Gottes schauen Augen auf uns - Neuevangelisierungschauen auf uns 2 Jesus schaute auf den Hl....

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07. 01. 2014 / 21. Jg. Nr. 1 / Einzelpreis: € 1.50,- INTERDIÖZESANE KATECHESEN WWW.NEUEVANGELISIERUNG.AT DIE WIEDER OFFENEN AUGEN JESU, S. 6 WER MICH SIEHT,DER SIEHT DEN VATER, S. 3 ZUM DIALOG MIT DEN MUSLIMEN, S. 7 JESUS SCHAUT AUF UNS BEIM STERBEN, S .4 DIE VERFOLGTE KIRCHE, BÜCHER, S. 8 DER GEIST JESU CHRISI SCHAUT UNS AN, S.5 ANLIEGEN, TEL, E-MAIL u. a, S. 8 JESUS SCHAUT AUF DEN HL. FRANZISKUS, S. 2 Gottes Augen schauen auf uns

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07. 01. 2014 / 21. Jg. Nr. 1 / Einzelpreis: € 1.50,-

INTERDIÖZESANE KATECHESEN

WWW.NEUEVANGELISIERUNG.AT

DIE WIEDER OFFENENAUGEN JESU, S. 6

WER MICH SIEHT,DERSIEHT DEN VATER, S. 3

ZUM DIALOG MIT DENMUSLIMEN, S. 7

JESUS SCHAUT AUF UNSBEIM STERBEN, S .4

DIE VERFOLGTE KIRCHE,BÜCHER, S. 8

DER GEIST JESU CHRISISCHAUT UNS AN, S.5

ANLIEGEN, TEL,E-MAIL u. a, S. 8

JESUS SCHAUT AUF DENHL. FRANZISKUS, S. 2

GottesAugen

schauenauf uns

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Jesus schaute auf den Hl. Franziskus

Titelbild: Beim Gebet sprach dieses byzantinischeKreuz (12. Jh.) eines Tages zum jungen Franziskusin der Kirche von San Damiano (Assisi): Geh undbaue mein Haus wieder auf, das in Trümmer fällt!Jesu Augen bewegen sich und sahen auf Franziskus.Die Klarissen nahmen bei ihrer Übersiedlung um1260 dieses Kreuz mit, das sich heute in San Giorgiobefindet

Franziskus baute die Kirche inEinheit mit dem Petrus - AmtDie Gegenwart Christi in der Verkündigungdes Hl. Franziskus stellte die Kirche vor nichteinfache Tatsachen. Sie war zwar die Verkün-derin des Evangeliums und spürte aber dochganz deutlich, wie durch das einfach gelebteChristentum des Hl. Franziskus in der mächti-gen Kirche vieles lebendig wurde und so Feuerfing.Gewiss war der arme Franziskus ein treuerSohn der einen Kirche, darüber gab es bei ihmkeinerlei Diskussion. In einem alten Kirchleinhatte Franziskus eine ähnliche Vision und woll-te zuerst diese zerfallene Kirche wieder aufbau-en. Er hat diesen Auftrag vom Kreuz zunächstwörtlich genommen und erst später tiefer er-kannt. Es ging ja um die Christen.Zu den Priestern hatte der Hl. Franziskus einunbegrenztes Vertrauen wegen ihrer Weihe,aber über ihre Sünden sah er im Sinn seinergroßen, barmherzigen Liebe hinweg.

Die Neuevangelisierung durch denHl. FranziskusEr wollte dort einspringen, wo die Priester ver-sagt haben. Die Kurie in Rom nahm denn auchdiese Kirchentreue des Hl. Franziskus sogleichwahr und begegnete ihm mit Verständnis.

