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  • Gewsseratlas von Berlin

    Gewaesseratlas 13.12.2004 14:15 Uhr Seite 1

  • Gewsseratlas von Berlin

    Von der Gewsservermessung

    zum Gewsseratlas von Berlin mit

    hydrographischem Informationssystem

    Gewaesseratlas 13.12.2004 14:15 Uhr Seite 3

  • Impressum

    Herausgeber:Senatsverwaltung fr StadtentwicklungBereich Kommunikation

    Redaktion:Dietrich Jahn und Henner Witt

    Text- und Kartenerstellung:Hartmut Wassmann

    Gesamtproduktion:UNICOM Werbeagentur GmbH

    Stand:Dezember 2002

    Die Karten sind urheberrechtlich geschtzt;Nachdruck und Vervielfltigungen aller Art nur mit Zustimmung der Senatsverwaltung fr Stadt-entwicklung.

    Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

    Titelbild:Der Flughafensee von oben betrachtet dreidimensional

    (ein ehemaliger Baggersee)

    Das Loch im Bildvordergrund stellt die tiefste Stelledes Sees mit rd. 34m dar;der rechte Bildhintergrund enthlt den knstlichabgetrennten Teil des Sees, der als Vorbecken mitAbsetz- und Reinigungseffekt (Tiefenwasserbelfter) wirkt.

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    Inhalt

    Vorwort 2

    1 Ziele der Seevermessung 3

    2 Techniken der Gewsservermessung 42.1 Vermessung der Uferbereiche2.2 Vermessung der Gewssersohle2.2.1 Einzelstrahlecholotverfahren (single beam)2.2.2 Flchenechographie

    3 Gewsservermessung in Berlin 83.1 Vermessungskampagnen

    4 Ergebnisse der hydrographischen Vermessung 94.1 Seeflchen und -volumina

    5 Bereich Oberhavel 11

    6 Bereich Unterhavel 23

    7 Bereich Dahme-Spree 41

    8 Bereich Landseen 65

    9 Kenngren der Landseen 104

    Alphabetischer Index 109

    Nachwort 110

    Von der Gewsservermessung

    zum Gewsseratlas von Berlin mit

    hydrographischem Informationssystem

    Gewaesseratlas 13.12.2004 14:15 Uhr Seite 1

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    Berlin ist eine Stadt am Wasser: 53 Quadratkilo-meter Wasserflche hat Berlin, zumeist sind esSpree- und Havelseen. Unsere Stadt wird in Ost-West-Richtung von der Spree- und Dahme-Seenlandschaft geprgt; in Nord-Sd-Richtungergnzen die Ober- und Unterhavelseen das Bild.

    Die Wasserstadt Berlin zeichnet sich durch expo-nierte Lagen aus: In der Innenstadt bilden dieGebude des Regierungs- und Parlamentsviertelseine Einheit mit der Spree; sie lassen sich am inten-sivsten von der Wasserseite erleben. In den Auen-bezirken gehen Spree, Dahme und Havel eine Sym-biose mit der grnen Natur und der Waldlandschaftein. Die Gewsser bilden hier eine seenartige Er-lebniswelt, eingebettet in die sanft geschwungenenund bewaldeten Hgel der Nacheiszeit, eine Land-schaft, die so in einer Millionenstadt nicht erwartetwird.

    Berlin gewinnt seit ber hundert Jahren das Trink-wasser aus dem eigenen Gebiet ber Grund-wasser und Uferfiltrat. Das Wasser ist daher imumfassenden Sinn Lebenselixier der Stadt.

    Mit dem vorliegenden Werk wird die Ausdehnungunserer oberirdischen Gewsser vorgestellt. DieseBasis wird fr alle Planungen in der Stadt bentigt:fr die Entwicklung der Wasserlagen, das Erlebenund Erholen an, auf und im Wasser. Fr den Erhaltund die Fortentwicklung unserer Gewsser mssen

    Fragen nach Lnge, Oberflche und Volumen desbetrachteten Gewsserabschnittes beantwortetwerden.

