Grundübungen Pflanzenphysiologie und Molekulare Botanik · 1.6 Abscisinsäure Hierbei handelt es...
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Universität Ulm
Grundübungen Pflanzenphysiologie
und Molekulare Botanik
WS 2011/2012
Versuch E: Phytohormone
Betreuerin:
Vorgelegt von:
13.12.2011
1
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Phytohormone S.3
1.2 Auxine S.4
1.3 Ethylen S.6
1.4 Gibberelline S.7
1.5 Cytokinine S.9
1.6 Abscisinsäure S.10
1.7 Salicylsäure S.11
1.8 Brassinosteroide S.12
1.9 Jasmonate S.13
1.10 Systemin S.14
2. Versuchsteil 1: Antheridienbildung in Abhängigkeit von
Gibberelinsäure
2.1 Material und Methoden S.15
2.2 Ergebnisse S.16
2.3 Diskussion S.17
3. Versuchsteil 2: Gibberellinsäure im Erbsenstreckungstest
3.1 Material und Methoden S.19
3.2 Ergebnisse S.21
3.3 Diskussion S.26
4. Zusammenfassung S.27
2
5. Weiterführende Fragen S.27
6. Literatur S.28
3
1. Einleitung
1.1 Phytohormone
Phytohormone sind organische Stoffe, die in der Pflanze als Botenstoffe wirken. Da
sie lediglich dazu dienen, Informationen zu übermitteln und diese in Second-
Messenger-Kaskaden noch verstärkt werden, sind sie nur in sehr geringen
Konzentrationen zu finden. Im Unterschied zu Hormonen, die in speziellen Drüsen
synthetisiert werden und sich durch eine hohe Wirkungsspezifität auszeichnen, kann
bei den Phytohormonen die Bildung überall erfolgen. Der genaue Syntheseort ist
aber von dem jeweiligen Phytohormon abhängig. Darüber hinaus hängt die jeweilige
Wirkung von vielen verschiedenen inneren und äußeren Faktoren ab. Hier spielen
Faktoren wie Licht, Temperatur und Alter der Pflanze eine Rolle. Auch hängt die
hervorgerufene Reaktion auf ein Phytohormon von dem jeweiligen Zielort ab. In der
Wurzel kann diese anders sein als im Spross.
Der Transport der Hormone bei Mensch und Tier findet in der Blutbahn statt.
Pflanzen besitzen aber keine Blutbahn, somit muss der Transport anders stattfinden.
Als Lösung ergaben sich der Transport über die Leitbündel, Diffusion, aber auch
spezialisierte Mechanismen wie bei Auxin (s. S.4: 1.2 Polarer Auxintransport).
Nach Konstitution und Wirkung werden die Phytohormone in 9 Klassen eingeteilt:
Auxine, Abscisine, Jasmonate, Gibberelline, Ethylen, Salicylsäure, Cytokinine,
Brassinosteroide und Systemin.
4
1.2 Auxine
Der Name dieser Gruppe be
Wichtigster Vertreter der Gruppe ist IAA (Indol
dargestellt.
Synthetisiert wird IAA aus Tryptophan, welches
Bildungsort sind das Sprossapikale Meristem,
junge Pflanzenteile.Transportiert wird es über
spezieller polarer Transport, welcher in basipetaler Richtung e
schematische Darstellung dieses Mechanismus ist in Abb.2 dargestellt.
Quelle:
Der Name dieser Gruppe bezieht sich auf ihre wachstumsfördernde Wirkung.
Wichtigster Vertreter der Gruppe ist IAA (Indol-3-Essigsäure). IAA ist in Abb.1
Quelle: www.wikipedia.org
Abb.1: Indol-3-Essigsäure
Tryptophan, welches über den Shikimat-Weg gebildet wird.
Sprossapikale Meristem, das Wurzelmeristem, Embryonen
junge Pflanzenteile.Transportiert wird es über das Phloem, es existiert aber auch ein
Transport, welcher in basipetaler Richtung e
schematische Darstellung dieses Mechanismus ist in Abb.2 dargestellt.
Quelle: www.accesscience.com
Abb.2: Polarer Auxintransport
zieht sich auf ihre wachstumsfördernde Wirkung.
Essigsäure). IAA ist in Abb.1
Weg gebildet wird.
das Wurzelmeristem, Embryonen und
es existiert aber auch ein
Transport, welcher in basipetaler Richtung erfolgt. Eine
schematische Darstellung dieses Mechanismus ist in Abb.2 dargestellt.
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IAA wird dabei ohne Schwerkrafteinwirkung von Zelle zu Zelle gereicht. Dies wird
durch spezielle Carrier erreicht. Der Influx-Carrier (AUX1) befindet sich auf der
apikalen Seite, der Efflux-Carrier (PIN) auf der basalen Seite. Jedoch muss beachtet
werden, dass die Protonenpumpen in der Zellwand ein saureres Milieu im Vergleich
zum Cytosol erzeugen. IAA liegt folglich im Periplasma in protonierter Form vor und
kann die Cytoplasmamembran passieren. Influx-Carrier sind folglich nicht zwingend
notwendig. Efflux-Carrier jedoch schon, da IAA im Cytosol deprotoniert wird und das
geladene Teilchen das Plasmalemma wegen seiner hohen Polarität nicht passieren
kann.
Wie der Name dieser Phytohormongruppe schon sagt (griechisch αυξανω „auxano“ –
„ich wachse“), zeichnen sich die Auxine durch ihre wachstumsfördernde Wirkung
aus. Sie stimulieren das Streckungswachstum, die Wurzelbildung und die Zellteilung
(mit Cytokinin), induzieren die Meristeme und Blattprimordien, halten die Apikale
Dominanz aufrecht und wirken beim Photo- wie beim Gravitropismus. Darüner hinaus
induzieren die die Differenzierung on Phloem und Xylem und regulieren die
Fruchtentwicklung.
