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HAMBURGS BADEGEWÄSSER BADEGEWÄSSERPROFIL ALLERMÖHER SEE

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HAMBURGS BADEGEWÄSSER

BADEGEWÄSSERPROFIL

ALLERMÖHER SEE

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Badegewässerprofil gemäß §6 und Anlage 3 der Hamburger Badegewässerverordnung (Verordnung über die Qualität und die Bewirtschaftung der Badegewässer vom 26.02.2008)

Stand: September 2019

Herausgeber:

Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Umwelt und Energie1 Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Abteilung Wasserwirtschaft www.hamburg.de/badegewaesser

Fachliche Bearbeitung:

KLS-Gewässerschutz Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz Dr. Jürgen Spieker Neue Große Bergstraße 20, 22767 Hamburg www.kls-gewaesserschutz.de

Aktualisierung 2019:

TerraInform Geoconsulting und Wassermanagement Sprenger & Ingenpaß Partnerschaft Stiftstraße 20, 20099 Hamburg www.terrainform.de

Titelbild: Markus Scholz

1 bis 2015: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU)

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung

Herausgeber: Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Fachliche Bearbeitung: KLS-Gewässerschutz

Inhaltsverzeichnis Seite

0 Veranlassung ................................................................................................................. 1

1 Allgemeine Angaben, Stammdaten ........................................................................... 3

2 Einstufung und Bewertung der Badegewässerqualität ......................................... 4

2.1 Einstufung des Badegewässers .............................................................................. 5

2.2 Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils ............................. 5

2.3 Übersicht der ermittelten Perzentilwerte der mikrobiologischen Parameter 5

3 Beschreibung, Verschmutzungsursachen und Gefahrenbewertung ................... 6

3.1 Beschreibung der relevanten physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften .................................................................................. 6

3.1.1 Allgemeine Beschreibung der relevanten physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften .............................................................................. 8

3.1.2 Besondere Beschreibung der physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften ...................................................................................... 9

3.1.3 Uferbeschaffenheit des Allermöher Sees ................................................... 10

3.2 Ermittlung und Bewertung der Verschmutzungsursachen, die das Badegewässer und die Gesundheit der Badenden beeinträchtigen könnten ...... 14

3.3 Bewertung der Gefahr der Massenvermehrung von Cyanobakterien ........... 16

3.4 Bewertung der Gefahr einer Massenvermehrung von Makrophyten, Makroalgen und Phytoplankton .................................................................................... 17

3.5 Angaben für den Fall, dass die Bewertung nach 3.2 die Gefahr einer kurzzeitigen Verschmutzung erkennen lässt ............................................................. 19

4 Karten

4.1 Umgebungskarte

4.2 Luftbild

5 Sonstige relevante Informationen

5.1 Aktuelle Untersuchung der Sommersituation (2009)

5.2 Langjährige Untersuchung der Wintersituation (1999–2019)

5.3 Daten aus der Badegewässerüberwachung (2007–2018)

5.4 Literatur

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung 1

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0 Veranlassung

Im Jahr 2008 ist in Hamburg die neue Badegewässerverordnung (FHH, 2008) in Kraft getreten, die der Umsetzung der EG-Badegewässerrichtlinie (EG, 2006) aus dem Jahr 2006 dient. Nach §1 bestimmt die Badegewässerverordnung "die Anforderungen an die Überwachung und Einstufung der Qualität von Badegewässern, die Bewirtschaftung der Badegewässer hinsichtlich ihrer Qualität und die Information der Öffentlichkeit über die Badegewässerqualität. Sie dient damit dem Schutz der Umwelt und der Gesundheit des Menschen".

Hamburg hat bisher 14 EG-Badegewässer gemeldet, darunter auch den Allermöher See. Für alle EG-Badegewässer mussten gemäß Artikel 6 und Anlage 3 der Badegewässerverordnung sogenannte "Badegewässerprofile" erstellt werden. Die Badegewässerprofile sollen eine Beschreibung des Gewässers darstellen und Hinweise auf mögliche Verschmutzungsursachen sowie auf die Gefahr einer Massenvermehrung von Phytoplankton (Schwebalgen) und insbesondere von Cyanobakterien (Blaualgen) liefern.

Mit dem vorliegenden Bericht erfolgt die Erstellung des Badegewässerprofils für den Allermöher See. Der Bericht orientiert sich formal am Entwurf der "Arbeitshilfe für die Erstellung von Badegewässerprofilen nach Artikel 6 der EG-Badegewässerrichtlinie" des Bund-Länder-Arbeitskreises Badegewässer (BLAK, 2007). Die Bewertung der Badegewässer anhand der mikrobiologischen Parameter sowie Angaben zu den allgemeinen Stammdaten des Gewässers (Kapitel 1 und 2) erfolgt durch die zuständige Behörde des Landes Hamburg. Die Datenzusammenstellung und Bewertung der physikalischen, geographischen, hydrologischen und limnologischen Parameter sowie die Einschätzung der Gefahr einer Massenvermehrung von Cyanobakterien sowie Makrophyten und Makroalgen und die Erstellung der Karten (Kapitel 3 und 4) wurden vom Büro KLS-Gewässerschutz vorgenommen. Das Kapitel 5 enthält eine Zusammenstellung aktueller und langjähriger Untersuchungen zum Gewässer.

Das Aktualisierungs-Intervall der Badegewässerprofile richtet sich nach der Qualitätseinstufung der Badegewässer und ist in Anlage 3 der Hamburger Badegewässerverordnung geregelt (Abbildung 1). Hiernach müssen die Badgewässerprofile von Badegewässern die als "gut", "ausreichend" oder "mangelhaft" eingestuft sind regelmäßig aktualisiert werden (bei "gut" alle 4 Jahre, bei "ausreichend" alle 3 Jahre und bei "mangelhaft" alle 2 Jahre). Badegewässer

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die als "ausgezeichnet" eingestuft sind, müssen erst aktualisiert werden, wenn sich die Einstufung in "gut", "ausreichend" oder "mangelhaft" ändert.

Abbildung 1: Auszug aus der Hamburger Badegewässerverordnung (Verordnung über die Qualität und die Bewirtschaftung der Badegewässer) vom 26. Februar 2008 (Anlage 3)

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1 Allgemeine Angaben, Stammdaten

Tabelle 1: Allgemeine Angaben zum Allermöher See

Feststellung, Bewertung Anmerkungen, Kommentare

Name des Gewässers Allermöher See Name des Badegewässers1

Allermöher See

ID Nummer DEHH_PR_5900_102616005 NUTS-Code R12000000102616005 Profil erstellt am Februar 2012,

aktualisiert September 2019

Verantwortlich für das Profil

Behörde für Umwelt und Energie

Erreichbarkeit: Behörde für Umwelt und Energie Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Abteilung Wasserwirtschaft Frau Stefanie Schäfermeyer-Gomm Tel.: 040 / 428 40 – 3579 [email protected]

Eigentümer/in des Gewässers bzw. des Badegewässers

Behörde für Umwelt und Energie, Stadtgrün Finanzbehörde, allgemeines Grundvermögen

Unterhaltungspflichtiger/e der Badestelle

Bezirksamt Hamburg-Bergedorf

Erreichbarkeit: Bezirksamt Hamburg-Bergedorf Fachamt für Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt Tel.: 040 / 428 91 – 4201 [email protected]

Unterhaltungspflichtiger/e des Sees

Bezirksamt Hamburg-Bergedorf Fachamt Management des öffentlichen Raumes Öffentliches Grün und Forsten

Erreichbarkeit: Bezirksamt Hamburg-Bergedorf Fachamt Management des öffentlichen Raumes Tel.: 040 / 428 91 – 2590 [email protected]

Betreiber/in des Badegewässers

Bezirksamt Hamburg-Bergedorf

Erreichbarkeit: s.o.

Bundesland Hamburg Zuständige Behörde Behörde für Umwelt und

Energie Erreichbarkeit: s.o.

EU-Anmeldung(en) am 1990 EU-Abmeldung(en) am

1 Der Begriff des "Badegewässers" bezeichnet in der Badegewässerrichtlinie den im allgemeinen Sprachgebrauch "Badestelle" genannten Abschnitt eines Gewässers. Demgegenüber bezieht sich der Begriff des Gewässers auf das gesamte Oberflächen-gewässer. Im Einzelfall kann das Badegewässer mit dem Gewässer deckungsgleich sein, etwa bei sehr kleinen Seen.

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Gewässerkategorie Weitere Beschreibung des Badegewässers

! Fluss " See ! Übergangsgewässer ! Küstengewässer ! natürlich ! erheblich verändert " künstlich

Tiefer, geschichteter Baggersee. Entstehung 1984 (Nordbecken) und 1990 (Südbecken) durch Kies- und Kleiabbau für die Wohngebiete Neuallermöhe Ost und West.

Lage des Badegewässers Rechts: 3577400 Hoch: 5928469

Lage der Überwachungsstelle: Nord-Spitze

Länge des Strandes bzw. des Uferabschnitts (m)

190 m Sandstrand liegt am Nordufer, Hauptbadestelle

Seefläche ca. 89.000 m2 Wassertiefe Maximal: ca. 11 m

Mittel: unbekannt

2 Einstufung und Bewertung der Badegewässerqualität

Die Einstufung und Bewertung der Badegewässerqualität erfolgt anhand der Untersuchungsergebnisse aus den letzten vier Badesaisons (mindestens 16 Untersuchungstermine). Relevante Parameter sind die Keimzahlen von Intestinalen Enterokokken und Escherichia coli (Fäkalkeime) im Gewässer. Je nach Einhaltung der in Anlage 1 der Badegewässerverordnung angegebenen Grenzwerte wird zwischen "ausgezeichnet" (3 Sterne), "gut" (2 Sterne), "ausreichend" (1 Stern) und "schlecht" (kein Stern) unterschieden. Erfolgt auf Grund von kurzzeitigen Verschmutzungen, Blaualgen oder sonstigen Ursachen eine Sperrung des Gewässers, ist dies ebenfalls mit den hierfür vorgesehenen Symbolen (EU, 2011) zu kennzeichnen.

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2.1 Einstufung des Badegewässers

Die Auswertung der mikrobiologischen Parameter (Tabelle 3) ergibt für den Allermöher See für den Zeitraum 2015–2018 eine ausgezeichnete Badegewässerqualität.

Tabelle 2: Einstufung Allermöher See

Zeitraum Einstufung

2015–2018

ausgezeichnete

Badegewässerqualität

2014–2017

ausgezeichnete

Badegewässerqualität

2013–2016

ausgezeichnete

Badegewässerqualität

2.2 Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils

Die Häufigkeit der Aktualisierung ergibt sich aus den Vorgaben in Anlage 3 der Hamburger Badegewässerverordnung (Abbildung 1). Eine Aktualisierung des Badegewässerprofils für den Allermöher See ist alle vier Jahre erforderlich. 2.3 Übersicht der ermittelten Perzentilwerte der mikrobiologischen Parameter

Tabelle 3: Übersicht der ermittelten Perzentilwerte für den Allermöher See

Zeitraum Escherichia coli Intestinale Enterokokken

95-Perzentil 90-Perzentil 95-

Perzentil 90-

Perzentil

2015–2018 318,71 213,09 35,72 30,53

2014–2017 357,5 233,97 40,58 33,19

2013–2016 328,52 215,57 75,52 50

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3 Beschreibung, Verschmutzungsursachen und Gefahrenbewertung

3.1 Beschreibung der relevanten physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften

Lage Der Allermöher See liegt im Südosten des Hamburger Stadtgebietes in den Vier- und Marschlanden im Bezirk Hamburg-Bergedorf (Stadtteil Allermöhe) nördlich der Autobahn A25 zwischen den Wohngebieten Neuallermöhe-West und Neuallermöhe-Ost. Der See liegt in einer Grünanlage, eine Verbindung zum Fleetsystem von Neuallermöhe besteht nicht, der See wird ausschließlich durch Grund- und Regenwasser gespeist. Eine Umgebungskarte findet sich in Kapitel 4.1.

Entstehung Das Nordbecken des Sees entstand 1984 durch Kies- und Kleigewinnung für den Bau des Wohngebietes Neuallermöhe Ost. Beim Bau des Wohngebietes Neuallermöhe West 1990/91 wurde der See dann um ein etwa gleich großes südliches Becken erweitert.

Morphometrie Der Allermöher See hat eine Oberfläche von etwa 7 ha und besteht aus zwei rundlichen Teilbecken. Eine Tiefenkarte existiert für den Allermöher See in seiner derzeitigen Morphometrie nicht. Eine alte Tiefenkarte liegt aus dem Bericht von HAGGE ET AL. (1987) vor (Abbildung 2), die allerdings nur das nördliche Becken darstellt, da das südliche Becken erst später erweitert wurde. Daten zum Seevolumen und zur mittleren Tiefen können daher nicht ermittelt werden und auch die maximale Tiefe gilt nur für das nördliche Becken. Die derzeit bekannten morphometrischen Daten des Allermöher Sees sind in

Tabelle 4 dargestellt. Von HAGGE ET AL. (1987) wird beschrieben, dass die Ufer – wie für die meisten Baggerseen typisch – steil abfallen und nur im Norden flach ausgebaut wurden, um der geplanten Nutzung als Badesee gerecht zu werden. Mit einem Tiefengradient von mindestens 2,5 ist der Allermöher See stabil geschichtet (< 1,5 = ungeschichtet, ≥ 1,5 = geschichtet), es handelt sich um einen dimiktischen See (Vollzirkulation im Frühjahr und Herbst).

Nutzung Neben der Nutzung als Badesee besteht ein Pachtvertrag mit dem Angelverein Bergedorf-West / Allermöhe (AV-BeWe) e.V. Geangelt werden darf allerdings nur am Nordwestufer des Sees, das Südostufer ist abgezäunt und als "Geschützte

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Grünanlage" ausgewiesen. Hier haben sich lückhafte Schilf- und Röhrichtbestände sowie ein schmaler Gehölzsaum entwickelt.

Trophie Die Trophieeinstufung aus dem Jahr 2009 (siehe aktuelle gewässerökologische Untersuchung in Kapitel 5.1) ergab für den Allermöher See einen oligo- bis mesotrophen Referenz-Zustand und einen mesotrophen Ist-Zustand, bei dem allerdings Eutrophierungstendenzen zu erkennen sind.

Tabelle 4: Morphometrische Daten des Allermöher Sees.

Größte Länge ca. 500 m Größte Tiefe ca. 11 m

(Nordbecken)

Größte Breite ca. 250 m Mittlere Tiefe unbekannt

Seeoberfläche ca. 89.000 m² Tiefengradient mind. 2,5

Seevolumen unbekannt Uferlänge ca. 1.450 m

Abbildung 2: Tiefenkarte des Nordbeckens des Allermöher Sees von 1986 (HAGGE ET AL., 1987)

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3.1.1 Allgemeine Beschreibung der relevanten physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften

Tabelle 5: Allgemeine Beschreibung der relevanten physikalischen, hydrologischen u. geografischen Eigenschaften des Allermöher Sees.

Parameter Feststellung, Bewertung Anmerkungen, Kommentare

Lufttemperatur

Jahr: langjähriges Mittel (1981–2010) Langjähriges Mittel Mai: 12,9 °C Langjähriges Mittel Juni: 15,6 °C Langjähriges Mittel Juli: 18,1 °C Langjähriges Mittel August: 17,6 °C

Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Station Hamburg-Fuhlsbüttel (siehe www.dwd.de)

Wassertemperatur

Jahr: 2008–2018 Max: 25,4 °C Min: 9,4 °C Mittelwert: 18,9 °C

Messungen im Rahmen der behördlichen Badegewässer-überwachung zwischen Ende April und Mitte September (siehe Kapitel 5.3)

pH-Wert

Jahr: 2008–2018 Max: 9,0 Min: 6,8 Mittelwert: 8,0

Messungen im Rahmen der behördlichen Badegewässer-überwachung zwischen Ende April und Mitte September (siehe Kapitel 5.3)

Transparenz des Badegewässers

Jahr: 2008–2018 Max: >2 m Min: > 1 m Mittelwert: -

Abschätzung (ohne Sichtscheibe) im Rahmen der behördlichen Badegewässer-überwachung zwischen Ende April und Mitte September (siehe Kapitel 5.3)

Leitfähigkeit

Jahr: 1999–2019 Max: 670 µS/cm Min: 423 µS/cm Mittelwert: 513 µS/cm

Messung im Rahmen der lang-jährigen Untersuchung der Wintersituation (BIOPLAN, 2019) (siehe Kapitel 5.2)

Salzgehalt Süßwasser: < 0,5 o/oo

Natürlicher Nährstoffgehalt Referenz-Zustand LAWA-Trophiebewertung

" oligotroph " mesotroph ! eutroph I ! eutroph II ! polytroph ! polytroph II

Einstufung nach Gewässermorphometrie (KLS, 2010) (siehe Kapitel 5.1)

Gemessener Nährstoffgehalt Ist-Zustand LAWA-Trophiebewertung

! oligotroph " mesotroph ! eutroph I ! eutroph II ! polytroph ! polytroph II

Einstufung basiert auf Daten von 2009 (KLS, 2010) (siehe Kapitel 5.1)

Wassererneuerung

" See ohne Zufluss ! See mit Zufluss ! Tidengewässer ! Fließgewässer " Grundwasserdurchströmung

Keine genaueren Daten zur Grundwasserdurchströmung vorhanden

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Wasseraustauschzeit ! ≤ 30 Tage " > 30 Tage

Keine genaueren Daten zur Grundwasserdurchströmung vorhanden

3.1.2 Besondere Beschreibung der physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften

Tabelle 6: Besondere Beschreibung der physikalischen, hydrologischen und geografischen Eigenschaften des Allermöher Sees.

Parameter Feststellung, Bewertung Anmerkungen, Kommentare

Höhenlage des Badegewässers Tiefland: < 200 m

Größe (Oberfläche) des Einzugsgebietes

vermutlich sehr klein: < 10 km2

Es sind keine Angaben zur EZG-Größe vorhanden, da aber keine oberirdischen Zuflüsse, vermutlich kleines oberirdisches EZG

Geologie des Badegewässers bzw. seines engeren Umfelds - sandig

Morphologie des Badegewässers

Beschaffenheit des Untergrunds und des Substrats Struktur des Uferbereichs

Gewässersohle: in den Ufer-bereichen überwiegend sandig, teilweise mit viel Detritus. In tieferen Bereichen mit Schlammauflage Uferstruktur: in einigen Bereichen naturnah, im Norden und Nord-Osten jedoch überwiegend durch Badenutzung verändert. Siehe Kapitel 3.1.3.

Sedimentuntersuchungen Sommer 2009 (KLS, 2010): Wasseranteil: 79,8 % OS Mineralischer Feststoff: 17,8 % OS Organischer Feststoff: 2,4 % OS Phosphorgehalt: 0,9 mgP/gTG

Homogenität des Wasserkörpers

- relativ homogen - stabil geschichtet

Tiefe des Wasserkörpers mittlere Tiefe: nicht bekannt maximale Tiefe: ca. 11 m

Tiefenkarte nur für das nördliche Seebecken vorhanden. (HAGGE ET AL., 1987) Siehe Kapitel 3.1, Abbildung 2.

Wasserspiegelschwankungen nicht bekannt Es liegen keine Daten vor, kein Pegel vorhanden.

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3.1.3 Uferbeschaffenheit des Allermöher Sees

Am 31.03.2009 wurde anhand einer Begehung die Uferbeschaffenheit des Allermöher Sees aufgenommen. Dabei wurden die Struktur der Uferbereiche, die Beschaffenheit der Gewässersohle im Uferbereich sowie mögliche Belastungsquellen für den See ermittelt. Die Ufer des Allermöher Sees wurden dabei in 6 Abschnitte eingeteilt und im Zusammenhang mit den vorliegenden Biotoptypenkarten ausgewertet (Abbildung 3). Die Ergebnisse sind der Tabelle 7 zu entnehmen.

Im nördlichen Teil (Abschnitt 1, 2, 5 und 6) des Allermöher Sees sind die Ufer durch starke Badenutzung geprägt. In diesem Bereich befinden sich neben dem Badestrand und der angrenzenden Liegewiese viele kleinere Angel- und Badebuchten. Rund um den See befinden sich Gehwege. Die Ufer im Bereich des südlichen Teils (Abschnitt 3 und 4) des Allermöher Sees sind als naturnah anzusprechen. Die Ufervegetation besteht aus einem breiten Schilf- und Röhrichtgürtel und vereinzelt stehenden Bäumen. In vielen Bereichen führen trotz Schutz-Absperrungen Trampelpfade durch die Vegetation. Wasserpflanzen sind mäßig vorhanden. Die Gewässersohle in den Uferbereichen ist überwiegend sandig. In vielen Uferbereichen ist der Aus- bzw. Eintritt von Grundwasser durch rostbraune Eisenocker-Ausfällungen sichtbar.

Abbildung 3: Biotoptypen (Stand 2000) und am 31.03.2009 untersuchte Uferabschnitte des Allermöher Sees (Abschnitt 1 – 6).

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Tabelle 7: Uferbeschaffenheit des Allermöher Sees, Begehung am 31.03.2009.

Abschnitt Biotoptyp Stand 2006

Beschreibung u. -bewertung des Ufer-Streckenabschnitts

am 31.03.2009

Foto

1 (ca. 193 m lang)

Badestrand Nord, EPN: Parkneuanlage

Struktur des Uferbereiches: Sandstrand (ca. 10 m breit), dahinter gemähte Rasenfläche, Abschnitt teilt sich in zwei Buchten, dazwischen kleiner Vorsprung mit Rasenfläche/Gebüsch und Abbruchkante, Uferneigung: gering bis mittel Beschaffenheit des Untergrundes und des Substrates: Sand, oben befindet sich dünne, helle Sandschicht (oxidierende Prozesse), darunter schwarzgraue Sandschicht (reduzierende Bedingungen) Belastungsquellen: Badenutzung, Holz-Schwimmponton mit zwei Leitern, darauf Wasservögel und viel Vogelkot, mögliche Keimbelastung Sonstiges: Grundwasseraustritt (Eisenocker-Ausfällungen)

2 (ca. 55 m

lang)

EPN: Parkneuanlage

Struktur des Uferbereiches: Rasenfläche direkt bis ans Wasser, dahinter befestigter Weg, einige Seggenhorste am Ufer, Uferneigung: gering Beschaffenheit des Untergrundes und des Substrates: Sand, Detritus Belastungsquelle: Badenutzung Sonstiges: WC-Häuschen

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Abschnitt Biotoptyp Stand 2006

Beschreibung u. -bewertung des Ufer-Streckenabschnitts

am 31.03.2009

Foto

3 (ca. 280 m lang)

EPN: Parkneuanlage

Struktur des Uferbereiches: Schilfgürtel (ca. 5 m breit) dahinter Weidengebüsch (1-reihiger Baumbestand mit Erlen, Birken etc.), angrenzend Rasenfläche und befestigter Weg, Uferzugänge durch Trampelpfade im Schilf, Uferneigung: gering Beschaffenheit des Untergrundes und des Substrates: Schilf-Detritus, Schlamm, H2S-Entgasung Belastungsquellen: Uferzugänge durch Trampelpfade Sonstiges: Hinweisschild: „Geschützte Grünanlage“

4 (ca. 764 m lang)

EPN: Parkneuanlage

Struktur des Uferbereiches: eingezäunter Bereich mit ausgedehntem Schilfgürtel, auch hier mit Trampelpfaden durchzogen (Kinderspielzeug, Höhlen etc.), Brombeergebüsch, brütende Vögel, dazwischen größere Birken, Erlen, Weiden, am Südende Schilfgürtel schmaler, nicht über den Zaun hinausragend, am Westende Schilfgürtel ebenfalls schmal und Zaun teilweise beschädigt, Uferneigung: flach Beschaffenheit des Untergrundes und des Substrates: Sand, Detritus Belastungsquellen: Uferzugänge durch Trampelpfade

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Abschnitt Biotoptyp Stand 2006

Beschreibung u. -bewertung des Ufer-Streckenabschnitts

am 31.03.2009

Foto

Sonstiges: Hinweisschild: „Biotopfläche“

5 (ca. 73 m

lang)

EPN: Parkneuanlage

Struktur des Uferbereiches: Vorsprung an schmalster Stelle des Sees, mittig Schilfbestand, seitlich je eine Angelbucht, Uferneigung: flach Beschaffenheit des Untergrundes und des Substrates: Sand, Detritus, in den Buchten abgestorbene Wasserpflanzen (Elodea sp.) und Fadenalgen Sonstiges: Grundwasseraustritt (Eisenocker-Ausfällungen)

6 (ca. 257 m lang)

EPN: Parkneuanlage

Struktur des Uferbereiches: ähnlich wie Abschnitt 3 („Geschützte Grünanlage“), Schilfgürtel mit Sträuchern, in Buchten Wasserpflanzen, Buchten sind zugänglich, Pfad entlang des Ufers, viel Müll, Feuerstellen Uferneigung: flach Beschaffenheit des Untergrundes und des Substrates: Sand (teilweise lehmig), Detritus, abgestorbene Wasserpflanzen und Fadenalgen Belastungsquellen: Viel Müll, Uferzugänge

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Ermittlung und Bewertung der Verschmutzungsursachen, die das Badegewässer und die Gesundheit der Badenden beeinträchtigen könnten

Die Ermittlung und Bewertung von Verschmutzungsursachen, die den Allermöher See und die Gesundheit der Badenden beeinträchtigen könnten, sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst. Für den Allermöher See ergeben sich außer der Bade- und Freizeitnutzung und der möglichen Keimbelastungen durch den Eintrag von Vogelkot, keine weiteren relevanten Belastungen. Der See besitzt keine oberirdischen Zuflüsse oder andere Einleitungen, sondern wird allein durch Regen und Grundwasser gespeist. Über die Belastungssituation des Grundwassers liegen allerdings keine Daten vor. Die Entwässerung des Gebietes erfolgt über Entwässerungsgräben (Wettern), die keine oberirdische Verbindung zu dem Allermöher See haben. Aus den weiteren Nutzungen und dem Zustand des Umlandes im Einzugsbereich des Allermöher Sees sind keine relevanten Belastungen zu erwarten.

Tabelle 8: Zuflüsse und Einleitungen in den Allermöher See.

Zuflüsse Beschreibung, Erläuterung Bewertung

Oberirdische Zuflüsse nein

Es sind keine oberirdischen Zuflüsse vorhanden. Sämtlichen Drainagen aus dem Umland werden um den See herumgeleitet

Positiv

Grundwasser Beschreibung, Erläuterung Bewertung

Grundwassereintritt in den See ja

Um den gesamten See herum tritt sichtbar (Eisenocker-Ausfällungen) Grundwasser in den Uferbereichen in den See ein

Keine genaueren Daten zur Grundwasserdurchströmung vorhanden

Einleitungen Beschreibung, Erläuterung Bewertung

Oberirdische Einleitungen nein

Es sind keine Einleitungen in den See vorhanden. Sämtlichen Drainagen aus dem Umland werden um den See herumgeleitet

Positiv

Sonstiges ja

Abschwemmungen von angrenzenden Rasenflächen bei Regen in einigen Teilbereichen möglich

Vermutlich nicht relevant

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung 15

Herausgeber: Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Fachliche Bearbeitung: KLS-Gewässerschutz

Tabelle 9: Nutzungen im Einzugsgebiet, Freizeitaktivitäten und Besonderheiten im Allermöher See.

Nutzung und Zustand des Umlands im Einzugsbereich Beschreibung / Erläuterung Bewertung

Wohngebiet ja See umgeben von bebauten Gebiet

Nicht relevant bzw. es wird keine negative Beeinträchtigung des Sees vermutet

Versiegelung ja Versiegelte Flächen in umliegenden Wohngebieten

Nicht relevant bzw. es wird keine negative Beeinträchtigung des Sees vermutet

Uferrandstreifen ja

In Teilbereichen sind breite Schilf- und Röhrichtgürtel oder Gebüsch vorhanden. In den meisten Bereichen jedoch durch Trampelpfade u. Angelbuchten beeinträchtigt.

Das Vorhandensein von Uferrandstreifen wird als positiv bewertet. Trampelpfade in geschützten Bereichen sind zu vermeiden.

Sonstiges: Freizeitaktivitäten

Baden ja

Badenutzung auch außerhalb der offiziellen Badestellen um den See verteilt. Zur Badesaison sind Toiletten vorhanden.

Die „Nicht-Konzentrierung“ der Badenutzung wird als negativ bewertet

Wassersport (Segeln, Motorboote) nein Es findet keine

Wassersportnutzung im See statt Positiv

Fischerei / Angelsport ja

- Es findet Angelnutzung durch den Angelverein Bergedorf-West/Allermöhe e.V. statt. - offiziell keine Anfütterung der Fische, vor Ort jedoch Spuren von Anfütterung

Bewertung ist im Rahmen eines zu erstellenden fischereilichen Bewirt-schaftungskonzeptes vorzunehmen

Sonstige: Parkanlage ja Parkneuanlage um den gesamten See herum mit Wegenetz

Nicht relevant bzw. es wird keine negative Beeinträchtigung des Sees vermutet

Sonstiges

Vogelaufkommen mit Auswirkungen auf das Gewässer

Geringes bis mittleres Vogelaufkommen Schwimmponton in Nähe der Badestelle mit viel Vogelkot lässt auf Vogelrastplatz schließen. Eintrag von Keimen u. Nährstoffen

Eventuell relevant

Fischbesatz Einmal jährlich findet ein Fischbesatz mit Karpfen und Schleien statt.

Bewertung ist im Rahmen eines zu erstellenden fischereilichen Bewirt-schaftungskonzeptes vorzunehmen

Zerkarien Bisher kein Zerkarienvorkommen aufgefallen Nicht relevant

Verunreinigung in Sedimenten (auch länger zurück liegende) - mikrobiologisch

Keine Daten zur Sedimentbelastung vorhanden

Keine Bewertung möglich, da keine Daten vorhanden

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- chemisch - Bauschutt - Gerätschaften Werden Verunreinigungsquellen außerhalb des eigenen örtlichen Zuständigkeitsgebietes vermutet?

nein -

3.2 Bewertung der Gefahr der Massenvermehrung von Cyanobakterien

Bei der behördlichen Badegewässerüberwachung der letzten vier Jahre (2015–2018) wurde keine auffällige Algenentwicklung beobachtet (siehe Kapitel 5.3). Bei diesen Untersuchungen handelte es sich aber nur um eine oberflächliche Sichtprüfung, es wurden keine Phytoplanktonproben entnommen und auf Cyanobakterien (Blaualgen) hin untersucht. Bei auffälligen Algenblüten werden von der Behörde jedoch Proben entnommen und auf die Algenzusammensetzung hin ausgewertet. Es kam demnach in den vergangenen vier Jahren zu keiner auffälligen Massenvermehrung von Cyanobakterien.

Eine Gefahr zukünftiger Massenentwicklungen von Cyanobakterien lässt sich anhand der aktuellen limnologischen Untersuchungen der Sommersituation (2009) (siehe Kapitel 5.1) und der langjährigen Untersuchung der Wintersituation (1999–2019) (siehe Kapitel 5.2) abschätzen. Danach sind die Phytoplanktonbiomassen insgesamt zwar relativ gering (Mittel Winterbeprobung 2005–2019 2,24 mm³/L, maximale Biomasse Sommerbeprobung 2009 1,8 mm³/L), Cyanobakterien (Blaualgen) machten aber teilweise einen maßgeblichen Anteil des Biovolumens aus (maximal 70 % im Sommer 2009). Blaualgen aus den potentiell toxischen Gattungen Anabaena, Aphanizomenon, Microcystis und Planktothrix waren im Phytoplankton vorhanden. Bei den geringen Phytoplanktonbiomassen und Nährstoffgehalten ist derzeit aber von keiner Massenentwicklung der Cyanobakterien auszugehen. Sollte es in Zukunft jedoch zu einem erhöhten Nährstoffeintrag in den Allermöher See kommen, kann eine Massenvermehrung der bereits vorhandenen Cyanobakterien nicht ausgeschlossen werden.

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Tabelle 10: Einschätzung der Gefahr von Massenvermehrung von Cyanobakterien.

Befund, Einschätzung, Bewertung

Hinweise, Erklärungen, Kommentare

Beobachtete Wasserblüten durch Cyanobakterien innerhalb der letzten 4 Jahre

" keine ! selten ! gelegentlich ! häufig

Bei der behördlichen Badegewässerüberwachung (siehe Kapitel 5.3) wurde keine auffällige Algenentwicklung beobachtet, es handelte sich aber nur um eine Sichtprüfung.

Gefahr zukünftiger Massenentwicklungen bei Cyanobakterien

! keine " gering " mittel ! hoch

Die aktuelle limnologische Untersuchung der Sommersituation (siehe Kapitel 5.1) sowie die langjährige Untersuchung der Wintersituation (siehe Kapitel 5.2) dokumentieren ein Vorkommen von potentiell toxischen Cyanobakterien im Allermöher See. Die Biomassen sind derzeit aber gering. Bei zunehmenden Nährstoffeinträgen infolge der Nutzung und Seealterung kann jedoch eine Gefahr der Massenentwicklung der bereits vorhandenen Cyanobakterien in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

3.3 Bewertung der Gefahr einer Massenvermehrung von Makrophyten, Makroalgen und Phytoplankton

Makrophyten/Fadenalgen Die Entwicklung von Unterwasserpflanzen (submerse Makrophyten) ist grundsätzlich positiv zu bewerten, da sie gelöste Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen und so das Wachstum des Phytoplanktons (Schwebalgen) einschränken können und damit positiv auf die Wasserqualität wirken (z.B. klares Wasser). Bei übermäßiger Entwicklung von Unterwasserpflanzen können diese sich allerdings störend auf die Nutzungen des Sees auswirken und beispielsweise die Badenutzung oder den Wassersport behindern.

Eine Massenvermehrung von Makrophyten oder Fadenalgen ist im Allermöher See aufgrund des derzeit geringen Nährstoffniveaus nicht zu erwarten. In den nördlichen Uferbereichen ist mit einem höheren Aufkommen von Makrophyten und Fadenalgen allein aufgrund der Trittbelastung durch die starke Badenutzung nicht zu rechnen. Bei den Untersuchungen im Sommer 2009 (siehe Kapitel 5.1) konnte eine mittlere Bedeckung mit Makrophyten in den Flachwasserbereichen ohne Badenutzung festgestellt werden, wobei vor allem Laichkräuter (Potamogeton), Wasserpest (Elodea) und Tausendblatt (Myriophyllum) vorkamen. Diese Bestände sind zu begrüßen, da sie aufgrund ihrer Konkurrenzstellung zum Phytoplankton einer Massenentwicklung des Phytoplanktons entgegen wirken.

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Phytoplankton Bei der behördlichen Badegewässerüberwachung der letzten vier Jahre (2015–2018, siehe Kapitel 5.3) wurde keine auffällige Algenentwicklung beobachtet. Während der aktuellen Untersuchung der Sommersituation (2009, siehe Kapitel 5.1) lag die Phytoplanktonbiomasse zwischen 0,4 und 1,8 mm³/L, während der langjährigen Untersuchung der Wintersituation (2005–2019 siehe Kapitel 5.2) lag die Phytoplanktonbiomassen im Mittel bei 2,24 mm³/L (0,45-9,75 mm³/L).

Der Allermöher See wies in der aktuellen Untersuchung der Sommersituation 2009 einen mesotrophen Ist-Zustand auf, so dass die Gefahr zukünftiger Phytoplankton-Massenentwicklungen als gering zu bezeichnen ist. Bei zunehmendem Nährstoffeintrag infolge der Nutzung und Seealterung kann jedoch eine Gefahr der Massenentwicklung in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Tabelle 11: Einschätzung der Gefahr einer Massenvermehrung von Makroalgen und Phytoplankton.

Art der Belastung Befund, Einschätzung, Bewertung

Hinweise, Erklärungen, Kommentare

Makrophyten

Makrophyten

! keine " gering ! mittel ! hoch

Im Sommer 2009 wurde eine mittlere Bedeckung mit Unterwasserpflanzen beobachtet, wobei vor allem Laichkräuter (Potamogeton), Wasserpest (Elodea) und Tausendblatt (Myriophyllum) vorkamen. Eine Beeinträchtigung der Badenutzung durch submerse Makrophyten ist für den Allermöher See derzeit nicht zu erwarten.

Makroalgen

Fadenalgen

! keine " gering ! mittel ! hoch

Aufgrund des mesotrophen Nährstoffhaushalts, ist die Gefahr der Massenvermehrung gering. Bei zunehmendem Nährstoffeintrag infolge der Nutzung und Seealterung kann jedoch eine Gefahr der Massenentwicklung in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Phytoplankton Gefahr zukünftiger Massenentwicklungen von Phytoplankton

! keine " gering " mittel ! hoch

In der behördlichen Badegewässerüberwachung (Kapitel 5.3) sowie in der langjährigen Untersuchung der Wintersituation (Kapitel 5.2) und der aktuellen Untersuchung der Sommersituation (Kapitel 5.1) wurden keine Massenentwicklungen von Phytoplankton dokumentiert. Eine Massenentwicklung ist im Allermöher See ist daher derzeit nicht zu erwarten. Bei zunehmendem Nährstoffeintrag infolge der Nutzung und Seealterung kann jedoch eine Gefahr der Massenentwicklung in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

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3.4 Angaben für den Fall, dass die Bewertung nach 3.2 die Gefahr einer kurzzeitigen Verschmutzung erkennen lässt

Für den Allermöher See ist aufgrund der Bewertung nach 3.2 keine Gefahr einer kurzzeitigen Verschmutzung zu erwarten.

Erhöhte Keimzahlen im Wasser können höchstens kurzfristig durch eine sehr starke Badenutzung auftreten. Auch ein erhöhter Eintrag von Keimen durch brütende oder rastende Wasservögel kann nicht ausgeschlossen werden.

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung

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Kapitel 4:

Karten

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Kapitel 5:

Sonstige relevante Informationen

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung

Herausgeber: Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Fachliche Bearbeitung: KLS-Gewässerschutz

Kapitel 5.1:

Aktuelle Untersuchung der Sommersituation

(2009)

Das Kapitel "Aktuelle Untersuchung der Sommersituation" enthält das Kapitel 4

(Gewässerökologische Untersuchung 2009) und das Kapitel 5 (Trophische Einstufung) des folgenden Berichtes:

KLS-GEWÄSSERSCHUTZ (2010): Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009. Gutachten im Auftrag der Freien und Hansestadt

Hamburg, Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Umweltschutz, Gewässerschutz.

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 5

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

4 Gewässerökologische Untersuchung 2009

4.1 Untersuchungsumfang

Der Allermöher See wurde an 6 Terminen (31.03. / 14.05. / 17.6. / 14.07. / 19.08. / 15.09.) im

Jahr 2009 gewässerökologisch untersucht. Die Untersuchungen wurden dabei im Bereich der

größten Wassertiefe in der Nähe des Schwimmpontons im Nordbecken durchgeführt

(H 5928432, R 3577363). An allen Untersuchungsterminen wurde die Sichttiefe bestimmt

und ein Tiefenprofil für die Parameter Temperatur, Sauerstoff, pH-Wert, Leitfähigkeit und

Redoxpotential bis zum Gewässergrund aufgenommen. Zusätzlich wurden Wasserproben aus

der oberflächennahen Wasserschicht (tiefenintegrierte Mischprobe) und aus der sediment-

nahen Wasserschicht (etwa 1 m über Gewässergrund) zur Untersuchung der Nährstoffgehalte

sowie weiterer gewässerökologisch wichtiger Parameter entnommen. Neben den Wasser-

proben wurden auch noch Planktonproben (Phytoplankton und Zooplankton) entnommen.

Ergänzend zu den Untersuchungen des Wasserkörpers wurde am 27.03. eine Sediment-

mischprobe entnommen und auf die Phosphor-Bindungsformen untersucht.

Die Ermittlung der hydrochemischen und –physikalischen, sowie biologischen Parameter

erfolgte in Anlehnung an die Richtlinien der Deutschen Einheitsverfahren zur Wasser-,

Abwasser- und Schlammuntersuchung. Eine Übersicht der Methoden und Modifikationen

befindet sich im Anhang.

4.2 Untersuchungsergebnisse Wasserkörper

4.2.1 Sauerstoff- und Temperatur

Im Wasserkörper von tiefen Seen kommt es während des Sommers zur Ausbildung einer

Temperaturschichtung. Der Wasserkörper gliedert sich in dieser Zeit (etwa im Zeitraum von

Mai bis September) in eine warme, vom Wind durchmischte Oberflächenschicht (Epilim-

nion), eine Übergangszone (Metalimnion) und einen kalten, nicht durchmischten Tiefen-

wasserkörper (Hypolimnion). Die im Allermöher See im Jahr 2009 gemessenen Temperatur-

und Sauerstoffprofile sind in der Abbildung 2 dargestellt.

Am ersten Untersuchungstermin Ende März war der Wasserkörper des Allermöher Sees mit

etwa 7°C Wassertemperatur und 12 mg/L Sauerstoff noch vollständig durchmischt. Mitte Mai

hatte sich dann bereits eine deutliche Temperaturschichtung ausgebildet. Die warme

durchmischte Oberflächenschicht (Epilimnion) mit einer Wassertemperatur 15,5°C reichte zu

diesem Zeitpunkt bis in eine Wassertiefe von 4 m. Bis zum Untersuchungstermin im Juli war

im Tiefenwasser noch ausreichend Sauerstoff vorhanden, danach verarmte das Tiefenwasser

aufgrund der von absedimentierten organischen Stoffen (z.B. Plankton, Reste von

Wasserpflanzen) und vom Sediment ausgehenden Sauerstoffzehrung deutlich an Sauerstoff.

Im August und September war das Tiefenwasser ab einer Wassertiefe von 7 m sauerstofffrei.

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 6

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

An den Untersuchungsterminen im Sommer erreichte das Epilimnion eine maximale

Temperatur von 21,4°C. Sauerstoffübersättigungen (> 100%), die auf ein erhöhtes

Algenwachstum hindeuten wurden während der Sommermonate im Allermöher See nicht

beobachtet.

Abbildung 2: Temperatur- und Sauerstoff-Tiefenprofile im Allermöher See an den Untersuchungs-terminen im Jahr 2009.

4.2.2 pH-Wert, Leitfähigkeit und Redoxpotential

Der pH-Wert (Abbildung 3) schwankte im oberflächennahen Wasserkörper nur geringfügig

zwischen pH 7,9 und 8,3. Für die Hamburger EU-Badegewässer gilt für den pH-Wert ein

Leitwert von pH 6-9 der im Allermöher See an allen Untersuchungsterminen eingehalten

wurde.

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Temperatur [°C] bzw. Sauerstoffgehalt [mg/L]

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Temperatur [°C] bzw. Sauerstoffgehalt [mg/L]

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Temperatur [°C] bzw. Sauerstoffgehalt [mg/L]

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 7

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Mit Beginn der Temperaturschichtung im Wasserkörper war der pH-Wert im Tiefenwasser

mit Werten von pH 7,0 bis 8,0 niedriger als im Oberflächenwasser. Hauptursache für die

geringeren pH-Werte im Tiefenwasser ist die CO2-Anreicherung durch Mineralisations-

prozesse im Wasserkörper und im Sediment.

Abbildung 3: Temperatur- und pH-Tiefenprofile im Allermöher See an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009.

Auch bei der Leitfähigkeit (Abbildung 4), die ein Maß für den Ionengehalt eines Wassers ist,

zeigte sich ein Einfluss der Temperaturschichtung im Wasserkörper. Während die Leitfähig-

keit am ersten Untersuchungstermin im März bei Vollzirkulation noch im gesamten

Wasserkörper bei 490 µS/cm lag, führten nach Ausbildung der Schichtung die

Mineralisationsprozesse im Wasserkörper des Hypolimnions und im Sediment zu einer

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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

pH-Wert

Temperatur

31.03.09

0123456789

1011

6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0

pH-Wert

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

pH-Wert

Temperatur

17.06.09

0123456789

1011

6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0

pH-Wert

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

pH-Wert

Temperatur

19.08.09

0123456789

1011

6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0

pH-Wert

Wa

sser

tief

e [m

]0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Temperatur [°C]

pH-Wert

Temperatur

14.05.09

0123456789

1011

6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0

pH-Wert

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

pH-Wert

Temperatur

14.07.09

0123456789

1011

6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0

pH-Wert

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

pH-Wert

Temperatur

15.09.09

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 8

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

höheren Leitfähigkeit im Tiefenwasser. So lag die Leitfähigkeit von Mai bis Juli im

oberflächennahen Wasserkörper bei etwa 510 µS/cm, während die Werte im Tiefenwasser auf

530 µS/cm anstiegen. Im August und September, als das Tiefenwasser sauerstofffrei war,

stiegen die Leitfähigkeiten dann auf bis zu 580 µS/cm an.

Abbildung 4: Temperatur- und Leitfähigkeits-Tiefenprofile im Allermöher See an den Unter-suchungsterminen im Jahr 2009.

0123456789

1011

440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680

Leitfähigkeit [µS/cm]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Leitfähigkeit

Temperatur

31.03.09

0123456789

1011

440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680

Leitfähigkeit [µS/cm]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Leitfähigkeit

Temperatur

17.06.09

0123456789

1011

440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680

Leitfähigkeit [µS/cm]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Leitfähigkeit

Temperatur

19.08.09

0123456789

1011

440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680

Leitfähigkeit [µS/cm]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Leitfähigkeit

Temperatur

14.05.09

0123456789

1011

440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680

Leitfähigkeit [µS/cm]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Leitfähigkeit

Temperatur

14.07.09

0123456789

1011

440 460 480 500 520 540 560 580 600 620 640 660 680

Leitfähigkeit [µS/cm]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Leitfähigkeit

Temperatur

15.09.09

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 9

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Abbildung 5: Redoxpotential-Tiefenprofile im Allermöher See an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009.

Das Redoxpotential (Abbildung 5) ein gibt einen Hinweis darauf, ob in einem Wasser

überwiegend oxidierende oder reduzierende Stoffe enthalten sind. Oxidierende Bedingungen

liegen bei hohen Redoxspannungen vor, reduzierende Bedingungen bei niedrigen Redox-

spannungen. Da es sich bei dem in einem natürlichen Gewässer gemessenen Redoxpotential

allerdings um ein Mischpotential verschiedenster Substanzen handelt und die Messung auch

noch temperaturabhängig ist, erlauben Redoxmessungen in einem natürlichen Gewässer

lediglich eine orientierende Aussage zum Vorliegen von oxidierenden oder reduzierenden

Bedingungen.

0123456789

1011

100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Redoxpotential [mV]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Temperatur [°C]

Redoxpotential

Temperatur

31.03.09

0123456789

1011

100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Redoxpotential [mV]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Temperatur [°C]

Redoxpotential

Temperatur

17.06.09

0123456789

1011

100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Redoxpotential [mV]

Wa

sser

tief

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]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Temperatur [°C]

Redoxpotential

Temperatur

19.08.09

0123456789

1011

100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Redoxpotential [mV]

Wa

sser

tief

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]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Temperatur [°C]

Redoxpotential

Temperatur

14.05.09

0123456789

1011

100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Redoxpotential [mV]

Wass

erti

efe

[m]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Temperatur [°C]

Redoxpotential

Temperatur

14.07.09

0123456789

1011

100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Redoxpotential [mV]

Wa

sser

tief

e [m

]

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Temperatur [°C]

Redoxpotential

Temperatur

15.09.09

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 10

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Im Epilimnion des Allermöher Sees wurden an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009

schwankende Redoxpotentiale zwischen 374 und 631 mV gemessen, was auf überwiegend

oxidierende Verhältnisse hindeutet. Über Grund sank das Redoxpotential als Folge des

Sauerstoffmangels im August und September auf bis zu 119 mV ab. Bei Redoxpotentialen

unter 200 mV kommt es in der Regel zur Freisetzung von Eisen und Phosphor aus dem

Sediment („interne Düngung“, s. Kapitel 4.2.4).

4.2.3 Gesamthärte und Säurekapazität

Die Gesamthärte eines Wassers wird durch den Gehalt an Calcium- und Magnesium-

Verbindungen bestimmt. Die Gesamthärte schwankte im Allermöher See im Verlauf des

Untersuchungszeitraumes 2009 zwischen 1,6 und 2,3 mmol/L (Abbildung 6). Als „weich“ gilt

Wasser im Bereich <1,5 mmol/L, als „mittel“ im Bereich 1,5 – 2,5 mmol/L und als „hart“ im

Bereich >2,5 mmol/L. Das Wasser im Allermöher See ist damit als „mittel hart“ einzustufen.

Abbildung 6: Gesamthärte und Säurekapazität im oberflächennahen Wasserkörper und im Tiefen-wasser im Allermöher See an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009.

Für die Beurteilung der Gewässersituation ist die Säurekapazität noch aussagekräftiger als

die Gesamthärte. Die Säurekapazität ist abhängig vom Gehalt an Carbonaten und Hydrogen-

carbonaten und ist ein Maß für das Puffervermögen eines Wassers. Je höher die Säure-

kapazität eines Wassers ist, desto geringer sind die Schwankungen des pH-Wertes. Die

Säurekapazität lag im Untersuchungszeitraum 2009 im oberflächennahen Wasserkörper bei

1,4 – 1,6 mmol/L (Abbildung 6). Die Pufferkapazität des Wassers gegenüber pH-Wert-

Schwankungen ist damit als eher gering einzustufen.

Gesamthärte

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

31.03

.09

14.05

.09

17.06

.09

14.07

.09

19.08

.09

15.09

.09

Ges

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thärt

e [m

mol/

L]

Epilimnion Hypolimnion

Säurekapazität

0,0

0,5

1,0

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2,5

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3,5

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31.03

.09

14.05

.09

17.06

.09

14.07

.09

19.08

.09

15.09

.09Säu

rek

ap

azi

tät

pH

4,3

[m

mol/

L] Epilimnion Hypolimnion

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 11

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

4.2.4 Phosphor

Unter den Nährstoffparametern ist der Phosphor-Gehalt zur Beurteilung der Gewässer-

situation besonders wichtig. Phosphor ist in Seen im Allgemeinen der produktionslimitierende

Nährstoff, d.h. je weniger Phosphor im Wasser vorhanden ist, desto geringer ist das

Wachstum von Algen und Unterwasserpflanzen. Die Gehalte an Gesamtphosphor und

gelöstem reaktivem Phosphor (SRP) sind in der Abbildung 7 dargestellt.

Abbildung 7: Phosphorgehalte im oberflächennahen Wasserkörper (Epilimnion) und im Tiefenwasser (Hypolimnion) des Allermöher Sees an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009 (SRP = soluble reactive phosphorus = gelöster reaktiver Phosphor; * = SRP < 0,005 µg/L).

Im oberflächennahen Wasserkörper lagen die Gehalte an Gesamtphosphor mit 17 bis

27 µgP/L auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Gehalt an SRP schwankte zwischen <5 und

13 µgP/L. Insgesamt lag der Phosphorgehalt damit auf einem erfreulich niedrigen Niveau.

Im Tiefenwasser lagen die Gehalte an Gesamtphosphor bis einschließlich Juli ebenfalls auf

einem sehr niedrigen Niveau, das mit 24 bis 43 µgP/L nur knapp über dem des Oberflächen-

wassers lag. Als Folge des Sauerstoffmangels im August und September stiegen die Gehalte

dann aber sehr stark an, so dass maximal 740 µgP/L erreicht wurden. Die Phosphor-

anreicherung im Tiefenwasser ist neben der Zersetzung von absedimentierender organischer

Substanz aus dem Oberflächenwasser vor allem auf anaerobe Phosphorfreisetzungen aus dem

Sediment – einen Prozess, der auch als „interne Düngung“ bezeichnet wird - zurückzuführen.

So zeigte die Untersuchung der Phosphorbindungsformen im Sediment, dass im Sediment des

Allermöher Sees etwa 0,3 mgP/g TS an Eisen- und Manganverbindungen gebunden sind

0,000

0,100

0,200

0,300

0,400

0,500

0,600

0,700

0,800

31.0

3.09

14.0

5.09

17.0

6.09

14.0

7.09

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15.0

9.09

Ph

osp

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[m

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/L]

Epilimnion - Gesamtphosphor Hypolimnion - Gesamtphosphor

Epilimnion - SRP Hypolimnion - SRP

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 12

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

(s. Kapitel 4.3). Diese Verbindungen sind bei Vorhandensein von Sauerstoff im Sediment

festgelegt, unter Sauerstoffmangel gehen sie allerdings wieder in Lösung und reichern sich im

Tiefenwasser an. Die Hypothese, dass es im Allermöher See zu anaeroben Phosphor-

freisetzungen aus dem Sediment kommt, wird auch durch die relativ niedrigen Redox-

potentiale über Grund (s. Kapitel 4.2.2) gestützt.

4.2.5 Stickstoff

Neben Phosphor stellt auch Stickstoff, der in Gewässern gelöst als Ammonium, Nitrit und

Nitrat vorliegen kann, einen weiteren wichtigen Nährstoff dar. Bei der Mineralisation von

organischem Material freigesetztes Ammonium wird dabei im Rahmen der bakteriellen

Nitrifikation über Nitrit zu Nitrat oxidiert. Voraussetzung für das vollständige Ablaufen der

Nitrifikation ist das Vorhandensein von Sauerstoff.

Die im Allermöher See gemessenen Stickstoffgehalte sind in der Abbildung 8 dargestellt. Der

Gesamtstickstoff-Gehalt lag im oberflächennahen Wasserkörper mit Werten zwischen 0,6

und 0,9 mgN/L auf einem niedrigen Niveau. Der Nitrat-N-Gehalt und der Ammonium-N-

Gehalt lagen im oberflächennahen Wasserkörper an allen Untersuchungsterminen unter der

Nachweisgrenze von 0,3 bzw. 0,04 mg/L und damit auf einem durchgehend sehr niedrigen

Niveau. Im Tiefenwasser waren die Gesamtstickstoff-Gehalte mit 0,7 bis 2,0 mgN/L etwas

höher als im oberflächennahen Wasserkörper. Dies ist vor allem auf die im Jahresverlauf

ansteigenden Ammoniumgehalte zurückzuführen, die an den beiden letzten Untersuchungs-

terminen im August und September Werte bis 1,2 mgN/L erreichten.

Abbildung 8: Gehalte an Gesamtstickstoff, Ammonium-N und Nitrat-N im oberflächennahen Wasserkörper (Epilimnion) und im Tiefenwasser (Hypolimnion) des Allermöher Sees an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009.

0,00,20,40,60,81,01,21,41,61,82,02,2

31.03

.09

14.05

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17.06

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Epilimnion

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Gesamtstickstoff Ammonium-N Nitrat-N

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Hypolimnion

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 13

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

4.2.6 Silizium

Mit dem Gehalt an gelöstem Silizium (Abbildung 9) wurde ein weiterer Algennährstoff

untersucht, der für die Gruppe der Kieselalgen zum Aufbau ihrer Schalen sehr wichtig ist. Das

Verhältnis Silizium:Phosphor beeinflusst die Zusammensetzung der Phytoplanktonbiozönose.

So haben bei hohen Gehalten an gelöstem Silizium im Allgemeinen Kieselalgen einen

Konkurrenzvorteil, während mit abnehmenden Gehalten an gelöstem Silizium der Anteil der

Grün- und Blaualgen an der Gesamtbiomasse des Phytoplanktons zunimmt. Das molare

Verhältnis Si:N:P = 17:16:1 stellt dabei ein Verhältnisoptimum dar.

Im Allermöher See lag der Gehalt an gelöstem Silizium im Untersuchungszeitraum 2009 im

oberflächennahen Wasserkörper mit 0,11 bis 0,55 mgSi/L auf einem niedrigen Niveau. Das

Verhältnis von Silikat zu Gesamtphosphor lag im Epilimnion während des Sommers (Mittel

der Probenahmetermine Mai bis August) bei etwa 10:1 und ist damit ein Hinweis auf einen

Konkurrenznachteil der Kieselalgen gegenüber den Algengruppen, was sich auch in der

Artenzusammensetzung des Phytoplanktons zeigte (siehe auch Kapitel 4.2.9). Im

Tiefenwasser kam es während der Temperaturschichtung im Wasserkörper zu einer stetigen

Anreicherung von gelöstem Silizium bis zu einem Maximalwert von 3,1 mgSi/L, da hier ein

Abbau der Schalen abgestorbener Kieselalgen stattfand.

Abbildung 9: Silizium-Gehalte (gelöst) im oberflächennahen Wasserkörper (Epilimnion) und im Tiefenwasser (Hypolimnion) des Allermöher Sees an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009.

0,0

0,5

1,0

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) [m

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Epilimnion Hypolimnion

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 14

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

4.2.7 Gesamt-Eisen

Der Eisengehalt wurde untersucht, weil Eisen in Gewässern ein wichtiger Bindungspartner für

den gewässerökologisch besonders bedeutsamen Nährstoff Phosphor ist. So kann ein hoher

Eisengehalt dazu beitragen, den Phosphorgehalt im Wasserkörper zu reduzieren. Voraus-

setzung für eine Bindung des Phosphors durch Eisen ist allerdings das Vorhandensein von

Sauerstoff bzw. ein Redoxpotential von über 200 mV.

Die im Allermöher See im Untersuchungsjahr 2009 gemessenen Gesamteisen-Gehalte sind in

der Abbildung 10 dargestellt. Im Oberflächenwasser lag der Gesamteisen-Gehalt zwischen

<0,10 und 0,26 mgFe/L. Im Tiefenwasser wurden besonders zum Ende des Sommers mit

Werten bis zu 2,3 mgFe/L deutlich höhere Gesamteisen-Gehalte gemessen. Die erhöhten

Eisengehalte im Tiefenwasser sind – wie bereits im Kapitel 4.2.4 erläutert – auf Rücklösungs-

prozesse aus dem Sediment zurückzuführen. Da das im Tiefenwasser gelöste Eisen bei einem

ausreichend hohen Sauerstoffgehalt wieder ausfällt, waren die Eisengehalte im Oberflächen-

wasser deutlich geringer.

Abbildung 10: Gehalte an Gesamt-Eisen im oberflächennahen Wasserkörper (Epilimnion) und im Tiefenwasser (Hypolimnion) des Allermöher Sees an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009.

4.2.8 Sichttiefe und euphotische Zone

Die Sichttiefe in einem Gewässer wird von den Partikeln bestimmt, die das Wasser trüben

und einzelne Wellenbereiche des Lichtspektrums absorbieren. Hierfür sind in erster Linie die

planktischen Algen über ihre Zellgröße und mit ihrem Pigmentgehalt - insbesondere ihrem

Chlorophyll a-Gehalt - verantwortlich. Darüber hinaus hat auch eine hohe Zooplanktondichte

Einfluss auf die Sichttiefe, insbesondere dann, wenn wenig Phytoplankton vorhanden ist.

Gesamt-Eisen

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

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] Epilimnion Hypolimnion

< 0

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 15

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Durch die Bestimmung der Sichttiefe lässt sich abschätzen, bis in welche Wassertiefe noch so

viel Licht eindringt, dass Algen oder höhere Wasserpflanzen noch Photosynthese betreiben

können. Diese Wasserschicht mit einem ausreichenden Lichtangebot bezeichnet man als

euphotische Zone. Als Faustformel gilt: Sichttiefe x 2,5 = untere Grenze der euphotischen

Zone.

Die Sichttiefe im Allermöher See (Abbildung 11) schwankte während des Untersuchungs-

zeitraumes 2009 zwischen 2,6 und 7,3 m. Die höchste Sichttiefe wurde am im Mai gemessen.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass zu diesem Zeitpunkt ein durch hohe Zooplankton-

Populationen (Abbildung 14) hervorgerufenes Klarwasserstadium vorlag. An den übrigen

Terminen lag die Sichttiefe zwischen 2,6 und 4,4 m. Für die Hamburger EU-Badegewässer

gilt für die Sichttiefe ein Orientierungswert von >1 m der im Allermöher See immer

eingehalten wurde.

Die euphotische Zone im Allermöher See reichte im Durchschnitt bis in eine Wassertiefe von

8,6 m, so dass fast der gesamte See potenziell von Unterwasserpflanzen besiedelbar ist und

auch der Lebensraum des Phytoplanktons bis in diese Wassertiefe reicht. An den

Untersuchungsterminen im Mai und Juni reichte die euphotische Zone auch an der tiefsten

Stelle (11 m) bis zum Gewässergrund.

Abbildung 11: Sichttiefe und euphotische Zone im Allermöher See an den Untersuchungsterminen im

Jahr 2009

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

Sic

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bzw

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ph

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]

Sichttiefe

euphotische Zonebis Grund

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 16

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4.2.9 Phytoplankton und Chlorophyll a

Bei der Erfassung des Phytoplanktons (Phytoplankton = frei im Wasser schwebende Kleinst-

algen) wurden nicht nur die Zellen der am häufigsten vorhandenen Taxa ausgezählt, sondern

durch Vermessen der jeweiligen Phytoplankter auch deren Biovolumina bestimmt. Anhand

der Daten zum Biovolumen des Phytoplanktons lässt sich die Entwicklung des

Phytoplanktons genauer verfolgen, da hierbei nicht nur Zellzahlen, sondern auch die

unterschiedlichen Zellgrößen der verschiedenen Algengruppen berücksichtigt werden. Die

Zusammensetzung und die Gesamtbiovolumina des Phytoplanktons im Allermöher See an

den sechs Untersuchungsterminen im Jahr 2009 sind in der Abbildung 12 dargestellt.

Das Gesamtbiovolumen des Phytoplanktons lag im Jahr 2009 zwischen 0,410 und

1,825 mm³/L und ist mit diesen Konzentrationen als gering einzustufen. Die höchsten

Biovolumina wurden im August und im September, also zum Ende der Vegetationsperiode

hin, gemessen und lagen in diesen Monaten um mehr als das Doppelte höher als an den

vorangegangenen Terminen.

Abbildung 12: Gesamtbiovolumen und Zusammensetzung des Phytoplanktons im Allermöher See an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009

Das Phytoplankton im März charakterisiert die Situation des Sees während des Frühjahres.

Der Allermöher See wies zu diesem Zeitpunkt mit 0,55 µg/L einen geringen Silikat-Pool auf,

dessen Konzentration jedoch nicht in einem Bereich lag, der das Wachstum von Kieselalgen

(Bacillariophyceae) hemmt. Dennoch waren Kieselalgen mengenmäßig nur mit einer

zentrischen Art vertreten, deren Biovolumen lediglich 6% ausmachte. Es dominierte mit

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

31.03.2009

14.05.2009

17.06.2009

14.07.2009

19.08.2009

15.09.2009

Bio

volu

men

[m

m3/L

]

Conjugatophyceae(Jochalgen)

Cyanophyceae(Blaualgen)

Unbestimmte

Haptophyceae (Algenmit Haptonema)

Chlorophyceae(Grünalgen)

Cryptophyta(Schlundgeißler)

Dinophyceae(Panzerflagellaten)

Bacillariophyceae(Kieselalgen)

Chrysophyceae(Goldalgen)

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 17

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Uroglena americana eine Goldalge (Chrysophyceae), deren Vorkommen charakteristisch für

oligotrophe und mesotrophe Seen ist. Als weitere Goldalge kam in geringen Mengen noch

Dinobryon cylindricum vor, die während kälterer Wassertemperaturen vom oligotrophen bis

in den eutrophen Bereich vorkommt. Während geringe Biovolumina noch auf Chryso-

chromulina parva (Haptophyceae) und Rhodomonas lacustris var. lacustris entfielen, ist

auffällig, dass die Blaualge Aphanizomenon klebahnii bereits zu Beginn der Vegetations-

periode einen nennenswerten Anteil von 16% einnimmt.

Im Mai lag ein geringes Biovolumen vor. Es dominierte mit Eutetramorus fottii eine Art, die

hohe Lichtintensitäten sehr gut toleriert, wie sie mit der beginnenden Temperaturschichtung

und zur Sommersonnenwende im See vorherrschen. Hinzu kommt, dass die Zellen dem

Fraßdruck des Zooplanktons durch Koloniebildung und verdauungsresistente Zellwände gut

widerstehen. In geringen Zellzahlen kam auch Ceratium hirundinella vor. Dieser

Panzerflagellat (Dinophyceae) konnte sich jedoch im Sommer im Allermöher Sees nicht

durchsetzen und seine Bedeutung im Nahrungsgefüge nahm zum August hin ab. Stattdessen

war Chrysochromulina parva im Juni und Juli dominant. In diesen Monaten stieg auch der

Anteil der Kieselalgen und der Blaualgen leicht an. Im August hatte das Phytoplankton sein

höchstes Biovolumen erreicht. Es lag eine hohe Artendiversität von 20 biomasserelevanten

Arten vor. Dominant war die Goldalge Chrysamoeba mikrokonta gefolgt von nicht näher

bestimmbaren kokkalen Grünalgen. Es wurden fünf verschiedene Blaualgenarten gezählt, von

denen Anabaena sigmoidea mit 6,5% den größten Anteil ausmachte. Planktothrix agardhii

kam im August erstmals in nennenswerten Mengen vor. Die Trichome dieser Blaualge

erreichten im August zwar nur 1,8% des Biovolumens, entwickelten sich in den folgenden

Wochen jedoch rasant und stellten im September mit über 60% den größten Anteil.

Von Vertretern der Gattungen Anabaena, Aphanizomenon und Planktothrix ist nachgewiesen,

dass sie toxische Substanzen bilden können. Dieses trifft speziell für Planktothrix agardhii

und Anabaena flos-aquae zu, die im Allermöher See vorkamen. Während Kolonien von

Anabaena flos-aquae nur vereinzelt angetroffen wurden, entwickelte Planktothrix agardhii

eine größere Population. Das absolute Biovolumen dieser Art ist mit 1,15 mm3/L immer noch

als gering anzusehen. Somit sollte das Vorkommen von Planktothrix agardhii mit diesen

Biovolumina zum Ende der Saison zu keiner Beeinträchtigung des Badebetriebs führen.

In Zusammenhang zum Biovolumen des Phytoplanktons steht der Chlorophyll a-Gehalt

(zentrales photosynthetisch aktives Pigment der Pflanzen bzw. Algen). Er lag im Allermöher

See über den Untersuchungszeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau zwischen 3 und 7 µg/L

und charakterisiert den See als mesotrophes Gewässer (Abbildung 13).

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KLS – Konzepte, Lösungen,

Abbildung 13: Chlorophyll a-Gehalte im oberflächennahen Wasserkörper des Allermöher Sees an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009

Da der Chlorophyll a-Gehalt in Algenzellen nicht konstant is

unbedingt mit einem hohen Chlorophyll

Untersuchungstermin im August und September deutlich wird.

doppelt so hoch war wie an den übrigen Untersuchu

Gehalt nicht erhöht. Dies ist

Artenzusammensetzung des Phytoplanktons zu sehen. Da im Allermöher See zwischen März

und Juli überwiegend nanoplanktische, also kleinzellige Arten,

zum Biovolumen der Algen, ein relativ hoher Chlorophyll

generell einen höheren Gehalt an Chlorophyll

August und im September auf, als die Pigmentkonz

August kam die Alge Chrysamoeba mikrokonta

amöbenartige Fortsätze aus, die das Zellvolumen im Verhältnis zum zentralen Bereich mit

den Chloroplasten stark vergrößern. Im September beherrschte dann

das Phytoplankton. Diese Art weist zahlreiche Gaseinschlüsse auf, die einen großen

des Zelllumens einnehmen und in dem dann keine chlorophylltragenden Membranen

vorliegen. Beide Arten verfügen somit nur über einen kleinen Zellbereich, in dem das

Chlorophyll a lokalisiert ist, im Verhältnis zu ihrer gesamten Zellgröße.

Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009

Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Gehalte im oberflächennahen Wasserkörper des Allermöher Sees an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009

Gehalt in Algenzellen nicht konstant ist, ist ein hohes Biovolumen nicht

unbedingt mit einem hohen Chlorophyll a-Gehalt verbunden, wie im Allermöher See an den

Untersuchungstermin im August und September deutlich wird. Obwohl das Biovolumen fast

doppelt so hoch war wie an den übrigen Untersuchungsterminen, war der Chlorophyll

Dies ist im Zusammenhang mit dem Lichtklima und der

Artenzusammensetzung des Phytoplanktons zu sehen. Da im Allermöher See zwischen März

und Juli überwiegend nanoplanktische, also kleinzellige Arten, dominierten, lag im Verhältnis

zum Biovolumen der Algen, ein relativ hoher Chlorophyll a-Gehalt vor, da kleine Algen

n höheren Gehalt an Chlorophyll a aufweisen als große. Abweichungen traten im

August und im September auf, als die Pigmentkonzentrationen deutlich geringer waren. Im

Chrysamoeba mikrokonta häufig vor. Ihr Zellbau zeichnet sich durch

benartige Fortsätze aus, die das Zellvolumen im Verhältnis zum zentralen Bereich mit

den Chloroplasten stark vergrößern. Im September beherrschte dann Planktothrix agardhii

das Phytoplankton. Diese Art weist zahlreiche Gaseinschlüsse auf, die einen großen

des Zelllumens einnehmen und in dem dann keine chlorophylltragenden Membranen

vorliegen. Beide Arten verfügen somit nur über einen kleinen Zellbereich, in dem das

im Verhältnis zu ihrer gesamten Zellgröße.

18

Sanierungen im Gewässerschutz

Gehalte im oberflächennahen Wasserkörper des Allermöher Sees an

t, ist ein hohes Biovolumen nicht

Gehalt verbunden, wie im Allermöher See an den

Obwohl das Biovolumen fast

, war der Chlorophyll a-

im Zusammenhang mit dem Lichtklima und der

Artenzusammensetzung des Phytoplanktons zu sehen. Da im Allermöher See zwischen März

dominierten, lag im Verhältnis

Gehalt vor, da kleine Algen

a aufweisen als große. Abweichungen traten im

entrationen deutlich geringer waren. Im

häufig vor. Ihr Zellbau zeichnet sich durch

benartige Fortsätze aus, die das Zellvolumen im Verhältnis zum zentralen Bereich mit

Planktothrix agardhii

das Phytoplankton. Diese Art weist zahlreiche Gaseinschlüsse auf, die einen großen Bereich

des Zelllumens einnehmen und in dem dann keine chlorophylltragenden Membranen

vorliegen. Beide Arten verfügen somit nur über einen kleinen Zellbereich, in dem das

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4.2.10 Zooplankton

Die Zusammensetzung des Zooplanktons (im freien Wasserkörper lebende, tierische Kleinst-

organismen) an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009 ist in der Abbildung 14 dargestellt.

Die Zooplankter haben in einem Gewässerökosystem eine wichtige Funktion, da sie sich

hauptsächlich von Phytoplanktonalgen ernähren und somit großen Einfluss auf die Entwick-

lung der Schwebalgen ausüben. Vor allem Cladoceren (Wasserflöhe) aus der Gattung

Daphnia sind sehr effektive Filtrierer und können bei hohen Individuenzahlen die Phyto-

planktonbiomasse erheblich reduzieren.

Abbildung 14: Individuenzahlen des Zooplanktons im Allermöher See an den Untersuchungsterminen im Jahr 2009

Die Gesamt-Individuenzahl des Zooplanktons im Allermöher See lag im Untersuchungs-

zeitraum 2009 im Durchschnitt bei etwa 700.000 Individuen/m³, wobei die Individuenzahlen

an den einzelnen Untersuchungsterminen stark schwankten. Die höchsten Individuenzahlen

wurden mit 1,3 Mio. Individuen/m³ im Mai erreicht. Diese starke Zooplanktonpopulation

sorgte auch für das deutlich ausgeprägte Klarwasserstadium mit einer Sichttiefe von 7,3 m,

das im Mai festgestellt wurde(siehe Kapitel 4.2.8). Insgesamt lagen die Individuenzahlen auf

einem mittleren Niveau.

Das Zooplankton des Allermöher Sees wurde an allen Terminen von den Rädertieren

dominiert. Es wurden 18 Arten vorgefunden, wobei die meisten Arten ganzjährig mit hohen

Individuenzahlen vorkamen. Lediglich im Spätsommer konnte eine Dominanz von

0

200.000

400.000

600.000

800.000

1.000.000

1.200.000

1.400.000

Ind

ivid

uen

zah

l [In

d./

m³]

Rotatoria (Rädertiere) Copepoda (Ruderfußkrebse) Cladocera (Wasserflöhe)

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Schwertborsten-Rädertieren (Polyarthra sp.) und Facetten-Rädertieren (Keratella cochlearis)

festgestellt werden.

Die Ruderfußkrebse waren vor allem im September häufig, wobei an allen Terminen

hauptsächlich Larven- und Jugendstadien (Nauplien und Copepodide) vorgefunden wurden.

Adulte Tiere wurden aus den Gattungen Cyclops, Mesocyclops, Thermocyclops und

Eudiaptomus vorgefunden.

Wasserflöhe kamen im Allermöher See im Durchschnitt nur mit knapp 15.000 Individuen/m³

vor. Die höchste Individuenzahl wurde mit 43.000 Individuen/m³ im August erreicht, was

aber ebenfalls als gering einzustufen ist. Währen im Mai vor allem Daphnia c.f. galeata

vorkam, dominierte im Juni Daphnia c.f. longispina. Im Spätsommer überwogen dann die

beiden kleineren Wasserfloharten Bosmina c.f. longirostris und Ceriodaphnia pulchella.

4.3 Untersuchungsergebnisse Sediment

Die Zusammensetzung der Sedimentmischprobe aus dem Allermöher See vom 31.03.2009 ist

in der Abbildung 15 dargestellt. Es wurden drei Sedimentproben aus dem Tiefenbereich

(Wassertiefe 11 m) des Nordbeckens und zwei aus dem Tiefenbereich (Wassertiefe 8-9 m)

des Südbeckens entnommen und zu einer Mischprobe vereinigt. Die Mischprobe besaß einen

Wasseranteil von 79,8%, einen Glühverlust - als Maß für den Anteil an organischer Substanz

- von 2,4% (11,7% der Trockensubstanz) und einem Anteil an mineralischer Substanz von

17,8%. Der Gehalt an organische Substanz im Sediment des Allermöher Sees ist als eher

gering zu bezeichnen.

Abbildung 15: Zusammensetzung der Sedimentmischprobe aus dem Allermöher See vom 31.03.2009

Mischprobe

Seemitte

31.03.2009

Organische

Substanz

(Trocken-

rückstand,

verglühbar)

2,4%

Wasser

79,8%

Mineralische

Substanz

(Trocken-

rückstand,

nicht

verglühbar)

17,8%

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Noch aussagekräftiger als die Sedimentzusammensetzung sind der Gesamtphosphor-Gehalt

des Sedimentes und die Aufteilung des Sedimentphosphors auf die verschiedenen Bindungs-

formen, da sich daraus Hinweise zur Mobilisierbarkeit des Phosphors ableiten lassen. Aus

diesem Grund wurde eine sequentielle Phosphorextraktion der Sedimentmischprobe durch-

geführt. Mit Hilfe der sequentiellen Phosphorextraktion lassen sich die verschiedenen

Bindungsformen im Sediment nachweisen. Eine Übersicht über die einzelnen Fraktionen und

die ihnen zugeordneten Phosphorbindungsformen ist in der Tabelle 3 dargestellt. Der

Phosphor in der NH4Cl-Fraktion kann im Gewässer in der Regel leicht freigesetzt werden.

Die Bicarbonat-Dithionit-Fraktion (BD-Fraktion) enthält den redoxsensitiv gebundenen

Phosphor, der unter anaeroben Bedingungen rückgelöst werden kann. Der Phosphor in der

NaOH-SRP-Fraktion kann unter hohen pH-Werten freigesetzt werden. Über Mineralisa-

tionsprozesse kann der Phosphor aus der NaOH-NRP-Fraktion abgegeben werden. Der in der

HCl-Fraktion enthaltene Phosphor und der Rest-Phosphor sind unter natürlichen Bedingungen

sehr fest gebunden und werden praktisch nicht freigesetzt.

Tabelle 3: Übersicht über die Phosphorfraktionen im sequentiellen Extraktionsverfahren

(SRP = molybdatreaktiver Phosphor; NRP = nichtreaktiver Phosphor)

Fraktion Phosphorbindungsformen

NH4Cl-Fraktion (SRP / NRP)

Im Interstitial befindlicher Phosphor; labil an Oberflächen adsorbierte Phosphate; algenverfügbare Phosphate

BD-SRP-Fraktion An Fe-Hydroxide und Mn-Verbindungen gebunden, unter reduzierenden Bedingungen lösliche Phosphate

BD-NRP-Fraktion Reduktiv lösliche organische P-Verbindungen NaOH-SRP-Fraktion An Oberflächen von Metalloxiden (Al, Fe, ...) gebundene

Phosphate, die gegen OH--Ionen austauschbar sind; in Basen lösliche Phosphate

NaOH-NRP-Fraktion P in Mikroorganismen und Detritus-P; huminstoffgebundene Phosphate

HCl-SRP-Fraktion Carbonatische Anteile und Apatit-P HCl-NRP-Fraktion säurelabiler organischer Phosphor Rest-Phosphor Refraktärer Organischer Phosphor

Die Aufteilung des Sedimentphosphors auf die verschiedenen Bindungsformen in der

Sedimentmischprobe aus dem Allermöher See vom 31.03.2009 ist in der Abbildung 16

dargestellt.

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Abbildung 16: Aufteilung des Sedimentphosphors auf die verschiedenen Bindungsformen in der

Sedimentmischprobe aus dem Allermöher See vom 31.03.09

Der Gesamtphosphor-Gehalt des Sedimentes ist mit 0,913 mgP/g TS als relativ gering

einzustufen. Leicht verfügbarer Phosphor aus dem Porenwasser des Sedimentes (NH4Cl-

Fraktion) war im Sediment des Allermöher Sees mit 0,001 mgP/g TS so gut wie nicht

vorhanden. Der reduktiv (bei Sauerstoffmangel) rücklösbare Phosphor (BD-Fraktion) wurde

mit 0,287 mgP/g TS gemessen. Ein Viertel des im Sediment gebundenen Phosphors kann also

bei Sauerstoffmangel im Tiefenwasser freigesetzt werden. Der größte Anteil des im Sediment

enthaltenen Phosphors ist mit 0,411 mgP/g TS der NaOH- Fraktion zuzuordnen. Der größere

Anteil (0,266 mgP/g TS) gehört zur NaOH-SRP-Fraktion, die den unter anderem an

Tonminerale und Eisenoxide gebundenen Phosphor enthält. Da dieser gebundene Phosphor

erst bei hohen pH-Werten ab pH 9 in nennenswerter Menge freigesetzt wird und derart hohe

pH-Werte im Tiefenwasser des Allermöher Sees nicht auftreten, kann dieser Phosphoranteil

als dauerhaft festgelegt eingestuft werden. Der kleinere Anteil (0,145 mgP/g TS) ist organik-

gebundener NaOH-NRP, der bei der Mineralisation des Sedimentes wieder freigesetzt werden

kann. Die beiden HCl-Fraktionen und die Rest-P-Fraktion enthalten zusammen etwa

0,214 mgP/g TS. Der in diesen Fraktionen gebundene Phosphor wird unter natürlichen

Bedingungen praktisch nicht freisetzt.

Mit dem reduktiv rücklösbaren Phosphor der BD-Fraktion (0,287 mgP/g TS) und dem

mineralisierbaren Phosphor der NaOH-NRP-Fraktion (0,145 mgP/g TS) sind also insgesamt

0,432 mgP/g TS aus den Sedimenten der tiefen Bereiche des Allermöher Sees potentiell

rücklösbar.

Aufteilung des Sediment-Phosphors auf die verschiedenen

Bindungsformen

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

NH4Cl-Fraktion(SRP)

NH4Cl-Fraktion(NRP)

BD-Fraktion(SRP)

BD-Fraktion(NRP)

NaOH-Fraktion(SRP)

NaOH-Fraktion(NRP)

HCl-Fraktion(SRP)

HCl-Fraktion(NRP)

Rest-P Summe Pges.

Ph

osp

horg

ehalt

[m

gP

/g T

S]

Mischprobe Seemitte

31.03.2009

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4.4 Unterwasserpflanzen und Ufervegetation

Die Entwicklung von Unterwasserpflanzen (submerse Makrophyten) ist grundsätzlich

positiv zu bewerten, da sie gelöste Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen und so das

Wachstum des Phytoplanktons (Schwebalgen) und der Fadenalgen einschränken können und

damit positiv auf die Wasserqualität wirken (z.B. klares Wasser). Bei übermäßiger

Entwicklung von Unterwasserpflanzen können diese sich allerdings störend auf die

Nutzungen des Sees auswirken und beispielsweise die Badenutzung oder den Wassersport

behindern.

Da der Allermöher See als EU-Badegewässer gemeldet ist, wurde der Makrophytenbestand

beim Untersuchungstermin am 19.08.2009 grob erfasst. Hierfür wurde der See mit dem Boot

abgefahren und eine grobe Abschätzung der Makrophytenbestände durch Betrachtung vom

Boot aus vorgenommen. Dabei konnte eine mittlere Bedeckung mit Unterwasserpflanzen in

den Flachwasserbereichen festgestellt werden, wobei vor allem Laichkräuter (Potamogeton

sp.), Wasserpest (Elodea sp.) und Tausendblatt (Myriophyllum sp) vorgefunden wurden. In

den gestörten Flachwasserbereichen um die Badestelle oder in den Angelbuchten waren die

Bestände nur sehr lückig. Im Badebereich befanden sich keine submersen Makrophyten,

vermutlich durch die hohe Trittbelastung. Eine Beeinträchtigung der Badenutzung durch

submerse Makrophyten ist daher nicht zu erwarten.

Die Ausprägung der Ufervegetation (Schwimmblattpflanzen, Röhrichtgürtel, Bruchwald-

bereiche) spielt vor allem als Lebensraum für zahlreiche Wasserorganismen eine Rolle.

Außerdem stellt eine gut ausgeprägte Uferzonierung eine effektive Barriere gegen

Nährstoffeinträge durch Abschwemmungen von umliegenden Flächen dar. Eine detaillierte

Kartierung der Uferstrukturen des Allermöher Sees fand im März 2009 für die Erstellung des

Badegewässerprofils (KLS, 2010) nach EG-Badegewässerrichtlinie statt. Hiernach sind die

Ufer im nördlichen Teil (Abbildung 17) durch starke Badenutzung geprägt. In diesem Bereich

befinden sich neben dem Badestrand und der angrenzenden Liegewiese viele kleinere Angel-

und Badebuchten. Die Ufer im Bereich des südlichen Teils (Abschnitt 3 und 4) des

Allermöher Sees sind dagegen als relativ naturnah anzusprechen. Die Ufervegetation besteht

aus einem breiten Schilf- und Röhrichtgürtel und vereinzelten Bäumen. In vielen Bereichen

führen allerdings trotz Schutz-Absperrungen Trampelpfade durch die Vegetation.

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Abbildung 17: Badestrand (links) und Angelbucht (rechts) am Nordbecken des Allermöher Sees im März 2009.

Abbildung 18: Relativ naturnahe Uferbereiche ("Geschützte Grünanlage") am Nordbecken des Allermöher Sees im März 2009.

4.5 Fischfauna

Daten zum Fischbestand des Allermöher Sees liegen derzeit nicht vor. Der See ist an den

Angelverein Bergedorf-West / Allermöhe (AV-BeWe) e.V. verpachtet. Geangelt werden darf

allerdings nur am Nordwestufer des Sees, das Südostufer ist abgezäunt und als "Geschützte

Grünanlage" ausgewiesen. Daten wie Fang- oder Besatzstatistiken liegen derzeit nicht vor. Es

ist nicht bekannt, ob ein fischereilicher Hegeplan für den See existiert.

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5 Trophische Einstufung

Die Trophie ist ein zentraler Begriff in der Gewässerökologie und bezeichnet die Intensität

der pflanzlichen Produktion in Gewässern. International üblich werden die Trophiestufen

oligotroph, mesotroph und eutroph unterschieden. Oligotrophe Gewässer sind sehr nähr-

stoffarm, wobei Phosphor der entscheidende Nährstoff ist. Über mesotrophe zu eutrophen

Gewässern steigt der Phosphorgehalt des Wassers immer weiter an und ermöglicht eine

immer stärkere Entwicklung des Phytoplanktons (im freien Wasser schwebende Algen).

Durch die zunehmende Phytoplanktonentwicklung wird die durchschnittliche Sichttiefe

immer geringer. In eutrophen Gewässern kann es darüber hinaus vor allem im Sommer zu

Algenblüten kommen. Neben dem Eintrag von Nährstoffen (vor allem Phosphor) wird die

Trophie aber auch von der Morphologie eines Gewässers beeinflusst. So führt ein Nähr-

stoffeintrag in kleinen und flachen Gewässern schneller zu einer Erhöhung der Trophie

(Eutrophierung) als in großen und tiefen Gewässern.

Die trophische Einstufung des Allermöher Sees wurde anhand der von der LAWA

(Länderarbeitsgemeinschaft Wasser) herausgegebenen Richtlinie zur trophischen

Bewertung von Baggerseen (LAWA, 2003) vorgenommen. Anders als bei der Trophie-

bewertung für natürliche Seen (LAWA, 1999), die im Referenzzustand (potentiell natürlicher

Zustand) bereits nährstoffreich (eutroph) sein können, wird bei Baggerseen nur zwischen den

Referenzzuständen oligotroph (für stabil geschichtete Baggerseen) und mesotroph (für flache,

ungeschichtete Baggerseen) unterschieden, da im Referenzzustand von "trophisch

unbelastetem" Grundwasser ausgegangen wird. Für den Allermöher See als stabil gesichteter

Baggersee würde sich daraus ein oligotropher Referenzzustand ergeben. Unter dem Aspekt,

dass der Allermöher See in der Elbmarsch (Vier- und Marschlande) liegt, also in einem

Gebiet, in dem nährstoffreiche Auenböden durch Eindeichung und Entwässerung nutzbar

gemacht und über Jahrhunderte landwirtschaftlich genutzt wurden, wird ein rein oligotropher

Referenzzustand als relativ unwahrscheinlich angesehen. Wahrscheinlicher ist ein oligo- bis

mesotropher Referenzzustand.

Zur Ermittlung des trophischen Ist-Zustandes werden Untersuchungsergebnisse für die

Parameter Gesamtphosphor-Gehalt, Chlorophyll a-Gehalt und Sichttiefe aus dem Frühjahr

und Sommer eines Jahres benötigt. Anhand der Daten aus dem Untersuchungsjahr 2009

wurde für den Allermöher See ein Gesamtindex von 2,0 berechnet, was einem mesotrophen

Ist-Zustand für das Jahr 2009 entspricht (Tabelle 4).

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Tabelle 4: Zuordnung der Trophiegrade (Ist-Zustand) zum Trophie-Gesamtindex (LAWA, 2003)

Gesamtindex trophischer Zustand

≤ 1,5 oligotroph (o)

> 1,5 – 2,5 mesotroph (m)

> 2,5 – 3,0 eutroph 1 (e1)

> 3,0 – 3,5 eutroph 2 (e2)

> 3,5 – 4,0 polytroph 1 (p1)

> 4,0 – 4,5 polytroph 2 (p2)

> 4,5 hypertroph (h)

Die abschließende Bewertung des trophischen Zustandes eines Baggersees erfolgt durch den

Vergleich der Trophie im Ist-Zustand mit der Trophie im Referenz-Zustand. Maßstab der

Bewertung ist der Abstand beider Trophiegrade voneinander, wobei eine siebenstufige

Bewertungsskala verwendet wird (Tabelle 5). Für den Allermöher See ergibt sich bei einem

oligotrophen (bzw. oligo- bis mesotrophen) Referenz-Zustand und einem mesotrophen Ist-

Zustand die Bewertungsstufe 2 "geringe Nährstoffbelastung" (Tabelle 6).

Tabelle 5: Bewertungsstufen 1-7 in Abhängigkeit vom trophischen Istzustand und vom Referenzzustand eines Baggersees (LAWA, 2003)

Ist-Zustand

oligotroph mesotroph eutroph polytroph hypertroph

Symbol o m e1 e2 p1 p2 h

Referenzzustand

o 1 2 3 4 5 6 7

m - 1 2 3 4 6 7

makrophyten- dominiert

Baggerseen, die mind. auf der Hälfte der Seefläche bis zur Oberfläche mit Makrophyten bewachsen sind, können nicht bewertet werden

Nach der Richtlinie zur trophischen Bewertung von natürlichen Seen (LAWA, 1999) lässt

sich anhand der Gesamtbewertung die Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen ableiten.

Hier heißt es zur Bewertungsstufe 2: "Sanierungsbedarf besteht vor allem dann, wenn

Aussicht besteht, den See wieder in einen oligo- bis mesotrophen Zustand zu versetzen, da

Gewässer dieser Trophiegrade selten und daher besonders schutzwürdig sind". Dies gilt

natürlich in erster Linie für natürliche Seen. Da es im Norddeutschen Tiefland allerdings nur

wenige dieser Seen gibt, sollten auch Baggerseen mit oligo- bis mesotrophem Referenz-

zustand möglichst in diesem erhalten oder dahin zurückversetzt werden.

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Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009 27

KLS – Konzepte, Lösungen, Sanierungen im Gewässerschutz

Tabelle 6: Trophiebewertung für den Allermöher See (nach LAWA, 2003)

Referenzzustand

Der Referenzzustand für tiefe, stabil geschichtete Baggerseen ist eigentlich oligotroph, auf Grund der Lage in den Vier- und Marschlanden wird ein oligo- bis mesotropher Referenzzustand aber als realistischer angesehen

oligo- bis mesotroph (o - m)

Ist-Zustand

Chlorophyll a [µg/L] Sichttiefe [m] TP-Frühjahr [µg/L] TP-Sommer [µg/L]

5,0 (Mittel Mai-Sep 2009) 3,2 (Mittel Juni-Sep 2009)* 18 (März 2009) 21 (Mittel Mai-Sep 2009)

mesotroph (m)

Gesamtbewertung

Bewertungsstufe 2: geringe Nährstoffbelastung, Referenz- und Ist-Zustand weichen nur um einen Trophiegrad voneinander ab, Sanierungsbedarf besteht vor allem dann, wenn Aussicht besteht, den See wieder in einen oligo- bis mesotrophen Zustand zu versetzen, da Gewässer dieser Trophie-grade selten und daher besonders schutz-würdig sind

* Da im Mai ein Klarwasserstadium auftrat (Definition nach LAWA, 1999: Sichttiefe mehr als zweimal so hoch, wie der Mittelwert der übrigen sommerlichen Sichttiefen oder Chlorophyll a-Konzentration weniger als 10% des Mittelwertes des sonstigen sommerlichen Konzentrationen) wurde die Sichttiefe aus dem Mai nicht in die Mittelwertbildung einbezogen.

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung

Herausgeber: Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Fachliche Bearbeitung: KLS-Gewässerschutz

Kapitel 5.2:

Langjährige Untersuchung der Wintersituation

(1999–2019)

Das Kapitel "Langjährige Untersuchung der Wintersituation" enthält das Kapitel

3.1 des folgenden Berichtes:

BIOPLAN – INSTITUT FÜR ANGEWANDTE BIOLOGIE UND LANDSCHAFTSPLANUNG (2019): Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-

Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern / Limnologische Untersuchungen in Hamburger Badeseen – Winter 2019. Gutachten im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Umwelt und Energie, Amt für

Wasser, Abwasser und Geologie, Abteilung Wasserwirtschaft.

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Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern

4

bioplan – Institut f. angewandte Biologie u. Landschaftsplanung im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg

3 Kurzgutachten 3.1 Allermöher See Untersuchungszeitraum: 1999 bis 2019 Datum der Beprobung: 14.02.2019 Wettersituation: bedeckt (75 %) Windgeschwindigkeit: 3,6 m‧s⁻¹ Lufttemperatur: 6,0 °C Geografische Lage der Probestelle: UTM-RW 32577265 / UTM-HW 5926494 Entnahmetiefen der Mischprobe: 0,3 m / 5,0 m / 10,0 m Eisbedeckung: keine Tab. 3-1: Sondenparameter Allermöher See

Parameter

Wasser-tempera-tur in °C

Sauerstoff in mg‧l⁻¹

Sauerstoff-sättigung

in %

pH-Wert Leitfähig-keit in

µS‧cm⁻¹

0,3 m 4,33 14,57 111,5 7,63 449

5,0 m 4,32 14,84 113,6 7,89 449

10,0 m 4,33 14,77 113,1 7,94 449

Zeitraum 1999-2019 1999-2019 1999-2019 1999-2019 1999-2019

Mittelwert 0,3 m 4,30 13,4 103,0 7,90 513

Minimalwert 0,3 m 2,40 12,2 94,0 7,10 423

Maximalwert 0,3 m 8,00 18,1 133,0 8,50 670 Tab. 3-2: Chemische Parameter Allermöher See

Parameter

Säureka-pazität in mmol‧l⁻¹

Gesamt-härte in mmol‧l⁻¹

DRP in mgP‧l⁻¹

TP in mgP‧l⁻¹

Silikat in mg‧l⁻¹

Nitrat in mg‧l⁻¹

Mischprobe 1,80 1,90 0,017 0,062 0,55 < 0,200

Zeitraum 2001-2019 2008-2019 1999-2019 1999-2019 2002-2019 1999-2019

Mittelwert 1,70 1,80 0,009 0,025 0,55 0,251

Minimalwert 1,10 1,60 0,005 0,011 0,01 0,100

Maximalwert 2,00 2,40 0,023 0,062 1,13 0,420

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Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern

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bioplan – Institut f. angewandte Biologie u. Landschaftsplanung im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg

Tab. 3-3: Sichttiefe und biologische Parameter Allermöher See

Parameter Sichttiefe in m Chlorophyll a in µg‧l⁻¹

Phytoplankton in mm³‧l⁻¹

Zooplankton in Individuen‧m⁻³

Mischprobe Mischprobe Netzzug

1,40 25,9 9,75 548.889

Zeitraum 1999-2019 2000-2019 2005-2019 2005-2019

Mittelwert 3,03 8,0 2,24 263.411

Minimalwert 1,40 2,0 0,45 34.395

Maximalwert 5,00 26,0 9,75 1.100.000

Abb. 3-1: Sondenprofile gemessen in der Wassersäule des Allermöher Sees

0

2

4

6

8

10

12

4,00 4,50 5,00

Was

serti

efe

in m

Wassertemperatur in °CAA

0

2

4

6

8

10

12

445 450 455

Was

serti

efe

in m

Leitfähigkeit in µS‧cm-1B

0

2

4

6

8

10

12

7,0 7,5 8,0 8,5

Was

serti

efe

in m

pH-WertC

0

2

4

6

8

10

12

14,0 15,0 16,0

Was

serti

efe

in m

Sauerstoffgehalt in mg‧l-1D

0

2

4

6

8

10

12

100 110 120

Was

serti

efe

in m

Sauerstoffsättigung in %E

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Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern

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Kurzbeschreibung der Gewässersituation

Am 14.02.2019 betrug die Sichttiefe im Allermöher See 1,40 m (Tab. 3-3). Die Wassertempe-ratur lag über die gesamte Wassersäule konstant bei 4,32 bis 4,33 °C (Tab. 3-1, Abb. 3-1), eine Schichtung war naturgemäß noch nicht zu erkennen. Der Sauerstoffgehalt schwankte in einer kleinen Spanne von 14,57 mg‧l⁻¹ an der Oberfläche und 14,90 mg‧l⁻¹ in zwei bzw. drei Meter Wassertiefe. Hier erreichte der O2-Gehalt auch sein Maximum. Zum Gewässergrund hin nahm der Gehalt an Sauerstoff wieder etwas ab (14,77 mg‧l⁻¹). Für die Sauerstoffsättigung wurden über die gesamte Tiefe Werte zwischen 111,5 % und 114,0 % gemessen. Die Leitfähigkeit lag bei konstant 449 µS‧cm⁻¹. Beim pH-Wert wurde ein gewisser Anstieg mit zunehmender Was-sertiefe festgestellt. An der Wasseroberfläche betrug der Wert 7,63 und in zehn Meter Wasser-tiefe erreichte er mit 7,94 sein Maximum (Tab. 3-1, Abb. 3-1).

Der Gesamtphosphorgehalt der Mischprobe lag bei 0,062 mgP‧l⁻¹, der DRP-Gehalt bei 0,017 mgP‧l⁻¹ (Tab. 3-2). Die Nitratkonzentration bewegte sich unterhalb der Nachweisgrenze von 0,200 mg‧l⁻¹ (Tab. 3-2). Die Silikatkonzentration war mit 0,55 mg‧l⁻¹ (Tab. 3-2) verhältnismä-ßig gering, der Wert für das Chlorophyll a lag mit 25,9 µg‧l⁻¹ im mittleren Bereich (Tab. 3-3). Die Gesamthärte und die Säurekapazität lagen bei 1,90 bzw. 1,80 mmol‧l⁻¹ (Tab. 3-2).

Die Analyse der Mischprobe für das Phytoplankton ergab ein Biovolumen von 9,752 mm³‧l⁻¹ (Tab. 3-4). Dominiert wurde das Phytoplankton mit etwa 53 %, wie im zeitigen Frühjahr zu erwarten, von zentrischen Diatomeen (Bacillariophyceae), gefolgt von den Cyanobakterienar-ten Aphanizomenon flos-aquae und Planktothrix agardhii mit insgesamt 37,65 %. Alle weiteren Klassen hatten Anteile am Gesamtbiovolumen von deutlich unter 2 % (Tab. 3-4).

Die Gesamtindividuenzahl des Zooplanktons lag bei knapp 549 Ind‧l⁻¹ (Tab. 3-5). Insgesamt wurden in dem Netzzug vier Klassen nachgewiesen. Das Zooplankton wurde mit 444 Ind‧l⁻¹ dominiert von Rädertierchen (Rotatoria), gefolgt von Ruderfußkrebsen (Copepoda) mit etwa 95 Ind‧l⁻¹ sowie Blattfußkrebsen (Phyllopoda) mit etwa 3 Ind‧l⁻¹. Innerhalb der Klasse der Ro-tatorien kamen insbesondere die Arten Keratella cochlearis und Kellikottia longispina vor, bei den Copepoden vor allem calanoide Nauplien (Tab. 3-5).

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Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern

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bioplan – Institut f. angewandte Biologie u. Landschaftsplanung im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg

Tab. 3-4: Ergebnis der Phytoplanktonauszählung der Mischprobe für den Allermöher See (kur-siv dargestellte Taxa sind kein Phytoplankton im engeren Sinne und werden bei der Summenbildung nicht berücksichtigt)

Gewässer Allermöher See Tiefe 0,3 m; 5,0 m; 10,0 m Datum der Probenahme 14.02.2019

Ergebnis Zellzahl 44.792.163 Zellen‧l⁻¹ Ergebnis Biovolumen 9,752 mm³‧l⁻¹ Summe der Phytoplanktonklassen: mm³‧l⁻¹ % mm³‧l⁻¹ % Cyanophyceae 3,678 37,72 Conjugatophyceae 0,021 0,22 Chrysophyceae 0,073 0,75 Xanthophyceae 0 0 Bacillariophyceae 5,579 57,21 Euglenophyceae 0,136 1,40 Dinophyceae 0 0 Haptophyceae 0 0 Cryptophyceae 0,183 1,88 Prasinophyceae 0 0 Chlorophyceae 0,081 0,83 Raphidophyceae 0 0 Klebsormidiophyceae 0 0 Sonstige 0 0 Ulvophyceae 0 0

Taxaliste:

Taxon Klasse Zellzahl

[Zellen‧l⁻¹] Biovolumen (BV)

[mm³‧l⁻¹]

Anteil BV

[%] Summen-

prozent

Zentrale Diatomeen 20-25µm Bacillariophyceae 747.967 2,342 24,02 24 Zentrale Diatomeen 15-20µm Bacillariophyceae 1.300.813 1,916 19,65 44 Aphanizomenon flos-aquae Cyanophyceae 9.756.098 1,912 19,61 63 Planktothrix agardhii Cyanophyceae 29.813.008 1,759 18,04 81 Zentrale Diatomeen 10-15µm Bacillariophyceae 943.089 0,506 5,19 87 Fragilaria ulna 200-250µm Bacillariophyceae 48.780 0,323 3,31 90 Zentrale Diatomeen 30-35µm Bacillariophyceae 32.520 0,307 3,15 93 Trachelomonas volvocina Euglenophyceae 32.520 0,136 1,40 94 Cryptomonas erosa/ovata/phaseolus Cryptophyceae 16.260 0,136 1,40 96 Zentrale Diatomeen 25-30µm Bacillariophyceae 16.260 0,093 0,95 97 Chlamydomonas spp. Chlorophyceae 130.081 0,076 0,78 97 Chrysoflagellaten 5-10µm Chrysophyceae 569.106 0,063 0,64 98 Zentrale Diatomeen 5-10µm Bacillariophyceae 357.724 0,041 0,43 99 Asterionella formosa Bacillariophyceae 130.081 0,041 0,42 99 Cryptomonas spp. 20-25µm Cryptophyceae 16.260 0,026 0,27 99 Closterium acutum Conjugatophyceae 16.260 0,021 0,22 99 Cryptomonas spp. 10-15µm Cryptophyceae 32.520 0,015 0,15 100 Gomphonema spp. Bacillariophyceae 16.260 0,009 0,09 100 Pseudanabaena limnetica Cyanophyceae 508.130 0,007 0,07 100 Chromulina minima Chrysophyceae 97.561 0,006 0,07 100 Cryptomonas spp. <10µm Cryptophyceae 16.260 0,004 0,04 100

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Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern

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bioplan – Institut f. angewandte Biologie u. Landschaftsplanung im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg

Fortsetzung Tab. 3-4

Tetraedron minimum Chlorophyceae 16.260 0,003 0,03 100 Rhodomonas lacustris Cryptophyceae 48.780 0,002 0,02 100 Chromulina spp. Chrysophyceae 32.520 0,002 0,02 100 Monoraphidium minutum Chlorophyceae 32.520 0,002 0,02 100 Kephyrion spp. Chrysophyceae 16.260 0,002 0,02 100 Bicosoeca spp. Heterotrophe Flag. 16.260 100 Gymnodinium helveticum Heterotrophe Flag. 32.000 100

Tab. 3-5: Ergebnis der Auszählung des Zooplankton-Netzfangs im Allermöher See Gewässer Allermöher See Datum der Probenahme 14.02.2019

Taxon Klasse Biomasse

[mg‧l⁻¹]

Anteil an der Biomasse

[%] Abundanz

[Ind.‧l⁻¹] Abundanz [Ind.‧m⁻³]

Eudiaptomus gracilis Copepoda 0,9389 59,91 17,8 17.778 Eudiaptomus gracilis Copepodit Copepoda 0,1917 12,24 11,1 11.111 Synchaeta spec. groß Rotatoria 0,0916 5,84 31,1 31.111 Daphnia longispina Phyllopoda 0,0522 3,33 1,1 1.111 Daphnia cucullata Phyllopoda 0,0480 3,06 2,2 2.222 Asplanchna priodontra Rotatoria 0,0433 2,76 2,2 2.222 calanoider Nauplius 200-300 µm Copepoda 0,0428 2,73 27,8 27.778 calanoider Nauplius 300-400 µm Copepoda 0,0413 2,64 12,2 12.222 Synchaeta pectinata Rotatoria 0,0214 1,37 3,3 3.333 Keratella cochlearis Rotatoria 0,0196 1,25 224,4 224.444 Paracyclops fimbriatus Copepoda 0,0176 1,12 1,1 1.111 Polyarthra dolichoptera Rotatoria 0,0138 0,88 24,4 24.444 Kellikottia longispina Rotatoria 0,0128 0,82 141,1 141.111 Cyclops spec. Copepoda 0,0120 0,76 1,1 1.111 calanoider Nauplius 100-200 µm Copepoda 0,0083 0,53 14,4 14.444 cyclopoider Nauplius 100-200 µm Copepoda 0,0051 0,32 8,9 8.889 Filinia longiseta Rotatoria 0,0024 0,16 10,0 10.000 Keratella quadrata Rotatoria 0,0019 0,12 3,3 3.333 Conochilus unicornis Rotatoria 0,0012 0,08 2,2 2.222 cyclopoider Nauplius 200-300 µm Copepoda 0,0010 0,06 1,1 1.111 Keratella cochlearis tecta Rotatoria 0,0001 0,01 2,2 2.222 Tintinniden Sonstiges 0,0001 0,01 5,6 5.556 Summe 1,5671 100,00 548,9 548.889

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Vergleich der aktuellen Gewässersituation mit der Situation der Vorjahre

Bei den physikalischen Parametern ist mit Ausnahme der Sichttiefe im Allermöher See im Ver-gleich zu den unmittelbaren Vorjahren kein bedeutender Unterschied erkennbar (Abb. 3-2). Sowohl der pH-Wert als auch die Leitfähigkeit und die Sauerstoffsättigung lagen etwa im Be-reich der Werte der Vorjahre.

Zum Teil deutliche Unterschiede sind allerdings bei den chemischen Parametern sowie der Sichttiefe auszumachen (Abb. 3-2). Die Sichttiefe sinkt seit 2017 kontinuierlich, ein Trend, der sich auch 2019 fortsetzte und der sich folgerichtig aus den stark erhöhten Phosphatwerten und dem sich daraus ergebenden Anstieg von Phytoplankton und Chlorophyll a erklären lässt. Der Gesamtphosphorgehalt war 2019 mit mehr als 0,060 mgP‧l⁻¹ zwei bis viermal höher als in den Jahren 1999 bis 2018. Die Sichttiefe war mit 1,40 m mit Abstand der kleinste Wert der lang-jährigen Zeitreihe.

Die Ergebnisse für die Gesamthärte und Säurekapazität weichen nicht von den Werten der Vor-jahre ab und auch die Silikatkonzentration ist durchschnittlich. Die Nitratkonzentration lag zwi-schen den Jahren 2007 und 2017 jeweils bei 0,300 mg‧l⁻¹ (Nachweisgrenze). Im Jahr 2018 wur-den lediglich 0,200 mg‧l⁻¹ (Nachweisgrenze) und im Jahr 2019 nur 0,150 mg‧l⁻¹ erreicht.

Wie bereits oben erwähnt, reagierten die biologischen Parameter folgerichtig auf das erhöhte Nährstoffangebot (TP) (Abb. 3-2). Der Gehalt an Chlorophyll a nahm einen ungewöhnlich ho-hen Wert an, wie er zuletzt im Jahr 2003 nachgewiesen wurde. Das Biovolumen des Phyto-planktons erreicht mit fast 10 mm³‧l⁻¹ den langjährigen Maximalwert. Der vorherige Maximal-wert lag bei etwa 6 mm³‧l⁻¹ im Jahr 2008. Normalerweise war das Biovolumen des Phytoplank-tons z.T. kleiner 4 mm³‧l⁻¹, meistens sogar kleiner 1 mm³‧l⁻¹. Hervorzuheben ist der mit etwa 38 % hohe Anteil an Cyanobakterien (v.a. Aphanizomenon flos-aquae und Planktothrix aghar-dii), der im Vorjahr bereits als auffällig definiert wurde, zumal der Anteil der Cyanobakterien am Gesamtbiovolumen im Jahr 2017 lediglich bei 0,2 % lag. Der Trend erhöhter Blaualgen-konzentrationen scheint sich demnach fortzusetzen. Im Netzzug zur Untersuchung des Zooplanktons wurden in den Jahren 2005 bis 2016 jeweils weniger als 200.000 Ind‧m⁻³ nach-gewiesen. In den beiden darauffolgenden Jahren gab es einen sprunghaften Anstieg der Zahlen auf jeweils etwa 1.000.000 Ind‧m⁻³ und im Jahr 2019 einen Rückgang auf ca. 600.000 Ind‧m⁻³, was den Trend der letzten beiden Jahre mit deutlich höheren Individuenzahlen dennoch bestä-tigt.

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Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern

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bioplan – Institut f. angewandte Biologie u. Landschaftsplanung im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg

Abb. 3-2: Vergleich der Parameter für 2019 mit den Vorjahreswerten für den Allermöher See

0,01,02,03,04,05,06,07,08,09,0

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

pH-W

ert

pH-Wert (Oberfläche)

0100200300400500600700800

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

Leitf

ähig

keit

in µ

S‧cm

-1

Leitfähigkeit (Oberfläche)

020406080

100120140

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

Saue

rsto

ffsät

tigun

g in

%

Sauerstoffsättigung (Oberfläche)

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

6,0

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

Sich

ttief

e in

m

Sichttiefe (Oberfläche)

0,000

0,020

0,040

0,060

0,080

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

P in

mg‧

l-1

Phosphor (Mischprobe)

Gesamt-P DRP

0,000,050,100,150,200,250,300,350,400,45

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

Nitr

at-N

in m

g‧l-1

Nitrat (Mischprobe)

0,0

1,0

2,0

3,0

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung

Herausgeber: Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Fachliche Bearbeitung: KLS-Gewässerschutz

Kapitel 5.3:

Daten aus der Badegewässerüberwachung

(2007–2018)

Das Kapitel "Daten aus der Badegewässerüberwachung" enthält die Daten aus der

behördlichen Badegewässerüberwachung, die auch über die Internetseite www.hamburg.de/badegewaesser einzusehen sind.

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Allermöher See – Badegewässerprofil gemäß Artikel 6 Hamburger Badegewässerverordnung

Herausgeber: Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie Fachliche Bearbeitung: KLS-Gewässerschutz

Kapitel 5.4:

Literatur

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Literatur zur Erstellung der Badegewässerprofile:

BLAK – BUND-LÄNDER-ARBEITSKREIS BADEGEWÄSSER (2007): Arbeitshilfe für die Erstellung von Badegewässerprofilen nach Artikel 6 der EG-Badegewässerrichtlinie – (Entwurf vom 16.04.2007) des Bund-Länder-Arbeitskreises Badegewässer, UAG „Praktische Umsetzung“.

EG – EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT (2006): Richtlinie 2006/7/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Februar 2006 über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung und zur Aufhebung der Richtlinie 76/160/EWG.

EU – EUROPÄISCHE UNION (2011): Durchführungsbeschluss der Kommission vom 27. Mai 2011 zur Einführung eines Symbols zur Information der Öffentlichkeit über die Einstufung von Badegewässern und Badeverbote oder das Abraten vom Baden gemäß der Richtlinie 2006/7/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (2011/321/EU). In: Amtsblatt der Europäischen Union vom 31.5.2011; 2011 / 64: S. 38-40.

FHH – FREIE UND HANSESTADT HAMBURG (2008): Verordnung über die Qualität und die Bewirtschaftung der Badegewässer (Badegewässerverordnung) vom 26. Februar 2008. HmbGVBl. Nr. 15 S. 117 – 124.

LAWA – LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER (1999): Vorläufige Richtlinie für eine Erstbewertung von natürlich entstandenen Seen nach trophischen Kriterien. Kulturbuch-Verlag Berlin GmbH.

LAWA – LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER (2003): Vorläufige Richtlinie für eine Erstbewertung von Baggerseen nach trophischen Kriterien. Kulturbuch-Verlag Berlin GmbH.

Literatur zum Allermöher See:

BEHÖRDE FÜR UMWELT UND ENERGIE (2018): Darstellung der Ergebnisse der behördlichen Badegewässerüberwachung 2004-2018 auf der Internetplattform der BUE: https://www.hamburg.de/badegewaesser.

BIOPLAN – INSTITUT FÜR ANGEWANDTE BIOLOGIE UND LANDSCHAFTSPLANUNG (2019): Untersuchung und Beurteilung der limnologischen Situation an 13 EG-Badegewässern bzw. potenziellen Badegewässern / Limnologische Untersuchungen in Hamburger Badeseen – Winter 2019. Gutachten im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Umwelt und Energie, Amt für Wasser, Abwasser und Geologie, Abteilung Wasser-wirtschaft.

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HAGGE, A., B. LANDMESSER, J. LANGBEHN, G. MAASER & H. KAUSCH (1987): Limnologische Untersuchung des Allermöher Sees im Bezirk Hamburg-Bergedorf unter besonderer Berücksichtigung der Freizeitnutzung – Angefertigt im Auftrag der Umweltbehörde Hamburg. Hrsg.: Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaften der Universität Hamburg.

KLS-GEWÄSSERSCHUTZ (2010): Allermöher See – Gewässerökologisches Monitoringprogramm 2009. Gutachten im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Umweltschutz, Gewässerschutz.

KLS-GEWÄSSERSCHUTZ (2005): Hamburger Badeseen – Zusammenstellung und Auswertung von gewässerökologischen Daten aus den Jahren 1986-2004. Gutachten im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Umweltschutz, Gewässerschutz.

OSCHMANN, NADINE (1999): Die Hamburger Badegewässer. Bericht aus dem freiwilligen ökologischen Jahr 1998/99. Umweltbehörde Hamburg, Fachamt für Umweltuntersuchungen.