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s 150 Jahre Siemens in der Glasindustrie Innovation aus Tradition Trends in der Glasindustrie Case Studies Partnerschaften Produkte und Technologien Produkte, Systeme und Lösungen für die Glasindustrie GlassFocus September 2006 Trends in der Glasindustrie Case Studies Partnerschaften Produkte und Technologien 150 Jahre Siemens in der Glasindustrie Innovation aus Tradition

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150 Jahre Siemens in der Glasindustrie

Innovation aus Tradition

Trends in der Glasindustrie

Case Studies

Partnerschaften

Produkte und Technologien

Produkte, Systeme und Lösungen für die Glasindustrie

GlassFocusSeptember 2006

Trends in der Glasindustrie

Case Studies

Partnerschaften

Produkte und Technologien

150 Jahre Siemens in der Glasindustrie

Innovation aus Tradition

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GlassFocus 2006

Weiterverarbeitung16 Zukunftsinvestition am Bosporus

Professionelles Glasschneiden mit Sinumerik 810Dund voll integrierter Bedienoberfläche

Weiterverarbeitung18 Mehr als Bohren und Fräsen

Höchste Flexibilität und kurze Zykluszeiten dank Simotion D

Totally Integrated Automation24 Modern verpackt

Prozessoptimierung und Modernisierung mit Simatic PCS 7 bei Vetropack

Totally Integrated Automation26 Die richtige Wahl

Quinn Glass entscheidet sich bei derAutomatisierung einer neuenGlasflaschenproduktion für Siemens

Internationale Projektkompetenz28 Erfolg „in Serie“

Asahi Glass profitiert von internationalerProjektkompetenz

Totally Integrated Power31 Energie aus einer Hand

Komplettlösung für Glasproduktion in Bulgarien

Totally Integrated Power32 Volle Kraft

Saint-Gobain Belgien vergibt Projekt an Siemens

Asien33 Beste Aussichten

Vielversprechende Ergebnisse der Zusammenarbeitzwischen Siemens und Luoyang

TRENDGlasindustrie

4 Innovation aus TraditionSiemens als Partner der Glasindustrie

CASE STUDIESFloatglas

6 Schneller StaplerHigh Speed Stacking mit Simotion D

Hohlglas8 Zukunftssichere Flaschenproduktion

Simotion D in der Hohlglasindustrie

Spezialglas9 Bruchfest und spannungssicher

Totally Integrated Automation automatisiert Isolatorenlinie in China

Hohlglas10 Komplexe Aufgaben klar gemeistert

Simotion und Sinamics steuern IS-Maschinen

Hohlglas12 Fit für Retrofitting

Sinamics S120 für Gruppenantriebe

Weiterverarbeitung13 Losgröße 1 mit höchster Genauigkeit

Neuer Alleskönner für die Architektur- undAutomobilglasbearbeitung

Weiterverarbeitung14 Alles unter Kontrolle

Glasschleifen mit Simatic S7-300 und Simatic MP270

Weiterverarbeitung15 Hochpräzises Schneiden im Alltag

Laser-Scribing erobert den Handydisplaymarkt

Seit 150 Jahren ist Siemens in der Glasindustrie aktiv – ein zusätzlicher Ansporn für Siemens, sichimmer wieder als kompetenter, innovativer undverlässlicher Partner der Glasindustrie zu erweisen

Mit Simotion D steuert Grenzebachseine schnellen Hochleistungsstaplerfür Flachglas

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Die Glasisolatorenlinie vonWALTEC setzt auf durch-gängige Antriebstechnikvon Siemens

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GlassFocus 2006

Liebe Leserin, lieber Leser,dieses Jahr feiert Siemens ein besonderesJubiläum: Seit 150 Jahren sind wir in der Glasin-dustrie aktiv – und zwar nicht nur als innovativerund verlässlicher Partner bei der Ausrüstung vonGlasfabriken, sondern auch – was weitaus weni-ger Menschen wissen – als Glasproduzent. Daherwissen wir auch aus erster Hand, was manbraucht, um auf dem hart umkämpften inter-nationalen Glasmarkt erfolgreich zu sein.

Den großen Chancen – beispielsweise demhohen Bedarf an Glas für Automobile, die Bau-industrie sowie die Nahrungs- und Genussmittel-industrie in Asien und Osteuropa oder Spartenmit starkem Wachstum wie ultradünnes Glas –stehen ein harter Wettbewerb und ein steigenderKostendruck gegenüber. Zuverlässig die gefor-derte Qualität bei einer optimalen Ausnutzungaller Ressourcen zu produzieren – diese Aufgabestellt sich heute vielen Glasproduzenten. Inno-vative Technologien für Qualitätssicherung undProzessführung, die wir auch mit unseren Part-nern für die Glasindustrie entwickeln, könnenhier neue Ratiopotenziale erschließen.

Wir – das Siemens Glass Team – unterstützenunsere Kunden, die Glashersteller, Weiterver-arbeiter sowie die die Industrie belieferndenAnlagenplaner (EPCs), Maschinenbauer (OEMs)und Ingenieurbüros weltweit: mit einem um-fangreichen und innovativen Produktportfolio,abgestimmten Lösungen, unserer Erfahrung undunserem Know-how in der Glasindustrie. VonAmerika bis Asien, von Europa bis Australien undAfrika sind wir an der Seite des Kunden –gemeinsam mit unseren Partnern, die unsereProdukte und Lösungen für maßgeschneiderteGlasanlagen und Glasmaschinen nutzen, mitdenen sich die Produktion und Weiterverarbei-tung optimieren lassen.

Wie unsere Kunden von der Zusammenarbeitmit Siemens und unseren Partnern profitieren,zeigen wir Ihnen an einigen ausgewählten Bei-spielen im Heft: ab Seite 6 für den Glasmaschinen-bau, ab Seite 21 für die Glasproduktion. Wirhoffen, dass wir Ihnen damit einige wertvolleAnregungen geben können.

Bernhard SaftigSiemens Glass TeamLeiter des Competence Center Glass

Ralph BurgstahlerVertrieb/MarketingAutomatisierung Glasbearbeitungsmaschinen

Totally Integrated Automation38 Technologiewechsel der sanften Art

Totally Integrated Automation bei Saint-Gobain in Herzogenrath

SOLUTIONSHohlglas

12 Ab in den OfenServoeinschieber mit Simotion D425

Energieversorgung30 Power-Paket

Lösungen für die Energieversorgung

PARTNERWeiterverarbeitung

17 Glaszuschnitt optimiertVoll integrierte Bedienoberfläche für Standalone-Schneidtische

Glasindustrie35 Gemeinsam mehr erreichen

Siemens-Partnernetzwerk bündelt Kompetenzen und Know-how

Glasindustrie36 „Stabile und kontinuierliche Beziehungen“

Erfolgreiche Partnerschaft für die Glasindustrie:STG und Siemens

19 PRODUKTE

34 SHORTLIST

39 DIALOG

Asahi Glass Co., Ltd., der weltweit größteGlasproduzent, und Siemens arbeiten erfolg-reich bei der Ausrüstung von Glasfabriken inaller Welt zusammen

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3EDITORIAL

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4Glasindustrie

TREND

Siemens als Partner der Glasindustrie

Innovation ausTradition

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ten Lösungsvielfalt von Siemens ab undtauscht dabei regelmäßig Erfahrungen aus.Damit wird sichergestellt, dass die Kundenin der Glasindustrie immer die bestmögli-che Lösung von Siemens bekommen.

Herausforderung und Chance

Boomende Märkte in Asien und Osteuro-pa auf der einen, extremer Kostendruck inden etablierten Märkten auf der anderenSeite – Schnelligkeit und Effizienz sind aufdem Glasmarkt entscheidend. Die Bauin-dustrie ist dabei ein wichtiger Motor für dieGlasindustrie: Nicht nur Floatglas als wich-tiges Ausgangsmaterial für Fenster undFassadenelemente, sondern auch Glasbau-steine als wiederentdeckte Designmateria-lien sowie Glaswolle als Isolationsmaterialgehören zu den Sparten, in denen der Marktdeutlich wächst. Darüber hinaus setzen jungeund sehr stark wachsende Märkte, wie etwaultradünnes Glas, starke Impulse.

Andererseits führen der zunehmendeinternationale Wettbewerb und Substitu-tionsprodukte wie PET und Verbundverpa-ckungen zu einem verschärften Preisdruckin den traditionellen Märkten der Glasindus-trie, der sich vor allem bei Hohlglas deut-lich bemerkbar macht.

Tradition verpflichtet

Trotz Forscherdrang und Innovationskraftist Siemens aber auch stolz auf seine tradi-tionellen Werte, und das mit gutem Grund.Gerade im Firmenkunden- und im Infra-strukturgeschäft geht es um dauerhafte Part-nerschaft und ein Höchstmaß an Verläss-lichkeit. Das Vertrauen in das Unterneh-men, seinen Bestand und in seine Soliditätist eine ganz entscheidende Grundlage fürden geschäftlichen Erfolg von Siemens – eineTatsache, die bereits Werner von Siemenserkannt hat, als er im Jahr 1884 in einemBrief an seinen Bruder Carl schrieb: „Füraugenblicklichen Gewinn verkaufe ich dieZukunft nicht.“ Dieser Leitgedanke giltheute genauso wie damals – auch und be-sonders für die Zusammenarbeit mit derGlasindustrie. �

Vor über 150 Jahren als kleines Zwei-Mann-Unternehmen entstanden, istSiemens heute weltweit eines dergrößten und erfolgreichsten Unter-nehmen in der Elektroindustrie.Weniger bekannt ist, dass Siemensnicht nur als elektrotechnischerAusrüster für die Glasindustrie,sondern auch als Glasproduzent aufeine lange Tradition zurückblickt undin einem Bereich auch heute nochGlas selbst herstellt. Diese Traditionist ein zusätzlicher Ansporn fürSiemens, sich immer wieder alskompetenter, innovativer und ver-lässlicher Partner für seine Kunden in der Glasindustrie zu beweisen.

W erner von Siemens gründete imOktober 1847 zusammen mit demMechaniker Johann Georg Halske

unter dem Namen „Telegraphen-Bauan-stalt von Siemens & Halske“ in Berlin eingemeinsames Unternehmen, aus dem sichim Laufe der letzten gut 150 Jahre ein welt-umspannendes Unternehmen entwickel-te, das heute mit mehr als 420.000 Mitar-beitern in 190 Ländern aktiv ist. Wenigerbekannt ist, dass nahezu parallel zu Wer-ner von Siemens einer seiner Brüder, HansSiemens, im Jahr 1856 in Dresden eineGlasfabrik gründete, die dank innovativerTechnologien und Ideen die Glasproduk-tion revolutionieren sollte und bis in das20. Jahrhundert nahezu ununterbrochenin Betrieb war. Bis heute stellt Siemens alsMitgründer mit seinem Tochterunterneh-men Osram über 90 Prozent des in der Lam-penherstellung eingesetzten Glases in ei-gener Produktion her.

Technologien für die Glasindustrie

Diese lange und erfolgreiche Tradition undenge Verbundenheit mit dem Produkt Glasist für Siemens auch bei der heutigen Zu-sammenarbeit mit der Glasindustrie aufdem Gebiet der Automatisierungs-, Antriebs-und Energietechnik Motivation und Ver-pflichtung zugleich. Seit über 50 Jahrenarbeitet Siemens für international füh-

Mehr zum Thema:www.siemens.de/glas

rende Glashersteller, aber auch mit Maschi-nenbauern, Anlagenplanern und Techno-logiepartnern eng zusammen, um innova-tive und effektive Lösungen für die Her-ausforderungen in der Glasindustrie zuentwickeln und umzusetzen.

Industry Suite für Glas

Dazu hat Siemens sein breites Portfolio inder Industry Suite Glass branchenspezi-fisch zusammengefasst und dargestellt. DieIndustry Suite bietet ein durchgängiges undnahtlos ineinander greifendes Spektrumvon Produkten, Systemen und Lösungensowie Dienstleistungen für fast alle elektro-technischen Anforderungen in der Glasin-dustrie – ob bei Flachglas, Hohlglas, Glas-wolle, Monitorglas oder auch Gebrauchs-glas, von der Maschinensteuerung bis hinzur Manufacturing Execution-Ebene, vonder Prozessinstrumentierung und -analy-tik bis zum Prozessleitsystem. Zur IndustrySuite gehören auch Lösungen für die Wa-ren- und Materiallogistik, Prozessoptimie-rung und Energieversorgung.

Kern der Industry Suites bei Siemenssind die Konzepte Totally Integrated Auto-mation (TIA) und Totally Integrated Power(TIP) als Basis für kunden- und branchen-spezifische Lösungen in der Automatisie-rung und Energieversorgung. Mit TIA undTIP profitieren Glashersteller und der Glas-maschinenbau von zahlreichen Vorteilen:Das hohe Maß an Standardisierung ver-kürzt die Zeit bis zur Inbetriebnahme,erleichtert Wartung und Instandhaltungund senkt die Realisierungskosten.

Partnerschaft, Vertrauen undEngagement

Doch Technologie macht nur einen Teil derKompetenzen aus, mit denen Siemens sei-nen Kunden in der Glasindustrie zur Seitesteht. Gerade im Hinblick auf einen immerstärker global ausgerichteten Markt brauchtdie Glasindustrie Partner, die sie weltweitberaten und unterstützen können. Deshalbhat Siemens im Competence Center Glassdas Wissen um die Branche und das Wissenum die Anforderungen von heute, aber auchvon morgen gebündelt und nutzt es fürkunden- und marktgerechte Lösungen undProdukte. Das Siemens Glass Team koor-diniert weltweit sämtliche Aktivitäten fürdie Glasindustrie, stimmt sie mit der gesam-

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stößel am Ende des Riemens die Platte ab,und gleichzeitig unterbrechen Schieber denLuftstrom. Dadurch wird sie nach unten aufeinen Pakettisch gedrückt. Im Durchlauf-betrieb wird nicht angehalten, sondern derTaktstößel an einer festgelegten Stelle akti-viert und die Platte vom Luftstrom gelöst.Wenn das Glasplattenpaket komplett ist,wird es an einen Schwenkrechen überge-ben, der es zu einem Roboter schwenkt.Dieser stellt es auf einem Glasgestell ab.

Viele Achsen dezentral gesteuert

Bei diesem komplexen mechanischen Vor-gang sind 30 Achsen zu steuern, die perfektzusammenspielen müssen. Für den Bau desPrototypen entschied sich Grenzebach des-halb für die antriebsbasierte Simotion D445,die als Regelungsbaugruppe bereits einenSinamics S120 integriert hat. Das leistungs-stärkste Mitglied aus der Simotion-Familieist prädestiniert für den dezentralen Ein-

satz in hochperformanten Vielachsmaschi-nen. Grenzebach hat sich unter anderemdeshalb für Simotion entschieden, weil dieantriebsnahe Lösung keinen übergeordne-ten Controller benötigt. Dieses Kriteriumist dem Unternehmen wichtig, da der Sta-cker nicht nur als Teil einer Linie angebo-ten wird, sondern auch als Einzelmaschine.In der amerikanischen Schneidlinie über-nimmt eine Simatic S7-400 die Liniensteu-erung, die Anbindung an Simotion undPeripherie erfolgt über Profinet.

Auch der Sicherheitsaspekt spielt inschnell getakteten Anlagen eine große Rolle.Um Unfälle an der laufenden Maschine zuverhindern, wurde über Profibus die in-telligente Peripherie-Baugruppe ET 200S-IM151-7F-CPU an Simotion angebunden.Bei dieser Variante ist eine fehlersichereSPS bereits integriert, welche die sicher-heitsrelevanten Endschalter beim Schutz-zaun und die Not-Aus-Kreise steuert.

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6Floatglas

CASE STUDY

High Speed Stacking mitSimotion D

SchnellerStaplerDie Grenzebach Maschinenbau GmbHhat einen Hochleistungsstapler fürFlachglas entwickelt, der Scheibenunterschiedlichster Größe perfekthandhabt. Die dezentrale Lösung aus Simotion D und Sinamics S120ermöglichte die Realisierung einesAbnahmegerätes, das die Glas-scheiben schonend und schnell vonder Transportlinie entlädt.

W enn es um Materialflussanlagenfür die Flachglasindustrie geht,steht der Name Grenzebach für

richtungsweisende Technologien. JüngstesBeispiel des schwäbischen Unternehmensist ein High Speed Stacker, der speziell inder amerikanischen Glasindustrie zum Ein-satz kommt. Auf der Schneidlinie werdenScheiben mit Endmaß in unterschiedlich-sten Größen produziert – vom Fensterglasüber Autoglas bis zum Bauglas. Dement-sprechend hoch waren auch die Anforde-rungen an das Stapelgerät: Je kleiner dieScheiben, desto schneller muss der Stap-ler das Aufkommen bewältigen. Auch diegroße Menge der zu transportierendenScheiben auf der Linie erforderte die Ent-wicklung eines besonders leistungsfähigenGerätes.

Der Stapler arbeitet entweder im Takt-betrieb oder im Durchlaufbetrieb. Eine kom-plette Travere Glasplatten wird von Linien-förderern von der Glaslinie an die Rollen-bahn übergeben. Dort erzeugt ein Ventilatoreinen Luftstrom, durch den die Glasplat-ten an einem Riemen angesaugt werden.Während der Positionierung auf den Rie-men wird die Lage der Glasplatte exakt ver-messen und eine Schieflage gegebenenfallskorrigiert. Bei Taktbetrieb drückt ein Takt-

Kurze Taktzeiten, perfektes Stapelbild und schonender Umgang mit denGlasscheiben zeichnen den High Speed Stacker von Grenzebach aus

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Überzeugender Prototyp

Um bis zur Glasstec 2006 einen Prototyp her-stellen zu können, benötigte Grenzebach einAutomatisierungssystem, das sich schnellrealisieren lässt. Die Ausrüstung des Stap-lers mit Simotion D und Sinamics S120überzeugte dabei am meisten, da Siemensin kürzester Zeit eine Testsoftware er-stellte, die alle Anforderungen des Unter-nehmens erfüllte. Der Maschinenbauer istmit dem klar skalierbaren, modularen Kon-zept hochzufrieden, das in enger Koope-ration zwischen Grenzebach und Siemensumgesetzt wurde. Aufgrund der gutenErfahrungen mit dem Prototyp soll zu-künftig auch die Hauptlinie von Master-drives auf Simotion und Sinamics umge-stellt werden. �

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Simotion – ideal für mechatronische Lösungen in der Glasindustrie

Das Motion Control-System Simotionvereint Motion Control, SPS und Techno-logiefunktionen in einem System. DieEinsatzmöglichkeiten von Simotion sindvielseitig: Sie reichen von der einfachenDrehzahlsteuerung bis hin zu komplexenVielachsmaschinen, bei denen zahlreicheEinzelachsen in Betrieb genommen wer-den müssen. Damit ist Simotion die idealeSteuerungslösung für Glasmaschinen.

