GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

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NR. 025 SOMMER 2012 EUR 4,80 4 197315 604804 02 G O Special Edition – Salzburger Festspiele RELAX & DISCOVER GO SIXT WALLERSEE KLANG: DER MOZARTTENOR UND OPERNSTAR MICHAEL SCHADE KRÖNT DIE SALZBURGER FESTSPIELE. KAISERSTIMME MIT PERSONALITY. NR. 025 SOMMER 2012 KULTURMETROPOLE SALZBURG n TENOR MICHAEL SCHADE n SACHER-CHEFIN ELISABETH GÜRTLER n GALERIST THADAEUS ROPAC n INTERVIEWS FAMILIE SIXT HOTEL SACHER KLASSE: DAS WELTKULTURERBE DES WOHNENS TRÄGT MODERNSTEN LOOK. SACHER-LODGING MIT POP-APPEAL. SALZBURG KULT: DIE BAROCKSTADT BIETET SPITZENKUNST UND VERZAUBERT DIE MENSCHEN MIT MUSIK, OPER UND THEATER. ENTDECKER-FESTSPIELE.

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Nr. 025 SOMMER 2012 EUR 4,80

4 197315 604804 02GOSpecial Edition – Salzburger Festspiele

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WallerseeKlang: Der Mozarttenor unD opernstar Michael schaDe Krönt Die salzburger Festspiele. KaiserstiMMe Mit personality.

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hotel sacherKlasse: Das WeltKulturerbe Des Wohnens trägt MoDernsten looK. sacher-loDging Mit pop-appeal.

salzburgKult: Die barocKstaDt bietet spitzenKunst

unD verzaubert Die Menschen Mit MusiK, oper unD theater. entDecKer-Festspiele.

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Regine Sixt

Innovation steckt

uns in den Genen!

GOwelcome

liebe Freunde der Sixt-Family,

einer der absoluten Fixpunkte sind für mich jedes Jahr die Salzburger Festspiele. Wo sonst gäbe es Höchstkultur an einem einzigen Ort in der-art konzentrierter Form vereinigt – an einem Ort, von dem Hugo von Hofmannsthal sagte: „Das Salzburger Land ist das Herz vom Herzen Eu-ropas. Das mittlere Europa hat keinen schöneren Raum, und hier musste Mozart geboren werden.“ Dies schrieb der Dichter mit Richard Strauss und Max Reinhardt 1919 im Gründungsmanifest der Salzburger Fest-spiele. Dieses Jahrzehnt war voller Turbulenzen und voller Aufbruch. Begannen die Festspiele damals alleine mit dem „Jedermann“, stehen heute über 200 Aufführungen auf dem Plan, zu denen eine Viertelmillion Besucher pilgern. Glücklich jeder, der mit dabei sein kann. Im selben Jahrzehnt startete damals auch Martin Sixt mit der revolutio-nären Idee, Autos an Selbstfahrer zu vermieten. 1912 begann er mit drei Fahrzeugen – in einer Zeit, in der sogar noch Gottlieb Daimler prognos-tiziert hatte: „Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nie überschreiten – alleine schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“ Es sollte bekanntlich anders kommen: Im Jahr unseres 100. Geburtstages besteht die Sixt-Flotte in 105 Nationen weltweit aus einer Viertelmillion Fahrzeugen. Wer hätte sich vor 100 Jahren vorstellen können, wie sich die Musik, alle Künste, die Architektur, die Metropolen, die Verkehrs- und die Kommu-nikationssysteme in dieser Zeitspanne verändern! Wie unrecht hatte etwa Charles Duell, der Chef des US-amerikanischen Patentamtes, der 1899 sagte: „Alles was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden.“ Die Welt dreht sich weiter, immer schneller und schneller. Doch ich bin sicher: Sowohl die Salzburger Festspiele werden in 100 Jahren immer noch der Kulturmittelpunkt sein, wie auch Sixt sich immer wieder neu erfunden haben wird, denn Innovation steckt uns in den Genen. Und mittlerweile arbeiten wir bei uns nun schon in der vierten Generation daran, die Unternehmens-Kultur voranzutreiben. Denn Kultur liegt nun mal in unserer Natur!

Für die vielen Inspirationen, die wir jedes Jahr hier in Salzburg erhalten, bin ich den Festspielen von Herzen dankbar. Ich wünsche Ihnen, dass wir Sie mit diesem Heft inspirieren beim Eintauchen in den wundervollsten Kultursommer der Welt! Ihre

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4 go sixt content

Herausgeberin regine sixt, sixt Marketing, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach Telefon: +49 (0)89 744 44-4247 · Telefax: +49 (0)89 744 44-843 55 · www.sixt.de Verlag büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg

Telefon: +49 (0)40 767-556 76 · e-Mail: [email protected] · www.gosixt.de

CHeFredakTeur Wolfgang Timpe · arT direCTor sophia Talina Wenzel

MiTarbeiTer dieser ausgabe: Carsten anhalt, Martha bitter (schlussred.), anika bombik, gerda Harda brandt, nico gabriel, sonja Magnus, Colette richartz, Michael schneider, Christoph santner, alexander sixt, erich sixt, konstantin sixt, regine sixt, Wolfgang Timpe

FoTograFen: erol gurian, München (www.gurian.de); Wolfgang Timpe, Hamburg,(www.wolfgangtimpe.com); sebastian Widmann, München (www.sebastianwidmann.de); Mario Zieger, berlin (www.marioziegler.com)

anZeigen: sonja Magnus · sixt Marketing · Zugspitzstr. 1 · 82049 Pullach · www.sixt.de

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Tel: 030 / 616 757 - 0 · Fax: 030 / 616 757 - 19 · [email protected]

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© GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH. Verleger & Geschäftsführer: Wolfgang Timpe Zippelhaus 3, 20457 Hamburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet. Titelfotos: Mario Ziegler, Mario Ziegler, Hotel Sacher Salzburg

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„Mir imponiert an Regine Sixt ihre besondereVerantwortung für die deutsche Geschichte und ihr starkes engagement für Israel“: Galerist Thaddaeus Ropac, Salzburg und Paris, vorgroßformatigen Anselm-Kiefer-Gemälde.

Innovative use of combined cycle technology in the printing of this product

reduced CO2 emissions by up to 52 percent comapred to conventional

methods. Dr. Schorb, ifeu Institute

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03 WELCOME Innovation steckt uns in den Genen! Herausgeberin Regine Sixt über 100 Jahre Sixt und die Salzburger Festspiele.

06 CIty Salzburg: Die Barockstadt bietet Spitzenkunst und verzau-bert mit Musik, Oper und theater der Salzburger Festspiele Herz und Hirn der Gäste.

12 My Way Begegnung am Waller-see. Der gefeierte Mozart-tenor und Opernstar Michael Schade krönt die Salzburger Festspiele. Kaiserstimme mit Personality.

22 IntERvIEW Rund, Schokobraun, Weltmarke: die Sachertorte. Im GoSixt-Gespräch verrät die Sacher-Chefin ihre Führungsge-heimnisse der legendären Sacher-Hotels und wie sie sich fit hält.

30 LEGEnD Regine Sixt: Es war

einmal ... 100 Jahre Sixt – und die

Leidenschaft für das neue.

43 EDItORIaLS Erich, alexander und Konstantin Sixt über König Kunde und Lust auf Wettbewerb sowie Innovation und Zukunft.

46 My Way Stargalerist thaddaeus Ropac mit Dependancen in Salzburg und Paris über Kunst und Emotionen.

54 IntERvIEW aufrütteln der Sinne! Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, über Kosten, Kultur und Können.

58 IntERvIEW My beautiful Barbados! Regine Sixt, Honorar-konsulin von Barbados, im Gespräch über ihre zweite Heimat.

62 CIty Ein Salzburger in Paris.

thaddaeus Ropac baut einen neuen Kunsttempel an der Seine.

76 IntERvIEW Intendant Peter alward über Spitzenkönner.

80 My Way Erich Sixt, CEO der Sixt

aG, im Gespräch mit GoSixt-Chef-redakteur Wolfgang timpe über Rendite, Jazz und vertrauen.

92 PORtRaIt Konstantin Sixt über multimedialen Offensivgeist.

94 PORtRaIt alexander Sixt über moderne Mobilität und Drivenow.

98 LOunGE Wir fahren Sie vor! Der Sixt Limousine Service mit digitalem Butler.

In dIeSeM heft

Michael Schade: „Regine Sixt ist total involviert und total laid back. Sie ist eine ungeheure Powerfrau, hat einen enormen Ehrgeiz, ist ein eiskalter Manager, aber hat vor allem ein irrsinnig warmes Herz!“Fo

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CITY

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GOsehnsucht

SalzburgJahr für Jahr treffen sich in den sommerpausen der Weltbühnen

von oper, Konzert und theater die Besten der Besten bei den salzburger Festspielen. Der neue intendant Alexander Pereira

fegt den staub aus den Kulturritzen der Barockstadt und eröffnet das Festival mit geistlicher Musik, den „ouverture spirituelle”.

Premieren, Aufbruch, Zukunft: salzburg 2012 erfindet sich neu.

Von Wolfgang Timpe und Mario Ziegler (Fotos)

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salzburg go sixt 7

Erneuerung und Wagemut. Alexander Pereira, neuer Intendant der Salzburger

Festspiele: „Es ist mir ein großes Bekenntnis, nicht nur

die Tradition zu fördern, sondern den Rucksack

der Tradition zu nehmen und nach vorne zu tragen,

neue Entwicklungen voranzutreiben.“

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barock und genuss. Malerische Salzach-Silhouette mit Wahrzeichen

der Hohensalzburg und Kultrestaurant „Zum Goldenen

Hirsch“ in der Getreidegasse: „Sechs Wochen

lang ist Salzburg ein wunderbarer Zirkus.“

Kultur und Kirche. Die St. Peter-Kirche, Heimstatt für experimentelle Auffüh-

rungen von Mozarts C-Moll-Messe. Kunst-Konspiration in

Mozarts geburtshaus: Mozart-Tenor Michael Schade

mit Marketingkönigin und Kunstliebhaberin Regine Sixt.

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city GO

salzburg go sixt 9

Warum beruft man einen neuen Inten-danten? Um mit frischem Elan in die Zukunft zu gehen und neue Wege von Oper, Musik und Theater auszuprobie-ren. Seit Jahrzehnten gelten die Salz-burger Festspiele als das wunderbarste

Sommerfestival mit den besten Künstlern und Regisseuren der Welt. Doch dauerhafter Erfolg macht schläfrig und so verwun-dert es nicht, dass der neue Intendant Alexander Pereira ange-treten ist, den betulichen Kunststaub aus den Ritzen der Ba-rockstadt Salzburg zu fegen. Zu viele Wiederaufnahmen bewährter Stücke, zu wenig Wagemut bei der Auswahl von Themen und ein still stehender Etat, der das Künstlerische im-mer ein wenig unambitionierter werden ließ. Das Motto des neuen Festivalchefs: Premieren, Premieren, Premieren. Neue Stücke, neue Themen und neue Interpretationen mit den Be-sten der Besten und den brillanten Neuentdeckungen aus Oper, Konzert und Theater. „Es ist mir ein großes Bekenntnis, nicht nur die Tradition zu fördern, sondern den Rucksack der Tradi-tion zu nehmen und nach vorne zu tragen und neue Entwick-lungen voranzutreiben“, so Alexander Pereira. Und damit da-raus kein Lamento wird, hat er kurzerhand das Festival verlängert, früher begonnen, und mit der neuen Reihe geistli-cher Musik, den „Ouverture spirituelle“ einen Paukenschlag gesetzt. Premieren, Aufbruch, Zukunft: Salzburg 2012 erfindet sich neu.Da eröffnete Dirigent Sir John Eliot Gardiner mit Haydns „Cre-ation“ eine frenetisch umjubelte „Schöpfung“. Mozarts traditi-onelle C-Moll-Messe in der St. Peter-Kirche zeigte brillante Dynamik und moderne Strenge, und Mozarts Messe „Missa longa“ wird von Nikolaus Harnoncourt dirigiert und im Dom aufgeführt, wo die alten Gobelins der Entstehungszeit von Mo-zarts Stück aufgehängt werden, „um das akustische Umfeld zu erspüren, für das Mozart komponiert hat“ (Pereira). Zurück zu den Wurzeln, um Neues zu entdecken. Salzburg als Zukunfts-labor der Künste. Elisabeth Gürtler, die Grand Dame der Sacher-Hotels in Wien und Salzburg, überrascht der neue Schwung von Pereira nicht und sie kennt das Erfolgsgehimnis der Festspiele: „Wien hat al-les was Salzburg hat, hat Kunst das ganze Jahr. Was Wien nicht hat, ist die komprimierte Kunst in so kurzer Zeit. So viel Premi-eren innerhalb von sechs Wochen, so viele höchstklassige Schauspieler und Sänger innerhalb von sechs Wochen – einma-lig! Außerdem nehmen sich die Leute bei den Salzburger Fest-spielen frei. Sie sind im Urlaub, um Kunst zu genießen – anders als in Wien nach einem harten Arbeitstag. Man ist in einer ganz anderen Verfassung. Und: In Salzburg, in einer Kleinstadt, ste-

Kulturkosmos

Salzburg

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GO city

Tipps: Überraschendes saLZbUrG PicKnicK auf dEM MönchsbErg: Wenn sie sich durch alle sterne-Lokale salzburgs gearbeitet haben: Packen sie den Picknick-Korb oder lassen sie ihn sich bei scio’s specereyen in Mo-zarts geburtshaus in der ge-treidegasse 9 packen und gehen sie gleich neben dem Festspielhaus aus dem tosca-ninihof die Clemens-Holzmei-ster-stiege den Mönchsberg hoch. Von dort haben sie einen genialen Ausblick auf den Festspielbezirk. Auf dem Hügel angekommen, finden sie genügend unberührte Wiesen, auf denen sie sich vom Festspieltrubel erholen können. Der perfekte Platz zum seele-baumeln-lassen.

grünMarKt aM univErsi-tätsPlatz: Jeden samstag-vormittag trifft sich tout salz-burg auf dem grünmarkt am Universitätsplatz. Entdecken sie die stände mit hei-mischen schmankerln und spezialitäten. Dazu gehört auch ein Zwischenstopp an einem der Würstelstände oder ein glas Champagner oder „sommerspritzer” im gastgarten der hagenauer-stuben auf dem Universitäts-platz – auch diese befinden sich an der südseite von Mo-zarts geburtshaus.

WahrzEichEn untErs-bErg: Was wäre salzburg ohne die Berge rundherum! Und das Beste: sie müssen sie nicht mal hochlaufen: Neh-men sie die seilbahn von grödig aus auf den sagen-umwobenen Untersberg. Der Dalai Lama hat ihn „den Kailash der Alpen” genannt. Bein schönem Wetter ein-fach atemberaubend. Eine zünftige Jause bei der Zep-pezauer-alpenvereinshütte gleich unter dem gipfel ge-hört mit dazu.

schulE dEs sEhEns: Wer

Entdeckergeist beweist, er-forscht die berühmten Mar-morsteinbrüche des Unters-berger Marmors rund um grödig. Die Bildhauer-Klasse der internationalen sommer-akademie, der von oskar Kokoschka gegründeten „schule des sehens”, schlägt hier jeden sommer ihr Basis-Camp auf. Die Abschluss-schau jeder sommerakade-mie auf der Festung Hohensalzburg sollten sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Kult-treffpunkt: im szene-, Künstler- und Festival-Hotspot „goldener Hirsch” tummeln sich im Restaurant bis tief in die Nacht Promis und Künst-lerweltstars. Höchste Anna-Netrebko- und Placido- Domingo-Dichte ist an den taxikolonnen in der Fußgän-gerzone getreidegasse zu erkennen. Hotel goldener Hirsch; getreidegasse 37, 5020 salzburg; t. +43 662/8084-0; www.starwood-hotels.com/goldenerhirsch

sPätEr hungEr: salzburgs ältester Nachtwürstl-stand von 1962, am Platzl/gisela-kai, ist treffpunkt für alle Nachtschwärmer mit Appe-tit. Der Verkaufsschlager nach Mitternacht: die „Lan-ge scharfe” mit mildem start und feurigem Abgang – bis morgens um 5 Uhr.

szene-hotspot hotel stein mit seiner stylischen barockbar und

traumhafter außenterrasse mit blick auf die burg: „Die Salzbur-

ger Festspiele sind ein Unikum und der Nabel der Welt.“

hen die Künstler viel mehr im Mittelpunkt. Hier wird alles zu Fuß gemacht. Beim Bummeln begegnen Sie dem Placido Do-mingo, Michael Schade oder Anna Netrebko auf der Staats-brücke oder in der Getreidegasse. In Salzburg spürt man die Kunst anders. Es ist eine Barockstadt, die Stadt der Erzbi-schöfe, und es findet modernste Kunst statt. Das erzeugt Spannung.“ Und für Christoph Santner, gebürtiger Salzburger und in München lebender Zukunfts-Experte, steht fest, „dass in Salzburg nur die Hülle vertraut ist“. Wer sich die Mühe ma-che, das Programm der Festspiele in der Tiefe auszuloten, entdecke „wertvolle junge Perlen und Samenkörner, die das Zeug in sich tragen, Kultur mit neuen Augen zu sehen und mit neuen Ohren zu hören“. Santner, auch Mitinitiator der „Weimarer Visionen – FestSpiele des Denkens“, diagnosti-ziert in seiner barocken Heimatstadt Fortschrittsgeist: „Zu-kunft ist nicht nur alles, was Saison für Saison an Neuig-keiten über uns hereinschlägt. Zukunft weiß sich immer auch gebaut auf ein stabiles Fundament der Tradition. Wenn diese Verankerung nicht besteht, werden fragile Zukunfts-entwürfe nicht selten schon vom ersten Windhauch umge-pustet. Ohne Herkunft keine Zukunft. Ohne Tradition keine Innovation.“ Für Michael Schade, einen der weltbesten Mozart-Tenöre und intimer Festspiele-Kenner seit 1994, stellt sich die Sache sinnlicher dar: „Die Salzburger Festspiele sind ein Unikum und der Bauchnabel der Welt. Was Cannes für den Film ist Salzburg für die Klassik. Sechs Wochen lang ist die Stadt an der Salzach das Zentrum der Universe. Hier findet eine Welt-meisterschaft der besten Künstler aus Oper, Musik und The-ater statt – plus Entdeckungen. Da werden von heute auf morgen Karrieren gemacht. Für mich ist es eine Ehre, dort dabei zu sein. Salzburg ist ein großer wunderbarer Zirkus“ – der für den neuen Intendanten Pereira sein Potenzial über-haupt noch nicht ausgeschöpft hat. „Ich wünsche mir“, sagte er zur Eröffnung der diesjährigen Festspiele, „dass die Salz-burger Festspiele jedes Jahr einmalig sein sollen.“

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Endlich mal denKopf freikriegen!

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GOMY WAY

12 go sixt IntervIew

Sänger und Dirigent. „Ich schaue ihm mehr in die Augen als auf sein

Handwerk. Augen erzählen immer inneren Ausdruck. Und

jeder Ausdruck ist Quelle großer Emotionen. Als

Sänger muss man sich dem Dirigenten emotional stellen.“

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PArIS go sixt 13

kaisers stimmePrinz tamino aus der „Zauberflöte“ ist sein ewig junges Meisterstück und Karrierepusher. Jetzt strebt der Dauergast bei den salzburger Festspielen immer öfter große dramatische Königsrollen wie „idomeneo”an. Der Deutsch- Kanadier Michael schade ist ein geerdeter Mozart-tenor mit Weltgeltung, dessen stimme die Zuhörer in den Amadeus-Himmel führt.

Von Wolfgang timpe und Mario Ziegler (Fotos)

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GO TRAVEL

14 go sixt IntervIew

»Mozart fordert eine Konzentration auf die Schönheit des Klangs!«

Der Mann kann bei klarer Stimme, hoch oben zwi-schen Kopf- und Bauchstimme, die Spannung hal-ten. Selten, eine Kunst! Gestatten, Tenor, Mozart-Tenor Michael Schade. Der singende Prinz, der „Zauberflöten“-Tamino spielt und singt auf allen

großen Weltbühnen – von der Metropolitan Opera in New York bis zur Mailänder Scala und jedes Jahr wieder auf den Salzburger Festspielen. Dann schwebt der Familienmensch Michael Schade mit seiner Frau und Managerin Dee McKee und einer kleinen Abordnung ihrer Acht-Kinder-Schar im Seehotel Winkler am Wallersee bei Salzburg ein. Für den leidenschaftlichen Autofah-rer und SUV-Fan („mein alter Ford Excursion ist immer noch besser als vier Autos für acht Kinder“) ist dann Sommerfrische und abends vom Urlaub beflügelte Leichtigkeit des Singens beim Festival der Künste in der Barockstadt Salzburg angesagt.

Seine SUV-Abenteuer hin und deutsche Frühstücksleidenschaft her: Der Prinz Tamino aus der „Zauberflöte“ ist einfach sein ewig junges Meisterstück und Karrierepusher. Jetzt strebt der Dauergast bei den Salzburger Festspielen – seit 1994 – immer öfter große dramatische Königsrollen wie „Idomeneo” an. Ach, was heißt schon König, der Deutsch- Kanadier ist Kaisers Stium-me der modernen Zeiten. Michael Schade, ein geerdeter Mozart-Tenor mit Weltgeltung, dessen Stimme die Zuhörer in den Wolfgang-Amadeus-Himmel führt!

herr schade, sie brillieren zurzeit wieder einmal bei den salzbur-ger festspielen, unter anderem in »das labyrinth«, dem so genann-ten »zweyten theil« der »zauberflöte« und gelten als weltbester mozart-tenor. was haben sie, was andere tenöre nicht haben? Die Stimme eines Mozart-Tenors zeichnet sich durch einen ganz gesunden natürlichen Klang aus. Man muss eine Fähigkeit ha-ben, in der Höhe, im so genannten Passagio, der Enge der Stim-me zwischen Kopf- und Bruststimme, eine große Kontrolle über seine Stimme zu erreichen. Hier steht Mozart für große Emoti-onen und für seine oft beschriebene Zerbrechlichkeit der Liebe, die eben auch von einem Tenor gesungen wird. Das sind Mo-mente, wo man singt, in denen nicht viel passiert, und die Leute sich aus den Logen nach vorne lehnen, weil sie fühlen: Das ken-ne ich oder das ist schön. Noch einmal: Um das so singen zu

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IntervIew go sixt 15

Audi A8 3.0 TDI QuattroEine kräftige Dynamik für sportliches Fah-

ren und ein elegantes Limousinenreisen

prägen den stil des Audi A8 3.0 tDi Quattro.

Lässig kann man die 250 Ps bis zu 243 km/h

Höchstgeschwindigkeit auf den Asphalt

bringen und geschmeidig mit der 8-gang-

Automatik tiptronic zügig in 7,8 sek. auf

100 km/h kommen. Ein flotter Langstre-

cken-Cruiser der Luxusklasse.

Blaue Stunde Salzburg. Audi-Meeting in Havanna-Schwarz am Ufer der Salzach

vor Müllner-Kirche auf dem malerischen Hügel:

„Es wäre doch für Spitzenunternehmen wie Sixt, Audi oder

Hapag-Lloyd einfach, nur Golfturniere zu veranstalten.

Aber sie engagieren sich in der Kultur. Das finde ich toll.“

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»Wir sind keine Elite. Wir haben doch kein Snobismus-Meter an der Operntür.«

Family-Shooting am wallersee. Nur vier von zehn: Audi-Fan und Familienmensch Michael Schade

mit seiner Frau Dee McKee und den Kindern Jane (li.) und Stella.

Der Tenor lebt mit seiner Frau und Managerin in Toronto und Wien.

Eine Patchwork-Großfamilie mit acht Kindern. Gemeinsam haben sie

die Tochter Stella (5) sowie die Kinder Laura (22), Ellie (20), Jane (15)

und Thomas (13) von Dee McKee (46) und die Kinder Sophie (16)

und die Zwillinge Lisbet und Nikolaus (9) von Michael Schade. (47).

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IntervIew go sixt 17

können, muss man große Legato-Bögen singen, zu denen eine große Kontrolle über den Atem gehört. Und es bedarf wirklich einer Konzentration auf die Schönheit des Klangs.

und warum sind tenöre oftmals nicht nur einfach gut, sondern bekommen auch noch einen heldenstatus? braucht man als stimm-wunder heldenverehrung?