Ein Evangelium ohne Abstriche -aber in Milde und Güte

Papst Innozenz III. lauscht der Predigt des Hl. Fran-ziskus

Die Kirche konnte nicht ohne weiteres ihre Zu-stimmung zu allen Plänen des jungen Franzis-kus geben. Sie war sich eine gewisse Zurück-haltung schuldig, die dieser Papst meisterhaft indie Worte kleidete: Meine lieben Söhne, alsallzu hart und rau erscheint uns euer Leben.Denn wenn auch nach unserer Überzeugungeure Glut sehr groß ist, sodass an eurem Eiferniemand zweifelt. Wir müssen doch auch anjene denken, die euch künftig nachfolgen wer-den, dass ihnen dieses Leben nicht als zu über-hart und zu streng erscheine.Nach päpstlichen Ansicht waren nicht alleChristen fähig, diese Gottesflamme eines Hl.Franziskus zu spüren. Tatsächlich gibt es vieleFranziskaner, aber nur einen Hl. Franziskus,der eben anders war. Der Papst hat den Ordender Franziskaner wohl davor bewahrt, insSchwärmerische abzugleiten.Schließlich muss auch der Kurie zu Gutegehalten werden, dass diese innere Freude amEvangelium (Enzyklika des Papstes Franzis-kus!) eben nur der Hl. Franziskus voll verspür-te. So konnte der Franziskanerorden für die Kir-che zum Segen werden bis heute.

PS.:Hätte die Kirche später mehr dem Hl.Franziskus vertraut, so wäre die Reformationanders gekommen und es hätte vielleicht dochkeine Kirchenspaltung gegeben?

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Jesus sagt: Wer mich sieht, sieht den Vater

Gott - Vater schaut auf sein Volkschon im Alten TestamentWenn Gott zu den Menschen spricht, dannschaut er sie auch an. Gott ist in sich unendlichvollkommen und glücklich. Er hat alles in Lie-be erschaffen und den Menschen anvertraut.1. Gott sah alles, was er gemacht hatte und eswar sehr gut. Es war Abend und es war Mor-gen: sechster Tag (Gen 1,31). Gott beruft denMenschen und hilft ihm beim Erkennen derGottes- und Nächstenliebe.2. Gott sieht auf die Not seines Volkes undführt es aus der Gefangenschaft Ägyptens indes Land der Freiheit: Ich habe die Bedrängnismeines Volkes in Ägypten gesehen (Ex 3,7).

3. Gott zeigt Mose das Land der Verheißung:Der Herr sprach zu Mose: Steige auf das Aba-rimgebirge und überschaue das Land, das ichden Israeliten geben will (Num 27,12).

4. Der Herr will, dass die Menschen auch nachihm suchen: Das Herr blickt vom Himmel her-ab auf die Menschen um zu sehen, ob es einenVerständigen gibt, der nach Gott fragt (Ps13/2).

5. Auf die Anfrage der Israeliten nach dem Auf-trag des Mose soll dieser antworten: Der Ich -Bin hat mich zu euch gesandt… Das ist meinName für immer und so wird man mich nen-nen in allen Generationen (Ex 3,14f). DieserName ist geheimnisvoll, wie auch Gott selbstein Geheimnis ist.

Die Schöpfung (Sonne) schaut auf ihren Schöpfer(Römerkirche in Aurachkirchen bei Gmunden)

Jesus sagt: Wer mich sieht, dersieht den VaterDer Apostel Philippus sagt zu Jesus: Herr, zei-ge uns den Vater und es genügt uns. Jesus ant-wortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch,und du hast mich nicht erkannt: Wer michsieht, der hat den Vater gesehen( Joh 14,8f).

Miniatur aus dem Kloster Dionysiou, auf demBerg Athos. Es ist in Konstantinopel um das Jahr1059 entstanden. Christus wendet sich im Gebet anseinen Vater. Er betet allein an einem einsamen Ort.Seine Jünger beobachten ihn ehrfurchtsvoll aus eini-ger Entfernung. Ein Apostel wendet sich den ande-ren zu und zeigt ihnen denjenigen, der der Lehrerund der Weg des christlichen Betens ist. Er bittetJesus: Herr lehre uns beten. Darauf sagte Jesus:Wenn Ihr betet, so sollt ihr sprechen: Vater un-ser im Himmel...

Jesus ist das Bild des unsichtbarenGottes (Lobpreis auf Jesus)Er ist der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.

Denn in ihm wurde alles erschaffenim Himmel und auf Erden, das Sichtbare unddas Unsichtbare, Throne und Herrschaften,

Fürsten und Gewalten.Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.Er ist vor der Schöpfung, alles hat in ihm Be-

stand. Er ist das Haupt des Leibes,der Leib aber ist die Kirche.

Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der To-ten; so hat er in allem den Vorrang.

Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle inihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen

und alles auf Erden und im Himmelzu Christus zu führen, der Frieden gestiftet hatdurch das Blut seines Kreuzes (Kol 1,15 - 21).

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Jesus schaut beim Sterben auf uns

VorbemerkungenLeben und Sterben sind die beiden Endpunkteunseres Daseins. Nichts ist so sicher, wie derTod (todsicher). Die einen haben eine ganz gro-ße Angst vor dem Tod (Verdrängung), die an-deren verhalten sich so, als ob es den Tod nichtgeben würde und leben entsprechend. BeideHaltungen sind nicht christlich und auch nichtmenschlich. Jesus hat uns durch seine letztenWorte am Kreuz eine wunderbare Einführungin das christliche Sterben gegeben. Davon hän-gen ewiges Glück bei Gott oder ewige Gottes-ferne ab. Es liegt an uns, was wir aus unseremLeben machen.

Die letzten Worte Jesu am KreuzDie Sterbestunde ist wohl die wichtigste unse-res Lebens. Durch seine Menschwerdung istuns Christus auch im Sterben nahe. Wir solltenseine letzten Worte schon vorher betrachten,denn beim Sterben wissen wir nicht, ob wir siedann noch andächtig beten können.1. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,was sie tun (Lk 23,34)Wir sollten schon vorher allen unseren Beleidi-gern innig verzeihen und wegen unserer sünd-haften Fehler um Vergebung bitten.2. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger,den er liebte, dabeistehen, spricht er zu seinerMutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sprichter zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Undvon jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich(Joh 19,26.27)Jesus regelt Wichtiges vor seinem Tod:1. Es geht um den Willen des Vaters und dann2. um die Fürsorge für seine Mutter. Er vertrautseine Mutter dem Lieblingsjünger Johannes an.Auch Maria ist später Jesus nachgefolgt und inden Himmel aufgenommen worden. Rufen wirauch Maria, die Mutter in Todesnot und dieMutter des Lichts (Marienlied) jetzt schon öf-ters an. Wer weiß, ob es uns dann noch so mög-lich sein wird.

3. Jesus sprach: Wahrlich, ich sage dir: Heu-te wirst du mit mir im Paradies sein (Lk23,43)Dies ist eines der schönsten und trostvollstenWorte Jesu in der bittersten Not am Kreuz.Nach einer vollkommenen Reue aus Liebe zuJesus ist uns der Himmel sicher. Jesus sagt:Wirket solange es Tag ist, es kommt einmal dieNacht, wo niemand mehr wirken kann.

Spätgotisches Triumphbogenkreuz (1510) in Au-rachkirchen bei Gmunden

4. Mein Gott, mein Gott, warum hast dumich verlassen (Mt 27, 46)Jeder geht allein seinen persönlichen Weg indie Ewigkeit. Beim Anblick Gottes erkennenwir uns selbst, ob wir zu ihm kommen dürfenoder ob uns die Gottesferne bestimmt ist. DieseVerlassenheit des Gottessohnes könnte unsbeim Sterben leicht einholen.

5. Mich dürstet (Joh 19,28)Hier leuchtet wieder die Menschheit Jesu starkauf. Auch er hatte menschliche Bedürfnisse,hatte Hunger und Durst. Es ist eine Erfahrung,dass Sterbende oft trockene Lippen haben undsehr dankbar sind für eine gewissen Feuchtig-keit. Bitten wir heute schon öfters um das Was-ser des Lebens, das allein jeden Durst nach Lie-be, Freiheit und Geborgenheit stillen kann.

6. Vater, in deine Hände übergebe ich mei-nen Geist (Lk 23,46)In Treue zu seinem Vater hat Jesus diesen Wil-len erfüllt. Er hat sich ganz auf seinen Vaterverlassen und sein Vater hat seinen Sohn nichtin der größten Not verlassen. Vertrauen wirschon heute auf Jesus Christus und seine Nähezu uns.

7. Es ist vollbracht (Joh 19,30)Dies war ein ganz entscheidendes Ereignis fürdie Menschheitsgeschichte. Das Wort voll-bracht bedeutet im Griechischen soviel wiebezahlt: Jesus hat für uns alles bezahlt.Jedes endgültige Anrecht des Teufels auf denMenschen ist zerbrochen. Allerdings haben wirimmer noch auf dieser Welt unter der Sündeund dem Bösen zu leiden.Für uns gläubige Christen hat die Zukunft beiJesu Tod und Auferstehung begonnen.