Eine weitere Stärke von Simotion istseine Skalierbarkeit. Mit dem isochronenBussystem Profibus und Ethernet-basier-tem Profinet mit IRT können mehrereSimotion-Controller einfach synchroni-siert werden. Die Zahl der synchronisier-ten Achsen kann weit über 100 liegenund die Bus-Taktzeit trotzdem noch eineMillisekunde betragen. Der Anwenderkann je nach Anforderung und persön-licher Präferenz zwischen drei verschiede-nen Plattformvarianten wählen: derantriebsbasierten Variante Simotion D,der Controller-basierten Variante Simo-

tion C oder der Industrie-PC-VarianteSimotion P.

Das Engineering-System Scout ermög-licht das Engineering von Motion Control-,Logik- und Technologieaufgaben in einemdurchgängigen System und stellt dazualle erforderlichen Tools zur Verfügung.Das reicht von der Programmierung überdie Parametrierung, die Inbetriebnahmevon Steuerung und Antrieben bis hin zurkomfortablen Diagnose. Bei Scout erhältder Nutzer außerdem grafische Unterstüt-zung beim Anlegen der Hardware- undNetzwerkkonfiguration sowie eine grafi-sche Programmiersprache (Motion Con-trol Chart, MCC). Neben MCC stehen ihmfür die Programmierung von Simotionnoch die Hochsprache Structured Text(ST) und für die LogikprogrammierungKontaktpläne (KOP) und Funktionspläne(FUP) zur Verfügung. Die Runtime-Software ist aufgrund nachladbarerTechnologiefunktionen flexibel undskalierbar.

Mehr zum Thema:www.siemens.de/glaswww.siemens.de/simotion

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D435 einbauen, bei der die gesamte MotionControl-Funktionalität direkt in der Re-gelungsbaugruppe des MehrachsantriebsSinamics S120 integriert ist. Die Kompakt-servomotoren 1FK7 mit ihrem robustenResolvergeber ergänzen das Antriebsspek-trum ideal.

Wichtigste Funktion von Simotion in derHohlglasherstellung sind die elektronischenKurvenscheiben. Damit lässt sich die Schereüber eine hochgenaue Bewegungsführungansteuern und die nachfolgenden Aggre-gate können auf den Takt der Schere auf-synchronisiert werden, um den Glastrop-fen zum richten Zeitpunkt zu übernehmenund weiterzubearbeiten. Dabei garantiertdas exakte Fahren der Kurvenscheiben eineimmer gleiche Tropfengröße – in der Hohl-glasherstellung ein wesentlicher Qualitäts-und Produktivitätsfaktor. Für verschiedeneProdukte lassen sich auch unterschiedlicheTropfenformen erzeugen. Mit Simotion kön-nen die Achsen der Maschine mit einem ein-zigen System gesteuert und genauestenssynchronisiert werden. Außerdem wird nurnoch ein Engineering-System benötigt, wasSchulungsaufwand und Inbetriebnahmeverkürzt.

Einbindung in die bestehendeAutomatisierungslandschaft

Leichte Bedienbarkeit garantieren das vorOrt installierte Touch Panel TP 270 auf derBasis von Windows CE oder ein übergeord-netes Visualisierungssystem. Dank einge-bauter Schnittstellen wie Ethernet und Pro-fibus ist nahezu grenzenloses Bedienen undBeobachten möglich. Über das Standard-bussystem Profibus DP ist Simotion D mitder Hauptsteuerung sowie der dezentralenSimatic ET 200M-Peripherie verbunden. Of-fene Schnittstellen und Möglichkeiten zurErweiterung – wie die Kommunikationsbau-gruppen für ET 200M – erlauben eine ein-fache Einbindung in die bestehende Auto-matisierungslandschaft.

Das System ist in zahlreichen Maschi-nen erfolgreich im Einsatz und aufgrundder positiven Erfahrung plant Heye, immermehr Anlagenteile mit Simotion D zu auto-matisieren. �

Simotion D in der Hohlglasindustrie

ZukunftssichereFlaschenproduktionDer Behälterglasspezialist Heye Inter-national setzt die antriebsbasierteVariante Simotion D an der IS-Maschineals Feederantrieb und Bandantriebzum Abtransport der Glasbehälter ein.Mit Simotion steht ein Motion Control-System zur Verfügung, das geradezuprädestiniert ist für eine optimaleSynchronisation der vielen Achsenund sich zudem leicht in bestehendeAnlagen integrieren lässt.

D as Herz einer IS-Maschine ist dieSchere. Sie spielt eine wichtige Rollebei der qualitativ anspruchsvollen

Produktion von Hohlglas. Der vom Plunger

Für die produktivere Herstellung von Glasflaschen

hat Heye auf Simotion D435umgestellt

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8Hohlglas

CASE STUDY

erzeugte Glastropfen wird von der Schereexakt abgeschnitten. Anschließend leitetder Tropfenverteiler die Tropfen an die Sek-tionen weiter, in denen sie zur Flasche aus-geformt werden. Die Flaschen werden voneinem Bandsystem übernommen und zumEinschieber befördert, der sie in den Ofentransportiert. Dafür ist eine hochpräziseBewegungsführung mit absoluter Repro-duzierbarkeit nötig.

Simotion bringt enorme Vorteile

Die Oberkirchener Heye International GmbHhat ihre IS-Maschine deshalb mit Simotionautomatisiert. Der international aufgestell-te Anbieter von Technologien, Maschinenund Anlagen für die Behälterglasindustrieließ für Motion Control- und Logikfunktio-nen die antriebsbasierte Variante Simotion

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Am Anfang der 30 Meter langen An-lage, die der Glasmaschinenspezia-list WALTEC für den chinesischen

Markt entwickelt hat, steht das elektroni-sche Tropfenspeiser-Scherensystem. Dortdosiert der Plunger das ca. 1100 °Celsiusheiße Glas zyklisch in zehn Pressformen,die sich auf einem Rundtakttisch befinden.Bei der Zuführung der Glasmasse sorgenzwei servogeregelte FrequenzumrichterSimovert Masterdrives Motion Control(MC) dafür, dass sich bei gleich bleibenderZykluszeit zwei verschiedene Tropfen-gewichte nacheinander exakt dosieren las-sen. Die im Antrieb integrierte Funktion„elektronische Kurvenscheibe“ garantiertbei Feeder und Schere ein sehr genauesund reproduzierbares Tropfengewicht. DerRundtakttisch taktet die zehn Formen dannin die hydraulische Pressstation, wo der

Glasartikel ausgepresst wird. Nach demPressvorgang wird mit einem exzentrischrotierenden Stempel ein Nutensystem indas noch plastische Glas eingewalzt. Aufeinem gasbeheizten Temperaturkonditio-nierungsofen werden die etwas abgekühl-ten Isolatoren auf einer Temperatur von500 bis 600 °Celsius gehalten und sinddamit bestens präpariert für den nachfol-genden Härtevorgang.

Alles im Griff mit durchgängigerSteuerung und Antrieben

In der Härtemaschine werden die Glasiso-latoren mittels Luftkühlung abgeschreckt.Dadurch entsteht eine kontrollierte Span-nung im Glas, die dessen extreme Stabi-lität bewirkt. Gekühlt werden die Isolatorenauf jeweils 20 rotierenden Tellern mit einereigenen Spindel, die über eine eigene

Totally Integrated Automation automatisiertIsolatorenlinie in China

Bruchfest undspannungssicherFür den energiehungrigen chinesischen Markt lieferte die oberfränkischeWALTEC Maschinen GmbH (ehemals J. Walter Co. Maschinen GmbH) einekomplette Anlage zur Herstellung von Glasisolatoren. Damit die Isolatoren denhohen Umweltbelastungen Stand halten und die elektrischen Wertegarantieren, muss das Glas sorgfältig behandelt und außerdem gehärtetwerden. Dieser thermisch sensible Prozess stellt nicht nur höchste Ansprüchean die Prozessregelung, sondern auch an die Genauigkeit desSteuerungssystems.

9CASE STUDYSpezialglas

Achse angetrieben wird. Da nur reine Dreh-zahlaufgaben zu bewältigen sind, setztWALTEC hier die dezentralen AntriebeMicromaster 440 ein. Durch ihre ausge-feilte Vektorregelung sichern sie höchsteAntriebsqualität – auch bei plötzlichenLaständerungen. Sämtliche Achsen sowieder Hauptantrieb für den Rundtakttischund die Ofenlinie werden über das mo-dulare Umrichtersystem Simodrive 611 an-getrieben. Dieses besteht aus Einspeise-,Regelungs- und Antriebsmodul, die zu in-dividuellen Antriebsverbänden kombiniertund schnell auf die Antriebsleistung undAchszahl der jeweiligen Maschine abge-stimmt werden können. Die Kommunika-tion sämtlicher Antriebe erfolgt über Profi-bus DP.

Für die Steuerung der komplexen undzeitkritischen Vorgänge auf der tempera-tursensiblen Anlage benötigt WALTEC einSystem, bei dem alle Komponenten opti-mal zusammenspielen. Als zentraler Con-troller fungiert eine Simatic S7-318, dieauch bei Umgebungstemperaturen von 40bis 50°Celsius im 24-Stunden-Betrieb ihrevolle Leistung bringt. Auf dem grafischenDisplay Simatic Multi Panel MP370 kannder Anwender die Parameter für die einzel-nen Anlagenteile einfach eingeben.

Haben die Glasisolatoren alle Härte-schritte durchlaufen, sind sie so stabil, dasssie sogar einen Sturz aus zwei Meter Höhebruchlos überstehen. �

Schockkühlung mit Luft: In der Härtemaschine erhalten die Glasisolatoren ihre hohe Stabilität

Der Antrieb der vielen Achsen der Anlageerfolgt über Simodrive 611-Umrichter

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E in Betrieb rund um die Uhr bei rauenProduktionsbedingungen und extremhohe Leistungsanforderungen – Ma-

schinensteuerungen und Prozessregelun-gen in der Behälterglasindustrie haben an-spruchsvolle Aufgaben, die lange Zeit nur

mit spezieller Steuerungs- und Regelungs-technik bewältigt werden konnten. Sklos-troj Turnov CZ, s.r.o., einer der wohl re-nommiertesten Hersteller von Behälter-glasmaschinen weltweit, setzt Zeichen fürmehr Produktivität, wenn er bei seinerneuesten Generation von IS-(IndividualSection-)Maschinen nun neben der bishe-rigen Steuerungstechnologie das MotionControl-System Simotion als weitere Op-tion anbietet. Denn auch in der Glasin-dustrie besteht zunehmend die Tendenz,mechanische Bewegungskopplungen undanwendungsspezifische Steuerungs- undRegelungstechnik durch standardisiertemechatronische Lösungen zu ersetzen.

Ideal für Glas: Simotion

Simotion hat seine Stärken besonders dort,wo Echtzeitanforderungen wie E-Timing,Motion Control und Logik gemeinsam be-wältigt werden müssen. Das System istebenso zuverlässig und echtzeitfähig wiedie bisherige Technik. Und nicht nur das.Gerade am heißen Ende der Behälterglas-

produktion – der Formgebung – sind Fak-toren wie Durchsatz, Verfügbarkeit undRobustheit von höchster Wichtigkeit. Hinzukommt die Tendenz, mechatronische An-triebe auch für Funktionen einzusetzen,die ehemals pneumatischen Antrieben vor-behalten waren und so der Steuerung hö-here Leistung abverlangen. Daher sindimmer größere Mengengerüste von I/Os imEchtzeitbetrieb mit immer mehr elektri-schen Antrieben zu koordinieren. Hoch-präzise Bewegungsführung mit absoluterReproduzierbarkeit ist Pflicht.

Aufgrund der Skalierbarkeit von Simo-tion wird nur noch ein System für alleAggregate am heißen Ende benötigt. Simo-tion stellt sicher, dass der Plunger gleich-mäßige Tropfen formt, die Scheren hoch-dynamisch und präzise arbeiten und imrichtigen Moment schneiden und der Trop-fenverteiler alle Sektionen zuverlässig be-liefert. Bei den Sektionen zeigt sich eineweitere Stärke von Simotion: Die pneuma-tischen und die servoelektrischen Aggre-gate sind in einem Steuerungssystem ver-

Simotion und Sinamics steuern IS-Maschinen

Komplexe Aufgaben klar gemeistert Höhere Produktivität in

der Behälterglasherstellungerzielte Sklostroj durch die

Umstellung auf Simotionund Sinamics

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10Hohlglas

CASE STUDY

Die Glasindustrie ersetzt anwendungs-spezifische Steuerungs- und Regelungs-technik zunehmend durch produk-tivitätssteigernde mechatronischeLösungen. Das tschechische Unter-nehmen Sklostroj Turnov CZ s.r.o. setztbei seinen IS-Maschinen neuerdingsdie Automatisierungs- und Antriebs-plattformen Simotion und Sinamicsein. Aufgrund seiner Echtzeitfähigkeitund Skalierbarkeit ist das Systemgerade auch für die Steuerung kom-plexer Vielachsmaschinen in der Be-hälterglasproduktion ideal.

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Spannungseinbrüche von bis zu 50 Prozentohne jede Auswirkung auf die Maschinen-produktivität kompensiert werden. BeiNetzschwankungen wird damit eine opti-male Anlagenverfügbarkeit erreicht. DieVersorgung der Simotion-CPU erfolgt miteiner unterbrechungsfreien Sitop-Span-nungsversorgung mit 24 Volt. Diese steuertdas System bei Netzausfall, bis es sicherheruntergefahren werden kann.

Auch das Systemkonzept der SinamicsS120 reduziert die Ausfallzeiten. Da alleDaten eines Antriebsverbandes auf einerCompact-Flash-Speicherkarte gespeichertwerden, benötigt man beim Austausch ei-ner Sinamics-Komponente kein Program-miergerät. Die Firmware, das Programmund die Parameter werden automatisch vonder CF-Karte gelesen, sobald der Antriebs-verband wieder unter Spannung steht.

Die neue Automatisierungs- und An-triebstechnik ermöglicht Sklostroj erheb-liche Kosteneinsparungen bei Schulungund Ersatzteilhaltung. Beispielsweise wer-den die Peripherie-Komponenten ET 200Mauch im Prozessleitsystem PCS 7 für dieSchmelze sowie in der Gemengeaufberei-tung eingesetzt. Zudem ist ein schnellerService durch den weltweiten Siemens-Support sichergestellt. �

schmolzen. Auf diese Weise werden die Vor-teile der elektrischen Bewegungsführungmit ihrer Reproduzierbarkeit und demreduzierten Verschleiß von Formen undAggregaten und die der einfachen undkostengünstigen Pneumatik kombiniert.Zu guter Letzt sind die Transportbändersowie der Servo-Einschieber ebenfalls per-fekt synchronisiert.

Im Arbeitsalltag bewährt

Erstmals im Einsatz ist das neue Simotion-System bei einer IS-Maschine, die in Russ-land Flaschen formt. Dabei setzt Sklostrojausschließlich Standardkomponenten ein,die sich schon in vielen Branchen hervor-ragend bewährt haben. „Als Achsensteue-rung und E-Timer (elektronisches Nocken-steuerwerk) nutzen wir in allen Sektionendas antriebsbasierte System Simotion D435“,erklärt Rolf Themann M.B.A., TechnischerDirektor bei Sklostroj. „Diese kompakteBauform ist für uns besonders attraktiv,weil die Regelungsbaugruppe direkt in denAntrieb Sinamics S120 integriert ist undquasi nebenbei noch die ganze dezentraleEchtzeit- I/O-Peripherie ansteuert.“

Die Kommunikation der Simotion-Steu-erungen untereinander sowie mit der de-zentralen Peripherie Simatic ET 200M läuftüber Profibus DP mit Motion Control-Pro-fil. Dieses ist für die exakte Synchronisationvieler Achsen geeignet und zudem im Mi-krosekundenbereich reproduzierbar. DieKommunikation zwischen dem SCADA-Sys-tem Simatic WinCC und den einzelnenSteuerungen wird über Industrial Ethernet

abgewickelt. Für das Rezeptmanagementist ein separater SQL-Server über OPC andas WinCC-System angebunden.

Das Service-Personal hat über einenrobusten, mobilen PC per verschlüsselterVerbindung von jedem beliebigen Punktaus Zugriff auf die Maschinensteuerung.Der PC ist mit der Steuerung mittels einesWLAN-Switch Scalance W drahtlos verbun-den.

Das Bussystem Profibus reduziert denVerkabelungsaufwand und die Schnittstel-len der Maschine und damit auch die Feh-leranfälligkeit. Zentrale Datenhaltung ver-einfacht die Produktoptimierung und prä-ventive Wartung. Offene Schnittstellenvon Profibus DP und Ethernet erlauben dieIntegration von Fremdsystemen. Im Be-trieb wirkt sich die Offenheit des Systemspositiv aus, da Prozessdaten, Meldungenoder Alarme an eine übergeordnete Steue-rung oder ein Prozessleitsystem gesendetund dort analysiert und archiviert werdenkönnen. In Zukunft plant Sklostroj auchden Einsatz von Profinet mit IRT (isochro-ner Echtzeit), das noch schlankere Bus-lösungen erlaubt, indem Bediener- undSteuerungsdaten auf einem gemeinsamenBussystem laufen.

Höchste Anlagenverfügbarkeit

In Regionen mit schwacher Netzversor-gung bietet die Sinamics-Familie S120 eineoptimale Lösung. Die Active-Infeed-Ein-speisungen verfügen über einen auf 600Volt hochgesetzten und stabilisierten Zwi-schenkreis. So können sogar kurzzeitige

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Die IS-Glasformungsmaschine der neuesten Generation mit 49 Servoachsen wird mit Simotion D gesteuert

Ein servogetriebener Inverter reduziert denVerschleiß in der Sektion

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Die englische Firma Sheppee Inter-national Limited hat mit einemPrototypen ihr Handlingsystem fürdas heiße Ende der Behälterglas-fertigung modernisiert. Statt derbisher eingesetzten mechanischgekoppelten Antriebe, setzt der neueServoeinschieber nun auf elektro-nisch gekoppelte Antriebe mit demMotion Control-System SimotionD425, die eine präzisere Steuerungdes Prozesses ermöglichen.

