Grösste Bäckerei der Schweiz setzt auf erneuerbare Energien · 2019-08-17 · eicher+pauli für...

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2 BETREIBEN | COOP VERTEILZENTRALE SCHAFISHEIM Grösste Bäckerei der Schweiz setzt auf erneuerbare Energien Autor | Philippe Hennemann, Liestal Fotos und Grafiken | zVg Zusätzlich in der App: xxxx xxxxx xxxx Bis 2023 will Coop im betrieblichen Bereich CO 2 -neutral werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die CO 2 -Reduktion durch den Einsatz von erneuerbaren Energien. Damit diese Vision erreicht werden kann, braucht es innovative Lösungen. Dank langjähriger Erfahrung ist icher+pauli e in der Lage, die Energiestrategie von Coop zu konkretisieren und mit Projekten umzusetzen. Eines dieser Projekte ist der Neubau der Grossbäckerei und Konditorei von Coop in Schafisheim. Für die Produktion der unterschiedlichsten Backwaren wird Prozesswärme in hohen Temperaturen benötigt. Im Auftrag der IE Food Engineering hat eicher+pauli für die Erzeugung der erforderlichen Prozess- wärme ein neuartiges Verfahren entwickelt, damit diese Wärme möglichst CO2-neutral bereitgestellt werden kann. Ein Müllerei-Nebenprodukt als Teil-Brennstoff Bei der Herstellung von Mehl für Backwaren entstehen Müllerei- Nebenprodukte (MNP), die entsorgt werden müssen. Hierbei handelt es sich um Spelzen und Staub, welche für die Prozess- wärme verwendet werden können. Die Swissmill, die zur Coop-Gruppe gehört und jährlich rund 40 000 Tonnen MNP produziert, ist der ideale Brennstoff-Lieferant. So schliesst sich der Rohstoffkreis, indem auch das Abfallprodukt verwertet werden kann. In der Biomasse-Zentrale in Schafisheim wird nun die gesamte erforderliche Energie für die Backprozesse der Grossbäckerei produziert. Innovative Biomasse-Zentrale für Prozesswärme In der Biomasse-Zentrale kommen eine Biomasse-Feuerung mit einer Leistung von 2.9 MW sowie zwei fossile Feuerungen mit Öl / Gas mit einer Leistung von 2 × 3.5 MW zum Einsatz. Hier wird weltweit erstmals staubförmiger Biomasse-Brennstoff aus MNP in Kombination mit feuchten Holzschnitzeln für die Thermoöl- Erhitzung der Backprozesse auf knapp 300° C eingesetzt. Zusätz- 1

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2 B E T R E I B E N | C O O P V E R T E I L Z E N T R A L E S C H A F I S H E I M

Grösste Bäckerei der Schweiz setzt auf erneuerbare Energien

Autor | Philippe Hennemann, Liestal Fotos und Grafiken | zVg

Zusätzlich in der App: xxxx xxxxx xxxx

Bis 2023 will Coop im betrieblichen Bereich CO2-neutral werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die CO2-Reduktion durch den Einsatz von erneuerbaren Energien. Damit diese Vision erreicht werden kann, braucht es innovative Lösungen. Dank langjähriger Erfahrung ist icher+paulie in der Lage, die Energiestrategie von Coop zu konkretisieren und mit Projekten umzusetzen.

Eines dieser Projekte ist der Neubau der Grossbäckerei und

Konditorei von Coop in Schafisheim. Für die Produktion der

unterschiedlichsten Backwaren wird Prozesswärme in hohen

Temperaturen benötigt. Im Auftrag der IE Food Engineering hat

eicher+pauli für die Erzeugung der erforderlichen Prozess­

wärme ein neuartiges Verfahren entwickelt, damit diese Wärme

möglichst CO2­neutral bereitgestellt werden kann.

Ein Müllerei-Nebenprodukt als Teil-Brennstoff

Bei der Herstellung von Mehl für Backwaren entstehen Müllerei­

Nebenprodukte (MNP), die entsorgt werden müssen. Hierbei

handelt es sich um Spelzen und Staub, welche für die Prozess­

wärme verwendet werden können. Die Swissmill, die zur

Coop­Gruppe gehört und jährlich rund 40 000 Tonnen MNP

produziert, ist der ideale Brennstoff­Lieferant. So schliesst sich

der Rohstoffkreis, indem auch das Abfallprodukt verwertet

werden kann. In der Biomasse­Zentrale in Schafisheim wird nun

die gesamte erforderliche Energie für die Backprozesse der

Grossbäckerei produziert.

Innovative Biomasse-Zentrale für Prozesswärme

In der Biomasse­Zentrale kommen eine Biomasse­Feuerung mit

einer Leistung von 2.9 MW sowie zwei fossile Feuerungen mit

Öl / Gas mit einer Leistung von 2 × 3.5 MW zum Einsatz. Hier wird

weltweit erstmals staubförmiger Biomasse­Brennstoff aus MNP

in Kombination mit feuchten Holzschnitzeln für die Thermo öl­

Erhitzung der Backprozesse auf knapp 300° C eingesetzt. Zusätz­

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lich wird für die Dampfproduktion, die ebenfalls für die Herstellung

diverser Backwaren nötig ist, Heisswasser erzeugt. Mit der neu

gebauten Biomasse­Zentrale in Schafisheim wird eine äusserst

effiziente Lösung zur CO2­Reduktion umgesetzt, wodurch jährlich

rund 4000 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Langfristiger Ersatz fossiler Energie

Die innovative Anlage hat Vorbildcharakter. Durch die Kombi­

nation von staubförmiger, kleinteiliger Biomasse zusammen mit

Holzschnitzeln kann für die Prozesswärmeerzeugung ein

Energie träger genutzt werden, welcher ein neues, bisher unbe­

kanntes Potential erschliesst. Längerfristig kann damit ein grosser

Teil der fossilen Prozesswärme ersetzt werden. Ein Anlagentyp,

wie er in Schafisheim zum Einsatz kommt, könnte zu einer Schlüs­

seltechnologie für die CO2­Reduktion in der Industrie werden.

Coop wurde im Januar 2016 vom Bundesamt für Energie BFE mit

dem Watt d‘Or 2016 für Bestleistungen im Energiebereich für die

Energie­ und CO2­Vision «Taten statt Worte» ausgezeichnet.

eicher+pauli konnte für seine Leistungen bei diesem Projekt den

5. Watt d‘Or innerhalb von sechs Jahren, diesmal in der Kategorie

«Sonderpreis Unternehmensstrategie», in Empfang nehmen.

1 Biomasse­Zentrale: Thermoöl­Prozess2 Coop Verteilzentrale in Schafisheim mit Neubau Biomasse­Zentrale (Gebäude mit Kamin)

Bauherrschaft

CoopThiersteinerallee 12, 4002 BaselFon +41 (0)61 336 66 66, Fax +41 (0)61 336 60 [email protected], www.coop.ch

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Seit 30 Jahren ist icher+paulie dank konzeptionellen und

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Zu dessen Kernkompetenzen zählen die Gebäude­ und

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