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Interkulturelle Öffnung von SchuleWas bedeutet das in der Praxis?
2 I 22.11.2014 I München © Franz Kaiser Trujillo
Auf dem Weg zur Schule der Vielfalt
Interkulturelle Schulentwicklung
Zusammenhang
1.Warum bedarf es einer interkulturellen Schulentwicklung?
Ansatz
2. Wie sieht eine idealtypische interkulturellen Schulentwicklung aus?
Umsetzung
3. Welche Erfahrungen mit interkultureller Schulentwicklung sind bekannt?
3 I 22.11.2014 I München
Interkulturelle Schulentwicklung
Zusammenhang
1.Warum bedarf es einer interkulturellen Schulentwicklung?
Ansatz
2. Wie sieht eine idealtypische interkulturellen Schulentwicklung aus?
Umsetzung
3. Welche Erfahrungen mit interkultureller Schulentwicklung sind bekannt?
4 I 22.11.2014 I München
Warum bedarf es einer ikSE?
(Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsentwicklung, 2007)
> 60 Mio.
Warum bedarf es einer ikSE?
(©SVR 2014)
Warum bedarf es einer ikSE?
(©SVR 2014)
84
08
Warum bedarf es einer ikSE?
(©SVR 2014)
Warum bedarf es einer ikSE?
Staatsbürger In Deutschland Geborene mit deutschem Elternteil
Im Ausland Geborene mit mindestens einen dt. Elternteil
In Deutschland Geborene ohne dt. Eltern Option
Eingebürgerte (Heirat)....
EU-Bürger
Ausländer
Asylanten
Flüchtlinge
‚Gastarbeiter‘
Studierende
Touristen ...
§ > 80 verschiedene Aufenthaltsoptionen ‚super diversity‘
Warum bedarf es einer ikSE?
Christen Katholiken (Röm-Katholisch, Altkatholisch, ...)
Evangelische ...
Koptische Christen, Aramäische Christen, Thomas-Christen
Neuapostolische, Baptisten, Menonniten, Evangelikalen...
Muslime Schiiten
Sunniten
Aleviten
Juden
Buddhisten
Konfuzionisten
Atheist / Agnostiker...
Religiöse Diversität
...
Warum bedarf es einer ikSE?
Warum bedarf es einer ikSE?
Empirische Befunde (1)
1964 1990 2014
Schulplanung Schuleffektivität
?
Wie ist es um den Bildungserfolg von KndH bestellt?
TIMMS VERA PISA
LSELAU LitRes IT.NRW
Bildungsungleichheit
♀
1970
2010
♂(© Geißler, 2005)
Bildungsungleichheit „mMhg“
(© Geißler, 2005)
„Migrationshintergrund, Migrationsvorgeschichte, Zuwanderungsgeschichte, Kinder nicht deutscher Herkunftssprache“ ... Zuschreibung und Analysekategorie
‚Effekt des Migrationshintergrundes‘ (Huxel): zahlreiche Gründe werden hinsichtlich ihrer Effektstärke z.T. kontrovers diskutiert, zwei hiervon sind seit Jahren robust belegt: Segregation und Submersion
Empirischer Befund
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
stammen häufiger aus einem sozioökonomisch prekären Milieu und sind überdurchschnittlich an segregierten Schulstandorten vertreten und
gegenüber Schülerinnen und Schülern ohne Zuwanderungsgeschichte weisen sie über die sozioökonomischen Effekte hinaus einen deutlich niedrigeren Leistungsstand (als in anderen Ländern mit vergleichbaren Migrantenanteil) auf.
(vgl. SVR 2013; Gogolin 2014)
ikSE: Warum?
(© Katrin Huxel, 2013)
„Die Heterogenität der Gruppe (Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund: Anm. FKT) sowie die multikausale Begründung der Benachteiligung führen zu dem Schluss, dass weder singuläre Maßnahmen noch alleine das pädagogische Handeln einzelner Lehrpersonen diese Benachteiligungen nachhaltig abbauen können. Stattdessen erfordert es strukturelle Veränderungen in der Schule - eben Interkulturelle Schulentwicklung.“
Interkulturelle Schulentwicklung
Zusammenhang
1.Warum bedarf es einer interkulturellen Schulentwicklung?
Ansatz
2. Wie sieht eine idealtypische interkulturellen Schulentwicklung aus?
Umsetzung
3. Welche Erfahrungen mit interkultureller Schulentwicklung sind bekannt?
Interkulturelle Schulentwicklung
Ziel: Befähigung aller zur Partizipation am öffentlichen Leben
Weg: Gleichwertige Teilhabe am Schulleben, insbesondere am Unterricht
Voraussetzungen: Anerkennung von ethnischer, kultureller und sprachlicher Vielfalt als Ausdruck der gesellschaftlichen Realität,
Anpassung der Organisation bezüglich Leitideen (Schulprogramm), Regeln (Schulordnung), Räume, Routinen, Führungsstile, Ressourcenverteilung sowie Kommunikation (nach innen und außen) und Einstellungen der Akteure im Hinblick auf Vielfalt,
Anpassung der Institution in ihren Bildungszielen (Curricula), Methodologien und Strukturen an eine in vielen Dimensionen heterogene Schülerschaft.
(vgl. KMK 2013; Karakasoglu 2011)
Schule der Vielfalt ist...
auch eine Schule, die frei von interkulturellen Barrieren ist.
Schule nimmt Vielfalt als Normalität wahr und nutzt ihre Potenziale
Schule übt demokratische Handlungsmuster ein und trägt zum Aufbau interkultureller Kompetenzen bei
Schule stellt den kumulativen Aufbau bildungssprachlicher Fertigkeiten sicher
Schule gestaltet aktiv und sozialraumorientiert Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit
(vgl. KMK 2013)
Interkulturelle Schulentwicklung
„Mit dem Konzept der interkulturellen Schulentwicklung wird
eine bildungspolitische Zielperspektive aufgezeigt, die primär
die konkrete Passung der Institution Schule an den
‚Normalfall‘ einer von Vielfalt geprägten Schulrealität
anstrebt […]“
(© Karakasoglu 2011; Mecheril 2013)
Institutionen an die Schülerschaft anpassen
und nicht umgekehrt!
ikSE: Idealtypisch
Interkulturelle
Öffnung
Vielfalt = Normalität + Ressource
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gSozialraum Sozialraum
Förderprogramme wie KommMIT
kommunale Bildungsnetzwerke
AE / UE PE OE
Gestaltung von Vielfalt
(© Franz Kaiser Trujillo, 2013)
ikSE: Idealtypisch
Interkulturelle Schulentwicklung
Sprache Eltern Demokratie
Durchgängige Sprachbildung
Erziehungs- und Bildungspartnerschaften
Migrationspädagogische Bildung
- SLK: Multiliteralität und Registerdifferenzierung
- Sprachbildungsnetzwerke
- Herkunftssprache (möglicherweise als Fremdsprache)
- EBP
- Ganztag und Bildungsnetzwerke
- Berufliches Selbstkonzept und Berufsorientierung
Übergangsmanagement (Anschlussorientierung)
- Interkulturelle Bildung
- globales Lernen und nachhaltige Entwicklung
- migrationssensible Erinnerungskultur
- Rassismuskritik / Anti-Diskriminierung
- interreligiöser Dialog: IRU, ARU,...
© Franz Kaiser Trujillo, 2013
Interkulturelle Schulentwicklung
Zusammenhang
1.Warum bedarf es einer interkulturellen Schulentwicklung?
Ansatz
2. Wie sieht eine idealtypische interkulturellen Schulentwicklung aus?
Umsetzung
3. Welche Erfahrungen mit interkultureller Schulentwicklung sind bekannt?
Praxis der ikSE: UESprache
Praxis der ikSE: UE + OE
(© FörMig 2010)
Konzept
Praxis der ikSE: UE
(© FörMig 2009)
Pädagogische Diagnostik: Sprachstandfeststellugsinstrument
Praxis der ikSE: UEDidaktische Ansätze: hier scaffolding
Die Bremer StadtmusikantenDas/die Tier/-e der Weg das Räuberhaus sein in die Stadt sich befindenalt < > jung, sein mitten im Walddeswegen lang < > kurz dort < > hiersollen … sterben und lagernAngst haben führen der/die Räuberund durch ihr(e) < > sein(e)entscheiden [+ der/die Wald/Wälder der Schatz nach , der … sein sowie = undBremen dunkel < > hell viel(e) < > wenig(e)zu fliehen +] gefährlich < > ungefährlich die Lebensmittel
Praxis der ikSE: UEUnterrichtsmaterial Grundschule
Praxis der ikSE: UEUnterrichtsmaterial Sekundarstufe 1
Praxis der ikSE: UE + OE
Praxis der ikSE: UESprache: Seiteneinsteiger
(© Schroedel 2011)
Praxis der ikSE: UEUnterrichtsmaterial Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung
Praxis der ikSE: UEUnterrichtsmaterial: Antidiskriminierung, Rassismus, interkulturelle Kompetenz
ganzheitliche Bildungssettings schaffen (wenn möglich jenseits der Leistungs-orientierung), die selbstreflexives Lernen (nicht nur Wissen & Können, sondern auch Haltung) ermöglichen
Differenzfreundliche Räume
z.B.: SoR-SmC
Praxis der ikSE: UETage der religiösen Orientierung: Interreligiöser Dialog
Schulung der Verantwortung gegenüber Anderen durch die Annahme ihrer Andersheit (Würde, Solidarität, Gemeinwohl...) und hierbei um die Frage nach Gott als die alles bestimmende Wirklichkeit.
Fundamentalismus und Liberalismus...
Migrationssensible Erinnerungs-kultur...
Diversitätsbewusste Haltung
Praxis der ikSE: PE
Praxis der ikSE: PE
Praxis der ikSE: PE
Praxis der ikSE: PE
Lehrerzimmer homogen, Klassenzimmer heterogen
Praxis der ikSE: OE
Praxis der ikSE: OE
Praxis der ikSE: OE
Praxis der ikSE: OE
ikSE: Indikatoren & Qualitätsmerkmale
© Franz Kaiser Trujillo, 2013
Makro Meso MikroikSE als Zielperspektive im Kontext
inklusiver Bildungspolitik
-KMK-Empfehlungen zur interkulturellen Bildung und Schul-entwicklung (normative Rahmen)
-Integrations- bzw. Teilhabegesetz auf Landesebene, Schulgesetz Bayern usw. (Ressourcen)
-Erlasse und Verordnungen zur interkulturellen Schulentwicklung
-ikSE als Kriterium für die Qualitätsanalyse/Schulinspektion
- Handlungsfeld der Lehreraus- und fortbildung
ikSE als gesamtstrategischen Öffnungsprozess im Kontext inneren
Schulentwicklung
Kommunaler Anteil von Bildungsstätten mit-interkultultur. / migrationspädag. Leitbild / Schulprogramm / Schulprofil
-Sprachbildungskonzept
-EBP/ÜM/ikB-DemPäd
-Fachpersonal mit Migrationshintergrund (auch in Führungsfunktionen)
- sozialräumliche Vernetzung
ikSe als migrationssensible Differenzfreundlichkeit
-Rassismuskritische Arbeit (Workshops, Opferschutz, usw.)
- differenzfreundlichen Qualitätsentwicklung (formativen Diagnostik, feedbackkultur) -migrationssensible Projekte (Erinnerungskultur, SoR usw.
-Sprach- und Kulturmittler/innen
-diversitätsbewusste Öffentlichkeitsarbeit
Σας ευχαριστώ για την προσοχή σαςThank you for your attention
KÖSZÖNÖM A FIGYELMÜKET
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Děkuji za vaši pozornost Merci pour votre attention
Gracias por su atención
Dikkatiniz için Teşekkürler
非常感谢您的参与
Literatur Bos et.al. (2010) Jahrbuch der Schulentwicklung 15: Daten, Beispiele und Perspektiven
Hartung/Piontek et.al. (2008): Qualitätsentwicklung von Schulen – der Beitrag der Interkulturelle Bildung, DVLfB 2008
Holzbrecher, A. (Hg) (2011): Interkulturelle Schule: Eine Entwicklungsperspektive. Schwalbach: Wochenschauverlag
Fend, H. (1986): „Gute Schulen – Schlechte Schule“. Die Einzelschule als pädagogische Handlungseinheit. Dt. Schule 78(2), 275-283
Kaiser Trujillo, Franz (2014): Von der Realität zur Normalität. In: Vanderheyen/Claude-Meyer, Handbuch interkulturelle Öffnung gestalten
Karakasoglu/Gruhn/Wojciechoowisz (2011): Interkulturelle Schulentwicklung unter der Lupe: (Inter)Natiole Impulse und Herausforderungen für Steuerungsstrategien am Beispiel Bremen. Münster: Waxmann
Neuman, U./Schneider, J. (2011): Schule mit Migrationshintergrund. Münster: Waxmann
Roth, H-J. et.al. (2011): European Corecurriculum for teachers educations and further training. Abrufbar unter: http://www.eucim-te.eu/32340
Rolff, Hans-Günther (2007): Studien zu Theorie der Schulentwicklung (Beltz)
Schanz, C./Kaiser Trujillo, F. (2011): Jenseits der ‚Integration‘ ist eine andere Schule möglich – Auf dem langen Weg in die interkulturelle Schulentwicklung. In: Vielfalt gestalten, Pädagogik 9/11. Beltz Verlag.
Inklusion
gesamte Bandbreite des pädagogischen Förderbedarfs wird in einer
Regelklasse unterrichtet längeres gemeinsames Lernen (täglich/Schulzeit)
Handlungslernen: individuell gefördert
Kompetenzorientierung
offene Schule im Quartier/Stadtteil
inhaltliche Leistungsrückmeldung
geschlechtergerecht, demokratisch, teamorientiert
gesunde und ernährungsbewusste Erziehung
Schulgebäude ist anregend, ressourcenschonend und ästhetisch gestaltet
Schule ist eigenverantwortlich und unbürokratisch
Wie lassen sich die hierfür nötigen Gelingensbedingungen realisieren?1 I 13.-14.03.2014 I Dillingen