Hallo Hallein

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16 Erfolgreich werben Regional Magazin hallo-hallein.at Gesundheit Erst mit 30 Jahren sei bei dem Halleiner Helmut Kronewitter das Klinefelter Syndrom diagnosti- ziert worden. Diese Krankheit zeichne sich durch eine Chro- mosomenfehlverteilung aus und betreffe überwiegend das männliche Geschlecht (Öster- reichweit 14.000 Männer und Jungen). Neben individuellen Symptomen wie latente Mü- digkeit und Bluthochdruck sei eine nicht behandelbare Un- fruchtbarkeit die Folge. Wich- tig wäre schon in der Kindheit darauf zu achten, dass die oft auftretende Müdigkeit nicht zur Kontaktarmut ausufere, ein nor- males Familien- und Berufsleben sei auch mit dieser Erkrankung ohne weiteres möglich meint Kronewitter, Sprecher der „SHG Klinefelter Syndrom" sowie Ini- tiator von „2. Europäischer Tag der seltenen Erkrankungen" in Hallein und Salzburg. „Nein danke, ich steh gerne", SHG Gruppenleiter der „Restless Legs" Alfred Dominik (900.000 Betroffene in Österreich) verspürt schon wieder dieses lästige Krib- beln und Brennen in den Beinen, das sich bei längerem Sitzen und Liegen bemerkbar macht. Schuld sei der stockende Dopa- mintransport vom Gehirn aus, der im Rücken stecken bleibe und nicht bis zu den Fußspitzen vordringen könne. Das sei wie bei der „Schüttelkrankheit" Par- kinson, allerdings nur beschränkt auf die Beine, erklärt Dominik. Mit Medikamenten sei das Pro- blem einigermaßen in den Griff zu bekommen, er freue sich über jede ruhige Nacht, erzählt der Salzburger. Es gäbe 90 erforschte Arten von Schlafstörungen, wobei so mancher Arzt nur das Symptom behandle aber nicht dessen Ur- sache, kritisiert Ilse Rothstein von der grenzüberschreitenden SHG für Patienten mit Schlafstörun- gen. Eine genaue Überwachung der verschiedenen Schlafphasen im Schlaflabor gäbe Aufschluss über die Störungen. Schlafapnoe (Schnarchen mit Atmungsstö- rungen) könne zu lebensgefähr- lichen Situationen führen, gibt Rothstein zu bedenken. Ihr per- sönlicher Tipp punkto Schlafun- terbrechung: „Nicht auf die Uhr schaun, und vor allem sich nicht ärgern, wenn man plötzlich wach liegt", meint Rothstein, die ihre Schlafstörung erfolgreich be- kämpfen konnte. Brigitte Weichenberger Seltene Erkrankungen – Selbsthilfegruppen informieren Ein Tag der „seltenen Erkrankungen" fand auch vor kurzem in Hallein statt – über die kaum bekannten Krankheiten wie Klinefelter, Restless Legs sowie über diverse Schlafstörungen informierten die Selbsthilfegruppenleiter ausführlich Geteiltes Leid ist halbes Leid – bei den Selbsthilfegruppen gibt es Rat, Zuspruch und wichtige Infos. Im Bild SHG Leiter Kronewitter Helmut, Ilse Rothstein und Alfred Dominik. Foto HH BW Infos: SHG Klinefelter Syndrom, Kronewitter Helmut www.klinefelter.at SHG Restless Leg Syndrom, Alfred Dominik 0664/ 5128049, www.rls-salzburg.at SHG Patienten mit Schlafstörungen, Ilse Rothstein, 0049/ 8651/ 8188, [email protected]

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Infos: SHG Klinefelter Syndrom, Kronewitter Helmut www.klinefelter.at Erfolgreich werben Geteiltes Leid ist halbes Leid – bei den Selbsthilfegruppen gibt es Rat, Zuspruch und wichtige Infos. Im Bild SHG Leiter Kronewitter Helmut, Ilse Rothstein und Alfred Dominik. Foto HH BW SHG Patienten mit Schlafstörungen, Ilse Rothstein, 0049/ 8651/ 8188, [email protected] 16 Brigitte Weichenberger

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[email protected] 17. März 2009Thema

Erst mit 30 Jahren sei bei dem Halleiner Helmut Kronewitter das Klinefelter Syndrom diagnosti-ziert worden. Diese Krankheit zeichne sich durch eine Chro-mosomenfehlverteilung aus und betreffe überwiegend das männliche Geschlecht (Öster-reichweit 14.000 Männer und Jungen). Neben individuellen Symptomen wie latente Mü-digkeit und Bluthochdruck sei eine nicht behandelbare Un-fruchtbarkeit die Folge. Wich-tig wäre schon in der Kindheit darauf zu achten, dass die oft auftretende Müdigkeit nicht zur Kontaktarmut ausufere, ein nor-males Familien- und Berufsleben sei auch mit dieser Erkrankung

ohne weiteres möglich meint Kronewitter, Sprecher der „SHG Klinefelter Syndrom" sowie Ini-tiator von „2. Europäischer Tag der seltenen Erkrankungen" in Hallein und Salzburg.

„Nein danke, ich steh gerne", SHG Gruppenleiter der „Restless Legs" Alfred Dominik (900.000 Betroffene in Österreich) verspürt schon wieder dieses lästige Krib-beln und Brennen in den Beinen, das sich bei längerem Sitzen und Liegen bemerkbar macht. Schuld sei der stockende Dopa-mintransport vom Gehirn aus, der im Rücken stecken bleibe und nicht bis zu den Fußspitzen vordringen könne. Das sei wie bei der „Schüttelkrankheit" Par-

kinson, allerdings nur beschränkt auf die Beine, erklärt Dominik. Mit Medikamenten sei das Pro-blem einigermaßen in den Griff zu bekommen, er freue sich über jede ruhige Nacht, erzählt der Salzburger.

Es gäbe 90 erforschte Arten von Schlafstörungen, wobei so mancher Arzt nur das Symptom behandle aber nicht dessen Ur-sache, kritisiert Ilse Rothstein von der grenzüberschreitenden SHG für Patienten mit Schlafstörun-gen. Eine genaue Überwachung der verschiedenen Schlafphasen im Schlaflabor gäbe Aufschluss über die Störungen. Schlafapnoe (Schnarchen mit Atmungsstö-rungen) könne zu lebensgefähr-

lichen Situationen führen, gibt Rothstein zu bedenken. Ihr per-sönlicher Tipp punkto Schlafun-terbrechung: „Nicht auf die Uhr schaun, und vor allem sich nicht ärgern, wenn man plötzlich wach liegt", meint Rothstein, die ihre Schlafstörung erfolgreich be-kämpfen konnte.

Brigitte Weichenberger

Seltene Erkrankungen – Selbsthilfegruppen informierenEin Tag der „seltenen Erkrankungen" fand auch vor kurzem in Hallein statt – über die kaum bekannten Krankheiten wie Klinefelter, Restless Legs sowie über diverse Schlafstörungen informierten die Selbsthilfegruppenleiter ausführlich

Geteiltes Leid ist halbes Leid – bei den Selbsthilfegruppen gibt es Rat, Zuspruch und wichtige Infos. Im Bild SHG Leiter Kronewitter Helmut, Ilse Rothstein und Alfred Dominik. Foto HH BW

Infos: SHG Klinefelter Syndrom, Kronewitter Helmut www.klinefelter.at

SHG Restless Leg Syndrom, Alfred Dominik 0664/ 5128049, www.rls-salzburg.at

SHG Patienten mit Schlafstörungen, Ilse Rothstein, 0049/ 8651/ 8188, [email protected]