GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung...

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Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen Erziehungswissenschaft Die Online-Fassung des Kernlehrplans, ein Umsetzungsbeispiel für einen schulinternen Lehr- plan sowie weitere Unterstützungsmaterialien können unter www.lehrplannavigator.nrw.de abgerufen werden.

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Kernlehrplanfuumlr die Sekundarstufe IIGymnasiumGesamtschulein Nordrhein-Westfalen

Erziehungswissenschaft

Die Online-Fassung des Kernlehrplans ein Umsetzungsbeispiel fuumlr einen schulinternen Lehr-plan sowie weitere Unterstuumltzungsmaterialien koumlnnen unter wwwlehrplannavigatornrwdeabgerufen werden

Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf

Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220

poststelleschulministeriumnrwde

wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4719

1 Auflage 2014

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

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Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 2: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf

Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220

poststelleschulministeriumnrwde

wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4719

1 Auflage 2014

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

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Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 3: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

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Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 4: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

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Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

11

Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

12

Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 6: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

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Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 7: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2424232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4040

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

11

Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

12

Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 8: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

11

Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

12

Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 9: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

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Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 10: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Zentrale Aufgaben des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft sind der Aufbauund die Foumlrderung einer reflektierten paumldagogischen Kompetenz Gegenstand desFachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren SinneDiese werden im Fachunterricht in die paumldagogische Perspektive geruumlckt und aus dieserbetrachtet

Auf Erziehung und Bildung ist jedes Individuum und jede Gesellschaft angewiesendaher werden diesen Prozessen Schluumlsselfunktionen fuumlr die gesellschaftliche Entwick-lung einschlieszliglich der Bewaumlltigung von Problemlagen zugewiesen In demokratischen

11

Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 11: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Aufgaben und Ziele des Faches

Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Faumlhigkeit des Einzelnen ab auf derGrundlage von Muumlndigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellenProzessen aktiv zu partizipieren Gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklungenwie Individualisierung sowie Globalisierung geben den Anstoszlig Bedingungen indivi-dueller Entfaltung in sozialer und auch interkultureller Verantwortung zu reflektierenModernisierungsprozesse fuumlhren zu einer immer staumlrkeren Spezialisierung paumldago-gischer Einrichtungen und zugleich einer Ausweitung paumldagogischer Aufgaben dieeine zunehmende Professionalisierung paumldagogischer Taumltigkeiten erfordert Zu denzentralen paumldagogischen Herausforderungen gehoumlrt dass Heterogenitaumlt anerkannt undsomit in ihren geschlechtlichen kulturellen und begabungsbezogenen Dimensionenberuumlcksichtigt werden muss

Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft vermittelt Einsicht in die Bedeutung dieErziehung und Bildung in historischen aktuellen und vermuteten zukuumlnftigen gesell-schaftlichen Zusammenhaumlngen fuumlr den Menschen haben Damit erhalten Schuumllerinnenund Schuumller Grundlagen fuumlr verantwortliches Handeln in sich fortwaumlhrend ausdifferen-zierenden paumldagogischen Handlungsfeldern

Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft bezieht sich auf die Erschlieszligungvon Erziehungswirklichkeit und die darauf bezogenen Theorien Durch diese Fokussie-rung gewinnt das Fach seine systematische Struktur aber auch seine Begrenzung Uumlberdie Ergebnisse der Disziplin Erziehungswissenschaft hinaus ist das Unterrichtsfach aufdie Erkenntnisse anderer Wissenschaften wie u a Soziologie Psychologie Geschichteund Biologie angewiesen um Phaumlnomene der Erziehungswirklichkeit aus paumldagogi-scher Perspektive analysieren und bewerten sowie verantwortbare Handlungsoptionenentwickeln zu koumlnnen

Da die Verschraumlnkung von Theorie und Praxis konstitutiv fuumlr Erziehungswissenschaftist soll diese Verknuumlpfung auch im Unterrichtsfach dadurch Beruumlcksichtigung findendass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt fuumlr die Beschaumlftigung mitgeeigneten Theorien sind andererseits die vermittelten Theorien immer wieder aufkonkrete Probleme und Dilemmata der Erziehungswirklichkeit zuruumlckgefuumlhrt werdenEs geht daruumlber hinaus um die Frage inwieweit Erziehungswissenschaft diese Praxisinitiieren und legitimieren kann

Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein verlaumlssliches erziehungswissenschaftliches Ori-entierungswissen erwerben das die Pluralitaumlt verschiedener Ansaumltze und Erziehungsbe-griffe aufgreift und somit die Schuumllerinnen und Schuumller anhaumllt diese Uneindeutigkeitenkritisch und bewusst zu bedenken Auf der Grundlage dieses Orientierungswissenssollen die Schuumllerinnen und Schuumller paumldagogische Handlungsfelder Handlungsbedin-gungen und Moumlglichkeiten paumldagogischen Handelns kennenlernen und ein Bewusstsein

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Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 12: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Aufgaben und Ziele des Faches

fuumlr Konsequenzen und Dilemmata paumldagogischen Handelns entwickeln das simulativoder real erprobt wird Auf diese Weise ist es moumlglich Bereitschaft zu verantwortlichempaumldagogischen Handeln vorzubereiten und die Urteils- und Entscheidungsfaumlhigkeit zustaumlrken

Eine Besonderheit des Unterrichts im Fach Erziehungswissenschaft besteht darindass Schuumllerinnen und Schuumller als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozessenoch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverstaumlndnisseimmer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen Sie koumlnnenKompetenzen nur dann entwickeln wenn ihre subjektiven Theorien als solche erkanntwerden und in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiertwerden Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen traumlgt zurSelbstreflexion und damit in besonderem Maszlige zu einer dem Ziel der Muumlndigkeitverpflichteten Persoumlnlichkeitsentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei Dabeiist zu beachten dass Erziehung nicht nur Inhalt des Unterrichts ist sondern auch imunterrichtlichen Prozess erfahrbar wird