    Das Ziel hierzu wird inzwischen aus dem euro-pischen Raum vorgegeben. Die EG-Wasserrahmen-richtlinie fordert das Erreichen einer guten kolo-gischen Qualitt bis zum Jahr 2015; das ist ein sehrenger Zeitrahmen und muss als Ergebnis ein Be-enden der massenhaften Entwicklung von Blau-algen in jedem Sommer beinhalten.

    Fr die konkreten Planungen und Manahmenliefert das vorliegende Werk die Ausgangsdaten, dieber einen Zeitraum von zwlf Jahren abschnitts-weise erfasst und ausgewertet wurden. Die Dar-stellung erfolgt in komprimierter Form fr die Seender oberen und unteren Havel, die Seenstrecken vonDahme und Spree sowie fr die greren Landseen.

    Mit dem vorliegenden Werk wird dem breiten Infor-mationsbedrfnis nach Daten der Berliner Wasser-welt entsprochen und eine Verpflichtung aus derEG- Wasserrahmenrichtlinie zur fachlichen Informa-tion der ffentlichkeit erfllt.

    Ingeborg Junge-ReyerSenatorin fr Stadtenwicklung

    Vorwort

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  • Ziel

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    Die genaue Kenntnis des Uferverlaufes und derTiefenverhltnisse in einem Gewsser ist nicht nurfr die Schifffahrt von elementarer Bedeutung.Hindernisse oder Untiefen in der Fahrrinne knnennur durch Untersuchung des Gewssergrundeserkannt werden. Im Freizeitbereich besteht z.B. beiAnglern oder bei Tauchern ein groes Interesse anKarten, die die Tiefenverhltnisse in Gewssernwiedergeben. Die Rhrichte sind typische und ko-logisch bedeutsame Lebensrume an den BerlinerGewssern. Fr die Kontrolle ihrer Ausdehnung unddie Zustandserfassung ist die Vermessung der Ufer-zonen wesentliche Grundlage.

    Vorrangig wird die Gewsservermessung als zen-trale Datenbasis fr die Aufgaben der Wasserwirt-schaft und der Gewsserunterhaltung bentigt.Die Wassermengenwirtschaft kann auf exakteVolumenangaben nicht verzichten, sei es bei derErstellung von Sanierungskonzeptionen fr Gews-ser oder im speziellen Falle Berlins bei der mg-lichst effizienten Bewirtschaftung der Oberflchen-gewsser bei drastisch rcklufigen Zuflussmengenaus dem Einzugsgebiet der Spree. Die Trinkwasser-

    versorgung eines Ballungsraumes wie Berlin,der sich bei hohem Uferfiltratanteil aus lokalen Ressourcen versorgt, bentigt eine exakte Kenntnisder Wassermengen in den Oberflchengewssern.Fr die Gewsserunterhaltung sind Kenntnisse berAufbau und Ausdehnung der Gewsser sowie berVerlauf von Ufer- und der Tiefenlinien unverzichtbar(siehe Abb. 1).

    Die Wissenschaft, die sich mit der Erfassung desWasserkrpers befasst, wird als Hydrographiebezeichnet. Nach der Definition von United NationsEconomic and Social Council (1978) ist die Hydro-graphie die Wissenschaft und Praxis der Messungund Darstellung der Parameter, die notwendig sind,um die Beschaffenheit und Gestalt des Bodens derGewsser, ihre Beziehung zum festen Land und denZustand und die Dynamik der Gewsser zubeschreiben. Ihre Grundlagen werden mit Hilfe derGewsservermessung geschaffen. ber 70 % derErdoberflche werden vom Wasser eingenommen.Dennoch herrscht ber die Gestalt des Seegrundesim Vergleich zu terrestrischen Flchen ein unver-hltnismig geringerer Kenntnisstand. Abb. 1: Berliner Unterhavel

    1 Ziele der Seevermessung

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    2.1 Vermessung der UferbereicheDie Einmessung der Uferlinie erfolgt mit den b-lichen Landvermessungstechniken, wobei befestigteund unbefestigte Uferabschnitte getrennt gekenn-zeichnet wurden. Whrend bei befestigten Ufern dieUferlinie weitgehend unabhngig vom Wasserstandverluft, wurde bei den unbefestigten Uferberei-chen der Uferverlauf bei Mittelwasser als Uferliniefestgelegt.

