GottesWerk - Der Tagesspiegel...Das,waserauchschonin derVorlage,AndrewLloyd...

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Das, was er auch schon in der Vorlage, Andrew Lloyd Webbers gleichnamiger Rock- oper, getan hat: predigen, zweifeln, Schlafzimmerblick aufsetzen, im Tempel Kleider- ständer mit Pelzmänteln um- werfen – und ganz viel singen! ✝✝ ✝✝✝✝✝ Jesus wird bespuckt, geschla- gen, gegeißelt, verspottet, mit einer Dornenkrone gefol- tert, mit Steinen beworfen, ans Kreuz genagelt, er stirbt – und steht wieder von den Toten auf. MAX VON SYDOW DIE GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN (1965) Jünger sammeln, Wunder wir- ken und das alles ohne einmal laut zu werden. Max von Sydow ist wohl der sensibelste Jesus der Filmge- schichte. Unsterblich wurde er dann bezeichnenderweise erst als „Der Exorzist“. TED NEELEY JESUS CHRIST SUPERSTAR (1973) Lange Haare? Lange Bärte? Jumpsuits mit Fransen? Der Film ist ein Zeitdokument der 70er-Hippie-Ästhetik. Eine Maria Magdalena, die den Messias zu Bett bringt, findet sich nur in den apokry- phen Schriften, die es nicht in die Bibel geschafft haben. Aber selbst dort steht nichts von Panzern und Düsenjets. Jesus schreit im Falsett seine Zweifel gen Himmel, bis er kol- labiert und Details von Kreuzi- gungsgemälden über die Lein- wand blitzen. Dann schwenkt die Kamera, und wir sehen, was Jesus sieht: die sich hart brechenden Sonnenstrahlen. „Wir haben beide unsere Wahrheiten, sind meine die- selben wie deine?“ Er fertigt Kreuze für die Römer, hadert, findet in der Wüste zu Gott, predigt, steigt vom Kreuz, heiratet Maria Magdalena, erkennt sein Leben als Täuschung Satans, entsagt und lässt sich wieder ans Kreuz nageln. Die erste halbe Stunde erst- mal gar nichts. Da spielt er noch nicht mit. Danach stellt er vor allem Verhaltensregeln auf und kommandiert seine Jünger herum. Regisseur Pier Paolo Pasolinis Jesus ist ein sehr strenger Lehrer. ✝✝ ✝✝✝✝✝ HERBERT ACHTERNBUSCH DAS GESPENST (1982) Achternbusch wollte provozie- ren. Das gelang, Bischöfe, Staatsanwaltschaft und Innen- ministerium liefen Sturm. Die Umsetzung als „frei nach“ zu beschreiben, wäre noch untertrieben. Die Oberin des Klosters kreuzigt unter Donnergrollen drei Frösche und zitiert Jesus’ letzte Worte am Kreuz. „Wunder bereiten nur Schwierigkeiten.“ ✝✝✝✝ ✝✝✝ Er irrt fastend durch die Wüste, begegnet dem Teufel, trifft eine Familie, baut ein Haus und versucht, in einem Vater-Sohn-Konflikt zu vermit- teln. „Der in mehreren Darstellun- gen biblischer Episoden plaka- tive und enttäuschend flache Film stellt sich durch sein Got- tesbild und die Zeichnung Jesu Christi in grundsätzli- chen Widerspruch zur christli- chen Heilsbotschaft.“ JIM CAVIEZEL DIE PASSION CHRISTI (2004) Die 127-minütige Gewaltorgie dürfte zumindest bei Video- abenden des Opus Dei viel Applaus ernten. Mel Gibson sagt, sein Film sei historisch absolut korrekt, was mutig ist, denn selbst die Evangelien widersprechen sich. Kritik regte sich auch an fehlerhaften Requisiten: Das römische Kreuz sah wohl eher aus wie ein „T“, nicht ein „t“. Nach all dem Blut, dem Schweiß und den Tränen sitzt Jesus am Ende frisch gewaschen neben seinem eigenen Leichentuch. Dann erhebt er sich nackt wie Gott ihn schuf. Eine wahrhafte Wiedergeburt. Kompliziert. Die Schauspieler sprechen nur Aramäisch be- ziehungsweise Latein – und auf Untertitel ist nie Verlass. ✝✝✝✝✝✝✝✝ ENRIQUE IRAZOQUI DAS ERSTE EVANGE- LIUM – MATTHÄUS (1964) WAS TUT JESUS? EWAN MCGREGOR 40 TAGE IN DER WÜSTE (2017) „Hütet euch vor den Men- schen!“ „Anders als in herkömmli- chen Kolossalfilmen zum Thema treten hier die Schau- effekte zurück zugunsten ei- ner eher bedächtigen, wohl- kontrollierten Feierlichkeit.“ SCHAUSPIELER UND FILM „Das in seiner Formsprache asketische, meditativ ange- legte Drama erweitert die biblische Versuchungsge- schichte Eine interessante Variation der Jesus-Ge- schichte mit offenen Denkan- stößen.“ Mit brennendem Blick proklamiert Jesus im Sturm seine Lehren und schließlich das „Vaterunser“. John Wayne als Centurio mit texanischem Akzent erkennt in der letzten Minute: „Truly this man was the Son of God.“ DAS ANTLITZ JESU DER MYSTISCHSTE MOMENT EIN SATZ, DER NACHHALLT „Ein Junge braucht die Erlaub- nis seines Vaters, um ein Mann zu werden. Es ist per- vers, oder?“ WILLEM DAFOE DIE LETZTE VERSU- CHUNG CHRISTI (1988) WAS SAGT DER KATHOLISCHE FILMDIENST? PASSIONSFAKTOR 1 – 7 Kreuze Bilder der geknechteten Israe- liten blenden über in Wüsten- panoramen, während Charl- ton Heston als Johannes der Täufer zu dramatischer Musik aus dem Off dröhnt: „Tut Buße, denn der Zorn Gottes ist über allen Völkern.“ ZIELGRUPPE WIE BIBELTREU IST DER FILM? Der erste Auftritt des Teufels – ebenfalls gespielt von Ewan McGregor. In der letzten Szene haucht Jesus mit den Worten „Es ist vollbracht“ sein Leben aus. Danach zucken zu quietschen- den Geigen psychedelische Farbspiele über die Leinwand. „Sei vorsichtig, Gott ist nicht alleine dort draußen.“ ✝✝✝✝✝ ✝✝ Sein Werk widmete Pasolini Papst Johannnes XXIII. und arbeitete sich treu, wenn auch nicht chronologisch, durch das Matthäus-Evangelium. Dessen Fokus ist die Bot- schaft, nicht der Plot, weshalb der Film oft sehr plakativ wirkt. Mal davon abgesehen, dass Israel aussieht wie Nevada und reichlich Drama am Hofe Herodes’ dazuge- dichtet wurde, gibt es keine größeren Abweichungen von der offiziellen Version. „Die brillant fotografierte Inszenierung macht sich mitunter selbst zum Thema, indem sie Starkult und Show- business ironisiert, verdrängt diese kritischen Ansätze je- doch durch kunstgewerbliche Musical-Bombastik.“ „Ästhetisch und gedanklich radikale Tragikomödie, die allzu sehr auf Geschmacklo- sigkeiten und maßlose Provo- kationen des religiösen Emp- findens vieler Menschen setzt.“ Absicht oder nicht: Die Ähnlichkeit zwischen Jesus und Obi-Wan Kenobi aus „Star Wars“ ist frappierend. Jesus’ Versuchung durch Satan in der Wüste wird von den Evangelisten Markus, Lu- kas und Johannes geschil- dert. Regisseur Rodrigo Gar- cías Geschichte hat damit jedoch nur im übertragenen Sinne zu tun. Viele lockige Jünglinge, die sich verträumte Blicke zuwerfen: der homoerotische Unterton ist nicht zu leugnen. Der FRAGEBOGEN ✝✝✝✝✝✝ Regisseur Martin Scorsese dreht gerne nah an der Vor- lage. Die ist in diesem Falle allerdings nicht die Bibel, son- dern der gleichnamige Roman von Nikos Kazantzakis. „Ein individuell getöntes Bild der Heilsgeschichte, in dem besonders der soziale Aspekt der Botschaft Jesu heraus- gearbeitet wird. Ein dem herkömmlichen Bibelkino geistig wie formal extrem entgegengesetzter Film.“ ✝✝✝✝✝✝ Mehr als drei Stunden Spiel- zeit und zentnerweise Pathos verlangen ein an Monumental- filmen geschultes Publikum. Das hier ist zwar ein Holly- woodstreifen, doch die Dis- kussionen würden auch in ein Theologieseminar passen. „Heikel ist die Überzeichnung der Juden Gibson mutet dem Publikum einiges an schwer aushaltbaren Bildern von Blut und Gewalt zu und lässt nicht nur bibelunkundige Zuschauer eher ratlos zurück.“ Die GENIESSER Von Moritz Honert Hollywoods Beitrag Gottes Werk & In einem bayrischen Kloster steigt der Heiland vom Kreuz, kellnert, bettelt auf dem Markt um Fäkalien, diskutiert über Sex, verwandelt sich in eine Schlange und wird von einer zum Greifvogel geworde- nen Oberin fortgetragen. Den Jesus geben – kaum ein Schauspieler kann dieser Versuchung widerstehen. Jetzt mimt Ewan McGregor den Messias. Eine himmlische Übersicht zur Karwoche Fotos: akg-images/Album/Mockingbird, Ullstein Bild, Mauritius (4), Alamode Filmdistribution

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Das, was er auch schon inder Vorlage, Andrew LloydWebbers gleichnamiger Rock-oper, getan hat: predigen,zweifeln, Schlafzimmerblickaufsetzen, im Tempel Kleider-ständer mit Pelzmänteln um-werfen – und ganz viel singen!

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Jesus wird bespuckt, geschla-gen, gegeißelt, verspottet,mit einer Dornenkrone gefol-tert, mit Steinen beworfen,ans Kreuz genagelt, er stirbt –und steht wieder von denToten auf.

MAX VON SYDOWDIE GRÖSSTE GESCHICHTE

ALLER ZEITEN (1965)

Jünger sammeln, Wunder wir-ken und das alles ohneeinmal laut zu werden.Max von Sydow ist wohl dersensibelste Jesus der Filmge-schichte. Unsterblich wurdeer dann bezeichnenderweiseerst als „Der Exorzist“.

TED NEELEYJESUSCHRIST

SUPERSTAR (1973)

Lange Haare? Lange Bärte?Jumpsuits mit Fransen?Der Film ist ein Zeitdokumentder 70er-Hippie-Ästhetik.

Eine Maria Magdalena, dieden Messias zu Bett bringt,findet sich nur in den apokry-phen Schriften, die es nicht indie Bibel geschafft haben.Aber selbst dort steht nichtsvon Panzern und Düsenjets.

Jesus schreit im Falsett seineZweifel gen Himmel, bis er kol-labiert und Details von Kreuzi-gungsgemälden über die Lein-wand blitzen. Dann schwenktdie Kamera, und wir sehen,was Jesus sieht: die sich hartbrechenden Sonnenstrahlen.

„Wir haben beide unsereWahrheiten, sind meine die-selben wie deine?“

Er fertigt Kreuze für dieRömer, hadert, findet in derWüste zu Gott, predigt, steigtvom Kreuz, heiratet MariaMagdalena, erkennt seinLeben als Täuschung Satans,entsagt und lässt sich wiederans Kreuz nageln.

Die erste halbe Stunde erst-mal gar nichts. Da spielt ernoch nicht mit. Danach stellter vor allem Verhaltensregelnauf und kommandiert seineJünger herum. RegisseurPier Paolo Pasolinis Jesus istein sehr strenger Lehrer.

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HERBERT ACHTERNBUSCHDAS GESPENST

(1982)

Achternbusch wollte provozie-ren. Das gelang, Bischöfe,Staatsanwaltschaft und Innen-ministerium liefen Sturm.

Die Umsetzung als„frei nach“ zu beschreiben,wäre noch untertrieben.

Die Oberin des Klosterskreuzigt unter Donnergrollendrei Frösche und zitiert Jesus’letzte Worte am Kreuz.

„Wunder bereiten nurSchwierigkeiten.“

✝ ✝ ✝ ✝ ✝ ✝ ✝

Er irrt fastend durch dieWüste, begegnet dem Teufel,trifft eine Familie, baut einHaus und versucht, in einemVater-Sohn-Konflikt zu vermit-teln.

„Der in mehreren Darstellun-gen biblischer Episoden plaka-tive und enttäuschend flacheFilm stellt sich durch sein Got-tesbild und die ZeichnungJesu Christi in grundsätzli-chen Widerspruch zur christli-chen Heilsbotschaft.“

JIM CAVIEZELDIE PASSION CHRISTI

(2004)

Die 127-minütige Gewaltorgiedürfte zumindest bei Video-abenden des Opus Dei vielApplaus ernten.

Mel Gibson sagt, sein Filmsei historisch absolut korrekt,was mutig ist, denn selbst dieEvangelien widersprechensich. Kritik regte sich auch anfehlerhaften Requisiten: Dasrömische Kreuz sah wohl eheraus wie ein „T“, nicht ein „t“.

Nach all dem Blut, demSchweiß und den Tränensitzt Jesus am Ende frischgewaschen neben seinemeigenen Leichentuch.Dann erhebt er sich nacktwie Gott ihn schuf. Einewahrhafte Wiedergeburt.

Kompliziert. Die Schauspielersprechen nur Aramäisch be-ziehungsweise Latein – undauf Untertitel ist nie Verlass.

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ENRIQUE IRAZOQUIDAS ERSTE EVANGE-

LIUM – MATTHÄUS (1964)

WAS TUT JESUS?

EWAN MCGREGOR40 TAGE IN DER WÜSTE

(2017)

„Hütet euch vor den Men-schen!“

„Anders als in herkömmli-chen Kolossalfilmen zumThema treten hier die Schau-effekte zurück zugunsten ei-ner eher bedächtigen, wohl-kontrollierten Feierlichkeit.“

SCHAUSPIELERUND FILM

„Das in seiner Formspracheasketische, meditativ ange-legte Drama erweitert diebiblische Versuchungsge-schichte Eine interessanteVariation der Jesus-Ge-schichte mit offenen Denkan-stößen.“

Mit brennendem Blickproklamiert Jesus im Sturmseine Lehren und schließlichdas „Vaterunser“.

John Wayne als Centurio mittexanischem Akzent erkenntin der letzten Minute: „Trulythis man was the Son of God.“

DAS ANTLITZ JESU

DER MYSTISCHSTEMOMENT

EIN SATZ,DER NACHHALLT

„Ein Junge braucht die Erlaub-nis seines Vaters, um einMann zu werden. Es ist per-vers, oder?“

WILLEM DAFOEDIE LETZTE VERSU-

CHUNG CHRISTI (1988)

WAS SAGTDER KATHOLISCHEFILMDIENST?

PASSIONSFAKTOR1–7 Kreuze

Bilder der geknechteten Israe-liten blenden über in Wüsten-panoramen, während Charl-ton Heston als Johannes derTäufer zu dramatischer Musikaus dem Off dröhnt: „TutBuße, denn der Zorn Gottesist über allen Völkern.“

ZIELGRUPPE

WIE BIBELTREUIST DER FILM?

Dererste Auftritt des Teufels–ebenfalls gespielt von EwanMcGregor.

In der letzten Szene hauchtJesus mit den Worten „Es istvollbracht“ sein Leben aus.Danach zucken zu quietschen-den Geigen psychedelischeFarbspiele über die Leinwand.

„Sei vorsichtig, Gott ist nichtalleine dort draußen.“

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Sein Werk widmete PasoliniPapst Johannnes XXIII. undarbeitete sich treu, wenn auchnicht chronologisch, durchdas Matthäus-Evangelium.Dessen Fokus ist die Bot-schaft, nicht der Plot, weshalbder Film oft sehr plakativ wirkt.

Mal davon abgesehen, dassIsrael aussieht wie Nevadaund reichlich Dramaam Hofe Herodes’ dazuge-dichtet wurde, gibt es keinegrößeren Abweichungen vonder offiziellen Version.

„Die brillant fotografierteInszenierung macht sichmitunter selbst zum Thema,indem sie Starkult und Show-business ironisiert, verdrängtdiese kritischen Ansätze je-doch durch kunstgewerblicheMusical-Bombastik.“

„Ästhetisch und gedanklichradikale Tragikomödie, dieallzu sehr auf Geschmacklo-sigkeiten und maßlose Provo-kationen des religiösen Emp-findens vieler Menschensetzt.“

Absicht oder nicht: DieÄhnlichkeit zwischen Jesusund Obi-Wan Kenobi aus„Star Wars“ ist frappierend.

Jesus’ Versuchung durchSatan in der Wüste wird vonden Evangelisten Markus, Lu-kas und Johannes geschil-dert. Regisseur Rodrigo Gar-cías Geschichte hat damitjedoch nur im übertragenenSinne zu tun.

Viele lockige Jünglinge, diesich verträumte Blickezuwerfen: der homoerotischeUnterton ist nicht zu leugnen.

Der gebürtige Berliner wurde als Moderatorvon TV-Shows wie „Tutti Frutti“ populär.

Bis Mitte Mai spielt er in dem Stück „Aufguss“in der Komödie am Kurfürstendamm.

Befragt vonUlf Lippitz

Der FRAGEBOGEN

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Regisseur Martin Scorsesedreht gerne nah an der Vor-lage. Die ist in diesem Falleallerdings nicht die Bibel, son-dern der gleichnamige Romanvon Nikos Kazantzakis.

„Ein individuell getöntes Bildder Heilsgeschichte, in dembesonders der soziale Aspektder Botschaft Jesu heraus-gearbeitet wird. Ein demherkömmlichen Bibelkinogeistig wie formal extrementgegengesetzter Film.“

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Was ich liebe, was ich hasse

Mehr als drei Stunden Spiel-zeit und zentnerweise Pathosverlangen ein an Monumental-filmen geschultes Publikum.

Das hier ist zwar ein Holly-woodstreifen, doch die Dis-kussionen würden auch in einTheologieseminar passen.

„Heikel ist die Überzeichnungder Juden Gibson mutet demPublikum einiges an schweraushaltbaren Bildern vonBlut und Gewalt zu und lässtnicht nur bibelunkundigeZuschauer eher ratloszurück.“

ErdoganEinen Bentley, schon wiederverkauftDonald TrumpScharfesDer BambiClaus Peymann amBoulevard-TheaterMeine Ex-Frauen„Atemlos durch die Nacht“von Helene FischerKlausWowereitRappen„Genial daneben“auf Sat.1Spülmaschine ausräumenNein, hör nicht auf!StabhochsprungUnterwäschemodelIn mein InneresNacktschnecken

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In einem bayrischen Klostersteigt der Heiland vom Kreuz,kellnert, bettelt auf demMarkt um Fäkalien, diskutiertüber Sex, verwandelt sich ineine Schlange und wird voneiner zum Greifvogel geworde-nen Oberin fortgetragen.

Den Jesus geben – kaum ein Schauspieler kann dieser Versuchung widerstehen.Jetzt mimt Ewan McGregor den Messias. Eine himmlische Übersicht zur Karwoche

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SONNTAG, 9. APRIL 2017 / NR. 23 082 DER TAGESSPIEGEL S 3GESELLSCHAFT

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Dahin will ich nicht reisenBlödes Tier…genießen es, abends endlich wieder draußen zu sitzen.

Fotos: akg-images/Album/Mockingbird, Ullstein Bild, Mauritius (4), Alamode Filmdistribution