In der Einfuumlhrungsphase werden die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralen paumld-agogischen Fragestellungen konfrontiert um inhaltlich wie methodisch ein tragfaumlhigesdifferenziertes und anspruchsvolles Fundament fuumlr den weiteren Unterricht im FachErziehungswissenschaft zu schaffen

Grundkurse zielen auf den Erwerb einer reflektierten paumldagogischen Kompetenzund liefern einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung indem siesowohl paumldagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusam-menhaumlnge umfassen

Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf houmlheremNiveau reflektierten paumldago-gischen Kompetenz Ihnen sind die vier Inhaltsfelder der Qualifikationsphase einschlieszlig-lich der inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam mit den Grundkursen Die Graduierungbeider Anforderungsniveaus erfolgt uumlber eine unterschiedliche Anzahl konkretisierterKompetenzerwartungen bzw uumlber qualitative Unterschiede hinsichtlich der theorie-gestuumltzten Vertiefung der konkretisierten Kompetenzerwartungen Es werden mehrBezuumlge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezuumlge werden intensivergestaltet

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

41

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 bereits beschrie-bene reflektierte paumldagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und unter-einander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt die in Sachkompetenz Methodenkom-petenz Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Grundlage der Entwicklung einer reflektierten paumldagogischen Kom-petenz ist der Erwerb der Umgangmit und die Anwendung von paumldagogisch relevantemWissen Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung Anwendung und Vernetzung zen-traler Inhalte der Erziehungswissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen soweit derenInhalte aus paumldagogischer Perspektive in den Blick genommen werden koumlnnen Dies be-inhaltet auch den Umgang mit exemplarischem Wissen zunehmender Komplexitaumlt ausverschiedenen Stroumlmungen des Faches Die Faumlhigkeit zwischen alltaumlglichen tradiertenund erziehungswissenschaftlich fundierten Wissensformen zu unterscheiden ist dabeiaufzubauen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 15: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Methodenkompetenz Methodenkompetenz zeigt sich durch die Anwendung von em-pirischen hermeneutischen und ideologiekritischen Verfahren die die Informationsbe-schaffung bzw -entnahme die Aufbereitung Strukturierung Analyse und Interpretationfachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Praumlsentation ermoumlglichenDer Analyse von Fallbeispielen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu Hierzu ge-houmlren das Erfragen Finden und Erklaumlren von Zusammenhaumlngen die problemorientiertmultiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden koumlnnen Dies erfolgt mittel-bar durch unterschiedliche Materialien Arbeits- und Darstellungsmittel einschlieszliglichder reflektiert-kritischen Nutzung informations- und kommunikationstechnischer Medi-en oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder ErkundungenHinzu kommen Verfahren der Selbstevaluation

Urteilskompetenz Urteilskompetenz bezeichnet die Faumlhigkeiten und Fertigkeiten derSchuumllerinnen und Schuumller ihre subjektiven Theorien sowie explizite und implizite Voran-nahmen und Setzungen aufzudecken Sie dient dazu unterschiedliche Perspektivierun-gen zu paumldagogischen Argumentationen zu bewerten paumldagogische Maszligstaumlbe fuumlr einewertende Pruumlfung zu entwickeln und anzuwenden begruumlndet Stellung zu nehmen undein selbststaumlndiges Gesamturteil zu entfalten Dabei ist zwischen Sach- und Werturteilzu unterscheiden Paumldagogische Urteilskompetenz umfasst die beurteilende Pruumlfungder paumldagogischen Praxis auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Reflexionder Reichweite wissenschaftlicher Vorgehensweisen und theoretischer Erkenntnisseder Paumldagogik wie paumldagogisch relevanter Erkenntnisse von NachbarwissenschaftenPaumldagogische Urteilskompetenz reflektiert auch den eigenen Urteilsprozess

Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist die Faumlhigkeit erworbene Sach- Me-thoden- und Urteilskompetenzen einzusetzen Handlungskompetenz ist Grundlagepaumldagogischer Interaktionsfaumlhigkeit und vorausschauender Mitwirkung und Mitgestal-tung in paumldagogischer Praxis Paumldagogische Handlungskompetenz wird in bewusstdafuumlr zur Verfuumlgung gestellten simulierten oder in realen Situationen innerhalb undauszligerhalb der Schule erworben angewendet und weiterentwickelt

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Reflektierte paumldagogische Kompetenz soll deshalb mit Blick aufdie nachfolgenden sechs Inhaltsfelder entwickelt werden

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 16: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse In diesem Inhaltsfeld geht es umdas Ziel den wissenschafts- und handlungspropaumldeutischen Anspruch des Faches an-hand des paumldagogischen Verhaumlltnisses aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar zumachen und damit eine Erschlieszligung der komplexen Erziehungswirklichkeit zu ermoumlgli-chen In diesem Zusammenhang muumlssen unterschiedliche Zugaumlnge zu Erziehung undBildung Gegenstand des Unterrichts werden

Inhaltsfeld 983427 Lernen und Erziehung Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalts-feld ermoumlglicht ein Verstaumlndnis der Lernbeduumlrftigkeit und -faumlhigkeit des Menschen alsVoraussetzung aller paumldagogischen Bemuumlhungen Die paumldagogische Betrachtung vonLernprozessen bezieht lerntheoretische Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften alsGrundlage ein Dabei werden Perspektiven unterschiedlicher Wissenschaften reflek-tiert Die Wechselwirkung von Erziehung und Lernen sowie die Bedeutsamkeit vonSelbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit auch bei eigenen Lernprozessen der Schuuml-lerinnen und Schuumller werden herausgearbeitet Dabei wird deutlich dass die Biografiedes lernenden Subjekts und der Lernprozess in einem interdependenten Verhaumlltniszueinander stehen

