Gesundheitstag Eutin 2014 - august-bier-klinik.de · Notfall-Schlaganfall - Schnelles Handeln hilft...
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Notfall-Schlaganfall -
Schnelles Handeln hilft
Gesundheitstag Eutin 2014
Dr. med. Dipl.-Psych. Klaus Stecker
Chefarzt der AUGUST-BIER-KLINIK Bad Malente-Gremsmühlen
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Schlaganfall
Ursache – Diagnostik – Behandlungsmöglichkeiten
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• Was ist ein Schlaganfall?
Definition / Symptome
• Wie entsteht ein Schaganfall?
Risikofaktoren / Pathophysiologie
• Diagnostik
Sicherung der Diagnose
Abklärung der Ursache
• Therapie des Schlaganfalls
Akuttherapie (z. B. Lyse)
Vorbeugung
Übersicht
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• Hirninfarkt
= Durchblutungsstörung im Gehirn durch Gefäßverschluss
• Gehirnblutung
= Platzen eines Blutgefäßes im Gehirn
Was ist ein Schlaganfall
ca. 80%
ca. 15%
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Was ist ein Schlaganfall Typische Symptome
Sprach-störungen
Die Symptome sind abhängig von der betroffenen Hirnregion
Taubheits-gefühl
Sehstörungen
Schwindel
Lähmungen
Symptome für Minuten oder <24h (TIA) sind Hinweise auf einen drohenden Schlaganfall (jeder 20. innerhalb von 2 Tagen).
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nicht beeinflussbar:
! Alter
>55 Jahre: alle 10 Jahre verdoppelt sich das Risiko
! Geschlecht
♀ : ♂ = 1 : 1,5
! Genetische Veranlagung
! Vorbelastung mit Schlaganfällen
Wie entsteht ein Schlaganfall? Risikofaktoren
beeinflussbar:
! Bluthochdruck
! Zuckerkrankheit (Diabetes)
! Rauchen
! Fettstoffwechsel-störung (Cholesterin)
! Übergewicht
! Körperliche Inaktivität
! „Pille“
! Gerinnungsstörungen
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• Gewicht des Gehirns: etwa 1300-1400 Gramm (ca. 2% der Körpermasse)
• Es verbraucht es ca.
– 20% des Sauerstoffes
– 25% der mit dem Blutstrom transportierten Glucose
• Ca. 100 Milliarden Nervenzellen
• Ca. 700 ml Blut pro Minute, ca. 1000 l pro Tag (etwa 120 Kästen Mineralwasser)
Wie entsteht ein Schlaganfall? Zahlen und Fakten
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Wie entsteht ein Schlaganfall?
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• Arteriosklerose = Arterienverkalkung
Wie entsteht ein Schlaganfall?
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• Kardiale Embolie
= Bildung von Blutgerinnseln im Herzen, die mit dem Blutstrom in das Gehirn verschleppt werden
Wie entsteht ein Schlaganfall?
Vorhofflimmern
normaler Sinusrhythmus
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• Mikroangiopathie
= Verschluss kleiner Gefäße durch Wandverdickung bei erhöhtem Blutdruck
Wie entsteht ein Schlaganfall?
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Diagnostik Nachweis eines Schlaganfalls
Computertomographie (CCT)
Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) = Kernspintomographie
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Diagnostik Abklärung der Ursache
Angiographie (Gefäßdarstellung)
Konventionelle Angiographie
MR-Angio-graphie
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Diagnostik Abklärung der Ursache
• Gefäßdarstellung
– Angiographieverfahren
– Ultraschall
• Untersuchung des Herzens
– Rhythmusstörung
– Ultraschall
• Laboruntersuchungen
– Gerinnungsneigung
– Blutzucker, Cholesterin
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• Penumbra (=„Halbschatten“)
Hirngewebe, dass kritisch minderdurchblutet ist und abzusterben droht
• Pro Minute sterben ca. 1,9 Mill. Nervenzellen
Therapie des Schlaganfalls “time is brain“
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• Zeitfenster:
innerhalb der ersten
3 (-4,5) Stunden
• Auflösung eines
Blutgerinnsels durch
Medikamente (rt-PA)
• Lyserate 3-4%, in Spezialeinrichtungen bis 8%
Therapie des Schlaganfalls Systemische Lysetherapie
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• Gefäßerweiterung und Einbringen von Stents
• Lokale Lyse über einen Katheter
• Mechanische Rekanalisation, Entfernung des Gerinnsels
Therapie des Schlaganfalls Spezielle und experimentelle Verfahren
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Therapie auf einer Spezialstation (besonders geschultes Personal)
Therapie des Schlaganfalls Stroke unit-Konzept
Überwachung von - Blutdruck - Temperatur - Puls - Blutzucker - Sauerstoffsättigung
Vermeidung von typischen Komplikationen - Aspiration - Lungenentzündung - Thrombose (Lungenembolie) - Dekubitus (Wundliegen)
Früher Beginn gezielter Therapie - Logopädie - Physiotherapie - Ergotherapie
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• Physiotherapie
• Logopädie
• Ergotherapie
• Therapeutische Pflege
• Hilfsmittelversorgung
• Sozialdienst
• Angehörigenberatung
• Therapie der Risikofaktoren
Therapie des Schlaganfalls Rehabilitation
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Sekundärprophylaxe
= Vorbeugung eines zweiten oder weiterer Schlaganfälle
• Therapie der Risikofaktoren
- Blutdrucksenkung
- Diabetes-Einstellung
- Cholesterinsenkung
• „Blutverdünnung“
- Hemmung der Blutplättchen (Thrombozyten) ASS, Clopidogrel, andere
- Hemmung der Gerinnungsfaktoren Heparine, Marcumar®, „neue Antikoagulanzien“
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Vorbeugen ist besser!
• Risikofaktoren gezielt behandeln:
– Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinwerte regelmäßig kontrollieren und ggf. einstellen lassen
– Rauchen aufgeben
– Normales Körpergewicht anstreben
• Außerdem:
– Körperliche Aktivität (3x pro Woche 30 min. Sport)
– Gesunde Ernährung (fettarm, salzarm, reich an Obst und Gemüse, „mediterrane Kost“)
– Stressbewältigung, Entspannungstechniken
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!