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AUSGABE 23 DEZEMBER 2018 Zeitschrift der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und des Handwerks-Bildungsstätten e.V. „JUGENDLICHE WOLLEN MÖGEN, WAS SIE TAGTÄGLICH TUN“ WAS IST MEINE ARBEIT WERT? STUNDENSÄTZE KALKULIEREN SCHWERPUNKT AUSBILDUNG BETRIEBE BEWEGEN HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND

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AUSGABE 23DEZEMBER 2018

Zeitschrift der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und des Handwerks-Bildungsstätten e.V.

„JUGENDLICHE WOLLEN MÖGEN, WAS SIE

TAGTÄGLICH TUN“

WAS IST MEINE ARBEIT WERT? STUNDENSÄTZE

KALKULIEREN

SCHWERPUNKT AUSBILDUNG

BETRIEBE BEWEGEN

HANDWERKIM WESTMÜNSTERLAND

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Ferdinand LimbergKreishandwerksmeister

Ulrich MüllerHauptgeschäftsführer

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ein Blick auf Organisation und Prozesse des Betriebs. Die Beratungs-

angebote der Kreishandwerkerschaft bieten hier Unterstützung und

schaffen Entlastung. (ab S. 28)

Die Stärkung der Handwerksbetriebe ist unser Anliegen als Kreis-

handwerkerschaft. Für die nahe Zukunft haben wir uns einiges vor-

genommen. Wir wollen die Kontakte mit Schulen intensivieren, um

junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung zu motivieren.

Ein weiteres Ziel ist es, die Leistungen der Kreishandwerkerschaft und

der Innungen stärker öffentlich zu machen. Dafür suchen wir den

Kontakt zu Kommunen und Wirtschaftsförderern, um vor Ort zu infor-

mieren und die Belange der Betriebe zu erfassen. „Handwerk vor Ort“

heißt das Konzept, mit dem wir bereits im Januar in Senden, Asche-

berg und Dülmen starten.

Ein weiterer ständiger Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Kommuni-

kation – an dieser Stelle danken wir Ihnen für Ihr positives Feedback

auf die neue Gestaltung dieses Magazins. Wir bleiben auch online

dran. Haben Sie die KH-App schon geladen?

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Blick auf den Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld ist erfreulich. Die

aktuellen Konjunktur- und Beschäftigungszahlen zeigen eine stabile

Lage mit hohem Auftragsbestand. Die Arbeitslosenzahlen sind auch

weiterhin die niedrigsten in NRW.

Für die Unternehmen bedeutet das: In allen Gewerken werden Fach-

kräfte gesucht. Es ist klug und zukunftsweisend, in dieser Situation

auf Ausbildung zu setzen. Viele Betriebe tun das bereits und erleben

gleichzeitig, dass es nicht einfach ist, Auszubildende zu finden. Zwar ist

die Zahl der Ausbildungsverhältnisse zum 01.08.2018 leicht gestiegen.

Was uns freut. Wir wissen aber auch, dass der Förderbedarf der Azubis

weiter zunimmt. (Schwerpunktthema Ausbildung ab Seite 6)

Der Arbeitsmarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt,

auf dem es wichtig ist, sich als Arbeitgeber gut zu platzieren. Unter-

nehmen müssen sich interessant für Auszubildende, für neue Mit-

arbeiter, aber vor allem auch für bestehende Mitarbeiter machen.

Dazu gehören Arbeitszeiten und Entlohnung, aber auch zusätzliche

Leistungen wie das Gesundheitsmanagement oder die Entwicklung

von Mitarbeitenden durch Weiterbildung und -qualifizierung. (S. 30)

Flexible Arbeitszeitgestaltung oder Arbeitszeitkonten machen Ar-

beitsplätze attraktiver. Vor allem für die jüngere Generation ist eine

gute Balance zwischen Arbeit und Privatem wichtig. Und zwar nicht

nur für Beschäftigte. Damit auch Handwerksmeister und -meister-

innen Unternehmen und Privatleben gut vereinbaren können, lohnt

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06TITELTHEMA

„Als Betrieb muss ich wissen: Mit wem fühlen sich die Neuen wohl? Und mit welchen Neuen kommen die Alten klar?“

BETRIEBE BEWEGEN

SERVICE

MENSCHEN IN DER KH

HINGEGUCKT!

AUS DEN INNUNGEN

02VORWORT

06ES GIBT KEIN PATENTREZEPT – ABER GUTE BEISPIELE

Wie das Handwerk im Kreis Coesfeld Auszubildende gewinnt

12 „JUGENDLICHE WOLLEN MÖGEN,

WAS SIE TAGTÄGLICH TUN“Interview mit Dr. Christoph Schleer

zur Sinus-Jugendstudie

16 PARLAMENTARISCHES TREFFEN IM LANDTAGJunge Handwerksmeister im politischen Dialog

17WAS TUN GEGEN DIE ABMAHNWELLE?

Politiker-Gespräch über die DSGVO

18 LEIDENSCHAFTLICH FÜR DAS HANDWERK

Warum sich die Obermeister im Kreis Coesfeld ehrenamtlich in ihren Innungen engagieren

23 ZEIT FÜR VERÄNDERUNGEN

Neue Strukturen auf Landesebene für Dachdecker und Steinmetze

24 OBERMEISTER IM WEINLAND

Eine Reise an die Südliche Weinstraße

26 HANDWERKER-WACHOLDER

Verbindende Aktion der Innungen

HANDWERK IM DIALOG

AUSBILDUNG GESTALTEN

28 WAS IST MEINE ARBEIT WERT?

Warum die Kalkulation des eigenenStundensatzes eine lohnende Aufgabe ist

30 DAS MÜSSEN SIE NICHT ALLEIN SCHAFFEN

Datenschutzberatung für Betriebe

32 WIR SIND PARTNER FÜR DIE PERSONALARBEIT

Ein Gespräch mit dem Arbeitgeber- service der Agentur für Arbeit Coesfeld

34 EIN NEUER TREND: „JOBBIKE“

Das sollten Sie als Arbeitgeber wissen

BETRIEBLICHE ZUSATZLEISTUNGEN STÄRKEN Wie Beschäftigte mit geringen Einkommen und

Arbeitgeber profitieren

NEUES GESETZ ZUR BRÜCKENTEILZEITAb Januar 2019 gibt es ein Recht

auf Rückkehr in Vollzeit

36 „HOFFEN, DASS MAN AM ENDE

OBEN RUND RAUSKOMMT“Zimmerermeister Norbert Kühnhenrich über

seine Objekte für den Katholikentag in Münster

38WAS MACHEN EIGENTLICH ...

Lena Borgert und Frank Summen in der Geschäftsführung

40SEMINARÜBERSICHT

45NEUE MITGLIEDER

IMPRESSUM

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Nachwuchs gewinnen, Fachkräfte von Morgen ausbilden – das ist ak-tuell eine der großen Herausforde-rungen des Handwerks. Nie war der Mangel an Nachwuchskräften, an interessierten Azubis so groß. Da sind sich alle Gewerke und alle Be-triebe einig. Betriebe, die seit Jahren ausbilden, spüren zunehmend, dass weniger Bewerbungen kommen und die Qualität der Bewerbungen sinkt. Immer häufiger bleiben Ausbil-dungsplätze unbesetzt. 518 Aus-bildungsverträge wurden im Zu- ständigkeitsbereich der Kreishand-werkerschaft in diesem Jahr ge-schlossen, ähnlich viele wie im ver-gangenen Jahr. Spitzenreiter sind nach wie vor die Kfz-Mechatroniker mit 134 Auszubildenden, gefolgt von den Tischlern, wo 60 Verträge ge-schlossen wurden.

Wenn nach den Ursachen für die aktuelle Situation gesucht wird, dann werden von vielen Betrieben schnell ein paar Eckpunkte ge-nannt: Die Schulen und Lehrkräfte sollten Handwerksberufe besser be- kannt machen, sie sollten Schüler- innen und Schüler in Kontakt zu Be-trieben bringen und ihnen prak-tische Erfahrungen ermöglichen. Berufsberatern und -beraterinnen fehlt die Kenntnis von modernen Handwerksberufen, so dass sie kaum realistisch beraten können. In vielen Elternhäusern hat ein Stu-dium einen höheren Stellenwert als

eine Ausbildung im handwerklichen Beruf. Und irgendwie ist es auch „die Gesellschaft“, in der die Wert- schätzung für das traditionelle Handwerk, für die Qualität hand-werklicher Produkte und Dienst- leistungen abhandengekommen ist.

Was auch immer die Ursachen sind, letztlich kommt der Handlungs-druck bei den Betrieben an. Sie müssen Lösungen finden, wenn sie ihre Zukunft sichern wollen – und dazu gehört, Ausbildungsplätze zu besetzen und den Nachwuchs von Morgen auszubilden. Es gibt kein Pa-tentrezept, wie und wo sich Jugend- liche für eine Ausbildung begeistern lassen. Aber es gibt gute Beispiele aus Betrieben unserer Region, wie sie Auszubildende gewinnen und damit für sich, aber immer auch für das Handwerk werben.

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Wie das Handwerk im Kreis Coesfeld Auszubildende gewinnt

ES GIBT KEIN PATENTREZEPT – ABER GUTE BEISPIELE

HANDWERK IST KEINE EINBAHN-STRASSE

MICHAEL BUSCH, TISCHLEREI BUSCH, ORGANISIERTE EINE AUSBILDUNGSRALLYE MIT ANDEREN BETRIEBEN UND INITIIERTE EINE AUSBILDUNGS-DATENBANK AUF DER WEBSITE DES DORFES

Was glauben Sie, wie viele Ausbil-dungsbetriebe, die ausbilden oder dies gerne tun würden, gibt es bei uns im Dorf? Auf diese Frage antworteten Eltern aus Ottmars- bocholt mit der Vermutung: sechs oder vielleicht acht. Tatsächlich sind es 27. „Das wollten wir trans-parenter machen“, sagt Michael Busch. „Viele wissen nicht, was es im Ort gibt, welche Berufe Jugend-liche hier erlernen können und was der Beruf alles umfasst.“ In einer gemeinsamen Initiative wurde die Website des Ortes um eine Rubrik mit Betrieben und Ausbildungs- plätzen erweitert.

hier gibt es für jeden Azubi eine 1:1- Betreuung, der Meister arbeitet immer allein mit einem Lehrling. Der wiederum profitiert davon, dass er alle Arbeitsbereiche und -schritte kennenlernt, den Kundenkontakt ebenso wie alle Produktionsschritte im Möbelbau und Fahrzeuginnen- ausbau. „Eltern denken oft, dass das Handwerk eine Einbahnstraße ist“, sagt Michael Busch. „Auch mit solchen Vorurteilen kann man im direkten Gespräch aufräumen und schildern, wie vielfältig die weiteren Wege sein können. Man muss nicht in der Werkstatt bleiben.“

„Das Schwierigste ist, überhaupt das Interesse zu wecken“, sagt Michael Busch. „Ausbildungsmessen setzen erst viel später an, da muss das Interesse schon da sein. Wir versuchen, die Jugendlichen früher zu erreichen und zwar auf so kurzen Wegen wie möglich.“ Dabei hat er immer zwei Anliegen: Werbung für das Handwerk an sich zu machen und Werbung für den eigenen Be-trieb. „Wollen wir das Handwerk stärken, können wir das nur ge-meinsam – auch wenn wir letztlich im Wettbewerb um die gleichen Be-werber sind.“

In diesem Jahr startete Michael Busch gemeinsam mit sieben Be-trieben erstmals eine Ausbildungs-rallye für die Jugendlichen aus dem Dorf. Bekannt gemacht hatten sie die Aktion, die an einem Samstag-nachmittag stattfand, über Flyer in der Schule, Facebook, die Zeitung sowie Flyer, die von den Pfadfinder- innen im ganzen Dorf an alle Haus- halte verteilt wurden. Mit dem Fahr-rad konnten die Jugendlichen bei der Rallye dann von Betrieb zu Betrieb fahren, um sich dort die Unternehmen anzuschauen und ins Gespräch zu kommen.

In der kleinen Tischlerei von Michael Busch beteiligte sich auch der Lehr-ling an den Gesprächen und konnte von seinen Erfahrungen in einem kleinen Betrieb berichten. Denn

Jan Dreber machtseine Tischler-Ausbildung

bei Michael Busch.