Inhaltsfeld 983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung In diesem Inhaltsfeld gehtes um die Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung Ergebnissevon Nachbarwissenschaften sind unter dem Gesichtspunkt der paumldagogischen Relevanzeinzubeziehen Auch unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation sindim Kontext dieses Inhaltsfeldes zu besprechen Daraus folgende Praxisbezuumlge sind zuerschlieszligen Mit Kindheit und Jugend werden zwei Lebensabschnitte angesprochendie die Schuumllerinnen und Schuumller durchlebt haben bzw durchleben daruumlber hinausist u a aufgrund des demografischen Wandels und der Notwendigkeit lebenslangenLernens die Bedeutung paumldagogischen Denkens und Handelns im Erwachsenenalterhervorzuheben

Inhaltsfeld 983429 Identitaumlt Es geht in diesem Inhaltsfeld um die Entstehung und paumld-agogische Foumlrderung von Identitaumlt Dabei wird die Identitaumltsentwicklung im Spannungs-feld von eigenen Interessen und Beduumlrfnissen sowie gesellschaftlichen Einflussgroumlszligenbetrachtet Dies erfordert paumldagogisch relevante Erkenntnisse zur Entwicklungspsycho-logie und zu Sozialisationstheorien zu beruumlcksichtigen Moumlglichkeiten und Grenzen derpersoumlnlichen Lebensgestaltung werden aufgezeigt In diesem Kontext werden zentraleAnspruumlche an Erziehung und Bildung wie Muumlndigkeit Emanzipation und generationen-

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 17: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

uumlbergreifende soziale Verantwortung paumldagogisch interpretiert und die Auswirkungenvon verschiedenen durch wissenschaftliche Ansaumltze gepraumlgten Menschenbildern aufpaumldagogisches Denken und Handeln aufgezeigt

Inhaltsfeld 983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung Die Auseinan-dersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht Einsicht in die normative Bedingtheit jedesErziehungs- und Bildungsprozesses Vor diesem Hintergrund ist bedeutsam dass Wer-te Normen und Zielsetzungen die jedem Erziehungs- und Bildungsprozess zugrundeliegen in ihrer Entstehung und Konkretisierung kulturellen und geschichtlichen Bedin-gungen und Veraumlnderungen unterliegen So werden Gesellschaften zunehmend vondivergierenden kulturellen Grundlagen beeinflusst Die Folgen dieser Entwicklung unddaraus resultierende Herausforderungen fuumlr erzieherisches Handeln sind anzusprechenAuf diese Weise koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller Einsicht in die Relativitaumlt von oft alsselbstverstaumlndlich angenommenen Normen und Zielen sowie ein Verstaumlndnis fuumlr dieLage von Minderheiten erwerben

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen InstitutionenProfessionelles paumldagogisches Handeln findet in einem organisatorischen Rahmen stattder u a durch sozialen und kulturellen Wandel bedingt ist Die Auseinandersetzungmit diesem Inhaltsfeld ermoumlglicht den Schuumllerinnen und Schuumllern exemplarische Ein-blicke in die Vielfalt und ndash soweit absehbar ndash auch in die zukuumlnftige Wandelbarkeit derpaumldagogischen Berufsfelder zu erhalten Dabei stehen die faktischen Bedingungen imMittelpunkt unter denen paumldagogisches Handeln stattfand und stattfindet

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I in zumeistanderen Unterrichtsfaumlchern ndash am Ende der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgendengenannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenz-erwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- undHandlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfelduumlbergreifend angelegt sind werden dieSachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiertDie in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

41

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 18: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge(SK1)

stellen elementare Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren elementare erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene(SK3)

ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft inGrundzuumlgen dar (SK5)

vergleichen exemplarisch die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben mithilfe der Fachsprache paumldagogische Praxis und ihre Bedingungen(MK1)

erstellen unter Anleitung Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch(MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsor-ten moumlgliche Adressaten und Positionen (MK4)

ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen(MK5)

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

41

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 19: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

analysieren unter Anleitung Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneu-tischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Um-setzungen unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien aus (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren unter Anleitung Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK9)

ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheo-rien (MK10)

analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung(MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr paumldagogisches Vorverstaumlndnis und ihre subjektivenTheorien mithilfewissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen in Ansaumltzen die Reichweite von Theoriegehalten der Nachbarwissen-schaften aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlichder Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus denPerspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Metho-den (UK5)

beurteilen theoriegeleitet das eigene Urteilen im Hinblick auf Einflussgroumlszligen(UK6)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 20: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen fuumlr das eigene Lernen und alltaumlgli-che erzieherische Agieren (HK1)

entwickeln und erproben Handlungsvarianten fuumlr Einwirkungen auf Erziehungs-und Lernprozesse (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelns(HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK4)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

983427 Lernen und Erziehung

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Bildungs- und Erziehungsprozesse

