GYN ALLROUND Winterfortbildung unter südlicher Sonne Fujaiarah-Dubai 28.2.2005 Hormonersatztherapie...
-
Upload
dennis-mann -
Category
Documents
-
view
212 -
download
0
Transcript of GYN ALLROUND Winterfortbildung unter südlicher Sonne Fujaiarah-Dubai 28.2.2005 Hormonersatztherapie...
GYN ALLROUNDWinterfortbildung unter südlicher Sonne
Fujaiarah-Dubai 28.2.2005
Hormonersatztherapie und Mammakarzinom – die Bedeutung des Übergewichts
Herbert KuhlUniversitäts-Frauenklinik Frankfurt
Black & Welch 1993
Häufigkeit okkulter Karzinome• Die Häufigkeit okkulter Mammakarzinome ist sehr groß.• Die Wahrscheinlichkeit einer Diagnose hängt von der Größe
des Tumors und vom Screening ab.
• Karzinom Patientengruppe Prävalenz Prävalenz klinisch mikroskop.
• Brust Frauen 40-50 Jahre 1% 39%• Prostata Männer 60-70 Jahre 1% 46%• Schilddrüse 50-70 Jahre 0,1% 100%
• Die Verbesserung des Screenings erklärt die Zunahme der Mammakarzinom-Diagnosen zwischen 1977 und 1990.
Risikofaktoren für die Entwicklung von Brustkrebs
• Risikofaktoren relatives Risiko• Geschlecht: männlich : weiblich 1:100• Alter: 25 Jahre : 45 Jahre 1 : 20• Körpergewicht: Normalgewicht : Adipositas 1 : 2.5 (+150%)• Menopausealter: 42 Jahre : 52 Jahre 1 : 2.0 (+100%)• Menarchealter: 14 Jahre : 11 Jahre 1 : 1.3 ( +30%)• Kinderzahl: mehrere : keine 1 : 1.3 ( +30%)• Alter bei erster Geburt: 20 Jahre : 35 Jahre 1 : 1.4 ( +40%)• Stillen: Gesamtdauer 5 Jahre : nie 1 : 1.2 ( +20%)• Orale Kontrazeptiva: nein : ja 1 : 1.1 ( +10%)• Hormonsubstitution: nie : 5-10 Jahre 1 : 1.3 ( +30%)• Alkoholkonsum: Abstinenz : > 20 g täglich 1 : 1.3 ( +30%)• Antibiotika: nie : insgesamt 50 Tage Einnahme 1 : 1.5 ( +45%)
WHI-Studie: relative Risiken unter CEE und CEE/MPA
• Risiko unter CEE CEE/MPA• Mammakarzinom 0,77 1,24*• Kolonkarzinom 1,08 0,61*
• Risiko unter CEE 50-59 J. 60-69 J. 70-79 J.• Mammakarzinom 0,72 0,72 0,94• Kolonkarzinom 0,59 0,88 2,09
Erklärungsversuche
• Die Erhöhung des Mammakarzinomrisikos unter CEE/MPA nur bei Frauen mit vorheriger HRT deutet auf ein Artefakt bzw. Selektionsbias hin.
• Die Senkung des Mammakarzinomrisikos durch CEE allein kann man nicht als direkten Schutzeffekt der Estrogene interpretieren.
• Vielmehr ist ein indirekter Effekt anzunehmen, nämlich auf die Reduktion eines anderen Wachstumsfaktors (hGH, IGF-1, Insulin?).
Morimoto et al. 2002 WHI-Observationsstudie mit 86.000 Frauen Adipositas und Brustkrebsrisiko
Fälle Relatives Risiko
BMI < 22.6 ohne Hormone 37 1.00
BMI > 31.1 ohne Hormone 103 2.52
Alter 50-59 Jahre 25 4.46
Alter 60-69 Jahre 56 4.91
Alter 70-79 Jahre 22 1.10
Collaborative Reanalysis 1997; Schairer et al. 2000; Colditz et al. 2000
Adipositas und Brustkrebsrisiko• Übergewicht erhöht das Risiko des Mammakarzinoms bei
postmenopausalen Frauen (aber nicht bei prämeno-pausalen Frauen).
• Die Zunahme des BMI um 1 kg/m2 erhöht das Risiko um 3%.• Die HRT erhöht das Brustkrebsrisiko in postmenopausalen
Frauen nur bei einem BMI von unter 24,5 kg/m2. • Frauen mit BMI < 22,5 kg/m2: relatives Risiko: 1,73• Frauen mit BMI > 25,0 kg/m2: relatives Risiko: 1,02• Hypothese: das bei Frauen mit Übergewicht erhöhte
Brustkrebsrisiko beruht auf der erhöhten Estrogen-produktion im Fettgewebe (???).
Übergewicht und Estrogenmangel
• Hohes Risiko für die Entwicklung des metaboli-schen Syndroms
• abdominale Adipositas• Hypertriglyceridämie• niedriges HDL-Cholesterin• Hypertonie• erhöhte Nüchtern-Glukose (Insulinresistenz)•• 65% der U.S. Frauen haben Übergewicht und 35%
Adipositas. 43% der Frauen im Alter von 60-69 Jahren haben ein metabolisches Syndrom (1994).
Hyperinsulinämie und Brustkrebsrisiko
• Adipositas erhöht das Risiko des Mammakarzinoms und anderer Karzinome.
• Adipositas erhöht das Risiko des metabolischen Syndroms.• Eine Hyperinsulinämie erhöht das Brustkrebsrisiko bei
postmenopausalen Frauen.• Bei postmenopausalen Frauen (nicht aber bei prämeno-
pausalen Frauen) mit Diabetes mellitus Typ 2 ist das Risiko von Brustkrebs um 16% erhöht.
• Bei postmenopausalen Frauen korreliert der Serumspiegel des C-Peptids, welcher die Insulinsekretion widerspiegelt, mit dem Risiko von epithelialen Hyperplasien der Brust und Brustkrebs.
Hormonsubstitution und Hyperinsulinämie
• Bei postmenopausalen Frauen reduzieren niedrig dosierte Östrogene den Nüchternspiegel von Insulin und Glukose.
• PEPI-Studie: Östrogen und Östrogen/Gestagen reduzieren Nüchtern-Insulin und –Glukose
• 0,625 mg CEE bessert Glukosetoleranz, Zusatz von MPA antagonisiert den Estrogeneffekt (Lindheim et al. 1993; Gelfand et al. 1997)
• WHI-Studie: CEE/MPA reduziert die Inzidenz von Diabetes mellitus Typ 2 um 21% (Margolis et al. 2004).
Bei postmenopausalen Frauen mit einem BMI von > 25 kg/m2 erhöht die Hormon-substitution das Brustkrebsrisiko nicht.
BMI 25 kg/m2:Größe 1.60 m Gewicht 64 kgGröße 1.65 m Gewicht 68 kgGröße 1.70 m Gewicht 72 kgGröße 1.75 m Gewicht 76 kg