Das Streckungswachstum wird durch Zellstreckung hervorgerufen. Die jeweiligen
Reaktionen auf eine Konzentration sind im Spross jedoch anders als in der Wurzel.
Im Spross wirken Konzentrationen fördernd während diese für die Wurzel jedoch
schon zu hoch sein können und dort das Wachstum hemmen.
Über die Vorgänge beim Phototropismus herrscht weiterhin Unklarheit. Die
Ausrichtung zum Licht wird durch Wachstum auf der entgegengesetzten Seite
hervorgerufen. Dies kann jedoch durch Zerstörung des Moleküls durch Lichtstrahlen
auf der Lichtzugewandten Seite oder durch Zerstörung der Transporter erreicht
werden, Beides führt zu einem Überschuss von Auxinen auf der lichtabgewandten
Seite im Vergleich zur Lichtzugewandten und damit zu einem asymmetrischen
Wachstum.
Der bekannteste Biotest für IAA ist der Avena-Krümmungstest. Dabei werden bei
Haferkeimlingen die Koleoptilen abgetrennt und auf einen Agarblock gegeben.
Darauf wird der Block in kleine Stücke geschnitten und auf eine Seite der im dunklen
gehaltenen dekapitierten Pflanzen gegeben. Je nachdem wie der Block auf den Stiel
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gesetzt wird, beobachtet man unterschiedliches Richtungswachstum. Zum Beispiel
ist nach einer gewissen Zeit zu sehen, dass sich die Pflanzen immer vom Agarblock
wegkrümmen, wenn dieser seitlich auf den Stiel gesetzt wurde. Wird der Block mittig
darauf gesetzt, wächst die Pflanze gerade nach oben. Bei einem Vergleichstest, bei
dem zuvor kein Koleoptil auf den Agarblock gesetzt wird, lässt sich dieser Effekt nicht
beobachten. Da Auxin aus dem Koleoptil in den Agarblock diffundierte und der
Agarblock, auf den kein Koleoptli gesetzt wurde, kein Auxin enthielt, war dieses für
das einseitige Wachstum und die damit einhergehende Krümmung verantwortlich.
1.3 Ethylen
Ethylen ist aufgrund seiner essentiellen Bedeutung für die Kunststoffindustrie und die
Nahrungsmittelindustrie eine der meistgebrauchten Chemikalien, als Phytohormon ist
es auch in Pflanzen zu finden. Eine Strukturformel des bei Raumtemperatur
gasförmigen Moleküls ist in Abb.3 dargestellt.
Abb. 3: Strukturformel Ethylen
Quelle: www.wikipedia.org
Trotz seiner Allgegenwärtigkeit wird Ethen in den Pflanzen selbst hergestellt. Dabei
werden die C-Atome 3 u. 4 von Methionin in mehreren Schritten in Ethylen überführt.
Der Transport erfolgt in der Pflanze durch Diffusion.
Die physiologischen Funktionen sind die Förderung der Fruchtreife, der
Blattseneszenz, Stimulation des Seitenwurzelwachstums, Hemmung des
Hauptwurzelwachstums und auch die Herbivor-Abwehr. Außerdem ist Ethylen das
funktionelle Hormon bei Wasserstress und fördert auch seine eigene Synthese.
Die Förderung der Fruchtreife macht man sich insbesondere beim Transport von
Früchten aus weit entfernten Gegenden zu Nutze (z.B. Bananen).
7
Ein besonderes Charakteristikum der Ethyleneinwirkung in Pflanzen ist die „triple
response“. Dabei lassen
Steigerung des Dickenwachstums und
beobachten. Die Pflanze kann das für
Heranwachsen auftretende Widerstände wie z.B. Steine nutzen, inde
herum wachsen oder bei leichten Widerstän
Die „triple response“ kann als Biotest verwendet werden. Dabei zeigt die Pflanze
unter äußerer Ethyleneinwirkung die jeweiligen Symptome.
1.4 Gibberelline
Erstmals wurde diese Phytohormongruppe in dem Pilz
nachgewiesen, welcher bei Pflanzen ein unkontrolliertes Streckungswachstum
auslöst. Somit wurde der Pilz als Namensgeber für die gefundenen Wirkstoffe
auserwählt. Die Gibberelline zeichnen sich durch das Gibban
mehr als 110 physiologisch aktive Vertreter bekann
Gibberellinsäure (GA3), welche in Abb. 4 dargestellt ist.
Die Biosynthese erfolgt in jüngerem Gewebe, meist reifenden Organen
Dabei entstehen die Gibberelline
Phloem und Xylem transportiert.
Proteinen gekoppelt sind.
besonderes Charakteristikum der Ethyleneinwirkung in Pflanzen ist die „triple
lassen sich eine Reduktion des Längenwachstums, eine
gerung des Dickenwachstums und eine Krümmung des
beobachten. Die Pflanze kann das für den Schutz der Sprossspitze und
Heranwachsen auftretende Widerstände wie z.B. Steine nutzen, inde
herum wachsen oder bei leichten Widerständen diese auch wegschieben kann.
Die „triple response“ kann als Biotest verwendet werden. Dabei zeigt die Pflanze
unter äußerer Ethyleneinwirkung die jeweiligen Symptome.
Erstmals wurde diese Phytohormongruppe in dem Pilz Gibberella
nachgewiesen, welcher bei Pflanzen ein unkontrolliertes Streckungswachstum
auslöst. Somit wurde der Pilz als Namensgeber für die gefundenen Wirkstoffe
Die Gibberelline zeichnen sich durch das Gibban-Skelett aus.
ysiologisch aktive Vertreter bekannt. Der wichtigste ist
), welche in Abb. 4 dargestellt ist.
Abb. 4: Gibberellinsäure
Quelle: www.wikipedia.org
Die Biosynthese erfolgt in jüngerem Gewebe, meist reifenden Organen
e Gibberelline aus Diterpenen. Die Gibbereline werden über
Phloem und Xylem transportiert. Aber auch in Carriern, die an den Cotransport von
besonderes Charakteristikum der Ethyleneinwirkung in Pflanzen ist die „triple
e Reduktion des Längenwachstums, eine
eine Krümmung des Epikotylhakens
den Schutz der Sprossspitze und beim
Heranwachsen auftretende Widerstände wie z.B. Steine nutzen, indem sie darum
den diese auch wegschieben kann.
Die „triple response“ kann als Biotest verwendet werden. Dabei zeigt die Pflanze
Gibberella fujikori
nachgewiesen, welcher bei Pflanzen ein unkontrolliertes Streckungswachstum
auslöst. Somit wurde der Pilz als Namensgeber für die gefundenen Wirkstoffe
Skelett aus. Es sind
Der wichtigste ist die
Die Biosynthese erfolgt in jüngerem Gewebe, meist reifenden Organen und Wurzeln.
Die Gibbereline werden über
Aber auch in Carriern, die an den Cotransport von
8
Die Gibberilline induzieren starkes Internodienwachstum bei Pflanzen. Es kommt bei
Einwirkung zu einer vermehrten Zellteilung und auch Zellstreckung, Darüber hinaus
werden die Blütenbildung und die Samenkeimung gefördert.
Besonders gut untersucht ist die Aktivierung des Genmaterials für α-Amylase durch
GA3. Dabei wird der Promotor für das Gen GA-MYB durch ein DELLA-Protein
blockiert. Dieses wird unter GA Einwirkung von einem SCF-F Komplex für den Abbau
markiert. GA-MYB wird transkribiert, im Cytoplasma translatiert und das kodierte
Protein wandert dann in den Nucleus zurück und aktiviert die Transkription des Gens
für α-Amylase.
Wirtschaftlichen Nutzen hat man vor allem dadurch, dass Gibberellin-Mutanten,
sogenannte „dwarfs“ (engl. Zwerge), durch ihre verminderte Größe eine höhere
Resistenz gegen Umwelteinflüsse besitzen. Ein weiterer Vorteil der Mutanten ist die
resultierende Biomasseverschiebung, also die Umwandlung von Stengelmasse in
Fruchtmasse. Gibberellin bewirkt auch Parthenokarpie. Darunter versteht man die
Bildung samenloser Früchte ohne vorangegangene Bestäubung und Befruchtung.
Dies wird z.B. bei der Produktion von kernlosen Weintrauben genutzt.
9
1.5 Cytokinine
Bei den Cytokininen handelt es sich um die Zellteilung fördernde Stoffe, die allesamt
Derivate des in Abb, 5 dargestellten Adenins sind. Die beiden wichtigsten Vertreter,
das synthetische Kinetin und das natürlich vorkommende Zeatin, sind ebenfalls in
Abb. 5 zu sehen.
Abb.5: Adenin, Kinetin und Zeatin
Quelle: www.softchalkconnect.com
Das Grundgerüst des Adenins und somit auch der Cytokinine ist der Purinkern,
welcher über den üblichen Weg der Purinbiosynthese gebildet wird. Die Seitenketten
werden aus IPP (Isopentenylpyrophosphat) gebildet. Der genaue Mechanismus ist
jedoch weiterhin unklar.
Vor allem in jungen Wurzeln und jungen Samen und Früchten findet die Synthese
der Cytokinine statt. Der Transport aus den Wurzeln zum Zielort findet über das
Xylem statt.
Vertreter dieser Phytohormongruppe bedingen eine Förderung der Zellteilung und
Zelldifferenzierung, vor allem im Spross und in der Wurzel, insoweit auch Auxin
vorhanden ist. Darüber hinaus hemmen sie die Apikale Dominanz und zögern die
Blattseneszenz hinaus. Bei der apikalen Dominanz wirken sie antagonistisch zu den
Auxinen, welche das Austreiben von Seitenknospen zu Gunsten von
Längenwachstum verhindern. Die Cytokinine fördern das Austreiben von
Seitenknospen.
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1.6 Abscisinsäure
Hierbei handelt es sich nicht um eine ganze Hormongruppe, sondern um ein
einzelnes Hormon. Abscisinsäure
erkennen kann.
Die Biosynthese in den Chloroplasten und auch anderen
Xyntaphyllepoxid Violaxanthin.
Früchten und in den Wurzeln
von ABA. Aus den Wurzeln wird
transportiert.
ABA zeichnet sich wie Ethylen durch eine hemmende Wirkung aus. Sie hemm
Zellteilung, bewirkt ein Schließen der Stomata
leitet die Dormanz in Embryonen ein.
Blütenknospen und fördert die Abscission.
als Reifungshormon. Im keimenden Gerstenkorn wirkt es GA
entgegen.
Hierbei handelt es sich nicht um eine ganze Hormongruppe, sondern um ein
einzelnes Hormon. Abscisinsäure (ABA) ist ein Sesquiterpen, wie man in Abb. 6
Abb. :6 Abscisinsäure
Quelle: www.wikipedia.rog
Die Biosynthese in den Chloroplasten und auch anderen Plastiden erfolgt aus dem
phyllepoxid Violaxanthin. Es wird alternden Blättern; reifen Samen und
Früchten und in den Wurzeln gebildet. Vor allem Trockenstress induziert
Aus den Wurzeln wird es über das Xylem, aus den Blättern im Phloem
ABA zeichnet sich wie Ethylen durch eine hemmende Wirkung aus. Sie hemm
chließen der Stomata um Wasserverlust zu verringern
leitet die Dormanz in Embryonen ein. Es verhindert das Austreiben von
Blütenknospen und fördert die Abscission. In den Embryonen findet si
Im keimenden Gerstenkorn wirkt es GA3 bei der Genaktivi
Hierbei handelt es sich nicht um eine ganze Hormongruppe, sondern um ein
ist ein Sesquiterpen, wie man in Abb. 6
Plastiden erfolgt aus dem
alternden Blättern; reifen Samen und
induziert die Bildung
über das Xylem, aus den Blättern im Phloem
ABA zeichnet sich wie Ethylen durch eine hemmende Wirkung aus. Sie hemmt die
sserverlust zu verringern und
Es verhindert das Austreiben von
In den Embryonen findet sich ABA auch
bei der Genaktivierung
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1.7 Salicylsäure
Salicylsäure (SA) hat eine schmerzstillende und f
beim Menschen wegen der schlechten Verträ
Essigsäurester, als Medikament Verwendung. Der Name leitet sich aus dem
lateinischen Namen der Weide (
finden ist. Abb. 7 zeigt die Strukturformel.
In Abb. 7 lässt sich als Gr
Hydroxylierung in ortho-Stellu
Phloem statt.
Auf der einen Seite fördert Salicylsäure
In der Blüte aktiviert
Wärmeentwicklung Stoffe verflüchtigt, um Insekten anzuziehen.
Eine weitere Rolle spielt SA bei der Pathogenabwehr
erhöhter Gehalt an SA am Infektionsort festgestellt. Dieser geht mit einer
nachfolgenden Bildung von PR
die nach einer Erstinfektion auftretende höhere Resistenz, die SAR (
acquired resistance) verantwortlich.
hat eine schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung, und findet
wegen der schlechten Verträglichkeit in Acetylsalicylsäure
als Medikament Verwendung. Der Name leitet sich aus dem
lateinischen Namen der Weide (Salix spec ) ab, in deren Rinde sie vermehrt zu
finden ist. Abb. 7 zeigt die Strukturformel.
Abb. 7: Salicylsäure
Quelle: www.wikipedia.org
In Abb. 7 lässt sich als Grundgerüst die Benzoesäure erkennen, aus der durch
Stellung Salicylsäure gebildet wird. Der Transport findet im
Auf der einen Seite fördert Salicylsäure als Blühhormon Calorigen die Blütenbildung
sie Genmaterial für eine Oxidase, welche durch
Wärmeentwicklung Stoffe verflüchtigt, um Insekten anzuziehen.
spielt SA bei der Pathogenabwehr. Bei einer Infektion wird ein
erhöhter Gehalt an SA am Infektionsort festgestellt. Dieser geht mit einer
nachfolgenden Bildung von PR-Proteinen und Phytoalexinen einher. SA ist auch für
die nach einer Erstinfektion auftretende höhere Resistenz, die SAR (
cquired resistance) verantwortlich.
iebersenkende Wirkung, und findet
Acetylsalicylsäure, ihrem
als Medikament Verwendung. Der Name leitet sich aus dem
) ab, in deren Rinde sie vermehrt zu
undgerüst die Benzoesäure erkennen, aus der durch
Der Transport findet im
die Blütenbildung.
sie Genmaterial für eine Oxidase, welche durch
. Bei einer Infektion wird ein
erhöhter Gehalt an SA am Infektionsort festgestellt. Dieser geht mit einer
Proteinen und Phytoalexinen einher. SA ist auch für
die nach einer Erstinfektion auftretende höhere Resistenz, die SAR (engl. systemic
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1.8 Brassinosteroide
Brassinosteroide besitzen als Grundgerüst ein modifiziertes Steran
bekannteste Vertreter dieser Klasse
wurde erstmals aus einer großen Menge Rapspollen synthetisiert.
Aus IPP wird Squalen hergestellt. Aus diesem wiederum Campesterol, welches dann
nach dem Einfügen eines Ringsauerstoffs in Brassinolid überführ
Synthetisiert wird es nahe seinem Wirkort, also im selben Organ.
erfolgt über das Xylem
Die Funktionen sind im Vergleich zu den anderen Phytohormonen relativ schlecht
untersucht. Bekannt sind eine Förderung der Zellteilung, Zel
Längenwachstum, Induktion von Gefäßen, Stimulierung der Ethylensynthese
Hemmung von Entwicklung und Wachstum der Wurzeln.
1.8 Brassinosteroide
Brassinosteroide besitzen als Grundgerüst ein modifiziertes Steran-
bekannteste Vertreter dieser Klasse, Brassinolid, ist in Abb. 8 dargestellt.
wurde erstmals aus einer großen Menge Rapspollen synthetisiert.
Abb. 8: Brassinolid
Quelle: www.wikipedia.org
Aus IPP wird Squalen hergestellt. Aus diesem wiederum Campesterol, welches dann
nach dem Einfügen eines Ringsauerstoffs in Brassinolid überführ
Synthetisiert wird es nahe seinem Wirkort, also im selben Organ.
Die Funktionen sind im Vergleich zu den anderen Phytohormonen relativ schlecht
untersucht. Bekannt sind eine Förderung der Zellteilung, Zel
wachstum, Induktion von Gefäßen, Stimulierung der Ethylensynthese
Hemmung von Entwicklung und Wachstum der Wurzeln.
-Grundgerüst. Der
ist in Abb. 8 dargestellt. Brassinolid
Aus IPP wird Squalen hergestellt. Aus diesem wiederum Campesterol, welches dann
nach dem Einfügen eines Ringsauerstoffs in Brassinolid überführt werden kann.
Synthetisiert wird es nahe seinem Wirkort, also im selben Organ. Der Transport
Die Funktionen sind im Vergleich zu den anderen Phytohormonen relativ schlecht
untersucht. Bekannt sind eine Förderung der Zellteilung, Zellstreckung und
wachstum, Induktion von Gefäßen, Stimulierung der Ethylensynthese und die
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1.9 Jasmonate
Zu dem wichtigsten Vertreter dieser Klasse gehört die in Abb. 9 dargestellte
Jasmonsäure (JA), ein Oxidationsprodukt von Fettsäuren.
Abb.9: Jasmonsäure
Quelle: www.wikipedia.org
Die Biosynthese erfolgt in den Chloroplasten über den Oktodekanoid-Weg. Aus
Linolensäure bildet sich OPDA (12-Oxo-Phytodienolic Acid), welches in den
Peroxisomen in Jasmonsäure überführt wird. Transportiert wird JA über das Phloem
und das Xylem.
Bei der Wundantwort sorgen Jasmonate für die Bildung von Proteinase-Inhibitoren,
die den Herbivor schädigen, indem sie Enzyme hemmen, die für die Spaltung von
Proteinen sorgen. Nach Verwundung oder Jasmonatbehandlung häufen sich die
Proteinaseinhibitoren in Blättern an. JA induziert auch die Bildung weiterer
Wundproteine und Defensine, die bei der Pathogenabwehr eine Rolle spielen.
14
1.10 Systemin
Systemin ist ein kleines Polypeptid aus 18 Aminosäuren. Es ist in Abb. 10 dargestellt.
Systemin bildet sich aus dem 200 AS
das Phloem
Systemin spielt vor allem bei der
verletzten Zellen freigesetzt.
Jasmonsäure, die über das Phloem dann sämtliche Gewebe erreicht und die
Synthese von Proteinase-Inhibitoren aktiviert.
ist ein kleines Polypeptid aus 18 Aminosäuren. Es ist in Abb. 10 dargestellt.
Abb. 10: Sytemin
Quelle: www.wikipedia.org
dem 200 AS-langen Prosystemin. Der Transport erfolgt über
Systemin spielt vor allem bei der Pathogenabwehr eine Rolle. Dabei wird es aus den
verletzten Zellen freigesetzt. Dies führt zu einer vermehrten Produktion
Jasmonsäure, die über das Phloem dann sämtliche Gewebe erreicht und die
Inhibitoren aktiviert.
ist ein kleines Polypeptid aus 18 Aminosäuren. Es ist in Abb. 10 dargestellt.
Der Transport erfolgt über
Dabei wird es aus den
Dies führt zu einer vermehrten Produktion von
Jasmonsäure, die über das Phloem dann sämtliche Gewebe erreicht und die
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2. Versuchsteil 1: Antheridienbildung in
Abhängigkeit von Gibberellinsäure
2.1 Material und Methoden
Materialen
Geräte: Mikroskop, Petrischalen, 50 ml Falcons, Spatel, Objektträger, Deckgläser
Pflanzenmaterial: Farnsporen von Anemia phyllitidis
Puffer und Lösungen:
1x Mohr´sche Lösung (0,25 g MgSO4, 1 g Ca(NO3)2, 0,12 g KNO3, 0,25 g KH2PO4)
Gibberellinsäurestammlösung (GA3): 0,1 mM
Methoden
Es wurde eine Verdünnungsreihe mit folgenden Konzentrationen an GA3 hergestellt:
0,05 mM; 0,025 mM; 0,0125 mM; 6,25x10 -3 mM; 3,125x10 -3 mM; 1,56x10 -3 mM;
0,78x10-3 mM; 0,39x10 -3 mM
2 weitere Ansätze enthielten einmal kein GA3 und der andere eine unbekannte
Konzentration an GA3.
Die Petrischalen mit den Nährlösungen von oben genannten Konzentrationen
wurden mit Farnsporen von Anemia phyllitidis bedeckt und 1 Woche bei Dauerlicht
inkubiert.
Diese wurden danach mit dem Mikroskop auf Antheridienausbildung untersucht. Es
wurde dann der Prozentsatz an Prothallien errechnet, die schon Antheridien
ausgebildet hatten und die Ergebnisse gegen die GA3 Konzentration aufgetragen.
Damit wurde dann die Konzentration der Probe mit unbekanntem GA3-Gehalt
ermittelt.
16
2.2 Ergebnisse
Tab. 1: Ergebnisse der Untersuchung von Antheridien auf Prothallien
[GA3] in
mM
Anzahl an
Prothallien mit
ausgewachsenen
Antheridien
Anzahl an
Prothallien mit
nicht
ausgewachsenen
Antheridien
Gesamtzahl
an
ausgezählten
Prothallien
Anteil an
Prothallien mit
ausgewachsenen
Antheridien an der
Gesamtzahl in %
0 14 75 89 15,7
0,05 13 48 61 21,3
0,025 16 44 60 26,7
0,0125 15 46 61 24,6
6,25x10-3 12 50 62 19,4
3,125x10-3 21 51 72 30,2
1,56x10-3 7 53 60 12,7
0,78x10-3 8 52 60 13,3
0,39x10-3 3 58 61 4,9
unbekannt 12 51 63 23,5
In Tabelle 1 sind die Anzahl an ausgewerteten Prothallien, die Anzahl derer, die
bereits Antheridien ausgebildet haben und deren Anteil an der Gesamtzahl, sowie
die Anzahl von denen, die noch keine Antheridien ausgebildet haben, für die
jeweiligen Konzentrationen von GA3 in den Nährlösungen aufgelistet. In Diagramm 1
wurden die Anteile an positiven Prothallien gegen die Gibberellinkonzentrationen
aufgetragen.
Der höchste Anteil an positiven Prothallien ist bei einer Konzentration von 3,125x10-3
mM zu erkennen. Der niedrigste bei einer Konzentration von 0,39x10-3 mM.
17
Diagramm 1: Antheridienausbildung in Abhängigkeit von log [GA3] und eine
Regressionsgerade mit Formel
In Diagramm 1 lässt sich ein steigender Anteil von Antheridien mit Prothallien bei
steigender GA3 - Konzentration erkennen. Die Regressionsgerade macht diesen
Trend nochmals deutlich.
Die unbekannte Konzentration lässt sich mit der Geradenformel für die
Regressionsgerade berechnen:
� = 3,5492 ln���+ 38,383
Nach Einsetzten von y = 23,5 und Umstellen nach x erhält man:
� = ����� = 0,015�
2.3 Diskussion
In Tab. 1 und Diagramm 1 lässt sich grob erkennen, dass eine steigende
Konzentration von GA3 zu einem höheren Anteil an Prothallien mit Antheridien führt
(21,3% bei 0,05 mM und 4,9% bei 0,39*10-3 mM). Dieses Ergebnis deckt sich mit
unseren Erwartungen. Gibberelline fördern das Wachstum, die Blütenbildung und die
Samenkeimung, somit war auch zu erwarten, dass eine höhere Konzentration zu
einer stärkeren Prothallienausbildung führt.
Jedoch lassen sich nicht alle Werte eindeutig diesem Trend zuordnen. So ergab sich
der höchste Prozentsatz positiver Prothallien bei einer Konzentration an GA3 von
y = 3,5492ln(x) + 38,383
0
5
10
15
20
25
30
35
0,0001 0,001 0,01 0,1 1Pro
zent
uale
r A
ntei
l an
Pro
thal
lien
mit
ausg
ewac
hsen
en A
nthe
ridie
n
log[Gibberellinsäure] in mM
Anteil von Prothallien mit Antheridien an der Gesam tzahl in Prozent
Anteil von Prothallien mit Antheridien an der Gesamtzahl in ProzentLog. (Länge [mm])
18
6,25*10-3 mM. Außerdem waren bei einer Konzentration an GA3 von 0 mM mehr
positive Prothallien als bei den drei am niedrigsten konzentrierten Proben zu
erkennen. Fehler könnten sich hier beim Ansetzten der Lösungen oder beim
Abzählen der positiven Prothallien ergeben haben. Es könnten durchaus welche
doppelt gezählt oder auch falsch zugeordnet worden sein. Darüber hinaus war die
Anzahl an ausgewerteten Prothallien nicht besonders hoch. Um wirklich signifikante
Ergebnisse zu erhalten, müssten weit größere Mengen untersucht werden. Dies war
wegen begrenzter Mittel und auch aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Da die
Prothallien auch selbst Gibberelline synthetisieren, ist es auch durchaus möglich,
dass die Antheridienausbildung bei sehr geringen Mengen an von außen
zugeführtem Gibberellin weniger von diesen als von den selbst synthetisierten
Mengen abhing. Diese sind unter den einzelnen Antheridien nicht immer gleich.
Die Ergebnisse sind somit nur bedingt aussagekräftig. Da die Geradengleichung der
Regressionsgeraden aber von diesen abhängt und mit dieser dann die Konzentration
der unbekannten Lösung berechnet wurde, ist das Ergebnis für die Konzentration
ebenfalls nicht besonders aussagekräftig.
19
3. Versuchsteil 2: Gibberellinsäure im
Erbsen Streckungstest
3.1 Material und Methoden
Material
Material und Geräte: Mikropipette 10µl, Pipetten (10 und 5ml), Tupperware-Behälter,
Lineal, Eppendorfgefäße
Pflanzenmaterial: Erbsen (Pisum sativum), unter Dauerlicht eine Woche vorkultiviert
Puffer und Lösungen: GA3-Stammlösung 0,1mM (10-4g/ml)
Methoden
Es wurde eine Verdünnungsreihe mit GA3- Konzentrationen von 0,01 mM; 0,005 mM
und 0,001 mM angesetzt. Mit der Mikropipette wurden jeweils 10 µl der jeweiligen
GA3- Konzentrationen auf das jüngste Blätterpaar von 12 Pflanzen appliziert.
Kontrollpflanzen wurden nur mit Mohr´scher Lösung behandelt. Die Erbsen wurden 1
Woche unter Dauerlicht inkubiert.
Darauf wurden die Längen des Hypokotyls und der einzelnen Internodien gemessen.
Die Standardabweichung sx der Ergebnisse wurde mit der Formel aus Abb. 11
berechnet.
Sx=Standardabweichung; xi=arithmetischer Mittelwert; x=Wert der Einzelmessung;
n=Anzahl der Messungen
Abb. 11: Formel der Standardabweichung
20
Quelle: Versuchsanleitung
Der mittlere Fehler ��̅ wurde mit der Formel, welche in Abb. 12 gezeigt ist, berechnet.
��̅=mittlerer Fehler; Sx=Standardabweichung; n=Anzahl der Messungen
Abb. 12: Formel zur Berechnung des mittleren Fehlers
Quelle: Versuchsanleitung
Mit dem dreifachen mittleren Fehler wurden dann die Signifikanzbewertung und eine
Beurteilung des Zusammenhangs zwischen den Gesamtlängen und der GA3-
Konzentration vorgenommen.
3.2 Ergebnisse
Die Ergebnisse der Längenmessungen mit den Mittelwerten und Fehlerrechnungen
sind in den Tabellen 2-5 dargestellt. In Tab. 6 und Diagramm 1 wird dann eine
Auswertung der Aussagekraft der einzelnen Ergebnisse vorgenommen.
21
Tab.2: Ergebnisse für [GA3]=0 mM
Pflanze Hypo-
kotyl
[mm]
Internodium [mm] Gesamt-
länge
[mm]
1 2 3 4 5 6
1 17 5 10 10 9 7 58
2 14 7 9 15 8 14 53
3 4 8 14 6 10 12 6 56
4 9 5 8 9 11 5 10 48
5 12 3 9 9 8 29
6 5 6 8 9 6 29
7 16 5 10 12 10 1 7 45
8 15 5 10 10 7 9 10 51
9 13 6 9 8 7 7 37
10 11 5 11 10 6 7 39
Mittelwert 11,6 5,5 9,8 9,8 8,2 7,75 8,25 49,3
Standardabweichung 4,20 1,28 1,66 2,27 1,66 3,77 1,79 10,04
Mittlerer Fehler 1,26 0,39 0,50 0,68 0,50 1,13 0,54 3,02
Dreifacher mittlerer
Fehler
3,78 1,16 1,50 2,05 1,50 3,39 1,61 9,05
In Tab. 2 sind die Länge der Internodien, des Hypokotyls, die Gesamtlänge und die
Fehlerrechnungen (Standardabweichung, mittlerer Fehler und dreifacher mittlerer
Fehler) für die Lösung ohne Gibberellinsäure gezeigt.