Inhaltliche Schwerpunkte

Das paumldagogische Verhaumlltnis

Anthropologische Grundannahmen

Erziehung und Bildung im Verhaumlltnis zu Sozialisation und Enkulturation

Erziehungsstile

Erziehungsziele

Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 21: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren das paumldagogische Verhaumlltnis und stellen elementare Theorien zum paumld-agogischen Verhaumlltnis dar

erlaumlutern verschiedene anthropologische Grundannahmen in ihrem Modell- undTheoriecharakter

ordnen und systematisieren unterschiedliche anthropologische Grundannahmen

stellen kontextualisiertes paumldagogisches Handeln als durch anthropologischeGrundannahmen beeinflusst dar

erklaumlren die Zusammenhaumlnge von Erziehung Bildung Sozialisation und Enkultu-ration

stellen in elementarer Weise Sachverhalte Modelle und Theorien zu ErziehungBildung Sozialisation und Enkulturation dar

beschreiben paumldagogisches Handeln vor dem Hintergrund von Erziehung Bil-dung Sozialisation und Enkulturation

erklaumlren grundlegende Erziehungsstile und systematisieren daraus zu ziehendeErkenntnisse

stellen elementare Vorstellungen hinsichtlich der Ziele von Erziehung dar

ordnen und systematisieren Erziehungsziele und setzen sie in Beziehung zueinan-der

stellen den steuernden Einfluss von Erziehungszielen auf paumldagogisches Handelnin verschiedenen Kontexten dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis zum paumldagogischen Verhaumlltnis vor dem Hintergrundtheoretischer Aussagen

beurteilen einfache Fallbeispiele zum paumldagogischen Verhaumlltnis hinsichtlich derMoumlglichkeiten Grenzen und Folgen eines damit verbundenen Handelns

beurteilen eigene und andere anthropologische Grundannahmen

beurteilen ansatzweise die Erweiterung der paumldagogischen Perspektive durchanthropologische Grundannahmen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 22: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

beurteilen einfache Beispiele in Bezug auf die Beeinflussung des Handelns derbeteiligten Akteure durch anthropologische Grundannahmen

beurteilen die Beschreibbarkeit paumldagogischen Handelns in den Kategorien vonErziehung Bildung Sozialisation und Enkulturation

beurteilen einfache Fallbeispiele hinsichtlich vorkommender Erziehungsstile unddes Blicks auf diese aus der Sicht der verschiedenen Akteure

beurteilen ansatzweise den Beitrag von Nachbarwissenschaften wie PhilosophieSoziologie Politologie und Psychologie zur Beschreibung von Erziehungszielen

beurteilen einfache Fallbeispiele mit Blick auf implizite Erziehungsziele und aufdie Sicht der verschiedenen Akteure auf diese Ziele

bewerten den Stellenwert der Bildung fuumlr nachhaltige Entwicklung in unterschied-lichen Erziehungsprozessen

Inhaltsfeld983427 Lernen und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

Lerntheorien und ihre Implikationen fuumlr paumldagogisches Handeln

Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen

Inklusion

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Zusammenhang zwischen Erziehung und Lernen

beschreiben die Lernbeduumlrftigkeit und Lernfaumlhigkeit des Menschen

erklaumlren die zentralen Aspekte des behavioristischen Lernverstaumlndnisses

erklaumlren Beobachtungslernen und unterscheiden es von den Konditionierungsar-ten

stellen einen kognitiven Erklaumlrungsansatz der Informationsaufnahme und -verar-beitung dar

erklaumlren neurobiologische Grundlagen des Lernens

beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 23: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen paumldagogische Praxisbeispiele zu den Lerntheorien dar

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar

beschreiben inklusive Bildung als Menschenrecht im Sinne der UN-Behinderten-rechtskonvention

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihr Vorverstaumlndnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien uumlberLernprozesse und -bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien

beurteilen in Ansaumltzen die paumldagogische Relevanz von Theoriegehalten und dieMethoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiolo-gie

beurteilen einfache Fallbeispiele fuumlr Lernprozesse hinsichtlich der MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschie-dener Akteure

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 24: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexere erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien dar und erlaumlutern sie (SK2)

beschreiben und erklaumlren erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexere Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenenKriterien (SK4)

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten dar(SK5)

vergleichen die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK6)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwendung derFachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und fuumlhren eine Expertenbefragung durch (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK7)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 25: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien (MK9)

ermitteln unter Anleitung die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle undTheorien (MK10)

analysieren unter Anleitung die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Er-kenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen die Reichweite von Theorien und Erziehungskonzepten aus paumldagogi-scher Perspektive (UK2)

beurteilen Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Folgen daraufbezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure(UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben Handlungsoptionen auf der Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK1)

entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspekti-ven der beteiligten Akteure (HK2)

erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen paumldagogischen Handelnsund reflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 26: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver sowiemoralischer Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 27: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erlaumlutern die erziehende Funktion von Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 28: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

bewerten praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung der Identi-taumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspektive vonGeschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnli-cher Lebensgestaltung im Spannungsfeld von individueller Entfaltung und sozialerVerantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 29: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellen

Kontexten zu beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde

liegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung eines reformpaumldagogischen Konzeptes erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-

gen stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik bewerten eine aktuelle Umsetzung eines reformpaumldagogischen Konzeptes bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung im

Nationalsozialismus beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-

dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 30: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

erlaumlutern exemplarisch Chancen und Grenzen paumldagogischer Einwirkungen durchEinbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen die sich aus paumldagogischen Kompetenzen ergebenden beruflichenChancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhaumlnge (SK 1)

stellen Sachverhalte Modelle und Theorien detailliert dar und erlaumlutern sie (SK2)

erklaumlren komplexe erziehungswissenschaftliche Phaumlnomene (SK3)

ordnen und systematisieren komplexe Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien(SK4)

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

41

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 31: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen den Einfluss paumldagogischen Handelns in ausgewaumlhlten Kontexten differen-ziert dar (SK5)

vergleichen differenziert die Anspruumlche paumldagogischer Theorien mit paumldagogi-scher Wirklichkeit (SK6)

vergleichen den Aussagewert erziehungswissenschaftlicher Theorien (SK7)

METHODENKOMPETENZVERFAHREN DER INFORMATIONSBESCHAFFUNG UND -ENTNAHMEDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben komplexe Situationen aus paumldagogischer Perspektive unter Verwen-dung der Fachsprache (MK1)

erstellen Frageboumlgen und ermitteln detailliert die Ergebnisse einer Expertenbefra-gung (MK2)

ermitteln paumldagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur aus fachlichenDarstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)

VERFAHREN DER AUFBEREITUNG STRUKTURIERUNG ANALYSE UND INTERPRETATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten moumlglicheAdressaten und Positionen (MK4)

ermitteln aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten explizit oderimplizit verfolgte Interessen und Zielsetzungen (MK5)

analysieren differenziert Texte insbesondere Fallbeispiele mithilfe hermeneuti-scher Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK6)

ermitteln aspektreich erziehungswissenschaftlich relevante Aussagen aus empiri-schen Daten in Statistiken und deren grafischen Umsetzungen unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK7)

werten mit qualitativen Methoden gewonnenes umfangreiches Datenmaterial aus(MK8)

analysieren Experimente unter Beruumlcksichtigung von Guumltekriterien und entwerfenAlternativen (MK9)

ermitteln die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK10)

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

analysieren die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen ausNach-barwissenschaften (MK11)

VERFAHREN DER DARSTELLUNG UND PRAumlSENTATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

erstellen differenzierte Diagramme und Schaubilder als Auswertung von Befra-gungen (MK12)

stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Praumlsentationstechnik dar (MK13)

VERFAHREN DER SELBSTEVALUATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller

wenden Verfahren der Selbstevaluation im Hinblick auf ihre eigene paumldagogischeErkenntnisgewinnung und Urteilsfindung an (MK14)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten ihre subjektiven Theorien mithilfe wissenschaftlicher Theorien (UK1)

beurteilen aspektreich die Reichweite von komplexen Theorien und Erziehungs-konzepten aus paumldagogischer Perspektive (UK2)

beurteilen differenziert Fallbeispiele hinsichtlich Moumlglichkeiten Grenzen und Fol-gen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligterAkteure (UK3)

unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK4)

beurteilen aspektreich die Reichweite komplexer wissenschaftlicher Methoden(UK5)

bewerten ihren eigenen Urteilsprozess in Bezug auf Wertbezuumlge Interessen undgesellschaftliche Forderungen (UK6)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

entwickeln und erproben vielfaumlltige Handlungsoptionen auf der Grundlage ver-schiedener Theorien und Konzepte (HK1)

entwickeln Handlungsoptionen aus den unterschiedlichen Perspektiven der betei-ligten Akteure (HK2)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 33: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

erproben simulativ bzw real verschiedene Formen paumldagogischen Handelns undreflektieren diese hinsichtlich der zu erwartenden Folgen (HK3)

gestalten unterrichtliche Lernprozesse unter Beruumlcksichtigung von erweitertenpaumldagogischen Theoriekenntnissen mit (HK4)

vertreten paumldagogische Handlungsoptionen argumentativ (HK5)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

983429 Identitaumlt

983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983428 Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Inhaltliche Schwerpunkte

Interdependenz von Entwicklung Sozialisation und Erziehung

Erziehung in der Familie

Erziehung durch Medien und Medienerziehung

Unterschiedliche Verlaumlufe von Entwicklung und Sozialisation

Paumldagogische Praxisbezuumlge unter dem Aspekt von Entwicklung Sozialisationund Erziehung in Kindheit Jugend und Erwachsenenalter

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Modellen psychosozialer kognitiver mo-ralischer und sprachlicher Entwicklung und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Per-spektive

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 34: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation

erklaumlren die systemische Sicht auf Familie

erklaumlren die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter

stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar

erlaumlutern die erziehende Funktion verschiedener Medien

erklaumlren unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psycho-analytischer sowie sozialpsychologischer Sicht

erlaumlutern beispielhaft Moumlglichkeiten und Grenzen paumldagogischer Einflussnahmenim Erwachsenenalter (u a in Bezug auf biografische Bruumlche im Erwerbslebenund im familiaumlren Bereich)

URTEILSKOMPETENZ

Die Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern kontroverse paumldagogische Vorstellungen zu Entwicklung und Sozialisati-on sowie die Geltungsanspruumlche dieser Vorstellungen

beurteilen die Reichweite und paumldagogische Relevanz von Erkenntnissen vonNachbarwissenschaften fuumlr paumldagogisches Denken und Handeln im Kontext vonEntwicklung und Sozialisation

beurteilen die Gefaumlhrdungen von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zurSelbstbestimmung sowie paumldagogische Einwirkungsmoumlglichkeiten

beurteilen medienpaumldagogische Maszlignahmen zur entwicklungsfoumlrdernden Nut-zung analoger und digitaler Medien

beurteilen praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderung von Entwick-lung und Sozialisation unter paumldagogischen Aspekten

eroumlrtern Chancen und Grenzen von Maszlignahmen der Praumlvention und Intervention

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 35: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Identitaumlt

Inhaltliche Schwerpunkte

Besonderheiten der Identitaumltsentwicklung in Kindheit Jugend und Erwachse-nenalter sowie deren paumldagogische Foumlrderung

Anthropologische Grundannahmen zur Identitaumlt und ihre Auswirkungen aufpaumldagogisches Denken und Handeln

Identitaumlt und Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben die zentralen Aspekte von Identitaumltskonzepten (u a aus interaktio-nistischer Sicht) und erlaumlutern sie aus paumldagogischer Perspektive

stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer Grundannahmenfuumlr erzieherisches Denken und Handeln im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklungdar

erlaumlutern die Interdependenz von Emanzipation Muumlndigkeit und Streben nach Au-tonomie einerseits sowie Sozialisation und sozialer Verantwortlichkeit andererseitsbei der Identitaumltsentwicklung

beschreiben Moumlglichkeiten und Grenzen persoumlnlicher Lebensgestaltung u a ausgeschlechtergerechter Perspektive

erklaumlren die Entstehung die Erscheinungsformen und Folgen unzureichenderIdentitaumltsentwicklung aus paumldagogischer Sicht

erlaumlutern den Zusammenhang von Identitaumlt und Bildung

beschreiben auf theoretischer Grundlage paumldagogische Praxisbezuumlge zur Identi-taumltsfoumlrderung in allen Lebensaltern

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern unterschiedliche paumldagogische Vorstellungen zur Identitaumltsentwicklungund ihre Geltungsanspruumlche

beurteilen moumlgliche Gefaumlhrdungen von Menschen in unterschiedlichen Lebensal-tern im Hinblick auf die Identitaumltsentwicklung

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 36: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten selbststaumlndig praktische altersspezifische Maszlignahmen zur Foumlrderungder Identitaumltsentwicklung unter paumldagogischen Aspekten und unter der Perspek-tive von Geschlechtergerechtigkeit

beurteilen unter paumldagogischen Aspekten Moumlglichkeiten und Grenzen der Durch-setzung eigener Interessen bei ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung im Span-nungsfeld von persoumlnlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit

Inhaltsfeld983430 Werte Normen und Ziele in Erziehung und Bildung

Inhaltliche Schwerpunkte

Historische und kulturelle Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Erziehung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten

Interkulturelle Bildung

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Bedeutung von Werten und Normen fuumlr Erziehung und Bildung

ordnen Erziehungsziele verschiedenen historischen politischen und kulturellenKontexten zu

beschreiben schulischer Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegende Werte und Normen und beschreiben Schule als Ort des Demokratie-Lernens

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung gemaumlszlig reformpaumldagogischen Konzepten

erlaumlutern Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus und deren Auswirkun-gen

stellen die Entwicklung von der Auslaumlnderpaumldagogik zur Interkulturellen Bildungdar

stellen ein Konzept der Interkulturellen Bildung dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die normative Bedingtheit von Erziehungs- und Bildungsprozessen unddie daraus resultierenden Herausforderungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 37: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern das Verhaumlltnis von Paumldagogik und Politik

bewerten Aktualisierungen reformpaumldagogischer Konzepte

bewerten das Verhaumlltnis von Erziehung Sozialisation und Identitaumltsbildung imNationalsozialismus

beurteilen die paumldagogische Tragfaumlhigkeit eines Konzeptes Interkultureller Bil-dung

Inhaltsfeld983431 Paumldagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Institutionalisierung von Erziehung

Vielfalt und Wandelbarkeit paumldagogischer Berufsfelder

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren die Unterschiede zwischen nicht professionellem und professionellempaumldagogischen Handeln

beschreiben den Wandel in den Anforderungen an paumldagogische Institutionen(Kindergarten Schule Einrichtungen der Jugendpflege Erwachsenenbildung)

beschreiben die Funktionen von Schule

stellen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung im Anschlussan internationale Vergleichsstudien dar

erlaumlutern exemplarisch Chancen wie Begrenzungen paumldagogischer Einwirkungendurch Einbindung in Institutionen

beschreiben paumldagogische Berufsfelder und stellen die wachsende beruflicheBedeutung paumldagogischer Kompetenz im Zuge sozialenWandels und im Umgangmit kultureller Vielfalt dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Chancen und Gefahren die sich aus der Verlagerung von paumldagogi-schen Prozessen in durch Professionalisierung gepraumlgte Institutionen ergeben

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

39

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

42

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

bewerten aktuelle und fuumlr die naumlhere Zukunft prognostizierbare Veraumlnderungenauf dem Markt paumldagogischer Institutionen

beurteilen die Kompatibilitaumlt der verschiedenen Funktionen von Schule

beurteilen Maszlignahmen der Schulentwicklung und Qualitaumltssicherung

beurteilen anhand verschiedener Kriterien die sich aus paumldagogischen Kompe-tenzen ergebenden beruflichen Chancen

beurteilen den Beruumlcksichtigungsgrad wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Erzie-hung Sozialisation und Identitaumltsbildung sowie normativer Setzungen in paumldago-gischen Institutionen zu verschiedenen Zeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 40: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 41: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 42: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung paumldagogischer Situationen

Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von TextaussagenWiedergabe von Theorien

Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher TextsortenAuswertung statistischen MaterialsAnalyse von FallbeispielenBildanalyse

Beurteilungsaufgabe Abwaumlgen von HandlungsoptionenBeurteilung der Reichweite verschiedener TheorienBewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen

Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe

LeserbriefRezensionKommentarGestaltung von paumldagogischen Raumlumen nach vorgegebenenKriterienGrafische Darstellung von Zusammenhaumlngen

Handlungsaufgabe RollenspielDebattePodiumsdiskussionStandbilderMitgestaltung einer UnterrichtseinheitDurchfuumlhren einfacher ExperimenteExpertenbefragungUmfrage

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 43: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

46

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Im Fach Erziehungswissenschaft ist ausschlieszliglich eine materialgebundene Aufgabemit untergliederter Aufgabenstellung (Teilaufgaben) zulaumlssig Alle Teilaufgaben muumlssenso abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsung ein Materialbezug notwendig ist Als Materi-algrundlagen dienen insbesondere Texte unterschiedlicher Provenienz (z B wissen-schaftlich populaumlrwissenschaftlich journalistisch literarisch historisch Fallbeispiel)aber auch Bilder Grafiken und Statistiken Die Gesamtaufgabe muss so formuliert seindass sie sich auf mehrere inhaltliche Schwerpunkte bezieht und zu ihrer Loumlsung einepaumldagogische Perspektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus drei Teilauf-gaben die einigen der in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen entsprechen Dabeisind folgende Kombinationen im Abitur moumlglich Eine Darstellungsaufgabe und eineAnalyseaufgabe werden mit einer Beurteilungsaufgabe oder mit einer Gestaltungs- bzwProduktionsaufgabe kombiniert

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-

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Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 46: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Besondere Lernleistung

spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Ausgangspunkt fuumlr die muumlndliche Pruumlfung in Erziehungswissenschaft ist eine begrenz-te mehrgliedrige schriftlich verfasste Aufgabe mit Material Bei der Aufgabe ist diezeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorbereitungszeit zu beachten Die Aufgabefuumlr den ersten Teil der Pruumlfung enthaumllt daher Material von geringerem Umfang undweniger komplexe Teilaufgaben als eine Aufgabe fuumlr die schriftliche Pruumlfung

Fuumlr das Fach Erziehungswissenschaft gilt daruumlber hinaus dass ausschlieszliglich einematerialgebundene Aufgabe mit untergliederter Aufgabenstellung (zwei oder drei Teil-aufgaben) zulaumlssig ist Alle Teilaufgaben muumlssen so abgefasst sein dass fuumlr ihre Loumlsungein Materialbezug notwendig ist Als Materialgrundlagen dienen insbesondere Texteunterschiedlicher Provenienz (z B wissenschaftlich populaumlrwissenschaftlich journalis-tisch literarisch historisch Fallbeispiel) aber auch Bilder Grafiken und Statistiken DieGesamtaufgabe muss so formuliert sein dass zu ihrer Loumlsung eine paumldagogische Per-spektive einzunehmen ist Ein Abiturvorschlag besteht aus zwei oder drei Teilaufgabendie den in Kapitel 3 genannten Uumlberpruumlfungsformen zu entnehmen sind Dabei sind vonden in Kapitel 3 genanntenUumlberpruumlfungsformen folgendemoumlglich DarstellungsaufgabeAnalyseaufgabe Beurteilungsaufgabe oder Gestaltungs- bzw Produktionsaufgabe

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugeben

47

Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Abiturpruumlfung

nach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 48: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

erklaumlren grundlegende erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexere erzie-hungswissenschaftlich relevanteZusammenhaumlnge (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftlich relevante Zusam-menhaumlnge (SK)

stellen elementare Modelle undTheorien dar und erlaumlutern sie(SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien dar und erlaumluternsie (SK)

stellen Sachverhalte Modelleund Theorien detailliert dar underlaumlutern sie (SK)

beschreiben und erklaumlren ele-mentare erziehungswissenschaft-liche Phaumlnomene (SK)

beschreiben und erklaumlrenerziehungswissenschaftlichePhaumlnomene (SK)

erklaumlren komplexe erziehungs-wissenschaftliche Phaumlnomene(SK)

ordnen und systematisierengewonnene Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexere Erkenntnisse nachfachlich vorgegebenen Kriterien(SK)

ordnen und systematisierenkomplexe Erkenntnisse nachfachlichen Kriterien (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns auf Individuumund Gesellschaft in Grundzuumlgendar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhltenKontexten dar (SK)

stellen den Einfluss paumldagogi-schen Handelns in ausgewaumlhl-ten Kontexten differenziert dar(SK)

vergleichen exemplarisch dieAnspruumlche paumldagogischer Theo-rien mit paumldagogischer Wirklich-keit (SK)

vergleichen die Anspruumlchepaumldagogischer Theorien mit paumld-agogischer Wirklichkeit (SK)

vergleichen differenziert die An-spruumlche paumldagogischer Theorienmit paumldagogischer Wirklichkeit(SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 49: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

vergleichen den AussagewerterziehungswissenschaftlicherTheorien (SK)

MV I -

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beschreiben mithilfe der Fach-sprache paumldagogische Praxis undihre Bedingungen (MK)

beschreiben Situationen auspaumldagogischer Perspektive unterVerwendung der Fachsprache(MK)

beschreiben komplexe Situa-tionen aus paumldagogischer Per-spektive unter Verwendung derFachsprache (MK)

erstellen unter Anleitung Frage-boumlgen und fuumlhren eine Experten-befragung durch (MK)

erstellen Frageboumlgen undfuumlhren eine Expertenbefragungdurch (MK)

erstellen Frageboumlgen und er-mitteln detailliert die Ergebnisseeiner Expertenbefragung (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

ermitteln paumldagogisch relevan-te Informationen aus Fachlitera-tur aus fachlichen Darstellungenin Nachschlagewerken oder imInternet (MK)

V A S A I

ermitteln unter Anleitung auserziehungswissenschaftlich re-levanten Materialsorten moumlgli-che Adressaten und Positionen(MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Material-sorten moumlgliche Adressaten undPositionen (MK)

ermitteln Intentionen der je-weiligen Autoren und benennenderen Interessen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

ermitteln aus erziehungswis-senschaftlich relevanten Mate-rialsorten explizit oder implizitverfolgte Interessen und Zielset-zungen (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

analysieren unter AnleitungTexte insbesondere Fallbeispielemithilfe hermeneutischer Metho-den der Erkenntnisgewinnung(MK)

analysieren Texte insbeson-dere Fallbeispiele mithilfe her-meneutischer Methoden derErkenntnisgewinnung (MK)

analysieren differenziert Texteinsbesondere Fallbeispiele mit-hilfe hermeneutischer Methodender Erkenntnisgewinnung (MK)

werten unter Anleitung empi-rische Daten in Statistiken undderen grafische Umsetzungenunter Beruumlcksichtigung von Guumlte-kriterien aus (MK)

ermitteln erziehungswissen-schaftlich relevante Aussagen ausempirischen Daten in Statistikenund deren grafischen Umsetzun-gen unter Beruumlcksichtigung vonGuumltekriterien (MK)

ermitteln aspektreich erzie-hungswissenschaftlich relevanteAussagen aus empirischen Datenin Statistiken und deren grafi-schen Umsetzungen unter Be-ruumlcksichtigung von Guumltekriterien(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Me-thoden gewonnene Daten aus(MK)

werten mit qualitativen Metho-den gewonnenes umfangreichesDatenmaterial aus (MK)

analysieren unter AnleitungExperimente unter Beruumlcksichti-gung von Guumltekriterien (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekriteri-en (MK)

analysieren Experimente unterBeruumlcksichtigung von Guumltekrite-rien und entwerfen Alternativen(MK)

ermitteln ansatzweise die Gene-se erziehungswissenschaftlicherModelle und Theorien (MK)

ermitteln unter Anleitung dieGenese erziehungswissenschaft-licher Modelle und Theorien(MK)

ermitteln die Genese erzie-hungswissenschaftlicher Modelleund Theorien (MK)

analysieren unter Anleitungund exemplarisch die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

analysieren unter Anleitungdie erziehungswissenschaftlicheRelevanz von Erkenntnissen ausNachbarwissenschaften (MK)

analysieren die erziehungs-wissenschaftliche Relevanz vonErkenntnissen aus Nachbarwis-senschaften (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

51

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

V D P

erstellen einfache Diagrammeund Schaubilder als Auswertungeiner Befragung (MK)

erstellen Diagramme undSchaubilder als Auswertung ei-ner Befragung (MK)

erstellen differenzierte Dia-gramme und Schaubilder alsAuswertung von Befragungen(MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

stellen Arbeitsergebnisse ingeeigneter Praumlsentationstechnikdar (MK)

V S

wenden Verfahren der Selbst-evaluation im Hinblick auf ihreeigene paumldagogische Erkenntnis-gewinnung und Urteilsfindung an(MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

bewerten ihr paumldagogischesVorverstaumlndnis und ihre subjek-tiven Theorien mithilfe wissen-schaftlicher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

bewerten ihre subjektivenTheorien mithilfe wissenschaftli-cher Theorien (UK)

beurteilen in Ansaumltzen dieReichweite von Theoriegehaltender Nachbarwissenschaftenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

beurteilen die Reichweite vonTheorien und Erziehungskonzep-ten aus paumldagogischer Perspekti-ve (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite von komplexen Theo-rien und Erziehungskonzeptenaus paumldagogischer Perspektive(UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

52

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen einfache erziehungs-wissenschaftlich relevante Fall-beispiele hinsichtlich der Moumlg-lichkeiten Grenzen und Folgendarauf bezogenen Handelns ausden Perspektiven verschiedenerbeteiligter Akteure (UK)

beurteilen Fallbeispiele hin-sichtlich Moumlglichkeiten Grenzenund Folgen darauf bezogenenHandelns aus den Perspektivenverschiedener beteiligter Akteure(UK)

beurteilen differenziert Fallbei-spiele hinsichtlich MoumlglichkeitenGrenzen und Folgen darauf bezo-genen Handelns aus den Perspek-tiven verschiedener beteiligterAkteure (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

unterscheiden zwischen Sach-undWerturteil (UK)

beurteilen exemplarisch dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen die Reichweite ver-schiedener wissenschaftlicherMethoden (UK)

beurteilen aspektreich dieReichweite verschiedener wissen-schaftlicher Methoden (UK)

beurteilen theoriegeleitet daseigene Urteilen im Hinblick aufEinflussgroumlszligen (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess (UK)

bewerten ihren eigenen Urteils-prozess in Bezug auf WertbezuumlgeInteressen und gesellschaftlicheForderungen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen fuumlr das eigeneLernen und alltaumlgliche erzieheri-sche Agieren (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsoptionen auf der Grundlageverschiedener Theorien und Kon-zepte (HK)

entwickeln und erproben viel-faumlltige Handlungsoptionen aufder Grundlage verschiedenerTheorien und Konzepte (HK)

entwickeln und erproben Hand-lungsvarianten fuumlr Einwirkungenauf Erziehungs- und Lernprozes-se (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen aus den unter-schiedlichen Perspektiven derbeteiligten Akteure (HK)

entwickeln Handlungsoptionenaus den unterschiedlichen Per-spektiven der beteiligten Akteure(HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 53: GOSt KLP Erziehungswissenschaft€¦ · Herausgegebenvom MinisteriumfürSchuleundWeiterbildung desLandesNordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49,40221 Düsseldorf Telefon0211-5867-40

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns (HK)

erproben in der Regel simulativverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

erproben simulativ oder realverschiedene Formen paumldagogi-schen Handelns und reflektierendiese hinsichtlich der zu erwarten-den Folgen (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon paumldagogischen Theoriekennt-nissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

gestalten unterrichtliche Lern-prozesse unter Beruumlcksichtigungvon erweiterten paumldagogischenTheoriekenntnissen mit (HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

vertreten paumldagogische Hand-lungsoptionen argumentativ(HK)

54

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen