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Adressänderungen bitte unter 0821 2177-194, Leserservice Keine Ausgabe verpassen! Bestellen Sie jetzt Ihr persönliches eGovernment Computing-Abo direkt an Ihren Arbeitsplatz! Per Telefon 0821 2177-194 Im Internet www.eGovCom.de/abo eGovernment DIE ZEITUNG FÜR IT-GESTÜTZTE VERWALTUNG VON KOMMUNE UND STAAT Nr. 12 / 08-1 / 09 17. November 2008 RECHT & SERVICE Bauen digital Für seine hohe Kunden- orientierung wurde das Projekt BauFlow beim eGovernment-Wettbewerb ausgezeichnet. SEITE 23 PRAXIS & LÖSUNGEN Sparpotenziale 85 Prozent Spam meldete das Behördennetz IVBB Ende 2006. Reiner Baumann erklärt, wie neue Lösungen die Postfächer sauber halten. SEITE 15 AKTUELL EGO-SAAR ÜBERGIBT SIGNATURSOFTWARE AN SAARLÄNDISCHE KOMMUNEN Bei der vom Zweckverband eGo-Saar organi- sierten Veranstaltung eGo-Saar aktuell, wurde die Signatursoftware Governikus Signer der bremen online services GmbH & Co. KG den anwesenden Vertretern der saarländischen Kom- munen übergeben. „Bereits seit Jahren nimmt der Anteil des elek- tronischen Schriftgutes zu. Die Flut von eMails und anderen elektronischen Dokumenten be- reitet nicht nur den Administratoren in den Kommunen zunehmend Probleme. Ebenso zei- gen die Ausführungen zum geänderten Perso- nenstandsrecht und über die Nutzung eines Dokumentenmanagementsystems, dass künf- tig nur die Möglichkeit bleibt, Papierdokumen- te elektronisch zu archivieren. Dazu müssen sie gescannt und elektronisch signiert wer- den“, erläutern Vertreter von eGo-Saar und bos KG den Nutzen der Software. eGo-Saar stellt seinen Mitgliedern die jeweils aktuelle Version von Governikus Signer im Netz von eGo-NET zum Download bereit. Z wei der wichtigsten Schrittmacher des Jahres hat eGovernment Computing daher auf dem eGovernment Summit 2008 mit dem eGovernment Leadership Award und dem eGovernment Kommuni- kations Award ausgezeichnet. Gesucht waren Persönlichkeiten, die durch ihren persönlichen Einsatz und die Umsetzung von Visionen die Entwicklung von eGovernment in Deutschland in den vergangenen Jahren entscheidend voran- gebracht haben. Hinzugekommen ist in den vergangenen Jahren ein weiterer Aspekt: eGovernment muss – soll es zu einem Er- folg werden – auch kommuniziert werden. Nur so lassen sich die verschiedenen föde- ralen Ebenen aber auch Bürger, Wirtschaft und Wissenschaft einbinden. Der eGovern- ment Kommunikations Award würdigt da- her Personen, die sich in diesem Bereich besonders verdient gemacht haben. Der Gewinner des Leadership Awards wird vom Redaktionsbeirat der eGovern- ment Computing ermittelt. Der Kommuni- kationspreis wird direkt von der Redakti- on vergeben. Die Gewinner der in diesem Jahr erstmals vergebenen Preise sind: Fried- rich Ebner, Abteilungsleiter für eGovern- ment und Verwaltungsinformatik im hes- sischen Innenministerium, der den Leader- ship Award erhielt, und Ernst Bürger, Lei- ter des Referats Informationsgesellschaft und eGovernment und der Geschäftsstel- le Deutschland-Online im Bundesinnen- ministerium, der mit dem Kommunika- tions-Award für seine politischen Bemü- hungen um die Verbreitung von eGovern- ment geehrt wurde. In der Begründung des Redaktionsbei- rats hieß es zu Friedrich Ebner: „Mit der Aufnahme seiner Tätigkeit als IT-Referats- leiter im Innenministerium 2000/2001 über- nahm Friedrich Ebner auch die Leitung des damaligen Steuerungsgremiums für IT in der Landesverwaltung, dem Landesauto- mationsausschuss (LAA). Mitglieder des LAA waren die jeweiligen IT-Leiter der Res- sorts. Der LAA war in seinen Entschei- dungen stark von den jeweiligen Ressort- und Fachinteressen geprägt und zu einer notwendigen strategischen Steuerung der IT nicht in der Lage. Friedrich Ebner ge- lang es, in der Zeit bis 2003 die politische Ebene zuerst im Innenministerium aber auch darüber hinaus von der strategischen Bedeutung der IT als Instrument der Ver- waltungsmodernisierung und der notwen- digen politischen Verankerung der IT in der Landesverwaltung und -regierung zu überzeugen. Dies schlug sich in der Auf- nahme des Themas eGovernment in das Regierungsprogramm 2003 – 2008 der Lan- desregierung Hessen nieder, dessen erklär- tes politisches Ziel es war, Hessen zum Vor- reiter in diesem Bereich zu machen. Damit einher ging die Verankerung von eGovern- ment auf der Regierungsebene durch die Schaffung eines CIOs im Range eines Staats- sekretärs. Zusätzlich wurde ein IT-Budget geschaffen, mit dem ressortübergreifende Projekte und Querschnittsverfahren be- gonnen werden konnten.“ Genannt werden in diesem Zusammenhang die Schaffung des Landesportals, der Aufbau eines ein- heitlichen Dokumentenmanagement so- wie der Kommunikationsinfrastrukturen und Basisdienste. Fortsetzung auf Seite 6 » KOMMENTAR von Manfred Klein eGovernment Computing Bürger-eMail auf der Kippe Eines der Vorzeigeprojekte des Bun- desinneministeriums ist in schweres Fahrwasser gekommen. Vertreter der Kommunen haben den eMail-Dienst De-Mail als überflüssig und unausge- goren bezeichnet. Sie fürchten, dass der Dienst internationalen Kompatibili- tätsstandards nicht genügen könnte und lehnen das Verfahren auch ab, weil sie sich außerstande sehen, neben dem Elektronischen Gerichtspostfach eine zweite Infrastruktur aufzubauen und zu unterhalten. In Konkurrenz würde das System wohl auch zu Governikus treten, das bereits im Rahmen der Initiative MEDIA@Komm entwickelt wurde. Dabei hat es das BMI gut gemeint. De-Mail soll dem Bürger die Möglich- keit geben, elektronischen Dokumen- te auf den Servern zertifizierter Provi- der in einem Datensafe abzulegen und über sichere eMails kommunizieren zu können. Die Anmeldung des Nutzers soll über den elektronischen Personalaus- weis, das Post-Ident-Verfahren oder per- sönlich bei Behörden möglich sein. Aber schon die unterschiedlichen Anmel- deverfahren machen eine Schwäche des Projektes deutlich. Wie bei der Elektronischen Signatur wollte man es allen recht machen. So gesehen ist die Bürger-Mail wohl ein weiteres Lehrstück zum facettenreichen Thema eGovernment im Föderalismus: Wieder werden unterschiedlichste Ver- fahren angestoßen, ohne die etablierten zu nutzen. „Überflüssig und unausgegoren.“ IT-CONTROLLING Themenübersicht KOMMUNE & STAAT STANDORTQUALITÄT IM VISIER Für die Verantwortlichen in Schleswig- Holstein ist eGovernment Mittel zum Zweck: die Schaffung von Arbeitsplät- zen und mehr Wirtschaftswachstum stehen im Zentrum der Bemühungen. Die Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie soll dazu der Hebel sein .... Seite 4 PRAXIS & LÖSUNGEN BEST PRACTICE in Bund, Land und Kommune: Die beispielhaften Lösungen reichen von der IT-Sicherheit bis zum preisgünstigen Content Management für kleine Gemeinden. Dazu ein Ausblick auf die Herausforderungen, die auf das City Management zukommen werden ............................ Seite 16 Fokus BRANCHE & INNOVATION OPEN SOURCE IM AMT Andreas Wolf hat beim Landkreis Friesland als Projektleiter die Migration auf Open- Source-Software erfolgreich gestemmt. Ohne viel Aufsehen und mit einer sanften Migration wurden die Herausforderungen und Probleme, die in einem derartigen Projekt stecken praxisnah gelöst ........................... Seite 10 RECHT & SERVICE VERANSTALTUNGEN, TERMINE, WORKSHOPS Die CeBIT erweitert den Public Sector Parc im kommenden Jahr mit der Kongressmesse Public Infrastructure .... Seite 25 RUBRIKEN Ausgewählte Ausschreibungen der Öffentlichen Hand, redaktionell erwähnte Unternehmen, weitere wichtige Veranstaltungen und das Impressum ab.................. Seite 26 0 5 10 15 Erhöhung der Steuerungsmöglichkeit Verursachergerechte Leistungsverrechnung Verbesserte Budgetdisziplin Vergleichbarkeit mit der Wirtschaft Effizienzsteigerung Bessere Termintreue bei Projekten Darstellung des Verhältnisses Eigen-/Fremdleistung Leitungskontrolle gegenüber Kunden/Auftraggebern 16% 16% 15% 14% 12% 11 % 14% 1% Einfach mehr wissen Business Intelligence boomt weltweit. In die deutschen Verwaltungen ziehen diese Lösungen bisher aber nur vereinzelt ein. SEITE 9 BRANCHE & INNOVATION Fokus Was will der Bürger? eGovernment hat zu wenig Nutzer. Ein Leitfaden des BMI zur Bedarfsanalyse soll dem abhelfen, während der BITKOM ganz auf Web 2.0 setzt. SEITE 3 KOMMUNE & STAAT ZIELE. Mehr Übersicht und Planungssicherheit versprechen sich Behörden und Verwaltungen von der Einführung eines IT-Controllings (Seite 8) Quelle: Institute of Electronic Business © eGovernment Computing Deutschland 9 8. Jahrgang www.eGovCom.de ISSN 1860 – 2584 eGovernment Awards 2008 verliehen Schrittmacher für eGovernment Auszeichnung. Visionen und persönlicher Einsatz: Immer wieder sind es die einzelnen „Köpfe“, die den Fortschritt beim eGovern- ment in Deutschland ankurbeln. Sie geben die wichtigen Impulse für die damit verbundene Verwaltungsmodernisierung.

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Ihren Arbeitsplatz!…

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Im Internetwww.eGovCom.de/abo

eGovernmentD I E Z E I T U N G F Ü R I T - G E S T Ü T Z T E V E R W A L T U N G V O N K O M M U N E U N D S T A A T

Nr. 12 / 08-1 / 09

17. November 2008

RECHT & SERVICE

Bauen digital

Für seine hohe Kunden-orientierung wurde das Projekt BauFlow beim eGov ernment-Wettbewerb ausgezeichnet.

SEITE 23

PRAXIS & LÖSUNGEN

Sparpotenziale

85 Prozent Spam meldete das Behördennetz IVBB Ende 2006. Reiner Baumann erklärt, wie neue Lösungen die Postfächer sauber halten.

SEITE 15

AKTUELL

EGO-SAAR ÜBERGIBT SIGNATURSOFTWARE

AN SAARLÄNDISCHE KOMMUNEN

Bei der vom Zweckverband eGo-Saar organi-sierten Veranstaltung eGo-Saar aktuell, wurde die Signatursoftware Governikus Signer der bremen online services GmbH & Co. KG den anwesenden Vertretern der saarländischen Kom-munen übergeben.„Bereits seit Jahren nimmt der Anteil des elek-tronischen Schriftgutes zu. Die Flut von eMails und anderen elektronischen Dokumenten be-reitet nicht nur den Administratoren in den Kommunen zunehmend Probleme. Ebenso zei-gen die Ausführungen zum geänderten Perso-nenstandsrecht und über die Nutzung eines Dokumentenmanagementsystems, dass künf-tig nur die Möglichkeit bleibt, Papierdokumen-te elektronisch zu archivieren. Dazu müssen sie gescannt und elektronisch signiert wer-den“, erläutern Vertreter von eGo-Saar und bos KG den Nutzen der Software. eGo-Saar stellt seinen Mitgliedern die jeweils aktuelle Version von Gov ernikus Signer im Netz von eGo-NET zum Download bereit.

Zwei der wichtigsten Schrittmacher des Jahres hat eGovernment Computing daher auf dem eGovernment Summit

2008 mit dem eGovernment Leadership Award und dem eGovernment Kommuni-kations Award ausgezeichnet.

Gesucht waren Persönlichkeiten, die durch ihren persönlichen Einsatz und die Umsetzung von Visionen die Entwicklung von eGovernment in Deutschland in den vergangenen Jahren entscheidend voran-gebracht haben. Hinzugekommen ist in den vergangenen Jahren ein weiterer Aspekt: eGovernment muss – soll es zu einem Er-folg werden – auch kommuniziert werden. Nur so lassen sich die verschiedenen föde-ralen Ebenen aber auch Bürger, Wirtschaft und Wissenschaft einbinden. Der eGovern-ment Kommunikations Award würdigt da-her Personen, die sich in diesem Bereich besonders verdient gemacht haben.

Der Gewinner des Leadership Awards wird vom Redaktionsbeirat der eGovern-ment Computing ermittelt. Der Kommuni-kationspreis wird direkt von der Redakti-on vergeben. Die Gewinner der in diesem

Jahr erstmals vergebenen Preise sind: Fried-rich Ebner, Abteilungsleiter für eGovern-ment und Verwaltungsinformatik im hes-sischen Innenministerium, der den Leader-ship Award erhielt, und Ernst Bürger, Lei-ter des Referats Informationsgesellschaft und eGov ernment und der Geschäftsstel-le Deutschland-Online im Bundesinnen-ministerium, der mit dem Kommunika-tions-Award für seine politischen Bemü-hungen um die Verbreitung von eGovern-ment geehrt wurde.

In der Begründung des Redaktionsbei-rats hieß es zu Friedrich Ebner: „Mit der Aufnahme seiner Tätigkeit als IT-Referats-leiter im Innenministerium 2000/2001 über-nahm Friedrich Ebner auch die Leitung des damaligen Steuerungsgremiums für IT in der Landesverwaltung, dem Landesauto-mationsausschuss (LAA). Mitglieder des LAA waren die jeweiligen IT-Leiter der Res-sorts. Der LAA war in seinen Entschei-dungen stark von den jeweiligen Ressort- und Fachinteressen geprägt und zu einer notwendigen strategischen Steuerung der IT nicht in der Lage. Friedrich Ebner ge-

lang es, in der Zeit bis 2003 die politische Ebene zuerst im Innenministerium aber auch darüber hinaus von der strategischen Bedeutung der IT als Instrument der Ver-waltungsmodernisierung und der notwen-digen politischen Verankerung der IT in der Landesverwaltung und -regierung zu überzeugen. Dies schlug sich in der Auf-nahme des Themas eGovernment in das Regierungsprogramm 2003 – 2008 der Lan-desregierung Hessen nieder, dessen erklär-tes politisches Ziel es war, Hessen zum Vor-reiter in diesem Bereich zu machen. Damit einher ging die Verankerung von eGovern-ment auf der Regierungsebene durch die Schaffung eines CIOs im Range eines Staats-sekretärs. Zusätzlich wurde ein IT-Budget geschaffen, mit dem ressortübergreifende Projekte und Querschnittsverfahren be-gonnen werden konnten.“ Genannt werden in diesem Zusammenhang die Schaffung des Landesportals, der Aufbau eines ein-heitlichen Dokumentenmanagement so-wie der Kommunikationsinfrastrukturen und Basisdienste.

Fortsetzung auf Seite 6»

KOMMENTAR

von Manfred KleineGovernment Computing

Bürger-eMail auf der KippeEines der Vorzeigeprojekte des Bun-desinneministeriums ist in schweres Fahrwasser gekommen. Vertreter der Kommunen haben den eMail-Dienst De-Mail als überflüssig und unausge-goren bezeichnet. Sie fürchten, dass der Dienst internationalen Kompatibili-tätsstandards nicht genügen könnte und lehnen das Verfahren auch ab, weil sie sich außerstande sehen, neben dem Elektronischen Gerichtspostfach eine zweite Infrastruktur aufzubauen und zu unterhalten. In Konkurrenz würde das System wohl auch zu Governikus treten,

das bereits im Rahmen der Initiative MEDIA@Komm entwickelt wurde. Dabei hat es das BMI gut gemeint. De-Mail soll dem Bürger die Möglich-keit geben, elektronischen Dokumen-te auf den Servern zertifizierter Provi-der in einem Datensafe abzulegen und über sichere eMails kommunizieren zu können. Die Anmeldung des Nutzers soll über den elektronischen Personalaus-weis, das Post-Ident-Verfahren oder per-sönlich bei Behörden möglich sein. Aber schon die unterschiedlichen Anmel-deverfahren machen eine Schwäche des Projektes deutlich. Wie bei der Elektronischen Signatu r wollte man es allen recht machen. So gesehen ist die Bürger-Mail wohl ein weiteres Lehrstück zum facettenreichen Thema eGovernment im Föderalismus: Wieder werden unterschiedlichste Ver-fahren angestoßen, ohne die etablierten zu nutzen.

„Überflüssig und unausgegoren.“

IT-CONTROLLING Themenübersicht

KOMMUNE & STAAT

STANDORTQUALITÄT IM VISIER

Für die Verantwortlichen in Schleswig-Holstein ist eGovernment Mittel zum Zweck: die Schaffung von Arbeitsplät-zen und mehr Wirtschaftswachstum stehen im Zentrum der Bemühungen. Die Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie soll dazu der Hebel sein .... Seite 4

PRAXIS & LÖSUNGEN

BEST PRACTICE

in Bund, Land und Kommune: Die beispielhaften Lösungen reichen von der IT-Sicherheit bis zum preisgünstigen Content Man agement für kleine Gemeinden. Dazu ein Ausblick auf die Herausforderungen, die auf das City Management zukommen werden ............................ Seite 16

Fokus

BRANCHE & INNOVATION

OPEN SOURCE IM AMT

Andreas Wolf hat beim Landkreis Friesland als Projektleiter die Migration auf Open-Source-Software erfolgreich gestemmt. Ohne viel Aufsehen und mit einer sanften Migration wurden die Herausforderungen und Probleme, die in einem derartigen Projekt stecken praxisnah gelöst ........................... Seite 10

RECHT & SERVICE

VERANSTALTUNGEN, TERMINE, WORKSHOPS

Die CeBIT erweitert den Public Sector Parc im kommenden Jahr mit der Kongressmesse Public Infrastructure .... Seite 25

RUBRIKEN

Ausgewählte Ausschreibungen der Öffentlichen Hand, redaktionell erwähnte Unternehmen, weitere wichtige Veranstaltungen und das Impressum ab .................. Seite 26

0 5 10 15

Erhöhung der Steuerungsmöglichkeit

Verursachergerechte Leistungsverrechnung

Verbesserte Budgetdisziplin

Vergleichbarkeit mit der Wirtschaft

Effizienzsteigerung

Bessere Termintreue bei Projekten

Darstellung des Verhältnisses Eigen-/Fremdleistung

Leitungskontrolle gegenüber Kunden/Auftraggebern

16%

16%

15%

14%

12%

11 %

14%

1%

Einfach mehr wissen

Business Intelligence boomt weltweit. In die deutschen Verwaltungen ziehen diese Lösungen bisher aber nur vereinzelt ein.

SEITE 9

BRANCHE & INNOVATION

Fokus

Was will der Bürger?

eGov ernment hat zu wenig Nutzer. Ein Leitfaden des BMI zur Bedarfsanalyse soll dem abhelfen, während der BITKOM ganz auf Web 2.0 setzt.

SEITE 3

KOMMUNE & STAAT

ZIELE. Mehr Übersicht und Planungssicherheit versprechen sich Behörden und Verwaltungen von

der Einführung eines IT-Controllings (Seite 8)Quelle: Institute of Electronic Business © eGovernment Computing

Deutschland € 9 8. Jahrgang www.eGovCom.de ISSN 1860 – 2584

eGovernment Awards 2008 verliehen

Schrittmacher für eGovernment

Auszeichnung. Visionen und persönlicher Einsatz: Immer wieder sind es die einzelnen „Köpfe“, die den Fortschritt beim eGovern-ment in Deutschland ankurbeln. Sie geben die wichtigen Impulse für die damit verbundene Verwaltungsmodernisierung.

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KOMMUNE & STAAT eGovernment Computing W Ausgabe 12-2008/1-2009 3

Mit Argusaugen

... wachen immer mehr Verwaltungen und Landes-betriebe über ihr Budget. IT Controlling im Amt ist längst Standard.

SEITE 8

Chance für Kommunen

Die Dienstleistungsrichtlinie ist mehr sein als eine lästige Pflichtübung. Den Gemeinden eröffnet sie neue Gestaltungs-spielräume.

SEITE 7

Alles aus einer Hand

Zentraler Bestandteil der Ver-waltungsreform ist die Dienst-leistungsrichtlinie. Staatsse-kretär Klaus Schli e (Schleswig-Holstein) im Interview

SEITE 5

Reform ohne Rotstift

Verwaltungsmodernisierung ist in Schleswig-Holstein die Zielvorgabe für eGovernment. Prof. Utz Schliesky erläutert das Projekt detailliert.

SEITE 4

Die Zielsetzung des Leitfa-dens beschreibt das Innen-ministerium so: „Das Han-deln der Verwaltung ist auf

den sparsamen Einsatz von Mitteln und die Orientierung an den Bedürf-nissen der Verwaltungskunden (Bür-ger, Unternehmen etc.) ausgerich-tet, denn die Grundsätze der Wirt-schaftlichkeit und Sparsamkeit sind zentrale Begriffe des deutschen Haushaltsrechts. Die gesetzlichen Grundlagen dafür sind in Gesetzen und Verordnungen für den Aufbau von Verwaltungen und in den Haus-haltsordnungen verankert. Die Ori-entierung am Bedarf der Kunden ist aber nicht erst im konkreten Ver-waltungshandeln von großer Bedeu-tung. Der Kundenbedarf muss be-reits in der Entwicklung, insbeson-dere von eGovernment-Dienstleis-tungen, berücksichtigt werden. Nur damit kann gewährleistet werden, dass die entstehenden Angebote ei-ne ausreichende und damit wirt-schaftliche Nutzung finden.“

eGovernment – und keiner geht hin

Besonders treiben das Bundesin-nenministerium die schlechten Er-fahrungen anderer Länder bei der Entwicklung und Nutzung von eGov-ernment-Dienstleistungen um, die zeigen, welche Auswirkungen eine Nicht-Beachtung des Kundenbe-darfs haben können.

So hat zum Beispiel die Regierung in Großbritannien eGovernment-Angebote umgesetzt und über ein zentrales Portal gebündelt, deren Nutzung aber weit hinter den Er-wartungen zurück blieb. Im Ergeb-nis wurden im Rahmen einer „trans-formational strategy“ 551 von ins-gesamt 951 Online-Dienstleistun-gen eingestellt sowie die bis dahin umgesetzte nationale Initiative „UK online“ durch die britische Regie-rung aufgelöst.

Die Autoren des Leitfadens zie-hen daraus den Schluss: „Auf der Grundlage der gesetzlichen Vorga-ben, der Ziele der Bundesregierung und unter Beachtung der Erfah-rungen anderer Länder definiert das Programm eGov ernment 2.0 des Bundes den bedarfs orientierten, qualitativen und quantitativen Aus-bau der eGovernment-Angebote als ein wesentliches Ziel. Dabei muss sich die Verwaltung an den Bedürf-nissen der Nutzer orientieren, was einen beständigen Dialog mit den (künftigen) Anwendern voraussetzt.

Zudem sollen die Nutzung und die Akzeptanz von den eGovernment-Dienstleistungen durch qualitativ bessere Leistungen und Nutzungs-anreize gesteigert werden.“

Als geeignete Maßnahmen zur Umsetzung der Vorgaben sieht der Leitfaden die regelmäßige Überprü-fung der Bekanntheit und Nutzung bestehender Angebote und die kon-tinuierliche Durchführung von Be-darfsanalysen und Nutzerbefra-gungen an und fordert, die Bedarfs-analyse und Nutzerbefragung bei der Entwicklung von eGovernment-Dienstleistungen müsse zum Stan-dard werden.

Dazu merkt der Leitfaden an: „Ei-ne hohe Qualität allein garantiert noch nicht den Erfolg einer eGov-ernment-Dienstleistung. Dieser ist vielmehr erst dann gegeben, wenn ein Angebot auch in einem hinrei-chenden Umfang genutzt wird. Dienstleistungen, die nicht bekannt sind, können auch nicht in Anspruch genommen werden. Um sicherzu-stellen, dass eGovernment-Ange-bote ausreichend genutzt werden (und damit rentabel sind), gehört zu den elementaren Aufgaben im Rahmen einer Kommunikationsstra-tegie die Erhöhung des Bekannt-heitsgrades eines Angebots – sowohl bei der erstmaligen Einführung eines Systems, als auch bei einer qualitativen oder quantitativen Wei-terentwicklung ein entsprechendes Marketing.“

Begründet wird dies damit, dass ein gutes und stetiges Marketing, die dauerhafte Auslastung einer Dienstleistung erhöhen könne. Ein regelmäßiger Kundendialog erhö-he zudem nicht nur die Bindung des Kunden an die Dienstleistung, son-dern liefere auch Informationen über dessen Bedürfnisse und er-leichtere somit die Ausrichtung der langfristigen Planung an den realen Kundenwünschen.

Ausweg Web 2.0

Vergleichbar schätzen die Autoren des BITKOM-Papiers „Web 2.0 für die Öffentliche Verwaltung“ die Si-tuation ein. Ziehen daraus aber ganz andere Schlüsse: „Diese Publikati-on soll die Debatte stimulieren, wie die Öffentliche Hand als Gestalter des Internets der nächsten Genera-tion ein neues Profil gewinnen kann. Auf der Basis eines veränderten Kommunikationsverhaltens, das sich besonders in der jungen Gene-ration zeigt, werden die Vorteile

eines umfassenden Einsatzes von Web-2.0-Elementen in der Öffent-lichen Verwaltung aufgezeigt.“

Besonderen Wert legen die Ver-fasser auf Best-Practice-Beispiel aus dem In- und Ausland, die zeigen sollen, welche Vorteile für die Wei-terentwicklung öffentlicher Online-Angebote die Web-2.0-Technologie biete. „Da Deutschland in den nächsten Jahren das Ziel hat, im in-ternationalen eGovernment welt-weit wieder unter die ersten drei Spitzenreiter zu kommen, sollte die deutsche Verwaltung die Web-2.0-Entwicklung innovativ vorantrei-ben“, so ihr Fazit.

Vorteile von Web 2.0

Zur Begründung verweisen die Au-toren des Branchenverbands auf ei-ne Gartner-Studie aus dem vergan-genen Jahr. Dort heißt es, bis Ende 2009 würden vermutlich etwa 70 Prozent der eGovernment-Strate-gien mit Blick auf die Potenziale, Herausforderungen und Erwar-tungen an Web 2.0 überarbeitet wer-den. Das Dokument zieht daraus den Schluss, dass die Spitzen von Politik und Verwaltung die poten-ziellen Auswirkungen von Web 2.0 auf neue Formen der Zusammenar-beit innerhalb der Verwaltung, über die Verwaltungsgrenzen hinweg und zum Bürger überprüfen sollten.

Neben einer Stärkung der regio-nalen Identität in Zeiten der Globa-lisierung erhofft sich der BITKOM vom Einsatz der Web-2.0-Techno-

logien eine Qualitätssteigerung bei Geodaten, eine Vermaschung von öffentlichen und privaten Dienst-leistungen (Re-Intermediation) und ein lokales Agenda-Setting.

Gemeint ist damit die Möglich-keit, den Bürger insbesondere bei regionalen Belangen stärker als bis-her in den Prozess der Entschei-dungsfindung einzubinden. Indem der Bürger einerseits seine eigenen Positionen veröffentlichen, aber au-ßerdem auch Stellungnahmen an-derer Bürger einsehen und bewer-ten kann und schließlich auch mit Feedback auf seine Positionen rech-nen kann, gewinnt die öffentliche Meinungsbildung eine neue Trans-parenz. Als prominentes Beispiel für ein solches lokales Agenda-Setting führt das BITKOM-Papier den Köl-ner Bürgerhaushalt 2007 an, bei dem die Bürger knapp 5.000 Vorschläge online eingereicht haben.

Dazu heißt es in der Studie: „Ins-besondere die Feedbackfunktion bewirkt, dass sich Trends und Stim-mungen gegenseitig verstärken kön-nen und so in den Fokus der poli-tischen oder der Verwaltungsspitze gelangen können. Politische Wil-lensbildung über Blogs könnten die Bürgerinitiativen des 21. Jahrhun-derts werden.“

Mithin wird uns auch in den kom-menden Jahren die Frage begleiten, wie eGovernment für Bürger und Wirtschaft hinreichend attraktiv ge-macht werden kann. Auf jeden Fall wird kein Weg an der Einbindung der Bürger vorbeiführen. mk

eGovernment: Zwischen Konsolidierung und Aufbruch

Den Wünschen des

Bürgers auf der Spur

Kundennutzen. Das Bundesinnenministerium hat im Rahmen des Regierungspro-gramms eGovernment 2.0 den „Leitfaden zur Bedarfsanalyse und Nutzerbefragung“ veröffentlicht. Der Methodenleitfaden soll Projektverantwortlichen dabei helfen, die Anforderungen der Nutzer besser zu erkennen. Dem Bürger die elektronischen Angebote des Staates schmackhaft machen will auch das aktuelle Standpunktpapier des BITKOM. Dabei setzt der Branchenverband ganz auf Web 2.0.

KOMMUNE &

STAAT

Verantwortlicher Redakteur:Manfred Klein

Tel. 0821/2177- 133, Fax -35133eMail: [email protected]

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KOMMUNE & STAATFOKUS4 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Doch um im eGovernment er-folgreich zu sein, genügt es nicht, möglichst viele Initi-ativen vom Stapel zu lassen.

Diese müssen auch sinnvoll inein-andergreifen. Aus Kiel heißt es dazu: „Die strategische Ausrichtung der EU-Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR) und damit auch der zentralen eGovernment-Strategie des Landes Schleswig-Holstein ist eindeutig: Es geht um die Schaffung von Arbeits-plätzen und mehr Wirtschaftswachs-tum sowie um die Förderung des grenzüberschreitenden Handels mit Dienstleistungen. Die Optimierung der wirtschaftsrelevanten Verwal-tungsprozesse und ihre Unterstüt-zung mit innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien haben einen positiven Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unter-nehmen.“

Zusammenarbeit wird groß geschrieben

Zur Umsetzung dieses strategischen Ansatzes setzt man in Kiel auf eine kooperative Zusammenarbeit des Landes und der Kommunen. Diese wird seit 2003 auf der Basis der eGov-ernment-Vereinbarung des Landes und der Kommunen organisatorisch durch die Lenkungsgruppe eGovern-ment umgesetzt. Das Ziel ist, diese Kooperation mit den Schwerpunk-ten Organisation/Prozesse, Technik, Recht, Finanzierung zu optimieren.

Weiter ausgestaltet werden soll dies e Zusammenarbeit durch das eGovernment-Gesetz des Landes, über das der Landtag in Kiel in Kür-ze entscheiden will.

Im Finanzministerium wirbt man für das neue Gesetz: „Mithilfe der elektronischen Verwaltung sollen die Behörden im nördlichsten Bundes-land künftig bürgerfreundlicher, schneller, effektiver und kostengüns-tiger arbeiten. Durch das neue Ge-setz wird es möglich, die elektro-nischen Verfahren aller Verwaltungs-

träger so aufeinander abzustimmen, dass die zu verarbeitenden Daten künftig ohne Komplikationen von al-len betroffenen Stellen verarbeitet werden können.“

Der zuständige Staatssekretär im Finanzministerium Klaus Schlie er-gänzt: „Bisher arbeiten Land, Kreise, Gemeinden und andere Behörden mit unterschiedlichen elektronischen Verfahren, die die Zusammenarbeit erschweren und durch erforderliche Anpassungen unnötige Kosten ver-ursachten. Daher wollen wir gemein-

same Infrastrukturen, Ba-sisdienste, Datenformate und Schnittstellen für den Austausch schaffen. So werden Doppelerfas-sungen vermieden, Feh-lerquellen minimiert, die Verfahrensabwicklung be-schleunigt und Kosten gesenk t.“

Für den Zeitraum von 2008 bis 2009 hat das zu-ständige Finanzministeri-um zudem eine zentrale

eGovernment-Strategie mit einer Auf-listung aller in den Landesressorts und Kommunen eingesetzten Lö-sungen vorgelegt. Auf der Grundla-ge dieser Strategie wollen das Land und seine Kommunen den Ausbau von eGovernment fortführen.

Eine Strategie und neun Handlungsfelder

Erreicht werden soll diese Verein-heitlichung durch Leitlinien (siehe Kasten), durch die auch die strate-gischen Handlungsfelder definiert werden. Die wichtigsten sind: Handlungsfeld 1: Der kooperative eGovernment-Dia-log des Landes und der Kommunen soll mit dem Ziel optimiert werden, verbindlich eine gemeinsame und kooperative eGovernment-Strategie Schleswig-Holstein 2009 - 2010 zu entwickeln und umzusetzen.Handlungsfeld 2:Die vom Finanzministerium getra-gene eGovernment-Kompetenziniti-ative ist eine Informations-, Kommu-nikations- und Kooperationsplatt-form für alle Akteure im eGovern-ment-Cluster Schleswig-Holstein. Durch clusterpolitische Maßnahmen wie Kooperationsprojekte, Marke-ting, Öffentlichkeitsarbeit, wissen-schaftliche Studien, Strategie-Work-shops und Veranstaltungen soll der Clusterentwicklungsprozess unter-stützt werden.Handlungsfeld 3: Das geplante eGovernment-Gesetz soll den notwendigen rechtlichen Rahmen für die Anforderungen ei-

ner zukunfts- und leistungsfähigen Netzwerkverwaltung an die tech-nische und prozessuale Interopera-bilität schaffen. Der Gesetzentwurf enthält neben allgemeinen Bestim-mungen zum eGovernment die Er-mächtigung, durch Rechtsverord-nung Vorgaben für die verwaltungs-trägerübergreifende elektronische Kommunikation festzulegen. Er soll so der Notwendigkeit nach rechts-verbindlichen Regelungen der ver-waltungsträgerübergreifenden Pro-zessorganisation nachkommen. Der Gesetzentwurf soll auch die recht-lichen Grundlagen für die gemein-same Nutzung der zentralen eGov-ernment-Basisdienste schaffen.Handlungsfeld 4: eGovernment und die EU-DLR erfor-dern die Umsetzung des wissensba-sierenden Prozessmodells Öffent-liche Verwaltung als notwendigen neuen ökonomischen Ordnungsrah-men für die Öffentliche Verwaltung. Um die Prozessorientierung des Ver-waltungshandelns und der Verwal-tungsstrukturen in Land und Kom-munen umsetzen zu können, wird hier das Ziel formuliert, eine koope-rative Prozessstrategie für Land und Kommunen zu entwickeln. Das Kieler Gutachten des Finanzministeriums zum Prozessmodell Öffentliche Ver-waltung sowie die 12 Kieler Bot-schaften für kooperatives Prozess-management bilden dazu die strate-gischen Eckpunkte. Ziel des Finanz-ministeriums ist es, durch ein zentrales Prozessregister Schleswig-Holstein die technischen und orga-nisatorischen Voraussetzungen für

ein kooperatives Prozessmanage-ment zu schaffen.Handlungsfeld 5: Die eGovernment-Kooperationen Schleswig-Holsteins sind:

eGovernment-Vereinbarung Land und Kommunen, IT-Zusammenarbeit der Län-der Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Ham-burg,Metropolregion Hamburg, Deutschland-Online – Prio-ritäres Deutschland-Online-Projekt „IT-Umsetzung der EU-DLR“ unter Federführung der Länder Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.

Handlungsfeld 6: Dataport soll weiterhin als zen-traler IT-Dienstleister des Landes und der Kommunen Schleswig-

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Holsteins sowie der anderen Träger (Freie und Hansestadt Hamburg, Freie Hansestadt Bremen und Meck-lenburg-Vorpommern) zu einem technischen Kompetenzzentrum für die Umsetzung der eGovernment-Strategie des Landes Schleswig-Hol-stein ausgebaut werden.Handlungsfeld 7: Der Betrieb und die Optimierung des Weitverkehrsnetzes für das Land und die Kommunen als Kommunikati-onsbasisinfrastruktur ist Vorausset-zung für die Umsetzung des eGovern-ments. Das Landesnetz soll daher kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut werden.Handlungsfeld 8:Im Rahmen der zentralen IT-Steue-rung und Finanzierung (zentrales IT-Budget) sollen die IT-Maßnahmen für eGovernment bewertet und ent-sprechend der strategischen Ausrich-tung priorisiert werden. So soll die zentrale Infrastrukturverantwortung des Landes mit der IT-Finanzierungs-strategie erfolgreich synchronisiert werden.Handlungsfeld 9:In Ergänzung zur zentralen IT-Steu-erung soll das Konzept für eine qua-litäts-, ergebnis- und wirkungsorien-tierte Steuerung von eGov ernment weiterentwickelt werden. Dazu will man in Schleswig-Holstein auf tech-nischer, organisatorischer, fachlicher und rechtlicher Ebene Steuerungs-systeme entwickeln und aufbauen. Eine noch zu erarbeitende „Innova-tionsstrategie für Politik und Verwal-tung – Finanzmanagement als Basis einer integrierten Führung im Ord-nungsrahmen Prozessmodell Öffent-liche Verwaltung“ soll dies in naher Zukunft umsetzen.

Fazit

Konzepte, die derart ausgearbeitet sind, wirken natürlich überzeugend. Allerdings ist Papier bekannterma-ßen geduldig. So merkt die eGovern-ment-Roadmap von Fraunhofer an, dass die Ressorts der Landesregie-rung bezüglich der bestehenden und geplanten eGovernment-Aktivitäten noch ein sehr heterogenes Bild bie-ten. Allerdings ist die Landesregie-rung bemüht, zum Beispiel mit der eGovernment-Kompetenzinitiative, möglichst viele Beteiligte in die lau-fenden eGov ernment-Projekte ein-zubinden, um eine Vereinheitlichung zu erreichen. mk

Schleswig-Holstein

Ick bün all door!Taktgeber. eGovernment-Gesetz und -Roadmap, Kompe-tenzinitiative und Dienstleistungsrichtlinie – Schles-wig-Holstein ist immer ganz vorne mit dabei. Häufig ergeht es anderen Bundesländern wie in der Fabel vom Wettlauf des Hasen mit dem Igel: Sie bekommen aus Schleswig-Holstein ein „Ick bün all door!“ zu hören.

Ein wesentliches Ziel, das sich die schleswig-holsteinische Landesregierung für die laufen-

de Legislaturperiode gesetzt hat, ist die Modernisierung der Verwaltung. Der Stellenwert wird bereits durch die organisatorische Aufstellung deutlich: Ein Staatssekretär für den Bereich Verwaltungsmodernisierung und Entbürokratisierung koordiniert diese breit angelegte Querschnitts-aufgabe. Ihm steht die Abteilung Verwaltungsmodernisierung im Fi-nanzministerium zur Seite, in der ressortübergreifende Maßnahmen erarbeitet beziehungsweise Prozesse in den Ressorts begleitet und koor-diniert werden. Oberste Leitlinien sind dabei die Wirtschaftlichkeit bei der Abwägung von Aufgaben und Strukturen sowie ein Nutzen für Un-

ternehmen, Bürgerinnen und Bür-ger: Die Verwaltung soll nicht unter dem Diktat des Rotstifts „zusam-mengestrichen“ werden, wie die Fe-derführung des Finanzministeriums bei dieser Thematik möglicherwei-se vermuten lässt. Sie soll vielmehr im Interesse einer großen Stand-ortattraktivität effizient, auf einem hohen Qualitätsniveau und weniger „spürbar“ arbeiten.

eGovernment als Transmissionsriemen

Diese Ziele lassen sich erreichen, wenn Arbeits- und Ablaufprozesse in den Öffentlichen Verwaltungen – beim Land und den Kommunen – vereinfacht werden. Dazu können hervorragend Instrumente von eGov-

ernment eingesetzt werden. Dabei darf aber elektronische Verwaltung nicht nur auf technische Aspekte re-duziert werden: Schleswig-Holstein sieht die EU-Dienstleistungsrichtli-nie (EU-DLR) mit ihrem „Vereinfa-chungsgebot“ in Art. 5 Absatz 1 und mit ihren weiteren verfahrenssei-tigen Anforderungen als „Transmis-sionsriemen“, um mithilfe von eGov-ernment verwaltungsebenen-über-greifend Geschäftsprozesse zu op-timieren.

Durch verwaltungsprozessuale Straffungen lassen sich zudem auch höhere Effekte erzielen, als durch Entbürokratisierungsbemühungen im herkömmlichen Sinn. Diese sind stets mit einer Reihe von materiell-rechtlichen und politischen Impli-kationen verbunden sind. Daher ver-folgt Schleswig-Holstein bei der Aus-gestaltung des Einheitlichen An-sprechpartners auch das Konzept eines Verfahrensmanagers: Eine ein-zige koordinierende Stelle, getragen von den Hauptakteuren wirtschafts-relevanter Genehmigungsverfahren, wird die für die Dienstleister wich-tige Einheitlichkeit sicherstellen und die Prozesse koordinieren.

eGovernment ermöglicht die Un-terstützung von Verwaltungsprozes-sen über Organisationsgrenzen hin-weg. Dieses Potenzial lässt sich je-doch nur voll ausschöpfen, wenn sich ein leistungsfähiges Prozess-management etabliert. Dessen Steu-erung muss durch die Landesregie-rung erfolgen, weil sie für die Erfül-lung der Landesaufgaben verant-wortlich ist und die Verantwortung für die Interoperabilität und Funk-tionalität der Verfahren trägt. Dies gilt unabhängig davon, welcher Ver-waltungsträger die Aufgaben wahr-nimmt.

Daher hat das Finanzministerium ein eGovernment-Gesetz erarbeitet. Der Entwurf hat das Anhörungsver-fahren durchlaufen und durchweg positive Resonanz erfahren. In Kür-ze wird der Entwurf dem Landtag zugeleitet. Das Gesetz setzt den Rah-men für eine kooperative Zusam-menarbeit zwischen dem Land und der kommunalen Ebene, um Pro-zess- und IT-Strukturen zukunftssi-cher ebenenübergreifend modellie-ren zu können.

Aktuell wird in Schleswig-Holstein mit Hochdruck an der durch die EU-

Dienstleistungsrichtlinie geforder-ten Normenprüfung gearbeitet. Die s geschieht, um rechtzeitig – bis zum Ende der Umsetzungsfrist am 28. De-zember 2009 – Rechtsnormen an die Richtlinie anpassen zu können. Die-se obligatorischen Überprüfungen des Normenbestandes sind in ihrem Umfang einmalig. Schleswig-Hol-stein begreift jedoch auch diese An-forderung der EU-DLR als Chance zur Verwaltungsmodernisierung. Ei-ne „Durchforstung“ des Normenbe-stands auf materiell-rechtliche Ver-einfachungen wäre bundes- oder landesseitig in dieser Gesamtheit nur schwer zu etablieren gewesen. Bei diesen Überprüfungen ist das Finanzministerium koordinierend tätig, nachdem es an der Entwick-lung eines bundesweit gültigen Prüfrasters für Bund, Länder, Kom-munen, Kammern und weitere Trä-ger der Öffentlichen Verwaltung mit-gearbeitet hat, um den Aufwand für die Normenprüfung so gering wie möglich zu halten.

Ein weiteres wichtiges Handlungs-feld ist das Erstellen eines nutzer-freundlichen Internetauftritts. Da-zu betreibt Schleswig-Holstein zu-sammen mit weiteren zehn Partnern das von der EU geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Acces s-eGov“ („Access to eGov ernment Services Em-ploying Semantic Techno-

logies“ – Zugang zu Verwaltungs-dienstleistungen mithilfe seman-tischer Technologien). Dieses soll den Zugang der Bürgerinnen und Bürger sowie von Unternehmen zu Dienstleistungsangeboten der Öf-fentlichen Verwaltung verbessern.

Verzahnung der Vorhaben

Außerdem werden das Verwaltungs-leistungsverzeichnis, das den An-forderungen der EU-DLR an eine vollständige elektronische Verfah-rensabwicklung gerecht wird, sowie die Internet-, Extranet- und Intra-net-Auftritte konzeptionell, gestal-terisch und inhaltlich überarbeitet. Hierbei wird ein Content Manage-ment System genutzt.

Ein wichtiger Aspekt bei den Ak-tivitäten des Landes zur Verwal-tungsmodernisierung ist eine hin-reichende Verzahnung der einzel-nen Maßnahmen. Nicht zuletzt um dies sicherzustellen, ist die eingangs erwähnte Organisationsstruktur in Finanzministerium ein entschei-dender Vorteil für die Umsetzung der Maßnahmen zur Verwaltungs-modernisierung.

Ambitioniert. In Schleswig-Holstein begreifen die Verantwortlichen eGovernment als Katalysator für die Verwaltungsmodernisierung und als Grundlage zur Entbürokratisierung. Prof. Dr. Utz Schliesky erläutert in eGovernment Computing die zentralen Punkte des anspruchsvollen Vorhabens.

Runderneuerung der Verwaltung

Standortqualität vor Diktat des Rotstifts

FINANZMINISTERIUM Schleswig-Holstein

von Ministerialdirigent PROF. DR. UTZ SCHLIESKY,

Abteilungsleiter der Abteilung

Verwaltungsmodernisierung im

schleswig-holsteinischen Finanzministerium

LEITLINIEN

ZENTRALE ZIELE DER EGOVERNMENT-STRATEGIE

1. Leitlinie – Technische und prozessuale Standar-disierung: Die Schaffung einer technischen und or-ganisatorischen Interoperabilität ist Voraussetzung für die ebenenübergreifende Zusammenarbeit in der Netzwerkverwaltung. 2. Leitlinie – Innovation durch Kooperation: eGov-ernment erfordert technische Innovationen und Pro-zessinnovationen. Durch Kooperationen der Verwal-tung, Wissenschaft und Wirtschaft werden Innovati-onsprozesse beschleunigt. 3. Leitlinie – Infrastrukturverantwortung des Landes: Das Land Schleswig-Holstein übernimmt die Verant-wortung für den Aufbau und Betrieb leistungsfähiger zentraler Infrastrukturen – IT-Infrastruktur, Recht-liche Infrastruktur, Organisatorische Infrastruktur, Kompetenzinfrastruktur.

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KOMMUNE & STAAT FOKUS eGovernment Computing 12-2008/1-2009 5

Herr Schlie, Schleswig-Holstein hat eine ganze Reihe von Initiati-ven und Projekten zum eGovern-ment auf den Weg gebracht. Wie greifen diese ineinander und welche Ziele verfolgt das Land damit?Schlie: Alle Aktivitäten des Landes zum eGovernment – sei es das eGov-ernment-Gesetz, die Entwicklung der eGovernment-Infrastruktur 2.0 oder auch der Aufbau eines kooperativen Prozessregisters – sind Ausdruck der eGovernment-Strategie des Landes Schleswig-Holstein. Kern dieser Stra-tegie sind drei Leitlinien:

Wir schaffen eine technische und prozessuale Standardisierung. Denn die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie erfordert die Vernetzung der Prozess- und IT-Strukturen der verschiedenen Trä-ger der Öffentlichen Verwaltung. Nur wenn diese Strukturen stan-dardisiert werden, ist effizientes, medienbruchfreies und verwal-tungsträgerübergreifendes eGov-ernment möglich. Wir wollen Innovationen durch Ko-operation erreichen. Für eGovern-ment sind Prozess- und Produkt-innovationen erforderlich. Durch

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Kooperationen zwischen Öffent-licher Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft beschleunigen wir die se Innovationsprozesse, weil das Know-how der verschiedenen Akteure gebündelt wird. Koopera-tionen unterstützen darüber hin-aus eine Arbeitsteilung in eGovern-ment-Projekten, den Wissenstrans-fer, den Einsatz von Best-Practice-Lösungen sowie die Vermarktung von eGovernment-Lösungen. Das Land übernimmt die Infra-strukturverantwortung. Das be-deutet: Das Land Schleswig-Hol-stein hat die Verantwortung für den Auf- und Ausbau leistungsfä-higer Infrastrukturen, um erfolg-reiches eGovernment betreiben zu können. Dazu zählt aber nicht nur die IT-Infrastruktur, sondern auch die Bereitstellung einer recht-lichen und organisatorischen In-frastruktur.

Zusätzlich werden gegenwärtig alle eGovernment-Aktivitäten des Landes durch die bis Ende 2009 notwendige Umsetzung der EU-Dienstleistungs-richtlinie miteinander verzahnt. Die fristgerechte Umsetzung der Richt-linie genießt in Schleswig-Holstein oberste Priorität. Wir haben deshalb

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alle großen eGovernment-Vorhaben auf dieses Ziel ausgerichtet. Die Um-setzung der Richtlinie begreifen wir nicht als lästige Pflicht, sondern als bedeutenden Impuls und als Chan-ce, eGovernment ganzheitlich in Schleswig-Holstein voranzubringen. Dies geschieht sowohl auf tech-nischer und organisatorischer als auch auf rechtlicher Ebene.

Bei der Neufassung der eGovern-ment-Strategie des Landes fällt auf, dass neben den gesellschaft-lichen Trends und technischen Entwicklungen auch die poli-tischen Rahmenbedingungen von Deutschland-Online bis hin zur Strategie i2010 der EU-Kommis-sion berücksichtigt werden. Ist diese Einbettung nur dem Um-stand geschuldet, dass Schleswig-Holstein zusammen mit Baden-Württemberg die Federführung für das Deutschland-Online Pro-jekt EU-Dienstleistungsrichtlinie inne hat oder integrativer Be-standteil der eGovernment-Stra-tegie des Landes? Schlie: Die EU verfolgt mit der Lis-sabon-Strategie das Ziel, die Euro-päische Union bis 2010 zum wettbe-

werbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt auszubauen. Ausfluss die-ser Strategie sind die Initiative i2010, der eGovernment-Aktionsplan der EU-Kommission sowie letztlich auch die EU-Dienstleistungsrichtlinie. Die EU sieht eGovernment also als einen entscheidenden Faktor zur Stärkung des Wettbewerbs und zur Sicherung von Standortvorteilen. Hier schließt sich der Kreis, denn wir verfolgen in Schleswig-Holstein den gleichen An-satz: Durch die Umsetzung einer um-fassenden und nachhaltigen eGov-ernment-Strategie können die Öf-fentlichen Verwaltungen in Schles-wig-Holstein, das heißt, das Land und die Kommunen, an einheitlichen und verbindlichen, behördenüber-

greifenden Verwaltungs-prozessen beteiligt sein. Der Einsatz von innova-tiven Informations- und Kommunikationstechno-logien ermöglicht die Un-terstützung von behörden-übergreifenden Verwal-tungsprozessen und damit einen neuen Ansatz, die Wirtschaftlichkeit des Ver-waltungshandelns nach-haltig zu verbessern.

Herr Schlie, trotz der Vorarbeit von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sieht es nicht danach aus, als ob die Länder bei der Dienstleistungs-richtlinie zu einer ein-heitlichen Vorgehens-weise kämen. Beson-ders bei der Konstruk-tion des Einheitlichen Ansprechpartners gibt es eine Vielzahl von

Konzeptionen. Wie schätzen Sie den Entwicklungsstand der Um-setzung aktuell ein?Schlie: Ich betrachte mit Verwunde-rung, dass noch nicht alle Länder die Ansiedlung des Einheitlichen An-sprechpartners beschlossen haben. Es geht dabei ja nicht nur um die or-ganisatorische Umsetzung, sondern auch um die Chance, mit einer klugen Organisationsentscheidung Poten-zial der Verwaltungsmodernisierung zu erschließen. Schleswig-Holstein geht bekanntermaßen den Weg der kooperativen Aufgabenerledigung: Wir haben seit Mai 2008 bereits eine Grundsatzentscheidung des Kabi-netts zur Errichtung eines Einheit-lichen Ansprechpartners für Schles-wig-Holstein in Form einer Anstalt

öffentlichen Rechts. Als gleichbe-rechtigte Partner beteiligen sich hier neben dem Land auch die Kommu-nen und Wirtschaftskammern. Wir halten das – nach Prüfung verschie-dener Alternativen – für das beste Modell. Ich hoffe, dass alle Länder zügig die notwendigen Entschei-dungen treffen, damit die Anforde-rungen der Richtlinie auch tatsäch-lich bundesweit umgesetzt werden.

Ein zentraler Baustein der Strate-gie ist die Einbindung der Kom-munen. Wie sieht die „verwal-tungsübergreifende kooperative Strategie“ für die Kommunen in Schleswig-Holstein aus und wel-che Ziele verfolgt sie?Schlie: Es ist klar, dass ein kleines Land wie Schleswig-Holstein sich im Wettbewerb besonders gut aufstel-len muss. Zum Wettbewerb gehört gerade in der Zukunft eine gut aus-gebaute IT-Infrastruktur. Wir fördern daher den Ausbau der Netzinfrastruk-tur im Land, um möglichst alle Ge-meinden an das Breitbandnetz an-zuschließen. Wir verabschieden ein eGovernment-Gesetz, um die Zusam-menarbeit zwischen Land und Kom-munen zu verbessern und Abspra-chen zur Standardisierung und zur Sicherung der Interoperabilität bei der Erledigung von Landesaufgaben sicherzustellen. Wir wollen die Har-monisierung der IT-Infrastruktur mit Landesmitteln fördern: Dazu haben wir Gespräche mit den Kommunen aufgenommen. Unser Ziel ist es, auf der Basis des eGovernment-Gesetzes Zielvereinbarungen mit allen kom-munalen Landesverbänden abzu-schließen, um auf freiwilliger Basis unter anderem Standardisierung und elektronische Kommunikation flä-chendeckend zu ermöglichen.

Fortsetzung auf Seite 6»

Vernetzung. Schleswig-Holstein sieht die Umsetzung der EU-Dienstleistungsricht-linie als integralen Bestandteil seiner eGovernment-Initiative. eGovernment Computing sprach mit dem Staatssekretär Klaus Schlie über die Hintergründe.

KLAUS SCHLIE

Interview

Alles aus einer Hand

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KOMMUNE & STAATLAND6 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Können Sie dieses Zusammen-spiel am Beispiel des Projektes eGewerbe erläutern?Schlie: Im Rahmen des Projekts eGe-werbe wird ein elektronisches Ver-fahren rund um die Gewerbeanzei-gen eingeführt. Das bedeutet, dass die Erfassung, Bearbeitung und Wei-terleitung von An-, Um- und Abmel-dungen online ermöglicht wird. Au-ßerdem erhalten berechtigte Behör-den die Möglichkeit zur elektro-nischen Recherche im Datenbestand. Das Projekt wird von den Kreisen Stormarn und Segeberg sowie den Städten Ahrensburg und Norderstedt und der Gemeinde Henstedt-Ulzburg getragen. Es ist Teil des Programms „eRegion Schleswig-Holstein PLUS“ des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr und wird von der Europäischen Union aus den in-novativen Maßnahmen des Europä-ischen Fonds für regionale Entwick-lung (EFRE) gefördert.

Das Projekt ist im September 2008 mit den genannten Beteiligten in den pilotierten Echtbetrieb gegangen. Nach den entsprechenden vorberei-tenden Arbeiten werden weitere Kreise, Gemeinden und Städte aus Schleswig-Holstein teilnehmen. Ich gehe davon aus, dass Teile der eGe-

werbe-Infrastruktur auch in die Um-setzung der DLR integriert werden.

Die Details der elektronischen Kommunikation mit den Kom-munen soll in naher Zukunft das eGovernment-Gesetz des Landes regeln. Noch ist das Gesetz aber nicht verabschiedet. Wie ist hier der Stand der Dinge?Schlie: Das eGovernment-Gesetz, mit dem wir die Standardisierung und Interoperabilität bei der Aufga-benerfüllung gemeinsam mit ande-ren Trägern der Öffentlichen Verwal-tung sicherstellen wollen, hat nach der ersten Kabinettsberatung mitt-lerweile das Anhörungsverfahren durchlaufen. Wir haben durchweg positive Rückmeldungen zu dem Ge-setzentwurf erhalten und bereiten derzeit das Einbringen in den Land-tag vor. Unser Ziel ist, das Gesetz im Frühjahr 2009 zu verabschieden.

Auch bei der Reform des IT Man-agements darf Schleswig-Hol-stein als Vorreiter gelten. Wel-chen Stand hat das strategische und operative IT-Management derzeit erreicht und welche Ziele sind im Zusammenhang mit dem eGovernment-Gesetz und der

eGovernment-Strategie für die nächste Zeit geplant?Schlie: Da muss ich etwas ausholen. Schleswig-Holstein hat als erstes Flä-chenland einen durchgängig ressort-übergreifenden Ansatz für das IT Man-agement eingeführt. Dabei bündeln wir Aufgaben, die sonst in jedem Ressor t individuell gelöst werden müssten.

Begonnen haben wir bereits vor mehr als zehn Jahren mit einem ein-heitlichen Arbeitsplatzstandard, der zunächst in den obersten Landesbe-hörden eingeführt wurde. Sukzessi-ve wurde das Einsatzgebiet ausge-dehnt. Heute ist der Standard – mit wenigen, fachlich begründeten Aus-nahmen – in der gesamten Landes-verwaltung im Einsatz. Das spart nicht nur Kosten, sondern ermög licht uns auch, Änderungen der Organi-sation mit geringem Aufwand abzu-bilden und unsere Verwaltung flexi-bel an sich ändernde Rahmenbedin-gungen anzupassen.

Als nächsten Schritt haben wir die Datennetze der verschiedenen Ver-waltungen gebündelt. Heute sind sämtliche Dienststellen des Landes und alle Kommunen mit einem ge-meinsam genutzten Landesnetz mit-einander verbunden, über das wir

auch telefonieren – inzwischen via IP-Telefonie.

Nach einem ähnlichen Muster bau-en wir derzeit unsere Basisinfrastruk-tur für eGovernment aus, um sie an die deutlich gestiegenen Anforde-rungen anzupassen. Funktionalitäten wie Benutzerregistrierung, Berech-tigungsmanagement, Payment ste-hen für alle eGovernment-Anwen-dungen bereit. Das spart nicht nur Entwicklungskosten, sondern ist auch benutzerfreundlich, weil die Anwendungen gleichartig bedient werden und ein Registrierungsvor-gang für alle Anwendungen ausrei-cht. Ein weiteres Beispiel ist die Ein-richtung einer zentralen Beschaf-fungsstelle für IT-Bedarf. Mit diesen Maßnahmen ist eine Angleichung der Prozesse, zum Beispiel für Ser-veradministration, Anwenderbetreu-ung und Beschaffung verbunden.

Das alles lässt sich natürlich nur mit einem effektiven Instrumentari-um zur Planung und Steuerung be-wältigen. Die Grundlage dafür ist die Bündelung der finanziellen Mittel in einem IT-Budget, dessen Bewirt-schaftung vom strategischen IT-Ma-nagement mithilfe eines umfas-senden Controlling-Systems gesteu-ert wird.

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die von Fraun-hofer entwickelte Roadmap?Schlie: Die vom Fraunhofer-Institut Fokus entwickelte „Roadmap für ko-operatives eGovernment Schleswig-Holstein“ ist eine Studie, die vom Fi-nanzministerium 2007 in Auftrag ge-geben wurde und seit März 2008 vor-liegt. Wichtigstes Ergebnis des erarbeiteten Handlungsvorschlags von Fraunhofer für die Förderung von eGovernment in Schleswig-Hol-stein ist der proklamierte kooperati-ve Ansatz, also das Zusammenwir-ken von Land und Kommunen.

Wir haben diesen wesentlichen As-pekt in unsere gesamten strate-gischen Überlegungen miteinbezo-gen und planen, die Zusammenar-beit von Land und Kommunen im eGovernment weiter zu intensivie-ren und auszubauen.

Mit welchen Ergebnissen ist in den kommenden Monaten bei der Umsetzung von eGovernment in Schleswig-Holstein zu rechnen?Schlie: Unser Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der EU-Dienstleis-tungsrichtlinie. Hierzu schaffen wir derzeit die rechtlichen, technischen und organisatorischen Vorausset-zungen. Das Gesetz zur rechtlichen Ausgestaltung der geplanten Anstalt für den Einheitlichen Ansprechpart-ner soll ebenso wie das eGovern-ment-Gesetz im kommenden Jahr in Kraft treten.

Aus technischer Sicht planen wir die „eGovernment-Infrastruktur 2.0“: Diese bildet die technische Basis für die Realisierung sämtlicher eGovern-ment-Anwendungen als eine univer-sell nutzbare Plattform nach dem Prinzip „Einer für Alle“ und steht der Landesverwaltung, aber auch den Kommunen zur Nutzung zur Verfü-gung. Sie stellt solche Funktionali-täten bereit, die sonst in jeder Fach-anwendung einzeln umgesetzt wer-den müssten.

Parallel dazu arbeiten wir daran, ein Prozessregister aufzubauen. Wir schaffen damit für alle Verwaltungs-träger die Möglichkeit, mithilfe mo-dellierter Standardprozesse ihre ei-genen Geschäftsprozesse zu analy-sieren und zu optimieren. Da wir den kommunalen Verwaltungsträgern die Verwendung bestimmter Prozessmo-delle weder vorschreiben können noch wollen, setzen wir in diesem Zusammenhang auf das Eigeninter-esse der Kommunen. Dieses ist üb-rigens bereits deutlich artikuliert worden. Darüber hinaus ist das Pro-zessregister auch eine wesentliche Wissensbasis für die Koordinierung ebenenübergreifender Verwaltungs-prozesse durch den Einheitlichen Ansprechpartner.

Auch mit dem Prozessregister le-gen wir also eine Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie.

Das Interview führte Manfred Klein

Und weiter: „Friedrich Eb-ner hat in dieser Phase die entscheidenden Impulse für die strategische Neuaus-

richtung der Informationstechnolo-gie in Hessen, die ab 2003 begann, gesetzt. Basis für die neue Ausrich-tung der IT in Hessen war der auf den Festlegungen des Regierungs-programms entwickelte eGovern-ment-Masterplan 2003 bis 2008, der die Leitlinien für die Umsetzung so-wie die notwendigen Strukturen vor-gab. Auf dieser Basis wurde 2004 als Organisationseinheit die Stabsstel-le eGovernment eingerichtet, deren Leiter er wurde. Im Rahmen der wei-teren politischen Verankerung des Themas eGovernment wurde dies e Stabstelle ausgebaut und im Juli 2006 in eine Abteilung des Innenministe-riums umgewandelt.“

Friedrich Ebner selbst meint da-zu: „Politik und Öffentlichkeit muss immer wieder deutlich und sichtbar gemacht werden, dass eGovernment und Verwaltungsreform nicht der Spielplatz einiger weniger visionärer Akteure ist, sondern, dass es sich hier um eine Bewegung in der Öffent-lichen Verwaltung handelt, die trotz vieler Unkenrufe lebt und Fortschritte erzielt und für die Bewältigung der derzeitigen und künftigen Heraus-forderungen eine wichtige und ge-wichtige Rolle spielt.“ eGovernment und Verwaltungsreform müssten viel-mehr als zukunftsorientiertes Poli-tikfeld verstanden werden. eGovern-ment müsse jetzt und in Zukunft nicht vorhandene Qualifikationen erset-zen. In der Öffentlichen Verwaltung sei Wissen, neben dem Personal, die wichtigste Ressource. Wissensinten-sive Tätigkeiten würden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dazu Eb-ner: „Die Bewältigung dieser Aufga-ben ist nur durch optimale informa-tionstechnische Unterstützung zu bewältigen, da in der Öffentlichen Verwaltung die notwendigen Quali-fikationen derzeit schon und vor allem in der Zukunft fehlen. eGovern-

ment kommt daher eine subsituie-rende Bedeutung und Aufgabe zu.“

Laudatio auf Friedrich Ebner

Franz-Reinhard Habbel, der auf dem eGovernment Summit 2008 die Lau-datio für Ebner hielt, würdigte in sei-ner Preisverleihungsrede dieses En-gagement Ebners mit den Worten: „Mit dem Preis werden Menschen geehrt, die Mut und Verantwortung, Weitsicht und Realismus bei der Mo-dernisierung der Öffentlichen Ver-waltung in Deutschland zeigen. Friedrich Ebner ist ein solcher Mann, der diese Tugenden verkörpert und danach lebt. Dass das Land Hessen beim eGovernment eine führende Rolle unter den Bundesländern ein-nimmt, ist insbesondere Friedrich Ebner zu verdanken. Es ist ihm ge-lungen, eine Landesbürokratie um-zukrempeln und der Politik die stra-tegische Bedeutung der IT als Instru-ment der Verwaltungsmodernisie-rung klar zu machen. Hessen war der Vorreiter bei der Aufnahme des The-mas in ein offizielles Regierungspro-gramm und bei der Einrichtung eines CIOs. Auch dies ist eine Leistung des jetzigen Abteilungsleiters im Hes-

sischen Innenministerium. Dabei lässt er allen Beteiligten die notwen-digen Freiräume zur Gestaltung. Er ist offen und tolerant. Das ist alles kompatibel mit dem Internet und da-mit mit der neuen Welt der Kommu-nikation. Damit lebt er schon jetzt die neue Verwaltung, die auf Part-nerschaft mit dem Bürger und Zu-sammenarbeit der Behörden ausge-richtet ist. Die Jury hat eine gute Wahl getroffen, Friedrich Ebner mit dem

ersten eGovernment 2009 Award aus-zuzeichnen. Damit wird zugleich ein Maßstab gesetzt, der nicht so leicht zu toppen ist.“

Marketing für eGovernment

Der eGovernment Kommunikations Award wurde geschaffen, weil inzwi-schen die Notwendigkeit mehr Wer-bung für eGovernment zu machen, ganz offensichtlich geworden ist.

Denn erstens braucht eGovernment hohe Nutzerzahlen. Andernfalls amortisieren sich die hohen Investi-tionen des Staates für Online-Dienst-leistungen nicht. Die – ebenso wich-tige - zweite Seite ist, dass eGovern-ment noch mehr politische Unter-stützer braucht, um erfolgreich sein zu können.

Allerdings sind die deutschen Ver-waltungen im offensiven Marketing wenig erfahren. Gute Kampagnen, die die Öffentlichkeit, ansprechen sind selten. Eine Vorlage, in der – aus-gehend vom Beispiel „311“ in New York – etwa vorgeschlagen würde, auf Taxis Werbung für die Vorteile des elektronischen Personalausweises oder die Rufnummer 115 zu machen,

würde in den meisten Leitungsebe-nen der Ministerien Kopfschütteln hervorrufen.

Aber es gibt auch Positives zu be-richten. Die IT und damit auch eGov-ernment – sind durch die IT-Gipfel der Bundesregierung, durch Deutsch-land-Online und die Föderalismus-reform II in der Politik angekommen. Inzwischen streitet man sich auf Kommissionsebene über die Zustän-digkeit für IT-Netzinfrastrukturen

und Standardisierungsverfahren. Po-litisches Marketing für eGovernment war hier entscheidend. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg. Einer der engagiertesten Wegbereiter für die-sen Erfolg ist Ernst Bürger, bis vor kurzem Leiter des Grundsatzreferates IT 1 im IT-Stab des Bundesinnenmi-nisteriums.

Ernst Bürger hat in seiner Amts-zeit Zeichen für das eGovernment-Marketing gesetzt: Er hat engagiert, mit dem richtigen Augenmaß und dem ihm eigenen politisch, strate-gischen Gespür unermüdlich für eGovernment geworben. Er hat ein gut funktionierendes Netzwerk aus Vertretern der Wirtschaft, der Wis-senschaft und der Verwaltung ge-schaffen und mit dem Ziel eGovern-ment zum Erfolg zu verhelfen, an ei-nen Tisch gebracht. Er hat neue Ideen im Bundesinnenministerium und in der Community mit viel Energie und unkonventionell vorangetrieben. Als Leiter der Geschäftsstelle Deutsch-land-Online hatte er zudem die In-teressen des Bundes und der Länder im Blick. Auch hier hat er erfolgreich internes Marketing betrieben. Die oft widerstreitenden Interessen von Bund und Ländern konnten so auf das gemeinsame Ziel, den Erfolg der Deutschland-Online-Projekte, ge-richtet werden.

Um dieses Engagement zu würdi-gen, verlieh die Redaktion der eGov-ernment Computing den eGovern-ment Kommunikations Award an Ernst Bürger.

Ernst Bürger kommentierte die Preisverleihung mit den Worten: „Neue frische Ideen entstehen nur, wenn wir miteinander reden, die Per-spektiven wechseln, uns austau-schen. Und aus eGovernment wird nur Government, wenn ein aktives politisches Netzwerk diese Ideen und Chancen in der Politik verbreitet. In-sofern freut es mich, dass es jetzt ei-nen Preis gibt, der hierauf aufmerk-sam macht und die Bedeutung der Kommunikation für gutes eGovern-ment unterstreicht. Die eGovern-ment-Community hat die Politik mitt-lerweile erreicht und sollte sich in Zukunft damit beschäftigen, die Öf-fentlichkeit stärker einzubeziehen. Daher ist der eGovernment Kommu-nikations Award der eGovernment Computing eine gute Sache, die un-bedingt auch in den nächsten Jahren ihre Fortsetzung finden sollte.“ mk

Fortsetzung von Seite 1

Preisträger: „Weiter so!“

Fortsetzung von Seite 5

Eine gemeinsame Infrastruktur für eGovernment

Fotos: vio

PRÄMIERT. Ernst Bürger (links) und Friedrich Ebner wurden für ihre

Verdienste um die Entwicklung von eGov ernment ausgezeichnet

PETERSBERG. Im ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung disku-

tierten Vertreter aus der Verwaltung die Zukunft von eGovernment

Page 7: GOV-12-08 01 Titelfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/files/1701.pdf · ben, der Ziele der Bundesregierung und unter Beachtung der Erfah-rungen anderer Länder definiert das Programm

KOMMUNE & STAAT KOMMUNE eGovernment Computing 12-2008/1-2009 7

Die IBM hat schon frühzei-tig zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie Stellung bezogen und von Anfang an mit ihren Kun-

den einen Ansatz verfolgt, der wei-tergehende Ziele adressiert, als dies im Umfeld einer 1:1-Umsetzung mög-lich wäre. Welche Chancen stecken also tatsächlich in der Umsetzung, auf die eine ganze Reihe unter-schiedlicher Interpretationen der EU-DLR verweisen?

Mit der Umsetzung der EU-DLR ist die Verwaltung auf der Zielgera-den zu einer elektronischen medien-bruchfreien Abwicklung ihrer Ge-schäftsprozesse. Dies gilt für alle Ver-waltungsebenen und deren Organe, denn sie schließt sowohl die Bezie-hung zu den Kunden der Verwaltung als auch die der Verwaltungsbereiche untereinander ein. Damit ist sie am Ende auch losgelöst von der Frage der Verortung eines Einheitlichen Ansprechpartners (EA) zu betrach-ten. Sie betrifft jede Verwaltungsein-heit, deren Schnittstellen zu Kunden und anderen Behörden aber auch zu denen des EA. Ihre Umsetzung um-fasst die internen Prozesse in glei-cher Form. Denn wenn man künftig eine effektive und effiziente Aufga-benerfüllung realisieren und aufrecht erhalten möchte, kann die medien-bruchfreie elektronische Verarbei-tung nicht an den eigenen Organisa-tionsgrenzen halt machen. Dies gilt umso mehr im Hinblick auf die An-forderungen, die die Genehmigungs-fiktion mit sich bringen wird.

Die Relevanz dieser Entwicklung zeigt sich jetzt vor allem dort, wo 80 Prozent aller Verwaltungskontakte stattfinden: bei den Kommunen. Die-jenigen, die die Dienstleistungsricht-linie heute als Chance für eine um-fassende Modernisierung verstehen, fragen sich, an welchem Punkt der Zielgeraden sie heute stehen. Und wo sie in zwei, vier oder sechs Jah-ren stehen können oder wollen.

Die Frage des Standpunktes ist frei-lich abhängig von zahlreichen Fak-

toren, die sich am Ende in vier Be-trachtungsdimensionen zusammen-fassen lassen.

Entdeckung des Kunden

Mit der teilweisen Einführung der neuen Steuerungsmodelle Ende der 90-er Jahre begann die Diskussion um den Kunden der Verwaltung. Die „Entdeckung des Kunden“ startete mit Befragungen, in denen es um die Zufriedenheit der Kunden im Hin-blick auf eine freundliche Verwal-tung und den Wartezeiten bei Behör-dengängen ging. Die Dienstleistungs-richtlinie greift dieses Konzept nun auf und stellt den Kunden und seine Anforderungen in den Mittelpunkt des Verwaltungshandelns. Eine Ver-waltung, die ihre Prozesse „auf den Kunden ausgerichtet“ gestaltet (kun-denzentriert), muss sich jedoch in ihren Strukturen und Prozessen neu aufstellen. Zahlreiche Kommunen haben diesen Transformationspro-zess mit Bürgerbüros begonnen und denken nun über Dienstleistungs-zentren für Unternehmen nach. Mit der Entdeckung des Kunden geht auch einher, diesen mit einer gleich-

bleibend hohen Qualität zu bedie-nen. Eine moderne Verwaltung wird daher darauf ausgerichtet sein, die Kommunikationskanäle möglichst perfekt aufeinander abzustimmen. Ein zufriedener Kunde der Verwal-tung ist – so der Anspruch – im In-ternet „mit drei Klicks“ bei der rich-tigen Antwort auf seine Frage und hat bei einer telefonischen Anfrage nach spätestens 20 Sekunden einen Mitarbeiter an der Leitung. Die Ent-deckung des Kunden führt ihn damit gleichzeitig auch zu einer „Neuen Er-fahrung“ im Umgang mit seiner Ver-waltung. Diese „Neue Erfahrung“ ver-langt nach neuen Strategien, wie Kun-den künftig am besten angesprochen werden sollten und die Aufgaben am besten erfüllt werden können.

Service als Aufgabe

Spätestens mit Einführung der Dienstleistungsrichtlinie ist „Service am Kunden“ als öffentliche Aufgabe zu verstehen. Wo bisher der Suchauf-wand für Informationen und die not-wendigen Behördengänge eindeutig zulasten des Antragstellers gingen, ist nun die Verwaltung in der Pflicht, diese Aufgaben zu übernehmen. Denn nur dies ist echter Service am Kunden! Damit stellt sich die Frage,

wie dieser Service in gleich blei-bender Qualität, aber zugleich kos-tendeckend und wirtschaftlich er-bracht werden kann. Solche Fragen berühren Prozesse und Strukturen genauso wie deren IT-Unterstützung. Fasst man diese Aufgaben unter ei-ner Verantwortung in Kommunika-tions- oder Dienstleistungszentren zusammen, lassen sich Standards einfacher umsetzen, Qualität zielge-richtet steuern und die Mitarbeiter besser qualifizieren. Ein professio-nelles Management der Kunden-schnittstelle fordert aber auch neue Werkzeuge, um Kundenkontakte zu erfassen, eine Kundenhistorie zu ver-walten und Arbeitsaufträge vom Front Office in das Back Office zu ver-teilen und zu steuern. Service als Auf-gabe ist – in diesem Ausmaß und mit diesem Anspruch – demnach eine wirklich neue Aufgabe für die Ver-waltung. Diese zu etablieren macht Investitionen erforderlich: in Pro-zesse, in IT-Anwendungen und in die Fähigkeiten der Führungskräfte und Mitarbeiter.

Abschied von den Silos

Was auf der einen Seite Kundenorien-tierung im Front Office bedeutet, ist auf der anderen Seite Prozessorien-

tierung im Back Office. Die s verlangt die Integra-tion von säulenartig auf-gestellten Geschäftsbe-reichs- und Ämterstruktu-ren. Die Prozessorientie-rung erlaubt die Anpassung von Fachprozessen ent-lang der Prozesskette. Doppelleistungen der Da-tenerfassung können so entfallen, gleichartige Leistungen können im Front Office oder verwal-tungsweit tätigen Shared Service Centern zusam-mengefasst werden. Die Investition in professio-nelle Front Offices wird sich somit aus einer Opti-mierung der Back Offices refinanzieren. Damit ein-her geht die Integration von Stammdaten, Kun-denbasisinformationen sollten nur noch an einer Stelle geführt werden. Di-es erlaubt eine neue Be-trachtung von Kundenin-formationen, die zur Leis-tungssteuerung und Kun-densegmentierung genutzt werden können. Es schafft aber auch neue Anforde-rungen an den sicheren Umgang mit den Daten.

Fähigkeit zum Wandel

Auf der Zielgeraden zur medienbruchfreien Ab-wicklung von Behörden-prozessen zeigt sich das Ausmaß an Verände-rungen, die erforderlich sind, um die Qualität und Effizienz einer kunden- und prozessorientierten Verwaltung tatsächlich zu erreichen. Denn solche Veränderungen erfordern mehr als neue Prozess-Strukturen und IT-Verfah-ren. Kritische Erfolgsfak-toren sind der Wille und die Fähigkeit zum Wandel. So umfassende Verände-rungen müssen von der obersten Leitungsebene gewollt und aktiv gesteu-ert werden. Professio-nelles Projektmanagement mit ausreichendem Bud-get und qualifizierten, multidisziplinären Teams sind erforderlich, um sie erfolgreich umzusetzen.

Erst mit Blick auf diese vier Kernthemen wird ei-ne Einschätzung des je-weiligen Standortes im Hinblick auf eine umfassende Um-setzung der Dienstleistungsrichtli-nie im eigenen Verantwortungsbe-reich möglich. IBM hat dazu ein Be-wertungsraster entwickelt, das auf der Grundlage dieser Fragestellung eine Einordnung in Stufen zulässt und jeder Verwaltung die nächsten Handlungsschritte aufzeigt. Anhand von insgesamt acht Bewertungsebe-nen mit jeweils fünf Entwicklungs-stufen, die sich an den vier genann-ten Kernthemen orientieren, kann jede Verwaltung eine Einordnung ih-res Standortes vornehmen.

Durch die Tabelle wird auch deut-lich, dass es zahlreiche Pfade und Entwicklungsstufen gibt, das an-gestrebte Ziel zu erreichen. Jede Ver-waltung ist hier aufgefordert, ihren Weg unter Berücksichtigung ihrer strategischen Verwaltungsziele zu suchen. Eine Kommune, die vor allem auf die Kundenschnittstelle und da-mit auf die Dienstleistungs- und Standortqualität setzt, wird ihre An-strengungen zunächst auf die Ver-besserung eben dieser Schnittstellen konzentrieren. Eine Stadtverwaltung, die vor allem Effizienzgewinne erzie-len muss, um ihre Haushaltssituati-on zu verbessern oder dem demo-grafischen Wandel zu begegnen, wird ihre Maßnahmen im Bereich der

Back-Office-Transformation verstär-ken. Innovative Kommunen oder Landkreise gehen möglicherweise neue Wege in Form von langfristigen strategischen Partnerschaften (Pub-lic Private Partnership, PPP). So bie-ten längere Laufzeiten der PPPs die Chance, nicht nur den Aufbau und den Betrieb von Dienstleistungs-zentren zur Umsetzung der DLR an-zugehen, sondern auch die Transfor-mation der bestehenden Verwal-tungsstrukturen in Richtung Front-Office- und Back-Office-Organisation über alle Verwaltungsleistungen hin-weg einzubeziehen.

Fazit

Ist der Standpunkt einmal transpa-renter und der Wille zu einer ziel-orientierten Umsetzung der Dienst-leistungsrichtlinie vorhanden, stellt sich die Frage nach dem Eintritts-punkt und den Lösungsansätzen. IBM hat sich mit seiner Blaupause als An-lage zum Projektbericht der Deutsch-land-Online-Arbeitsgruppe zur Um-setzung der DLR diesen Fragestel-lungen gewidmet und stellt verschie-dene Lösungsansätze anhand eines Baukastens vor, in dem die Kommu-nen Anregungen zu deren Umset-zung finden.

EU-Dienstleistungsrichtlinie

Vor welchen Aufgaben steht

die kommunale Verwaltung?

Entwicklungsstufe 1 2 3 4 5

Entdeckung des Kunden

Kunden-ausrichtung

Standards und Leitlinien für

Erscheinungsbild

Lebenslagen-orientierung

Management von Qualitätsmerkmale

für Leistungen (Wartezeiten)

Abgestimmtes „Kundenerlebnis“ in allen Kanälen

Segmentierung von Qualitätslevels nach

Kundengruppen

Interaktion im Internet

Informationen im Netz

Formular im Netz Interaktive Formulare Online-Transaktionen Personalisierte Transaktionen

Service als Aufgabe

Front-Office- Entwicklung

One Stop Agencies für Teilaufgaben

Kommunikationszentrum als Serviceeinheit

Bündelung von Leis-tungen in Dienstleis-

tungszentren als erster Ansprechpartner

Integrierte Dienst-leistungszentren

als primäre Kunden-schnittstelle

Zielgruppenspezifische Dienstleistungszentren

Front-Office- Management

Kundenorientierung als Leitbild

Qualifikationsstandards für Mitarbeiter an der Kundenschnittstelle

Einheitliche IT-Anwendung für Kundenkontakte

Zentrales Management wichtiger Kunden-

schnittstellen

Standardisierte Serviceprozesse über alle Kanäle

Abschied von den Silos

Back-Office-Integration

Teilautomatisierte Koordination der Verwaltungsbe-

reiche

Koordination auf Basis eines

verwaltungsweiten CRM/Workfow-Tools

Weitgehende Datenintegration in Fachverfahren

Integrierte Daten- und Verfahrenswelt

Verwaltungsweite medienbruchfreie Kommunikation

Back-Office-Optimierung

Prozessorientierung als Leitbild

Standardisierung von Prozesskomponenten

Bündelung von Prozesskomponenten in Service-Centern

Spezialisierung von Back-Office-

Funktionen

Verwaltungsweit agierende Shared

Service Center

Daten-Integration

Erfassung von Da-ten beim Kunden-

kontakt

Integration von Kundenbasisdaten

Unternehmensweit verfügbare

Kundenbasisdaten

Integrierter Kunden-datendatenbestand

Analyse von Kundendaten

Fähigkeit zum Wandel

Modernisierungs-erfahrung

Modernisierungs-strategie existiert

Sponsoring durch oberste Leitungsebene

Professionelles Projektmanagement

Sichtbare Veränderungserfolge

Verwaltungsweite Kultur der Veränderung

von ECKARD SCHINDLER, Strategische Geschäftsentwicklung Öffentlicher Sektor, IBM Deutschland

und CLAUS WECHSELMANN, Leiter Strategische Geschäftsentwicklung Öffentlicher Sektor, IBM Deutschland

Die IBM Blaupause kann unter folgender Internetadresse abgerufen werden: www.ibm.com/de/solutions/public

Möglichkeiten. Die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR) bietet den kommunalen Verwaltungen ein breites Spektrum an Gestaltungsspielraum, der ganz unterschiedlich genutzt werden kann. Einerseits wird sie als unangenehme Pflichterfüllung mit lästigen Zusatzaufwänden gesehen, andererseits als Chance, gemachte Versprechungen in Bezug auf bereits in der Vergangenheit diskutierte eGovernment-Projekte endlich einzulösen.

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KOMMUNE & STAATLAND8 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Im Fokus der Befragung stan-den Öffentliche Verwaltungen, Behörden und öffentlich-rechtliche Unternehmen. Da-bei werden unter öffentlichen

Unternehmen solche Unternehmen verstanden, bei denen die Öffent-liche Hand die Kapital- oder Stimm-rechtsmehrheit besitzt.

Um herauszufinden, ob es Unter-schiede zwischen Verwaltungen und Behörden auf der einen Seite und öf-fentlich-rechtlichen Unternehmen auf der anderen Seite in Bezug auf den Einführungsgrad des IT-Control-lings und der eingesetzten Control-ling-Instrumente gibt, sollten beide Organisationsformen bei der Befra-gung in ungefähr dem gleichen Um-fang beteiligt werden.

Um sicherzustellen, dass die Rele-vanz der IT und damit des IT-Con-trollings bei den befragten Unterneh-men annähernd vergleichbar ist, wur-den nur die größeren Öffentlichen Unternehmen und Behörden in die Befragung einbezogen. Dabei han-delt es sich um Organisationen, de-ren IT-Dienstleistungen ähnliche Leistungsportfolios abdecken.

Die Gruppe der Behörden und Ver-waltungen wurde in der Studie durch die zwölf IT-Dienstleister der einzel-nen Bundesländer abgedeckt. Minis-terien, kommunale Verwaltungen, Stadtwerke, Wohnungsbaugesell-schaften oder ähnliche Organisati-onen konnten aufgrund der verfüg-baren Zeit nicht mit in die Studie ein-bezogen werden.

Bei der Auswahl einer Gruppe von vergleichbaren öffentlich-rechtlichen Unternehmen fiel die Entscheidung für die größeren Flughäfen in Deutschland. Diese sind zum über-wiegenden Teil in der Bundesrepub-lik Deutschland noch in öffentlichem Besitz. Und in der Regel gibt es nur einen großen Flughäfen in jedem Bundesland. Damit erhält man eine

ähnliche flächenmäßige Abdeckung wie bei den IT-Dienstleistern der Bundesländer. Konkret fiel die Wahl auf die neun deutschen Flughäfen, die in der Arbeitsgemeinschaft Deut-scher Verkehrsflughäfen in der Ar-beitsgruppe ICTPS (Information- and Communication Technology – Pro-cess Support) organisiert sind und an denen der Bund und/oder die Län-der gemeinsam mit hundert Prozent beteiligt sind.

Ergänzt wurde diese Gruppe durch sechs große öffentlich-rechtliche Un-ternehmen Berlins, deren IT-Verant-wortliche sich regelmäßig austau-schen. Diese haben nicht nur an der Befragung teilgenommen, sie wollen darüber hinaus auch die Ergebnisse einsehen.

Kernaussagen

Von den befragten Unternehmen hat die überwiegende Mehrheit bereits mit dem Aufbau eines IT-Control-lings begonnen. Im Durchschnitt be-gannen die befragten Unternehmen Ende des letzten Jahrzehnts mit dem Aufbau ihres IT-Controllings. Wobei es aber in der Gruppe der befragten Unternehmen durchaus einige gibt, die aktuell kein IT-Controlling etab-liert haben und teilweise auch keine Einführung in den nächsten Jahren geplant haben.

Der entscheidende Anlass, ein IT-Controlling aufzubauen, bestand für die befragten Unternehmen in der Notwendigkeit, Kostentransparenz zu schaffen. Fast die gleiche Wertig-keit hatte jedoch das Eigeninteresse der IT-Verantwortlichen, selbst mehr über ihre eigene IT zu erfahren.

Diese beiden Gründe wurden von 75 Prozent der antwortenden Unter-nehmen genannt und dabei in der

Regel mit den höchsten Prioritäten versehen. Mit deutlichem Abstand bei der Anzahl der Nennungen und bei der Priorität folgten dann exter-ne Anforderungen aus dem Risiko- oder Qualitätsmanagement, von vor-gesetzten Stellen oder wegen der Aus-lagerung beziehungsweise einer Fu-sion des IT-Bereichs. Die mit der Einführung des IT-Controllings ver-folgte Zielstellung liegt in der Ver-besserung der Steuerungsmöglich-keiten des IT-Bereichs.

Dieser Grund wurde von 75 Pro-zent der befragten Unternehmen an-geführt und liegt mit deutlichem Ab-stand vor anderen genannten Grün-den. Dieses Ergebnis fällt umso mehr ins Gewicht, weil man die ebenfalls häufig genannten Ziele „Verbesse-rung der Termintreue von Projekten“, „verbesserte Budgeteinhaltung“ und „Effizienzsteigerung“ auch als Steu-erungsinstrumente betrachten und diesem Komplex zuordnen kann.

Mit fast gleich großer Relevanz wird bei der Einführung des IT-Contol-lings das Ziel verfolgt, eine Vergleich-barkeit mit dem Markt herzustellen und eine Entscheidungsgrundlage für die Beurteilung des sinnvollen Ei-genleistungsanteils zu schaffen.

Diese beiden Gründe wurden eben-falls von 75 Prozent der antwortenden Unternehmen genannt und dabei in der Regel mit den höchsten Prioritä-ten versehen. Mit deutlichem Ab-stand bei der Anzahl der Nennungen und bei der Priorität folgten dann ex-terne Anforderungen aus dem Risi-ko- oder Qualitätsmanagement, von vorgesetzten Stellen oder wegen Aus-lagerung oder Fusion des IT-Be-reichs.

Die befragten Unternehmen set-zen als IT-Controlling-Instrumente mehrheitlich die Kostenrechnung,

IT-Kennzahlen, das Projektcontrol-ling, die interne Leistungsverrech-nung und Service Level Agreements ein. Drei Viertel der befragten Unter-nehmen griffen auf dieses breite Spektrum an IT-Controlling-Instru-menten zurück.

Methoden der Wirtschaftlichkeits-rechnung wie Kosten-Nutzenanaly-sen, Deckungsbeitragsrechnung, Rentabilitätsrechnung oder Prozess-kostencontrolling werden nicht so häufig genannt, kommen aber auch bei der Hälfte der Unternehmen zum Einsatz. Dieser Unterschied zu den zuerst genannten IT-Controlling-In-strumenten verstärkt sich, wenn man eine Detailanalyse der Prioritäten vornimmt, mit denen die Unterneh-men die IT-Controlling-Instrumen-ten versehen haben.

In der Anzahl der genutzten Mo-dule und im Nutzungsgrad unter-scheiden sich die Unternehmen. Aber als kaufmännisches Trägersystem setzen alle SAP R/3 in. Für Teil aspekte des IT-Controllings wurden teilwei-se Excel-Lösungen aufgeführt. Ein Drittel der Unternehmen verwies da-bei auch auf SAP Business Warehouse als Auswertungsinstrument, das ak-tiv genutzt wird.

Aussagen über schlechte Erfah-rungen wurden nur selten getroffen. Die Umsetzung der internen Leis-tungsverrechnung wurde einige Ma-le als schwierig erwähnt. In einem Fall wurde auf die Einführung wegen des damit verbundenen Aufwandes verzichtet.

Bei den genutzten IT-Kennzahlen lassen sich keine Standard-Kenn-zahlen identifizieren. Jedes Unter-nehmen hat sich seine eigenen Kenn-zahlen erarbeitet und nutzt diese mit unterschiedlichen Zielstellungen. Teilweise handelt es sich um rein technische Kennzahlen wie System-verfügbarkeiten oder Reaktions-zeiten. Diese werden manchmal mit

Unternehmenskennzahlen verbun-den (Clients pro Mitarbeiter, IT-Durchdringungsgrad). Aber auch fi-nanzielle Kennzahlen kommen zum Einsatz, wobei das Verhältnis von IT-Kosten zu Unternehmens-Umsatz am häufigsten genannt wurde.

Keine der von den Unternehmen genutzten IT-Kennzahlen wurde al-lerdings mehr als dreimal genannt. Somit lassen sich daraus keine allge-meinen Aussagen ableiten. Das Haupthindernis bei der Einführung des IT-Controllings waren die zu ge-ringen verfügbaren Ressourcen. Als weitere gewichtige Hindernisse wur-den unklare oder fehlende Zielvor-gaben und aufwendige Abstimmungs-prozesse angeführt. Von den Unter-nehmen, die mit der Umsetzung des IT-Controllings begonnen haben, ha-ben fast alle einen großen Teil be-reits realisiert, einige sehen sich schon am Ziel.

Die Ziele, die sich die einzelnen Unternehmen für die Umsetzung des IT-Controllings gesetzt hatten, wur-

den bei der Befragung allerdings nicht normiert, sodass der Zielerrei-chungsgrad subjektive Einschät-zungen beinhaltet.

Bewertung der Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass für die Mehrheit der befragten Unterneh-men IT-Controlling seit vielen Jah-ren ein Thema ist und dass diese vor mehreren Jahren mit dem Aufbau eines IT-Controllings begonnen ha-ben. Damit bestätigt sich in der Grup-pe der befragten Unternehmen die These, dass IT-Controlling zuneh-mend auch in öffentlich-rechtlichen Unternehmen, Behörden und Ver-waltungen Einzug hält und Bestand-teil der Unternehmenskultur wird.

Bei den Unternehmen, die noch kein IT-Controlling eingeführt ha-ben, handelt es sich überwiegend um Unternehmen mit einer kleinen IT-Abteilung von weniger als zehn Mit-arbeitern. Hier ist zu vermuten, dass entweder die für den Aufbau eines IT-Controllings notwendigen Res-sourcen nicht zur Verfügung stehen oder der Bedarf für die Einführung eines IT-Controllings im Gesamtun-ternehmen nicht besteht, weil die notwendigen Informationen und Ent-scheidungen ohne eine entspre-chende Systematik generiert werden. Diese Vermutung lässt sich mit den vorliegenden Daten nicht untermau-ern, deshalb wird sie in Form von Feststellungen formuliert, die einer näheren Untersuchung und Unter-setzung bedarf.

Bei den Unternehmen, die mit dem Aufbau eines IT-Controllings begon-nen haben, bestand der Hauptgrund in der Erhöhung der Transparenz. Konsequenterweise wurde deshalb zunächst das operative Controlling und dort speziell das Betriebscon-trolling eingeführt, auch wenn die Zielsetzung zum strategischen Con-trolling verfolgt wurde. Nach ihrer eigenen Einschätzung haben diese Unternehmen inzwischen mehr als die Hälfte des geplanten IT-Control-ling-Konzeptes umgesetzt. Die Ver-fahren des Betriebscontrollings sind etabliert und der Fokus verlagert sich nun zunehmend zu den Fragestel-lungen des strategischen Control-lings. Dabei werden aber keine ein-heitlichen Ansätze verfolgt, was man zum Beispiel an den vollkommen un-terschiedlich strukturierten Kenn-zahlensystemen ablesen kann. Ein Grund dafür könnte die in folgender Hypothese formulierte Vermutung sein, die im Rahmen dieser Master-abeit aber nicht näher untersucht wurde: Die Instrumente des opera-tiven IT-Controllings (Betriebscon-trolling, Projektcontrolling) sind län-ger etabliert und mehr standardisiert als die Instrumente des strategischen IT-Controllings (Portfoliomanage-ment, Kennzahlen).

Fazit

Damit ist für Unternehmen auch leichter, sich bei der Einführung des operativen Controllings an den Er-fahrungen anderer zu orientieren und deren Lösungen zu adaptieren, als dies beim strategischen Control-ling möglich ist.

Wenn man sich ansieht, seit wann sich die befragten Unternehmen mit dem IT-Controlling beschäftigen, so fällt auf, dass einige Behörden und Verwaltungen damit bereits vor 20 Jahren begonnen haben, im Ergeb-nis aber nicht weiter sind als die öf-fentlich-rechtlichen Unternehmen, die erst deutlich später solche Pro-jekte begannen.

Die Gespräche, die im Rahmen der Studie und während der Auswertung der Fragebögen geführt wurden, le-gen folgende Hypothese nahe, die aber ebenfalls nicht untersetzt ist : Bei öffentlich-rechtlichen Unterneh-men ist der Druck zur Einführung eines IT-Controllings höher und die Geschwindigkeit bei der Umsetzung schneller als bei Behörden und Ver-waltungen.

Stand und Entwicklungsperspektiven des IT-Controllings

Die Behörden wollen jetzt

mehr Kostentransparenz

Auf-die-Finger-schauen. Im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang „Leader-ship in Digitaler Kommunikation“ wurde am Institute of Electronic Business (IEB) in Berlin eine Untersuchung zum Stand und den Entwicklungsperspektiven des IT-Controllings im Öffentlichen Bereich durchgeführt.

von CLAUDIA DEIMER und PROF. DR. WALTER GORADer Text ist ein Auszug aus einer Master Thesis am Institute of Electronic Business (IEB), Berlin

ÜBERSICHT

BEFRAGTE ORGANISATIONEN

Berliner Verkehrsbetriebe AöRBerliner Stadtreinigungs Betriebe AöRBerliner Hafen- und Lagerhaus GmbHBerliner Wasserbetriebe AöRCharité-Universitätsmedizin BerlinDataport AöR Schleswig-Holstein, Hamburg und BremenDatenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbHDatenzentrale Baden-Württemberg AöRFlughafen-Betriebsgesellschaften: Berlin Schönefeld, Dresden, Han-nover-Langenhagen, Köln-Bonn, Leipzig/Halle, München, Münster/Osnabrück, Nürnberg, StuttgartHessische Zentrale für Daten-verarbeitung LandesbetriebInformatikzentrums Niedersachsen LandesbetriebIT -Dienstleistungszentrum Berlin AöR Landesinformationszentrum Sachsen-Anhalt LandesbetriebLandesbetrieb für Datenverarbei-tung und Statistik Brandenburg Landesbetrieb Daten und Informa-tion Rheinland-PfalzAnstalt für Kommunale Datenver-arbeitung Bayern Thüringer Landesrechenzentrum LandesbetriebVivantes Netzwerk für Gesundheit

DATENERHEBUNG

METHODIK DER STUDIE

Da in der Literatur keine umfassende Darstellung über den Einführungs-grad des IT-Controllings in öffent-lich-rechtlichen Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland gefun-den wurde und auch Internet-Re-cherchen nur punktuelle Aussagen und keine übergreifenden Verglei-che ergeben haben, bestand die Not-wendigkeit, die entsprechenden Daten selbst zu erheben.Es wurde hierbei auf die Methode einer Fragebogenaktion zur Ermitt-lung des aktuellen Einführungsstan-des des IT-Controllings in öffentlichen Unternehmen und Be-hörden zurückgegriffen. Um die Ver-gleichbarkeit der Antworten zu erhöhen, wurde die Komplexität des Fragenbogens niedrig gehalten. Da-mit die Befragten nicht durch eine Vielzahl von Fragen vor dem Auf-wand des Ausfüllens zurückschre-cken und dann gar nicht antworten, wurde die Länge des Fragebogens auf vier Seiten beschränkt.Der Fragebogen wurde in zwei Vari-anten verschickt. Eine Online-Ver-sion ermöglichte das interaktive Ausfüllen am Bildschirm und bein-haltete eingebaute Plausibilitäts-Checks, um fehlerhafte Antworten zu verhindern. Parallel wurde aber auch eine Word-Version des Frage-bogens verschickt, für diejenigen Ansprechpartner, die sich ein sol-ches Dokument lieber ausdrucken und dann manuell ausfüllen.Mithilfe des Fragebogens sollten mehrere Aspekte und Fragestellun-gen untersucht werden. Zum einen ging es darum, herauszufinden, in welchem Umfang überhaupt ein IT-Controlling in der befragten Orga-nisation vorhanden ist. Und dies möglichst differenziert nach den vier Instrumenten Betriebscontrol-ling, Projektcontrolling, Portfolio-controlling und Kennzahlen sowie Scorecards.

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Zukunft gestalten.Gemeinsam.

BRANCHE & INNOVATION eGovernment Computing W Ausgabe 12-2008/1-2009 9

Der sanfte Weg zu Linux

Andreas Wolf hat beim Landkreis Friesland die Migration zu Open Source erfolgreich gestemmt – ohne großes Aufsehen wurden alle Pro-bleme gelöst.

SEITE 10

Mit Augenmaß

Keine Virtualisierung um jeden Preis, raten Experten und warnen Behörden vor pauschalen Modell-rechnungen. Deren Prognosen treffen nur selten ein.

SEITE 12

Ende der Dienstreisen

Zum Software Update auf die Zug-spitze? Derartige Dienstreisen sind beim Deutschen Wetterdienst durch ein verbessertes IT Management nicht mehr nötig.

SEITE 13

Denn, so Diggelmann: „Wir haben einen deutlichen Ent-wicklungsvorsprung von drei bis vier Jahren – und

den werden wir ausbauen, weil wir uns auf unser Kerngeschäft und da-mit auf unsere Kunden konzentrie-ren können.“

Und das gilt offenbar auch für den Bereich der Öffentlichen Verwal-tungen, denn erstmals präsentierte SAS eingebettet in das Forum – so Andreas Nold, Business Development Manager Öffentlicher Bereich, „eine durchgängige Veranstaltung für den Public Sector“. Ein Angebot, das wäh-rend der zweitägigen Veranstaltung im Kongresszentrum Münster von den Teilnehmern aus der Öffent-lichen Verwaltung gern und zahlreich genutzt wurde.

Wolfgang Schwab, Marketing Exe-cutive für Business Intelligence Stra-tegien, zeigte den Nachholbedarf für den Pub lic Sector auf: „Staat und Ver-waltung nutzen das Potenzial der IT nicht restlos aus.“ Unternehmen setzten doppelt so viel BI-Lösungen ein. Dabei liege der Nutzen auf der Hand, sagte Schwab und nannte als Beispiel den Kämmerer. Er erhalte eine bessere Übersicht über die vor-handenen Daten, könne Trends bei Steuereinnahmen oder bei der Hartz-IV-Entwicklung erkennen.

Zwang zur Transparenz

Und auch Geschäftsführer Wolf Lich-tenstein sah eher noch Zurückhal-tung bei den Behörden: „Weltweit ist die Öffentliche Verwaltung der zweit-

stärkste Bereich für BI-Lösungen.“ Doch in Deutschland könne er noch keine BI-Welle ausmachen.“

Das wird sich aber in naher Zu-kunft wohl ändern, erwarten die Ex-perten. Denn aus der EU kommt of-fenbar verstärkt ein „Zwang zur Transparenz“. So sei von der EU die Veröffentlichung von Fördermitteln aus europäischen Programmen an-geordnet werden. Da dies eine EU-Vorgabe sei, gelte sie für alle Bundes-länder. Doch der Wille zur Zusam-menarbeit sei offenbar dennoch nicht sehr ausgeprägt. Ein gemeinsames BI-Kompetenz-Center, wie es in Tei-len der Wirtschaft realisiert werde, sei bisher nicht in Sicht.

Hindernisse für BI-Lösungen in der Verwaltung seien oftmals Daten-schutz und Ressort-Egoismen:

Datenschutz, weil auch BI-Lö-sungen Daten nur für diejenigen Zwecke verwenden dürfen, für die sie gesammelt wurden. Ressortegoismen, weil etliche Be-hörden „unsere Daten“ nicht preis-geben wollten.

Dabei zeigten die Fachvorträge auf, wie hilfreich BI für Behörden sein kann, was das breite Spektrum der Vorträge unter Beweis stellte:

Datenintegration: „Green IT in der Öffentlichen Verwaltung“ (Jürgen Wengorz, SAS), Standardisierung: „Informations-management in der Öffentlichen Verwaltung“ (Jon Abele, Bearing-Point), Haushaltswesen: „Paradigmen-wechsel Doppik“ (Hans Wilhelm Krefeld, Komsult, und Jan-Erik Schmidt, SAS), Effizienzsteigerung: „Citizen Rela-tionship Management“ (Dr. J. von Lucke, Fraunhofer FOKUS), „Risi-koanalyse“ (Monika Böhm, Agrar-markt Austria) und „Public Shared Services“ (Paola Lepronie, CSI Pie-monte), Zukunftsorientierung: „Nachhal-tige Verwaltungsmodernisierung“ (Jon Abele) und „Innovationen in der Praxis (Andreas Nold).

„Sind wir attraktiv?“

... eine Frage, die sich die EU-Web-site Europa (http://europa.eu.int) ei-gentlich nicht stellen müsste, denn hinter dieser Adresse verbergen sich 200 offizielle Websites, die von zehn Millionen Besuchern Monat für Mo-nat angeklickt werden. Doch wird täglich an der Optimierungsschrau-be des Portals gedreht, denn der Füh-rungsstab der EU-Kommission will den Kontakt zur Öffentlichkeit stän-dig verbessern. Voraussetzungen da-

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für sind stets detaillierte Informati-onen über das Verhalten der Besu-cher. Projektkoordinator Louis Georges: „Die Software von SAS lie-fert uns binnen 24 Stunden zuverläs-sige Berichte über das Surf-Verhal-ten unserer Internetbesucher.“

Weitere Themen, die sich im Be-reich eGovernment für den Einsatz von BI-Lösungen anbieten:

risikoorientierte Kontrolle (Scha-densfälle), Messung von Bürokratiebelastun-gen und Ableiten von Gegenmaß-nahmen,Informationssicherheit unddie „neue Rolle“ der Statistik.

Wird BI eingesetzt, freut sich der Steuerzahler

Geld sparen mit Business-Intelli-gence-Lösungen. Wie das geht, sagt Vorstandsvorsitzender Magister Ge-org Schöppl: „Agrarmarkt Austria ver-gibt jährlich mehr als 1,8 Milliarden Euro EU-Fördergelder an heimische Landwirte. Eine gute Disposition im Kontrollbereich ist eine Schlüssel-technologie, um Unregelmäßigkeiten in der Vergabe dieser Gelder und die

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daraus resultierenden Sanktionen zu vermeiden. Seit 2001 setzen wir des-halb in der Risikoanalyse mit gro ßem Erfolg auf SAS. Während im EU-Durchschnitt pro 1.000 Euro ausbe-zahlter Fördergelder 15 Euro zurück-bezahlt werden müssen, sind es in Österreich nur 14 Cent. Damit haben wir die geringste Rückzahlungsquo-te in der gesamten EU.“

Und gerade die Risikoanalyse hat sich durch die Weiterentwicklungen von BI-Lösungen entscheidend ge-wandelt. Durch den Einsatz von Da-ta Mining wurde die Zufallsauswahl der zu prüfenden Betriebe ersetzt. Die Sanktionswahrscheinlichkeit wird im Vorfeld mit Analysemodel-len ermittelt, dadurch wird die Aus-wahl optimiert. Hinzu kommt eine Auswahl per Zufallsgenerator. Und so wird auch die Überprüfung von noch nie oberprüften Betrieben si-chergestellt. Fazit : Bei Agrarmarkt Austria ist die Fehlerquote bei Tier-prämienanträgen von vier auf 0,25 Prozent gesunken, denn die au-tomatische Ermittlung von Prüfwahr-scheinlichkeiten ist jetzt die Aus-gangsbasis für die Personalplanung zur Vorort-Kontrolle. vio

Aufwärtstrend. Über 1.100 Teilnehmer diskutierten an zwei Tagen die Einsatz-möglichkeiten von Business-Intelligence-Anwendungen im Kongresszentrum Münster. Die IT-Experten trafen sich beim 27. SAS Forum und Andreas Diggel-mann, stellvertretender Chefentwickler bei SAS freute sich: „BI ist das Boom-Thema schlechthin – das haben auch IBM, Oracle, SAP und Microsoft erkannt.“ Dennoch will SAS diesen Markt weiter dominieren.

SAS Forum Deutschland in Münster

Business Intelligence erobert

(langsam) die Verwaltungen

BRANCHE &

INNOVATION

Verantwortlicher Redakteur:Gerald Viola

Tel. 0821/2177 -296, Fax -35296eMail: [email protected]

WORKSHOPS und Vorträge: Das SAS Forum hatte ein umfang-

reiches Programm

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BRANCHE & INNOVATIONFOKUS10 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Ein ausgeprägtes Selbstbe-wusstsein wird den Men-schen im äußersten Nord-westen Deutschlands nicht zu Unrecht nachgesagt. Auf

den Inseln und dem feuchten Land hinter den Deichen ist „friesische Freiheit“ eine gelebte Tradition. Selbst Microsoft bekam das früh zu spüren. Schon 2001 lehnte der Land-kreis Friesland die neuen teuren War-tungsverträge („Software Assurance“) kurzerhand ab.

Inseln sind von der einst durch Windows-Monokultur gekennzeich-neten IT-Landschaft noch geblieben. Nach und nach werden auch sie von der Open-Source-Flut abgetragen. Noch gibt es Fachverfahren, zum Bei-spiel in der Kfz-Zulassung, die es am Markt nur für Microsoft-Umgebungen gibt. Aber die liegen auf Windows-2003-Terminal-Servern, und die meisten Anwender greifen nicht mehr von Windows-, sondern von Linux-Desktops auf sie zu. Den Herstellern der Fachanwendungen gibt der Land-kreis Friesland in Ausschreibungen vor, dass ihre Produkte nicht mehr nur Word und Excel, sondern auch das Büropaket OpenOffice unterstüt-zen müssen.

Drei Jahre hat es gedauert, die IT-Verhältnisse hinter den Deichen von Grund auf umzubauen – genau so lang wie von Anfang an kalkuliert. Die Vorüberlegungen wurden 2004 aus einer Zwangslage heraus kon-kreter. Microsoft hatte angekündigt, das im Landkreis Friesland verwen-dete Betriebssystem Windows NT nicht mehr pflegen zu wollen. Die notwendige Umstellung auf XP hät-te aber die betagte Hardware über-fordert und beträchtliche Investiti-onen verlangt. Das Maß war voll, der Landkreis wollte sich nicht mehr al-le paar Jahre von Microsoft auf ein

neues Betriebssystem und neue Hardware zwingen lassen.

Nach einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie der Universität Oldenburg fasste der Kreistag 2004 den Beschluss, die Server und Desk-tops in einer „sanften Migration“ ab-schnittsweise und so weit wie tech-nisch möglich auf Linux und Open-Source-Anwendungen umzustellen. Die erklärten Ziele waren, die Her-stellerabhängigkeit und die Kosten der IT zu reduzieren. Die Initiative dazu kam nicht – wie andernorts – aus der Politik, sondern von den IT-Administratoren des Landkreises. Sie hatten errechnet, dass ihr Etat jähr-lich von rund 40.000 Euro Lizenzkos-ten entlastet würde. Weitere Erspar-nisse würden sich dadurch ergeben, dass sich die Desktop-Hardware mit wenig Aufwand weiter verwenden ließe. Höhere Systemstabilität und geringere Virengefahr würden ei-ner sanften Migration weiteren Rü-ckenwind geben.

Migration begann 2004 in mehreren Phasen

Nach einer erfolglosen Testphase mit einer Open-Source-Lösung eines großen, internationalen Soft-ware-Anbieter überzeugte der Bre-mer Enterprise-Linux-Hersteller Univention die Administratoren. Dafür sprachen mehrere Gründe: Die auf der Linux-Variante Debi-an basierende Lösung ermöglicht eine einfache und regelbasieren-de Administration unterschied-licher Systemumgebungen unter einem Hut. Der Verzeichnisdienst OpenLDAP sorgt weiter für Offen-heit und Flexibilität. Auf der Clien t-Seite lassen sich unterschiedliche Windows- und Linux-Desktops integriere n.

Noch 2004 begann die in Phasen gegliederte konkrete Migration. Zu-nächst wurden die Fachanwen-dungen auf Windows-Terminal-Ser-ver-2003 umgezogen. Jeder Server bedient heute 15 bis 20 User. Inner-halb von nur zwei Tagen stellte die IT-Abteilung im Dezember des glei-

chen Jahres die Domänenverwaltung – das umfasst die File- und Print-Ser-vices, die Benutzerverwaltung und die Authentifizierung – von Win-dows NT auf „Univention Corporate Server“ (UCS) mit dessen Kompo-nente „Services for Windows“ um. Im Februar 2005 wurde der Windows-Domain-Controller abgeschaltet. Ei-nen Monat später ging es daran, al-te Desk tops mit PXE-Karten zu Thin Clients umzubauen. Diese PCs boo-ten nun nicht mehr von ihren loka-len Festplatten, sondern über das Netzwerk vom Server. Dabei griffen sie zunächst nur auf Windows-Ter-minal-Server zu.

Ab diesem Zeitpunkt konnten die Anwender für eineinhalb Jahre wahl-weise mit Word und Excel oder mit OpenOffice arbeiten. In einem ers-

ten Schritt erhielten 30 freiwillige Mitarbeiter eine umfangreiche Schu-lung. Das erwies sich als glücklicher Schritt, denn diese Anwender halfen als Moderatoren ihren Kollegen – und sie gaben der IT-Abteilung wertvolle Hinweise auf Verbesserungsmöglich-keiten. Das änderte die anfängliche Zurückhaltung der Angestellten in ein großes Interesse an den angebo-tenen Schulungen für OpenOffice und andere Open-Source-Anwen-dungen. Bisher sind 250 User ge-schult. Allen interessierten Anwen-dern wurden Informationen für den kostenfreien Download von quellof-fenen Programmen für Windows oder Linux zur Verfügung gestellt, um die-se Umgebungen auch auf den Privat-PCs ausprobieren zu können.

Als die Verwaltungsabteilungen ih-re Schulungen absolviert hatten, wur-den dort die Clients auf Univention Corporate Desktop (UCD) mit der Li-nux-Benutzeroberfläche KDE umge-stellt. Ihre Standardanwendungen OpenOffice, den Browser Firefox, die Planungssoftware Ganttproject, den Groupware- und eMail-Client Kon-tact beziehen diese PCs von den UCS-Servern.

Inzwischen sind 190 Linuxdesk tops UCD mit Unterstützung von Win2003 für die Fachanwendungen im Ein-

satz. Dazu kommen 90 Thin Clients mit eigener Flash-Karte mit Win2003 MS Office und den Fachanwen-dungen. Allerdings haben diese Thin Clients den Nachteil, dass sie zu ei-ner hohen Arbeitsbelastung der Win-dow-Terminal-Server führen.

Außerdem sind noch 60 Windows-XP-Desktops mit Fachanwendungen und MS-Office im Einsatz (siehe Gra-fik Betriebssystem).

Das erklärte Ziel des Landkreises Friesland ist es, einen wirtschaft-lichen und effektiven Desktop für al-le Mitarbeiter bereitzustellen. Das ist keine Frage von Windows oder Li-nux. Nach den Erfahrungen der frie-sischen ITler liegt momentan die Wahrheit irgendwo zwischen den beiden Welten.

Darüber hinaus startete noch 2005 die Umstellung der Groupware von Microsoft Exchange 5.5 auf Univen-tion Groupware Server (UGS). Die-ser verwendet die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informations-technik (BSI) geförderte Kooperati-onslösung Kolab 2. Diese Lösung hat den Vorteil, clientseitig sowohl Micro-soft Outlook als auch das Linux-ba-sierende KDE Kontact zu unterstüt-

zen. Deshalb ist sie die ideale Wahl beim Mischbetrieb von verschie-denen Clients. Die Umstellung der Groupware war Mitte 2007 abge-schlossen. Damit kam das vom Kreis-tag beschlossene gesamte Migrati-onsprojekt fristgerecht zum Ab-schluss.

Aktuell besteht nun das Rückgrat der IT im Landkreis Friesland aus dreizehn Linux-Servern – vom zen-tralen UCS-Server mit Backup über Rechner für die zentralen Dienste (OpenLDAP, Samba etc.) bis zum Groupware-System:

1 Server als Domäncontroller Master, 2 Server als Backup- sowie als Printserver,2 Groupware-Server,2 Fileserver,5 Linux-Terminalserver undeinem Linux Applikationsserver.

Windowsseitig gibt es noch sieben Applikations-Server und fünfzehn Windows-Terminalserver, allesamt nicht mehr als aufgebohrte Desk tops. Diese lassen sich nach und nach auf Linux überführen, wenn Fachanwen-dungen linuxfähig werden (siehe Gra-fik Struktur).

Das bisherige Ergebnis hat die Er-wartungen übertroffen. Statt der kal-

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kulierten 40.000 Euro spart der Land-kreis nun jährlich 49.000 Euro an IT-Kosten, rund 20 Prozent mehr als er-wartet. Nicht eingerechnet sind dabei Energiekosten und Einsparungen aus anderen Projekten. Damit haben sich aus Sicht der Kreisverwaltung die Umstellungskosten von insgesamt rund einer drittel Million Euro, ein-schließlich einer zusätzlichen Plan-stelle für den Migrationsaufwand, bereits gerechnet.

Technisch ist das System stabil, wobei es erstaunliche Erfahrungen gibt. So funktioniert die Übergabe eines Druckauftrags von einem Li-nux-System an einen Windows-Ser-ver reibungsloser als zwischen zwei Windows-Rechnern. Um Microsofts Access ablösen zu können, wünschen sich die IT-Administratoren zukünf-tig ein auf Open Source basierendes

Dokumenten managementsystem in-klusive einer Adressverwaltung.

„Momentan testen wir die Verwen-dung von Handys, darunter das iPhon e, für mobile Groupware-An-wendungen. Darüber hinaus planen wir Maßnahmen zur Virtualisierung unserer IT-Umgebung mit dem VM-ware Server 2. Außerdem wollen wir künftig unsere Verwaltungs außen-stellen anbinden“, so Eric Matthie-sen, verantwortlich für die technische

Umsetzung der Migration und die Betreuung der friesländischen IT-In-frastruktur.

Die Open-Source-Strategie im Landkreis Friesland hatte einen frü-hen Vorläufer: Bereits 2001 wurden an 24 Schulen die Rechner mit einem Internetzugang über Linux-Gateways ausgestattet. Dem Beispiel sind die Volkshochschulen im Kreis gefolgt. Seit 2005 verwenden auch die Ver-waltung Wangerland, die großflä-chigste Gemeinde des Kreises, und das Schlossmuseum in der Kreisstadt Jever Linux und andere Open-Sour-ce-Produkte. Im Landkreis Weser-march, im Landkreis Wittmund und in der Stadt Jever wird überwiegend OpenOffice eingesetzt. Auch die Be-rufsbildende Schule in Jever setzt UCS ein.

Unser Fazit

Nach den Praxiserfahrungen des Landkreis Frieslands sollten Migra-tionsprojekte auf Kreis- und Gemein-deebene auf die folgenden Punkte Wert legen:

Entscheidend für die erfolgreiche und termingerechte Migration in Friesland war, dass die Initiative von der IT-Abteilung des Landkreises aus-ging und schnell politische Rücken-deckung durch den Verwaltungsvor-stand fand. Unterstützend wirkte die frühe Einbeziehung der Mitarbeiter des Landkreises und deren engagier-te Mitarbeit. Dreißig interessierte An-

wender wurden mit Beginn des Projektes intensiv geschult und nahmen dadurch eine Vorrei-terrolle in der Nutzung der Open Source Software ein, die als Moderatoren ihr Wissen an

ihre Kollegen weitergaben und für Fragen zur Verfügung standen. Be-sonderen Aufwand verursachte le-diglich die Ablösung der Groupwa-re, da 2005 der Linux-Client Kontact noch nicht so ausgreift war wie heu-te. Zudem funktionierte anfänglich der Connector zwischen der Group-warelösung Kolab und dem Outlook Client nicht ganz einwandfrei. Und wichtig für eine erfolgreiche Migra-tion ist die Wahl des Dienstleisters.

Landkreis Friesland

Eine Linux-Strategie

zieht KreiseStill & leise. Spektakuläre Projekte der Öffentlichen Verwaltung, etwa von Windows auf Linux umzustellen, machen prompt auch bei vermeintlichen Problemen von sich reden. Andernorts kann man in Ruhe an Lösungen arbeiten. So im Landkreis Friesland, wo diese Migration planmäßig über die Bühne gegangen ist.

Open Source-Systeme

und -Anwendungen

DATEN SICHER SCHREDDERN

Keine Virtualisierung um jeden Preis, raten Experten und warnen die IT-Entscheider in der Öffent-lichen Verwaltung vor Modellrech-nungen, deren Prognosen selten zutreffen .....................SEITE 12

DIENSTREISEN FÜRS UPDATE

„Einmal Zugspitze und zurück!“, hieß es beim Deutschen Wetter-dienst noch vor kurzem, wenn wieder einmal ein Software Update in den Wetterstationen notwendig war. Neue Lösungen beim IT Management auf ......... SEITE 13

Fokus

BETRIEBSSYSTEM

Quelle: Univention © eGovernment Computing

IN EINEM BOOT. Linux-Desktops, Thin Clients mit Flash-Karte und

Windows-XP-Desktops

Warum entschied man sich für diese Lösung?Wolf: Primär wollten wir Lizenz-kosten sowie Ausgaben für Hard-ware sparen. Außerdem waren wir aber unzufrieden mit den Update-Zyklen von Windows, die zu kurz sind und dabei mit viel Aufwand bei geringer Planbarkeit verbun-den sind.

Warum entschied sich der Landkreis für Univention?Wolf: Zuerst hatten wir uns für ei-nen größeren Anbieter ausgespro-chen. Als jedoch diese Lösung nach einem halben Jahr immer noch nicht zuverlässig lief, mussten wir uns nach Alternativen umsehen. Für die Lösung von Univention ha-ben wir uns entschieden, weil wir von einer Stelle aus, zentral ein he-terogenes, LDAP-basierendes Netz verwalten wollten. Außerdem soll-te Windows NT weiter unterstützt werden und gleichzeitig ein sanfter Umstieg auf Linux möglich sein. Sehr wichtig war uns, Hardware weiter verwenden zu können.

Ist die erhoffte Leistungs-/Effizienzsteigerung eingetreten?Wolf: Ja, wir konnten die Stabili-tät und Effizienz unserer IT-Um-gebung wesentlich verbessern. Ei-ne sanfte Migration bis hin zum Ausrollen von Linux-Desktops war möglich und dies alles bei Kosten-einsparungen von 49.000 Euro pro Projektjahr.

Sind Sie zufrieden?Wolf: Ja, alles funktioniert und läuft. Ausschlaggebend für die er-folgreiche Migration war auch die Wahl des Dienstleisters und Soft-ware-Herstellers Univention. Alle Wünsche wurden durch den ex-zellenten Support von Univention abgedeckt. Das Ziel ist nun, die bestmögliche Akzeptanz bei allen Anwendern zu erreichen.

Das Interview führteGerald Viola

Gut & günstig. eGovernment Computing stellte Andreas Wolf, Projektleiter Open Source, Abteilung technik-unterstützte Informations-verarbeitung, beim Land-kreis Friesland vier Fragen.

Interview

Auf ein Wort, Herr Wolf!

ERIC MATTHIESEN verantwortet die technische Umsetzung und will nun auch

die Verwaltungsaußenstellen anbinden

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STRUKTUR

Quelle: Univention © eGovernment Computing

LDAP. Das Rückgrat der IT im Landkreis Friesland besteht aus dreizehn Linux-Servern

von ANDREAS WOLF, Leiter Technikunterstützte

Informationsverarbeitung (TuI)

des Landkreises Friesland

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Ich arbeite mit L!

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BRANCHE & INNOVATIONFOKUS12 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Jetzt stand die Stadt Schwäbisch Hall vor der Herausforderung, ihr bestehendes Ratsinformati-

onssystem unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse vieler Interessensgruppen weiterzu-entwickeln.

So muss das neue System einer-seits autorisierten Personen Zugriff auf nicht-öffentliche Informationen gewähren, andererseits aber auch Bürgern und Presse die Möglichkeit lassen, sich über die Tätigkeit des Stadtrats zu informieren. Zudem müssen Verwaltung und Stadtrat pro-blemlos auf Daten von Sitzungen der letzten sieben Jahre zugreifen kön-nen, was die Datenmigration vom bestehenden „R@tsinfo“ auf das neue System voraussetzte. Desweitern muss das System hohe Anforde-rungen an die Systemsicherheit er-füllen sowie alle Richtlinien für bar-rierefreie Webseiten einhalten.

Das Ziel

Schwäbisch Hall wollte seinen Bür-gern den Einblick in alle öffentliche Sitzungen ermöglichen. Zudem soll-te den Verwaltungsmitarbeitern das Arbeiten mit einem einfach zu be-dienendes System, mit dem Sitzungs-ankündigungen oder Protokolle und ähnliches schnell bereitgestellt wer-den können, erleichtert werden:

Einfache Bedienbarkeit: am alten System angepasste Funktionen und eine an das bekannte Internet-Le-xikon Wikipedia angelehnte Benut-zeroberfläche. Schneller Zugang: ein webbasie-rendes System, auf das alle Nut-zer mithilfe eines Webbrowsers einfach zugreifen können. Einhaltung von Richtlinien: das Ratsinformationssystem erfüllt die

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W3C-Standards sowie die Richtli-nien zur Barrierefreiheit. Kosteneffektive Lösung: als Open-Source-Lösung fallen für das Rats-informationssystem keine Lizenz-kosten an. Die intuitive Bedienung senkt Kosten für die Schulung der Verwaltungsmitarbeiter. Sicherheitsgarantie: unterschied-liche Zugriffsrechte garantieren, dass nur autorisierte Personen auf bestimmte Informationenzugreifen können. Die SSL-Verschlüsselung sorgt für den sicheren Datentrans-fer, das Logbuch dokumentiert al-le Einträge in das System.

Nachdem die Stadt Schwäbisch Hall bereits von den Vorteilen durch den Einsatz von Open Source Software profitieren konnte, entschied sich die Stadt im Juli 2007 einen weiteren Schritt in diese Richtung zu gehen. Als führendes Unternehmen für Busi-ness Open Source Software mit über 25 Jahren Technologie-Expertise fiel die Wahl bei der Erstellung eines Open-Source-Ratsinformationssys-tems auf Ingres und das dazugehö-rige European Technology Center (ETC) in Ilmenau.„Das ist eines der wenigen Male, dass ich mit einem

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Unternehmen so schnell zur Eini-gung kam. Das ETC bietet sowohl Be-ratungskompetenz als auch tech-nisches Know-how“, sagt Horst Bräu-ner, EDV-Koordinator der Stadt Schwäbisch Hall. Bei dem Gemein-schaftsprojekt des Ingres ETC und der Stadt wurde die Fachanwendung Ratsinformationssystem von einer kommerziellen Softwareumgebung auf Open Source sowie die Daten-bank Ingres 2006 umgestellt und wei-terentwickelt. Ingres überzeugte die Stadt Schwäbisch Hall von den Vor-teilen der Open Source Software. Da-zu gehören beispielsweise hohe Qua-lität zu geringen Kosten und höhere Reife durch Unabhängigkeit von Marktzwängen und Herstellern.

Umfassende Sicherheitsmaßnahmen

Das speziell für Schwäbisch Hall wei-terentwickelte Ratsinformationssys-tem bringt seit November 2007 Stadt und Bürger näher zusammen. Mit-hilfe der verschiedenen Zugriffs-rechte wird gewährleistet:

Jeder Bürger kann die öffentlichen Sitzungsankündigungen, Proto-

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kolle und zugehörigen Dokumen-te einsehen. Stadträte können auf nicht-öffent-liche Informationen zugreifen, die ihre Gremien betreffen. Verwal-tungsmitarbeiter der Stadt besitzen als sogenannte „Editoren“ beson-dere Schreib- und Leserechte.

Durch den Einsatz des sicheren Http s-Protokolls auf den Webseiten garantiert Ingres berechtigten Benut-zern aus den Verwaltungen und dem Gemeinderat einen verschlüsselten Zugriff auf das Ratsinformationssys-tem. Ein weiterer Sicherheitsaspekt wurde mit einem Logbuch, das jede inhaltliche Änderung dokumentiert, abgedeckt. Der Administrator ist da-mit in der Lage, alle Einträge im Sys-tem nachzuvollziehen.

Einwandfreie Datenportierung

Ingres konnte den umfassenden Da-tenbestand erfolgreich portieren. Das System enthält Suchfunktionen, mit denen Benutzer schnell alle Sitzungs-ankündigungen, Protokolle sowie die dazugehörigen Dateien seit dem Jahr 2001 recherchieren können. vio

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Nicht nur viele Anbieter ma-chen sich derzeit anhand von idealisierten Modell-rechnungen für die Virtua-

lisierung von Servern und Speichern stark. Auch Analysten wie die Exper-ton Group haben sich mittlerweile auf ihre Seite geschlagen. So, wenn der Analyst mit einem „typischen Fallbeispiel“ (25 dedizierte Server, 120 Blades in Racks) wirbt, bei der Modellausrechnung aber zahlreiche Kostenfaktoren nicht berücksichtigt. So kann über einen Zeitraum von fünf Jahren betrachtet mit verhei-ßungsvollen Stromeinsparungen von 441.500 Euro geworben werden, denen allerdings lediglich Gesamt-kosten von 333.040 Euro entgegen-stehen.

Grundsätzliche Fragestellungen

Den Unternehmen wie den Verwal-tungen ist mit generellen Schubla-den wie „Virtualisierung“ (112.000 Euro für Software und Services) und „Green IT“ (221.040 Euro) kaum ge-dient. Sie brauchen für ihre Entschei-dung, ob und inwieweit Server- und Speicherkapazitäten virtualisiert wer-den sollten, Substanzielles. Das be-ginnt mit einer Analyse der beste-henden Server- und Speicherinfra-struktur. Dafür müssen viele Fragen gestellt werden: Mit welchen Be-triebssystemen oder Betriebssystem-versionen laufen die Server? Erlau-ben diese Plattformen eine Virtuali-sierung oder muss dafür in neue Ser-ver investiert werden? Welche

Lizenzkosten ziehen, sofern nicht Open Source, die Virtualisierungs-programme nach sich? Fallen Inves-titionen in neue Server-Plattformen an? Welche Leistungsstärke und Aus-stattungen sollten die Server haben, um von der Virtualisierung soweit wie möglich zu profitieren? Muss mit dem Server-Neukauf zusätzlich in Power & Cooling-Komponenten in-vestiert werden; und was kosten die? Wie hoch sind die Projektierungskos-ten? Welche Betriebs-, Support- und Weiterentwicklungskosten sind mit den Neuanschaffungen verbunden? Inwieweit geht die Behörde mit den neuen Servern, sofern nicht linux-basierend, auf Dauer eine Herstel-ler- und Preisbindung ein?

Aus kaufmännischer und planerischer Sicht

Daneben sind für eine mehr oder we-niger lohnende Server-Virtualisie-rung kaufmännische Fakten und Ver-arbeitungsprognosen relevant. Je mehr sich einzelne Server dem Ab-schreibungsende von fünf Jahren nä-hern, um so mehr werden sich Neu-investitionen lohnen. Um sie über einen Abschreibungszeitraum von fünf Jahren richtig zu setzen, müs-sen die Entscheider das voraussicht-liche Wachstum der Verarbeitungs-kapazitäten im Rechenzentrum (RZ) erheben. Es ist auch vom prognosti-zierten Datenwachstum auf der Speicherseite abhängig. Server und Speicher stehen nicht nur verarbei-tungstechnisch in einer engen Bezie-hung. Primärspeicher, also Online-

Festplatten, sind auf Servern plat-ziert. Sekundärspeicher, also Offline-Festplatten, spielen direkt mit Servern zusammen. Auch das unterstreicht, wie wichtig eine Server-Virtualisie-rung mit Augenmaß und Voraussicht für das Behörden-RZ ist.

Storage-Virtualisierung lohnt selten

Inwieweit im RZ speziell die Virtua-lisierung der Speichereinheiten lohnt, sollte besonders genau durchkalku-liert werden. Der Grund: Bei den be-stehenden Servern liegt der durch-schnittliche Auslastungsgrad bei le-diglich rund 25 Prozent. Die Virtua-lisierung von Server-Kapazitäten bietet also von vornherein ein hohes Einsparungspolster. Anders bei Stor-age-Kapazitäten. Hier sind es weni-ger die vielen Speichereinheiten, die die Stromkosten nach oben treiben, als vielmehr die steigende Anzahl an Lesezugriffen. Doch genau die kann durch Storage-Konsolidierung und -Virtualisierung nicht herabgesetzt werden. Außerdem haben Techno-logien wie SAN (Storage Area Net-work), gegebenenfalls kombiniert mit NAS (Network Attached Storage), ihren Preis. Sie erweisen sich außer-dem als aufwendig in der Projektie-rung, danach kompliziert in der Ad-ministration.

Kostenentlastung versprechen hin-gegen Konstellationen wie Enter prise Linux 5 Advanced Platform von Red Hat. Die Storage-Seite ist darin in Form von Cluster-File-Systemen von Haus aus integriert. Der zusätzliche

Kosteneinsparungseffekt: Die kom-plette Lösung baut durchgängig auf Open Source auf und zieht somit kei-nerlei Lizenzausgaben und Preisbin-dungen nach sich. Storage-Virtuali-sierung kann aber auch abseits vom reinen Kostenkalkül ratsam sein. Werden die Verwaltungsprozesse op-timiert, also weitgehend automati-siert, sollte auch die Zuweisung der Speicher mit den Daten dynamisch erfolgen. Und: Storage-Virtualisie-rung ist ein probates Rezept, um das stark steigende Datenwachstum in den Griff zu bekommen und auf Dau-er im Griff zu behalten.

Verarbeitungsspitzen und HV berücksichtigen

Zurück zur Virtualisierung von Ser-ver-Kapazitäten. Eines sollten die RZ-Entscheider keinesfalls tun: Mit der Auslastung der virtualisierten Server übertreiben, auch wenn ein niedriger Durchschnittsauslastungsgrad von 25 Prozent und potenzielle hohe Kos-teneinsparungen dazu motivieren. Verarbeitungsspitzen verbrauchen

auch bei einer logischen Zuordnung Extrakapazitäten, die permanent vor-gehalten werden müssen. Außerdem kommt die Herausbildung von Hoch-verfügbarkeits (HV)-Konzepten oh-ne zusätzliche logische Redundanz nicht aus, die physisch hinterlegt sein muss. HV muss ebenfalls in die rich-tige Dimensionierung und Auslas-tung des virtualisierten Server-Pools einkalkuliert werden. Natürlich soll-ten auch die mit diesen Maßnahmen

verbundenen Kosten und Aufwän-de Teil der Kalkulation und Ren-tabilitätsrechnung sein.

Sicherheit innerhalb virtualisierter Umgebungen

Gleiches gilt für die zusätzliche Ab-sicherung der logischen Zuordnungs- und Ausführungsschicht. Die virtu-elle Maschine (VM) agiert als phy-sisches System. Sie ist ebenso direkt attackierbar wie ein nicht virtuali-siertes Betriebssystem. Zudem kann die regelnde Instanz, der Hypervisor, Ziel von Angriffen sein. Auch von dort kann der Angreifer die darunter angesiedelten virtuellen Maschinen attackieren.

Gefahr droht sowohl durch einge-schleuste Malware als auch durch unberechtigten Zugriffe von außen und den Administratoren. Weil über virtualisierte Server die an optimier-ten Verwaltungsprozessen beteilig-ten Applikationen dynamisch mit Verarbeitungskapazitäten bedient werden, sollte besonderer Wert auf eine hinreichend ausgeprägte IT-Si-cherheit gelegt werden. Denn wird eine Betriebssysteminstanz in Mit-leidenschaft gezogen, kann dies ei-

ne komplette Verwaltungsprozess-kette zum Stehen bringen.

Eine wirkungsvolle Sicherheits-maßnahme besteht darin, Hypervi-sor und virtuelle Maschinen ausfüh-rungstechnisch zu separieren und die einzelnen physischen und lo-gischen Einheiten durch Einsatz zu-sätzlicher Hardware zu härten. Die Nutzung von Antiviren-Programmen auf logischer Zuordnungsschicht ist eine weitere Maßnahme. Eine dritte

technische Vorkehrung besteht dar-in, eine hieb- und stichfeste Rechte- und Rollenvergabe für die Adminis-tration virtualisierter Server-Umge-bungen zu etablieren. Um alle diese Vorkehrungen sicher und gezielt zu setzen, muss – ganz wichtig – die hö-here Komplexität virtualisierter Um-gebungen hinreichend durchdrun-gen werden.

Anwender von Enterprise Linux 5 Advanced Platform sind in dieser Hinsicht eindeutig im Vorteil. Die Virtualisierung einschließlich der Si-cherheitsmechanismen ist in diesem Fall integraler Bestandteil des Be-triebssystems und bezieht die Sto-rage-Umgebung voll in dieses Kon-zept ein. Der Hypervisor wie die vir-tuellen Maschinen laufen in einer vertrauten, sicheren Umgebung, weil die integrierte Virtualisierung die vorhandenen Speicher-, Netzwerk- und Sicherheitskomponenten 1:1 ver-wendet. So abgesichert, können selbst Sicherheits-Server innerhalb der De-Militarisierten Zone (DMZ) virtualisiert werden. Bei anderen Vir-tualisierungsprodukten raten Insi-der aufgrund der hohen Sensibilität dieser Server gerade für Behörden von dieser Vorgehensweise ab.

Virtualisierung mit Augenmaß

Eine offene Strategie

zahlt sich ausExpertenrat. Die Virtualisierung von Servern und Speichern soll doppelt wirken: die Kosten senken und zur dynamischen Zuweisung dieser Kapazitäten beitragen. Mit Blick speziell auf die Stromeinsparungen wird die Virtualisierung zudem als Green IT gepriesen, weil dadurch der CO2-Ausstoß reduziert werde. Die pauschalen Modell-rechnungen vieler Anbieter helfen den Behörden aber nicht weiter. Inwieweit die Virtualisierung der Server- und Speicher-Infrastruktur im Behörden-Rechenzentrum lohnt, das ist von vielen Faktoren abhängig.

Ratsinformationssystem auf Open-Source-Basis

Infos für Bürger und Stadtrat

Vorreiter. Mit knapp 37.000 Einwohnern ist Schwäbisch Hall die zweitgrößte Stadt der Region Heilbronn-Franken. 2002 stellte Schwäbisch Hall als bundesweit erste Stadt ihre PCs in der kommunalen Verwaltung von Windows auf Linux und weitere Open-Source-Anwendungen um. Schwäbisch Hall gilt seither als deutsches Innovations-zentrum für Open Source in der Öffentlichen Verwaltung (eGovernment Computing berichtete mehrfach).

Fokus

Fokus

von JAN WILDEBOER, EMEA-Evangelist bei Red Hat

SCHRITTWEISE

Quelle: Red Hat

MIGRATIONSSZENARIO. In Stufen hin zur Server-Virtualisierung in Open Source

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Gerade bei über 3.000 Rech-nern, die deutschlandweit verteilt sind, stellte eine klei-ne Software-Installation

schon einen immensen Aufwand dar. Wie installierte der DWD beispiels-weise eine neue Office-Version lokal auf einem Rechner, der sich in der Wetterstation auf Helgoland oder auf der Zugspitze befindet? Theoretisch ganz einfach, aber praktisch sehr mü-hevoll: Man fuhr mit der Installa-tions-CD an den jeweiligen Ort und installierte die notwendige Anwen-dung. Aber was tun, wenn die Wet-terbedingungen in diesen beiden Re-gionen den Zugang erheblich er-schwerten?

Solche Vorhaben waren riskant und verschlangen Zeit, Manpower und vor allem viel Geld. Grund genug für den Deutschen Wetterdienst, sich Mitte 2004 des Problems anzuneh-men, um ein probates Mittel gegen die kostenintensiven und zeitrau-benden Reisen zu finden: Die zen-trale Software-Management-Lösung Empirum der matrix42 AG.

Vor der Implementierung von Em-pirum mussten die IT-Verantwort-lichen des DWD ihre administrativen Aufgaben manuell ausführen. Jeder der rund 3.000 Rechner war mit un-terschiedlichen Programmen ausge-stattet. Somit gab es keine einheit-lichen Installationen und keine Stan-dardisierung.

2004 erkannte Alexander Harth, Referatsleiter Anwenderunterstüt-zung des DWD, das Problem und be-auftragte Frank Thies, Technischer Koordinator des Referats, mit der Konzeption und Entwicklung einer pragmatischen Lösung. „Es dauerte

rund zwei Jahre bis wir eine kom-plette Ausarbeitung für unser verbes-sertes IT-Konzept vorlegen konnten“, erläutert Thies. „2006 konnten wir mit der Ausschreibung beginnen, um einen kompetenten IT-Partner mit einer ausgereiften Software-Lösung zu finden.“ Die Liste der Anforde-rungen des Deutschen Wetterdiens-tes an die Funktionen des zentralen Software Manage-ments war lang und detail-reich. Der DWD suchte nach einer Lösung, die die IT-In-frastruktur optimieren und eine zentrale Steuerung er-möglichen sollte. Ein ganz wichtiger Punkt: Mit der zen-tralen Steuerung und der In-ventarisierung der Hard- und Software sollten auch die In-stallationszeiten verkürzt und die Reisezeiten mini-miert werden. Ein Ziel war es, dass die Nachbearbei-tungszeit, also die Zeit, die dazu benötigt wird, um manuelle Än-derungen vorzunehmen, nicht län-ger als eine Stunde betragen durfte.

„Seit Ende 2007 sind wir nun mit der Implementierung von Empirum und mit all den notwendigen Anpas-sungen fertig“, konstatiert Frank Thies. „Wir sind jetzt soweit, dass die Nachbearbeitungszeit – wenn über-haupt notwendig – nur wenige Mi-nuten beträgt. Einen weiteren wich-tigen Schritt, den wir noch im selben Jahr gemacht haben, war die Integra-tion des Dynamic Host Configurati-on Protocol, das durch die automa-tische Zuweisung der IP-Adressen, die Einbindung von weiteren Com-putern sehr erleichtert.“

Der Deutsche Wetterdienst mit der Zentrale in Offenbach am Main ist der nationale meteorologische Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Als Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung basiert das Aufgabengebiet des DWD auf einem gesetzlichen Informations-

und Forschungsauftrag. Der Deut-sche Wetterdienst beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter in Deutschland.

Da der Deutsche Wetterdienst ei-ne Anstalt des öffentlichen Rechts ist, musste die Behörde die Vergabe des Auftrags an IT-Experten über ei-ne öffentliche und aufgrund der Grö-ße des Projektes, europaweite Aus-schreibung regeln. Mehrere IT-Un-ternehmen stellten sich den über 150 detaillierten Fragen des offenen Aus-schreibungsverfahrens. „Die letzte Prüfung, die der Deutsche Wetter-dienst für die Anbieter des Verfah-rens in der Endauswertung noch vor-sah, erstreckte sich über einen Zeit-raum von einer Woche pro Anbieter“,

berichtet Marcus Czernik, Territory Manager der matrix42 AG. Der DWD legte bei der Auswahl besonders viel Wert auf die einfache Bedienbarkeit. „Um die Lösungen auf ihre Umgäng-lichkeit zu prüfen, setzten wir Laien an die Testrechner und beobachte-ten, ob die Probanden mit den ein-zelnen IT-Lifecycle-Management-Systemen zurecht kamen“, erklärt Frank Thies die Vorgehensweise. „Da-bei konnte Empirum auf jeden Fall überzeugen. Und das Verhältnis An-gebotspreis zu Leistung von matrix42 war unschlagbar.“ Am Ende behielt matrix42 die Nase vorn und konnte sogar während der Testtage rund 1.000 Clients mit SAP GUI, das gra-

fische Benutzerinterface zur Kom-munikation mit dem SAP-System, beim Deutschen Wetterdienst instal-lieren. „Wir waren so schnell, dass wir während der Auswahlphase so-gar noch ein kleines Nebenprojekt umsetzen konnten, einen Citrix ICA-Client-Rollout“, berichtet Holm Eger-land, Leiter Professional Services bei matrix42.

Bis zur Implementierung von Em-pirum verfügte der Deutsche Wetter-dienst über keine zentrale Software-Management-Lösung. Jeder PC des DWD war mit den eigenen Installa-

tionen der Mitarbeiter ausgestattet. „Es gab bis dato nur Ansätze für ei-ne Standardisierung“, so Egerland. „Es war ganz wichtig, den Wildwuchs zu beseitigen und Unternehmens-richtlinien einzuführen.“ Mit der zen-tralen Verwaltung und mit Empirum Inventory können die Administrato-ren des DWD jetzt jeden beliebigen Rechner des DWD in ganz Deutsch-land verwalten und steuern. „Uns ist es jetzt möglich, sehr schnell festzu-stellen, welche Software auf welchem Rechner installiert ist“, erklärt Frank Thies. „Überdies können wir sehen, ob überhaupt die Hardware-Voraus-setzungen erfüllt werden, um neue Anwendungen problemlos flächen-deckend installieren zu können. Ebenso haben wir mit der Fernwar-tungslösung Empirum Remote Con-

trol auch die Möglichkeit, jedes Pro-blem der PC-Clients von unserer Zen-trale aus zu beheben – das ist eine große Erleichterung für unsere täg-liche Arbeit.“

Bevor sich der Deutsche Wetter-dienst für Empirum entschied, muss-ten die IT-Verantwortlichen des DWD für jede Installation lokal vor Ort sein. „Früher mussten wir bei jedem Auf-trag, ganz gleich ob Software-Instal-lation oder Fehlerbehebung, das Pro-blemkind besuchen“, erklärt Thies. „Wir fuhren zu jedem PC, der sich ir-gendwo in Deutschland befand. Man

muss sich einfach nur mal vorstel-len, wie es ist, wenn ein Mitarbeiter von uns nach Helgoland zur Wetter-station musste, um dort nur das Offic e-Paket zu implementieren. Da-mals haben wir einen Kollegen in Hamburg kontaktiert, dieser setzte sich nach Auftragserteilung bei Cux-haven in ein Schiff oder Boot und fuhr nach Helgoland. Dort installier-te er die Software und trat danach die Rückreise an.“ Ein fast unvorstell-barer logistischer Aufwand. Doch seit der DWD Empirum einsetzt, können Applikationen oder Patches über DSL-Netze oder DFÜ installiert wer-den. „So können wir – ganz gleich bei welchem Wetter – unsere deutsch-landweit verteilten PC-Clients be-quem verwalten, steuern und schnell warten“, freut sich Thies. vio

Deutscher Wetterdienst steuert 2.700 Clients und 300 Server aus der Ferne

IT Lifecycle Management für

die Wetterstation ZugspitzeRemote-Service. Die Verteilung von Software auf PCs, die kilometerweit entfernt voneinander liegen, ist keine dankbare Aufgabe für IT-Administratoren. Gerade dann nicht, wenn die Installationen manuell durchgeführt werden müssen. Die IT-Verant-wortlichen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wissen ein Lied davon zu singen.

Fokus

NEUE SOFTWARE für die Zugspitze: Jetzt geht‘s ohne Dienstreise

BRANCHE & INNOVATION FOKUS eGovernment Computing 12-2008/1-2009 13

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SUMMIT 2008B o n n / P e t e r s b e r g

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Die Sicherheit der elektro-nischen Kommunikation und damit der IT-Infrastruk-tur von Behörden ist den

vielfältigsten Gefahren ausgesetzt, doch sie können sich schützen.

Dass die Malware heimtückischer geworden und ihre Erfinder ständig ausgeklügeltere und gezieltere Tak-tiken entwickeln, bestätigen Sicher-heitsberichte immer wieder. Ge-mischte Attacken aus schädlichen Web-Inhalten, Spyware und harm-losen eMails, sogenannte Blended Threats, sind ein Beispiel hierfür. An-gesichts des steigenden Gefahrenpo-tenzials ist die Sicherheit im eMail- und Webverkehr gerade für Behör-den unerlässlich. Denn mangelnde Auseinandersetzung mit dem The-ma hat oft weitreichende Folgen – von der Verletzung der Persönlich-keitsrechte, über Datenspionage bis hin zum Datenmissbrauch und fi-nanzieller Schädigung. Um Sicher-heits- und Haftungsrisiken abzuwen-den, rät Bitkom, umfangreiche IT-Si-cherheitskonzepte auszuarbeiten und umzusetzen. Dennoch setzen le-diglich 10 bis 15 Prozent der Unter-nehmen und Behörden in Deutsch-land Malware-Filter ein.

Dass bisher wenige Institutionen Anti-Malware-Schutz installiert ha-ben, liegt oft am geringen Durchsatz,

der hohen Latenzzeit und der gerin-gen Skalierbarkeit der ersten Gene-ration von Antiviren-Lösungen. Zu-dem überprüfen herkömmliche Mal-ware-Filter in erster Linie den Inhalt von eMails auf Schadcode oder be-kannte Muster – und bieten so kei-nen ausreichenden Schutz vor Spam, Phishing und Spyware.

Denn die Angreifer haben viel-schichtige Techniken entwickelt, um die Filter auszutricksen – durch Blocks, die an simple Texte angehängt werden (Bayesian Buster) oder auch das Verwenden von Zahlen statt Buchstaben (beispielsweise L0ve). Die neuesten Maschen sind PDF- und Excel-Spam, bei dem die Nachricht in einem für die meisten Filter harm-los erscheinenden Format angehängt ist. Eine inhaltsbasierende Analyse stößt auch gerade bei Spam-Nach-richten, die eine URL enthalten, an ihre Grenzen.

Ohne Reputation geht nichts

Eine ganzheitliche Methode, die so-wohl den Inhalt als auch die Zusam-mensetzung eines Threats, dessen Herkunft und Absender analysiert, bietet die Web-Reputation-Techno-logie von IronPort. Ziel ist es, die Se-riosität einer Web-Adresse genau ein-zuschätzen, um Anwender vor Phi-

shing-Seiten, Betrugsversuchen oder lästigem Spam zu schützen. Der Re-putationsdienst untersucht das Ver-halten einer IP-Adresse mittels sta-tistischer Messungen. Diese Ein-schätzungen sind in vielen Fällen be-reits verfügbar, wenn der Angriff gerade erst beginnt.

Integriert in eine Web-Security-Appliance fungiert der Reputations-filter dabei als äußerer Schutzwall. Da Spyware gewöhnlich von wenig vertrauenswürdigen Web-Servern mit ungewöhnlichen Verkehrsströmen oder einem ungewöhnlichen Netz-werkverhalten kommt, analysiert der Reputationsdienst den Webverkehr sowie das Verhalten von Web-Ser-

vern. Aufgrund der dabei gewon-nenen Informationen wird deren Ver-trauenswürdigkeit mithilfe verschie-dener Parameter untersucht. Der Fil-ter hinterfragt zum Beispiel, wie lange eine Domäne bereits registriert ist, in welchem Land die Website ein-getragen ist, ob der Webserver eine

dynamische IP-Adres-se nutzt und vieles

mehr. Alle diese Daten sind in der In-formationsdatenbank Senderbase hinterlegt.

Diese Datenbank bildet gleichzei-tig die Basis für die Bewertung sämt-licher Weblinks. Damit kann das re-putationsbasierende Verfahren ein exaktes Bild über die Vertrauenswür-digkeit der URLs liefern. Zudem kön-nen bis zu 80 Prozent aller Angriffe bereits am Netzwerk-Perimeter ab-geblockt werden.

Sicher die Kosten senken

Bei der elektronischen Kommunika-tion ist nicht nur die Sicherheit vor Spam und Viren, sondern auch die

vor unbefugten Lesern und Manipu-lation enorm wichtig. Mail-Inhalte und Daten müssen genauso geschützt werden wie Netzwerke. Eine Mög-lichkeit dafür bietet die Verschlüsse-lung von eMails. Sie hat zudem ei-nen zusätzlichen Vorteil: Behörden können Zeit und Kosten sparen, in-

dem sie ihre Geschäftsprozesse, Rechnungen oder Bescheide von Pa-pier sicher auf eMail verlagern.

Das zeigt das Beispiel des ameri-kanischen Rentenversicherers Charles Schwab. Dieser versandte bisher 350.000 Abrechnungen oder Kontoinformationen vierteljährlich per Post an seine Kunden. Um Por-tokosten und Zeitaufwand für Vor-bereitung und Versand zu senken, bot der Versicherer seinen Kunden die Zustellung von verschlüsselten eMails an. Dabei setzte das Unter-nehmen auf die neue Ver-schlüsselungstechnologie IronPort Email Encryption. Das Ergebnis: Nach einer Analyse der Gartner Group sparte SchwabPlan dadurch jährlich

140.000 US-Dollar allein an Porto-kosten ein. Und das, obwohl im ers-ten Jahr nur etwas über zehn Prozent der Kunden das Angebot annahmen, vom Postweg auf eine vierteljähr-lichen eMail-Zustellung umzustel-len. Die organisatorischen Kosten sind dabei noch nicht berücksichtigt, obwohl diese in der Regel einen Großteil der potenziellen Sparmög-lichkeiten ausmachen.

Verschlüsseln leicht gemacht

Bisher ist die Verschlüsselung von eMails meist mit einer umständli-chen Konfiguration, der Installation von Clientsoftware und der Bereit-stellung einer Zertifikatsumgebung in Öffentlichen Verwaltungen oder im Unternehmen verbunden. Die neue Verschlüsselungslösung Iron-Port Email Encryption ver- und ent-schlüsselt eMails hingegen direkt am Mail-Gateway anstatt über eine auf-wendige Zertifikatsinfrastruktur am Client. Die Java-basierende Lösung spielt hier ihre Vorteile aus: Weder der Absender noch der Empfänger benötigt spezielle Software, Signa-turen oder öffentliche Schlüssel.

Daher eignet sich dieser Ansatz nicht nur für die Kommunikation mit Geschäftspartnern, sondern auch be-sonders gut für den kostenoptimier-ten Massenversand an die Endver-braucher.

Fortsetzung auf Seite 21»

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PRAXIS & LÖSUNGEN eGovernment Computing W Ausgabe 12-2008/1-2009 15

Qué Será, Será

City Management wird eine der größten Herausforde-rungen sein, vor denen eGovernment in der Zu-kunft steht.

SEITE 20

Der Preis ist klein

Content Management ist un-entbehrlich, wenn Kommunen ins Netz gehen. Eine Lösung für kleinere Gemeinden muss nicht teuer sein.

SEITE 18

Sage mir, wer Du bist

Ein ausgefeilter Zugriffschutz für Internet-Anwendungen. Und das ressortübergreifend und einfach zu verwalten. Das BRZ Wien kann‘s.

SEITE 17

USB tut nicht weh

Das Landeskriminalamt Saar-land schiebt dem Datenklau einen weiteren Riegel vor: Die USB-Schnittstellen sind jetzt sicher.

SEITE 16

Bitspion. Jeden Tag erscheinen 30.000 neue mit Malware infizierte Webseiten im Internet. Immer größere Spam-Fluten strapazieren Netzwerke, eMail-Server und Nerven der Mitarbeiter. Im Behördennetz IVBB waren zum Ende des Jahres 2006 beispielsweise etwa 85 Prozent der eMails gefährlicher Spam. 75 Prozent aller PCs sind von Spyware betroffen. Spionage und der Diebstahl persönlicher Daten nehmen täglich zu. Trüber Aussichten?

Sicherer Web- und eMailverkehr ist möglich

Gefahr erkannt – Angriff gebannt

PRAXIS &

LÖSUNGEN

Verantwortlicher Redakteur:Gerald Viola

Tel. 0821/2177 -296, Fax -35296eMail: [email protected]

von REINER BAUMANN, Regional Director Zentral- und

Osteuropa und Geschäftsführer

bei IronPort Deutschland

ABLAUF DER ENCRYPTION

Quelle: Ironport Systems © eGovernment ComputingOB eine Nachricht überhaupt verschlüsselt werden soll,

kann der IronPort-Email-Encryption-Server aufgrund eigener Regelwerke selbstständig entscheiden

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Daten sind mobil und trans-portabel geworden – im wahrsten Sinne des Wortes. Auch große Da-tenbanken passen heute

auf eine Speicherkarte von der Grö-ße eines Daumennagels, der univer-selle Einsatz solcher Speicher macht selbst Mobiltelefone, Digitalkame-ras oder MP3-Player zum Werkzeug für Datendiebstahl im großen Stil. Insbesondere das Aufkommen der USB-Schnittstelle und die erhöhte Datentransferrate von USB 2.0 haben dazu beigetragen, dass Dateien und Anwendungen schnell und einfach auf die unterschiedlichsten Endge-räte übertragen werden können. Na-türlich ist diese Entwicklung segens-reich und enorm praktisch für viele Einsatzgebiete, aber sie birgt auch erhebliche Risiken in sich. Neben Da-tendiebstahl betrifft das auch die un-kontrollierte Übertragung von Schad-programmen wie Trojanern oder Vi-ren. Dieser Beitrag schildert, wie das Landeskriminalamt (LKA) Saarland diese Risiken mit intelligentem Devic e Management in den Griff be-kommen hat.

Das LKA Saarland, das 2007 sein 50-jähriges Jubiläum feierte, ist ei-nerseits wichtiger Träger der opera-tiven Kriminalitätsbekämpfung und andererseits zentrale Dienststelle im Sinne des BKA-Gesetzes für das Saar-land. Zu den Arbeitsbereichen zäh-len Fahndungen, Ermittlungen, Be-weissicherungen, aber auch Präven-tion und Opferschutz. Im Jahr 2007 wurden bei der Polizei des Saar-landes 73.813 registrierte Straftaten bearbeitet, von denen über 52 Pro-zent aufgeklärt werden konnten.

Informationen – Basis der Verbrechensbekämpfung

Im Zentrum polizeilicher Arbeit ste-hen seit jeher Informationen. Oh-ne verifizierte und aktuelle Infor-mationen ist eine nachhaltige Ver-brechensbekämpfung nicht möglich. Grundlage für den Erfolg der Polizei ist eine schnelle Reaktionsfähigkeit

in Bezug auf gesellschaftliche Verän-derungsprozesse, technologischen Wandel und die sich ständig verän-dernde Kriminalität. Um so effektiv wie möglich arbeiten zu können, muss das LKA als zentraler IT-Dienst-leister für die beiden Polizeibehör-den der Landespolizeidirektion (LPD) und dem LKA Zugang zu sensiblen Daten gewähren. Dem allgemeinen Trend folgend haben auch mobile Endgeräte und Speichermedien Ein-zug in den Arbeitsalltag gehalten. Der Einsatz dieser Geräte ermöglicht ei-nerseits die effiziente Verbrechens-bekämpfung, stellt andererseits je-doch eine Schwachstelle dar. Das wirft natürlich Sicherheitsfragen auf. Seit März 2007 setzt man daher auf die Device-Management-Lösung de-vicepro und stellt so sicher, dass nur berechtigte Personen mit zugelas-senen mobilen Endgeräten Zugriff auf Daten erhalten.

Mobile Endgeräte verändern Bedrohungspotenzial

Nach außen hin ist die Polizei des Saarlandes durch die üblichen Si-cherheitsmaßnahmen wie Firewall, Antiviren-Software und regelmäßige Aktualisierungen seiner Software ge-schützt. Auch die Netzwerke unter-liegen höchsten Sicherheitsstan-dards, wie sie das BSI (Bundesamt für Sicherheit und Informati-onstechnik) vorgibt. „Bis 2007 gab es für die Polizei keine große Bedrohung durch mobile Endgeräte, denn die bis dahin eingesetz-ten Betriebssysteme un-terstützen die USB-Schnittstelle nicht“, er-läutert Michael Krae-mer, Kriminaldirektor und Leiter der Abtei-lung Information und Kommunikation beim LKA des Saarlands. Die s sollte sich Anfang 2007 ändern, als eine Migration bei Hard-ware, Software und vor allem dem Betriebssys-tem anstand. Durch die flächendeckende Ein-führung von Win-dows XP war nun

erstmals überall der Zugriff auf USB-Schnittstellen möglich. Damit war eine neue Situation geschaffen.

Während Schnittstellen wie USB, Firewire oder Bluetooth mit jeder Ak-tualisierung leistungsfähiger wurden, wurde die Kontrollmöglichkeit in der Vergangenheit von den großen Si-cherheitsanbietern etwas vernach-lässigt. Zahlreiche Studien haben aber belegt, dass nicht verwaltete mobile Speichermedien in kürzester Zeit große Datenmengen aufnehmen und in falsche Hände spielen kön-nen. Der weit verbreitete iPod etwa kann ein Datenvolumen (und zwar nicht nur Musikdateien) von bis zu 160 Gigabytes speichern, ausreichend für die meisten Kunden- oder Pro-duktdatenbanken. Folgerichtig ver-schwinden immer häufiger Daten über diese Schnittstellen und auch der Import von unerwünschter Soft-ware und Code nimmt zu.

„Damit es bei uns erst gar nicht zu solchen Problemen kommt, haben wir frühzeitig über ein professionelles Device Management nachgedacht“, kommentiert Patrick Stift, der beim LKA Saar-land

im Bereich Betriebssystem- und Da-tenbankadministration als System-administrator arbeitet und mit Kol-legen die IT administriert. „Die Po-lizei als Sicherheitsorganisation will und muss Vorreiter in Sachen Sicher-heit sein. Entsprechend müssen wir uns gegen Datendiebstahl wappnen, denn immerhin greifen bei uns mehr als 3.000 Anwender an über 1.200 PCs auf sensible Daten zu.“

Gutes Device Management muss nicht teuer sein

Gesucht wurde eine Lösung, mit der sich die anschließbaren Endgeräte kontrollieren lassen und mit der man eindeutig festlegen kann, wer wann und wo welches mobile Endgerät an welchen PC anschließen darf. Die Zugangsberechtigung sollte über ei-ne „Access-White-List“ erfolgen, in die für jeden Mitarbeiter, PC und sei-ne Schnittstellen die zugelassenen mobilen Endgeräte, basierend auf Hersteller- oder Seriennummer fest-gelegt werden. Da das LKA Micro-softs Active Directory als Verzeich-nisdienst zur Verwaltung der Anwen-der einsetzt, sollte die Lösung diese Plattform unterstützen und zudem revisionssichere Protokolle verwen-den. Neben einem hohen Funktions-umfang waren vor allem einfache Im-plementierung, intuitive Bedienung ohne großen Schulungsaufwand, um-fassende Kontrolle mittels einer Man agement-Konsole sowie Ände-

run-

gen in Echtzeit weitere Auswahlkri-terien.

Bei der Suche nach einem entspre-chenden Produkt setzte Patrick Stift auf das Internet. Die gefundenen Pro-dukte evaluierte er nach ihrer Funk-tionsvielfalt und so kamen im Feb-ruar 2007 letztlich drei Produkte in die engere Auswahl und wurden in-tensiven Tests unterzogen. Dabei schnitt devicepro am besten ab, ins-besondere, was die Themen Steue-rung, Funktionsvielfalt und Erwei-terbarkeit anging. „Ich habe unserem Management devicepro wegen einer Vielzahl von Pluspunkten vorgeschla-gen“, begründet Patrick Stift seine Entscheidung.

„Ganz wichtig waren die Funkti-onsvielfalt und die einfache Bedien-barkeit. Auch die granulare Rechte-vergabe ist bei mehr als 3.000 An-wendern ein unverzichtbares Plus“.

Einfache Implementierung und Nutzung

Binnen weniger Wochen fiel die Ent-scheidung und Anfang März 2007 be-gann bereits die Implementierung. Diese ist sehr einfach: Das Produkt steht nach dem Erwerb als Download zur Verfügung, wird lediglich auf einem Server installiert und liest dann alle notwendigen Informati-onen über das Netzwerk aus dem Activ e Directory. Die Distribution der Client-Komponente erfolgte über eine bereits vorhandene Software-verteilungslösung. Aktualisierungen,

etwa bei einem Versionswechsel, erledigt devicepro automa-

tisch, ohne die Gefahr, dass das Netz

überlastet wird oder

Be-

nut-zer durch die Instal-lation bei

ihrer Arbeit gestört werden.

„Binnen eines Nach-mittages hatten wir das Pro-

dukt installiert und die wichtigsten

Funktionen aktiviert“, bestätigt auch Patrick Stift das einfache Handling der Lösung.

Als Datenbank konnte eine bereits vorhandene Microsoft SQL ohne Zu-satzkosten eingesetzt werden, wei-tere Software wird nicht benötigt. Verwaltet wird das Produkt durch den Administrator über die Management-konsole. Die intuitive Bedienung der Konsole stellt sicher, dass quasi je-der Administrator sofort mit dem Pro-dukt arbeiten kann – ohne jegliche Schulung. Im ersten Schritt wurden alle Endgeräte mit ihren Schnittstel-len automatisch durch devicepro er-fasst. Basierend auf diesem Inventar setzte man dann entsprechende Re-geln auf, durch die man festlegte, wer, wann, wo, mit welchem Endgerät über welche Schnittstelle kommuni-zieren darf.

Da man nicht alle Endgeräte kann-te und das LKA hohe Sicherheitsstan-dards hat, müssen die Mitarbeiter für jedes Gerät einen Antrag stellen. Der Aufwand auf Mitarbeiterseite ist nicht ganz unbeträchtlich, lohnt sich je-doch, denn neben Sicherheit erhält man so ganz nebenbei auch noch ei-ne aktuelle Übersicht der vorhande-nen Devices. Das Eintragen eines neuen Devices geht binnen einer Mi-nute über die Bühne und sämtliche Änderungen, die in der zentralen Man agementkonsole vorgenommen werden, stehen im Netzwerk in Echt-zeit sofort zur Verfügung.

Der Administrator kann immer aktiv eingreifen

Mittlerweile ist devicepro eine ver-abschiedete Richtlinie beim LKA Saarland und auf jedem Client in-stalliert. „Unser Ziel, dass ausschließ-lich autorisierte Benutzer ausdrück-lich freigegebene Geräte verwenden, haben wir erreicht“, freut sich Patrick Stift. „LKA-Mitarbeiter können heu-te ihre autorisierten mobilen Endge-räte bundesweit an ihre PCs anschlie-ßen und trotzdem verfügen wir über höchste Sicherheit.“

Ein weiterer Vorteil von devicepro ist der Umgang mit Ausnahmesitua-tionen. Beispielsweise kommt es recht häufig vor, dass ein externes Endgerät vom Betriebssystem falsch erkannt wird, etwa ein PDA als Fest-platte, oder dass Seriennummern mehrfach vergeben wurden, sodass eine automatische Erkennung nicht möglich ist. „Mit der demnächst er-scheinenden, neuen Version von devicepr o kann ich als Administra-tor falschen Zuordnungen und sogar eigene Geräteklassen definieren“,

sagt Patrick Stift. In Zukunft soll das Device Ma-

nagement dezentral organisiert werden, um die zentralen Admi-nistratoren zu entlasten. Tech-nisch sind die Voraussetzungen dafür gegeben, denn device-pro beinhaltet bereits ein ent-sprechendes Rollen- und Be-rechtigungsmodell, mit dem für jeden Administrator fest-gelegt werden kann, was er kontrollieren darf.

Auch kann man sich vorstel-len, in Zukunft das Thema Ver-

schlüsselung durch das Schwes-terprodukt „cryptionpro“ abzuwi-

ckeln. Ein Umstieg auf diese Lö-sung hätte den Vorteil, dass man

dann sowohl Devic e Management als auch Dateiverschlüsselung über ei-ne zentrale Managementkonsole steuern könnte.

„Mit devicepro hatten wir das Man-agement der mobilen Endgeräte von Anfang an sicher im Griff“, so das Fa-zit von Michael Kraemer. „Neben der umfassenden Funktionalität möchte ich vor allem die enge Zusammenar-beit mit dem Hersteller cynapspro hervorheben, die weit über den üb-lichen Support hinausgeht. Unsere Erfahrungen fließen in die nächsten Versionen der Software ein und das gibt uns das gute Gefühl, Datendie-ben auch künftig den entscheidenden Schritt voraus zu sein.“

Kai Leonhardt

PRAXIS & LÖSUNGENFOKUS16 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Landeskriminalamt Saarland hat mobile Endgeräte sicher im Griff

Datendieben immer

einen Schritt vorausVorbeugen. „Die Polizei als Sicherheitsorganisation will und muss Vorreiter in Sachen Sicherheit sein“, sagt Patrick Stift, der beim LKA Saarland im Bereich Betriebssystem- und Datenbankadministration als Systemadministrator arbeitet und mit den Kollegen die gesamte IT administriert. Deshalb mussten jetzt auch die USB-Schnittstellen sicher gemacht werden.

Best Practice: Bund,

Länder, Kommunen

SAGE MIR, WER DU BIST

Ein ausgefeilter Zugriffsschutz für Internet-Anwendungen. Und das ressortübergreifend und einfach zu verwalten. Die Wunschvorstel-lung im Bundesrechenzentrum Wien wurde wahr .........SEITE 17

PREISWERTE ALTERNATIVEN

Ohne Content Management kein vernünftiger Webauftritt. Wie auch kleinere Gemeinden mit einem erschwinglichen System weiterkommen, zeigt unter ande-rem Wesenberg in Mecklenburg-Vorpommern ............. SEITE 18

QUÉ SERÁ, SERÁ

Eine der größten Herausforde-rungen für die Öffentlichen Ver-waltungen und für eGovernment wird das City Management wer-den. Experten werfen für eGov-ernment Computing einen Blick in die Zukunft ........... SEITE 20

Fokus

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PRAXIS & LÖSUNGEN FOKUS 17

Die Bundesrechenzentrum GmbH (BRZ) ist der IKT-Dienstleister der Bun-desverwaltung in Öster-reich. Das Unternehmen

betreut und berät große Ressorts wie das Bundesministerium für Fi-nanzen oder das Bundesministeri-um für Justiz in allen Belangen rund um die IKT-Themen. Zum Aufga-bengebiet des BRZ gehört es auch, sensible (Bürger-)Daten sicher zu verwalten und zu verwahren. „Aus diesem Grund hat die Sicherheit in all ihren Ausprägungen bei uns ei-nen extrem hohen Stellenwert“, un-terstreicht Günther Lauer, Bereichs-leiter eGovernment im BRZ. „Das gilt nicht nur für die IT-Anwen-dungen, sondern beginnt bei der Auswahl der Mitarbeiter, umfasst die Zutrittskontrolle zu Gebäuden und zum Rechenzentrum ebenso, wie den Zugriff auf sensible Daten.“ So werden die Mitarbeiter regelmä-ßig nach dem Sicherheitspolizeige-setz überprüft, wenn sie mit hoch-sicheren Anwendungen und den da-mit verbundenen Daten arbeiten. Darüber hinaus betreibt das BRZ ei-ne eigene Kryptografiegruppe. Hin-zu kommt ein Trust Center für digi-tale Signaturen, in dem die Repu-blik digitale Schlüssel erzeugt, ver-waltet und speichert, wie sie für die Reisepässe benötigt werden.

Sicherheit im Web

Hochsicherheit ist auch bei allen Anwendungen gefragt, die das Re-chenzentrum im Intranet der Ver-waltung und im Internet zur Verfü-

gung stellt. Über das „Portal Aus Tria Services“ Framework stellt das BRZ den Bundesbehörden eine Fülle in-dividueller IT-Services zur Verfü-gung. Die Gewährleistung der Zu-gangssicherheit sowie ein effizientes Berechtigungsmanagement sind in diesem Umfeld essenziell.

Aus diesem Grund suchte das Ex-perten-Team um Günther Lauer

nach einer Lösung, mit der sich für die Internet-Anwendungen ressort-übergreifend ein ausgefeilter Zu-griffsschutz realisieren und mög-lichst einfach und effizient verwal-ten lässt.

Ein Auslöser für den gestiegenen Sicherheitsbedarf war auch die Tat-sache, dass Ende der 90-er Jahre die Anforderung entstand, zentrale Re-gisteranwendungen, wie das Fir-menbuch oder die Grundstücksda-tenbank, einem breiteren Personen-kreis in den Behörden online zu-gänglich zu machen. „Das Marktangebot war zu diesem Zeit-punkt nicht sehr groß, CA aber bot mit dem CA SiteMinder eine adä-quate Lösung“, erinnert sich Gün-ther Lauer. CA SiteMinder ist ein

zentrales System für das Webzu-griffsmanagement mit Benutzer-authentifizierung und Single Sign-On. Eine richtlinienbasierende Au-torisierung sowie die Prüfung von Zugriffsberechtigungen auf Weban-

wendungen sind integriert. Aus-schlaggebend für die Entscheidung, das Sicherheitsprodukt des Herstel-lers von Managementsoftware zu nutzen, war unter anderem auch, dass CA SiteMinder, verteilt auf mehreren Einzelservern, ohne Clus-terbildung, betrieben werden konn-te. Für das BRZ war dies ein wich-tiges Argument, denn auf diese Wei-se lassen sich zu Wartungszwecken einzelne Server aus dem laufenden Betrieb herausnehmen, ohne das Gesamtsystem – und damit die Be-hördenarbeit – zu beeinträchtigen. Damit ist auch die erforderliche ho-he Verfügbarkeit der Anwendungen (> 99 Prozent) sichergestellt. Dar-über hinaus sind die Kosten für ei-ne solche Implementierungsform

laut Günther Lauer attraktiver, als für ei-ne komplexe Cluster-Lösung.

„In der Einfüh-rungsphase konnten wir noch nicht ab-schätzen, welchen Umfang die Installa-tion letztendlich ha-ben würde, weshalb die Skalierbarkeit und der modulare Aufbau der Lösung für uns seinerzeit schon extrem wich-tig war“, so der IT-Spezialist.

Sichere Zugangswege

Wichtig ist für Lau-er die Möglichkeit, bei Bedarf den Zu-griffsschutz mittels CA SiteMinder so-wohl vorgelagert

(als Proxy) als auch direkt auf dem zu schützenden System (als Agent) betreiben zu können. Diese Wahl-möglichkeit war zum Einführungs-zeitpunkt ein Alleinstellungsmerk-mal der CA-Lösung. Ein weiteres

Entscheidungskriterium war die strikte Trennung zwischen Autori-sierung und Authentifizierung, die eine effiziente Applikations-Inte-gration, Wartung und einen best-möglichen Support erlaubt. Die Pro-grammierschnittstellen für Java und „C“ ermöglichen flexible kunden-spezifische Anpassungen, wie sie für sogenannte Custom Authentifi-cation Schemes notwendig sein kön-nen“, erläutert Günther Lauer und betont: „Der CA SiteMinder hat von Beginn an eine Reihe unterschied-licher Webserver-Produkte unter-stützt.“ Die Möglichkeit der granu-lar einstellbaren Zugriffslogs konn-te für die Gewinnung von Rohdaten, die für die behördeninterne Ver-rechnung von Services notwendig sind, genutzt werden.

120 Produktivsysteme

Aktuell schützt das BRZ mit der Si-cherheitslösung von CA rund 120 Produktivsysteme inklusive Schu-lungs- und Testsysteme. Bei der Im-plementierung der Lösung wurde das IT-Team durch CA-Spezialisten unterstützt. Daraus hat sich eine en-ge Zusammenarbeit ergeben, die sich auch darin zeigt, dass im Lau-fe der Jahre Verbesserungsvorschlä-ge des BRZ in das CA-Produkt ein-geflossen sind. Durch die Weiter-entwicklung des Portal Access Man-agements ist es laut Lauer gelungen, die elektronische Bürgerkarte als Anmeldeverfahren im Rahmen des Access Managements zu etablieren. Durch die Integration der Bürger-kartenfunktion sei es möglich ge-worden, den Sicherheitsgrad durch Passwort und User-Identifizierung deutlich zu toppen.

Seit 2004 läuft mit eZoll eine wei-tere große Applikation, mit der die Wirtschaft und die Österreichische Zollverwaltung Logistik-Prozesse optimieren. Verfahrensabläufe für Import, Export und Versand werden vereinfacht, die Datenübermittlung vereinheitlicht und die Abgaben-rechnung durch die Zollbehörde be-schleunigt. Darüber hinaus stellt eZoll die Basis für die staatenüber-greifenden Systeme wie das New Computerised Transit System (NCTS) und das EU-weite Export-kontrollsystem (ECS) dar.

Schutz für Tausende Anwender

Das Access-Management wird der-zeit von rund 60.000 Anwendern ge-nutzt. „Es war uns wichtig, eine re-lativ hohe sicherheitstechnische Eintrittshürde zu schaffen, um den größtmöglichen Schutz für Anwen-dungen und Daten sicherstellen zu können. Danach soll das Arbeiten für die Anwender jedoch möglichst einfach und effizient sein“, so Gün-ther Lauer.

In naher Zukunft plant das BRZ eine Erweiterung von CA SiteMin-der Web Access Manager um wei-tere CA-Lösungen, zum Beispiel für das Applikations-Monitoring. Ziel ist es vor allem, Performance-Opti-mierungen und eine Steigerung in der Effizienz bei der Fehlerbehe-bung zu erreichen.

Da es auch im öffentlichen Be-reich immer wichtiger wird, Inter-net-Anwendungen zu nutzen, plant das BRZ zudem eine Single-Sign-On-Lösung. Damit soll sichergestellt werden, dass eine Sicherheitssym-biose zwischen den Benutzern, ih-rem Arbeitsgerät und dem Portal Aus Tria entsteht. Beabsichtigt ist, dass der Zugriff über das Internet nur von ausgewählten Dienstgerä-ten möglich sein soll. Die Imple-mentierung des CA SSO-Agents di-rekt auf einem ausgewählten Dienst-gerät unterstützt diese Anforderung. Günther Lauer und seine Kollegen sind zuversichtlich, dass die Access-Managementlösung von CA sie auch bei den neu anstehenden Projekten effizient unterstützten wird.

Bundesrechenzentrum Wien implementiert zentrale Security-Plattform

Ohne Sicherheit

kein eGovernmentBestPractice. Österreich liegt in puncto eGovern-ment in Europa an der Spitze. Seit Jahren setzt die Alpenrepublik in Behörden und Kommunen konsequent computerbasierende Lösungen um. Ein durchgängiges Sicherheitskonzept ist eine wichtige Säule im Gesamtprojekt.

BUNDESRECHENZENTRUM WIEN. Zentraler Dienstleister der Bundesver-

waltung in Österreich

Fokus

von PETRA ADAMIK, Journalistin in München

PORTAL AUSTRIA

ÜBER das Portal Austria stellt das BRZ den Bundesbe-hörden in Österreich induelle IT-Services bereit

Quelle: BRZ © eGovernment Computing

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PRAXIS & LÖSUNGENFOKUS18 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Schon längst sind die Zeiten handeditierter HTML-Sei-ten in Kommunen Vergan-genheit. Heute werden In-ternetpräsenzen von Städ-

ten, Gemeinden und Landkreisen von datenbankgestützten Instrumen-ten, sogenannten Content-Manage-ment-Systemen, gepflegt. Das macht auch Sinn, denn die Angebote wach-sen rasant und damit auch die Arbeit der mit der Homepage betrauten Mit-arbeiter. Das Problem haben auch die Stadtväter der Gemeinde Wesen-berg in Mecklenburg erkannt. Selbst in der knapp 3.000 Einwohner zäh-lenden Gemeinde waren die Verant-wortlichen gezwungen, die bestehen-de Webseite auf ein CMS umzustel-len. Auch wenn das Geld knapp war, sollte das neue System alle Anforde-rungen an eine moderne Webprä-senz erfüllen. In Wesenberg ent-schied man sich daher für das Con-tent-Management-System „web to date“ von Data Becker.

„Web to date ist ein einfach zu be-dienendes und preiswertes System, das nach der Einrichtung eine schnel-le und einfache Aktualisierung ohne große Vorkenntnisse erlaubt“, be-gründet Axel Sarodnik, Webmaster von Wesenberg-Mecklenburg.de, sei-ne Entscheidung für das CMS der Düsseldorfer Softwareschmiede. Die Verwendung und Installation sei ein-fach und intuitiv, schwärmt der Web-master, der nach eigenen Aussagen „hervorragend“ mit dem System zu-rechtkommt. Auch zeitlich habe al-les gepasst: Die Erstellung des kom-pletten Internetauftrittes war in et-was mehr als zwei Wochen abge-schlossen. Sarodnik gibt allerdings auch Schwierigkeiten bei der Umset-zung an. So habe vor allem die Ein-bindung der Skripte und Formulare sowie die Integration von externen Webseiten einige Schwierigkeiten ge-macht. Dafür lobt er die Importfunk-tion von externen Worddokumenten, die eine Aktualisierung noch ein-

facher mache. Hervorzuhe-ben sei auch die Terminver-waltung, die es ermögliche, Termine vorzuplanen und erst kurz zuvor oder danach auf der Webseite anzuzeigen. Eine Empfehlung kann der Webmaster da-her aufgrund der „einfachen Bedie-nung und der geringen Anschaffungs-kosten“ bedenkenlos geben.

Warum ein CMS?

Content-Management-Systeme ha-ben viele Vorteile gegenüber sta-tischen Webseiten, deren Seiten ein-zeln gepflegt werden müssen. Ein CMS sorgt für Ordnung und Struktur auf der Website. Vor allem die Tren-nung von Layout und Text verein-facht die Pflege der Seite erheblich. Bei einem CMS wird das Layout ein-mal nach optimalen Gesichtspunk-ten erstellt und lässt die Eingabe von Inhalten durch Redakteure zu. Die-se müssen sich nicht um das Design kümmern, denn die Texte werden bei einem Content-Management-System direkt an das Layout angepasst. Nach der Veröffentlichung einer Website besteht die Weiterpflege also im We-sentlichen darin, neue Inhalte zu er-zeugen.

Dies geschieht über eine CMS-Ein-gabemaske, die aussieht wie ein Text-fenster und von jedem ohne große Vorkenntnisse bedient werden kann. So ermöglicht es ein CMS auch un-erfahrenen Benutzern ohne Program-mierkenntnisse aufwendige Websei-ten zu gestalten.

Bei „web to date“ handelt es sich um ein besonders einfach zu bedie-nendes System, das offline auf der Festplatte des Webseiten-Adminis-trators installiert wird. Dem Benut-zer werden alle technischen Fragen abgenommen und er kann sich voll auf die Inhalte der Seite konzentrie-ren. Auch für die Gestaltung der Sei-te ist kein Grafiker nötig. „Web to dat e“ wird mit rund 200 verschie-

denen Designvarianten aus-geliefert, die problemlos in-dividuell angepasst werden können. Sämtliche Vorlagen lassen sich zudem blitzschnell auf Knopfdruck austauschen – der Inhalt der Seite bleibt dabei unverändert.