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Sich dem Hl. Geist öffnenVerkünder des Evangeliums sind jene, die sichohne Furcht dem Handeln des Heiligen Geistesöffnen. Zu Pfingsten ließ der Heilige Geist dieApostel aus sich selbst herausgehen und ver-wandelte sie in Verkünder der Großtaten Got-tes, die ein jeder in seiner Sprache verstehenkonnte. Der Heilige Geist verleiht außerdem dieKraft, die Neuheit des Evangeliums mit Freimutund ohne Furcht zu verkünden. Dies geschiehtzu allen Zeiten und an allen Orten und sogargegen den Zeitgeist. Rufen wir den Hl. Geistheute an, fest verankert im Gebet, ohne den al-les Tun ins Leere zu laufen droht und die Ver-kündigung letztlich keine Seele hat. Jesus suchtVerkünder des Evangeliums, welche die FroheBotschaft nicht nur mit Worten verkünden, son-dern vor allem mit einem Leben, das in der Ge-genwart Gottes verwandelt wurde (vgl. PapstFranziskus, Evangelii gaudium, Rom 2013, Nr.259).

Der Hl. Geist ist die Seele der mis-sionarischen KircheWenn man sagt, etwas hat Geist, meint mandamit für gewöhnlich innere Beweggründe, diedas persönliche und gemeinschaftliche Handelnanspornen, motivieren, ermutigen und ihm Sinnverleihen. Eine Evangelisierung mit Geist un-terscheidet sich sehr von einer Ansammlungvon Aufgaben, die als eine drückende Ver-pflichtung erlebt werden. Man toleriert sie bloßoder nimmt sie auf sich als etwas, das den eige-nen Neigungen und Wünschen widerspricht.Wie wünschte ich die richtigen Worte zu fin-den, um zu einer Etappe der Evangelisierung zuermutigen, die mehr Eifer, Freude, Großzügig-keit, Kühnheit aufweist, die ganz von Liebeerfüllt ist und von einem Leben, das ansteckendwirkt! Aber ich weiß, dass keine Motivationausreichen wird, wenn in den Herzen nicht dasFeuer des Heiligen Geistes brennt. Dieser Feu-er ist die Seele der missionarischen Kirche.

Die Bitte um den Hl. GeistBevor ich einige Motivationen und spirituelleAnregungen gebe, rufe ich einmal mehr den Hl.Geist an. Ich bitte ihn, zu kommen und die Kir-che zu erneuern, aufzurütteln, anzutreiben, dasssie kühn aus sich herausgeht, um allen Völkerndas Evangelium zu verkünden (vgl. AaO., Nr.261).Diese Worte gehen zurück auf den großen Mis-sions– und Taufauftrag am Schluss des Mat-thäusevangelium (vgl. Mt 28,18-20).

Der Hl. Geist zeigt auf den allmächtigenVater und seinen SohnErweiternd dazu heißt es im 2. ÖkumenischenKonzil von Konstantinopel aus dem Jahre 381:Wir glauben ... an den Heiligen Geist, der Herrist und lebendig macht, der aus dem Vater unddem Sohne hervorgeht. Der ewige Ursprung desHeiligen Geistes ist jedoch nicht ohne Zusam-menhang mit dem ewigen Ursprung des Soh-nes. Der Heilige Geist, der die dritte Person inder Dreifaltigkeit ist, ist ein und derselbe Gottmit dem Vater und dem Sohn. Gleichwohl wirder nicht nur der Geist des Vaters und nicht nurder Geist des Sohnes, sondern zugleich derGeist des Vaters und (!) des Sohnes genannt.

Weltjugendtag 2013 mit Papst Franziskus

Lunge des GebetesOhne längere Zeiten der Anbetung und Begeg-nung mit dem Wort Gottes verlieren diese Auf-gaben leicht ihren Sinn. Wir werden vor Mü-digkeit und Schwierigkeiten schwächer underlahmen schließlich im Eifer. Die Kirchebraucht dringend die Lunge des Gebetes, undich freue mich sehr, dass in kirchlichen Einrich-tungen die Gebetsgruppen, die Fürbitten fürandere und die meditative Schriftlesung sowiedie eucharistische Anbetung stets mehr werden.Zugleich gilt es, die Versuchung einer individu-alistischen Lebensspiritualität zurückzuweisen.Diese lässt sich nicht nur mit den Forderungender Liebe, sondern auch mit der Menschwer-dung schwer in Einklang bringen (vgl. AaO.Nr. 206).Es besteht die Gefahr, dass einige Zeiten desGebetes zur Routine werden, sodass sich meinLeben nicht mehr an Gott ausrichtet, sondernmehr den eigenen und vielfach egoistischenInteressen folgt.Zur Liebe gehört stets das Gespräch. Genausowie das Gebet zu Gott auch die Grundlage fürdie Gottesliebe und die Nächstenliebe ist.

Der Hl. Geist verkündet uns Jesus(aus der Enzyklika: Evangelii gaudium von Papst Franziskus)

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Das TurinerG r a b t u c hzeigt Jesusmit geschlos-senen Augen.Es handeltsich um einphotographi-sches Nega-tivbild, ob-wohl es einsolches Bildzur Zeit derE n t s t e h u n gnoch nichtgegeben hat.

Das TurinerGrabtuch unddas Tuch vonM a n o p p e l l osind jetzt über-einander gelegt.Wenn die Au-gen übereinan-der liegen, zeigtsich diesesw u n d e r b a r eBild. Es schautdem Betrachterdirekt in dieAugen, wiedamals zu Leb-zeiten JesuChristi.

Diese Bildersehen sichsehr ähnlich,weil sie of-f e n k u n d i gvon ein undd e r s e l b e nPerson stam-men, dieBarmherzig-keit, Liebe,Gerecht ig-keit und denF r i e d e nz u g l e i c hausstrahlen.

Bei der Stadt Ma-noppello in den Ab-ruzzen liegt die Kir-che Volto Santo, inder das Hl. AntlitzChristi verehrt wird.Diese Reliquie weistauf die ganz früheZeit des Christen-tums hin. Es ist einfeines Schleiertuchaus Muschelseide.Papst Benedikt XVI.hat diesen Ort schon

als Papst besucht.Am 22. Februar1931 sieht Schwes-ter Faustina Jesusselbst: Jesus sagtzu ihr: Ich verspre-che dir schon hierauf Erden den Siegüber deine Feinde,vor allem aber mei-ne Hilfe in deinerTodesstunde. Die

Strahlen auf dem Bilde bedeuten Blut und Wasser,welche aus den Tiefen meiner Barmherzigkeit her-vorbrachen. Es wurde mein sterbendes Herz aufdem Kreuz mit der Lanze durchbohrt. Wer an die-sem Tage beichtet und kommuniziert, erlangt völ-ligen Ablass seiner Sünden und Strafen. Nie-mand soll Angst haben, zu Mir zu kommen, wennauch seine Sünden die verwerflichsten wären. Ichwünsche, dass es am ersten Sonntag nach Osternfeierlich begangen wird. Dieses Bild befindet sichheute in Wilna im Staat Litauen an der baltischenKüste.

Dieses, meisthäufiger verehrteJesusbild, ist einWeihegeschenkund befindet sichin Polen.Der zuständigeErzbischof vonKrakau hat imSinne der Vereh-rung der göttli-chen Barmher-zigkeit beide Bil-der für authen-

tisch erklärt. Das Gesicht des Bildes entsprichtnicht ganz denen von Turin und Manoppello, ob-wohl es auf viele sehr ansprechend wirkt.

Die nach der Auferstehung wieder offenen Augen Jesu

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VorbemerkungenDie Grundfrage ist für uns Christen nicht die,wie können wir unseren Glauben erklären, son-dern wie leben wir ihn als Christen. Es gehtnicht darum wie wir unseren Glauben zB. dieDreifaltigkeit auch Muslimen plausibler erklä-ren können, sondern was er für uns bedeutet.Zur Bekehrung hinführen kann letztlich nurGott. Was bei den Menschen unmöglich ist, dasist sehr wohl für Gott möglich. Wie die voraus-gehenden Überlegungen gezeigt haben, konver-gieren die drei göttlichen Personen in dem einenBild Jesu Christi. Die Dreifaltigkeit zeigt sichnach außen hin für uns Menschen primär imBildnis Jesu Christi. Wo eine göttliche Persongegenwärtig ist, da sind es auch die beiden an-deren. Dies ist das absolute Glaubensgeheimnisder Hl. Dreifaltigkeit.

1. Die innere Bekehrung gibt nur GottZwischen Muslimen und Christen gab es nichtimmer und gibt es auch heute kein konfliktfrei-es Verhältnis.2. Minderheiten sind meist zahme Lämmer,so lange sie eben in der Minderheit sind. Wenndie Mehrheit erreicht wurde, dann ist es oftganz anders. Das gilt meist auch für Weltreligi-onen.3. Wir müssen bereit sein, Beleidigungen aufuns nehmen, weil die Dreifaltigkeit für dieMuslime Götzendienst bedeutet. Auf Beleidi-gungen sollten wir niemals beleidigt reagie-ren. Sie gehören zu unserem Zeugnis.4. Die Frage beim Dialog für uns Christenheißt: Wie leben wir mit dem dreifaltigen Gottund gibt es dazu einige Beispiel aus der sichtba-ren und unsichtbaren Welt?5. Auch für die Christen ist primär nur dasBild von Jesus Christus sichtbar.6. Die Liebe ist entscheidend für das Leben.Jesus ist kein einsamer Gott, sondern in sichliebender Gott in den drei göttlichen Personen.7. Es wäre schön, wenn die Christen unterdem Islam so frei leben könnten, wie es fürdie Muslime bei uns möglich ist. Aber auf lan-ge Sicht haben stets die gesiegt, die nicht aufGewalt gesetzt haben (Märtyrer).

Zum AbschlussAllah, an den die Muslime glauben und zu demsie beten, unterscheidet sich in seinem Sein undin seinen Handlungen von jenem Gott, der sichdem Mose als der Ich bin der Ich bin da (Ex3,14) gezeigt und als Sohn Gottes in JesusChristus einer von uns geworden ist (Joh 1,14).

Moschee in Mostar

Einige Beispiele für drei Zustände(Formen), die zusammen gehören1. Leben:A: Es gibt pflanzliches, tierisches und mensch-liches Leben;

B: Beim Menschen: Es gibt Körper, Seele undGeist;

C: Beim Geist: Sehen, Verstehen und Wollen.

D: KAJ Methode: Sehen, Urteilen, Handeln;

2. Bei der Zeit: Es gibt Vergangenheit, Gegen-wart und Zukunft.

3. Beim Raum: Es gibt Länge, Breite und Hö-he.

Bei den Muslimen selbst1. Versprechen, Vertrag und BundNur dreimalige Versprechen gelten wirklich.Beim zweimaligem Versprechen ist man nochnicht so daran gehalten.

2. Die Bibel und der KoranIn der Bibel spricht Gott zu den Menschen inmenschlichen Worten. Die ist Menschenwerk(Sprache), aber auch Gotteswerk. Sie wurdedurch Eingebung des Hl. Geistes geschrieben.Der Koran gilt im Islam als über jede Kritik undjedweden Zweifel erhaben, denn er übermitteltnicht nur Allahs Wort, er ist Wort für Wort sei-ne Offenbarung. Der Koran wird als Munzal,als Text des ungeschaffenen Korans verstanden.Kritische Anfragen an den Koran zu stellen istgrundsätzlich nicht erlaubt (vgl. Christentumund Islam, o. J. S. 24).

Wichtig ist es, unsere muslimischen Mitmen-schen zu lieben, zu respektieren und für sie zubeten! Unser Glaube aber ist verschieden!

Zum Dialog mit den Muslimen

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Verlagspostamt 4020 LinzGZ 02Z030934 M; P. b. b;

Impressum: Herausgeber, Eigentümer und Ver-leger (§ 25 Med. Ges zu 100 %): Dr. JohannesEnichlmayr, 4020 Linz, Salzburger Str. 26/I/11;Tel: 0043732/945395; Handy: 0664 1418804; E.-Mail: [email protected] DVR:Nr.:0029874(1899). Raiba Linz, Neue Welt: IBAN:AT443422600000330 571; BIC: RZOOAT2L226

Homepage: www.neuevangelisierung.at

Unsere Mitchristen nicht vergessenDie katholische Kirche hat auf Grund des Glaubensbekenntnisses vier Kennzeichen. Sie ist einig,heilig, katholisch und apostolisch. Oft wird ein fünftes Merkmal hinzugefügt: Sie ist auch die ver-folgte Kirche seit Christus bis auf den heutigen Tag.

