HEIMAT! DAS FILMFESTIVAL WERKSCHAU ANDREA ARNOLD · 2018-12-20 · mit: Katie Jarvis, Michael...

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FILMHAUS 1/19 Königstraße 93 · 90402 Nürnberg filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340 Das Filmhaus startet mit Verve ins neue Jahr: mit einem dichten, interessanten Programm und einer illustren Gäste-Schar. Wir freuen uns, im Januar über 20 Filmschaf- fende, Künstler und Fachgrößen willkommen zu heißen. Darunter sind alte, liebgewonnene Freun- de, wie Erika und Ulrich Gregor, die drei bemer- kenswerte Filme in ihrer Carte blanche (11.1. bis 13.1) bei uns vorstellen, aber auch einige Gäste, die wir erstmals begrüßen dürfen, darunter Gaya Jiji, Christian Wagner, David Macián und Christian Petzold, einen großen Regisseur des deutschen Gegenwartskinos. Viele sind Teilnehmer der fünften Ausgabe von „Heimat! Das Filmfestival“ (17.1. bis 20.1), das wir unter dem Motto „Unterwegs“ mit dem Bezirk Mittelfranken und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege ausrichten. Persönlich zu Gast ist auch Hanns Zischler. Der in Nürnberg geborene Schauspieler und Regisseur, Filmforscher und Kino- enthusiast beschäftigt sich seit fast 40 Jahren mit dem Kinogeher Franz Kafka. Er wird im Rahmen der 23. Stummfilmmusiktage (24.1. bis 27.1) in der Tafelhalle lesen und im Filmhaus seinen Essayfilm KAFKA GEHT INS KINO (27.1.) vorstellen. Außerdem laden wir Sie ein zur Begegnung mit dem Werk der britischen Filmautorin Andrea Arnold (21.1. bis 2.2). Ihre preisgekrönten Filme, die wiederholt um jugendliche Antiheld*innen am Rand der Gesellschaft kreisen, verströmen eine faszinierend-unverstellte Direktheit. Spätestens in AMERICAN HONEY, ihrem Hollywood-Debüt, hat sich ihr an Mike Leighs gemahnender sozial- realistischer Stil hin zu einem den Reichtum des Augenblicks beschwörendem lyrischen Natura- lismus entwickelt, der auch durch einen meister- haften Musikeinsatz besticht. Unsere Eintrittspreise aus dem alten Jahr konn- ten wir übernehmen. Lediglich die Stummfilm- veranstaltungen mit Live-Musik müssen wegen des hohen Aufwands angepasst werden. Hier gelten jetzt gestaffelte Preise: 12 | 9 | 4,50 mit Filmhaus-Freunde-Karte. Vielen Dank für Ihr Verständnis und viel Freude mit unserem Januar-Programm wünscht Ihnen Ihr Filmhaus-Team. Die Regisseurin Andrea Arnold gilt als eine der pro- minentesten Vertreterinnen des neuen britischen Kinos. Nach einem Regiestudium in Los Angeles stellte sie sich hinter die Kamera, um der Welt ihren Blick auf das Le- ben zu präsentieren und war damit äußerst erfolgreich. Bereits mit ihrem 26-minütigen Film WASP gewann sie 2004 den Kurzfilm-Oscar, ihren ersten Spielfilm RED ROAD brachte sie 2006 im Wettbewerb in Cannes unter und nahm dafür gleich den Preis der Jury in Empfang. Auch ihr zweiter Langfilm FISH TANK erhielt in Cannes (2009) den Preis der Jury. Mit WUTHERING HEIGHTS – EMILY BRONTËS STURMHÖHE (2011) gelang ihr eben- falls ein beeindruckender, weltweiter Lauf durch die Festivals. KURZFILMPROGRAMM ANDREA ARNOLD MILK (GB 1998, 11 Min., DCP, FSK: k. A., engl. OF): Eine schwangere Frau verliert ihr Kind bei der Geburt. Nicht die Bestattung ist es, die ihr einen ersten Schritt in Richtung Trauerbewältigung ermöglicht, sondern die Arme eines jüngeren Geliebten, dem sie auf überraschen- de und fast schon schockierende Weise begegnet. DOG (GB 2001, 11 Min., DCP, FSK: k. A., engl. OF): Teenager Leah lebt in prekären Verhältnissen mit einer Mutter, die sie schlägt. Ihr Freund ist nicht besser, doch das erkennt sie erst, als die beiden einem kleinen streu- nenden Hund begegnen. WASP (GB 2003, 26 Min., 35 mm, FSK: k. A., engl. OmU): Zoe ist alleinerziehend und kann ihre vier kleinen Kinder kaum ernähren. Als sie ihrer Jugendliebe begeg- net, gelingt es ihr, bei einem Date alte Gefühle wieder aufflammen zu lassen. Ihre Kinder müssen den ganzen Sie bereichert mit ihren Werken die Filmlandschaft Groß- britanniens um eine wertvolle weibliche Perspektive, aus der heraus sie Themen wie Armut, Alltags- und Trauerbe- wältigung und das pendelnde Gleichgewicht menschlicher Beziehungen im Auf und Ab meisterhaft darstellt. Die hässliche Fratze der Realität wandelt sich in ihren Filmen zuweilen zu einer Ästhetik des Ungeordneten als Schönem, wenn ihre Protagonisten trotz wiederholter Anfeindungen und sogar physischer Auseinandersetzungen doch wieder zueinanderfinden. Manchmal gelingt es ihren Charakteren auch, mittels unkonventioneller Methoden ein Trauma zu überwinden und ihr Leben wieder aktiv in Angriff zu nehmen. Die sozialkritischen Filme blicken über den engen Tellerrand der in Film und Fernsehen oft dominierenden EDITORIAL ERSTAUFFÜHRUNG HEIMAT! DAS FILMFESTIVAL WERKSCHAU ANDREA ARNOLD REY CHI/F/NL/D/QA 2017, 90 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmU, Regie: Niles Atallah, mit: Rodrigo Lisboa, Claudio Riveros Im Jahr 1860 reiste der exzentrische französische Abenteurer Orélie-Antoine de Tounens durch die Wälder Patagoniens, um die Königreiche Araucana und Patago- nien zu gründen, mit sich selbst als König. Dabei gelang es ihm, unter seiner Herrschaft das indigene Volk der Mapuche zu vereinigen. Doch damit bekommt der fikti- ve König mit der realen chilenischen Armee gravierende Probleme. Man verhaftet ihn und stellt ihn vor Gericht. Niles Atallah arbeitete sieben Jahre lang an REY, expe- rimentierte mit Filmmaterial, changierte zwischen Film- negativ- und positiv, vergrub Aufnahmen, um sie später wieder auszugraben und als verwestes „Archivmaterial“ zu verwenden. Daraus ist ein unglaubliches Kinoereignis geworden und dafür erhielt er zu Recht den Sonderpreis der Jury beim Filmfestival in Rotterdam 2017. Do., 10.1. bis Mi., 16.1. Mittelschicht hinaus und zeigen immer wieder Missstän- de in Großbritannien und Nordamerika auf. Arnold selbst zeigt sich in Interviews betroffen von den Zuständen und der Armut, die sie sowohl in ihrer britischen Heimat, als auch in den Vereinigten Staaten beobachtet hat. Kritiker vergleichen ihr Werk mit dem naturalistischen Stil eines Ken Loach und den Filmen von Lynne Ramsay, die ihren Schwerpunkt auf Bild und Vertonung statt auf Dialog fokussiert und mit verwandten Themen aufwartet. Ebenfalls können Arnolds Filme der britischen Kitchen- Sink-Tradition zugeordnet werden, nach der ein bestimm- tes Milieu nicht verurteilt wird, sondern man stattdessen eine Perspektive in ihm einnimmt. Seit einigen Jahren führt Arnold nun verstärkt Regie in Serien. Abend auf sie warten und erst als es einen Notfall gibt, werden ihre Mutterinstinkte geweckt. WASP wurde 2005 mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet. Mo., 21.1. & So., 27.1. AMERICAN HONEY GB/USA 2016, 162 Min., DCP, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Andrea Arnold, mit: Sasha Lane, Shia LaBeouf, Riley Keough u. a. Star hat nichts zu verlieren. Als sie Jake begegnet, der Teil einer jugendlichen Drückerkolonne ist, entschlüpft sie dem Netz aus Armut und Missbrauch, dass sie gefangen hält und schließt sich der Gruppe auf ihrem Roadtrip durch die Staaten an. Die Betrügerei und das Abhängig- keitsverhältnis ihres neuen Jobs sind ihr zuwider, doch sie genießt die neugewonnene Freiheit, beim gemeinsamen Feiern, Trinken und Raufen mit dem Rest der Crew und besonders mit Jake, mit dem sie ein turbulentes Verhält- nis beginnt. Aufgrund ihrer Mobilität bewegt sich die Gruppe in einem scheinbar gesetzlosen Raum und besonders Star begibt sich immer wieder in gefährliche Situationen. Den- noch überwiegt eine positive, lebensbejahende Stimmung, die zuweilen ironische Töne annimmt und den Zuschauer immer wieder in den Bann zieht. Di., 22.1. & Do., 31.1. WUTHERING HEIGHTS – EMILY BRONTËS STURMHÖHE

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FILMHAUS 1/19Königstraße 93 · 90402 Nürnbergfilmhaus.nuernberg.de · T: 2317340

Das Filmhaus startet mit Verve ins neue Jahr: mit einem dichten, interessanten Programm und einer illustren Gäste-Schar.

Wir freuen uns, im Januar über 20 Filmschaf-fende, Künstler und Fachgrößen willkommen zu heißen. Darunter sind alte, liebgewonnene Freun-de, wie Erika und Ulrich Gregor, die drei bemer-kenswerte Filme in ihrer Carte blanche (11.1. bis 13.1) bei uns vorstellen, aber auch einige Gäste, die wir erstmals begrüßen dürfen, darunter Gaya Jiji, Christian Wagner, David Macián und Christian Petzold, einen großen Regisseur des deutschen Gegenwartskinos.

Viele sind Teilnehmer der fünften Ausgabe von „Heimat! Das Filmfestival“ (17.1. bis 20.1), das wir unter dem Motto „Unterwegs“ mit dem Bezirk Mittelfranken und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege ausrichten. Persönlich zu Gast ist auch Hanns Zischler. Der in Nürnberg geborene Schauspieler und Regisseur, Filmforscher und Kino-enthusiast beschäftigt sich seit fast 40 Jahren mit dem Kinogeher Franz Kafka. Er wird im Rahmen der 23. Stummfilmmusiktage (24.1. bis 27.1) in der Tafelhalle lesen und im Filmhaus seinen Essayfilm KAFKA GEHT INS KINO (27.1.) vorstellen.

Außerdem laden wir Sie ein zur Begegnung mit dem Werk der britischen Filmautorin Andrea Arnold (21.1. bis 2.2). Ihre preisgekrönten Filme, die wiederholt um jugendliche Antiheld*innen am Rand der Gesellschaft kreisen, verströmen eine faszinierend-unverstellte Direktheit. Spätestens in AMERICAN HONEY, ihrem Hollywood-Debüt, hat sich ihr an Mike Leighs gemahnender sozial- realistischer Stil hin zu einem den Reichtum des Augenblicks beschwörendem lyrischen Natura-lismus entwickelt, der auch durch einen meister-haften Musikeinsatz besticht.

Unsere Eintrittspreise aus dem alten Jahr konn-ten wir übernehmen. Lediglich die Stummfilm-veranstaltungen mit Live-Musik müssen wegen des hohen Aufwands angepasst werden. Hier gelten jetzt gestaffelte Preise: 12 | 9 | 4,50 € mit Filmhaus-Freunde-Karte.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und viel Freude mit unserem Januar-Programm wünscht Ihnen Ihr Filmhaus-Team.

Die Regisseurin Andrea Arnold gilt als eine der pro-minentesten Vertreterinnen des neuen britischen Kinos. Nach einem Regiestudium in Los Angeles stellte sie sich hinter die Kamera, um der Welt ihren Blick auf das Le-ben zu präsentieren und war damit äußerst erfolgreich. Bereits mit ihrem 26-minütigen Film WASP gewann sie 2004 den Kurzfilm-Oscar, ihren ersten Spielfilm RED ROAD brachte sie 2006 im Wettbewerb in Cannes unter und nahm dafür gleich den Preis der Jury in Empfang. Auch ihr zweiter Langfilm FISH TANK erhielt in Cannes (2009) den Preis der Jury. Mit WUTHERING HEIGHTS – EMILY BRONTËS STURMHÖHE (2011) gelang ihr eben-falls ein beeindruckender, weltweiter Lauf durch die Festivals.

KURZFILMPROGRAMM ANDREA ARNOLDMILK (GB 1998, 11 Min., DCP, FSK: k. A., engl. OF):

Eine schwangere Frau verliert ihr Kind bei der Geburt. Nicht die Bestattung ist es, die ihr einen ersten Schritt in Richtung Trauerbewältigung ermöglicht, sondern die Arme eines jüngeren Geliebten, dem sie auf überraschen-de und fast schon schockierende Weise begegnet.

DOG (GB 2001, 11 Min., DCP, FSK: k. A., engl. OF): Teenager Leah lebt in prekären Verhältnissen mit einer Mutter, die sie schlägt. Ihr Freund ist nicht besser, doch das erkennt sie erst, als die beiden einem kleinen streu-nenden Hund begegnen.

WASP (GB 2003, 26 Min., 35 mm, FSK: k. A., engl. OmU): Zoe ist alleinerziehend und kann ihre vier kleinen Kinder kaum ernähren. Als sie ihrer Jugendliebe begeg-net, gelingt es ihr, bei einem Date alte Gefühle wieder aufflammen zu lassen. Ihre Kinder müssen den ganzen

Sie bereichert mit ihren Werken die Filmlandschaft Groß-britanniens um eine wertvolle weibliche Perspektive, aus der heraus sie Themen wie Armut, Alltags- und Trauerbe-wältigung und das pendelnde Gleichgewicht menschlicher Beziehungen im Auf und Ab meisterhaft darstellt. Die hässliche Fratze der Realität wandelt sich in ihren Filmen zuweilen zu einer Ästhetik des Ungeordneten als Schönem, wenn ihre Protagonisten trotz wiederholter Anfeindungen und sogar physischer Auseinandersetzungen doch wieder zueinanderfinden. Manchmal gelingt es ihren Charakteren auch, mittels unkonventioneller Methoden ein Trauma zu überwinden und ihr Leben wieder aktiv in Angriff zu nehmen. Die sozialkritischen Filme blicken über den engen Tellerrand der in Film und Fernsehen oft dominierenden

EDITORIAL

ERSTAUFFÜHRUNG

HEIMAT! DAS FILMFESTIVAL WERKSCHAU ANDREA ARNOLD

REYCHI/F/NL/D/QA 2017, 90 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmU, Regie: Niles Atallah, mit: Rodrigo Lisboa, Claudio Riveros

Im Jahr 1860 reiste der exzentrische französische Abenteurer Orélie-Antoine de Tounens durch die Wälder Patagoniens, um die Königreiche Araucana und Patago-nien zu gründen, mit sich selbst als König. Dabei gelang es ihm, unter seiner Herrschaft das indigene Volk der Mapuche zu vereinigen. Doch damit bekommt der fikti-ve König mit der realen chilenischen Armee gravierende Probleme. Man verhaftet ihn und stellt ihn vor Gericht.

Niles Atallah arbeitete sieben Jahre lang an REY, expe-rimentierte mit Filmmaterial, changierte zwischen Film-negativ- und positiv, vergrub Aufnahmen, um sie später wieder auszugraben und als verwestes „Archivmaterial“ zu verwenden. Daraus ist ein unglaubliches Kinoereignis geworden und dafür erhielt er zu Recht den Sonderpreis der Jury beim Filmfestival in Rotterdam 2017.

Do., 10.1. bis Mi., 16.1.

Mittelschicht hinaus und zeigen immer wieder Missstän-de in Großbritannien und Nordamerika auf. Arnold selbst zeigt sich in Interviews betroffen von den Zuständen und der Armut, die sie sowohl in ihrer britischen Heimat, als auch in den Vereinigten Staaten beobachtet hat.

Kritiker vergleichen ihr Werk mit dem naturalistischen Stil eines Ken Loach und den Filmen von Lynne Ramsay, die ihren Schwerpunkt auf Bild und Vertonung statt auf Dialog fokussiert und mit verwandten Themen aufwartet. Ebenfalls können Arnolds Filme der britischen Kitchen-Sink-Tradition zugeordnet werden, nach der ein bestimm-tes Milieu nicht verurteilt wird, sondern man stattdessen eine Perspektive in ihm einnimmt. Seit einigen Jahren führt Arnold nun verstärkt Regie in Serien.

Abend auf sie warten und erst als es einen Notfall gibt, werden ihre Mutter instinkte geweckt. WASP wurde 2005 mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet.

Mo., 21.1. & So., 27.1.

AMERICAN HONEY GB/USA 2016, 162 Min., DCP, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Andrea Arnold, mit: Sasha Lane, Shia LaBeouf, Riley Keough u. a.

Star hat nichts zu verlieren. Als sie Jake begegnet, der Teil einer jugendlichen Drückerkolonne ist, entschlüpft sie dem Netz aus Armut und Missbrauch, dass sie gefangen hält und schließt sich der Gruppe auf ihrem Roadtrip durch die Staaten an. Die Betrügerei und das Abhängig-keitsverhältnis ihres neuen Jobs sind ihr zuwider, doch sie genießt die neugewonnene Freiheit, beim gemeinsamen Feiern, Trinken und Raufen mit dem Rest der Crew und besonders mit Jake, mit dem sie ein turbulentes Verhält-nis beginnt.

Aufgrund ihrer Mobilität bewegt sich die Gruppe in einem scheinbar gesetzlosen Raum und besonders Star begibt sich immer wieder in gefährliche Situationen. Den-noch überwiegt eine positive, lebensbejahende Stimmung, die zuweilen ironische Töne annimmt und den Zuschauer immer wieder in den Bann zieht. Di., 22.1. & Do., 31.1.

