Grundlagen der Förderdiagnostik im Schriftspracherwerb

56
Früh erkennen gezielt fördern - effektiv helfen! Grundlagen der Förderdiagnostik im Schriftspracherwerb Mag. Elisabeth Punz

Transcript of Grundlagen der Förderdiagnostik im Schriftspracherwerb

Früh erkennen – gezielt fördern -

effektiv helfen!

Grundlagen der Förderdiagnostik

im Schriftspracherwerb

Mag. Elisabeth Punz

„Bei den meisten lese- und rechtschreibschwachen Kindern müsste es möglich sein, durch Anpassung des Klassenunterrichts und eine zusätzliche individuelle Förderung den für das Kind optimalen Fortschritt im Rahmen der normalen Grundschule zu erzielen“ und „eine Verbesserung des Lese- und Schreibunterrichts“ könnte „wenigstens bei einem Teil der Kinder das Entstehen von ernsteren Leseschwierigkeiten (präventiv) verhindern“ (Klicpera 2000 und 2007).

Bedeutung der Qualität des Erstlese- und Schreibunterrichts

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Grundlegende Ergebnisse der Leseforschung im deutschsprachigen Raum

Nur das Lesen von Texten und der ungezielte Umgang mit Lesefördermaterialien fördern schwache Leser NICHT in ausreichendem Maße.

Ein effektives Förderprogramm muss auf die Schwierigkeiten

des Kindes spezifisch abgestimmt sein.

Voraussetzung dafür ist eine detaillierte Diagnose der Leseprobleme.

(vgl. LANDERL 2001)

SCHWERPUNKTE

FÖRDERDIAGNOSTIK

GRUNDLAGEN DER FÖRDERDIAGNOSE

FÖRDERDIAGNOSTISCHE VERFAHREN (Beispiele)

MÖGLICHKEITEN GEZIELTER FÖRDERUNG (Beispiele)

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

?

Begriffsklärung

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

PÄDAGOGISCHE DIAGNOSTIK = Gesamtheit diagnostischer Tätigkeiten zur Ermittlung von

Voraussetzungen und Bedingungen von Lernprozessen

Analyse von Lernprozessen

Feststellen von Lernergebnissen

zur Optimierung individuellen Lernens

FÖRDERDIAGNOSTIK erfasst den Entwicklungsstand sowie die Stärken und Schwächen des Kindes

analysiert den Lernprozess

ist die Grundlage zur Erstellung eines effektiven Förderkonzepts, das an die

individuellen Bedürfnisse des Kindes angepasst ist

Möglichkeiten einer genauen

Lesediagnose

Standardisierte Testverfahren

LESEDIAGNOSE Förderdiagnostische

Verfahren

Lesebeobachtung

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Was sind förderdiagnostische Verfahren?

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Gruppen- oder Einzeltestungen

ermöglichen qualitative Analysen des individuellen Lernprozesses

machen individuelle Lernstrategien sichtbar

liefern situationsbezogene und prozessorientierte Ergebnisse

geben Hinweise auf Stärken und Schwächen des Kindes

zeigen gezielte Fördermöglichkeiten auf

ermöglichen das Erstellen eines individuellen Förderkonzepts

Was sind fehleranalytische Verfahren?

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

fehleranalytische Verfahren geben defizitorientierte Sichtweise von Fehlern auf gleichen Fehlerzahlen können unterschiedliche Lernstände zugrunde liegen aus Fehlern werden gezielte Fördermaßnahmen entwickelt fehleranalytische Verfahren sind förderdiagnostische Instrumente Fehlern werden verschiedene Ursachen zugeordnet

Förderdiagnose im Bereich Lesen

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Richtiges Interpretieren förderdiagnostischer Testergebnisse und

das Erstellen darauf aufbauender, individueller Förderkonzepte erfordern:

fundiertes Grundlagenwissen über Leseprozess und Leseentwicklung

begleitende, gezielte Lesebeobachtung

Kenntnisse über Methoden und Fördermaterialien, die sich an der aktuellen Leseforschung orientieren

