäfts- oder Firmenwerte
Warenzeichen, Kundenbeziehun-gen und Patente Software
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
im Bau Summe
Anschaffungskosten 1.188 306 223 3 92 1.812
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -79 -142 -1 -3 -429
Buchwert Anfang Geschäftsjahr 984 227 81 2 89 1.383
Per Akquisition erworben 209 383 592
Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -3 -1 -4
Investitionen infolge interner Entwicklung 46 46
Investitionen 5 12 17
Währungsumrechnungsdifferenzen -3 -3 1 -5
Umgliederungen 43 -1 -42
Abschreibungen -17 -32 -49
Buchwert Ende Geschäftsjahr 1.187 590 98 105 1.980
Anschaffungskosten 1.391 685 261 105 2.442
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -95 -163 -462
Buchwert Ende Geschäftsjahr 1.187 590 98 105 1.980
2015
Geschäfts- oder Firmenwerte
Warenzeichen, Kundenbeziehun-gen und Patente Software
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
im Bau Summe
Anschaffungskosten 1.102 270 184 3 83 1.642
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -60 -120 -384
Buchwert Anfang Geschäftsjahr 898 210 64 3 83 1.258
Per Akquisition erworben 83 27 1 111
Investitionen infolge interner Entwicklung 45 45
Investitionen 3 6 9
Währungsumrechnungsdifferenzen 5 7 12
Umgliederungen 40 -40
Umgliederungen auf zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte
-2 -2 -4
Abschreibungen -15 -25 -1 -41
Wertminderungen -2 -5 -7
Buchwert Ende Geschäftsjahr 984 227 81 2 89 1.383
Anschaffungskosten 1.188 306 223 3 92 1.812
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen -204 -79 -142 -1 -3 -429
Buchwert Ende Geschäftsjahr 984 227 81 2 89 1.383
Die „per Akquisition erworbenen“ Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von insgesamt 209 Millionen EUR beziehen sich
fast vollständig auf die Akquisition in Bezug auf Engro Foods (2015: 83 Millionen EUR Geschäfts- oder Firmenwerte in
Bezug auf die Akquisitionen von Friesland Huishan Dairy, Fabrelac und die Aktivitäten der Anika Group). Die sonstigen
Änderungen aufgrund „per Akquisition erworben” beziehen sich auf die erhaltenen immateriellen Vermögenswerte von
Engro Foods und FKS (2015: insgesamt 28 Millionen EUR erhaltene immaterielle Vermögenswerte von Friesland Huishan
Dairy, Anika Group und Fabrelac), siehe Erläuterung 1.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
96
FrieslandCampina hat 2010 mit einem weltweiten IKT-Standardisierungsprogramm begonnen. 2016 wurde dafür ein
Betrag von 38 Millionen EUR aktiviert (2015: 39 Millionen EUR), von denen der Teil, der Ende 2016 noch im Bau ist, in der
Fluktuationsliste unter der Kategorie „Immaterielle Vermögenswerte im Bau” aufgeführt ist. Die Abschreibungen im
Jahr 2016 auf das IKT-Standardisierungsprogramm betrugen 21 Millionen EUR (2015: 14 Millionen EUR).
Im Jahr 2012 wurde das System von den ersten Konzernunternehmen in Betrieb genommen und danach wurde die
Einführung auf weitere Konzernunternehmen ausgeweitet. Die Implementierung in die übrigen Konzernunternehmen
wird einige Jahre in Anspruch nehmen und wird voraussichtlich 2019 abgeschlossen sein.
Amortisationskosten für immaterielle Vermögenswerte wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung auf Basis ihres
Verwendungszwecks zugeordnet.
Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte
FrieslandCampina führt den Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte jährlich im zweiten Quartal durch,
und zu einem anderen Zeitpunkt, wenn Hinweise auf eine Wertminderung in Bezug auf die Geschäfts- oder Firmenwerte
bestehen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wirden auf Ebene der Business Group verfolgt und überprüft. Beim
Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird der erzielbare Betrag, also der Nutzungswert, je Business
Group berechnet.
Die Managementstruktur und die Berichterstattung an das Executive Board wurden zum 1. Januar 2016 geändert. Die
Tätigkeiten in Bezug auf Verbraucherprodukte Asien wurden auf die Business Group „Consumer Products China“ und
die Business Group „Consumer Products Asia“ aufgeteilt. Aufgrund der geänderten Managementstruktur wurde eine
Neuverteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte in Asien vorgenommen. Infolge des Erwerbs beherrschenden Einflusses
durch Übernahme der China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd. entstanden im Jahr 2015 Geschäfts- oder
Firmenwerte. Da sich diese unlängst erfolgte Akquisition auf Tätigkeiten in China bezieht, wurden diese Geschäfts- oder
Firmenwerte der Business Group „Consumer Products China“ zugeordnet. Die restlichen Geschäfts- oder Firmenwerte
wurden aufgrund deren relativer Werte der Business Group „Consumer Products Asia“ beziehungsweise der Business
Group „Consumer Products China“ zugeordnet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde wie folgt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, wobei der
Geschäfts- oder Firmenwert ab 2016 auf Basis dieser geänderten Managementstruktur dargestellt wird:
2016 2015
Consumer Products EMEA 564 566
Consumer Products Asia 319 223
Consumer Products China 109
Cheese, Butter & Milkpowder 33 33
Ingredients 162 162
1.187 984
Die wichtigsten Annahmen, die für die Berechnung des Nutzungswertes pro Business Group berücksichtigt werden, sind
in nachstehender Tabelle erfasst.
% % %
Wachstum EndwertDurchschnittliche Wachstumsrate des
Bruttoergebnisses vom Umsatz Abzinsungssatz vor Steuern
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Consumer Products EMEA 2,5 4,0 4 0 10 12
Consumer Products Asia 1 3,0 3,0 3 6 8 8
Consumer Products China 3,0 16 8
Cheese, Butter & Milkpowder 1,0 1,5 11 13 8 8
Ingredients 1,0 1,5 10 4 7 7
1 Der Werthaltigkeitstest wurde im zweiten Quartal 2016 ausgeführt, daher ist die Auswirkung des im Dezember 2016 akquirierten Anteils von 51 % an Engro Foods in den oben aufgeführten Annahmen nicht enthalten.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
97
Der durchschnittlichen Wachstumsrate des Bruttoergebnisses vom Umsatz je Business Group in den Mehrjahresplänen
bis 2020 liegen Erfahrungen aus der Vergangenheit, spezifische Erwartungen für die nahe Zukunft und marktübliche
Wachstumsraten zugrunde. Die Zunahmen hängen insbesondere mit dem erwarteten Umsatzwachstum und
den Effizienzverbesserungen zusammen. Die Abzinsungssätze für alle Business Groups basieren auf im Markt
wahrnehmbaren Daten und wurden vor Steuern ermittelt.
Die Nutzungswerte der Business Groups wurden auf Grundlage des Budgets 2016 und der Mehrjahrespläne bis
einschließlich 2020 bestimmt. Ferner wird der Ausgleich für die Rolle der Business Group Cheese, Butter & Milkpowder
bei der Verarbeitung der Mitgliedermilch und insbesondere des Fetts berücksichtigt. Dieser Ausgleich durch die anderen
Business Groups dient zur Deckung des Verlusts der Verarbeitung von Mitgliedermilch zu Basis-Molkereiprodukten,
welchen die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder realisiert, weil alle von Mitglied-Milchviehhaltern gelieferte
Milch abgenommen werden muss. Für den Zeitraum nach 2020 wurde eine Wachstumsrate angewendet, die den
erwarteten langfristigen Inflationsraten entspricht, wie marktüblich, und die auf die voraussichtliche Inflation für
Staatsanleihen begrenzt wurde.
Sensitivität gegenüber Veränderungen bei Annahmen
Das Ergebnis des Werthaltigkeitstests für den Geschäfts- oder Firmenwert aller Business Groups besagt, dass die
Nutzungswerte die Buchwerte der Business Groups übersteigen. Eine nach billigem Ermessen mögliche Anpassung der
Annahmen führt in diesen Fällen nicht zu niedrigeren Nutzungswerten als den Buchwerten der Business Groups.
9 Biologische Vermögenswerte
Infolge der Akquisition in Bezug auf Engro Foods führt FrieslandCampina am 31. Dezember 2016 2.895 erwachsene
Kühe in der Bilanz auf, die in der Lage sind, Milch zu produzieren, und 2.731 nicht erwachsene Kühe, die aufgezogen
werden, um künftig Milch zu produzieren.
10 Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
FrieslandCampina besitzt Anteile an einigen separat nicht wesentlichen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen.
Die nachstehende Tabelle gliedert in aggregierter Form den Buchwert und Anteil am Gesamtergebnis dieser Joint
Ventures und assoziierten Unternehmen auf.
2016 2015
Joint VenturesAssoziierte
Unternehmen Joint VenturesAssoziierte
Unternehmen
Buchwert 88 38 87 39
Anteil am:
Gewinn oder Verlust der fortgeführten Geschäftsbereiche nach Steuern 16 4 10 5
Sonstiges Gesamtergebnis 2
Gesamtergebnis 18 4 10 5
Die in der obigen Tabelle erläuterten Anteile an Joint Ventures und assoziierten Unternehmen sind für
FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“
nicht von wesentlicher Bedeutung.
Das größte Joint Venture betrifft einen Anteil von 50 % am Joint Venture Betagen Holding Ltd., dieser Anteil wird
gemäß der Equity-Methode mit dem Substanzwert bewertet. Der Anteil von FrieslandCampina an der Betagen Holding
Ltd. beträgt 66 Millionen EUR (2015: 66 Millionen EUR) und der Anteil am Ergebnis über 2016 beträgt 10 Millionen EUR
(2015: 5 Millionen EUR).
Eine Aufstellung der wichtigsten Joint Ventures und assoziierten Unternehmen finden sie auf Seite 142.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
98
11 Sonstige finanzielle Vermögenswerte2016 2015
Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Vergebene Darlehen 19 20
Wertpapiere 84 80
Derivate 57 70
Langfristige Forderungen 5 4
165 174
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Derivate 31 1
Sonstige 20 4
51 5
Von den vergebenen Darlehen beziehen sich 6 Millionen EUR (2015: 6 Millionen EUR) auf ein Darlehen am Joint Venture
Great Ocean Ingredients Pty Ltd. Beim Rest handelt es sich um Darlehen an Dritte. Die durchschnittliche Zinsvergütung
der Darlehen betrug zum Jahresende 2016 3,2 % (2015: 2,5 %). Von den gewährten Darlehen erlöschen 7 Millionen EUR
nach 2021. Die vergebenen Darlehen sind allesamt noch innerhalb der Ablauffrist.
FrieslandCampina besitzt einen Anteil von 1,1 % an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. Diese Anteile
sind an der Hongkonger Börse notiert und haben am 31. Dezember 2016 einen Wert von 53 Millionen EUR (2015:
50 Millionen EUR). Darüber hinaus besitzt FrieslandCampina einen Anteil von 8,2 % an der Synlait Milk Ltd. Dies ist ein
neuseeländisches Molkereiunternehmen, das an der New Zealand Stock Exchange notiert ist. Am 31. Dezember 2016 hat
dieser Anteil einen Wert von 30 Millionen EUR (2015: 29 Millionen EUR). Beide Anteile sind unter Wertpapieren erfasst.
Ein Betrag von 20 Millionen EUR wurde als kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte erfasst. Dies betrifft außer
dem kurzfristigen Teil vergebener Darlehen insbesondere Gelder, welche das Tochterunternehmen FrieslandCampina
WAMCO Nigeria PLC dem Logistikdienstleister als Sicherheit gestellt hat, um Fremdwährungstransaktionen im Namen
von FrieslandCampina zu ermöglichen.
Für eine Erläuterung der Derivate, siehe Erläuterung 21. Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von
Wertpapieren und Derivaten wird auf Erläuterung 27 verwiesen.
12 Vorräte2016 2015
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 438 398
Fertigerzeugnisse und Handelswaren 1.110 941
Wertminderung auf niedrigeren Veräußerungswert -21 -32
1.527 1.307
Von den Vorräten wurden 116 Millionen EUR (2015: 178 Millionen EUR) zum niedrigeren Nettoveräußerungswert
bewertet. Die Wertminderung auf einen niedrigeren Veräußerungswert wurde in die Umsatzkosten aufgenommen.
Es bestehen keine Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet sind.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
99
13 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2016 2015
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.169 1.097
Sonstige Forderungen 62 59
Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen -30 -13
1.201 1.143
Steuerforderungen (außer Ertragsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge 131 91
Anzahlungen 60 60
1.392 1.294
Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen
Stand Anfang Geschäftsjahr -13 -19
Erfolgswirksame Einstellungen -21 -4
Erfolgswirksame Auflösungen 2 4
Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 6
Stand Ende Geschäftsjahr -30 -13
2016 2015
Zahlungsfrist Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Brutto Abwertung Netto Brutto Abwertung Netto
Innerhalb der Zahlungsfrist 1.088 -4 1.084 993 -5 988
Bis zu 3 Monate überfällig 112 -2 110 130 -2 128
3 - 6 Monate überfällig 10 -4 6 21 -1 20
Mehr als 6 Monate überfällig 21 -20 1 12 -5 7
1.231 -30 1.201 1.156 -13 1.143
Die Hinzufügungen und die frei gewordenen Beträge für die Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen sind in den
Umsatzkosten enthalten. Forderungen werden auf die Wertberichtigung abgeschrieben, wenn nicht erwartet wird, dass
diese eintreibbar sind.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sind unverzinslich und haben im
Allgemeinen eine Frist von 10 bis 90 Tagen.
FrieslandCampina hat in verschiedenen Ländern eine Kreditausfallversicherung abgeschlossen, um das Kreditrisiko
von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu begrenzen. Ultimo 2016 beträgt die Versicherungssumme 351
Millionen EUR (2015: 367 Millionen EUR).
14 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente2016 2015
Einlagen 194 203
Sonstige Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 320 618
514 821
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 5 Millionen EUR (2015: 14 Millionen EUR) betreffen Guthaben
in Griechenland, die Restriktionen bezüglich der Verwendung außerhalb Griechenlands unterliegen. Ein Guthaben in
Höhe von 10 Millionen EUR (2015: 47 Millionen EUR) in Nigeria insbesondere für konzerninterne Lieferungen steht dem
Unternehmen nicht völlig zur freien Verfügung. Die Mittelbindung dieses Guthabens wird zum Zeitpunkt der Lieferung
der Güter aufgehoben, normalerweise innerhalb von 2 bis 4 Wochen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
100
15 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten2016 2015
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Stand Anfang Geschäftsjahr 20 7
Umgliederung von Sachanlagen 1 6
Umgliederung immaterieller Vermögenswerte 4
Umgliederung kurzfristiger Vermögenswerte 8
Desinvestitionen -16 -4
Wertminderungen -1
Stand Ende Geschäftsjahr 5 20
Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten
Stand Anfang Geschäftsjahr 1
Desinvestitionen -1
Umgliederung von latente Ertragsteuernverbindlichkeiten 1
Stand Ende Geschäftsjahr 1
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte Ende 2016 umfassen Sachanlagen in Höhe von 5 Millionen EUR (2015:
8 Millionen EUR).
Die Desinvestitionen beziehen sich insbesondere auf die Veräußerung von kommerziellen „Vending“-Aktivitäten
Anfang 2016. Ende 2015 damit im Zusammenhang stehende Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden als
zur Veräußerung bestimmten eingestuft. Darüber hinaus beziehen sich Desinvestitionen auf die Veräußerung von
Sachanlagen in den Niederlanden.
Das Gesamtergebnis aus der Veräußerung von zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerten beläuft sich 2016 auf
31 Millionen EUR. Dieses Ergebnis wurde unter den sonstigen betrieblichen Erträgen aufgeführt.
16 Eigenkapital
Grundkapital
Die Anzahl der gezeichneten Anteile beträgt sowohl am Anfang als auch am Ende des Geschäftsjahres 3.702.777
Anteile. Auf diese Anteile sind 370 Millionen EUR eingezahlt. Das Gesellschaftskapital beträgt 1 Milliarde EUR, gestückelt
in 10.000.000 Anteile zum Nennwert von 100 EUR. Die Anteile werden von der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
gehalten.
Agiorücklage
Das Agio umfasst insbesondere eine Kapitalanlage der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. 2009 in Höhe von
110 Millionen EUR.
Mitgliederobligationen
Die Mitgliederobligationen umfassen Mitgliederobligationen-fest und Mitgliederobligationen-frei.
Mitgliederobligationen-fest sind nicht handelbar. Bei Betriebsschließung und Beendigung der Mitgliedschaft
werden die Mitgliederobligationen-fest automatisch in Mitgliederobligationen-frei umgewandelt. Juristische
Personen, die Mitglied von FrieslandCampina sind, können auch bei Betriebsübergang Mitgliederobligationen-fest in
Mitgliederobligationen-frei umwandeln. Mitgliederobligationen-frei können verzinslich gehalten werden und können
zwischen Obligationsinhabern zugekauft und verkauft werden.
Die Mitgliederobligationen wurden bei der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und bei deren Mitgliedern platziert.
Die Mitgliederobligationen haben eine unbegrenzte Laufzeit und besitzen kein Fälligkeitsdatum. Der Zinssatz für die
Mitgliederobligationen entspricht dem sechsmonatigen Euribor zum 1. Juni und 1. Dezember des Jahres plus 3,25 %.
Die Mitgliederobligationen sind gegenüber den Forderungen aller anderen bestehenden und zukünftigen Gläubigern
nachrangig, sofern diese nicht selbst nachrangig sind. Mitglied-Milchviehhalter erhalten einen Teil der Vergütung für
Milchlieferungen im Geschäftsjahr in Form von Mitgliederobligationen-fest. Die Zinszahlung kann ausgesetzt werden,
wenn die Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Kupondatum keinen Leistungszuschlag
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
101
festgesetzt oder ausgezahlt hat. Ausgesetzte Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag
festgesetzt oder ausgezahlt wird.
Vom Gewinn des Geschäftsjahres 2016 sind den Inhabern der Mitgliederobligationen 44 Millionen EUR (2015:
42 Millionen EUR) als Zinsvergütung zuerkannt worden. Darüber hinaus wurden 2016 135 Millionen EUR (2015:
129 Millionen EUR) den Mitglied-Milchviehhaltern mittels Ausgabe von Mitgliederobligation-fest als Teil der Vergütungen
für Milchlieferungen 2016 zugewiesen.
Darlehen der Genossenschaft
Die 290 Millionen EUR ewiges nachrangiges Darlehen, das die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. der Royal
FrieslandCampina N.V. gewährt hat, hat eine unbegrenzte Laufzeit und besitzt kein Fälligkeitsdatum. Der Zinssatz für
das ewige nachrangige Darlehen entspricht dem sechsmonatigen Euribor zum 1. Juni und 1. Dezember des Jahres plus
3,25 %. Das Darlehen der Genossenschaft ist gegenüber den Forderungen aller anderen bestehenden und zukünftigen
Gläubigern nachrangig, sofern diese nicht selbst nachrangig sind. Die Zinszahlung kann ausgesetzt werden, wenn die
Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Zinszahltag keinen Leistungszuschlag festgesetzt
oder ausgezahlt hat. Ausgesetzte Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag festgesetzt
oder ausgezahlt wird.
Vom Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2016 wurden 9 Millionen EUR (2015: 10 Millionen EUR) als Zinsvergütung für
das von der Genossenschaft gewährte Darlehen zuerkannt.
Sonstige Rücklagen
Die sonstigen Rücklagen umfassen die Neubewertungsrücklage, die Rücklage für Cashflow-Absicherungen und die
Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen.
Die Neubewertungsrücklage enthält die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Finanzinstrumenten, die als zur
Veräußerung verfügbar eingestuft sind.
Die Rücklage für Cashflow-Absicherungen enthält die Änderungen im beizulegenden Zeitwert der Zinsswaps, der
Währungsswaps und der Devisentermingeschäfte, sofern diese als sehr wirksame Rücklage Cashflow-Absicherungen
einzustufen sind.
Die Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen bezieht sich auf die kumulierten Währungsbewertungsdifferenzen
von Tochterunternehmen sowie Währungsbewertungsdifferenzen im Hinblick von an Tochterunternehmen gewährten
Darlehen mit einem permanenten Charakter.
Gewinnrücklage
Die Gewinnrücklage bezieht sich auf den Saldo der in der Vergangenheit erzielten Gewinne, die nicht an den
Anteilseigner ausgeschüttet worden sind. Kraft satzungsmäßiger Bestimmungen kann eine Dividendenausschüttung nur
dann beschlossen werden, wenn das Eigenkapital größer ist als der Betrag des gezeichneten Grundkapitals zuzüglich der
gesetzlichen Rücklagen und unter Berücksichtigung der sonstigen gesetzlichen Bestimmungen.
Rücklagenpolitik
In die Rücklagenpolitik 2014-2016 wurde aufgenommen, dass 45 % des Gewinns des Unternehmens, auf Basis des
Garantiepreises und nach Abzug der Vergütung für Mitgliederobligationen und der Zurechnung des Gewinns an
Minderheitsanteile, dem Eigenkapital des Unternehmens hinzugefügt werden. Als Bestandteil der Vergütungen für
Milchanlieferungen im Jahr 2016 können 35 % dieses Gewinns den Mitglied-Milchviehhaltern als Leistungszuschlag
in bar ausgezahlt werden und 20 % werden den Mitglied-Milchviehhaltern in Form von Mitgliederobligationen-fest
ausgeschüttet. Das Executive Board kann bei einer eventuellen Wertminderung von mehr als EUR 100 Millionen
beschließen, diese über die Gewinnverwendung vollständig zulasten des Eigenkapitals des Unternehmens einzubringen.
Die Rücklagenpolitik ist in der Milchgeldordnung festgelegt und wird alle drei Jahre neu festgelegt. Nach der Feststellung
des Jahresabschlusses durch die Hauptversammlung werden die Mitgliederobligationen definitiv ausgegeben;
die Ausgabe der Mitgliederobligationen wurde bereits im Jahresabschluss verarbeitet. Auch die Barzahlung des
Leistungszuschlags wurde bereits im Jahresabschluss verarbeitet und in die Umsatzkosten aufgenommen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
102
Auf Basis der Überarbeitung der Rücklagenpolitik wurde festgelegt, dass ab 2017 55 % dem Eigenkapital des
Unternehmens zugeführt werden, 35 % den Mitglied-Milchviehhaltern als Leistungszuschlag in bar ausgezahlt werden
können und 10 % den Mitglied-Milchviehhaltern in der Form von Mitgliederobligationen-fest oder in bestimmten Fällen
teilweise als Mitgliederobligationen-frei ausgeschüttet werden.
Minderheitsanteile
Der Posten Minderheitsanteile bezieht sich auf den Anteil am Eigenkapital, der nicht FrieslandCampina zukommt.
Nachstehende Tabelle ist eine Übersicht von Finanzinformationen in Bezug auf jedes Tochterunternehmen von
FrieslandCampina, bei dem ein wesentlicher, jedoch Minderheitsanteil vorliegt, basierend auf den Grundlagen
von FrieslandCampina, vor eventuellen Konsolidierungen und auf Grundlage der zuletzt öffentlich verfügbaren
Informationen.
2016
FrieslandCampina
WAMCO Nigeria PLC
Engro Foods Ltd. 1
China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd.
DMV-Fonterra Excipients GmbH
& Co. KG 2
Dutch Lady Milk Industries Berhad Sonstige Summe
Minderheitsanteile in Prozent 32,19 % 49,00 % 50,00 % 50,00 % 49,04 %
Langfristige Vermögenswerte 55 542 103 26 22
Kurzfristige Vermögenswerte 162 98 22 70 89
Langfristige Verbindlichkeiten -6 -145 -34 -8 -2
Kurzfristige Verbindlichkeiten -162 -51 -53 -23 -74
Nettovermögen 49 444 38 65 35
Buchwert der Minderheitsanteile 16 218 19 125 17 80 475
Umsatzerlöse 432 9 28 229
Jahresüberschuss 50 -1 -19 53 32
Sonstiges Gesamtergebnis -24 -2
Gesamtergebnis für den Zeitraum 26 -1 -21 53 32
Minderheitsanteilen zuzurechnender Gewinn 16 -10 28 16 30 80
Minderheitsanteilen Anteilen zuzurechnendes Sonstiges Gesamtergebnis
-7 -1 -8
An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende 14 31 15 17 77
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 143 -7 -14 46
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -26 -11 -4
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten -108 26 -30
Netto-Cashflow 9 -7 1 12
1 Am 19 Dezember 2016 hat FrieslandCampina 51 % der Anteile an der Engro Foods Ltd. erworben, siehe Erläuterung 1. Die in obiger Tabelle erfassten Ergebnisse und Cashflows beziehen sich auf den Zeitraum nach der Akquisition der Anteile.
2 Die Zahlen der DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG für 2016 sind noch nicht öffentlich verfügbar und daher sind die Zahlen für 2015 angegeben. Darüber hinaus sind die Umsatzerlöse und Netto-Cashflows dieses Unternehmens nicht öffentlich zugänglich.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
103
Die angegebenen Prozentsätze der obigen Tabelle stellen den unmittelbaren Minderheitsanteil dar, den Dritte
an diesen Gesellschaften halten. Bei allen in obiger Tabelle erfassten Gesellschaften entspricht der mittelbare
Minderheitsanteil dem unmittelbaren Minderheitsanteil, mit Ausnahme von DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co.
KG (DFE). Der mittelbare Anteil von FrieslandCampina an DFE ist geringer als der unmittelbare Anteil, aufgrund von
Zwischenholdinggesellschaften, an denen FrieslandCampina nicht 100 % der Anteile hält. Den Minderheitsanteilen
zugerechnete Buchwerte, Ergebnisse und Dividenden wurden in obiger Tabelle auf Grundlage des indirekten
Minderheitsanteils angegeben.
2015
FrieslandCampina
WAMCO Nigeria PLC
China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd.
DMV-Fonterra Excipients GmbH
& Co. KG 1
Dutch Lady Milk Industries Berhad Sonstige Summe
Minderheitsanteile in Prozent 32,19 % 50,00 % 50,00 % 49,04 %
Langfristige Vermögenswerte 84 97 26 20
Kurzfristige Vermögenswerte 233 30 70 66
Langfristige Verbindlichkeiten -25 -36 -8 -1
Kurzfristige Verbindlichkeiten -225 -32 -23 -52
Nettovermögen 67 59 65 33
Buchwert der Minderheitsanteile 22 30 125 16 68 261
Umsatzerlöse 550 40 231
Jahresüberschuss 59 -10 53 33
Sonstiges Gesamtergebnis 1 -1 -4
Gesamtergebnis für den Zeitraum 60 -11 53 29
Minderheitsanteilen zuzurechnender Gewinn 22 -5 28 16 12 73
Minderheitsanteilen Anteilen zuzurechnendes Sonstiges Gesamtergebnis -1 -2 -3
An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende 12 31 16 15 74
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 37 -11 45
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -12 -6 -5
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten 47 11 -31
Netto-Cashflow 72 -6 9
1 Die Umsatzerlöse und Netto-Cashflows von DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG sind nicht öffentlich zugänglich.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
104
17 Leistungen an Arbeitnehmer
Verbindlichkeiten aufgrund von langfristigen Bezügen 2016 2015
Nettopensionsverbindlichkeit 512 501
Sonstige langfristige Bezüge 21 21
533 522
Sonstige langfristige Bezüge
Die sonstigen langfristigen Bezüge bestehen im Wesentlichen aus Geldern für Jubiläen.
Nettopensionsverbindlichkeit
Pensionssituation für die niederländische Mitarbeiterschaft des Tarifvertrags für die Molkereiindustrie
Alle Personen der niederländischen Mitarbeiterschaft, die vom Tarifvertrag Molkereiindustrie erfasst werden, bauen ab
dem 1. Januar 2015 Pension in Plänen mit Beitragszusage auf, wie nachstehend dargestellt.
Pensionsfähiges Jahresgehalt Altersversorgungspläne für vom Tarifvertrag Molkereiindustrie erfasste
niederländische Mitarbeiterschaft ab 1. Januar 2015
Bis 62.886 € Kollektive beitragsorientiere Prämienregelung auf der Grundlage einer festen
Prämie, Durchführung vom Branchenpensionsfonds für die Molkereiindustrie
Zwischen 62.886 € und
101.519 €
Individuelle beitragsorientiere Prämienregelung, Durchführung von einer Prämien-
Versorgungseinrichtung
Über 101.519 € Nettopensionssparregelung, Durchführung von der gleichen Prämien-
Versorgungseinrichtung
Im Zusammenhang mit der Situation zur Altersversorgung ab dem 1. Januar 2015 wurde der Aufbau der
Altersversorgung im Altersversorgungsplan für ehemalige Campina-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, der in Form
einer Unternehmenspensionskasse geführt wird, sowie im Altersversorgungsplan für ehemalige Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von Friesland Foods und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FrieslandCampina, deren
Beschäftigungsverhältnis im Zeitraum vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2014 begann, die von einer
Versicherungsgesellschaft in einem ausgesonderten Anlagedepot geführt wird, eingestellt. Für den Plan für die
ehemalige Mitarbeiterschaft von Campina hat FrieslandCampina aufgrund der Durchführungsvereinbarung nur noch
die verbleibende Verbindlichkeit zur Erfüllung einer Reihe kleinerer Garantieregelungen. Wenn FrieslandCampina
darüber eine Einigung mit der Pensionskasse erzielt hat, handelt es sich um eine „Abwicklung des gesamten Plans“.
Zu jenem Zeitpunkt wird der Barwert der Bruttoverbindlichkeit aufgrund der Altersversorgung mit Leistungszusage
(„Bruttopensionsverbindlichkeit“) und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens des Plans (zum Ultimo 2016
beide: 1.448 Millionen EUR) aus dem Bilanzposten Nettopensionsverbindlichkeit gestrichen, weil FrieslandCampina
keine Risiken mehr eingeht. Dabei wirkt sich dies nicht auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus, da die derzeitige und
die zum Zeitpunkt der Abwicklung erwartete Nettopensionsverbindlichkeit (die Bruttopensionsverbindlichkeit abzüglich
des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens) Null beträgt.
Der Altersversorgungsplan für Pensionsansprüche, die bis 2015 für die ehemalige Mitarbeiterschaft von Friesland Foods
sowie die Mitarbeiterschaft von FrieslandCampina aufgebaut wurden, ist ein Plan mit Leistungszusage. Dieser Plan, zum
Ultimo 2016 54 % (2015: 50 %) der Bruttopensionsverbindlichkeit, wird nachstehend genauer erläutert.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
105
Plan für bis 2015 aufgebaute Pensionsansprüche der ehemaligen
Mitarbeiterschaft von Friesland Foods sowie der Mitarbeiterschaft
von FrieslandCampina
Eigenschaften des Plans Ab 2015 wird der reguläre Pensionsaufbau eingestellt. Die bis 2015 aufgebauten
Pensionsansprüche der aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden während
der Laufzeit des fünfjährigen Tarifvertrags (bis 2020) jährlich um eine feste
Indexierung von 1,75 % erhöht, solange das Beschäftigungsverhältnis andauert. Für
inaktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer gilt eine bedingte Indexierung.
Versorgungsträger Versicherer, in ausgesondertem Anlagedepot, mittels Garantievertrag.
Finanzierungsvereinbarungen Für die feste Indexierung aktiver Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird jährlich ein
Beitrag berechnet, anhand des Marktwertes, der vollständig von FrieslandCampina
gezahlt wird.
Für die Indexierung inaktiver Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlt
FrieslandCampina in den vier Jahren von 2015 bis 2018 jährlich einen Festbetrag von
16 Millionen EUR in das Depot ein. Anschließend schuldet FrieslandCampina keine
weiteren Zahlungen.
Abschließend gilt für das ausgesonderte Anlagedepot die Verpflichtung,
den Deckungsgrad auf 110 % aufzustocken, wenn dieser während eines
ununterbrochenen Zeitraums von 1,5 Jahren weniger als 110 % beträgt, gemessen
ab dem Ultimo eines beliebigen Kalenderjahres. Ende 2016 betrug der Deckungsgrad
121,7 %, ermittelt gemäß den Bedingungen des Versicherungsvertrags (2015:
118,1 %).
Aufsicht und Governance Der Versicherer trägt die Verantwortung, ausreichende Mittel zu halten, um alle
Leistungen zahlen zu können. Die niederländische Zentralbank (DNB) überwacht
dies. Die Anlagepolitik für den Versicherungsvertrag wird vom Versicherer nach
Rücksprache mit FrieslandCampina festgelegt.
Struktur des
Teilnehmerbestandes
Der Teilnehmerbestand umfasst etwa 58 % Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die
noch für FrieslandCampina tätig sind, 27 % ehemalige Mitarbeiterschaft und 15 %
Ruheständler. Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverbindlichkeiten beträgt
etwa 22 Jahre.
Wichtigste Risiken Vorrangiges Risiko ist, dass der Deckungsgrad am Ende eines Kalenderjahres unter
110 % fällt. Wenn diese Situation während eines ununterbrochenen Zeitraums von
1,5 Jahren anhält, ist FrieslandCampina in diesem Fall verpflichtet, den Deckungsgrad
wieder auf 110 % aufzustocken. Da die Pensionsverbindlichkeiten im Vertrag auf der
Grundlage eines festen Zinssatzes berechnet werden, hat die Anlageentwicklung
signifikante Auswirkungen auf den Deckungsgrad.