S eit über 50 Jahren stellt SheppeeInternational in York Handlingsys-teme für heiße Glasbehälter her, die

an Kunden in aller Welt geliefert werden.Der dreiachsige Servoeinschieber Triflex T2

platziert in Glasfabriken die frisch produ-zierten heißen Glasbehälter vom Förder-band eines Querförderers auf das Förder-band, das in den Kühlofen führt.

Schnelleres und flexibleresFlaschenhandling

Nachdem Sheppee die Triflex-Maschinezwölf Jahre im Programm hatte, war diealte elektronische Steuerung an ihre Gren-zen gestoßen. Deshalb ist mit dem ModellT2 ein Prototyp in Bau, der mit SimotionD425 ausgestattet ist. Simotion bietet dieMöglichkeit, verschiedene Kurvenscheibenelektronisch zu hinterlegen, wodurch einepräzisere Bewegungssteuerung gewähr-leistet ist. Die optimale Synchronisation derAchsen garantiert eine Wiederholbarkeitder Bewegung und sorgt für hohe Ge-schwindigkeit und Flexibilität. Nicht zuletzterhält Sheppee mit dem Motion Control-

System eine zukunftsfähige Plattform, diesich einfach installieren, in Betrieb nehmenund bedienen lässt.

Die flexible Bedienung der Maschine überein Operator Panel Simatic OP 177B ermög-licht es dem Anwender, Bewegungsprofileauszuwählen und eventuelle Störungensofort zu diagnostizieren.

Mit Simotion D 425 ist höchste Produk-tivität gewährleistet. Damit ist eine Förder-geschwindigkeit je Linie von 100 Flaschenbis weit über 700 Flaschen in der Minutemöglich. Bereits jetzt schätzt das Unter-nehmen die Vorteile der Standard-Auto-matisierung: den weltweiten Vertrieb undSupport sowie die Fernwartung und leichteErsatzteilhaltung. �

Servoeinschieber mit Simotion D425

Ab in den Ofen

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Sinamics S120 fürGruppenantriebe

Fit fürRetrofitting

G ruppenantriebe haben in der Glas-industrie eine lange Tradition. Umden für die IS-Maschine wichtigen

winkelsynchronen Gleichlauf sicherzustel-len, wurden früher mehrere Motoren aneinem Umrichter betrieben. Seit Mitte der80er Jahre regelt das UmrichtersystemSimovert den Winkelgleichlauf über meh-rere separate Umrichter und bildet zusam-men mit den Synchronmotoren Siemosyneinen universell einsetzbaren Drehstrom-antrieb.

Fitness für bewährte Maschinen

Heute lässt sich ein Getriebegleichlaufkomfortabel mit Motion Control-Systemenund der zugehörigen breiten Motorenpa-

lette, zum Beispiel Servomotoren Kompakt-asynchronmotoren, erzielen. Bei Anlagen-modernisierungen wird aber dennoch häu-fig Retrofitting gewünscht, wobei bewährteMotorkonzepte beibehalten werden undnur die antriebsspezifische Steuerung aufden neuesten Stand gebracht wird.

Hierzu eignet sich das AntriebssystemSinamics S120 bestens, das sowohl Asyn-chronmotoren als auch Siemosyn-Syn-chronmotoren frequenzgenau regelt. InVerbindung mit dem Motion Control-Sys-

tem Simotion ist über die Betriebsart U/fauch bei Synchronmotoren ein geberloserGetriebegleichlauf möglich. Die Regelungdes Gleichlaufs übernimmt die antriebs-basierte Simotion D425, die dem Anwenderauch noch eine vollwertige SPS zur Verfü-gung stellt. Eine zusätzliche SPS kann so-mit entfallen. �

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Projektier- undInbetriebnahmetools

Drive-Cliq

Ethernet Zu weiteren Positionen

Simotion D425

Motor-modul

Einschieber

Querband

Umlenkecke

Maschinenband

Tropfenverteiler

Schere

Starter

Sizer

Kondensator-modul

Sinamics S120

Simatic TP 177B

Tropfenspeiser

Einspeisung(Gleichrichter)

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12Hohlglas

CASE STUDY/SOLUTION

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Das Antriebssystem Sinamics S120 deckt alle Anforderungen der Glasindustrie ab

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Neuer Alleskönner für die Architektur- und Automobilglasbearbeitung

Losgröße 1 mithöchster GenauigkeitFür die neuen Entwicklungen im Architektur- und Auto-mobilglasbereich liefert Benteler Maschinenbau jetzt einCNC-Bearbeitungszentrum, das alle Bearbeitungsschritteauch an großen Glasscheiben ausführen kann. Die Kunden-forderung nach uneingeschränkter Flexibilität und hoherLeistung erfüllt das Unternehmen mit Sinumerik 840D undeiner neuen Motorspindel in spezieller Ausführung für dieGlasbearbeitung.

Abmessungen von 400 Millimeter x 800Millimeter bis 3,3 Meter x 7,3 Meter imDurchlauf bearbeiten. Das ist besonderszeitsparend, denn schon während die fer-tige Scheibe zum nächsten Prozess, zumBeispiel zum Waschen läuft, kann eine neueScheibe einfahren und positioniert werden.Auch hier zeigt die Sinumerik ihre ganzeStärke: Die Mehrkanaligkeit der 840D er-möglicht die gleichzeitige Bearbeitungmehrerer Scheiben.

Alle Funktionen in einer kompakten Einheit

Für die Fräs- und Schleif-Bearbeitung kommterstmals eine Motorfrässpindel mit 12

Kilowatt Leistung zum Einsatz. Bei dieserMechatronik-Einheit verbindet sich die Sys-temkompetenz von Siemens für Steue-rungs- und Antriebstechnik an Werkzeug-maschinen mit der langjährigen Erfahrungder Weiss Spindeltechnologie GmbH imMotorspindelbau. Die kompletten Motor-spindeln beinhalten sämtliche mechani-schen Elemente wie Sensorik, Kühlung undWerkzeugspannvorrichtung. Der drehzahl-geregelte Einbausynchronmotor 1FE sorgtmit seiner variablen Drehzahl von bis zu15.000 min–1 für eine gute Oberflächen-qualität beim Schleifen. Gegenüber der bis-herigen riemengetriebenen Lösung zeich-net sich die Spindel durch einen besondersleisen und ruhigen Lauf aus.

Bei Benteler Maschinenbau ist man jeden-falls überzeugt: Die innovative Maschinemit der Kombination aus CNC-Steuerungund Motorspindel bietet die beste Lösungfür die flexible Komplettbearbeitung vonFlachglas. �

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D er Anteil der Konturscheiben mitLosgröße 1 steigt im Bau- undMöbelglasbereich kontinuierlich

an. Das neue Benteler CNC-Bearbeitungs-zentrum, eine intelligente Erweiterung derbewährten Benteler Portal-Bohrmaschine,ist dafür mit vielen neuen technischenDetails ausgestattet: So erfolgt die Positio-nierung der Glasscheibe automatisch überdie seitliche Rollenanschlagleiste undLasermessung, wodurch das Einstellenvon Anschlägen komplett entfällt. Um einesichere Fixierung während der Bearbeitungzu gewährleisten, werden die einzelnenSauger für jede Konturscheibe automatischangewählt. Die Hochleistungsspindel fürdas Schleifen, Polieren und Fräsen wirdvon einem stabilen, in Transportrichtungverfahrbaren Portal getragen, mit dem sichalle Konturpunkte anfahren lassen. Um dieScheibe zu bohren, wird sie unter das Bohr-portal mit zwei unabhängigen doppelsei-tigen Bohrspindeln und 20 verschiedenenWerkzeugpaaren gefahren.

Schnelle und präzise Bearbeitung

Diese komplexen Prozesse werden perfektvon der leistungsfähigen CNC Sinumerik840D gesteuert. Die Bearbeitungsprogram-me können einfach mit der CAD/CAM Soft-ware von Benteler erstellt werden. Alterna-tiv dazu gibt es die Möglichkeit, extern er-stellte Programme einzulesen.

Passend zum jeweiligen Produktsorti-ment des Kunden wird die Anlage in ver-schiedenen Größen gebaut. Auf der größ-ten Maschine lassen sich Gläser in den

GlassFocus 2006

13CASE STUDYWeiterverarbeitung

Die Motorspindel enthält sämtlichemechanischen Elemente, wie Sensorik,Kühlung und Werkzeugspannvorrichtung

Mit der kompakten Motorspindel frästBenteler auch große Glasscheiben schnellund exakt

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Glasschleifen mit Simatic S7-300 und Simatic MP270

Alles unter Kontrolle

Die Kunden der italienischen Firma Z. Bavelloni profitieren von einem neuenAutomatisierungskonzept, welches das Unternehmen in Zusammenarbeit mitSiemens speziell für seine doppelseitigen Schleifmaschinen entwickelt hat.Dank ihres flexiblen und modularen Software-und Bedienkonzepts erzielen dieMaschinen perfekte Schleifergebnisse.

D ie Flachglasbearbeitung nimmt imumfassenden Maschinenprogrammder Z. Bavelloni SpA., einer Tochter-

gesellschaft der finnischen Unternehmens-gruppe Kyro, einen wichtigen Rang ein. Diedoppelseitigen Schleifmaschinen VX EVO,die für die Baubranche entwickelt wurden,erforderten ausgefeilte technische Lösun-gen, um auch große Scheiben exakt bearbei-ten zu können.

Erhältlich sind vier Modelle in unter-schiedlichen Arbeitsbreiten. Auf einemGrundgestell aus zwei Balken – mit einerfesten und einer beweglichen Traverse –wird das Glas über vier einzeln angetrie-bene hochwertige Riemen transportiert,die von zwei wartungsfreien Kompakt-Synchronmotoren 1FK7 angetriebenwerden. Als Antriebssystem werdendie Umrichter Simodrive 611U einge-setzt. Die Motoren sind als elektro-nisch gekoppelter Gleichlaufverbandausgeführt und garantieren damiteinen besseren Gleichlauf und einehöhere Zuverlässigkeit bei niedrige-ren Wartungskosten als herkömm-liche Lösungen mit einer Antriebs-welle. Durch den Einsatz von 8, 10oder 11 Spindeln sowie einer zusätz-lichen kippbaren Seitenspindel istder Anwender bestens für die an-spruchsvollsten Aufgaben gerüs-tet. Darüber hinaus besteht dieMöglichkeit, eine automatischeVorrichtung zum Kalibrieren derWerkzeuge zu installieren.

Hohe Leistung gepaart mit vielseitiger Funktionalität

Bei der Steuerung der doppelseitigen Schleif-maschinen hat sich Z. Bavelloni für die CPUSimatic S7-314-C 2DP entschieden. Die Er-weiterbarkeit der S7 ermöglicht die Einbin-dung in werksinterne Netzwerke, und damitbeispielsweise an betriebseigene Fertigungs-und Management-Software. So lassen sichdie Produktionsdaten auch von einem ent-fernten Standort aus problemlos übertra-gen, was sich vor allem bei Endkunden mitgrößeren oder mehreren Standorten posi-tiv auswirkt.

Dank der Flexibilität und Skalierbarkeitder Simatic S7-CPU konnte Z. Bavelloni dieProduktivität und Funktionalität der inno-vativen Schleifmaschinen signifikant ver-bessern. So erlaubt die modulare Software-struktur der Maschine die einfache Integra-tion weiterer Maschinenmodule. Im Betriebprofitiert der Anwender von den vielenFunktionen zur Verbesserung des Schleif-ergebnisses am Simatic Multi Panel MP270B.Beispielsweise stehen ihm die schrittweiseTeilebearbeitung mit automatischer Grö-ßenanpassung sowie die Anpassung von„Stand-by“-Stationen unter Verwendungeiner voreingestellten Liste zur Verfügung.Die standardisierte Simatic-Steuerungs-architektur gewährleistet nicht nur besteSchleifergebnisse, sondern auch eine hoheLeistungsfähigkeit. Auch die weltweiteErsatzteilversorgung ist dadurch keinProblem. �

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15CASE STUDY

Die MDI Schott Advanced ProcessingGmbH hat für die Display-Herstellungein Laserschneidverfahren entwickelt,das dem mechanischen Glasschneidendeutlich überlegen ist. Voraussetzungfür das splitterfreie „Scribing“, das imReinraum angewendet werden kann,ist eine besonders flexible Steuerungs-und Antriebstechnik.

M it dem Joint Venture zwischenSchott AG und der japanischenMitsuboshi Diamond Industrial

Co. Ltd. (MDI) Mitte 2005 deckt der MainzerGlashersteller nun ein großes Portfolio ankonventionellen und Laserschneidmaschi-nen ab. Im Laserschneidbereich hat MDISchott AP in den letzten zwölf Monaten vorallem auf dem Handydisplaymarkt aufge-holt. Da Handys immer dünner werden,benötigt man auch immer dünnere unddeshalb stabilere Displays. Glasdicken von2 x 0,3 Millimeter sind durchaus üblich undnoch geringere Glasstärken in der Ent-wicklung.

Mit „Laser Scribe & Break“ hat Schott APein Verfahren entwickelt, das die Display-Fertigung rationeller und flexibler macht.Displays werden unter Reinraumbedin-gungen produziert, da schon kleinste Ver-unreinigungen die bereits mit den elek-

trisch aktiven Komponenten beschichtetenGlasflächen zerstören können. Im Gegen-satz zu herkömmlichen Schneideverfah-ren, bei denen Glasstaub entsteht, arbeitetdas Laser-Scribing kontaktlos und damitstaubfrei: Ein fokussierter CO2-Laserstrahlerhitzt das Glas entlang der Schnittlinie,die wiederum sofort stark abgekühlt wird.So entstehen bei der Versprödung und Vor-spannung des Glases keine Mikrorisse aufder Oberfläche und beim anschließendenBrechen des Materials treten praktischkeine Mikropartikel aus. Zudem ist die ent-stehende Kante extrem präzise und stabil.

Justierung auf den Mikrometer genau

Bei der Automatisierung setzt MDI SchottAP eine CNC Sinumerik 840D sowie die ver-schleiß- und wartungsfreien Linearmoto-ren 1FN3 und Torquemotoren 1FWS ein. DieDirektantriebe entsprechen den Anfor-derungen der Reinraumklasse 1000 undspielen optimal mit dem UmrichtersystemSimodrive 611D zusammen. Die mit dieserAntriebstechnik erreichbare hohe Positio-niergenauigkeit und Haltekraft nutzt das Un-ternehmen zur mikrometergenauen Aus-richtung des Materials. Für eine gleich-mäßige Schnitttiefe wird die Intensität desLaserstrahls in Abhängigkeit von der Bahn-geschwindigkeit gesteuert.

Auch bei den Abdeckungen elektroni-scher Geräte geht der Trend weg vom Plas-

Weiterverarbeitung

Ein Fall für Laser-Scribing: Handy-displays erfordernultradünnes Glasmit stabilen Kanten

tik hin zum Glas. Hier ist ebenfalls einehohe Kantenfestigkeit enorm wichtig. Dieunterschiedlichen Konturen stellen dabeieine hohe Anforderung an die Steuerung.Aufgrund ihrer Flexibilität und Skalierbar-keit ist die Sinumerik 840D hinsichtlichFunktionalität und Performance auch fürdiese zukünftigen Aufgaben bestens ge-eignet.

Flexible Konzeption

Um den Anforderungen des jeweiligenKunden zu entsprechen, sind die flexibelkonzipierten Maschinen modular aufge-baut und lassen sich so mit geringem Engi-neering-Aufwand zu individuellen Linien-Lösungen oder auch zu frei stehenden Be-arbeitungsstationen kombinieren. Dabeiist die durchgängige Profibus-Architekturmit ihren umfassenden Diagnosefunk-tionen für Schott ebenso wichtig wie dieKompatibilität zu verschiedenartigen HMI-Systemen. Insbesondere nutzt das Unter-nehmen die Möglichkeit, individuelle Be-dienoberflächen mit asiatischen Schriftenzu erstellen. �

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Laser-Scribing erobert denHandydisplaymarkt

HochpräzisesSchneiden im Alltag

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Sauberer Schnitt: Mit dem Laser lässt sich

Glas staubfrei schneiden

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GlassFocus 2006

D ie 1995 gegründete CMS MAKINESANAYI VE TICARET A.S. (CMS) hatsich mit einem breiten Angebot an

Maschinen für die Glasbranche speziali-siert. Eines der wichtigsten Standbeine desUnternehmens sind die Schneidtische. ObFenster, Möbelglas oder Flachglasproduktefür Bau-, Sanitär- und Kfz-Gewerbe: DerStand-alone-Glasschneidtisch FCL Octopus6032 schneidet auch übergroße Platten CNC-gesteuert in akkurateste Teile.

CNC-gesteuert zum besseren Schnitt

Die gewünschte Schneidform wird an dieSteuerung Sinumerik 810D übermittelt, diedas Glas über die bahngesteuerten Haupt-achsen X und Y mit Hilfe eines Schneidräd-chens schneidet. Da für ein perfektes Er-gebnis das Schneidrädchen, die C-Achse,

tangential zur gewünschten Form geführtwerden muss, hat Sinumerik 810D dafüreine Tangentialsteuerung integriert. Die„Gantry-Funktion“, der Parallel-Antrieb inX-Richtung, kompensiert bei CMS die ge-rade bei größeren Schneidtischen auftre-tenden Spindelsteigungsfehler oder Um-kehrlose. Mit Hilfe der geschwindigkeits-abhängigen Analogausgabe und der in derSinumerik integrierten SPS Simatic S7 kön-nen Schneiddruck, Schneidöl und Schnitt-geschwindigkeit optimal eingestellt wer-den. Die vorausschauende Geschwindig-keitsführung „Look ahead“ garantiert auchbei kurzen Verfahrsätzen eine hohe Schnitt-geschwindigkeit.

Der CMS-Tisch zeichnet sich darüberhinaus durch eine besonders gute Usabilityaus. Die Bedienung der gesamten Maschine

sowie die Optimierung des Glaszuschnitteserfolgen auf einer integrierten Oberfläche.Optiplan HMI der Firma Hanic Watten-scheid wurde speziell für Stand-alone-Tische entwickelt und bietet intuitiveMaschinenbedienung und professionelleZuschnittoptimierung aus einem Guss.Der Vorteil für den Endanwender: An-gefangen vom Erhalt des Auftrages bis zur Auslieferung wird Glasverschnitt weit-gehend vermieden und das wertvolleBasismaterial rationell genutzt.

Scheiben schneiden präziser und schneller

Seit CMS mit Sinumerik-Steuerungen arbei-tet, ist die Qualität der geschnittenen Glas-scheiben laut Angaben der Firma merklichgestiegen. Im Gegensatz zu den vorher ver-wendeten Lösungen können nun die Maßekorrigiert und als Korrektur in die Maschineeingegeben werden. Aber auch die Schneid-geschwindigkeit hat sich um das Dreifacheauf 130 Meter pro Minute entscheidenderhöht.

Über die steigenden Auftragszahlen, diesich daraus ergeben, ist das Unternehmensehr erfreut: Auch für die weiteren Maschi-nen, wie zum Beispiel Isolierglaslinien undMaschinen für die Sicherheitsglasbear-beitung, zählt CMS auf die erfolgreicheZusammenarbeit mit dem lokalen Siemens-Branchenvertrieb in Istanbul. �

Auf den Stand-alone-Glasschneidtischen der Firma CMS aus Istanbul lassen sichGlasplatten im Jumboformat auf wenige zehntel Millimeter genau in geradeoder kurvige Teile schneiden. Seit der Ausrüstung mit der modernen undkompakten CNC-Steuerung Sinumerik schneiden die Maschinen noch präziserund die Schneidgeschwindigkeit erhöhte sich um das Dreifache. BesonderesMerkmal ist die einfache Bedienbarkeit durch eine voll integrierte Bedienober-fläche, die Zuschnittoptimierung und Maschinenbedienung vereint.

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Professionelles Glasschneiden mit Sinumerik 810D und voll integrierter Bedienoberfläche

Zukunftsinvestition am Bosporus

Für präzises Glasschneidenbedient sich CMS

modernster Technik

16Weiterverarbeitung

CASE STUDY

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Hanic GmbHDie Hanic GmbH entwickelt Software-

lösungen für die Flachglasbranche. Mit

Optiplus, Optifer, Optiwin und Optiplan

können alle glasrelevanten Unter-

nehmensprozesse optimiert werden.

Firmensitz:Josef-Hausmann-Str. 10

44866 Bochum-Wattenscheid

Mitarbeiterzahl: 29

Gründungsjahr: 1983

Kontakt:

Rainer Feuster

Tel.: (0 23 27) 83 69-0

Fax: (0 23 27) 83 69-1 99

E-Mail: [email protected]

GlassFocus 2006

17PARTNERWeiterverarbeitung

Voll integrierte Bedienoberfläche für Standalone-Schneidtische

Glaszuschnitt optimiertMit einer Zuschnittoptimierung können Glasbearbeiter Rohglasformateoptimal verplanen und unnötigen Verschnitt vermeiden. Der langjährigeSiemens-Partner Hanic hat mit Optiplan 4 HMI eine Software entwickelt, dieauch ohne NC-Kenntnisse leicht zu bedienen ist, denn sie vereint die bishergetrennten Welten der Zuschnittoptimierung und Maschinenbedienung ineiner komfortablen Bedienoberfläche.

Bei der Glasbearbeitung ist heute dieVerschnittoptimierung ein wesentli-cher Erfolgsfaktor. Vor allem bei Stand-

alone-Glasschneidtischen gilt die Devise:„Zuschnittoptimierung direkt an einem PCan der Maschine“. Hanic und Siemens ar-beiten dabei optimal zusammen. Mit Opti-plan 4 HMI hat das Unternehmen eine Opti-mierungssoftware entwickelt, die auf dergleichen Hardware abläuft wie die eigent-liche Maschinenbedienung. Siemens bietetdafür Steuerungskonzepte, bei denen dieMaschinenbedienung PC-basiert ist (z. B.Sinumerik 810D, 840D) oder Konzepte, beidenen NC und HMI PC-basiert sind (z. B.Sinumerik 840Di).

Durch die Verschmelzung von maschi-nennaher Bedienung und klassischer Opti-mierung in einem Softwarepaket erhält derMaschinenbediener eine intuitive, mehr-sprachige Maschinenbedienung. Aufwän-diges Handling, um optimierte Schnitt-daten per Diskette, Flash-Karte oder Dateiin die NC zu laden, entfällt, da dies voll-automatisch geschieht. Falls es während

des Schneidens Glasbruch gibt, kann direktnachgeschnitten werden. Die klassischeMaschinensteuertafel ist auf wenige Hard-waretasten reduziert und stattdessen kom-fortabel und mehrsprachig in der Softwareabgebildet. Um die Optimierpositionen derGlasscheiben zu erfassen, muss der An-wender nur wenige Grundeingaben vor-nehmen. Die Auftragskopfdaten werdenebenso wie die Grunddaten für die Posi-tionseingabe aus den hinterlegten Stamm-daten übernommen. Nach Eingabe derOptimierpositionen stehen die Gläser sofortautomatisch sortiert nach Glasarten und -dicken sowie in Form von Optimierungs-gruppen zur Verfügung.

Die im Modellkatalog von Optiplan 4HMI integrierten Formen werden im Gra-fikmodus durch den Anwender erfasst.Ebenfalls mittels grafischer Eingabe lassensich wichtige Bearbeitungsinformationenwie Kantenbearbeitung an Rechtecken oderModellen sowie Freiformkonturen plat-zieren oder dxf-Dateien einlesen. Die fürden Zuschnitt notwendigen Schleifzuga-

ben werden auf die Schneidmaße aufge-rechnet.

Maximale Glasausnutzung für jede Form

Bei der automatischen Optimierung dereinzelnen Glasarten besteht die Möglich-keit, Schneidtischparameter oder sonstigeParameter wie Bruchränder oder Mindest-brechabstände zu verändern. Eine hoheGlasausbeute erzielt Hanic durch den Ein-satz mathematisch hochentwickelter Algo-rithmen, wobei die vorgegebenen Restrik-tionen berücksichtigt werden. Das Opti-mierergebnis wird dem Anwender grafischangezeigt und enthält Informationen übererzielte Ausbeute oder Verschnitt, verplan-te Fläche, Stückzahl und benötigte Rohfor-mate. So kann er jederzeit eingreifen, umdas Ergebnis zu beeinflussen.

Einfache Maschinenbedienung

Nach dem Akzeptieren der Optimierungwerden automatisch die CNC-Daten gene-riert und in den Programmspeicher derSinumerik-Steuerung geladen. Der Maschi-nenbediener muss nur noch die „Start“-Taste drücken und schon wird das Glasgeschnitten. Die Maschinenbedienung ent-hält dabei von Istwertanzeigen, Maschi-neneinrichtmasken über Alarmmanage-ment bis hin zur Simulation alles, was dasHerz begehrt. Last but not least ist Opti-plan 4 HMI auf Mehrsprachigkeit ausge-legt. Die Software ist bereits in Deutsch,Englisch, Chinesisch, Russisch und ande-ren Sprachen verfügbar. �

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Die vollinte-grierte Bedien-oberfläche mit grafischerSchnittbild-anzeige undProgramm-simulationerlaubt eineintuitiveBedienung

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Das italienische Unternehmen Forvet, Spezialhersteller von NC-Bohr-maschinen, hat letztes Jahr eine Glas-bearbeitungsmaschine auf den Marktgebracht, die zwei Glasscheibengleichzeitig bearbeiten kann. FürFlexibilität und Schnelligkeit der NC-Bearbeitungsstation sorgt das MotionControl-System Simotion D mitSinamics-Antrieben.

D ie Forvet SRL ist mit innovativenIdeen und Hightech-Lösungen sowielangjähriger Erfahrung ein Markt-

führer der Glasbearbeitungsbranche. Ihrebreite Modell-Palette deckt unterschied-lichste Kundenanforderungen und Glas-größen ab. Ein wesentliches Erkennungs-merkmal der Forvet-Bohrmaschinen sindBohrspindelköpfe mit mehreren Spindeln.Mit ihren qualitativ hochwertigen Kom-ponenten und einer leistungsstarken Soft-ware verleihen sie den Maschinen höchsteFlexibilität, wodurch sie am Markt beson-ders gefragt sind.

Im vergangenen Jahr entwickelte Forvetmit großem Erfolg die Francesca FC 32M3300 MILL, die als weltweit einzige NC-Ma-schine entweder eine große Glasscheibe(maximal 3300 Millimeter x 8000 Millime-ter) oder zwei kleinere Glasscheiben (maxi-mal 1650 Millimeter x 4000 Millimeter)gleichzeitig ohne Zwischenschritte ein-spannen, bearbeiten und wieder entneh-men kann. Die Maschine ist mit 32 Werk-zeugen ausgestattet. Diese sind in vierKöpfen installiert, die völlig unabhängig

voneinander oder „in Teamwork“ parallelbetrieben werden können. Durch die gleich-zeitige Bearbeitung der Glasscheiben mitvier Werkzeugen wird die Zykluszeit deut-lich verkürzt.

Für eine höhere Produktivität kann dieFrancesca FC 3300 mit der Schleif- undPoliermaschine Forvet Chiara oder eineranderen Zweischneiden-Schleifmaschinekombiniert und damit der Ausstoß verdop-pelt werden.

Hohe Flexibilität und kurzeStillstandszeiten

Ausgestattet ist die NC-Maschine mit 24Achsen. Hierbei kommen Servo- sowie Norm-asynchronmotoren gemeinsam zum Ein-satz. Ein besonders kompakter Aufbau wirdmit den Doppelachsmodulen der Sinamics-S120-Antriebsplattform erreicht. Die An-triebsschnittstelle „Drive-Cliq“ ermöglichteinen dezentralen Aufbau sowie ein schnel-les Engineering und effizienten Service.Mit der Programmiersprache StructuredText lassen sich Aufgaben wie synchroneAktionen, Portalbetrieb oder ein spezielles

Nockenprofil komfortabel programmieren.Die Bedienoberfläche, die mit SimaticWinCC flexible realisiert wurde, ermöglichtdem Anwender die komfortable und mehr-sprachige Bedienung auf dem SimaticPanel PC 577.

Die Maschine zeichnet sich nicht nurdurch enorme Flexibilität bei der Glasbe-arbeitung aus. Mit ihr lassen sich auch dieStillstandszeiten verkürzen, wenn ein „SpotJob“, also ein schnell durchzuführenderKurzeinsatz, eingeschoben werden muss.Der Bediener kann dann zwischen zweiOptionen wählen: Entweder er entfernt einWerkzeug aus einem Revolverkopf undsetzt ein neues ein. Oder er nutzt vorüber-gehend einen anderen Revolverkopf, sodass der Produktionsablauf nicht unter-brochen wird und sich dementsprechendverkürzt. Alle diese Arbeitsschritte werdenvon einer Simotion D445 gesteuert und ge-regelt. �

Höchste Flexibilität und kurze Zykluszeitendank Simotion D

Mehr alsBohren undFräsen

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Die neue NC-Maschine Francesca FC 32M 3300 MILL

von Forvet kann Glas-scheiben bis zu einer Größe

von 3300 Millimeter x8000 Millimeter bearbeiten

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18Weiterverarbeitung

CASE STUDY

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19PRODUKTE

Sinumerik solution line

Die CNC für dieGlasbearbeitungDie Steuerungsfamilie Sinumerik solution line (sl) ist die neue Plattform und ideale Lösung für die Glasbearbeitung. Sie besteht aus der kompaktenPanel-CNC Sinumerik 802D sl, der PC-basierten Sinumerik 840Di sl und dem„Flaggschiff“, der universellen, antriebsbasierten Sinumerik 840D sl. Einewichtige Eigenschaft der Sinumerik solution line ist ihre Skalierbarkeit,sowohl in der Hardware als auch in der Software und im Bedienbereich.Dadurch können die neuen Steuerungen optimal an die unterschiedlichstenMaschinenkonzepte angepasst werden.

D as neue Antriebssystem SinamicsS120 zeichnet sich durch umfassen-de Skalierungsmöglichkeiten hin-

sichtlich Leistungsspektrum, Funktiona-lität und Bauformen aus. Abgestufte Funk-tionspakete decken alle Einsatzbereiche ab.Durch die Auswahl an unterschiedlichenBauformen wie interne, externe Luftküh-lung und Flüssigkeitskühlung ergeben sichvielfältige neue Chancen in der Anwendungbeim Maschinenhersteller. Per Ethernet,Profibus und Drive-Cliq stehen umfangrei-che Möglichkeiten zum Aufbau dezentralerKonfigurationen und flexibler Systemauf-bauten zur Verfügung. Die Steuerungenlassen sich über Industrial Ethernet undProfibus einfach in Anlagennetze integrie-ren. Damit können die Bedienung sowie eindurchgängiges Diagnose- und Servicekon-zept wesentlich flexibler gestaltet werden.

Für jede Anwendung das passende Modell

Ähnlich wie ihr Vorläufermodell Sinumerik802D ist die Sinumerik 802D sl eine Bedien-tafelsteuerung, die NC- und PLC-Steuerungsowie HMI-Funktionen in einem Gerät kom-biniert. Sie lässt sich kostensparend ver-drahten sowie einfach und schnell in Betriebnehmen. Über drei Kommunikationswegeon board ist beste Konnektivität gewähr-leistet: mit Ethernet zu übergeordnetenSystemen, über Profibus zur Peripherie undmit Drive-Cliq zum Sinamics S120.

Die Sinumerik 840Di sl ist eine vollstän-dig PC-basierte numerische Steuerung, die

Sinumerik 802D sl – die kompakte Panel-CNC

Sinumerik 840Di sl – das PC-integrierte, flexible System

Alle Fotos: Siemens AG

Sinumerik 840D sl – das flexible, universelle System

auf dem Industrie-PC PCU 50.3 mit demBetriebssystem Windows XP und dem MotionControl Interface-Board MCI 2 basiert. So-wohl das Sinamics-Antriebssystem als auchdie dezentrale Peripherie werden über den12MBaud Profibus DP mit Motion Control-Funktionalität echtzeitfähig angekoppelt.Als Option sind analoge Antriebsschnitt-stellen im Viererpack verfügbar. Dank derOffenheit in HMI und PLC kann der Anwen-der individuelle Technologielösungen er-stellen.

Die leistungsfähige Universallösung Sinu-merik 840D sl besteht aus einer NC-Unit(NCU) mit embedded CNC-, HMI-, PLC-, Re-gelungs- und Kommunikationsfunktionen.Wird eine höhere Performance im Bedien-und Beobachtungsbereich gewünscht, kannder Industrie-PC Sinumerik PCU 50.3 hin-zugenommen werden. Es lassen sich maxi-mal vier dezentrale Operator Panels aneiner NCU/PCU bis zu 100 Meter entferntbetreiben. Eine besondere Stärke der Sinu-merik 840D sl liegt in ihrer durchgängigenOffenheit von HMI und NC-Kern. Sie er-möglicht vielfältige funktionale Ergänzun-gen und kann damit neue Einsatzgebiete er-schließen, für die es bislang noch keine an-gepasste Automatisierungslösung gibt. �

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S12S120

100 Megawatt30 Megawatt

S120 G110 G150/S150 G130 S120 GM150/SM150 G120

G110 S150/SM150 G130 G150/GM150 S120 S120 G120 S120 S120

S120 S120 G110 S150 S120 G130 G150/GM150 S120 SM150 G120

S120

Sinamics für jede Leistung

Sinamicsfür jede Funktionalität

0,12 kW 1,5 Megawatt

Sinamics für jede Anwendung

Koordinierte Antriebe/High Performance-AntriebePerformante Einzelantriebe Einfachantriebe

Basis-Funktionalität

S120 S120 S120 S120

Motion Control Performance

G_D

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DE

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98

GlassFocus 2006

20 PRODUKTE

Intelligente Antriebe sind als Automati-sierungsplattform besonders geeignet,wenn modulare Maschinenkonzepte re-

alisiert werden sollen. Für die unabhän-gige Skalierung von Funktionalität undelektrischer Leistung ist es notwendig,Regelungsbaugruppe und Leistungsteileder Antriebe als separate Module auswäh-len zu können. Die unabhängige Dimen-sionierung der Leistungsteile erlaubt dieflexible Skalierung der Antriebslösung aufdie unterschiedlichsten Lastsituationen,während mit einer für alle Anwendungeneinheitlichen Regelungsbaugruppe das En-gineering auch sehr unterschiedlicher An-wendungsfälle auf den gleichen Ressourcenaufsetzt. Dieses Prinzip ist im Antriebssys-tem Sinamics S120 konsequent umgesetzt.So übernimmt in dezentralen Automati-sierungstopologien beispielsweise eineSimotion D-Baugruppe die Führung desSinamics S120-Achsverbandes, die dannanstelle der Sinamics-Regelungsbaugruppezum Einsatz kommt. Neben der Regelungstehen dann auch Steuerungsfunktionenund Motion Control direkt im Antrieb zurVerfügung.

Einfache und flache Automatisierungs-strukturen und die wirtschaftliche Nut-zung der vorhandenen Ressourcen verlan-gen zwangsläufig die flexible Platzierbar-keit von Intelligenz und Funktionalität. DasAntriebssystem Sinamics S120 ist auf diese

Entwicklung zugeschnitten, da es nahtlosmit der vom Maschinenbauer bevorzugtenAutomatisierungstopologie zusammen-spielt wie Industrie PC, Controller oderDrive-integriert. Brachliegende Ressourcenauf Antriebsebene gehören damit der Ver-gangenheit an. Unterstützt wird diese Fle-xibilität vom Automatisierungssystem: DasMotion Control-System Simotion deckt alledrei wichtigen Hardware-Plattformen –Controller, PC und Drive – in einem sehrweiten Leistungsbereich ab. In jeder dieserKonstellationen wird der Maschinenbauermit einer durchgängigen Tool-Landschaftvon der Entwicklungsarbeit bis hin zurFerndiagnose und -wartung über den gan-zen Lebenszyklus seiner Maschinen unter-stützt.

Echtzeitkommunikation mit Profinet

Als Kommunikationsstandards für verteilteintelligente Automatisierungslösungen gibtes Profinet, den umfassenden und offenenIndustrial Ethernet Standard, der auch dieEinbindung von dezentralen Feldgerätenerlaubt und mit Component based Auto-mation (CbA) die Basis für verteilte Intelli-

genz im modularen Anlagenbau bildet. MitProfinet lassen sich auch sicherheitsgerich-tete Komponenten einfach mit dem Profi-safe-Protokoll einbinden. Zudem werdenFeld-, Leit- und IT-Ebene in Zukunft nochenger verknüpft. Profinet setzt auf einedurchgängig skalierbare Lösung für Echt-zeitkommunikation. Diese reicht von derzeitunkritischen Übertragung von Produk-tionsdaten über die Kommunikation zu Pe-ripherieeinheiten in Echtzeit (Real Time –RT) mit Reaktionszeiten von 5 bis 10 Milli-sekunden bis hin zu isochroner Echtzeit(Isochronous Real Time – IRT), die für zeit-kritische Motion Control-Anwendungennach Zykluszeiten von unter 1 Millisekun-de und Jitter-Genauigkeiten von 1 Mikro-sekunde verlangt. Dabei können gleich-zeitig und uneingeschränkt offene IT-Stan-dards und TCP/IP über denselben Kanalgenutzt werden. �

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Die Sinamics-Familie ist nach Leistung, Funktion undKomplexität der Anwendung unterteilt

Sinamics und Profinet

Modularitätim Antriebs-verbandIn modularen Maschinenkonzeptenwerden Antriebs- und Automatisie-rungsfunktionen immer stärkerdezentralisiert. Die in Antriebs-lösungen vorhandene Intelligenzkann dank wachsender Prozessor-leistung immer mehr Aufgabenübernehmen und standardisierteEthernet-basierte Feldbusse sorgenfür den notwendigen Datenaustausch.

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Advanced Process Control

Mehr Qualität undFlexibilität

gen. Gleichzeitig helfen sie, die Prozessestabil zu halten und eingesetzte Ressourcenoptimal zu nutzen – und schaffen so dieBedingung für eine effektive Prozessopti-mierung.

Im Bereich der adaptiven und multiva-riaten modell-basierten APC-Systeme ar-beitet Siemens mit Unternehmen wie TNO,Glass Service, STG, und UAS zusammenund implementiert das umfassende Wis-sen dieser Glasexperten in hochmoderneAPC-Lösungen. Mit diesen Lösungen las-sen sich Prozessparameter innerhalb einesengen Korridors halten, Prozesse automa-

Pyrometrische Temperaturmessung

Berührungslos überwacht

Strahlungsintensität sichere Messwerte undsignalisieren dem Anlagenbetreuer gleich-zeitig Verschmutzungsprobleme. Die Funk-tion überwacht die gesamte Messstreckezwischen Pyrometer und Messobjekt undist auf rein elektrischer Basis im Pyrometerintegriert, das heißt, es sind keine opti-schen Vorbauten, bewegte mechanischeKomponenten oder externe Zusatzmoduleerforderlich. Daher arbeitet das Pyrometerverschleiß- und wartungsfrei. Die Pyrome-ter Ardocell PS und PZ mit Lichtwellenleiter(LWL) können dank der LWL-Optik und demstahlummantelten LWL bei bis zu 250 °C

Bei der Überwachung und Optimierungder energieintensiven Glasschmelz- und

Glasformungsprozesse gewinnen berüh-rungslose pyrometrische Temperaturmess-verfahren zunehmend an Bedeutung. Diepyrometrische Temperaturmessung beruhtauf einem optischen Messverfahren. Dahersind eine saubere Optik und ein freier Sicht-weg des Pyrometers Voraussetzung für einekorrekte Temperaturmessung.

Die Quotienten-Pyrometer der SerienArdocell und Ardocol mit integrierter Ver-schmutzungsüberwachung liefern selbstbei nur noch 10 Prozent der ursprünglichen

Das Prozessleitsystem Simatic PCS 7 bie-tet die durchgängige und homogene

Automatisierungslösung für alle Branchen.Mit der Version 6.1 wurde das Prozessleit-system konsequent weiterentwickelt undum wesentliche Funktionen wie etwa inte-griertes Asset-Management oder OS-Weberweitert.

Mit der Web-Funktionalität für die Ope-rator-Stationen (OS) des Prozessleitsys-tems Simatic PCS 7 lassen sich Prozessedirekt über Internet/Intranet steuern, be-dienen und beobachten. Vom PCS 7 WebClient, einem beliebigen PC mit Internet

Simatic PCS 7 Version 6.1

Jetzt mit Web-Funktionalität

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Die Pyrometer Ardocell PS und PZmit Lichtwellenleiter können bei bis

zu 250 °C Umgebungstemperaturungekühlt eingesetzt werden

Per Web-Funktionalität lassen sichProzesse direkt über Internet/Intranetsteuern, bedienen und beobachten

Umgebungstemperatur ungekühlt einge-setzt werden. Dadurch wird in vielen Fällender Aufbau eines teuren und aufwändigenKühlwasserkreislaufs überflüssig. �

E ine der größten Herausforderungen inder Glasindustrie besteht darin, die

Herstellungskosten zu senken, und das beigleichbleibender Glasqualität. AdvancedProcess Control-(APC-)Lösungen sind einwirkungsvolles Instrument, um dieses Zielzu erreichen, und eignen sich insbesonde-re für die Optimierung bestehender Anla-

Explorer, greift der Anwender über denPCS 7 Web Server auf alle Prozessdatenzu. Die Internet Explorer-Darstellung amClient-PC entspricht der Bedienoberflächeeiner konventionellen Operator-Station mitÜbersichts-, Arbeits- und Tastenbereich.Wie bei einer Operator-Station lassen sichbeim PCS 7 Web Client die Zugriffsrechtebenutzerspezifisch einstellen. Automatischwerden alle Web Client-Bedienvorgänge mitNamen des Operators protokolliert. Bis zu50 Web Clients können auf einen PCS 7 OSWeb Server zugreifen. Damit lassen sich auchkomplexe Anwendungen aus der Ferne be-dienen. �

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21PRODUKTE

tisch und flexibel steuern sowie aussage-kräftige und reproduzierbare Daten sam-meln. Auf diese Weise ermöglicht es APC,den Verbrauch von Energie und Rohstoffenzu minimieren. Die APC-Lösungen lassensich in das Prozessleitsystem Simatic PCS 7integrieren, so dass sowohl die Prozess-automatisierung als auch das APC-Systemin eine gemeinsame Umgebung eingebettetsind. �

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Siem

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Steuerung/Nachregelung der Schieber ein-gesetzt wird. Für die Kommunikation mitder Automatisierung werden Funktionsbau-steine zur Verfügung gestellt, die gleich-zeitig Bildauswertedaten vom Videosystemlesen und Automatisierungsdaten zum Vi-deosystem senden können.

Für die nachträgliche Auswertung wer-den die Bilder einschließlich eingeblende-ter Messdaten und Orientierungshilfen ineinem Endlos-Ringspeicher aufgezeichnet.Archiv-Tools ermöglichen eine schnelle undkomfortable Archiv-Bearbeitung mit Funk-

tionen wie Suchfunktionen, TimeLine, Ein-zelbildzugriff und Backup.

Über die Konfigurationsstation kann daskomplette Videosystem bei laufendem Be-trieb eingerichtet, ausgewertet und konfi-guriert werden. Mit der ViaCC Client-Soft-ware kann auch von einem beliebigen PCoder Notebook aus über LAN auf die Video-server zugegriffen werden, ohne den lau-fenden Betrieb zu beeinflussen. �

D as ViaCC Videosystem bietet die Mög-lichkeit, die Bilder der in der Glas-

produktion installierten Kameras live inder Leitstelle darzustellen. So können Pro-duktionsabläufe im Float-Bereich von derLeitstelle aus beobachtet und kontrolliertwerden.

Gleichzeitig zur Videobild-Anzeige wer-den die vom Automatisierungssystem zurVerfügung gestellten Messdaten direkt indie Videobilder eingeblendet. Durch dieKopplung an das Automatisierungssystemwird eine zeitgenaue und parallele Dar-stellung von Videoinformation und Pro-zessdaten erreicht.

Zur besseren Orientierung während desProduktionsablaufs hat der Operator dieMöglichkeit, beliebige Bildmarker ins Video-bild zu setzen. Fluss- oder Positionsände-rungen können dadurch wesentlich schnel-ler erkannt werden.

Integrierte Bildauswerte-Algorithmenermöglichen eine Breitenmessung, die zur

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Die Verfügbarkeit großformatiger Glas-substrate nimmt im rasant wachsen-

den Markt für TFT-LCD-Displays eine Schlüs-selstellung ein. Qualität und Ausbeute ent-scheiden über die Position der Glas- undDisplayhersteller im globalen Wettbewerb.Eine besondere Bedeutung haben hierbeidie Herstellung und Weiterverarbeitungvon superdünnem, nur wenige Zehntel-millimeter dickem Flachglas. Bereits kleins-te Oberflächendefekte, wie zum BeispielPartikel, Einschlüsse und Kratzer, könnenspäter zum Ausfall einzelner Pixel des Dis-plays führen.

Da Fehler, die erst am Ende des Herstell-prozesses festgestellt werden, extrem kos-tenintensiv sind, ist es zwingend erforder-lich, die Defektfreiheit des Glassubstratsvor der Weiterverarbeitung zu überprüfen.Speziell für den Einsatz am kalten Ende derUltradünnglasproduktion bietet Siemensein optisches Inspektionssystem an, dasüber eine deutlich höhere Leistungsfähig-keit als konventionelle Systeme verfügt unddie Erfassung von Glasfehlern bis weit in

den Submikrometerbereich ermöglicht.Der auf einem Laserscanner mit hochauf-lösender Streulichterfassung basierendeSensor detektiert unterschiedlichste Ober-flächendefekte auf beiden Seiten des Glas-substrats sowie Einschlüsse im Glas. Her-ausragendes Merkmal ist neben der Er-kennung von punktförmigen Defekten dierichtungsunabhängige Erfassung vonKratzern auf der Oberfläche. Mittels einerpatentierten Scan- und Detektionsoptikkönnen Mikrokratzer, die nur wenige Nano-meter breit und tief sind, in beliebigerOrientierung zuverlässig detektiert wer-den. Die Unterscheidung zwischen Defek-ten auf der Vorder- und Rückseite ist op-tional möglich. Für die Prüfung unter-schiedlicher Bahnbreiten kann das Systementsprechend kaskadiert werden. �

Der neue Sensor erfasst Glasfehler bisweit in den Submikrometerbereich

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22 PRODUKTE

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Siglas Top Roller

Live dabei

Siglas TFT Inspektion

Hundert ProzentQualität

Die Messdaten werden mit ViaCC direkt in die Videobilder eingeblendet

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Siwarex FTA Wägemodul

Genau und Flexibelals nicht-selbsttätige Waage nach OIML R76für Behälter, Füllstände oder Plattformen,als selbsttätige Waage zum Abwägen nachOIML R61, als selbsttätige Waage für Ein-zelwägung nach OIML R51 für Füll- undAbzugswägung, Mehrkomponentenverwie-gung oder als statische Kontrollwaage zumErfassen von Gewichten, sowie als selbst-tätige Waage zum diskontinuierlichen Tota-lisieren nach OIML R107, zum Beispiel alsVerladewaage oder Annahmewaage. �

Siwarex FTA ist die eichfähige und viel-seitige Wägeelektronik für Simatic S7,

C7 und PCS 7. Sie ist ein Bestandteil desSimatic-Automatisierungssystems und desProzessleitsystems Simatic PCS 7. Damit ist auch die Anbindung an ein übergrei-fendes Manufacturing Execution Systemgegeben. Durch setzen eines Parameterskann in Siwarex FTA einfach als unter-schiedlicher Waagentyp aktiviert werden:

Sitrans LU 10 ist ein Ultraschall-Mess-umformer für Sensoren mit großen

Messbereichen zur Füllstandmessung vonFlüssigkeiten und Schüttgütern. Er ermög-licht die Überwachung von 10 Messstellenmit einem Gerät. Hauptanwendungsbe-reiche sind die Lagerung von Chemikalien,Flüssigkeiten und Schüttgütern.

Sitrans LU10 Ultraschall-Füllstandmessung

Große Reichweite

Siwarex FTA ist eine eichfähigeund flexible Wägeelektronik

Der Sitrans LU 10 für Ultraschallsensorenbis zu 60 Metern Messbereich

Der Sitrans LU 10 eignet sich für Sen-soren mit bis zu 60 Metern Messbereich.Dabei garantiert die patentierte SonicIntelligence Software zur Echoverarbeitunghöchste Zuverlässigkeit. �

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23PRODUKTE

Sitrans F R Ringkolbenzähler werden seit Jahrzehnten in Millionenstückzah-

len verkauft und haben bis heute nichtsvon ihrer Attraktivität verloren. Das kon-ventionelle Verfahren basiert auf mecha-nischer Messung und brilliert mit Zuver-

Ringkolbenzähler bei Wiegand Glas

Bewährter Bestseller

Bewährte Messtechnik: Sitrans F R

lässigkeit, Präzision und robustem Aufbaubeim Messen aggressiver Medien undhochviskoser Flüssigkeiten. So gehörenRingkolbenzähler auch in der Glasindus-trie nach wie vor zum Standard. Für dieFirma Wiegand Glas lieferte Siemens vorkurzem 43 Sitrans F R Ringkolbenzähler,die den Durchfluss von schwerem Heizölfür die Schmelzwannenbefeuerung mes-sen. �

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Radar-Füllstandmessgerät Sitrans LR 400

Für anspruchsvolle Fälle

entwicklung oder Flüssigkeiten mit niedri-ger Dielektrizitätskonstante. Atmosphäri-sche und Temperaturbedingungen im Be-hälter haben praktisch keinen Einfluss aufdie Messsicherheit. �

Sitrans LR 400 ist ein FMCW Füllstand-Radar für große Messbereiche. Es ist in

zwei Ausführungen verfügbar: zur Mes-sung von Flüssigkeiten in Lagertanks odervon Schüttgütern mit einem integriertenVerstellflansch Typ EA.

Das Gerät liefert ausgezeichnete Ergeb-nisse in Applikationen mit starker Staub-

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Der Sitrans LR 400 istunempfindlich gegenüber

Störeinflüssen

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Glaswerk in der Ukraine vertreten, einemweiteren bedeutenden Wachstumsmarkt.Die insgesamt sieben Glaswerke mit zusam-men 17 Schmelzwannen erreichen eine Pro-duktionskapazität von über 3.000 Tages-tonnen Verpackungsglas.

Um die starke Position am Markt zu fes-tigen und weiter auszubauen, verfolgt derKonzern eine zweigleisige Strategie: Nebender kontinuierlichen Osterweiterung setztman vor allem auf die stetige Modernisie-rung der Produktionsanlagen, um durchoptimale Nutzung von Ressourcen und An-lagen den Unternehmenserfolg zu steigernund gleichzeitig getätigte Investitionen zuschützen.

Bei einer Wannenreise von ungefähr zehnJahren werden im gesamten Unternehmenim Schnitt zwei Kaltreparaturen im Jahrerforderlich. Für die Modernisierung dereinzelnen Anlagen, die Planung und Inbe-triebnahme von neuen Wannen und ande-ren ähnlichen Aufgaben wurde vor gutzehn Jahren die Vetroconsult AG inner-halb der Vetropack Gruppe gegründet,

die die technischen Konzeptplanungenübernehmen und mit fundiertem Prozess-Know-how für Energieeinsparungen, Um-weltschutz, Kosteneffizienz und Qualitäts-steigerung sorgen soll.

Vielfältige Anforderungen

Aus den Grundvorgaben zur Durchgängig-keit und Nachvollziehbarkeit, die vor Jahrenan ein Prozessleitsystem in der Glaspro-duktion gestellt wurden, ist heute eine wahreFlut von Anforderungen geworden: pro-blemlose Ankopplung von Geräten, einfacheund sichere Bedienung, volle Überwachungder Prozesse, Anbindung an das ERP-Sys-tem und vieles mehr. Mit Simatic PCS 7 hatVetroconsult eine Lösung gefunden, die die-sen Anforderungen gerecht wird. Daher setztVetroconsult Simatic PCS 7 seit einigen Jah-ren bei den Modernisierungen ein.

Eines dieser Projekte war Anfang 2006eine umfangreiche Modernisierung imschweizerischen St-Prex. Das Werk in St-Prex, Geburtsstätte der Vetropack Gruppe,fertigt hauptsächlich Flaschen für die in-

Um auf dem hart umkämpftenBehälterglas-Markt ihre Position zuhalten und auszubauen, setzt dieVetropack Gruppe unter anderem aufdie konsequente Modernisierungihrer Produktionsanlagen. Nachdemmittlerweile mehr als die Hälfte derSchmelzwannen des Unternehmenserfolgreich mit PCS 7 modernisiertwurden, zieht Vetropack eine sehrpositive Bilanz: Simatic PCS 7 lieferteine solide, zukunftssichere Grund-lage für eine optimierte Prozess-steuerung.

M it einem umfassenden Sortimentvon Glasverpackungen für dieGetränke- und Lebensmittelin-

dustrie gehört die Vetropack Gruppe zuden größten Behälterglas-Produzenten inEuropa. Seit Beginn des Geschäftsjahres2006 ist das Unternehmen auch mit einem

Prozessoptimierung und Modernisierung mit Simatic PCS 7 bei Vetropack

Modern verpackt

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24Totally Integrated Automation

CASE STUDY

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ländischen Wein-, Spirituosen- und Bier-produzenten. Bei der Erneuerung derGrünglaswanne sollte durch die Einfüh-rung von Simatic PCS 7 auch der Prozessoptimiert werden, um den gestiegenenEnergiepreisen und den gesetzlichen Um-weltschutzauflagen Rechnung zu tragen.

Funktionen für mehr Transparenz

Der für die elektrotechnische Umsetzungverantwortliche Diplomingenieur von Vetro-consult, Ingo Schulz, konnte sich bei derModernisierung nicht nur auf die bewährteTechnik von Simatic PCS 7 verlassen, son-dern auch von neuen Funktionen des Leit-systems profitieren, die bei Vetropack imWerk St-Prex erstmals zum Einsatz kamen:Webserver-Funktionalität, Schrittketten-Steuerung in Verbindung mit Zustands-steuerung und die komplette Energieaus-wertung.

So werden sämtliche Teile der Anlage,vom Gemengehaus über die Schmelzwanne,die Kühlöfen und den Scherbenabstrans-port bis hin zur Infrastruktur mit Kühl-

wasser- und Pressluftversorgung über eindurchgängiges Prozessleitsystem gesteu-ert. Diese Automatisierungslösung zeigtdie Vorteile von Totally Integrated Automa-tion. Sie liefert alle geforderten Daten anAnlagenfahrer und Ingenieure und ermög-licht zudem eine exakte Energieauswer-tung. Diese Daten bilden die Grundlage fürdie Prozessoptimierung – heute und in Zu-kunft.

Starker Partner

Für das Engineering im Werk St-Prex hatsich Vetropack gezielte Unterstützung ausDeutschland gesichert: Ein Team von STGCottbus übernahm die komplette Projek-tierung, Schrankfertigung, Montage und In-betriebnahme des Prozessleitsystems. STGgehört in der Glasbranche zu den erfah-rensten Technologiepartnern von Siemensund hat mittlerweile weltweit in über 20Ländern Glasanlagen mit Siemens-Prozess-leittechnik ausgerüstet. Die Verantwort-lichen bei Vetropack waren von der Un-terstützung begeistert, da das STG-Team

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fundiertes Know-how und insbesonderedetailliertes Verständnis für alle glastechni-schen Prozesse mitbrachte, wovon nun auchdie Anlage in St-Prex profitiert. Zudem hatman in der STG Cottbus einen Partner ge-funden, der gerne bereit ist, sämtliche Stär-ken und Neuerungen von Simatic PCS 7 vollauszuschöpfen. Mit der Zusammenarbeitund dem Ergebnis der Arbeiten ist man beiVetropack voll zufrieden.

Sichtbare Ergebnisse

Mit der modernisierten Produktionsanlagekönnen dank moderner Schmelztechnolo-gien und dem erhöhten Einsatz von Altglasaus der werkinternen Scherbenaufberei-tungsanlage sowohl die NOx-Emissionenwie auch der CO2-Ausstoß bei unveränder-ter Schmelzleistung um bis zu 30 Prozentreduziert werden. Damit ist die Ökobilanzin St-Prex nachhaltig verbessert. �

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Die neue Wanne in St-Prex

PCS 7 versorgt die Anlagenfahrermit allen wichtigen Daten

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Zur Anlage in Ince gehört eines dergrößten vollautomatischen Lager Europasmit Platz für 282.000 Paletten

Quinn Glass entscheidet sich bei der Automatisierungeiner neuen Glasflaschenproduktion für Siemens

Die richtige WahlNicht zuletzt dank eines bereits erfolgreich abgeschlossenen Projektes, bei dem Siemens seine Projektkompetenz und die Leistungsfähigkeitseiner Systeme unter Beweis gestellt hatte, war Siemens einer deraussichtsreichsten möglichen Partner für die Ausrüstung einer neuenGlasflaschenproduktion bei Quinn Glass im britischen Ince. Das erfahreneProjektteam, Glas-Know-how und eine redundant ausgelegte Lösung, diefür einen kontinuierlichen Betrieb der Anlage sorgt, waren weitereausschlaggebende Faktoren für Quinn Glass, sich für Siemens und SimaticPCS 7 zu entscheiden – ein Entschluss, den Quinn Glass nicht bereut hat.

GlassFocus 2006

26Totally Integrated Automation

CASE STUDY

M it der Errichtung der neuen, hoch-modernen Produktion in Ince be-gann Quinn Glass im September

2003. Das Werk ist eines von nur ganz weni-gen weltweit und das einzige in Großbri-tannien, das Glasflaschen am selben Stand-ort produziert und abfüllt. Die Investitionin Höhe von 280 Millionen britischen Pfundumfasst auch eines der größten vollauto-matischen Lager Europas: 282.000 Palettenmit gefüllten und ungefüllten Flaschen fin-den hier Platz. Bei seiner Suche nach einemLieferanten für die Leittechnik wandtesich Quinn Glass als erstes an Siemens, da

Siemens schon eine Anlage von QuinnGlass in der nordirischen Grafschaft Fer-managh erfolgreich automatisiert hatte.Daneben prüfte Quinn Glass aber auch An-gebote anderer Lieferanten, um sich nachumfangreichen Vergleichen für die besteLösung entscheiden zu können.

Verfügbarkeit gab den Ausschlag

Am Ende entschied sich Quinn Glass erneutfür Siemens: Angesichts der gefordertenextrem hohen Anlagenverfügbarkeit warSiemens mit seinem erfolgreichen Fer-managh-Projekt, einem Team aus engagier-

ten, kompetenten und in der Glasindustrieerfahrenen Ingenieuren, der Profibus-Kom-patibilität und der redundanten Strukturseiner Systeme der ideale Partner.

Wie die Verantwortlichen bei Quinn Glassbestätigten, hatte sich Siemens im Fer-managh-Projekt als ausgezeichneter Part-ner erwiesen, der über fundiertes Know-how im Bereich Glasfertigung und die pas-senden Technologien für eine durchgängigintegrierte Automatisierungslösung ver-fügt. In Ince sollte zudem Equipment ausganz Europa und vor allem aus Deutsch-land und Italien eingesetzt werden. Dort ist

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Profibus weit verbreitet, deshalb spielteauch die Profibus-Kompatibilität bei derAuswahl des Leitsystemlieferanten eine be-deutende Rolle. Der entscheidende Aspektwar allerdings die redundante Systemar-chitektur: Die Öfen und die dazugehörigenAnlagen müssen rund um die Uhr und dasganze Jahr über kontinuierlich arbeiten,und mit einem Stillstand der Glasproduk-tion sind immense Kosten verbunden. BeimVergleich von PCS 7 mit alternativen Syste-men stellte Quinn Glass fest, dass die re-dundante Architektur entscheidende Vor-teile im Hinblick auf die Anlagenzuverläs-sigkeit bietet, so dass dieser technologischeFaktor in Verbindung mit den Erfahrungs-werten, über die Siemens im Bereich derGlasindustrie verfügt, letztendlich den Ausschlag gab.

Darüber hinaus suchte Quinn Glass aucheinen Partner, der Engineeringservice undtechnische Unterstützung über den ge-samten Lebenszyklus der Anlage anbot – wiebei den meisten Glasproduktionen heißtdas: über einen Zeitraum von mindestens20 Jahren. Quinn Glass ist überzeugt, dassSiemens die notwendigen Wartungsarbei-ten und die Aufrüstung des Leitsystems

während der gesamten Lebensdauer der An-lage in vollem Umfang durchführen kann.

Integriert vom heißen bis zum kalten Ende

Zur Produktion in Ince gehören 13 Produk-tionslinien sowie fünf Abfülllinien. Alles inallem müssen 7.500 I/O sowie mehr als10.000 weitere Geräte, wie Antriebe sowieMittel- und Niederspannungssysteme, mitProfibus in das Leitsystem eingebundenwerden – eine Aufgabe, die mit Simatic PCS 7ohne weiteres zu bewältigen ist.

In Fermanagh war lediglich das heißeEnde mit Simatic PCS 7 automatisiert. InInce wollte Quinn Glass noch stärker vonder Flexibilität von PCS 7 profitieren unddas System sowohl im heißen als auch imkalten Ende einsetzen – ein Musterbeispielfür die Vorteile der horizontalen Integra-tion, die Totally Integrated Automation er-möglicht. Dabei überzeugt die Produktionin Ince insbesondere durch die Vielseitig-keit und die ausgezeichneten Visualisie-rungsmöglichkeiten, die PCS 7 bietet.

Zudem lässt die redundante Systemar-chitektur von Simatic PCS 7 einen großenSpielraum für spätere Aufrüstungen, da

sowohl Hardware- als auch Softwarekom-ponenten ohne Produktionsunterbrechungausgetauscht oder modernisiert werdenkönnen. Das heißt, dass das Risiko vonSchäden an den Öfen und den dazugehöri-gen Anlagen am heißen Ende vermiedenwird und Änderungen am kalten Ende ohneAusfallzeit möglich sind.

Hervorragende Plattform

Quinn Glass ist mit den Ergebnissen des Pro-jekts sehr zufrieden und überzeugt, sichmit Siemens für den richtigen Partner ent-schieden zu haben. Ganz besonders schätztdas Unternehmen die Eigeninitiative desProjektteams von Siemens, das auf einefundierte Erfahrung in der Glasindustriezurückgreifen kann. Dank seiner Leis-tungsfähigkeit, Flexibilität und Skalier-barkeit ist Simatic PCS 7 zudem eine per-fekte Basis für die Automatisierung. �

Um die Flexibilität von PCS 7 noch besser nutzen zu können,setzt Quinn Glass das System im heißen und kalten Ende derneuen Anlage ein

Das Werk in Ince ist eines von wenigen weltweit,das Glasflaschen am selben Standort produziert undabfüllt

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B ereits Mitte der 90er Jahre erkannteAsahi die großen Entwicklungschan-cen des russischen Marktes und er-

warb Anteile am größten Glashersteller desLandes, den Glaswerken Bor. Bei der Auto-matisierung einer Fertigungslinie fürFlachglas, beschichtetes Glas und Spiegel-glas in Klin in der Nähe von Moskau beauf-tragte der Konzern Siemens mit der Pro-jektleitung für das komplette Engineering,die Installation und Inbetriebnahme derAutomatisierungs- und Antriebstechnik,der Feldinstrumentierung und der gesam-ten Energieversorgung sowie mit der Inte-grationsverantwortung für alle von Sublie-feranten beigestellten Teilkomponenten.Dabei kam Simatic PCS 7 als Teil von TotallyIntegrated Automation als Herzstück derLösung zum Einsatz.

Kompetenz in Russland

In Bor, rund 500 Kilometer östlich von Mos-kau, betreibt Asahi Glass mit seinen Töch-tern Glaverbel und AGC Automotive meh-rere Linien für Floatglas und Automobilglas,die seit Mitte der 90er Jahre sukzessive mitmodernster Technik ausgerüstet wurden.

Vor kurzem entschloss sich Asahi, dieEnergieverteilung in Bor zu erweitern. Auf-grund der guten Erfahrungen mit Siemensund der Tatsache, dass Siemens bereits inKlin gezeigt hatte, dass es mit den Anforde-rungen des russischen Marktes vertraut war,entschloss sich Asahi, erneut mit Siemens

zusammenzuarbeiten. Dabei konnte sichSiemens bei der Auftragsvergabe gegen dienamhaften Mitbewerber durchsetzen, wieBertrand Wiart, Projektingenieur bei AGCAutomotive, erläutert. „Bei der Entscheidungzugunsten von Siemens spielten mehrereFaktoren eine zentrale Rolle. Neben derErfahrung auf dem russischen Markt, dieSiemens bereits bewiesen hat, passte auchdie vorgeschlagene Technologie – NXAir luft-isolierte Schaltanlagen für die Mittelspan-nung und Sivacon-Niederspannungsschalt-anlagen – perfekt zu unseren Anforderun-gen. Zudem konnten wir bei Siemens alleKomponenten aus einer Hand beziehen.“

Siemens übernahm in Bor das Enginee-ring sowie die Lieferung der benötigtenKomponenten und überwachte die Instal-lation der Systeme vor Ort. Dabei arbeiteteSiemens auch mit einem lokalen russischenPartner zusammen. Mittlerweile sind dieArbeiten an der neuen Energieverteilung inBor termingerecht und zur vollen Zufrie-denheit des Kunden abgeschlossen.

Weiteres Projekt in Ungarn

Nahezu zeitgleich mit dem Projekt in Borkonnte sich Siemens zwei Aufträge für eineneue Anlage der AGC Automotive im unga-rischen Tatabanya sichern, in der Floatglaszu Autoscheiben weiterverarbeitet wird.Dabei gaben nicht zuletzt die kompaktengasisolierten NXPlus-Schaltanlagen denAusschlag zugunsten von Siemens.

Siemens war im Rahmen dieses Projek-tes für die Bestellung, Lieferung und Inbe-triebnahme der NXPlus-Schaltanlage undder Simosec-Systeme auf der 22-Kilovolt-Ebene, der insgesamt 23 Geafol-Transforma-toren sowie der Antriebstechnik mit insge-samt 11 Sinamics-Antrieben mit passendenMotoren verantwortlich. Dabei überzeug-ten insbesondere das ausgezeichnete Glas-Know-how des Siemens-Teams sowie diegroße Projekterfahrung bei Siemens.

Der Projektverlauf sowie die internatio-nale Projektkoordination waren beispiel-haft und sicher auch mit ausschlaggebenddafür, dass Siemens auch für die neue Floatglasanlage in Indien die kompletteMittelspannungsverteilungsanlage sowiedie Prozessleittechnik mit Simatic PCS 7liefert.

Bewährte Technik und ein eingespieltesTeam auch in Indien

Die Floatlinie in Roorkee gehört zu einemGlaskomplex, der voraussichtlich Ende2006 in Betrieb gehen wird. Roorkee ist dievierte Glasproduktion von Asahi Indienund wird nach ihrer Fertigstellung diegrößte integrierte Glasproduktion sein, mitAnlagen für verspiegeltes Glas, Spiegel,Automobil- sowie Floatglas.

Bei dieser neuen Floatglaslinie im indi-schen Roorkee setzt Glaverbel im heißenEnde Simatic PCS 7 ein. Im kalten Ende, dasvon der Firma Grenzebach ausgerüstet

Asahi Glass profitiert von internationaler Projektkompetenz

Erfolg „in Serie“Asahi Glass Co., Ltd., der weltweit größte Glasproduzent, und Siemens arbeiten bereits seit seit mehreren Jahren erfolgreich bei der Ausrüstung von Glasfabriken in aller Welt zusammen. Nach Projekten im Iran, Belgien und Russland hat Siemens vor kurzem für zwei Töchter von Asahi Glass gleich mehrere Projekte erfolgreich abgeschlossen. In all diesen Projekten profitierte Asahi Glass vom fundierten Glas- und Projekt-Know-how, mit dem Siemens seine Kunden weltweit unterstützt.

Internationale Projektkompetenz

CASE STUDY

Asahi und SiemensSiemens hat für Asahi-Töchter in denvergangenen Jahren zahlreiche Projekteausgeführt:

Bei AGC Automotive:Chuderice, TschechienRoorkee, IndienTatabanya, Ungarn

Bei Glaverbel:Klin, RusslandMaasglas Tiel, NiederlandeLiya Glass, IranMol, Belgien

Bei AFG:Cinimison, USABlue Ridge, USA

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wurde, und im Gemengehaus kommen dieleistungsfähigen Simatic S7-Controller zumEinsatz. Der Siemens-Partner STG Cottbusübernahm den CAD-Entwurf, das Software-engineering, den Schrankbau, die Monta-geaufsicht und Inbetriebnahme.

Mit insgesamt 1000 Prozesssignalen istdies ein typisches Floatprojekt. Rund 30Prozent der Signale werden über ProfibusDP und PA eingebunden, darunter mehrals 40 Einheiten der AEG-ThyristorstellerThyro-P. Die Architektur des Systems inRoorkee verbindet eine möglichst kosten-günstige Lösung mit einer hohen Anlagen-sicherheit. Vier der Automatisierungssys-teme sind nicht redundant. Dafür hat jederder mehr als 80 Regelkreise ein Hardware-Backup in einem der 25 HardwarereglerSipart DR24. Jeder Regelkreis nutzt die vollePCS 7-Funktionalität als Softwareregler undverfügt zusätzlich über ein unabhängigesBackup in einem DR24 mit unabhängigemzweitem Regelausgang. Die Profibus-Ver-bindung zu den Thyro-P-Heizeinheiten istdurch eine angepasste Softwarelösung aus-fallsicher: Bei einem Verlust der Busverbin-dung und ebenso bei Buswiederkehr wirddie Heizung für den Prozess unverändertfortgesetzt.

Das komplette System wurde in zwei Ar-beitsschritten Loop für Loop im STG-Test-feld einschließlich möglicher Fehlersitua-tionen geprüft. Als Training für die spätereSystemwartung waren drei Ingenieure desAnlagenbetreibers bei diesen Tests beteiligtund konnten sich so mit der Hard- und Soft-ware ihres neuen Systems vertraut machen.Zurzeit wird das System installiert und inBetrieb genommen, so dass die Produktionvoraussichtlich wie geplant Ende diesesJahres beginnen kann.

Internationales Know-how

In all diesen Projekten konnte Siemens im-mer wieder unter Beweis stellen, wie eininternational eingespieltes Team Asahi mitoptimal abgestimmten Lösungen unter-stützen und so die Projektabwicklung ver-einfachen und die Zeit bis zu Inbetrieb-nahme verkürzen kann. Dabei profitiertAsahi gleichermaßen von den Stärken einesglobal aufgestellten Partners und der gro-ßen Erfahrung, die Siemens in der Glas-industrie besitzt. �

Mehr zum Thema:www.siemens.de/pcs7www.siemens.de/prozessinstrumentierung

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Simatic-Technologie wird bei Asahi Glasssowohl im heißen wie auch im kalten Endeeingesetzt – so profitiert das Unternehmenvon der Durchgängigkeit von TotallyIntegrated Automation

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D ie Produktionsabläufe in Glasanla-gen verlangen eine zuverlässigeStromversorgung mit rationellem

Energieeinsatz und flexibler Netzstruktur.Siemens entwickelt und realisiert für seineKunden technisch und wirtschaftlich opti-mierte Lösungen für die Energieversor-gung: von der Einspeisung bis zum Ver-braucher, vom Energiemanagement biszum Notstromkonzept.

Durchgängig – von der Mittelspannungbis zur Steckdose

Mit Totally Integrated Power (TIP) bietetSiemens Produkte, Systeme und Tools, diealle Komponenten für die Energievertei-lung zu einem integrierten Ganzen zusam-menführen. TIP umfasst den gesamten Le-benszyklus einer Energieverteilungsan-lage: von der Planung und Konzeption überdie Projektierung und Errichtung bis hin

zum wirtschaftlichen Betrieb. Aufeinanderabgestimmte, schnittstellenoptimierte Pro-dukte und Systeme gewährleisten einensicheren Betrieb. Gleichzeitig ermöglichenstandardisierte Schnittstellen die problem-lose Anbindung an die Prozessleittechnikund Gebäudeautomation. WartungsfreieBetriebsmittel der Energieverteilung wiezum Beispiel die gasisolierten modularenMittelspannungsschaltanlagen NXAir undNXPlus tragen zur Senkung der Life-Cycle-Kosten bei. Gleichzeitig lassen sich mit TIPflexible Lösungen realisieren, die auch anneue Anforderungen angepasst werdenkönnen – ein wichtiger Beitrag zum Inves-titionsschutz.