Die einfache Handhabung des Layouts hat allerdings auch ihren Preis: Sehr indivi-duelle Auftritte, mit einer ei-genen Corporate Identity las-sen sich nur schwer mit „web to date“ erzeugen. Um die Sei-te dem Corporate Design ei-ner Gemeinde anzupassen und Texte zu illustrieren, kön-nen jedoch Embleme und Wappen mit wenigen Klicks integriert wer-den. Eine Bilderschutz-Funktion sorgt sogar dafür, dass Fotos von Per-sonen, Events oder Festen mit einem individuellen Wasserzeichen vor un-erlaubtem Missbrauch geschützt wer-den. Der übersichtliche Aufbau der Software erlaubt es auch ungeübten Gemeinde-Mitarbeitern selbststän-dig Artikel in die Webseite einzufü-gen. Dies bestätigt auch der Webmas-ter der Fremdenverkehrsseite von St. Peter-Ording, die ebenfalls mit der Data-Becker-Software erstellt wurde: „Wir haben uns für „web to date“ entschieden, damit die Seite vom Fremdenverkehrsverein selbst aktualisiert werden kann“, sagt Peter Rohde. Jeder, der in der Lage sei mit Word einen Brief zu verfassen, kön-ne auch mit „web to date“ seinen Web-auftritt selbst pflegen.

„Nur das Design und komplexe Sei-ten wie die Anzeige von Webcams, Anfragesysteme und Flash-Animati-onen wurden einmal vom Dienstleis-ter erstellt, den Rest kann der Kun-de selbst verwalten“, erzählt der Web-master.

Barrierefreie Webseiten möglich

Für Blinde und Sehbehinderte soll die moderne Welt nicht am Bild-schirm aufhören. Spätestens seit dem Inkrafttreten des „Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Men-schen“ ist Barrierefreiheit nicht mehr nur eine nette Geste, sondern für öf-fentliche Anbieter Pflicht. Seit Au-gust 2002 müssen alle Seiten, die von der Öffentlichen Hand ins Netz ge-stellt werden, bestimmten Kriterien an die Barrierefreiheit genügen. Bil-der ohne Erklärungstexte, Datenta-bellen als Layout-Hilfsmittel und un-leserlich kleine Texte sind die häu-figsten Hindernisse. Insbesondere Blinde stoßen bei Seiten, die nicht barrierefrei zugänglich sind, auf enorm e Schwierigkeiten. Eine Inter-netseite beispielsweise, die aus vie-len Grafiken besteht, lässt sich nicht durch die von Blinden eingesetzte Software übersetzen. Im Sinne der Barrierefreiheit müsste diese Seite durch Texte ergänzt werden, die be-schreiben, um was es sich bei der Grafik handelt.

Die Software aus Düsseldorf bie-tet die Möglichkeit, den Webauftritt mit einem Klick vollständig in Text-form umzuwandeln und abzubilden. Ein weiterer Pluspunkt von „web to date“ ist die Möglichkeit, die kom-munale Webseite auch auf gängigen mobilen Geräten wie etwa PDAs, Mo-biltelefonen und Handhelds anzei-gen zu können.

Webseiten mit allen Schikanen

„Web to date“ schafft den Spagat zwi-schen einem einfach zu bedienen-dem System, mit dem auch Laien nach kurzer Einarbeitungszeit losle-gen können und einer großen Funk-tionsvielfalt. So lassen sich Tabellen aus MS Excel – etwa Veranstaltungs-termine oder Ratssitzungen – impor-tieren und an beliebiger Stelle ein-binden. Ein Voting-Modul ermögli-cht die Gestaltung von Umfragen, um etwa die Meinung der Bürger zu einem bestimmten Vorhaben einzu-holen. Zudem lassen sich mit weni-gen Mausklicks Bürgerchats oder FAQ-Bereiche einrichten. Gemein-

den, die beispielsweise einen Blog planen, um die Bürger auf dem Lau-fenden zu halten, können das mit „web to date“ genauso einfach um-setzen, wie etwa einen Gemeinde-Podcast, eine Flash-Slideshow zu den touristischen Sehenswürdigkeiten der Stadt oder ein Filesharing-Mo-dul für den sicheren Dateiaustausch zwischen Bürgern und Behörden. Selbstverständlich lassen sich auch fremder HTML-Code und externe Skripte auf PHP-Basis – wie beispiels-weise Routenplaner oder Wetterbe-richte – per Drag and Drop in den kommunalen Internetauftritt inte-grieren.

Die neue Version 6.0 von „web to date“, die voraussichtlich ab Januar 2009 erhältlich sein wird, bietet ins-besondere für Städte und Gemein-den weitere nützliche Funktionen. Eines der Highlights dürfte das Time-line-Modul sein, mit dem sich Ereig-nisse aus der Stadtgeschichte in Text und Bild anschaulich auf einem Zeit-strahl platzieren lassen. Darüber hin-aus können Besucher ganz im Sinne des Web-2.0-Gedankens nun an je-der Stelle auf der Webseite Inhalte kommentieren und Feedback hinter-lassen. Auch Kartenausschnitte von Google-Maps lassen sich nun einbin-den und machen es dem Adminis-trator der Seite erheblich leichter, Anfahrtsbeschreibungen zu Ämtern, Festivitäten oder touristischen At-traktionen zu hinterlegen. Die neue Version soll 178,50 Euro kosten.

Webseiten mit wenigen Mausklicks

Gemeinden, die mit einem kleinen Budget einen umfangreichen Inter-netauftritt stemmen müssen, sind mit „web to date“ von Data Becker bestens bedient. Das Programm be-sticht durch seinen großen Funkti-onsumfang und die einfache Bedie-nung sowie die übersichtliche Dar-stellung aller Seiteninhalte. vio

Content Management muss nicht teuer sein

Kommunen ins Netz!

www. Eine eigene Webseite sollte heute für Kommunen eine Selbstverständlichkeit sein. Doch die Anforderungen an kommunale Inter-netauftritte sind hoch und die Budgets meist niedrig. Um die geforderte Service-orientierung im Dienste des Bürgers und vor allem die Barrierefreiheit zu gewährleisten, sind datenbankgestützte Content-Man-agement-Systeme (CMS) nötig. Doch diese sind teuer und pflege intensiv. Mit der Soft-ware „web to date 6.0“ verspricht der Soft-warehersteller Data Becker nun ein bediener-freundliches CMS zum kleinen Preis.

Fokus

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FUNKTIONELL

BEI „web to date“ sorgt ein kleines Menü-fenster für viel Übersicht. Hierüber lassen

sich komplexe Funktionen steuern

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ELEMENTE lassen sich sehr leicht über entsprechende Menüs hinzufügen. Vorkenntnisse sind dafür kaum nötig

BEISPIELE:

SEITEN MIT „WEB TO DATE“

Gemeinden, die ihren Internet-auftritt mit „web to date“ gestal-tet haben: www.st-blasien.dewww.wesenberg-mecklenburg.dewww.putbus.de/index2.htmlhttp://st.peter-ording.namewww.unterjoch.de

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PRAXIS & LÖSUNGEN FOKUS 19

Bei der Auswahl einer ge-eigneten Lösung setzte sich die eMail Security Appliance von IronPort durch.

Zum Kommunikationsnetz des Landratsamts Schwandorf gehören die Einrichtungen des Amts selbst, zusätzlich aber weitere Städte, Ge-meinden, Schulen und andere öf-fentliche Einrichtungen. Mit insge-samt 900 Anwendern ähnelt das Netz auf den ersten Blick dem eines grö-ßeren mittelständischen Unterneh-mens. Untypisch ist allerdings die relative Selbstständigkeit der ange-schlossenen Einheiten, die zwangs-läufig Heterogenität mit sich bringt: Es sind unterschiedlichste Mailsys-teme wie Exchange, Jana oder Sca-lix im Einsatz. So kam nur eine Lö-sung in Frage, die mit beliebigen Kommunikationsprodukten gleich gut zusammenarbeitet.

Das Mailaufkommen liegt bei bis zu 1,5 Millionen Nachrichten pro Woche und damit durchaus in einem Bereich, der Administratoren Sor-gen bereiten kann. Bei einem Spam-Anteil von über 98 Prozent werden leistungsfähige Systeme benötigt, um die Effizienz der eMail-Kommu-nikation zu erhalten und die Endan-wender effektiv zu schützen.

Abwehr von Image-Schäden

Bis Ende 2007 setzte der Landkreis Sch-wandorf eine Soft-warelösung unter Li-nux als eMail-Sicher-heitssystem ein. Auf-grund des enor men Spamzuwachses wurde dieses jedoch den An-forderungen nicht mehr gerecht. Rainer Singer und Stefan Mauerer, ver-antwortlich für die Admi-

nistration und die Sicherheit der eMail-Infrastruktur, verzeichneten eine unvertretbar hohe Zahl an Fal-se-Positives, das heißt, ungerecht-fertigt aussortierter und deshalb nicht zugestellter eMails. Dies kann sich aber eine öffentliche Einrich-tung aufgrund ihrer Servicever-pflichtung nicht leisten: Die Folge ist im schlimmsten Fall, dass ein Bürger Dienstleistungen nicht in Anspruch nehmen kann oder dass Aufgaben nur verzögert erledigt wer-den – beides ist für ein Amt allein schon aus Imagegründen nicht trag-bar. Hinzu kam eine schon länger bestehende Unzufriedenheit über die Dokumentation des Produkts, die von den Administratoren schließ-lich als unzureichend gewertet wur-de. Daher entschieden sich die Ver-antwortlichen dafür, die Lizenzen nicht mehr zu verlängern und statt-dessen einen Systemwechsel vorzu-nehmen.

Drei Kandidaten im Probeeinsatz

Im ersten Schritt testete der Land-kreis Schwandorf drei Produkte: Ei-ne Softwarelösung und zwei Appli-

ances, dar-unter die C150 von IronPort. „Un-sere Evaluation zeigte erstaunliche Qualitätsunterschiede – selbst in Bereichen, in denen man eine ein-wandfreie Funktion einfach voraus-setzen muss“, wundert sich Rainer Singer. Beim Softwaresystem etwa scheiterte die erste Installation. Erst ein Techniker des Herstellers konn-te das Produkt zum Laufen bringen. Im weiteren Betrieb zeigte sich die Java-gestützte Verwaltungsoberflä-che als extrem schwerfällig. Wäh-

rend der Konfiguration kam es im-mer wieder zu Wartezeiten.

„Hinzu kam, dass kaum zu erken-nen war, ob und wann Updates lie-fen und ob sie abgeschlossen wa-ren“, erinnert sich Stefan Mauerer. Insgesamt wirkte das System auf die Experten unausgereift.

Bei der ersten Appliance war die Erkennungsrate unzureichend, es fehlten wünschenswerte Features und die Konfiguration erwies sich als die komplexeste von allen Test-kandidaten.

Überzeugen konnte erst das Iron-Port-Produkt. Es verfügt über mehr-schichtige Spamfilter sowie über Anti-Virus-Funktionen mit Virus-Outbreak-Filter. Dieser schickt bei Virus-Wellen verdächtige Mails in temporäre Quarantäne, bis Signa-turen zur Verfügung stehen.

Entscheidend bei der Abwehr von Spam ist der vorgeschaltete Repu-tationsfilter. Eine zuverlässige Re-putationsanalyse setzt umfassende, objektive und stets aktuelle statisti-sche Daten voraus. Kaum ein Un-ternehmen ist in der Lage, diese selbst kontinuierlich zu erheben. Daher rechnet es sich schnell, die-se Informationen von spezialisier-

ten Sicherheits-anbietern zu be-ziehen. Reiner

Baumann, Regi-onal Director für

Zentral- und Ost-europa bei Iron-Port, nennt Grün-de, warum Kunden

auf diese Leistung zurückgreifen: „Wir analysieren mit IronPort Sender-Base inzwischen 30 Prozent des weltwei-ten eMail- und Web-Aufkommens, das

Experten in unserem Threat Operation Cen-

ter rund um die Uhr be-obachten. So können wir neue Spamwellen und Bedrohungen bereits beim ersten Versand er-kennen und Schutzmaß-nahmen ergreifen, die

automatisch an die Kunden unserer Appliance s weitergegeben wer-den.“

Überzeugend von Anfang an

„Die hohe Spam-Erkennungsrate und die gleichzeitig erstaunlich ge-ringe Zahl der False-Positives wa-ren von Anfang an beeindruckend“, stimmen Singer und Mauerer über-ein. Die Systemverantwortlichen

freuten sich über eine ungewöhn-lich hohe Zufriedenheit der Endan-wender und die hohe Stabilität des Systems. Das Einspielen von Patche s und Updates erwies sich als pro-blemlos. Installiert wurde die Ap-pliance hinter den Firewalls des Landratsamts. Sie schützt sämtliche unterschiedlichen Mailsysteme der angeschlossenen Institutionen ge-gen Spam und Malware.

Insgesamt reduzierte sich der Ver-waltungsaufwand gegenüber dem des abgelösten Systems erheblich. Das lästige Pflegen von Whitelists konnte wegen der Treffsicherheit des Ironport-Systems beträchtlich reduziert werden, Spam-Ordner müssen nicht so häufig überprüft werden und es besteht selten Be-darf, das System zu konfigurieren. „Wenn doch einmal Arbeiten not-wendig sind, werden sie durch die intuitiv bedienbare Oberfläche sehr erleichtert“, freuen sich die Admi-nistratoren über die Arbeitserleich-terung. Hilfreich ist auch, dass das System ausgehende Mails auf Be-drohungen untersucht.

„Als öffentliche Behörde müssen wir natürlich unbedingt vermeiden, selbst Malware oder Spam zu ver-teilen“, erklärt Singer den Stellen-wert dieses Features.

Die neue Appliance konnte inner-halb sehr kurzer Zeit implementiert werden, ohne dass nennenswerte Probleme auftraten. Der langjährige IronPort-Partner A. P. E. aus Regens-burg unterstützte die Implementie-rung und stand den Schwandorfern mit Rat und Tat zur Seite.

Weitere Spam-Reduzierung durch Analyse der Bounces

Das Landratsamt Schwandorf plant, als weiteres Feature die Bounce-Verificatio n-Funktion des Systems einzuschalten. Die C150-Appliance kann damit legitime „Bounces“ – Mails, die tatsächlich von einem An-wender im geschützten Netz an ei-ne nicht existierende Adresse ge-sendet wurden und deshalb zurück-kommen – von solchen Bounces unterscheiden, die Resultat ge-fälschter Rücksendeadressen von Spams sind. Damit reduzieren sich das Spam-Aufkommen und die Be-lastung des Netzes noch weiter.

Insgesamt ist das Landratsamt Schwandorf mit der Migration und der Leistung des neuen Systems voll-auf zufrieden. „Nach drei Monaten Einsatzzeit können wir nur bekräf-tigen, dass wir selten ein System er-lebt haben, bei dem sich das Leis-tungsversprechen derart zu 100 Pro-zent in der Realität gespiegelt hat“, meinen die Administratoren. vio

WAPPEN des Land-kreises Schwandorf

DER LANDKREIS

SCHWANDORF

... zählt mittlerweile über 144.000 Einwohner, die in 33 kreisangehö-rigen Gemeinden zu Hause sind. Sieben Verwaltungsgemeinschaften wurden gebildet. Unter den Flächenlandkreisen Bay-erns kommt dem Landkreis Schwan-dorf, der erst 1972 im Zuge der Gebietsreform im heutigen Zu-schnitt entstand, eine besondere Bedeutung zu: Mit rund 130 Indus-triebetrieben und mehr als 15.000 Beschäftigten ist die Region im Zentrum der Oberpfalz in der bay-ernweiten Rangliste bezogen auf wirtschaftliche Kenndaten ganz oben. Neben einer stets indus-triefreundlichen Wirtschaftspolitik verdankt die Aufsteigerregion viel ihrer geografischen Lage.

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eMail-Schutz im Dienste eines Landrats-amts kann eine Hochleistungsaufgabe sein. Im Fall des Landkreises Schwandorf etwa müssen die eMails gleich mehrerer Gemein-den von Spam und Malware freigehalten werden. Angeschlossene Schulen und Ämter verlangen einen effektiven, lückenlosen Schutz. Die Betreiber haben für ihre Anwender eine hohe Verantwortung, müssen effizient arbeiten und unterliegen zugleich der besonderen Kostenkontrolle, die für den Einsatz von Technik im öffentlich-recht-lichen Bereich typisch ist.

Sichere Kommunikation beim Landkreis Schwandorf

Spamfreie Zone

Fokus

EFFEKTIV. Auch bei unter-schiedlichen Mail-Systemen

bleibt Spam im Netz hängen

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PRAXIS & LÖSUNGENFOKUS20 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Verstopfte Straßen und Zü-ge, überfüllte Bahnhöfe und Flughäfen treffen al-le gesellschaftlichen Ebe-nen. Aus diesem Grund

gehört der Verkehr zu den dringends-ten Problemen in den urbanen Bal-lungsgebieten. Haben doch die meis-ten Schwellen- und Entwicklungs-länder beim öffentlichen Personen-nahverkehr – wenn überhaupt – eine veraltete und teils marode Infrastruk-tur, die alles andere als Vertrauen er-weckend ist. So gewinnt das Auto in Asien oder selbst den USA weiterhin nicht nur als Statussymbol an Bedeu-tung. Sondern es wird oder ist vieler-orts schon ein unverzichtbarer Be-standteil des Alltags – sei es, um zur Arbeit zu kommen oder um Lebens-mittel einzukaufen.

Klaus Heidinger, Leiter des Center of Competence für City Management in Singapur, Siemens IT Solutions and Services, nennt Lösungsmög-lichkeiten: „Der öffentliche Nahver-kehr muss eindeutig attraktiver wer-den, bevor es zu einem finalen Ver-kehrskollaps in den Städten kommt. Dieses Ziel verfolgen wir auch mit unseren Aktivitäten und dem Center of Competence für City Management in Singapur. Zum Beispiel könnten wir uns vor-stellen, intelligente Informationen – wie etwa Angaben zu Fahrtdau-ern von der Innenstadt bis an den Flughafen via Bahn, Bus oder Au-to – dem Bürger direkt auf sein Handy zu schicken. Damit kann er den für sich bequemsten, schnellsten oder auch günstigs-ten Weg auswählen.“

Eine zukunftsfähige Lösung könnten beispielsweise auch Maut-Systeme nach dem Londo-ner Vorbild sein. Die hohen Ge-bühren schrecken viele Autofah-rer ab, in die Innenstadtzonen zu fahren. Die Luftqualität in Eng-lands Hauptstadt hat sich inzwi-schen entscheidend verbessert und auch die Anzahl der Staus verringer-te sich um rund 30 Prozent, inklusi-ve reduzierter Abgasausstöße und Verkehrsunfälle.

Die Ressourcen Energie und Wasser schonen

Bei all diesen Überlegungen ist je-doch zu beachten, dass Bildung, Ge-sundheitsversorgung und elemen-tare Dienste wie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung langfristig ebenso wichtig und hoch anzusie-deln sind wie ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr oder gut ausgebaute Schnellstraßen für den Fernverkehr, unterstreicht Michael Rapp, Vice President Sales and Marketing für den Öffentlichen Sektor bei Siemens.

Grenzüberschreitend gilt : Der Zugang zu sau-berem Wasser und ein funktionierendes Ab-wassersystem entschei-den immer über die Ge-sundheit einer Bevölke-rung und die Lebensperspektiven des Einzelnen. Dass die Ressource Was-ser begrenzt ist, merken nicht nur die Menschen in afrikanischen Wüsten-gebieten. Auch in Nordamerika oder Spanien gibt es im Sommer mittler-weile Durststrecken, während derer Wasser nur rationiert und nur für be-stimmte Zwecke verwendet werden

darf. Dann gilt etwa ein generelles Rasenspreng- und Autowaschverbot, denn der Gebrauch von Wasser für Nahrungs- und Hygienezwecke hat eindeutig Vorrang. Zur Versorgungs-thematik kommt erschwerend hin-zu, dass das Wasser aus der Leitung auch gesundheitliche und hygie-nische Maßstäbe erfüllen muss. Und das ist selbst in den hochentwickel-ten Industrienationen nicht immer der Fall.

So lassen in den ligurischen Städ-ten Santa Margherita und Portofino die Verantwortlichen Taten sprechen. Um dem durch Tourismus saisonal schwankenden Abwasseraufkommen und den geforderten EU-Standards

bezüglich der Abwasserqualität ge-recht zu werden, wurde dort mit Un-terstützung von Siemens eine Abwas-seraufbereitungsanlage mit Mem-bran-Bioreaktor (MBR)-System ge-baut. Als MBR bezeichnet man die Kombination einer biologischen Ein-heit mit einem Membrantrennver-fahren. Damit entfallen die in der Ab-

wasserreinigung üblichen Nach-klärbecken. Nachgeschaltete Se-dimentierungs-, Filtrations- und Desinfektionsstufen sind nicht mehr erforderlich. So ist nicht nur die klassische Aufarbeitung von Abwasser möglich, sondern auch dessen Recycling. Letzteres kann guten Gewissens verwendet wer-den, zum Beispiel zur Bewässe-rung in der Landwirtschaft. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2009 geplant.

Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde

Von 2002 bis 2030 wird sich der Energiebedarf der Welt laut der Internationalen Energieagentur (IEA) verdoppeln. Diesen Anstieg verdanken wir größtenteils dem Weltbevölkerungswachstum von

heute rund sechs Milliarden auf dann zirka zehn Milliarden Menschen so-wie dem wirtschaftlichen Nachhol-bedarf in den Schwellen- und Ent-wicklungsländern. Während der En-ergiebedarf in Ländern wie Indien und China das Angebot übersteigt und dem Thema große Wichtigkeit beigemessen wird, hält sich das In-teresse in den entwickelten Ländern in Grenzen. Schließlich sind dort die Infrastrukturen vorhanden, aber lei-der veraltet – entsprechend wird bis zum Geht-nicht-mehr gewartet und aufgerüstet.

In Deutschland sieht Rapp beim City-Management ganz andere Schwerpunkte als etwa in den USA oder China. Während diese Länder oft mit Problemen wie Stromausfall, Netzüberlastung oder veralteten Te-lefonleitungen kämpfen, liegt laut

Rapp in Deutschland mit seinen hochentwickelten und modernen In-frastrukturen – insbesondere in den neuen Bundesländern – ein großes Potenzial vor allem bei Energiespar-Verträgen. Denn: Alte Heizanlagen, Billigbauweise und veraltete Verga-berichtlinien blasen in vielen Gebäu-den einen Großteil der Energie im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft. So haben die Siemens-Exper-ten festgestellt, dass alleine durch ei-ne neue Klimaanlage und Heizung oder durch den Austausch der Leucht-mittel in vielen Fällen Einsparungen von bis zu 20 Prozent möglich sind.

Drinnen und draußen Strom sparen

Dass sich das Konzept auch für klei-ne kommunale Liegenschaften rech-

net, zeigt das Beispiel der Marktge-meinde Oberstdorf im Allgäu. Das Rezept dafür heißt Poolbildung, denn damit können die Grundkosten des Energiespar-Contractings auf meh-rere Gebäude verteilt werden.

Nach einer Grob- und Feinanaly-se durch Energie-Ingenieure von Sie-

mens schloss man einen Energiespar-vertrag ab, der bei einer Gesamtlauf-zeit von 14,3 Jahren der Marktge-meinde eine vertraglich gesicherte Energiekosteneinsparung von jähr-lich rund 27.500 Euro garantiert. Dem stehen Investitionskosten von rund 400.000 Euro für Modernisierungs-maßnahmen, Projektmanagement, Monitoring und Controlling gegen-über, die vollständig von Siemens übernommen werden und damit das Haushaltsbudget der Marktgemein-de mit keinem Cent belasten. Für Oberstdorf hat sich das Energiespar-Contracting-Projekt gleich in mehr-facher Hinsicht ausgezahlt: Durch die eingeleiteten Maßnahmen konn-te der jährliche CO2-Ausstoß um rund 224 Tonnen gesenkt werden. Wäre die Gemeinde nicht aktiv ge-worden und hätte das Sanierungs-problem vor sich hergeschoben, wür-den durch die aktuellen Energiepreis-steigerungen rund 80.000 Euro Mehr-kosten anfallen.

Nur eine sichere Stadt ist eine gute Stadt

Nicht Taschendiebe oder Terroristen stellen die größte Gefahr für Städte und ihre Bewohner dar, sondern das organisierte Verbrechen. Das Mega-wachstum bringt neben Megakom-plexität auch mehr Unsicherheit durch kriminelle Elemente. Drei Trends werden diese Entwicklung noch verstärken: Erstens nehmen Größe und Unübersichtlichkeit der Städte massiv zu, zweitens wird die Gesellschaft immer mobiler und drit-tens birgt die wachsende Zahl von Großveranstaltungen ein enormes Sicherheitsrisiko.

Gefragt sind deshalb vorbeugende sowie im Ernstfall schnell greifende und wirksame Maßnahmen. Siemens bietet Lösungen und Dienstleistun-gen über alle Ebenen der Sicherheits-technik aus einer Hand – von Kame-ras, biometrischen Zugangs- und Ausweissystemen über Notrufsäulen bis hin zu kompletten regionalen oder nationalen Leitständen und der Gebäudetechnik. Dabei arbeiten die Bereiche Siemens IT Solutions and Services (IT), Siemens Building Tech-

nologies (Gebäude-Infrastruktur) und Siemens Enterprise Networks (Kommunikationstechnik) Hand in Hand. Zu den Kunden gehören In-nenministerien, Katastrophenschutz, Polizei, Feuerwehr und Rettungs-dienste. Doch die Überwachungssys-teme und Leitstellen werden nicht

nur im öffentlichen Bereich, sondern auch von Privatfirmen eingesetzt, um deren Infrastruktur zu schützen.

Technik hilft bei der Gesundheitsversorgung

Die Einwohnerzahlen in den Städ-ten steigen immer weiter, und die Menschen werden immer älter. Da-zu beigetragen hat vor allem die sich ständig verbessernde gesundheit-liche und medizinische Versorgung. So ist die Überalterung in den Städ-ten eines der gravierendsten Pro-bleme, das in den nächsten zwanzig Jahren weltweit noch spür- und sicht-barer sein wird als heute.

Einschneidende Reformen der so-zialen Sicherungssysteme werden immer dringlicher, denn mit den sin-kenden Geburtenraten und dem kon-tinuierlich steigenden Anteil an Rent-nern sind beträchtliche finanzielle Belastungen verbunden. Zum Ver-gleich: Die Kosten für einen über 75-Jährigen betragen ein Fünffaches der Kosten für 25- bis 34-Jährige. Vor allem bei der Behandlung von Patiente n und der Verwaltung von Unterlagen und Informationen spielt die IT im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle. Elektronische Pati-entenunterlagen, wie etwa die brief-taschengroße elektronische Gesund-heitskarte in Sao Paulo, speichern die medizinischen Daten der Pati-enten und können von Krankenhaus zu Krankenhaus einfach in die Hand und mitgenommen werden. Grund-sätzlich lässt sich festhalten, dass die Technik vorhanden ist, die Zusam-menarbeit der vielen unterschied-lichen Gruppen in den meist riesigen Projekten sich aber problematisch gestalten kann.

Städte brauchen Experten an ihrer Seite

„Die Strategie von Siemens beruht auf zwei Säulen“, sagt Rapp. „Zum ei-nen wollen wir frühzeitig unsere Kompetenzen einbringen, um ge-meinsam mit Stadtplanern den Städ-ten ein Partner für die Gestaltung ih-rer Zukunft zu sein. Das heißt, wir wollen also schon von Beginn an bei

der Erstellung der Konzepte mitar-beiten. Zum anderen sind wir ver-antwortlich für die Umsetzung und die Lieferung der entsprechenden Dienstleistungen und Produkte. Wir sind auf Augenhöhe mit unseren Kun-den, wir kennen ihre Nöte und Be-dürfnisse.“ vio

Demografischer Wandel und zunehmende Urbanisierung sind eine Herausforderung für eGovernment

Mit City Management

das Gleichgewicht findeneGovernment kommunal. Die Millionen-Me-tropolen und Megacitys wie Mexiko-Stadt, Mumbai, Schanghai oder auch London sind nicht nur größer als die Großstädte des 20. Jahrhunderts, sie sind vor allem viel kom-plexer. Entscheidend für zufriedene Bürger und eine florierende Wirtschaft sind daher zuverlässige Infrastrukturen für Transport, Verkehr und Energie, eine effiziente Verwal-tung sowie ein Höchstmaß an Sicherheit und eine funktionierende Gesundheitsversorgung.

DAS AUTO: In vielen Ländern ein Statussymbol, für die meisten

Menschen aber unverzichtbar, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu kommen. Angesichts rasant stei-gender Neuzulassungen bei Pkw

gilt es, den öffentlichen Personen-nahverkehr attraktiver zu machen – insbesondere, um die Umwelt zu

schonen

Fokus

Quelle: Siemens

KLAUS HEIDINGER, Leiter des Center of Competence für City Management

in Singapur, Siemens IT Solutions and Services

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IN London dürfen in der stadtweiten Low Emissi-on Zone (LEZ) nur Transporter, Taxen oder Busse fahren, die eine bestimmte Abgasnorm erfüllen

Quelle: Siemens

Page 21: GOV-12-08 01 Titelfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/files/1701.pdf · ben, der Ziele der Bundesregierung und unter Beachtung der Erfah-rungen anderer Länder definiert das Programm

PRAXIS & LÖSUNGEN FOKUS eGovernment Computing 12-2008/1-2009 21

Die wechselnden Bedrohungs- und Sicherheitslagen erfor-dern ein flexibles, präven-tives und nachhaltiges Rea-

gieren der Staatengemeinschaft, ih-rer militärischen Organisationen und Einrichtungen. Seit Jahrzehnten dem Schutz und der Sicherung einzelner oder mehrerer Staaten verschrieben, ist in Europa insbesondere die NAT O von besonderer Bedeutung. Traditi-onell versteht sich die Organisation als ein Bündnis von Staaten gegen die Angriffe anderer Staaten.

Ebenso wie der Rest der Welt be-findet aber auch sie sich in einem Transformationsprozess. Dabei füh-ren die neuen Strukturen weg von der statischen Territorialarmee mit den typischen drei Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine hin zu einer Truppe mit kleinen, flexiblen und mobilen Einheiten, die zeitnah überall auf der Welt eingesetzt wer-den können.

360-Grad-Kommunikation

Wichtigste Voraussetzung: Alle Ein-heiten sollten allerorts und jederzeit auf Informationen, Ressourcen und Personal zugreifen und sofort für ei-nen Einsatz verwenden können. Um dies zu erreichen, bilden bei heu-tigen Militäreinsätzen moderne und effizient arbeitende Informations- und Kommunikationsinfrastruktu-ren die Basis. Sie müssen leicht, klein und vor allem verlegefähig sein. Gleichzeitig sind hohe Anforde-rungen an die Robustheit der IT-Sys-teme zu erfüllen, da sie während der Lagerung, des Transports und im Ein-

satz oft großen Erschütte-rungen und unterschied-lichen Umgebungen wie Staub, Feuchtigkeit, großer Hitze oder Kälte ausgesetzt sind. Auch für die technische Ebene besteht die Not-wendigkeit, von groß und statisch in Richtung klein, flexibel und verlege-fähig umzudenken. Entsprechend sind die Prozessabläufe zu überar-beiten und anzupassen, da heute mehrere – weil kleinere – verteilte Einheiten erreicht werden müssen.

Alle verfügbaren Informationen müssen zu allen Akteuren gelangen. Dies gelingt zum einen mit moder-nen IT-Infrastrukturen. Zum ande-ren braucht man eine effektive und effiziente Steuerung und Einsatz der Ressourcen. Dazu kommt der Aspekt der schnellen Verlegefähigkeit.

Als Generalunternehmer liefert Siemens IT Solutions and Services verlegefähige, schlüsselfertige Lö-sungen inklusive zeitgerechtem Ser-vice. Denn auch wenn der IT-Dienst-leister nichts mit dem operativen Ein-satz der Systeme zu tun hat, so ist er doch verantwortlich für die Lauffä-higkeit und Kompatibilität der oft jahrelang eingesetzten Lösungen. Entsprechend müssen Updates und Versionen der Software kontinuier-lich eingespielt sowie die Hardware zyklisch ausgetauscht werden. Die Aufgabe ist komplex: Ein teilstreit-kraftübergreifendes System kann aus einem Konglomerat von über 160 Ap-plikationen bestehen. Entsprechend spielen Supportleistungen und War-tung eine wichtige Rolle.

Wenn verschiedene Akteure zu-sammenkommen, müssen Aktionen

koordiniert und synchronisiert ab-laufen. Dafür liefern Führungsinfor-mationssysteme (FIS) einen entschei-denden Beitrag – ein umfassendes eigenes Lagebild, um die Gesamtla-ge zu beurteilen. Es umfasst die Ein-schätzung der Fremdlage sowie der eigenen Ressourcen und Aufgaben. Das Fundament bilden die Informa-tionen der Nachrichtendienste, die Meldungen der eigenen Truppen-teile und die Aufklärungsergebnisse durch Satelliten oder Drohnen. An-hand der zusätzlich eingesetzten Geo-informationssysteme (GIS) sind alle Daten in nahezu Echtzeit darstellbar und dreidimensional referenziert. Auf der digitalen Karte mit Statusin-formationen ist jederzeit ersichtlich, wo und in welchem Zustand sich Per-sonal und Material befinden.

Was die Einsatzbereiche betrifft, gibt es Unterschiede: FIS können zum einen taktischer Natur sein und als Lösungen für Teilstreitkräfte dienen. Das ist der Fall, um Einsätze von Ge-schwadern der Luftwaffe zu steuern. Zum anderen dienen teilstreitkraft-übergreifende Systeme dazu, eine Operation in ihrer Gesamtheit mit mehreren Beteiligten zu führen. Als Beispiel lässt sich das deutsche Ein-satzführungskommando der NATO in Potsdam nennen.

Die deutsche Luftwaffe setzt ein FIS für die vernetzte Operationsfüh-rung ein. Es unterstützt die Aktions-planung und Aktionsführung mit Echtzeitdaten in allen Situationen und auf allen Kommandoebenen. Neue und bereits bestehende Anwen-

dungen lassen sich leicht integrie-ren. Zudem existieren Schnittstellen zu Systemen für den Planungsstab, See- und Landstreitkräfte und zivile Instanzen. Die Streitkraft erhält die nötigen Informationen, um einen Einsatz zu organisieren und auszu-führen: von Planung, Verteilung, Füh-rung bis zur Aktionsnachbearbeitung und Einsatzinformationen.

A und O für ein effizientes Ressourcen-Management

Das Ressourcen-Management-Sys-tem umfasst die drei Teilbereiche Personal, Material und Finanzen, meist basierend auf SAP-Lösungen in Kombination mit weiteren Tech-nologien wie RFID (Radio Frequen-cy Identification), GPS (Global Posi-tioning System) und GSM (Global System for Mobile Communication). Das wichtigste Ziel ist die ständige und zentralisierte Information dar-über, wo und in welchem Zustand sich sämtliche Materialien befinden. Zudem liefert Siemens IT Solutions and Services Peripheriegeräte wie RFID-Chips und -Lesegeräte sowie weitere Ortungsgeräte. Damit lassen sich die Ressourcen auf der letzten taktischen Meile zwischen Depot und Zieleinheit lückenlos verfolgen.

Auch die erweiterte Logistik ist si-chergestellt: Alle Daten von der Kons-truktion, Konfiguration, Wartung und Pflege von technischen Großgeräten stehen zentral in einem System zur Verfügung und können jederzeit ab-gerufen oder ergänzt werden.

Wo vor wenigen Jahren noch ana-loge Systeme den Markt beherrschten, führt heute kein Weg mehr an pro-fessionellem Mobilfunk vorbei. Bei-spielsweise dient der digitale Bün-delfunk als mobile Plattform für die unterschiedlichsten Mobilfunkdiens-te und besteht aus einer mobilen Ba-sisstation, Funkvermittlern und meh-reren angeschlossenen Funkgeräten. Dadurch lassen sich Universalnetze aufbauen, über den Behörden und Organisationen den gesamten Funk abwickeln. Das System ist abhörsi-cher und lässt sich über geografische und organisatorische Grenzen hin-weg zusammenschalten. Weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu „normalen“ Mobiltelefonen, mit denen man ei-nen Gesprächspartner am anderen Ende hat, kann eine Einsatzkraft mit ihrem Funkgerät mit mehreren Per-sonen zugleich kommunizieren.