Plan für bis 2015 aufgebaute Pensionsansprüche der ehemaligen Mitarbeiterschaft von Campina
Der Altersversorgungsplan für Pensionsansprüche, die bis 2015 für ehemalige Mitarbeiterschaft von Campina
aufgebaut wurden, setzt sich aus einem Plan mit Leistungszusage zusammen. Dieser Plan umfasst zum Ultimo
2016 38 % (2015: 42 %) der Bruttopensionsverbindlichkeit. Die bis 2015 aufgebauten Pensionsansprüche aktiver
Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden während der Laufzeit des fünfjährigen Tarifvertrags (bis 2020) jährlich um
eine feste Indexierung von 1,75 %, erhöht, solange das Beschäftigungsverhältnis andauert. Diese Indexierung, die bei
einem Versicherer untergebracht ist, wird erhöht um einen Einkaufsfaktor zur Indexierung nach der Pensionierung.
Es handelt sich um einen vollständigen Garantievertrag ohne Gewinnbeteiligung.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
106
Sonstige Pläne für die niederländische Mitarbeiterschaft des Tarifvertrags für die Molkereiindustrie
Neben dem zuvor genannten Plan hat die niederländischen Mitarbeiterschaft, die Ende 2005 beschäftigt waren,
auch Anspruch auf ein zusätzliches – individuell festgelegtes – Pensionskapital, wenn sie aus einem aktiven
Beschäftigungsverhältnis in den Ruhestand wechseln. Die Zuteilung dieses bedingten Kapitals erfolgt 2021
oder bei früherer Pensionierung. Zu jenem Zeitpunkt werden zu den dann gültigen Sätzen für diese Kapitale
von FrieslandCampina Pensionsansprüche erworben. Dieser Plan umfasst zum Ultimo 2016 2 % (2015: 3 %) der
Bruttopensionsverbindlichkeit.
Tarifvertrag für niederländische Mitarbeiterschaft des privaten Käselagerunternehmens
Mitarbeiter von FrieslandCampina, die vom Tarifvertrag für das private Käselagerunternehmen erfasst werden, nehmen
am Altersversorgungsplan des Branchenpensionsfonds für den agrarischen und Lebensmittelversorgungshandel (AVH)
teil. Dieser Plan ist ein Plan mit Beitragszusage.
Ausländische Mitarbeiterschaft
Für ausländische Geschäftsbetriebe von FrieslandCampina gelten sowohl Pläne mit Beitragszusage als auch Pläne
mit Leistungszusage. Die wichtigsten Pläne mit Leistungszusage sind die in Deutschland. Dabei handelt es sich
vorwiegend um nicht-finanzierte Pläne, auf Grundlage von Gehalt-Dienstzeit und Festbeträgen, die 3 % (2015: 3 %)
der Bruttopensionsverbindlichkeit von FrieslandCampina umfassen. Die erworbenen Ansprüche werden jährlich um
maximal die Preisinflation erhöht. Es handelt sich hierbei um eine bedingte Zusage, abhängig von der finanziellen Lage
des betreffenden Unternehmens.
Annahmen
Aufgrund des Umfangs fasst die nachfolgende Tabelle die Annahmen zusammen, die bei der Ausführung der
Berechnungen des Barwerts (bzw. der Veränderungen des Barwerts) von Bruttopensionsverbindlichkeit, beizulegenden
Zeitwert des Plan Vermögens und der entsprechenden Elemente der Pensionsaufwendungen für die niederländischen
Altersversorgungspläne von FrieslandCampina verwendet wurden, wie diese in der Konzernbilanz und der Konzern-
Gewinn und Verlustrechnung ausgewiesen wurden. Für die meisten Altersversorgungspläne außerhalb der Niederlande
wird die gleiche Methodik angewandt, um Abzinsungssatz und Inflationsparameter abzuleiten.
Annahmen 1 2016 2015
% %
Abzinsungssatz 1,7 - 1,9 2,2 - 2,4
Lohninflation n. zutr. n. zutr.
Preisinflation / Anstieg des gesetzlichen Freibetrags 2,0 2,0
Indexierung
- Aktive 1,8 1,8
- nicht Aktive und Ruheständler 1,8 1,4
Lebenserwartung in Jahren in Jahren
- 65-jährige/r Mann / Frau zum Ende des Geschäftsjahres 20,1 / 23,3 20,0 / 23,0
- 65-jährige/r Mann / Frau in 20 Jahren 22,7 / 25,7 22,6 / 25,3
1 Die angegebenen Prozentsätze beziehen sich auf die zuvor genannten niederländischen Altersversorgungspläne, die 92 % (2015: 91 %) der Bruttopensionsverbindlichkeit ausmachen, bzw. 98 % (2015: 98 %) des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens.
Der angewandte Abzinsungssatz ist vom Ertrag erstklassiger Unternehmensanleihen abgeleitet, wobei je
Altersversorgungsplan die Laufzeit der Pensionsverbindlichkeiten berücksichtigt wurde.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
107
Verlauf und Aufschlüsselung des Posten Nettopensionsverbindlichkeit
BruttopensionsverbindlichkeitBeizulegender Zeitwert
des Planvermögens Nettopensionsverbindlichkeit
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Stand Anfang Geschäftsjahr 3.431 3.719 -2.930 -3.085 501 634
Erfasst in der Gewinn- und Verlustrechnung
Betriebsergebnis:
Laufende Dienstzeitaufwendungen 13 13 13 13
Änderung des Altersversorgungsplans -3 -3
Zinsaufwendungen /-erträge 77 69 -66 -57 11 12
Verwaltungs- und Durchführungsaufwendungen 1 1 1 1
Summe 87 82 -65 -56 22 26
Aufgeführt im Eigenkapital
Neubewertung der Nettopensionsverbindlichkeit durch:Anlagenrendite, exklusiv der erfassten Zinserträge sowie Anpassung des Garantiewertes
-548 258 -548 258
Änderungen finanzieller Annahmen 575 -322 575 -322
Änderungen demographischer Annahmen 4 -6 4 -6
Bestandsentwicklung 14 40 14 40
Summe Neubewertung 593 -288 -548 258 45 -30
Währungsumrechnungsdifferenzen -2 2 1 -1 -1 1
Summe 591 -286 -547 257 44 -29
Sonstige
Beiträge zum Plan -56 -130 -56 -130
Geleistete Zahlungen -104 -106 104 106
Mittels Akquisition übernommen 5 -4 1
Umgliederung 22 -22
Summe -99 -84 44 -46 -55 -130
Stand Ende Geschäftsjahr 4.010 3.431 -3.498 -2.930 512 501
Klassifizierung
Langfristige Vermögenswerte 6 6
Langfristige Verbindlichkeiten 518 507
Von der Bruttopensionsverbindlichkeit Ende 2016 in Höhe von 4.010 Millionen EUR sind 248 Millionen EUR noch nicht
finanziert (2015: 3.431 Millionen EUR, davon 242 Millionen EUR noch nicht finanziert). Die Beiträge zu den Plänen in
Höhe von 56 Millionen EUR umfassen die von FrieslandCampina 2016 gezahlten Prämien, von denen sich 19 Millionen
EUR auf das Jahr 2015 beziehen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
108
Erträge und Aufwendungen aufgrund von langfristigen Bezügen, in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen 2016 2015
Laufende Dienstzeitaufwendungen -13 -13
Änderung des Altersversorgungsplans 3
Zinsaufwendungen oder -erträge -11 -12
Verwaltungs- und Durchführungsaufwendungen -1 -1
In der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Aufwand aufgrund von Altersversorgungsplänen mit Leistungszusage -22 -26
Pensionsaufwand aufgrund von Altersversorgungsplänen mit Beitragszusage -83 -80
Arbeitnehmeranteil am Pensionsaufwand 9 8
Pensionsaufwand-, in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen -96 -98
Aufwendungen aufgrund von sonstigen langfristigen Bezügen -2
Aufwendungen aufgrund von langfristigen Bezügen, in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen -98 -98
FrieslandCampina geht für das Jahr 2017 von einem Beitrag in Höhe von 66 Millionen EUR für seine Altersversorgungs-
pläne mit Leistungszusage aus, wovon sich 23 Millionen EUR auf das Jahr 2016 beziehen. Von dem restlichen Betrag
in Höhe von 43 Millionen EUR beziehen sich 25 Millionen EUR auf den Einkauf der Indexierung in den niederländischen
Altersversorgungsplänen, sofern es den Aufbau der Altersversorgung bis 2015 betrifft. Zu den Altersversorgungsplänen
mit Beitragszusage erwartet FrieslandCampina 2017 84 Millionen EUR beizutragen, insbesondere in Bezug auf die
kollektiven und individuellen Prämienregelungen mit Beitragszusage für die niederländische Mitarbeiterschaft.
Wichtigste Anlagekategorien in Prozent des beizulegenden Zeitwerts der Anlagesumme sind: 2016 2015
% % % %
Unternehmens-pensionskasse
Versicherungs-vertrag
Unternehmens-pensionskasse
Versicherungs-vertrag
Aktien
- Nordamerika 9 8
- Europa 4 5
- Japan 2 2
- Wachstumsmärkte 2 3
- Sonstige Anlagen 1 1
Festverzinsliche Werte
- Investment grade (Bonität BBB oder höher) 20 26
- Non-investment grade (Bonität BB oder niedriger) 4 2
Garantiewert Versicherungsvertrag 56 51
Summe 42 56 47 51
Die Kapitalanlagen an der Unternehmenspensionskasse und der Garantiewert des Versicherungsvertrages haben
Ende 2016 jeweils einen Anteil von 42 % und 56 % an der Gesamtsumme der Kapitalanlagen (2015: 47 % und 51 %).
Von den Kapitalanlagen in der Unternehmenspensionskasse besitzen Mittel in Höhe von 1 Million EUR (2015: 1 Million
EUR) keine direkte oder indirekte Marktnotierung. Zudem wurden etwa 24 Millionen EUR in nachrangigen Obligationen
der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. angelegt. In der Unternehmenspensionskasse wird das Zinsrisiko der
Verbindlichkeiten zu 60 % abgedeckt, zu 41 % bestehend aus Staatsanleihen und zu 59 % aus Zinsswaps. Die dem
Swap-Portfolio zugrundeliegende Sicherheit wurde in breit gefächerten Cashfonds mit AAA-Rating angelegt. Für den
Großteil der sonstigen festverzinslichen Werte und Anteile wird das Währungsrisiko zu 70 % bis 100 % abgedeckt.
Der Wert der Kapitalanlagen des Versicherungsvertrags ist vom Garantiewert dieses Vertrages abgeleitet. Die
Gewinnbeteiligung bei diesem Vertrag wird jedoch durch die Kapitalanlagen im ausgesonderten Anlagedepot bestimmt.
Diese Kapitalanlagen bestehen zu ungefähr 59 % aus festverzinslichen Werten, 37 % aus Aktien und 4 % aus sonstigen
Kapitalanlagen. Da der Versicherer die Pensionsverbindlichkeiten auf einen festen Zinssatz festlegt, liegt begrenzt eine
Zinssicherung vor. Die sonstigen Kapitalanlagen in Höhe von 2 % der Gesamtsumme der Kapitalanlagen (2015: 2 %)
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
109
beziehen sich überwiegend auf ausländische Altersversorgungspläne und umfassen Versicherungsverträge und diverse
Kapitalanlagen.
Sensitivitätsanalyse
Die nachstehende Tabelle zeigt für die niederländischen Altersversorgungspläne die Auswirkungen einer Änderung der
wichtigsten Annahmen in Bezug auf die Bruttopensionsverbindlichkeit.
Auswirkungen auf die Bruttopensionsverbindlichkeit zum Jahresende 2016 2015
Anstieg Rückgang Anstieg Rückgang
Änderung des Abzinsungssatzes um 0,25 % -175 187 -139 149
Änderung der Indexierung der inaktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 0,25 % 149 -141 116 -110
Änderung der Lebenserwartung um 1 Jahr 160 -159 125 -125
Eine Änderung mehrerer Annahmen führt aufgrund von Kreuzeffekten möglicherweise zu anderen Auswirkungen als
die Summe der einzelnen Auswirkungen. Zudem sind die Auswirkungen für die Nettopensionsverbindlichkeit häufig
geringer, da obige Auswirkungen teilweise durch eine Änderung des Garantiewerts des Versicherungsvertrags oder die
Indexierungsannahme bei der Unternehmenspensionskasse ausgeglichen werden.
18 Latente Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerverbindlichkeiten2016
SachanlagenImmaterielle
VermögenswerteLeistungen anArbeitnehmer
Vorräte, Debitoren,
Derivate, Verbind-lichkeiten und
Rückstellungen
Nicht in Anspruch genommene
ausgleichsfähige Verluste und
Vergünstigungen Summe
Stand Anfang Geschäftsjahr -64 56 90 92 49 223
Durch Akquisition entstanden -24 -113 -3 -140
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 6 -7 -13 16 -21 -19
Im Eigenkapital aufgeführt 10 3 12 25
Währungsumrechnungsdifferenzen 5 1 -1 5
Sonstige 6 -1 -2 3
Stand Ende Geschäftsjahr -71 -64 84 108 40 97
Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte:
Forderungen Verbindlichkeiten Netto
Sachanlagen 11 82 -71
Immaterielle Vermögenswerte 109 173 -64
Leistungen an Arbeitnehmer 89 5 84
Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen 113 5 108
Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen 40 40
Saldierung -18 -18
Nettoforderung 344 247 97
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
110
2015
SachanlagenImmaterielle
VermögenswerteLeistungen anArbeitnehmer
Vorräte, Debitoren,
Derivate, Verbind-lichkeiten und
Rückstellungen
Nicht in Anspruch genommene
ausgleichsfähige Verluste und
Vergünstigungen Summe
Stand Anfang Geschäftsjahr -63 50 131 88 50 256
Durch Akquisition entstanden -1 1
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst -2 8 -33 5 -7 -29
Im Eigenkapital aufgeführt -7 -5 5 -7
Währungsumrechnungsdifferenzen -1 -2 4 1
Sonstige 2 1 -1 2
Stand Ende Geschäftsjahr -64 56 90 92 49 223
Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte:
Forderungen Verbindlichkeiten Netto
Sachanlagen 3 67 -64
Immaterielle Vermögenswerte 120 64 56
Leistungen an Arbeitnehmer 93 3 90
Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen 100 8 92
Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen 49 49
Saldierung -24 -24
Nettoforderung 341 118 223
Die nicht in Anspruch genommenen ausgleichsfähigen Verluste und Vergünstigungen betragen zum Ende des
Geschäftsjahres insgesamt 40 Millionen EUR (2015: 49 Millionen EUR). Davon betreffen 21 Millionen EUR (2015:
17 Millionen EUR) nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und 19 Millionen EUR (2015: 32 Millionen
EUR) nicht in Anspruch genommene Vergünstigungen. Sie werden erwartungsgemäß mit zukünftigen Gewinnen
ausgeglichen. Diese Erwartung basiert auf langfristiger Planung.
Latente Steuererstattungsansprüche wurden angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich künftig zu
versteuernde Ergebnisse innerhalb der Unternehmen ergeben werden, für die die Verluste verwendet werden können.
Latente Steuererstattungsansprüche wurden im Zusammenhang mit folgenden Bedingungen nicht anerkannt:
2016 2015
Nicht bewertete Verluste 40 51
Nicht bewertete Vergünstigungen 27 167 52
Der Nennwert der nicht in Anspruch genommenen ausgleichsfähigen Verluste beträgt zum Ende des Geschäftsjahres
insgesamt 282 Millionen EUR (2015: 226 Millionen EUR). Von diesen nicht bewerteten Verlusten verjähren
33 Millionen EUR zwischen 5 und 10 Jahren (2015: 32 Millionen EUR). Die verbleibenden nicht bewerteten Verluste und
Vergünstigungen werden nicht unter den derzeitigen Steuervorschriften verjähren.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
111
19 Rückstellungen2016 2015
Restrukturierungs-aufwendungen
SonstigeRückstellungen Summe
Restrukturierungs-aufwendungen
SonstigeRückstellungen Summe
Stand Anfang Geschäftsjahr 48 18 66 29 12 41
Erfolgswirksame Einstellungen 11 14 25 42 17 59
Erfolgswirksame Auflösungen -15 -8 -23 -5 -3 -8
Entnahmen -16 -2 -18 -18 -8 -26
Stand Ende Geschäftsjahr 28 22 50 48 18 66
Langfristige Rückstellungen 5 9 14 16 7 23
Kurzfristige Rückstellungen 23 13 36 32 11 43
28 22 50 48 18 66
Restrukturierungsaufwendungen
Im Jahr 2016 wurde in den Niederlanden eine Restrukturierung für den Standort in Lochem und in Deutschland
für den Standort Heilbronn angekündigt. In Deutschland wurde für den Standort Heilbronn eine Restrukturierung
angekündigt. Hierfür wurden im Jahr 2016 Restrukturierungsrücklagen gebildet, die sich überwiegend auf Abfindungen
und Zusatzkosten beziehen. Die Streichung von Arbeitsplätzen ist die Folge von Effizienzmaßnahmen. Durch diese
Restrukturierungen wird eine bessere Nutzung der Produktionskapazität und eine Senkung der Produktionskosten
angestrebt.
Die Restrukturierungsrückstellungen Ende 2015 beziehen sich überwiegend auf das Programm World Class Operations
Management (WCOM) Reloaded, ein im Jahr 2015 angelaufenes mehrjähriges Programm zur Prozessverbesserung,
Kostendämpfung und weiteren Professionalisierung. Infolge des WCOM-Programms werden allmählich Arbeitsplätze an
Produktionsstandorten in den Niederlanden verlorengehen.
Die aufgelösten Beträge zugunsten der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von insgesamt 15 Millionen EUR beziehen
sich überwiegend auf die Auflösung der Rückstellungen für die Standorte in Beilen, Limmen und Den Bosch (alle in den
Niederlanden), dadurch dass mehr Mitarbeiter versetzt werden können als Ende 2015 erwartet wurde. Die Entnahmen
2016 beziehen sich hauptsächlich auf die Rückstellungen für die Standorte in Aalter (Belgien), Gütersloh (Deutschland),
Lochem und Leeuwarden (beide in den Niederlanden).
Die Rückstellungen für Restrukturierungsaufwendungen werden die künftigen ausgehenden Cashflows beeinflussen.
Die Rückstellungen wurden zum Nennwert aufgenommen, weil der Barwert materiell nicht abweicht.
Sonstige Rückstellungen
Diese Rückstellungen beziehen sich hauptsächlich auf erhaltene Ansprüche und sonstige Rückstellungen und wurden
zum Nennwert aufgenommen, da der Barwert nicht materiell abweicht. In den sonstigen Rückstellungen sind ein
Betrag in Höhe von 4 Millionen EUR (2015: 3 Millionen EUR) für verlustträchtige Verträge und ein Betrag in Höhe von
12 Millionen EUR (2015: 9 Millionen EUR) bezüglich erhaltener Ansprüche enthalten.
20 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 282 297
Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern 536 666
Verbindlichkeiten gegenüber Inhabern von grünen Schuldscheinen 299
Financial Leasingverhältnissen 2 8
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 33 44
1.152 1.015
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
112
Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen langfristigen Verbindlichkeiten dargestellt:
2016 2015
Darlehen Währung Tilgungsjahr NominalzinsNominaler
Zeitwert 2016Buchwert
2016Nominaler
Zeitwert 2015Buchwert
2015
Grüne Schuldscheine (fester Zinssatz) EUR 2021-2026 1,4 300 299
Konsortium (variabler Zinssatz) EUR 2021 0,7 250 247 300 296
Europäische Investitionsbank (fester Zinssatz) EUR 2023-2026 0,5 30 30
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD/EUR 2017 4,4 129 129
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2020 5,7 126 126 122 122
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2022 4,0 76 76 74 74
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2024 4,2 139 139 134 134
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2017 4,0 19 19
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2018-2027 4,0 195 195 188 188
Fonterra (variabler Zinssatz) EUR/NZD 2017 2,1 2 2
Fonterra (variabler Zinssatz) EUR/NZD 2018-2025 2,1 14 14 20 20
Huishan (variabler Zinssatz) CNY 2018 4,4 17 17 18 18
Sonstige 9 9 13 13
1.156 1.152 1.019 1.015
Verbindlichkeiten gegenüber Inhabern von grünen Schuldscheinen
Im Jahr 2016 hat FrieslandCampina grüne Schuldscheine im Wert von 300 Millionen EUR ausgegeben, die aus vier
Tranchen mit festen Zinssätzen bestehen. Dieses Darlehen wird zur Finanzierung bzw. Neufinanzierung von Projekten
mit nachhaltigem Charakter verwendet. Dies sind vor allem Projekte, die sich auf nachhaltige Investitionen in
Sachanlagen an Produktionsstandorten beziehen.
Die Laufzeiten variieren zwischen 5 und 10 Jahren. Diese Schuldscheine wurden unter den langfristigen verzinslichen
Verbindlichkeiten aufgeführt, wobei Kosten für die Ausgabe der Schuldscheine aktiviert wurden und über die Laufzeit
amortisiert werden.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
FrieslandCampina hat im Jahr 2014 mit einem Konsortium von Kreditinstituten eine Kreditfazilität in Höhe von
1,5 Milliarden EUR mit einer Laufzeit von 5 Jahren abgeschlossen. Im Jahr 2015 wurde die Laufzeit bis April 2020
verlängert. In der erste Jahreshälfte 2016 wurde diese Kreditfazilität (zu den gleichen Bedingungen) erneut bis April
2021 um ein Jahr verlängert. Am 31. Dezember 2016 wurden 250 Millionen EUR von der Kreditfazilität aufgenommen
(2015: 650 Millionen EUR), die vollständig als langfristig eingestuft wurde (2015: 300 Millionen EUR).
Im Juni 2016 hat FrieslandCampina einen Vertrag über ein Darlehen bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in
Höhe von maximal 150 Millionen EUR geschlossen. Dieses Darlehen soll für die Forschung und Entwicklung in Bezug auf
neue Produkte verwendet werden. Die Laufzeit dieses Darlehens beträgt 7 oder 10 Jahre und die Laufzeit beginnt ab
dem Zeitpunkt, zu dem FrieslandCampina dieses Darlehen in Anspruch nimmt. Zu dem Zeitpunkt wird auch der Zinssatz
festgelegt und die aktivierten Abschlusskosten werden über die Laufzeit amortisiert. Am 31. Dezember 2016 wurden 30
Millionen EUR von diesem Darlehen aufgenommen.
Im November 2016 hat FrieslandCampina bei IFC als Teil der Akquisition eines Anteils von 51 % an Engro Foods ein
Darlehen in Höhe von maximal 100 Millionen USD geschlossen. Dieses Darlehen hat eine Laufzeit von 10 Jahren und
kann bis Mitte Juni 2017 in Anspruch genommen werden. Am 31. Dezember 2016 ist noch kein Betrag von diesem
Darlehen aufgenommen worden.
Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern (Privatplatzierungen)
FrieslandCampina hat bei institutionellen Anlegern in den Vereinigten Staaten von Amerika Schuldscheindarlehen in
Höhe von insgesamt 696 Millionen USD (2015: 696 Millionen USD) aufgenommen und bei einem europäischen Investor
in Höhe von 25 Millionen EUR (2015: 25 Millionen EUR).
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
113
Mittels Währungsswaps wurden die Tilgungs- und Zinszahlungsverpflichtungen in USD in EUR-Verbindlichkeiten mit
festen Zinssätzen umgewandelt. Die Währungsswaps wurden zur Cashflow-Absicherung abgeschlossen; diesbezüglich
wird die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften angewandt. Die Währungsswaps werden zu ihrem beizulegenden
Zeitwert bewertet. Der Teil des mit diesen Sicherungsinstrumenten erzielten Gewinns oder Verlusts, der als effektives
Sicherungsgeschäft anzusehen ist, wird direkt im Eigenkapital erfasst. Die USD-Darlehen in Höhe von 696 Millionen
USD (2015: 696 Millionen USD) wurden mithilfe der oben genannten Swaps auf 532 Millionen EUR (2014: 532 Millionen
EUR) festgesetzt.
Am 31. Dezember 2016 wurden die Darlehen an institutionelle Anleger (Privatplatzierungen) in Höhe von 536 Millionen
EUR als langfristig eingestuft (2015: vollständig langfristig) und ein Betrag in Höhe von 150 Millionen EUR wurde als
kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten aufgenommen.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing2016 2015
Künftige Mindestzahlungen
Barwert der Mindestzahlungen
Künftige Mindestzahlungen
Barwert der Mindestzahlungen
Bis zu einem Jahr 6 6 3 3
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 3 2 7 7
Länger als fünf Jahre 1 1
9 8 11 11
Unter den geschuldeten Leasingteilzahlungen ist ein Betrag von 5 Millionen EUR (Barwert 5 Millionen EUR) für den
Kooperationsvertrag mit einem Drittunternehmen für die Veredelung, Lagerung und Verpackung von Käse (2015: 6
Millionen EUR) erfasst. Vom Barwert der minimalen Zahlungen sind 6 Millionen EUR kurzfristig (2015: 3 Millionen EUR),
diese sind unter den kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten aufgeführt.
Für die kurzfristigen und langfristigen Darlehen wurden keine Sicherheiten geleistet.
21 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten2016 2015
Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate 1 5
Bedingte Gegenleistungen 16 14
Put-Options-Verbindlichkeiten 81 1
98 20
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate 8 4
Bedingte Gegenleistungen 3
Put-Options-Verbindlichkeiten 5
8 12
Die langfristige bedingte Gegenleistung bezieht sich auf die Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group im
Jahr 2015. Die langfristige Put-Options-Verbindlichkeit Ende 2016 bezieht sich vorwiegend auf die Akquisition eines
Anteils von 51 % an Engro Foods.
Näheres bezüglich bedingten Gegenleistungen und Put-Option-Verbindlichkeiten, siehe Erläuterung 27.
Derivate
In der Bilanz sind die Sicherungsderivate unter kurzfristigen und langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten
und Verbindlichkeiten erfasst. Eine Erläuterung im Hinblick auf die Zielsetzung, Verhaltensrichtlinien und Strategie bei
dem Einsatz von Derivaten und anderen Finanzinstrumenten in den Geschäftsbereichen der FrieslandCampina ist in
Erläuterung 27 enthalten.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
114
Sicherungsgeschäfte 2016
Fälligkeitsdatum Aktiva VerbindlichkeitenVertragsvolumen zum Jahresende
Währungsswaps 2017 23 107Währungsswaps nach 2017 56 555
Zinsswaps 2019 und 2020 1 250
Absicherung von Cashflows unter Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 79 1
Währungsswaps 2017 4 27Devisentermingeschäfte 2017 2 229Devisentermingeschäfte 2017 4 251
Commodity-Swaps 2017 und 2018 7 38
Derivate ohne Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 9 8
Summe Derivate 88 9
Erfasst unter kurzfristig 31 8Erfasst unter langfristig 57 1
Sicherungsgeschäfte 2015
Fälligkeitsdatum Aktiva VerbindlichkeitenVertragsvolumen zum Jahresende
Währungsswaps Nach 2016 69 641Zinsswaps 2019 1 2 100Absicherung von Cashflows unter Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 70 2
Währungsswaps 2017 3 26Devisentermingeschäfte 2016 1 107Devisentermingeschäfte 2016 4 240Derivate ohne Anwendung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 1 7
Summe Derivate 71 9
Erfasst unter kurzfristig 1 4Erfasst unter langfristig 70 5
Absicherung von Cashflows
Zur Abdeckung von Zins- und Währungsrisiken für aufgenommene Darlehen in Höhe von 696 Millionen USD (2015:
696 Millionen USD) wurden Währungsswaps abgeschlossen, wodurch USD-Tilgungs- und Zinsverpflichtungen an
institutionelle Anleger in EUR umgewandelt werden.
Die Zinsswaps wurden abgeschlossen, um die variablen Zinsverpflichtungen für die langfristigen Verbindlichkeiten
in feste Zinsverpflichtungen umzusetzen. Im Jahr 2016 wurden neue Zinsswaps abgeschlossen, wodurch insgesamt
250 Millionen EUR an variablen Zinsverpflichtungen in feste Zinsverpflichtungen umgewandelt wurden (2015: 100
Millionen EUR). Im Hinblick auf eine effektive Absicherung wurden die Zinsswaps mit einer Untergrenze von 0 %
abgeschlossen, genau wie bei den abgesicherten variablen Zinsverpflichtungen.
Für die genannten Absicherungen mit bilanzieller Sicherungsbeziehung werden gemäß IAS 39 die
Dokumentationsanforderungen für die Absicherung von Sicherungsbeziehungen erfüllt und finden vor dem
Berichtsdatum Wirksamkeitstests statt. Diese Absicherung erwies sich als sehr effektiv, wodurch Ende 2016
-33 Millionen EUR (2015: -25 Millionen EUR) an Rücklagen hinsichtlich Cashflow-Absicherungen im Eigenkapital erfasst
wurden. Hiervon beziehen sich -32 Millionen EUR (2015: -24 Millionen EUR) auf die Währungsswaps und -1 Million EUR
(2015: -1 Million EUR) auf die Zinsswaps.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
115
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung werden insbesondere zur Abdeckung von Währungsrisiken gegenüber
erwarteten Veräußerungen bzw. Käufen, Krediten, ausstehenden Forderungen und ausstehenden Verbindlichkeiten
abgeschlossen. Die Wertänderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten werden größtenteils durch gegenläufige
Wertänderungen bei den Derivaten ausgeglichen.
Zur Sicherung des Preisrisikos künftiger Ausgaben für Straßen- und Seetransport aus der Region Niederlande, Belgien
und Deutschland wurden Derivate abgeschlossen, bei denen die variable Preisentwicklung des Diesel- und Bunkeröls für
die Jahre 2017 und 2018 festgesetzt wurde.
Ferner wurden zur Sicherung eines Teils des Preisrisikos künftiger Käufe und Verkäufe von Milchpulver und Butter
Derivate abgeschlossen. Für eine nähere Erläuterung wird auf Erläuterung 27 verwiesen.
Es ist und war auch während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, nicht für spekulative Ziele mit
Finanzinstrumenten zu handeln.
22 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten 166 357
Kurzfristige Darlehen 206 318
Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 26 35
Kontokorrent Bankinstitute 160 103
558 813
Unter dem kurzfristigen Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde ein Betrag in Höhe von 150
Millionen EUR (2015: keine) als kurzfristiger Teil der bei institutionellen Anlegern (Privatplatzierungen) in den
Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen Schuldscheindarlehen aufgenommen. Unter dem kurzfristigen Teil der
langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde zum Jahresende 2015 ein Betrag von 349 Millionen EUR im Hinblick
auf eine Entnahme unter der kurzfristigen Kreditfazilität erfasst.
Unter kurzfristigen Darlehen wurde zum Jahresende 2016 ein Betrag von 77 Millionen EUR (2015: 115 Millionen EUR) für
Commercial Papers erfasst, sowie ein auf widerrufliche Kreditlinien entnommener Betrag in Höhe von 80 Millionen EUR
(2015: 100 Millionen EUR).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern in Höhe von 25 Millionen EUR (2015: 34 Millionen EUR)
beziehen sich auf dreijährige Depositendarlehen, die von Mitglied-Milchviehhaltern gehalten werden. Diese Darlehen
sind von den Mitglied-Milchviehhaltern direkt gegen Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung von 0,75 % kündbar.
Die durchschnittliche Zinsvergütung für die kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten beträgt zum Jahresende 2016
2,1 % (2015: 2,6 %).
23 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten2016 2015
Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 582 476
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.575 1.538
Verbindlichkeiten aus Steuerforderungen (außer Ertragsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge 68 47
Verbindlichkeiten gegenüber der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. 14 40
Sonstige Verbindlichkeiten 669 503
2.908 2.604
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
116
24 Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten2016
2017 2018 - 2021 Nach 2021 Summe
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 52 100 40 192
Erwerbsverbindlichkeiten aus langfristigen Vermögenswerten 130 130
Sonstige Verbindlichkeiten 47 18 1 66
229 118 41 388
2015
2016 2017 - 2020 Nach 2020 Summe
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 45 97 48 190
Erwerbsverbindlichkeiten aus langfristigen Vermögenswerten 143 143
Sonstige Verbindlichkeiten 33 21 54
221 118 48 387
Aus der Fusion hervorgehende Verbindlichkeiten
Im Rahmen der Fusion zwischen Friesland Foods und Campina wurden im Jahr 2008 der Europäischen Kommission
gegenüber zwei Verbindlichkeiten abgegeben.
Die erste Verbindlichkeit beinhaltet, dass Mitglied-Milchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die die
Mitgliedschaft kündigen, eine Beendigungsprämie von 5,00 EUR je 100 Kilogramm Milch, die im Jahr der Beantragung
der Beendigungsprämie vorausgegangenen Jahr geliefert wurden, gezahlt werden muss. Die Voraussetzung für die
Inanspruchnahme der Beendigungsprämie besteht darin, dass der Milchviehhalter Lieferant bei einem anderen Käufer
von Rohmilch in den Niederlanden wird.