Diagnosekompetenz = Teil pädagogischer Professionalität (HORSTKEMPER 2004)

Frühzeitige Diagnose von Problemen beim Schriftspracherwerb

• Differenzierungsprobe für Sechs- bis Siebenjährige (Breuer/Weuffen)

• PB-LRS (Barth/Gomm) Schuleintritt Gruppentest zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten

• Diagnostische Bilderliste = DBL (Dummer-Smoch): - DBL F Mitte 1. Klasse - DBL 1 Ende 1. Klasse - DBL 2 Mitte 2. Klasse Siebungsverfahren zur Früherkennung von Leselernschwierigkeiten im Lernprozess

• AM LESELEHRGANG ORIENTIERTES TESVERFAHREN (vom KL erstellt) ca. 10. Schulwoche 1. Klasse (ca. 8 erlernte Buchstaben)

• SLRT Ende 1. Klasse Salzburger Lese- und Rechtschreibtest/Leseteil

• ELFE 1-6 Ende 1. Klasse Leseverständnistest

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Theoretischer Hintergrund

Überprüfung der

• optisch-graphomotorischen

• phonematischen

• kinästhetischen

• melodischen

• rhythmischen

Differenzierungsfähigkeit

Förderhinweise

Sprachwahrnehmungsbereiche

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

FÖRDERUNG DER

PHONEMATISCHEN

DIFFERENZIERUNGSFÄHIGKEIT

ÜBUNGSFORMEN

Erraten und Zuordnen von Geräuschen Richtungshören Unterscheiden von Rufsignalen Heraushören von Wörtern und Lauten Unterscheiden ähnlicher Wörter und Laute Wortreihen, Verzaubern von Wörtern Suchen von Wörtern und Lauten Heraushören der Position des Lautes im Wort

© Mag. Elisabeth Punz

FÖRDERUNG DER

OPTISCH – GRAPHOMOTORISCHEN

DIFFERENZIERUNGSFÄHIGKEIT

ÜBUNGSFORMEN

Reihungen und Gruppierungen

Sortieraufgaben

Beobachtungsaufgaben, Pantomimen

Muster, Ornamente

Suchbilder

Schneide-, Knet- und Reißübungen

Fingerspiele

Basteln und Bauen nach Vorlagen

Malen und Zeichnen (Details!)

Buchstabensuchübungen

© Mag. Elisabeth Punz

FÖRDERUNG DER

KINÄSTETHISCHEN

DIFFERENZIERUNGSFÄHIGKEIT

ÜBUNGSFORMEN

Schaffen von spaßigen, lustbetonten und herausfordernden Sprechsituationen (Reime, Abzählverse, Zungenbrecher...)

Mimikspiele, Lippen-, Zungen-, Kinnturnen

Tanzen, Gymnastik

Ball-, Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele

Verbindung von Bewegung und Sprechen, Gebärden und Laut

© Mag. Elisabeth Punz

FÖRDERUNG DER MELODISCHEN

DIFFERENZIERUNGSFÄHIGKEIT

ÜBUNGSFORMEN

Singen von Liedern aus der Erfahrungs- und Gefühlswelt der Kinder

Tanzen, Kinderreigen, Singspiele

Kreisspiele (Kombination von Singen, Bewegen und Rollenübernahme)

Arbeit mit ORFF-Instrumenten

Musikhören und Malen

Unterscheiden von Tönen, Intonationen

Rollenspiele, Stimmungen ausdrücken

© Mag. Elisabeth Punz

FÖRDERUNG DER

RHYTHMISCHEN

DIFFERENZIERUNGSFÄHIGKEIT

ÜBUNGSFORMEN

Spiele zur Bewegungs-Rhythmus-Koordination

Tanzen, Singspiele

Kinderreime, Abzählverse

Arbeit mit ORFF- Instrumenten

Reihenfolgen zeichnen, bauen, legen

Klatschrhythmen, Namen bzw. Silben klatschen

Silben- bzw. Wörterspiele

© Mag. Elisabeth Punz

Phonologische Bewusstheit

• = Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf den formalen, lautlichen Aspekt der Sprache richten zu können

• = Fähigkeit, sprachlich Einheiten (Wörter, Silben und Phoneme) identifizieren und unterscheiden zu können

• = wichtigste Vorläuferfertigkeit des Schriftspracherwerbs

© Mag. Elisabeth Punz

Phonologische Bewusstheit

PB - LRS

Überprüfung der 6 Bereiche

• Reimerkennung

• Silbensegmentation

• Anlautanalyse

• Lautsynthese

• Erfassung der Wortlänge

• Identifikation des Endlautes

Beispiel Reimerkennung

Beispiel Silbensegmentation

X X

I I

Beispiel Anlautanalyse

X X

10 1

0

9 9

8 8

7 7

6 6

5 5

4 4

3 3

2 2

1 1

0 0

Reim-

erkennung

1

Silbenseg-

mentierung

2

Anlaut-

Analyse

3

Lautsynthese

4

Erfassung der

Wortlänge

5

Identifikation

des

Endlautes

6

Subtests

Risikobereich: Gesamtwert < 36

Beispiel: TESTPROFIL

Gesamtwert 23

INTERPRETATION: LRS-Risikokind

Förderbedürftigkeit in den Bereichen

Silbensegmentierung Lautsynthese Erfassung der Wortlänge

Übungen zur Phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinn

Reimerkennung Silbensegmentation Erkennen der Wortlänge

Reimwörter finden Silbensprache (Ro-bo-ter) Wörter deutlich sprechen

Reimwörter

erkennen

Silben klatschen, gehen,

springen,

dazu Bewegungen, die

Länge anzeigen(Gummi)

Reim-Memory,

Reim-Domino

Silben rhythmisch mit

ORFF-Instrumenten begleiten

Länge mit Hilfe der

Silbenanzahl erkennen

Reimduett Silbenschwingen Wörter nach Länge ordnen

Kinderreime Wörter nach Anzahl der Silben

erraten, ordnen

Zusammengesetzte Wörter

bilden

Reime

vervollständigen

Silbenbögen einzeichnen Wortteile auf Streifen und

zusammensetzen

Reime richtig

stellen

Silbendomino, Silbenmemory

Silbenlotto, Silbenquartett

Zaubersprüche

erfinden

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Übungen zur Phonologischen Bewusstheit im engeren Sinn

Anlautanalyse, Endlautanalyse Synthese

Spielerische Übungen zum

Unterscheiden von Lauten

(+Artikulation)

Silbensprache als Geheimsprache

(Pa – pa – gei, Ro – si – ne... )

enträtseln

Lautverwandlungsspiele

(Kasse-Tasse, Hand-Hund)

Wörter aus Silben bauen

Wörter mit gleichem Anlaut bzw.

Endlaut heraushören

Laute zu Silben zusammensetzen

„Ich seh, ich seh , was du nicht siehst,

das beginnt (endet) mit....

Zusammenziehen von Lauten zu einem

lauttreuen Wort

Anlaut-Endlautdomino (–quartett) (N-a-s-e / Nase)

Wortketten (Spiel – Lampe – Esel) Lautgebärden zur Unterstützung

Anlautschachteln, Tastsäckchen mit

Dingen, die mit best. Laut beginnen

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Fördermaterialien

Der Leseprozess =

komplexer Vorgang der Bedeutungsentnahme Ablauf der Teilprozesse auf verschiedenen Ebenen

Text

-ebene

Satzebene

Wortebene

Herstellen semantischer und syntaktischer Relationen zwischen Wortfolgen

Buchstaben- und Worterkennung Erfassen der Wortbedeutung

Integration von Sätzen zu satzübergreifenden Bedeutungseinheiten Aufbau einer Struktur der Bedeutung des gesamten Textes

ZUSAMMEN- ZUSAMMEN-

SPIEL SPIEL

© Mag. E. Punz, PH NÖ

Faktoren der Lesekompetenz

Text

-ebene

Satzebene

Wortebene

Arbeitsgedächtnisprozesse

Worterkennungsprozesse

Vorwissen Textverständnisspezifische Fähigkeiten

Defizite in niedrigeren Prozessen

können durch höhere Prozesse

nur teilweise

kompensiert werden!

Defizite in niedrigeren Prozessen

können durch höhere Prozesse

NICHT

„repariert“ werden!

SCHLÜSSELSTELLUNG IM GESAMTEN LESEPROZESS

© Mag. E. Punz, PH NÖ

Fazit für die Leseförderung

Text

-ebene

Satzebene

Wortebene

Worterkennungsprozesse

Probleme Leseverständnis/Sinnerfassung

SCHLÜSSELSTELLUNG IM GESAMTEN LESEPROZESS

© Mag. E. Punz, PH NÖ

Probleme

Sinngestaltendes Vorlesen

Ratelesen

Probleme

Lesetempo

Leseflüssigkeit

Wie lesen wir Wörter?

? Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Wie lernen Kinder das Lesen und Schreiben?

MODELL DES ZWEIFACHEN ZUGANGSWEGES (COLTHEART)

visueller Reiz = gedrucktes Wort

Bedeutungszuordnung lexikalisches Lesen nichtlexikalisches Lesen

direkter Zugang indirekter Zugang

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

automatische Worterkennung

Zugriff auf das „mentale Lexikon“

=VISUELLER ABRUF

Buchstaben-Lautübersetzung + Synthese

Zusammenlauten / Erlesen

= PHONOLOGISCHE REKODIERUNG

zweiter Rekodierungsprozess:

konsistent ausgesprochene Buchstabenfolge und Silben

spr – str – pf – iel – eck

Ba-na-ne, To-ma-te

Orthographisches

Lexikon

Phonologisches

Lexikon

Semantisches

Lexikon

Analogiemodell (PATTERSON UND COLTHEART)

DRC-Modell (JACKSON/COLTHEART 2001)

Modell des zweifachen Zugangsweges

+

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Verfahren zur frühzeitigen Diagnose von Leseproblemen (Einzelüberprüfung) *

BUCHSTABEN-LAUT-ZUORDNUNG Schreiben einzelner Buchstaben nach Ansage (Groß- und Kleinbuchstaben hintereinander) Lesen einzelner Buchstaben (Groß- und Kleinbuchstaben getrennt)

WORTERKENNUNG bei ca. 8 gelernten Buchstaben

Vorlesen 16 bekannter Wörter nach ca. 10 Schulwochen (max. 6 Buchstaben)

SYNTHESE 1 im 2. Semester mit höheren

Vorlesen 12 neuer Wörter Anforderungen wiederholbar

SYNTHESE 2 Vorlesen von 8 Pseudowörtern (max. 2-Silber)

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ * in Anlehnung an Klicpera 2007

Das Leseverhalten der Kinder beim Lesen der Wörter soll genau beobachtet und am besten in einer Tabelle festgehalten werden.

Beispiel:

spontanes

Lesen ohne

vorheriger

Pause

spontanes

Lesen mit

vorheriger

Pause

Lautieren und

Zusammen-

schleifen der

Buchstaben

nur Lautieren

der

Buchstaben

Verweigern

des Lesens

bekannte

Wörter

unbekannte

Wörter

Pseudowörter

Früherkennung von Leseproblemen

Modell von Frith (1985)

Logographische Phase

Alphabetische Phase

Orthographische Phase

© Mag. Elisabeth Punz

LOGOGRAPHISCHE PHASE

Erkennen von Wörtern aufgrund hervorstechender, allgemeiner, visueller Merkmale

Arbeit mit Symbolen und Wortbildern

© Mag. Elisabeth Punz

ALPHABETISCHE PHASE Beginnende Einsicht in den

Buchstaben- Lautbezug

Benennen der Buchstaben

mit Lautelementen

Festigung der

Buchstaben-Laut- Beziehung

Buchstabenweises, vollständiges

Erlesen von Wörtern

Aufbau eines Sichtwortschatzes

© Mag. Elisabeth Punz

Buchstabenerarbeitung

Förderung der visuellen und

akustischenDifferenzierungsfähigkeit

Lautschulung/ Artikulationsübungen

Silbensegmentation, Lautanalyse,

Wortdurchgliederung

Lautgebärden / Aufschreibewörter

Lauttreues Wortmaterial

Übungen zum Zusammenlauten

Synthese (Buchstaben-Silbe-Wort)

Blitzleseübungen mit Silben und Wörtern

ORTHOGRAPHISCHE PHASE

Erkennen und Nutzen orthographischer und sprachstruktureller Elemente • Konsonantengruppen

• Signalgruppen

• Morphemaufbau

• Orthographische Regelmäßigkeiten

• Zusammengesetzte Wörter

Speichertraining: Signalgruppen (-iel, eck, -itz …) Konsonantengruppen (spr-, str-, pfl- …) Morpheme (Vorsilben, Nachsilben, Wörter)

© Mag. Elisabeth Punz

Aufbau eines Wortspeichers/ inneren Lexikons Förderung der Leseflüssigkeit

Übungen zur Leseerwartung,

lesetechnische Übungen

Automatisieren von Teilprozessen Phonologische Rekodierung Automatische Worterkennung

DBL I Diagnostische Bilderliste 1

Fehleranalytisches Verfahren

Hase

Reiter

Schienen

Mond

Wagen

Hand

Besen

Schwan

Nagel

Taube

Zaun

Kamel

Rakete

Tafel

Schaukel

Banane

Telefon

Ziege

Papagei

Lupe

Eskimo

Zeiger

Schokolade

Lokomotive

Beispiel 2

Quantitative Auswertung

- Wortfehler =

lautverändernde F

- Verstöße =

ortografische F

(verändern Klang

des Wortes nicht)

Qualitative Auswertung

FEHLERKATEGORIEN

1. L = lautgetreue

Lösungen

2. WD-Fehler =

Fehler der Wahrnehmungs-

durchgliederung

3. WT-Fehler =

Fehler der Wahrnehmungs-

Trennschärfe

4. WR-Fehler =

Fehler der Wahrnehmungs-

richtung

Fehler der

Wahrnehmungsdurchgliederung

Fördermaßnahmen:

Übungen zum Reimen und

Silbengliedern

Rhythmusübungen

(Klatschrhythmen, Schreitrhythmen)

Lautgebärden zur Festigung der

Laut-Buchstabenzuordnung

Artikulationsübungen mit dem Spiegel

intensive Förderung der Lautanalyse

Silbensegmentation und Silbensynthese

Arbeit mit Anlauttabelle und

selbstständiges Aufschreiben von Wörtern

Fehler der

Wahrnehmungstrennschärfe

Fördermaßnahmen:

Anlaut-, In- und Endlautanalyse

Üben mit Wortpaaren wie „Hose“

und

„Huse“

Wie klingt es richtig?

Was klingt anders?“

Lautschulung mit Lautgebärden

Artikulationsübungen mit Spiegeln,

(darauf zu achten, „wie es sich im

Mund anfühlt“, wenn man „o“ oder

„u“, „d“ oder „t“ usw. sagt)

Fehler der Wahrnehmungsrichtung

Fördermaßnahmen:

Nachbauen oder Nachzeichnen von Mustern als Spiegelbild

Herausfinden des Spiegelbildes aus einer Reihe gleicher Figuren (Buchstaben)

Raumorientierungsübungen

Zusätzliche „Eselsbrücken“ durch die Lautgebärden / b –d

HSP Hamburger Schreib-Probe (1.-9.Schst.)

Peter May

Gruppen- und Einzeltest

zur Erhebung klassenbezogener Leistungen und

Einschätzung individueller Lernstände und

angewandter Rechtschreibstrategien

Grundlage für Differentierung und gezielte

Einzelförderung von Schülern mit RS-Schwierigkeiten

Möglichkeit zur digitalen Auswertung (5 min/Schüler)

und Organisation

Vorteile:

- Einfache Auswertung direkt online

- organisiert die Testauswertungen über Jahre hinweg

Einfach online gehen und registrieren unter

www.hsp-plus.de

Demoversion unter

http://www.hspplus.de/hsp/index.html

Verfahren zur differenzierten Diagnose von Schwächen beim Schriftspracherwerb

SLRT Salzburger Lese- und

Rechtschreibtest Leseteil

überprüft

Automatische Worterkennung

Phonologische Rekodierung

Rechtschreibteil

überprüft

anhand des Kriteriums der

lauttreuen Schreibweise

Leseverständnistest für die 1. – 6. Schulstufe

ELFE 1-6 Lenhard/Schneider

Hrsg.: Hasselhorn, Marx, Schneider

überprüft das Leseverständnis

auf der Wortebene

auf der Satzebene

auf der Textebene

Rechtschreibteil

überprüft

anhand des Kriteriums der

lauttreuen Schreibweise

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

HLT 1 Hamburger LeseTest für Klasse 1 Peter May Mitarbeit: Mechthild Dehn & Petra Hüttis-Graff

Gruppentest

Erfasst die Lesefähigkeit als komplexe Kompetenz:

Synthese, Ausnutzen des semantischen und syntaktischen

Kontextes, Segmentieren

Weitere Beispiele

Hamburger Leseprobe für Klasse 1 bis 4 Peter May und Helga Arntzen

Verfahren für die Einzelbeobachtung

Leseaufgaben mit unterschiedlichen

Schwierigkeitsgraden

Differenzierte Analyse des Prozesses

des Erlesens und des Sinnerfassens

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

STOLLE (STOLperwörter-LEsetest) Wilfried Metze

Gruppentest

erfasst die Lesegeschwindigkeit und –sicherheit auf der Satzebene

Sinnerfassung und Überprüfung der syntaktischen Stimmigkeit

implizit enthalten

mit Prozentrang-Vergleichstabellen

Beispiele

Die ist Kinder lernen in der Schule

In dem Buch Geschichten sind Bilder.

Online unter:

http://www.wilfriedmetze.de/html/stolper.html#Zeitraum

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Knuspel-L 1 /

Knuspels Leseaufgaben H. Marx

Gruppentest

Ende des 1. bis Ende 4. Schst.

Hörverständnis

Basale Leseprozesse

Leseverständnis

Altersnormen

Würzburger Leise Leseprobe (WLLP) Gruppentest

Ende des 1. bis Ende 4. Schst.

misst die Lesegeschwindigkeit, indem geschriebenen

Wörtern Bilder zuzuordnen sind.

Konsequenzen für die Förderung

Förderung der Vorläuferfertigkeiten zu Beginn des Schriftspracherwerbs und begleitend dazu (gesamte Klasse und individuell)

Förderung des Wortlesens nach den 3 Modellen (Beachtung der 2 Wege, des 2. Rekodierungsprozesses, der 3 inneren Lexika)

Förderung an der Leseentwicklung orientiert (In welcher Phase befindet sich das Kind? Welche Hilfe braucht es beim Übergang auf die nächste Stufe?)

© Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Satzebene Wortebene Textebene

Blitzleseübungen Sätze ohne

Wortabstand

Signalgruppentraining

Wörterpyramiden

Unsinnwörter

Satzpyramiden

Texte fortsetzen

Texte gliedern

Textabschnitte ordnen

Handlungsfaden

Sätze ergänzen

Lücken ergänzen

© Mag. Elisabeth Punz

Basale Lesefertigkeit Sinnerfassendes Lesen

Über eine altersadäquate Lesefertigkeit und ein entsprechendes Leseverständnis verfügen

Wortebene

Satzebene Textebene

© Mag. Elisabeth Punz

SYNTHESETRAINING

SEGMENTIERUNGSTRAINING

SPEICHERTRAINING

Laut- Buchstabenebene / Silbenebene / Konsonantengruppenebene /

Signalgruppenebene / Morphemebene

Blickspannerweiterung

Augensprungübungen

Spaltentexte

Satzzusammenhänge

Satzstruktur

Syntaktische

Zusammenhänge

Aufbau von Strategien zur Ausnützung von Leseerwartungen

BASALE LESEFERTIGKEIT = BASIS FÜR LESEVERSTÄNDNIS

„Das eine tun und das andere nicht lassen:

Die intelligente Verknüpfung von Lesetraining (Lesefertigkeiten, Leseflüssigkeit, Leseverstehensstrategien) und der Förderung von Lesemotivation durch offenen Unterricht, regelmäßiges Vorlesen bzw. stille Lesestunden, Klassenbibliotheken und vielfältige Formen der Leseanimation schafft erst eine ganzheitliche Leseförderung!“ (Garbe 2008)

Fazit für die Leseförderung

Beispiel: Forschungsprojekt ÜVS / PH NÖ 2002-2006

Mag. Elisabeth Punz, PH NÖ

Diagnosegeleitete Förderung Differenzierung im Leseunterricht Lesemotivation / literarisches Lesen Zusammenarbeit mit den Eltern

VERSUCHSKLASSE KONTROLLKLASSE DIFFERENZ

Steigerung der Lesefertigkeit

66,8 % 24 % 42,8 5

Gleichbleibende Lesefertigkeit

29 % 60 % 31 %

Sinkende Lesefertigkeit

4,2 % 16 % 11,8 %

BASISLITERATUR

BERTSCHI-KAUFMANN: Das Lesen anregen,

fördern, begleiten, Velber: Kallmeyer bei Friedrich

2006

BERTSCHI-KAUFMANN: Lesekompetenz-

Leseleistung-Leseförderung. Grundlagen, Modelle

und Materialien, Kallmeyer &Klett und Balmer

2007

DEHN: Kinder & Lesen und Schreiben. Was

Erwachsene wissen sollten, Klett/Kallmeyer 2007

KLICPERA / SCHABMANN / GASTEIGER-

KLICPERA: Legasthenie. Modelle, Diagnose,

Therapie und Förderung, ernst Reinhardt Verlag,

2. Auflage 2007

MANN: LRS Legasthenie. Prävention und

Therapie, Beltz 2001

MARX: Lese- und Rechtschreiberwerb, Schöningh

2007

REUTER-LIEHR: Lautgetreue Lese-

Rechtschreibförderung

Band 1,: Eine Einführung in das Training der

phonemischen Strategie auf der Basis des

rhythmischen Syllabierens mit einer Darstellung

des Übergangs zur morphemischen Strategie, 3.

Auflage, Winkler-Verlag 2008

ROSEBROCK/NIX: Grundlagen der Lesedidaktik

und der systematischen schulischen

Leseförderung, Verlag Schneider Hohengehren

2007

LESEVORAUSSETZUNGEN

BREUER /WEUFFEN: Lernschwierigkeiten am

Schulanfang. Schuleingangsdiagnostik zur

Früherkennung und Frühförderung. Beltz Verlag,

2000

FORSTER / MARTSCHINKE: Leichter lesen und

schreiben lernen mit der Hexe Susi

Übungen und Spiele zur Förderung der

phonologischen Bewusstheit, Auer Verlag 2003

CHRISTIANSEN, CH.: Förderung der

Phonologischen Bewusstheit zur Vorbeugung

von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten.

Übungskatalog für den Kindergarten und den

Schulanfang, 3. Aufl., Kiel 2002 (Vertrieb:

Druckerei Joost / E-Mail: druckerei-

[email protected] )

HERING, W.: Aquaka della Oma. 88 alte und

neue Klatsch- und Klanggeschichten mit Musik

und vielen Spielideen, Ökotopia-Verlag 1998 (+

CD)

LITERATURLISTE

ERSTLESEUNTERRICHT

DUMMER-SMOCH: Laute – Silben – Wörter.

Übungsbuch zum Lesenlernen mit Lautgebärden

für LRS-Klassen, Lese-Intensivmaßnahmen,

Sprachheil-Grundschulklassen, Förder- und

Diagnose-Klassen, Förderkurse und für Kinder mit

Leselernproblemen im ersten und zweiten

Schuljahr, Veris Verlag, 2002

Lustige Lautgeschichten. Kinder trainieren

Problemlaute – Mit vielen Arbeitsblättern, Verlag

an der Ruhr

DEHN: Zeit für die Schrift I. Lesen lernen und

Schreiben können. Lernprozesse,

Unterrichtssituationen, Praxishilfen, Cornelsen

Scriptor 2006

DEHN: Zeit für die Schrift II. Beobachtung und

Diagnose. Schulanfangsbeobachtung,

Lernbeobhachtung Schreiben und Lesen,

Lernhilfen, Cornelsen Scriptor 2006

GRISSEMANN / ROOSEN: Lesen, Denken,

Schreiben I und II. Förderung Lesen und

Rechtschreibung, Lipura (1.-4. Schst.)

REHAK / WINZER: Rechtschreibschwäche

muss nicht sein. Lauttreues Schreiben ohne

Konsonantenhäufungen. SCHUBI 2003

REUTER-LIEHR: Lautgetreue Lese-

Rechtschreibförderung, Winkler-Verlag

Band 2: Elementartraining (2.1: Phonemstufe

1), 3. Auflage, Winkler-Verlag 2008

Band 5: Das Lernspiel SpielSpirale

mit Spielbrett, 240 Spielkarten, Spielsteinen

und einer Anleitung im Karton. Dieser Band

wird zur Durchführung von Übungen in den

Bänden 2/1, 3 und 4 benötigt. 3. Auflage,

Winkler-Verlag 2008

TACKE: Flüssig lesen lernen. Lehrerband mit

Arbeitsblättern. Ein Leseprogramm für den

differenzierenden Unterricht für Förderkurse

und für die Freiarbeit. Klasse 1 und 2 der

Grundschule, Auer Verlag 2004

TACKE: Flüssig lesen lernen. Elternband. Ein

Leseprogramm für Klasse 1 und 2 der

Grundschule, Auer Verlag 2004

Förderdiagnostische Verfahren

BARTH / GOMM: PB-LRS. Gruppentest zur

Früherkennung von Lese- und

Rechtschreibschwierigkeiten. Phonologische

Bewusstheit bei Kindergartenkindern und

Schulanfängern, Ernst Reinhardt Verlag 2006

DUMMER-SMOCH: Diagnostische Bilderliste.

Siebungsverfahren zur Früherkennung von

Leselernschwierigkeiten im Leselernprozess, Veris

Verlag

HASSELHORN / MARX / SCHNEIDER (Hrsg.):

ELFE 1-6. Ein Leseverständnistest für Erst- bis

Sechsklässler, Hogrefe, 2006

(+ ELFE-Lesetraining)

LANDERL / WIMMER / MOSER: SLRT II.

Salzburger Lese- und Rechtschreibtest. Verfahren

zur Differentialdiagnose von Störungen des

Lesens und Schreibens für die 1. bis 4. Schulstufe,

Verlag Hans Huber 2010

Zu beziehen über

die Deutsche Testzentrale

Kaufpreis: € 73,60

Buchhandlung Wilhelm Maudrich KG

Universitätsbuchhandlung und Verlag für

medizinische Wissenschaften

Spitalgasse 21a, A-1096 Wien

Tel: +43-1-4024712 / Fax: +43-1-4085080

Quelle: http://www.bildungsregion-kreis-hoexter.de