Es sind vier bis maximal sechs Internodien aufgetreten. Das Zweite und das Dritte
sind mit einer Durchschnittslänge von jeweils 9,8 mm die Längsten. Das kürzeste ist
das dritte Internodium mit einer mittleren Länge von 5,5 mm. Das Hypokotyl hat eine
durchschnittliche Länge von 11 mm, die Gesamtlänge eine von 49,3 mm.
22
Tab.3: Ergebnisse für [GA3]=0,001 mM
Pflanze Hypo-
kotyl
[mm]
Internodium [mm] Gesamt-
länge
[mm]
1 2 3 4 5 6
1 18 7 9 11 7 52
2 11 11 12 11 14 12 71
3 12 10 8 12 14 13 69
4 13 11 14 11 23 18 17 107
5 13 3 5 12 11 13 7 64
6 13 3 6 10 12 16 10 70
7 10 9 14 19 9 14 75
8 17 4 1 14 4 7 47
9 18 5 11 10 10 10 64
10 12 8 11 19 18 6 14 76
Mittelwert 13,70 7,10 9,10 12,90 12,20 12,11 12,00 65,41
Standardabweichung 2,76 3,01 3,96 3,24 5,17 3,70 3,81 15,34
Mittlerer Fehler 0,80 0,87 1,14 0,94 1,50 1,07 1,10 4,43
Dreifacher mittlerer
Fehler
2,39 2,61 3,43 2,81 4,49 3,20 3,30 13,30
In Tab. 3 sind die Länge der Internodien, des Hypokotyls, die Gesamtlänge und die
Fehlerrechnungen (Standardabweichung, mittlerer Fehler und dreifacher mittlerer
Fehler) für die Lösung mit einer Konzentration an Gibberellinsäure von 0,001mM
gezeigt.
Es sind wieder vier bis maximal 6 Internodien aufgetreten. Am kürzesten ist das erste
Internodium mit 7,1 mm. Am längsten ist das Dritte mit durchschnittlich 12,9 mm. Die
durchschnittliche Länge von Hypokotyl beträgt 13,7 mm und die Gesamtlänge im
Mittel 65,41 mm.
23
Tab.4: Ergebnisse für [GA3]=0,005 mM
Pflanze Hypo-
kotyl
[mm]
Internodium [mm] Gesamt-
länge
[mm]
1 2 3 4 5 6
1 15 4 13 18 22 10 17 99
2 22 7 16 8 10 9 50
3 18 4 11 12 25 23 25 100
4 15 5 10 12 21 11 16 75
5 16 11 13 12 9 10 55
6 15 7 16 15 19 11 14 82
7 14 8 11 13 10 10 52
8 20 7 11 14 5 10 47
9 15 6 9 11 27 25 21 99
10 14 9 11 11 15 13 59
Mittelwert 16,4 6,8 12,1 12,6 16,3 13,2 18,6 79,6
Standardabweichung 2,58 2,09 2,26 2,54 7,17 5,51 3,93 20,78
Mittlerer Fehler 0,74 0,60 0,65 0,73 2,07 1,59 1,14 6,01
Dreifacher mittlerer
Fehler
2,23 1,81 1,96 2,20 6,22 4,78 3,41 18,02
In Tab. 4 sind die Länge der Internodien, des Hypokotyls, die Gesamtlänge und die
Fehlerrechnungen (Standardabweichung, mittlerer Fehler und dreifacher mittlerer
Fehler) für die Lösung mit einer Konzentration an Gibberellinsäure von 0,005 mM
gezeigt.
Es sind fünf bis maximal sechs Internodien aufgetreten. Am kürzesten ist im Mittel
das Erste mit einer Länge von 6,8 mm. Das Längste ist das Sechste mit 18,6 mm.
Das Hypokotyl hat eine durchschnittliche Länge von 16,4 mm, die Gesamtlänge
beträgt im Mittel 79,6 mm.
24
Tab.5: Ergebnisse für [GA3]=0,01 mM
Pflanze Hypo-
kotyl
[mm]
Internodium [mm] Gesamt-
länge
[mm]
1 2 3 4 5 6
1 18 7 9 11 21 19 20 87
2 16 6 9 14 23 10 18 80
3 17 7 10 9 24 25 75
4 14 7 10 23 26 16 82
5 19 7 15 19 18 13 72
6 19 9 15 17 31 25 21 118
7 18 6 10 15 12 43
8 23 4 11 20 21 50 29 135
9 19 5 11 16 26 17 75
10 17 5 10 15 15 12 57
Mittelwert 18,00 6,30 11,00 15,90 21,70 20,78 22,00 97,68
Standardabweichung 2,24 1,35 2,10 3,94 5,33 11,47 4,18 25,45
Mittlerer Fehler 0,65 0,39 0,61 1,14 1,54 3,31 1,21 7,36
Dreifacher mittlerer
Fehler
1,94 1,17 1,82 3,41 4,62 9,94 3,63 22,07
In Tab. 5 sind die Länge der Internodien, des Hypokotyls, die Gesamtlänge und die
Fehlerrechnungen (Standardabweichung, mittlerer Fehler und dreifacher mittlerer
Fehler) für die Lösung mit einer Konzentration an Gibberellinsäure von 0,01 mM
gezeigt.
Es sind vier bis maximal sechs Internodien aufgetreten. Das Längste ist das Sechste
mit einem Mittelwert von 22 mm. Das Kürzeste ist das Erste mit einer
durchschnittlichen Länge von 6,3 mm. Das Hypokotyl hat im Mittel eine Länge von 18
mm und die Gesamtlänge einen Durchschnittswert von 97,68 mm.
25
Tab. 6: Signifikanzrechnung
Tab. 6 zeigt zusammenfassend die Mittelwerte, zur Probe ohne GA3 (Referenz)
wurde der dreifache mittlere Fehler hinzuaddiert, bei den restlichen Proben
subtrahiert, da die Differenzen für signifikante Werte dann negativ erscheinen.