Eigene Erzeugung als Alternative

Gerade angesichts rasant steigender Ener-giepreise wird es für Unternehmen in ener-gieintensiven Branchen wie der Glasindus-

Mehr zum Thema:www.siemens.de/tip

trie außerdem immer interessanter, eigeneKapazitäten zur Stromerzeugung aufzubau-en. Gasturbinen und Generatorsätze sowieKonzepte für eine optimale Energierück-gewinnung gehören daher ebenfalls zumSiemens-Lösungsspektrum für Energiever-sorgung.

Verfügbarkeit steigern, Kosten senken

Ein weiterer Aspekt der Energieversorgungist die Versorgungssicherheit. Mit einemcomputergestützten Informationsmanage-ment, wie es etwa das Energieautomations-system Sicam PCC bietet, hat das Betriebs-personal jederzeit einen detaillierten Über-blick über den Zustand der Versorgungsein-richtungen und kann so Ausfällen in derEnergieversorgung wirksam vorbeugen.

Darüber hinaus bietet Siemens auchTools für ein effektives Energiemanage-ment. Durch eine detaillierte Verbrauchs-und Lastanalyse, die Informationen ausdem Prozessleitsystem und der Energie-versorgung nutzt, lassen sich Lastspitzenvermeiden und der Energieverbrauch sosteuern, dass die Kosten für die benötigteEnergie möglichst niedrig bleiben, ohnedass die Produktion beeinträchtigt wird. Dadie elektrische Energie einen erheblichenTeil der Betriebskosten ausmacht, zahlt sich diese Investition schnell aus. �

Lösungen für die Energieversorgung

Power-PaketEffiziente Produktionsprozesse benötigen eine sichere und unterbrechungs-freie Versorgung mit Strom – dies gilt auch und insbesondere für die Glas-industrie. Dabei muss die Qualität auch in Lastspitzen zuverlässig gehaltenwerden. Gleichzeitig erfordern steigende Energiepreise eine Versorgungs-lösung, die auch die Stromkosten optimiert. Siemens bietet ein komplettesPaket von Systemen und Lösungen für alle Bereiche der Energieversorgung– von der Energieerzeugung bis hin zur Energieverteilung in Gebäuden.

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30Energieversorgung

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CASE STUDY

Komplettlösung für Glas-produktion in Bulgarien

Energie auseiner HandDer führende türkische GlasherstellerSisecam beauftragte Siemens mit derLieferung der gesamten Stromver-sorgung für sein neues Glaswerk inTargovishte im Nordwesten Bulgariens.Für Siemens war das neue Werk eineausgezeichnete Gelegenheit, seineKompetenz als Komplettanbieter miteinem umfassenden Sortiment anProdukten und Lösungen unter Be-weis zu stellen.

S isecam forderte in seiner Ausschrei-bung eine schlüsselfertige Lösungmit typgeprüften, zertifizierten Schalt-

schränken, die zudem kostengünstig seinmusste und eine termingerechte Lieferungbei minimalem Risiko, hohe Qualität sowieKompatibilität mit bulgarischen Standardsgarantierte. Darüber hinaus bevorzugte

man bei Sisecam Vakuum-Leistungsschal-ter und – besonders wichtig – alles sollte auseiner Hand geliefert werden.

Komplettangebot für Glas

Das Greenfield-Projekt mit einer Investi-tionssumme von 220 Millionen US-Dollarbesteht aus zwei hochmodernen Anlagen:einer Flachglas- und einer Haushaltsglas-produktion. Außerdem betreibt Sisecamam selben Standort auch eine Fabrik für dieGlasbearbeitung. Pro Tag sollen 725 TonnenFlachglas produziert werden, die Jahres-produktion an Haushaltsglas soll 150 Ton-nen beziehungsweise 235 Millionen Glas-artikel betragen. Damit wird Bulgarien zumgrößten Glasstandort in Osteuropa.

Beide Anlagen nutzen die gleichen Ver-sorgungssysteme. Siemens lieferte die Mit-tel- und Niederspannungsschaltschränke,die gesamte Verkabelung und Montage dergelieferten Ausrüstung, die Leistungstrans-formatoren der Fabrik für Haushaltsglassowie die Transformatoren für die Decken-heizung mit den dazu gehörigen Schalt-schränken und implementierte auch einSCADA-System. Zur Hardware- und Soft-ware-Lösung gehören außerdem Mittelspan-nungsschaltanlagen 8BK20 mit Vakuum-Leistungsschaltern, 8 PT Sivacon Nieder-spannungsschaltanlagen und Komponentenweiterer Hersteller.

Die gesamte Stromversorgung für dieMittel- und Niederspannung sollte vonSiemens bereitgestellt werden, zusammenmit Projektleitung, Verkabelung vor Ort

sowie Unterstützung bei der Montage. DasProjekt bot Siemens damit eine ausgezeich-nete Gelegenheit, die internen Synergienunter Beweis zu stellen, über die das Unter-nehmen als Komplettanbieter verfügt.

Erfolgreiche Inbetriebnahme

In Anwesenheit von Vertretern der bulgari-schen Regierung, der Stadtverwaltung unddes Top-Managements der Sisecam Groupwurden die beiden Anlagen feierlich einge-weiht. Das Projekt ist von der OECD als größ-tes Greenfield-Projekt der Gegend ausge-zeichnet worden, denn es senkt die Arbeits-losigkeit in Targovishte und setzt so auchpositive soziale Impulse in der Region. �

Weitere Informationen:www.siemens.de/tip

Totally Integrated Power

Die neuen Flachglas- und Glaswaren-werke im bulgarischen Targovishte

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32Totally Integrated Power

CASE STUDY

Saint-Gobain Belgium vergibt Projekt an Siemens

Volle Kraft

Saint-Gobain hat Siemens mit derKompletterneuerung des Energie-verteilungssystems einer Floatglas-Linie am Standort Auvelais in Belgienbeauftragt. Das Projekt wird 2007abgeschlossen sein.

D ie existierende Energieversorgungder Floatglas-Linie „A“ am StandortAuvelais besteht aus verschiedenen

Systemen unterschiedlicher Hersteller. ImRahmen des Projektes soll die Stromver-sorgung nun komplett erneuert werden.

Kompetenz bei Technologie und Systemen

Das Management von Saint-Gobain hat sichaufgrund des technischen Know-how undder vorgeschlagenen Lösung für Siemens

entschieden. Fabian Pipart, Projektleiterbei Saint-Gobain, hebt folgende Argu-mente hervor: „Wir haben Siemens ausverschiedenen Gründen ausgewählt. Einwichtiger Pluspunkt für uns war, dass wirbei Siemens alles aus einer Hand erhalten,also nur einen Ansprechpartner haben.Aber auch der günstige Preis war ein ent-scheidender Faktor bei der Auftragsver-gabe.“ Die Saint-Gobain Group ist bereitsmit Technologie von Siemens vertrautund setzt Siemens-Geräte schon seit lan-ger Zeit ein. Ein weiteres wichtiges Ver-kaufsargument war zudem die gute Zu-sammenarbeit mit Olivier Vincent, deminternationalen Account Manager vonSaint-Gobain France.

Schlüsselfertige Lösung

Der Auftrag umfasst die Lieferung desNetzes für die Mittelspannungsvertei-

lung inklusive gasisolierten SchaltanlagenNXPlus sowie Sivacon-Niederspannungs-schaltanlagen. Siemens übernimmt dabeidas gesamte Projektmanagement, die Lie-ferung der Ausrüstung, das Engineering,die Installation vor Ort und die Inbetrieb-nahme – ein echtes Turn-Key-Projekt.

Termingerechter Projektverlauf

Das Projekt in der Floatglas-Linie wird zweiJahre dauern und im April 2007 abgeschlos-sen sein. Bisher laufen alle Arbeiten rei-bungslos, so dass der termingerechten In-betriebnahme Anfang 2007 nichts im Wegesteht. Das belgische Siemens-Team setzt mitdiesem Projekt die erfolgreiche Partner-schaft von Saint-Gobain und Siemens fort.�

Weitere Informationen:www.siemens.de/tip

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Vielversprechende Ergebnisse derZusammenarbeit zwischen Siemens und Luoyang

Beste AussichtenDie 2004 auf der Internationalen Glasausstellung in Peking unterzeichneteKooperationsvereinbarung zwischen Siemens und der China Luoyang FloatGlass Group zeitigt bereits erste positive Resultate. Als einer der größtenFloatglashersteller Chinas erhielt Luoyang einen Auftrag vom chinesischenStaat für den Bau einer Anlage zur Herstellung von ultradünnem Floatglas inChina. Dieser Auftrag ist auch für Siemens von Bedeutung: Wie bereits vierweitere Floatglasanlagen von Luoyang wird auch die neue Anlage mit SimaticPCS 7 ausgerüstet.

D ie China Luoyang Float Glass Groupist eines der beiden großen chinesi-schen Glasunternehmen. Luoyang

hat sich im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit,Geschäftsstärke, Produktqualität und Anse-hen zu einer treibenden Kraft auf demMarkt entwickelt und ist seit der Gründungdes Unternehmens im Jahr 1956 zu einemder größten Industriekonzerne Chinas ge-worden. Zu seinen Märkten gehören ganzChina sowie 40 weitere Länder und Regio-nen – darunter auch Großbritannien, dieUSA, Japan, die Republik Korea und Hong-kong.

Luoyang ist zudem auch eines der fort-schrittlichsten chinesischen Unternehmen

und gilt als Trendsetter in der chinesischenGlasindustrie. So stellt Luoyang als einzi-ger Glashersteller Chinas Floatglas mit ei-ner Dicke zwischen 0,7 und 25 Millimeternher. Das Unternehmen betreibt derzeit neunFloatglaslinien.

Innovative Leittechnik

Um seine führende Position zu stär-ken, unterzeichnete Luoyang 2004 eine „Advanced System Integrator“-Koopera-tionsvereinbarung mit Siemens, die dieGrundlage für eine erfolgreiche Zusam-menarbeit zwischen den beiden Unter-nehmen bildet. Ende 2005 befanden sichinsgesamt vier neue Glasanlagen von

Luoyang im Bau, die alle im heißen Endemit Simatic PCS 7 und im kalten Ende mitMotion Control-Technik sowie Antriebenvon Siemens ausgerüstet werden.

Die erste der Anlagen befindet sich inAlgerien und soll täglich 600 Tonnen Float-glas herstellen. Zwei weitere neue Float-glaslinien in China werden ebenfalls mitder neuesten Version 6.1 von Simatic PCS 7automatisiert. Absolutes Highlight ist aberdas Werk zur Herstellung von ultradünnemGlas, das 1998 errichtet wurde und die ers-te Anlage in China für ultradünnes Glaswar. Das Werk wird zurzeit modernisiert,und im Zuge dieser Maßnahmen wird dabeiebenfalls Simatic PCS 7 für die Prozesssteu-erung eingesetzt.

Vorteile für beide Seiten

Die neue Anlage ist nicht das erste Gemein-schaftsprojekt von Luoyang und Siemens,und die gleichermaßen effiziente wie auchaktive Zusammenarbeit wird auch in Zu-kunft für eine optimale Leistung der Pro-duktionsstätten von Luoyang sorgen. Vorallem die vielen Vorteile von Totally Inte-grated Automation, wie etwa die höhereVerfügbarkeit und die deutlichen Kosten-einsparungen über den gesamten Lebens-zyklus der Floatglaslinien, werden demUnternehmen zugute kommen. �

Mehr zum Thema:www.siemens.de/pcs7

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CASE STUDYAsien

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Projektunterstützung bei Schott in Korea

Gut unterstütztDer internationale Technologiekonzern Schott erhöht sein Engagement im boomendenMarkt für Flachbildschirme und hat vor kurzem ein Joint Venture für die Weiterverar-beitung großformatiger TFT-LCD-Glassubstrate mit dem japanischen TechnologieführerKuramoto Seisakusho Co. Ltd. gegründet. Der Standort der 90 Millionen Euro teurenProduktionsstätte befindet sich 70 Kilometer südlich von Seoul im Ochang Science Park.Ende 2006 wird hier die Serienfertigung anlaufen.

Für die Projektunterstützung bei der Einrichtung einer Anlage zur speziellen Nach-verarbeitung hat Schott ein Team von Siemens beauftragt. Siemens übernimmt für dieGewerke Elektrotechnik, Wassertechnik, Medien, Energieversorgung und technischeGebäudeausrüstung die Auswertung der Angebote der angefragten Generalunternehmerund hilft bei der Klärung technischer Fragen, bei der Auftragsvergabe in Korea sowie beimTransfer der Grundlagenplanung an den Generalunternehmer.

PicVue modernisiert TFT-Produktion mit Siemens-Technologie

VorbildfunktionPicVue Optoelectronics International Inc., eine Tochter der taiwanesischen PicVue ElectronicsLimited, einem führenden Hersteller von TFT-Bildschirmen, wurde im Jahr 2000 gegründet. Dieerste Anlage zur Produktion von TFT-Glassubstrat ging im zweite Quartal 2002 in Betrieb. ZweiJahre später entschloss sich PicViu, die Prozesse in der Produktion zu modernisieren, um einehöhere Effizienz zu erreichen. Im Rahmen dieses Projektes konnte sich Siemens zwei Aufträgesichern: Zum einen sollen die Software der Applikationen auf den redundanten Simatic WinCC-Servern und die Controller Software modifiziert werden, um neue Funktionen für die Steuerungdes Ofens und der Heizelemente zu integrieren. Zum anderen liefert Siemens auch Masterdrives-Antriebe, Servomotoren, Controller sowie Bedienpanels Simatic MP270B und integriert dieseSysteme in die bestehende Technik, um die Produktionsgeschwindigkeit von zwei auf vier Meterpro Stunde zu erhöhen. Die Spezifikationen, die sich aus diesem Projekt ergeben, werden auchfür die beiden neuen Linien genutzt, die zurzeit gebaut werden.

CTIEC, EPC und Siemens: Strategische Zusammenarbeit in Asien

ErfolgsnetzwerkGemeinsam mit der China Triumph International Engineering Company (CTIEC) und demamerikanischen EPC Toledo Engineering rüstet Siemens zwei neue Floatglasanlagen in Indo-nesien mit einer Kapazität von 900 Tonen Floatglas pro Tag aus. Das Projekt ist das Ergebniszweier strategischer Kooperationen: 2005 unterzeichnete CTIEC einen Kooperationsvertragmit Siemens und gründete wenig später gemeinsam mit Toledo Engineering ein Joint Venture,um das breite und fundierte Know-how beider Firmen für die Glasindustrie in Asien zu bündeln.

Aktuell laufen die Arbeiten für die Anlagen in Indonesien auf Hochtouren. Die Produktionwird mit dem Prozessleitsystem Simatic PCS 7 automatisiert. Das Projekt ist das zweite, dasCTIEC und Siemens gemeinsam bearbeiten. Die Kooperation mit Siemens wird von CTIEC alssehr positiv bewertet. 2005 zeichnete CTIEC Siemens für den ausgezeichneten Support unddas gute Preis-/Leistungsverhältnis sogar mit einem Excellent Supplier Award aus. In Zukunftwird CTIEC auch Produkte von Siemens im Bereich Motion Control, Prozessinstrumentierungund Energieverteilung einsetzen.

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Erfolg ist immer das Ergebnis einergelungenen Kooperation – und zwarzwischen den Besten ihres Fachs.Deswegen arbeitet Siemens seitvielen Jahren erfolgreich mit zahl-reichen in der Glasindustrie speziali-sierten Maschinenbauern undAnlagenplanern zusammen. Diesgarantiert den Glasherstellern eineüber alle Anlagenbereiche einheit-liche und durchgängige Automatisie-rungslösung auf der Basis von TotallyIntegrated Automation.

D ie Zusammenarbeit mit Partnernhat bei Siemens Tradition – nichtnur in der Glasindustrie. Auch in

vielen anderen Branchen arbeitet Siemensseit vielen Jahren weltweit mit Unterneh-men zusammen, die sich in den verschie-densten Bereichen einen Namen gemachthaben: von der Forschung und Entwick-lung über Engineering, Anlagenbau undSystemintegration bis hin zu Service undSupport.

Maximaler Nutzen für den Kunden

Technologiepartner, Anlagenbauer, Engi-neeringunternehmen und Siemens entwi-

ckeln mit ihrer gemeinsamen Erfahrungund umfangreichem Produkt-, System- undBranchen-Know-how maßgeschneiderte,zukunftssichere Lösungen für die Automa-tisierungs- und Antriebstechnik sowie dieEnergieverteilung – zum maximalen Nut-zen von Endkunden in aller Welt.

Begleitet wird diese Zusammenarbeitvon einem kontinuierlichen Kompetenz-aufbau und einer stetigen Weiterentwick-lung der Kooperation in vertrieblicher,strategischer und technischer Sicht sowieder absoluten Orientierung auf die Kun-denbedürfnisse. Damit steht diese Zusam-menarbeit nicht zuletzt auch für Vertrauenund Qualität – wichtige Pfeiler für den Er-folg auch in der Glasindustrie.

Gemeinsame Entwicklung und globaler Support

Siemens unterstützt seine Partner bei derEntwicklung von glastechnologischen Lö-sungen, die zum Beispiel dazu beitragen,Energie zu sparen, die Qualität zu sichernoder Stickoxide zu minimieren. Dabei er-gänzen die Prozess- und Automatisierungs-kompetenz des Siemens-Glasteams idealdas fundierte Technologie- und Prozess-Know-how, das die jeweiligen Anlagenbaueroder Technologiepartner mitbringen.

Siemens legt großen Wert darauf, dassdie Partnerschaft in allen Bereichen gelebt

wird. Von der Systementwicklung über dieProjektrealisierung und Ersatzteilversor-gung können die Partnerunternehmen dieweltweite Vor-Ort-Präsenz, die Verfügbar-keit und den Support von Siemens nutzen,um ihre Glaskunden in aller Welt optimalzu unterstützen. Gleichzeitig sorgt eineenge Zusammenarbeit während der Ent-wicklungsphase der Lösungen dafür, dassalle Komponenten – Anlagen, Maschinen,Antriebs- und Automatisierungstechnik –perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Win-win-win-Partnerschaft

Für alle Beteiligten ergeben sich aus derZusammenarbeit im Siemens-Partnernetz-werk zahlreiche Vorteile: Siemens ergänztmit dem speziellen Know-how seiner Part-ner sein eigenes Portfolio an Lösungen. DiePartner profitieren von der Zusammenar-beit mit einem global aufgestellten und inder Glasindustrie erfahrenen Partner im Be-reich der Automatisierungs- und Antriebs-lösungen, und der Kunde hat die Gewiss-heit, dass er eine ausgereifte Lösung erhält,die sich nahtlos in das Umfeld von TotallyIntegrated Automation einfügt. �

Siemens-Partnernetzwerk bündelt Kompetenzen und Know-how

Gemeinsam mehr erreichen

Mehr zum Thema:www.siemens.de/glas/partner

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35PARTNERGlasindustrie

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Der effiziente Einsatz von Ressourcen und die Optimierung der produzierenden Anlagen bestimmen heute dieAnforderungen an die Automatisierung von glasproduzierenden Anlagen. Die STG GmbH in Cottbus hat im Bereich derGlasproduktion eine große Anzahl von Anlagen automatisierungstechnisch ausgerüstet und optimiert. Dabei nutzt STGTechnik von Siemens und ist seit Jahren Partner für Siemens-Automatisierungstechnik. Von dieser Zusammenarbeitprofitieren beide Unternehmen, wie Dr. Peter Hemmann, einer der Geschäftsführer und Gründer von STG, betont.

Herr Hemmann, die STG GmbH war bei ihrer Gründung ja eines der erstenUnternehmen, die sich in Cottbusniedergelassen haben.Peter Hemmann: Genau – im Handelsre-gister Cottbus sind wir an Position 5 dereingetragenen Unternehmen registriert. Esbrauchte in der Tat eine große Portion Mutund Gründergeist, als wir – Helmut Heele-mann, Frank Hegewald, der leider schonverstorben ist, und ich – im Frühjahr 1990kurz nach dem Mauerfall die STG in Cott-bus gegründet haben.

Der Erfolg gab uns Recht: Als innovati-ves, technologieorientiertes Unternehmensind wir seitdem auf Wachstumskurs. Die-ser Erfolg beruht nicht zuletzt auf denMethoden zur NOx-Reduzierung, die wir

Energieeinsparung und Minderung derNOx-Emission, zur optimalen Prozesssteu-erung und zum zielgerichteten Einsatz derSensoren bei der Beheizung von Industrie-öfen. Traditionell sind wir zwar in der Glas-industrie zuhause, aber wir entwickeln ver-einzelt auch Lösungen für die Metallurgieund Keramik. Wir übernehmen alle Aufga-benbereiche bei der Reparatur und beimNeubau von Glasanlagen, von der Konzept-findung über das Engineering bis hin zurInbetriebnahme und zum Service.

Seit 1990 hat sich auch in der Leittechnikeiniges verändert. Wie meistern Sie diesich ständig ändernden Anforderungen?Peter Hemmann: Wir arbeiten seit derGründung unseres Unternehmen sehr eng

bereits vor der Wende entwickelt und in derSTG weiter optimiert haben. Daraus ent-standen die Zirkonoxid-Sauerstoffmess-sonden, die in rauen Umgebungen mitextrem hohen Temperaturen zuverlässigarbeiten. Mit diesem Produkt sind wir na-hezu konkurrenzlos in der Welt.

Heute ist die STG GmbH ein solidesmittelständisches Unternehmen. Woliegen Ihre Schwerpunkte?Peter Hemmann: Wir haben mehr als 40Mitarbeiter und sind auf einem ehemali-gen Mühlengelände in Cottbus zu Hause,das uns genügend Raum bietet, um krea-tive und innovative Lösungen für die Auf-gabenstellungen unserer Kunden aus allerWelt zu finden – Modelle und Methoden zur

Erfolgreiche Partnerschaft für die Glasindustrie: STG und Siemens

„Stabile und kontinuierlicheBeziehungen“

GlassFocus 2006

STG GmbH CottbusDie STG GmbH wurde im Frühjahr 1990 alsinnovative, technologieorientierte Enginee-ringfirma ins Leben gerufen. Ihre inzwischenmehr als 40 Mitarbeiter haben seither Lösun-gen zur Energieeinsparung und Minderungder NOx-Emission, zur optimalen Prozess-steuerung, Sensorik und Beheizung vonIndustrieöfen entwickelt. Die Produktions-stätten in der „Großen Mühle Madlow”,einem 100 Jahre alten Baudenkmal, das dieSTG wieder hergestellt hat, bieten Raum fürgroßzügiges, effizientes Engineering undkreative technologische Lösungen.

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36 PARTNERGlasindustrie

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GlassFocus 2006

und die besonderen Anforderungen im je-weiligen Land zu verstehen. Wir bieten dienotwendigen Tools, Methoden und besit-zen das entsprechende Handwerkszeug,damit unsere Kunden letztendlich in derLage sind, auch vor dem Gesetzgeber er-folgreich zu bestehen.

Sie haben mit Ihrer Firma STG vielerreicht. Was sind Ihre persönlichenVisionen für die nächsten Jahre?Peter Hemmann: Sehen Sie, das Schönean der Technik – und auch der Automatisie-rungstechnik – ist der ständige Fortschrittund die neuen Herausforderungen, die sichdadurch ergeben: zum Beispiel neue Mo-dellierungstechniken für die Automatisie-rung, mit denen sich das Engineering derAnlage verbessern lässt. Oder der Einsatzvon Videotechnologien und die Auswer-tung der Bilder, um dezidierte Aussagenüber das Prozessverhalten zu bekommen.Ich persönlich möchte meine Träume ge-stalten und umsetzen, so dass ich mich, wieauch meine Mitarbeiter, ständig weiterent-wickle.

Herr Dr. Hemmann, wir danken Ihnenfür dieses Gespräch.

günstige und nicht zuletzt zukunftssichereLösung. Beispielsweise steigern ausgereifteRedundanzkonzepte die Verfügbarkeit derAnlage – das wiederum führt zu größtmög-lichem Produktionsdurchsatz und letzt-endlich zu mehr Umsatz für den Glasher-steller. Zum anderen bringt der Einsatz vonFeldbustechnologie signifikante Einspa-rungen im Bereich der Verkabelungen underöffnet die Möglichkeiten zu vorausschau-endem Management der installierten An-lagenassets.

Wir sind praktisch der Vermittler einerWin-Win-Situation, aus der letztendlich alleBeteiligten Vorteile ziehen: Unser Kundeprofitiert von einem großen Netzwerk einesweltweit tätigen Herstellers für Automati-sierungstechnik und von den Produktver-besserungen, die durch den Einsatz desSystems in verschiedensten Anwendungenresultieren. Darüber hinaus erhält Siemensfundierte Informationen über seine Pro-dukte im Praxiseinsatz.

Da Sie für Kunden aus aller Welt arbeiten,müssen Sie sich sicher auch mit einerVielzahl nationaler Bestimmungen undGesetzgebungen auseinandersetzen?Peter Hemmann: Allerdings. Es ist nichtimmer einfach, die jeweiligen Bestimmun-gen eines Landes zu ermitteln und zu erfül-len. Wir versuchen in ausführlichen Bera-tungsgesprächen die Wünsche des Kunden

mit Siemens zusammen und sind so beiden technologischen Entwicklungen immerauf dem Laufenden. Wir haben weit über 50Anlagen mit Siemens-Technologie ausge-rüstet, in Europa wie auch in Amerika undAsien. Der erste Erfolg war die Ausrüstungder Glashütte in Döbern, bei der das Leit-system Teleperm M zum Einsatz kam. 1995knüpften wir zusammen mit dem Siemens-Vertrieb erste Kontakte zur Ausrüstung vonFloatglas-Anlagen. Heute haben wir über 30Referenzen in diesem Bereich. Stabile undkontinuierliche Beziehungen sind die Basisfür zufriedene Kunden, die mit der Tech-nologie weitreichende Vorteile erhalten –zum Beispiel durch optimierte Prozesse.

Wie finden Sie die genau passendeLösung für die Aufgabenstellungen Ihrer Kunden?Peter Hemmann: Die wichtigste Voraus-setzung für optimale Lösungen und Kun-denzufriedenheit ist, die Prozessanforde-rungen bis ins Detail zu verstehen. Wirkommen aus der Verfahrenstechnik – unddaher ist für uns die Automatisierung zuallererst ein Hilfsmittel für eine optimaleProzessführung. Außerdem haben wir durchdie Partnerschaft mit Siemens und unsereProjekterfahrung auch ein detailliertes Wis-sen über die Fähigkeiten des Leitsystems,die Sie so in keinem Handbuch finden. Bei-des zusammen ergibt eine robuste, preis-

Mehr zum Thema:www.siemens.de/glas/partner

Die beiden Gesellschafter derSTG, Produktionsleiter HelmutHeelemann und Geschäfts-führer Dr. Peter Hemmann,sind stolz auf den Erfolg ihresUnternehmens. Basis diesesErfolges ist nicht zuletzt dieNOx-Reduzierung mit Hilfevon Zirkonoxid-Sauerstoff-messsonden, die in rauen Um-gebungen mit extrem hohenTemperaturen zuverlässigarbeiten

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38Totally Integrated Automation

CASE STUDY

B ei der Kaltreparatur setzte Saint-Gobain erneut auf bewährte Systemeund Lösungen: Nach Stollberg und

Porz wurde im vergangenen Jahr auch imWerk Herzogenrath das 1987 installierteProzessleitsystem Teleperm M auf SimaticPCS 7 umgestellt. Dabei sollten die E/A-Ge-räte, die noch zum ursprünglich eingesetz-ten Teleperm M-System gehörten, zum Teilerhalten bleiben. Außerdem galt es, zahl-reiche Feldgeräte von anderen Herstellerneinzubinden.

Mehrere Teilanlagen durchgängig automatisiert

Das in mehrere Teilanlagen aufgeteilte Auto-matisierungssystem umfasst den gesam-ten Prozessablauf der Floatglas-Herstel-lung – vom Gemengehaus über die Wannebis zum Rollenkühlofen. Insgesamt vier Bus-systeme binden die Geräte in der Periphe-rie an das Leitsystem an: So kommunizie-ren zum Beispiel die Druckwächter für dieKühlflüssigkeit über einen AS-I-Bus, die Nie-derspannungsschaltanlage mit den Sen-

tron 3WL-Leistungsschaltern und SimeasPower-Metern über Profibus DP, die Druck-messumformer und Feldgeräte über Profi-bus PA und die zur Überwachung der Top-roller eingesetzten ViaCC-Recorder überIndustrial Ethernet.

Moderne Technologie in vielen Bereichen

Siemens übernahm neben der Planung, Do-kumentation und der Lieferung von Schalt-schränken auch das Softwareengineeringund die Inbetriebsetzung, während Saint-Gobain für den Umbau der vorhandenenSchaltschränke und die Verkabelung zu-ständig war.

Die Kaltreparatur bot auch einen will-kommenen Anlass, in einigen Produktions-bereichen neue Technologien einzuführen.So wurde zum Beispiel die Ansteuerung derToproller auf Simatic ET 200S umgestellt.Im Bereich der Antriebstechnik wurden Fre-quenzumrichter vom Typ Simovert MotionControl Kompakt Plus und im Bereich Wanne,Float und Rollenkühlofen weitgehend Peri-

pherieschränke mit ET 200M eingesetzt. Fürdie Leistungsversorgung der Floatbadhei-zung und Rollenkühlofen wurde ein Thy-ristorsteller Thyro-P eingebunden, der vonSimatic PCS 7 gesteuert wird.

Die Toproller werden mit ViaCC über-wacht, das die Videodaten direkt an dieLeitstelle überträgt. Insgesamt vier ViaCC-Server und eine Parametrierstation beob-achten das Floatband und blenden auto-matisch Einfahrtiefe und Geschwindigkeitin das Videobild ein.

Gelungener Umstieg

Saint-Gobain ist mit den Ergebnissen desProjektes voll und ganz zufrieden, wie Pro-jektleiter Hermann Josef Dittrich bestätigt:„Da denkt man am Anfang: So viele unter-schiedliche Systeme – und dann wird mitPCS 7 am Ende doch alles gut.“ �

Mehr zum Thema:www.siemens.de/pcs7

Totally Integrated Automation bei Saint-Gobain in Herzogenrath

Technologiewechselder sanften ArtInvestitionsschutz wird auch in der Glasindustrie groß geschrieben. Dahersollten anlässlich einer Kaltreparatur bei Saint-Gobain in Herzogenrath dieLeittechnik modernisiert und gleichzeitig Teile der bestehenden Systeme weitergenutzt werden. Dabei werden die einzelnen Systeme mit insgesamt vierverschiedenen Bussystemen angesprochen und in die Gesamtlösung integriert.

P. K

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Impressum GlassFocus2006

HerausgeberSiemens Aktiengesellschaft,Bereich Automation and Drives (A&D), Gleiwitzer Str. 555, 90475 Nürnberg

www.siemens.de/glas

Bereichsvorstand Helmut Gierse, Hannes Apitzsch, Dr. Peter Drexel, Anton S. Huber

Presserechtliche VerantwortungPeter Miodek

Verantwortlich für den fachlichen InhaltRalph Burgstahler,Bernd Lehmann

KonzeptionChristian Leifels

VerlagPublicis KommunikationsAgentur GmbH, GWACorporate Publishing ZeitschriftenPostfach 3240, 91050 ErlangenTel.: (0 91 31) 91 92-5 01Fax: (0 91 31) 91 92-5 [email protected]

Redaktion: Kerstin Purucker (ChR), Gabriele Stadlbaur

Layout: R. Degenkolbe

Projektmanagement: Irmgard Wagner

DTP: Doess, Nürnberg

Druck: Wünsch Offsetdruck GmbH

Jobnummer: 002100/RÖD64

Auflage: 2.000

© 2006 by Siemens Aktiengesellschaft München und Berlin. Alle Rechte vorbehalten.

Diese Ausgabe wurde auf Papier aus umwelt-freundlich chlorfrei gebleichtem Zellstoffgedruckt.

Die folgenden Produkte sind eingetragene Markender Siemens AG:ET 200, GEAFOL, MASTERDRIVES, MP370, NXAIR,SENTRON, SICAM, SIEMOSYN, SIMATIC, SIMATICMulti Panel, SIMEAS, SIMOSEC, SIMOTION,SIMOVERT, SINAMICS, SINUMERIK, SIPART, SITOP,SITRANS, SIVACON, SIWAREX, TELEPERM, TIA, TIPWinCC

Wenn Markenzeichen, Handelsnamen, technischeLösungen oder dergleichen nicht besonderserwähnt sind, bedeutet dies nicht, dass sie keinenSchutz genießen.

Die Informationen in diesem Magazin enthaltenlediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungs-merkmale, welche im konkreten Anwendungsfallnicht immer in der beschriebenen Form zutreffenbzw. welche sich durch Weiterentwicklung derProdukte ändern können. Die gewünschtenLeistungsmerkmale sind nur dann verbindlich,wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklichvereinbart werden.

Bestellnummer E20001-XXXXX-B100

onlineonline

DIALOG

Das Siemens-GlasportalIm Internet-Portal der Industry Suites Glass findet der Besucher für jedenProzessschritt die passende Lösung und kann sich schnell und unkompli-ziert über das Spektrum und die Leistungen für die Glasindustrie infor-mieren.

www.siemens.de/[email protected]

teamteamDas Siemens Glass Team: Wissen weltweitDas Siemens Glass Team ist ein Netzwerk von engagierten Mitarbeitern, dieweltweit die Glasindustrie mit Produkten, Systemen und Lösungen dabeiunterstützen, die Wirtschaftlichkeit und Effizienz ihrer Produktion zu opti-mieren und die Qualität der Produkte zu sichern. Teamarbeit und das Ver-ständnis für die Probleme bei der Glasproduktion sind ebenso selbstver-ständlich wie die ausführliche Beratung in der Konzeptionsphase.

Ihren Ansprechpartner finden Sie direkt per Mail:

[email protected]

cooperationcooperationSimatic PCS7 an der Glasfachschule ZwieselDie Glasfachschule Zwiesel bietet mit ihren drei Schulen ein umfangreichesAngebot zur Aus- und Weiterbildung in „gläsernen“ Berufen. Herzstück derSchule ist die schuleigene Lehr- und Versuchsglashütte, die neben der Aus-bildung auch der Produktion hochwertiger Gläser im Bereich Vasen undGeschenkartikel dient.

Für diese Lehr- und Versuchsglashütte übergab Siemens vor kurzem einSimatic PCS7-Prozessleitsystem und unterstützt damit die Lehrtätigkeit ander Glasfachschule Zwiesel. Die Firma UAS übernahm das kostenlose Engi-neering der Automatisierung.

Die angehenden Glashüttentechniker werden so an die modernste Auto-matisierungstechnik herangeführt und können diese Erfahrungen dann imspäteren Berufsleben weiter nutzen.

www.siemens.de/glas

www.glasfachschule-zwiesel.de

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Ansteigende Produktivitätskurven für die Glasindustrie haben für uns, das Siemens GlassTeam, höchste Priorität. Mit langjährigem Know-how in der Glasindustrie und mit innovativerTechnik schaffen wir profitable, zukunftssichere Lösungen, die alle Ebenen Ihres Unternehmensintegrieren – vom Rohstoff bis zum fertigen Glas, vom Feld bis hin zum Management. Mitder Integration von Automatisierungs-, Feld-, Informations- und Energietechnik schaffenwir komplette Lösungen für Sie – ob bei der Modernisierung bestehender Anlagen oderder Neuerrichtung. Das bedeutet für Sie: Flexibilität, höhere Qualität und minimierte Kostenfür Ihren klaren Vorsprung im Wettbewerb. Mit Totally Integrated Automation. Ihrdirekter Weg zu uns: [email protected]

www.siemens.de/glas

Höhere Produktivität –mit gesteigerter Flexibilität bei geringeren Kosten

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