    Der Punktabstand unbefestigter Ufer war so zuwhlen, dass der Uferverlauf eindeutig wiederge-geben wird. Er variiert je nach Verlauf des Ufers. Diemittlere Dichte der zu vermessenden Punkte anunbefestigten Ufern bewegt sich in einem Bereichvon etwa 1 Punkt / 10 Umfangmeter, der Einzel-abstand sollte jedoch die fr den jeweiligen Ge-wsserbereich festgelegten Profilabstnde nichtberschreiten. Je nach Form knnen auch wesent-lich dichtere Punktabstnde von bis zu 1 Punkt / 3Umfangmeter im Mittel erforderlich werden.

    Bei der Aufnahme des befestigten Ufers sind alledefinierten Punkte zu registrieren, die notwendigsind, um den Verlauf des Ufers eindeutig wieder-zugeben. Fr jeden Uferpunkt des befestigten Uferswar ebenfalls die Wassertiefe zu ermitteln. DieGenauigkeit der Vermessung in der Lage war mitmindestens 0,3 m allgemein und 0,1 m in der Ufer-linie vorgegeben.

    2.2 Vermessung der Gewssersohle2.2.1 Einzelstrahlecholotverfahren

    (single-beam)Die Gewsservermessung kann sich bei der Einmes-sung der Uferlinie nur der Vermessungstechnikenbedienen, die auch bei der terrestrischen Ver-messung Anwendung finden. Zur Einmessung derHhendaten der Gewssersohle dagegen muss dieEntfernung von der Wasseroberflche zum Ge-wssergrund ermittelt werden. Hierzu bedient mansich sog. hydroakustischer Verfahren, bei denen dieTiefenmessung mittels eines Echolots erfolgt.

    Bei diesem Meverfahren wird ein Schallimpuls voneinem Schwinger am Meschiff oder von einemHandgert ausgestrahlt. An der Gewssersohle wer-den die ausgesandten Schallwellen reflektiert undvon einem Schallwandler empfangen. Die Zeitspan-ne vom Aussenden bis zum Empfangen der Schall-wellen wird im Schallwandler gemessen. Da die Aus-breitungsgeschwindigkeit des Schalls im Wasserbekannt ist, lt sich die Tiefe rechnerisch ermitteln.

    Die Wasserschallgeschwindigkeit kann in verschie-denen Gewssern groe Unterschiede zeigen. Sie istinsbesondere von Temperatur und Salzgehalt desvermessenen Gewssers abhngig und bewegt sichzwischen 1400 m/sec und 1550 m/sec. Vor jederMessung mssen die Lotsysteme daher auf die indi-viduellen Gewsserverhltnisse kalibriert werden.

    Abb. 2: Vermessungsschiffim Einsatz

    2 Techniken der Gewsservermessung

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  • Tech

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    Abb. 3: Laserortungssystem,Boot/Land

    Die Schallgeschwindigkeit betrgt zum Beispiel1500 m/sec bei einer Wassertemperatur von 20Grad Celsius und einem Salzgehalt von 10 Promille.Wenn also Messtiefen von zum Teil weniger als 1 mWassertiefe eingemessen werden sollen, so sindSchallsignale zu verarbeiten, die nur etwa eine tau-sendstel Sekunde von der Erzeugung des Schallesbis zum Signalempfang bentigen.

    Bei der Seevermessung in Berlin wurden verschie-dene Lotsysteme eingesetzt. In der Regel kamen frdie Vermessung des Seegrundes Echolotsysteme miteiner Frequenz von 210 kHz zum E