Signifikante Werte sind fett gedruckt.
Es ist zu erkennen, dass Signifikante Werte nur bei Konzentrationen von 0,005 mM
und 0,01 mM auftreten, bei 0,01 mM aber deutlich mehr Werte signifikant sind.
Während bei einer Konzentration von 0,005mM nur das vierte Internodium, das
sechste Internodium und die Gesamtlänge signifikant sind, sind das bei 0,01 mM
das Hypokotyl, das dritte, vierte und sechste Internodium und die Gesamtlänge.
Hypokotyl 15,38 11,3 14,17 16,06 4,08 1,24 -0,681 6,66 4,5 4,99 5,13 2,16 1,67 1,53
2 11,3 5,67 10,14 9,18 5,63 1,16 2,123 11,85 10,1 10,4 12,49 1,75 1,45 -0,644 9,7 7,7 10,08 17,08 2 -1,1 -7,385 11,15 8,9 8,42 10,84 2,25 2,73 0,316 9,86 8,7 15,19 18,37 1,16 -5,33 -8,51Gesamt-länge
58,35 52,11 61,58 70,57 6,24 -3,23 -12,22
Inter-nodium
Mittelwert + dreifacher mittlerer Fehler Signifikanz
Konzentration 0,001 mM
Konzentration 0mM
Konzentration 0,005
Konzentration 0,01
Unterschied Referenz zur Konzentration
0,001mM
Unterschied Referenz zur Konzentration
0,005mM
Unterschied Referenz zur Konzentration
0,01mM
26
Diagramm 2: Gesamtlänge in Abhängigkeit von log[GA3]
In Diagramm 2 ist der Logarithmus der Konzentration gegen die Gesamtlänge
aufgetragen. Bei einer steigenden Konzentration an Gibberellinsäure ist eine
Zunahme der Länge zu erkennen. Die Regressionsgerade verdeutlicht diesen Trend.
3.3 Diskussion
Signifikantes Wachstum lässt sich nach Tab. 6 nur bei einer Konzentration der GA3
von 0,005 mM und 0,01 mM erkennen. Wobei es bei einer Konzentration von 0,01
mM mit einem signifikanten Unterschied von 12,22 mm für die Gesamtlänge im
Vergleich zur Referenz noch deutlich stärker war. Bei 0,005 mM betrug dieser 3,23
mm. Bei einer Konzentration von 0,001 mM lässt sich hingegen kein signifikantes
Wachstum beobachten. Bei der applizierten Lösung war die Konzentration zu gering
um signifikantes Wachstum auszulösen.
Die Ergebnisse decken sich mit unseren Erwartungen, wonach eine steigende
Konzentration von Gibberellinsäure ein stärkeres Wachstum bewirkt. Wachstum
zeigte sich auch wie zu erwarten bei Pflanzen, an die keine Gibberellinsäure
appliziert wurde, da diese wachstumsfördernde Hormone auch selbst synthetisieren.
Fehler können beim Ansetzen der Verdünnungsreihe und beim Messen der Längen
entstanden sein. Außerdem könnte es passiert sein, dass einzelne Pflanzen beim
y = 13,099ln(x) + 105
0
10
20
30
40
50
60
0,001 0,01 0,1 1
Län
ge
[m
m]
log. GA3-Konzentration [mM]
Länge [mm]
Log. (Länge [mm])
27
Auswerten vertauscht wurden, sodass sie einer falschen Konzentration zugeordnet
wurden.
Auch muss beachtet werden, dass die Anzahl an ausgewerteten Pflanzen recht
gering war und die Längen bei gleichen Konzentrationen stark schwankten. Das
macht die Mittelwerte nur bedingt aussagekräftig. An den recht großen Werten der
Fehlerrechnungen wird das deutlich. Eine weitere Fehlerquelle ist, dass die Pflanzen
zu Beginn nicht immer die gleiche Größe besaßen. Dies macht sich später auch in
den Längen der einzelnen Messgrößen bemerkbar und verzerrt somit die
Längenmessungen.
4. Zusammenfassung
In den Versuchen war deutlich zu erkennen, dass GA3 ein starkes Wachstum und
auch eine starke Entwicklung an Prothallien hervorrufen kann. Mit höheren
Konzentrationen stellen sich auch stärkere Reaktionen ein. Man muss jedoch
beachten, dass in Diagramm 1 eine logarithmische Auftragung der Konzentration
verwendet wurde. Es stellt sich somit eine gewisse Sättigung ein, wenn die
Konzentrationen steigen.
Im Erbsenstreckungstest zeigte sich das ebenfalls. Diagramm 2 verwendet ebenfalls
eine logarithmische Auftragung und auch hier stellt sich eine Sättigung ein. Die
wachstumsfördernde Wirkung wird ebenfalls deutlich erkennbar.
5. Weiterführende Fragen
Wie gelangen Hormone in der Pflanze vom Synthese- an den Wirkort?
- Hormone können über das Phloem und das Xylem, durch Diffusion oder über
spezielle Carrier vom Synthese- an den Wirkort gelangen.
28
Welche Gene könnten bei einer Zwergmutante betroffen sein, wenn selbst nach
Zugabe von Gibberellin kein normales Wachstum eintritt, bzw. nachweislich
Gibberellin in der Pflanze synthetisiert wird?
- Gene, die für die Rezeptoren und den Signalweg von Gibberellin Information
tragen, könnten betroffen sein, sollte selbst nach Zugabe von Gibberellin kein
Wachstum eintreten. Es kann somit nicht wirken, da der Signalweg
unterbrochen ist.
6. Literatur
Skript zu den Grundübungen Pflanzenphysiologie und Molekulare Botanik/ WS 11/12
Dieter Heß: Pflanzenphysiologie/ Verlag Eugen Ulmer Stuttgart/ 11. Auflage 2008