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Eintritt: 7 | 12 € (Stummfilm mit Live-Musik) ◊ Schüler*innen und Student*innen: 6 | 9 € (Stummfilm mit Live-Musik) ◊ Mit Filmhausfreundekarte (25 €/Jahr, für Schüler*innen und Student*innen 13 € / Jahr) oder Nürnberg-Pass: 4,50 € ◊ Gruppen ab 10 Personen: 4,60 € ◊ Kinderkino: 4,50 | 3,50 € (bis 14 Jahre)

IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40 • Tel. (0911) 2 31-58 23 • Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS • Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Kinga Fülöp, Janine Binöder, Elene Psoma, Agnes Ejma • Layout: Information und Form – iuf.de • Druck: City Druck • Filmbüro Franken – filmbuero-franken.de • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Kommkino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr

PROGRAMM JANUAR

WERKSCHAU ANDREA ARNOLD

CARTE BLANCHE FÜR ERIKA UND ULRICH GREGOR

FISH TANKGB 2009, 123 Min., DCP, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Andrea Arnold, mit: Katie Jarvis, Michael Fassbender, Kierston Wareing u. a.

Statt zur Schule zu gehen, tanzt Mia lieber Hip-hop und legt sich mit allen an. Sie lebt mit ihrer Schwester und der verantwortungslosen Mutter Joanne in Armut. Als der neue Freund ihrer Mutter, Connor, in ihr Leben tritt, sich als Vaterfigur gibt und ihre Ambition, Tänzerin zu werden, unter-stützt, verliebt sie sich in ihn. Betrunken nutzt er dies eines Nachts aus und nähert sich der Minder-jährigen körperlich; am nächsten Tag verschwindet er aus ihrem Leben. Als sie versucht, ihn in seinem Haus zur Rede zu stellen, kommt es zur Eskalation.

FISH TANK wurde in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Kino.de nennt den Film ein

„Meisterhaft inszeniertes, hervorragend gespieltes Jugenddrama um Selbstbestimmung, erste Liebe und enttäuschte Hoffnungen.“

Do., 24.1. & Sa., 2.2.

PIROSMANIUdSSR 1969, 85 Min., 35 mm, FSK: k. A., russ. OmU, Regie: Georgi Schengelaja, mit: Avtandil Varazi, Dodo Abaschidse, Givi Aleksandria u. a.

Der Film schildert das Leben des georgischen Volksmalers Nikolos Pirosmanaschwili, auch Niko oder Nikola Pirosmani genannt (1862 – 1918). Die atmosphärisch dichte, human engagierte Biografie des Autodidakten und zu Lebzeiten verkannten Künstlers ist als behutsame Spurensuche angelegt: Zwei auswärtige Maler sind von Pirosmanis Bildern beeindruckt und forschen nach dem Kollegen, ei-nem Vagabunden, der das Herumziehen bewusst als Lebensform gewählt hat, und Wanderer zwi-schen Stadt und Land, Tierställen und Gaststuben.

„PIROSMANI ist ein erstaunlicher, wortkarger Film über den Zeitgenossen Rousseaus, einen armen Schlucker, der die Menschen liebte und die Kunst-welt nicht kannte. Seine Welt ist eine Traumzeitwelt, mit traurigschönen Bildern, naiv und statuarisch wie Pirosmanis Gemälde und doch mit fantasti-schem Überschwang. Man staunt, bemerkt die Geschwätzigkeit unserer westlichen Filmsprachen und geht mit Händen voller Honig nach Hause.“ Christiane Peitz Fr., 11.1. um 18.30 Uhr

zu Gast: Erika und Ulrich Gregor

RANDBEZIRKOKRAINA, UdSSR 1933, 96 Min, 35 mm, FSK: k. A., russ. OmeU, Regie: Boris Barnet, mit: Sergej Komarow, Aleksandr Tschistjakow, Elena Kuzmina u. a.

1914, in der Einöde des zaristischen Russland, die großen Ereignisse aus der Perspektive der kleinen Leute: Ein Städtchen an der Peripherie des Zarenreiches. Das Leben fließt träge dahin, bis

WUTHERING HEIGHTS – EMILY BRONTËS STURMHÖHEWUTHERING HEIGHTS, GB 2011, 129 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: Andrea Arnold, mit: Kaya Scodelario, James Howson u. a.

Karge Landschaften und ein schweres Leben lassen harte Herzen erwachsen. Das erfährt man ganz deutlich in Brontës Roman „Wuthering Heights“. Auf dem gleichnamigen Gutshof lässt die Isolation die Menschen in einer bedrückenden Stimmung verharren, die sich auf alle Charakte-re niederschlägt. Als Findelkind wird Heathcliff, der wegen seiner Hautfarbe oft abwertend als

„Gypsy“ beschimpft wird, von Mr. Earnshaw auf-gelesen und auf den Hof gebracht. Während er zu Earnshaws Tochter Cathy eine tiefe Bindung aufbaut, wird er von deren älterem Bruder Hindley misshandelt. Auch Cathy scheint ihn schließlich im Stich zu lassen, da sie den gesellschaftlich besser gestellten Edgar Linton heiratet – und Heathcliff sinnt auf Rache.

Arnolds Adaptation von „Wuthering Heights“ verleiht Brontës Roman ein neues Gewand und gibt die düstere Grundstimmung des Buches ver-störend und eindrucksvoll wieder.

Fr., 25.1. & So., 27.1.

RED ROADGB/DK 2006, 113 Min., 35 mm, FSK: ab 16, engl. OmU, Regie: Andrea Arnold, mit: Kate Dickie, Tony Curran, Martin Compston u. a.

Jackie arbeitet in der Videoüberwachung. Sie behält eine ganze Wand voll Bildschirmen im Blick, zoomt und informiert die Polizei bei Gefahren. Da-bei beobachtet sie täglich skurrile Szenen aus dem Alltag anderer Menschen, während ihr eigenes Le-ben scheinbar stillsteht. Erst als sie ein Gesicht aus ihrer Vergangenheit wiedererkennt, kommt Bewe-gung in ihre Starre. Fieberhaft versucht sie, einen Weg zu finden, den Mann, der vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, wieder hinter Gitter zu bringen. Dabei ist ihr jedes Mittel recht.

2006 beim Erscheinen des Films war das Thema Videoüberwachung noch völlig neu und obwohl der Film eher als Darstellung von Rache und Trau-erbewältigung denn als Protest gegen Überwa-chung verstanden werden kann, zeigt er doch ihre Problematik und Gefahren auf.

Sa., 26.1. & Fr., 1.2.

DONNERSTAG 10.1.* 18.45 Preview MEIN LIEBSTER STOFF

Zu Gast: Gaya Jiji 19.00 Erstaufführung REY 20.45 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. MEINE WELT IST DIE MUSIK – DER

KOMPONIST CHRISTIAN BRUHNFREITAG 11.1.

* 15.00 Kinderkino DIE UNGLAUBLICHEN 2 ab 9* 17.30 Erstaufführung REY 18.30 Carte blanche für PIROSMANI Erika und Ulrich Gregor Zu Gast: Erika und Ulrich Gregor* 19.15 Erstaufführung ADAM UND EVELYN 21.15 Erstaufführung REY* 21.15 Kommkino e.V. NIGHT OUT

SAMSTAG 12.1.* 15.00 Kinderkino DIE UNGLAUBLICHEN 2 ab 9* 17.30 Erstaufführung REY 18.30 Carte blanche für RANDBEZIRK Erika und Ulrich Gregor Zu Gast: Erika und Ulrich Gregor* 19.15 Erstaufführung ADAM UND EVELYN 21.15 Erstaufführung REY* 21.15 Kommkino e.V. MEINE WELT IST DIE MUSIK – DER

KOMPONIST CHRISTIAN BRUHNSONNTAG 13.1.

11.00 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 11.30 Filmbüro Franken KURZFILM-MATINEE* 15.00 Kinderkino DIE UNGLAUBLICHEN 2 ab 9* 17.30 Carte blanche für MEIN FALL Erika und Ulrich Gregor Zu Gast: Erika und Ulrich Gregor 17.30 Erstaufführung REY 19.15 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 20.15 Erstaufführung REY

MONTAG 14.1.* 18.45 Cine en español ROMA 19.00 Erstaufführung REY 20.45 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. NIGHT OUT

DIENSTAG 15.1.* 18.45 Cine en español ROMA 19.00 Erstaufführung REY 20.45 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. 41. TUESDAY TRASH NIGHT:

DEAD SNOWMITTWOCH 16.1.

11.00 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 18.45 Cine en español ROMA 19.00 Erstaufführung REY 20.45 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. NIGHT OUT

DONNERSTAG 17.1. 18.45 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF 19.00 Heimat! Das Filmfestival DER PILGER Eröffnung im CPH Einführung: Prof. Dr. Matthias Christen

Moderation: Julia Krieger* 19.00 Cine en español LA MANO INVISIBLE –

DIE UNSICHTBARE HAND Zu Gast: David Macián

20.30 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. POLAROID

FREITAG 18.1. 14.00 Heimat! Das Filmfestival DIE PIROGE

Zu Gast: Prof. Dr. Petra Bendel* 15.00 Kinderkino DIE REISE NACH SUNDEVIT ab 7 Heimat! Das Filmfestival Einführung: Dr. Ralf Schenk 17.00 Heimat! Das Filmfestival UND NÄCHSTES JAHR AM BALATON

Einführung: Dr. Ralf Schenk* 17.30 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 19.15 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF 19.30 Heimat! Das Filmfestival TRANSIT

Zu Gast: Christian Petzold, Prof. Dr. Elisabeth Bronfen

* 21.15 Kommkino e.V. POLAROIDSAMSTAG 19.1.

11.00 Heimat! Das Filmfestival EINMAL NOCH DIE HEIMAT SEH’N Einführung: Herbert Heinzelmann

15.00 Heimat! Das Filmfestival HEIMAT! DAS JUNGE KURZFILMPROGRAMM Zu Gast: Dr. Andrea M. Kluxen, junge Filmemacher*innen

* 15.00 Kinderkino DIE REISE NACH SUNDEVIT ab 7 Heimat! Das Filmfestival Einführung: Dr. Ralf Schenk 17.00 Heimat! Das Filmfestival IM LAUF DER ZEIT

Zu Gast: Axel Linstädt, Wim Wenders (angefragt)* 17.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 19.15 Erstaufführung ADAM UND EVELYN 21.00 Heimat! Das Filmfestival ABSCHIED VON GESTERN

Einführung: Christiane Schleindl* 21.15 Kommkino e.V. POLAROID

SONNTAG 20.1.* 11.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF 12.00 Heimat! Das Filmfestival DIE SCHWALBE UND DIE MEISE Arena im CineCittà Einführung: Matthias Fetzer,

Live-Musik: Stephen Horne (Flügel) Elizabeth-Jane Baldry (Harfe)

* 15.00 Kinderkino DIE REISE NACH SUNDEVIT ab 7 Heimat! Das Filmfestival 15.00 Heimat! Das Filmfestival DER MARSCH ZUM FÜHRER

Einführung: Herbert Heinzelmann, Dr. Alexander Schmidt

17.00 Heimat! Das Filmfestival WALLERS LETZTER GANG Zu Gast: Christian Wagner, Tilo Prückner (angefragt)

* 18.15 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF 20.00 Heimat! Das Filmfestival NEBENWEGE –

PILGERN AUF BAYRISCH Zu Gast: Michael Amman, Monika Baumgartner, Christine Obermayer, Tilo Prückner (angefragt)

* 20.15 Erstaufführung ADAM UND EVELYNMONTAG 21.1.

18.45 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 19.00 Andrea Arnold KURZFILMPROGRAMM ANDREA

ARNOLD 20.30 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. POLAROID

der Kriegsausbruch alles verändert. Bald gesellen sich schlechte Nachrichten von der Front zur Not daheim, denn gut geht es nur Fabrikanten und Spekulanten, die die Armee beliefern. Ein deut-scher Kriegsgefangener wird vom Schuster Kadkin, bei dem er als Geselle arbeitet, misshandelt, weil dessen Sohn gefallen ist. Doch Manka Grešin, die ihn liebt, rettet ihn. Er schließt sich den russischen Soldaten an, die als Revolutionäre heimkehren …„Boris Barnet, der Schöpfer einiger der schönsten

Komödien der Stummfilmzeit, gelingt in seinem ers-ten Tonfilm das Kunststück, die offiziell gewünsch-ten Pathosformeln zu unterlaufen und nebenbei eine zarte Liebesgeschichte, ein grimmiges Porträt

Erika und Ulrich Gregor sind wieder zu Gast im Filmhaus! Eine gute Nachricht und ein schö-ner Auftakt für das Jahr 2019.

Wir freuen uns sehr und fühlen uns gleicher-maßen geehrt, die Mitbegründer eines anderen

Kinos in Deutschland erneut würdigen zu kön-nen. Ein Kino, das sie als eine sich nach allen Seiten hin öffnende Plattform verstehen, Kunst, Wiedergabe der Wirklichkeit und politisches Statement umfassend. Für beide ist das Kino

Ort für ein ästhetisches, künstlerisches und so-ziales Erlebnis. In diesem Sinne: Freuen sie sich mit uns auf ein gleichermaßen unterhaltsames wie fruchtbares Wochenende mit Erika und Ulrich Gregor.

des Sterbens an der Front und eine beinahe neo-realistische Beschreibung des Arbeiteralltags vorzu-führen. Ein eigenwilliges Panorama der Kriegsjahre voller tragikomischer Impressionen, voller Sponta-neität und Liebe zu den Menschen. Eine ‚poetische Montage‘“. Philip Stiasny

Wir zeigen eine Kopie aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums.

Sa., 12.1. um 18.30 Uhr zu Gast: Erika und Ulrich Gregor

MEIN FALLMON CAS, F 1986, 92 Min., 35 mm, FSK: k. A., franz. OmU, Regie: Manoel de Oliveira, mit: Luís Miguel Cintra, Bulle Ogier, Alex Bogouslavsky u. a.

Ein Theatervorhang öffnet sich und gibt den Blick auf die Bühne frei, die von einem unbekannten Ein-dringling okkupiert wird. Er will unbedingt „seinen Fall“ ausbreiten – die Errettung der Menschheit, so sagt er, stünde auf dem Spiel – wozu er genauso wenig kommt, wie es der Schauspieltruppe gelingt, die vorgesehene Komödie zu spielen. Die gleiche Affäre wird dann noch einmal in Schwarzweiß und stumm vorgeführt und dann wieder in Farbe, aber mit Dialogen, die rückwärts vom Band ablau-fen. Doch allmählich ändert sich die Situation und „Mein Fall“ kommt doch noch zur Sprache.„Das Stück – das Oliveira variiert, ironisiert – ist

nichts anderes als eine große, mehrfach stilistisch durchbrochene Metapher für den Auftritt des Menschen auf der Bühne der Welt, eine poetische Reflexion seiner Einsamkeit und Verantwortlich-keit im Angesicht eines schweigenden Gottes, der mit dem Teufel eine Wette eingegangen ist um die Seele des Menschen.“ Wolfram Schütte

So., 13.1. um 17.30 Uhr zu Gast: Erika und Ulrich Gregor

FISH TANK

WUTHERING HEIGHTS – EMILY BRONTËS STURMHÖHE

PIROSMANI

RANDBEZIRK

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Eintritt: 7 | 12 € (Stummfilm mit Live-Musik) ◊ Schüler*innen und Student*innen: 6 | 9 € (Stummfilm mit Live-Musik) ◊ Mit Filmhausfreundekarte (25 €/Jahr, für Schüler*innen und Student*innen 13 € / Jahr) oder Nürnberg-Pass: 4,50 € ◊ Gruppen ab 10 Personen: 4,60 € ◊ Kinderkino: 4,50 | 3,50 € (bis 14 Jahre)

* = Kommkino

IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40 • Tel. (0911) 2 31-58 23 • Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS • Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Kinga Fülöp, Janine Binöder, Elene Psoma, Agnes Ejma • Layout: Information und Form – iuf.de • Druck: City Druck • Filmbüro Franken – filmbuero-franken.de • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Kommkino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr

K A R T E N R E S E R V I E R U N G TELEFON 0911/ 2 31-73 40

HEIMAT! DAS FILMFESTIVAL – UNTERWEGS

FILMFESTIVAL-ERÖFFNUNG DER PILGERTHE PILGRIM, USA 1923, 41 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: Charles Chaplin, mit: Charles Chaplin, Edna Purviance, Mack Swain u. a.

Charlie flüchtet aus dem Gefängnis, tauscht sei-ne Sträflingskleidung gegen die eines Geistlichen und spaziert so in ein Dorf – wo man ihn prompt für den neuen Gottesmann hält. Dort muss er sich nun mit den Härten des Klerus-Lebens herum-schlagen, so lange, bis man seine wahre Identität entdeckt. Der mitleidige Sheriff gibt ihm aber eine Chance und bringt ihn nach Mexiko, wo jedoch neue Gefahren lauern.

Do., 17.1. um 19 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus, Saal S 11/13,

Einführung: Prof. Dr. Matthias Christen

DIE PIROGELA PIROGUE, SN/F/D 2012, 87 Min., DCP, FSK: ab 12, OmU (Franz., Wolof, Span.), Regie: Moussa Touré, mit: Souleymane Seye Ndiaye, Laïty Fall, Malamine Dramé u. a.

In vielen Gebieten wird angesichts von Armut, Unterentwicklung und Konflikten der Abwande-rungsdruck weiterhin steigen. DIE PIROGE erzählt von einem Beispiel aus dem Senegal: 30 Menschen wagen die Flucht von Dakar zu den Kanarischen In-seln in einem einfachen offenen Fischerboot, einer Piroge. Als unterwegs immer mehr Probleme auf-tauchen und der Motor ausfällt, wird die Reise zu einem Albtraum.

Fr., 18.1. um 14 Uhr, Einführung: Prof. Dr. Petra Bendel

UND NÄCHSTES JAHR AM BALATONDDR 1980, 90 Min., 35 mm, FSK: ab 6, Regie: Herrmann Zschoche, mit: René Rudolph, Gudrun Ritter, Peter Bause, Odette Bereska, Kareen Schröter u. a.

Eine Reise per Anhalter durch Osteuropa, eine Liebesgeschichte und ein Traum von Sommer und Freiheit – dem allerdings das Ende stets einge-schrieben ist. In der Reisekomödie von Herrmann Zschoche wollen Ines und ihr Freund Jonas zu-sammen verreisen. Aber ihre Eltern haben andere Pläne: spießiger Familienurlaub am Schwarzen Meer. Nicht mit Jonas. Er steigt unterwegs aus und trampt alleine weiter. Fr., 18.1. um 17 Uhr,

Einführung: Dr. Ralf Schenk

TRANSITD/F 2018, 101 Min., DCP, FSK: ab 12, Regie: Christian Petzold, mit: Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman u. a.

TRANSIT basiert auf dem 1942 in Marseille entstandenen gleichnamigen Roman von Anna Seghers. In einer atemberaubenden, fast schwe-benden Begegnung des historischen Stoffs mit der Gegenwart des heutigen Marseille erzählt Christian Petzold die Geschichte einer großen, fast unmöglichen Liebe zwischen Flucht, Exil und der Sehnsucht nach einem Ort, der ein Zuhause ist.

Fr., 18.1. um 19.30 Uhr, zu Gast: Christian Petzold (Regisseur), Prof. Dr. Elisabeth

Bronfen (Kulturwissenschaftlerin)

EINMAL NOCH DIE HEIMAT SEH’NBRD 1958, 100 Min., 35 mm, FSK: ab 6, Regie: Otto Meyer, mit: Rudolf Lenz, Anita Gutwell, Jürgen Holl u. a.

Nachdem 1954 und 1957 DER FÖRSTER VOM SILBERWALD und DER WILDERER VOM SILBER-WALD das deutsche Revier gründlich nach Tier-motiven abgesucht hatten, wurde der Heimatfilm

1958 mit Afrikamotiven aufgewärmt und verlän-gert: Viel Ungemach hat der zweite Jäger des dienstunfähigen Silberwaldförsters wegen der ge-liebten Förstertochter zu erleiden. Verprügelt und durch zwei Meineidige ins Gefängnis gebracht, flieht er nach Afrika zu einem Kriegskameraden auf Großwildjagd. Sa., 19.1. um 11 Uhr,

Einführung: Herbert Heinzelmann

HEIMAT! DAS JUNGE KURZFILMPROGRAMMD 2014 – 2018, ca. 60 Min.

Home is where the Wi-Fi is – Wie junge Men-schen Heimat sehen. Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Auswahl von Filmen junger Filmemacher*innen aus dem Programm des Mit-telfränkischen Jugendfilmfestivals. Sie ermöglicht einen kaleidoskopartigen Einblick in die subjek-tive Sicht Jugendlicher auf unterschiedliche Hei-maten. Die Filme verdeutlichen, dass sich junge Menschen mit Heimat auseinandersetzen, aber eben auf ihre Art. Sa., 19.1. um 15 Uhr,

zu Gast: Jugendliche der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg,

Dr. Andrea M. Kluxen, Moderation: Klaus Lutz

IM LAUF DER ZEITBRD 1976, 175 Min., DCP, FSK: ab 12, Regie: Wim Wenders, mit: Darsteller: Rüdiger Vogler, Hanns Zischler, Lisa Kreuzer, Rudolf Schündler, Marquard Bohm u. a.

Wie so oft lässt Wim Wenders sein Personal un-terwegs sein und artikuliert ein Lebensgefühl von Ungeborgenheit, von Suche, von Neugier, aber auch von Freiheit – einer melancholischen Freiheit, die kaum Dauer kennt, den Augenblick aber in-tensiv erlebt: Bruno fährt mit einem umgebauten Möbelwagen über Land, um Filmprojektoren zu reparieren. Er hat eine Zufallsbegegnung mit Ro-bert, der aus der Zeit gefallen ist, weil er sich von seiner Frau trennen musste. Eine Weile reisen sie zusammen. Am Ende werden sie von unterschied-lichen Verkehrsmitteln in verschiedene Richtungen befördert. Sa., 19.1. um 17 Uhr,

zu Gast: Axel Linstädt (Komponist), Wim Wenders (Regisseur, angefragt)

ABSCHIED VON GESTERNBRD 1966, 88 Min., DCP, FSK: ab 16, Regie: Alexander Kluge, mit: Alexandra Kluge, Hans Korte, Werner Kreindl, Günter Mack, Eva Maria Meineke u. a.

Ein junges Mädchen, Anita G. Ihre Eltern wur-den im „Dritten Reich“ eines Morgens abgeholt. Sie kommt aus dem Osten. „Angstzustände“ führten zu ihrer Flucht aus Leipzig. Jetzt friert sie sich durch den Westen, nimmt verschiedene Tä-tigkeiten an, die sie wieder aufgeben muss, teils wegen Denunziation. Alexander Kluge analysiert nüchtern und präzise aber auch ironisch bürger-liche Verhaltensmodelle und gesellschaftliche Strukturen. Mit der Reise der unbehausten Anita G. verbindet er – das traditionelle Erzählkino auf-brechend – „dreierlei“ Deutschland.

Sa., 19.1. um 21 Uhr, Einführung: Christiane Schleindl

DIE SCHWALBE UND DIE MEISEText siehe Stummfilm mit Live-Musik, Außenklappe.

So., 20.1. um 12 Uhr im CineCittà (Arena) Einführung: Matthias Fetzer, Live-Musik:

Elizabeth-Jane Baldry (Harfe) Stephen Horne (Flügel)

DER MARSCH ZUM FÜHRERD 1940, 48 Min., 35 mm, FSK: k. A., Produktion: Deutsche Film her-stellungs- und Verwertungs-GmbH (DFG) Berlin

Herbert Heinzelmann und Dr. Alexander Schmidt interpretieren in SIEG DES GLAUBENS und TRIUMPH DES WILLENS, Leni Riefenstahls Filmen über die Nürnberger Reichsparteitage der NSDAP 1933 und 1934, die Sequenzen des Vorbeimarschs von Militärverbänden an Adolf Hitler auf dem Hauptmarkt. Hinzu kommt eine Analyse des HJ-Films DER MARSCH ZUM FÜHRER.

So., 20.1. um 15 Uhr, Einführung: Herbert Heinzelmann, Dr. Alexander Schmidt

WALLERS LETZTER GANGBRD 1988, 98 Min., DCP, FSK: ab 6, Regie: Christian Wagner, mit: Rolf Illig, Volker Prechtel, Herbert Knaup, Crescentia Dünßer, Tilo Prückner u. a.

Noch immer geht der alte Streckengeher Waller seine Bahnstrecke, die eingleisige Nebenstrecke Kempten-Isny, ab, die stillgelegt werden soll. Sein letzter Gang wird zum Gang durch die Zeit. Im Verschwimmen von Gegenwart und Vergangen-heit entsteht eine Reflexion über Veränderung und Fortschritt. So., 20.1. um 17 Uhr,

zu Gast: Christian Wagner (Regisseur), Tilo Prückner (Schauspieler, angefragt),

Moderation: Herbert Heinzelmann

NEBENWEGE – PILGERN AUF BAYRISCHD 2014, 94 Min., DCP, FSK: ab 6, Regie: Michael Ammann, mit: Roeland Wiesnekker, Christine Ostermayer, Lola Dockhorn, Tilo Prückner, Monika Baumgartner u. a.

Michael Ammans Film erzählt von einer Fami-lie, die durch eine unfreiwillige Pilgerreise ihre Sprachlosigkeit überwindet und wieder zueinan-der findet: Seine ihm fremd gewordene 14-jährige Tochter Marie im Schlepptau, will Richard seine demenzkranke Mutter ins Pflegeheim bringen. Eine Sache von ein paar Stunden, glaubt er. Doch plötzlich ist die alte Frau verschwunden. Sie hat sich spontan zu einer Wallfahrt nach Altötting auf-gemacht. So., 20.1. um 20 Uhr,

zu Gast: Michael Ammann (Regisseur), Monika Baumgartner (Schauspielerin), Christine Ostermayer (Schauspielerin),

Tilo Prückner (Schauspieler, angefragt), Moderation: Dr. Wolfgang Pledl,

Christiane Schleindl

DIENSTAG 22.1. 18.45 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 19.00 Andrea Arnold AMERICAN HONEY 20.30 Erstaufführung ADAM UND EVELYN

MITTWOCH 23.1.* 11.00 Preview YVES’ VERSPRECHEN 18.45 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 19.00 Afrikanische Kinowelten YVES’ VERSPRECHEN

Zu Gast: Melanie Gärtner 20.30 Erstaufführung ADAM UND EVELYN* 21.15 Kommkino e.V. GENESIS 2.0

DONNERSTAG 24.1. 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN* 19.00 Andrea Arnold FISH TANK 20.00 23. Stummfilmmusiktage HAMLET in der Tafelhalle Live-Musik: Michael Riessler Quartett 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 21.15 Kommkino e.V. GENESIS 2.0

FREITAG 25.1.* 15.00 Kinderkino STUMMFILM KINDERPROGRAMM ab 5* 17.00 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN* 18.45 Andrea Arnold WUTHERING HEIGHTS –

EMILY BRONTËS STURMHÖHE 20.00 23. Stummfilmmusiktage DIE BÜCHSE DER PANDORA in der Tafelhalle Live-Musik: Ensemble Kontraste 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 21.15 Kommkino e.V. MUTAFUKAZ

SAMSTAG 26.1.* 15.00 Kinderkino STUMMFILM KINDERPROGRAMM ab 5 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN* 19.00 Andrea Arnold RED ROAD 19.00 23. Stummfilmmusiktage KAFKA GEHT INS KINO – in der Tafelhalle FILMLESUNG MIT HANNS ZISCHLER

Live-Musik: Uwe Oberg (Flügel) 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 21.15 Kommkino e.V. HENTAI NACHT

SONNTAG 27.1.* 11.00 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF 13.00 23. Stummfilmmusiktage KAFKA GEHT INS KINO

Zu Gast: Hanns Zischler* 15.00 Kinderkino STUMMFILM KINDERPROGRAMM 23. Stummfilmmusiktage MIT LIVE-MUSIK ab 5 Live-Musik: Hildegard Pohl (Flügel) und Yogo

Pausch (Schlagwerk)* 16.45 Andrea Arnold KURZFILMPROGRAMM ANDREA

ARNOLD 18.00 23. Stummfilmmusiktage FAUST

Einführung: Matthias Fetzer Live-Musik: Joachim Bärenz (Flügel)

* 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN 20.15 Andrea Arnold WUTHERING HEIGHTS –

EMILY BRONTËS STURMHÖHE* 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF

MONTAG 28.1. 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN* 19.00 Cinéma français DAS MÄDCHEN, DAS LESEN KONNTE 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 21.15 Kommkino e.V. HEAVY TRIP

DIENSTAG 29.1. 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN* 19.00 Cinéma français DAS MÄDCHEN, DAS LESEN KONNTE Im Anschluss im Foyer: On va au ciné? Si nous parlions des films?

Moderation: Michel Gosselin 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF

MITTWOCH 30.1.* 11.00 Preview CARRÉ 35* 12.30 Preview FIRST REFORMED 18.45 Erstaufführung YVES’ VERSPRECHEN* 19.00 Cinéma français DAS MÄDCHEN, DAS LESEN KONNTE 20.30 Erstaufführung MEIN LIEBSTER STOFF* 21.15 Kommkino e.V. HEAVY TRIP

DONNERSTAG 31.1.* 18.00 Andrea Arnold AMERICAN HONEY 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED* 21.15 Kommkino e.V. GENERATION WEALTH

FREITAG 1.2. 15.00 Kinderkino MARY UND DIE BLUMEN DER HEXEN

ab 8* 16.45 Erstaufführung FIRST REFORMED 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35* 19.00 Andrea Arnold RED ROAD 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED Kommkino e. V. präsentiert FILMARCHÄOLOGEN-SYMPOSIUM

SAMSTAG 2.2. 15.00 Kinderkino MARY UND DIE BLUMEN DER HEXEN

ab 8 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35* 19.00 Andrea Arnold FISH TANK 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED Kommkino e. V. präsentiert FILMARCHÄOLOGEN-SYMPOSIUM

SONNTAG 3.2. 11.00 Premiere HAVE A NICE DAY 15.00 Kinderkino MARY UND DIE BLUMEN DER HEXEN

ab 8 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED Kommkino e. V. präsentiert FILMARCHÄOLOGEN-SYMPOSIUM

MONTAG 4.2. 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35* 19.00 Arabic Culture Cloud CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED* 21.15 Kommkino e.V. GENERATION WEALTH

DIENSTAG 5.2. 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35* 19.00 Arabic Culture Cloud CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED

MITTWOCH 6.2. 18.45 Erstaufführung CARRÉ 35* 19.00 Arabic Culture Cloud CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG 20.15 Erstaufführung FIRST REFORMED* 21.15 Kommkino e.V. THE LAST MOVIE

Die fünfte Ausgabe des Festivals steht unter dem Motto „Unterwegs“ und setzt sich in 13 Programmen mit der Aneignung von Heimat im Film durch Mobilität auseinander. Ob Wandern, Pilgern, Reisen, Flucht, Migration, Weggehen und Wiederkommen – stets stellt sich die Frage nach Erwerb, Verlust, Ablehnung oder Verwehrung von geistiger oder räumlicher Heimat. Wir freuen uns, zahlreiche Gäste begrüßen zu können, dar-unter die Regisseure Christian Petzold, Christian

Yogo Pausch (Schlagwerk). Im Anschluss an den Eröffnungsfilm DER PILGER lädt der Bezirk Mittel-franken zu einem Empfang im Saal-Foyer.

In Kooperation mit dem Bezirk Mittelfranken und dem Bayerischen Landesverein für Heimat-pflege e. V.

Wagner und Michael Amman sowie weitere Film-schaffende und Fachleute, die zu Filmgesprächen zur Verfügung stehen.

Die Eröffnung findet am 17.1. um 19 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus (Saal 11/13) statt. Gruß-worte sprechen Armin Kroder (Bezirkstagspräsident von Mittelfranken), Prof. Dr. Julia Lehner (Kultur-referentin der Stadt Nürnberg) und der Landtags-präsident a. D. Johann Böhm. Für die musikalische Umrahmung sorgen Hildegard Pohl (Flügel) und

IM LAUF DER ZEIT

DIE PIROGE

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KINDERKINODIE UNGLAUBLICHEN 2USA 2018, 117 Min., DCP, FSK: ab 6, empf. ab 9, Animationsfilm, Regie: Brad Bird

Familie Parr will sich aus dem Superheldengeschäft zurückziehen, doch auch der Alltag ist alles andere als ruhig. Als dann auch noch ein zwielichtiger Böse-wicht auftaucht, der die Bürger von Municiberg bedroht, muss die Familie doch wieder eingreifen. Fr., 11.1. bis So., 13.1. um 15 Uhr

DIE REISE NACH SUNDEVITDDR 1966, 75 Min., DCP, FSK: ab 6, empf. ab 7, Regie: Heiner Carow, mit: Ralf Strohbach, Siegfried Höchst u. a.

34. LATEINAMERIKA-FILMTAGE 8.2. – 14.2.

STUMMFILM MIT LIVE-MUSIK: ALRAUNE D 1927, Regie: Henrik Galeen; Hannes Selig am Flügel

24.2.8. FRAUENFILMTAGE

28.2. – 8.3.24. FILMFESTIVAL TÜRKEI DEUTSCHLAND

9.3. – 17.3.

VORSCHAU FEBRUAR/MÄRZ

NÜRNBERGER AUTORENSTIPENDUIM

FILMBÜRO FRANKEN – KURZFILM-MATINEE

Tim Tammer, Sohn eines Leuchtturmwärters, möchte mit seinen neuen Freun-den, einer Gruppe junger Pioniere, nach Sundevit. Doch er muss noch etwas er-ledigen und ahnt nicht, dass er sie zunächst verpassen wird. – Ein warmherziges Roadmovie, das unaufdringlich für Freundschaft und Solidarität plädiert!

Fr., 18.1. bis So., 20.1. um 15 Uhr im Rahmen von Heimat! Das Filmfestival

STUMMFILM KINDERPROGRAMMUSA 1917–1928, ca. 50. Min., 35 mm/DCP, FSK: k. A., empf. ab 5

Verschiedene Kurzfilmproduktionen aus der Region, die überwiegend vom Filmbüro Franken gefördert wurden. Viele Autoren sind anwesend. Erwartet wer-den dieses Mal Filme von Jürgen Wahl, Abel Peñalba, Oleg Mints, Marc Rößler, André Roy. Zusammenstellung und Moderation: André Roy.

So., 13.1. um 11.30 Uhr, Eintritt frei

Drehbuchideen gesucht – Die Stadt Nürnberg und der Bayerische Rund-funk fördern seit 1993 Drehbuchautorinnen und -autoren. Die Ausschreibung 2019 / 2020 zum Thema „Selbstoptimierung“ startet am 1. Januar 2019, Ein-sendeschluss ist der 15. Februar 2019. Alle Informationen und Unterlagen dazu auf www.autorenstipendium.nuernberg.de

Vorhang auf für „Die kleinen Strolche“: In DER FLOHZIRKUS bringen sie nicht nur eine Hochzeit gehörig durcheinander. In FELIX DER KATER: KOMISCHE KALAMITÄTEN muss Felix einer anspruchsvollen Katzendame immer aufwendi-gere Wünsche erfüllen. Zu guter Letzt wird in CONEY ISLAND der New Yorker Vergnügungspark auf den Kopf gestellt.

Fr., 25.1. bis So., 27.1. um 15 Uhr So., 27.1. um 15 Uhr im Rahmen der 23. Stummfilmmusiktage:

Live-Musik: Hildegard Pohl (Flügel), Yogo Pausch (Schlagwerk) Eintrittspreis: 9 € (normal) | 3,50 € (ermäßigt)

MARY UND DIE BLUME DER HEXENJ 2017, 103 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, empf. ab 8, Animationsfilm, Regie: Hiromasa Yonebayashi

Mary zieht zu ihrer Großtante Charlotte aufs Land. Sie findet eine Blume, die ihr für kurze Zeit magische Kräfte verleiht. Mit einem Besen kommt sie zur Endor Universität für Hexen. Doch als die Schulleiter dahinterkommen, dass Mary die begehrte Blume „Nachtflug“ gefunden hat, wird die Lage brenzlig.

Fr., 1.2. bis So., 3.2. um 15 Uhr

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Die übrigen Veranstaltungen der Stummfilmmusiktage finden in der Tafelhalle, Äußere Sulzbacher Straße 62, 90491 Nürnberg statt.

Weitere Informationen unter: www.stummfilmmusiktage.de

STUMMFILME MIT LIVE-MUSIK

DIE SCHWALBE UND DIE MEISEL‘HIRONDELLE ET LA MESANGE, F 1924, 78 Min., DCP, restaurierte Fassung der Cinémathèque française, franz. ZT mit engl. UT, Regie: André Antoine, mit: Louis Ravet, Pierre Alcover, Maguy Deliac u. a.

KAFKA GEHT INS KINOKAFKA VA AU CINÉMA, D/F 2002, 54 Min., DCP, FSK: k. A., Regie: Hanns Zischler

Hanns Zischlers Filmessay versammelt assoziativ Ausschnitte aus nahezu allen noch existierenden Filmen, die Franz Kafka gesehen hat und öffnet acht Jahre nach seinem Buch „Kafka geht ins Kino“ eine neue Runde im Spiel der Erinne-rungen, in der das Vergangene im Gegenwärtigen sichtbar wird. Ein faszinieren-der Streifzug mit dem Autor Franz Kafka durch Raum und Zeit. „Für einen freien, spielfreudigen Geist ist dieser Film ein intensives, tiefes Glück.“ NZZ

So., 27.1. um 13 Uhr, Einführung: Hanns Zischler (Regisseur)

Um seine von der Pest bedrohten Mitbürger zu retten, verschreibt sich Faust dem Mephisto, der ihm Jugend, Reichtum und Macht schenkt. Der Liebe wegen verwünscht Faust seine ewige Jugend und wird im Tode befreit und entsühnt.

Friedrich Wilhelm Murnaus FAUST ist – noch immer sollte man ergänzen – ein filmisches Wunderwerk, für die Regisseurin Helma Sanders-Brahms einer „der schönsten und vielschichtigsten Filme überhaupt, Goethes dichterischem Meis-terwerk auf der Ebene des Films durchaus gleichrangig. Hier hat die siebente Kunst eine Einfachheit und Klarheit, aber auch eine Würde und Tiefe erreicht, die das Sakrale und Mystische als ihren innersten Kern einschließen und sie zur Größe von Bach-Oratorien erheben.“ So., 27.1. um 18 Uhr,

Einführung: Matthias Fetzer, Live-Musik: Joachim Bärenz (Flügel)

HEIMAT! DAS FILMFESTIVAL – UNTERWEGS

23. STUMMFILMMUSIKTAGEFAUSTEINE DEUTSCHE VOLKSSAGE, D 1926, 108 Min., 35 mm, restaurierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dt. ZT, Regie: F. W. Murnau, mit: Emil Jannings, Gösta Ekman, Camilla Horn, Wilhelm Dieterle u. a.

Ein selten zu sehendes Kleinod des Stummfilms. Vor Helmut Käutner in UNTER DEN BRÜCKEN (1946) und Jean Vigo in ATALANTE (1934) erzählt André Antoine von Binnenschiffern, von ihrem Leben auf den Lastkähnen, mit denen sie auf Flüssen und Kanälen ihre Fracht transportieren. Schauplatz des Films sind die beiden Lastkähne namens „Schwalbe“ und „Meise“, die die Kanäle Flanderns befahren. In Antwerpen heuert Kapitän Pierre Van Groot den Seemann Michel als Steuermann an. Mit an Bord leben Pierres Frau Griet und deren Schwester Marte. Das Leben kurz nach dem Ersten Weltkrieg ist nicht einfach. Um über die Runden zu kommen, schmuggeln sie auch Ware. Pierre und Marthe sind von Michel eingenommen, Griet ist zurückhaltender. Michel beobachtet, wie der Kapitän Schmuck versteckt, und als klar wird, dass er auch ein Auge auf Griet geworfen hat, wird er zur Bedrohung für seine Adoptivfamilie.

So., 20.1. um 12 Uhr im CineCittà (Arena), Einführung: Matthias Fetzer

Live-Musik: Elizabeth-Jane Baldry (Harfe), Stephen Horne (Flügel)

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ROMAMEX 2018, 134 Min., DCP, FSK: ab 12, span. OmU, Regie: Alfonso Cuarón, mit: Yalitza Aparicio, Nancy Garcia Garcia, Marina de Tavira u. a.

Mexiko-Stadt Anfang der 1970 Jahre: Die junge Cleo ist Kindermädchen einer Arztfa-milie der Oberschicht – dazu gehören vier Kinder, ein paar Hunde, Mutter Sofia und ein Vater, der sich immer mehr von der Fa-milie entfremdet. Cleos Leben ist eng mit der Familie verbunden und der Job ihre einzige Chance, als bettelarme indigene Frau ein halbwegs würdevolles Leben zu führen – schwanger und vom Freund verlassen droht sie abzustürzen. Doch Señora Sofía reagiert anders als gedacht und Cleo hilft Sofia die Fassade einer intakten Familie aufrechtzu-erhalten, während draußen auf den Straßen Unruhen und Studentenaufstände toben …

CINE INTERNATIONAL

CINÉMA FRANÇAIS

ARABIC CULTURE CLOUD

ROMA bekam in Venedig den Goldenen Löwen und wird als Meisterwerk gehandelt – Alfonso Cuaróns persönlicher Blick auf seine Kindheit ist zugleich eine Liebeserklärung an sein Kindermädchen Libo.

Mo., 14.1. bis Mi., 16.1. um 18.45 Uhr

ERSTAUFFÜHRUNGENADAM UND EVELYND 2018, 95 Min., DCP, FSK: ab 0, Regie: Andreas Goldstein, mit: Florian Teichtmeister, Anne Kanis, Lena Lauzemis u. a.

Ein flirrend heißer Sommer 1989 im Osten Deutschlands. Adam arbeitet als Schneider und Fotograf, seine Freundin Evelyn ist Kell-nerin. Ihren Urlaub wollen die beiden am Balaton verbringen. Nur lieben die Frauen Adams schöne Kleider und manchmal auch ihn. Als Evelyn Adam mit einer anderen er-wischt, fährt sie ohne ihn mit einer Freundin und deren Cousin aus dem Westen nach Ungarn. Um die Beziehung zu retten, steigt Adam in seinen betagten Wartburg und reist ihr hinterher. Als Ungarn unerwartet die Grenzen nach Österreich öffnet, wird die Flucht in den Westen zur ungeahnten Mög-lichkeit.

Nach der Romanvorlage von Ingo Schulze entwerfen Andreas Goldstein und Jakobine Motz das zarte Bild einer Generation in der Ausnahmesituation des Wendesommers 1989. Einem Schwebezustand gleich, zeich-net ADAM UND EVELYN mit viel Leichtigkeit

ein liebenswertes Porträt junger Menschen zwischen Verführung und Begehren, Ent-schlossenheit und Verlust, die zwischen Ost

MEIN LIEBSTER STOFFMON TISSU PRÉFÉRÉ, D/F/TR 2018, 94 Min., DCP, FSK: k. A., arab. OmU, Regie: Gaya Jiji, mit: Manal Issa, Ula Tabari, Souraya Baghdadi u. a.

Damaskus im Frühjahr 2011: Während sich in Syrien der Arabische Frühling an-bahnt, träumt die 25-jährige Nahla von einem anderen Leben, einem Leben indivi-dueller und freier Selbstbestimmung. Die Hochzeit mit Samir, einem in die USA emi-grierten Syrer, verspricht zunächst einen Ausweg aus den gesellschaftlichen Fesseln. Doch Samir stört sich an Nahlas Eigensin-nigkeit und nimmt lieber ihre jüngere und

YVES’ VERSPRECHEND 2017, 79 Min., DCP, FSK: k. A., franz. OmU, Regie: Melanie Gärtner

Frustriert von einem korrupten System ver-lässt Yves seine Heimat Kamerun, um sein Glück in Europa zu suchen. Seit acht Jahren ist er unterwegs – und droht zu scheitern. Zuhause warten all jene Menschen, die ihm etwas bedeuten: seine Schwester Annie, die seit seinem Fortgehen die Familie zusammen-hält. Sein kleiner Bruder, der darauf hofft, dass Yves ihn nach Europa holt und der alte Vater, der erwartet, dass sein Sohn die Geschicke der Familie endlich zu einem Besseren wendet.

Melanie Gärtner nimmt sich in ihrem Do-kumentarfilm Zeit für Yves und taucht in sei-ne Lebenswelt ein. Aus ihrer Mitte entfaltet

CARRÉ 35F/D 2017, 67 Min., DCP, FSK: k. A., franz. OmU, Regie: Eric Caravaca

Verdrängte Familiengeheimnisse und deren Folgen – um dieses Thema kreist der Doku-mentarfilm von Regisseur Éric Caravaca, der sich darin auf die Suche nach der Geschichte seiner verstorbenen Schwester macht. Die kleine Charlotte wurde nur drei Jahre alt und starb bereits vor der Geburt des Bruders. In der Familie wird nicht über sie gesprochen, es existiert kein einziges Foto mehr von ihr:

„Was soll ich tun, darüber weinen?“

gehorsamere Schwester Myriam zur Frau. Für Nahla scheint ein Traum zu zerplatzen, doch ihre Freundschaft zu ihrer Nachbarin, der geheimnisvollen Madame Jiji, öffnet ihr eine neue Sicht auf ihr Leben ...

Regisseurin Gaya Jiji erzählt in ihrem sinn-lichen Film von Berührungen, von Körpern und von dem Stoff, der diese umhüllt. Ein Film über die universelle Suche nach der eigenen Identität und über weibliches Begehren.

Do., 10.1. um 18.45 Uhr: Preview in Anwesenheit der Regisseurin Gaya Jiji

Mi., 16.1. bis Mi., 30.1.

sie Yves Geschichte mit einer erstaunlichen Nähe zu den Protagonisten, die sich auf den Betrachter überträgt.

YVES’ VERSPRECHEN öffnet ein Fenster in eine andere Kultur, das abstrakte Themen wie Migration, Flucht und Asyl in einem in-dividuellen Schicksal erfahrbar werden lässt. Man begreift etwa, wie der immense Druck zustande kommt, der vielen Menschen den Tod im Meer erträglicher erscheinen lässt, als mit leeren Händen zurückzukehren. Ein Film über Familie, den Traum von Europa und die Unmöglichkeit aufzugeben.

Mi., 23.1. um 19 Uhr zu Gast: Melanie Gärtner (Regisseurin)

Mi., 23.1. bis Mi., 30.1.

FIRST REFORMEDUSA 2017, 114 Min., DCP, FSK: k. A., engl. OmU, Regie: Paul Schrader, mit: Ethan Hawke, Amanda Seyfried, Philip Ettinger u. a.

Seinen Sohn hat er im Irak-Krieg verloren, seine Frau hat ihn verlassen und er kann den Schmerz und das Leid auf der Welt kaum mehr ertragen. Jeden Abend versucht er all dies mit Bourbon hinunterzuspülen. Der protestantische Priester Ernst Toller zerbricht an seiner Vergangenheit und an der schmerzhaften Gegenwart. In einer Welt, die lichterloh brennt, zweifelt er an seinem Glauben. Doch dieser Glaubensver-lust bedeutet für ihn auch Identitätsverlust. Als die schwangere Mary um seinen Rat bittet, muss er sich der größten existenziel-len Frage stellen: Ist das Leben überhaupt lebenswert?

Paul Schraders vielfach ausgezeichne-tes Meisterwerk FIRST REFORMED wird zurecht als sein bester Film der letzten 20 Jahren gelobt und ist einer der Favoriten der

Independent Spirit Awards 2019, dem Indie-Oscar. Eine gekonnt inszenierte Meditation über Spiritualität und Zweifel, grandios

LA MANO INVISIBLEE 2016, 83 Min., DCP, FSK: k. A., span. OmU, Regie: David Macián, mit: Bárbara Santa-Cruz, José Luis Torrijo u. a.

In einem industriellen Lagerhaus gehen mehrere Arbeiter aus verschiedenen Bran-chen ihrer Tätigkeit nach: Ein Maurer baut eine Mauer, die er später zerstört. In Fließ-bandarbeit setzt eine junge Frau Teile zu-sammen, ohne zu wissen, wofür sie sind. Ein Metzger zerlegt Tiere, ein Lagerarbeiter ver-schiebt Kisten von einem Ort zum anderen …

Regisseur David Maciáns erster Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von Isaac

DAS MÄDCHEN, DAS LESEN KONNTELE SEMEUR, F 2017, 98 Min., DCP, FSK: ab 12, franz. OmU, Regie: Marine Francen, mit: Pauline Burlet, Alban Lenoir, Géraldine Paihas u. a.

1851. Die südfranzösische Bäuerin Violette Ailhaud lebt in einem abgelegenen Bergdorf in der Provence. Wie ihre Freundinnen ist sie im heiratsfähigen Alter, als plötzlich die Auswirkungen der großen Politik unmittel-bar Einzug im Dorf halten: Alle Männer des Ortes werden von Louis Napoléons Solda-ten verschleppt, als dieser die 2. Republik stürzt. Mit vereinten Kräften gelingt es den zurückgebliebenen Frauen, die Arbeiten des Jahreslaufs zu bewältigen. Trotz der Sorge um die verlorenen Männer, sind die Frauen stolz auf ihre Unabhängigkeit. Nach einem Jahr vergeblichen Wartens auf ein Lebens-zeichen der Männer, fassen Violette und ihre Freundinnen einen Entschluss: Wenn eines Tages ein Mann ins Dorf kommt, soll er für alle Frauen da sein, damit das Dorf weiter existieren kann.

Bemerkenswerter Debütfilm nach der autobiographischen Erzählung der südfran-zösischen Bäuerin Violette Ailhaud über die Jahre 1851 bis 1855, deren Welt man je nach

CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG CAPHARNAÜM, LB 2018, 121 Min., DCP, FSK: k. A., arab. OmU, Regie: Nadine Labaki, mit: Zain Al Rafeea, Yordanos Shifera, Boluwatife Tresure Bankrole u. a.

Der zwölfjährige Zain lebt in einem Slum Beiruts im Libanon und obwohl noch ein Kind, verbüßt er bereits eine Haftstrafe. Vor Gericht trifft er auf seine Eltern wieder – Zain hat sei-ne Eltern verklagt. Sie haben ihn in eine Welt voller Armut und Hoffnungslosigkeit gesetzt und nun will Zain verhindern, dass seine El-tern weitere Kinder bekommen. Vor dem Ge-richt erzählt Zain seine Geschichte: von den Eltern, die aus purer Armut Zains geliebte Schwester Sahar an einen deutlich älteren

Mann verkaufen, von seinem Aufeinander-treffen mit der illegalen Immigrantin Rahil, die mit ihrem Baby auf der Straße lebt und davon, wie es zur Messerstecherei gekommen ist, die Zain ins Gefängnis gebracht hat.

An Originalschauplätzen und mit Lai-endarstellern drehte Regisseurin Nadine Labaki ein erschütternd realistisches Drama, das auf dem Filmfestival in Cannes nicht nur den Großen Preis der Jury, sondern auch den Preis der Ökumenischen Jury ge-wann. Der Titel verweist auf das biblische Fischerdorf Capharnaüm – das Sprichwort gewordene Chaos.

Mo., 4.2. bis Mi., 6.2. um 19 Uhr

Rosa greift den Begriff der „Unsichtbaren Hand des Marktes“ des Ökonomen Adam Smith auf.

LA MANO INVISIBLE ist ein zutiefst poli-tischer, künstlerischer und explosiver Film. Eine eigenartige, fast surrealistische Ge-schichte – der Filmemacher sagt, sein Kino sei „eine Umwälzung der Dinge, an die wir gewöhnt sind: Ich möchte die Alltagssituati-onen verschieben, um ihre Absurdität anzu-prangern.“ Do., 17.1. um 19 Uhr,

zu Gast: David Macián (Regisseur)

Sichtweise als Utopie oder Dystopie betrach-ten kann.

Mo., 28.1. bis Mi., 30.1. um 19 UhrDi., 29.1., im Anschluss im Foyer: On

va au ciné? Si nous parlions des films? Moderation: Michel Gosselin

HAVE A NICE DAYChina 2017, 77 Min., DCP, FSK: ab 12, DF, Regie: Liu Jian

„Als hätte Tarantino ‚Pulp Fiction‘ als Ani-mationsfilm neu gedreht.“ schrieb Indiewire über diese schwarze Komödie: Eine Million Yuan sind eine Menge Geld, Xiao will davon seiner Freundin eine Schönheits-OP zahlen. Als er die Tasche voller Scheine klaut, setzt Mafiaboss Onkel Liu seinen besten Killer

„Bohnenstange“ auf Xiao an …

PREMIERE

So kommentiert die Mutter, die sich von allen Erinnerungsgegenständen getrennt hat. Auch widersprechen sich die Eltern in ihren Erinnerungen massiv. Caravacas Spurensuche führt ihn in eine Vergangen-heit, von der er nichts wusste und öffnet geheime Türen. Grandios gelingt es ihm, die private Familiengeschichte mit den poli-tischen Umbrüchen zum Ende der Kolonial-zeit Frankreichs in Nordafrika in den 1950er und 1960er Jahren zu verknüpfen.

Mi., 30.1. bis Mi., 6.2.

AFRIKANISCHE KINOWELTEN In Zusammenarbeit mit: Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA)

YVES’ VERSPRECHEN – siehe links Mi., 23.1. um 19 Uhr, zu Gast: Melanie Gärtner (Regisseurin)

und West von der Weltgeschichte überrascht wurden.

Do., 10.1. bis Mi., 23.1.

Die deutsche Synchronfassung der vielfach prämierten Animation wurde von der Nürn-berger Produktionsfirma Kinobilder her-gestellt, und wir freuen uns daher sehr, zur deutschen Vorabpremiere die Sprecher*innen begrüßen zu können.

So., 3.2. um 11 Uhr in Anwesenheit der Sprecher*innen

der deutschen Synchronfassung

besetzt mit dem sensationellen Ethan Hawke und einer hinreißenden Amanda Seyfried.

Mi., 30.1. bis Mi., 13.2.

CINE EN ESPAÑOL