Wie Msgr. Schroedel, Pfarrer der katholischen Gemeinde in Kairo, Ägypten (s. Kurier Nr. 2, 2011),so wünscht sich auch Luis Sako, Erzbischof von Kirkuk im Irak, mehr Solidarität aus Europa: An-lässlich seines Besuches in Wien (Mitte Februar 2011) sagte er gegenüber der Presse: Als ich in Ita-lien war, habe ich gehört, dass in meiner Stadt Kirkuk ein Christ entführt worden ist. Da habe ich inder Nacht zwei Sätze niedergeschrieben: Ich bin jetzt wahrhaft bereit, wenn es mich trifft, und ichwürde den Islamisten vergeben, wie JESUS seinen Folterknechten vergeben hat, weil ich über-zeugt bin, dass GOTT auch die Muslime liebt.In diesem Zusammenhang erinnerte Erzbischof Sako daran, dass in den letzten Jahren im Irak fast1000 Christen umgebracht wurden, darunter Erzbischof R F. Rahho von Mossul und 5 weitere Pries-ter. Die Flucht der Christen halte an.

Die europäischen Länder rief Sako auf, die Flüchtlinge zu ermutigen, ihre Heimat nicht zu vergessenund sobald es möglich ist, zurückzukehren: Es wäre eine Katastrophe, wenn zum Beispiel in Mossul,wo die ältesten Kirchen der Christenheit stehen, keine Christen mehr leben würden.Für mehrere Diözesen (zB. Diözese Gurk…) und vielen Christen ist dies heute ein großes Anliegen!

Film und Vortrag zu aktuellen Themen im Schloss Hetzendorf im Mariensaal (1. Hof links).BEGINN um 16:00 UHR: Hetzendorferstr. 79, 1120 WIEN, Eintritt frei: Straßenbahnlinie 62 (Hetzendorf);Samstag, 1. Februar 2014: Abtreibung und Heilungsmöglichkeiten dazu: Jugend für das Leben;Samstag, 8. März 2014: Bruder Sonne, Schwester Mond: Das Leben und Wirken des Hl. Franziskus.Samstag, 26. April 2014: Christenverfolgungen heute; unser Einsatz zählt!

Auf den Kalenderblättern sind qualitätsvolle Abbildungen von Skulpturen, Gemäl-den und Fresken aus den größten österreichischen Museen (KHM Wien, Joanneumin Graz, Ferdinandeum in Innsbruck), aus den Klöstern Schlierbach und Kloster-neuburg und berühmte spätgotischer Fresken aus Kirchen unseres südlichsten Bun-deslandes zu bewundern. Ein kostbares Geschenk für Freunde und Bekannte.Preis: 14,00 Euro zuzüglich Versandkosten. Zu bestellen bei: OSR Dr. CäciliaSchaumberger, Antonsgasse 10-12/4/34; A-2500 Baden; mobil: 0676466 5324; E-Mail: [email protected]

Der nun bald Heilige Papst Johannes Paul II. war ein großer Visionär desGlaubens. Er hat den Sturz des Weltkommunismus und den Fall des Eiser-nen Vorhangs vorausgesehen und erlebt. Er hat die Kirche ins 3. Jahrtau-send geführt.Dieser Papst sah voraus, dass Europa wieder zu einer Neuverkündigungaus den christlichen Wurzel hinfinden müsse. Er hat seine Vorstellungendarüber in einem Interview am 6.4.1989 in Rom näher präzisiert. Dies istim Film enthalten und das Konzept der Neuevangelisierung geht weitge-hend auf diesen Papst zurück. Seit 2010 gibt es in Rom einen päpstlichenRat dazu. Dieser Film ist gut geeignet als Impuls zu diesem Thema (nur 33min). Auch Zukunftsperspektiven werden aufgezeigt. Preis dieses DVD-Filmes: € 7,- (Bestellung, siehe unten).

Die verfolgte Kirche