Die braucht man nicht. Es ist halt nur offenbar so, dass wir etwas machen, was andere nicht so oft machen. Unser Singen ist ein wenig so wie Seiltanzen. Wir schweben in gewissen Hö-hen und können dort die Spannung halten, wo der normale Mensch selten ist. Vielleicht werden wir deswegen ein wenig angehimmelt.

»Erst kommt das Wort und wird dann durch die Musik

schöner gemacht.«brauchen sie das?

Nein, aber Sie werden mich nicht dazu bringen zu leugnen, dass Applaus eine schöne Sache ist. Was mich an meinem Be-ruf jeden Tag neu bewegt und ich jeden Tag sehr dahinter her bin, dass Worte durch Musik schöner gemacht werden. Denn das Wort kommt zuerst, besonders in der deutschsprachigen Musik. Es gibt eine Oper von Richard Strauss, „Ca priccio“, wo es den ganzen Abend darum geht, was zuerst kam: das Wort oder der Ton. Ich bin einer, der sagt: Prima le parole dopo la musica – erst das Wort, dann die Musik –, auch wenn ich als Sänger und Musiker durch die Welt gehe. Denken Sie an Heine, Goethe oder Rilke: Es ist immer so, dass das Wort zu-erst kommt und dann durch die Musik schöner gemacht wird.

seit sommer 1994 sind sie regelmässig künstlerischer gast bei den salzburger festspielen. was hat salzburg, was wien, new york, paris, mailand oder toronto nicht haben?

Man muss unterscheiden. Salzburg ist ein Sommerfestival. Das spielt immer dann, wenn die großen Opernhäuser wie New Yorks Met oder Londons Covent Garden, wie die Mailän-der Scala oder die Wiener Staatsoper geschlossen haben. Und so hat Salzburg die Chance wie bei einer Olympiade die Besten der Besten zu holen. Und das steckt alle an und ist der An-spruch, den schon Herbert von Karajan und Max Reinhardt hier gestellt haben. Dazu kommt die Schönheit und die Idylle des Ortes, dass man hier so entspannt leben und arbeiten kann, dass die Besten der Besten eben auch zusammentrom-melt – und dass sie kommen!

apropos mozart. was reizt sie an diesen soft-macho-rollen?

Der Tamino aus der „Zauberflöte“ ist ja jemand, der aus der Prinzenwelt auf einmal in eine ganz andere Welt verzaubert wird, wo sein ganzer Status nichts mehr gilt. Sprich: Er muss erst mal durch Menschlichkeit und durch Arbeit die Liebe erkämpfen. Es wird ihm nichts mehr gegeben. Zum Beispiel

Michael Schadewächst als sohn deutscher Eltern mit seinen geschwistern Johannes und isabelle in genf auf, wo der Vater als ingenieur arbei-tet. 1977 zieht die Familie nach toronto, als der Vater ein Angebot des kanadischen Nickelkonzern inco annimmt. Der Mozart-tenor beginnt seine internationale ge-sangs- und opernkarriere 1988 mit einem gewonnenen oratorien-Wettbewerb in New York (noch als Master’s-student am Courtis institute of Music in Philadelphia/UsA), singt 1990 noch als student Händels „Messiah” in der Carnegie Hall. Und nach seinem tamino in der „Zauberflöte” 1991 in Bologna wird schade 1992 Ensemblemit-glied der Wiener staatsoper. Es folgen seit 1994 regelmäßige Engagements bei den salzburger Festspielen und umjubelte Auf-tritte u.a. an der Mailänder scala oder der Metropolitan opera New York.

Freizeit-Posing vor der Salzburg-Legende „Zum Goldenen

Hirsch“ kurz vor einem tv-Auftritt: „Das Opernpublikum soll

Spaß haben oder sich richtig ärgern. In jedem Fall wünsche ich es

mir aufgeweckt, mitgerissen und begeistert.“

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trifft er den Papageno und der fragt: „Wer bist Du?“ Und da sagt Tamino: „Ich bin ein Prinz.“ Sagt Papageno: „Ein Prinz? Das ist mir zu hoch. Da musst Du dich schon näher erklären, damit ich dich verstehe.“ Das ist damals 1791 natürlich eine riesige Ohrfeige gegen die Monarchie gewesen.

warum überhaupt heute partituren und libretti aus dem 18. jahr-hundert? was hat das mit der gegenwart zu tun? sind opernsän-ger ein relikt aus alter zeit?

Natürlich nicht. Es gibt nur zwei Arten von Musik: gute und schlechte Musik. Und Klassik bedeutet nichts anderes, als dass die Musik den Test der Zeit überstanden hat. Wir spielen auch Porgy and Bess von George Gershwin. Das ist Jazz und eine wunderbare Oper. Und auch Opern von modernen Kom-ponisten wie Benjamin Britten etwa werden gespielt und sind gut. Die Stücke der Gegenwart haben aber eben den Test der Zeit noch nicht überstanden. Es sind eben noch keine Klassi-ker. Im übrigen: Die Menschen haben doch auch schon vor 300 Jahren Wiener Schnitzel gegessen. Das war damals ein Renner und wird es auch immer bleiben. Und so ist die Aktie Mozart eben ein Dauerrenner. Und Mozart ist ein bedeutendes Hand-werk, wo wir uns ganz kräftig über Liebe, Verrat und alle The-men des modernen Alltagslebens unterhalten können.

sie singen in konzerten ja auch durchaus avantgardistische lieder und schätzen artifizielle musik. ist mozart ihre pop-seite? Noch einmal: Ich unterscheide nicht zwischen Pop und Oper, sondern nur gute von schlechter Musik.

aber sie gehörebn doch zu einer kunstelite?

Ich bin sehr froh, meinen Beruf in Oper und Konzert zu ver-

Kommt worte, ich singe euch! Mozarttenor und Autofan Michael Schade auf der Motorhaube

eines Audi A8 am Ufer des Wallersees bei Salzburg:

„Prinz Tamino aus der ,Zauberflöte’ ist einfach meine Traumrolle.“

Die Aktie Mozart ist eben ein Dauerrenner!

Satzanfänge Michael schade

Glück empfinde ich ... wenn ich meine Familie um mich habe.

Bücher sind ... oft ein Problem. Ein Buch muss mich in den ersten fünf Seiten packen wie bei guten Mafia-Romanen. Ich dulde nichts Langweiliges.

Singen löst ... die Seele.

Karriere bedeutet ... keinen Anspruch darauf zu haben, sondern die Ehre zu haben, eine Laufbahn anzugehen.

Demut sollte ... man unbedingt haben, denn man ist als Mensch ein Nichts, nur ein Stück Natur.

Kinder-Buggys sind ... höchst-komplizierte Konstruktionen von Physikern, durch die man Stress-Toleranz erlernen kann.

Meine wurzeln liegen ... ganz

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eindeutig beim deutschen Frühstück.

Mozarts Prinz tamino in der „Zauberflöte“ ... ist mein bester Freund, meine Tür ins glorreiche Reich der Musik. Ihm bin ich ewig dankbar. Es ist meine Traumrolle. Sie hat alles, wofür ich stehe: Lyri-sche Ausdruckskraft mit natürlicher Stimmführung.

Mozarts König Idomeneo ... ist einer der wunderbaren komplizierten Protagonisten einer Opera Seria. Soll er seinen Sohn für sein Land opfern, oder soll er den Sohn verstecken und dabei dem Land den Rücken zukehren. Wen liebt er mehr als König: den Sohn oder das Land. Eine endlose Quelle des Lernens und des Dramas.

Autofahren kann ... leider jeder, sollte jedoch unbedingt geliebt werden. Denn es ist Ausdruck von

persönlicher Freiheit.

Mein alter Ford excursion SUv ... ist ein Ozonloch auf Rädern, was immer noch besser ist, als mit vier Autos acht Kinder zu fahren.

ein Sänger ist ... ein sehr narzißtisches Lebewesen, das den Leuten generell Freude bringt. Dessen muss er sich bewusst sein, weil er sonst ein Kanarienvogel ist, der sich im Spiegel nur noch selbst sieht und mit keinem mehr redet. Als Sänger ist es wahnsinnig wichtig, geerdet zu sein, gerade weil wir als Sänger über der Erde schweben.

Kanada ist ... ganz anders als die USA und hat eine irrsinnige Freiheit, eine Größe und eine gewisse Unschuld. Kanada hat ein so riesiges Potenzial, aber leidet leider wie Österreich unter Minder-wertigkeitsgefühlen gegen-über dem großen Nachbarn.

Meine ehefrau Dee McKee ist ... wie jede gute Ehefrau ein Top-Manager, gerade bei unseren acht Kindern. Und wenn man dann noch zusammen arbeiten kann, ist das ein großes Glück und eine besondere Ehre.

Die Liebe ist ... für mich meine Frau Dee McKee. Liebe ist vor allem: ein Verb! Man muss daran arbeiten. Und am Ende ist Lieben mehr Geben als Nehmen.

Das reisen im Flugzeug ... ist wunderbar. Je länger der Flug, um so besser geht es mir. Noch keine E-Mails; es ist ein zeitloses Dahinschweben von einer Welt in die andere.

ein tenor und Sex ... ja! Ein Tenor braucht kein Viagra.

romantik und Kitsch ... sind Cousins. Sie geben sich die Hand, und man muss sehr aufpassen, sie zu trennen.

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20 go sixt IntervIew

bringen. Wir sind keine Elite. Oper ist generell für jeden ent-deckbar. Wir Opernsänger haben doch kein Snobismusmeter an der Tür, wo man nur aus einer bestimmten Kulturszene Einlass findet. Im Gegenteil: Mich hat damals als junger Stu-dent wie so viele „La Boheme“ von Giacomo Puccini wahn-sinnig berührt! Das sind einfach Opern, die gehen einem durch Mark und Bein wie auch „La Traviata“, weil sie vom wirklichen Leben sprechen. Sicher ist es gut, als Kind schon viel Klassik zu hören. Aber vor allem als Student und junger Liebender, wo die wirklichen Probleme des Lebens offenba-ren, sollte man noch mal richtig in die Opern hineinhören.

»Ich hoffe, dass ich ein großer Bordeaux bleibe und noch ein

paar Jahre vor mir habe.«sie wollen so langsam ihre prinzenrollen gegen königsfiguren wie »titus« oder »idomeneo« eintauschen. wollen sie mit einem neuen gesangsprofil noch mal neu durchstarten?

Eine Opernstimme und eine Karriere sollten so sein wie ein guter Wein. Es gibt Tropfen, die kann man lagern und sie wer-den immer besser, reifer. Ich hoffe, dass ich ein großer Bor-deaux bleibe und noch ein paar Jahre vor mir habe. Und meine jetzigen Vorhaben hin zu dramatischeren Fächern sind eine ganz normale, wundervolle künstlerische Entwicklung, aber ich werde nie dem schönen Teil Mozarts aus dem Wege gehen.

was hat ein könig, was ein prinz nicht hat?

Erfahrung.

sie haben auch zuhause mit ihrer frau und managerin dee mckee und den acht kindern ein eigenes patchwork-familien-könig-reich. wer regiert an den zwei wohnsitzen in toronto und wien?

Die Königin! Ich habe das große Glück, mit Dee die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Das geht natürlich nur durch ein Mitdenken und ein gegenseitiges Achten auf sich

und die anderen. Dadurch, dass ich permanent in der Welt herumachse, bedarf es einer Familie, die mitmacht. Sonst können wir alle einpacken. Es hat aber auch enormen Charme mit Toronto und Wien, dass wir neben unserem Haus in To-ronto auch unsere Wohnung in Wien und so immer einen Fuß in Europa haben. Man kann zwischen diesen beiden Orten wunderschön leben.

sie haben in ihrer karriere mit allen grossen gearbeitet, mit claudio abado, nikolaus harnoncourt, simon rattle oder chri-stian thielemann. gibt es einen lieblungsdiktator mit taktstock?

Ich habe einige Lieblingsdirigenten, bin jedoch am stärksten geprägt durch Nikolaus Harnoncourt. Der ist ein guter Dikta-tor in dem Sinne, dass er genau weiß, was er will. Und wir als Sänger, das ist die Kehrseite von dem, was wir machen. Wir haben genau das umzusetzen, was ein Dirigent gerne haben möchte: welche Farbe, welches Tempo. Doch die Kehrseite davon ist auch, dass wir etwas anbieten. Und wenn es gefällt, dürfen wir es machen. Falls nicht, fällt es unter den Tisch.

also ist der dirigent der chef. Oh ja, der Dirigent ist das A und O. Er ist der Kapitän vom Schiff und hat genau zu sagen, wie die Segel stehen. Es gibt Dirigenten, da wird man gefragt, und andere, bei denen man weg ist, wenn man nicht sofort macht, was sie sagen.

man muss gehorchen. führt das zu einer professionellen demut? Ich bin zwar easy, doch dulde ich keine Dummheit. Aber alle vier Dirigenten, die sie genannt haben, schaffen Musik auf höchstem Niveau und haben den Teufel im Leib. Und es ist unsere Aufgabe als Sänger, diesen Dirigenten aus dem Herzen zu lesen und umzusetzen, was sie wollen.

also gehorchen. wie kommuniziert ein sänger mit dem dirigenten? Ich schaue ihm mehr in die Augen als auf sein Handwerk. Au-gen erzählen immer inneren Ausdruck. Jeder Ausdruck ist Quelle großer Emotionen. Als Sänger muss man sich dem Di-rigenten emotional stellen.

WeiSS-violette SoMMerbluMeNpArADe an den Balkonen im idyllischen Seehotel Winkler – Ferienheimat für die Familie von Michael

Schade: „Man fährt an den Wallersee wie in die Sommerfrische. Ich springe in den klaren See hinein und komme als anderer Mensch

heraus.“ Seehotel WiNKler. Geführt von Familie Bauer, Uferstr. 32, A-5202 Neumarkt am Wallersee; T. +43 6216/5270; www.winkler.at

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Viel Gezwitscher für wenig Piepen.

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MY WAY

22 go sixt Hotel sacHer salzburg

Moderne Managerin. Die Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler mit Jack-Russel-Welpe Ella wurde

von den renommierten Hotelmachern von Leading Hotels of The World

mit dem „Leading Legends Award“ für exzellente Luxushotellerie geehrt:

„Unsere Visionen im Sinne unserer Gäste immer weiter tragen.“

GO

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Hotel sacHer salzburg go sixt 23

Jeder kennt sie: die Sacher-Torte. Und sie verantwortet seit Jahrzehnten den weltweiten Erfolg des Kult-Gebäcks wie auch der legendären Sacher-Hotels in Wien und Salzburg: Elisabeth Gürtler. Im Wintergarten an der Salzach traf GoSixt-Chefredakteur die Grand Dame und plauderte mit ihr über Geld und Gäste, Tradition und Moderne.

Von Wolfgang Timpe und Mario Ziegler (Fotos)

EINE RUNDE SACHER.

my Way GO

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GO TRAVEL

24 go sixt Hotel sacHer salzburg

In der Hotellobby herrscht geschäftige Intimität. Die messingbeschlagene Doppelglastür schwingt auf und mit souveränen Schritten bestimmt die gelassene Dame die Stimmung im Foyer – in ihrem gelben Chiffonkleid mit schwarzen Punkten und anthrazitfarbener Kasch-

mirjacke sowie großer Ledertasche und kleinem Hund an der Leine. Der Raum füllt sich mit Energie, die Angestellten wir-ken noch konzentrierter und bereit, diesem besonderen Gast jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Elisabeth Gürtler, Inhaberin und Managerin der Sacher-Hotels in Wien und Salzburg und Lordwächterin über die runde Weltmarke aus Schokolade und Marillenmarmelade: die Sacher-Torte. Nein, Kaiserin Sacher ist keine k.u.k.-Regentin, sondern eine legere dynamische Grand Dame.Einen kleinen Moment später, nach salopper Damentoilette in intimer Ecke, so viel Zeit fürs kleine Schöne muss sein, sitzt Elisabeth Gürtler im Sessel des orange-weiß designten, hellen Wintergartens vom Hotel Sacher Salzburg. Und immer dabei

und immer wieder mal den Schoß fordernd: Ella. Die sieben Monate alte, quicklebendige Jack-Russel-Hündin zaubert der eh schon entspannten Beschützerin ein Strahlen in die Augen. So lässt sich mit der Sacher-Chefin gelassen über Pferde, Geld und Management sowie über Gäste, Tradition und Moderni-tät plaudern. Elisabeth Gürtler, eine Nahaufnahme.

Frau Gürtler, sie Führen die hotels sacher in Wien und salzburG soWie das unternehmen sa-cher mit seinen Produkten und caFés unter anderem in Graz und innsbruck. Wie bekom-men sie es mit ihren 62 junGen jahren hin, als 7/24-manaGerin so blendend auszuschauen? Als Frau ist man eitel und versucht, wenn man schon so viel arbeitet, dass man das zumindest nicht sieht. Eine 62-Jährige kann nicht mehr schön aussehen, aber sie sollte gepflegt und entspannt aussehen. Niemand braucht eine abgehetzte Frau.

»Tradition sollte sich immer der Zeit anpassen. Neues muss Platz haben.«

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Hotel sacHer salzburg go sixt 25

auch keinen abGehetzten mann, oder?Bei Männern ist man etwas großzügiger. Damen sollen hinge-gen attraktiv sein, jemanden verwöhnen können, eine gute Hausfrau und gute Gastgeberin und immer charmant sein. Dazu muss man relaxt sein. Das sollte man sich jedenfalls im-mer selbst aufoktroyieren.

haben sie disziPlin mal als last emPFunden?Ach wissen Sie, man ist es ja einfach nicht immer. Wenn man aber weiß, dass es von außen von einem so verlangt wird, dann muss man sich halt zusammennehmen.

»Man kann überhaupt nur erfolgreich arbeiten, wenn man

es mit Freude tut.«das ist doch eine männliche tuGend, dass ...... im Ernst? Es ist eine männliche Tugend, sich zusammenzu-nehmen? Ich glaube, vor allem Frauen nehmen sich sehr zu-sammen. Wenn eine Frau Kinder und einen Haushalt hat, wenn sie allein dadurch schon gestresst ist, erwartet der Mann trotzdem, dass sie nichts anderes als ihn im Kopf hat.

sorGt vielleicht auch leidenschaFtlich Geleb-te arbeit zur mentalen Fitness, zu einer inneren und äusseren mitte?

Man kann überhaupt nur erfolgreich arbeiten, wenn man es mit Freude tut. Ich habe ein großes Glück in meinem Leben, dass ich meine Arbeit gerne mache. Wenn ich unsere Hotels manage, habe ich es ja nicht mit abgewrackten Buden zu tun. Es sind wunderbare Häuser an den besten Plätzen der Welt wie in Wien und hier in Salzburg, und ich kann mich mit lauter schönen Dingen beschäftigen. Und wenn ich meinen zweiten Beruf, meine Pferde, um mich habe, darf ich mich beruflich mit meinem Hobby beschäftigen. Das ist einfach wunderbar.

inWieFern hobby?Ich bin die Leiterin, die Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule in Wien. Viele Jahre lang habe ich als Dressur-reiterin in der österreichischen Mannschaft geritten, auch in Aachen. Ich habe Reiten als Leistungssport betrieben und habe damit aufgehört, als ich nach dem Tode meines Mannes damals die Hotels übernommen habe. Dass ich jetzt mit der Spanischen Hofreitschule in einer anderen Form wieder mit Pferden zu tun habe, kann man nur als Glücksfall bezeichnen.

als ehemaliGe dressurreiterin haben sie natür-lich keine Probleme mit der disziPlin ...... ja, das stimmt! (lacht) Nun, ich habe heute Bereiter und Oberbereiter für die Pferde, aber ich darf sie managen.

Was haben PFerde, Was menschen nicht haben?Pferde sind Teil meines Lebens. Mit fünf habe ich das erste Mal auf einem Pferd gesessen, und es war schon damals das

Elisabeth gürtlersie kennt sie alle. ob Adelige oder Neureiche, Politiker oder staatsober-häupter, ob Künstler oder Religionsfüh-rer, ob traditionalisten oder Avantgar-disten: Elisabeth gürtler ist mit ihren Kindern Alexandra, 37, und georg, 33, inhaberin der weltberühmten sacher-Hotels in Wien und salzburg. ob Dalai Lama, simon Rattle oder Cecilia Bartoli, sie alle fühlten sich nicht nur zu Festspielzeiten im sacher salzburg oder Wien bestens familiär und per-sönlich betreut. Die 62-jährige grand Dame der Hotellerie, vor kurzem erst mit dem „Leading Legends Award” für exzellente Luxushotellerie ausge-zeichnet, beherrscht die kreative Verbindung von Klassik und Moderne, von einem traditionsreichen Hotel sacher von 1866 wie in salzburg und einer Lifestyle-Hotelphilosophie, die auf exklusive Einzigartigkeit achtet.

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26 go sixt Hotel sacHer salzburg

go CiTy

Einzige, was ich wollte. Mein Vater hatte mir ein Pferd ver-sprochen, wenn ich 14 bin und in der Schule Vorzug habe. Und ich schaffte den Vorzug und habe das Pferd bekommen. Und dann sagte er: ,Wenn Du ab jetzt keinen Vorzug mehr schaffst, ist das Pferd wieder weg.’ Also habe ich wieder gelernt und wieder gelernt und immer mein Pferd behalten. Na, und dann habe ich einen Reiter geheiratet. Wir haben eine wunderschö-ne Reiterehe geführt. Die Pferde waren mein Leben!

Was ist denn ein vorzuG? Man erreicht den Vorzug, wenn der Notendurchschnitt unter 1,5 ist. Man musste also mehr Einser als Zweier haben und ein Dreier bedeutete so viel wie zwei Zweier.

disziPlin kennen sie also von kindesbeinen an?Ja, ich musste wahnsinnig viel arbeiten, um mein Pferd zu be-halten, was mir absolut wichtig war. Es war schon ein Nerven-kitzel. Denn immer hing das Damoklesschwert über mir, dass das Pferd wieder weg sein konnte. Aber ich habe es für mich und mein Pferd gemacht, nicht für meinen Vater.

sie sind studierte diPlomkauFFrau und haben einen Faible Fürs marketinG. Für ihre sacher-hotels haben sie den beGriFF »trendition« Ge-PräGt, oFFenbar eine kombination aus trend

und tradi tion. Wie erFinden sie so etWas? Wenn man die Marke Sacher betreut, merkt man schnell, dass viele Menschen mit dieser Marke das Wort Tradition verbin-den, aber auch Samt, Plüsch und Museum. Und in einem Mu-seum möchte niemand Zuhause sein. Ein Hotel lebt von den Menschen, die dort wohnen. In ein Museum gehe ich hinein, schaue es mir an, gehe wieder. Und gerade weil die Marke Sacher diese Assoziationen weckt, müssen Sie einen Lifestyle, etwas Trendiges präsentieren. Und Trend und Tradition ergab für mich dann ganz natürlich Trendition.

»Die Marke Sacher braucht Lifestyle, etwas Trendiges, nicht

Samt, Plüsch und Museum.«aber Wie sind sie darauF Gekommen?Durch Gespräche mit Menschen, die die Sacher-Häuser nicht kennen. Die haben mich so gefragt, als ob gleich die Kaiserin Sissi aus unseren Häusern springen würde. Gerade im ameri-kanischen Markt ist mir bewusst geworden, welche Inhalte die Marke Sacher impliziert. Und das ist schlecht. Natürlich haben wir viel Tradition, aber Tradition darf nicht stehen blei-ben. Tradition muss sich immer wieder der Zeit anpassen. Das

Hotel sacher salzburg, direkt an der salzach und mit blick auf die Festung Hohensalzburg aus dem 11. Jahrhundert gelegen:

„Wir machen keinen Kitsch, sondern übersetzen das, was damals am österreichischen Hof gedacht war, in unsere heutige Zeit.“

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Hotel sacHer salzburg go sixt 27

Gute, das Erhaltenswerte muss man bewahren, aber all das, was nur Ausfluss einer Zeit und überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist, davon muss man sich dann verabschieden und es durch et-was Neues ersetzen. Neben der Tradition, die wichtig ist, muss Neues auch Platz haben. Man spürt die Geschichte in Häusern mit Tradition, als ob man vielleicht sogar schon einmal dort war. Das sind die guten Gefühle von Tradition, aber alle schlech-ten Gefühle von Tradition wie Sand, Staub oder Altmodisches, das muss man wegräumen.

Für traditionalisten eine Provokation?Es gibt viele, die sagen, dass Tradition etwas toll Bequemes ist. Ich muss doch überhaupt nichts ändern. Manche Menschen genießen das! Ich glaube, dass diese Leute falsch liegen. Gäste suchen das nicht wirklich zu hundert Prozent. Sie suchen Kunst, sie suchen gute alte Gebräuche, aber in ihrem ureigens-ten Lebensbereich möchten sie in Wahrheit mit zeitgemäßen Dingen umgeben sein. Die Gäste wollen eben kein altes Radio haben, sondern sie erwarten ein Wireless-LAN, neueste Flat-screen-TV, rundherum einen Stereo-Surround-Sound und eine Docking-Station; und sie wollen auch nicht von alten muffigen Farben umgeben sein, sondern sie wollen es hell, leicht, clean. Alles sollte Frische und Leichtigkeit ausstrahlen.

sie sPrechen vom handWerk, Was viele traditi-onshäuser nicht beFolGen. Wie sind sie in die-sem inhaltlichen konzePt-sinn junG Geblieben? Woher bekommen sie ihre anreGunGen?Wenn man reist, sieht man, was einem gefällt und was sein soll und nicht sein soll. Und: Wenn man mit Gästen spricht, erfährt man am besten, was sein und was nicht sein soll.

aber die umsetzunG ist die hohe kunst, traditio-nelles und modernes zu vereiniGen.Man muss es eben richtig umsetzen. Manche machen einfach alles neu und ruinieren die Atmosphäre eines Hauses. Unser Ho-tel Sacher Salzburg ist 1866 und in Wien 1876 entstanden. Wenn ich da mit dem Bagger hinein fahre und alles, was alt ist, weg-räume, und daraus ein Designhotel mache, ist das eben der fal-sche Weg. Ich muss definieren: Was kann frisch sein, was muss ich erhalten. Man braucht dafür ein gewisses Verständnis von Kunst, Architektur und Geschichte. Ich muss wissen, wen ich damit beauftrage. Wenn ich etwa einen Architekten nehme, der einfach nur einem Trend nachfolgt, ohne den richtigen Bezug zur Geschichte und zur Architektur zu haben, so zerstöre ich wahrscheinlich. Man muss aucheine Wertschätzung für gute Architektur, für Proportionen, für den Goldenen Schnitt haben. wenn nicht, macht man mehr kaputt, als dass man Gutes tut. zählt Für die diPlomkauFFrau nur die ästhetik? Wie bitte? Selbstverständlich ist es legitim, Gewinne zu machen. Man soll sie nur nicht privat verbrauchen. Man braucht die Ge-winne, um immer wieder investieren zu können. Nur wenn ich investiere, bleibe ich am Puls der Zeit. Nur wenn ich richtig in-vestiere, rechnen sich die investierten Gewinne wieder.

Warum strahlt dieser WinterGarten sacher-at-mosPhäre aus, obWohl vieles neu ist?Das ist kein historischer Raum. Der ist mal angebaut worden, aber wir haben den Marmorboden aus der historischen Halle übernommen, haben die Sachertradition von Terrakotta, Schwarz und Beige im Boden durchgezogen und haben ihn mit einer Gartenarchitektur im Stil des Sacher, aber mit frischen Farben und zeitgemäßem Dekors ausgestattet. Wir machen

superior-Junior-suite, badezimmer-tV-lounge und

barock-suite im sacher salzburg: „Man braucht gewinne,

um sie immer wieder zu investieren. Nur

wenn ich investiere, bleibe ich am Puls der Zeit.”

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keinen Kitsch, sondern übersetzen das, was damals am öster-reichischen Hof gedacht war, in unsere heutige Zeit.

aProPos zeit. die Frühere leiterin anna sacher rauchte ziGarren, hatte hunderte von hunden um sich und reGierte mit dem motto: „der herr im haus bin ich.“ Wie Führen sie?Ich versuche, die Dirigentin des Hauses zu sein, die alle arbei-ten und die beste Performance bieten lässt; den Mitarbeitern die Richtung weist, aber alle in Ruhe arbeiten lässt. Man muss dem Management wie hier in Salzburg, wo ich nicht jeden Tag sein kann, viel Vertrauen schenken und es frei arbeiten lassen. Das Korrektiv sind die Zahlen. Wenn die Zahlen stimmen, können alle ganz in Ruhe arbeiten. Stimmen sie nicht, mische ich mich ein. Und natürlich gibt es auch eine Corporate Iden-tity, eine Linie, wie das Sacher hier in Salzburg oder in Wien geführt werden soll. Das muss eingehalten werden.

sind Frauen bessere hoteliers als männer?Wissen Sie, Frauen vergeben sich nichts, wenn sie Dinge tun, die ein Mann eher nicht tun würde. Ich gehe auch in eine Be-senkammer und schaue, ob dort Ordnung ist. Natürlich gehe ich von Tisch zu Tisch, wenn ich im Haus bin, und begrüße die Gäste, sage „Grüß Gott“ und frage, ob alles in Ordnung ist. Das klingt bei einer Frau anders, als wenn der Mann das fragt: „Sind Sie zufrieden?“ Wir Frauen kommunizieren mit dem Gast auf einer anderen Ebene. Wir bekommen die ehrlicheren Antworten.

das unternehmen sacher Gehört ihnen ... ... nein! Ich bin die Angestellte meiner Kinder Alexandra und Georg. Am Anfang, als beide minderjährig waren, gab es kei-ne andere Chance, als das für sie zu tun. Mittlerweile sind sie

groß und erwachsen, arbeiten auch im Hotel. Es gehört auch zur Verantwortung dazu, dass man sich darüber Gedanken macht, wie lange man eigentlich wirklich richtig an einem Platz ist und wann ein Jüngerer die Aufgabe besser erfüllen kann. Mit 62 ist man nicht mehr jung! Gerade in einem Hotel muss man spüren, was der Zug der Zeit ist. Ich spüre nicht, was die 25-Jährigen erwarten – eine Erbengeneration, die sich unsere Sacher-Hotels leisten können. Man muss sehr kritisch zu sich selbst sein. Ich gebe gerne aus der Erfahrung heraus Ratschläge, bin auch für einen bestimmten Teil der Gäste die richtige Ansprechpartnerin, aber für die Gesamt-verantwortung ist es jetzt die richtige Zeit, an meine Kinder abzugeben.

aProPos zuG der zeit. in sacher-badezimmern ist im sPieGel ein tv einGelassen. Warum das?Das ist die Technik unserer Zeit. Der Gast arbeitet tagsüber hart, macht sich im Bad für den Abend zurecht und will die die Nachrichten sehen. Die sieht er nicht, wenn der Fernseher nicht im Bad ist. Es ist zuerst Service für den Gast und nicht Design. Es gibt so genannte Hip-Hotels. Das wollen wir nicht sein. Wir stehen zu dem, was wir sind. Sacher Salzburg und Wien sind historische alte Gebäude, aber gerade aus der Mi-schung von traditioneller Bauweise und Antiquitäten mit Mo-dernem, Frischem, Neuem ergibt sich Spannung.

und Wie bleibt die sacher-torte kult?Eine Torte muss saftig sein. Es gibt genügend Torten, auch imitierte Sacher-Torten, da staubt es Ihnen aus den Ohren he-raus. Insbesondere, wenn die Torte eine Woche alt ist. Die Original-Sacher-Torte ist nach drei Wochen noch saftig. Das ist das gesamte Geheimnis des Erfolgs bis heute und der Grund, warum wir sie in die ganze Welt verschicken.

sacher-schoko-spezialitäten;

elisabeth gürtler vor zeit-

genössischer Fotocollage-Kunst

von gabriele seethaler im Foyer

sacher-salzburg: „aus der

mischung von tradition und

antiquitäten mit modernem und

neuem ergibt sich spannung.“

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Das Dach öffnet er in22 Sekunden.

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München, 1912

1912–2012Es war einmal ...

von regine sixt

30 go sixt 100 jahre sixt

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Martin Sixt

I n den ruhigen Stunden, die ich mit meinem hochgeschätzten und geliebten Schwiegervater selig, Hans Sixt, auf seinem Bauernhof in den Bayerischen

Alpen verbrachte, erzählte er mir Begebenheiten aus der Geschichte der Familie Sixt. Damals kamen sie mir vor wie lauter Märchen. Wie oft sagte er: „Stell dir vor, Regine”, als ich gemeinsam mit ihm vor dem Haus auf der Bank saß.

„Stell dir vor, Regine, Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Martin Sixt, ein Pionier seiner Zeit, die Vision, einen Service auf Rädern aufzubauen.“ Diese Vision setzte er 1912 mit der Gründung von „Martin Sixt Autofahr-

ten“ in einer kleinen Garage in der Münchener Innenstadt in die Tat um. Bayerns erste Autovermietung star-tete mit nur drei Fahrzeugen: einem Luxus-Deutz-Landaulet und zwei Mercedes.

„Stell dir vor, Regine, Martin Sixt stand damals mit den Prominenten seiner Zeit in Kontakt und stellte ihnen überall in Europa einen Limou-sinen-Service bereit.”

Die Firma wuchs. Doch als sich über Europa die dunklen Wolken des Konfliktes zusammenzogen und der Erste Weltkrieg ausbrach, nahm der Aufschwung ein jähes Ende: Im August 1914 wurden alle Fahrzeuge

25 Jahre Sixt International

100 Jahre Sixt

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Projekt2 09.05.2008 11:11 Uhr Seite 1

dem Generalkommando des Heeres unterstellt und konfisziert. Der Krieg dauerte vier Jahre – anstatt vier Mo-nate, wie man anfangs geglaubt hatte –, und die Folgen waren Depression und Armut.

„Stell dir vor, Regine, trotz des Nachkriegsklimas eröffnete Martin Sixts Frau Rosa in München ein Kaf-feehaus, das bald zu einem zentralen Treffpunkt für Pkw-Besitzer und -Fahrer avancierte.“

Und mit dem Erlös aus dem Verkauf dieses Kaffeehauses waren sie in der Lage, das Unternehmen unter dem Namen „Sixt Autofahrten“ neu aufzubauen. 1925 zog der junge Hans Sixt nach Großbritannien und

wanderte von dort in die Verei-nigten Staaten aus: „Stell dir vor, Regine, ich hatte damals kein Geld, aber auch ich hatte eine Vision: ein internationales Unternehmen zu gründen. Damals unterhielten wir bereits Kontakte zu Thomas Cook und American Express.“

A ls Martin Sixt dann in den Ruhestand gehen musste, bat er Hans, zurück nach München zu kom-

men. Er hat mir so viele Geschichten erzählt über jene Zeit, die Goldenen Zwanziger, und wie die Firma „Sixt Autofahrten“ in den folgenden Jahr-zehnten weiter gedieh.

Hans Sixt

Und mit dem Er­lös aus dem Ver­kauf dieses Kaf­feehauses waren sie in der Lage,

das Unternehmen unter dem Namen ,Sixt Autofahrten’ neu aufzubauen.

32 go sixt 100 jahre sixt

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„Stell dir vor, Regine, 1933 kamen die Nationalsozialisten an die Macht, und mit dem Ausbruch des Zwei-ten Weltkriegs 1939 konfiszierte die Wehrmacht alle unsere Fahrzeuge.”

Mein Schwiegervater war jedoch couragiert genug, um drei Fahrzeuge heimlich in einer Scheune zu verste-cken. Das war eine sehr traurige Zeit damals. Mein Schwiegervater wurde

in die Wehrmacht eingezogen und als Soldat an die Ostfront geschickt.

W ährend er in Russland kämpfte, gebar seine geliebte Frau Erika ihren

gemeinsamen Sohn Erich – meinen lieben Ehemann. Und als der Krieg dann zu Ende war, holte Hans Sixt

die drei versteckten Fahrzeuge aus der Scheune heraus und gründete ge-meinsam mit meiner Schwiegermut-ter eine neue Autovermietung unter dem Namen „Auto-Sixt”. Mit Hilfe der US-Truppen baute Hans Sixt die ET-Export-Taxi-Flotte für Angehö-rige der US-Armee auf, die für diesen Service mit US-Dollar zahlten.

Ende der 1940er Jahre unterhielt

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25 Jahre Sixt International

100 Jahre Sixt

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Hans Sixt bereits eine Flotte aus über 1.700 solcher Fahrzeuge. Zudem erwarb er sich mit seinem Luxus-Limousinen-Service einen beachtlichen Ruf und erfreute sich prominenter Kundschaft, darunter Kirk Douglas, Greta Garbo und Marlene Dietrich.

„Stell dir vor, Regine, in den fünf-ziger Jahren startete ich die Auto-vermietung für Selbstfahrer und schon bald unterhielten wir dafür

50 Fahrzeuge.” Wenn man ihm da-mals gesagt hätte, dass wir einmal 225.000 Fahrzeuge auf den Straßen haben würden, hätte er das sicher-lich für ein Märchen gehalten.

„Stell dir vor, Regine, als mein jüngster Sohn Erich 1964 in die Fir-ma einstieg, war er im selben Alter wie ich, als ich damals angefangen hatte; inzwischen bestand die Flotte aus 200 Fahrzeugen.”

D ieser Zeitpunkt war der eigentliche Beginn der welt-weiten Erfolgsge-schichte von Sixt.

Und 1976 sagte er zu mir: „Stell dir vor, Regine – jetzt bist DU, mein liebes Kind, ein unverzichtbarer Teil unserer Familie.” Damals hatte ich gerade seinen Sohn Erich geheiratet. Als Mitglied dieser wunderbaren Familie habe ich mich seither von ihrem besonderen Esprit ermuti-

Erika und Hans Sixt

Regine Sixt mit ihren beiden Söhnen Alexander und Konstantin. Foto: Marianne „Manni“ Sayn-Wittgenstein-Sayn

34 go sixt 100 jahre sixt

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gen lassen, mir immer hohe Ziele in der Tourismusbranche zu stecken. Ich schloss Verträge mit Fluglinien, Hotels und den größten US-amerikanischen Reiseveranstaltern. Und ich unternahm meine eigenen Geschäftsreisen in die USA, wie Hans Sixt es als junger Mann auch getan hatte. Deswegen war er sehr stolz auf mich.

„Stell dir vor, Regine, was für eine Zu-kunft dieser Junge vor sich hat!”

Das sagte er mir 1979 zur Geburt unse-res ersten Sohnes Alexander.

Als ich ihm drei Jahre später, 1982, unseren zweiten Sohn Konstantin in die Arme legte, sagte er: „Stell dir vor, Regine, wie stark diese beiden Jungs gemeinsam sein werden”. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die

gesamte glänzende Zukunft der beiden mitzuerleben. Heute sitzen Alexander und Konstantin im Topmanagement unserer international renommierten Aktiengesellschaft, deren Mehrheits-anteil sich bis heute im Familienbesitz befindet.

„Stell dir vor, Regine, deine Schwieger-mutter und ich konnten um die ganze Welt reisen und uns die sieben Welt-wunder ansehen.” Tatsächlich tat er das seinerzeit schon 1962.

G leichzeitig legte Erich Sixt ebenfalls mit erst zwanzig Jahren die sieben Grundsteine für den Erfolg von Sixt:

1969: Erich Sixt gründet eine der ersten deutschen Leasingfirmen, die heute zu

„Und ich unter­nahm meine

eigenen Geschäfts­reisen in die USA, wie Hans Sixt es als junger Mann

auch getan hatte.”

100 jahre sixt go sixt 35

25 Jahre Sixt International

100 Jahre Sixt

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den führenden Leasingfirmen Euro-pas gehört.

1977: Erich Sixt schließt einen Koope-rationsvertrag mit einem internatio-nalen Autovermieter und stellt seinen Kunden ein weltweites Reservierungs-system bereit.

1983: Erich Sixt startet die legendäre Werbekampagne: „Ein Mercedes zum Preis eines Golfs!“ Durch die Anzei-ge „Premium fahren und Economy zahlen“ verändert sich die Mietwa-genbranche drastisch, und Sixt steigt zum Marktführer in Deutschland auf.

Zu jener Zeit kauft Erich Sixt Tau-sende der neuen Mercedes-Modelle 190 und festigt damit die Unterneh-mensphilosophie: „Premium fahren und Economy zahlen”. Dieses Motto wurde über die Jahre in unterschied-liche Kampagnen umgesetzt, die je-doch alle demselben Prinzip folgten.

1986: Erich Sixt trifft eine seiner wichtigsten Entscheidungen: Er geht an die Börse! Es fiel nicht leicht, sich den komplexen Regularien der Akti-enbörse mit ihren eigenen Gesetzmä-ßigkeiten zu unterwerfen und einen erheblichen Teil der unternehmeri-

schen Freiheit aufzugeben.

1989: Erich Sixt entscheidet, seinem Unternehmen durch Expansion zu mehr Wachstum zu verhelfen. Die Sixt Autovermietungen Schweiz und Österreich werden eröffnet, und mit Portugal und Irland erschließt Regine Sixt die ersten europäischen Franchiseländer; heute ist Sixt in 105 Ländern vertreten.

1995: Erich Sixt erkennt die wach-sende Bedeutung des Internets. Mit der Gründung von E-Sixt setzt er auf den Einsatz neuester technologischer

Sixt setzt jede Dekade immer wieder Trends

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Erich und Regine Sixt; Erich Sixt am Steuer in der Kantine der Sixt Hauptverwaltung

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Fortschritte. Seither ist Sixt der welt-weit fortschrittlichste und innova-tivste Autovermieter. Heute wird der Geschäftsbereich E-Commerce von Konstantin Sixt geleitet, und 50 Pro-zent der Reservierungen werden über die Webseite Sixt.com vorgenommen.

2010: Konstantin Sixt gründet gemeinsam mit der Axel Springer AG das Gemeinschaftsunternehmen autohaus24.

2011: Alexander Sixt gründet gemein-sam mit BMW das Gemeinschafts-unternehmen DriveNow. Alexander stellt die Weichen für diese bahnbre-chende Neuerung, durch die neue Horizonte in der Mietwagenbranche erschlossen werden.

Ich bin sehr stolz darauf, sagen zu können, dass dies die „sieben Wun-der“ von Sixt sind.

„Stell dir vor, Regine, der weltweite Ruf von Sixt gründet auf Loyalität, Engagement und Zuverlässigkeit; die-se Eigenschaften haben sich im Lauf der vergangenen 75 Jahre zu einer Tradition entwickelt.”

D as waren die Wor-te, die Hans Sixt anlässlich des 75. Jubiläums von Sixt äußerte. Und auch

zum 100. Geburtstag des Unterneh-mens hat sich an ihrem Wahrheits-gehalt nichts geändert. Ich möchte den Tausenden Mitarbeitern danken,

die uns dabei geholfen haben, diese erstaunliche Erfolgsgeschichte zu schreiben und ein einzigartiges Unter-nehmen aufzubauen. Mein Dank gilt auch den Geschäftsführern in den 105 Franchiseländern, die seit 1997 die Tradition der Familie Sixt weiterfüh-ren und dazu beitragen, dass unsere Marke mit ihrem charakteristischen Sixt-Orange international bekannt und angesehen ist.

Zukunft ist das, was wir daraus machen! Rückblickend bin ich sehr dankbar für alles, was wir erreicht haben. Und für die Zukunft freue ich mich darauf, mitgestalten zu können, was da vor uns liegen mag!

Regine Sixt

„Ich möchte den Tausenden Mitarbeitern danken, die

uns dabei geholfen haben, diese erstaunliche Erfolgs­

geschichte zu schreiben und ein einzigartiges Unter­

nehmen aufzubauen.”

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Liebe Leser,

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen

ist”, heißt es bei Victor Hugo. 1912 war die Gründung einer Mietwa-genfirma wahrhaftig eine revolutio-näre Idee. Martin Sixt konnte nicht vorausahnen, zu welchem Ergebnis seine mutige Entscheidung gedei-hen würde. Er selbst fing mit drei Fahrzeugen an: zwei Mercedes-Benz und einem Luxus-Deutz-Landaulet. Heute besteht die Flotte aus 225.000 Autos in 105 Ländern. Welch langen Weg hat Sixt auf dieser einhun-dertjährigen Reise zurückgelegt – ein Weg, der mit Beharrlichkeit und unternehmerischem Instinkt gepflastert war! Immer geradeaus ist die einzig zulässige Richtung. Und das „Sixt-Gen“ produziert weiter-hin anhaltenden Erfolg, weil das

Unternehmenswachstum stets unter Druck erfolgte.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden die Fahrzeugflotten von

der deutschen Wehrmacht konfis-ziert. Beide Male musste die Familie wieder bei null beginnen. Die Frau des Unternehmensgründers Mar-tin Sixt verkaufte 1919 sogar ihr Münchener Kaffeehaus, um den Neubeginn möglich zu machen. Seit 1946 aber verläuft die Wachstums-kurve steil nach oben. Hans Sixt unterhielt eine Export-Taxi-Flotte für Angehörige der US-Armee. Als technologischer Pionier rüstete Sixt seine Fahrzeuge bereits 1948 mit Funksystemen aus.

Der internationale Erfolg des Unternehmens gewann

1969 an Fahrt, als Erich Sixt die Geschäftsführung übernahm. Er war derjenige, der Autoleasing in Deutschland einführte. In einem mutigen unternehmerischen Schritt entschied er sich 1986 zum Bör-sengang mit der Sixt AG, um die weltweite Expansion des Unter-nehmens voranzubringen. Seine Frau Regine hat das internationale Marketing und Lizenzgeschäft seit 1976 zu neuen Ufern geführt. Große Verträge mit Fluggesellschaften und Hotels haben dem Unternehmen

den Weg zur Marktführerschaft in zahlreichen europäischen Ländern geebnet.

Als Pionier im Einsatz techno-logischer Innovationen war

Sixt als erster deutscher Autover-mieter im Internet vertreten – und das schon 1995. 2008 war Sixt der weltweit erste Autovermieter, der die Mietwagenbuchung über ein iPhone-App anbot. Noch mehr frischer Wind kam ins Unterneh-men, als Alexander und Konstantin Sixt die Verantwortung für Kon-zernentwicklung und E-Commerce übernahmen und dem Unternehmen zu noch mehr Wachstum verhal-fen. Durch die Erschließung neuer Marktsegmente, etwa durch den ge-meinsam mit BMW bereitgestellten Carsharing-Service „DriveNow“, werden die soliden Finanzergebnis-se weiter gestärkt. Doch Sixt gibt auch etwas zurück: Die gesamte Familie engagiert sich in der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung „Trän-chen trocknen“, die ebenso wie die Unternehmensgruppe weltweit agiert. Mehr denn je befindet sich Sixt auf Erfolgskurs: engagiert, selbstbewusst und immer voller Leidenschaft.

Herzlichst, Ihre Regine Sixt

100 Jahre SIXTDie Zukunft aus dem Gestern heraus gestalten!

DriveNow-Geschäftsführer Alexander Sixt und die neue Car Sharing-Flotte DriveNow

Regine Sixt

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ERICH SIXT

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Liebe Freunde von Sixt,

im einhundertsten Jahr seines Be-stehens kann unser Unternehmen auf eine einzigartige Geschichte von Erfolg und Wachstum zurück bli-cken. Was als lokaler Autovermieter begann, hat sich zu einem globalen Mobilitätsdienstleister mit Filialen in über 105 Ländern entwickelt. Es ist jedoch nicht unsere Art, uns selbst in den Vordergrund zu rücken. Statt-dessen wollen wir unsere Kunden herausstellen, denn der Kunde ist das Einzige, was bei Sixt zählt. Das ist in den vergangenen einhundert Jahren so gewesen und wird auch in den kommenden einhundert Jahre so bleiben.

Wir halten die Augen immer offen für mögliche Veränderungen und Verbes-serungen, um unseren Kunden eine allumfassende, maßgeschneiderte und moderne Form von Mobilität bereit-stellen zu können. Doch nicht nur in technologischer Hinsicht geben wir das Tempo vor. Wir arbeiten ebenso hart an der Globalisierung unseres Unternehmens, damit unsere Mo-bilitätsdienstleistungen in Zukunft noch mehr Menschen überall auf der Welt erreichen. Mein Vater Hans Sixt war ein Mensch, der schon in den Anfangs jahren des Unternehmens über den eigenen Tellerrand hinausge-schaut hat. Er war stolz darauf, dass wir der erste Autovermieter waren, der Fahrzeuge in ganz Europa vermie-

tete. Tatsächlich haben wir Fahrzeuge von Gibraltar nach Oslo gebracht und in Nizza und Barcelona wieder abgeholt.

Unser Ziel steht fest: Bis 2015 wollen wir der führende Mobilitätsdienst-leister in Europa werden. Doch auch außerhalb Europas werden wir unse-ren strategischen Globalisierungskurs mit rascher Geschwindigkeit weiter-verfolgen, um den Bekanntheitsgrad unserer Marke weltweit zu steigern. Ich bin überzeugt, dass unsere beiden Geschäftsbereiche – die Autovermie-tung und das Autoleasing – enormes Potenzial für Wachstum bergen.

Unser Wachstum im Ausland erfolgt jedoch nicht allein um des Wachstums willen – in unserem Zeitalter der Glo-balisierung ist die internationale Aus-richtung unseres Unternehmens uner-lässlich, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen. Das lässt sich schon damit begründen, dass unsere Kunden mehr denn je Mobilitätsdienstleis-tungen im internationalen Rahmen nachfragen. Das gilt für Privat- und Geschäftsreisende ebenso wie für globale Konzerne, die Sixt-Services auf der ganzen Welt nutzen möchten. Fachmessen wie die ITB Berlin zeigen, dass Geschäftsreisen angesichts einer zunehmend globalisierten Wirtschaft immer wichtiger werden.

Wir haben uns vorgenommen, die Expansion unseres Unternehmens

auf Vernunft zu gründen, und werden unsere umsichtige Wachstumspoli-tik fortsetzen. Zudem werden wir auch in Zukunft unsere zweigleisige Strategie verfolgen und neben der Zusammenarbeit mit ausgewählten Franchise-Partnern unsere eigenen Tochterunternehmen führen. Gerade in Europa wollen wir unsere Präsenz in unseren Kernmärkten mit Hilfe unserer Tochterunternehmen ausbau-en. Außerhalb von Europa besteht die größte Herausforderung in der Erschließung des hart umkämpften und weltweit größten Autoverleih-marktes in den USA. Dort haben wir bereits im vergangenen Jahr mit der Expansion begonnen und verfügen inzwischen über drei eigene Stationen in Florida. Wir hoffen, dass wir in den USA schrittweise Fuß fassen können und wollen kein übermäßiges Risiko eingehen.Auf dem Weg zur Globalisierung setzt Sixt auf die Stärken, die das Unternehmen zu dem gemacht haben, was es heute ist, und die es sicher in die Zukunft geleiten werden: Leiden-schaft, Unternehmergeist, Innovation und konsequente Kundenorientie-rung. Wir freuen uns darauf, Sixt auch im zweiten Jahrhundert seines Bestehens zu neuen Ufern zu führen und weltweit mehr und mehr Men-schen als unsere Kunden begrüßen zu können.

Herzlichst, Ihr Erich Sixt

100 Jahre Sixt – Lang lebe der Kunde!ERICH SIXT, VORSTANDSVORSITZENDER DER SIXT AG

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25 Jahre Sixt International

100 Jahre Sixt

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Liebe Freunde von Sixt,

die einzige Konstante in der 100-jähri-gen Erfolgsgeschichte von Sixt ist die Veränderung. Als Systemlieferant von Mobilitätsdienstleistungen verzeich-net Sixt in seinem Kernbereich der Autovermietung weiterhin Wachstum. Das Unternehmen erlangt aktiv neue Marktführerpositionen und Marktan-teile in Europa und den USA und will seinen Konkurrenten auch zukünftig in Hinblick auf technologische Inno-vation und den Einsatz von Mobil-geräten einen Schritt voraus sein. Wir erleben derzeit einen erheblichen Wandel der städtischen Mobilität und des Bewusstseins der Menschen für eine effiziente Fortbewegung, die nicht zu Lasten der Umwelt geht.

Investitionen in die städtische Mobili-tät werden sich bis 2050 von heute 300 Milliarden Euro verdreifacht haben. Heute leben bereits über 80 Prozent der Weltbevölkerung in Städten – bis 2025 wird die Urbanisierung vor-aussichtlich um zehn Prozent zuge-nommen haben. Eine erfolgreiche Mobilität der Zukunft hängt von Standortinvestitionen, einem lukra-tiven und effizienten Wachstum und technischer Innovation ab – aber auch davon, dass städtische Infrastrukturen intelligent genutzt werden. Eine der größten Herausforderungen für die mobile Zukunft besteht darin, unter-schiedliche Verkehrsmittel in Groß-städten miteinander zu vernetzen. Die Mobilitätsanforderungen der Men-schen ändern sich laufend. Sie unter-liegen einer Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse, beispielsweise der Entwick-lung neuer Technologien, grundle-gender gesellschaftlicher Veränderun-

gen und mitunter schlichtweg dem kurzlebigen Zeitgeist. Unabhängig von den genauen Ursachen muss sich ein moderner Mobilitätsdienstleister mit solchen Veränderungen auseinan-dersetzen und sie bei der Entwicklung seiner Produkte und Dienstleistungen berücksichtigen. Häufig genug in unserer einhundertjährigen Ge-schichte haben wir bei Sixt bewiesen, dass wir neue Trends in den Mobi-litätsgewohnheiten unserer Kunden frühzeitig erkennen und in attraktive Produkte übersetzen können. Das hat viel mit unserer eigenen Bereitschaft zu Veränderung und unserem Innova-tionsstreben zu tun – Werte, die das Unternehmen von jeher ausgezeichnet haben und fest in unserer Unterneh-mensphilosophie verankert sind.

Aus unserer Familiengeschichte weiß ich, dass ein Gutteil Abenteuerlust zum Geschäftsleben dazugehört. Ich weiß, dass man immer die neuesten Konstruktionstechniken, Fahrzeug-modelle und technologischen Aus-stattungen bereitstellen muss, um bei seinen Kunden erfolgreich zu sein. Heutzutage werden 80 Prozent des weltweit generierten Mehrwerts in Ballungsgebieten erzeugt, so dass sich Sixt in diesem Markt besonders engagieren muss.

Ein besonders gutes Beispiel für die Innovationskultur unseres Unter-nehmens ist der neue Car Sharing-Service, den Sixt im Juni 2011 gemeinsam mit der BMW Group eingeführt hat. Diese moderne Form der Mobilität bieten wir derzeit in Großstädten wie München, Berlin und seit neuestem auch in Düsseldorf an; und demnächst wird sie auch in anderen europäischen Ballungsgebie-ten verfügbar sein.

Das Prinzip ist denkbar einfach: „DriveNow“-Mitglieder haben die Möglichkeit, spontan gut ausgestat-

tete Fahrzeuge (die Flotte besteht aus BMW 1er und Mini) über ihr Smartphone, im Internet oder über eine Buchungshotline zu mieten. Feste Stationen, wo die Fahrzeuge abgeholt und abgestellt werden, gehören mit „DriveNow“ der Vergangenheit an.

Der Kunde kann das Fahrzeug seiner Wahl an einem beliebigen öffentlichen Parkplatz in der Stadt abholen und abstellen. Für diesen Service haben Sixt und BMW ihre Kräfte gebün-delt. Unser Unternehmen steuert seine jahrzehntelange Erfahrung als Autovermieter sowie hochleistungs-starke IT-Systeme bei; BMW stellt die Fahrzeuge und moderne Fahr-zeugtechnologien zur Verfügung. Hinter dem Konzept von „DriveNow“ stehen grundlegende gesellschaftli-che Veränderungen. Für viele junge Stadtbewohner ist das Auto – eine deutsche Lieblingserfindung – kein Statussymbol mehr, sondern reines Fortbewegungsmittel, um möglichst preiswert und komfortabel von A nach B zu kommen. Das Verhältnis von Autobesitzern zu ihren Fahrzeu-gen ist rationaler und pragmatischer geworden: aufgrund des notorischen Parkplatzmangels in Innenstädten, hoher Unterhaltungskosten oder eines sensibleren Umweltbewusstseins. Zugleich ist aber auch der Bedarf an Mobilität gestiegen. Auf genau diese Herausforderung bietet „DriveNow“ die passende Antwort.

Die Vorgehensweise von Sixt wird auch in Zukunft dieselbe sein: Wir werden Märkte und Menschen beob-achten, neue Ideen daraus entwickeln und diese schnell und mutig in die Tat umsetzen. Das ist zugleich der einzige Weg, um unseren Konkurrenten auch in den nächsten 100 Jahren einen großen Schritt voraus zu sein.

Herzlichst, Ihr Alexander Sixt

ALEXANDER SIXT

ALEXANDER SIXT, LEITER KONZERNENTWICKLUNG DER SIXT AG

Wir werden unseren Konkurrenten auch in den nächsten 100 Jahren einen Schritt voraus sein!

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Liebe Freunde von Sixt,

seit einhundert Jahren steht unser Un-ternehmen nun schon für Mobilität auf vier Rädern. Die kleine Autover-mietung, die 1912 in München ihre Geschäftstätigkeit aufnahm, hat sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte zu einem großen Konzern entwickelt, der heute in mehr als 100 Ländern vertre-ten ist und im Rennen mit seinen Kon-kurrenten häufig einen komfortablen Vorsprung herausfahren konnte. Im Lauf dieses langen Jahrhunderts ha-ben wir viele Neuerungen eingeführt, etwa Deutschlands erstes Leasingpro-gramm in den 1960ern, die weltweit ersten Self-Service-Automaten in den 1990ern, unseren eigenen Geschäfts-bereich E-Commerce im Jahr 2000 so-wie eine der ersten Smartphone-Apps für die Mietwagenbuchung 2008.

Innovation zieht sich also wie ein roter Faden durch unsere gesamte Unternehmensgeschichte. In den ver-gangenen einhundert Jahren hat Sixt sich selbst und die Mobilität immer wieder neu erfunden. Stets sind in unsere Produkte und Dienstleistungen die neuesten Entwicklungen einge-flossen und haben dazu beigetragen, dass Fahrzeuge schneller, leichter und bequemer verfügbar gemacht werden konnten.

Auch in Zukunft wird Innovation ein entscheidender Faktor unserer Unter-nehmenspolitik sein. Wir verfolgen sehr aufmerksam, welche Anforderun-gen Menschen heute und in Zukunft

an die eigene Mobilität stellen. Mit dieser Entwicklung werden wir weiter beharrlich Schritt halten. Das gilt sowohl für Fahrzeugtechnologien wie z.B. die neuen sparsamen Antriebs-systeme als auch für Dienstleistungen rund um das Auto wie z.B. mobile Dienste und Internetverbindung während der Fahrt. Innovationskraft ist eine entscheidende Fähigkeit, die bei meinem Großvater Hans Sixt stark ausgeprägt war. Er hat uns beigebracht, die Augen für neue Ent-wicklungen offen zu halten und davon Gebrauch zu machen, sobald die Zeit dafür reif ist. In unserer Familie erinnern wir uns gerne daran, wie Hans Sixt in jungen Jahren das Risiko auf sich nahm und ohne Geld um die Welt reiste. Damals knüpfte er bereits erste Kontakte zu Hotelbetreibern, Reiseveranstaltern und Fabrikanten wie Henry Ford und legte damit den Grundstein für den Erfolg von Sixt. Er hatte immer einen Finger am Puls der Zeit und ein Gespür für neue Trends, etwa den Bedarf an einem Limousinen-Service. Diese besondere Fähigkeit hat unser Großvater an uns weitergegeben – und für mich ist sie nicht allein eine Tugend, sondern auch eine Verantwortung gegenüber der Zukunft von Sixt.

Wir sind auf einem guten Wege, die-ser Verantwortung gerecht zu werden. Wir arbeiten kontinuierlich an der Entwicklung unserer Anwendungen für Smartphones und Tablet-PCs, um Menschen weltweit und rund um die Uhr mobil zu machen. Die Anmietung

per Barcode spart unseren Kunden viel Zeit, und auch darauf arbeiten wir hin. In der Praxis funktioniert das so, dass der Kunde im Moment der Reservierung einen Barcode auf sein Smartphone gesendet bekommt, den er dann an der Station einscannen lassen kann – etwa wie beim Boarding am Flughafen. Lange Wartezeiten und langes Suchen im Computer gehören damit der Vergangenheit an.

Damit sind die technischen Möglich-keiten jedoch längst nicht ausgereizt. Es ist durchaus vorstellbar, dass der Kunde in Zukunft einfach zu einem bestimmten Parkplatz geht, das ge-wünschte Fahrzeug auswählt, einsteigt und losfährt – die Reservierung, Fahreridentifizierung und sogar die Rechnungsstellung erfolgen virtuell.

Sixt hat immer nach vorn geschaut und neue Herausforderungen gesucht. Und daran wird sich weder jetzt noch in den nächsten einhundert Jahren etwas ändern. Für uns stehen die Zeichen weiterhin auf Innovation. Sixt wird seine Produkte und Dienst-leistungen auf Basis der modernsten Entwicklungen konzipieren und somit auf die Wünsche und Bedürfnisse sei-ner Kunden eingehen. Somit wird der Name Sixt auch in den nächsten 100 Jahren gleichbedeutend mit Mobilität sein – weltweit.

Herzlichst, IhrKonstantin Sixt

koNSTANTIN SIXT

koNSTANTIN SIXT, LEITER INTERNET DER SIXT AG

Innovation – unsere Verantwortung für die Zukunft

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25 Jahre Sixt International

100 Jahre Sixt

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GOmy way

Stiller Teilhaber. „Ein Hineinschauen in die Welt“: Thaddaeus Ropac

in seiner Salzburger Galerie vor dem Alex-Katz-Bild

„Dancer 1“, 2010, Öl auf Leinwand, 213,4 x 152,4 cm.

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MY WAY Go

Wahre Helden tragen Understatement.

Empfang in Salzburg beim einflussreichsten

Galeristen der Welt: Thaddaeus Ropac.

Er betreute Andy Warhol und befeuert die

Sammlungen der Kunstjäger

Charles Saatchi und François Pinault.

Ein entspanntes Gespräch über

Künstlerseelen und Ausstellungskunst. Seine

Erfolgsidee: den Emotionen folgen.

Von Wolfgang timpe und Erol gurian (Fotos)

SALZBURG:THADDAEUS ROPAC

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48 go sixt CRUISEN

Go MY WAY

Feine Physiognomie. Blick im 1. Stock Villa Kast auf Alex-Katz-Bild

„Sara Mearns“, 2011, Öl auf Leinwand,

213,4 x 304,8 cm; Thaddaeus Ropac im Treppen-

aufgang seiner Galerie vor Georg-Baselitz-Bild

„tre dite“, 2010, Öl auf Leinwand, 270 x 207 cm.

Elegante feine Physiognomie, zarte ausgeprägte Hände, klarer fester Schritt, dezente klare Prä-senz. Seine schmale Figur füllt den Raum. Wenn Thaddaeus Ropac seinen Gast leger erzählend mit Bildbeschreibungen durch seine Galerie in Salzburg führt, schwebt man auf einer Wolke

von Worten und einem Kokon aus entspannter Kunstatmo-sphäre in den Räumen der Villa Kast am Salzburger Mirabell-platz. Man ahnt, warum sich Künstler wie Andy Warhol (†) und Anselm Kiefer oder berühmte Sammler und Unternehmer wie Charles Saatchi (Saatchi Gallery in London) oder François Pinault (Museen Palazzo Grassi und Punta della Dogana in Venedig) ihm anvertrauen – und so künstlerischen und samm-lerischen Erfolg pachten. Der 51-Jährige, weltweit respektierte Galerist ist ein Entdecker, ein Abenteurer des Schönen, Guten und Wahren. Im Gespräch mit GoSixt-Chefredakteur Wolf-gang Timpe verrät er eines seiner Erfolgsgeheimnisse: „Ich folge meinen Emotionen.“

Herr Ropac, sie sind einer der einflussreichsten und er-folgreichsten galeristen weltweit. sie vertreten und be-treuen zum Beispiel die deutschen Künstler georg Base-litz und Anselm Kiefer, die Us-stars Andy Warhol oder Alex Katz. Was ist für sie eigentlich Kunst? Wie wählen sie die Künstler aus? Es geht immer um eine sehr persön-liche Auswahl dessen, was man sich unter Kunst und Malerei von Heute vorstellt. Vieles was man heute sieht, entspricht nicht meinem geschmack und meinem Qualitätskriterium, weil es bereits viel früher und besser gemalt wurde. Und die Wiederholung zeigt dann doch nur eine gewisse Fadheit.

Was ist für sie Qualität? Auf jeden Fall muss es etwas innovatives, Überraschendes für mich haben. Die Kunst muss bei mir eine gewisse spannung erzeugen, die mich fesselt. Und dann kommt zur innovation und zum Fesseln auch noch das inhaltliche, das Umgehen des Künstlers mit themen, wie zum Beispiel georg Baselitz oder auch Anselm Kiefer mit deutscher geschichte umgehen, die-se in ihren Werken verarbeitet wird. Wenn das alles über-einstimmt, auch wie es gemacht ist, dann bildet sich eine Karriere heraus, dann entwickelt der Künstler einen ganz eigenen schriftzug. Das alles bestimmt meinen so-genannten Qualitätsbegriff.

»Künstlerische Qualität muss Innovationen zeigen,

mich fesseln und überraschen.«Außer ihrer salzburger galerie haben sie auch in Paris noch eine galerie über drei stockwerke auf 800 qm. War die seine-Metropole ein selbstläufer? Nein. Die Pa-riser haben nicht darauf gewartet, dass ihnen ein Öster-reicher die Kunst erklärt. Unser Erfolg, den wir dort inwi-schen nach 20 Jahren haben, ist eine summe von Vielem, auch wie und welche Künstler wir präsentieren – zum Beispiel Baselitz oder Kiefer. Eigentlich bewundern die Franzosen Politik, Kunst und Kultur in Deutschland. Es gibt eine hohe Wertschätzung.

sie haben 2011 eine Ausstellung des Us-Malers Alex Katz in salzburg präsentiert. Was zeichnet die Arbeit von ihm

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Go MY WAY

aus? Alex Katz arbeitet extremst anders als zum Beispiel deutsche zeitgenössische Künstler. Katz kommt aus der Pop-Art und hat diese zur Malerei zurückgeführt. Er be-schreibt die oberfläche dessen, was porträtiert ist. Er geht nicht in die tiefe, sondern bleibt ganz bewusst an der oberfläche von Frauen- und Männerkörpern und Porträts. Er will die Leichtigkeit des amerikanischen Le-bens beschreiben. Er schildert nicht die Leiden, das in-nenleben der sehr schönen Frauen, sondern die ober-fläche. Deshalb wurde er viel zu lange in Europa übersehen. Alex Katz ist nicht oberflächlich. seine Male-rei ist eine ganz bewusste Beschreibung eines ganz be-wussten Lebensstils. Eine stilisierung.

Und der Baselitz mit den erdfarbenen gesichtern und schwarzen Händen, vor dem sie gerade stehen: Mehr Kontrast zu Katz geht doch nicht? Baselitz ist der größt-mögliche gegenpol zu Katz. im Bild von Baselitz ist alles zweimal umgedreht: Die gesichter sind auf den Kopf gestellt, und die schwarzen Hände als gemalte Nega-tivfotografie vor hellem grund. Hier kommt alles herü-ber, was das Leben prägt und ausmacht.

»Baselitz ist der Fahnenträger der ehrlichen Malerei, die in den Bauch geht, sich selbst fordert.«inwiefern? georg Baselitz stellt in Deutschland die Fort-setzung des Expre ssionismus von Beckmann, schmidt-Ruttloff oder otto Dix zu Beginn des vorigen Jahrhun-derts dar. Baselitz ist der Fahnenträger der ehrlichen Malerei, die in den Bauch geht. Man hat bei ihm das gefühl, es ist aus dem Bauch heraus gemalt worden und weniger vom Kopf her – wobei er ganz klare Vorstel-lungen hat, wie ein Bild aussehen muss. Eine Malerei, die sich auch immer wieder selbst fordert.

Was bedeutet für sie Emotion in der Kunst? Wenn Kunst nicht berührt, eine Regung auslöst, dann könnte ich mit

dem Künstler nicht arbeiten. ich brauche einen engen emotionalen Zugang zum Künstler, zu seiner Arbeit.

Wie gelingt ihnen dann der sprung von der Künstler-An-teilnahme zum galeristen, zum Verkäufer thaddaeus Ropac? Alles, was man kalkuliert und des investments wegen macht, ist bei Weitem nicht so erfolgreich, wie das, was man aus der Überzeugung heraus unterstützt. Diese qualitative Konsequenz wird auch irgendwann merkantil interessant. Die tollsten Kunstsammlungen auf dieser Welt sind im Bewusstsein entstanden, die beste Kunst und die interessantesten Künstler zu sammeln.

Aber der Kunsthandel folgt doch börsenähnlichen struk-turen? Es sind sammlungen als investment entstanden, um geld zu verdienen. im Vergleich können sie jedoch feststellen, dass der, der aus reiner Überzeugung gehan-delt und die beste Qualität gesucht hat, merkantil bes-ser ausgestiegen ist als der, der versucht hat zu speku-lieren, was morgen interessant sein und teurer werden könnte.

Was empfiehlt der galerist thaddaeus Ropac also? Es ist einfach unvergleichlich, wenn man von seinem gefühl und der Qualitätskontrolle her einfach auf die Künstler setzt, die einen emotional und intellektuell an-sprechen. Das sind die Wichtigsten. Und so schafft man sich dann als sammler eine Künstlerauswahl.

Haben sie uns gerade das Erfolgsgeheimnis der galerie thaddaeus Ropac der vergangenen gut 25 Jahre er-zählt? Als galerist ist man der Vermittler zwischen dem Künstler und einem Publikum, das professionell im Kunst-betrieb arbeitet wie Kuratoren, Kritiker oder sammler. oder auch jemand, der beginnen möchte, Kunst zu sammeln, eine spur im Kunstbetrieb sucht.

Welche Qualifikation braucht man als galerist? Man sollte eine Begabung haben, das sehen zu vermitteln. Kunst ist ein Hineinschauen in die Welt.

„Man sollte eine Begabung haben, das Sehen zu vermitteln“: Thaddaeus Ropac in seiner Galerie Villa Kast vor Georg-Baselitz-Bild.

Thaddaeus Ropacist in Klagenfurt, Kärnten, geboren.

Nach einem Praktikum bei Joseph Beuys in Düsseldorf stellt er

fest, dass es zum Künstler nicht reicht und startet mit Andy Warhol

(„der war 1984 entsetzt von meiner provinziellen galerie

in salzburg”). Beuys hatte recht. Der 52-jährige Ropac hat ein Händchen für Kunst und Künstler, betreute Andy Warhol und ist heute mit sei-

nem stammhaus, der Villa Kast in salzburg und der galerie in

Paris, die weltweite top-Adresse für zeitgenössische Kunst. Neue Kunst-impulse sieht er in China

und iran. www.ropac.net

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Which one-way, offi cer?(Sixt has BMW convertibles)

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„Man darf Künstler nicht aufhalten“. Thaddaeus Ropac in seinem Büro vor einem Alex-Katz-Bild, das die Frau des Künstlers zeigt.

Vernissagen sind ... treffen zwischen dem Künstler, seinem Werk und der Öffentlichkeit. „Vernisse”, das Abschlie-ßen der oberfläche des Bildes und das erste Enthüllen eines Werkes.

schönheit kann ... verletzend sein, einen schauer auslösen und auf die dunklen Ecken unseres Daseins auf-merksam machen.

Malerei und sex ... um sex oder Leidenschaft, sinnlichkeit oder sensua-lität geht es für Künstler immer, und so muss es auch sein, weil es ein zentrales thema unseres Lebens ist.

Musen sind ... Wesen, die Künstler zu irgendei-ner spitzenleistung anregen können. Positiv oder negativ, erhebend

oder zerstörend.

Eine Welt ohne gale-risten ... würde es dem Künstler schwieriger machen, die richtige Öffentlichkeit zu finden. Und dem sammler würde es sehr schwer machen, einen Zugang zu den spitzenwerken zu finden.

salzburg hat ... eine Musikbesessenheit.

Paris hat ... ein kosmo-politisches Flair.

New York hat ... einen Underground.

Ferien und thaddaeus Ropac ... das ist genau eine Woche im Jahr, wo ich alles anhalte. ich ha-be einfach nicht mehr Zeit. Und dann meistens eine exotische Destina-tion wie China oder iran.

Disziplin ist ... hart zu ar - beiten, um das zu er-reichen, was man sich vorgenommen hat.

Mein Familienleben ... das ist eingeschränkt, weil die Arbeit meine Familie ist. Meine galerie habe ich zum Zentrum meines Lebens gemacht und darum kreist mein Leben.

Essenseinladungen nach Hause sind ... einfach die Chance, Menschen miteinander bekannt zu machen, die sich sonst nicht über den Weg laufen wür-den.

Kitsch ist ... das Bedürfnis nach einer falschen schönheit.

Wenn ich etwas haben möchte ... dann ver-suche ich, das mit einer

großen Hartnäckigkeit zu erreichen.

Karriere bedeutet ... meine ehrgeizigen Vorstellungen von Erfolg einzulösen.

genuss hat ... etwas, was ich erst erlernen musste, weil das näch-ste thema immer vorne ist.

Luxus braucht ... Zeit, das zu genießen, was man erreicht hat.

Meine Kindheit ... ist ein gefühl von Freiheit, was mir irgendwann abhan-den gekommen ist.

Die Pariser sind ... viel offener, als man es ihnen zutraut.

Heimat ist für mich ... einfach Wurzeln zu spüren.

SATZANFÄNGE tHADDAEUs RoPAC

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„Aufrütteln der Sinne“

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Salzburger Couch. Familien-Aufstellung im Großbürgerhaus

der Kultoper „Die Hochzeit des Figaro“.

Gipfel-Gespräch. Mit Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, sprach GoSixt-Chefredakteur Wolfgang Timpe über Können, Kunst und Kommerz.

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frau rabl-stadler, was macht eigentlich eine präsi-dentin der salzburger festspiele?

Für mich sehe ich drei Hauptaufgaben: Erstens repräsentiere ich die Festspiele, bin quasi die Außenministerin. Das heißt, ich versuche in der ganzen Welt, aber auch im nahen Umfeld die Ideen der Festspiele zu vertreten. Die Salzburger Festspiele machen Auslandspräsentationen in London, Paris, Zürich und New York sowie Shanghai und Rio de Janeiro. Zweitens bin ich hauptverantwortlich für die Akquisition von Spon-soren und das Ansprechen der Mäzene. Das heißt, durch das Mehr an Geld mache ich mehr Kunst möglich. Und drittens fühle ich mich als Anwalt des Publikums. Ich kämpfe dafür, dass programmatisch und baulich Wünsche des Publikums erfüllt werden.

wie hat es salzbug geschafft, seine sommer-festspiele zu einer globalen marke zu kreieren? Schon die Gründer der Festspiele, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Richard Strauss, wollten die Festspiele nicht als lokales Ereignis, sondern als Weltereignis. Sie träum-ten davon, in Salzburg, das Hofmannsthal so wunderbar als Herz vom Herzen Europas beschrieb, ein Festspiel zu machen. Die Kunst sollte die vom Krieg gegeneinander gehetzten Völ-ker wieder miteinander versöhnen. Darum ist es uns auch heute noch wichtig, das Thema Kunst als Friedensbringer stark herauszustreichen. So hat u.a. im Sommer 2011 Daniel Barenboim mit seinem West Eastern Divan Orchester und Gustavo Dudamel mit dem Simon Bolivar Orchester in Salz-burg gastiert.

was unterscheidet die salzburger von den bayreuther festspielen? Die Bayreuther Festspiele sind der Weihetempel für Wagner und dessen Werk. Salzburg hingegen hat Mozart als Kernauf-gabe, aber laut dem Gründungsauftrag hat alles Platz, wenn nur die Qualität stimmt – „Oper und Theater, von beiden das Beste“. Von Gluck bis Verdi, von Haydn bis Henze.

apropos markenzeichen: warum schafft es das jähr-liche buhlschaft-spektakel immer wieder, sein publi-kum mit dem „jedermann“ zu faszinieren? ist wiederho-lung nicht langweilig? Der „Jedermann“ bringt die großen Themen der Menschheit, Liebe, Tod, Glaube, Sinn des Lebens. So ein Stück ist immer aktuell. Vor allem, wenn man es wie die Salzburger Festspiele in der packenden Inszenierung von Christian Stückl und mit einer handverlesenen Schar von Schauspielern, wie Nicholas Ofczarek und Birgit Minichmayr oder Ben Becker und Peter Jordan, besetzt. Am 29. August 2011 ging der letzte „Jeder-mann“ in Szene, das war dann seine 600. Aufführung. Eine Erfolgsgeschichte, die kein Stück bei keinem Festspiel der Welt je hatte.

neben der musik und dem schauspiel spielt auch die kunst eine immer wichtigere rolle im mix der salzbur-ger festspiele. wie wichtig war für diese entwicklung der galerist thaddaeus ropac?

Thaddaeus Ropac ist ein mittlerweile über Europa hinaus be-

kannter Galerist und wunderbarer Gastgeber. Er hat die Fest-spiele klug als Trägerrakete genützt, und wir können wiede-rum durch ihn die jahrzehntelange Praxis, Künstler als Bühnenbildner mit Ausstellungen an die Festspiele zu binden, fortsetzen. In diesem Sommer zum Beispiel haben wir eine Ausstellung des von ihm betreuten Künstlers Stephan Balken-hol, eine echte Win-Win-Situation. Balkenhol hat für einige Wochen die schönste Galerie der Welt, und wir durch ihn eine beeindruckende Schau in den Foyers im Haus für Mozart.

was macht für sie die faszination von kunst und musik aus? Dass sie Herz, Seele und Verstand ansprechen. Besonders gut hat das der Dichter unserer Uraufführung „Die vier Himmels-

richtungen“, Roland Schimmelpfennig, formuliert: „Gelun-gene Stücke nehmen ihre Zuschauer mit, sie machen neugie-rig. Sie entwickeln einen Sog. Sie sind unberechenbar, manchmal schwer und trotzdem unwiderstehlich.“

welche ziele hat die festspiel-präsidentin für die nächsten jahre? Wir wollen etwa 260.000 Karten verkaufen. Im Vergleich: Bay-reuth hat 57.000 Karten. Das ist eine große Herausforderung, die Qualität zu bieten und das Publikum zu finden. Die groß-artigen Ergebnisse der letzten Jahre – 2010 lag die Auslastung bei 94,7 Prozent – geben uns den Mut zu neuen Abenteuern.

wie lautet ihr salzburger festspiel-motto 2012?

Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken. Wir haben uns dieses Motto vom Humanisten Luigi Nono geborgt, für den dies die eigentliche Aufgabe der Kunst war. Den Fest-spielen gibt dieses Aufrütteln der Sinne, dieses Anrühren der Seele seit den Gründungstagen ihre wahre Kraft. WWW.sAlzburgerfestspiele.At

„Das Ohr aufwecken, die Augen, das Denken. Den Festspielen gibt dieses Anrühren

der Sinne ihre wahre Kraft.“

„Gelungene Stücke nehmen ihre Zuschauer mit und machen neugierig.

Sie entwickeln einen Sog.“

Präsidentin und Sponsoren-Sammlerin Helga Rabl-Stadler: „Durch das Mehr an Geld mache ich ein Mehr an Kunst möglich.“

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58 go sixt barbados

excellenceGO „bekomme jeden Tag das

strahlende lächeln der Menschen

geschenkt.“ Regine sixt,

Honorar konsulin von Barbados, mit

Petra Roach, Vice President tourist

Board Barbados, vor dem gemälde von

der barbadia-nischen Künstlerin

Catherine Forter Chee-a-tow.

Regine Sixt, Frau Honorarkonsulin, ein großes Ölgemälde domi-niert Ihr Büro in der Sixt-Hauptverwaltung in München-Pullach. Es wirkt sehr karibisch.Regine Sixt: Das stimmt, dieses Bild, gemalt von der bekannten barbadianischen Künstlerin Catherine Forter Chee-a-Tow, schenkt mir jeden Tag das strahlende Lächeln der Menschen auf Barbados und die tropische Pracht dieser Insel.

Das Karibikparadies ist Ihre zweite Heimat, sagen Sie … ... ja, das kann man sagen: Mein Mann und ich haben uns wäh-rend unserer Hochzeitsreise in Barbados verliebt. Damals bestand der Flughafen aus einem chattelhouseartigen Gebäu-de, und als damals die PanAm-Maschinen landeten, begannen die Steelbands zu spielen.

Und die Liebe hat Sie und Ihren Mann nicht mehr losgelassen? (lacht) Sie meinen unsere Liebe? Ja, die hat uns ganz fest gehal-ten und die gemeinsame Liebe zu Barbados auch. Wissen Sie, es gibt Orte in der weiten Welt, die einen immer wieder zurück holen, die einen nicht mehr loslassen, an die man mit Wehmut und Kribbeln denkt, wie an eine Geliebte oder einen Geliebten. Meistens sind diese Orte weit weg. Barbados ist so ein Ort.

Ich ahne, wovon Sie sprechen. Sie blieben Barbados treu verbun-den, und vor 15 Jahren hat Sie dann die Regierung von Barbados zu ihrer Honorarkonsulin ernannt ... ... eine Ernennung, die für mich Ehre und Verpflichtung ist. So ein schönes Land. Ich darf es jeden Tag, auch aus der Ferne, umarmen.

Was kann man von den Menschen auf Barbados lernen?Die Formen des Zusammenlebens, die bei uns inzwischen ge-fährdet sind, denn hier leben Schwarz und Weiß friedlich ne-beneinander. Es gibt in Barbados Armut, aber man lebt sie nicht, der Wohlhabendere stützt den Benachteiligten. Man lernt von den Menschen, sich der Pracht der Natur hinzugeben und das Große im Kleinen zu entdecken: Die Hibiscusblüten, die Bourgainvillas oder die kleinen Kolibris, die von Blüte zu Blüte fliegen sowie die Turtlebabys, die friedlich am Strand krabbeln. Und nicht zu vergessen: die Affenfamilien, die von Palme zu Palme springen. Wissen Sie, ich glaube ganz einfach, auf Barbados bin ich Gott wirklich näher als anderswo.

Einem Gott welcher Religion?Ach, es geht doch nicht um Religion. Es geht doch auf Barbados um das Wunder der Schöpfung an sich. Auf der Insel gibt es 295 000 Einwohner und über 100 Religionen und Glaubensge-meinschaften und alle, alle existieren sie in Harmonie, in Tole-ranz und Respekt nebeneinander. Wenn wir, als Familie, an den Sonntagen früh morgens zu unseren Inselrundfahrten aufbre-chen, rühren uns die Klänge der Gospelsongs, gesungen von sonntäglich gekleideten Einwohnern, die aus den kleinen, bun-ten Holzkirchen und Kapellen drängen. Dann weiß ich: Irgend-wo muss es Gott geben!

Besuchen Sie gerne Kirchen?Natürlich, besonders gerne die jüdische Synagoge mit dem an-grenzenden jüdischen Friedhof. Es ist dort so friedlich. Oft setze ich mich auf eine der Grabplatten, manche aus dem 17. Jahrhundert, und hinterlege hinter den Namensinschriften eine, vielleicht meine Geschichte. Wie zum Beispiel die der Juden auf Barbados. Denn, obwohl es den Niederländern nicht gelang, den Briten Barbados wegzunehmen, siedelten sich hier dennoch niederländische Juden an: Sie spielten in der

„MY BEAUTIFUL BARBADOS!“Regine Sixt, Honorarkonsulin von Barbados, im Gespräch

mit GoSixt-Chefredakteur Wolfgang Timpe über ihre zweite Heimat.

»ES gEhT DOch AUF BARBADOS UM DAS wUnDER DER SchöpFUng An SIch.«

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dankeschön.(die Regine sixt kinderhilfe stiftung hilft weltweit Tränchen zu trocknen)Für alle Fahrzeuge, die über die Internetseiten der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung gebucht werden,

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60 go sixt barbados

Geschichte von Barbados sogar eine wichtige Rolle. Es waren eben diese niederländischen Juden, die im 17. Jahrhundert Zu-ckerrohr aus Brasilien einführten. Damit brachten sie den Briten, die bereits auf Barbados siedelten, den Zuckerrohran-bau bei und setzten somit Meilensteine für eine über Jahrhun-derte währende Zuckerindustrie. Außerdem errichteten sie Windmühlen, die noch heute existieren, um das Zuckerrohr zu mahlen. Beim alljährlichen Crop Over Festival wird diese Plan-tagen-Geschichte farbenprächtig dargestellt.

Was unterscheidet Barbados von anderen Inseln, was macht sie so besonders? Sie ist ja umgeben von Inselwelten ...Diese Insel, weit draußen vor der Küste Venezuelas, ein Teil der kleinen Antillen, unterscheidet sich durch ein unvergleich-liches Charisma, ihre einmalige Persönlichkeit. Und Barbados hat sich von einem Kolonialland über ein fortschrittliches Ent-wicklungsland zu einem der wohlhabendsten Länder in der Karibik entwickelt.

Was berührt Sie besonders?Die Art und Weise, wie die Barbadianer miteinander umgehen und sich gegenseitig achten. Durch die Nähe zu ihnen, egal was für eine Funktion sie innehaben, bin ich etwas näher am Puls der Insel, und sie helfen mir, Barbados einzukreisen und das Land zu verstehen. Manchmal lese ich in den Gesichtern mit den strahlend weißen Zähnen noch heute eine ganz eigentüm-liche, fast ängstliche Wehmut.

Am meisten hat diese Menschen doch wohl historisch die aben-teuerliche, grausame Geschichte der Sklaverei geprägt. Und deren Historie spiegelt sich eben auch noch heute in man-chen Gesichtern wieder: Eine tief verwurzelte Erinnerung an die Zeiten der Entwürdigung und Sklaverei. Wenn man in Bar-bados ankommt, sich gemütlich in den Rücksitz des Taxis lehnt, beachtet man im Vorbeifahren kaum diese erschütternde Skulptur eines Sklaven, der nach der zwischen 1806 und 1834 stattgefundenen Sklavenbefreiung gerade seine Ketten ge-sprengt hat. Achten Sie beim nächsten Mal darauf, wenn Sie auf Barbados ankommen!

Heute ist Barbados ein unabhängiges Land.Ja, und immer noch ein Mitglied des Britischen Common-wealth, mit einem ausgefeiltem englischen Schulsystem. Denn: „Die Freiheit des Denkens ist die Freiheit des Lebens.“

Sie interessieren sich sehr für die Geschichte des Landes ...… ja, riesig, denn die innere Substanz dieser gerade mal kaum 60 Kilometer langen Insel lässt sich entschlüsseln durch Zeitrei-sen in die Vergangenheit. Sie ist dokumentiert in zahlreichen Berichten, auf Stichen und Ölbildern, die noch heute in den

vornehmen Plantagenhäusern und Museen zu besichtigen sind. Sehr beeindruckend ist das von den Familien Paul Alt-mann und Michael Tabor erbaute „Barbados Jewish Museum“.

Frau Sixt, Sie reisen oft nach Barbados. Wie verbringt denn die Honorarkonsulin ihre Tage im Paradies?Leider sind die Tage immer zu kurz. Kaum habe ich die Fischer beobachtet, wie Sie ihre vollen Netze an Land bringen, ein Buch gelesen oder ein bisschen Tennis gespielt und geschwommen, schon bricht wieder die Dämmerung herein. Die Fischer fahren dem Horizont mit der untergehenden Sonne entgegen und die Sonne entschwindet wieder hinter dem unendlichen Horizont – wie ein Flash! Da spüre ich intensiv, wie das Leben an einem vorbeizieht, aber die Fischer kommen im Morgengrauen wieder. Dieses Wissen ist für mich der Schlüssel zur Glückseligkeit.

Viel stärker kann man die Sehnsucht nach Barbados kaum aus-drücken.Doch! Kann man, denn es gibt ein wunderbares barbadia-nisches Lied, das in kurzen Worten mehr aussagt, als unser Gespräch:

Beautiful, beautiful Barbados,Gem of the Caribbean Sea.

Come back to my Island BarbadosCome back to my Island and Me!

Please come back where the night winds are blowingPlease come back to the Surf and the Sea

You’ll find rest; you’ll find peace in BarbadosCome back to my Island and Me.

Die Zuckerindustrie ist durch die Aufhebung des garantierten Zuckerpreises der Engländer nicht mehr der Haupteinkom-menszweig des Landes und ...... nein, schon lange nicht mehr. Heute ist auf Barbados der Tou-rismus die wichtigste Einnahmequelle. Stellen Sie sich vor, schon George Washington reiste 1750 mit seinem Bruder Law-rence – das einzige Mal, dass er seine Heimat verließ – nach Barbados und hat sich so gut erholt, dass er kurz danach der 1. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde! Es gibt charmante und herrliche Hotels; eines der schönsten Ho-tels der Welt ist wohl das legendäre Sandy Lane Hotel. Und es gäbe unendlich viel zu erwähnen: die schönen spektakulären Restaurants, allen voran das Cliff Restaurant, der Fishpot und Naniki’s in den Bergen mit Tom’s traditionellen Jazzbrunches. Außerdem gibt es in Barbados inzwischen eine interessante Künstlerkolonie. Die Bilder von Vanita und Catherine Forter Chee-A-Tow werden heute schon in internationalen Galerien gezeigt. Ja, und last but not least: Es gibt Sixt holiday rent a car mit den vielen Fun-Cars.

In was investiert die Regierung von Barbados vorrangig?In Ausbildung und Fortschritt, in Umweltschutz, Nachhaltig-keit und Technologie. Das Schulwesen orientiert sich an Merry Old England – ein positives Überbleibsel der Kolonialzeit. Und

»MAnchMAL LESE Ich In DEn gESIchTERn EInE FAST

ängSTLIchE wEhMUT.«

regine sixt auf der Terrasse vom sandy lane, barbados.„ich darf das schöne Land jeden tag, auch aus der Ferne, umarmen.”

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bedenken Sie, dass heute 99 Prozent der Barbadianer eine Schulausbildung erhalten haben.

Wie präsentiert sich Ihnen die Insel?Wer der Insel ins schöne, wenn auch vernarbte Angesicht schauen will, dem sind einheimische Freunde hilfreich, die einem die Augen öffnen, Menschen, die hier leben und arbeiten. Die geben mir den Kick, den ich brauche, wenn ich zurückkehre in die saturierte Heimat Europa.

Und auch hier hat vor 300 Jahren aller Jammer und die Ausbeu-tung angefangen. Auch auf Ihrem schönen kleinen Barbados.Das mit dem Paradies auf Erden, das ahnt man ja heute noch, das war Barbados, bevor die Menschen aus Europa kamen. Der Gedanke macht die Reisenden von heute eigentlich viel zu sel-ten wehmütig. Die Scham über all die Umweltzerstörung, Arro-ganz und Gier.

Erleben Sie auch wehmütige Momente auf Barbados?Natürlich. In jedem Leben gibt es Wehmut und Trauer. Sie ge-hören zum Leben und können auch kostbar sein. Der Tod mei-ner auf Barbados lebenden Schwiegereltern war gewiss eines der traurigsten Erlebnisse meines Lebens. Sie verbrachten seit 1969 ihre Winter auf Barbados. Es war ihr Paradies, ihr Jung-brunnen, und ich durfte es mit ihnen erleben. Sie haben uns Barbados gebracht und geschenkt, auch unseren beiden Söh-nen – tempi passati! Ich erinnere mich an die unendlich langen Strandspaziergänge mit ihnen, wo ich all das aufgesaugt habe, was sie mir an Weisheit mitgeben konnten.

Erzählen Sie weiter …Das ist sehr privat. Ihr Denken und Handeln war für uns ein Leitfaden, den wir an unsere Kinder weitergeben konnten. Er war geprägt von Herzensbildung, Respekt voreinander und der Achtung vor der Familie. Wir begleiteten unseren Vater auf sei-ner letzten Reise von Barbados nach Hause. Und ich habe noch heute seine Stimme in meinen Ohren mit den Worten: „Regine, jede Träne des Abschieds trägt die Freude des Wiedersehens in sich!“

Das hat er wirklich gesagt?Immer wieder, wenn ich ihm am Flughafen „Good bye“ sagte. Und heute antworte ich ihm: Es gibt ein Wiedersehen auf Bar-bados. Ich werde eine kleine Quaker-Kapelle renovieren, die ich meinen Schwiegereltern schenken werde, die „Sixt Memories

Chapel“. Dort werden wir Charity-Konzerte für die „Children of Barbados“ ermöglichen können.

Was lieben Sie heute besonders an Barbados?Wenn ich meinen Mann und unsere beiden Söhne Alexander und Konstantin mit ihren Lebensgefährtinnen am Flughafen abholen kann, und mit ihnen an der Küste entlang fahre – glücklichen Ferientagen entgegen, eingebettet in unsere Fami-lienharmonie.

Welcher Sound klingt in Ihren Ohren, wenn Sie von Barbados träumen?Der Klang der Steel Bands! Wussten Sie das? Die Bayans, die Barbadianer fanden Ölfässer am Strand und merkten, man kann ihnen Klänge entzaubern – selbst „ Die kleine Nachtmu-sik“ oder die „Habanera“. Oder auch der Calypso mit dem Lim-botanz, der den Sklaven die Freiheit bringen konnte. Es gibt sie noch, diese Raritäten auf Barbados: Und besonders mein Mr. Ward, den wir uns ab und zu leisten, damit er uns die schönen Lieder aus der Kolonialzeit singt. Aber auch die weltberühmte barbadiansche Song-Prinzessin, die Music-Award-Gewinnerin Rihanna. Und nicht zu vergessen der aus Jamaika kommende Reggae-Sound von Bob Marley, der mit seinem Einsatz den Schwarzen die Hoffnung auf Anerkennung gab, gegen ihre un-terdrückte soziale Situation anzugehen.

Na, das passt doch: Reggae leitet sich ja von „Rex“ ab und Sie heißen „Regina“ ...... eben (singt laut): „No Woman, no cry“ ...

... da bekommt man sofort Lust, gleich aufzubrechen.Ja, da haben Sie recht. Irgendwie kann ich meine Gefühle für Barbados erst jetzt, wo ich mit Ihnen darüber spreche, so rich-tig erspüren. Natürlich weiß ich ein elegantes Hotel wie das Sandy Lane oder die Landschaft des Golfplatzes zu schätzen. Sie verehren oder gar lieben kann ich nicht. Also sind es gerade die Narben, die Schwächen und Widerhaken, das Schillernde an der Persönlichkeit meines Barbados, die mich immer wieder zurückkehren lassen.

»REgInE, jEDE TRänE DES ABSchIEDS TRägT DIE FREUDE

DES wIEDERSEhEnS In SIch.«

Wilde atlantik-ostküste von barbados: „Es gibt orte in der großen weiten Welt, die

einen immer wieder zurück holen, an die man mit Wehmut und Kribbeln denkt, wie an eine geliebte oder einen geliebten.”

Foto

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GOcity

62 go sixt PARIS

EIN SALZBURGERIN PARIS

Page 63: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

Kosmopolit und Sammler. „Paris ist internationaler als jede andere Stadt, wenn wir

mal von London absehen, was jedoch eine Insel

und sehr viel stärker in Richtung Amerika orientiert ist.“

.

Paris lebt doppelt. Einerseits bestimmt der touristische Rhythmus von Eiffelturm bis Louvre den geist der seine-Metropole. Andererseits findet das neue Paris im schatten statt – in Bars, Clubs und galerien. Der perfekte Kronzeuge: galerist thaddaeus Ropac.

Von Wolfgang timpe und sebastian Widmann (Fotos)

PARIS go sixt 63

Page 64: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

64 go sixt PARIS

Bibliothek im Silencio-Club: Man will sich um die besten

künstlerischen Ideen und Konzepte streiten, kann sich in

Art-Bänden wegträumen oder nur vor sich hinmeditieren.

Restrooms im Silencio-Club: Die kreative Debatte und das ästhetische Vergnügen bis in die äußersten Winkel des Alltags treiben.

Erneuerer und Investor: Der Galerist Thaddaeus Ropac

eröffnet im Herbst 2012 in Paris die größte Galerie

in der Seine-Metropole auf rund 3.000 Quadratmetern

mit acht Gebäuden.“

Page 65: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

city GO

»Ich bin überzeugter Europäer und die europäischste Stadt ist einfach Paris.«

Mentor und Vermarkter. „Ein Galerist vermittelt immer zwischen dem Künstler, dem Atelier und der

Öffentlichkeit. Man begleitet den künstlerischen Prozess.“ – Andreas-Slominski,

„Not yet Titled“ 2012; Styropor, Acrylfarbe, lackiert, Aluminium; 197 x 162 cm.

PARIS go sixt 65

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66 go sixt PARIS

Go cIty

Der nahende Sommer kündigt sich in den letzten Frühlingswochen immer stärker an. Frühe Morgenstunden zei-gen immer öfter das klare Leuchten für einen milden sonnigen Tag, und die Dämmerung hoch droben am

Trocadero-Aussichtspunkt mit Blick auf den erleuchte-ten Eiffelturm beseelt die Stimmung an der Seine. Es scheint, als ob „Tout Paris“ und seine Menschen von innen strahlen. Die Büsche, Sträucher und Bäume zie-ren ein kräftiges junges Grün, die Blumenläden der Stadt wie im „Moulié“ am Place du Palais Bourbon überschlagen sich mit violetten, roten, blauen und wei-ßen Anemonen von der Côte d’Azur und großen wie aufgeplatzt wirkenden „Tortuelle“-Rosen aus dem Um-land der Metropole. Paris im Frühling, das Epizentrum für Kunst, Kultur und Kommerz erwacht – immer gleich, immer anders, mit immer neuen künstlerischen Akzenten: best old Europe.

Federleicht schreitet der schlanke Mann mit bewusster Eile aus, in der Hand ein bescheiden wirkendes, silber-graues Handy; der maudfarbene taubenblaue Kasch-mirschal umweht und hebt den modisch geschnittenen und perfekt sitzenden, nachtblauen Businessanzug; und mit einem dezenten gewinnenden Lächeln, das Da-men niederknien lässt, wird dem Reporter die sanft zu-packende Hand gereicht. „Thaddaeus Ropac, schön, dass wir uns hier an einem der spannendsten Orte der Welt treffen können.“ Paris, Saint-Germain-des-Prés, Café de Flore – seit dem 19. Jahrhundert und auch heu-te noch Treff- und Lebensmittelpunkt von Künstlern, Schriftstellern, Kreativen und Kulturmanagern plus Paris-Touristen, die versuchen die Existenzialisten- Café-Atmosphäre von Jean-Paul Sartre & Co. aufzuspü-ren. Sie nehmen jedoch fast ausnahmslos draußen vor der Tür an den kleinen Bistrotischen Platz, um das bun-te Treiben auf dem Boulevard Saint-Germain zu verfol-gen und das Pariser Lebensgefühl aus Flanieren und Präsentieren süchtig einzusaugen.

Drinnen regiert das Pariser Alltagsleben mit Menschen aus dem Quartier, die regelmäßig zum Kaffee oder zum Frühstück hierher kommen, und vielen Künstlern. „Das Café de Flore ist für mich eine urfranzösische Institut-ion, die den schwierigen Spagat geschafft hat, weiter Treffpunkt von Schriftstellern, Künstlern und Filme-machern zu sein, und zugleich auch ein touristischer

Page 67: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

PARIS go sixt 67

»Ich habe das Gefühl, dass ich einiges von der Dekoration, dem Licht und den Cha-rakteren meiner Filme hierhin übertragen konnte.« DAViD LynCh

Silencio!Viele Stufen steigt man hinab in die Un-

terwelt von Paris – vorbei an Schwarz-

Weiß-Fotoausstellungen vor schwarzen

Stoffwänden, die der Meister selbst ku-

ratiert hat: David Lynch, Hollywood-Kult-

regisseur („Twin Peaks“) und Paris-Fan.

Am Ende des Abstiegs betritt man den

Privatclub „Silencio“. Herein kommt nur,

wer auf der Gästeliste steht, von einem

Mitglied des Clubs empfohlen wurde,

oder man kennt den Geschäftsführer

Arnaud sehr gut.

Das Design des Clubs mit Musikbühne,

Bibliothek, kleinem Filmvorführraum

und Bar hat gestaltete Klasse und: Pri-

vatheit. Die Exklusivität soll nicht Elite

bilden, sondern ein familiäres Eldorado

für Kreative bieten. Mitglied wird man

durch Empfehlung, als Mode-, Film-, Mu-

sik- und Kunst-VIP, nicht durch Klassenzu-

gang. Einzigartig. Halt David Lynch!

142, Rue Montmartre, 75002 Paris

SIlEnCIo-CluB.CoM

cIty Go

Fotos Club „silenCio“(3): © AlexAndre GuirkinGer/silenCio

Mythos und Kitsch. Vom Trocadero aus hat man den schönsten Blick

auf die Brunnen und Gartenanlagen hinüber zum

Eiffelturm, der vor allem nachts seine strahlende

Aura entfaltet.

Page 68: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

Go tRAVEL

Anziehungspunkt.“ Die hygienische Trennung – drinnen Insi-der, draußen Outsider – klappt zur Zufriedenheit aller Beteilig-ten. Für Thaddaeus Ropac, der selbst im Stadtteil Saint-Ger-main-des-Prés wohnt, ist das Café de Flore so etwas wie die gute Stube. Der 52-jährige Österreicher zählt mit seinen bei-den Galerien in Salzburg und Paris zu den Top-Ten-Galeristen weltweit. Seine Künstler bilden das Who is Who der bildenden Kunst: Georg Baselitz, Tony Cragg, Alex Katz, Anselm Kiefer, Robert Longo, Arnulf Rainer, Andreas Slominski oder Andy Warhol und so weiter. Über 50 Künstler betreut Ropac mit sei-nem Team aus über 50 Mitarbeitern, wobei Kunstexperten, sein Creative Team von 15 Mitarbeitern, die Künstler persön-lich und ihre jeweiligen Ausstellungen betreuen – und natür-lich Ropac selbst. „Das geschieht täglich, mindestens aber einmal in der Woche. “ Tja, eine persönlich von Ropac geführte Hochleistungsmanufaktur für die künstlerische Kreativität und die zeitgenössische Kunst – in Salzburg und Paris.

Und weshalb ist er denn nun vor über 20 Jah-ren an die Seine gewechselt und nicht nach Berlin oder New York oder London? „Paris ist internationaler als jede andere Stadt, wenn wir mal von London absehen, was jedoch eine Insel und sehr viel stärker in Richtung

Amerika orientiert ist.“ Und der East- und Hudson River hat nie gelockt, obwohl er doch Andy Warhol betreut hat? „Ich habe ein Büro in New York. Das reicht. Ich wollte nie eine Ga-lerie in New York, denn wir können für unsere Künstler das Beste in Europa tun.“ Für ihn sind speziell Frankreich und Deutschland nach wie vor die wichtigsten und einflussreichs-ten Kunstmärkte und Ausgangspunkt vieler Ideen. „Die bei-den Länder sind die Lokomotiven von Europa. Ich bin über-zeugter Europäer, und die europäischste Stadt ist einfach Paris.“ Ein sanftes Ropac-Basta. Trotzdem. Was hat Paris nun, was andere Trendtowns wie London nicht haben? „Ich fühle mich hier gut aufgehoben. Paris ist immer schon ein großer

Go cIty

Radikales Design, neue Zielgruppe: Mit dem DS3 verstärkt Citroën den Wettbewerb in der attraktiven Mini-Klasse.

Cityflitzer Citroën DS3: 1,6-Liter-Turbomotor, 156 PS, 8,1 Sek. von 0 auf 100 km/h, Verbrauch kombiniert 6,7 l/100 km.

68 go sixt PARIS

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CItRoën DS3 Eine kleine Göttin? nein, der flinke Stadtrenner Citroën DS3 führt zwar die Buchstaben des legendären DS-Schiffs, der Déesse, überzeugt aber vor allem mit schickem Sport styling, viel Racing-Aluminium, einem dynamischen Cock-pit und einer gelungenen Portion Charakter. Individualität ist trumpf. Schließlich verkünde-te Citroën, dass „der DS3 ein Anti-Retro-Auto“ sei und man „heute die Erinnerungen von morgen kreieren“ möchte. Halt richtiger Paris-Sprech für ein pfiffige Kiste, mit der man an der Seine flotten Staat machen kann.

»Spitzenmobilität für ein europäisches Publikum«

5 Fragen an Jean-Philippe Doyen, Präsident von Sixt Frankreich.

herr doyen, warum mieten pariser ein auto bei sixt?

Weil bei uns die Qualität der Fahrzeuge, die kurzen Entfernungen

zu unserem dichten Stationsnetz und – last but not least – der

Preis überzeugen. Unsere Fahrzeuge haben zu attraktiven Prei-

sen eine bessere Ausstattung oder oder wir bieten zum gleichen

Preis ein besseres Auto als die Wettbewerber. Bei uns bekommt

man zum Beispiel einen 1er BMW zum Preis von einem Renault

Clio bei unseren Wettbewerbern.

was unterscheidet sixt paris zum beispiel von sixt côte d‘azur?

Weniger Sonne! Und deshalb bieten wir auch eine kleinere Ca-

brio-Flotte an. Ansonsten haben wir den gleichen perfekten Ser-

vice und die selben Modelle wie an der Côte d’Azur. Unsere

Kunden in Paris profitieren von einem dichten Stationsnetz – al-

lein im Großraum Paris haben wir 20 Stationen. Darüber hinaus

eröffnen wir noch in diesem Frühjahr zwei neue Stationen – unter

anderem am größten Bahnhof Frankreichs, dem Gare du Nord,

wo der Eurostar-Zug Paris-London und der Thalys-Zug von Paris

über Brüssel nach Amsterdam und nach Köln verkehrt. Und wir

eröffnen bei Disneyland Paris eine zusätzliche Station. Sixt Frank-

reich bietet Spitzenmobilität für ein europäisches Publikum.

welches image hat sixt in frankreich?

Ein erfolgreiches. Im vergangenen Jahr hat Sixt Frankreich im

Vergleich zu unseren Wettbewerbern am stärksten neue Markt-

anteile dazu gewonnen und den Umsatz um 15 Prozent steigern

können. Sixt Frankreich wächst kontinuierlich und nachhaltig.

Die französischen Sixt-Kunden erkennen die Qualität und die

sehr günstigen Preise an und schätzen unsere innovative und

freche Werbung, die ja weltweit ein Markenzeichen von Sixt ist.

welche ziele haben sie und ihr sixt-frankreich-team sich für 2012 gesetzt? Wir wollen weiter Marktanteile gewinnen, werden 20 neue Stati-

onen eröffnen und weiter das beste Preis-Leistungsverhältnis im

Autovermietbusiness in Frankreich bieten.

wovon träumt jean philippe doyen? Mit Sixt die Nummer eins in Frankreich werden. Hotline Europa: 01805 25 25 25.

PARIS go sixt 69

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70 go sixt PARIS

Go cIty

Gastgeber für die Künste gewesen. Neben Mode und Design hat hier die Kunst die weltweit größte Tradition.“ Und das würden für Ropac eben auch Künstler aus allen Bereichen, ob Schrift-steller, Künstler, Designer, Architekten oder Filmemacher spü-ren. „Künstler wie David Lynch beziehen ihre Inspiration aus dieser Stadt, von Paris.“ Sein neuer Club „Silencio“ sei nicht nur eine banale Bar, sondern ein Treffpunkt von Kreativen. „Da wer-de ich morgens angerufen, um mir abends im Kino dort einen Rohschnitt ohne Ton anzusehen. Das finde ich als Galerist toll, so dicht an künstlerischen Prozessen beteiligt zu sein. Wie mei-ne Aufgabe als Galerist, wo ich ja auch zwischen dem Künstler, dem Atelier und der Öffentlichkeit vermitteln muss. Man be-gleitet den künstlerischen Prozess.“

Paris, Eiffelturm, Louvre, Champs-Élysées: Pah! Das scheint nur eine Seite der Touri-Medaille an der Seine zu sein. Paris lebt doppelt, verjüngt und erneuert sich in der Kunst und im Lifestyle eher im Schatten. Der von außen nicht zu identifizie-rende Club „Silencio“ oder die neue In-Bar „Casa

Carmen“ im sich verjüngenden, neu wachsenden Vergnügungs-viertel Pigalle. Hier, hinter Großbürger-Hausfassade, werden einem persönliche Drinks nach Sternzeichenlage gemixt und in riesigen antiquarischen Vogelkäfigen hockt die Jeunesse Dorée von Paris und lässt sich vom Duft „Cire Trudon“ der Kerzen einnebeln, der schon 1860 im Schloss Versailles die Sinne der Feierhofgesellschaft betörte. Stimmige Parallelwelten zur Gale-rien- und Kunstszene. Was soll man sagen. Da betreut Thad-daeus Ropac die wichtigsten Künstler der Welt, ist bei Europas

W Paris – opéraWieder mal geirrt. Paris hat doch alles

– irgendwie. Falsch. Seit der Eröffnung

des neuen Hotels „W Paris – Opéra“

glänzt die Metropole mit einem einzig-

artigen jungen Lifestyle-Living-Konzept.

W-Globalcoach Joseph Borowski (Foto

re. o.) sucht immer „the new next cutting

edge“ für seine W-Bars und der katala-

nische Doppel-Sternekoch Sergi Arola

lässt die Gaumen experimentell hüp-

fen. Probieren! www.wPARISoPERA.com

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Stylische lounge-Bar im Hotel W Paris, Bohème-Zimmer im Künstler-Hotel „Petit Moulin“ im Stadtteil Marais: Modernität und Tradition küssen sich in der Metropole an der Seine. Eleganter junger Neu-Luxus trifft auf romantisches einfaches Dichter-Ambiente.

wichtigsten Sammlern wie Charles Saatchi oder François Pi-nault eine einflussreiche Nummer und darf sich den ganzen lieben Tag lang nur mit dem Schönen, Edlen und Künstle-rischen beschäftigen. Mit 22 Jahren in Österreich begonnen und nun als 52-Jähriger in Paris im Zenit seiner Galeristenar-beit angelangt. Ist der Künstler- und Sammler-Flüsterer mit sich zufrieden? „Natürlich kann ich zufrieden sein mit dem, was ich bislang erreicht habe. Aber das ist für mich überhaupt keine treibende Kraft. Ich spüre immer das Streben nach Ex-zellenz, ich möchte immer Dinge besser machen, weil ich noch viel zu oft meine Schwachstellen sehe, als dass ich mich auf Erfolg ausruhen könnte. Das will ich nicht. Es kann alles noch viel besser werden und ist noch in keinster Weise er-reicht.“ Die Motivation und der Motor des Kunstumtriebigen.

Und so wird Thaddaeus Ropac am 14. Oktober 2012 einen wichtigen neuen Meilenstein platzieren. Dann wird er im Pa-riser Ortsteil Pantin zur renommierten zeitgenössischen Kunstausstellung Fiac Paris (u.a. im Grand Palais) seine neue

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Auch Frisuren haben Alpträume.

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thaddaeus Ropac vorm berühmten Café de Flore in St. Germain: „Als ich mit 22 als Galerist begonnen habe, war mir immer klar, dass Salzburg nicht das Ende meines Lebensweges sein wird. Für mich war früh klar, dass ich mich international vernetzen möchte.“

Ropac mit Werken seiner Künstler Georg Baselitz und Anselm Kiefer: „Ich wollte nie eine Galerie in New York. Wir können für unsere Künstler das Beste in Europa tun.“

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Pariser Galerie eröffnen. Sie wird dann mit 3.000 Quadratme-tern und acht Gebäuden nicht nur die größte Galerie in der Seine-Metropole sein, sondern „wird bei mir auch in eine völlig neue Dimension gehen“. Er hat durchaus Respekt vorm Wach-sen, denn eins möchte er der neuen Größe nicht opfern: „Unser Markenzeichen ist der sehr persönliche Kontakt zu unseren Künstlern und Sammlern. Der darf uns nie verloren gehen.“ Dass die beiden Eröffnungsschauen der neuen Galerie Thad-daeus Ropac Anselm Kiefer und Joseph Beuys präsentieren werden, setzt wieder einmal Zeichen. Der Mann will und kann nicht unter internationaler Topqualität des Kunstmarktes. Ein Herbst-Highlight des Kunstbetriebs in Europa kündigt sich an.

Paris, Künstlerviertel Marais, 7 Rue Debelleyme: Durch die Oberlichter der Galerie Thaddaeus Ro-pac fällt gleißendes Tageslicht auf die plakative Styropor-Acrylfarben-Kunst von „Not yet Titled“ des malenden Bildhauers Andreas Slominski von 2012. Der Farbkosmos leuchtet und die zeitge-

nössische Kunst strahlt – während Monsieur Art aus Öster reich und zweitgeborener Pariser schon wieder unter gelassenem Strom steht. Mit einem Berg von Unterlagen und Kunstbänden unterm Arm verabschiedet sich der Mentor der Künstler und Investor für neues Galerieleben. „Ich muss dringend los, ich las-se Menschen ungern warten. Das ist unhöflich. Ich muss los. Auf bald!“ Na klar, spätestens im Oktober. Und schon sieht man nur noch das wehende Sakko samt tau-benblauen Kaschmirschal elegant aus der Galerietür fegen. Immer auf der Suche nach dem Besseren, der Exzellenz. Paris, Frühjahr 2012, lebt doppelt: Trendcity. Dort der touristische Rhythmus von Eiffelturm & Co., hier die stille Erneuerung der französischen Metropole mit zeitgenössischer Kunst, der baro-cken Lifestyle-Bar „Casa Carmen“ oder dem intim-familiären Design-Avantgardeclub „Silencio“ von David Lynch. Paris, Salz-burg, Thaddaeus Ropac: Kunst, Design, Lifestyle, Menschen – best old Europe.

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Geschäftsführender Intendant Peter Alward: „Eine Ära geht zu Ende, eine andere beginnt.“

In diesem Jahr erlebten die 45. Osterfestspiele Salzburg die Abschlussaufführung von Kultdirigent Sir Simon Rattle mit den Berliner Symphonikern. GoSixt sprach mit dem Geschäftsführenden Intendanten Peter Alward über die

„Carmen“-Neuinszenierung 2012 von Regisseurin Aletta Col-lins mit Sopranistin Magdalena Kozená als Carmen und Tenor Jonas Kaufmann als Don José. Intendant Peter Alward über Erfolg, Exklusivität und Klangerfahrung.

herr alward, zu ostern gab es im deutschsprachigen raum viele klassische konzerte und opernaufführungen. was zeichnet den einzigartigen erfolg der osterfestspiele salzburg aus? was haben diese, was andere festival-events nicht haben?

Die Osterfestspiele Salzburg zeichnen sich durch einen welt-berühmten Künstlerischen Leiter, ein erstklassiges Orchestra

in Residence mit einer jährlichen Opernpremiere und hoch-karätigst besetzten Konzerten aus.

was ist für den ungeheuren erfolg verantwortlich?

Klassische Musik auf allerhöchster Ebene.

was prägt für sie die osterfestspiele – orchester, starsänger, oper oder konzert? wer oder was gibt in salzburg wirklich den ton an?

Es ist eine Mischung aus künstlerischer Höchstqualität und einem langjährigen, treuen Publikum, das sich jedes Jahr zu-sammenfindet, um diese künstlerische Kombination zu fei-ern.

was bedeuten ihnen persönlich die osterfestspiele – jenseits ihrer beruflichen aufgabe als intendant?

Bevor ich Intendant wurde, war ich über 30 Jahre lang bereits

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selbst Förderer. Es ist eine Mischung aus Sentiment und Überzeugung, die Osterfestspiele Salzburg zu erleben und für sie zu arbeiten.

in diesem jahr dirigierte sir simon rattle das letzte mal. hat wehmut seinen auftritt 2012 mit bestimmt, oder spüren sie schon die vorfreude auf den neuen künstlerischen leiter ab 2013, christian thielemann?

Eine Ära geht zu Ende, eine andere beginnt. Wir freuen uns einerseits auf einen würdigen gemeinsamen Ab-schluss mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philhar-monikern und andererseits auf den Neustart mit Chri-stian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

was unterscheidet die beiden weltweit anerkannten kult-dirigenten oder was macht ihre jeweilige individualität für sie aus?

Keine zwei Dirigenten sind gleich. Jeder strahlt seine eigene Persönlichkeit aus und zeichnet sich durch sein individuelles Können aus.

dieses jahr stand die neuinszenierung von george bizets „carmen“ durch regisseurin aletta collins und dirigent simon rattle sowie sopranistin magdalena kozená als carmen und tenor jonas kaufmann als don josé im mittelpunkt. mehr künstlerische klasse geht nicht. Die Topstars sind ihrem wohlverdienten künstlerischen Ruf gerecht geworden und das Publikum war begeistert.

kann man den operngassenhauer „carmen“ überhaupt noch neu erfinden?

Selbstverständlich kann man das. Es gibt keine festen Regeln, wie „Carmen“ zu inszenieren ist, und die Komponenten kön-nen genau so wie Karten jedes Mal neu gemischt werden – was ja erfolgreich passiert ist.

neben der „carmen“-premiere gab es ein orchesterkonzert und ein beethoven-konzert. kaufmann-festspiele in salzburg. was ver-zaubert sie mehr: seine stimme oder seine präsenz?

Jonas Kaufmann ist einer der vielseitigsten, charismatischs-ten Künstler unserer Tage und bereichert jede Aufführung, in der er auftritt.

nächstes jahr übernimmt dirigent christian thielemann die künst-lerische leitung. was wird sich ändern?

Zuallererst ändert sich unsere künstlerische Konstellation, indem die Sächsische Staatskapelle Dresden als Orchestra in Residence in Salzburg sein wird, und Christian Thielemann wird dem Programm seine eigene Handschrift geben. Wir hof-fen auch, durch ein neues Konzept mit dem so genannten „Konzert für Salzburg“ (einem Orchesterkonzert außerhalb des Abonnements zu günstigen Preisen; die Red.) neues Pu-blikum, besonders aus der Salzburger Region sowie aus dem Kreis der Jugendlichen für unsere neue künstlerische Kombi-nation zu gewinnen.

haben sie ein persönliches motto für ihre kommende arbeit?

Musik ist die wichtigste Sprache.

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italienisch-asiatischem Cross-over. Der service ist beson-ders liebenswürdig und das Ambiente auf der sonnen-durchfluteten terrasse einzig-artig. m32, Mönchsberg 325020 salzburg, Österreich;t. +43 662 841 [email protected]

„Jonas Kaufmann ist einer der charismatischsten Künstler unserer tage und bereichert jede Aufführung.“

Intendant Peter Alward über den Startenor aus München.

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Erfolgreich ist derjenige, der beses-sen ist, einem Ziel nachjagt und den Grundsätzen eines ehrbaren Kaufmanns folgt.“ Kurz, klar, prä-zise. Erich Sixt, Vorstandsvorsit-zender der Sixt AG, leitet seine

Unternehmergrundsätze aus dem gelebten Er-folg ab. In 2012 begeht das börsennotierte mit-telständische Unternehmen Sixt sein 100-jäh-riges Firmenjubiläum. Feiern? Stolz sein? „Es ist kein Verdienst, dass Sixt 100 Jahre besteht“, sagt CEO Erich Sixt, und sein fester Blick hinter bu-schigen Augenbrauen lässt keinen Widerspruch zu. „Un ser Sinnen und Handeln dreht sich nur um den Kunden, der jeden Tag am Schalter über unser Schicksal entscheidet. Dem Kunden ist vollkommen egal, ob wir ein Jahr oder hundert Jahre existieren. Er will guten Service und ein vernünftiges Produkt haben und einen akzep-tablen Preis bezahlen. Darum müssen wir uns kümmern, und nicht uns auf die Schultern klopfen.“ Punkt. Es spricht der Mann, der Sixt zum Marktführer in Deutschland, Österreich und der Schweiz ge-macht hat und dem Unternehmen seit dem Börsengang 1986 fast jedes Jahr zweistellige Wachstumsraten beschert hat. So kennt man

Erich Sixt: uneitel, kundenorientiert und er-folgshungrig. Und so legt der Vorstandsvorsit-zende für seine Vorstandskollegen, Führungs-kräfte und alle Sixt-Mitarbeiter einen „durchaus engagierten“ Masterplan auf: „Wir sind in Deutschland Marktführer mit einem Marktan-teil von rund 40 Prozent an Flughäfen und von rund 30 Prozent im gesamten Land. In Europa hingegen liegen wir nur bei 15 Prozent. Das ist jetzt deutlich auszubauen. Ich habe bei uns im Unternehmen das Ziel ausgegeben, dass wir in fünf Jahren in Europa die Nummer eins sein werden.“ Die Operation Zukunft hat schon längst begonnen.Immer schön sich selbst treu bleiben. Ziele ver-einbaren, sie erreichen, weitermachen. Von die-sem immer nach vorne drängenden Unterneh-mergeist ist nicht nur Patron Erich durch seine Eltern und Großeltern infiziert worden, son-dern der hat die ganze Familie erfasst. Regine Sixt, im Mobilitätskonzern mitverantwortlich für das internationale Marketing und Expansion und auf der ganzen Welt in der Reise-, Hotel- und Tourismusindustrie „bekannt wie ein bun-ter Hund“ (Regine Sixt), über ihren Suchtfaktor Arbeit: „Ich habe den Sixt-Spirit durch meinen Mann und meine wunderbaren Schwiegereltern

Die operation Zukunft hat begonnen. Die sixt Ag, Markt­führer in Deutschland, will neue Marktanteile in spanien, Frankreich, großbritannien und den Benelux­ Ländern gewinnen. Alle aus der Familie sixt arbeiten in führenden Positionen der Aktiengesellschaft – im Vorstand und in den Bereichen Marketing, innovationen und Konzernent­wicklung. Erfolgsmotto: Keiner mischt sich beim anderen ein.

2015 sind wir No.1 in Europa

„meine Frau und ich waren von anfang an ein team. wir haben sixt in die welt hinausgetragen“: Erich und Regine Sixt mit ihren Söhnen Alexander und Konstantin (re.).

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mitbekommen – nicht durch Blut, aber durch Einatmen. Das ist das Sixt-Gen.“ Und ihr Mann ergänzt: „Meine Frau und ich waren von Anfang an ein Team. Wir haben halt Tag und Nacht gearbeitet und Sixt in die Welt hinausgetragen.“ Und, wie ist es mit dem vielzitierten Klischee der starken Frau hinterm erfolg-reichen Mann? „Das wäre schön“, schmunzelt Erich Sixt, „mei-ne Frau steht vor, neben und hinter mir.“ Und damit es nicht zu locker wird, schiebt er im strikten Tonfall nach, der schon ah-nen lässt, wie konsequent der graumelierte Siegertyp Ziele ver-wirklicht: „Für meine Frau und mich wie auch für meine beiden Söhne gilt ein ehernes Sixt-Gesetz: Wir mischen uns nicht in die Verantwortungsbereiche des anderen ein. Das gebietet der Re-spekt und die Achtung voreinander.“Ja, ja, inzwischen ist aus dem Tandem Erich und Regine Sixt eine veritable Viererbande geworden. Die beiden Söhne Alexan-der, 31, und Konstantin, 29, studierten Betriebswirtschaft in Genf, Paris und London, sprechen beide fließend französisch und englisch, und leiten eigenverantwortlich Unternehmensbe-reiche. Sie verkörpern auch strategisch-inhaltlich das Thema Zukunft. Während sich Alexander Sixt, zuvor bei Roland Berger, als Leiter der Konzernentwicklung um „Prozess- und Kostenop-timierungen zum Wohle unserer Kunden und unserer eigenen Effizienz“ kümmert und die „strategische Weiterentwicklung des Unternehmens“ bewertet, verantwortet Konstantin Sixt das gesamte Feld der Innovationen. Als Leiter der E-Commerce-

Unit und Geschäftsführer der Sixt e-ventures und Autohaus 24 führt er das gesamte Online- und Internetbusiness von Sixt. Die hochgelegte Europa-Latte von CEO Erich Sixt teilen die beiden zu hundert Prozent. Analyst Alexander Sixt: „Unsere strate-gische Positionierung in 100 Ländern der Welt ist wichtig und richtig. Aber rund 75 Prozent des gesamten Marktvolumens in Europa findet in den Kernregionen wie Deutschland, Österrei-

ch und der Schweiz sowie in Spanien, Frankreich, Großbritan-nien und den Benelux-Ländern statt. Dort spielt in den kom-menden fünf Jahren für uns strategisch die Musik.“ Und Offensivgeist Konstantin Sixt ergänzt: „Wir setzen auf effizi-

entes Online-Marketing. So bauen wir unsere Bekanntheit aus und treiben unsere internationale Expansion mit den Mitteln des Internets voran.“ Idee oder Wirklichkeit? Fakten gefällig? Die Sixt AG erwirtschaftet inzwischen 47 Prozent ihres Um-satzes übers Internet. Die Jagd auf neue Marktanteile in Europa ist im Gange.Mit Alexander und Konstantin Sixt arbeitet nun schon die 4. Generation an verantwortlicher Stelle im Unternehmen. Begon-nen hat die Erfolgsgeschichte 1912 mit „Sixt Auto fahr ten“ von Gründer Martin Sixt, wurde dann von dessen Sohn Hans 1927 übernommen und von ihm nach dem 2. Weltkrieg mit drei ge-retteten Fahrzeugen als „Sixt Auto“ wieder gestartet. Unter Erich Sixt begann 1969 der Ausbau des Leasing-Geschäfts und nach dem Börsengang 1986 als Sixt AG die weltweite Expansi-on. Das ehrgeizige Projekt, 2015 Mietwagen-Nummer-eins in Europa zu sein, beflügelt auch Detlev Pätsch, Vorstand Opera-tions und Fleet der Sixt AG. Nachdem wir Marktführer in den deutschsprachigen Ländern sind und weltweit kostenorientiert unseren Markteintritt hinter uns haben, greifen wir jetzt in Eu-ropa noch mal richtig an“, befeuert Pätsch die Sixt-Offensive. Der Flottenchef für Ein- und Verkauf der Fahrzeuge wie auch den Service an Stationen und Countern begleitet den Sixt-Er-folg seit dem Börsengang 1986. Seine Bilanz: „Langfristige Ori-entierung, Flexibilität und Geschwindigkeit in Entscheidungen – auch mal die schnelle Korrektur – machen einfach Spaß. Des-halb bin ich hier.“ Analyse, Optimierung, Umsetzung. Auch Mark Thielenhaus, Vorstand Operations der Sixt Leasing AG, fasziniert an Sixt,

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„wir setzen auf effizientes online-marketing. so bauen wir unsere Bekanntheit aus

und treiben unsere internationale Expansion mit den mitteln des internets voran.“

Konstantin Sixt, Leiter Innovationen und E-Commerce

„rund 75 prozent des gesamten marktvolumens in Europa findet u. a. in den Kernregionen

wie Deutschland, spanien oder Frankreich statt. Dort spielt für uns strategisch die musik.“

Alexander Sixt, Leiter Konzernentwicklung

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aktuelle sixt-Kampagnen „Freuheit“ und „the germans?“ an airports: „Wir haben immer aufs eigene organische Wachstum gesetzt.“

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„Langfristige Orientierung, Flexibilität und Geschwindigkeit in Entscheidungen – auch mal die schnelle Korrektur – machen einfach Spaß.“

„dass ich hier als Unternehmer im Unternehmen agieren kann“. Das vom CEO ausgerufene Spitzenziel für Europa spornt auch den Leasing-Chef an. „Auch wir in der Leasing wollen unsere Marktanteile vor allem auf der Basis innovativer und kostenop-timierter Fuhrparklösungen im europäischen Ausland ausbau-en.“ Und Thielenhaus kennt als Ex-Berater bei Roland Berger europaweit viele Firmen von innen. Für ihn gibt es keine wie Sixt, „wo heute entschieden und sofort morgen absolut konse-quent umgesetzt wird“.Und der vergangenen September von Roland Berger gekom-mene Dr. Julian zu Putlitz, Vorstand Finanzen der Sixt AG, hat Lust auf das „unternehmerische Unternehmen Sixt“, des-sen Finanzkonzepte er schmieden muss, und das „durch die hohe Eigenkapitalquote“ kaufmännisch seriös angegangen werden kann. Gleichzeitig, wie könnte es beim Verantwort-lichen für Finanzen und Controlling anders sein, „ist die opera-tive Performance mindestens genau so wichtig wie die Zu-kunft“. Klar, immer schön realistisch bleiben. Umsatz und Ertrag werden heute gemacht. Die Aktionäre danken es.Und Konstantin Sixt ergänzt: „Was uns von Wettbewerbern unterscheidet und auch wesentlich den Erfolg von Sixt mit aus-macht, ist, dass unsere Mitarbeiter den unternehmerischen Geist und die Dynamik verinnerlicht haben.“ Das gelte heute und in Zukunft. Und apropos Seriosität, die für Alexander Sixt eine wichtige Säule darstellt: „Die zentrale Herausforderung ist immer noch die Frage der Bescheidenheit. Wir haben nicht wie andere große Akquisitionen getätigt, um die Börse zu beein-drucken. Wir haben bei uns immer aufs eigene organische Wachstum gesetzt. Das Erfolgsprinzip der vergangenen Jahre war das konservative Wirtschaften.“ „Meine Söhne haben Recht. Am Ende des Tages“, so Erich Sixt, „zählt nicht die Größe, sondern der Ertrag.“ (s. Interview S. 84) Und wie steht Sixt in 100 Jahren da? „Die Frage ist falsch ge-stellt“, knurrt das operative Alter Ego. Wieso? „Im Autovermiet-geschäft denkt man absolut kurzfristig. Fünf Jahre sind bereits eine Ewigkeit.“ Willkommen im börsennotierten Unternehmer-club Zukunft – der Sixt AG. wolfgang timpe

konditionen, fristen, kosten

Dr. Julian zu Putlitz, Vorstand Finanzen, Sixt

AG: „Die operative Performance ist

mindestens genau so wichtig wie die Zukunft.“

service, einkauf, verkauf Detlev Pätsch, Vorstand Operations und Fleet: „Jetzt greifen wir in Europa noch mal richtig an.“

Präsenz, Partner, Produkte Mark Thielenhaus, Vorstand Operation Sixt Leasing AG: „Wir wollen innovative Fuhrparklösungen in Europa ausbauen.“

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Vorstandsvorsitzender Erich sixt: „Es gehört zum unternehmerischen Abenteuer, ständig kalkulierte Risiken einzugehen.“

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Das Büro vom Vorstandsvorsitzenden Erich Sixt in Pullach bei München ist die Erfin-dung von Understatement. Hier dokumen-tieren keine Luxusgüter oder etwa Manager-Eitelkeiten vordergründig den Business erfolg. Schreibtisch, Konferenztisch, Ausblick in die

Natur der Isarlandschaft. Erich Sixt kommt wie ein Diener im Mietwagengarten des Herrn daher. Binder leger geöffnet, in der Sakkotasche jede Menge Sixt-Werbekugelschreiber – kein Montblanc-Masterpiece oder ähnliche Topmanager-Persön-lichkeitshilfen. „Statussymbole bedeuten mir nichts. Ich bin Unternehmer.“ So einfach, so klar. Lesen Sie mal.

herr sixt, wie wird man eigentlich erfolgreicher unternehmer?Indem man sein Studium der Volks- und Betriebswirtschafts-lehre abbricht. (lacht) Im Ernst: Man versucht, in der klas-sischen BWL-Lehre mit statistischen Methoden das Handeln des Marktes zu erklären; man entwickelt Charts und Kurven, berechnet Preise und Nachfrage und glaubt, alles mit mathe-matischen Modellen greifen zu können. Man verkennt, dass die Handelnden im Wirtschaftsleben stattdessen von Ehrgeiz und Lust an der Macht getrieben werden. Menschen verhalten sich nicht rational, sondern bedauerlicherweise sehr emotional.für was interessierten sie sich in den 60er-jahren denn?

Ich hatte damals viel mehr Spaß an Philosophie und Psycholo-gie. Das waren spannende Themen. Es gab keinen Numerus Clausus, ich konnte mich ungestört in den geisteswissenschaft-lichen Seminaren herumtreiben. Halt Studium generale. Davon habe ich profitiert. Zu Beginn hing ich noch der Illusion nach, dass man im Sinne der Aufklärung Kants der Wahrheit auf die

Schliche kommen kann. Er hat immerhin versucht, zu retten, was zu retten ist, bevor wir ins Chaos stürzen. (lacht) Ich schät-ze Kant, weil er einen Wendepunkt im Denken erklärt hat. sie gelten als fan des philosophen karl popper, der im gegensatz zu kant postulierte, dass der mensch nichts weiss. Das Poppersche Denken basiert auf Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Und: „Wir haben keine Antworten, wir können

nur Fragen stellen.“ Dieser Zweig des griechischen Denkens, des Zweifels und des Nichtwissens, hat sich leider nicht durchge-setzt, sondern der von Aristoteles und Platon, den Besitzern der Wahrheit. Deswegen ist seit der Athener Zeit, seit über 2500 Jahren so viel Unglück über die Menschen hereingebrochen. Auch Christen haben sich immer im Besitz der Wahrheit ge-glaubt. Unglück ereignet sich durch eine Missachtung des Fra-gens. Wir können nie wissen, nur vermuten, wir sollten viel öfter viel mehr Fragen stellen.

damit zählten sie damals zur minderheit. sokrates und popper waren für die so genannten 68er ein rotes tuch. fragen taugten nicht für demonstrationen. fühlten sie sich damals als aussen-seiter?

Schauen Sie, 1968 hatte ich mein Studium geschmissen und arbeitete schon im elterlichen Unternehmen mit. Da hatte ich zwangsläufig andere Interessen. Aber Sie haben schon Recht,

„Als Unternehmer ist man frei. Es ist ein Vergnügen, sein Schicksal

selbst zu gestalten.“

ich bin nonkonformist!mietwagen-könig Erich sixt kann Erfolg. Der Vorstandsvorsitzende der sixt AG im Gespräch mit GoSixt- chefredakteur Wolfgang timpe über rendite, Jazz und Vertrauen.

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dass die Denkschule der 68er mir überhaupt nicht gefallen hat. Für sie gab es nur schwarz und weiß. Wer in ihren Augen etwas falsch sah, sollte bekehrt werden. Der 68er sagt: „Ich habe Recht.“ Meine Haltung ist: Wir sind irrende Menschen. Ich kann mich täuschen. Vielleicht hat ein Freund, ein Gesprächspartner oder ein Mitarbeiter Recht. Lasst uns miteinander reden.

warum haben sie bei so viel leidenschaft für philosophie überhaupt bwl studiert? haben ihre eltern sie gedrängt?

Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Schon mein Großvater, der 1912 in München einen Mietwagenverleih aufge-baut hat, war Unternehmer. Ich bekam von klein auf mit, wie frei man als Unternehmer ist. Es ist ein Vergnügen, sein Schick-sal selbst zu gestalten! Nota bene: mit meiner Frau zusammen.

viele unternehmerkinder haben daran schwer zu tragen, sind von beruf sohn. sie hatten offenbar spass daran. wie passt das zu ihrer geisteswissenschaftlichen neugier?

Das passt besser zusammen, als Sie denken. Philosophisches Denken heißt Staunen, der Welt offen gegenüber stehen, und sie als ein phantastisches Wunder begreifen. Es ist doch ein tolles Geschenk, dass man sehr viel aus sich machen kann. Ein Unternehmer denkt unbewusst philosophisch, nämlich extrem frei. Er sollte für jede Idee zu haben sein, und er wird, wenn er schlau ist, auch die verrückteste Idee überprüfen. Ein Unter-nehmer hat ein Vergnügen am Denken und daran, sich selbst zu verwirklichen. Der Unternehmer ist Philosoph. Er denkt im freien Fall. (lacht herzlich)

sie übernahmen sixt vom vater mit 200 fahrzeugen und führen heute als vorstandsvorsitzender eine flotte von weltweit über 130.000 fahrzeugen. hatten sie keine angst, als sie mit nur 24 jahren den elterlichen betrieb plötzlich leiten mussten? Angst? Das ist ein typisch deutsches Wort und mir viel zu ne-gativ. Angst ist doch ein seelischer Grundzustand (schmunzelt).

Mal im Ernst: Wovor sollte ich denn Angst haben?

davor zu scheitern, keinen unternehmerischen erfolg zu haben, viel geld zu verbrennen ...... ich habe es nie wichtig gefunden, viel Geld zu haben. Wenn Sie als Unternehmer scheitern, verlieren Sie viel Geld. Aber die Vorstellung fand ich damals nicht schlimm. Um ein vernünf-tiges und glückliches Leben zu führen, braucht man genügend aber nicht viel Geld.

ist das nicht die koketterie eines erfolgreichen, für den geld nicht ganz so wichtig ist?

Ja klar, der mit genug Geld hat immer leicht reden. Aber für mich stimmt der Satz. Als ich 1968 begann, hatte ich kein Geld, aber die 200 Autos meines Vaters und ein bescheidenes Haupt-abteilungsleitergehalt und war weit weg von Geltungssucht. Wenn Sie Geld als sehr wichtig empfinden, werden Sie nie er-folgreich sein, und Sie bekommen Angst. Angst ist lähmendes Gift. Dann neigt man dazu, auf seinem Geld zu hocken, nichts zu riskieren. In gewisser Weise muss der Unternehmer sogar Geld verachten, weil er es sonst nicht einsetzen, nicht investie-ren kann. Ich habe schon Phasen gehabt, wo ich alles eingesetzt habe, wo es hieß: alles oder nichts. Bei meinem ersten Leasing-Geschäft hatte ich einfach ein Telex an den Vorstand von Krauss-Maffei geschickt. Ich könne den Fuhrpark besser verwalten und ko-stengünstiger managen. Er hat mir einfach vertraut, und wir haben uns verstanden. Ich kam also mit einem Mietvertrag von 200 Mercedes für drei Jahre nach Hause. Ich war ein Draufgän-ger und hatte meine Flotte mit einem Schlag verdoppelt. So weit, so gut. Ich war ’69 ein junger Bub und hatte nur vollkom-men vergessen, dass ich die 200 Mercedes ja auch bezahlen muss. Von einer Sekunde zur anderen brauchte ich einen Kredit über 500.000 D-Mark. Trotz der 200 Fahrzeuge als Gegenwart war das auch damals fast unmöglich. Auch hier half mir das Vertrauen des Bankers, der mir vertraute. Hätte ich Mist ge-baut, hätte es ihn mit erwischt.

nassforsches auftreten zahlt sich eben aus.Mich interessiert bis heute das Vergnügen am Abenteuer. Ein Bergsteiger hat vielleicht mal sekundenlang Furcht vor dem nächsten Schritt, wenn es ihn instinktiv packt. Für mich gehört es zum unternehmerischen Abenteuer, ständig kalkulierte Ri-siken einzugehen. Bis zum Börsengang 1986 haftete ich ja mit meinem letzten Hosenknopf für Sixt. Beim Scheitern eines Großprojekts wäre ich am Ende gewesen. Das prägt und hat aber einen großen Vorteil: Sie werden vorsichtiger. Ein unter-nehmerischer Fehltritt kann den Tod bringen, und es ist für mich eine existenzielle Erfahrung, die mich geprägt hat und meine Demut wach hält, die aber eben auch so ungeheuer span-nend ist. Inzwischen habe ich sieben Wirtschaftskrisen hinter mir und seit 1968 kein Jahr ohne Gewinn gewirtschaftet. Nur einmal war es eng. Als ich in der Ölkrise 1973 am autofreien Sonntag auf die A9 fuhr und wirklich alleine unterwegs war. Ich hatte nicht wahrhaben wollen, dass keiner Auto fährt. Da fuhr ich rechts ran und dachte: Erich, das war’s mit Mietwagen.

in deutschland haben sie das leasinggeschäft mit fahrzeugen erfunden. wie kamen sie darauf? Gut geklaut – aus Amerika. Ich glaubte einfach daran: Was dort funktioniert, muss auch hier gehen. Für mich als Unternehmer

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„Ich war ’69 ein junger Bub und hatte vollkommen vergessen, dass man 200 Leasing-Pkw für Krauss-Maffei bei Mercedes ja auch bezahlen muss.“

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Erich sixt übernimmt als 24­Jähriger vom Vater 1968 das Mietwagen­Familienunternehmen, das von seinem groß­vater 1912 gegründet wurde. Er startet mit 200 Wagen und baut in den vergangenen 40 Jahren die Marke sixt zu einem Mobilitätsdienstleister rund um den Erdball aus. seine Frau regine erschließt den internatio­nalen tourismusmarkt und 1986 platziert Erich sixt das unternehmen an der Börse; die Familie ist Mehrheitseigner. Heute rollen über 250.000 Fahrzeuge für sixt und die legendären frechen sixt­Werbekampagnen mit Angela Merkels

Cabrio­sturmfrisur oder der Ex­Ministerin ulla schmidt samt gestohle­nem Dienstwagen in Alicante („Mit einem sixt­Wagen wäre das nicht passiert”) sorgen für Furore. Frech, dynamisch, effizient, kundenorientiert. Der Dienstleister mit dem „spirit of mobility” ist Marktführer in den deutschsprachigen Ländern und inzwischen mit sixt international in über 100 Ländern vertreten. Erich und regine sixt haben zwei söhne: Alexander (31) und Konstantin (29), die beide im unternehmen mitarbeiten. im Jahr 2012 feiert sixt 100­jähriges Firmenjubiläum.

„Wenn man Geld als sehr wichtig empfindet, wird man nicht erfolgreich sein.“

Erich sixt waren die USA schon immer spannend, waren uns Europäern mit ihren Ideen weit voraus. Mein Vater hat schon vor dem 2. Weltkrieg mit Amerikanern zusammengearbeitet, mit Reise-büro-Ketten, die US-Touristen nach Deutschland schickten.

sie sollen als 18-jähriger alleine sixt-paris gestemmt haben?

Was heißt Sixt-Paris? Von Frühjahr bis Herbst war ich in Paris eine One-Man-Show, habe die Autos gewaschen, sie vollge-tankt und nachts zum damaligen Flughafen Le Bourget ge-fahren – in der Spitze 100 Autos. Es gab ja noch keine Counter damals, und so sorgte ich dafür, dass die Airlines wie Pan Am im Flugzeug die Passagiere ausrufen ließen und die Stewar-dessen verkündeten: „Mr. Miller on your arrive at Le Bourget your rented car is waiting for you. Go to the information desk.“ Da stand ich dann mit meinen Mietverträgen und kassierte für eine volle Tankfüllung. Den Autoschlüssel gaben die Kunden dann bei den Airline-Mitarbeitern ab.

eine frühe form der ich-ag.Das kann man so sagen. Ich war 18 und hatte Spaß daran, die-se Riesenverantwortung zu tragen. Natürlich hat mich geprägt zu sehen, was alles möglich ist. Ich war gezwungen, mich selbst zu organisieren. Das war total spannend.

sie brechen auch mal regeln. die konvention, als chef nichts mit mitarbeiterinnen in der firma anzufangen, haben sie ignoriert. sie arbeiten seit jahren erfolgreich zusammen. wie klappt das?

Vorsicht! Partnerschaften von Menschen, die in direkter Hie-rarchielinie miteinander arbeiten, finde ich nicht gut. Unser Erfolg ist, dass wir eine klare Aufgabenverteilung gehabt ha-ben. Jeder von uns hatte schon immer sein eigenes Aufgaben-gebiet mit eigenen Mitarbeitern. Mitarbeitern, die meiner Frau verantwortlich waren und nicht mir. Anders geht es nicht.

go My Way

unternehmer Erich sixt: „Mir half das Vertrauen des Bankers, der mir vertraute. Hätte ich Mist gebaut, hätte es ihn mit erwischt.“

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88 go sixt ruBriK

go MyWay

satZaNFäNgEErich sixt

Aus der aktuellen Finanzkrise ...... muss man gestärkt hervorgehen. sie zwingt einen dazu, alles wieder in Frage zu stellen. Das ist das positive. wenn’s einem gut geht, besteht die gefahr, dass man faul wird und nicht mehr radikal denkt.

Meine größte Enttäuschung ...... gibt es nicht. Enttäuscht kann nur sein, wer eine große Erwartungshaltung hat. Die habe ich aber nicht. Der Nikos Kazantzakis, alexis Zorbas, hat auf seinem grabstein stehen: „ich fürchte nichts. ich erwarte nichts.“

Der Mercedes 300 sL mit Flügeltüren ...... ist ein geniales auto, ein meisterwerk der ingenieurskunst. in kürzester Zeit von 20 mann entwickelt und gebaut – ohne wind-kanal und Computer. Der neue sLs amg sieht genauso aus. Ein zeitloser Klassiker.

Erfolg ist ...... der Feind des Erfolgs. Die größte gefahr ist, sich selbst zu überschätzen. Demut bewahren!

wie haben sie sich kennengelernt, wann haben sie geheiratet?

Wir haben vereinbart, nicht übereinander zu sprechen. Und unser Hochzeitstag wird nicht bekannt gegeben. Na gut: Ge-stern.

genialer trick, um jung zu bleiben?

Stimmt. Meinen letzten Geburtstag habe ich mit 50 gefeiert, dann habe ich das Geburtstagsfeiern eingestellt.

gibt es so etwas wie treue im globalen big business?

Natürlich, Loyalität und Partnerschaft. Es gibt eine Ethik im Geschäftsleben. Mit dem früheren Daimler-Vorstand Werner Niefer habe ich mal einen Handshake-Vertrag über 500 Millio-nen D-Mark geschlossen. Vertrauen ist alles. Der unterschrifts-reife Vertrag der Hausjuristen kam ein Jahr später, als alle Lea-singwagen schon weiterverkauft waren.

man muss sich offenbar als entrepreneur immer neu erfinden?

Ein guter Unternehmer ist immer Nonkonformist, kein Spießer, immer offen für Neues. Wie sagte Karl Valentin: „Links herum denken.“ Nicht politisch, sondern seinen Gedanken freien Lauf lassen und sie neu ordnen. Ich bin dankbar, dass ich in Freiheit aufgewachsen bin. Meinem Vater, der klassischer Unternehmer war, verdanke ich viel. Der hatte nie im Leben eine Versiche-rung. Er sagte: „So lange ich auf zwei Füßen stehe, kann ich mich ernähren. Und wenn nicht, bin ich tot.“ In dieser Geistes-haltung bin ich groß geworden. Ich kenne kein Sicherheitsden-ken.

sie mögen klassische musik und oper. aufgewachsen sind sie jedoch mit jazz und rock’n’roll. woran hängt ihr herz?

Rock’n’Roll ist Pöbel. Ich bin Jazzer. In meiner Jugend spielte ich Schlagzeug und verdiente mir nachts zur Studienzeit 150 D-Mark pro Auftritt. Dave Brubeck und Miles Davis verkörperten mein Lebensgefühl – auch heute noch. Wagner und seine ver-quere Ideologie konnten wir damals nicht akzeptieren.

heute hören sie beim autofahren »tristans« walkürenritt. Der „Tristan“ ist das einzig ehrliche Werk von Wagner, eine Re-volution in der Musik. Der Tristan-Akkord ist einmalig, macht einfach süchtig. „Tristan“ ist ein metaphysisches Erlebnis. Die Musik trägt sie hinweg und klopft an Türen, die uns verschlos-sen sind. „Tristan“ hebt uns über das momentane irdische Da-sein hinweg.

sie sind pilot und fliegen gern mal allein im nachtflug über den atlantik. ihr freund und air-berlin-chef joachim hunold sagt: erich spinnt. ihm kann übel werden und niemand kann helfen. Fliegen tut der Autopilot und schlecht wird dem Piloten nur im Kino. In Saint-Exupérys Roman „Nachtflug“ ist das fantastische Gefühl beschrieben, den Sternen so unglaublich nah zu sein. Es hat, ich wiederhole mich gerne, viel mit Freiheit zu tun. Nur Freiheit sorgt dafür, dass wir uns selbst bestimmen können.

fühlen sie sich frei, wenn sie einsam sind?

Na klar. Das ist nichts Seltsames. Einsamkeit brauchen alle Menschen, damit sie mal zur Besinnung kommen.

„Der ,Tristan’ macht süchtig. Die Musik klopft an Türen, die uns

verschlossen sind.“

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Dahinter steckt immer ein kluger Kopf.

Maria Furt wängler, Tatort-Kommissarin

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Dahinter steckt immer ein kluger Kopf.

Maria Furtwängler, Tatort-Kommissarin

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92 go sixt Lounge

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„wir sind kLarer innovationsführer für das internet.“

offensivgeist

internet-fankonstantin sixt: „früh in die

unternehmerische

Passion hinein

gewachsen”.

Konstantin Sixt, Geschäftsführer der Sixt e-ventures GmbH, über schnelles Internet, mobile Handy- und Laptop-Applikationen und Spaß an der Arbeit.

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news go sixt 93

Das Internet ist für uns der wichtigste Ver-triebskanal geworden und genießt bei uns im Haus Priorität. Bei der Sixt AG erwirt-schaften wir inzwischen über 47 Prozent des Umsatzes über das Internet. Jede zweite Mietwagenbuchung passiert über

Sixt-Internetseiten.“ Ruhig, sachlich, charmant, klar. Der Mann kennt alle Zahlen und weiß, was er strategisch errei-chen möchte. „Ich bin sehr froh, dass wir fast alle Leistungen, die Sixt am Telefon anbietet, inzwischen auch im Internet ab-decken.“ Service und Kundenfreundlichkeit ist eben eine Sixt-Marke, plus: immer dem Wettbewerber ein wesentliches Stück voraus sein. „Unsere Kunden sind mobil, und da die Wichtigkeit des Handys für die Kommunikation mit uns im-mer mehr zunimmt, entwickeln wir mobile Anwendungen für iPhone, Blackberry und Google-Handy G1.“ Einerseits. Andererseits verändert sich für Konstantin Sixt aber auch das Web selbst radikal: „Das Internet wird immer mobiler. Die Wichtigkeit des mobilen Internets für Handys, Laptops oder PDAs wird stark zunehmen.“ Und er wäre kein Sixt, wenn er nicht an Vorteile für den Kunden denken würde. Attraktive zehn Prozent Rabatt gibt es auf den Internetstandardpreis, wenn man seine Sixt-Buchungen mobil vornimmt. „Seit im November 2008 dieser Service fürs iPhone gestartet ist, haben sich inzwischen schon über 45.000 Nutzer unsere Sixt-iPhone-Anwendung installiert und managen ihre Buchungen mobil über ihr iPhone.“ Digitaler spirit of mobility.Konstantin Sixt verantwortet seit 2005 das Online-Geschäft der Sixt AG und ist seit 2007 auch Geschäftsführer der Sixt e-ventures GmbH. Dass der 29-Jährige zuhause „von Geburt an jede Menge Benzin im Blut“ hat, verwundert wenig bei dem Sixt-Stammbaum. 2012 feiert Sixt sein 100-jähriges Familien-firmenjubiläum. Börsennotierte Sixt AG hin oder her, bei Sixt powern die Familienmitglieder. Und, gab’s mal Zweifel, ob er einen Job bei Sixt oder womöglich was ganz anderes ganz wo-anders macht? „Nein“, lacht der dynamische Webanhänger locker und souverän. „Bei uns in der Familie ging es vom Früh-stück bis zum Abendessen immer ums Gechäft.“ Und das hat nicht genervt? „Im Gegenteil, so sind wir zuhause in die un-ternehmerische Passion hineingewachsen.“ Punkt. So sind sie eben, eignergeführte erfolgreiche Familienunternehmen in

der globalisierten Welt. Traditionsbewusst und – anders als viele angestellte Dax-Manager – auf Veränderungen einge-stellt. Ausruhen gibt es nicht. „Wir sind eindeutiger Marktfüh-rer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese domi-nante Position wollen wir weiter stärken. Darüber hinaus liegt unser strategischer Fokus auf der Internationalisierung un-serer Produkte. Auf dem Feld des Internets greifen wir massiv im Ausland an, wollen Marktanteile gewinnen.“ Und im Internet sieht er klare Vorteile für Sixt: „Wir sind welt-weit der erste und einzige Autovermieter, der solche iPhone-Applikationen anbietet. Wir sind klarer Innovationsführer fürs Internet, kein Konkurrrent hat derart fortgeschrittene Webseiten wie wir.“ Alleinstellungsmerkmale sind das beste

Businessmodell. Und bei der Frage nach persönlichen Vorlie-ben wird man schnell fündig. „Ich bin Internetfreak“, strahlt der Surfer aus Leidenschaft, „aber nur aus Spaß machen wir natürlich nichts bei uns.“ Logo, sorry. „Hinter unseren Aktivi-täten fürs Internet und die mobilen Dienste steht ein klares Businessmodell.“ Aber selbstverständlich hat auch der große James-Bond-Fan ein Freizeitleben und fährt privat einen Audi S5, an dem ihn das „sportliche Understatement“ der 344 PS begeistert. „Man sieht ihm seine Kraft nicht an.“ Und wenn der Autoliebhaber es relaxt mag, fährt er am Wochenende den Mercedes 280 SL Pagode seiner Oma Erika Sixt aus. „Ein äs-thetisch und technisch wunderschöner Klassiker.“Konstantin Sixt verbindet persönliche Leidenschaft für das Auto und das Internet mit der Lust am erfolgreichen Business. Sein Blackberry piept. Präsentation für neue Internetapplika-tionen im französischen Web. Der Sixt-Webmanager konzen-triert sich immer mehr auch aufs globale Geschäft – im Inter-net und auf mobilen Endgeräten. Ja, der Mann hat Benzin im Blut – auch in digitaler Dosis. Die Zukunft ist beweglich: Sixt Online, Sixt e-ventures. Follow me, mobile you. wolfgang timpe

Marke: „Weltweit hat kein Konkurrent so fortgeschrittene Webseiten wie sixt.”

konstantin sixt studierte betriebswirtschaft in genf,

Paris und London und hält einen msc. in Finance von

der City University, London (Cass business school). seit

2003 ist Konstantin sixt in der sixt ag, einer der welt-

weit führenden mobilitätsdienstleister, tätig. nachdem

er zunächst im Prozessmanagement der sixt Leasing

mitwirkte, stieg er 2005 in die e-Commerce Unit, e-sixt

gmbH & Co Kg, ein. seitdem verantwortet er das on-

line-geschäft der sixt ag, über das mehr als 47 Prozent

des Konzernumsatzes generiert wird. Zudem ist Konstan-

tin sixt geschäftsführer der sixt e-ventures gmbH, dem

Venture Capital und m&a-arm der sixt ag.

Konstantin sixt spricht fließend englisch und Französisch.

seine Hobbys sind Rennradfahren, ausdauerlaufen,

Literatur und zeitgenössische Kunst.

„die sixt ag erwirtschaftet inzwischen über 47 Prozent ihres Umsatzes über das internet.”konstantin sixt

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94 go sixt NEWS

Souveräner Look. Chefdesigner Adrian van Hooydonk mit dem

neuen BMW 6er Cabrio vor der BMW Welt in München:

„Anzüge müssen wie angegossen sitzen.“

GONEWS

Alexander Sixt ist seit Juni 2009 Leiter der Konzernentwicklung bei der Sixt AG.

In dieser Rolle ist er für sämtliche Firmenstrategie- und M&A-

Projekte sowie die Programme zur Steigerung der Unternehmens-

effizienz zuständig. Zudem beaufsichtigt Alexander Sixt, 31, die

Abteilung Workflow- und Prozessmanagement und den zentralen

Einkauf der Sixt AG. Ehe er seinen Posten bei der SIXT AG antrat,

war er als Berater im Kompetenzzentrum „Restructuring“ bei

Roland Berger und als Mitglied der M&A-Abteilung der Deutschen

Bank in London tätig. Alexander Sixt erhielt einen Master-

Abschluss (M.Sc. Hons.) im Studienfach Corporate Finance von

der City University London sowie einen Abschluss als

Diplom-Kaufmann und ein Diplom der Grande École von der ESCP.

DriveNow-Manager Alexander Sixt: „Wir wollen mit unserem Premium-Produkt das Carsharing substanziell neu erfinden und rein ins richtige Geschäft.“

Page 95: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

NEWS go sixt 95

»immer eine nase lang voraus«

idee schafft Wachstum. Alexander sixt, Leiter Konzernentwicklung der sixt Ag, über das innovative Carsharing DriveNow, moderne Mobilität und mutige investitionen.

M it unserem Carsharing-Produkt DriveNow er-schließen wir uns ein erhebliches Neukundenge-schäft. Das ist eine entscheidende Investition in die Zukunft, in das Wachstum der Sixt AG.” Zu-

rückhaltung kennt der Mann sonst nur für sich persönlich. Im Business bevorzugt der 31-Jährige den klaren Unternehmer-blick nach vorne – auf neue Marktanteile und neue Zielgrup-pen. „Viele Menschen suchen heute ein Produkt, das ihrem persönlichen Mobilitätsempfinden entspricht. Sie legen weni-ger Wert auf das Statussymbol Auto, sondern auf zielgerichte-te und flexible Mobilität. Sie nutzen, wenn man sie braucht. Genau das bietet ihnen DriveNow.“ Sagt Alexander Sixt, Be-reichsleiter Konzernentwicklung der Sixt AG und unter ande-rem verantwortlich für das jüngste innovative Mietbaby von Sixt: dem Carsharing-Premiumprodukt DriveNow. Das Fifty-Fifty-Joint-Venture mit der BMW Group ist im Juni gestartet. Die Ausgestaltung der Gründung wie auch die Implementie-rung laufen dank der Partnerschaft mit BMW hervorragend.DriveNow kann schon jetzt erstaunliche Zahlen vorzeigen: Knapp 5 000 Mitglieder haben sich registriert, über 8 000 Mal ist die DriveNow-Applikation auf iPhone oder Android herun-tergeladen worden und über 3 000 Facebook-Fans sind ange-meldet. Moderne Mobilität hört auf einen neuen dynamischen Klang: DriveNow.Alexander Sixt versucht auch gar nicht, seine Freude über den erfolgreichen DriveNow-Start in München (ab September/Ok-tober auch in Berlin) zu tarnen. Der in Paris und London stu-dierte Master of Science (M.Sc. Hons.) mit Kärrnerjahren im

Bereich Merger & Acquisitions (M&A) bei der Deutschen Bank und bei Roland Berger, führt seit 2009 ein Team von 25 Mitar-beitern, das sich in der Sixt AG eben um jene M&As, Kosten-management, den Sixt-Einkauf außer Autos und Projekt arbeit kümmert. Geld und Zukunft sind sein Geschäft. Muss man ihn sich im Alltag im BWL-Berateranzug vorstellen? Weit gefehlt. Neben der Lust, auf das liebe Geld zu schauen („Gewinn und Innovation gehen Hand in Hand“), liebt der zupackende Ma-nager neue Themen und deren Umsetzungen wie DriveNow. Der Erfolg macht ihn auch ein wenig stolz im Unternehmens-sinne, denn „wie immer ist Sixt mit einer innovativen Idee den Wettbewerbern im Markt eine Nase lang voraus“. Und was un-

»Der Spaß am Leben beginnt erst mit Arbeiten.«

terscheidet DriveNow von anderen Carsharing-Modellen? „Dass wir mit Mini und 1er BMW Premiumfahrzeuge mit guter Ausstattung und einfachen Miet-Service bieten. Wir wollen mit unserem Premium-Produkt das Carsharing substanziell neu erfinden und rein ins richtige Geschäft.“ Klare Ansage. Ale-xander Sixt, ein Projektler und Finanzler schafft kreatives Wachstum im knallharten Wettbewerb.Und der Stress? „Ach, der Spaß am Leben beginnt erst mit Ar-beiten.“ Sagt’s und schmunzelt bei der Frage nach persönlichen Freizeitprogrammen. Na, na, wird man da nicht schwindelig im Kopf bei so viel Firmenleidenschaft? „Absolut nein. Ich bin

DriveNowist ein Carsharing-Joint Venture zu jeweils 50 Prozent der BMW

Group und der Sixt AG. Die BMW Group bringt die Fahrzeuge

und die Fahrzeug-Technologien in das Unter nehmen ein; die

Sixt AG stellt die Premium-Services, das Vermietungs-Knowhow,

die IT-Systeme sowie ein flächendeck endes Stationsnetzwerk zur

Registrierung der Kunden zur Verfügung. DriveNow bietet seit

Juni 2011 in München und ab Herbst auch in Berlin ein stat ions -

unabhängiges Anmieten und Abstellen der Fahrzeu ge an.

DriveNow nutzt nur hochwertige Premiumfahrzeuge der Marken

Mini und BMW (1er). Alle Autos sind im blau-weißen DriveNow-

Design gestaltet, verfügen über mindestens vier Sitze, eine

komplette Komfortausstattung (z.B. Einparkhilfe, Klimaautoma-

tik, Sitzheizung etc.) und effiziente Motoren. www.drive-now.comDriveNow-Premium-Flotte Mini und 1er BMW: mobile Zielgruppe.

Page 96: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

96 go sixt NEWS

glücklich, die Ideensuche und das Umsetzen von The-men und Prozessen, die wir hier im Team erarbeiten, anzuschieben, zu gestalten und zu verantworten. Ohne den leidenschaftlichen Einsatz der Mitarbeiter und den befruchtenden Austausch wäre Leistung nicht so mög-lich.“ Ja, ist er denn ein Workaholic? Nie Fun, nie Urlaub? Doch, aber Job Konzernentwicklung und Ferien („Reisen ist für mich ein Traum. Ich will Abenteuer erleben, bin kein Luxusresort-Urlauber“) gehören für Alexander Sixt zusammen. „Ein paar Tage im Jahr komplett vom Alltag abschalten, ist wichtig, um wieder frei im Kopf zu wer-den. Sonst wird man Gefangener der eigenen Ideen“, weiß der quirlige Multitasker. Aber, betont er, dass er an dieser Stelle im Unternehmen arbeiten „darf“, ja darf („meine Eltern haben mir Bodenständigkeit und Be-scheidenheit mitgegeben“), empfindet er als „Glück“. Und Alexander Sixt sieht sich doppelt. „Ich bin eine ge-

»Gewinn und Innovation gehen Hand in Hand.«

spaltene Persönlichkeit,“ lacht der Chef Konzern ent-wicklung, „ich bin für Wachstum und Kosten zuständig.“ Yin und Yang. Eine Wahrheit verdrängt der Marktanaly-sierer („wir sind unsere eigenen Scouts“) nie: Gewinn ist alles. „Wer im Kostenbereich vernünftig arbeitet, kann auch mutig Gewinne investieren.“ Wie bei DriveNow. Da schimmert schon der kaufmännische Erfolg beim Neu-projekt, denn man nutzt kostengünstig die High-Tech-Infra-Struktur von Sixt („jeder Prozess bei uns ist IT-getrieben“). Der kühle Rechner und leidenschaftliche Kreative lächelt hoffnungsfroh. Alexander Sixt, ein stiller Macher mit Biss. WoLFGANG TIMPE

Klangliche Erinnerung:

Konzertreihe verschwundener

Musiker im Holocaust-Denkmal.

60 x 6000lautet das aktions-motto der aktuellen Spen-denkampagne für den „Raum der Namen“ im Holocaust-Mahn-mal Berlin. Um die Arbeit für diesen Erinnerungsort, an dem jüdische Lebensläufe dokumentiert werden, voranzutreiben, werden 6 000 Unterstützerpaten gesucht, die jeweils 60 Euro für die Erstellung einer Opfer-Biografie spenden. Daniel-Jan Giel vom Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.: „Der Förderkreis Denkmal möchte möglichst die Namen aller ermordeten Juden Europas finden. So kann jeder Einzelne noch heute, Jahrzehnte danach, das Ziel der Nazis, alle Juden zu vernichten, aktiv mit verhindern. Dafür recherchieren wir, er-stellen Texte und lassen übersetzen und Lebensläufe, Briefe sprechen. 60 Euro für einen Namen. Kleine Spende, große Wir-kung.“ Erinnerndes Leben.Sechs Millionen Menschen wurden ermordet – aber Biografien der Opfer können persönliches Leid lebendig halten. Wie mahnt doch Iris Berben – neben Anne Will, Angelica Domröse, Prof. Dr. Peter Raue, Regine Sixt oder Michael Verhoeven – prominente Botschafterin für den „Raum der Namen“: „Erst das Vergessen vollendet die Vernichtung der Opfer." Für Daniel-Jan Giel ist Er-innern endlich: „Die Zeit der letzten Zeitzeugen des Holcaust läuft ab. Wir, die nachfolgenden Generationen, müssen zu Zeit-zeugen der Zeitzeugen werden. Darin sehe ich unsere Verant-wortung gegenüber den Holcaust-Opfern, denen eine Existenz verwehrt blieb.“ www.holocaust-denkmal-berlin.de

carsharing-marke drivenow: „Jeder Prozess ist IT-getrieben.“

bmw-mini-Flotte auf odeonsplatz, münchen: „Mobilität nutzen“.

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Darauf hat der Sommerden ganzen Winter

lang gewartet.(Mieten Sie das BMW 1er Cabrio unter sixt.de)

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98 go sixt NEWS

Service freut die Kunden und hilft dem Umsatz. Sixt hat erfolgreich das Angebot seines Limou sine Ser-vice konsequent ausgeweitet und ermöglicht seinen Kunden die direkte Buchung über die neu konfigu-rierte Website www.sixtlimousine.de. Der exklusive

Mobilitätsservice online. Somit können die Kunden unabhän-gig von Ort und Uhrzeit hochwertige Limousinen mit Chauf-feur mieten. Die luxuriösen Sixt-Limousinen sind mit Leder-sitzen, verdunkelten Scheiben im hinteren Bereich, Komfort-Sitzen und Klimaanlage ausgestattet. Alle Chauf-feure sind mehrsprachig und kennen sich ausgezeichnet in ihrer jeweiligen Stadt aus.Der neue Webauftritt bietet eine verbindliche Buchung des Sixt Chauffeur Service in Deutschland in drei einfachen Schritten: Die Kunden geben erstens einfach ihren gewünsch-ten Abfahrtsort und ihre Zieladresse sowie das Datum ein. Im zweiten Schritt können sie dann ein Fahrzeug aus der hoch-wertigen Flotte wählen und erhalten umgehend den entspre-chenden Preis angezeigt. Im dritten Schritt nennen sie ein-fach ihre Kontaktdaten und die des Fahrgastes. Schon steht am vereinbarten Zeitpunkt der Sixt Chauffeur für sie bereit. Das Angebot umfasst zahlreiche Dienstleistungen wie den

klassischen Chauffeur Service, einen Shuttle-, Roadshow- oder Shoppingservice sowie Sightseeing-Touren. Michael Schneider, Geschäftsführer der Sixt Executive GmbH:

„Gerade im internationalen Reiseverkehr mit den extrem eng getakteten Zeitplänen der Manager ist die feste Buchung über In-ternet ein entscheidender Wettbewerbsvor-teil. Jederzeit buchbar und mit garantierter Buchungsbestätigung können sich unsere Kunden ganz auf uns verlassen. Unser Name Sixt bürgt für die bekannte Qualität und Zuverlässigkeit."

Der Sixt Limousine Service bietet Limousinen in verschie-denen Klassen an. Neben der Business Class mit dem BMW 5er oder dem BMW 5er GT oder der Mercedes-Benz E-Klas-se über die Oberklasse-Limousinen wie den BMW 7er und die Mercedes-Benz S-Klasse bietet der Sixt Chauffeur Ser-vice auch besonders kraftvolle Fahrzeuge wie den BMW

Sixt LimouSine Service mit digitaLem ButLer: „Wir fahren Sie vor!“

GONEWS

Sixt-Limousine-Flotte mit Chauffeur-Team: „Der Kunde

kann zu jeder Zeit und an jedem ort ein Fahrzeug seiner Wahl anmieten.“

Page 99: GoSixt 02/2012, GoSixt Magazin

NEWS go sixt 99

750iL und 760iL als auch den Mercedes-Benz S 500L und 600L. Über die neue Website ist zudem ein deutlich ausge-weitetes Angebot erhältlich, von der Economy Class bis zu Luxus-Vans wie dem Mercedes-Benz Viano oder dem VW Multivan.Kunden können sich über die Website auch für internatio-nale Anmietungen ein individuelles Angebot erstellen las-sen. Eine Weltkarte zeigt ihnen alle Stationen des Sixt Li-mousine Service in mehr als 60 Ländern an. Michael Schneider, Geschäftsführer Sixt Executive GmbH: „Mit dem neuen Internetauftritt bieten wir unseren Kunden deutliche Vorteile. So können sie nun zu jeder Zeit und an jedem Ort ein Fahrzeug ihrer Wahl anmieten und erhalten sofort den genauen Preis.“ Und für Sixt-Limousine-Service-Chef Michael Schneider bietet das neue digitale Buchungs-angebot auch strategische Offensiven. „Im neuen Webauf-tritt sehen wir einen klaren Wettbewerbsvorteil, denn wir ermöglichen somit einen schnellen, flexiblen und individu-ell maßgeschneiderten Chauffeur Service, während viele Anbieter bislang nur über ein Kontaktformular präsent sind. Gleichzeitig haben wir die Fahrzeugauswahl ausge-weitet, so dass nun auch eine Economy Class zur Verfügung

steht. Mit dem Sixt Limousine Service fahren unsere Kun-den nicht mehr selbst – wir fahren sie vor."

„Kein Kunde möchte mehr telefonieren, um eine Limousine zu buchen, auf die Reservie-rungsbestätigung warten und hoffen, dass man den richtigen Partner erreicht hat. Heute bucht man über das Internet: schnell, zuverlässig und mit Bestätigung. Natürlich gibt es noch den klassischen Kun-den, der über die Concierges der Hotels kurzfristig einen Chauffeurservice buchen möchte. Diesen Bedarf können wir selbst-verständlich auch decken. Aber die meisten Reisenden sind Manager, die ihren Zeitplan im Voraus buchen und ein perfektes Timing brauchen und das bieten wir ihnen mit den neuen Buchungsmöglichkeiten."www.SixTLimouSine.de

mit einem Klick zum Chauffeur: Einfache Navigation mit neuer sixt-Limousine-Website bietet sofortige Kalkulation des Endpreises inklusive Benzin. Kilometer, Chauffeur und möglicher Nachtzuschläge.

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International HeadquartersZugspitzstr. 182049 Pullach

GermanyTel.: +49 (0) 89-744 44 0

Fax: +49 (0) 89-744 44 8 66 66

www.sixt.com