Die zweite Verbindlichkeit beinhaltet, dass maximal 1,2 Milliarden Kilogramm Rohmilch pro Jahr Käufern zur Verfügung
gestellt werden mussen, die über eine Molkerei verfügen und die frische Molkereiprodukte, niederländischen natürlich
gereiften Käse oder eines dieser Produkte in Kombination mit anderen Milcherzeugnissen produzieren. Käufer können
diese Milch nur zur Erweiterung der Produktion in bestehenden Fabriken oder zur Produktion in neuen Fabriken
erwerben, sowie für die im Zuge der Vereinbarungen mit der Europäischen Kommission von FrieslandCampina
abzustoßenden Produktionsbetriebe in Nijkerk (frische Molkereierzeugnisse) und Bleskensgraaf (Käse).
Die Milch wird über eine unabhängige Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Milchpreis ist der Garantiemilchpreis (den
FrieslandCampina für von dessen Mitglied-Milchviehhaltern gelieferte Milch zahlt), der für den Monat der Lieferung gilt.
Die Verpflichtungen gelten so lange, bis Mitglied-Milchviehhaltern mit einem Milchvolumen von insgesamt 1,2 Milliarden
Kilogramm FrieslandCampina verlassen haben oder bis die Verpflichtungen seitens der Europäischen Kommission
zurückgenommen werden, weil ihrer Ansicht nach für die oben genannten Käufer ausreichend niederländische
Rohmilch verfügbar ist.
Die Geschäftseinheiten, die bei der Fusion veräußert werden mussten und nun zu Arla Foods und Deltamilk gehören,
nutzen diese Möglichkeit. Von den verfügbaren 1,2 Milliarden Kilogramm Milch wurden 0,9 Milliarden von der Dutch
Milk Foundation für diese Marktakteure reserviert. Über die restlichen etwa 0,3 Milliarden Kilogramm Milch haben
FrieslandCampina und A-ware einen Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren geschlossen.
Sonstige Verbindlichkeiten
Beteiligung am Förderungsfonds Ondernemend Oranje Kapitaal
FrieslandCampina beteiligt sich am Förderungsfonds Ondernemend Oranje Kapitaal Coöperatief U.A. Dieser Fonds hat
zum Ziel, mit Risikokapital in kleine und mittlere niederländische Unternehmen zu investieren, wobei der Investor eine
bestimmte Rendite erzielen kann.
Mehrere niederländische Großunternehmen haben sich diesem Fonds angeschlossen. FrieslandCampina hat einen
Betrag von 5 Millionen EUR zugesagt, wovon inzwischen 1 Million EUR in Anspruch genommen wurde.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
117
Steuerrisiken
Unsicherheiten bei Verrechnungspreisen (Transfer Pricing)
FrieslandCampina hat interne Richtlinien zu Verrechnungspreisen, die den veröffentlichten OECD-Verrechnungspreis-
leit linien für multinationale Unternehmen und Steuerverwaltungen entsprechen. Verrechnungspreise haben
grenzüberschreitende Auswirkungen und infolgedessen liegt das Augenmerk der lokalen Steuerverwaltungen häufig
auf den Auswirkungen der Verrechnungspreise auf das lokale Ergebnis. Um Risiken hinsichtlich Verrechnungspreisen
zu verringern, hat FrieslandCampina Kontrollverfahren implementiert, um die entsprechende Anwendung der
Verrechnungspreise zu überwachen. Zudem hat FrieslandCampina in einigen Ländern proaktiv die Steuerverwaltungen
kontaktiert, um über die anzuwendenden internen Verrechnungspreisleitlinien eine Einigung zu erzielen.
Übernahmen, Kooperationsverbände und Desinvestitionen
FrieslandCampina ist an Fusionen und Übernahmen beteiligt, wobei Anteile oder Vermögenswerte erworben oder
veräußert werden, oder wobei Kooperationsverbände geschlossen werden. Solche Geschäftsvorfälle können zu
unterschiedlichen Steuerrisiken und unsicheren Steuerpositionen führen. Beispiele sind die Übertragung historischer
Steuerschulden an FrieslandCampina bei einer Übernahme, die Abzugsfähigkeit von übernahmebedingten Kosten und
Steuerrisiken, die sich aus der Integration der übernommenen Aktivitäten ergeben.
Bei FrieslandCampina werden Fusionen und Übernahmen von Fusions- und Übernahmeteams begleitet, die aus
Vertretern aller relevanten Fachbereiche zusammengestellt werden, einschließlich Steuerfachleuten. Unsicherheiten
bei der Steuerposition, die sich aus Fusionen und Übernahmen ergeben, werden daher untersucht und Risiken werden
gelindert, falls erforderlich und wo möglich.
Bedingte Gegenleistungen
Bankgarantien
FrieslandCampina hat zum 31. Dezember 2016 Dritten Bankgarantien in Höhe von insgesamt 20 Millionen EUR (2015:
16 Millionen EUR) erteilt.
Rechtsansprüche
Gegen die Royal FrieslandCampina N.V. bzw. ihre Tochterunternehmen wurden mehrere Rechtsansprüche
eingereicht, die sich auf die normalen Tätigkeiten des Unternehmens beziehen. Für Rechtsansprüche, bei denen es als
wahrscheinlich erachtet wird, dass die Ansprüche zu einer Zahlung führen werden, und von denen eine zuverlässige
Schätzung erstellt werden kann, wurde eine Rückstellung gebildet (siehe Erläuterung 19). FrieslandCampina erwartet
nicht, dass die anderen Rechtsansprüche zu Verbindlichkeiten mit wesentlichen Auswirkungen auf die finanzielle Lage
von FrieslandCampina führen werden.
25 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. halt sämtliche Anteile der Royal FrieslandCampina N.V.
Zu den Vergütungen des Aufsichtsrates und des Vorstands siehe Erläuterung 26.
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Der Anteilseigner Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und das Tochterunternehmen FrieslandCampina
Nederland B.V. haben vereinbart, dass die Tochterunternehmen die von den Mitgliedern der Genossenschaft
angelieferte Milch abnehmen. Im Jahr 2016 handelte es sich um 10,8 Milliarden Kilogramm (2015: 10,1 Milliarden
Kilogramm). Der für diese Milch zu zahlende Preis basiert auf dem gewichteten durchschnittlichen Milchpreis von
Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Belgien, welche insgesamt 54 Milliarden Kilogramm Milch vertreten.
In die für den Zeitraum 2014-2016 festgelegte Rücklagenpolitik wurde aufgenommen, dass 45 % des Gewinns
des Unternehmens, auf Basis des Garantiepreises und nach Abzug der Vergütung für Mitgliederobligationen
und der Zurechnung des Gewinns an Minderheitsanteile, dem Eigenkapital des Unternehmens hinzugefügt wird.
Als Bestandteil der Vergütungen für Milchanlieferungen im Jahr 2016 werden 35 % des Gewinns den Mitglied-
Milchviehhaltern als Leistungszuschlag in bar ausgezahlt und 20 % werden den Mitglied-Milchviehhaltern in Form
von Mitgliederobligationen-fest ausgeschüttet. Im September 2016 wurde ein vorläufiger Betrag auf Grundlage
der Unternehmensergebnisse des ersten Halbjahres und der gelieferten Milchmenge ausbezahlt. Die vorläufige
Ausschüttung beläuft sich auf 75 % des Pro-forma-Leistungszuschlags über den Wert der gelieferten Milchmenge im
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
118
ersten Halbjahr. Die endgültige Abrechnung erfolgt im April 2017, auf Basis der Jahresergebnisse des Unternehmens
und der Gesamtmenge der gelieferten Milch.
Zur Finanzierung der Vermögenswerte der Royal FrieslandCampina N.V. hat die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina
U.A. auf der Grundlage geschäftlicher Bedingungen ein ewiges nachrangiges Darlehen in Höhe von 290 Millionen EUR
gewährt, wie in Erläuterung 16 genauer dargestellt.
Die untenstehende Tabelle erläutert die Verhältnisse:
2016 2015
Dem Darlehen der Genossenschaft zugerechneter Zins 9 10
Den Mitgliederobligationen zugerechneter Zins 6 8
Sonstige Erträge 7 6
Darlehen der Genossenschaft 296 296
Mitgliederobligationen 190 218
Verbindlichkeiten 14 40
Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
FrieslandCampina kauft und verkauft regelmäßig Güter von bzw. an Joint Ventures und assoziierte Unternehmen,
bei denen FrieslandCampina keinen beherrschenden Einfluss hat. Die Bedingungen, unter denen diese Transaktionen
durchgeführt werden, sind mit Transaktionen mit Dritten vergleichbar. In nachstehenden Tabellen werden die
Verhältnisse erläutert:
Joint Ventures 2016 2015
Einkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 22 17
Verkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 3 2
Forderungen gegenüber Joint Ventures 8 10
Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures 2 2
Assoziierte Unternehmen
Einkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 36 43
Verkauf von Roh- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern 62 69
Forderungen gegenüber assoziierte Unternehmen 10 6
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierte Unternehmen 3 1
Mitglied-Milchviehhalter
FrieslandCampina erwirbt regelmäßig Waren von Mitglied-Milchviehhaltern. Die Bedingungen, zu denen diese
Transaktionen durchgeführt werden, sind mit Transaktionen mit Dritten vergleichbar. In nachstehender Tabelle werden
die Verhältnisse erläutert:
2016 2015
Einkauf von Rohstoffen 3.544 3.514
Den Mitgliederobligationen zugerechneter Zins 38 34
Mitgliederobligationen 1.374 1.210
Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 608 511
Aufsichtsrat und Executive Board
Die Mitglieder des Aufsichtsrates, die auch Mitglieder des Vorstands der Genossenschaft sind, gehen aufgrund
ihres Berufes als Milchviehhalter Transaktionen mit FrieslandCampina ein, einschließlich der Lieferung von Milch.
Dies führt zu einer Verbindlichkeit zum 31. Dezember für Vergütungen von Milchlieferungen. Zudem sind die Mitglieder
des Aufsichtsrats im Besitz von Mitgliederobligationen. In der nachstehenden Tabelle werden die Transaktionen
der Mitglied-Milchviehhalter, die im Jahr 2016 Mitglied des Aufsichtsrats waren und die Bilanzpositionen mit den
Mitgliedern, die am 31. Dezember 2016 Mitglied des Aufsichtsrats waren, erläutert:
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
119
2016 2015
Einkauf von Rohstoffen 3 3
Mitgliederobligationen 2 1
Zwischen FrieslandCampina und dem Executive Board haben keine Transaktionen stattgefunden, außer hinsichtlich
Bezügen. Siehe Erläuterung 26.
26 Vergütung von Aufsichtsrat und Executive Board2016 2015
Der Aufsichtsrat
Kurzfristige Vergütungen 1,1 1,1
1,1 1,1
Executive Board
Kurzfristige Bezüge 5,3 5,0
Langfristige Bezüge 1,7 1,0
Leistung aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 1 1,7 0,3
Altersversorgungspläne 0,6 0,6
9,3 6,9
1 Die Leistung aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird 2017 zahlbar gestellt und enthält eine Rückstellung in Höhe von 1,0 Million EUR unter anderem für besondere Lohnsteuer (niederländisches Lohnsteuergesetz von 1964 Artikel 32bb).
27 Finanz-Risikomanagement und Finanzinstrumente
Kapitalmanagement
FrieslandCampina strebt ein Gleichgewicht zwischen umsichtiger Finanzierungs- und Rücklagenpolitik, Investitionen
in das Unternehmen und Ausschüttungen an die Mitglied-Milchviehhalter an. Das Verhältnis zwischen Rücklagen und
Ausschüttungen an die Mitglied-Milchviehhalter wird alle drei Jahre überarbeitet und von der Hauptversammlung
festgelegt. Bei der Überarbeitung der Politik werden voraussichtliche zukünftige Umstände berücksichtigt. Zudem
werden potenzielle Risiken berücksichtigt, die außerhalb des Einflussbereiches von FrieslandCampina liegen.
Unter Aufsicht des Aufsichtsrats übernimmt das Executive Board die Verantwortung und legt die Politik für das
Risikomanagement von FrieslandCampina sowie interne Kontrollmaßnahmen fest. Diese Politik wird regelmäßig
bewertet, um veränderte Marktbedingungen oder Aktivitäten widerzuspiegeln. Der interne Rahmen für
Kontrollmaßnahmen bei FrieslandCampina unterstützt das Executive Board bei seiner Übersichtsfunktion.
Für die quantitative Erläuterung der Finanzkennzahlen, für die eine Überwachung gilt, wird auf den Abschnitt
„Richtlinien zu Übereinkommen“ hingewiesen.
Aktives Risikomanagement
Erhöhte Volatilität von Devisenmärkten, starker Rückgang des Wirtschaftswachstums in aufstrebenden Märkten und
Probleme in der Eurozone (z. B. Griechenland) können auf unterschiedlichste Weise wesentliche Auswirkungen auf die
künftigen Ergebnisse von FrieslandCampina haben.
FrieslandCampina betreibt aktives Risikomanagement. Dies umfasst Szenarioplanung und Maßnahmen für eventuelle
Probleme. Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos in Griechenland bleiben vorläufig in Kraft. Auf Grundlage eines
kontinuierlichen Unternehmens prozesses werden, durch Überwachung und Risikoanalysen in allen Konzernunter-
nehmen von FrieslandCampina, wo erforderlich, Geschäftspläne angepasst und mit einem gezielten Paket
risikolindernder Maßnahmen begleitet.
Finanz-Risikomanagement
FrieslandCampina ist ein multinationales Unternehmen mit zahlreichen Konzernunternehmen in unterschiedlichen
Ländern. Dadurch ist FrieslandCampina anfällig gegenüber verschiedenen Finanzrisiken, etwa dem Kreditrisiko,
Zinsrisiko, Liquiditäts risiko und Währungsrisiko. Die allgemeine Risikopolitik zielt darauf ab, Finanzrisiken zu erkennen,
zu analysieren und, wenn nötig, diese Risiken zu verringern, um so mögliche negative Finanzergebnisse zu verhindern.
Die Abteilung Corporate Treasury hat den Auftrag erhalten, diese Linderungsmaßnahmen durchzuführen. Die
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
120
Maßnahmen sind in einem klar formulierten Strategiepapier festgelegt. Corporate Treasury berichtet dem Treasury
Committee über die Anfälligkeit gegenüber Finanzrisiken, einschließlich Liquiditäts-, Währungs-, Zins- und Kreditrisiko
bezüglich Finanzdienstleistern.
Die wichtigsten Finanzinstrumente von FrieslandCampina umfassen Darlehen von Kreditinstituten und institutionellen
Anlegern, Mitgliederobligationen und Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Vorrangiges Ziel dieser
Mischung an Finanzinstrumenten ist es, auf diversifizierte Weise Mittel von verschiedenen Märkten und Anlegern
für die Finanzierung der Aktivitäten von FrieslandCampina anzuziehen. FrieslandCampina hat verschiedene andere
Finanzinstrumente, wie unmittelbar aus den Geschäftsbereichen stammende Forderungen und Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen. FrieslandCampina verfolgt die mit allen Finanzinstrumenten zusammenhängenden Risiken
strukturiert, hauptsächlich Wechselkurs- und Zinsrisiken.
Transaktionen mit Derivaten, hauptsächlich Devisentermingeschäfte und Zinsswaps, werden abgeschlossen, um die
Währungs- und Zinsrisiken zu kontrollieren, die sich aus den Aktivitäten von FrieslandCampina und deren Finanzierung
ergeben. Außerdem wurden für die Kontrolle der Preisrisiken künftiger Käufe und Verkäufe von Milchpulver und Butter
Commodity Futures abgeschlossen, sowie Commodity-Swaps für Änderungen von Diesel- und Bunkerölpreisen für
den aus den Aktivitäten von FrieslandCampina in den Niederlanden, Belgien und Deutschland resultierenden Straßen-
und Seetransport. Es ist und war auch während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, nicht für
spekulative Ziele mit Finanzinstrumenten zu handeln. Als wichtigste mit den Finanzinstrumenten zusammenhängende
Risiken sind das Währungs-, Zins-, Anteilspreis-, Liquiditäts- und Kreditrisiko zu nennen.
Wechselkursrisiko
Da FrieslandCampina betriebliche Aktivitäten in verschiedenen Ländern in der ganzen Welt entfaltet, ist ein
erheblicher Teil der Aktiva, der Passiva und der Ergebnisse einem Risiko von Wechselkursschwankungen ausgesetzt.
Die formulierte Strategie für die Beherrschung von Transaktionsrisiken dient dem Ziel der Beschränkung der
Wechselkursempfindlichkeit der Ergebnisse. Transaktionsrisiken werden im Prinzip abgesichert. Aufgrund spezifischer
Produkt- und Marktbedingungen kann davon abgewichen werden, wie für die aktuelle Lage in Nigeria.
Es erfolgt grundsätzlich keine Absicherung der Kursrisiken von Investitionen in ausländische Tochterunternehmen und
Beteiligungen. Auch das Wechselkursrisiko, das sich aus Dividendenforderungen an ausländische Tochterunternehmen
ergibt, wird nicht abgesichert. Für Kursrisiken von Darlehen an außerhalb der Niederlande ansässige
Tochtergesellschaften erfolgt jedoch grundsätzlich eine Absicherung. Durch eine weitest mögliche Finanzierung von
außerhalb der Niederlande ansässigen Tochterunternehmen in der Währung des jeweiligen Landes wird das Risiko
einer Währungsinkongruenz („Currency Mismatch”) zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten beschränkt. Die
Solvabilitätsanforderung, die FrieslandCampina an ausländische Tochterunternehmen stellt, birgt jedoch ein gewisses
Risiko der Währungsumrechnung.
Lage bezüglich der Währungsrisiken
Die Zusammenfassung quantitativer Angaben über die Lage von FrieslandCampina bezüglich der Währungsrisiken,
die dem Management auf Grundlage seiner Risikomanagementstrategie bereitgestellt wurde, gestaltete sich wie folgt
(Posten sind in EUR angegeben):
2016 2015
EUR/USD EUR/CNY NGN/USD IDR/USD SGD/HKD EUR/USD EUR/CNY NGN/USD IDR/USD SGD/HKD
Forderungen 276 59 1 94 218 61 1 4 81
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 19 5 6 32 -3 21 6
Verbindlichkeiten 144 14 72 23 127 23 42
Nettorisiko in der Bilanz 151 45 -66 -17 94 123 58 -1 -32 81
Devisentermingeschäfte 207 76 -11 37 56 52 -17 65
Nettorisiko 31. Dezember -56 -31 -55 -17 57 67 6 -1 -15 16
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
121
Sensitivitätsanalyse
Auswirkung auf Ergebnis vor Steuern -3 -2 -3 -1 3 3 -1 1
In erster Linie ist FrieslandCampina anfällig gegenüber Kursschwankungen des US-amerikanischen Dollars infolge von
Käufen und Verkäufen in Dollar. Die Währungspaare mit dem größten Volumen sind EUR/USD, EUR/CNY, NGN/USD, IDR/
USD und SGD/HKD. Hinsichtlich des Euros handelt es sich hauptsächlich um Verkäufe in US-amerikanischen Dollar und
chinesischen Yuan. Hinsichtlich anderer Währungen handelt es sich insbesondere um den Kauf von Rohstoffen auf dem
Weltmarkt.
Die obige Tabelle zeigt den Einfluss, den eine Aufwertung von 5 % des genannten Kurses in Bezug auf die lokale
Währung auf das Ergebnis hat. Eine Kursänderung von 5 % wird als reale Möglichkeit angenommen. Eine Stärkung des
genannten Kurses, wie zuvor dargestellt, gegenüber dem EUR, NGN, IDR und SGD am 31. Dezember hätte das Ergebnis
um obige angegebene Beträge erhöht (verringert). Eine Schwächung des genannten Kurses hat eine gegenteilige
Auswirkung. Diese Analyse basiert auf den Wechselkursschwankungen für Fremdwährungen, die FrieslandCampina
zum Bilanzstichtag auf angemessene Weise für möglich hielt. Die Analyse geht davon aus, dass alle übrigen Variablen,
insbesondere Zinssätze, konstant bleiben.
Derzeit führt eine 5%-ige Kursbewegung nicht zu wesentlichen Auswirkungen auf die Rücklage Cashflow-
Absicherungen und daher wurden diese nicht erwähnt.
Zinsrisiko
Die Zielsetzung der Zinsrisikoverwaltung besteht in der Begrenzung des Einflusses von Zinssatzschwankungen auf die
Ergebnisse sowie der weitest möglichen Begrenzung des Zinsaufwands. Es werden Zinsderivate eingesetzt, um das
Darlehensportfolio auf das angestrebte Zinsrisikoprofil auszusteuern. In der Treasury-Politik ist festgelegt, dass der
Anteil, der durch einen festen Zinssatz gekennzeichnet oder mittels Sicherungsbeziehung abgedeckt ist, innerhalb einer
Bandbreite von 40 % - 80 % schwankt, wobei ein Zeithorizont von mindestens 3 vollen Kalenderjahren gilt. Der Anteil,
der einen festen Zinssatz besitzt, oder mittels Sicherungsbeziehung abgedeckt ist, beläuft sich zum 31. Dezember 2016
Jahresende auf 74 % (2015: 42 %). Die folgende Tabelle gibt die Situation zum Jahresende wieder:
2016 2015Buchwert ohne
AbsicherungBuchwert mit Absicherung
Buchwert ohne Absicherung
Buchwert mit Absicherung
Zinsaufbau der finanziellen Verbindlichkeiten
Fester Zinssatz 1.016 1.266 666 766
Variabler Zinssatz 694 444 1.162 1.062
1.710 1.710 1.828 1.828
FrieslandCampina hat eine Sensitivitätsanalyse auf der Basis des Einflusses der Zinssätze auf Derivate und sonstige
Finanzinstrumente zum Ende des Geschäftsjahres ausgeführt. Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und
Verbindlichkeiten mit variablem Zinssatz wurde die Analyse ausgehend von der Annahme erstellt, dass der ausstehende
Betrag zum Jahresende für das gesamte Jahr ausgestanden hat. Diese Sensitivitätsanalyse zeigt, dass die kumulierten
Zinsaufwendungen, wenn der Zinssatz um 0,5 % gesunken oder gestiegen wäre, über das laufende Jahr weniger als
3 Millionen EUR höher oder niedriger ausfallen würden.
Anteilspreisrisiko
Da FrieslandCampina einen Anteil an der Synlait Milk Ltd. in Neuseeland hält, die an der New Zealand Exchange notiert
ist, und einen Anteil an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. hat, die an der Hongkonger Börse notiert ist, ist
FrieslandCampina einem Wechselkursrisiko über diese Anteile ausgesetzt. Diese Positionen werden aus strategischen
Erwägungen gehalten.
Die Sensitivitätsanalyse zeigt, dass, wenn der Anteilspreis um 5 % gestiegen oder gesunken wäre, die sonstigen
Rücklagen am 31. Dezember 2016 4 Millionen EUR höher oder niedriger ausgefallen wären (2015: 4 Millionen EUR).
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
122
Liquiditätsrisiko
FrieslandCampina hat es sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz verschiedener Finanzinstrumente ein Gleichgewicht
zwischen der Kontinuität und der Flexibilität der Unternehmensfinanzierung aufrechtzuerhalten. Die gesamte
Nettoverschuldung muss in überwiegendem Maße durch langfristige Darlehen und unwiderrufliche Kreditlinien
finanziert sein. FrieslandCampina beherrscht seine Liquidität vor allem, indem ein bedeutender Betrag im Rahmen von
unwiderruflichen Kreditlinien von insgesamt 2,732 Millionen EUR (2015: 2,166 Millionen EUR) zur Verfügung gehalten
ist. Von dieser Kreditlinie waren Ende 2016 1,465 Millionen EUR (2015: 850 Millionen EUR) nicht genutzt. Dies ist weit
über dem Mindestkreditrahmen von 350 Millionen EUR, der laut der Finanzpolitik von FrieslandCampina angestrebt
werden muss.
Cashflows Finanzverbindlichkeiten
Die nachstehende Tabelle betrifft eine Übersicht über die Fälligkeitstermine der finanziellen Verbindlichkeiten auf
Basis der vertraglichen nominalen Zahlungen einschließlich der dazugehörigen Zinsverbindlichkeiten. In dieser Tabelle
werden unter kurzfristigen und langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten erfasste Derivate nicht erläutert.
Für unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erfasste Derivate werden sowohl die eingehenden als auch die
ausgehenden Derivat-Cashflows erläutert.
2016
Buchwert
Vertragliche nominale
Zahlungen 2017 2018 - 2021 Nach 2020
Finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.702 -1.886 -592 -629 -665
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 8 -9 -6 -3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 2.908 -2.908 -2.908
Put-Options-Verbindlichkeiten 81 -81 -1 -80
Bedingte Gegenleistungen 16 -16 -16
Derivate
Zinnsswaps 1 -2 -1 -1
Währungsswaps - eingehend 4 23 23
Währungsswaps - ausgehend -27 -27
Devisentermingeschäfte - eingehend 4 248 248
Devisentermingeschäfte - ausgehend -252 -252
4.724 -4.910 -3.515 -650 -745
2015
Buchwert
Vertragliche nominale
Zahlungen 2016 2017 - 2020 Nach 2020
Finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.817 -2.019 -850 -758 -411
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 11 -11 -3 -7 -1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 2.604 -2.604 -2.604
Put-Options-Verbindlichkeiten 6 -6 -5 -1
Bedingte Gegenleistungen 20 -20 -3 -17
Derivate
Zinnsswaps 2 -2 -1 -1
Währungsswaps - eingehend 23 23
Währungsswaps - ausgehend 3 -26 -1 -25
Devisentermingeschäfte - eingehend 236 236
Devisentermingeschäfte - ausgehend 4 -240 -240
4.467 -4.669 -3.471 -786 -412
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
123
Kreditrisiko
FrieslandCampina ist Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente und Derivate ausgesetzt. Das Kreditrisiko wird durch die systematische Überwachung der
Kreditwürdigkeit von Abnehmern auf dezentralem Niveau und der finanziellen Gegenparteien auf zentralem Niveau
beherrscht.
Die Abnehmer von FrieslandCampina sind im Allgemeinen respektable Parteien, mit denen eine langfristige
Geschäftsbeziehung besteht. Gemäß der Kreditmanagementpolitik von FrieslandCampina werden die Abnehmer
kategorisiert und je nach ihrem Kreditprofil werden die folgenden mildernden Maßnahmen getroffen:
• Vorauszahlung, Barzahlung bei Wareneingang oder Gewährung einer Sicherheit;
• Absicherung mit Akkreditiv oder Bankgarantie;
• Kreditversicherung.
Infolge der Streuung über geographische Regionen und Produktgruppen ist keine signifikante Konzentration von
Kreditrisiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von FrieslandCampina gegeben (kein einziger Kunde
ist für mehr als 2 % (2015: 3 %) des Umsatzes verantwortlich). Abschreibungen auf Handelsforderungen betragen
insgesamt weniger als 0,2 % des Jahresumsatzes. Für weitere Informationen über die Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen wird auf Erläuterung 13 verwiesen.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden soweit wie möglich bei erstklassigen internationalen
Banken gehalten, also Banken mit mindestens einer Kreditklassifizierung von „Single A”. In den letzten Jahren
hat sich die Kreditklassifizierung von Banken auf der ganzen Linie verschlechtert. Dort, wo Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente von Tochterunternehmen in politisch weniger stabilen Ländern gehalten werden, sind diese
Aktiva örtlichen Länderrisiken ausgesetzt. Zur weitestgehenden Beschränkung dieser Risiken setzt FrieslandCampina
eine aktive Dividendenpolitik in Bezug auf diese Tochterunternehmen ein. Viele Länder, in denen FrieslandCampina
aktiv ist, vor allem aufstrebende Märkte, haben eine viel niedrigere Kreditklassifizierung als „Single A“. Dadurch haben
lokale Banken in diesen Ländern eine entsprechend niedrige oder gar keine Kreditklassifizierung. FrieslandCampina
hat beispielsweise substanzielle ausstehende Gelder in Nigeria und um das erhöhte Kreditrisiko auszugleichen,
hat FrieslandCampina neben einer aktiven Dividendenpolitik auch eine strenge Bankenpolitik mit bankspezifischen
Grenzwerten.
Derivate werden im Prinzip mit Finanzinstituten mit einer hohen Kreditbewertung verhandelt, das heißt mit einem
Rating von mindestens „Investment Grade“ (Kreditklassifizierung BBB oder höher). Wenn möglich wird eine Saldierung
gemäß den ISDA-Vereinbarungen angestrebt. Das maximale Kreditrisiko von FrieslandCampina hinsichtlich der
finanziellen Vermögenswerte entspricht dem aktuellen Bilanzwert.
Nachstehende Tabelle ist eine Übersicht der Kreditklassifizierung von ausstehenden Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten und Derivaten per 31. Dezember:
2016 2015Ausstehende
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalenteVertragsvolumen
Derivate
Ausstehende Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalenteVertragsvolumen
Derivate
Kreditklassifizierung des Finanzinstituts
AA 45 243 319 188
A 305 1.207 197 853
BBB 4 2 122 73
< BBB 94 5 53
Keine Kreditklassifizierung 66 130
514 1.457 821 1.114
Richtlinien zu Übereinkommen
Bestehende Richtlinien für Finanzkennzahlen:
Nettoschuld / EBITDA < 3,5
EBITDA / Nettozins > 3,5
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
124
Die Bedingungen für alle Fazilitäten sind erfüllt. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden, sind die aufgenommenen
Beträge der Kreditfazilität, der grünen Schuldscheine, der Europäischen Investitionsbank und die Privatplatzierungen
fällig.
In nachstehender Tabelle wird die Berechnung der Nettoschuld dargestellt.
2016 2015
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 1.152 1.015
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 558 813
Verbindlichkeiten gegenüber der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. 14 40
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -514 -821
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nicht zur freien Verfügung 15 61
Nettoschuld 1.225 1.108
Derivate für Cashflow-Absicherungen mit Anwendung von Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
Nachstehende Tabelle stellt die Perioden dar, in denen der Cashflow, der mit den Cashflow-Absicherungen verbunden
ist, voraussichtlich erfolgswirksam sein wird und enthält zudem den beizulegenden Zeitwert der entsprechenden
Sicherungsinstrumente.
2016Beizulegender
ZeitwertErwartete Cashflows 2017 2018 - 2021 Nach 2021
Zinsswaps
Verbindlichkeiten 1 -2 -1 -1
Währungsswaps
Aktiva 79 81 32 45 4
2015Beizulegender
ZeitwertBeizulegender
Zeitwert 2016 Nach 2020 Na 2020
Zinsswaps
Aktiva 1 1 1
Verbindlichkeiten 2 -2 -1 -1
Währungsswaps
Aktiva 69 65 6 55 4
Klassifizierungen und beizulegende Zeitwerte
Der in der Konzernbilanz erfasste Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird in nachstehender
Tabelle per Bewertungsmethode dargestellt, ebenso wie Finanzinstrumente die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
wurden oder deren Buchwert vom beizulegenden Zeitwert abweicht. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Betrag,
der empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag erfüllt
worden wären, ohne weitere Verbindlichkeiten. Die unterschiedlichen Stufen der Eingabedaten zur Ermittlung des
beizulegenden Zeitwerts sind wie folgt definiert:
Stufe 1: notierte Preise (unbereinigt) an aktiven Märkten bei identischen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten;
Stufe 2: Daten, bei denen es sich um andere als die unter Stufe 1 fallenden notierten Marktpreise handelt und die
beim Vermögenswert oder der Verbindlichkeit beobachtbar sind, entweder direkt (in Form von Preisen) oder
indirekt (von Preisen abgeleitet);
Stufe 3: Daten für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen
(nicht beobachtbare Daten), wobei diese Daten eine signifikante Auswirkung auf das Ergebnis haben.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
125
2016
Erläute-rung
Zum beizu-legenden Zeitwert
angesetzt
Beizu legender Zeitwert
Sicherungsin-strumente
Zur Veräuße-
rung verfügbar
Kredite und Forderun-
gen
Sonstige finanzielle
Verbindlich-keiten
Summe Buchwert Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Summe beizule-gender
Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztVergebene Darlehen - fester Zinssatz (11) 29 29 30 30
Vergebene Darlehen - variabler Zinssatz (11) 10 10
Langfristige Forderungen (11) 5 5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
(13) 1.392 1.392
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (14) 514 514
1.950 1.950
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate (21) 88 88 88 88
Wertpapiere (11) 84 84 83 1 84
88 84 172
Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – fester Zinssatz
(20) 865 865 876 876
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz
(20) 287 287 290 290
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten - fester Zinssatz
(22) 150 150 154 154
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz
(22) 16 16
Kurzfristige Darlehen (22) 232 232
Kontokorrent Bankinstitute (22) 160 160
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
(23) 2.908 2.908
4.618 4.618
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate (21) 9 9 9 9
Put-Options-Verbindlichkeiten (21) 81 81 81 81
Bedingte Gegenleistungen (21) 16 16 16 16
97 9 106
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
126
2015
Erläute-rung
Zum beizu-legenden Zeitwert
angesetzt
Beizulegen-der Zeitwert Sicherungs-instrumente
Zur Veräuße-
rung verfügbar
Kredite und Forderun-
gen
Sonstige finanzielle
Verbindlich-keiten
Summe Buchwert Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Summe beizule-gender
Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztVergebene Darlehen - fester Zinssatz (11) 14 14 15 15
Vergebene Darlehen - variabler Zinssatz (11) 10 10
Langfristige Forderungen (11) 4 4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
(13) 1.294 1.294
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (14) 821 821
2.143 2.143
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate (21) 71 71 71 71
Wertpapiere (11) 80 80 79 1 80
71 80 151
Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – fester Zinssatz
(20) 666 666 678 678
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz
(20) 349 349 353 353
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz
(22) 357 357
Kurzfristige Darlehen (22) 353 353
Kontokorrent Bankinstitute (22) 103 103
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
(23) 2.604 2.604
4.432 4.432
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate (21) 9 9 9 9
Put-Options-Verbindlichkeiten (21) 6 6 6 6
Bedingte Gegenleistungen (21) 17 17 17 17
23 9 32
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
127
Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts dieser verzinslichen Verbindlichkeiten mit festem Zinssatz wurde ein
durchschnittlicher gewichteter Zinssatz in Höhe von 2,9 % (2015: 3,5 %) verwendet. Der beizulegende Zeitwert des
vergebenen festverzinslichen Darlehens wurde mit einem Durchschnittszinssatz von 2,7 % festgelegt (2015: 2,9 %).
Wertpapiere
FrieslandCampina besitzt einen Anteil von 1,1 % an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. und einen Anteil von
8,2 % an der Synlait Milk Ltd. Diese Anteile wurden als sonstige finanzielle Vermögenswerte eingestuft. Hinsichtlich der
Bewertung wurde Stufe 1 als Bewertungsmethode gehandhabt und dabei wurden die Börsennotierungen als Grundlage
für die Bewertung verwendet.
FrieslandCampina hält mehrere Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen, die als sonstige finanzielle
Vermögenswerte eingestuft wurden. Der beizulegende Zeitwert dieser Anteile wurde vom Eigenkapitalwert der Dritten
abgeleitet. Diese Bewertungsmethode ist als Stufe 3 eingestuft.
Sicherungsderivate
Die Sicherungsderivate werden als Bewertungsmethode Stufe 2 eingestuft. Der beizulegende Zeitwert des
Devisentermingeschäfte wird mittels Vergleich mit den aktuellen Terminkursen für Geschäfte mit gleichen
Restlaufzeiten berechnet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand des Barwerts auf Grundlage
aktueller Marktdaten ermittelt. Der beizulegende Zeitwert der Commodity-Swaps wurde anhand der „mark-to-market“
Bewertungen der jeweiligen Gegenparteien ermittelt.
Put-Options-Verbindlichkeiten
FrieslandCampina hat der IFC und der FMO eine Put-Option in Bezug auf die Anteile an der niederländischen juristischen
Person gewährt, die 51 % der Anteile an Engro Foods besitzt. Der beizulegende Zeitwert der Put-Option wurde auf den
Barwert des voraussichtlichen Ausübungspreises zu dem Zeitpunkt festgesetzt, an dem die eingeräumte Put-Option
zum ersten Mal ausgeübt werden kann. Der Ausübungspreis hängt vor allem vom Gewinn vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen von Engro Foods ab. Die Anteile bestehen aus Anteilen vom Typ A und Typ B, wobei für Anteile vom
Typ A eine Ober- und Untergrenze für die Rendite dieser Anteile vereinbart wurde. Die Put-Option für Anteile vom Typ A
kann zum ersten Mal Anfang 2022 ausgeübt werden, die Put-Option für Anteile vom Typ B zum ersten Mal Anfang 2024.
Die Bewertungsmethode für diese Verbindlichkeit wurde als Niveau 3 eingestuft.
Außerdem hat FrieslandCampina dem Mitinhaber eines anderen Konzernunternehmens eine Put-Option eingeräumt.
Der beizulegende Zeitwert wurde auf den Barwert des voraussichtlichen Ausübungspreises festgesetzt, sofern
die eingeräumte Put-Option ausgeübt wird. Die Bewertungsmethode für diese Verbindlichkeit wurde als Niveau 3
eingestuft.
Die Put-Option bezüglich der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH wurde infolge der Veräußerung des Anteils von
49 % an diesem Unternehmen im Jahr 2016 abgewickelt.
Bedingte Gegenleistungen
Die bedingte Gegenleistung wurde aufgrund der Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group abgegeben.
Diese bedingte Gegenleistung wird auf der Grundlage des Barwertes der erwarteten Zahlung bewertet, die unter
anderem von Wechselkursentwicklungen des russischen Rubels und externen Marktentwicklungen abhängt.
Diese Bewertungsmethod wurde als Niveau 3 eingestuft.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
128
Veränderungen und Übertragungen
Im Laufe des Geschäftsjahres ergaben sich folgende Änderungen bei den Finanzinstrumenten, die als Stufe 3 eingestuft
werden:
2016
Bedingte
GegenleistungenPut-Options-
Verbindlichkeiten Wertpapiere
Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 17 6 1
Durch Akquisition entstanden 80
Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -5
Finanzierungsaufwendung 2
Anpassung des beizulegen Zeitwertes -3
Buchwert am Ende des Jahres 16 81 1
2015Bedingte
GegenleistungenPut-Options-
Verbindlichkeiten Wertpapiere
Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 7 8 5
Durch Akquisition entstanden 14Finanzierungsaufwendung 1
Anpassung des beizulegen Zeitwertes -5 -2 -4
Buchwert am Ende des Jahres 17 6 1
In den Jahren 2016 und 2015 gab es keine Übertragungen von oder zu Stufe 1, 2 oder 3.
28 Honorarspezifikation des externen Abschlussprüfers2016
PricewaterhouseCoopers
Accountants N.V.Sonstiges
PwC-NetwerkGesamtes
PwC-Netwerk
Jahresabschlussprüfung 1,5 1,5 3,0
Andere Prüfungsaufträge 0,2 0,1 0,3
1,7 1,6 3,3
29 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
FrieslandCampina untersucht die Möglichkeit, die Fruchtsaft- und Fruchtgetränke-Aktivitäten in den Niederlanden
und Belgien zu verkaufen. Die Umsatzerlöse betrugen für das Jahr 2016 rund 125 Millionen EUR. Die Mitarbeiterzahl
beträgt etwa 200 VZÄ.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
129
30 Wichtige Rechnungslegungsmethoden
Die nachfolgend beschriebenen Rechnungslegungs-
methoden wurden konsistent bei allen Perioden angewandt,
die in diesem Konzernabschluss ausgewiesen sind, und
wurden zudem konsistent von allen Unternehmen von
FrieslandCampina angewandt.
Änderungen der Rechnungslegungsmethoden
Neue und überarbeitete Standards, Änderungen und
Interpretationen, die von FrieslandCampina angewendet
werden
Mehrere Änderungen sind erstmalig mit Wirkung zum
1. Januar 2016 obligatorisch. Diese Änderungen haben
allerdings keine Auswirkung auf den Konzernabschluss von
FrieslandCampina.
Neue und überarbeitete Standards, Änderungen und
Interpretationen, die noch nicht für das Finanzjahr ab dem
1. Januar 2016 gelten und nicht frühzeitig angewendet
werden
Neue Standards, Änderungen von Standards und
Interpretationen, die vor den Geschäftsjahren – welche
nach dem 1. Januar 2016 beginnen – rechtskräftig werden,
wurden nicht bei der Erstellung dieser Konzernabschlüsse
angewendet. Dies betrifft folgende neue Standards:
IFRS 9 „Finanzinstrumente“
IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und
Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues
Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung
der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten,
sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für
Sicherungsgeschäfte.
FrieslandCampina beurteilt derzeit die möglichen
Auswirkungen der Anwendung von IFRS 9 auf den
Konzernabschluss von FrieslandCampina und wird dies im
Jahr 2017 abschließen. Dieser Standard wurde von der EU
angenommen und ist ab dem 1. Januar 2018 anzuwenden.
IFRS 15 „Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden“
IFRS 15 legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung
fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt
Umsatzerlöse erfasst werden. Zudem umfasst dieser
neue Standard zusätzliche Erläuterungsanforderungen.
FrieslandCampina beurteilt derzeit die möglichen
Auswirkungen der Anwendung von IFRS 15 auf den
Konzernabschluss von FrieslandCampina und wird dies
im Jahr 2017 abschließen. IFRS 15 wurde von der EU
angenommen und ist ab dem 1. Januar 2018 anzuwenden.
IFRS 16 „Leasingverhältnisse“
IFRS 16 enthält eine einheitliche Verarbeitungsweise für
alle Leasingverträge in der Bilanz, bei der Leasingnehmer
für alle Leasingverhältnisse Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten in der Bilanz erfassen müssen, außer für
Leasingverhältnisse, die 12 Monate oder kürzer dauern und
Leasingverträge, die mit Vermögenswerten mit geringem
Wert verbunden sind. Dies wird bedeuten, dass die
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die mit Operating
Leasingverhältnissen zusammenhängen, in der Bilanz
ausgewiesen werden müssen.
FrieslandCampina beurteilt derzeit die möglichen
Auswirkungen der Anwendung von IFRS 16 auf den
Konzernabschluss von FrieslandCampina und wird dies
voraussichtlich im Jahr 2017 abschließen. IFRS 16 wird
voraussichtlich am 1. Januar 2019 in Kraft treten. Dieser
Standard wurde noch nicht von der EU angenommen.
Konsolidierungsgrundsätze
Unternehmenszusammenschlüsse
Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß der
Erwerbsmethode mit Wirkung zum Erwerbszeitpunkt
erfasst. Dies ist das Datum, an dem FrieslandCampina
der beherrschende Einfluss übertragen wurde.
Beherrschender Einfluss liegt vor, wenn FrieslandCampina
schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei
dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese
besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner
Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen.
FrieslandCampina bewertet den Geschäfts- oder Firmenwert
zum Erwerbszeitpunkt wie folgt:
• den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Leistung;
erhöht um
• den erfassten Betrag eventueller Minderheitsanteile des
erworbenen Unternehmens; erhöht um
• falls der Unternehmenszusammenschluss sukzessive
umgesetzt wird, den beizulegenden Zeitwert des
vorherigen Eigenkapitalanteils des erworbenen
Unternehmens; abzüglich
• des netto angesetzten Betrags (grundsätzlich der
beizulegende Zeitwert) der identifizierbaren erworbenen
Vermögenswerte und übernommener Verbindlichkeiten.
Wenn die Differenz negativ ist, wird unmittelbar der
Gewinn eines vorteilhaften Erwerbs in der Gewinn-
und Verlustrechnung erfasst. Die übertragene
Leistung enthält keine Beträge für die Abwicklung
von Geschäftsbeziehungen, die bereits vor dem
Unternehmenszusammenschluss bestanden.
Solche Beträge werden grundsätzlich in der Gewinn-
und Verlustrechnung erfasst. Transaktionskosten,
die FrieslandCampina im Zusammenhang mit einem
Unternehmenszusammenschluss entstehen und die
nicht im Zusammenhang mit der Ausgabe von Anteilen
oder Obligationen stehen, werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
130
Der beizulegende Zeitwert einer bedingten Gegenleistung
wird zum Erwerbszeitpunkt erfasst. Falls die bedingte
Gegenleistung als Eigenkapital eingestuft wird, erfolgt
keine spätere Neubewertung und die Abgeltung wird
innerhalb des Eigenkapitals erfasst. In anderen Fällen
werden Änderungen nach dem erstmaligen Ansatz in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Aufzinsung und
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts aufgrund von
Änderungen im Aufzinsungszeitraum werden unter den
Finanzerträgen und -aufwendungen angesetzt. Änderungen
des beizulegenden Zeitwerts aufgrund von sonstigen
Änderungen werden unter den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen und Erträgen angesetzt.
Put-Options-Verbindlichkeiten bezüglich
Minderheitsanteilen werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung als Verbindlichkeit und nicht als
Minderheitsanteil erfasst. Die Aufzinsung von Put-
Options-Verbindlichkeiten, eventuell ausgeschüttete
Dividenden an Inhaber der Put-Option und Änderungen
des beizulegenden Zeitwerts werden unter den
Finanzerträgen und -aufwendungen angesetzt. Die Put-
Options-Verbindlichkeiten wurden unter den sonstigen
Finanzverbindlichkeiten angesetzt.
Bei jedem Unternehmenszusammenschluss wählt
FrieslandCampina eine Methode zur Bewertung der
Minderheitsbeteiligung: Entweder auf der Grundlage
des beizulegenden Zeitwertes oder auf der Basis des
entsprechenden Teils der nachweislich erworbenen
Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten
der akquirierten Partei, die im Allgemeinen zum
beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.
Erwerb von Minderheitsanteilen
Veränderungen an dem Anteil von FrieslandCampina
an einem Tochterunternehmen, die sich nicht aus
einem Verlust des beherrschenden Einflusses ergeben,
werden als Eigenkapitaltransaktionen (Transaktionen
mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als Eigentümer)
verantwortet. Anpassungen von Minderheitsanteilen, die
sich aus Transaktionen ergeben, bei denen kein Verlust
des beherrschenden Einflusses vorliegt, basieren auf
einem verhältnisgleichen Betrag des Nettovermögens
des Tochterunternehmens. Es werden keine Anpassungen
am Geschäfts- oder Firmenwert vorgenommen und es
wird kein Gewinn und kein Verlust in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
Tochterunternehmen
Tochterunternehmen sind Unternehmen, über die
FrieslandCampina beherrschenden Einfluss hat. Die
Abschlüsse von Tochterunternehmen werden vollständig
ab dem Datum konsolidiert, zu dem die beherrschenden
Einfluss beginnt, bis zum Datum, an der beherrschende
Einfluss endet.
Verlust des beherrschenden Einflusses
Beim Verlust des beherrschenden Einflusses werden
die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des
Tochterunternehmens, sämtliche Minderheitsanteile und
sonstige Elemente des Eigenkapitals in Bezug auf das
Tochterunternehmen nicht länger in der Bilanz angesetzt.
Sämtliche Überschüsse oder Fehlbeträge, die beim Verlust
des beherrschenden Einflusses entstehen, werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Falls FrieslandCampina
einen Anteil an den ehemaligen Tochterunternehmen
behält, wird dieser Anteil zum beizulegenden Zeitwert zum
Datum, an dem FrieslandCampina den beherrschenden
Einfluss verliert, angesetzt. Anschließend wird dieser Betrag
als assoziiertes Unternehmen (nach der Equity-Methode
erfasst) oder als zur Veräußerung bestimmter finanzieller
Vermögenswert angesetzt, je nach Grad des behaltenen
Einflusses.
Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures
Assoziierte Unternehmen sind die Unternehmen, auf
die FrieslandCampina maßgeblichen Einfluss über die
Finanz- und Geschäftspolitik besitzt, in denen jedoch
kein beherrschender Einfluss durch FrieslandCampina
vorliegt. Joint Ventures sind Unternehmen, über die
FrieslandCampina die gemeinschaftliche Führung ausübt,
wobei FrieslandCampina Rechte am Nettovermögen
der Vereinbarung besitzt, anstatt Rechte an deren
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Bei
gemeinschaftlich geführten Unternehmen ist die
Beherrschung in einer vertraglichen Vereinbarung festgelegt
und ist die einstimmige Zustimmung zu strategischen
Entscheidungen bezüglich der Finanz- und Geschäftspolitik
erforderlich.
Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
werden nach der Equity-Methode bewertet und beim
erstmaligen Ansatz zu den Anschaffungskosten angesetzt.
Die Transaktionskosten sind in den Kosten der Anteile
erfasst.
Beim erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den
Anteil von FrieslandCampina in den realisierten Gewinnen
und Verlusten und dem sonstigen Gesamtergebnis der
Beteiligungen ab dem Datum, zu dem der maßgebliche
Einfluss von FrieslandCampina erstmalig besteht, bis zu
dem Datum, an dem der maßgebliche Einfluss oder die
gemeinschaftliche Führung letztmalig besteht.
Wenn der Anteil von FrieslandCampina an den Verlusten
größer ist als der Buchwert des Anteils an einem assoziierten
Unternehmen oder Joint Venture, wird der Buchwert
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
131
des Anteils, einschließlich eventueller langfristiger
Investitionen, in der Bilanz von FrieslandCampina auf Null
reduziert und die weiteren Verluste werden nicht erfasst,
außer wenn FrieslandCampina eine Verbindlichkeit hat oder
Zahlungen im Namen einer gemäß der Equity-Methode
erfassten Investition geleistet hat.
Eliminierung von konzerninternen Transaktionen
Konzerninterne Salden und konzerninterne Transaktionen
innerhalb von FrieslandCampina sowie nicht realisierte
Gewinne und Verluste, die aus konzerninternen
Transaktionen innerhalb von FrieslandCampina resultieren,
werden bei der Erstellung des Konzernabschlusses
eliminiert. Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen mit
assoziierten Unternehmen und Joint Ventures werden bis
zum Umfang des Anteils von FrieslandCampina an jenem
Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden
gleichermaßen eliminiert wie die nicht realisierten Gewinne,
jedoch nur bis zu dem Umfang, bei dem kein Hinweis auf
eine Wertminderung vorliegt.
Auf Seite 142 finden Sie eine Übersicht mit den wichtigsten
Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten
Unternehmen.
Fremdwährungen
Fremdwährungstransaktionen
Monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in
Fremdwährungen werden zum Kurs am Bilanzstichtag
umgerechnet. Geschäftsvorfälle in Fremdwährungen
werden zum am Transaktionsdatum geltenden Wechselkurs
umgerechnet.
Nicht monetäre Posten, die zu historischen
Anschaffungskosten und in einer Fremdwährung
bewertet wurden, werden zum Wechselkurs am Tag des
ursprünglichen Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht
monetäre Posten, die zu ihrem beizulegenden Zeitwert und
in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden zu dem
Wechselkurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des
beizulegenden Zeitwertes gültig war.
Differenzen, die bei der Währungsumrechnung entstehen,
werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, mit
Ausnahme folgender Differenzen infolge der Umrechnung:
• zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente
(außer bei Wertminderung, in welchem
Fall im sonstigen Gesamtergebnis erfasste
Währungsumrechnungsdifferenzen in der Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden);
• eine finanzielle Verbindlichkeit, die als Nettoinvestition in
einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingestuft wird;
• einer qualifizierenden Rücklage zur Cashflow-
Absicherung, sofern die Absicherung sehr effektiv ist.
Diese Differenzen werden im sonstigen Gesamtergebnis am
Eigenkapital erfasst.
Ausländische Geschäftsbetriebe
Die Umrechnung von Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten von ausländischen Tochterunternehmen
in Euro erfolgt zum Wechselkurs am Bilanzstichtag.
Die Erträge und Aufwendungen werden in Euro zum
Wechselkurs am Transaktionsdatum umgerechnet.
Währungsumrechnungsdifferenzen werden im Sonstigen
Gesamtergebnis erfasst und unter der Rücklage
Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst.
Wenn der Geschäftsbetrieb jedoch ein Tochterunternehmen
ist, von dem FrieslandCampina nicht 100 % der Anteile
hält, wird der diesbezügliche entsprechende Anteil der
Währungsumrechnungsdifferenz den Minderheitsanteilen
zugewiesen.
Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird,
wobei der beherrschende Einfluss, der maßgebliche Einfluss
oder die gemeinschaftliche Führung erlischt, dann wird
der kumulierte Betrag in Bezug auf diesen ausländischen
Geschäftsbetrieb in die Gewinn- und Verlustrechnung
als Teil des Gewinns oder Verlusts der Veräußerung
umgegliedert. Wenn FrieslandCampina lediglich einen
Teil seines Anteils an einem Tochterunternehmen, das
einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, mit
Erhalt des beherrschenden Einflusses veräußert, dann
wird der entsprechende Anteil des kumulierten Betrags
als Minderheitsanteil erfasst. Wenn FrieslandCampina
lediglich einen Teil seines Anteils an einem assoziierten
Unternehmen oder Joint Venture, das einen ausländischen
Geschäftsbetrieb umfasst, veräußert und den maßgeblichen
Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung behält, dann
wird der entsprechende Anteil des kumulierten Betrags in
der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Wenn die Erfüllung einer monetären Forderung oder
Schuld gegenüber einem ausländischen Geschäftsbetrieb
weder geplant, noch in absehbarer Zeit wahrscheinlich
ist, wird diese als Nettoinvestition in die ausländischen
Geschäftsbetriebe betrachtet.
Wechselkursdifferenzen, die bei der Umrechnung einer
Forderung oder Schuld, die als Nettoinvestition in einen
ausländischen Geschäftsbetrieb angesetzt wurde, werden
im sonstigen Gesamtergebnis und in der Rücklage
Wechselkursdifferenzen im Eigenkapital erfasst.
Wenn diese Forderung oder Schuld getilgt wird, wird der
sich auf diese Nettoinvestition beziehende Teil der Rücklage
Währungsumrechnungsdifferenzen in das Periodenergebnis
einbezogen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
132
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden folgende
Wechselkurse verwendet:
2016Jahresende Durchschnittlich
US-amerikanischer Dollar 1,05 1,11
Chinesischer Yuan 7,34 7,35
Philippinischer Peso 52,19 52,55
Hongkong Dollar 8,16 8,59
Indonesische Rupiah (x 10.000) 1,42 1,47
Malaysischer Ringgit 4,72 4,59
Nigerianischer Naira (x 100) 3,32 2,87
Pakistanische Rupie 109,74 115,94
Russischer Rubel 64,72 74,13
Singapur Dollar 1,52 1,53
Thailändischer Baht 37,68 39,05
Vietnamesischer Dong (x 10.000) 2,40 2,48
2015Jahresende Durchschnittlich
US-amerikanischer Dollar 1,09 1,11
Chinesischer Yuan 7,09 6,98
Philippinischer Peso 51,25 50,55
Hongkong Dollar 8,42 8,61
Indonesische Rupiah (x 10.000) 1,51 1,49
Malaysischer Ringgit 4,69 4,34
Nigerianischer Naira (x 100) 2,16 2,19
Russischer Rubel 78,85 68,02
Singapur Dollar 1,54 1,53
Thailändischer Baht 39,12 38,03
Vietnamesischer Dong (x 10.000) 2,44 2,43
Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten
Kredite, Forderungen und Einlagen werden von
FrieslandCampina beim erstmaligen Ansatz zu dem
Datum erfasst, an dem sie angefallen sind. Sämtliche
übrigen finanziellen Vermögenswerte (einschließlich
der Vermögenswerte, die als erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet angesetzt wurden)
werden in erster Linie zum Tag des Geschäftsvorfalls
erfasst, nämlich zu dem Tag, an dem FrieslandCampina
Vertragspartei bei der vertraglichen Bestimmung des
Instruments wird.
FrieslandCampina erfasst einen finanziellen Vermögenswert
nicht mehr in der Bilanz, wenn der vertragliche Anspruch
auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert
ausläuft oder wenn FrieslandCampina den vertraglichen
Anspruch auf den Erhalt von Cashflows aus einem
finanziellen Vermögenswert durch eine Transaktion
überträgt, bei der im Wesentlichen alle mit dem Eigentum
verbundenen Risiken und Chancen an dem finanziellen
Vermögenswert übertragen werden.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden
saldiert und der resultierende Nettobetrag wird nur in
die Bilanz aufgenommen, wenn FrieslandCampina einen
gesetzlichen Rechtsanspruch auf diese Saldierung hat, und
falls das Unternehmen die Erfüllung auf Nettobasis oder
gleichzeitige Realisierung der Vermögenswerte und der
Verbindlichkeiten beabsichtigt.
FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Vermögenswerte
außer Derivaten in folgende Kategorien: Finanzielle
Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet, bis zur Endfälligkeit zu haltende
finanzielle Vermögenswerte, Kredite und Forderungen
sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte.
Der beizulegende Zeitwert, der zwecks Erläuterungen
ermittelt wird, wird anhand des Barwertes künftiger
Cashflows von Tilgungen und Zinszahlungen berechnet,
abgezinst zum marktgängigen Zinssatz am Bilanzstichtag.
Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
Ein finanzieller Vermögenswert wird erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert eingestuft, wenn er als
solches beim erstmaligen Ansatz erfasst wird oder falls
der finanzielle Vermögenswert als zu Handelszwecken
gehaltener finanzieller Vermögenswert umgegliedert
wird. Direkt zurechenbare Transaktionskosten werden
erfolgswirksam zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand
erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet, werden zum
beizulegenden Zeitwert bewertet und eventuelle
Veränderungen dieses beizulegenden Zeitwertes werden
erfolgswirksam erfasst.
Kredite und Forderungen
Kredite und Forderungen sind Finanzinstrumente mit
festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an
einem aktiven Markt notiert sind. Diese Vermögenswerte
werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden
Zeitwert zuzüglich eventueller direkt zurechenbarer
Transaktionskosten bewertet. Der beizulegende Zeitwert
von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstigen Forderungen, die länger als ein Jahr ausstehend
sind, wird anhand des Barwertes künftiger Cashflows
geschätzt, abgezinst zum marktgängigen Zinssatz am
Bilanzstichtag.
Nach dem erstmaligen Ansatz werden die Kredite und
Forderungen zu den fortgeführten Anschaffungskosten
mithilfe der Effektivzinsmethode bewertet, abzüglich
eventueller Wertminderungen.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
133
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Diese Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz
zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich eventueller direkt
zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Nach dem
erstmaligen Ansatz werden zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden
Zeitwert angesetzt; eventuelle Änderungen dabei, außer
Wertminderung, werden im sonstigen Gesamtergebnis
erfasst und in der Neubewertungsrücklage kumuliert.
Eventuelle Dividenden werden erfolgswirksam als
Finanzertrag erfasst. Wenn diese Vermögenswerte nicht
mehr erfasst werden, wird das im Eigenkapital kumulierte
Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
werden.
Der beizulegende Zeitwert von Wertpapieren
börsennotierter Unternehmen wird anhand des
Börsenkurses festgestellt. Der beizulegende Zeitwert
von Wertpapieren nicht börsennotierter Unternehmen
wird durch Nutzung der Daten festgestellt, die nicht auf
beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beziehen
sich auf Kassenbestände, Bankguthaben und kurzfristige
Einlagen mit normalerweise einer ursprünglichen Laufzeit
von maximal drei Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt.
Finanzielle Verbindlichkeiten außer Derivaten
Der erstmalige Ansatz von finanziellen Verbindlichkeiten
(einschließlich der als erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet angesetzten Verbindlichkeiten) erfolgt
am Tag des Geschäftsvorfalls. Das Transaktionsdatum ist
das Datum, an dem FrieslandCampina sich den vertraglichen
Bestimmungen des Instruments verpflichtet.
Der beizulegende Zeitwert, der zwecks Erläuterungen
der Verbindlichkeiten ermittelt wird, wird anhand der
abgezinsten Cashflows berechnet.
FrieslandCampina erfasst eine finanzielle Verbindlichkeit
nicht mehr in der Bilanz, sobald die Leistung infolge der
Verbindlichkeit erfüllt wurde, aufgehoben oder verfallen ist.
FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Verbindlichkeiten
außer Derivaten unter sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten. Solche finanziellen Verbindlichkeiten
werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden
Zeitwert bewertet, abzüglich eventueller direkt
zurechenbarer Transaktionskosten. Nach dem erstmaligen
Ansatz werden diese finanziellen Verbindlichkeiten
zu den fortgeführten Anschaffungskosten nach der
Effektivzinsmethode bewertet. Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten umfassen Kredite und sonstige
Finanzierungsverbindlichkeiten, Kontokorrent
Bankinstitute, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.
Derivate (einschließlich Derivaten mit Anwendung von
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften)
FrieslandCampina nutzt Derivate zur Absicherung gegen
Währungsrisiken und Zinsrisiken. Derivate werden beim
erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt;
direkt zurechenbare Transaktionskosten werden als
Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen,
wenn sie anfallen. Nach dem erstmaligen Ansatz
werden Derivate zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Diesbezügliche Änderungen werden wie folgt behandelt, je
nachdem, ob die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
angewandt wird. Beim Ansetzen des Wertes von Derivaten
wird das Kreditrisiko durch Änderungen des beizulegenden
Zeitwerts bezüglich des Gegenparteiausfallrisikos („Credit
Valuation Adjustment“ (CVA)) und des eigenen Kreditrisikos
(„Debit Valuation Adjustment“ (DVA)) berücksichtigt.
Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften
wird im Allgemeinen durch die Differenz zwischen
vertraglichem Terminkurs und aktuellem Terminkurs für
die Restlaufzeit des Geschäfts ermittelt. Der beizulegende
Zeitwert von Zins- und Währungsswaps wird durch
Abzinsung der Cashflows, die sich aus den vertraglichen
Zinssätzen beider Seiten des Geschäftsvorfalls ergeben,
festgelegt. Berücksichtigt werden bei Berechnungen des
beizulegenden Zeitwerts aktueller Marktzins, aktuelle
Wechselkurse sowie aktuelle Bonitätsratings von
Gegenparteien und FrieslandCampina selbst.
Der beizulegende Zeitwert der Commodity-Swaps wird im
Allgemeinen anhand der von den Brokern zur Verfügung
gestellten Marktbewertungen ermittelt.
Derivate mit Anwendung von Bilanzierung von
Sicherungsgeschäften
FrieslandCampina wendet die Absicherung von
Zahlungsströmen für einen Teil der Währungs- und
Zinsderivate an.
Beurteilung der Effektivität der Sicherungsbeziehung
Zum Zeitpunkt, an dem das Derivat erstmalig als
Sicherungsinstrument bestimmt wird, dokumentiert
FrieslandCampina die Beziehung zwischen dem
Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft,
einschließlich der Risikomanagementziele und der
-strategie beim Eingehen des Sicherungsgeschäfts
und des abgesicherten Risikos, gemeinsam mit den
Verfahren, die verwendet werden, um die Effektivität
der Sicherungsbeziehung festzustellen. Zu Beginn der
Sicherungsbeziehung und danach per Berichtsdatum
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
134
beurteilt FrieslandCampina, ob die Sicherungsinstrumente
voraussichtlich während der für die Sicherungsbeziehung
festgelegten Laufzeit beim Erreichen der Kompensation
von dem bzw. den gesicherten Grundgeschäft(en)
zuzuordnenden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
oder Cashflows „sehr effektiv” sein werden und ob somit
die tatsächlichen Ergebnisse jeder Sicherungsbeziehung
innerhalb einer Bandbreite von 80 bis 125 % liegen. Eine
Cashflow-Absicherung einer erwarteten Transaktion
erfordert, dass die Transaktion höchstwahrscheinlich
stattfinden wird und dass diese Transaktion zu einer
Aussetzung von Schwankungen der Cashflows führen
würde, die derart ist, dass sie sich schlussendlich auf das
dargestellte Ergebnis auswirken könnte.
Cashflow-Absicherungen
Wenn ein Derivat als Sicherungsgeschäft bezüglich der
Schwankung bei Zahlungsströmen bestimmt wird, die im
Zusammenhang mit angesetzten Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten oder einer erwarteten Transaktion,
deren Eintritt höchstwahrscheinlich ist und die das
Ergebnis beeinflussen könnten, einem bestimmten Risiko
zuzuschreiben sind, wird der effektive Teil der Änderung
des beizulegenden Zeitwertes des Derivats im sonstigen
Gesamtergebnis erfasst und unter der Rücklage für
Cashflow-Absicherungen am Eigenkapital ausgewiesen.
Der eventuelle ineffektive Teil der Änderungen des
beizulegenden Zeitwertes des Derivats wird direkt in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Wenn das gesicherte Grundgeschäft ein nicht finanzieller
Vermögenswert ist, wird der im Eigenkapital aufgenommene
Betrag im Buchwert des Vermögenswertes berücksichtigt,
wenn der Vermögenswert angesetzt wird. In anderen
Fällen wird der Betrag, der im Eigenkapital angesammelt
wurde, in der Gewinn- und Verlustrechnung derselben
Periode umgegliedert, in der das gesicherte Grundgeschäft
die Gewinn- und Verlustrechnung beeinflusst. Wenn
ein Sicherungsinstrument, das nicht mehr die Kriterien
bezüglich der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
erfüllt, ausläuft oder veräußert, beendet oder ausgeübt
wird, wird die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
ab letztem effektiven Prüfungsdatum beendet. Wenn die
erwartete Transaktion nicht mehr erwartet wird, wird der
Saldo am Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung
einbezogen.
Derivate ohne Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
Falls bei einem Derivat keine Bilanzierung von
Sicherungsgeschäften angewandt wird, werden alle
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts direkt in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Eigenkapital
Grundkapital
Anteile werden als Eigenkapital erfasst. Kosten, die direkt
der Erweiterung des Grundkapitals zuzurechnen sind,
werden – nach Abzug der Steuern – vom Eigenkapital
abgezogen. Das Grundkapital umfasst das eingezahlte
Kapital und der verbleibende Teil ist die Agiorücklage.
Sonstige Finanzinstrumente
Sonstige Finanzinstrumente werden als Eigenkapital
eingestuft, wenn die Instrumente keine Fälligkeit besitzen
und die Zinszahlung von FrieslandCampina ausgesetzt
werden kann.
Dividenden
Dividenden werden als Verbindlichkeiten in der Periode
angesetzt, in der sie zugewiesen wurden.
Sachanlagen
Ansatz und Bewertung
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten angesetzt, vermindert um kumulierte
Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsverluste.
In den Anschaffungskosten sind die Kosten inbegriffen, die
direkt dem Erwerb des Vermögenswertes zuzuordnen sind.
Die Anschaffungskosten selbst erstellter Vermögenswerte
umfassen:
• Materialkosten und Fertigungslöhne;
• eventuelle weitere Kosten, die direkt dazu dienen, die
Nutzung des Vermögenswerts vorzubereiten;
• die geschätzten Kosten für Abbruch und Beseitigung
des Gegenstands, wenn für FrieslandCampina die
Verpflichtung besteht, sich des Vermögenswertes zu
entledigen;
• aktivierte Fremdkapitalkosten.
Unter Sachanlagen sind auch Vermögenswerte erfasst, von
denen aufgrund von Finanzierungsleasingverhältnissen
das wirtschaftliche Eigentum erworben wurde. Die
Bewertung von geleasten Vermögenswerten erfolgt ab
dem Zeitpunkt des Anfangs des Leasingverhältnisses zum
beizulegenden Zeitwert oder, falls niedriger, zum Barwert
der Mindestverpflichtungen aus Leasingverhältnissen. Nach
dem erstmaligen Ansatz erfolgt die Erfassung gemäß den
geltenden Methoden.
Wenn Sachanlagen Bestandteile mit unterschiedlichen
Nutzungsdauern umfassen, werden diese als gesonderte
Komponenten unter Sachanlagen angesetzt. Der Gewinn
oder Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen wird anhand
eines Vergleichs der Umsatzerlöse mit dem Buchwert
der Sachanlagen ermittelt und wird in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
135
Durch Unternehmenszusammenschluss erworbene
Sachanlagen
Der infolge eines Unternehmenszusammenschlusses
erfasste beizulegende Zeitwert von Sachanlagen ist der
geschätzte Wert, zu dem eine Immobilie zum Erwerbsdatum
zwischen einem zu einer Transaktion bereiten Käufer und
dem Verkäufer in einer sachlichen, objektiven Transaktion
– vorausgegangen durch solide Verhandlungen, wobei
die Parteien gut informiert waren – verhandelt werden
kann. Der beizulegende Zeitwert von Sachanlagen
gründet sich auf Marktpreisen sowie Anschaffungs- und
Herstellungskosten und wurde mithilfe der notierten
Marktpreise vergleichbarer Vermögenswerte und
Artikel bestimmt, sofern diese verfügbar sind und – falls
erforderlich – mithilfe der Wiederbeschaffungskosten.
In der Schätzung der Abschreibungen auf
Wiederbeschaffungskosten werden sowohl die Korrekturen
des körperlichen Verschleißes als auch die der funktionellen
und wirtschaftlichen Alterung berücksichtigt.
Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz
Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn es
wahrscheinlich ist, dass die mit den Ausgaben verbundenen
zukünftigen wirtschaftlichen Vorteile FrieslandCampina
zufließen werden. Kosten für Reparaturen und
Instandhaltungen werden als Aufwendungen erfasst,
wenn sie anfallen.
Abschreibungen
Sachanlagen werden linear in der Gewinn- und
Verlustrechnung über die geschätzte wirtschaftliche
Nutzungsdauer jedes Bestandteils abgeschrieben.
Leasinggegenstände werden über die kürzere Dauer aus
Mietfrist und Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn,
es ist hinreichend sicher, dass das Eigentum am Ende der
Laufzeit des Leasingverhältnisses auf FrieslandCampina
übergeht. Sachanlagen werden ab dem Datum
abgeschrieben, zu dem sie installiert und gebrauchsfähig
sind.
Die geschätzten Nutzungsdauern für das laufende Jahr der
wesentlichen Sachanlagen und sonstiger Vermögenswerte
sind wie folgt:
Grundstücke nicht abgeschrieben
Gebäude 10-25 Jahre
Maschinen und technische Anlagen 5-33 Jahre
Sonstige Vermögenswerte 3-20 Jahre
Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauer und Restwerte
werden zu jedem Bilanzstichtag bewertet und, falls
erforderlich, angepasst.
Immaterielle Vermögenswerte sowie Geschäfts- oder
Firmenwert
Geschäfts- oder Firmenwert
Der Geschäfts- oder Firmenwert, der beim Erwerb von
Tochterunternehmen entsteht, wird als immaterieller
Vermögenswert angesetzt. Siehe die Grundlagen für die
Konsolidierung bezüglich der Bewertung von Geschäfts-
oder Firmenwert beim erstmaligen Ansatz. Der Geschäfts-
oder Firmenwert wird zu Anschaffungskosten angesetzt,
abzüglich kumulierter Wertminderungsverluste. In Bezug
auf nicht konsolidierte Unternehmen wird der Buchwert
des Geschäfts- oder Firmenwerts im Buchwert des Joint
Ventures oder assoziierten Unternehmens erfasst und ein
eventueller Wertminderungsverlust wird dem Buchwert des
Joint Ventures oder assoziierten Unternehmens als Ganzes
zugerechnet.
Forschung und Entwicklung
Aufwendungen für Forschungsaktivitäten, mit der Aussicht,
zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen
zu gelangen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst, wenn sie anfallen. Bei Entwicklungstätigkeiten geht
es um einen Plan oder Entwurf für die Produktion neuer
oder wesentlich verbesserter Produkte und Prozesse.
Aufwendungen für Entwicklungstätigkeiten werden
nur aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich
ermittelbar sind, das Produkt oder der Prozess technisch und
wirtschaftlich durchführbar ist, künftiger wirtschaftlicher
Nutzen wahrscheinlich ist und FrieslandCampina
beabsichtigt und ausreichende Mittel besitzt, um die
Entwicklung fertigzustellen und die Vermögenswerte zu
nutzen oder zu verkaufen. Die aktivierten Aufwendungen
umfassen die Kosten, für Material, direkte Fertigungslöhne
und indirekte Kosten die direkt dem Versetzen in seinen
betriebsbereiten Zustand des Vermögenswerts zurechenbar
sind, sowie aktivierte Fremdkapitalkosten. Andere
Aufwendungen für die Entwicklung werden als Aufwand in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen.
Aktivierte Aufwendungen für die Entwicklung werden
zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt,
abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter
Wertminderungsverluste.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, die von
FrieslandCampina erworben werden und die eine begrenzte
Nutzungsdauer besitzen, werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter
Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsverluste.
Durch Unternehmenszusammenschluss erworbene
immaterielle Vermögenswerte
Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmens-
zusammenschluss erworbenen Patenten und Warenzeichen
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
136
wird anhand der diskontierten geschätzten Lizenzgebühren
festgelegt, die durch das Eigentum des Patents oder der
Handelsmarke vermieden wurden. Der beizulegende
Zeitwert von bei einem Unternehmenszusammenschluss
erworbenen Kundenbeziehungen wird mithilfe der
Residualwertmethode („Multi-Period Excess Earnings
Method“) bestimmt. Der beizulegende Zeitwert sonstiger
immaterieller Vermögenswerte basiert auf dem erwarteten
Barwert der Cashflows aus der Nutzung und dem
schlussendlichen Verkauf des Vermögenswertes.
Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz
Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn sie den
künftigen wirtschaftlichen Nutzen erhöhen, der sich aus
dem entsprechenden Vermögenswert ergibt, auf die sie sich
beziehen. Kosten für Reparaturen und Instandhaltungen
werden als Aufwendungen erfasst, wenn sie anfallen.
Abschreibungen
Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwertes werden
immaterielle Vermögenswerte linear in der Gewinn- und
Verlustrechnung über die voraussichtliche wirtschaftliche
Nutzungsdauer abgeschrieben, ab dem Datum, zu dem sie
gebrauchsfähig sind.
Die geschätzten Nutzungsdauern für das laufende Jahr der
wesentlichen Kategorien von Vermögenswerten sind wie
folgt:
Warenzeichen und Patente 10-40 Jahre
Kundenbeziehungen 5-20 Jahre
Software 5 Jahre
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 5-20 Jahre
Investitionen infolge
unternehmensinterner Entwicklung 5 Jahre
Abschreibungsmethode, Nutzungsdauer und Restwert
werden zu jedem Bilanzstichtag beurteilt und, falls
erforderlich, angepasst.
Biologische Vermögenswerte
Der Milchviehbestand wird zum beizulegenden Zeitwert
abzüglich der Verkaufskosten angesetzt. Der beizulegende
Zeitwert der Tiere wird von einem unabhängigen Gutachter
anhand der besten verfügbaren Schätzungen für das Vieh
mit ähnlichen Eigenschaften ermittelt.
Gewinne oder Verluste, die aus Änderungen des
beizulegenden Zeitwerts resultieren abzüglich
der Verkaufskosten, werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung ausgewiesen.
Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus
Anschaffungs- oder Herstellungskosten und
Nettoveräußerungswert angesetzt. Anschaffungs- und
Herstellungskosten der Vorräte basieren auf dem Verfahren
„First in - First out“ und umfassen die angefallenen
Ausgaben beim Erwerb der Vorräte, die Produktions- oder
Fertigungskosten sowie andere Kosten, um die Vorräte
an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand
zu versetzen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten
von Fertigerzeugnissen und Handelswaren umfassen
einen vernünftigen Teil der indirekten Kosten,
basierend auf der normalen Produktionskapazität. Der
Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen
Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich
der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der
Verkaufskosten.
Durch Unternehmenszusammenschluss erworbene Vorräte
Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von bei einem
Unternehmenszusammenschluss erworbenen Vorräten
erfolgt auf der Grundlage des geschätzten, im normalen
Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlöses abzüglich
der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der
Verkaufskosten, sowie einer angemessenen Gewinnmarge
auf Grundlage der Anstrengung, die für die Fertigstellung
und den Verkauf der Vorräte erforderlich ist.
Wertminderungen
Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten
Ein finanzieller Vermögenswert, der nicht erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung von
Wertminderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung
beurteilt wird, wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt,
um festzustellen, ob objektive Hinweise auf eine
Wertminderung bestehen. Ein finanzieller Vermögenswert
wird als wertgemindert betrachtet, wenn objektive
Hinweise bestehen, dass nach dem erstmaligen Ansatz
des Vermögenswertes ein Ereignis eingetreten ist, das
einen negativen Einfluss auf die erwarteten künftigen
Cashflows des finanziellen Vermögenswertes hatte, und
bei dem eine verlässliche Schätzung vorgenommen werden
kann. Objektive Hinweise auf eine Wertminderung können
signifikante Zahlungsschwierigkeiten eines Schuldners
oder einer Gruppe von Schuldnern sein, Hinweise, dass ein
Schuldner möglicherweise seine Zahlungsverpflichtungen
nicht erfüllen kann oder möglicherweise Insolvenz
anmeldet, das Verschwinden eines aktiven Marktes für eine
Auswirkung oder wahrnehmbare Daten, dass eine messbare
Absenkung der erwarteten Cashflows einer Gruppe von
finanziellen Vermögenswerten besteht.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
137
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten angesetzt werden, werden von
FrieslandCampina sowohl auf Ebene des Vermögenswertes
als auch gemeinsam berücksichtigt. Eine Wertminderung
in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert, der zu
fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt wird, wird
als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert
der erwarteten künftigen Cashflows zum ursprünglichen
Effektivzinssatz des Vermögenswertes abgezinst. Wenn
ein Ereignis nach Bilanzstichtag zu einer niedrigeren
Wertminderung führt, dann wird der Rückgang der
Wertminderung über die Gewinn- und Verlustrechnung
aufgehoben.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Wertminderungen von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten werden durch Umgliederung
der in der Rücklage aus Zeitwertänderungen im
Eigenkapital kumulierten Verluste in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst. Der Betrag, der vom Eigenkapital
in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird,
ist die Differenz zwischen den Anschaffungskosten
und dem aktuellen beizulegenden Zeitwert abzüglich
etwaiger bereits früher ergebniswirksam erfasster
Wertberichtigungen.
Nicht finanzielle Vermögenswerte
Der Buchwert von nicht finanziellen Vermögenswerten von
FrieslandCampina, anders als biologische Vermögenswerte,
Vorräte und latente Steuererstattungsansprüche, werden
zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, um festzustellen,
ob Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Falls
solche Hinweise bestehen, wird der erzielbare Betrag
des Vermögenswerts geschätzt. Bei Geschäfts- oder
Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit
einer unbegrenzten Nutzungsdauer wird jährlich zum
gleichen Zeitpunkt eine Schätzung des erzielbaren Betrags
vorgenommen. Ein Wertminderungsverlust wird erfasst,
wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer
zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu dem bzw. der der
Vermögenswert gehört, höher als der voraussichtliche
erzielbare Betrag liegt.
Der erzielbare Betrag des Vermögenswertes oder der
zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der
beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem
Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Bei der Bestimmung
des Nutzungswertes wird der Barwert der erwarteten
künftigen Cashflows anhand eines Abzinsungssatzes
vor Steuern bestimmt, der sowohl den aktuellen durch
Wertermittlung bestimmten Zeitwert des Geldes
als auch die spezifischen Risiken in Bezug auf den
Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende
Einheit widerspiegelt. Der Nutzungswert wird aufgrund
des Budgets und der Mehrjahrespläne bestimmt, wobei die
Rolle des Vermögenswerts oder des Unternehmensbereichs
in der Milchverarbeitung berücksichtigt wird. Für den
Werthaltigkeitstest erfolgt ein Ausgleich zwischen der
Business Group Cheese, Butter & Milkpowder und den
anderen Business Groups für die Rolle von Cheese, Butter &
Milkpowder in der Milchverarbeitung.
Bei der Prüfung auf Wertminderung werden Vermögens werte,
die nicht einzeln geprüft werden können, in die kleinste zu
unterscheidende Gruppe Vermögenswerte zusammenfasst,
die Cashflows aus fortgesetzter Nutzung generiert, die
weitgehend unabhängig von den Mittel zuflüssen anderer
Vermögenswerte oder zahlungs mittelgenerierender
Einheiten sind. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten,
denen der Geschäfts- oder Firmenwert für die Prüfung von
Geschäfts –oder Firmenwert auf Wertminderung zugeordnet
ist, werden so zusammengefasst, dass das Niveau, auf dem
auf Wertminderung geprüft wird, das niedrigste Niveau
widerspiegelt, auf dem Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund
von interner Berichterstattung überwacht wird. Der bei einem
Unternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts- oder
Firmenwert wird Gruppen zahlungsmittelgenerierender
Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich von den Synergien
des Unternehmens zusammenschlusses profitieren werden.
Wertminderungen werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst. In Bezug auf zahlungsmittel-
generierende Einheiten erfasste Wertminderungsverluste
werden zunächst vom Buchwert des eventuell den
Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes und
anschließend entsprechend vom Buchwert der sonstigen
Vermögenswerte der Einheit abgezogen.
Eine Wertminderung bei Geschäfts- oder Firmenwert wird
nicht rückgängig gemacht. Bei übrigen Vermögenswerten
wird ein Wertminderungsaufwand nur rückgängig gemacht,
wenn der Buchwert des Vermögenswertes nicht den
Buchwert übersteigt, der bestimmt worden wäre, abzüglich
von Abschreibungen, wenn kein Wertminderungsaufwand
erfasst worden wäre.
Zur Veräußerung oder zum Vertrieb bestimmte
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen),
deren Buchwert voraussichtlich in erster Linie über ein
Veräußerungsgeschäft erzielt werden wird und nicht durch
deren fortgesetzte Nutzung, werden als „zur Veräußerung
oder zum Vertrieb bestimmt” eingestuft. Direkt vor
dieser Klassifizierung werden die Vermögenswerte (oder
Bestandteile einer Veräußerungsgruppe) erneut gemäß
den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
138
angesetzt. Danach werden die Vermögenswerte
(oder eine Veräußerungsgruppe) grundsätzlich
aufgrund des Buchwerts angesetzt, oder, wenn dieser
niedriger ist, zum beizulegenden Zeitwert abzüglich
der Verkaufskosten. Ein Wertminderungsverlust
einer Veräußerungsgruppe wird in erster Linie dem
Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und anschließend
entsprechend den verbleibenden Vermögenswerten
und Verbindlichkeiten, mit der Ausnahme, dass
folgenden Punkten kein Wertminderungsaufwand
zugeordnet wird: biologischen Vermögenswerten,
Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten
Steuererstattungsansprüchen, Rückstellungen für
personalbezogene Aufwendungen, die weiterhin gemäß
den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina
angesetzt werden. Wertminderungverluste, die sich aus der
anfänglichen Klassifizierung als zur Veräußerung oder zum
Vertrieb bestimmt ergeben, und Gewinne oder Verluste der
Neubewertung nach dem erstmaligen Ansatz werden im
Ergebnis erfasst. Falls der entsprechende Buchgewinn den
kumulierten Wertminderungsaufwand übersteigt, wird diese
Differenz nicht erfasst.
Einmal als „zur Veräußerung oder zum Vertrieb bestimmt”
angesetzt, werden immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen nicht mehr abgeschrieben.
Zudem endet bei Investitionen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden, diese Bewertungsmethode, wenn diese
Investitionen einmal als „zur Veräußerung oder zum
Vertrieb bestimmt” eingestuft wurden.
Leistungen an Arbeitnehmer
Pläne mit Beitragszusage
Ein Plan mit Beitragszusage ist ein Altersversorgungsplan,
bei dem ein Unternehmen festgelegte Beiträge an eine
eigenständige Einheit entrichtet und weder rechtlich
noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender
Beiträge verpflichtet ist. Verbindlichkeiten für Zahlungen
an Pläne mit Beitragszusage werden erfolgswirksam in
den Perioden erfasst, in denen verwandte Dienste von
Beschäftigten geleistet werden. Vorauszahlungen werden
als Vermögenswerte in dem Umfang angesetzt, dass
eine Rückerstattung oder eine Verringerung künftiger
Zahlungen verfügbar ist.
Der Teil der Pensionsverbindlichkeiten, der von
FrieslandCampina in einem Branchenpensionsfonds
in den Niederlanden untergebracht ist, ist als Plan mit
Beitragszusage einzustufen.
Pläne mit Leistungszusage
Ein Plan mit Leistungszusage ist ein Altersversorgungsplan,
der sich von einem Plan mit Beitragszusage unterscheidet.
Die Nettopensionsverbindlichkeit (oder -Vermögenswert)
in Bezug auf Pläne mit Leistungszusage wird für jeden
Plan jährlich auf Grundlage der künftig zu erwartenden
Entwicklung bezüglich u. a. Abzinsungssatz, Gehalts- und
Lebenserwartung berechnet, abzüglich des beizulegenden
Zeitwertes des Planvermögens. Der Barwert der
Verbindlichkeiten wird versicherungsmathematisch
anhand des Verfahrens laufender Einmalprämien
berechnet. Der verwendete Abzinsungssatz ist die Rendite
am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche
Unternehmensanleihen mit mindestens der Note AA und mit
Fälligkeiten, die der Laufzeit der Pensionsverbindlichkeiten
entsprechen.
Der Nettobarwert je Altersversorgungsplan wird in der
Bilanz als Verbindlichkeit bzw. als Vermögenswert unter den
Leistungen an Arbeitnehmer erfasst.
Neubewertungen der Nettopensionsverbindlichkeit
(Vermögenswert), bestehend aus versicherungs-
mathematischen Gewinnen und Verlusten, die sich
infolge von Änderungen bei den Annahmen des
Berechnungsverfahrens der Pensionsverbindlichkeiten,
den Erträgen aus Planvermögen (zuzüglich Zinsen)
und der Auswirkung der maximalen Ausschüttung des
Pensionsfonds (falls zutreffend) ergeben, werden für jeden
einzelnen Plan bestimmt und im sonstigen Gesamtergebnis
erfasst.
Wenn die Berechnung der Nettopensionsverbindlichkeit
je Altersversorgungsplan zu einem positiven Saldo
führt, erfolgt die Erfassung des Vermögenswertes zu
maximal dem Betrag des Barwertes eventueller künftiger
Rückerstattungen durch den Plan oder in Form der
Minderung künftiger Beitragszahlungen.
FrieslandCampina bestimmt die Nettozinskosten (oder
-erträge) im Rahmen des Plans mit Leistungszusage,
indem die Nettopensionsverbindlichkeit (oder der
-vermögenswert) mit dem Abzinsungssatz multipliziert wird,
der zur Bewertung des Plans mit Leistungszusage zu Beginn
des Jahres genutzt wird. Dabei werden Änderungen der
Nettopensionsverbindlichkeit (oder des -vermögenswerts)
im Laufe des Jahres infolge gezahlter Leistungen
berücksichtigt. Die Nettozinskosten (Erträge) und sonstige
Kosten in Bezug auf den Plan mit Leistungszusage werden
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
FrieslandCampina erfasst die Ergebnisse aufgrund der
Änderung (Planänderung, Kürzung und Abschluss)
von Altersversorgungsplänen in der Gewinn- und
Verlustrechnung zum Zeitpunkt, an dem eine
Änderung erfolgt, oder zum Zeitpunkt, an dem eine
Restrukturierungsrücklage gebildet wird.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
139
Sonstige langfristige Bezüge
Die Verbindlichkeit von FrieslandCampina aufgrund von
anderen langfristigen Bezügen betrifft den Barwert von
Ansprüchen, welche die Beschäftigten in den Perioden
aufgebaut haben, in denen verwandte Dienste von
Beschäftigten geleistet werden. Neubewertungen werden
in der Gewinn –und Verlustrechnung in der Periode
erfasst, in der sie angesetzt werden.
Kurzfristige Bezüge
Kurzfristige Bezüge werden ohne Diskontierung
angesetzt, wenn die damit verbundene Arbeitsleistung
geleistet wird. Es wird eine Verbindlichkeit für
den Betrag angesetzt, der voraussichtlich infolge
kurzfristiger Bezüge in bar ausbezahlt werden
wird, wenn FrieslandCampina eine rechtliche oder
faktische Verpflichtung hat, solche Leistungen infolge
des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands des
Arbeitnehmers zu gewähren, und wenn die Verpflichtung
verlässlich geschätzt werden kann.
Rückstellungen
Eine Rückstellung wird in der Bilanz erfasst, wenn
FrieslandCampina infolge eines Ereignisses der
Vergangenheit eine rechtliche oder faktische
Verpflichtung hat, die verlässlich geschätzt werden
kann, und bei der es wahrscheinlich ist, dass ein Abfluss
von Mitteln mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich
sein wird, um die Verpflichtung zu erfüllen. Bei
einer wesentlichen Wirkung des Zinseffekts werden
die Rückstellungen in Höhe des Barwerts mit dem
Abzinsungssatz vor Steuern bewertet, welche die
gegenwärtigen Markteinschätzungen des Zinseffekts
und die speziellen Risiken einer Verbindlichkeit
widerspiegelt. Die Abzinsung der Rückstellungen wird als
Finanzierungsaufwand angesetzt.
Rückstellungen im Zusammenhang mit Restrukturie-
rungen werden getroffen, wenn FrieslandCampina einen
detaillierten Restrukturierungs plan formalisiert hat und
bei den Beteiligten die Erwartung gerechtfertigt ist, dass
die Restrukturierung durchgeführt wird, indem mit der
Durchführung der Restrukturierung oder der Bekanntga-
be der wichtigsten Aspekte begonnen wird.
Eine Rückstellung für belastende Verträge wird erfasst,
wenn der voraussichtliche Nutzen für FrieslandCampina
aufgrund einer Vereinbarung geringer ist als die
unver meid baren Kosten, die erforderlich sind, um die
Verpflichtungen aufgrund der Vereinbarung zu erfüllen.
Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren
Betrags aus voraussichtlichen Kosten für die Beendigung
des Vertrags und voraussichtlichen Nettokosten für
die Fortsetzung des Vertrags angesetzt. Bevor eine
Rückstellung erfasst wird, erfasst FrieslandCampina jeden
Wertminderungsaufwand für die Vermögenswerte, die im
Zusammenhang mit diesem Vertrag stehen.
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden
zum beizulegenden Zeitwert des erhaltenen oder zu
beanspruchenden Entgelts abzüglich Retouren sowie
Preisnachlässen und Mengenrabatten angesetzt.
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn überzeugend
deutlich wurde, meist in Form eines ausgeführten
Kaufvertrags, dass die wesentlichen Eigentumsrisiken
und -chancen auf den Kunden übertragen wurden, die mit
dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten
und die mögliche Rückkehr der Güter verlässlich bestimmt
werden können, kein weiter bestehendes Verfügungsrecht
oder Beteiligung vorliegt und die Höhe der Umsatzerlöse
verlässlich bestimmt werden kann. Wenn wahrscheinlich ist,
dass Rabatte gewährt werden und der Betrag verlässlich
bestimmt werden kann, wird der Rabatt vom Umsatzerlös
abgezogen, wenn der Verkauf angesetzt wird.
FrieslandCampina verwendet Kundenbindungsprogramme,
bei denen Kunden Punkte sammeln können, wenn sie
bestimmte Produkte von FrieslandCampina kaufen. Die
Punkte können anschließend gegen Rabatte für Produkte
oder Dienstleistungen von Dritten eingetauscht werden,
wobei eine Mindestzahl von Sammelpunkten erforderlich
ist. Die erzielten Umsatzerlöse werden auf die verkauften
Produkte und die gewährten Sammelpunkte verteilt,
wobei der den Sammelpunkten zugerechnete Wert ihrem
beizulegenden Zeitwert entspricht. Der beizulegende
Zeitwert des aus Sammelpunkten zuzurechnenden Ertrags
wird abgegrenzt und beim Eintausch der Sammelpunkte
wird der beizulegende Zeitwert als Umsatzerlöse erfasst.
Umsatzkosten
Die Umsatzkosten bestehen insbesondere aus dem
Einkauf von Waren (einschließlich Milch von den
Mitglied-Milchviehhaltern und anderen Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffen), Produktionskosten (einschließlich
Personalkosten, Abschreibungen und Wertminderungen von
Produktionsstandorten) sowie entsprechende Kosten für
Transport und Logistik.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,
die hierunter fallen, wurden nach dem Verfahren „First
in - First out” berechnet. In den Aufwendungen sind
die Währungsumrechnungsdifferenzen hinsichtlich der
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie hinsichtlich der Bewertung von sich
darauf beziehenden Derivaten enthalten.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
140
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung
bestehen insbesondere aus den Ausgaben für Marketing
und verbraucherorientierte Verkaufsförderungen.
Veräußerungs- und allgemeine
Verwaltungsaufwendungen
Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen
bestehen insbesondere aus den Kosten für die
Verkaufsorganisation, ausgehende Transportkosten,
Forschungs- und Entwicklungskosten, allgemeinen und
Verwaltungsaufwendungen.
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
bestehen aus Erträgen und Aufwendungen, die dem
Management zufolge nicht unmittelbar aus der regulären
Betriebsführung resultieren bzw. in Bezug auf Art und
Umfang derart signifikant sind, dass sie im Hinblick auf eine
gute Analyse der zugrunde liegenden Ergebnisse gesondert
zu betrachten sind.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zum
beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn angemessene
Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt
werden und dass alle damit verbundenen Bedingungen
erfüllt wurden. Zuwendungen, bei denen angefallene
Kosten erstattet werden, werden systematisch von den
angefallenen Kosten abgezogen und erfolgswirksam in
derselben Periode erfasst, in der die Kosten anfallen.
Zuwendungen, bei denen Kosten eines Vermögenswertes
erstattet werden, werden vom Buchwert des
Vermögenswertes abgezogen. Diese Zuwendung wird durch
Verringerung des Abschreibungsaufwands erfolgswirksam
als Ertrag über die Periode der voraussichtlichen
Nutzungsdauer des Vermögenswertes, auf den sich die
Zuwendung bezieht, erfasst.
Leasingverhältnisse
Zu Beginn einer Vereinbarung bestimmt FrieslandCampina,
ob diese Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder
enthält. Dies ist der Fall, wenn folgende Kriterien erfüllt
werden: die Erfüllung der Vereinbarung hängt von der
Nutzung dieses bestimmten Vermögenswerts oder der
bestimmten Vermögenswerte ab und die Vereinbarung
überträgt ein Recht auf Nutzung des Vermögenswerts. Zu
Beginn oder bei erneuter Beurteilung der Vereinbarung
trennt FrieslandCampina Zahlungen und sonstige aufgrund
der Vereinbarung erforderlichen Leistungen in Zahlungen
für die Leasingkomponente der Vereinbarung einerseits und
Zahlungen für sonstige Elemente andererseits aufgrund
deren beizulegender Zeitwerte. Falls FrieslandCampina
feststellt, dass es nicht durchführbar ist, Zahlungen
verlässlich zu trennen, werden ein Vermögenswert
und eine Verbindlichkeit zu einem Betrag erfasst, der
dem beizulegenden Zeitwert des zugrunde liegenden
Vermögenswertes entspricht. Die Verbindlichkeit
wird anschließend reduziert, wenn Zahlungen erfolgt
sind und die auf die Verbindlichkeit angerechneten
Finanzierungskosten erfasst wurden, unter Anwendung des
Grenzfremdkapitalzinssatzes von FrieslandCampina.
Leasingzahlungen im Rahmen von Operating
Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des
Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst. Leistungen, die als Anreiz für den Abschluss
von Leasingverhältnissen erhalten wurden, werden
als integraler Bestandteil der Gesamtleasingkosten
erfolgswirksam über den Leasingzeitraum erfasst.
Die Mindestleasingzahlungen aufgrund eines
Leasingverhältnisses werden teilweise als
Finanzierungskosten und teilweise als Tilgungsanteil
der Restschuld erfasst. Die Finanzierungskosten werden
während der Laufzeit des Leasingverhältnisses so jeder
Periode zugerechnet, dass über die Perioden ein konstanter
Zinssatz auf die verbliebene Verbindlichkeit entsteht.
Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen
Finanzerträge enthalten Zinserträge von
Darlehensforderungen und anderen Forderungen
gegenüber Dritten, Dividendenerträge, positive
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen
Vermögenswerten, erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert erfasst, Erträge aus Sicherungsinstrumenten, die
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, und
die Umgliederung von Beträgen, die zuvor im sonstigen
Gesamtergebnis erfasst wurden.
Zinserträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in
Abhängigkeit von deren Aufbau mittels Effektivzinsmethode
erfasst.
Finanzierungsaufwendungen umfassen Zinsaufwendungen
von Darlehensverbindlichkeiten und anderen
Verbindlichkeiten von Dritten, Abzinsung von
Rückstellungen, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts
von finanziellen Vermögenswerten, erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert erfasst, Wertminderungverlusten
auf finanzielle Vermögenswerte, Verluste aus
Sicherungsinstrumenten, die in der Gewinn –und
Verlustrechnung erfasst werden, und Umgliederung von
Beträgen, die zuvor im sonstigen Konzern-Gesamtergebnis
erfasst wurden.
Zinsaufwendungen werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung in Abhängigkeit von deren Aufbau mittels
Effektivzinsmethode erfasst.
Inhalt
Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss
141
Wechselkursgewinne und -verluste durch Forderungen
und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
werden als Teil des Betriebsergebnisses verzeichnet.
Sonstige Wechselkursgewinne und -verluste werden auf
saldierter Basis dargestellt, entweder als Finanzertrag
oder Finanzierungsaufwand, in Abhängigkeit davon, ob die
Wechselkursbewegungen per saldo zu einer Gewinn- oder
Verlustposition führen.
Steuern
Der Steueraufwand umfasst laufende und latente Steuern.
Laufende und latente Steuern werden in der Gewinn-
und Verlustrechnung erfasst, außer wenn es sich um
einen Unternehmenszusammenschluss oder um Posten
handelt, die direkt im Eigenkapital oder im sonstigen
Gesamtergebnis gebucht wurden.
Laufende Steuern sind die voraussichtlich zu zahlende oder
zu erhaltenen Steuern bezüglich des zu versteuernden
Ergebnisses des Geschäftsjahrs, aufgrund der zum
Bilanzstichtag geltenden Steuersätze, sowie eventuelle
Änderungen bei zu entrichtenden Steuern in Bezug auf
vorhergehende Jahre. Zu entrichtende Steuern umfassen
auch eventuelle steuerliche Verbindlichkeiten, die sich aus
der Dividendenerklärung ergeben.
Latente Steuern werden bei temporären Differenzen
zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes oder
der Verbindlichkeit für die Rechnungslegung und des
steuerlichen Buchwerts dieser Posten erfasst.
Latente Steuern werden nicht erfasst, wenn sie sich aus
Folgendem ergeben:
• temporären Differenzen beim erstmaligen
Ansatz eines Vermögenswerts oder einer
Verbindlichkeit bei einem Geschäftsvorfall, der kein
Unternehmenszusammenschluss ist, und die zum
Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle
Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis
beeinflussen;
• temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an
Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie
Anteilen an Joint Ventures, sofern es wahrscheinlich ist,
dass diese in absehbarer Zeit nicht fällig werden;
• zu versteuernden temporären Differenzen beim
erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes.
Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten werden mithilfe
der Steuersätze angesetzt, die voraussichtlich bei der
Rücknahme der temporären Differenzen gelten werden.
Dies erfolgt auf Grundlage der Vorschriften, die zum
Berichtsstichtag festgelegt oder im Wesentlichen festgelegt
wurden.
Bei der Bestimmung der laufenden und latenten
Steuern berücksichtigt FrieslandCampina die
Auswirkung der unsicheren steuerlichen Position und
ob zusätzliche Steuern und Zinsen fällig sein können.
FrieslandCampina ist in mehreren Steuergebieten tätig,
was zu einer komplexen Besteuerungsthematik führt.
Die schlussendliche Entscheidung bezüglich dieser
komplexen Besteuerungsthematik liegt häufig außerhalb
des Einflussbereiches von FrieslandCampina und
hängt von der Effizienz der rechtlichen Verfahren des
entsprechenden Steuergebietes ab. FrieslandCampina
ist aufgrund der Beurteilung vieler Faktoren, darunter
der Auslegungen des Steuerrechts und früherer
Erfahrungen, der Auffassung, dass die Rückstellungen
für Steuerverbindlichkeiten für alle offenen Steuerjahre
ausreichend sind. Diese Ermessensentscheidung basiert
auf Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse.
Es können neue Informationen verfügbar werden, wodurch
FrieslandCampina sein Urteil über die Angemessenheit der
bestehenden Steuerverbindlichkeiten ändern muss. Solche
Änderungen bei den Steuerverbindlichkeiten werden sich
auf den Steueraufwand in der Periode auswirken, in der eine
solche Feststellung getroffen wird.
Latente Ertragsteueransprüche und –verbindlichkeiten
werden saldiert, wenn ein Rechtsanspruch besteht,
Ertragsteueransprüche und –verbindlichkeiten zu saldieren
und sie sich auf Steuern beziehen, die vonseiten derselben
Steuerbehörde von demselben Steuersubjekt oder von
unterschiedlichen Steuerobjekten erhoben werden, sie
jedoch zum Ziel haben, akute Steuererstattungsansprüche
und -verbindlichkeiten saldiert zu erfüllen oder ihre
Steuererstattungsansprüche und -verbindlichkeiten
gleichzeitig realisieren werden.
Ein latenter Steueranspruch liegt bei nicht verrechenbaren
steuerlichen Verlusten, ungenutzten steuerlichen
Fazilitäten und verrechenbaren temporären Differenzen vor,
sofern es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde
Gewinne verfügbar sein werden, wofür diese verwendet
werden können. Latente Ertragsteueransprüche werden
zu jedem Bilanzstichtag beurteilt und verringert, wenn es
nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene
Steuervorteil realisiert werden wird. Nicht erfasste latente
Ertragsteueransprüche werden zum Bilanzstichtag neu
beurteilt und erfasst, sofern es wahrscheinlich ist, dass
künftig zu versteuernder Gewinn vorhanden sein wird, mit
dem dieser latente Anspruch verrechnet werden kann.
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten
Methode erstellt. Kassenströme in Fremdwährungen
werden zu den am Tag des Geschäftsvorfalls geltenden
Wechselkursen in Euro umgerechnet.
Inhalt
142
Tochterunternehmen
Niederlande
FrieslandCampina Creamy Creation B.V., Amersfoort
FrieslandCampina DMV B.V., Amersfoort
FrieslandCampina Domo B.V., Amersfoort
FrieslandCampina International Holding B.V., Amersfoort
FrieslandCampina Kievit B.V., Meppel
FrieslandCampina Nederland B.V., Amersfoort
FrieslandCampina Nutrifeed B.V., Amersfoort
FrieslandCampina Pakistan Holding B.V., Amersfoort (80 %)
FrieslandCampina Riedel B.V., Amersfoort
Zijerveld en Veldhuyzen B.V., Bodegraven
Belgien
FrieslandCampina Bree B.V.B.A., Bree
FrieslandCampina Belgium N.V., Aalter
FrieslandCampina Belgium Cheese N.V., Aalter
FrieslandCampina Professional N.V., Lummen
FrieslandCampina C.V.B.A., Aalter (99,84 %)
Yoko Cheese N.V., Genk (99,89 %)
Deutschland
CMG Grundstücksverwaltungs- und Beteiligungs - GmbH, Heilbronn (89,56 %) 2
DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG, Goch (50 %)
FKS Frischkonzept Service GmbH, Viersen
FrieslandCampina Cheese GmbH, Essen
FrieslandCampina Germany GmbH, Heilbronn (94,9 %)
FrieslandCampina Kievit GmbH, Lippstadt
FrieslandCampina Professional GmbH, Köln
Milchverwaltung FrieslandCampina Germany GmbH, Köln
Frankreich
FrieslandCampina Cheese France S.A.S., Sénas
FrieslandCampina France S.A.S., Saint-Paul-en-Jarez
Griechenland
FrieslandCampina Hellas S.A., Athen
Großbritannien
FrieslandCampina UK Ltd., Horsham
Italien
FrieslandCampina Italy Srl, Verona
Orange Srl, Bari (80 %)
Österreich
FrieslandCampina Austria GmbH, Stainach
Rumänien
FrieslandCampina Romania S.A., Satu Mare (93,78 %)
Russland
Campina LLC, Moskou
Spanien
FrieslandCampina Canarias S.A., Las Palmas
FrieslandCampina Iberia S.L., Barcelona
Ungarn
FrieslandCampina Hungária zRt, Budapest (99,99 %)
Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 1
1 Sofern nichts anderes angegeben ist, beläuft sich der Anteil auf 100 %. Ist der Anteil kleiner als 100 %, so wird der direkte Anteil der Muttergesellschaft am betreffenden Tochterunternehmen genannt.
2 FrieslandCampina hat mittels eines Vertrages Anspruch auf 100 % der Ergebnisse dieser Gesellschaft.
Jahresabschluss Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte UnternehmenInhalt
143
China
FrieslandCampina Ingredients (Beijing) Co. Ltd., Beijing
FrieslandCampina Ingredients (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai
FrieslandCampina Trading (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai
Hongkong
China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd., Hongkong (50 %)
FrieslandCampina (Hong Kong) Ltd., Hongkong
Indonesien
PT Frisian Flag Indonesia, Jakarta (95 %)
PT Kievit Indonesia, Jakarta
Malaysia
Dutch Lady Milk Industries Berhad, Petaling Jaya (50,96 %)
Pakistan
Engro Foods Ltd., Karachi (51 %)
Philippinen
Alaska Milk Corporation, Makati City (99,86 %)
Singapur
FrieslandCampina (Singapore) Pte. Ltd., Singapur
FrieslandCampina AMEA Pte. Ltd., Singapur
Thailand
FrieslandCampina Fresh (Thailand) Co. Ltd., Bangkok
FrieslandCampina (Thailand) PCL, Bangkok (99,71 %)
Vietnam
FrieslandCampina Ha Nam Co. Ltd., Phu Ly
FrieslandCampina Vietnam Co. Ltd., Binh Duong province (70 %)
Saudi-Arabien
Friesland Arabia Ltd., Dschidda
Vereinigte Arabische Emirate
FrieslandCampina Middle East DMCC, Dubai
Ägypten
FrieslandCampina Egypt Consulting and Trading S.A.E., Kairo
Ghana
FrieslandCampina West Africa Ltd., Accra
Nigeria
FrieslandCampina WAMCO Nigeria PLC, Ikeja (67,81 %)
Republik Côte d’Ivoire
FrieslandCampina Ivory Coast S.A., Abidjan
Vereinigte Staaten von Amerika
FrieslandCampina Ingredients North America Inc., Paramus, State: New Jersey
Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 3
Betagen Holding Ltd., Hong Kong, China (50 %)
Coöperatieve Zuivelinvesteerders U.A., Oudenhoorn, Nederland (49,9 %)
Dutch Dairy Ingredients B.V., Leeuwarden, Nederland (82,33 %)
Great Ocean Ingredients Pty. Ltd., Allansford, Victoria, Australien (50 %)
3 Bei diesen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen hat FrieslandCampina keinen beherrschenden Einfluss. Diese Abwägung wurde auf der Grundlage einer Analyse von sowohl gehaltenen Anteilen als auch den Stimmrechten von FrieslandCampina im Joint Venture oder assoziierten Unternehmen vorgenommen.
Jahresabschluss Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte UnternehmenInhalt
144
Bilanz zum Einzelabschluss
Zum 31. Dezember, vor Gewinnverwendung, in Millionen Euro
Erläuterung 2016 2015
Aktiva
Beteiligungen an Tochterunternehmen (2) 2.404 2.179
Darlehen an Tochterunternehmen (3) 886 362
Latente Ertragsteueransprüche 11 8
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (9) 64 77
Langfristige Vermögenswerte 3.365 2.626
Sonstige Forderungen (4) 2.922 4.398
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (9) 40 15
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14 285
Kurzfristige Vermögenswerte 2.976 4.698
Summe der Aktiva 6.341 7.324
Eigenkapital
Grundkapital 370 370
Agiorücklage 114 114
Neubewertungsrücklage 27 24
Gesetzliche Rücklage für Cashflow-Absicherungen -33 -25
Gesetzliche Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen -45 -45
Gesetzliche Rücklage für Beteiligungen 290 261
Dem Anteilseigner zuzurechnender Gewinn 229 218
Gewinnrücklage 357 191
Dem Anteilseigner zuzurechnendes Eigenkapital (5) 1.309 1.108
Mitgliederobligationen 1.564 1.428
Darlehen der Genossenschaft 296 296
Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital (5) 3.169 2.832
Verbindlichkeiten
Verzinsliche Verbindlichkeiten (6) 1.112 964
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (9) 1 5
Langfristige Verbindlichkeiten 1.113 969
Verzinsliche Verbindlichkeiten (7) 490 692
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 13 8
Kurzfristige Verbindlichkeiten (8) 1.548 2.819
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (9) 8 4
Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.059 3.523
Summe der Verbindlichkeiten 3.172 4.492
Summe der Passiva 6.341 7.324
Gewinn- und Verlustrechnung zum EinzelabschlussIn Millionen Euro
2016 2015
Ergebnis aus Beteiligungen nach Steuern 257 215
Sonstige Ergebnisse nach Steuern 25 55
Jahresüberschuss 282 270
Jahresabschluss Bilanz zum Einzelabschluss - Gewinn- und Verlustrechnung zum EinzelabschlussInhalt
145
Erläuterungen zum EinzelabschlussIn Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
1 Allgemeines
Grundsätze und Erläuterungen
Der Einzelabschluss wurde gemäß den Rechtsbestimmungen aus Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen
Gesetzbuchs erstellt, unter Anwendung der Option aus Artikel 362 Absatz 8 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen
Gesetzbuchs bezüglich der Anwendung der Grundsätze zur Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
sowie der Ergebnisermittlung (Bewertungsgrundlagen), die im Konzernabschluss angewandt wurden. Der
Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, so
wie diese in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Darstellung der Einzel-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt
unter Anwendung der Befreiung gemäß Artikel 402 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs.
Insofern die Posten im Einzelabschluss nicht ausführlich erläutert werden, ist die entsprechende Erläuterung dem
Anhang zum Konzernabschluss zu entnehmen. Die Bewertung der Beteiligungen an Tochtergesellschaften erfolgt
anhand der Equity-Methode.
Für Gewinnrücklagen von Beteiligungen, deren Auszahlung Einschränkungen unterliegt, wird eine gesetzliche Rücklage
für Beteiligungen geführt.
Eine Liste der Tochterunternehmen und anderer Gesellschaften, an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt beteiligt
ist, liegt am Sitz der Gesellschaft zur Einsicht aus und wurde beim Handelsregister hinterlegt.
2 Beteiligungen an Tochterunternehmen2016 2015
Stand Anfang Geschäftsjahr 2.179 2.144
Ergebnis Geschäftsjahr 257 215
Sonstiges Gesamtergebnis Geschäftsjahr -32 56
Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen -176
Umgliederung von Darlehen zu Beteiligungen -60
Stand Ende Geschäftsjahr 2.404 2.179
3 Darlehen an Tochterunternehmen2016 2015
Stand Anfang Geschäftsjahr 362 1.557
Umgliederung von Darlehen für Beteiligungen 60
Umgliederung von kurzfristigen Darlehen zu sonstigen Forderungen -282 -1.237
Vergebene Darlehen 828 39
Getilgte Darlehen -22 -57
Stand Ende Geschäftsjahr 886 362
2016 2015
Tilgungsplan 2018 - 2021 Nach 2021 Tilgung insgesamt 2017 - 2020 Nach 2020 Tilgung insgesamt
Darlehen an Tochterunternehmen 879 7 886 342 20 362
Die gewährten Darlehen dienen der Finanzierung von Tochterunternehmen. Der kurzfristige Teil dieser vergebenen
Darlehen wird unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Die durchschnittliche Zinsvergütung für die gesamte
Finanzierung von Tochterunternehmen Ultimo 2016 beträgt 1,4 % (2015: 1,5 %).
4 Sonstige Forderungen
Die sonstigen Forderungen beziehen sich in Höhe von 2.190 Millionen EUR (2015: 2.816 Millionen EUR) auf einen
vorübergehenden Kontokorrent mit Tochterunternehmen aufgrund der Abschöpfung von Bankenpositionen bei
FrieslandCampina und 730 Millionen EUR (2015: 1.579 Millionen EUR) betreffen kurzfristige Forderungen gegenüber
Tochterunternehmen und den kurzfristigen Teil von Darlehen an Tochterunternehmen.
Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt
146
5 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital
Die Anzahl der gezeichneten Anteile beträgt sowohl zu Beginn als zum Ende des Buchjahres 3.702.777 Anteile, auf
diese Anteile sind 370 Millionen EUR eingezahlt worden. Das Gesellschaftskapital beträgt 1 Milliarde EUR, gestückelt
in 10.000.000 Anteile im Nennwert von 100 EUR. Die Anteile werden von der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
gehalten.
Die Rücklage für Cashflow-Absicherungen und die Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen sind gesetzliche
Rücklagen und daher nicht ausschüttungsfähig. Zudem wurden 290 Millionen EUR (2015: 261 Millionen EUR) als
gesetzliche Rücklage für Beteiligungen eingestuft. Diese gesetzliche Rücklage für Beteiligungen bezieht sich
unter anderem auf Implementierungskosten für das IKT-Standardisierungsprogramm (siehe Erläuterung 8 des
Konzernabschlusses) und kann als solche nicht ausgezahlt werden.
Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zurechenbares Eigenkapital, das im Einzelabschluss erfasst
ist, entspricht dem Eigenkapital, das dem Anteilseigner und den sonstigen Kapitalgebern zurechenbar ist,
das im Konzernabschluss erfasst ist. Weitere Informationen über das Eigenkapital siehe Erläuterung 16 des
Konzernabschlusses.
6 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 277 296
Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern 536 666
Verbindlichkeiten gegenüber Inhabern von grünen Schuldscheinen 299
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 2
1.112 964
Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen langfristigen Verbindlichkeiten dargestellt:
2016 2015
Darlehen Währung Tilgungsjahr NominalzinsNominaler
Zeitwert BuchwertNominaler
Zeitwert Buchwert
Grüne Schuldscheine (fester Zinssatz) EUR 2021-2026 1,4 300 299
Konsortium (variabler Zinssatz) EUR 2021 0,7 250 247 300 296
Europäische Investitionsbank (fester Zinssatz) EUR 2023-2026 0,5 30 30
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD/EUR 2017 4,4 129 129
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2020 5,7 126 126 122 122
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2022 4,0 76 76 74 74
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2024 4,2 139 139 134 134
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2017 4,0 19 19
Privatplatzierung (fester Zinssatz) USD 2018-2027 4,0 195 195 188 188
Sonstige 2 2
1.116 1.112 968 964
Hinsichtlich der Erläuterung der Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern und der Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten wird auf Erläuterung 20 des Konzernabschlusses verwiesen.
Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt
147
7 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten2016 2015
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten 150 349
Kurzfristige Darlehen 157 215
Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern 25 34
Kontokorrent Bankinstitute 158 94
490 692
Unter dem kurzfristigen Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde zum Jahresende 2016 ein Betrag
in Höhe von 150 Millionen EUR (2015: keine) als kurzfristiger Teil der bei institutionellen Anlegern (Privatplatzierungen)
in den Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen Schuldscheindarlehen aufgenommen. Unter dem kurzfristigen
Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten wurde zum Jahresende 2015 ein Betrag von 349 Millionen EUR im
Hinblick auf eine Entnahme unter der kurzfristigen Fazilität des Konsortiums erfasst.
Die kurzfristigen Darlehen beziehen sich in Höhe von 77 Millionen EUR (2015: 115 Millionen EUR) auf Commercial Papers
und in Höhe von 80 Millionen EUR auf widerrufliche Kreditlinien (2015: 100 Millionen EUR).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitglied-Milchviehhaltern beziehen sich auf dreijährige Depositendarlehen von
Mitglied-Milchviehhaltern. Diese Darlehen sind von den Mitglied-Milchviehhaltern jederzeit kündbar gegen Zahlung
einer Vorfälligkeitsentschädigung von 0,75 %.
8 Kurzfristige Verbindlichkeiten
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beziehen sich auf einen vorübergehenden Kontokorrent mit Tochterunternehmen
in Höhe von 1.532 Millionen EUR (2015: 2.772 Millionen EUR) aufgrund der Abschöpfung von Bankenpositionen bei
FrieslandCampina. Zudem wurde eine Verbindlichkeit gegenüber der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Höhe
von 14 Millionen EUR (2015: 40 Millionen EUR) erfasst.
9 Sonstige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten2016 2015
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Währungsswaps 79 69
Zinsswaps 1
Devisentermingeschäfte 6 4
Commodity-Swaps 7
Vergebene Darlehen 8 8
Zinsforderung 4 10
104 92
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Währungsswaps 4 3
Zinsswaps 1 2
Devisentermingeschäfte 4 4
9 9
Die Währungs- und Zinsswaps entsprechen dem Konzernabschluss (siehe Erläuterung 21 des Konzernabschlusses). Die
Devisentermingeschäfte unter finanziellen Vermögenswerten liegen im Einzelabschluss höher als im Konzernabschluss
aufgrund von Derivaten, die im Namen von Konzernunternehmen abgeschlossen wurden. Die Vertragsvolumen
der Devisentermingeschäfte belaufen sich auf 434 Millionen EUR (Vermögenswerte) und 302 Millionen EUR
(Verbindlichkeiten) (2015: 278 Millionen EUR beziehungsweise 267 Millionen EUR).
Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt
148
10 Finanzinstrumente
FrieslandCampina ist gegenüber verschiedenen Finanzrisiken anfällig, etwa dem Kreditrisiko, Zinsrisiko,
Anteilspreisrisiko, Liquiditätsrisiko und Währungsrisiko. In der Erläuterung des Konzernabschlusses wird über die
Aussetzung von FrieslandCampina gegenüber jedem genannten Risiko, die Zielsetzungen, wichtige Grundsätze und
Verfahren von FrieslandCampina für die Steuerung und Messung dieser Risiken informiert, siehe Erläuterung 27 des
Konzernabschlusses.
Diese Risiken, Zielsetzungen, wichtigen Grundsätze und Verfahren für die Steuerung und Messung dieser Risiken
gelten entsprechend für den Einzelabschluss von FrieslandCampina. Zudem wurden nachstehende weitere quantitative
Erläuterungen aufgenommen.
Beizulegender Zeitwert
Der beizulegende Zeitwert der meisten in der Bilanz angesetzten Finanzinstrumente ist annähernd gleich deren
Buchwert. Der Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wie in der Einzelbilanz erfasst, ebenso wie
die Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt wurden, oder deren Buchwert vom beizulegenden
Zeitwert abweicht, werden in nachstehender Tabelle per Bewertungsmethode dargestellt. Dabei ist der beizulegende
Zeitwert der Betrag, der empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum
Bilanzstichtag erfüllt worden wären, ohne weitere Verbindlichkeiten.
2016 2015
BuchwertBeizulegender
Zeitwert BuchwertBeizulegender
Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Darlehen an Tochterunternehmen 886 886 362 363
Sonstige Forderungen 2.922 2.922 4.398 4.398
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (exkl. Sicherungsderivate) 12 12 18 18
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14 14 285 285
3.834 3.834 5.063 5.064
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate 92 92 74 74
92 92 74 74
Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten - fester Zinssatz 865 876 666 678
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten - variabler Zinssatz 247 250 298 302
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten - fester Zinssatz 150 154
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten - variabler Zinssatz 349 349
Kurzfristige Darlehen 340 340 343 343
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Tochterunternehmen 1.548 1.548 2.819 2.819
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 13 13 8 8
3.163 3.181 4.483 4.499
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate 9 9 9 9
9 9 9 9
Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt
149
11 Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Die Royal FrieslandCampina N.V. hat Erklärungen bezüglich der gesamtschuldnerischen Haftung gemäß Artikel 403
Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches für sich aus Rechtsgeschäften ergebende Verbindlichkeiten
der FrieslandCampina Nederland Holding B.V., FrieslandCampina International Holding B.V. und dem Großteil der
niederländischen Konzernunternehmen der FrieslandCampina Nederland Holding B.V. und FrieslandCampina
International Holding B.V abgegeben.
FrieslandCampina bildet gemeinsam mit der Mehrheit der niederländischen Konzernunternehmen und der
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. die Organschaft Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Bezug auf
Körperschafts – und Umsatzsteuer. Aufgrund dessen ist die Gesellschaft für die Steuerschuld der Organschaft als
Ganzes gesamtschuldnerisch haftbar.
12 Vergütung von Aufsichtsrat und satzungsmäßigen Vorständen
Die Vergütung des Aufsichtsrats und der satzungsmäßigen Geschäftsführer entspricht der in Erläuterung 26 zum
Konzernabschluss dargelegten Vergütung des Aufsichtsrats und des Executive Board. Während des Berichtsjahres
waren bei dem Unternehmen keine Arbeitnehmer in Dienst.
13 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Für weitere Informationen über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wird auf Erläuterung 29 des Konzernabschlusses
verwiesen.
14 Dem Anteilseigner zuzurechnende vorgeschlagene Gewinnverwendung
Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Executive Board zugestimmt, vom Gewinn in Höhe von 282 Millionen
EUR 9 Millionen EUR als Zinsvergütung für das Darlehen der Genossenschaft zu reservieren, 44 Millionen EUR als
Zinsvergütung an Inhaber von Mitgliederobligationen zu reservieren und 229 Millionen EUR in die Gewinnrücklage
einzustellen.
Amersfoort (Niederlande), den 24. Februar 2017
Executive Board Aufsichtsrat
Royal FrieslandCampina N.V. Royal FrieslandCampina N.V.
R.A. Joosten, CEO F.A.M. Keurentjes, Vorsitzender
H.M.A. Schumacher, CFO W.M. Wunnekink, stellvertretender Vorsitzender
S.G. van den Berg J.W. Addink-Berendsen
P.J. Hilarides B.E.G. ten Doeschot
R.F. van Neerbos P.A.F.W. Elverding
M.A.K. Snels L.W. Gunning
H.T.J. Hettinga
D.R. Hooft Graafland
A.A.M. Huijben-Pijnenburg
J.P.C. Keijsers
G. Mulder
H. Stöcker
B. van der Veer
Jahresabschluss Erläuterungen zum EinzelabschlussInhalt
150
Weitere Informationen
Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung
Die satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung ist in Artikel 28 der Satzung aufgenommen. Sie lautet
zusammengefasst: Eine Gewinnausschüttung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses, aus dem hervorgeht, dass
sie zulässig ist. Der Gewinn steht der Hauptversammlung zur freien Verfügung. Die Rücklagenpolitik der Gesellschaft wird,
aufgrund von Artikel 27 der Satzung, auf einen vom Aufsichtsrat genehmigten Vorschlag des Executive Board hin von der
Hauptversammlung festgesetzt. Ausschüttungen zulasten einer Rücklage können auf Vorschlag des Executive Board, der der
Genehmigung des Aufsichtsrats bedarf, durch Beschluss der Hauptversammlung vorgenommen werden. Der nicht reservierte
Gewinn wird ausgeschüttet.
Weitere Informationen Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung Inhalt
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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
An: die Hauptversammlung der Aktionäre und den Aufsichtsrat der Royal FrieslandCampina N.V.
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2016
Unser Prüfungsurteil
Unseres Erachtens:
• vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Finanzlage der Royal
FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2016 und der Ertragslage sowie der Kapitalflüsse für das Jahr 2016 in
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden
sind (EU-IFRS), und mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches (BW);
• vermittelt der Einzelabschluss in diesem Geschäftsbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Finanzlage der Royal FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2016 und der Ertragslage für das Jahr 2016 in
Übereinstimmung mit Titel 9 Buch 2 BW.
Prüfungsgegenstand
Wir haben den in diesem Geschäftsbericht aufgenommenen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016 der Royal
FrieslandCampina N.V. mit Sitz in Amersfoort („FrieslandCampina“ bzw. „die Gesellschaft“) geprüft. Der Jahresabschluss
beinhaltet sowohl den Konzernabschluss der Royal FrieslandCampina N.V. und ihrer Tochterunternehmen (gemeinsam die
„Gruppe“) als auch den Einzelabschluss.
Der Konzernabschluss umfasst:
• Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016;
• folgende konsolidierte Übersichten für 2016: Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,
Konzernkapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung; sowie
• Erläuterungen, die eine Übersicht der wichtigsten Rechnungslegungsmethoden und sonstige Erläuterungen enthalten.
Der Einzelabschluss umfasst:
• Bilanz zum Einzelabschluss zum 31. Dezember 2016;
• Gewinn-und-Verlustrechnung zum Einzelabschluss für das Jahr 2016; und
• Erläuterungen, die eine Übersicht der wichtigsten Rechnungslegungsmethoden und sonstige Erläuterungen enthalten.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards
(IFRS), wie in der Europäischen Union angenommen, und gemäß Titel 9 Buch 2 BW. Die Erstellung des Einzelabschlusses
erfolgte gemäß Titel 9 Buch 2 BW.
Grundlage für unser Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung unter Beachtung niederländischen Rechts, einschließlich der niederländischen
Prüfungsstandards, vorgenommen. Unsere Pflichten im Rahmen dieser Standards sind in dem Abschnitt „Unsere
Verantwortung für die Prüfung des Jahresabschlusses“ weiter ausgeführt.
Unabhängigkeitsanforderungen
Wir sind in Übereinstimmung mit der Verordnung über die Unabhängigkeit der Rechnungsprüfer bei Assurance-Aufträgen
(„Verordening inzake de onafhankelijkheid van accountants bij assurance-opdrachten“; ViO) und anderen einschlägigen
Unabhängigkeitsanforderungen in den Niederlanden von der Royal FrieslandCampina N.V. unabhängig. Darüber hinaus
haben wir die Verordnung über die Verhaltens- und Berufsregeln für Rechnungsprüfer („Verordening gedrags- en
beroepsregels accountants“; VGBA) eingehalten.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage
für unser Prüfungsurteil zu dienen.
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Prüfungsansatz
Zusammenfassung und Kontext
Die Royal FrieslandCampina N.V. ist eine Molkereigesellschaft, die über die Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. vollständig in Händen der Mitglied-Milchviehhalter ist. Diese Mitglied-Milchviehhalter liefern die Milch
und üben Aufsicht aus durch ihre Vertretung in der Hauptversammlung von FrieslandCampina. Die Mitglieder sind wichtige
Interessenvertreter der FrieslandCampina-Gesellschaft, was sich auf das Ermessen der Wesentlichkeitsschwelle auswirkte,
wie im Abschnitt „Wesentlichkeit“ dieses Bestätigungsvermerks dargelegt. Die Organisationsstruktur wird im Abschnitt
„Corporate Governance“ des Geschäftsberichts näher erläutert. Diese Struktur übt einen Einfluss auf die Steuerung der
Aktivitäten und Berichterstattungen der Gruppe aus, was in dem Geschäftsbericht und in unserer Prüfung reflektiert wird,
zum Beispiel bei der Milchanlieferung und den Genossenschaftsaktivitäten (näher erläutert im Abschnitt „Über die Royal
FrieslandCampina“ des Geschäftsberichts).
Die Aktivitäten der Gruppe sind in fünf Business Groups aufgeteilt: Consumer Products Europe, Middle East & Africa
(CP EMEA), Consumer Products Asia, Consumer Products China, Cheese, Butter & Milkpowder (CB&M) und Ingredients.
Die Durchführung und Steuerung der Konzernabschlussprüfung erfolgt entlang dieser fünf Business Groups.
Dies war unser erstes Jahr als Abschlussprüfer für FrieslandCampina. Im Abschnitt „Umfang unserer Konzernabschluss-
prüfung“ haben wir die entsprechenden Auswirkungen dargelegt, welche unsere Prüfung beeinflussen. Wir gestalten
unseren Prüfungsansatz, indem wir die Wesentlichkeitsschwelle sowie die Identifikation und Einschätzung von Risiken
bei wesentlichen Fehlaussagen im Jahresabschluss ermessen. Besonderes Augenmerk richten wir auf jene Bereiche, in
denen der Executive Board Schätzungen vorgenommen hat, zum Beispiel bei Annahmen künftiger Ereignisse, die mit
bestimmten Risiken verbunden sind. In den Erläuterungen des Jahresabschlusses hat die Gesellschaft die Schätzungen und
die wichtigsten Quellen der Schätzungsrisiken dargelegt. Aufgrund der Bedeutsamkeit signifikanter Fehleinschätzungen bei
der Bewertung von Goodwill und Ertragssteuerpositionen haben wir diese als Schwerpunkte definiert, welche im Abschnitt
„Die Schwerpunkte unserer Prüfung“ dargelegt werden. Darüber hinaus haben wir Akquisitionen im Jahr 2016 aufgrund
ihres Umfangs und der Bedeutsamkeit ihrer erstmaligen Bewertung in die wichtigsten Prüfungsschwerpunkte für das
Gruppenunternehmen mit aufgenommen.
In all unseren Prüfungshandlungen beschäftigen wir uns mit dem Risiko, dass interne Kontrollmaßnahmen durch das
FrieslandCampina-Management umgangen werden, und wir schätzen die Risiken wesentlicher Abweichungen infolge
betrügerischer Absicht mit Hilfe einer Analyse möglicher Managementinteressen ein.
Wir haben alles getan, dass die Prüfungsteams sowohl auf der Konzernebene als auch bei den Gruppenunternehmen über das
für den Prüfungsansatz eines international operierenden Molkereiunternehmens erforderliche Fachwissen und Know-how
verfügen. Wir haben daher Spezialisten in den Bereichen IT-Systeme, Bewertung von Vermögenswerten, (internationalen)
Ertragssteuern und Pensionen in unser Team aufgenommen.
Die Hauptlinien unseres Ansatzes sind wie folgt:
Wesentlichkeit
• Wesentlichkeit: € 45 Millionen, basierend auf 1,5 % der Mitgliedervergütung für
Milchanlieferungen, die auf dem Garantiepreis beruhen.
Umfang unserer Konzernabschlussprüfung
• Wir haben unsere Abschlussprüfungen von 24 Komponenten in 15 Ländern durchgeführt.
• Das niederländische Gruppenteam hat im Ausland sechs Standorte besucht und sich mit
allen ausländischen Teams im Rahmen der Prüfertransition getroffen.
• Abdeckung Prüfungsgegenstand: 83 % der Konzernumsatzerlöse und 79 % der
Konzernbilanzsumme.
Schwerpunkte
• Aufnahme von Akquisitionen in den Jahresabschluss
• Bewertung von Goodwill und sonstigem Anlagevermögen
• Ertragssteuerpositionen
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Wesentlichkeit
Umfang unserer Konzernabschlüssprüfung
Schwerpunkte
Inhalt
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Wesentlichkeit
Der Umfang unserer Prüfungshandlungen wird durch die vorhandene Wesentlichkeit beeinflusst. Der Begriff der
„Wesentlichkeit“ wird in dem Abschnitt „Unsere Verantwortung für die Prüfung des Jahresabschlusses“ weiter ausgeführt.
Wir ermitteln die quantitativen Grenzwerte für die Wesentlichkeit. Sowohl die Grenzwerte als auch die qualitativen
Grundlagen helfen uns, Art, Zeitplanung und Umfang unserer Prüfungshandlungen für die individuellen Posten
und Erläuterungen im Jahresabschluss zu ermessen und die Auswirkungen identifizierter Fehlaussagen auf unser
Prüfungsurteil zu evaluieren.
Auf der Grundlage unseres pflichtgemäßen Ermessens haben wir die Wesentlichkeitsschwelle für den Jahresabschluss als
Ganzes wie folgt festgelegt:
Wesentlichkeit für die Gruppe:
€ 45 Millionen
Worauf basiert die Wesentlichkeit?
1,5 % der Mitgliedervergütung für Milchanlieferungen, auf Grundlage des Garantiepreises
Die Überlegungen für den festgelegten Benchmark
Dieser Benchmark basiert auf unserer Analyse des gemeinsamen Informationsbedarfs der Benutzer des Jahresabschlusses und der Mitglied-Milchviehhalter im Besonderen. Auf dieser Basis sind wir der Meinung, dass eine Vergütung aufgrund eines Garantiepreises an Mitglieder für Milchanlieferungen eine wesentliche Kennzahl der finanziellen Leistung der Gruppe darstellt.
Wesentlichkeit der Mitglieder der Unternehmensgruppe
Jedem Gruppenunternehmen wird im Rahmen unserer Prüfungshandlungen aufgrund unserer Beurteilungen eine Wesentlichkeit zugerechnet, welche niedriger ist als die Wesentlichkeit für die Gruppe insgesamt. Diese Zuordnung basiert auf der Grundlage des Anteils des jeweiligen Gruppenunternehmens am Konzernumsatzerlös und Konzernergebnis vor Steuern. Die meisten Mitglieder der Unternehmensgruppe, die zum Umfang der Prüfungshandlungen gehören, wurden anhand der satzungsmäßigen Wesentlichkeit auf der Grundlage einer vorgeschriebenen satzungsmäßigen Prüfung geprüft, die wesentlich niedriger ist als die Wesentlichkeit für die Gruppe insgesamt.
Wir berücksichtigen auch Fehlaussagen und/oder mögliche Fehlaussagen, die unserer Meinung nach aus qualitativen
Gründen wesentlich sind.
Wir haben mit dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss vereinbart, dass wir dem Aufsichtsrat und dem
Prüfungsausschuss die bei der Abschlussprüfung festgestellten Prüfungsdifferenzen über mehr als € 1 Million sowie
geringfügigere Fehlaussagen, die aus unserer Sicht aus qualitativen Gründen gemeldet werden müssen, berichten werden.
Umfang unserer Konzernabschlussprüfung
Royal FrieslandCampina N.V. ist die Muttergesellschaft einer Gruppe von Tochterunternehmen. Die Finanzinformationen
dieser Gruppe sind in dem Konzernabschluss enthalten. Die Rotation der externen Abschlussprüfer bringt im ersten
Prüfungsjahr einige ergänzende Aufgaben und Überlegungen für den Umfang unserer Konzernabschlussprüfung mit sich.
Diese Aufgaben betreffen hauptsächlich ein erstes Verständnis der Gruppe, ihrer Aktivitäten, Struktur, Risikobewertungen
und Corporate Governance Struktur sowie die internen Kontrollmaßnahmen einschließlich der IT-Systemlandschaft. Diese
anfänglichen Arbeiten wurden sowohl in den Niederlanden als auch im Ausland durchgeführt.
Wir sind als neue externe Prüfer gehalten, ausreichend geeignete Prüfungsnachweise über die Eröffnungsbilanz und
die Rechnungslegungsmethoden zu erfahren. Um Informationen über die Eröffnungsbilanz und die angewandten
Rechnungslegungsmethoden zu erhalten, haben wir während der Übergangsphase die entsprechenden Überprüfungen
anhand von Prüfdateien durchgeführt und mit dem vorherigen Prüfer gesprochen. Wir haben unsere Beobachtungen der
Übergangsphase dem Executive Board, Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss berichtet.
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Das erste Jahr als Prüfer
Um ein anfängliches Grundverständnis der Gruppe und ihrer Aktivitäten zu erlangen, haben wir die folgenden Handlungen
durchgeführt:
• Durchführung von Gesprächen mit den Geschäftsführern und Finanzdirektoren der Unternehmensgruppen und
Personalabteilungen von FrieslandCampina;
• Teilnahme an Sitzungen des Prüfungsausschusses ab August 2015;
• Teilnahme an der Hauptversammlung im April 2016, bei der der Geschäftsbericht 2015 erörtert wurde;
• Besichtigungen von Milchbauernhöfen der Mitglied-Milchviehhalter;
• Besichtigungen von Produktionsstandorten;
• Besichtigungen von (ausländischen) Vertriebsgesellschaften; und
• Besichtigungen von (ausländischen) Tochtergesellschaften.
Auch haben wir die internen Kontrollmaßnahmen und die entsprechenden IT-Systeme für die Prüfung identifiziert. Wir
haben hierfür das Internal Control Framework des Konzerns verwendet und uns (sofern möglich) darauf basiert. Dies hat zu
einer Prüfung geführt, die auf internen Kontrollmaßnahmen beruht.
Die Konzernabschlussprüfung
Bei der Festlegung des Umfangs unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die folgenden wichtigen Bestandteile bei den
internen Kontrollmaßnahmen des Konzerns berücksichtigt:
• Internal Control Framework: Für unsere Prüfungshandlungen nutzten wir den integrierten Kontrollrahmen des Konzerns,
d. i. das weltweit eingeführte Internal Control Framework.
• Zentrale IT-Systeme: Ein Großteil der IT-Systeme des Konzerns wird zentral verwaltet. Mit Hilfe unserer IT-Spezialisten
haben wir die zentral verwalteten ERP-Systeme und IT-Verfahren getestet und die Ergebnisse unserer Arbeit den lokalen
Kontrollteams mitgeteilt.
• Financial Shared Service Centre: FrieslandCampina verwendet ein Financial Shared Service Centre, worin die meisten
Verwaltungsaufgaben für die niederländischen Tochtergesellschaften untergebracht sind, welches deshalb zentral durch
das Gruppenteam geprüft wird.
• Für die Richtungsvorgabe unserer Prüfungshandlungen haben wir die Ergebnisse der durch Corporate Internal Control
und Corporate Internal Audit erstellten Arbeiten und Berichte zur Kenntnis genommen. Erforderlichenfalls haben wir
diese Erkenntnisse in unseren Prüfungsansatz aufgenommen.
Beim Festlegen des Prüfungsvolumens für die Gruppenunternehmen haben wir den möglichen Umfang der jeweiligen
Gruppenunternehmen und deren Risikoprofil berücksichtigt. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde bei 24 Gruppen-
unternehmen eine Prüfung der gesamten Finanzinformationen durchgeführt. Hierbei wurden die niederländischen
Aktivitäten der Gruppe als wesentlicher Gruppenbestandteil identifiziert, und zwar auf Grundlage des Umsatzes, der
Gesamtbilanz und des Ertrags vor Steuern.
Insgesamt haben wir mit der Durchführung unserer Prüfungshandlungen die folgende Abdeckung nachstehender
Bilanzposten erzielt:
Umsatz: 83 %
Gesamtbilanz: 79 %
Ergebnis vor Steuern: 85 %
Hinsichtlich der Finanzinformationen der restlichen Gruppenunternehmen, deren Prüfung nicht im Umfang der Konzern-
abschlussprüfung enthalten ist, haben wir im Gruppenverband die Arbeiten durchgeführt. Die Ergebnisse sind unter
anderem mit den Finanzdirektoren und dem Business Group Management besprochen worden, wobei Zahlenanalysen
durchgeführt worden sind, um unsere Einschätzung, dass diese Gruppenunternehmen keine wesentlichen Risiken in unserer
Wesentlichkeitsprüfung darstellen, zu bestätigen. Bei Bedarf haben wir unsere Aktivitäten erweitert und weitere detaillierte
Informationen erhalten.
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Wo Prüfungshandlungen von Rechnungsprüfern von Gruppenunternehmen durchgeführt worden sind, haben wir das
notwendige Ausmaß unserer Beteiligung bestimmt, um in der Lage zu sein, die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen
oder ausreichende und geeignete Informationen über diese Gruppenunternehmen als Grundlage für unser Prüfungsurteil
bei dem konsolidierten Jahresabschluss heranzuziehen. Im Rahmen unserer Verpflichtung als Abschlussprüfer des Konzerns
bei den Gruppenunternehmen haben wir Gruppenunternehmen und Prüfer von Gruppenunternehmen des Konzerns in
Deutschland, Nigeria, Vietnam, Thailand, Malaysia und Singapur besucht.
Die Konsolidierung der einzelnen Gruppenunternehmen, die Erläuterungen in der Jahresbilanz und sonstige Aspekte (wie
Bewertung von Goodwill, Aufbereitung und Erläuterung von Akquisitionen, signifikante Steuerpositionen) sind durch das
Konzernteam geprüft worden. Auch ist das niederländische operative Geschäft von CB&M, CP EMEA und Ingredients durch
das Konzernteam geprüft worden, so dass die Kenntnisse der Aktivitäten und die Ergebnisse der Prüfung unmittelbar beim
Konzernteam bekannt sind.
Durch die oben genannten Arbeiten bei (Konzern-)Unternehmen, in Verbindung mit ergänzenden Tätigkeiten auf
Konzernebene, haben wir ausreichende und geeignete Prüfungsinformationen in Bezug auf die finanziellen Informationen
des Konzerns erhalten, um somit ein Prüfungsurteil über die konsolidierte Jahresbilanz zu erstellen.
Die Schwerpunkte unserer Prüfungshandlungen
In den Schwerpunkten unserer Prüfung führen wir auf, was nach unserem Ermessen die wichtigsten Angaben bei der Prüfung
der Jahresbilanz waren. Die Schwerpunkte haben wir mit dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss besprochen, sie
stellen jedoch keine vollständige Wiedergabe aller Risiken und Prüfungsgegenstände dar, die wir während der Prüfung
identifiziert und besprochen haben. Wir haben die Schwerpunkte beschrieben und eine Zusammenfassung der zu diesen
Punkten von uns durchgeführten Arbeiten gegeben.
Wir haben unsere Prüfungshandlungen in Bezug auf diese Schwerpunkte im Rahmen der konsolidierten Jahresabschluss-
prüfung festgelegt. Unsere Erkenntnisse über einzelne Schwerpunkte müssen in ihrem Zusammenhang gesehen werden und
nicht als separate Urteile über diese Schwerpunkte bzw. über spezifische Einzelheiten des Jahresabschlusses.
Schwerpunkte Unsere Prüfungsarbeiten bezüglich der Schwerpunkte
AkquisitionenDie Gruppe hat 2016 eine 51 %ige Beteiligung an Engro Foods Ltd. (Pakistan) erworben. Schwerpunkte bei der Ausarbeitung dieser Akquisition waren die entsprechende Analyse, ob von einer rechtlichen Beherrschungsbefugnis ausgegangen werden darf, bzw. die Ausarbeitung der Put-Option auf die Anteile, die IFC/FMO an einem Tochterunternehmen des Unternehmens inne haben. Darüber hinaus bedürfen die Erstellung einer Eröffnungsbilanz, die Identifikation der immateriellen Vermögenswerte und die Bestimmung des Zeitwerts der erworbenen Aktiva und Verbindlichkeiten unserer erhöhten Aufmerksamkeit.
Ferner wurden im Jahr 2016 die Akquisitionen Fabrelac (Belgien) und Anika Group (Russland) aus dem Jahr 2015 abgeschlossen.
Akquisitionen sind ein Schwerpunkt unserer Prüfung wegen der (finanziellen) Auswirkungen dieser Transaktionen auf den Konzern und ihrer Offenlegung im Jahresabschluss. Darüber hinaus unterliegen die Annahmen (wie Diskontsatz und künftige Cash Flows) dem Zeitwert der identifizierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wobei die Offenlegung der Akquisitionen eine Beurteilung durch das Management erforderlich macht.
Die Akquisitionen im Jahr 2016 und die Finalisierung der Kaufpreisallokation im Jahr 2016 von Akquisitionen ab 2015 sind in Erläuterung 1 zum Jahresabschluss erläutert.
Unsere Prüfung bestand aus der Kenntnisnahme der Übernahmeverträge, einschließlich der Festlegung des Zeitpunkts, wann die Mehrheitsbeteiligung erworben wurde, sowie der Analyse, ob von einem rechtlichen Beherrschungsbefugnis die Rede ist, und der Überprüfung der Eröffnungsbilanz und der (vorläufigen) Kaufpreisallokation. Mit Hilfe von Bewertungsexperten haben wir die (vorläufige) Kaufpreisallokation der Akquisition geprüft. Die Arbeiten bestanden hauptsächlich aus der Identifizierung und Bestimmung des Zeitwerts der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs, einschließlich des verwendeten Diskontsatzes (mittels einer unabhängigen Ermittlung) des zu erwartenden Umsatzes und der Margenentwicklung (in Ergänzung zu den Budgets und Prognosen seitens des Managements).
Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass die erforderlichen Offenlegungen im Jahresabschluss 2016 durchgeführt worden sind.
Aufgrund des Volumens von Engro Foods Ltd haben wir diese Entität in unsere Konzernabschlussprüfung aufgenommen.
In Bezug auf die Akquisitionen aus dem Jahr 2015, deren Kaufpreisallokationen 2016 fertiggestellt worden sind, haben wir mit Hilfe eines Bewertungsexperten die Identifikation der immateriellen Aktiva sowie die Annahmen, welche dem endgültigen Zeitwert der im Jahre 2015 erworbenen Aktiva und Verbindlichkeiten zugrunde liegen, entsprechend getestet.
Aufgrund der durchgeführten Arbeiten und vorliegenden Kontrollinformationen bezüglich der (vorläufigen) Ausarbeitung von Akquisitionen können wir keine wesentlichen Erkenntnisse vorweisen.
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Schwerpunkte Unsere Prüfungsarbeiten bezüglich der Schwerpunkte
Bewertung von Goodwill und sonstigem Anlagevermögen
In den Jahresabschluss sind einige Aktiva-Kategorien aufgenommen worden. Jährlich wird der Wert dieser Aktiva bewertet.
Die Gruppe hat € 1,2 Milliarde Goodwill in Bezug auf Akquisitionen ausgewiesen. Die Goodwill-Bewertung wird jährlich auf der Ebene der Business Groups durchgeführt. Die wichtigsten Annahmen bei der Goodwill-Bewertung beziehen sich auf Diskontsatz, langfristige Wachstumsrate, Bruttomarge, Wachstumsrate und Gewinnerwartungen.
Wir legen besonderen Wert auf diesen Bereich, da die Goodwill-Bewertung sehr komplex ist und das Management seine Prognosen anhand der genannten Annahmen macht. In Anbetracht der Wesentlichkeit bei Goodwill können mögliche notwendige Abschreibungen eine große Auswirkung auf den Jahresabschluss haben. Deshalb haben wir diesen Bereich als Schwerpunkt für unsere Prüfung angemerkt.
Die wichtigsten Annahmen sind in Erläuterung 8 der Jahresrechnung näher erläutert.
Außer Goodwill haben wir auch weitere Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einem Testverfahren unterzogen, um herauszufinden, ob hier besondere Gründe vorliegen, die Anlass zu einer besonderen Wertbeeinträchtigung geben. Diese Gründe werden in Erläuterung 8 des Jahresabschlusses erläutert.
Unsere Prüfung bestand darin, das Bewertungsmodell sowie die Annahmen laut dem Goodwill Impairment Modell auf ihre Werthaltigkeit hin zu testen und die zugrundeliegenden Berechnungen zu beurteilen. Mit Hilfe von Bewertungsexperten haben wir die wichtigsten Annahmen einem Test aufgrund von Marktinformationen (z. B. Marktzinsen) unterzogen, eine unabhängige Bestimmung erstellt und eine Anpassung an die Budgets und Prognosen durch das Managements erarbeitet. Auch haben wir überprüft, ob die erforderlichen Angaben bezüglich der Bewertung von Goodwill und die dieser zugrundeliegenden Annahmen im Jahresabschluss 2016 enthalten sind.
Darüber hinaus haben wir unser Augenmerk auf die Vergütungs-verrechnung zwischen Business Group Cheese, Butter & Milkpowder und den sonstigen Business Groups gerichtet, dies wegen der kooperativen Rolle, die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erfüllt hat (wie auf Seite [X] des Jahresabschlusses berichtet).
In Bezug auf andere Vermögenswerte haben wir der Management-analyse anhand der dieser zugrundeliegenden Budgets, Prognosen und Berichte einer Prüfung unterzogen.
Auf der Grundlage der durchgeführten Arbeiten und vorliegenden Prüfungsergebnisse, einschließlich des Management Impairment Test und Management-Indikationstests, welche die Werthaltigkeit negativ verändern können, gibt es keine wesentlichen Erkenntnisse.
Ertragssteuerpositionen
Die Positionen der Ertragssteuer der Gruppe sind ein Schwerpunkt bei unserer Prüfung, zum einen aufgrund ihres wesentlichen Umfangs und zum anderen wegen der beschränkten Möglichkeiten bei der Verrechnung von Ertragssteuern und nicht zuletzt durch das Maß der Bewertung dieser Positionen seitens des Managements.
Eine Erläuterung bezüglich der Ertragssteuerpositionen wurde in die Erläuterungen 6 und 18 des Jahresabschlusses aufgenommen.
Die Gruppe hat Gruppenunternehmen in vielen Ländern und unterliegt daher den unterschiedlichsten lokalen Besteuerungssystemen. Folglich sind die Bewertung der (latenten) Erwerbssteuerpositionen und die Bestimmung der internen Verrechnungspreise sehr komplex. Insbesondere die Ertragssteuerpositionen sowie die internen Verrechnungspreise für die asiatischen Länder unterliegen Schätzungsschwankungen.
Wir haben die niederländischen und internationalen laufenden und latenten Positionen der Ertragssteuer sowie die internen Verrechnungspreise mit Unterstützung versierter internationaler Steuerspezialisten geprüft.
Bei der Prüfung der durch FrieslandCampina im Jahresabschluss 2016 ausgewiesenen Ertragssteuerpositionen haben wir die Schätzungen des Managements auf der Grundlage des Steuerrechts und der erwarteten Ergebnisentwicklungen in den verschiedenen Ländern überprüft. Hierbei haben wir mit Unterstützung versierter internationaler Steuerspezialisten die jeweiligen Erwerbssteuerpositionen sowie die internen Verrechnungspreise, die für die asiatischen Länder verwendet werden, einer Prüfung unterzogen.
Darüber hinaus haben wir untersucht, ob die erforderlichen Angaben zu den Erwerbssteuerpositionen in den Erläuterungen 6 und 18 im Jahresabschluss angemessen offengelegt worden sind.
Auf der Grundlage der durchgeführten Arbeiten und der vorliegenden Prüfungsergebnisse gibt es keine wesentlichen Erkenntnisse bei den Erwerbssteuerpositionen und deren Erläuterungen, wie durch das Management im Jahresabschluss 2016 belegt.
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Erklärung zu den anderen im Geschäftsbericht enthaltenen Informationen
Außer dem Jahresabschluss und unserem entsprechenden Prüfbericht beinhaltet der Geschäftsbericht folgende Angaben:
• Vorwort des CEO;
• Kennzahlen;
• Wichtigste Entwicklungen 2016;
• Bericht des Executive Board;
• Corporate Governance-Bericht;
• Sonstige Angaben.
Auf der Grundlage der untenstehenden Arbeiten sind wir der Meinung, dass die sonstigen Angaben:
• mit dem Jahresabschluss vereinbar sind und keine wesentlichen Fehlaussagen enthalten;
• alle Informationen enthalten, die laut Titel 9 2 BW erforderlich sind.
Wir haben die weiteren Informationen zur Kenntnis genommen und basierend auf unseren Erkenntnissen aus der
Abschlussprüfung bzw. anderweitig überprüft, ob diese Angaben wesentliche Fehlaussagen enthalten.
Mit unseren Arbeiten erfüllen wir die Anforderungen gemäß Titel 9 Buch 2 BW und des niederländischen Standards
720. Allerdings sind nicht alle Arbeiten in derselben tiefgründigen Weise durchgeführt worden, die wir für die
Jahresabschlussprüfung aufgewandt haben.
Der Executive Board ist verantwortlich für die weiteren Informationen, einschließlich des von ihm angefertigten Berichts
und der sonstigen Angaben gemäß Titel 9 Buch 2 BW.
Erklärung bezüglich der sonstigen gesetzlichen Anforderungen:
Unsere Mandatierung
Wir sind am 30. April 2015 auf Empfehlung des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung der Aktionäre als externe
Abschlussprüfer der Royal FrieslandCampina N.V. bestellt worden. Wir sind seit Beginn des Geschäftsjahres 2016 als
Abschlussprüfer des Unternehmens bestellt worden.
Verantwortlichkeiten in Bezug auf den Jahresabschluss und die Prüfungskontrolle
Verantwortlichkeiten des Executive Board und des Aufsichtsrats in Bezug auf den Jahresabschluss
Das Executive Board ist verantwortlich für:
• die Aufstellung und wirklichkeitsgetreue Darstellung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit den EU-IFRS sowie
Titel 9 Buch 2 BW;
• ein solches internes Kontrollsystem, wie es das Executive Board als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines
Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Fehlaussagen ist.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses muss das Executive Board Überlegungen anstellen, ob das Unternehmen auch
in der Lage ist, ihre Tätigkeiten kontinuierlich fortzuführen. Im Rahmen der genannten Rechnungslegungsmethoden muss
das Executive Board auf der Grundlage seiner begründeten Annahme, dass die Fortführung der Gesellschaft gewährleistet
ist, den Jahresabschluss erstellen, es sei denn, das Executive Board hat die Absicht, die Gesellschaft aufzulösen oder
die Geschäftstätigkeit einzustellen, oder es bleibt ihm keine andere realistische Alternative. Das Executive Board sollte
Ereignisse und Umstände, die möglicherweise erhebliche Zweifel an der Fortführungsfähigkeit der Gesellschaft aufwerfen,
im Jahresabschluss offenlegen.
Der Aufsichtsrat ist für die Überwachung der Finanzberichterstattung der Gesellschaft verantwortlich.
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Unsere Verantwortung für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Verantwortung ist es, die Planung und Durchführung des Prüfungsauftrags in einer Weise durchzuführen, die es
uns ermöglicht, ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise für unser Prüfungsurteil zu erhalten. Unser Prüfungsurteil
soll mit einem angemessenen Maß an Sicherheit gewährleisten, dass der Jahresabschluss keine wesentlichen Fehlaussagen
enthält. Ein angemessenes Maß an Sicherheit bedeutet ein hohes Maß an Sicherheit, jedoch keine absolute Sicherheit,
wodurch es möglich ist, dass wir bei unserer Prüfung möglicherweise nicht alle Fehler und jede Täuschung festgestellt
haben. Fehlaussagen können aufgrund ihrer betrügerischen Absicht oder als Fehler auftreten und sind wesentlicher Natur,
wenn nach redlichem Ermessen erwartet werden darf, dass sie einzeln oder gemeinsam Einfluss auf die wirtschaftlichen
Entscheidungen der Benutzer dieses Jahresabschlusses haben können.
Die Wesentlichkeit beeinflusst Art, Zeitpunkt und Umfang unserer Prüfungshandlungen sowie die Auswertung der
identifizierten Fehlaussagen im Hinblick auf unser Prüfungsurteil.
Eine detailliertere Beschreibung unserer Pflichten ist in der Anlage zu unserem Prüfungsbericht enthalten.
Amsterdam, 24. Februar 2017
PricewaterhouseCoopers Accountants N.V.
Niederländische Originalfassung unterschrieben von J.E.M. Brinkman RA
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Anlage zu unserem Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2016 der
Royal FrieslandCampina N.V.
In Ergänzung zu dem, was wir in unseren Prüfungsbericht aufgenommen haben, erklären wir in dieser Anlage in allen
Einzelheiten unsere Pflichten bei der Prüfung des Jahresabschlusses und deren Inhalt.
Die Pflichten des Prüfers bei der Prüfung des Jahresabschlusses
Wir haben diese Prüfung in professioneller und kritischer Weise durchgeführt und gegebenenfalls professionelle
Beurteilungen angewandt, die sich auf die niederländischen Prüfungsstandards, Ethikvorschriften und
Unabhängigkeitsanforderungen berufen. Unser Ziel ist es, mit angemessener Sicherheit davon ausgehen zu können, dass
der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen infolge betrügerischer Absicht oder Fehlern ist. Unsere Prüfung
bestand unter anderem aus den folgenden Aufgaben:
• Ermittlung und Bewertung der Risiken zur Feststellung, ob der Jahresabschluss Fehlaussagen in Bezug auf
die Wesentlichkeit infolge betrügerischer Absicht oder Fehlern enthält, Bestimmung und Durchführung von
Prüfungshandlungen in Beantwortung identifizierter Risiken und deren Prüfungsergebnisse, die nachweislich für unser
Prüfungsurteil eine ausreichende und angemessene Grundlage darstellen. Bei betrügerischer Absicht ist das Risiko,
das eine wesentliche Fehlaussage nicht entdeckt wird, größer als bei Fehlern. Betrügerische Absicht kann folgendes
enthalten: geheime Absprachen, Urkundenfälschung, Nichterfassung von Transaktionen, Falschangaben oder Umgehung
der internen Kontrollen, alles in betrügerischer Weise.
• Einsicht zu erhalten in die internen Kontrollprozesse, die für die Prüfung entscheidend sind, mit dem Ziel, die
Prüfungshandlungen zu vollziehen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Diese Handlungen haben
jedoch nicht das Ziel, sich ein Urteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gruppe zu erlauben.
• Auswertung, ob die Rechnungslegungsmethoden bzw. die Einschätzungen durch das Executive Board und deren
Erläuterungen, die im Jahresabschluss offen gelegt worden sind, angemessen und geeignet sind.
• Feststellung, ob die durch das Executive Board genannte Unternehmensfortführung akzeptabel ist. Feststellung anhand
der Prüfungsnachweise, ob Begebenheiten und Umstände dazu führen, dass begründeter Zweifel daran besteht, ob
das Unternehmen seine Geschäftsaktivitäten kontinuierlich fortsetzen kann. Wenn wir zur Schlussfolgerung kommen,
dass eine wesentliche Unsicherheit vorhanden ist, sind wir verpflichtet, in unserem Prüfungsurteil auf die betreffenden
Erläuterungen im Jahresabschluss hinzuweisen. Wenn die Erläuterungen unangemessen sind, sind wir gehalten, unser
Prüfungsurteil anzupassen. Unsere Schlussfolgerungen basieren auf Prüfungsnachweisen, die wir bis zum Datum
unseres Prüfungsurteils erhalten haben. Zukünftige Begebenheiten oder Umstände können jedoch dazu führen, dass ein
Unternehmen eine Fortführung ihrer Geschäftsaktivitäten nicht länger gewährleisten kann.
• Bewertung von Präsentation, Struktur und Inhalt des Jahresabschlusses sowie der darin enthaltenen Angaben, ob der
Jahresabschluss die ihm zugrundeliegenden Transaktionen und Begebenheiten widerspiegelt.
In Anbetracht unserer Verantwortung für das Prüfungsurteil sind wir für die Überwachung und die Durchführung
der Konzernabschlussprüfung verantwortlich. In diesem Rahmen haben wir die Art und den Umfang der Arbeiten
bestimmt, die für die Gruppenunternehmen durchgeführt werden müssen, damit wir sicherstellen, dass wir ausreichende
Prüfungshandlungen durchführen und dadurch in der Lage sein werden, eine Beurteilung über den Jahresabschluss
als Ganzes abgeben zu können. Entscheidend sind hier die geographische Struktur der Gruppenunternehmen, der
Umfang und/oder das Risikoprofil der Gruppenunternehmen sowie die Operationen, die Geschäftsprozesse, internen
Kontrollmaßnahmen und die Branche, in der das Gruppenunternehmen tätig ist. In dieser Hinsicht haben wir die Art und den
Umfang der für die Gruppenunternehmen durchzuführenden Prüfungshandlungen festgelegt. Auf dieser Basis haben wir
die Gruppenunternehmen ausgewählt, bei denen eine Prüfung der vollständigen Finanzinformationen oder eine Prüfung
bestimmter Posten erforderlich war.
Wir kommunizieren mit dem Aufsichtsrat unter anderem über den geplanten Umfang, Zeitplan der Prüfungshandlungen und
die wesentlichen Erkenntnisse, die aufgrund unserer Prüfungen festgestellt wurden, darunter wesentliche Mängel bei den
internen Kontrollmaßnahmen.
Wir definieren die Schwerpunkte unserer Prüfung für den Jahresabschluss aus allen Vorgaben und Unterlagen, die
wir mit dem Aufsichtsrat besprochen haben. Wir beschreiben diese Angaben in unserem Prüfungsurteil, es sei denn,
Rechtsvorschriften untersagen dies oder die Nichterwähnung ist im Interesse des gesellschaftlichen Verkehrs.
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In Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben 2016 2015 2014 2013 2012
Kennzahlen Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse 11.001 11.210 11.348 11.281 10.309
Betriebsergebnis für Einmaleffekten 412 513
Betriebsergebnis 563 576 489 313 487
Jahresüberschuss 362 343 303 157 278
Garantiepreis 28,38 30,68 39,38 39,45 33,87Leistungszuschlag in Euro pro 100 kg 2,19 2,25 1,86 1,81 1,42Rücklage Mitgliederobligationen in Euro pro 100 kg 1,25 1,28 1,07 1,23 0,95
Weidegangzuschlag in Euro pro 100 kg 0,29 0,29 0,29 0,31 0,32
Besondere Milchströme in Euro pro 100 kg 0,15 0,14 0,10 0,10 0,12
Milchpreis in Euro pro 100 kg 32,26 34,64 42,70 42,90 36,68
Bilanz
Bilanzsumme 9.374 8.421 7.676 7.112 6.831
Dem Anteilseigner zuzurechnendes Eigenkapital 1.309 1.108 991 920 926Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 3.169 2.832 2.587 2.405 2.140
Nettoschuld 1.225 1.108 981 696 685
Cashflows
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 850 1,019 554 588 842
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -955 -705 -627 -576 -702Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 307 275 231 213 194
Sonstige Angaben
Eigenkapital als Prozentsatz der Bilanzsumme 33,8 33,6 33,7 33,8 31,3
Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) 21.927 22.049 22.168 21.186 20.045
Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) 11.231 11.066 10.716 10.659 10.215
Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 10.774 10.060 9.453 9.261 8.860
Mehrjahresüberblick
Übersichten
Übersichten Mehrjahresüberblick Inhalt
161
In Euro pro 100 kg Milch bei 3,47 % Eiweiß, 4,41 % Fett und 4,51 % Laktose im Verhältnis 10 : 5 : 1, exkl. MwSt. 2016 2015
Fettpreis 10,22 11,02
Eiweißpreis 16,07 17,33
Laktosepreis 2,09 2,25
28,38 30,60
Verrechnung des Garantiepreises 0,08
Garantiepreis 28,38 30,68
Leistungszuschlag 2,19 2,25
Weidegangzuschlag 1 0,29 0,29
Besondere Milchströme 2 0,15 0,14
Barpreis 31,01 33,36
Rücklage Mitgliederobligationen 1,25 1,28
Milchpreis 32,26 34,64
Zusätzliche Ausschüttungen 3 0,22
Zinsen für Mitgliederobligationen 0,41 0,42
Gewinnrücklage 2,12 2,17
Leistungspreis 35,01 37,23
1 Mitglied-Milchviehhalter, die Weidegang nutzen, erhalten über 2016 einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Aus dem Ergebnis des Unternehmens werden hiervon 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,29 Euro pro 100 Kilo Milch. Zudem wird auf Basis genossenschaftlicher Regelungen auch 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Um dies zu finanzieren, werden bei der gesamten Milch 0,35 Euro pro 100 Kilo Milch abgezogen. Hiervon wird auch der Teilweidegangzuschlag bezahlt.
2 Besondere Milchströme umfassen die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Landliebe-Milch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch und die Differenz zwischen dem Garantiepreis für biologische Milch (47,71 Euro einschließlich einer Verrechnung von 0,04 Euro pro 100 Kilo durch eine zu niedrige Einschätzung 2016) und dem Garantiepreis (28,38 Euro) pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch, sind dies durchschnittlich 0,15 Euro pro 100 Kilo Milch.
3 Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der vorübergehenden 2-Cent- und 10-Cent-Maßnahmen 23,8 Millionen Euro ausgeschüttet (0,22 Euro pro 100 Kilo Milch).
Milchpreisüberblick
Übersichten MilchpreisüberblickInhalt
162
System zur Risikokontrolle
Einleitung
FrieslandCampina hat interne Risikomanagement- und
Kontrollsysteme implementiert, um einen angemessenen
Grad an Sicherheit zu bieten, dass durch Erzeugen von
Schwerpunkten, Integrieren von Managementkontrolle
über die Tätigkeiten des Unternehmens, Einhaltung der
geltenden Rechtsvorschriften sowie durch Gewährleistung
der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
der Erläuterungen die strategischen Zielsetzungen
realisiert werden. Das Executive Board berichtet dem
Aufsichtsrat und dessen Prüfungsausschuss über interne
Risikomanagement- und Kontrollsysteme und legt ihnen
Rechenschaft ab.
Die Vorgehensweise des Unternehmens in Bezug auf die
Risikokontrolle ist in dem regelmäßigen Betriebsplanungs-
und Evaluierungszyklus verankert und ist integraler
Bestandteil der Betriebsführung. Auf Basis von
Risikobeurteilungen bestimmt das Management die Risiken
und die angemessenen Reaktionen im Zusammenhang mit
der Realisierung der Zielsetzungen für den Betrieb sowie
kritischer Betriebsprozesse.
Nach dem Vorbild des COSO-Modells wurden die
Unternehmensrisiken in vier Kategorien unterteilt:
• strategische Risiken, die als Ereignisse definiert werden,
die sich nachteilig auf das Realisieren der strategischen
Zielsetzungen auswirken können
• operative Risiken, die als Ereignisse definiert werden,
die sich aufgrund nicht effektiver Tätigkeiten oder
ineffizienter Nutzung oder des Verlustes von Rohstoffen
bzw. Betriebsmitteln nachteilig auf das Realisieren der
operativen Zielsetzungen auswirken können
• finanzielle Risiken / Risiken der Finanzberichterstattung,
die als Risiken von Unrichtigkeiten in der externen
Konzernfinanzberichterstattung definiert werden
• Compliance-Risiken, die als Nichteinhaltung geltender
Rechtsvorschriften oder guter Geschäftspraktiken
definiert werden, die Strafgebühren oder einen negativen
Einfluss auf den Ruf des Unternehmens zur Folge haben
können
Risikotoleranz
Die Risikotoleranz spiegelt die Bereitschaft des
Managements wider, Risiken zu akzeptieren.
FrieslandCampina hat für die Gesamtheit der
strategischen, operativen, finanziellen bzw.
Finanzberichterstattungsrisiken und Compliance-Risiken
eine maximale Risikoposition definiert. Um zu verhindern,
dass Risiken über diese Risikoposition ansteigen, wurden
intern für Business Groups und Konzernunternehmen
niedrigere Niveaus definiert. Alle potenziellen Risiken
oberhalb dieser Niveaus müssen vom Management
bekämpft werden.
FrieslandCampina hat folgende Toleranz für Risiken
formuliert:
• strategisch – in Bezug auf strategische Risiken
ist FrieslandCampina bereit, ein gewisses Maß an
kalkuliertem Risiko einzugehen, um seine Ziele zu
realisieren
• operativ – in Bezug auf operative Risiken versucht
FrieslandCampina, die Auswirkung unvorhergesehener
Betriebsstörungen in seinen Betrieben zu minimieren
• finanziell – in Bezug auf finanzielle bzw.
Finanzberichterstattungsrisiken hat FrieslandCampina ein
konservatives und solides System der Finanzpolitik und
finanzieller Verfahren
• Compliance – in Bezug auf Compliance-Risiken setzt
FrieslandCampina die Politik der Zero Tolerance an.
Gegen Verletzungen des Verhaltenskodexes wird
energisch vorgegangen.
Obgleich Risikotoleranz immer integraler Bestandteil der
Risikostrategie von FrieslandCampina war, wird an einer
noch besser strukturierten Vorgehensweise zum Feststellen
von Risikotoleranzen gearbeitet.
Risikomanagementverfahren
Das Risikomanagementverfahren von FrieslandCampina
besteht aus Identifizierung, Messung, Bewertung und
Kontrolle von Risiken. FrieslandCampina verwendet für
die unterschiedlichen Risikokategorien unterschiedliche
Programme, die in Tabelle 1 erläutert werden.
Übersichten System zur Risikokontrolle Inhalt
163
Tabelle 1: Risikomanagementverfahren
Risiko-kategorie
Wichtigstes Risiko-management-programm
Erläuterung
Strategische Risiken
Bewertung des Unternehmens-risikos
Strategische Risiken werden über die regulären Planungs- und Berichterstattungsverfahren kontrolliert, die regelmäßige Betriebsbeurteilungen von strategischen Plänen, Budgets, Prognosen und monatliche Ergebnisse umfassen. Darüber hinaus gibt es ein Enterprise Risk Assessment-Programm. Im Rahmen dieses Programms werden jährlich Risikobeurteilungen mit dem Management der wichtigsten Konzernunternehmen von FrieslandCampina, allen Business Groups und dem Executive Board durchgeführt. Bei einem Enterprise Risk Assessment legt das Management die wichtigsten Risiken fest, es beurteilt die aktuellen Risikobegrenzungen und legt zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen fest.Das Management von Konzernunternehmen und Business Groups berichtet regelmäßig über die Ergebnisse dieses Enterprise Risk Assessment und über die Fortschritte risikobegrenzender Maßnahmen.
Operative Risiken
Programme je funktioneller Disziplin
Operative Risiken werden über diverse Programme je funktioneller Disziplin kontrolliert, beispielsweise das Programm Foqus für die Lebensmittelsicherheit und Produktqualität, das weltweite Sicherheitsprogramm Foqus SHE für die Sicherheit der Mitarbeiterschaft und HR-Programme für Leistungs- und Talentmanagement. Obgleich diese Programme sich von ihrer Art her unterscheiden und von diversen funktionellen Abteilungen verwaltet werden, zielen sie alle darauf ab, Risiken festzulegen und zu evaluieren und zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen zu definieren. Diverse Konzernabteilungen berichten regelmäßig über die Fortschritte und Ergebnisse dieser Programme.
Finanzielle Risiken / Risiken der Finanzbericht-erstattung
Internal Control Framework
FrieslandCampina unterliegt einer großen Bandbreite finanzieller Risiken (unter anderem Liquiditätsrisiko, Währungsrisiko, Zinsrisiko, Rohstoffpreisrisiko, Kreditrisiko, Länderrisiko und andere versicherbare Risiken) sowie einer Reihe von Unsicherheiten, die eine erhebliche Auswirkung auf das lokale Finanzergebnis haben könnten. Weitere Informationen über Treasury-Risiken, steuerliche und andere finanziellen Risiken, siehe Erläuterung 24 und 27 des Jahresabschlusses.Finanzielle Risiken / Risiken der Finanzberichterstattung werden auf verschiedene Weisen kontrolliert, unter anderem durch Buchführungs- und Berichterstattungspolitik, Buchführungsanweisungen und -systeme. FrieslandCampina verwendet ebenfalls das Internal Control Framework, auf Basis des COSO-Modells (COSO 1992). Das Internal Control Framework enthält ein strukturiertes Selbstbewertungs- und Überwachungsverfahren, das im gesamten Unternehmen verwendet wird, um die Einhaltung der internen Kontrolle der Finanzberichterstattung zu beurteilen, zu dokumentieren, zu evaluieren und zu überwachen. Interne Managementerklärungen, regelmäßige Managementbeurteilungen von Ergebnissen und Verbesserungsmaßnahmen, Überarbeitung des Aufbaus und der Effektivität interner Kontrollen, sowie Beurteilungen im Prüfungsausschuss sind integraler Bestandteil des Ansatzes des Internal Control Framework des Unternehmens.
Compliance-Risiken
Compass Zu den Compliance-Risiken gehört unter anderem die unvorhergesehene Unfähigkeit, geltende Rechtsvorschriften, Politik und Verfahren zu implementieren oder einzuhalten. Bei der Kontrolle von Compliance-Risiken spielt Compass, der Verhaltenskodex von FrieslandCampina für gute Geschäftspraktiken, eine wichtige Rolle. Dieser Verhaltenskodex und die dazugehörigen Richtlinien verschaffen die Ausgangspunkte für integere, respektvolle und transparente Geschäftspraktiken der Beschäftigten von FrieslandCampina und Dritten, mit denen FrieslandCampina zusammenarbeitet. Die Einhaltung dieses Verhaltenskodexes und der Richtlinien wird durch Schulungen unterstützt, sowie durch Compliance-Erklärungen des Managements, weltweit bestellte Vertrauenspersonen, einen Integritätsausschuss und eine Berichtsplattform, die sieben Tage pro Woche rund um die Uhr für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügbar ist, um ihre Sorgen über eine vermutliche Verletzung des Verhaltenskodexes oder einer Richtlinie auf vertraulicher Basis zu äußern. FrieslandCampina hat diverse andere Maßnahmen ergriffen, um die Einhaltung der Rechtsvorschriften in den verschiedenen Ländern zu gewährleisten. Diesbezüglich wird auf das Kapitel Risikokontrolle in diesem Geschäftsbericht auf Seite 58 verwiesen.
Übersichten System zur Risikokontrolle Inhalt
164
Risiko-Governance
Das Executive Board trägt die Endverantwortung für die
wirkungsvolle Kontrolle der Risiken. Zur Unterstützung
des Executive Board wurden die Zuständigkeiten für die
Risikokontrolle anhand des Three Lines of Defence Modells
delegiert. Tabelle 2 beschreibt die drei Ebenen dieses
Modells.
Das Executive Board wird regelmäßig von den
Konzernabteilungen („zweite Ebene“) über die
Fortschritte und Ergebnisse der verschiedenen
Risikomanagementprogramme informiert, um die
Evaluierung der Wirksamkeit von Maßnahmen zu
unterstützen. Corporate Internal Audit berichtet dem
Executive Board regelmäßig und unabhängig über die
Wirksamkeit der Risikokontrolle.
Der Prüfungsausschuss informiert den Aufsichtsrat über
die Risiken. Die Rolle des Prüfungsausschusses wird auf
Seite 73 im Kapitel Corporate Governance beschrieben.
Im Jahr 2016 wurde das Risikomanagementverfahren
weiter verstärkt. Für interne Kontrollen wurden die
Kontrolltätigkeiten weiter standardisiert und automatisiert,
sodass die standardmäßige SAP-Einrichtung, die bei
FrieslandCampina weltweit eingeführt wird, besser
genutzt werden kann. FrieslandCampina hat 2016 mit
der unabhängigen Überprüfung der kritischsten internen
Kontrollen angefangen. In der gesamten Organisation
gilt der Ausführung dieser internen Kontrollen große
Aufmerksamkeit und es besteht großes Engagement
zum Beheben eventueller Mängel in diesen Kontrollen
oder Verringern der Auswirkung der Mängel. Große
Aufmerksamkeit galt dem Verstärken des Programms
Compass, beispielsweise durch verbesserte Schulungen und
durch die Intensivierung von Sensibilisierungsprogrammen.
Risikoklassifizierung
Die Risikoklassifizierung gibt im Großen und Ganzen an,
welchen Risikokategorien FrieslandCampina ausgesetzt ist.
Sie kann alle Organisationsebenen beim Formulieren und
Verknüpfen von Risiken bei FrieslandCampina unterstützen.
Die Risikoklassifizierung wird jährlich ausgewertet.
Tabelle 2: Risiko-Governance
Ebene Erläuterung Verantwortung
1. Ebene Das Management trägt die primäre Verantwortung für das Festlegen und die Kontrolle der Risiken von Tag zu Tag sowie für das Aufrechterhalten eines Systems wirksamer interner Kontrollmaßnahmen zur Verringerung dieser Risiken.
Einzelne Manager und Managementteams von Business Groups bzw. Konzernunternehmen
2. Ebene Unterstützt das Management beim Entwickeln, Aufrechterhalten und Überwachen der Wirksamkeit von Risikomanagementverfahren und -systemen. Ferner definiert die 2. Ebene das System, die Strategien und Verfahren zur Risikokontrolle.
Konzernabteilungen, unter anderem Enterprise Risk Management, Internal Control, Compliance und Legal Affairs
3. Ebene Sorgt für eine unabhängigen Beurteilung des Aufbaus und der operativen Wirksamkeit interner Kontrollmaßnahmen, unter anderem von Risikomanagementtätigkeiten, die durch Funktionen auf der 1. und 2. Ebene ausgeführt werden.
Corporate Internal Audit
Übersichten System zur Risikokontrolle Inhalt
165
Frans (F.A.M.) Keurentjes (1957)
Position Vorsitzender des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorsitzender der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 20. Dezember 2016, Mitglied seit dem 31. Dezember 2008
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Mitglied Grondkamer Noord
Erwin (W.M.) Wunnekink (1970)
Position Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Royal FrieslandCampina N.V., stellvertretender Vorsitzender
der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 20. Dezember 2016, Mitglied seit dem 16. Dezember 2009
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der ForFarmers N.V.
Sandra (J.W.) Addink-Berendsen (1973)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 16. Dezember 2014
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalterin
Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der ForFarmers N.V.,
Mitglied des Aufsichtsrats der Alfa Top-Holding B.V.
Aufsichtsrat
Übersichten Aufsichtsrat
Zusammensetzung des Aufsichtsrats
Seit dem 20. Dezember 2016 ist Frans Keurentjes
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Royal
FrieslandCampina N.V. Er ist der Nachfolger von Piet Boer,
der am 20. Dezember 2016 aus dem Aufsichtsrat
ausschied und laut Satzung nicht wieder bestellt werden
konnte. Frans Keurentjes tritt auch im Entlohnungs- und
Bestellungs ausschuss die Nachfolge von Piet Boer an.
Auch Simon Ruiter schied an diesem Datum aus dem
Aufsichtsrat aus und konnte laut Satzung nicht wieder
bestellt werden. Erwin Wunnekink ist seit dem 20. Dezember
2016 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Er ist der Nachfolger von Jan Keijsers, der Mitglied des
Aufsichtsrats bleibt. Hans Hettinga und Gjalt Mulder
sind seit dem 20. Dezember 2016 Mitglieder des
Aufsichtsrats. Sandra Addink und Angelique Huijben sind
die Nachfolger von Simon Ruiter und Erwin Wunnekink im
Prüfungsausschuss.
Inhalt
166
Übersichten Aufsichtsrat
Bert (B.E.G.) ten Doeschot (1971)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 15. Dezember 2015
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der Rabobank Centraal Twente
Peter (P.A.F.W.) Elverding (1948)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.
Bestellung 31. Dezember 2008
Staatsangehörigkeit niederländische
Sonstige Ämter Aufsichtsratsvorsitzender Koninklijke BAM Groep N.V.,
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender SHV Holdings N.V.,
Vorstandsmitglied Stichting Berenschot Beheer,
Vorstandsmitglied Stichting Instituut Gak
Tex (L.W.) Gunning (1950)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.
Bestellung 14. Dezember 2011
Staatsangehörigkeit niederländische
Sonstige Ämter CEO LeasePlan Corporation N.V.
Inhalt
167
Hans (H.T.J.) Hettinga (1959)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 20. Dezember 2016
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Vorstandsmitglied der CDA im Gemeinde von Súdwest-Fryslân
René (D.R.) Hooft Graafland (1955)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.
Bestellung 1. Mai 2015
Staatsangehörigkeit niederländische
Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats der Koninklijke Ahold Delhaize N.V.,
Mitglied des Aufsichtsrats der Wolters Kluwer N.V.,
Aufsichtsratsvorsitzender Koninklijk Theater Carré,
Vorstandsvorsitzender Stichting African Parks Foundation,
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Nationaal Fonds 4 en 5 mei
Angelique (A.A.M.) Huijben-Pijnenburg (1968)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 15. Dezember 2010
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalterin
Sonstige Ämter Keine
Übersichten AufsichtsratInhalt
168
Übersichten Aufsichtsrat
Jan (J.P.C.) Keijsers (1955)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 31. Dezember 2008
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Keine
Gjalt (G.) Mulder (1970)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 20. Dezember 2016
Staatsangehörigkeit niederländische
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Mitglied des Mitgliederrats von AB Fryslân und Nordholland
Hans (H.) Stöcker (1964)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.,
Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Bestellung 14. Dezember 2011
Staatsangehörigkeit deutsche
Beruf Milchviehhalter
Sonstige Ämter Vorsitzender der Landesvereinigung Milch NRW, Aufsichtsrats-vorsitzender der Milchverwertungsgesellschaft NRW, Mitglied der Kreisstelle Oberberg der Landwirtschaftskammer NRW, Mitglied im Landschaftsbeirat Oberbergischer Kreis, Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenerzeugergenossenschaft Bergisch Land, Vorsitzender des Vereins „Milch und Kultur Rheinland und Westfalen“
Inhalt
169
Ben (B.) van der Veer (1951)
Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V.
Bestellung 1. Oktober 2009
Staatsangehörigkeit niederländische
Sonstige Ämter Non-Executive Director von RELX PLC, Aufsichtsratsmitglied
der Aegon N.V., Aufsichtsratsmitglied der TomTom N.V.
Übersichten Aufsichtsrat
Entlohnungs- und Bestellungsausschuss
Peter Elverding, Vorsitzender
Frans Keurentjes
Jan Keijsers
Prüfungsausschuss
Ben van der Veer, Vorsitzender
René Hooft Graafland
Sandra Addink-Berendsen
Angelique Huijben-Pijnenburg
Inhalt
170
Executive Board
Übersichten Executive Board
Zusammensetzung des Executive Board
Der Aufsichtsrat der Royal FrieslandCampina N.V. hat
Tine Snels zum 1. Juni 2016 zum Mitglied des Executive
Board bestellt. Im Executive Board ist sie als Chief
Operating Officer für die Business Group FrieslandCampina
Ingredients zuständig. Tine Snels war seit dem 1. Juni
2015 bereits als Executive Director für die Business Group
Ingredients verantwortlich.
Roel van Neerbos wurde zum 1. Januar 2017 zum Mitglied
des Executive Board bestellt. Im Executive Board ist
er als Chief Operating Officer für die Business Group
Consumer Products Europe, Middle East & Africa zuständig.
Roel van Neerbos ist der Nachfolger von Gregory Sklikas,
der FrieslandCampina zum 31. Dezember 2016 verlassen hat.
Roelof (R.A.) Joosten (1958)
Position Chief Executive Officer
Bestellung 1. Juni 2015, Mitglied des Executive Board seit dem 1. Januar 2012
Staatsangehörigkeit niederländische
Verantwortlich für Cooperative Affairs, Corporate Communication, Corporate Human Resources, Corporate Legal Department & Company Secretariat, Corporate Internal Audit, Corporate Public & Quality Affairs, Corporate Research & Development, Corporate Strategy, Corporate Sustainability, Global Categories, Business Group Consumer Products China
Nebenämter Vorstandsvorsitzender der niederländischen Molkereiorganisation NZO, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses von VNO-NCW
Hein (H.M.A.) Schumacher (1971)
Position Chief Financial Officer
Bestellung 1. September 2014
Staatsangehörigkeit niederländische
Verantwortlich für Corporate Finance & Reporting, Corporate ICT, Corporate Internal
Audit, Corporate Mergers & Acquisitions, Corporate Procurement,
Corporate Real Estate, Corporate Risk Management, Corporate
Supply Chain, Corporate Tax, Corporate Treasury, Summit
Nebenämter Aufsichtsratsmitglied TIAS School for Business & Society
Bas (S.G.) van den Berg (1968)
Position Chief Operating Officer
Bestellung 1. November 2015
Staatsangehörigkeit niederländische
Verantwortlich für Business Group Cheese, Butter & Milkpowder,
Milk Valorisation & Allocation
Nebenämter Vorstandsmitglied VNO-NCW, Vorsitzender Federatie
Nederlandse Levensmiddelen Industrie (FNLI),
Aufsichtsratsmitglied CSK Food Enrichment
Inhalt
171
Übersichten Executive Board
Piet (P.J.) Hilarides (1964)
Position Chief Operating Officer
Bestellung 1. Januar 2009
Staatsangehörigkeit niederländische
Verantwortlich für Business Group Consumer Products Asia
Roel (R.F.) van Neerbos (1959)
Position Chief Operating Officer
Bestellung 1. Januar 2017
Staatsangehörigkeit niederländische
Verantwortlich für Business Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa
Tine (M.A.K.) Snels (1969)
Position Chief Operating Officer
Bestellung 1. Juni 2016
Staatsangehörigkeit belgische
Verantwortlich für Business Group Ingredients, Corporate Key Account Management
Inhalt
172
Corporate Staff
Robbert (R.J.) Brakel Global Director Summit
Werner (W.S.J.M.) Buck Corporate Director Public & Quality Affairs
Ramon (R.M.H.K.) van Deventer Corporate Director Internal Audit
Jeroen (J.H.W.) Elfers Director Cooperative Affairs
Jeroen (J.J.H.) Fey Corporate Director Milk Valorisation & Allocation
Daniëlle (D.) Jansen Heijtmajer Global Process Director Finance & Shared Services, ERM and CIC
Hans (J.) van Hout Corporate Director Tax
Margrethe (M.J.) Jonkman Corporate Director Research & Development
Johan (J.H.A.) Keerberg Corporate Director Supply Chain
Heidi (H.) van der Kooij Corporate Director General Counsel & Company Secretary
Aniruddha (A.S.) Kusurkar Corporate Director Strategy
Hans (J.P.F.) Laarakker Corporate Director Mergers & Acquisitions
Erwin (W.F.F.) Logt Corporate Director ICT
Frank (F.A.C.) van Ooijen Corporate Director Sustainability
Klaas (K.A.) Springer Corporate Director Treasury
Aart Jan (A.J.) van Triest Global Director Categories
Marco (M.C.) van Veen Corporate Director Finance & Reporting
Jaap (J.C.) de Vries Corporate Director Human Resources
Debbie (D.M.L.) de Wagenaar Corporate Director Communication
Berend (B.M.) van Wel Global Director Procurement
Übersichten Corporate StaffInhalt
173
Business Groups und Anschriften
FrieslandCampina Consumer Products Europe, Middle East & Africa
Chief Operating Officer:Roel (R.F.) van Neerbos Stationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Branded NetherlandsManaging Director:Berndt (B.H.M.) KoddenStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina GermanyManaging Director:Peter (P.S.) WeltevredenWimpfener Straße 12574078 HeilbronnDeutschlandT +49 71 314 890
FrieslandCampina HellasManaging Director:Kostas (K.G.) Maggioros18 Nik. Zekakou & K. Karamanli str.15125 Marousi, AthenGriechenlandT +30 210 61 66 400
FrieslandCampina HungaryManaging Director:Péter (P.) SzautnerVáci út 331134 BudapestUngarnT +36 1 802 7700
FrieslandCampina RomaniaManaging Director:Corneliu (C.) CaramizaruLakeview Building, 10th floor301-311 Barbu Vacarescu Street020276 BukarestRumänienT +40 212 068 600
FrieslandCampina RussiaManaging Director:Jan Willem (J.W.) Kivits Naberezhnaya Tower10 Presnenskaja 123317 MoskauRusslandT +7 4959 333 646
FrieslandCampina Branded BelgiumGeneral Manager:Jan-Pieter (J.P.) Tanis Schaessestraat 159070 DestelbergenBelgienT +32 9 326 40 00
FrieslandCampina Foodservice EuropeManaging Director:Karl (C.G.F.) Buiks Smallepad 32-36 3811 MG AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina UKManaging Director:Gavin (G.J.) Blair Denne House, Denne RoadHorshamWest Sussex RH12 1JFGroßbritannienT +44 1403 273 273
FrieslandCampina Retail Brands EuropeManaging Director:Tuncay (T.) ÖzgünerStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Middle EastManaging Director:Bas (B.A.A.) RoelofsPalladium Tower, 8th FloorCluster-C, Jumeirah Lake TowersDubaiVereinigte Arabische EmirateT +971 4 4551800
FrieslandCampina WAMCO NigeriaManaging Director:Rahul (R.) ColacoPlot 7B Acme RoadOgbaIkeja Industrial EstateLagos StateNigeriaT +234 1 271 51 00
FrieslandCampina AfricaManaging Director:Dustin (D.) WoodwardSmallepad 32-36 3811 MG AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 2500
FrieslandCampina West AfricaDirector Business Development West Africa:Marc (M.G.) DesenfansZone Industrielle de Youpogon,AbidjanRoute Industrap/Cemoi01 BP 342 Abidjan 01ElfenbeinküsteT +225 23 53 07 55
Ridge Street No. 10Roman RidgeAccraGhanaT +233 2176 0433
FrieslandCampina North AfricaMarket Development Director North Africa:Jeries (J.) AlghawalyLot No 227 Second Zone, 5th DistrictNew CairoÄgyptenT +201 013 633 340
Die Business Group Consumer Products Europe, Middle East & Africa versorgt Verbraucher und professionelle Abnehmer
in Europa, im Nahen Osten, Nordafrika und in Westafrika mit Molkereiprodukten wie beispielsweise Milchgetränken,
Joghurts, Desserts, Kindernahrung, Butter und Markenkäse. In den Niederlanden und Belgien verkauft die Business Group
auch Fruchtsäfte, Fruchtgetränke und Sportgetränke. Die Business Group ist in 17 Ländern tätig (Niederlande, Belgien,
Deutschland, Frankreich, Russland, Ungarn, Rumänien, Griechenland, Spanien, Italien, Großbritannien, Saudi-Arabien,
Vereinigte Arabische Emirate, Ägypten, Nigeria, Ghana und Republik Elfenbeinküste).
Übersichten Business Groups und AnschriftenInhalt
174
FrieslandCampina Consumer Products Asia
Chief Operating Officer:Piet (P.J.) Hilarides#11-01 Centennial Tower3 Temasek AvenueSingapur 039190T +65 65808100
Alaska Milk CorporationManaging Director:Fred (W.S.) Uytengsu6th Floor, Corinthian Plaza Building121 Paseo de RoxasMakati City 1226PhilippinenT +632 840 4500
Engro FoodsCEO (ad interim): Hans (J.P.F.) Laarakker5th & 6th Floor, The Harbour Front Building Marine Drive, Block No. 4 – CliftonKaratschi PakistanT +92 21 35296000 – 10
FrieslandCampina Hong KongManaging Director:Harvey (H.) Uong39/f Office TowerLangham Place8 Argyle StreetMongkokKowloonHongkongT +852 2547 6226
FrieslandCampina IndonesiaManaging Director:Maurits (E.M.) KlavertJalan Raya Bogor Km 5Jakarta 13760IndonesienT +62 21 841 0 945
FrieslandCampina MalaysiaManaging Director:Chooi Lee (C.L.) SawLevel 5, Quill 9, No 112, Jalan Semangat46300 Petaling JayaSelangor Darul Ehsan MalaysiaT +603 7953 2600
FrieslandCampina MyanmarManaging Director:Pascal (P.) BardouilMICT Park, Building 18, Level 6 Hlaing CampusHlaing Township, YangonMyanmarT +95 12305374
FrieslandCampina SingaporeGeneral Manager:Lies (L.) Ellison-Davis (ad interim)47 Scotts RoadGoldbell TowersSingapur 228233T +65 6419 8488
FrieslandCampina ThailandManaging Director:Marc (M.G.) Bertacca6th floor, S.P. Building388 Paholyothin RoadSamsen Nai, PhayathaiBangkok 10400ThailandT +66 26201900
FrieslandCampina VietnamManaging Director:Arnoud (A.) van den BergBinh Hoa WardThuan An TownBinh Duong ProvinceVietnamT +84 65 03754 420
Die Business Group Consumer Products Asia versorgt Verbraucher in Asien mit Molkereiprodukten wie Kindernahrung und
Milchgetränken. Die Business Group ist in neun Ländern Asiens tätig (Hongkong, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Pakistan,
Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam). Viele Produkte werden lokal produziert. Einige Produkte, beispielsweise Friso-
Kindernahrung, werden aus den Niederlanden nach Asien exportiert.
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FrieslandCampina Consumer Products China
FrieslandCampina China (Shanghai)Executive Director:Rahul (R.) Colaco29/F Shanghai Times Square Office TowerNo 93 Huai Hai Zhong RoadShanghai 200021ChinaT +8621 639 10066
Friesland Huishan DairyManaging Director:Leon (L.) Coolen15/F Shanghai Times Square Office TowerNo 93 Huai Hai Zhong RoadShanghai 200021ChinaT +8621 639 10606
Die Business Group Consumer Products China versorgt Verbraucher in China mit Kindernahrung, Milchgetränken und
Foodservice-Produkten. Seit dem 1. Januar 2016 ist sie eine eigenständige Business Group. Vorher gehörte sie zur Business
Group Consumer Products Asia.
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FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder
Chief Operating Officer:Bas (S.G.) van den BergStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder B2BManaging Director:Hans (J.A.M.) MeeuwisStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Cheese & Butter Retail EuropeManaging Director:Fridjov (F.E.) BroersenStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Cheese GermanyGeneral Manager:Fridjov (F.E.) BroersenAm Alfredusbad 245133 EssenDeutschlandT +49 201 8712 70
FrieslandCampina Cheese FranceGeneral Manager Operations:Frédéric (F.B.) BaezaQuartier Les Crillons Sénas13560 SénasFrankreichT +33 490 572 929
FrieslandCampina Cheese SpainGeneral Manager:Fridjov (F.E.) BroersenRoger de Lluria 50Planta 48009 BarcelonaSpanienT +34 932 413 434
FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder ItalyManaging Director:Onofrio (O.) De CarneVia Alessandro Maria Calefati 6 70121 BariItalienT +39 080 558 42 03
OrangeManaging Director:Onofrio (O.) De CarneVia Goffredo Mameli 28a70123 BariItalienT +39 080 558 66 15
ZijerveldManaging Director:Sander (S.M.) KoutstaalBroekveldselaan 92411 NL BodegravenNiederlandeT +31 172 630100
FrieslandCampina ExportManaging Director:Thom (T.J.C.M.) AlbersFrisaxstraat 48471 ZW WolvegaNiederlandeT +31 561 692102
Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder vertreibt weltweit Käse, Mozzarella, Kondensmilch, Kindernahrung, Butter
und Milchpulver. Das Portfolio umfasst eine breite Palette niederländischer Käsesorten, wie Gouda, Edamer, Maasdamer
und Folienkäse, sowohl als ganzer Käse als auch in verpackten Stücken und Scheiben, ferner unterschiedliche Butter-
und Milchpulversorten. Die Business Group hat Niederlassungen in sechs Ländern (Niederlande, Deutschland, Belgien,
Frankreich, Italien und Spanien) und exportiert in mehr als 100 Länder.
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Übersichten Business Groups und Anschriften
FrieslandCampina Ingredients
Chief Operating Officer:Tine (M.A.K.) SnelsStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina IngredientsDirector Regional Sales Office Asia Pacific:Steen (S.) Londal (ad interim)#11-01 Centennial Tower3 Temasek AvenueSingapur 039190T +65 65808100
FrieslandCampina Ingredients BeijingDirector Regional Sales Office China:Berend Jan (B.J.) KingmaRM2506, West Tower of LG TwinTowersB12 Jianguomenwai Avenue Chaoyang DistrictBeijing 100022ChinaT +86 1065666099
FrieslandCampina DomoManaging Director:Aafke (A.A.) KeizerStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Ingredients North AmericaDirector Regional Sales Office USA:Rudy (R.) Dieperink61 S. Paramus RoadSuite 535Paramus NJ 07652Vereinigte StaatenT +1 551 497 7315
FrieslandCampina DMVManaging Director:Joost (J.) van de RaktStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina KievitManaging Director:Steen (S.) LondalStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Kievit IndonesiaPresident Director:Dwi (D.) SaturoJl. Merpati 150721 SalatigaIndonesienT +62 298 324 444
FrieslandCampina Creamy CreationBusiness Unit Director:Jan Lodewijk (J.L.) LindemulderStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Creamy Creation USABranch Manager USA:Rutger (J.A.R.) van den Noort61 S. Paramus RoadSuite 535Paramus NJ 07652Vereinigte StaatenT +1 551 497 7326
FrieslandCampina NutrifeedManaging Director:Joost (J.) van de RaktStationsplein 43818 LE AmersfoortNiederlandeT +31 33 713 3333
FrieslandCampina Ingredients Latin AmericaDirector Regional Sales Office Latin America:Eliane (E.) Ferreira CabralRua dos Canários 65, Sala 5 a 8VinhedoSão Paulo 13280 000BrasilienT +55 19 3826-6820
DFE PharmaChief Executive Officer:Bas (B.J.) van DrielKlever Straße 18747574 GochDeutschlandT +49 2823 9288750
Die Business Group Ingredients entwickelt nahrhafte und funktionelle Ingredienzen, die bei bestehenden Produkten einen
Mehrwert erzeugen. Weltweit produziert die Business Group natürliche Ingredienzen auf Basis von Milch, Molke und
pflanzlichen Rohstoffen für industrielle Abnehmer der Kindernahrungsmittelindustrie, der Nahrungsmittelindustrie, der
pharmazeutischen Industrie und der Jungtierfutterindustrie. Die Business Group Ingredients besitzt Niederlassungen in elf
Ländern (Niederlande, Deutschland, Vereinigte Staaten, Indonesien, China, Singapur, Japan, Brasilien, Ägypten, Neuseeland
und Indien).
Inhalt
Royal FrieslandCampina N.V.
Stationsplein 4
3818 LE Amersfoort
Niederlande
T +31 33 713 3333
www.frieslandcampina.com
Täglich versorgt die Royal FrieslandCampina
Millionen von Verbrauchern auf der ganzen Welt mit
Molkereiprodukten mit wertvollen Nährstoffen aus
Milch. Mit einem Jahresumsatz von 11,0 Milliarden
Euro gehört FrieslandCampina zu den größten
Molkereiunternehmen der Welt.
FrieslandCampina produziert und verkauft
Verbraucherprodukte wie Milchgetränke,
Kindernahrung, Käse und Desserts in zahlreichen
europäischen Ländern, in Asien und in Afrika über
eigene Tochtergesellschaften. Zudem werden aus den
Niederlanden weltweit Molkereiprodukte exportiert.
Darüber hinaus werden professionelle Abnehmer
mit Produkten beliefert, beispielsweise Backgewerbe
und Gastronomie in Westeuropa mit Sahne- und
Butterprodukten. FrieslandCampina verkauft weltweit
Ingredienzen und Halbfabrikate für Hersteller von
Kindernahrung, die Nahrungsmittelindustrie und den
pharmazeutischen Sektor.
FrieslandCampina hat Niederlassungen in 33 Ländern
mit fast 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Die Produkte von FrieslandCampina erreichen über
100 Länder. Das Central Office des Unternehmens
befindet sich in Amersfoort in den Niederlanden.
Die Aktivitäten von FrieslandCampina sind in
fünf marktbezogene Business Groups gegliedert:
Consumer Products Europe, Middle East & Africa;
Consumer Products Asia; Consumer Products China;
Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients.
Das Unternehmen ist vollständig in Händen der
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die mit
18.900 Mitglied-Milchviehhaltern in den Niederlanden,
Deutschland und Belgien eine der größten
Molkereigenossenschaften der Welt ist.