Die Herausforderung liegt vor allem darin, dass das Netz von vie-len unterschiedlichen Organisati-onen spezifiziert, finanziert und be-nutzt wird, gleichzeitig jedoch die Ei-genständigkeit jeder einzelnen Or-ganisation gewährleistet sein muss. Die Schweiz setzt diese Lösung als übergreifendes nationales Sicher-heitsfunknetz ein, das durch Siemens geplant und aufgebaut wird.

Full Service aus einer Hand

Die integrierten Gesamtlösungen für militärische Projekte basieren heu-te auf Standardprodukten wie PCs, Laptops oder PDAs, wie sie jeder Bür-ger kennt. Siemens IT Solutions and Services ist zertifizierter Dienstleis-ter für diese handelsüblichen Pro-dukte, liefert den vollen individuell benötigten Service und passt sie für den militärischen Einsatz an die not-wendigen Robustheitskategorien an. Dafür kommt die Hardware beispiels-weise in spezielle Behälter, die auf-grund einer besonderen Bauweise extrem stoß- und rüttelfest sind, und

im Hinblick auf extreme Tempera-turschwankungen und -umgebungen mit einer Klimaanlage bestückt sein können.

Zusätzlich werden die Behälter so ausgekleidet, dass sie abstrahlsicher und ihre Inhalte für Fremde nicht auslesbar sind. Spezielle Tempest-Geräte, die von sich aus bereits eine Abstrahlsicherheit aufweisen, kön-nen ebenfalls zum Einsatz kommen. Bekannte Abwehrmaßnahmen wie Firewalls, Smartcards und Public Key Infrastructures (PKI) sind installiert, mit denen die eingesetzten Geräte und Systeme vor unbefugten Zugrif-fen geschützt werden. Verstärkend kommen den militärischen Anforde-rungen entsprechend spezielle, phy-sikalisch getrennte Netze zum Ein-satz, die den individuellen Geheim-haltungsstufen gerecht werden. Der Lock-Keeper, eine sichere Daten-schleuse im Netzwerk, sorgt für den geschützten Datenaustausch inner-halb des Netzwerks. Er kappt das in-terne Netzwerk von allen äußeren wie beispielsweise dem Internet phy-sikalisch ab. Dieser Prozess ist ver-gleichbar mit der vollständigen Tren-nung sämtlicher Leitungs- und Ver-bindungswege zur Außenwelt.

Daten müssen nicht nur schnell an alle Beteiligten weitergeleitet wer-den, es gilt auch, die Daten und In-formationen geheim und geschützt zu halten. Wie in anderen sensiblen Bereichen unterstützt ein Verzeich-nisdienst die organisatorische Sicher-heit. Dabei erfasst ein System alle Mitarbeiter und stattet sie mit unter-schiedlichen Zugriffsrechten für be-stimmte Anwendungen aus.

Im Visier: mehr Sicherheit

Künftig gilt es, das Thema Sicherheit noch weiter auszubauen. Um sicher-zustellen, dass Geräte tatsächlich nur von den berechtigten Personen ge-nutzt werden, arbeiten verschiedene Siemens-Bereiche an vielverspre-chenden Forschungsprojekten. Ge-meinsam mit Siemens Corporate Technology, der zentralen For-schungs- und Entwicklungsabteilung des Konzerns, widmet sich der IT-Dienstleister der Entwicklung eines Armbands, das fortwährend die Vi-talfunktionen einer Person misst. Ei-ne ständige, eindeutige, eventuell auch gentechnische Identifikation via Armband könnte das Individuum mit seiner Identität quasi verheira-ten. Dies macht Verwechslungen dann unmöglich. Harald Jung

Präventiv. Ebenso wie Wirtschaft und Gesellschaft sind auch das Militär und die Streitkräfte auf ständig verfüg-bare und aktuelle Informationen angewiesen. Nur so kön-nen sie in der globalisierten und scheinbar grenzenlosen Welt des 21. Jahrhunderts gestaltungs- und handlungsfä-hig bleiben. Effiziente Informations- und Kommunikati-onsinfrastrukturen bilden die Basis dafür.

SPEZIELL ausgekleidete Behälter garantieren die Unversehrtheit von

Hard- und Software und trotzen auch den extremsten Temperatur-schwankungen und -umgebungen

Mit modernen IT-Lösungen die weltweite Sicherheit im Blick

Rasch die richtigen

Entscheidungen treffen

Fokus

Quel

le: P

rivat

Fortsetzung von Seite 15

eMails mit

Verfallsdatum

Die Schlüsselinformationen bleiben bis zum eigentlichen

Austausch zentral auf dem Ser-ver. Das bietet den Absendern eine weitere Möglichkeit : Auf Wunsch können sie genau nach-vollziehen, ob und wann ein Empfänger die Nachricht geöff-net hat. Im Gegensatz zu den be-kannten Techniken der Lesebe-stätigung ist es hier nicht mög-lich, die Bestätigung zu deakti-vieren. eMails lassen sich zudem gezielt zurückziehen oder zeit-lich begrenzen. Dabei wird der auf dem Server gespeicherte Schlüssel zu einem gewissen Zeitpunkt als ungültig deklariert. Versucht ein Empfänger, die Nachricht nach diesem Zeitpunkt zu öffnen, wird er darüber infor-

miert, dass dies nicht mehr mög-lich ist.

Ein intelligentes Gateway kann zusätzlich zur manuellen Ein-stellung der Verschlüsselung auch automatisch und regelba-siert arbeiten. So können zentral definierte Regeln festlegen, dass Nachrichten an eine bestimmte Domain oder an einen bestimm-ten Empfänger immer verschlüs-selt werden müssen.

Eine weitere Möglichkeit: Der Server erkennt, dass eine eMail sensible Inhalte enthält und ver-schlüsselt sie eigenständig. Fin-det sich beispielsweise das Wort „vertraulich“ oder „Bescheid“ im Text oder in der Betreffzeile, ist ein Versand im Klartext nicht mehr möglich.

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Willkommen im Informationszeitalter

www.eGovernment-Computing.de ist das Informationsportal für eGovernment und Verwaltungs-modernisierung in Deutschland.

Neben tagesaktuellem Entscheiderwissen „on demand“bietet der „Habbel-Blog“ „Randnotizen zu eGovernment und Verwaltungsmodernisierung“.

Und: Ihre Meinung zu aktuellen Entwicklungen im Public Sector ist im Forum gefragt.

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RECHT & SERVICE eGovernment Computing W Ausgabe 12-2008/1-2009 23

Themen-Ausblick

Die Schwerpunktthemen der nächsten Ausgabe von

eGovernment Computing (Ausgabe 2/2009) auf einen Blick.

SEITE 28

Aktuelle Projekte

Neue IT-Ausschreibungen aus den Bereichen der Öffentlichen

Verwaltung – ausgewählt und zusammengestellt von subreport.

SEITE 26

Public Sector Parc

Die CeBIT erweitert den Public Sector Parc um den Public-Infrastructure-Kongress – und erwartet noch mehr Entscheider aus den Behörden.

SEITE 25

Der Landkreis Harburg hat dies erkannt und entspre-chend gehandelt. Belohnt wurde diese fortschritt-liche Entwicklung des

Landkreises Harburg beim diesjäh-rigen eGovernment-Wettbewerb, den die Management- und Technologie-beratung BearingPoint gemeinsam mit dem Technologieanbieter Cisco ausrichtet.

Ein Aspekt, der im Rahmen von eGovernment besonders groß ge-schrieben wird, ist Kundenfreund-lichkeit. Der Landkreis Harburg setzt mit seinem Projekt „BauFlow“ (das steht für „Bauen-Online + Workflow“) Maßstäbe in Sachen Verwaltungsmo-dernisierung: BauFlow ermöglicht die medienbruchfreie Abwicklung von Bauanträgen, Bauvoranfragen und Baugenehmigungen. Was bis-lang sehr zeit- und kostenintensiv war, geschieht nun komplett digital – ein Meilenstein in Sachen Kunden-freundlichkeit. Für BauFlow wurde Harburg mit dem „Preis der Wirt-schaft – kundenfreundlichste eGov-

ernment-Anwendung“ ausgezeich-net. „Der Nutzen dieses Projekts ist für Architekten, Bauherren und Ver-waltung so erheblich, dass wir uns die Übertragung eines solchen An-satzes auch auf weitere Verwaltungs-bereiche wünschen“, erklärt Peter Klostermann, Geschäftsführer der Evers Bauelemente Rothenburg/OL GmbH, die Entscheidung der Jury.

Verbannt: Stempeln, Lochen und Sortieren

Baugenehmigungen, Bauanträge und Bauvoranfragen waren bisher mit einem hohen Zeit- und Kostenauf-wand verbunden. Zahlreiche Abstim-mungsprozesse zwischen Gemein-de, Landkreis und Einreicher waren nötig: Bisher ging ein Bauantrag in dreifacher Ausführung zunächst an die Gemeinde. Von dort wurden die Unterlagen an den Landkreis – die Genehmigungsbehörde – weiterge-reicht. Jeglicher Schriftverkehr zwi-schen den Beteiligten lief über den Bauherren. Die Bauvorlagen muss-ten kopiert, sortiert, unterschrieben, gestempelt, gelocht und gefaltet wer-den – ein enormer Administrati-onsaufwand.

Seit Einführung von BauFlow sind diese Abläufe im Landkreis Harburg Geschichte. Ab sofort erfolgen alle Bearbeitungsschritte papierlos in einem Workflow-Prozess. Bauherren und Architekten haben nun die Mög-lichkeit, ihre Anträge direkt bei der

Genehmigungsbehörde, dem Land-kreis Harburg, einzureichen. Dies ge-schieht über ein bedienerfreund-liches Onlineportal, das den ein-fachen Upload aller Unterlagen er-möglicht. Zusätzlich werden alle konventionell eingereichten „Papier-anträge“ gescannt und digitalisiert, sodass auch hier die Bearbeitung zu 100 Prozent papierlos erfolgt. Kom-plizierte Abstimmungsprozesse ent-fallen, denn der Kontakt zwischen Genehmigungsbehörde und Gemein-de erfolgt jetzt direkt und nicht – wie zuvor – über den Einreicher. Auch die Baugenehmigung wird abschlie-ßend in digitaler Form erteilt. Ein-zige Voraussetzungen für die Teil-nahme an BauFlow sind eine quali-fizierte elektronische Signatur und ein Internetzugang.

Von BauFlow profitieren alle Beteiligten

Bürger, Behörden und Bauherren profitieren von dem medienbruch-freien Ansatz. Denn nicht nur kom-plizierte Abstimmungsprozesse ent-fallen. Aufgrund der digitalen Ab-wicklung entfällt ein Großteil der Kor-respondenz, die Bauherren und Architekten bislang an Landkreis und Gemeinde richten mussten. Das ent-lastet und spart Geld – für alle Betei-ligten. Zudem verkürzen sich durch die vollständig digitale Abwicklung sowie die parallele Bearbeitung durch die involvierten internen und exter-

nen Fachdienststellen, die Gesamt-laufzeiten für Genehmigungsverfah-ren ganz erheblich. Durch BauFlow ist es dem Landkreis Harburg sogar möglich, für Onlinebeantragungen einen verbindlichen Bearbeitungs-zeitraum von drei Wochen zuzusa-gen – vor BauFlow dauerte die Ertei-lung einer Baugenehmigung durch-schnittlich acht Wochen.

Ein weiterer Vorteil von BauFlow liegt in einem deutlichen Mehr an Transparenz: Über Login-Nummer und Passwort können Einreicher und Behörde den Stand ihres Genehmi-gungsverfahrens jederzeit im Inter-net verfolgen. Auch telefonische Nachfragen können dank der Digi-talisierung des Verfahrens umgehend beantwortet werden.

„Mit BauFlow haben wir unseren Service optimiert und damit die Er-höhung der Kundenzufriedenheit in der Region maßgeblich gesteigert“, erklärt Marcello Perrone, Diplom In-genieur in der Verwaltung des Land-kreis Harburg. „Durch unsere Ent-wicklung leisten wir sogar einen Bei-trag zur Stärkung des Wirtschafts-standorts – denn einfach zu nutzende Verwaltungsleistungen erhöhen für Ansiedlungswillige die Attraktivität unserer Region.“

Fazit: Beispiel für gelungene Verwaltungsmodernisierung

Mit BauFlow hat Harburg ein sehr ef-fizientes Instrument geschaffen, das die Kundenfreundlichkeit der Ver-waltungsarbeit signifikant erhöht und die Prozesskosten erheblich senkt. Von der kompletten Antragsdigitali-sierung, über die Realisierung von elektronischen Prozessketten bis zur Anpassung von Bearbeitungsprozes-sen der Mitarbeiter hat der Landkreis maßgebliche Schritte unternommen – in Richtung moderne Verwaltung. „Der Erfolg von BauFlow zeigt, dass effektive IT-Strategien und eGovern-ment aus der Öffentlichen Verwal-tung nicht mehr wegzudenken sind“, erklärt Wilfried Erber, Mitglied der Geschäftsführung von BearingPoint. „Diese Entwicklung sollte mit groß-em Einsatz forciert werden – der Landkreis Harburg hat mit einer Best-Practice-Lösung, die sich leicht adap-tieren lässt, bereits einen starken Bei-trag geleistet.“ mk

8. eGovernment-Wettbewerb

Digitaler Bauantrag: Baustein einer

kundenfreundlichen VerwaltungAusgezeichnet. Der Einsatz intelligenter IT rückt aus gutem Grund auf der Agenda von Bund, Ländern und Kommunen immer weiter nach oben. Denn nur mithilfe effi-zienter Technologien lassen sich bewährte Prozesse optimieren, um den steigenden Anforderungen an die Öffentliche Verwaltung gerecht zu werden.

Herr Perrone, der Landkreis Harburg wurde beim eGovern-ment-Wettbewerb für sein Pro-jekt BauFlow zur Bearbeitung von Bauanträgen ausgezeich-net. Nun gibt es seit vielen Jah-ren vergleichbare Projekte. Was zeichnet BauFlow vor den an-deren Projekten aus?Perrone: Die komplett medien-bruchfreie Abwicklung von Bauan-trägen und Bauvoranfragen über das Internet ist das herausragende Merkmal unserer Lösung. Die An-träge werden digital rechtssicher mit qualifizierter Signatur online gestellt. Alle Bearbeitungs- und Be-teiligungsschritte erfolgen papier-los in einem Workflow-Prozess. Ge-nehmigungen werden ebenfalls in digitaler Form mit qualifizierter Si-gnatur erteilt. Die Lösung befindet sich bereits im Echtbetrieb und ist konform zur EU-Dienstleistungs-richtlinie.

Die Nutzung von BauFlow ver-langt eine qualifizierte elektro-nische Signatur. Welche Erfah-rungen haben Sie damit ge-macht? Sind zum Beispiel die verschiedenen Anbieter ein Problem? Was erwarten Sie sich in diesem Zusammenhang von der Einführung des elektro-nischen Personalausweises?Perrone: Die qualifizierte elektro-nische Signatur ist der Schlüssel zum Erfolg. Erst mit der Signatur ist die medienbruchfreie Abwick-lung der Vorgänge möglich. Der Landkreis Harburg akzeptiert alle gängigen Anbieter von Signatur-schlüsseln, sodass wir keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Die Einführung des elek-tronischen Personalausweises wird von uns mit Spannung erwartet. Denn mit ihm wird die qualifizierte elektronische Signatur für jeder-mann zugänglich – quasi „barrie-refrei“.

Welche Einsparungen und Prozessoptimierungen konnten mit BauFlow in der Verwaltung des Landkreises Harburg er-zielt werden?Perrone: Durch die komplette di-gitale Abwicklung aller Bauanträ-ge, einschließlich der parallelen Beteiligungen der internen und ex-ternen Fachdienststellen, verkür-

zen sich die Gesamtlaufzeiten der Anträge erheblich.

Weitere Vorteile ergeben sich durch finanzielle Einsparung auf-grund des Wegfalls von Druck-, Pa-pier- und Portokosten, Archivraum, sowie teilweise Abschaffung eige-ner Fachverfahren.

Durch den elektronischen Da-tenverkehr verkürzen sich die Post-laufzeiten. Die transparente Bear-beitung, Information über Bear-beitungsstand und den Zugriff auf die Historie ergibt einen qualita-tiven Mehrwert in der Verwaltung des Landkreises.

Inwieweit ist die BauFlow-An-wendung auch für andere Kom-munalverwaltungen geeignet?Perrone: Der Workflow ist für sämt-liche kommunalen Dienstleistun-gen geeignet.

Wie soll BauFlow in die weitere Entwicklung des eGovernment-Angebots integriert werden?Perrone: Zunächst muss man ein-räumen, dass staatliche Stellen den Kunden in eGovernment-Projekte zu wenig einbezogen haben. Hier sehe ich das entscheidende Poten-zial. Das muss in Zukunft besser werden. Die Dienstleistungspro-zesse müssen noch transparenter werden.

Bauen-Online ist ein erster Schritt in diese Richtung. Der Kun-de hat von der Antragstellung bis zu Genehmigungserteilung Ein-blick in den Verfahrensstand.

Durch die qualifizierte elektro-nische Signatur und die Nutzung des Internets bestehen ungeahnte Möglichkeiten.

Das Interview führte Manfred Klein

Teilhabe. Marcello Perrone, Projektleiter von Bau-Flow, fordert mehr Transparenz bei der Abwicklung von Dienstleistungsprozessen. Für eGovernment Computing erklärt er, welche Rolle dieser Aspekt in der beim eGovernment-Wettbewerb ausgezeichneten Lösung BauFlow spielt.

Interview

Den Kunden mit

einbeziehen

DAS PROJEKT

ANSPRECHPARTNER

FÜR DAS PROJEKT

Marcello PerroneLandkreis HarburgSchloßplatz 621423 WinsenTel. 04171/[email protected]

AKTUELL

WEITERE INFORMATIONEN

Der eGovernment-Wettbewerb von BearingPoint und Cisco – ein Wett-bewerb, der Innovation, Kreativität und Mut zur Verwaltungsmoderni-sierung in Deutschland von den Teil-nehmern fordert. Mehr Informationen zum Wettbewerb der Verwaltungen in Deutschland:Michaela BergschmidtTel. 030/88004-9096michaela.bergschmidt@bearingpoint.comwww.egovernment-wettbewerb.de

PREISVERLEIHUNG. Marcello Perrone (l.), Projektleiter von BauFlow, und Joachim Bordt, Landrat des Landkreises Harburg, nehmen den eGovernment-Preis von Wilfried

Erber (r.), Mitglied der Geschäftsführung von BearingPoint, entgegen

RECHT &

SERVICE

Verantwortlicher Redakteur:Manfred Klein

Tel. 0821/2177 -133, Fax -35133eMail: [email protected]

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Interessiert?

Tel. 0821/2177-212

■ Von DMS bis CRM, von Datenbanken bis Fachverfahren –

das Branchen listing der IT-Anbieter für den Public Sector

stellt einen umfassenden Überblick der verschiedenen

Produktgruppen dar und ermöglicht Anbietern dadurch

eine dauerhafte und preisgüns tige Präsenz in ihrem

spezifischen Kundenumfeld.

■ Ihr Eintrag im IT-Solution Guide

erscheint gleichzeitig auf der

Homepage von eGovernment Computing

Das Anbieter-Verzeichnis für den Public Sector

KIVBF- Kommunale Informationsverarbei-tung Baden-Franken

Ansprechpartner: Jürgen Abelshauser, Leiter Marketing und VertriebMannheimer Straße 2769115 HeidelbergTel.: 06221/[email protected] www.kivbf.de

Die Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken ist das führende Systemhaus für kommunale IT-Lösungen. In Baden-Württemberg versorgt die KIVBF über 550 Städte, Gemeinden und Landkreise mit ca. 5,5 Mio. Einwohnern mit EDV-Dienstleistungen. Mit www.dvv-meldeportal.de betreibt die KIVBF eine zuverlässige Lösung für automatisierte Melderegisterauskünfte für ganz Baden-Württemberg.

AKDB

Ansprechpartner:Hans-Peter Mayer, Marketing/VertriebskoordinationHerzogspitalstraße 2480331 MünchenTel 089/5903-1532Fax 089/[email protected]

Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB und ihre Partner bieten Entwicklung, Pflege und Vertrieb qua-lifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwal-tung. eGovernment und NKFW sind dabei die aktuellen Themen. Die AKDB agiert als moderner RZ-Dienstleister, ist Datendrehscheibe und Zentrum für Beratung und Schulung.

Online

Tandberg Data GmbH

Ansprechpartnerin:Anja UllmannFeldstraße 81, 44141 DortmundTel. 0231/5436-227 Fax 0231/5436-117 [email protected]

Tandberg Data ist ein weltweit führender Anbieter und Hersteller von professionellen Speicherlösungen. Das Unternehmen bietet ein komplettes Spektrum an Tape Libraries, Tape Autoloadern und Tape Drives (basierend auf den Tape-Technologieplattformen LTO, SLR und VXA über Storage Software und Datenmedien bis hin zu Disk-basierenden Lösungen.

S T O R A G E - L Ö S U N G E N

com.cultur gmbh

Ansprechpartner:Kai HinkeTegernseer Landstraße 243c81549 MünchenTel. 089/954115-35Fax 089/954115-40k.hinke@com.cultur.ccwww.com.cultur.ccwww.helpdesk-systeme.de

Die com.cultur gmbh ist seit 1999 als Lösungsanbieter für die öffentliche Hand tätig. Geschäftsführer Kai Hinke war zuvor Leiter im technischen Kundensupport der Hypo-Vereinsbank. Seit 2001 vertreibt und implementiert com.cultur im Rahmen der Partnerschaft mit ConSol* die Workflow-Management-Systeme CM/Help und CM/Express zur konse-quenten Abbildung interner Arbeitsabläufe.

H E L P D E S K - S Y S T E M E

Hans Held GmbH

Büroorganisation

Ansprechpartner:Oliver JungbauerGropiusplatz 10 70563 StuttgartTel. 0711/45882-0Fax 0711/[email protected]

HELD: Organisation mit Innovation.Sinnvoller: Wir harmonisieren Parallelwelten – Papier und EDV...Klüger: Modernes Wissensmanagement...Elektronischer: Komplett integrierte DMS...Wirtschaftlicher: Durchdachte Lö-sungen...Länger: Historische Archive...Verlässlicher: Wir ent-wickeln Registraturen...Strategischer: Ordnung mit Struktur...Motivierender: Bequeme Büromöbel

S C H R I F T G U T V E R W A LT U N G

bremen online services

GmbH & Co. KG

Ansprechpartnerin:Sandra von der PüttenAm Fallturm 928359 BremenTel. 0421/204950Fax 0421/[email protected]

Die bremen online services GmbH & Co. KG entwickelt und vertreibt Software für rechtsverbindlichen und sicheren Datenaustausch via Internet in Verwaltung, Justiz und Wirt-schaft - auch unter Einsatz elektronischer Signaturen. Kernprodukt ist die OSCI-konforme Sicherheitsmiddleware Governikus. Alle Produkte von bremen online services entsprechen den Anforderungen des deutschen Signatur-

rechts sowie der re-levanten nationalen und internationalen Standards.

K O M P L E T T - D I E N S T L E I S T E R

MACH AG

Ansprechpartner:Heiko BerendsWielandstraße 14, 23558 LübeckTel. 0451/706470 Fax 0451/70647300 [email protected] www.mach.de

Die MACH AG ist in Deutschland für den öffentlichen Bereich einer der führenden Anbieter von Software und Beratung für Verwaltungsmanagement in den Bereichen Finanzen, Perso-nal und Prozessunterstützung. Als Full-Service-Anbieter offe-riert MACH alle begleitenden Dienstleistungen. Hierzu zählen Organisationsberatung, Projektbegleitung, Schulung, Entwick-lung sowie umfassende IT-Beratungsleistungen.

K O M P L E T T - D I E N S T L E I S T E R

E - M A I L M A N A G E M E N T- A P P L I A N C E S

REDDOXX-SfbIT GmbH

Ansprechpartner:Herr Rolf WensingSaline 29,78628 RottweilTel. 0741/248-810Fax 0741/[email protected]

Unter der Marke REDDOXX bietet die SfbIT GmbH Applian-celösungen für das rechtssichere Management des eMail-verkehrs von Behörden und öffentlichen Unternehmen. REDDOXX Spamfinder ermöglicht die sichere und schnelle-Zustellung erwünschter eMails und den Schutz vor Spam,Viren und Trojanern.REDDOXX MailDepot Appliances sorgen für

das dauerhafte und lückenlose Archivieren und Wiederfinden von eMails.

A R C H I V, D M S - U N D W O R K F L O W

Elektronische Archiv-, Workflow- und DMS-Lösungen für die Öffentliche Verwaltung auf der führenden Plattform d.3. Integrationen in kommunale Fachverfahren. Die Lösungen umfassen die Themenbereiche eGovernment, Elektronische Signatur, Aktenplan, Fachakten für alle Bereiche der Kom-munalverwaltung (Kasse, Bau, KfZ-Zulassung u.v.m) und sind DOMEA- und OSCI-konform.

codia Software GmbH

Ansprechpartnerin: Andrea WeissAuf der Herrschwiese 15 a49716 MeppenTel. 05931/9398-0Fax 05931/[email protected]

OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbHHannover

Ansprechpartner: Minh Thien UongWöhlerstraße 4230163 HannoverTel. 0511/676694-0Fax. 0511/[email protected]

DOMEA-zertifizierte, verwaltungsweite Lösung für DMS, digi-tale Archivierung, Schriftgutverwaltung und Workflow für die Öffentliche Verwaltung. Hochintegrierte Schnittstellen zu al-len führenden kommunalen Fachverfahren. Schlüsselfertige Lösungen für Sozialamt, Finanzwesen, KfZ, OWI, Personalamt, Bau, u.v.m. Posteingang, Registratur, Elektronische Signatur, Aktenplan, Virtuelle Poststelle, OSCI-konform, u.v.m.

A R C H I V, D M S - U N D W O R K F L O W

H A R D - U N D S O F T W A R E S U P P O R T

Technogroup IT Service

GmbH

Ansprechpartner: Horst PersinFeldbergstraße 6 65239 HochheimTel. 06146/8388-10Fax 06146/[email protected]

Technogroup IT-Service GmbH ist der führende, hersteller-unabhängige IT-Dienstleister für mittlere und große IT-Systeme mit Schwerpunkt auf IBM und HP. Die Geschäfts-felder der Spezialisten für kommerzielle IT-Lösungen sind Services wie Wartung, Support, Professional Services bis hin zum System Monitoring und Überwachung von hoch-verfügbaren Rechenzentren.

CSNet bietet seit 1997 innovative ITC-Lösungen für den öffentlichen Sektor und speziell im Rahmen von Ver-gabeprozessen. Die Software Tender42 unterstützt Ausschreiber ab der Bedarfsfeststellung über die komfor-

table VU-Erstellung, die Angebotsbewertung bis hin zur Zuschlagsertei-lung durch standardi-sierte Abläufe sowie die automatische Führung der Vergabeakte.

E V E R G A B E

CSNet - Central Services

Network GmbH

Ansprechpartner:Diplom-Physiker Olaf Feller Rotherstraße 10 10245 Berlin Tel. 030/726244-100 Fax 030/726244-199 [email protected] www.csnet.de, www.tender42.de

Dr. Lauer &

Karrenbauer GmbH

Ansprechpartner: Tanja Scherer und Rüdiger KarrenbauerHochstraße 5766115 SaarbrückenTel.: 0681 [email protected]

Dr. Lauer & Karrenbauer ist der Spezialist rund um das The-ma Adresse und bietet integrierbare Lösungen auf Basis des Produktes ZAM® – Zentrales AdressManagement. ZAM® ist individuell erweiterbar um Standardmodule wie ECM/DMS, Eventmanagement, CTI, Shop, Finanzmodul, CRM.Referenzen: BMELV, Hamburgische Bürgerschaft, HWK, DOSB,

Verbraucherzentrale Bundesverband.

A D R E S S M A N A G E M E N T

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RECHT & SERVICE VERANSTALTUNGEN eGovernment Computing 12-2008/1-2009 25

Die Deutsche Messe Hanno-ver bündelt im kommenden Jahr ihre Angebote für Ent-scheider der Öffentlichen

Behörden und Verwaltungen auf der CeBIT. Erstmals wird während der weltgrößten Veranstaltung für die di-gitale Industrie vom 3. bis 8. März die Kongressmesse „Public In-frastructure“ unter dem konzeptio-nellen Dach des CeBIT Public Sec-tor Parc ausgerichtet. Während der Public Sector Parc in Halle 9 für zu-kunftsweisende ITK- und Verwal-tungslösungen im Öffentlichen Sek-tor steht, widmet sich die Public In-frastructure in Halle 8 als Kongress-messe weiterhin den Lösungen rund um Planung, Finanzierung, Bau, In-standhaltung und Betrieb öffent-licher Infrastrukturen.

Mit der Einbindung der Public In-frastructure bietet der CeBIT Public Sector Parc im kommenden Jahr Ent-scheidern aus Bundes- und Landes-behörden, Kommunen, Lehr- und

Forschungseinrichtungen sowie Ver-tretern der Privatwirtschaft einen ganzheitlichen Überblick über aktu-elle Lösungen im Bereich der Public Services.

Zukunftsweisenden Lösungen Kommunen

„Der kommunale Investitionsbedarf für technische Infrastrukturen liegt in Deutschland bis zum Jahr 2020 bei rund 700 Milliarden Euro. Die notwendigen Investitionen in tech-nische Infrastrukturen wie Straßen und Schulen, aber auch die zeitge-mäße bürgernahe Ausstattung von Ämtern, Schulen, Universitäten oder Krankenhäusern mit ITK-Technik brennt der Öffentlichen Hand unter den Nägeln. Mit unseren sich nun ergänzenden Angeboten, IT und technische Infrastrukturen, wollen wir wichtige Impulse setzen“, sagte Ernst Raue, CeBIT-Vorstand der Deutschen Messe AG. „Damit wird

die CeBIT für den Fachbesucher aus Behörden und Verwaltung noch wert-voller.“ Aktuelle Themenfelder der Kongressmesse Public Infrastructure sind unter anderem: demografische Entwicklung, Infrastrukturentwick-lung im ländlichen Raum, Stadtpla-nung, Public Private Partnership (PPP) und private Finanzierung so-wie Management und Services für öffentliche Infrastrukturen.

Von der Einbindung der Public In-frastructure in den CeBIT Public Sec-tor Parc verspricht sich die Messe-leitung eine um ein Vielfaches ver-größerte Reichweite. Zur CeBIT 2008 kamen knapp 45.000 Besucher aus Behörden und Öffentlichen Einrich-tungen aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen. Diese Zahl soll nun übertroffen werden.

Public Private Security

Auch Sicherheit und Ordnung sind wesentliche Kriterien für die Stand-ortqualität. Nur dort, wo sich der Bürger sicher fühlt, kann sich ein sta-biles soziales und wirtschaftliches Gemeinwesen entwickeln. Notwen-dige Aufgaben übernehmen nicht nur die öffentlichen Sicherheitsor-gane. Auch die private Sicherheits-

wirtschaft trägt hier einen wichtigen Anteil. Dieser Thematik widmet sich das Forum „Sicherheit und Ordnung“ im Public-Infrastructure-Programm. Schwerpunkte wie Sicherheit bei der Stadtplanung, kommunale Sicher-heit und Vergabe von öffentlichen Sicherheitsdienstleistungen sowie Erläuterungen zum europäischen Homeland-Security-Konzept vorge-tragen und diskutiert von Experten der Polizei, aus Ordnungsämtern, aus den Institutionen des Bevölke-rungsschutzes, der Katastrophenhil-fe und Hilfsorganisationen sowie Ver-tretern aus der privaten Sicherheits-branche sollen dazu wichtige Impul-se liefern.

Dienstleistungsrichtlinie und 115

Auf Lösungen für effiziente Verwal-tungsabläufe sowie produktivere Ar-beitsbedingungen für das öffentliche Management ist der Public Sector Parc spezialisiert. Themenschwer-punkte sind im kommenden Jahr da-her unter anderem die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtline, die einheitliche Behördenrufnummer D 115 sowie die Einführung des neu-en kommunalen Finanz- und Rech-nungswesens sowie Effizienz im Öf-fentlichen Beschaffungswesen.

CeBIT-Kommunaltage locken Spitzenpolitiker

In Zusammenarbeit mit den kom-munalen Spitzenverbänden aus den Bundesländern werden auch 2009 wieder die CeBIT-Kommunaltage ausgerichtet – Anlaufstelle von zahl-reichen kommunalen Delegationen, Bürgermeistern, Landräten und Amtsleitern. Zum Public Sector Parc und zur Public Infrastructure wer-den auch im kommenden Jahr wie-der Staats- oder Ministerpräsidenten, Minister, Staatssekretäre, Ressortlei-ter und Experten aus ganz Europa erwartet. mk

DATEN & FAKTEN

Termin:

3. bis 8. März in Hannover

Gebühr:

Tageskarte ab 33 Euro, Dauerkarte ab 71 Euro

Informationen:

Deutsche MesseMessegelände30521 HannoverTel. 0511/89-0Fax 0511/[email protected]

KOMCOM NORD 2009

10. bis 11. Februar

in Hannover

Gebühr: 15 Euro, im Preis enthalten ist die Teilnahme an allen Workshops sowie ein Exemplar des Messe-katalogs

Informationen

KOMCOM Messe GmbHStengelstraße 166117 SaarbrückenTel. 0681/95427-0Fax 0681/[email protected]

Öffentliche Projekte im ÜberblickVom 10. bis 11. Februar präsentiert die KOMCOM NORD das gesamte Spektrum öffentlicher Pro-jekte ab: Gezeigt werden neue Produkte und Lö-sungen sowie speziell für die Öffentliche Verwaltung entwickelte Finanzierungskonzepte. Ein breites Spektrum an Beratungslösungen run-det das Angebot ab. In rund 160 Workshops finden die Besucher bei der KOMCOM NORD ein Maximum an fachlicher Information. Für Kommunen und kommunale Un-ternehmen ist die Umstellung auf die kommu-nale Doppik nach wie vor eine der größten Herausforderungen und betrifft nicht nur die Fi-nanzabteilungen. Inventarisierung von beweg-lichem Vermögen, Erfassung und Bewertung von Straßen, Liegenschaften und Gebäuden, die An-bindung von Personalwesen, Gebäudemanage-ment und sonstigen Kostenstellen an die Doppik sind zentrale Themen in den Kommunen. Weitere Themenschwerpunkte der KOMCOM NORD sind: Public Private Partnership, Dokumenten-management, Geografische Informationssyste-me, Content Management, eVergabe, Facility Management, Bildungs- und Schulwesen, Perso-nalwesen, Linux und IT-Security.

PETERSBERG FORUM 2008

27. November

in Königswinter

Gebühr: kostenfrei

Information

MCG Marketing Consulting Group GmbHNeue Weyerstraße 650676 KölnTel. 040/22703-5268Fax 040/[email protected]

Herausforderung RisikomanagementMit diesem Thema stellt die Steria Mummert Con-sulting AG auf dem Petersberg Forum 2008 Fra-gen in den Fokus, welche bei Bund, Ländern und Kommunen ganz oben auf die Agenda gerückt sind. Doch auch außerhalb akuter globaler Kri-sen ist Risikomanagement eine permanente Füh-rungsaufgabe mit wachsender Relevanz für alle Bereiche des Öffentlichen Sektors.Denn in einer immer komplexeren Welt steigen die Anforderungen an Öffentliche Einrichtungen, den Schutz der Daseinsgrundlagen systematisch und prophylaktisch zu betreiben. Die zuneh-mende Vernetzung von Informationstechnik, Ver-sorgungs- und Mobilitätsinfrastrukturen erhöht die monetäre und politische Wirkung potenzieller Schadensfälle. Die Chancen und Herausforde-rungen, die sich dadurch für Führungskräfte er-geben, zu diskutieren und strategische Perspektiven sowie informationstechnologische Lösungsansätze und Aspekte zu erörtern, ist der Anspruch des Petersberg Forums 2008.

Public Sector Parc

Deutsche Messe bündelt ihre

Angebote für den Public SectorErweiterung. Public Sector Parc und Public Infrastructure wollen zur CeBIT fokussiertes Fach-wissen für Experten der Öffentlichen Verwaltung, Wissenschaft und Privatwirtschaft bieten.