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LAST MINUTE ZUM AUS-BILDUNGS-VERTRAG

SYLKE KRÄMER-SELTING, WILHELM SELTING GMBH & CO. KG, FAND IHREN AUSZUBILDEN-DEN IM VERGANGENEN JAHR ÜBER DIE LAST-MINUTE- AUSBILDUNGSBÖRSE DER KREISHANDWERKERSCHAFT

Früher annoncierte die Firma Selting in der Tageszeitung. „Das ist aller-dings immer weniger erfolgver-sprechend“, sagt Sylke Krämer- Selting, die im Sanitär-Unternehmen ihres Mannes Michael Selting fürs Personal zuständig ist. „Inzwischen platzieren wir unsere offenen Stellen auf vielen Portalen. Wo man sich als Arbeitgeber registrieren kann, machen wir mit.“ Die Stellenaus-schreibung für eine „Ausbildung zum Anlagenmechaniker/in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ blieb im vergangenen Jahr dennoch ohne

GEFUNDEN WERDEN STATT MÜHSAM SUCHEN

SANDRA THIELE, FRISEURMEIS-TERIN UND INHABERIN DES FRISEURSALONS HAIR LINE IN COESFELD SUCHT KEINE AUS-ZUBILDENDEN SONDERN LÄSST SICH FINDEN.

„Wenn ich dringend einen Azubi su-che, dann nutze ich die Möglichkeit über die Arbeitsagentur oder die sozialen Netzwerke“, sagt Sandra Thiele. „Allerdings habe ich die bes-seren Erfahrungen gemacht, wenn man als Betrieb gefunden wird.“

Resonanz. Von der Last-Minute- Ausbildungsbörse der Kreishand-werkerschaft hatte Sylke Krämer Selting vor drei Jahren erstmals gehört. Als sie hier im vergange-nen Sommer mitteilte, dass ihr Aus-bildungsplatz zum 1. August noch nicht besetzt ist, erhielt sie inner-halb kurzer Zeit drei Bewerbungen.

„Zwei Azubis haben wir dann einge-stellt, einer hat leider wieder auf-gehört.“ Kilian Ebbing ist geblieben. Ursprünglich wollte er weiter zur Schule gehen und entschied sich dann doch kurzfristig für die Aus-bildung. „Mit Kilian haben wir jetzt einen motivierten Azubi, der gerade ins zweite Lehrjahr startet“, sagt Sylke Krämer-Selting. Nach dem offiziellem Ausbildungsbeginn einzu- steigen hält Sylke Krämer-Selting für relativ unproblematisch. „Wenn jemand Interesse hat und enga-giert ist, dann fallen die Wochen oder Monate, die er später beginnt, nicht unbedingt ins Gewicht.“

Dass es schwer ist, Auszubildende zu finden, daran hat sich die Firma Selting schon fast gewöhnt. Eigent-lich haben sie drei Ausbildungs-plätze, aktuell sind nur zwei besetzt. „Wir werben überwiegend über Praktika für unseren Beruf, das ist ein sinnvoller Weg für beide Seiten, aber auch dafür bekommen wir aktuell immer weniger Anfragen.“

„INZWISCHEN PLATZIEREN WIR

UNSERE OFFENEN STELLEN AUF VIELEN PORTALEN. WO MAN

SICH ALS ARBEIT-GEBER REGISTRIEREN KANN, MACHEN WIR

MIT.“

„ES MACHT NICHT SO VIEL SPASS,

WENN DAS INTERESSE NICHT DA IST, SONDERN PRAKTIKA EHER

EINE PFLICHT- VERANSTALTUNG

SIND.“

Gefunden wurde sie in diesem Sommer von Eleni Floßmann. Die junge Frau hatte sich direkt bei ihr beworben, nachdem sie den Aus-bildungsbetrieb wechseln wollte. Ein Berufsschullehrer hatte den Kontakt zu Sandra Thiele herge-stellt, weil er sie aus dem Prüfungs-ausschuss kannte.

„Früher hatten wir vier oder fünf Be- werbungen pro Jahr“, sagt die Friseurmeisterin, die ihren Salon vor elf Jahren gegründet hat. „Da konnte man noch auswählen. Aber die Zeiten sind vorbei.“ Jetzt aktiv zu suchen, um geeignete Bewerber- innen zu finden, koste enorm viel Zeit, Kraft, Ressourcen und auch Ent-täuschungen. „Immer wieder sind dann Leute dabei, für die die Aus-bildung erst mal nur ein Notnagel ist und die nicht wirklich für diesen Beruf motiviert sind. Aus dem Grund hat sie sich auch nicht erneut auf der Seite der Agentur für Arbeit

registriert. Sandra Thiele sorgt viel-mehr dafür, präsent und sichtbar zu sein. Sandra Thiele ist in der Innung aktiv und im Prüfungsausschuss. Auf der Facebook-Seite des Be- triebes stellt sie regelmäßig Fotos ein, die besondere Aktionen doku-mentieren und Frisuren vorstellen. Sie bietet nach wie vor Praktikums-plätze für Schülerinnen an und be-teiligt sich am Girls’Day. Auszu-bildende hat sie auf diesem Weg bislang leider nicht gefunden.

Junge Frauen, die sich wirklich für den Beruf interessieren, können ein Schnupperpraktikum machen, dann sei schnell spürbar, ob es passt oder nicht.

Vier Mitarbeiterinnen gehören aktuell zum Betrieb. „Ich bin gerne bereit, junge Menschen auszubilden und auf das Berufsleben vorzubereiten, aber der Wille, die Freude und die Neugier sollten zu 100 Prozent vor-handen sein.“

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Friseurmeisterin Sandra Thiele und ihre Auszubildende Eleni Floßmann

Kilian Ebbing macht bei der Firma Selting eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker.

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HANDWERK! MÄDELS!

Ideen und Strategien für Handwerksbetriebe im Münsterland

Viele Mädchen sind technisch interessiert und hand-werklich begabt. Trotzdem entscheiden sich nur wenige für eine Ausbildung in klassischen Handwerksberufen. Die Broschüre des Kompetenzzentrums Frau & Beruf wirbt dafür, dass Betriebe Mädchen und junge Frauen aktiv einladen. Sie bündelt Tipps und Strategien zur An-sprache von weiblichen Auszubildenden und verbindet dies mit Erfahrungen von Handwerksbetrieben im West-münsterland. Deren Fazit: „Wenn ich Mädchen gewinnen will, dann muss ich sie anders ansprechen.“ Noch sind erst 8,6 Prozent der Azubis im klassischen Handwerk weiblich. Es lohnt sich auf jeden Fall, bei der Ansprache die Mädchen gezielter in den Blick zu nehmen.

Die Broschüre „Handwerk! Mädels! Ideen und Strate-gien für Handwerksbetriebe im Münsterland“ ist über die Kreishandwerkerschaften Coesfeld und Borken erhältlich.

Es gibt sie auch zum Download: www.competentia.nrw.de/Muensterland (klicken auf „Interessantes“)

KLEIN – ABER FEINAls attraktiver Ausbildungsbetrieb bei

Jugendlichen groß rauskommen

Die Arbeitsmappe, die 2015 im Rahmen eines Projekts des RKW entstanden ist, enthält vier Leitfäden rund um das Thema Azubimarketing – mit besonderem Blick auf kleine Unternehmen. Schwerpunkte sind u. a., was einen attraktiven Ausbildungsbetrieb ausmacht und wie eine zielgenaue Bewerberansprache aussieht – gerade auch in Bezug zur Generation Z. Darüber hinaus im Mittel- punkt: das Schülerpraktikum als zentrale Maßnahme sowie die Bedeutung des Kontakthaltens danach. Über ein Dutzend Beispiele runden die Arbeitsmappe ab.

Die Arbeitsmappe gibt es zum Download unter: https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/ fachkraeftesicherung/leitfaden/klein-aber-fein/

Leitfaden 1

Klein – aber feinAls attraktiver Ausbildungsbetrieb bei Jugendlichen groß rauskommen

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LEUTE, DIE MIT DEM BERUF WAS ANFANGEN KÖNNEN

BASTIAN MEY, BÄCKERMEISTER UND INHABER DER BÄCKEREI MEY IN COESFELD WÜNSCHT SICH MOTIVIERTE AZUBIS – UND BILDET ZUM ERSTEN MAL AUCH EINEN FLÜCHTLING AUS.

Bastian Mey ist davon überzeugt: „Wir werden diese Arbeitskräfte in Zukunft brauchen.“ Konkret spricht er über seinen Azubi aus Syrien. Der junge Mann war über eine Flücht-lingsinitiative zu ihm gekommen. Nach einem langen Praktikum von zehn Monaten, entschieden sich beide Seiten zur Ausbildung. „Das ist schon eine andere Anstrengung für einen Betrieb“, sagt der Bäcker-meister. „Die Sprache ist nicht so sehr das Problem. Da bin ich davon überzeugt, dass man das ohne-

hin besser bei der Arbeit lernt als in einem Kurs mit 20 Syrern und einem Deutschlehrer.“ Herausfordernd für alle Beteiligten sei vielmehr die kulturelle Übersetzung.

So weigerte sich der junge Mann anfangs, sich von einer Bäckerge- sellin etwas sagen zu lassen. In der Bäckerei Mey arbeiten vier Frauen in der Backstube, für den Flücht-ling eine neue Erfahrung in der Zu-sammenarbeit – und ein Lernpro-zess. Für den Arbeitgeber sei auch der bürokratische Aufwand deut-lich höher, so Bastian Mey. Das ers-te Lehrjahr hat sein syrischer Azubi wiederholen müssen – aber beide Seiten bleiben dran.

Eigentlich hat die Bäckerei Mey vier Ausbildungsplätze – zwei in der Produktion, einen im Verkauf –, von denen aktuell drei besetzt sind. „Wir schreiben die Stellen ganz nor-mal über die Arbeitsagentur aus, auf unserer Website stehen sie

noch nicht mal.“ Die jungen Leute, die sich dann bewerben, müssten schon zeigen, dass sie den Beruf auch erlernen wollen. Die Möglich-keit dazu haben sie immer ab Januar mit ihrem Halbjahreszeug-nis. „Ich brauche Leute, die mit dem Beruf was anfangen können. Wir ha-ben zu oft die Erfahrung gemacht, dass die Leute nicht dranblei-ben, wenn sie hier landen, weil sie sonst nichts finden.“ Auch von An-reizen wie einem Fahrrad bei über-standener Probezeit oder einem Führerschein hält Bastian Mey nichts. „Wenn sie das Fahrrad haben, sind sie wieder weg.“

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In der Bäckerei Mey gibt es vier Ausbildungsplätze in

Verkauf und Produktion – diese beiden erlernen das Bäckerhandwerk.

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„JUGENDLICHE WOLLEN MÖGEN, WAS SIE TAGTÄGLICH TUN“

VIELE UNTERNEHMEN UND DIE HANDWERKSBETRIEBE IM BESONDEREN FINDEN ES ZUNEHMEND SCHWIERIG, AUS-ZUBILDENDE ZU GEWINNEN. KANN BEIM VERSUCH, DIESE ENTWICKLUNG ZU VERSTEHEN UND LÖSUNGEN ZU FINDEN, DER BLICK IN IHRE FORSCHUNG ÜBER JUGENDLICHE HELFEN?

Dr. Christoph Schleer: Es geht immer um die Frage: Über welche Jugend-lichen sprechen wir eigentlich? Der demografische Wandel ist sowieso da. Dazu kommt, dass Jugendliche immer höhere Schulabschlüsse er- zielen und studieren, was für die Handwerksbetriebe bedeutet, dass sie nicht mehr aus dem Vollen schöpfen können. Wir kennen schon lange die Diskussionen über die Ge-nerationen X, Y oder Z oder die so genannte Generation Facebook. Diese Darstellungen greifen aber zu kurz, wenn wir Jugendliche be-schreiben wollen.

WIE WAR DAS DENN FRÜHER?

Früher war erst einmal wichtig, ein gesichertes Einkommen zu ha-ben. Grundsätzlich ist das heute nicht anders, aber es kommen ei-nige weitere wichtige Aspekte hin-zu. Ganz besonders wichtig ist den Jugendlichen heute ein gutes Be-triebsklima. Dabei geht es nicht nur um eine gute Stimmung unter Kollegen, sondern vor allen Din-gen auch um ein gutes Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Vorge- setzten. Was auch andere Studien bestätigen:

INTERVIEW MIT DR. CHRISTOPH SCHLEER ÜBER DIE SINUS-JUGENDSTUDIE UND WAS BETRIEBE DARAUS LERNEN KÖNNEN, WENN SIE AZUBIS SUCHEN

WARUM GREIFT DAS ZU KURZ?

Weil Jugendliche in unterschied- lichen Lebenswelten leben und da-her vollkommen unterschiedlich sind. In unseren Untersuchungen unterscheiden wir zwischen sieben verschiedenen Lebenswelten, da-runter Milieus wie die Konservativ- Bürgerlichen oder die Sozialöko-logischen, aber auch die Prekären oder Experimentalistischen Hedo-nisten. Diese unterscheiden sich stark voneinander, stärker als noch vor 20 oder 30 Jahren. Natürlich hatten wir immer eine gewisse Heterogenität, aber das hat sich über die Zeit hinweg nochmals zu-gespitzt.

DIE JUNGEN LEUTE MACHEN SICH

HEUTE VIEL MEHR SORGEN, OB SIE DEN

BERUFLICHEN ANFORDERUNGEN GERECHT WERDEN

KÖNNEN.

Sie leben in einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der sie sich umfassender und schneller denn je über alles, z.B. die Krisen dieser Welt, informieren können. Damit ver- bunden hat sich ein Bedürfnis ent-wickelt, das wir Regrounding nen-nen. Sie suchen Halt, einen Anker, Geborgenheit, Sicherheit. Auch des- wegen ist den jungen Leuten das Klima in einem Betrieb so wichtig, und darum legen sie großen Wert auf eine gute Vereinbarkeit von Privatleben bzw. Familie und Beruf.

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ABER EIN GUTES EINKOMMEN KANN DOCH AUCH SICHERHEIT GEBEN …

Junge Menschen setzen ein gutes Gehalt voraus. Wir haben es hier nicht mit einer Entweder-oder- Generation, sondern mit der Sowohl- als-auch-Generation zu tun: Das Gehalt ist wichtig, aber es ist eher eine Grundvoraussetzung, wir sagen dazu, das Gehalt ist ein „Hygiene- faktor“. So sind die jungen Leute heute stärker als vergangene Ge-nerationen bereit, zugunsten eines attraktiveren Arbeitsumfelds auf die nächste Gehaltsstufe zu ver-zichten. Das ist auch der Grund, weshalb etwa Unternehmen, die Young Professionals für Führungs-aufgaben gewinnen wollen, immer mehr Schwierigkeiten bekommen, diese zu finden. Der Chefsessel ist nicht mehr so attraktiv wie einst, denn junge Menschen sind nicht mehr ohne Weiteres bereit, 50 oder 60 Stunden zu arbeiten und entsprechend auf Privatleben zu verzichten. Wenn die Basis, ein gewisses Gehalt da ist oder die Karriereleiter bis zu einer gewissen Stufe erklommen wurde, dann wägen sie stärker ab.

WENN ES ALSO NICHT MÖGLICH IST, ÜBER „DIE JUGENDLICHEN“ AN SICH UND IHRE ERWARTUNGEN ZU SPRECHEN, GIBT ES DENNOCH VERALLGE- MEINERBARE EINSICHTEN, DIE ARBEITGEBER NUTZEN KÖNNTEN?

Es ist schwierig, allgemein zu sagen, welche Erwartungen die junge Ge-neration heute an Beruf und Unter-nehmen hat, aber wir können Ver-gleiche zu Studienergebnissen von vor 15 oder 20 Jahren ziehen. Da sieht man, dass es deutliche Än-derungen und Verschiebungen ge-geben hat. Zentral ist, dass die so genannten weichen Faktoren eine zunehmend große Rolle spielen. Einen ganz besonderen Stellenwert hat der Spaß an der Arbeit. Das be-deutet nicht, dass die Jugendlichen von Arbeitgebern bespaßt werden wollen, sondern dass sie schlicht-weg mögen wollen, was sie tagtäg- lich tun. Bei der Arbeit möchte man den eigenen Neigungen und Fähig- keiten nachkommen können. Die besser Gebildeten sprechen in diesem Zusammenhang oft von dem Bedürfnis nach Selbstverwirk-lichung.

Dr. Christoph Schleer ist Wirtschafts- wissenschaftler, seit 2014 als Stu- dienleiter und seit 2017 als Senior Research & Consulting am SINUS- Institut tätig.

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UM NACHWUCHS ZU AKQUIRIEREN, MUSS ICH MIR IMMER ZUERST DAS BESTEHENDE TEAM ANGUCKEN?

Ja, das ist unabdingbar und sorgt in unseren Seminaren und Beratungen, die wir für Unternehmen machen, oft für große Überraschung. Be-triebe müssen zuerst nach Innen schauen. Wenn es für junge Mitar-beiter so wichtig ist, sich wohlzu-fühlen, dann muss ich wissen: Wer ist schon da? Mit wem fühlen sich die Neuen wohl? Und mit welchen Neuen kommen die Alten klar?

LEBENSWELTEN DER 14- BIS 17-JÄHRIGEN IN DEUTSCHLAND

BILD

UN

G ›

Sicherheit & Orientierung Haben & Zeigen Sein & Verändern Machen & Erleben Grenzen überwinden & Sampeln

NORMATIVE GRUNDORIENTIERUNG ›

traditionell

modern

postmodern

KONSERVATIV-BÜRGERLICHE

SOZIALÖKOLOGISCHEEXPEDITIVE

ADAPTIV- PRAGMATISCHE

PREKÄRE

EXPERIMENTALISTISCHE HEDONISTEN

MATERIALISTISCHE HEDONISTEN

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Info zur Sinus-Jugendstudie:Die Sinus-Jugendstudie „Wie ticken Jugendliche?“ erscheint alle vier Jahre und erforscht die Lebenswel-ten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland. Sie erschien zuletzt 2016. Eine Zusam-menfassung der Milieus, die die Basis der Jugendstudie darstellen, steht online in einem Foliensatz zur Verfügung unter:https://www.sinus-akade-mie.de/fileadmin/user_files/Presse/SINUS-Jugendstudie_u18_2012/%C3%96ffentlicher_Folien-satz_Sinus-Jugendstudie_u18.pdf

„Die jungen Leute sind heute stärker als vergangene Generationen bereit, zugunsten eines attraktiveren Arbeitsumfelds auf die nächste Gehaltsstufe zu verzichten.“

WAS BEDEUTET DAS IN DER KONSEQUENZ FÜR BETRIEBE, DIE AUSZUBILDENDE SUCHEN?

Sie müssen ihre Zielgruppen klar definieren und wissen, in welchen Lebenswelten diese zu finden sind. D.h. sie müssen wissen, welche In-teressen, Lebensziele, Werte und damit auch welche Erwartungen ihre Zielgruppen an Beruf und Un-ternehmen mitbringen.

VIELE HANDWERKSBETRIEBE SCHILDERN, DASS DIE WERT-SCHÄTZUNG FÜR EINE HAND-WERKLICHE AUSBILDUNG VERLOREN GEHT. UND DASS JUGENDLICHE NICHT MEHR BEREIT SIND, KÖRPERLICH ZU ARBEITEN.

In Teilen ist das richtig. Wir haben es aber auch mit einem Wahr-nehmungsproblem zu tun. Denn die Werte, die das Handwerk aus-macht, sind bei bestimmten Ziel-gruppen nach wie vor durchaus gefragt. Wenn wir etwa die Milieus der Konservativ-Bürgerlichen oder auch der Prekären betrachten, dann gibt es hier viele, die großes Interesse an handwerklichen Berufen haben, sprich „anpacken wollen“. Die Werte, die Handwerksbetriebe stark ma-chen, wie ein familiäres Klima oder eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sollten Betriebe also kommunikativ in den Vordergrund stellen. Bei konservativ-bürgerlichen Jugendlichen kommt hinzu, dass sie sehr heimatverbunden sind. Auch das ist ein wichtiger Anknüpfungs-punkt für die Kommunikation.

DIE BETRIEBE MÜSSEN SICH DANN

IN EINEM ZWEITEN SCHRITT ÜBERLEGEN,

WIE SIE IHR BERUFSFELD UND

IHR UNTERNEHMEN FÜR DIE KLAR DEFINIERTEN ZIELGRUPPEN

ATTRAKTIV MACHEN.

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BEDEUTET DAS, DASS DAS NIVEAU DER SCHULABSCHLÜSSE ODER DAS FACHLICHE LETZT-LICH EINE GERINGERE ROLLE SPIELEN?

Natürlich spielen die fachlichen Kenntnisse eine Rolle. Aber mindes-tens genauso entscheidend ist, in-wiefern die potenziellen Bewerber zum Unternehmen passen. D.h. die Betriebe müssen sich zunächst ein-mal anschauen, wer ihre aktuellen Mitarbeiter sind. Wie ist die Kultur in meinem Unternehmen? Welche Unternehmensphilosophie haben wir? Und darauf aufbauend können sie dann die Kern- und Potenzial-zielgruppen der Zukunft definieren. Es macht keinen Sinn, alle Jugend- lichen mit einem Sammelsurium von Anforderungen und Erwartungen ansprechen zu wollen, noch dazu über die gleichen Kanäle und mit der gleichen Wort- und Bildsprache. Unternehmen müssen die Inhalte ebenso wie ihre Ansprache in Wort und Bild auf ihre Zielgruppen anpas-sen. In der Regel findet man unter den sieben Jugend-Milieus mindes-tens zwei oder drei, die zum eigenen Unternehmen passen und die sich in vielen Punkten ähneln. In der Abbil-dung sind das Milieus, die nebenein-ander eingezeichnet sind.

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PARLAMENTARISCHES TREFFEN IM LANDTAG Junge Handwerksmeister im politischen Dialog

Junge Handwerksmeister besuchten im September die Fraktion der CDU im Landtag. Die Einladung ausge-sprochen hatten die Abgeordneten der CDU aus dem Münsterland und damit zum handwerkspolitischen Aus-tausch eingeladen. So ergab sich die Gelegenheit, mit den verschiedensten Ministern der Landesregierung ins Gespräch zu kommen.

Arbeitsminister Laumann lud die Delegation zum Ab-schluss zum Abendessen und einem Glas Bier ein. Die jungen Meister konnten ihm im persönlichen Gespräch die Entwicklungen im Handwerk darstellen und auch alltägliche Probleme darlegen. Der Austausch hat allen Beteiligten sehr gut gefallen, eine Einladung für Folge-gespräche wurde von beiden Seiten ausgesprochen.

Die Datenmengen werden immer größer - mit der DSGVO steigt

der bürokratische Aufwand.

WAS TUN GEGEN DIE ABMAHNWELLE?

Politiker-Gespräch über die DSGVO

Befürchtet haben es viele. Und offenbar bleibt es nicht dabei. Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) birgt die Gefahr einer Abmahnwelle. Auch im Kreis Coes-feld erleben Betriebe, dass Einzelpersonen offenbar wahllos Unternehmen anschreiben, um zu erfragen, wel-che Daten von ihnen dort gespeichert sind. „Antworten die Betriebe nicht, gilt dies schon als Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung“, so Ulrich Müller, Haupt-geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.

In einem Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeord-neten Marc Henrichmann hat er dieses Problem jetzt in einem persönlichen Austausch erörtert. Der Politiker

konnte beruhigen. „Position der Unionsfraktion ist ganz klar, dass dem ein Riegel vorgeschoben wird“, sagt er. Und: Die Datenschutzbehörden „kommen nicht gleich mit der Bußgeldkeule.“ Das Justizministerium bereite derzeit entsprechende Regelungen vor. Unternehmen sollten in jedem Fall darauf achten, dass die Daten-schutzerklärung auf ihrer Homepage sauber sei.

Info: Nutzen Sie die Datenschutzberatung der Kreis-handwerkerschaft (mehr dazu auf S. 30)

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LEIDENSCHAFTLICH FÜR DAS

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Warum sich die Obermeister im Kreis Coesfeld ehrenamtlich in ihren Innungen engagieren

Das Tempo wird höher, technische und bürokratische Anforderungen steigen und junge Leute haben neue Erwartungen. In solchen

Zeiten ist es gut, nicht allein nach Informationen, Ideen und Strategien zu suchen. Die Innungen sorgen für Austausch und bündeln die Interessen

der Betriebe. 16 Innungen kommen in der Kreishandwerkerschaft Coesfeld zusammen. In dieser und der nächsten Ausgabe stellen sich

die Obermeister vor.

MARTIN BÄUMER Obermeister der Bäcker-Innung Bäckerei Martin Bäumer, Dülmen-Rorup

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Vor Jahren hatte ich mit einem Kollegen im Dorf ein Schlüsselerlebnis, bei dem es ums Meckern ging. Der sagte mir: Meckern kann jeder, wenn du was verändern willst, dann musst du was machen. Mit der Innung mache ich die Erfahrung, dass wir gemeinsam was für unser Handwerk erreichen können. Denn das Handwerk wird schnell unter- schätzt und hat einfach keine starke Lobby. Wir haben zuletzt wie die Löwen gegen die Hygiene-Ampel gekämpft, sind viel gereist, haben mit vielen Politikern gesprochen. Welchen Einfluss wir schließlich hatten, kann ich nicht sagen, aber wir leisten viel Überzeugungs-arbeit, auch wenn sich das oft anfühlt wie ein Kampf gegen Wind-mühlen.

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Ich sitze fünf Mal so lange im Büro wie noch vor Jahren, alles muss doku-mentiert werden. Mein Eindruck ist, dass wir ständig unter Verdacht stehen. Der Aufwand nimmt überhand und die Kreativität kommt immer mehr zu kurz.

Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Das ist ein schöner Beruf, den man mit viel Liebe tun kann. Das Bäcker- gewerk ist das Handwerk, wo man mit natürlichen Rohstoffen kreativ was schaffen kann, sofort einen Erfolg sieht und merkt, ob das Er-gebnis gelungen ist oder nicht.

Mein Wunsch für die Zukunft Weniger Bürokratie und eine Politik, die näher am kleinen Handwerk orientiert ist. Und in den Köpfen der Leute mehr Bewusstsein für die Frage „Wer macht mein Brot?“, Wert- schätzung für gute Rohstoffe und gute regionale handwerkliche Arbeit.

STEFAN HERICKS Obermeister der Dachdecker-Innung Stefan Hericks Dachdeckerbetrieb, Coesfeld

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Ich vertrete die Interessen meiner Kollegen. Unser Schwerpunkt in diesem Jahr waren die geänderten Prüfungsanforderungen für die Gesellen- prüfung.

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Das Arbeitsaufkommen neben den eigentlichen handwerklichen Tätig- keiten. Früher haben wir z.B. für eine Dachreinigung eine kleine Rech-nung geschrieben, heute hat das Ganze mehrere Seiten, um rechts-sicher zu sein und das muss ich für jeden Auftrag und jeden Kunden anpassen.

Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Wir machen kein Handwerk, sondern Kunst. Denn wir sind Gestalter von Dächern und Fassaden.

Mein Wunsch für die Zukunft Ich hoffe, dass wir junge engagierte selbstständige Dachdecker für das Ehrenamt gewinnen können. Ich glaube, dass wir da auf einem guten Weg sind und hoffe, dass wir sie halten und weiter fördern können.

„Wir haben gekämpft wie die Löwen“

„Wir machen kein Handwerk, sondern Kunst“

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Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Das ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit, in der man vielfältige Möglich- keiten hat. Vom klassischen Einfamilienhaus bis zu spannenden Großprojekten. Wer gern im Kundenkontakt arbeitet, ist zum Beispiel im Kundendienst gut aufgehoben. Außerdem gibt es viele Weiter- bildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen.

Mein Wunsch für die ZukunftIch wünsche mir, dass sich wieder mehr Leute für unseren Beruf inte-ressieren. Und von der Politik wünsche ich mir weniger bürokratische Auflagen. Die DSGVO verkompliziert mehr, als dass sie gut macht. Das Handwerk in seiner Struktur müsste bei solchen Gesetzen viel stärker berücksichtigt werden.

KARL-HEINZ VAN WESEL Obermeister der Schornsteinfeger-Innung für den Regierungsbezirk Münster Bezirksschornsteinfeger Billerbeck

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Ich bin seit meiner Gesellenzeit ehrenamtlich aktiv, zuerst im Gesellen- verband, mit Beginn der Selbstständig direkt in der Innung. Ich enga-giere mich vielfältig für unser Handwerk, bin Dozent an der Meister-schule, war Lehrlingswart und fand es dann reizvoll, die Position des Obermeisters zu übernehmen. Ich mag es, Verantwortung und Füh-rungsaufgaben zu übernehmen und den Umbruch des Handwerks zu begleiten.

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Der Wechsel vom staatlich geregelten Handwerk zum freien Markt und Wettbewerb war die größte Veränderung der letzten 200 Jahre. Heute gibt es zwar noch Kehrbezirke, aber wer die Arbeiten ausführt, ent-scheidet jetzt der Kunde selbst. Das war ein immenser Umbruch und hat vielen Kollegen natürlich ein großes Maß an Sicherheit genom-men. Wir haben diesen Prozess intensiv begleitet, viele alte Kollegen wollten da nicht mehr mitgehen, es gab einen großen Wechsel und wir haben viele junge Kollegen beim Schritt in die Selbstständigkeit unterstützt.

Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Zum Glück gibt’s den Schornsteinfeger! Der Ursprung unseres Berufs- standes als Glücksbringer liegt darin, dass wir Brände verhütet haben. Auch heute stehen wir für Sicherheit, Brandschutz und Umweltschutz. Das Schöne an unserem Beruf ist aber auch der soziale Aspekt, der tägliche Kundenkontakt. Über die Jahre kennen sie die Leute und be-gleiten ganze Familiengeschichten.

Mein Wunsch für die ZukunftIch wäre froh, wenn wir den Status Quo wie er jetzt ist, so behalten würden. Wünschen würde ich mir, wenn die Politik die akademische Aufwertung des Handwerks nicht nur ankündigt, sondern dem auch Taten folgen lässt. Und mehr Anerkennung und eine größere Wert-schätzung des Ehrenamts.

ALFONS NIENHAUS Obermeister der Raumausstatter und Innung für modeschaffende Handwerke Raumausstattung Nienhaus, Lüdinghausen

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Ich war schon früh in das Ehrenamt eingebunden, mit 20 war ich schon Ge-sellenbeisitzer und später Vorsitzender des Landesjugendverbandes. Mir wurde das von meinem Vater vorgelebt, der auch Obermeister war. Ich halte es für eine ureigenste Aufgabe, sich für den Beruf ein-zusetzen, den man ausübt. Wir haben in den Vergangenheit über den Landesinnungsverband durchaus was erreicht. Wir haben z.B. jahr-zehntelang die Branchenmesse in Dortmund betrieben, die leider immer weniger Resonanz hatte und eingestellt wurde.

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Unsere Berufe werden bei der Berufswahl sehr stiefmütterlich beworben. Wir waren mal unter den Top 15, jetzt sind wir irgendwo unter ferner liefen. Dass der Raumausstatter jetzt ein Anlage 2-Beruf ist, hat unserer Branche nicht gut getan. Wir müssen wieder stärker für die Ausbildung und die Anerkennung des Berufs werben. In der Inneneinrichtung haben wir aktuell einen sehr minimalistischen Stil – kaum noch Gardinen, keine textilen Bodenbeläge –, wodurch wir eher Monteure als Gestalter sind.

Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Wir gestalten in Räumen Wohnqualität und arbeiten in einem Beruf mit viel Kreativität und Eigenverantwortung. Der Markt ist in Bewegung, die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt, auch das Be-wusstsein für Textilien als Teil von Wohnqualität steigt wieder.

Mein Wunsch für die ZukunftIch wünsche mir eine begeisterte Generation für unser Handwerk. Und dass es uns gelingt, das Interesse und die Wünsche der Ver-braucher wieder zu wecken.

KARSTEN TELLMANN Obermeister Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Karsten Tellmann GmbH, Rosendahl-Darfeld

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Das Handwerk muss sich organisieren und seine Interessen vertreten. Obermeister der Innung zu sein, ist eine spannende und interessante Tätigkeit. Ich finde es wichtig, den Kontakt zum Fachverband und den Kollegen zu halten, Informationen und Neuigkeiten an alle Betriebe weiterzugeben. „Mir gefällt es mitzubekommen, was sich in der Branche tut“

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Der ganze Bereich der Wärmeerzeugung hat sich verändert und damit auch un-sere Dienstleistung. Es geht heute weniger darum, welchen Heizkes-sel installieren wir, sondern – auch vor dem Hintergrund der Energie- einsparverordnung – um Gesamtkonzepte für Gebäude und deren Haustechnik. Der Heizungsbauer bietet eine Gesamtleistung, die mit der individuellen Planung beginnt. Dazu kommt die Digitalisierung, die viele Prozesse beschleunigt.

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„Ich wünsche mir eine begeisterte Generation“

„Mir gefällt es mitzubekommen, was sich in der Branche tut“

„Zum Glück gibt‘s den Schornsteinfeger“

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Beim Verband des Dachdecker-handwerks und dem des Stein-metzhandwerks hat es in diesem Jahr deutliche Veränderungen ge-geben. Beide Verbände sind nicht landesweit organisiert. Für das Dachdeckerhandwerk ebenso wie für das Steinmetzhandwerk gab es bis Mitte dieses Jahres in NRW jeweils einen nordrheinischen und einen westfälischen Verband.

VON DER BÜRO- GEMEINSCHAFT ...

Der Fachverband des Dachdecker-handwerks Westfalen war überdies in einer Bürogemeinschaft mit dem Baugewerbeverband Westfalen or-ganisiert. Rechtlich selbstständig wurden die Geschäfte der Landes-verbände Westfalen für das Bau-, das Fliesenleger- und das Dach- decker Handwerk sowie weitere klei-nere Strukturen des Baugewerbes gemeinsam in einer Geschäftsstelle in Dortmund geführt.

... ZUR EIGENEN GESCHÄFTSSTELLE

Aufgrund von Veränderungen die-ser Bürogemeinschaft hat das Dachdeckerhandwerk Westfalen sehr intensiv und in zwei außer- ordentlichen Mitgliederversamm-lungen ausführlich darüber disku-tiert, sich aus der Bürogemeinschaft zu lösen und eine eigenständige Geschäftsstelle zu betreiben. Nach sehr intensiven Diskussionen, die

Zum HintergrundDie Landesfachverbände haben für die Innungen vor Ort eine wichtige Bedeutung: Jeder Fach-verband bietet den Innungsbe-trieben aktuelle fachliche Infor- mationen zu Regelwerken, DIN- Normen und Entwicklungen zum aktuellen Stand der Technik. Da- neben vertritt er die sozial-poli- tischen Interessen der Hand-werksbetrieb und betreut die Weiterentwicklung der Ausbil-dungs- und Prüfungsordnungen der Handwerke.

auch nicht unerheblich durch un-seren Obermeister Stefan Hericks und seinen Stellvertreter Jörg Wel-ling sehr konstruktiv mitgestaltet wurden, wurde mit großer Mehrheit der Beschluss gefasst, eine eigen-ständige Geschäftsstelle unter der Führung von RA Sybrecht zu be-treiben. Die neue Geschäftsstelle ist erreichbar unter dieser Adres-se: Lange Reihe 62, 44143 Dortmund, 0231 - 5177 - 192, [email protected]

FUSION DER VERBÄNDE

Der Fachverband des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks Westfalen hatte in diesem Jahr und bereits auch schon in den Vorjahren ebenfalls eine Strukturdiskussion geführt. Hier wurde aufgrund von rückgängigen Betriebsstrukturen über eine Neuausrichtung disku-tiert, die durch den Landesinnungs-meister und Obermeister unserer Innung Bernd Dirks initiiert und an-geregt wurde. Insbesondere die Frage einer nachhaltigen Geschäfts- stelle, sowie die Fusion der beiden Fachverbände Westfalen und Nord-rhein waren wichtige Diskussions- punkte. Abschließend wurde in der gemeinsamen Mitgliederver-sammlung beider Verbände am 17.05.2018 in Kamen nach langer Vorbereitungszeit ein gemein- samer Landesverband NRW be-schlossen und mit Geschäftssitz bei der Kreishandwerkerschaft Düssel-dorf gegründet.

Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, Klosterstr. 73-75, 40211 Düsseldorf, 0211-36707-0, www.steinmetzver-band.de.

Es ist Obermeister Bernd Dirks für seine Weitsicht und seinen persön-lichen Einsatz für das Steinmetz- und Steinbildhauer Handwerk zu danken. Er hat diesen Prozess an-gestoßen und im Wesentlichen be-gleitet. Er hat erkannt, dass es Zeit für Veränderung ist, um das Stein-metz- und Steinbildhauer Hand-werk zukunftsfähig zu machen und dass es erforderlich ist, zu einer größeren Struktur zu finden, um dem Interessen der Betriebe Gehör zu verschaffen.

ZEIT FÜR VERÄNDERUNGENNeue Strukturen auf Landesebene für Dachdecker und Steinmetze

ALFRED HÖRBELT Obermeister der Fachinnung für Elektrotechnik Elektro Hörbelt, Coesfeld-Lette

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Ich liebe und lebe meinen Beruf als selbständiger Elektromeister. Von klein auf bin ich mit dem Elektrohandwerk im elterlichen Betrieb aufgewach-sen – mittlerweile in der dritten Generation. Als Obermeister bin ich besonders über den Fachverband in viele Themen der Elektrotechnik eingebunden. Ich kann Informationen an die Innungsbetriebe wei-tergeben und den guten Kontakt zu den Kollegen pflegen.

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Das elektro technische Handwerk ist ein sehr schnelllebiges Handwerk. Gerade auf den Gebieten der Energieeffizienz, der intelligenten Ge-bäudetechnik und der regenerativen Energieversorgung befassen wir uns mit ständigen Erneuerungen. Die Endverbraucher werden mit dem Thema „Smart Home“ werbewirksam von allen Seiten hofiert. Wir vom Elektrohandwerk können hierzu funktionale und echte Lösungen bieten.

Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Nach wie vor hat das Handwerk „goldenen Boden“. Die Facharbeiter- Qualifikation gewinnt gerade in Zeiten der knapper werdenden Fachkräfte immer mehr an Bedeutung. Mein Lieblingsspruch aus der Handwerker-Kampagne: „Wir sind Handwerker – wir können das!“

Mein Wunsch für die ZukunftFür die Zukunft wünsche ich weiterhin eine Menge spannender The-men auf unserem Gebiet der Elektrotechnik. Ich wünsche weiter viele junge Menschen, die sich für unseren Ausbildungsberuf „Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik“ interessieren, die sich mit unserem Beruf identifizieren und dort noch handwerklich arbeiten wollen.

HELMUT FELDKAMP Obermeister der Fleischer-Innung Landfleischerei Feldkamp, Lüdinghausen-Seppenrade

Darum engagiere ich mich als Obermeister meiner Innung Als 14-Jähriger habe ich meine Ausbildung zum Fleischer begonnen und bereue das bis heute nicht. Wenn man mit Leib und Seele dahinter steht, macht es Spaß, sich mit Kollegen auszutauschen oder etwas Neues zu kreieren und umzusetzen.

Was sich in meinem Handwerk am meisten verändert hat Das Fleischer-Handwerk ist auf einem absterbenden Ast. In den letzten zehn Jahren hatten wir einen Rückgang von 30 Prozent aller Fleische-reien. Viele Betriebe müssen altersbedingt schließen, da der Nach-wuchs fehlt. Aber auch der Konkurrenzkampf mit den Discountern trägt dazu bei.

Wenn ich Werbung für mein Handwerk mache, dann sage ich: Fleisch-kauf ist Vertrauenssache. Im Umfeld von Lebensmittelskan-dalen ist es wichtig, woher Nahrungsmittel kommen und dass sie mit hoher Qualität und lückenloser Kontrolle hergestellt werden. Dafür steht der Fleischermeister mit Familie und Mitarbeitern.

Mein Wunsch für die ZukunftDen Fleischereien und Fachgeschäften Mut zusprechen nicht aufzu-geben. Ich wünsche mir, mehr Auszubildende für unsere Branche zu motivieren, da das Fleischerhandwerk auch viele Aufstiegschancen bietet und zukunftssicher ist. Gegessen wird immer.

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„Wir sind Handwerker - wir können das“

„Den Betrieben Mut zusprechen, nicht aufzugeben“

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Die diesjährige Obermeisterreise ging die Pfalz, genauer gesagt in die Region Landau. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und begleitet von Ulrich Müller und Frank Sum-men aus der Geschäftsführung der Kreishandwerkerschaft erlebte die Gruppe schöne Tage an der Süd-lichen Weinstraße. Diese standen ganz im Zeichen des Weines.

OBERMEISTERIM WEINLAND

Gemeinsam auf Reisen an der Südlichen Weinstraße

Bei einer Exkursion durch einen Wein- berg und einer Verkostung lernten die Gäste die Weine der der Winzer der Region kennen. Besucht wurden außerdem das Hambacher Schloss, Neustadt an der Weinstraße, der Wein- und Erholungsort Maikammer und die historische Stadt Speyer, wo schon das Boot für eine Fahrt auf dem Altrheinarm wartete.

Die Reise bot viele schöne Gelegen-heiten, miteinander auch jenseits der täglichen Arbeit ins Gespräch zu kommen. Bei schönem Wetter und gutem Wein war die Stimmung sehr gut. Nicht zuletzt, weil auch das Hotel hervorragend zum Thema passte: Das Romantische Hotel war früher ein Weingut.

Bootsfahrt auf dem Altrheinarm

Raum für Begegnungen jenseits der Arbeit

„Ein gutes Glas Wein ist geeignet den Verstand

zu wecken“ Konrad Adenauer

Besichtigung im Hambacher Schloss: Sandra und Frank Summen in historischen Kostümen.

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Verbindende Aktion der Innungen

Auf ausgewählte Zutaten kommt es an.

Die Wacholder-Gruppe kreierte ihren eigenen Brand.

In besonderen Fässern wird auch Korn gelagert.

Für die charmante Note im Wacholder sorgten Christin Flüchter und Sandra Thiele.

Wacholder ist der „Gin Westfalens“. Im Rahmen einer besonderen Aktion haben die Obermeister der Hand-werksinnungen im Kreis Coesfeld jetzt einen ganz eigenen Wacholder kreiert.

Gemeinsam mit der Feinbrennerei Sasse und unter sachkundiger Be-gleitung erstellten sie die Rezeptur für einen besonderen Brand und den für unsere Region typischen Wacholder.

Die geheimen Zutaten wurden sorg- sam ausgewählt, vorbereitet und zu einem Wacholder-Sud zusammen-gefügt. Der erste Testbrand kam bei allen gut an, in Kürze wird der Hand-werker-Wacholder an die KH aus-geliefert. Und vielleicht kann dann bald beim nächsten Richtfest mit dem Handwerker Wacholder ange-stoßen werden.HANDWERKER-

WACHOLDER NACH GEHEIMEM REZEPT

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TIPPS VON UNTERNEHMENS- BERATER GEORG KREMERSKOTHEN

„Ich brauche nicht zu kalkulieren, ich sehe, was die Konkurrenz nimmt und mehr geht eh nicht.“

„So pi mal Daumen haben wir das mal überschlagen, insgesamt wird das schon passen.“

„Das Jahresergebnis passt doch, das ist doch Zeitverschwendung.“

So oder ähnlich klingt es, wenn Handwerksbetriebe darauf ange- sprochen werden, ob und wie sie ih-ren Stundensatz kalkulieren. „Grund- sätzlich ist die Orientierung an Markt- preisen nicht der falscheste Ansatz“, sagt Georg Kremerskothen dazu. Der Unternehmensberater ist im Auftrag der Kreishandwerkerschaft unterwegs und weiß: „Man kann noch so genau rechnen, der Preis muss letztlich auch am Markt durchsetz-bar sein.“

Warum es die Mühe lohnt, sich einmal jährlich mit der Kalku-lation der eigenen Leistung zu befassen

Die eigene Preisuntergrenze zu ken-nen ist gerade in personalintensi-ven Branchen ein wichtiges Thema. Als Unternehmer hat man mit der Kalkulation eine wichtige Grundla-ge für seine Entscheidungen. Dabei ist es grundsätzlich wichtig, nie nur nach Zahlen zu entscheiden, aber eben auch nicht total aus dem Bauch heraus zu handeln. Betriebs-wirtschaftlich schaffen wir mit der Berechnung des eigenen Stunden-satzes nur die Grundlage für unsere Entscheidungen, sonst nichts.

Wenn ich diese kenne, dann kann ich bewusst entscheiden, zum Bei-spiel mit einem niedrigen Preis zu kalkulieren, um einem Kunden ent-gegen zu kommen oder in einen bestimmten Markt zu gelangen.

Die Kalkulation des zu berechnen-den Stundensatzes ist gerade für die personalintensiven Leistungen ein wesentlicher Bestandteil. Hier können große Fehler gemacht wer-den und zwar in beide Richtungen: Bei einer zu geringen Berechnung werden nicht alle Nebenkosten konsequent verarbeitet. Dadurch wird letztlich defizitär gearbeitet und gerade knapp kalkulierte Auf-träge führen zu Verlusten. Bei ei-nem zu großzügig berechneten Stundensatz kalkuliert sich der Un-ternehmer aus dem Markt und be-kommt seine Aufträge nicht.

Georg Kremerskothen bietet für die Kreishandwerkerschaft auch im kommenden Jahr eine Vortragsreihe zu betriebswirtschaftlichen Themen an. Aktuelle Themen und Termine finden Sie auf unserer Website.

Innungsbetriebe können sich von Georg Kremerskothen in betriebs-wirtschaftlichen Fragen beraten lassen. Die Kontaktaufnahme sowie ein unverbindliches Erstgespräch können über die Kreishandwerker-schaft erfolgen. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Homepage www.kh-coesfeld.de

WAS IST MEINE ARBEIT WERT?

Warum die Kalkulation des eigenen Stundensatzes eine lohnende Aufgabe ist

Was bei einer Kalkulation des Stundensatzes berücksichtigt werden muss

KALKULATIONSGRUNDLAGEN SIND

Bruttolöhne der produktiven Beschäftigten

Lohnabhängige Kosten der produktiven Beschäftigten

Gesamte Gehaltskosten der nicht produktiven Beschäftigten

Betriebliche Gemeinkosten Kalkulatorische Kosten (Abschreibungen, Zinsen, ggf. Miete usw.)

Gehalt und Ertragserwartung des Unternehmers

Demgegenüber steht die Ermittlung der maximalen produktiven Stunden unter Berücksichtigung von Feier- tagen, Urlaub, Fortbildung und Krank- heit. Aus der Berechnung der Kosten geteilt durch die Stunden ergibt sich dann der zu verrechnende Stundensatz.

Es gibt typische Fehler, die in der Kalkulation gemacht werden.

BEISPIELE DAFÜR SIND:

In den Bruttolöhnen sind Sonderzahlungen nicht ergänzt, z.B. Prämien.

Die lohnabhängigen Neben-kosten sind nicht vollständig, Beispiel Berufsgenossenschaft.

Bei den nicht produktiven Kräften fehlen die Lohnneben-kosten.

In den betrieblichen Gemein-kosten werden unregelmäßige Zahlungen wie Versicherungs-beiträge vergessen.

In den kalkulatorischen Kosten fehlen die Kosten für eigenge-nutzten Immobilien.

Das Gehalt des Unternehmers ist nicht um die Nebenkosten ergänzt (Altersvorsorge).

Bei der Errechnung der Stunden werden Krankheitstage oder notwendige Fortbildungen nicht ausreichend gewürdigt.

Warum es ohne Ehrlichkeit zu sich selbst nicht geht

Sich die eigene Kalkulation anzu-schauen, die Kostenstruktur und das was übrig bleibt, erfordert Mut. Und in manchem Fall auch die schmerzliche Erkenntnis: Mein Lohn liegt vielleicht sogar unter dem meiner Gesellen, wenn ich so wei-termache.

Wer sich die eigene Kosten- und Preisstruktur nicht anschaut, hat oft Angst vor dem Markt. Es lohnt sich, in diese Arbeit Zeit zu investie-ren und sich auch hier Spezialisten zu holen, die dabei unterstützen. Für alle anderen Bereiche (Rechts-fragen, Versicherungen usw.) holen wir uns ja auch Spezialisten, warum also nicht für die Themen aus der Betriebswirtschaft? Es lohnt sich, die eigenen Zahlen regelmäßig zu analysieren, Handlungsbedarfe zu erkennen und dann Konsequenzen zu ziehen. So wie eben bei der Berech-nung des Stundenverrechnungs- satzes. Und wie bereits dargelegt: Zahlen sind immer nur Grundlagen, kein Ersatz für die eigentliche un-ternehmerische Entscheidung.

Wenn Preise erhöht werden sollen …

Nach vielen Jahren adhoc einfach die Preise zu erhöhen, ist sicher der falsche Weg. Um große Sprünge zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Kalkulation einmal jährlich zu über-prüfen und die Preise dann sukzes- sive anzupassen. Sie können gegen- über den Kunden mit Kostenstei- gerungen argumentieren und die- se auch sauber kommunizieren. Nie- mand verlangt wirklich den glei-chen Stundenlohn wie vor 10 Jahren. Und durch die regelmäßige Über-prüfung vermeiden Sie zu große Sprünge.

Haben Sie das bisher versäumt, können Sie die notwendigen Schrit-te auch in Etappen beschreiten. Wichtig ist eine saubere und klare Kommunikation gegenüber Ihren Kunden. Auch wenn diese Gesprä-che nicht immer angenehm sind.

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Datenschutzberatung für Betriebe

DATENSCHUTZGRUNDVERORDNUNGin Kraft seit 25.05.2018

DAS MÜSSEN SIE NICHT ALLEIN SCHAFFEN

Seit dem 25. Mai 2018 gilt die neue EU-Datenschutz-verordnung. Die DSGVO hat in vielen Unternehmen für Unruhe und Unsicherheit gesorgt – und sie tut es auch weiterhin.

Welche Daten müssen geschützt werden? Was ist die Funktion eines Datenschutzbeauftragten? Welche Pflichten müssen wir als Unternehmen unbedingt erfül-len? Noch immer sind viele grundsätzliche Fragen un-geklärt. Gerade kleinere Betriebe wissen kaum, wie sie diese zusätzliche Arbeit bewältigen sollen.

Die Kreishandwerkerschaft unterstützt Sie in Ihrem Datenschutzmanagement durch eine qualifizierte Da-tenschutzberatung. Thomas Behler ist als zertifizierter Datenschutzbeauftragter für die SGKH Service GmbH der Kreishandwerkerschaft unterwegs. Seine Beratungs- leistungen sind z.B. ein Grundschutzcheck, die Bestands-aufnahme und Beurteilung des bestehenden Konzepts, Analyse und Bewertung datenschutzrelevanter Prozesse, die Unterstützung und Beratung bei der Konzeption und Anpassung Ihrer Datenschutzgrundsätze, Mitarbeiter-schulungen zur Sensibilisierung für das Thema, die Op-timierung der IT-Sicherheit und eines datenschutz- konformen Internetauftritts. Dabei hat er nicht die Funk-tion eines externen Datenschutzbeauftragten.

Datenschutz ist eine kontinuierliche Aufgabe mit je nach Betrieb ganz unterschiedlichen Bedarfen. Daher können Sie wie aus einem Baukasten zwischen drei Beratungs-bausteinen wählen:

BASIC PLUS PREMIUM

6 Beraterstunden im Jahr inklusive 14 Beraterstunden im Jahr inklusive 31 Beraterstunden im Jahr inklusive

Einführungsberatung, telefonisch und per E-Mail Einführungsberatung, telefonisch und per E-Mail Einführungsberatung vor Ort

1 x jährlich telefonisches Statusgespräch 1 x jährlich telefonisches Statusgespräch 1 x jährlich Statusgespräch vor Ort

Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der DSGVO als PDF zum Selbststudium

Handlungsempfehlung zur Umsetzung der DSGVO als PDF zum Selbststudium und Schulungs- unterlagen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter

Handlungsempfehlung zur Umsetzung der DSGVO als PDF zum Selbststudium , Schulungs-unterlagen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter sowie Schulung der Mitarbeiter vor Ort

1 x jährlicher Zugriff auf Musterformulare bzgl. Informationspflichten ggb. Kunden und Mitarbeitern; Verarbeitungsverzeichnis

1x jährlicher Zugriff auf Musterformulare bzgl. DSGVO und BDSG

Ständiger Zugriff auf Musterformulare bzgl. DSGVO und BDSG

Handlungsempfehlung zur Umsetzung technisch-organisatorischer Maßnahmen

Unterstützung bei der Erarbeitung des Konzepts technisch-organisatorischer Maßnahmen bis zu 2 Stunden / Jahr

Unterstützung bei der Erarbeitung des Konzepts technisch-organisatorischer Maßnahmen

Unterstützung bei der Erstellung vom Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten für 3 Prozesse

Erstellung und Pflege des Verarbeitungs- verzeichnisses für 10 Prozesse

Unterstützung bei der Erstellung von Auftrags- datenverarbeitungsverträgen bis zu 2 Stunden

Erstellung von Auftragsdatenverarbeitungs- verträgen

Prüfung von Datenschutzerklärung/Impressum auf Firmenwebseite (ausgenommen Online-Shop)

Prüfung von Datenschutzerklärung/ Impressum auf Firmenwebseite (ausgenommen Online-Shop)

Prüfung und ggf. Erstellung von Datenschutz- erklärung / Impressum auf Firmenwebseite

Sie können wie bei einem Baukasten zwischen drei Beratungsbausteinen wählen:

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Ein Gespräch mit dem Arbeit-geberservice der Agentur für Arbeit Coesfeld

Die Jobbörse der Agentur für Arbeit kennen die meisten Betriebe. Welche Dienstleistungen Arbeitgeber hier außerdem erhalten, ist dagegen weniger bekannt. Da- bei vermittelt die Agentur nicht nur in Arbeit, sie sorgt auch dafür, dass Menschen Qualifizierungen erhalten, die ihnen noch fehlen – und im Betrieb gebraucht werden. Ein Gespräch mit Dirk Weigelt, Bereichsleiter in der Agentur für Arbeit Coesfeld und zuständig für die Teams des Arbeitgeberservice, Teamleiter Stefan Füchter und Berater Helmut Rumpf.

WARUM SOLLTEN HANDWERKSBETRIEBE DEN ARBEITGEBERSERVICE DER AGENTUR FÜR ARBEIT KENNEN?

Dirk Weigelt: Wir wollen – gerade in Zeiten des Fachkräfte- mangels – den Blick der Arbeitgeber auf das Potenzial lenken, das sie bei der Suche nach Arbeitskräften mög-licherweise nicht unmittelbar im Blick haben. Im Grunde gibt es zur Fachkräftegewinnung drei Wege, bei denen wir ganz konkret unterstützen:

Erstens: Betriebe bilden selbst aus. Hier sind wir unter-stützend in der Ausbildungsvermittlung aktiv. Zweitens: Sie finden Mitarbeiter, die sie einstellen wollen. Wenn diese noch nicht ausreichend qualifiziert sind, unterstützen wir eine entsprechende unternehmens-

spezifische Qualifikation. Drittens: Sie gucken in ihre eigene Belegschaft, wo es Leute z.B. auf der Helfer-Ebene gibt, die mehr Potenzial haben und Interesse an einer Weiterqualifizierung. Hier unterstützen wir durch indivi- duelle Umschulungen und Qualifizierungen. All diese unterstützenden Angebote haben gerade für kleine und mittlere Betriebe einen großen Wert, weil es dort für den Personalbereich keinen großen Apparat gibt.

DAS HEISST, SIE WOLLEN MEHR SEIN ALS NUR VERMITTLER VON ARBEITSKRÄFTEN. VIELE BETRIEBE KENNEN ABER NUR DAS STELLENPORTAL.

Stefan Füchter: Wir sind für den Arbeitsmarkt in der Re-gion der erste Ansprechpartner. Deutschlandweit sind 2,2 Millionen Menschen in unserer Jobbörse registriert. Wir vermitteln aber nicht nur, sondern wir gehen in die Unternehmen. Wir verstehen uns als Berater und strate-gische Partner für die Personalarbeit.

Helmut Rumpf: Der erste Kontakt zu uns ist ja oft mit einem ganz kurzfristigen Anliegen verbunden. „Wir brauchen dringend Leute. Haben Sie jemanden, können wir schnell eine Stellenanzeige platzieren?“ Dies versuchen wir natür- lich vorrangig zu unterstützen. Wenn wir aktuell jedoch keine Fachkraft vermitteln können, dann geht es um die weiteren Möglichkeiten und die nächsten Schritte. Wenn der Betrieb es möchte, steigen wir dann in die Beratung ein. Dazu schauen wir in das Unternehmen. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der mehr könnte als er bislang tut. Wir loten dann gemeinsam die Möglichkeiten aus: Ist der Mitarbeiter motiviert und bereit zu einer Umschu-lung? Trägt die Familie das mit? Dieser Prozess braucht Zeit. Wir unterstützen den Arbeitgeber dann durch einen

Entgeltzuschuss von bis zu 50 Prozent während der Zeit der Qualifizierung.

Dirk Weigelt: Möglich ist natürlich auch, eine arbeitsu-chende Person gezielt für den Betrieb zu qualifizieren. Das könnte mit einer so genannten „Maßnahme beim Arbeitgeber“ starten, so dass beide Seiten sich kennen-lernen. Und dann wird überlegt, welche Kenntnisse der Person noch fehlen und im Betrieb gebraucht werden. Das kann ein Gabelstaplerschein sein oder ein Modul einer Berufsausbildung. Wir übernehmen in diesem Fall die Lehrgangskosten, der Bewerber bezieht während der Qualifizierung weiterhin Leistungen von der Agentur, für den Arbeitgeber ist das also kostenneutral.

Wir fördern immer – bei der Qualifizierung von Beschäf-tigten oder von zukünftigen Mitarbeitern – individuelle Lösungen: für das Unternehmen und für den Menschen. Gleichzeitigt bleibt natürlich ein Spannungsfeld beim Arbeitgeber: Der akute Arbeitskräftebedarf ist da, der Qualifizierungsbedarf auch. Und wenn ich jemanden schulen lasse, dann ist der ja erst mal weg.

WIE LÄSST SICH DAS LÖSEN?

Helmut Rumpf: Wir appellieren in der Beratung für mit-telfristige Lösungen. Die Arbeitgeber haben das Thema Fachkräftesicherung im Blick und wissen, dass das eine langfristige Aufgabe ist. Trotzdem wollen sie schnelle Lösungen. Denn die Situation wird wirklich schwieriger. Es gibt große Auftragsvolumen, wir haben einen guten Arbeitsmarkt, gleichzeitig eine veränderte Schulland-schaft.

WER IST DENN BEI VOLLBESCHÄFTIGUNG ÜBER-HAUPT NOCH BEI DER AGENTUR GEMELDET? TRÜGT DA DER EINDRUCK DER UNTERNEHMEN, DASS SIE HIER NUR NOCH DEN „REST“ FINDEN?

Dirk Weigelt: Ja, der Eindruck ist definitiv falsch. Und zwar aus zwei Gründen. Der alleinige Blick auf die Bestands- zahlen von aktuell 18.500 arbeitssuchend gemeldeten Personen im Agenturbezirk blendet die Dynamik am Arbeitsmarkt aus. Menschen gehen aus Erwerbstätig-keit in Arbeitslosigkeit und gehen aus Arbeitslosigkeit oder aus einer Qualifizierungsmaßnahme in Beschäfti- gung. Allein in diesem Jahr bis Oktober haben wir im Kreis Coesfeld über 9.000 davon gehabt. Zum anderen sind Menschen arbeitssuchend oder arbeitslos, weil sie bestimmte Hemmnisse haben, z.B. eine längere familiär bedingte Auszeit. Ihnen fehlen vielleicht bestimmte Kennt- nisse, sie haben sich lange nicht mehr beworben, stellen aber ein Potenzial für den Arbeitsmarkt dar und können entsprechend qualifiziert werden.

ALSO MÜSSTEN ARBEITGEBER GRUNDSÄTZLICH OFFENER SEIN IN DER FRAGE, WER IHRE ZUKÜNFTI-GEN FACHKRÄFTE SEIN KÖNNEN? EIN AZUBI MUSS JA AUCH NICHT UNBEDINGT 16, 17 ODER 18 SEIN …

Stefan Füchter: Ja, die Haltung der Arbeitgeber wird sich weiter verändern. Wir helfen ihm, aus der Perspektive der Bewerber zu schauen. Ggf. müssen sie auch ihre An-forderungen anpassen, auch dabei beraten wir. Es lohnt sich für die Betriebe hinzuschauen, wo Leute mit Potenzial sind, die weiterqualifiziert werden können. Wir können in vielen Fällen die Kosten übernehmen – das ist ein wichtiges Signal von unserer Seite.

INFO:

Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Coesfeld ist über die zentrale Service Nummer 0800 - 455 55 20 er- reichbar. Die brauchen Sie allerdings nur für die erste Kontaktaufnahme. Der Arbeitgeberservice unterstützt Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung durch

Ausbildungsunterstützung Vermittlung und Beratung Qualifizierung von arbeitsuchenden Bewerbern und Beschäftigten im Betrieb

Im Rahmen der Beschäftigtenförderung gibt es unter-schiedliche Maßnahmen, bei denen die Agentur die Lehrgangskosten übernimmt und dem Arbeitgeber Ent-geltzuschüsse zahlt. Für jeden Betrieb werden individu-elle Lösungen ermittelt.

Der Arbeitgeberservice im Kreis Coesfeld ist Ansprech-partner für 5.000 Betriebe. Neben dem Standort in Coes-feld gibt es Beratungsbüros in Dülmen und Lüdinghausen. In der Regel kommen die Berater in den Betrieb.

So erreichen Sie Ihre Ansprechpartner beim Arbeit geberservice direkt:

Standort Coesfeld:Stefan Füchter, Teamleiter, 02541 / 919-127Norbert Borgert, Arbeitsvermittler, 02541 / 919-285Andreas Brand, Arbeitsvermittler, 02541 / 919-230Helmut Rumpf, Arbeitsvermittler, 02541 / 919-247

Standort Dülmen:Jens Elfers, Arbeitsvermittler, 02541 / 919-414Carola Möws-Plett, Arbeitsvermittlerin 02541 / 919-249

Standort Lüdinghausen:Bastian Bach, Arbeitsvermittler, 02541 / 919-363Manfred Niederberghaus, Arbeitsvermittler, 02541 / 919-248

Qualifizierungsberaterin Christine Ueding, 02541 / 919-126

WIR SIND PARTNER FÜR DIE PERSONALARBEIT

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EIN NEUER TREND: „ JOBBIKE“

NEUES GESETZ ZUR BRÜCKENTEILZEIT

Das sollten Sie als Arbeitgeber wissen

Ab Januar 2019 gibt es ein Recht auf Rückkehr in Vollzeit

Das Betriebsrentenstärkungsgesetz hat zum 1. Januar auch ein staatlich gefördertes Zuschussmodell gebracht. Die SIGNAL IDUNA hat darauf mit einem neuen Produkt reagiert: der SI Betriebsrente+.

Um auch gering verdienende Beschäftigte mit einem monatlichen Bruttoverdienst von weniger als 2.200 Euro stärker in die betriebliche Altersversorgung (bAV) einzu- beziehen, hat der Gesetzgeber eine Geringverdiener-förderung eingeführt. Arbeitgeber, die für diese Mitar-beitenden einen Mindestbeitrag von jährlich 240 Euro in eine bAV einzahlen, erhalten einen Zuschuss. Gefördert werden können allerdings nur Produkte, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

BETRIEBLICHE ZUSATZ LEISTUNGEN STÄRKEN DIE UNTERNEHMENS- BINDUNG

Wie Beschäftigte mit geringen Einkommen und Arbeitgeber profitieren

Die Betriebsrente+ der SIGNAL IDUNA erfüllt diese Vor-aussetzungen. Es handelt sich um eine fondgebundene Direktversicherung, die eine Mindestleistung garantiert. Versicherte können dann wählen, ob sie sich das Gutha-ben – in der Regel frühestens ab dem 62. Lebensjahr – in Form einer monatlichen Rente auszahlen lassen oder als Kapitalleistung. Hier ist auch eine Teilauszahlung möglich, während das Restkapital als Rente fließt. Im Falles des Todes im Verlauf von Anspar- oder Renten- bezugsphase, erhalten die Angehörigen eine Hinter- bliebenenrente oder Kapitalauszahlung aus dem Ver-tragsguthaben.

Arbeitgeber profitieren mit Hilfe der Betriebsrente+ nicht nur von dem staatlichen Zuschuss. Indem sie eine bAV für ihre Arbeitnehmer einrichten, bringen sie ihre besondere Wertschätzung zum Ausdruck. Dies erhöht auch für dringend benötigte Fachkräfte die Attraktivität eines potenziellen Arbeitgebers.

Die Finanzzeitschrift Focus Money verlieh der Betriebs-rente+ im Mai 2018 das Top-Rating „Produkt des Monats“.

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Hat dieser Trend Ihren Betrieb auch schon erreicht? Das Modell ist schnell erklärt: Der Arbeitgeber stellt seinen Beschäftigten über eine Entgeltumwandlung ein Dienst-fahrrad zur privaten Nutzung zur Verfügung. Damit för-dert er deren Gesundheit und bindet sie gleichzeitig an seinen Betrieb. Eine absolute Win-win-Situation. Oder etwa nicht?

Damit beide Seiten gewinnen, sollten Sie einiges beach-ten. Denn gerade im Handwerk gibt es einige Besonder-heiten in arbeitsrechtlicher, insbesondere tarifrecht- licher sowie sozialrechtlicher Hinsicht zu beachten.

Das Modell der Entgeltumwandlung ist nicht ohne wei-teres in Betrieben mit verbindlich gezahlten Tariflöhnen umsetzbar. Die Tarifvertragsparteien haben zumeist die Umwandlung der Tariflöhne in die Altersvorsorge tarif-vertraglich vorgegeben, so dass hier kein Spielraum für den Arbeitgeber besteht. Eine dennoch durchgeführte Entgeltumwandlung würde zur Unwirksamkeit der Um-wandlungsvereinbarung führen und immense Nach-zahlungen für den Arbeitgeber – nicht nur in sozialver- sicherungspflichtiger Hinsicht – nach sich ziehen.

Hintergrund ist, dass die Tarifvertragsparteien die Alters- vorsorge der Arbeitnehmer fördern wollen. Das Ziel, die betriebliche Altersversorgung zu verbreiten wider-spricht dem Modell der Entgeltumwandlung für ein „Jobbike“.

Aber auch Betriebe ohne tarifrechtliche Bindung sollten das Modell des „Jobbikes“ nicht unreflektiert anwenden. Auch hier sind im Einzelfall die Lohnzahlungen nach ihren tariflichen bzw. übertariflichen Bestandteilen herauszu-filtern, um die Anwendung der betrieblichen Entgeltum-wandlung für das Modell des „Jobbikes“ unzweifelhaft zu bestimmen.

Ob das Modell des „Jobbikes“ in Ihrem Betrieb umgesetzt werden kann, lässt sich in einem Gespräch mit uns sicher- lich klären. Ihre Rechtsabteilung der Kreishandwerker- schaft steht Ihnen bei Fragen unter 02541 9456-25 oder unter [email protected] gerne zur Verfügung.

Handwerksbetriebe kennen die Herausforderung für die Personaleinsatzplanung, wenn Beschäftigte ihre Arbeitszeit nach der Elternzeit, einer beruflichen Pause oder einer Teilzeitbeschäftigung wieder aufstocken möchten. Bislang gab es keinen rechtlichen Anspruch darauf, die Arbeitszeit nach einer Teilzeittätigkeit wieder aufzustocken.

– Ab dem kommenden Jahr gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf die Rückkehr in eine Vollzeitstelle.

– Die neue „Brückenteilzeit" soll für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen greifen, die ab dem 1. Januar 2019 einen Arbeitsvertrag in Teilzeit abschließen.

– Weitere wichtige Voraussetzung: Diese Regelung gilt für Betriebe mit mehr als 45 Beschäftigten. Arbeit- geber mit 45 bis 200 Angestellten müssen diesen An-spruch nur einem von 15 Beschäftigten gewähren.

– Eine Ablehnung von Seiten des Arbeitgebers wird je-doch auch künftig möglich sein. Der Arbeitgeber kann eine befristete Teilzeit ablehnen, wenn diese ein Jahr unter- oder fünf Jahre überschreitet. Zudem kann ein Arbeitnehmer nach Ablauf der zeitlich begrenzten Teilzeitarbeit frühestens nach einem Jahr eine erneute Verringerung der Arbeitszeit verlangen.

Für Rückfragen zur neuen „Brückenteilzeit“ steht Ihnen die Rechtsabteilung der Kreishandwerkerschaft unter 02541 - 9456-25 oder unter [email protected] gerne zur Verfügung.

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hingeguckt

Das Kühnhenrich-Team vor der Weltkugel aus 320 Dreiecken

„HOFFEN, DASS MAN AM ENDE

OBEN RUND RAUSKOMMT“

Zimmerermeister Norbert Kühnhenrich über seine Objekte für den Katholikentag in Münster

„Am 27. März kam der Auftrag vom Bistum Münster, am 9. Mai wurde der Katholikentag eröffnet. Dass wir für das Bistum tätig sein könnten, deutete sich zwar schon in den Wochen zuvor an, dennoch war die Zeit für unseren Auf-trag ziemlich knapp und erforderte von allen Beteiligten eine Menge Flexibilität.

Wir haben für den Katholikentag drei Medientürme, einen Kiosk, einen Leuchtturm und eine Weltkugel mit einem Durchmesser von 3,60 Metern aus einfachem Fichten-holz gebaut. Die Vorgabe waren nachhaltige und wieder- verwertbare Materialien, die ressourcenschonend verar-beitet wurden. Alle Elemente wurden an der Überwasser- kirche aufgebaut und bildeten dort gemeinsam mit einer Arena aus Paletten eine Oase, die für die Gäste eine Ruhezone sein sollte.

Für uns war dieser Auftrag wirklich etwas Besonderes. Nicht nur, weil wir für den Katholikentag tätig sein konnten – ich bin der Kirche verbunden, engagiere mich in meiner Gemeinde im Kirchenvorstand. Die eigentliche Heraus-forderung war der Bau der Weltkugel, eine geodätische Kugel, für die wir vom Architekten Klaus-Peter Tockhorn sehr exakte Vorgaben bekamen, die es entsprechend genau und präzise umzusetzen galt. Insgesamt besteht die Kugel aus 320 Dreiecken in sechs verschiedenen Modellen und Größen.

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Wir haben die Elemente in unserer Werkstatt zugeschnitten und die Dreiecke jeweils montiert. Der Aufbau fand dann vor Ort statt und dauerte einen Tag. Da kann man dann nur hoffen, dass man am Ende oben rund rauskommt. Denn runde Objekte sind ja nicht gerade das Tagesgeschäft der Zimmer- leute. Wir haben schon mal eine Halbkugel für eine Moschee gebaut, aber in der Regel bauen wir Dachstühle, Holzhäuser in Rahmenbauweise, Fachwerk. Das landwirtschaftliche Bauen ist auch einer unserer Schwerpunkte.

Bei uns im Betrieb wurde dieser Auftrag zu einem echten Gemeinschafts- projekt. Sonst ist jeder mit seiner Baustelle beschäftigt, hier war das Interesse von allen sehr groß und es wurde abends immer mal geguckt, wie weit die Arbeiten sind. Als einer unserer Azubis ein Foto mit der Kugel an seinen Be-rufsschullehrer schickte, da kam auch der sofort gucken. Es macht einfach Spaß, wenn besondere Projekte für so viel Aufmerksamkeit sorgen.

Wir konnten uns mit diesem Auftrag als Firma präsentieren und unsere Leistungs- fähigkeit zeigen. Alle waren mit viel Idealismus dabei. Die Resonanz war wirk-lich positiv. Einige haben im Verlauf des Katholikentags auch direkt bei uns angefragt, ob sie die Stücke kaufen können. Und tatsächlich sind alle Objekte verkauft worden. Die Kugel steht jetzt bei einem Architekten im Vorgarten, die Medientürme hat ein Jäger gekauft und nutzt sie jetzt als Hochsitz.“

HINGEGUCKT! AUCH BEI IHNEN? Haben Sie ein besonderes Projekt realisiert, von dem

Sie gern berichten würden? Lassen Sie uns das wissen. Mit der Rubrik „Hingeguckt!“ laden wir Handwerks-betriebe ein, ihre Arbeit zu zeigen.

Ihre Ansprechpartnerin ist Maria Gillissen: Tel.: 02541/94 56-15, [email protected].

Norbert Kühnhenrich ist Zimmerermeister. Er ist Inhaber der Kühnhenrich Zimmerei und Fachwerkbau GmbH, die seit 1878 als traditioneller Handwerksbetrieb in Ascheberg besteht. Das Unternehmen beschäftigt 15 Mitarbeiter und aktuell vier Azubis (einen Dachdecker und drei Zim-merer).

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WAS MACHEN EIGENTLICH ...

Lena Borgert und Frank Summen in der Geschäftsführung

„Am Anfang hatten wir hier eine Büro-WG“, sagt Frank Summen. Als er im letzten Frühjahr als Geschäftsführer zur Kreishandwerkerschaft kam, da schoben er und Hauptgeschäftsführer Ulrich Müller ihre Schreibtische zusammen. „Wir haben viel gemeinsam gemacht. So konnte ich mich in diesem für mich noch ganz fremden Feld orientieren. Das war total hilfreich.“

Als Geschäftsführer ist Frank Summen vor allem zuständig für die Betreuung der Innungen. Dass er mit Lena Borgert eine Kollegin hat, die die KH und die Innungen seit vielen Jahren kennt, erleichterte ihm den Einstieg ebenfalls un-gemein. „Sie ist das Herz und die gute Seele der Innungs-betreuung und hat einen tollen Bezug zu den Betrieben. Ohne sie könnte ich das so überhaupt nicht machen.“

Was die beiden machen, finden sie dennoch schwer zu beschreiben: „Fast alles“, sagt Lena Borgert und lacht. „Kein Tag ist wie der andere“, bestätigt Frank Summen, „und gerade das macht so viel Spaß.“

Innungsbetreuung, das heißt konkret: Frank Summen ist Geschäftsführer von 15 Innungen, er be-gleitet deren Versammlungen und Vorstandssitzungen, ist Ansprechpartner für die Betriebe und vertritt ihre In-teressen in Verbänden, Politik und Öffentlichkeit. „Die KH ist ein großes Netzwerk und wir sorgen dafür, dass dieses Netzwerk funktioniert.“ Er ist außerdem derjenige, der das Thema Digitalisierung seiner Organisation fokussiert, die App der KH ist sein Projekt.

Lena Borgert ist im Büro wiederum dafür zuständig, dass alle wichtigen Informationen bei den Innungsbetrieben ankommen, sie pflegt diese auch in die KH App ein. Unter- nehmer und Unternehmerinnen, die konkrete Fragen haben, landen per E-Mail oder Telefon schnell bei ihr – ob es um Rahmenverträge für Strom und Gas, Jubiläums- urkunden oder Silberne Meisterbriefe geht. Sie organi-

siert Events, Fahrten und Veranstaltungen für die Innun-gen. Aktuell ist sie mit der Organisation des Gesundheits-tags der Tischler-Innung beschäftigt, der in Kooperation mit der IKK classic und dem Verband durchgeführt wird. Zwei Mal jährlich organisiert sie außerdem den Lehr-lingsaustausch mit Betrieben im englischen Lincoln.

Bei der KH arbeitet Lena Borgert seit ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing vor zwölf Jahren. Ein Jahr lang war sie im Anschluss noch im Empfangs- bereich der KH tätig und wurde dann relativ schnell Assistentin der Geschäftsführung. Was ihr an ihrer Arbeit besonders gefällt? „Dass ich mit so vielen interessan-ten Menschen zu tun habe, viel über Berufe, das Hand-werk und den Markt erfahre. Ich mag das Organisieren,

„Wenn ich eine Ausbildung im Handwerk gemacht hätte, dann wäre ich Tischlerin ge-worden. Ich mag den Werk-

stoff Holz und habe immer schon gern gemeinsam mit

meinem Vater Möbel gebaut.“Lena Borgert

„Wäre ich Handwerker geworden, dann im Metallbau.

Ich hatte sogar schon einen Ausbildungsvertrag bei

einem Fahrzeugbauer und habe dann doch Industrie -

kaufmann gelernt.“

Frank Summen

das Miteinander mit den Vorständen und den Innungs- mitgliedern, die gute Arbeit im Team und das, was wir gemeinsam daraus machen.“

Bevor Frank Summen zur KH kam, war er Direktor der katholischen Erwachsenenbildung in der Diözese Hildes- heim, studiert hatte er mal Politik, Geografie und Sozial-wissenschaften und zuvor Industriekaufmann gelernt. Mit den Stationen dazwischen als Berufsschullehrer, Sozial- wissenschaftler und Erwachsenenbildner ist er breit aufgestellt. Für seinen jetzigen Job genau richtig. „Ich komme aus einem Bereich, in dem es stark um Kommuni-kation und Miteinander geht. Ein Netzwerk zu pflegen und das Ehrenamt zu schätzen – das bringe ich mit.“ Unge-wöhnliche Arbeitszeiten gehören zu seinem jetzigen Job übrigens dazu – Versammlungen und Sitzungen finden oft abends statt und jedes Gewerk hat andere Betriebs- und freie Zeiten. Frank Summen mag dieses flexible Arbeiten – und das Handwerk sowieso. „Ich bin so froh, hier zu sein. Nicht nur, weil ich wieder im Münsterland leben kann. Ich erlebe eine offene Kultur, eine ehrliche Kultur, direkte und entscheidungsfreudige Menschen.“

Die Geschäftsführer-WG wurde übrigens nach einigen Wochen aufgelöst – jetzt hat jeder sein eigenes Büro. Im Team arbeitet die Spitze der KH ohnehin eng zusammen. „Wir arbeiten und planen gemeinsam im Team, wo wir hinwollen, wo wir uns engagieren sollten und wer welche Aufgaben übernehmen kann. Das ist eine tolle Arbeit.“

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JANUAR

02.01.2019 – freiwilliger Prüfungsvorbereitungslehrgang 07.01.2019 KFZ Coesfeld / 07:30 - 12:30 / 12:30 - 17:30 Uhr11. - 12.01.2019 freiwilliger Prüfungsvorbereitungslehrgang SHK Coesfeld / Freitag 16.15 - 20.00 Uhr / Coesfeld / Samstag 08.00 - 14.15 Uhr16.01.2019 – KFZ: AU-Sachkundeschulung17.01.2019 Coesfeld / 2 Tage, 08.00 bis 16.15 Uhr14.01.2016 – freiwilliger Prüfungsvorbereitungslehrgang15.01.2019 Feinwerkmechaniker / Coesfeld19.01.2019 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr18.01.2019 Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten / Tagesschulung / Freitags jeweils 08.00 - 16.00 Uhr / Coesfeld25.01.2019 „Rhetorik“ mit Erfolgstrainer Heiko Ciesinsky Tagesschulung / Coesfeld

FEBRUAR

05.02.2019 Kostenfrei*: Die BWA - verstehen und handeln / Reihe mit Georg Kremerskothen Coesfeld / 17.00 - ca. 20.00 Uhr06.02.2019 - CNC Fachkraft im Tischlerhandwerk23.02.2019 Coesfeld / 40 Stunden in 4 Blöcken12.02.2019 Baurecht in der Praxis Vergaberecht mit RA Ari Schmitz Coesfeld / 17.00 - ca. 20.00 Uhr15.02.2019 Kostenfrei*: Ersthelfer-Ausbildung Tagesschulung / Coesfeld22.02.2019 Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten / Wiederholungsschulung / Coesfeld / 1 Tag19.02.2019 – KFZ: AU-Sachkundeschulung21.02.2019 Coesfeld / 3 Abende, 16.30 bis 20.45 Uhr27.02.2019 Kostenfrei*: Website Sprechtag Coesfeld / 1 stündige Beratung / tel. Terminabsprache16.02.2019 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr26.02.2019 Kostenfrei*: Unternehmenswert Mensch Reihe mit Ulrich Kablitz Lüdinghausen / 17.00 - 20.00 Uhr

MÄRZ

12.03.2019 Kostenfrei*: Unternehmenswert Mensch Reihe mit Ulrich Kablitz Lüdinghausen / 17.00 - 20.00 Uhr13.03.2019 – KFZ: AU-Sachkundeschulung14.03.2019 Coesfeld / 2 Tage, 08.00 bis 16.15 Uhr16.03.2019 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr27.03.2019 Kostenfrei*: Website Sprechtag Coesfeld / 1 stündige Beratung / tel. Terminabsprache20.03.2019 Beschwerdemanagement Tagesseminar Lüdinghausen / 10.00 - 16.00 Uhr22.03.2019 Verkaufserfolg am Telefon mit Erfolgstrainer Heiko Ciesinsky Tagesschulung / Coesfeld29.03.2019 Kostenfrei*: Ersthelfer-Ausbildung Tagesschulung / Coesfeld

APRIL

02.04.2019 Kostenfrei*: Unternehmenswert Mensch Reihe mit Ulrich Kablitz Lüdinghausen / 17.00 - 20.00 Uhr02.04.2019 – KFZ: AU-Sachkundeschulung04.04.2019 Coesfeld / 3 Abende, 16.30 bis 20.45 Uhr04.04.2019 ADA Lehrgang / Ausbildung der Ausbilder jew. dienstags u. donnerstags / 120 Std / Coesfeld27.04.2019 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr30.04.2019 Kostenfrei*: Website Sprechtag 1 stündige Beratung / tel. Terminabsprache Coesfeld30.04.2019 KFZ Unfallmanagement Lüdinghausen / 17.00 - 20.00 Uhr

SEMINARÜBERSICHT 1. HALBJAHR 2019

Oktober05.10.2018 Elektrofachkraft für festgelegte Tätig- keiten / Wiederholungsschulung / Coesfeld / Freitag / 08.00 - 16.00 Uhr09.10.2018 Baurecht in der Praxis „Mangelmanagement im neuen Baurecht“ Coesfeld 17.00 - 20.00 Uhr20.10.2018 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr23.10..2018 Web-Site Sprechtag / Coesfeld ca. 2 Stunden nach tel. Terminvergabe26.10.2018 Das Telefon - die Visitenkarte Ihres Unternehmens / Telefontraining Coesfeld 09.00 - 16.00 Uhr

November08.11.2018 Elektrofachkraft für festgeletgte Täig- keiten / Abendschulung jeweils donnerstags, 17.00 - 21.00 Uhr13.11.2018 Ausbildung der Ausbilder (ADA-Schein) Coesfeld17.11.2018 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr19.11.2018 Digitalisierung im Handwerk Vortrag: „Mobiles Büro“ / 17.00 - 19.00 Uhr26. - 27.11.2018 KFZ: AU-Sachkundeschulung Coesfeld / 2 Tage, 08.00 bis 16.15 Uhr04.12..2018 Baurecht in der Praxis „Richtig versichert am Bau“ Coesfeld 17.00 - 20.00 Uhr

SEMINARÜBERSICHT2. Halbjahr 2018

Bildungsscheck NRW für WeiterbildungBis zu 500,- Euro Zuschuss für Unternehmen und Pri-vatpersonenInformieren Sie sich: Tel. 02541-945641, [email protected]

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August 08.08.2018 Website Sprechtag / Coesfeld ca. 2 Stunden nach tel. Terminvergabe11.08.2018 Elektrofachkraft für festgelegte Tätig- keiten / Wiederholungschulung Coesfeld / 08.00 - 16.00 Uhr18.08.2018 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr24.08.2018 Erste Hilfe Kurs Dülmen / 08.00 - 16.00 Uhr

September05.09.2018 CNC-Fachkraft Tischler 40 Stunden in 4 Blöcken / Coesfeld jew. mittwochs und samstags06.09.2018 „Professioneller Umgang mit Beschwer- den“ mit Heiko Ciesinski / Coesfeld / 09.00 - 16.00 Uhr 07.09.2018 Erste Hilfe Kurs Coesfeld/ 08.30 - 16.00 Uhr13.09.2018 Gefährdungs- u. Belastungsbeurteilung BG-Seminar / Coesfeld / 09.00 - 16.00 Uhr14.09.2018 Elektrofachkraft für festgelegte Tätig- keiten / Tagesschulung / 4 Tage Coesfeld / jew. von 08.00 - 16.00 Uhr15.09.2018 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr18.09.2018 Website Sprechtag / Coesfeld ca. 2 Stunden nach tel. Terminvergabe20.09.2018 Start Meisterkurs Teil III Do 18.00 - 21.15 / So 08.00 - 13.15 Uhr 27.09.2018 Digitalisierung im Handwerk Vortrag „Digitalisierung der Rechnungs- durchläufe“ / 17.00 - 19.00 Uhr

Kaufmännische Qualifizierungen in Voll- und Teilzeit,Einstieg laufend möglich,zusätzlich: Vorbereitung zur Externenprüfung zum Kfm. für Büromanagement.

Kaufmännische Qualifizierungen in Voll- und Teilzeit,Einstieg laufend möglich, zusätzlich: Vorbereitung zur Externenprüfung zum Kfm. für Büromanagement.

Oktober05.10.2018 Elektrofachkraft für festgelegte Tätig- keiten / Wiederholungsschulung / Coesfeld / Freitag / 08.00 - 16.00 Uhr09.10.2018 Baurecht in der Praxis „Mangelmanagement im neuen Baurecht“ Coesfeld 17.00 - 20.00 Uhr20.10.2018 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr23.10..2018 Web-Site Sprechtag / Coesfeld ca. 2 Stunden nach tel. Terminvergabe26.10.2018 Das Telefon - die Visitenkarte Ihres Unternehmens / Telefontraining Coesfeld 09.00 - 16.00 Uhr

November08.11.2018 Elektrofachkraft für festgeletgte Täig- keiten / Abendschulung jeweils donnerstags, 17.00 - 21.00 Uhr13.11.2018 Ausbildung der Ausbilder (ADA-Schein) Coesfeld17.11.2018 Gabelstapler-Schulung Dülmen / 08.00 - 15.00 Uhr19.11.2018 Digitalisierung im Handwerk Vortrag: „Mobiles Büro“ / 17.00 - 19.00 Uhr26. - 27.11.2018 KFZ: AU-Sachkundeschulung Coesfeld / 2 Tage, 08.00 bis 16.15 Uhr04.12..2018 Baurecht in der Praxis „Richtig versichert am Bau“ Coesfeld 17.00 - 20.00 Uhr

SEMINARÜBERSICHT2. Halbjahr 2018

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AUSGABE 23

DEZEMBER 2018