Im Mittelpunkt stehen Fragen der Interoperabilität von eGovern-ment-Infrastrukturen und die

weitere Modernisierung der Verwal-tung durch die Optimierung von ge-meinsamen Prozessketten der Ver-waltung mit der Wirtschaft. Das The-ma des Kongresses greift die Ausrich-tung des Programms eGovernment 2.0 der Bundesregierung auf, das die Wirtschaft als Kunden des elektro-nischen Verwaltungshandelns be-greift sowie die Herausforderungen der anstehenden Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Im Mittel-punkt des Kongresses soll der Erfah-rungsaustausch zu Fragen der Inte-roperabilität von eGovernment-Lö-sungen stehen: Welches sind die Erfolgsfaktoren der Standardisie-rung? Was sind die Voraussetzungen für Interoperabilität zur weiteren Ver-waltungsmodernisierung, Standort-stärkung und die engere Zusammen-arbeit mit Unternehmen?

In zahlreichen Fachforen diskutie-ren Experten unter anderem den

Stand der Fachdatenstandards XÖV und die im Rahmen von Deutsch-land-Online bereitgestellten Lö-sungen. Damit soll die erfolgreiche Veranstaltungsreihe – die 2004 in Bre-men, 2005 in Nürnberg und 2006 und 2007 in Berlin stattfand – fortgesetzt werden, auf der jeweils etwa 200 Ex-perten aus Verwaltung und Wirtschaft über den Sachstand und das Poten-zial der Standardisierung von Daten und Prozessen der Öffentlichen Ver-waltung diskutierten.

Themen-übersicht

Führende Vertreter der Politik und der Wirtschaft geben Impulse für die folgende Diskussion. In zwölf Fachforen informieren Exper-ten über den Sachstand der Projekte und das Potenzial der Standardisie-rung in der Öffentlichen Verwaltung und diskutieren unter anderem über:

Die Bedeutung von Standards zur Erreichung der Barrierefreiheit im eGovernment. Im Rahmen des Workshops OSCI informiert die Projektgruppe über den aktuellen Sachstand von OSCI 2.0. Insbesondere wird die Frage erörtert, welche Rolle OSCI 2.0 bei der Umsetzung der EU-Dienstleis-tungsrichtlinie spielt. Ferner wer-den die unterschiedlichen Ansät-ze von OSCI 2.0 und DE-Mail ge-genübergestellt, um die Frage zu klären, ob diese Projekte mitein-ander konkurrieren oder sich er-gänzen. Der Workshop „Standardisierung von Prozessen in Wirtschaft und Verwaltung“ stellt Praxisbeispiele

von Standardisierungsinitiativen im organisatorischen Umfeld von Unternehmen (unternehmens-übergreifende Geschäftsabläufe) dar und geht der Frage nach, was dies für eGovernment bedeutet.

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Informationen über bestehende staatliche Dienstleistungen, Ge-setze und viele andere Arten von einschlägigen Ressourcen werden an vielen Stellen bereitgestellt : städtische Portale, Behördenweg-weiser, Webseiten von Ministeri-en, interne Datenbanken usw. Es fehlt bislang allerdings an Möglich-keiten, diese Informationen ein-fach auszutauschen und für neue Einsatzgebiete aufzubereiten. Der Workshop „Registries und Reposi-tories“ stellt bestehende Initiativen auf regionaler, nationaler und eu-ropäischer Ebene vor und analy-siert Synergien. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat in Ver-

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bindung mit einem Beschluss des Bundeskabinetts aus dem Jahre 2005, in dem Eckpunkte für eine gemeinsame eCard-Strategie fest-gehalten wurden, die technische Richtlinie TR 03112 verabschie-det. Mit diesem „eCard-API-Frame-work“ soll die einfache Integration verschiedener SmartCards (wie et-wa beim Einsatz des elektronischen Personalausweises/ePA, der Ge-sundheitskarte/eGK, im Rahmen des eLENA-Verfahrens/Jobkarte und anderen) und eine ebenso ein-fache Nutzung derselben durch un-terschiedlichste Anwendungen in Wirtschaft und Verwaltung reali-siert werden. Die technische Richt-linie zielt auf eine einheitliche, in-teroperable und vor allem sichere Nutzung der Chipkarten, den ent-sprechenden Lesegeräten und den Applikationen auf unterschied-lichen Plattformen unter Verwen-dung jeweils neuester Technolo-gien im eGovernment, eCommerce, im elektronischen Gesundheitswe-sen und elektronischen Rechtsver-kehr. Welche Rolle spielt ein ein-heitliches elektronisches IDM da-bei? Wo sind die Hürden für einen gesamteuropäischen Ansatz? Der Workshop „e-Identity und e-Card“ gibt eine Übersicht der einschlä-gigen Projekte und diskutiert die zugrundeliegenden Identity-Stan-dards. mk

D21-Kongress

eGovernment-Standards stärken

den Standort Deutschland

Plattform für einen offenen Dialog von Verwaltung und Wirtschaft soll der am 27. und 28. November stattfindende Kongress „eGovernment-Standards für Wirtschaft und Verwaltung“ in Berlin sein, den die Initiative D21 mit dem Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie, dem Deutschland-Online-Projekt Standardisierung, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Landkreistag sowie dem DIN e. V. veranstaltet.

DATEN & FAKTEN

Termin

27. bis 28. November in Berlin

Gebühr

kostenfrei

Information

Martin FalenskiRecht & Organisation Initiative D21,Tel. 030/[email protected]

Page 26: GOV-12-08 01 Titelfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/files/1701.pdf · ben, der Ziele der Bundesregierung und unter Beachtung der Erfah-rungen anderer Länder definiert das Programm

1 BERLIN

Server

Vergabeverfahren Öffentlicher Teilnahmewettbewerb nach VOL mit nachfolgendem Verhand-lungsverfahren.

Durchführung einer Ausschreibung nach VOL/A in 2008 im Wege des Ver-handlungsverfahrens (Freihändiger Vergabe) mit vorgeschaltetem Öffent-lichen Teilnahmewettbewerb.

Umfang Erweiterung des Serversystems für die Grafikabteilung um eine Archivfunk-tion/-lösung EK 09.10/08

- Lieferung, Installation und Integration einer Archivfunktion

- Ziel der Beschaffung des Archivsystems ist eine langfristig beständige Speicherung von Daten auf stabilen Medien sowie eine deutliche Verbes-serung der Datensicherheit und der Recherchierbarkeit von Daten.

Bewerbung: bis 28.11.2008

Nachweise Dem Teilnahmeantrag sind zwingend beizufügen:

- Ein Handelsregisterauszug

- Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt

- vergleichbare Referenzen

- Die Bieter müssen Erfahrung mit vergleichbaren Projekten besitzen und durch entsprechende Referenzen nachweisen.

Subreport Nr. 33417851299

2 MÜNCHEN

Multifunktionsgeräte

Vergabeverfahren Offenes Verfahren

Umfang Rahmenvereinbarung für Lieferung, Roll-out und Betriebslogistik von Ko-pierern und Multifunktionsgeräten gegen monatliches Entgelt (Leasing).

- Lieferung, Roll-out und Betriebslogistik von Kopierern und Multifunkti-onsgeräten gegen monatliches Entgelt (Leasing).

- CPV: 30121100, 30232110, 66114000.

Gesamtmenge bzw. -umfang:

- ca. 130 Kopier- und Multifunktionsgeräte.

Ausführungsfrist Beginn: 01.03.2009, Ende: 29.02.2012.

Optionen: Ja. Verlängerung des Vertrages.

Zahl der möglichen Verlängerungen: 1

voraussichtlicher Zeitrahmen für Folgeverträge bei verlängerbaren Liefer- oder Dienstleistungsaufträgen: in Monaten 12 (ab Auftragsvergabe).

Sonstige besondere Bedingungen an die Auftragsausführung: Ja.

Der Bieter hat sicher zu stellen, dass der erste Abruf aus dem Rahmenver-trag ab dem 02.03.2009 erfolgen kann. Ebenso muss sichergestellt sein, dass der Roll-out und die Abnahme aus dem ersten Abruf am 31.03.2009 abgeschlossen ist.

Anforderung: ab sofort

Angebotsabgabe bis 11.12.2008

Nachweise Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auflagen zu überprüfen:

- Bankauskunft o. Berufshaftpflichtversicherung

- Nachweis des Eintrags in Berufs-/Handelsregister

- Bilanzen oder Bilanzauszüge der letzten 3 Jahre

- Bonitätsnachweis einer Wirtschaftsauskunftei (Bürgel/Creditreform),

- Erklärung der Umsatzentwicklung der letzten 3 Jahre.

Technische Leistungsfähigkeit:

Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auf-lagen zu überprüfen:

- Mind. 3 Referenzprojekte für Rollout von Drucksystemen

- mind. 2 Referenzprojekte für Abwicklung Betriebslogistik

- Erklärung zur Mitarbeiterentwicklung bei Kopier- u. Multifunktionss.

- Nachweis der berufl. Befähigung eines Projektmanagers

- Nachweis, dass der Bieter Hersteller ist oder zum Vertrieb autorisiert ist.

- Vorbehaltene Aufträge: Nein.

Subreport Nr. 33417851443

2 MÜNCHEN

PC & Notebook

Vergabeverfahren Offenes Verfahren

Umfang Rahmenvertrag für die Lieferung und den Roll-out von PC-Systemen und Notebooks für den Bayerischen Rundfunk

- Lieferung und Roll-out von ca. 4 300 PC-Systemen inkl. Notebooks für den Bayerischen Rundfunk in München sowie dessen Standorte im Inland

- CPV: 30213000, 30213100

Gesamtmenge bzw. -umfang:

- ca. 4.300 PC-Systemen inkl. Notebooks

- Geschätzter Wert ohne MwSt.: € 3.600.000,00

Ausführungsfrist Beginn: 01.03.2009, Ende: 29.02.2012.

Optionen: Ja. Verlängerung des Rahmenvertrages um 12 Monate.

Zahl der möglichen Verlängerungen: 1

voraussichtlicher Zeitrahmen für Folgeverträge bei verlängerbaren Liefer-

oder Dienstleistungsaufträgen: in Monaten 12 (ab Auftragsvergabe).

Sonstige besondere Bedingungen an die Auftrags-ausführung: Ja.

Der Auftragnehmer hat sicher zu stellen, dass die Be-reitstellung der Systeme aus dem ersten Abruf des Rah-menvertrages ab dem 01.04.2009 erfolgen kann.

Anforderung: ab sofort.

Angebotsabgabe bis 15.12.2008

Nachweise Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Aufla-gen zu überprüfen:

- Bankauskunft o. Berufshaftpflichtversicherung

- Nachweis des Eintrags in Berufs-/Handelsregister

- Bilanzen oder Bilanzauszüge der letzten 3 Jahre

- Bonitätsnachweis einer Wirtschaftsauskunftei (Bürgel/Creditreform),

- Erklärung der Umsatzentwicklung der letzten 3 Jahre.

- Erklärung Mitarbeiterentwicklung der letzten 3 Jahre.

Technische Leistungsfähigkeit: Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auflagen zu überprüfen:

- 3 Referenzprojekte für Lieferung und Roll-out v. PC-Systemen

- Nachweis dass der Bieter Hersteller ist od. f. den Vertrieb autorisiert ist.

- Nachweis eines Qualifikations- durch Zertifikat,

- Nachweis der berufl. Befähigung von mind. 7 Mitarbeitern.

- Vorbehaltene Aufträge: Nein.

Subreport Nr. 33417851457

3 BONN

Portalrelaunch

Vergabeverfahren Öffentliche Ausschreibung

Umfang Relaunch eines Portals

Für das Portal soll ein grundlegender Relaunch durchgeführt werden. Dabei sollen vier Bereiche berücksichtigt werden:

1. Design: Modernisierung des Designs und Anpassung an die Corporate Identity des Auftraggebers

2. Usability: Verbesserung der Navigationsstruktur und Gewährleistung der barrierefreien Darstellung der Website

3. Technik: Einbindung in die Hostingarchitektur des Auftraggebers; Um-stellung des Content-Management-Systems auf die Standardsoftware des Auftraggebers; Umstellung auf eine wirtschaftlichere Lösung für die Da-tenbank der Dualen Studiengänge und Zusatzqualifikationen

4. Inhalt: Inhaltliche Überarbeitung der Internetseiten und Erweiterung der Datenbank in Bezug auf die Systematik Dualer Studiengänge und Zusatz-qualifikationen

- Art und Umfang der ausgeschriebenen Leistung beziehen sich auf Anlage 2 (Leistungsbeschreibung) der Verdingungsunterlagen.

- Die vollständigen Verdingungsunterlagen finden Sie unter dem in Punkt Anforderung genannten Link

Angebotsabgabe bis 24.11.2008

Subreport Nr. 61407850821

4 MAINZ

Server

Vergabeverfahren Offenes Verfahren

Umfang Anschaffung Server Hardware

- CPV: 30211400

Angaben zu den Losen:

LOS-NR. 1: Ersatz Virtuelle Server Farm

- Anschaffung Server Hardware

- CPV: 30211400

LOS-NR. 2: Hardware zum Ausbau der Hochverfügbarkeit

- Anschaffung Server-Hardware

- CPV: 30211400

- Optionen: Nein

Anforderung: bis 01.12.2008

Nachweise Sonstige besondere Bedingungen an die Auftragsausführung: Ja.

Gem. Vergabeunterlagen.

Persönliche Lage des Wirtschaftsteilnehmers sowie Auflagen hinsichtlich der Eintragung in einem Berufs- oder Handelsregister: Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhal-tung der Auflagen zu überprüfen:

- Der Bieter hat zum Nachweis seiner Eignung auf Verlangen mit dem An-gebot die Nachweise gemäß § 7a Nr. 3 VOL/A (bei ausländischen Bietern Erklärungen/Nachweise, die den geforderten vergleichbar sind) vorzule-gen.

Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit:

Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auf-lagen zu überprüfen:

- Der Bieter hat zum Nachweis seiner Eignung auf Verlangen mit dem An-gebot die Nachweise gemäß § 7a Nr. 3 Abs. 1 lit a und d VOL/A (bei aus-

ländischen Bietern Erklärungen/Nachweise, die den geforderten vergleich-bar sind) vorzulegen.

Technische Leistungsfähigkeit:

Angaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auf-lagen zu überprüfen:

- Der Bieter hat zum Nachweis seiner Eignung auf Verlangen mit dem An-gebot die Nachweise gemäß § 7a Nr. 3 Abs. 2 lit a VOL/A (bei auslän-dischen Bietern Erklärungen/Nachweise, die den geforderten vergleichbar sind) vorzulegen.

- Vorbehaltene Aufträge: Nein.

Subreport Nr. 61407851202

5 COTTBUS

PC & Beamer

Vergabeverfahren Öffentliche Ausschreibung nach Paragr. 17 VOL/A.

Umfang PC-Technik und Beamer

- Lieferung von 42 St. PCs mit TFT - Monitoren sowie 2 St. Beamer

Ausführungsfrist 12. Jan. 2009 bis 16. Jan. 2009.

Anforderung: ab sofort

Angebotsabgabe bis 28.11.2008

Nachweise Mit dem Angebot vorzulegende Unterlagen, die ggf. vom Auftraggeber für die Beurteilung der Eignung des Bewerbers verlangt werden:

- gem. Paragr. 7 VOL/A sind zum Nachweis der Fachkunde, Leistungsfähig-keit und Zuverlässigkeit entsprechende Unterlagen beizufügen wie in den Verdingungsunterlagen gefordert.

Subreport Nr. 33417851665

6 OLSBERG

Hardware

Vergabeverfahren Öffentliche Ausschreibung, VOL

Umfang Lieferung von Hardware):

Los 1:

- 44 Stk. PC (Midi-/Minitower)

- 194 Stk. PC (Midi-/Minitower)

- 16 Stk. Notebook (15,4“-TFT)

Los 2:

- 238 Stk. Monitor (19”-TFT)

- 29 Stk. Laserdrucker (A4, s/w)

- 29 Stk. Printserver (Ethernet, USB)

- 8 Stk. Farb-Laserdrucker (A4)

- 1 Stk. Farb-Tintenstrahldrucker (A4)

Los 3:

- 17 Stk. Server (19Zoll-Gehäuse)

Ausführungsfrist 51. KW 2008

Anforderung: bis 25.11.2008

Nachweise Nachweise hinsichtlich Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit (§ 7 Nr. 4 VOL/A)

Subreport Nr. 61407851068

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IT-Ausschreibungen

der Öffentlichen HandAufträge. Von täglich mehr als 650 Ausschreibungen finden Sie in jeder Ausgabe der eGovernment Computing eine Auswahl interessanter Ausschreibungen von IT-Leistungen mit Fristen, Nachweisen und Umfängen. Bis zu insgesamt fünf der vollständigen Bekannt machungstexte sendet Ihnen der Government-Computing-Kooperationspartner subreport auf Anfrage unter Angabe von Adresse und sub report-Nr. kostenfrei zu. Weitere aktuelle Ausschreibungen finden Sie auch im Internet unter www.eGovCom.de.

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RECHT & SERVICEAUSSCHREIBUNGEN26 eGovernment Computing 12-2008/1-2009

Page 27: GOV-12-08 01 Titelfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/files/1701.pdf · ben, der Ziele der Bundesregierung und unter Beachtung der Erfah-rungen anderer Länder definiert das Programm

RECHT & SERVICE INDEX eGovernment Computing 12-2008/1-2009 27

©Partner für Berlin/FTB-Werbefotografi e

eGovernment Computing

AKDB Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung i. Bayern Herzogspitalstr. 24, 80331 München Tel. 089/5903-0, Fax 089/5903-1845 www.akdb.de 24

ausschreibungs-abc GmbH Breitschweidstr. 69, 70176 Stuttgart Tel. 0711/66601-491, Fax 0711/66601-86 www.ausschreibungs-abc.de 19

bremen online services GmbH & Co. KG Am Fallturm 9, 28359 Bremen Tel. 0421/20495-0, Fax 0421/20495-11 www.bos-bremen.de 15, 24

codia Software GmbH Auf der Herrschwiese 15a, 49716 Meppen Tel. 05931/9398-10, Fax 05931/9398-25 www.codia.de 24

com.cultur gmbh Tergernseer Landstr. 243 c, 81549 München Tel. 089/954115-35, Fax 089/954115-40 www.com.cultur.cc 24

CSNet GmbH Rotherstr. 10, 10245 Berlin Tel. 030/726244-0, Fax 030/726244-199 www.csnet.de 24

Datev eG Paumgärtner Str. 6-14, 90329 Nürnberg Tel. 0911/276-0, Fax 0911/276-3196 www.datev.de 9

Dr. Lauer & Karrenbauer GmbH Hochstr. 57, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/94714-0, Fax 0681/94714-500 www.lundk.de 24

ergoTrade AG Lilienthalstr. 7/a, 85399 Hallbergmoos Tel. 0811/55363-0, Fax 0811/54166-59 www.compubizz.de 13

ESG Elektronik System- und Logistik GmbH Livry-Gargan-Str. 6, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 089/9216-0, Fax 089/9216-2631 www.esg-gmbh.de 17

Hans Held GmbH Schilfweg 11, 70599 Stuttgart Tel. 0711/45882-0, Fax 0711/45882-44 www.hans-held.de 24

IT-Business Akademie August-Wessels-Str. 27, 86156 Augsburg Tel. 0821/2177-203, Fax 0821/2177-237 www.it-ba.de 14

KIVBF Mannheimer Str. 27, 69115 Heidelberg Tel. 06221/841-528, Fax 06221/841-605 www.kivbf.de 24

Lämmerzahl EDV-System-Beratung GmbH Lindemannstr. 78, 44137 Dortmund Tel. 0231/17794-0, Fax 0231/17794-50 www.laemmerzahl.de 11

MACH AG Wielandstr. 14, 23558 Lübeck Tel. 0451/706470, Fax 0451/70647300 www.mach.de 16, 18, 20, 21, 24

optimal systems Vertriebsgesellschaft mbH Wöhlerstr. 42, 30163 Hannover Tel. 0511/676694-0, Fax 0511/676694-222 www.optimal-systems.de 24

Philips GmbH, Zweigniederlassung Speech Processing Lübeckertordamm 5, 20099 Hamburg Tel. 040/2899-2415, Fax 040/2899-2407 www.philips.com/dictation 3

REDDOXX-SfbiT GmbH Saline 29, 78628 Rottweil Tel. 0741/248-810, Fax 0741/248-811 www.reddoxx.com 24

SAP Deutschland AG & Co. KG Neurottstr. 15a, 69190 Walldorf Tel. 06227/7-47474, Fax 06227/7-57575 www.sap.de 2

Tandberg Data GmbH Feldstr. 81, 44141 Dortmund Tel. 0231/5436-246, Fax 0231/54236-111 www.tandberg.com 24

Technogroup IT-Service GmbH Feldbergstr. 6, 65239 Hochheim Tel. 016146/838815, Fax 06146/8388811 www. technogroup.de 7, 24

Vivento Deutsche Telekom AG Heinemannstr. 11-13, 53175 Bonn Tel. 0800/84 83 686 www.vivento.de 5

Vogel IT-Medien GmbH August-Wessels-Str. 27, 86156 Augsburg Tel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-150 www.egovcom.de 18, 22

eGovernment Computing Sources

bhs binkert hard-und software gmbh Dr.-Rudolf-Eberle-Str. 12, 79725 Laufenburg Tel. 07763/928-0, Fax 07763/928-399 www.bhsbinkert.de 29

Mindfactory AG Preußenstr. 14a, 26388 Wilhelmshaven Tel. 04421/9131-0, Fax 04421/9131-250 www.mindfactory.de 31

Vogel IT-Medien GmbH August-Wessels-Str. 27, 86156 Augsburg Tel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-150 www.egovcom.de 30

Wilken GmbH Hörvelsinger Weg 25-27, 89081 Ulm Tel. 731/9650-0, Fax 0731/9650-340 www.wilken.de 32

INSERENTENVERZEICHNIS

eGOVERNMENT COMPUTING

Vogel IT-Medien GmbHAugust-Wessels-Straße 27, 86156 AugsburgTel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-223eMail [email protected] Augsburg HRB 11943Ressort Kommune & StaatLtg. Manfred Klein /mk (verantwortlich, -133)Ressort Branche & InnovationLtg. Gerald Viola /vio (verantwortlich, -296)Ressort Praxis & LösungenLtg. Gerald Viola /vio (verantwortlich, -296),Ressort Recht & ServiceLtg. Manfred Klein /mk (verantwortlich, -133)Chef vom DienstGerald Viola /vio (-296)Redaktionsassistenz Alexandra Breuer (-104)Weitere Mitarbeiter dieser AusgabePetra Adamik, Reiner Baumann, Harald Jung, Kai Leonhardt, Eckard Schindler, Prof. Utz Schliesky, Claus Wechselmann, Jan Wildeboer, Andreas Wolf, Daniela Schilling (ds)AnzeigenleitungHarald Czelnai (-212), (verantwortlich für den Anzeigenteil), [email protected] 0821/2177-152MediaberatungCharlotte Fellermeier (-182),AnzeigendispositionMihaela Mikolic (-204)Grafik & LayoutMichael Büchner, Bernhard Manhard (Eigenanzeigen)EBV: Andreas LentzschAnzeigen-Layout: Albert PetrichVertriebskoordinationSabine Seider (-194, Fax -228) eMail [email protected]änderungenSabine Seider (-194, Fax -228) www.egovcom.de/adresseAbonnementbetreuungPetra Hecht, DataM-Services GmbH,97103 Würzburg Tel. 0931/4170-452 (Fax -494),eMail [email protected]äftsführerWerner NieberleRedaktionsbeiratJon Abele, BearingPoint Armin Wehn, AdobeJochen Baier, Steria Mummert ConsultingPeter Blaschke, BWI Informationstechnik GmbHJohannes Bleker, DiBa AGProf. Dr. Friedhelm Gehrmann, Steinbeis University Berlin, Institute for GovernmentTom Gensicke, CapgeminiProf. Dr. Walter Gora, Vorstand Valora AGFranz-Reinhard Habbel, Deutscher Städte- und GemeindebundEva Habermann, KDVZ CitkommDr. Friedrich Ludwig Hausmann,Freshfields Bruckhaus DeringerProf. Dr. Dirk Heckmann,Ordinarius für Internet- und Sicherheitsrecht, PassauUtz Helmuth, Cosinex GmbHWilli Kaczorowski, Cisco Systems GmbHPia Karger, BundesinnenministeriumStefan Kondmann, BR Global ServicesRupert Lehner, Fujitsu Siemens Computers GmbHJens-Uwe Leppert, KDVZ CitkommJochen Michels, Mach AGRüdiger Meyer, MicrosoftEdda Peters, subreportDr. Heiko Schinzer, Administration IntelligenceWolfgang Schulz, PDV-Systeme GmbHBernd Simon, SAPKarsten Simons, MicrosoftMarkus Tofote, IBMDr. Michael Tschichholz, Fraunhofer eGoverment Zentrum, FOKUSDirk Thomas Wagner, OracleHolger Wosnitza, MaternaErscheinungsweise: 11 Ausgaben jährlichAbonnementPreis des Jahresabonnements: 64,20 inkl. MwSt. und Versand .DruckSüddeutsche Societäts-Druckerei GmbH, Lise-Meitner-Straße 7, 82216 MaisachHaftungFür den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzu-treffend oder fehlerhaft sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahr lässigkeit. Für Bei träge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich. Redaktionelle Beiträge, die zur Veröffentlichung in eGovernment Computing bestimmt sind, können auch auf allen Websites der Vogel Medien Gruppe verwendet werden.Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Sie können nur zurückgesandt werden, wenn Rückporto beiliegt. Copyright Vogel IT-Medien GmbHAlle Rechte vorbehalten. Nachdruck, digitale Verwen-dung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Fotokopieren veröffentli-chter Beitrge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwe-cken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwer-tungsgesellschaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336 München, Goethestraße 49, nach dem jeweils gelten-den Tarif aufgeklebt wird. Nachdruck und elektronische NutzungWenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigene Veröffent lichung wie Sonderdrucke, Websites, sonstige elektronische Medien oder Kundenzeitschriften nutzen möchten, erhalten Sie Information sowie die erforder-lichen Rechte über: http://www.mycontentfactory.de, Tel. (0931) 418-2786.Verbreitete Auflage20.824 Exemplare, (IVW III/2008)Die Artikel dieser Publika tion sind in elektronischer Form über das Daten bank an ge bot der GBI zu beziehen: www.gbi.deMitgliedschaft

Vogel IT-Medien ist eine hundertprozentige Tochterge-sellschaft der Vogel Medien Holding, Würzburg. Zur Vogel Medien Gruppe gehören 40 nationale und inter-nationale Unter nehmen und Beteiligungen in mehr als 20 Ländern. In Deutschland entwickeln und produzie-ren über 1 000 Mit arbeiter 50 Fachmedienobjekte mit einer jährlichen Gesamtauflage von über 20 Millionen Exemplaren.Bei Vogel IT-Medien erscheinen außerdem:IT-BUSINESS, TechTarget Magazin

IMPRESSUM

Die nächste Ausgabe erscheint

am Montag, 26. 1. 2009

Druckunterlagenschluss

am 16. 1. 2008

Anzeigenhotline 0821/2177-212

Lesertelefon 0821/2177-296

BearingPoint Gmb Oberbaumbrücke 1, 20457 Hamburg 040/4149-0 www.bearingpoint.de 23

BITKOM Bundesverband Albrechtstraße 10, 10047 Berlin 030/27576-0 www.bitkom.org 3Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.

bremen online services GmbH & Co. KG Am Fallturm 9, 28359 Bremen 0421/20495-0 www.bos.bremen.de 1

CA Computer Associates Niederkasseler Lohweg 175, 40547 Düsseldorf 0211/5306-0 www.ca.com/de 17Deutschland GmbH

Cisco Systems GmbH Kurfürstendamm 21-22, 10719 Berlin 030/97892700 www.cisco.com 23

Data Becker GmbH & Co. KG Merowingerstraße 30, 40223 Düsseldorf 0211/9331-800 www.data-becker.de 18

Deutsche Messe AG CeBIT Messegelände, 30521 Hannover 0511/89-0 www.cebit.de 25

IBM Deutschland GmbH Alt-Moabit 101 a, 10559 Berlin 030/39076582 www.ibm.com/de/events/centers/forum_be... 7

Ingres Germany GmbH Ohmstraße 12, 63225 Langen 06103/98810 www.ingres.com 12

Initiative D21 e.V. Reinhardtstraße 38, 10117 Berlin 030/5268722-50 www.initiatived21.de 25

IronPort Systems Deutschland GmbH Paul-Wassermann-Straße 3, 81829 München 089/452227-0 www.ironport.de 15, 19

Klenk & Hoursch GmbH & Co. KG Hedderichstraße 108, 60596 Frankfurt 069/719168-0 www.klenkhoursch.de 23Partner für Public Relations

KOMCOM Messe GmbH Stengelstraße 1, 66117 Saarbrücken 0681/95427-0 www.komcom.de 25

matrix 42 AG Dornhofstraße 34, 63263 Neu-Isenburg 06102/816-0 www.matrix42.de 13

MCG Marketing Consulting Group GmbH Neue Weyerstraße 6, 50676 Köln 0221/92404-6699 www.mcg-marketing.de 25

Prof. Dr.-Ing. Walter Gora Köhlerweg 16, 61440 Oberursel 06171/910805 www.walter-gora.de 8Management Consulting

Red Hat GmbH Hauptstätter Str. 58, 70178 Stuttgart 0711/96437-0 www.redhat.de 12

SAS Institute GmbH In der Neckarhelle 162, 69118 Heidelberg 06221/415-0,-123 www.sas.de 9

Siemens AG Siemens IT Solutions a. Serv. Otto-Hahn-Ring 6 , 81739 München 089/636-01 www.siemens.de 20, 21

Steria Mummert Consulting AG Mainzer Landstraße 209, 60326 Frankfurt 069/73903-0 www.steria-mummert.de 25

Univention GmbH Mary-Somerville-Straße 1, 28359 Bremen 0421/22232-0 www.univention.de 12

REDAKTIONELL ERWÄHNTE UNTERNEHMEN

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I T - M A R K E T I N G I M P U B L I C S E C TO R

eGovernment Computing ist mit 20.824 (IVW III/2008) verbreiteten Exemplaren

der größte IT-Entscheider-Titel im Public Sector.

Entscheidungsfindung

Entscheidungsvorgang Leserschaftsanteil

Bedarfsfeststellung 71%

Festlegung der Produkt-/ 66%Leistungsmerkmale

Empfehlung, was gekauft 68%werden soll

Empfehlung, wo gekauft 61%werden soll

Endgültige Entscheidung, 50%was gekauft werden soll

Endgültige Entscheidung, 37%wo gekauft werden soll

Kaufgenehmigung 33%

Die Leser von eGovernment Computing sind aktive Ent-scheider, wenn es um die Anschaffung von IT im Public Sector geht. Sie sind bei Ent scheidungen von der Bedarfsfest stellung bis zur Kaufgenehmigung eingebunden.

Quelle: LAC BUSINESS 2005, 13.400 Leser der eGovernment Computing

Tätigkeitsbereich

Berufliche Stellung Leserschaftsanteil

Leitende Angestellte 30%

Beamte Höherer/Geh. Dienst 20%

Hochqualifizierte Angestellte 18%

Qualifizierte Angestellte 22%

Ausführende Angestellte 5%

Selbständige 5%

68% der eGovernment-Computing-Leserschaft ist hochqualifiziert in ihrem Arbeitsbereich und arbeitet in höherer Stellung.

Quelle: LAC BUSINESS 2005, 13.400 Leser der eGovernment Computing

Quelle: LAC BUSINESS 2005, 13.400 Leser der eGovernment Computing

Investitionssummen & Entscheidungskompetenz

hhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhhr

32%2%%%%%%%%2%2%2%2%22%25.000 bis bissssssisbibi125.000 €

5%nter 000 € 10.0

30%10.000 bis25.000 €

52% der eGovernment-Computing-Leser entscheiden über ein Investitionsvolumen von 25.000 Euro und mehr.

040013.41r von r vseLesernment eGoverputingComp

Media

Ausgabe 2/2007 Erscheinungstermin 20. November 2006 Anzeigenschluss 6. November 2006

Ausgabe IT-Fokus eGovernment-Fokus

2/09 Biometrische Verfahren eLearning, eTraining Kryptografie, PKI Personalmanagement

3/09 Security-Lösungen, (Content Finanzmanagement, Neues Security, Phys. Sicherheit) Kommunales Finanzwesen

4/09 Sprach-/Datenkommunikation, Verwaltungsmanagement (VoIP, BOS, WLAN/UMTS) eFormulare, Web 2.0

5/09 Outsourcing, RZ-Services eProcurement, Öffentlicher IT-Consulting Einkauf, Katalogsysteme

6/09 Storage-Lösungen (Backup/ eHealth Restore, Disaster-Recovery)

7/09 PC-Systeme & Zubehör Virtuelles Rathaus, CRM, (PCs, Notebooks, Displays) Meldewesen, Bürgerservices

8/09 SOA (serviceorientierte BI (Business Intelligence), Architektur), BPM Data-Mining

9/09 Input/Output Devices Elektronische Signatur, Daten- Scanner, Tastaturen, schutz, Digitale Ausweise, Drucker, Kopierer, OCR Smartcards, Bezahlsysteme

10/09 Dokumenten- und GIS, Facility-Management, Content-Management Liegenschaftsverwaltung,

11/09 Virtualisierung, Server, Workflow, Netzwerk-Infrastruktur Prozessoptimierung

12/09- Open-Source-Systeme Best Practice:1/10 und -Anwendungen Bund, Land, Kommune

Die Fokus-Themen 2008

Media-Hotline 08 21 2177- 212

Abo-Hotline 08 21 2177- 194

Biometrische Verfahren, PKI

Spätestens mit der neuen Generation des ePass ist die Biometrie auch in den Alltag der Bür-ger eingezogen. Auch in diesem Fall spielt die Verschlüsselung eine wesentliche Rolle für die Sicherheit der Daten.

eLearning, Personalmanagement

Die Weiter- und Ausbildung im Bereich der Öffentlichen Verwaltung hat sich gewandelt. eLearning kann helfen, die Verwaltungsmo-dernisierung durch gezielte Fortbildung zu

unterstützen. Weiterbildung wird auch durch Personalmanagement sinnvoll gesteuert.

Ausgabe 2/09 Erscheinungstermin 26. Januar 2009

Anzeigenschluss 12. Januar 2009

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Ausgabe 12/0817. 11. 2008

M O N T A G B I S F R E I T A G S I N D W I R V O N 0 8 . 0 0 – 1 8 . 0 0 U H R P E R S Ö N L I C H F Ü R S I E D A . R U F E N S I E A N , W I R B E R A T E N S I E G E R N E A U S F Ü H R L I C H .

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WilkenOpen SourceBusiness Library

OSBLAnwendungsplattform für Entwickler

Modellbasierte Umsetzung von Kundenanforderungen Kürzere Entwicklungszeit – geringere Entwicklungskosten

Stadt Freiburg:Webbasierter Arbeitszeitnachweis

Die Stadt Freiburg verfolgt eine konsequente Strategie des Einsatzes von offenen Standards und Open Source zur Reduzierung der IT-Kosten.

"Die Geschwindigkeit, mit der die An -forderungen mit Hilfe der OSBL zu einem Prototyp umgesetzt werden konnten, war beeindruckend. Offene Standards im Hintergrund, Akzeptanz des Frontends bei den Anwenderinnen und Anwendern, Verschlankung des Businessprozesses; das Produkt unterstützt unsere strategi-schen Leitlinien."www.freiburg.de/openstandardsRüdiger Czieschla, Leiter IT, Stadt Freiburg

„Nach nur zwei Treffen und einer Pro-grammierarbeit von etwa vier Wochen war die webbasierte Inventarisierung fertig. Eine so kurze Entwicklungszeit habe ich bislang noch nicht erlebt.Wilken hat mit seiner Biblio thek ein geniales Werkzeug entwickelt.Gratulation!“Horst Bräuner, Leiter IT-Service, Schwäbisch Hall

Stadt Schwäbisch Hall: Inventarisierung auf Basis von OSBL

Die Stadt Schwäbisch Hall realisierte die Programmierung eines Fach-ver fahrens mit der OSBL. Umgesetzt wurde eine Inventarisierung.

Wilken GmbHHörvelsinger Weg 25-29D-89081 Ulm

Telefon: +49 (0) 731 - 96 50-294Telefax: +49 (0) 731 - 96 [email protected] www.wilken.de/osbl

Weitere Infos unter: