HELIOS aktuell · 6 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014 Titelthema Es bedeutet aber auch,...

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Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe NOVEMBER/DEZEMBER 2014 HELIOS aktuell UNTERNEHMEN Pflege erarbeitet Grundla- gen für die Umsetzung der gemeinsamen Visite SEITE 10 NACHRICHTEN Standortentwicklung: Das sind unsere größten Bauvorhaben SEITE 14 MENSCHEN Dr. Michael Scholz ist leitender Rennarzt bei der FIA SEITE 20 Einfach scannen und kostenlose App herun- terladen: die HELIOS aktuell fürs iPad TITELTHEMA Mit Sicherheit Armbänder, Checklisten und Simulationen: Was wir für die Sicherheit unserer Patienten tun. SEITE 4

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Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe

NOVEMBER/DEZEMBER 2014HELIOS aktuell

UNTERNEHMEN

Pflege erarbeitet Grundla-gen für die Umsetzung der gemeinsamen Visite SEITE 10

NACHRICHTEN

Standortentwicklung: Das sind unsere größten Bauvorhaben SEITE 14

MENSCHEN

Dr. Michael Scholz ist leitender Rennarzt bei der FIA SEITE 20

Einfach scannen und kostenlose App herun-

terladen: die HELIOS aktuell fürs iPad

TITELTHEMA

Mit SicherheitArmbänder, Checklisten und Simulationen: Was wir für die Sicherheit unserer Patienten tun. SEITE 4

2 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

Liebe Leserinnen und Leser,

wer in eine Klinik geht, erwartet zu Recht die beste Behandlung und die größtmögliche Sicher-heit. Jedes Jahr verlassen sich über vier Millionen Patienten darauf, dass wir dieses Ver-sprechen einlösen. Jedoch: Wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. Wie gehen wir bei HELIOS mit diesen Fehlern um? Und wie versuchen wir, eine Umgebung zu schaffen, in der das Risiko für Fehler auf ein Minimum reduziert ist? Unser Titelthema stellt Ihnen ab Seite 4 das Sicherheitsnetz vor, das wir in unseren Kliniken spannen. Ab Januar 2015 wird die HELIOS Region Mitte von einem neuen Regionalgeschäftsführer gelei-tet: Dann löst Dr. Mate Ivančić Olaf Jedersberger ab, der sich künftig auf seine Aufgaben in der HELIOS Unternehmensge-schäftsführung fokussiert. In der HELIOS Region Mitte-Nord, in der Dr. Ivančić derzeit als Kli-nikgeschäftsführer das HELIOS Klinikum Berlin-Buch leitet, stehen deshalb weitere Wechsel an. Mehr zu den Veränderungen erfahren Sie in der Rubrik „Un-ternehmen“ auf Seite 10.

Mit freundlichen Grüßen Ralf Kuhlen, Armin Engel, Francesco De Meo, Jörg Reschke, Karin Gräppi und Olaf Jedersberger

TITELTHEMA

Patientensicherheit: Checklisten, Patientenarmband, Simulatoren-Trainings – HELIOS setzt eines der umfangreichsten Sicherheitskonzepte in deutschen Kliniken ein. Was wir tun, um Fehler zu vermeiden. » 4 „Uninformierte Patienten können wenig zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen“: Prof. Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut, über Sicherheit in der Medizin. » 8

UNTERNEHMEN

Tarif: HELIOS und der Marburger Bund haben sich für rund 2.500 Ärzte von 24 Kliniken der ehemaligen RHÖN Gruppe auf Entgelterhö-hungen geeinigt. » 11

NACHRICHTEN

Tuberkulose: Berliner Mikrobiologen ent-wickeln eine Spezialmethode, um Tb-Medika-mente zu testen. » 12

HELIOS baut: Die Klinikengruppe investierte in diesem Jahr rund 237 Millionen Euro in ihre Standorte. Das meiste Geld floss in Neu- und Umbau-Projekte. » 14

Pflegeberatung: Wie neun HELIOS Kliniken Familien unterstützen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen wollen. » 17

WISSEN

Fit für Führung: 59 Fach- und Oberärzte haben drei Tage ihre Führungskompetenz gestärkt. Das Camp ist Auftakt für ein zwei-jähriges Entwicklungsprogramm. » 18

MENSCHEN

Porträt: Dr. Michael Scholz ist Anästhesist in Vogelsang-Gommern und der einzige deutsche „Chief Medical Officer“ des Internationalen Motorsportverbandes FIA. » 20

5 Fragen an Matthias Buse: Der Mitarbeiter am HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen war früher ein erfolgreicher Skispringer. » 21

Fehler des Monats: Warum Sicherungsauf-klärung und Arztbrief nach einer Behandlung umfassend sein müssen. » 21

NACHRICHTEN

So kommt die Kartoffel auf den Teller Täglich werden bei HELIOS über 20.000 warme Mahlzeiten an Patienten ausgegeben. Doch wie werden sie produziert? » Seite 16

Inhalt | November/Dezember 2014

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GEMEINSAME VISITE

Warum wir Spiel-regeln für Ärzte und Pflege brauchenDass die Zusammenarbeit über Berufsgruppen hinaus wichtig ist, ist bekannt. Doch wie kann sie gelingen? Ausschlaggebend sind klare und verbindliche Vereinbarungen.

VON DR. HERTHA RATAYSKI UND PROF. DR. ANDREAS MEIER-HELLMANN

Was versprechen wir unseren Patienten? Eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Zuwendung und Aufmerksamkeit,

wissend, dass die meisten unserer Patienten sich in einer Ausnahmesituation befinden. Eine professionelle Zusammenarbeit aller an Diagnostik und Behandlung beteiligter Mitarbeiter, um schnellstmöglich und sicher das umzusetzen, was jeder Patient von uns erwartet: Eine adäquate Lösung seines medizinischen Problems oder, falls das nicht möglich sein sollte, zumindest eine Linderung seines Leidens.

Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, ar-beiten täglich verschiedene Berufsgruppen zusammen. Dass diese Leistungen abgestimmt sein müssen, ist im Grunde banal. Dass dies nur in einem Team geht, eben-so. Aus unserer Patientenbefragung haben wir gelernt, dass ein mangelndes Zusammenspiel von Pflegekräften und Ärzten vom Patienten als verunsichernd erlebt wird und entscheidenden Einfluss auf die Beurteilung unserer Leistung hat.

Sind Schmerzen, Ängste, Schlaflosigkeit, Unsicher-heit darüber, wie es weitergeht, einschränkende Ver-bände, Appetitlosigkeit und viele Probleme mehr, Dinge die ausschließlich durch eine Pflegekraft oder einen Arzt gelöst werden? Gibt es überhaupt Probleme, die ausschließlich durch eine Berufsgruppe zu lösen sind?

„Nein“, werden jetzt viele sagen; „aber deswegen kommunizieren wir doch mittels Patientenakte!“ Hier stehen die Anordnungen der Ärzte, gibt es Rückmeldun-gen der Pflege, wir erfahren, ob der Patient Besuch hat-te und ob er gut geschlafen hat. Hier ist alles bestens geklärt, keine Notwendigkeit also, noch miteinander zu reden! Wirklich alles bestens? Bedürfen die meisten Probleme nicht einer Absprache im Sinne eines Dialogs, eines Austausches von Ideen und Kompetenzen? Und ist nicht genau dieses Vorgehen die Basis für all das, was wir unseren Patienten versprechen?

» Niemand wartet gerne auf andere, erst recht nicht, wenn er selber gut zu tun hat. Deswegen braucht eine ge-meinsame Visite feste Startzeiten, klar definierte Inhalte und Absprachen. Dr. Hertha Ratayski und Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Mitglieder des Medizinischen Beirates

Wenn wir unsere Kompetenzen zum Wohle unse-rer Patienten zusammenbringen wollen, gibt es zu gemeinsamen Visiten von Ärzten und Pflegekräften keine Alternative. Nur so können wir die Wünsche und Probleme unserer Patienten in einer Lösung zusammen-führen, die von pflegerischer und ärztlicher Kompetenz geprägt ist. Und nur so wird unser Patient uns auch als Team wahrnehmen.

Eine solche Teamleistung müssen wir gemeinsam lernen, sie bedarf einiger Spielregeln. Und vielleicht auch ein wenig Umdenken! Liebe Pflegekraft: Sie haben die Pflege von Menschen gelernt. Bringen Sie Ihr Wissen ein. Es ist nicht Ihre Aufgabe, die Akten der Patienten zu halten. Liebe ärztlichen Kollegen: Ja, vieles müssen wir entscheiden, weil wir es gelernt haben. Aber sprechen wir nicht auch von „Gesundpflegen“, ist das nicht ein gleichberechtigter Teil der Behandlung?

Niemand wartet gerne auf andere, erst recht nicht, wenn er selber gut zu tun hat. Deswegen sind feste Startzeiten, klar definierte Inhalte und auch eine Ab-sprache über die Dauer Spielregeln der gemeinsamen Visite, ohne die es nicht geht. Wenn mancherorts gesagt wird, dass dies nicht geht, muss die Frage erlaubt sein, ob die Prioritäten richtig gesetzt sind. Wenn uns allen die gemeinsame Visite wichtig ist, werden wir auch Regeln finden und einhalten können. Für Operationen, Röntgenbesprechungen und viele andere Aktivitäten haben wir schließlich ebenfalls Regeln gefunden – und halten diese zumeist auch ein.

Im Übrigen gibt es Abteilungen, in denen gemeinsa-me Visiten schon lange und vorbildlich gelebt werden. Hier gilt dann wieder unser „Vom Besten lernen“: Ein Prinzip, das uns schon oft weitergebracht hat. Also, einfach mal hinfahren und abgucken!

Die gemeinsame Visite ist möglich. Wir müssen es nur wollen. Und im Grunde haben wir es unseren Patienten schon längst versprochen.

» Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema: [email protected]

Standpunkt

Gemeinsame VisiteDie Fachgruppe Pflege hat sich intensiv mit der Frage be-schäftigt, wie die Grundlagen für eine gemeinsame Visite auf den Stationen geschaffen werden können. Mehr dazu in der Rubrik „Unternehmen“ auf Seite 10.

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Titelthema

Broschüre „GemeinsamSicher“Sowohl Mitarbeiter als auch Patienten können einen Beitrag für die Sicherheit im Krankenhaus leisten: In der Broschüre „GemeinsamSicher“ stellen wir unsere Maßnahmen für mehr Sicherheit vor. Erhältlich ist sie ab Anfang 2015 in allen HELIOS Akutkliniken.

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In guten Händen

Stellen Sie sich vor, Sie gehen nachts eine dunkle, verlassene Gasse entlang. Ständig schauen Sie sich um, jedes Geräusch lässt

Sie zusammenzucken. Vielleicht pfeifen Sie oder singen ein Lied – eine Möglichkeit, die Angst zu übertönen. Im Krankenhaus ist es in der Regel nicht dunkel und alleine ist man auch nicht. Trotzdem fühlen sich die meisten in dieser unge-wohnten Umgebung unsicher und haben Angst: vor Schmerzen, vor unbekannten Untersuchun-gen, Eingriffen unter Narkose – und nicht zuletzt auch vor dem Tod. Pfeifen oder Singen hilft hier nicht viel. Wie sicher kann man sich in einem Krankenhaus fühlen? Und sind dort, wo Men-schen arbeiten, nicht Fehler vorprogrammiert?

Fehlbarkeit ist in der Tat eine menschliche Eigenschaft, die unabänderlich ist. Die Frage ist: Wie geht man damit um? Unsere Antwort lautet: Indem man Fehler offen anspricht, aus ihnen lernt – und so am Ende eine Umgebung schafft, die es unwahrscheinlicher macht, dass ein Pati-ent Schaden nimmt. Denn: Nicht zu schaden ist ein Grundsatz, der für jeden Mediziner gilt. Zu finden ist er erstmals um 50 n. Chr. beim Haus-arzt des römischen Kaisers Tiberius („Primum nil nocere“) – und ist seitdem nicht mehr wegzuden-ken aus der Medizin. „Wer Schaden vermeiden will, der muss vor allem professioneller werden. Für uns bedeutet das, dass wir Sicherheits- standards verbindlich festlegen und einhalten.

Sicherheit ist ein Gefühl, das nicht wirklich messbar ist. Für über vier Millionen Patienten im Jahr versuchen wir, die Behandlung so sicher wie möglich zu machen. Wie kann das gelingen?

TEXT: KIRA KOLLMEIER | ILLUSTRATIONEN: FRANK SCHULZE

Wie die Fehlerquote gesenkt werden kann Und was Mediziner beachten sollten, um bessere Entscheidungen zu treffen, beantwortet Prof. Gerd Gigerenzer, Psychologe und Direktor der Abteilung „Adaptives Verhalten und Kognition“ sowie Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. SEITE 8

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Titelthema

Es bedeutet aber auch, dass wir die Patien-ten darüber informieren, was wir tun“, sagt Dr. Gerald Burgard, Chefarzt im Kollegial-system für Anästhesie und Intensivmedizin im HELIOS Klinikum Erfurt.

Burgard steht für Fehlerprävention bei HELIOS: Er ist Mitinitiator von unterneh-mensweit verpflichtenden Kampagnen wie den Checklisten PRÄ und PERI, Mither-ausgeber des Buches „Patientensicherheit“ aus der HELIOS Schriftenreihe „Gesunder Dialog“ und Leiter der Arbeitsgruppe „Ge-meinsamSicher“, unter deren Federführung eine gleichnamige Patientenbroschüre entstand. Wie genau aber erhöhen diese Dinge die Patientensicherheit? Die Check-liste PERI beispielsweise entstand auf Basis von Checklisten der Weltgesundheitsorga-nisation (WHO), die Checkliste PRÄ wurde von HELIOS selbst entwickelt. Im Rahmen ihrer Kampagne „Safe Surgery Saves Lives“ (dt.: Sichere Operationen retten Leben) hatte die WHO bereits 2008 den Einsatz der Listen empfohlen. HELIOS hat sie den örtlichen Gegebenheiten angepasst – und ihren Einsatz ein Jahr später in all seinen Akutkliniken verbindlich gemacht. Indem Operateur und Anästhesist seitdem gemein-sam vor einer Operation mit der Checkliste PRÄ bestehende Risiken aus Vorerkrankun-gen sowie der Art des Eingriffs bewerten, und die Checkliste PERI während einer OP zur Vermeidung von Behandlungsfehlern beiträgt, wird das Risiko für Schäden deut-lich gesenkt. „Ein wesentliches Ziel, nämlich dass im OP-Team mehr miteinander geredet wird, ist durch die Checklisten erreicht“, so Burgard. Die Broschüre „Gemeinsam-Sicher“ wiederum richtet sich sowohl an Patienten wie medizinisches Personal. Sie weist auf Risiken im Krankenhaus hin und zeigt Maßnahmen auf, wie beide gemein-sam zur Sicherheit während des Kranken-hausaufenthaltes beitragen können. So stellt sie u.a. die Patientenarmbänder und deren Nutzen vor: 2013 flächendeckend in allen Akutkliniken eingeführt, helfen sie, die Gefahr einer Patientenverwechslung zu minimieren. Durch den darauf verzeichneten

Namen, den Geburtstag und die individuelle Patientennummer erhöhen sie insbesondere die Sicherheit, wenn unsere Patienten in den Operationssaal oder eine andere Abteilung gebracht werden, wo man sie möglicherwei-se noch nicht kennt. Auch in den im Februar 2014 neu zur Gruppe hinzugekommen Kliniken werden die Sicherheitsarmbänder schrittweise bis 2015 eingeführt.

In der stochastischen Sicherheitstheorie gibt es eine Formel für Sicherheit: Sicher-heit = 1 – Risiko. Das bedeutet: Sicherheit ist die Differenz zwischen dem Schaden, der potenziell entstehen kann und der einer Zahl zwischen Null und Eins entspricht (Eins = 100 Prozent) und dem Risiko für das Eintreffen des gefährlichen Ereignisses. Für die Patientensicherheit im Krankenhaus

heißt das: Sind Schutzmaßnahmen wie die HELIOS Checkliste PRÄ und PERI nahe-zu perfekt, kann das Risiko für gefährliche Ereignisse, wie zum Beispiel eine Operati-on des falschen Beines, reduziert werden. Je besser also die Schutzvorrichtung, je sorgfältiger, aufmerksamer und geschulter das medizinische Fachpersonal, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass kein Schaden auftritt. Letztlich kann aber keine Formel eine absolute Patientensicherheit berechnen. So geht der AOK Krankenhausreport 2014 von insgesamt 18,8 Millionen Behandlungen in Deutschland pro Jahr aus, gleichzeitig tritt statistisch gesehen laut internationaler Studien bei einem Patienten von hundert ein Behandlungsfehler auf. Diese Schätzungen klammern unsere Kliniken natürlich nicht

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In guten Händen

aus. Neben der Schadensregulierung bei berechtigten Haftpflichtansprüchen ist uns dabei eines besonders wichtig: Die Analyse der Haftpflichtfälle und Behandlungsfehler-Vorwürfe auf vermeidbare Risiken. „Für uns ist ein Haftpflichtfall nicht nur ein Scha-den, sondern auch ein Ansatzpunkt für die Verbesserung des medizinischen Risikoma-nagements“, sagt Andreas Meyer, Leiter des Zentralen Dienstes Risikomanagement und Versicherung. So werden etwa auch Anzahl und Art der Behandlungsfehlervorwürfe je Klinik veröffentlicht. Die Ergebnisse werden mit den Betroffenen, der Klinik und den me-dizinischen Fachgruppen diskutiert – denn nur wer zu möglichen Fehlern steht, kann auch daraus lernen.

Außerdem helfen Todesfallkonferenzen

und medizinische Peer Reviews, Wiederho-lungsfehler zu vermeiden. Dabei beurteilen Kollegen auch sogenannte „Never Events“ – Behandlungsfehler, die beim richtigen Einsatz der Checklisten nie passieren soll-ten. „Wir haben damit eine offene Fehlerkul-tur geschaffen, eine offene Kommunikation über unerwünschte Situationen und Ereig-nisse, ohne das Gesicht zu verlieren“, sagt Dr. Gerald Burgard.

Doch wie kann – über die Checklisten hinaus – das Risiko für Fehler so minimal wie möglich gehalten werden? Im besten Fall gilt es ja, den Erstfehler zu vermeiden. HELIOS nutzt hier unter anderem die „6 R-Regel“, die vor allem das Pflegepersonal für die korrekte Medikamentengabe sensibilisie-ren soll. Jedes R steht dabei für einen Bau-

stein in der Medikamentenverabreichung: Ist es der richtige Patient? Das richtige Arzneimittel? Die richtige Darreichungsform in der richtigen Dosierung und zur richtigen Zeit? Wurde alles richtig dokumentiert? Im Bereich der Teamarbeit spielt ein weiterer Punkt eine ganz entscheidende Rolle: Die gemeinsame Visite von Arzt und Pflege. Die Vorteile: Unklarheiten können sofort hinterfragt werden, Unlesbares führt nicht zu Folgefehlern, weitere Maßnahmen und Fragen werden gleich gemeinsam mit dem Patienten besprochen.

Nicht zuletzt: HELIOS investiert in die Patientensicherheit. Jährlich fließen allein 0,4 Prozent unseres Umsatzes in Fort-und Weiterbildungsprogramme, zusätzlich außerdem bis zu fünf Millionen Euro in eine unternehmensweite Qualifizierungsinitiative sowie in zentrale Institutionen und regionale wie lokale Bildungszentren. So nimmt das medizinische Personal je nach Fachbereich unter anderem an Simulationen teil: Einem Training, bei dem alle an einer Behandlung Beteiligten ihre praktischen Fähigkeiten und Kompetenzen in nachgestellten Fällen erweitern und Fehler im Team aufarbeiten können. „Dabei üben wir zum einen seltene Komplikationen, die auftreten können und fast jeden verunsichern. Zum anderen verbessern solche Simulationen spürbar die Zusammenarbeit eines Teams“, so Burgard. Wo diese Teams zusammenarbeiten, ist aber ebenso wichtig. Funktionale Strukturen und Patienten- oder Untersuchungszimmer mit gleich positionierter technischer Ausstat-tung führen beim medizinischen Personal zu einem routinierteren Umgang – und somit auch zu weniger Fehlern. Egal ob durch Checklisten, Armbänder, Sicherheitsregeln, Fort- und Weiterbildung oder spezifische Baumaßnahmen: Auch wenn wir nicht immer jeden Fehler vermeiden können, so bemühen wir uns doch immer wieder aufs Neue, ein ganzes Orchester gegen die Angst einzustimmen.

» Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema: [email protected]

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Titelthema

INTERVIEW

»EINEM GROSSEN TEIL DER MEDIZINER FEHLT ES AN SOLIDER STATISTISCHER AUSBILDUNG«Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie – auch nicht im Krankenhaus. Was aber können Mediziner beachten, um bessere Entscheidungen zu treffen und dadurch die Fehlerquote zu senken? Susanne Zamecki sprach darüber mit dem Psychologen und Bestsellerautor Prof. Gerd Gigerenzer.

Die Luftfahrt ist sicherer als die Medizin. HELIOS hat deshalb 2009 nach dem Vorbild der Flugbranche die OP-Checklisten eingeführt. Was können wir Ihrer Meinung nach noch tun, um die Patientensicherheit zu verbessern?OP-Checklisten sind ein erster Schritt, und dieser ist sehr wichtig. Die Frage ist aber, ob die Checklisten auch angenommen und genutzt werden. Dann gibt es noch andere wesentliche Faktoren, wie zum Beispiel infor-mierte Patienten. Oft wird übersehen, dass uninformierte Patienten wenig zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen können. HELIOS könnte helfen, Patienten kompetenter zu machen, etwa ihnen erklären, dass viele Informatio-nen, die sie täglich erhalten, nicht den wissenschaftlichen Standards entsprechen – also durch besser informierte und auch skeptische Patienten die Patientensicherheit verbessern.

Haben Sie ein Beispiel für uns?In der Krebsfrüherkennung beispielsweise gab es lange systematisch irreführende Informationen, das wird am Ausmaß der uninformierten Patienten deutlich: Nach Studien glaubt ein Drittel aller Frauen, dass sie keinen Brustkrebs mehr bekommen, wenn sie zur Früherken-nung gehen. Gründe gibt es dafür einige, zum Beispiel wurde die Früherkennung jahrelang als „Vorsorge“ ver-kauft – das vermittelte den Eindruck, als könnte man mit der Untersuchung eine Erkrankung verhindern. Das ist aber nicht der Fall. Der positive Effekt durch die Früh- erkennung ist bei Weitem auch nicht so groß, wie die meis-ten Deutschen glauben, und hinzu kommt der negative Effekt durch unnötige Behandlungen, von dem viele noch nicht einmal gehört haben.

Als Patientin gehe ich doch davon aus, dass mich meine Ärztin oder mein Arzt darüber aufklärt, was Untersuchun-gen und Behandlungen wirklich bringen.Erstens gibt es da leider manchmal Interessenkonflikte. Und zweitens fehlt es einem großen Teil der Mediziner an solider statistischer Ausbildung. Auch Ärzte erkennen nicht immer alle Tricks der Industrie, zum Beispiel wenn Risiken und Nutzen mit nicht vergleichbaren Zahlen dargestellt werden. In Studien haben wir herausgefunden,

dass die Mehrzahl der Ärzte in Deutschland Artikel ihres eigenen Fachgebiets nicht kritisch bewerten kann. Sta-tistik wird heute meist so gelehrt, dass es keiner versteht und man den Nutzen für die Praxis nicht ableiten kann. Das geht auch anders!

Mit welchen Tricks wird denn ganz konkret gearbeitet?Hier sind zwei beliebte Tricks. Der erste ist, den Nutzen einer Behandlung in relativen Risiken zu berichten, aber den Schaden in absoluten Risiken. Wenn beispielsweise ein Medikament das Auftreten von Darmkrebs von zwei auf eine Person je hundert reduziert, zugleich aber die Gefahr für Brustkrebs von einer auf zwei erhöht, dann berichtet man das nicht so. Sondern: Das Medikament verringert das Risiko von Darmkrebs um 50 Prozent; die Nebenwirkungen sind jedoch kaum der Rede wert – es sind nur ein Prozentpunkt mehr Fälle von Brustkrebs. Eine Studie zeigte, dass sich diese Form von „Doppel- züngigkeit“ in jedem dritten Artikel im Lancet und anderen Top-Zeitschriften findet.

Ein anderer Trick ist, den Nutzen von Screenings durch 5-Jahre-Überlebensraten statt Mortalitätsraten darzu-stellen. Rudi Giuliani, der frühere Bürgermeister von New York, hat einmal das kommerzielle amerikanische Gesundheitswesen gepriesen, da dort die 5-Jahre-Überle-bensrate für Prostatakrebs 82 Prozent beträgt, in England aber nur 44 Prozent. Das klingt beeindruckend. Was er nicht sagte: die Sterblichkeitsraten für Prostatakrebs wa-ren in beiden Ländern etwa gleich. Beim Screening sagen nämlich Überlebensraten nichts über Sterblichkeit aus, da Überlebensraten allein dadurch grösser sind, weil man den Krebs früher entdeckt, selbst wenn man keinen Tag länger lebt. Mit Überlebensraten führt man Menschen in die Irre, und es ist unglaublich, dass dies von diversen Gesundheitsorganisationen immer noch versucht wird.

Sie sind überzeugt, dass erfahrene Menschen mit dem Bauch bessere Entscheidungen treffen. Darf sich ein Arzt überhaupt auf sein Bauchgefühl verlassen?Ein guter Arzt sollte immer beides einsetzen: Bauchge-fühl und medizinisches Wissen. Jeder Mediziner sollte in seinem Fachgebiet auf dem aktuellen Stand der For-

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Interview

schung sein. Aber wie auch ein erfahrener Pilot, der vor allem in Ausnahmesituationen Gefahren spüren kann, sollten Mediziner mit Erfahrung auch ihr Bauchgefühl berücksichtigen – denn es gibt immer Patienten, die nicht in Schablonen passen. Hier ist vor allem der lang-jährige Kontakt zum Patienten wichtig, so kann der Arzt eher bemerken, wenn etwas nicht stimmt.

Wie können Sie sich erklären, dass viele Mediziner an ihrem eigenen Können zweifeln und sich noch mit dem vierten EKG und der dritten Laboruntersuchung absichern müssen?Einer der Gründe für „defensive Medizin“ ist die Angst, verklagt zu werden. Patienten klagen in der Regel, wenn sie meinen, dass sie nicht oder zu wenig behandelt worden sind, aber kaum, wenn sie zu viele Behandlun-gen erhielten, wie unnötige Antibiotika, Knieoperationen und Computertomographien, mit möglichen Schäden für ihre Gesundheit. Es gibt Studien in den USA, die zeigen, dass Ärzte, bei denen ein besonders hohes Risi-ko besteht, verklagt zu werden – also etwa Gynäkologen und Chirurgen – zu Überdiagnose und Überbehandlung neigen. 93 Prozent von ihnen sagten, dass sie Patienten zu Tests und Behandlungen raten, die klinisch nutz-los sind und der Gesundheit oder dem Geldbeutel des Patienten schaden. Ganz so extrem wird es in Europa nicht sein, bei Schweizer Ärzten fanden wir 40 Prozent, die Männern PSA-Tests zur Prostatakrebsfrüherken-nung empfehlen, um sich selbst abzusichern, obgleich diese Tests kein Leben retten, aber nach Operationen oder Strahlenbehandlung zu Inkontinenz und Impotenz führen können.

Sie argumentieren, dass Patienten und Ärzte, die mehr wissen, zu einem besseren Gesundheitssystem führen, das weniger Kosten verursacht. Warum aber schauen so weni-ge Patienten in die veröffentlichten Qualitätszahlen der Kliniken und suchen die Experten oft nach persönlichen Empfehlungen aus?Viele Patienten fühlen sich unsicher im Gesundheitsbe-reich, verstehen die Zahlen nicht und trauen sich kein eigenes Urteil zu. Zudem gibt es so viele irreführende Informationen und in Deutschland wird der Zugang zu ehrlichen Informationen auch nicht gerade gefördert. Zwei Beispiele. Erstens, in Dänemark, England und den Niederlanden kann jeder Bürger auf die Cochrane Library zugreifen, eine internationale Datenbank mit wissen-schaftlichen Fakten. Wir Deutschen haben keinen Zugang und dürfen uns nur die Abstracts ansehen – unsere Gesundheitspolitik hat kein Geld dafür. Zweitens, am Harding Zentrum für Risikokompetenz, im Internet zu finden unter www.harding-center.de, entwickeln wir einfache „Faktenboxen“ welche die wissenschaftlichen Kenntnisse über Nutzen und Schaden von Behandlun-gen einfach und verständlich darstellen. Bisher hat sich – außer der Bertelsmann-Stiftung – keine Gesundheits-organisation in Deutschland getraut, diese Faktenboxen an die Menschen weiterzugeben. Man spricht von den mündigen Patienten, hat aber zugleich Angst, Patienten mündig zu machen.

Will man wirklich etwas für die Gesundheit der Bevöl-kerung tun, muss man nachhaltiger herangehen und den Umgang mit Gesundheit schon in der Schule lehren. Dazu gehört, Kindern schon vor der Pubertät eine gesunde Le-bensweise und die Lust am Kochen beizubringen, ebenso wie eine Portion Grundwissen. Zum Beispiel sollten sie lernen, dass Antibiotika nicht gegen Viren wirken oder wie man Wahrscheinlichkeiten versteht, Risiken abwägt. Auch ein grundsätzliches Verständnis, wie unser Gesund-heitssystem funktioniert, wäre hilfreich. Nur mit Kompe-tenz stärken wir die Gesundheit der nächsten Generation. Die Unfallkasse in Nordrhein-Westfalen vergibt beispiels-weise jedes Jahr großzügige Preise an „gesunde“ Schu-len. Leider gibt es viel zu wenig Fördermittel für solche Programme. Gesundheit ist ein Bildungsproblem.

Prof. Gerd Gigerenzer Foto: Oberländer

Prof. Gerd Gigerenzer ist Psychologe und Direktor der Abteilung „Adaptives Verhalten und Kognition“ sowie Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz, beide am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Sein neuestes Buch heißt „Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet“, verfasst hat er es gemeinsam mit Thomas Bauer und Walter Krämer.

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ZUSAMMENARBEIT

Einstimmig für die gemeinsame VisiteDie gemeinsame Visite von Ärzten und Pflege ist noch nicht in allen HELIOS Kliniken die Regel. Im Beschluss der Fachgruppe Pflege steht, wie auf Stationen die Rahmenbedingungen geschaffen werden können.

SUSANNE ZAMECKI | BERLIN

2013 wertete die Fachgruppe Pflege im Peer Review das Auftreten von Druckgeschwür- Fällen (Dekubitus) in vier auffälligen Kliniken aus. Obwohl die interdisziplinäre Zusammen-arbeit für die Prävention des Wundliegens entscheidend ist, stellte sie fest: Bei etwa 80 Prozent der Fälle war diese nicht erkennbar. Grundlage für die interdisziplinäre Zusammen-arbeit von Ärzten und Pflege ist die gemeinsa-me Visite. „Sie spart Zeit, weil weniger Infor-mationen verloren gehen, außerdem nimmt der Patient das Behandlungsteam als Einheit wahr. Die Behandlung wird schlichtweg besser“, erklärt Prof. Dr. Josef Zacher, Sprecher der Fachgruppenleiter. Vor kurzem haben sich auch deshalb alle 24 medizinischen Fachgruppen bei

HELIOS einstimmig für die gemeinsame Visite ausgesprochen.

Welche Rahmenbedingungen für eine gemeinsame Visite notwendig sind, hat eine Arbeitsgruppe in der Region Nord-Ost zusam-mengetragen: „Es geht darum, einen festge-legten Teilnehmerkreis verbindlich zu einer für alle passenden Zeit zusammenzubringen. Störfaktoren, wie zum Beispiel die Stations-telefone müssen dabei übergeben werden und die Kollegen aufgeklärt sein über den Verant-wortungsbereich, wenn ein Patient während der Visitenzeit Hilfe benötigt“, so Heike Fehlberg, Leiterin der FG Pflege.

» Den Fachgruppenbeschluss Gemeinsame Visite mit wei-teren Infos finden Sie unter myHELIOS > Medizin > Fach-gruppen > Pflege > Blickwechsel > Gemeinsame Visite

Unternehmen

Neue Führung in der Region Mitte Dr. Mate Ivančić (36) wird ab Januar 2015 Regionalge-schäftsführer der HELIOS Re-gion Mitte. Er löst damit Olaf Jedersberger (48) ab, der sich künftig auf seine Aufgaben in der HELIOS Unternehmens-geschäftsführung fokussieren und die seit 2005 zugleich wahrgenommene Regionalge-schäftsführung abgeben wird. Olaf Jedersberger verantwortet das operative Geschäft bei HELIOS, vor allem die Berei-che Budget, Rehabilitation, Medizinische Versorgungszen-tren sowie die Senioren- und Pflegeeinrichtungen.

Dr. Mate Ivančić ist seit 2013 Klinikgeschäftsführer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch. Der gelernte Mediziner ist seit 2012 bei HELIOS, wo er als Klinikgeschäftsführer des HELIOS Klinikums Bad Saarow startete. Seine Nach-folge am HELIOS Klinikum Berlin-Buch übernimmt Dr. Sebastian Heumüller (31), bislang Klinikgeschäftsführer am HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf.

» Mehr dazu in den Personalien auf Seite 23

KURZNOTIERT

Dr. Mate Ivan i

Foto: Oberländer

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Ein Haus mit wahnsinnig großem Potenzial aber auch großen Proble-men“ – so beschreibt Corinna Glenz,

Regionalgeschäftsführerin HELIOS Region Hessen, die HSK, den Maximalversorger in der Landeshauptstadt Wiesbaden, der seit Juni 2014 zur HELIOS Kliniken Gruppe gehört. Um das Haus wieder auf Erfolgskurs zu bringen, sind umfangreiche Veränderungen nötig. Die bauliche Misere ist groß, daher wird die Klinik für mehr als 200 Millionen Euro komplett neu gebaut. Alle Arbeitsprozesse und Abläufe stehen auf dem Prüfstand. Das Ziel: Doppelarbeit vermeiden und Effizienz steigern, um dadurch die Arbeitsbelastung zu senken. Doch selbst ein erheblicher Ausbau der

Leistungen und die Senkung der Sachkosten reichen bei der HSK nicht aus. Die HSK wird für 2014 einen Verlust in Höhe von voraussichtlich 25 Millionen Euro erwirt-schaften. Insgesamt müssen 391 Stellen in allen Berufsgruppen abgebaut werden. „Das ist eine harte aber dringend notwendige Maßnahme, um die Existenz des Hauses und der verbleibenden Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern“, so Glenz. Die Geschäftsführung der HSK will betriebsbedingte Kündigungen vermeiden und hat sich mit dem Betriebsrat auf Abfindungsangebote geeinigt. „Ich hoffe, dass es uns gelingt, den Stellenabbau auf freiwilliger Basis bis Ende 2015 abzuschlie-ßen und so betriebsbedingte Kündigungen 2016 zu vermeiden“, so Glenz.

DIE ÄRZTE ERHALTEN RÜCKWIRKEND zum 1. Februar 2014 eine Ge-haltssteigerung von 2,6 Prozent für das Jahr 2014. Zudem werden HELIOS und die Ärztegewerkschaft noch in diesem Jahr ihre Verhandlungen fortsetzen mit dem Ziel, die neuen Akutkliniken in den HELIOS Konzerntarifvertrag überzuleiten. Für die kürzlich zum HELIOS Verbund hinzugekommene Akutklinik in Cuxhaven gilt der Abschluss mit Wirkung zum 1. Juli 2014.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Gewerkschaft Marburger Bund in konstruktiven Verhandlungen zu einer Tarifeinigung gelangen und damit zeitnah Sicherheit hinsichtlich der tariflichen Situation und der Entgeltentwicklung der betroffenen Ärzte schaffen konn-ten“, sagte die HELIOS Verhandlungsführerin Dorothea Schmidt

nach Abschluss der Gespräche. „Unser nächstes Ziel ist es nun zu klären, wann und zu welchen Bedingungen die von Seiten des Marburger Bundes gewünschte Überleitung in den HELIOS Kon-zerntarifvertrag realisiert werden kann. Die Verhandlungen hierzu werden wir zeitnah aufnehmen“, so Schmidt.

HELIOS hat 2006 als erster privater Krankenhausträger mit sei-nem Konzerntarifvertrag einen Flächentarifvertrag für Akutkranken-häuser eingeführt. Der Konzerntarifvertrag übernimmt als Basis alle wesentlichen Regelungen aus Tarifwerken des öffentlichen Dienstes. Ergänzend sieht er innovative Regelungen zugunsten der Mitarbei-ter vor, wie etwa zum Gesundheitsschutz und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Horst-Schmidt-Kliniken: So geht es weiter

HELIOS einigt sich mit Marburger BundHELIOS und der Marburger Bund haben sich im September für rund 2.500 Ärzte von 24 Kliniken der ehemaligen RHÖN Gruppe auf Entgelterhöhungen geeinigt.

Salzgitter eröffnet WahlleistungsstationFREUDE BEI DER GESCHÄFTSFÜHRERIN, Stolz bei den Mitarbeitern, Anerkennung in der Öffentlichkeit: Als erste der 41 übernommenen Rhön-Kliniken eröffnete jetzt das HELIOS Klinikum Salzgitter eine Wahlleistungsstation mit 19 Zim-mern und 23 Betten. Sowohl Mitarbei-ter, Vertreter aus Rat und Verwaltung als auch niedergelassene Ärzte zeigten sich bei der Präsentation Ende Oktober beeindruckt. Klinikgeschäftsführerin Christine Decker hatte in den vergan-genen zwölf Wochen ein hohes Tempo vorgelegt: „Nur eine Woche nach der Genehmigung haben wir mit dem Um-bau begonnen“, so die Managerin.

Auf den Betrieb der neuen Wahlleistungsstation in Salzgitter freut sich das Pflegeteam, hier ver-treten durch Christina Sapadi, Stationsleiterin Cornelia Fischer und Kerstin Sandvoss (v.l.).

Nachrichten

12 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

MN BERLIN-ZEHLENDORF Weltweit gehört Tuberkulose (Tb) zu den am häufigsten verbrei-teten Infektionskrankheiten. Deutschlandweit gilt sie als ausgestorben, jedoch werden jährlich über 4.000 Tb-Fälle gemeldet. Die zunehmende grenzüberschreitende Mobilität bringt die Tb oft in Formen zurück, gegen die die typi-schen Medikamente nichts ausrichten. Um zu ermitteln, welche Substanzen bei solchen Resistenzen wirken, nutzen die Mikrobiologen im HELIOS Kli-nikum Emil von Behring eine spezielle Methode: „Wir wissen innerhalb von Stunden, ob es sich um Tb-Erreger handelt, und ob sie Resistenzen aufwei-sen. Anschließend testen wir mit einem von uns entwickel-ten einzigartigen Verfahren 14 Medikamente in 36 Konzentra-

tionen statt der sonst üblichen fünf. Im Gegensatz zu den herkömmlichen mehrwöchigen Analysen haben wir sehr schnell Informationen darüber, welche Substanzen wahrscheinlich wirksam sind“, erläutert Prof. Dr. Harald Mauch, Leiter des Tb-Labors. Weil bei der mindes-tens 18 Monate dauernden The-rapie häufig Nebenwirkungen auftreten, wird sie von vielen Patienten aber abgebrochen. „Das wiederum erhöht jedoch das Risiko für neue Resisten-zen, weshalb es umso wichtiger ist, dass wir schnell wissen, welche Arznei hilft, um bei Unverträglichkeiten ein anderes wirkungsvolles Medikament einsetzen zu können“, betont Dr. Nicolas Schönfeld, Oberarzt und Tuberkulose-Spezialist des Zentrums für Infektiologie.Barbara Lay

Schleswiger Damen im Fußball top NW SCHLESWIG Die sieben Fußballerinnen der Betriebs-sportgemeinschaft des HELIOS Klinikums Schleswig traten in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Deutschen Krankenhausmeisterschaft im hessischen Melsungen an – und wurden Turniersieger. Von insgesamt fünf Spielen konnten sie drei für sich entscheiden, zwei endeten unentschieden. Im nächsten Jahr wird das Team mit Spie-lerinnen aus den Hamburger HELIOS Kliniken erweitert. Dann stellen sich zehn Da-men im Wettkampf.

BW REGION BADEN-WÜRTTEMBERG BY REGION BAYERN HE REGION HESSEN M REGION MITTE MN REGION MITTE-NORD NI REGI-ON NIEDERSACHSEN NO REGION NORD-OST NW REGION NORD-WEST

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NW Forschungs-preis für Wuppertaler Kinderarzt

W WUPPERTAL Dr. Kai Hensel, Kinderarzt am HELIOS Klinikum Wuppertal, ist im September mit dem renommierten Forschungs-preis der Deutschen Ge-sellschaft für Pädiatrische Infektiologie ausgezeichnet worden. Seine anstehende wissenschaftliche Arbeit zur molekularbiologischen Erforschung der Tumor-entstehung bei Patienten, die mit Hepatitis-B-Viren infiziert sind, waren der Fachgesellschaft 20.000 Euro Forschungsunterstüt-zung wert. In Deutschland sind derzeit zirka 650.000 Menschen mit dem Hepa-titis-B-Virus infiziert; wird das Virus von der Mutter auf das Kind übertragen, wird die Infektion zu rund 90 Prozent chronisch.

ZITAT DES MONATS

» Wir freuen uns, dass die Lungenklinik Diekholzen und ihre Mitarbeiter künftig zu HELIOS gehören“Reiner Micholka, Regionalgeschäftsführer HELIOS Region Nieder-sachsen

Mit Labortechnik gegen multiresistente Bakterien Berliner Mikrobiologen entwickeln Spezialmethode zur Testung von Tuberkulose-Medikamenten

Prof. Dr. med. Mauch überprüft in den Konzentrationsreihen das Wachstum der Tb-Bakterien Foto: Lay

Aus den Regionen

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 13

O AUE Als Ulrike Schmidt (48) eines Morgens im August 2012 in den Spiegel blickt, traut sie ihren Augen nicht: Ihre Nase ist über Nacht eingefallen. Ursache ist Morbus Wegener, eine chronische Entzündung der Blutgefäße, unter der die Floristin bereits seit meh-reren Jahren leidet und die bei ihr vor allem die oberen Luftwege be-trifft. Entzündete, tränende Augen und Atemnot sind Beschwerden, die sie täglich begleiten. „Als meine Nase einfiel, waren es zusätzlich zu den alltäglichen körperlichen Beschwerden nun vor allem die Bli-cke und Bemerkungen der Kunden, die schmerzten.“ Ulrike Schmidt kontaktiert mehrere plastische Chirurgen und HNO-Ärzte – und bekommt überall Absagen. Weil sie Morbus Wegener hat, will sie niemand operieren. „Die Ergebnisse von Rekonstruktionen sind bei dieser Erkrankung oft deutlich schlechter als bei anderen Patienten. Die eingebrachten Transplantate können durch die Entzündung wie-der absterben“, erklärt Dr. Robert Stumpf, Chefarzt der HNO-Klinik am HELIOS Klinikum Aue. Er ist es, der Ulrike Schmidt im Juli letztlich operiert. Aus Rippenknorpeltransplantaten rekonstruiert er eine neue Nase. „Ich bin Dr. Stumpf unendlich dankbar. Endlich werde ich nicht mehr von allen angestarrt.“ Zwar kann ihr niemand versprechen, dass die Nase hält, aber für den Moment ist das nicht wichtig. Zu sehr genießt sie die Unbeschwertheit, die der Chefarzt ihr zurückgegeben hat. Katharina Kurzweg

MOMENTAUFNAHME

Mit der Rohrpost ins LaborO Seit September ist das zu den HELIOS Weißeritztal-Kliniken gehörende Klinikum Freital komplett verrohrt.

Ja, die Rohrpost gibt es tatsächlich noch. Projektleiter und stellvertretender Leiter der Abteilung Technik, Heiko Seifert: „Sie verbindet zehn Stationen mit 14 Nutzern und transportiert mittels Druckluft zirka 6.000 Sendungen im Monat in kleinen, zylindrischen Behältern in zirka 200 Metern Rohr zu zehn verschiede-nen Zielen.“ Dafür sausen die Hülsen innerhalb eines Rohrsystems quer durchs Haus. Ohne sie würde vielleicht mancher Bluttest später ins Labor gelangen.

Über Nacht die Nase eingefallenUlrike Schmidt leidet an einer entzündlichen Erkrankung der Blutgefäße, durch die ihre Nase von innen „aufgefressen“ wird. Kein Arzt will sie operieren. Bis sie ins HELIOS Klinikum Aue kommt.

Ulrike Schmidt genießt es, wieder mit ihren Kunden lachen zu können.

Eigenständiges Programm für ambulante gynäkologische OperationenPatientinnen profitieren von kurzer Wartezeit und kleinen Teams

NO SCHWERIN Bisher wurden in den HELIOS Kliniken Schwerin ambulante gynäkologische Operationen wie Gebär-mutterspiegelungen oder Probeentnahmen am Gebärmutterhals im Rahmen des nor-malen OP-Plans durchgeführt. Seit Sep-tember bietet die Klinik für Frauenheilkun-de dafür ein eigenständiges OP-Programm an. „Unsere Patientinnen profitieren dabei vor allem vom Wegfall langer Wartezeiten“, sagt Dr. Stephan Henschen, Chefarzt der

Klinik für Frauenheilkunde.Um die Patientinnen kümmert sich ein

kleines Team, sodass ihnen stets diesel-ben Ansprechpartner zur Seite stehen. Dies ist möglich, weil die Operationen in einem eigens für ambulante gynäkologische Eingriffe aufgerüsteten OP-Saal durchge-führt werden. „Die räumliche Nähe von Vorbereitungs- und Aufwachbereich zum OP-Saal ermöglicht eine enge Abstimmung innerhalb des OP-Teams und sorgt für eine

entspannte Atmosphäre“, so Dr. Henschen. Bereits nach zwei Stunden können die Patientinnen in der Regel die Klinik wieder verlassen.

Derzeit wird das neue OP-Programm einmal pro Woche angeboten, bis zu zwölf Patientinnen werden dabei behandelt. „Das ambulante OP-Programm wurde die ersten Male so gut angenommen, dass wir es mittelfristig ausbauen wollen“, sagt Dr. Henschen. Isabell Adam

14 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

1 HELIOS Albert-Schweitzer Klinik Northeim 130 Meter lang und 60 Meter breit ist die neue Klinik, die in drei Jahren unmittelbar an der A7-Autobahn-Aus-fahrt Northeim Nord entstanden ist. Der Neubau kostet zirka 60 Millionen Euro, 26,2 Millionen Euro davon stammen vom Land Niedersachen. In der Klinik gibt es 250 Betten für Patienten, perspektivisch ist Potenzial für 300 Betten vorhanden. Die HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim verfügt über 25.000 Quadratmeter Raumfläche, das gesamte Grundstück ist 44.000 Quadratmeter groß. Auf 1.200 Quadratmetern ist ein OP-Bereich mit sechs OP-Sälen entstanden. Daran angeschlossen ist ein 240 Quadratmeter großer Bereich für die Sterilisation von OP-Besteck und -Instrumenten. Anfänglich wurden 118.000 Kubikmeter Erde (mehr als 600 LKW-Ladungen) abgetragen. 3.560 Liter Farbe wurden für die Außenfassade verwendet, im Inneren wurden 26.500 Quadratmeter Wände mit 4.000 Litern Farbe gestrichen. Die Klinik kann zirka 20 Prozent des Strombedarfs durch ein eigenes Blockheizkraftwerk decken.

2 HELIOS Klinikum SchleswigNachdem für den Neubau bisher 23.500 Kubikmeter Beton und 3.245 Tonnen Stahl auf 32.000 Quadratme-ter Geschossfläche, etwa die Größe von 200 Einfami-lienhäusern, verbaut wurden, ist der nächste Schritt geschafft: Die Fenster sind eingebaut und das Wetter kann den Bauleuten keinen Strich mehr durch die Rechnung machen. Und während der Innenausbau auf Hochtouren läuft, ist das Interesse der Bevölkerung groß. Anfang 2016 soll die medizinische Versorgung im Neubau starten.

3 HELIOS Klinikum SiegburgRund 35 Millionen Euro aus Eigenmitteln steckt HELIOS in die Modernisierung des HELIOS Klinikums Siegburg. Zwölf Stationen mit rund 150 Patientenzimmern haben ein neues Kleid bekommen: Statt dunkler Holzvertäfelung in den Fluren bieten sie Besuchern und Patienten helle, offene Stationen, auf denen jedes Zimmer nun mit einem eigenen Bad aus-gestattet ist – selbstverständlich barrierefrei. Während der Umbau vieler Bereiche bereits abgeschlossen ist – zum Beispiel im Bettenhaus und Garten – laufen derzeit unter anderem noch Renovierungen in den Funktionsbereichen.

4 HELIOS Mariahilf Klinik HamburgEin kompletter Klinikneubau erwartet die Patienten ab dem Sommer 2015 auch in Hamburg-Harburg: Dort haben im Juli 2012 die Bauarbeiten an der HELIOS Mariahilf Klinik begonnen. Für 42 Millio-nen Euro, davon 20 Millionen Euro Fördermittel der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbrau-cherschutz, entsteht ein Haus mit einer Geschoss-fläche von 14.600 Quadratmetern, 199 Betten, vier OP-Sälen und einem Not-Sectio-OP. Der insgesamt fünfgeschossige Neubau ist 20,5 Meter hoch, 45 tief und 75 Meter lang. In ihm wurden 6.000 Meter Trinkwasserleitung aus Edelstahlrohr, 125 Meter Lei-tung für die Rohrpostanlage, 150 Kilometer Stromka-bel sowie 100 Kilometer Datenkabel verlegt und 150 Lampen, 555 Innentüren sowie 330 Kunststofffenster verbaut. Ein Pelletheizsystem und eine energieeffizi-ente Luftkühlung über Erdwärmetauscher sorgen für die richtige Energiebilanz.

STANDORTENTWICKLUNG

HELIOS baut HELIOS investiert in diesem Jahr rund 237 Millionen Euro in seine Standorte. Das meiste Geld fließt dabei in verschiedene Neu- und Umbau-Projekte. Wir stellen die größten Bau-vorhaben vor.

Nachrichten

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Seltene Komplikation einer Darmentzün-dung behandeltWeltweit erst 14-mal wurde die schwerwiegende Kom-plikation beschrieben, die bei einer 71-jährigen Patientin erfolgreich behandelt wurde.

JULIA SZIKSZAY | NORTHEIM

Mit Halsschmerzen und einer Halsschwellung in Verbindung mit der schweren chroni-

schen Lungenkrankheit COPD kam eine 71-Jährige in die Notaufnahme der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim. Die Untersuchung zeigt: Es befindet sich Luft hinter dem Bauchfell der Patientin. Und diese Luft breitet sich bis zu ihrem Gesicht aus. Chirurgen, Gastroente-rologen und Radiologen beurteilen die Erkrankung gemeinsam – und erkennen: Die Patientin leidet an einer sehr seltenen Komplikation der sogenannten Sigmadivertikuli-tis, einer Divertikelentzündung des Krummdarms. Die Luft stammt also aus dem Darm, der sich aufgrund der Entzündung mit dem Bauchfell ver-klebt hatte. Als das Divertikel platzte, ist die Luft hinter dem Bauchfell entwichen. „Weltweit ist diese Komplikation erst 14-mal beschrie-

ben worden“, sagt Dr. Martin Floer, Leitender Oberarzt der Klinik für In-nere Medizin und Gastroenterologie in Northeim. Divertikel sind Aussa-ckungen der Darmwand, die sowohl im Dick- als auch im Dünndarm vorkommen können. Am häufigsten sind sie jedoch im Krummdarm im linken Unterbauch.

Die Ärzte empfehlen der Patien-tin die Entfernung des Dickdarm-Endabschnitts. „Danach ließen die Symptome nach und ihr ging es rasch besser“, so Oberarzt Floer. Die Geschichte dieser besonderen Behandlung wurde in „Der Inter-nist“ veröffentlicht. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Fallbeschrei-bung eine wissenschaftliche Veröf-fentlichung in der größten internisti-schen Fachzeitschrift Deutschlands erreichen konnten. Das bestätigt, dass unsere Patienten nach dem aktuellsten medizinischen Stand be-handelt werden“, ergänzt Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Tobias Meister.

5 HELIOS Klinikum Wuppertal Mit der Einrüstung von Haus 8 und ersten Arbeiten zur Aufstockung des Gebäudes ist Ende September in Wuppertal der Startschuss für eine der größ-ten Krankenhaus-Baumaßnahmen in Nordrhein-Westfalen gefallen. Ein Neubau im Zentrum des HELIOS Standortes im Stadtteil Barmen bildet das Herzstück der Maßnahme. Hinzu kommt die Aufstockung der Radiologie, um Platz für neue Operationssäle zu schaffen. Bis zum Jahr 2022 sind Investitionen in Bau und Medizintechnik von über 110 Millionen Euro aus Eigenmitteln vorgesehen. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird das Herzzentrum – derzeit im Stadtteil Elberfeld – nach Barmen ziehen. Die Verteilung auf zwei Standorte gehört dann der Vergangenheit an.

6 HELIOS Klinikum DuisburgIn das HELIOS Klinikum Duisburg investiert die Klinikengruppe in den kommenden Jahren insge-samt 176 Millionen Euro. Dabei entsteht am Stand-ort Marien in Hochfeld bis 2016 ein neues Gebäude mit rund 314 Betten und tagesklinischen Plätzen, am Standort HELIOS St. Johannes in Alt-Hamborn wird bis 2018 ein moderner Klinikneubau mit rund 25.000 Quadratmetern Grundfläche den denkmal-geschützten Altbau integrieren. Hier finden in den geplanten Baukörpern, die durch Verbindungsgän-ge und einen Verkehrskern untereinander und mit dem Altbestand verbunden sind, rund 365 Betten auf fünf Etagen Platz.

Aus den Regionen

Der Leitende Oberarzt Dr. med. Martin Floer (l.) und PD Dr. med. Tobias Meister, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie in der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim.

1 HELIOS Albert-Schweitzer Klinik Northeim2 HELIOS Klinikum Schleswig3 HELIOS Klinikum Siegburg4 HELIOS Mariahilf Klinik Hamburg5 HELIOS Klinikum Wuppertal6 HELIOS Klinikum Duisburg - Standort HELIOS Marien Klinik

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VON ANDREA SCHMIDER | ROTTWEIL

Die Verpflegung im Krankenhaus muss besonders sein: Sie soll älteren und jüngeren Menschen schme-cken, Feinschmeckern ebenso wie Fast-Food-Lieb-

habern, Patienten mit viel Appetit und solchen mit wenig. Natürlich braucht das Essen die richtige Nährstoffzusam-mensetzung, darf möglichst keine Zusatzstoffe enthalten, soll frisch sein und immer heiß beim Patienten ankommen.

„Ich wünsche guten Appetit!“ In Zimmer 181 der HELIOS Klinik Rottweil stellt Sabine Luppold der Pati-entin das Tablett mit dem Mittagessen auf den Tisch. Es gibt Rindergulasch mit Dampfkartoffeln und Möhren. Die Mahlzeit kommt aus dem Main-Tauber-Kreis, etwa 80 Kilometer von Rottweil entfernt. Allein die Pampfkartoffeln gehören zu rund fünf Tonnen Kartoffeln, die jedes Jahr von unserem regionalen Partner zu schmackhaften Beilagen verarbeitet werden. Auf der Menükarte der HELIOS Klini-ken taucht sie als Dampfkartoffel mit und ohne Petersilie auf, als Stampfkartoffel oder auch im Eintopf.

Was den Rottweiler Patienten – und vielen anderen – täglich zum Mittagessen serviert wird, ist echte Handar-beit. Zur Herstellung stehen Küchenmeister und Köche

an riesigen Brätern und Pfannen. Jede Roulade, die hier angebraten wird, wurde von Hand gerollt, die Lasagne mit großen Löffeln in Formen geschichtet, die Schnitzel so paniert, wie man es von zuhause kennt. Selbst die Bratwürste, die zu Kartoffeln serviert werden, sind von den Metzgermeistern selbst gemacht.

Sind die Essen fertig gekocht, werden sie in Handar-beit portioniert. Danach geht’s für Kartoffel und Co. in die Kälte: Um Nährstoffe und Vitamine zu erhalten, werden sie schockgefrostet und fahren anschließend, via Kühllas-ter, ins HELIOS Spital nach Überlingen. Hier laufen alle Bestellungen zusammen, die Stationsassistentin Sabine Luppold und ihre Kolleginnen täglich bei den Patienten in Rottweil und Überlingen aufnehmen. Für jede Station, jedes Zimmer und jedes Bett werden die Teller zusam-mengestellt, je nach Wunsch des Patienten. Dann wieder zurück in die Kühle – entweder in Überlingen oder, per Lastwagen, in Rottweil. Erst kurz vor dem Mittagessen werden die bestellten Menüs mit moderner Induktions-technik – und damit so nährstoffschonend wie möglich – direkt auf Station erwärmt. Und so kommt die Kartoffel auch tatsächlich heiß und schmackhaft bei der Patientin in Zimmer 181 an.

So kommt die Kartoffel auf den Teller Täglich werden bei HELIOS über 20.000 warme Mahlzeiten an Patienten ausgegeben. Doch wie werden sie eigentlich produziert?

Nachrichten

Um Nährstoffe und Vitamine zu erhalten, wird das Essen nach der Portionierung schockgefrostet.Foto: Schmider

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 17

CORINNA SACCARO | DUISBURG

ZÄRTLICH STREICHELT NURSEL GEDIK über den Kopf ihres Sohnes. Das Baby liegt ruhig in ihren Armen, blinzelt dann und wann ins Deckenlicht. Anfangs hatte die frisch geba-ckene Mutter noch Respekt davor, das zarte Bündel Leben zu berühren: „Er war winzig und sah so zerbrechlich aus.“ Am 8. Juli erblickt ihr Sohn das Licht der Welt – in der vollendeten 24. Schwangerschaftswoche und damit erheblich zu früh. Gerade einmal 390 Gramm wiegt er, ist nur 32 Zentimeter groß. Musa atmet direkt nach der Geburt selbst-ständig, bekommt lediglich eine sogenannte binasale Atemhilfe, einen Schlauch in die Nase. „Er musste nicht intubiert werden und auch andere Komplikationen sind bei Musa nicht aufgetreten“, sagt Oberarzt Dr. Metin Degirmenci, der ihn betreut und über den Kämpferwillen von Musa nur staunen kann.

Nach und nach legt der Kleine an Gewicht zu. Als die Waage schließlich 1000 Gramm anzeigt, bringt seine Mutter einen selbst gebackenen Kuchen für die Mitarbeiter des Perinatalzentrums mit: „Sie waren solche Engel.“ Mittlerweile hat das Frühchen stolze 1900 Gramm auf den Rippen und entwickelt sich prächtig.

Richtige Pflege zu Hause In neun HELIOS Kliniken erhalten Familien, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen wollen, kompetente Beratung.

VOLKER MARTIN | HATTINGEN

NACHDEM IHRE MUTTER ZUM Pflegefall wurde, stand für Renate Hauser und ihren Lebens-gefährten fest: Die 83-Jährige soll zu Hause gepflegt werden, von ihrer Familie. Unter-stützung erhielt das Paar durch die Pflege-beratung der HELIOS Klinik Holthausen, in der Hausers Mutter nach einer Hirnblutung in der neurologischen Reha behandelt wurde.

„Familiale Pflege“ heißt das Konzept, das die Hattinger Reha-Klinik Angehörigen bie-tet, die sich nach dem stationären Aufenthalt für eine Pflege zu Hause entscheiden. „Es beinhaltet eine Beratung während des Klinik-aufenthalts, Pflegetrainings und eine dreitä-gige Schulung“, sagt Pflegeberaterin Irene Harms-Göckener. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jochen Dammann besucht sie auch Angehörige zu Hause, analysiert die Situation vor Ort, gibt Tipps und ist Ansprechpartner für Behördengänge, Anträge, Hilfsmittel und

natürlich für die Pflege. Für Renate Hauser und ihren Lebensgefährten war das eine große Hilfe: Künstliche Ernährung, die richti-ge Lagerung und die Mobilisation der Mutter haben beide in der Pflegeberatung gelernt. „Durch diese Unterstützung können wir mit Hilfe der ganzen Familie meiner Mutter einen Aufenthalt im Heim ersparen.“

Irene Harms-Göckener hält für die Betrof-fenen viele Ideen bereit. So zeigt sie beispiels-weise, wie man einem Pflegebedürftigen im Bett mit einfachsten Mitteln die Haare wäscht. Ermöglicht wird das Projekt durch eine Ko-operation der Universität Bielefeld, der AOK und der teilnehmenden HELIOS Kliniken. Unterstützt werden Versicherte aller Kran-kenkassen. Neben der Hattinger Reha-Klinik bieten in den Regionen West und Rheinland die HELIOS Kliniken in Duisburg, Krefeld, Wuppertal, Wipperfürth, Schwelm, Hagen-Ambrock, Bad Berleburg und Siegburg die Beratung an.

Aus den Regionen

Demenzsensibles KrankenhausDIE HELIOS KLINIK MÜNCHEN PER-LACH nimmt am Modellprojekt „Menschen mit Demenz im Krankenhaus“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft teil. Damit werden die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz in der Klinik künftig beson-ders berücksichtigt. Neben baulichen Anpassungen sieht der Projektplan zum Beispiel Schulungen für alle Mitarbei-ter, die Arbeit mit Ehrenamtli-chen aber auch die Einführung demenzsensibler Abläufe sowie die enge Zusammenar-beit mit Angehörigen und den Mitarbeitern von Seniorenein-richtungen in der Region vor.

Und Action! AM 17. JULI WURDE die HELIOS Klinik Kiel für einen Nachmit-tag zum Filmset. Ein neun-köpfiges Studententeam der Fachhochschule Kiel, Fachbe-reich Multimedia Production, drehte hier die Schlusssequenz des Psychothrillers „Escape in Kiel“. Fachliche Beratung, Or-ganisation von Dienstkleidung, Spritzen und EKG-Monitor – bei Drehschluss waren die Studenten begeistert von der Hilfsbereitschaft des inzwi-schen Tatort und Musikvideo erfahrenen Klinikteams. Der Film wird voraussichtlich Ende des Jahres fertiggestellt und soll sich dann vor allem auf Filmfestivals beweisen.

KURZNOTIERT

Mit 390 Gramm ins Leben gestartet Musa Baris Gedik kommt in der 24. Schwangerschaftswoche im HELIOS Klinikum Duisburg zur Welt.

Das neunköpfige Studententeam freute sich sehr über die Möglichkeit, in der HELIOS Klinik Kiel drehen zu dürfen. Foto: Marckwordt

18 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

SUSANNE ZAMECKI | BERLIN

Das Fit für Führung-Camp ist ein Bau-stein des Zentralen Dienstes Talent-management zur gezielten Entwick-

lung des Führungskräfte-Nachwuchses im ärztlichen Dienst. Konkret richtet es sich an Ärzte in Weiterbildung im 4. Ausbildungs-jahr sowie Fachärzte oder Oberärzte, die gerade neu auf der Stelle sind. In diesem Jahr haben die 59 Teilnehmer des Pro-gramms beim Auftakt-Camp in Zeulenroda (Thüringen) drei Tage lang die HELIOS Führungskultur erlebt: In verschiedenen Workshops und bei Team-Aufgaben haben sie ihre Stärken und Schwächen analysiert, den Umgang mit Konflikten trainiert und an ihrem Führungsverhalten gearbeitet. Beson-ders spannend für die Ärzte: Die kritische Auseinandersetzung mit den strategischen

Unternehmenszielen. So spielte Regional-geschäftsführer Dr. Roland Bantle (Region Ost) mit den Teilnehmern zum Thema Wirtschaftlichkeit ein Fallbeispiel durch, bei dem ein sanierungsbedürftiges Krankenhaus verwaltet werden sollte. Kosten, Fallzahlen, Bettenauslastung: Manche Kollegen haben sich zum ersten Mal mit diesen Themen auseinandergesetzt. Durch den Perspektiv-wechsel konnten viele Fragen beantwortet werden.

Das Camp ist erst der Anfang für die persönliche Entwicklung der Teilnehmer: „Jetzt kommt es auf jeden einzelnen selbst an. Die Teilnehmer besprechen mit ihren Vorgesetzten, in welche Richtung sie sich entwickeln wollen oder können und was sie dafür benötigen“, erklärt Anna-Maria Zeschmann-Hecht, Leiterin des Zentralen Dienstes Talentmanagement.

Start in die Mitarbeiterführung59 Fach- und Oberärzte haben sich Mitte Oktober getroffen, um ihre Führungskompetenzen zu stärken.

WissenKURZNOTIERT

Indikator startet HELIOS-weit Im Juli und August haben die beiden Berliner HELIOS Kliniken sowie die HELIOS Fachpflege Schleswig den neuen Gesundheits- und Sicherheitsindikator (GSI) getestet – und für gut befunden. Mit dem Indikator steht nun ab 2015 allen Standorten ein Instrument zur Verfügung, mit dem die fünf Kernberei-che des Arbeits- und Gesund-heitsschutzes systematisch und strukturiert gemessen werden. Auf Basis der so erhobenen Daten sollen ab 2016 zielorientierte Verände-rungen angestoßen werden.

» Bei Fragen steht Ihnen gern der Zentrale Dienst Mitarbeitergesund-heit und Sicherheit zur Verfügung: 030 52 13 21-339.

Fachgruppen- Beschlüsse abrufbar

Die Beschlüsse der HELIOS Fachgruppen werden ab sofort im HELIOS Biblio-theksportal dokumentiert. Das System ist vollständig durchsuchbar. So können z.B. alle Beschlüsse einer Fachgruppe angezeigt werden. Eine inhaltliche Suche nach Stichwörtern ist ebenfalls möglich. Zudem werden auch bei einer Litera-tursuche die entsprechenden FG-Beschlüsse zum Thema angezeigt. Die Sammlung wird fortlaufend ergänzt.

» Die Fachgruppen-Beschlüsse finden Sie unter: http://www.helios-zentralbibliothek.de/helios-publikationen/ fachgruppenbeschluesse/

ZAHL DES MONATS

So viele Mitarbeiter aus den Ende Februar neu zu HELIOS gekommenen Kliniken haben sich inzwischen für

den Bereich „HELIOS Wissen“ registriert. Über diesen Zu-gang erreichen sie die HELIOS Zentralbibliothek mit über 18.000 E-Books, mehr als 950 E-Journals und verschiedenen Datenbanken und Services wie UpToDate, der Roten Liste

und PubMed. Zudem kann auf die Seminar-, Projekt- und Studiendatenbank sowie eine Datenbank für Wissenschaftli-che Leistungen (WL) zugegrif-fen werden. Derzeit sind in der Seminardatenbank über 500 Seminarangebote hinterlegt.

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„Rückenprobleme sind das dringendste Problem“Der Zentrale Dienst Mitarbeitergesundheit und Sicherheit hat Kranken-kassendaten von rund 23.000 HELIOS Mitarbeitern ausgewertet. Dr. Oliver Schad, Leiter des ZD, erläutert die wichtigsten Erkenntnisse.

21. JanuarPKMS 2015: Verstehen, Anwenden und Kollegen unterstützen / ErfurtIn diesem Seminar geht es u.a. um die Grundlagen, die Dokumentation und praktische Durchführung des PKMS. Neben vielen Fallbeispie-len werden häufige Fehler und Fallstricke bei der Dokumentation vorgestellt.

26. JanuarManchmal fühle ich mich sprachlos / KrefeldEs gibt Gesprächssituationen in denen uns die Worte fehlen. Dieses

Seminar stellt die Kennzeichen solcher Situationen sowie kreative Bewältigungsstrategien vor. Die Teilnehmer üben diese Methoden in kleinen Gruppen.

26. bis 30. JanuarPflegefachkraft im Wundmanagement / AueThemenschwerpunkte des Semi-nares sind u.a. die Anatomie und Physiologie der Haut, hygienische Aspekte der Wundbehandlung, die Wundbeurteilung, verschiedenste Wundtherapien, Bewegungsförde-rung, der Dekubitus/ Expertenstan-dard sowie die Dekubitusprophylaxe.

02. bis 04. FebruarModeratorenschulung für ethische Fallbesprechungen / DuisburgEthische Fallbesprechungen dienen der Unterstützung in schwierigen Entscheidungs- bzw. Behandlungs-situationen. Dabei spielt die Ge-sprächsleitung durch einen Modera-tor, der nicht dem Behandlungsteam angehört, eine wichtige Rolle. Für diese Aufgabe benötigt der Modera-tor sowohl Moderationskompetenz als auch ethische Expertise. In der Fortbildung werden die Grundlagen für die Moderation ethischer Fallbe-sprechungen vermittelt.

TERMINE

Welche Daten haben Sie ausgewertet und was passiert mit den Ergebnissen?Das sind Daten zu soziodemografischen Hintergründen von unseren Mitarbeitern, also Alter, Geschlecht, Berufsgruppe und die dazu-gehörigen Diagnosegruppen, Fallzahlen sowie die zusammengefasste Erkrankungsdauer. Wir haben die Daten für das Jahr 2013 anonymi-siert von vier großen Krankenkassen für 23.317 Mitarbeiter bekommen. So können wir her-ausfinden, welche Erkrankungen bei HELIOS sozusagen die Top 5 sind und das branchen-intern, also mit anderen Klinikunternehmen, vergleichen. Wir können auswerten, welche Diagnose in welcher Altersgruppe und welcher Region besondere Bedeutung hat. Darauf kön-nen wir dann unsere Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung abstimmen.

Die Krankenkasse gibt meine Daten an meinen Arbeitgeber weiter – das verwundet sicher viele Mitarbeiter. Wie haben Sie den Datenschutz

gewährleistet?Wir haben nur Daten bekom-men, die anonymisiert waren und sich auf mindestens 50 bis 100 Mitarbeiter je Klinik und Krankenkasse bezie-hen – daher haben wir auch

keine Daten von kleineren Kliniken erhalten.

Was sind die für Sie wichtigsten Erkenntnisse und welche Ergebnisse der Auswertung haben Sie überrascht? Die wichtigste Erkenntnis ist, dass HELIOS in fast allen Diagnosen und Bereichen genau-so gut oder schlecht ist wie die Branche. Das heißt, dass unsere Mitarbeiter nicht gesünder oder weniger gesund sind als Mitarbeiter anderer Krankenhäuser. Und die Ergebnisse sind aussagekräftig, wir vergleichen uns im-merhin mit etwa einer Million Klinikmitarbei-tern in Deutschland. Für mich überraschend ist, dass die Atemwegserkrankungen noch vor den psychischen Erkrankungen auf Platz zwei stehen, obwohl sie weniger im Fokus sind als die psychischen Erkrankungen.

Was ist denn auf Platz 1?Da stehen, und das ist wenig überraschend, die Erkrankungen des Bewegungsapparates – Rücken- und Nackenprobleme sind also das dringendste Problem. Die Fragen stellte Susanne Zamecki.

» Die Ergebnisse der Auswertung finden Sie unter myHELIOS > Unternehmen > Zentrale Dienste > Mitarbeitergesundheit und Sicherheit > BGM > HELIOS Krankenkassenreport

HZB mit neuem Literaturservice Die HELIOS Zentralbibliothek bietet ab Dezember ein Waren-korbsystem, das die Bestellung von Zeitschriftenartikeln oder Büchern noch einfacher macht: Für Zeitschriftenartikel muss dann nur noch die PubMed-ID oder der Artikeltitel, für Bücher nur noch die ISBN oder der Titel in das Bestell-formular eingegeben werden – das System findet und vervollständigt die restlichen Daten selbstständig, prüft, ob für den Bestellwunsch eine Online-Lizenz seitens der HZB vor-liegt und gibt ggf. den direkten Link zum PDF aus. Literatur, für die keine Online-Lizenz vorhanden ist, wird an HELIOS Mitarbeiter weiterhin kos-tenlos per Post oder Fax ausgeliefert.

E-BOOK

Verhandeln im EinkaufNeue E-Books der HELIOS Zentral-bibliothek finden Sie auf der Startseite des Bibliotheksportals. Aktuell: Georg

Sorge: Verhandeln im Einkauf – Praxiswis-sen für Einsteiger und Profis. Das Fachbuch gibt Hilfestellungen und Anleitungen zur Steigerung der Ver-handlungskompetenz

von Jung-Einkäufern bis Einkaufs-leitern. Die richtige Verhandlungs-vorbereitung wird ebenso beleuchtet wie die Verhandlung selbst und ihre optimale Nachbereitung.

INTRANET

Berühmt und krank» Kurzbiographie und Krankenge-schichte berühmter Persönlichkei-ten finden Sie unter: myHELIOS > Wissen > Bibliotheksportal > Infotainment > Berühmt&krank

ÜBERBLICK

HELIOS Seminare» Seminartermine finden HELIOS Mitarbeiter unter: myHELIOS > Wissen > Seminardatenbank

20 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

Menschen

VON DR. RER. POL. HABIL DIETER THIELEMANN | BURG

3 ,2,1, Start – wenn zwischen März und November Millionen Zuschauer weltweit jedes Wochenende die Rennen der Formel 1 verfolgen, ist einer oft hautnah

dabei: Dr. Michael Scholz. Der 47-Jährige arbeitet haupt-beruflich als Oberarzt der Anästhesie in der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern. Ehrenamtlich führt es ihn aber an die Rennstrecken der Welt: Für den Verbands-arzt des Deutschen Motor Sport Bundes, der gleichzeitig leitender Rennarzt und Mitglied der Medizinischen Kom-mission des Internationalen Motorsportverbandes FIA ist, hat die medizinische Sicherheit oberste Priorität. Dr. Scholz gilt als einer der profiliertesten Ärzte im internationalen Motorsport. Bei vielen Wettkämpfen der Formel 1 koordiniert er den medizinischen Einsatz an der Rennstrecke. Darüber hinaus engagiert er sich bei der FIA für die ständige Verbesserung der Sicherheit im Rennsport. Auch bei den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) ist er als Medical Delegate bei allen Ren-nen dabei. Begonnen hat seine Rennarzt-Karriere in der

Etropolis Motorsport Arena in Oschersleben. Als Ende der 90er Jahre die ersten Rennen auf dem neu erbauten Parcours liefen, stellte sich der motorsportbegeisterte jun-ge Arzt für die medizinische Versorgung an der Strecke zur Verfügung. Daraus wurde ein längeres und äußerst produktives Engagement. Nicht zuletzt wegen seiner hohen fachlichen Kompetenz und seiner besonderen Art auf Menschen zuzugehen, wird Dr. Scholz im deutschen und internationalen Rennsport geschätzt. Als Chief Medical Officer der FIA ist er heute weltweit einer von ganz wenigen Ärzten und der einzige Deutsche in dieser Position. Für seine Verdienste bei der Formel 1 wurde ihm im letzten Jahr im Rahmen einer Gala des Interna-tionalen Motorsportverbandes FIA in Paris der Preis „Herausragender Offizieller“ (Prix FIA pour l`Officiel le plus exceptionnel) verliehen. Die Mitarbeiter der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern sind stolz auf „ihren“ Rennarzt. Er selbst macht nicht viel Aufheben um seinen medizinischen Spitzenjob bei der FIA. „Mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen, auch das gehört für mich zum Erfolg“, erklärt der Mediziner.

PORTRÄT

Zwischen Narkose und MotorenlärmDr. Michael Scholz ist im OP-Saal und an der Formel-1-Rennstrecke für die medizinische Sicherheit aktiv.

Dr. Michael Scholz ist Oberarzt der Anästhesie in der HELIOSFachklinik Vogelsang-Gommern und leitender Rennarzt beim Internationalen Motorsportverband FIA. Foto: Thielemann

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 21

GESUNDHEITSTIPP

Händehygiene außerhalb der KlinikDer Haltegriff im Bus oder der Ein-kaufswagen im Supermarkt: Überall kommen wir mit Bakterien, Viren und Pilzen in Berührung. Wer sich dann nicht regelmäßig die Hände wäscht, gefährdet unter Umständen seine Gesundheit. Denn: „In den meisten Fällen werden die Erreger durch die Hände übertragen“, sagt Professor Dr. Henning Rüden, Leiter der HELIOS Fachgruppe Klinische Hygiene und Infektiologie. Leicht können sie über Mund, Nase oder auch kleine Wunden in den Körper gelangen – und Krankhei-ten wie Durchfall oder Erkältungen ver-ursachen. Dabei kann eine Ansteckung durch gründliches Händewaschen vermieden werden. Besonders wichtig ist das Händewaschen, wenn man z.B. von unterwegs nach Hause kommt, bevor man eine Mahlzeit zubereitet oder isst, nach jedem Toilettenbesuch und nach dem Kontakt mit Treppenge-ländern u.ä.. Wichtig: Handoberfläche, Handgelenke, Finger und ggf. auch die Fingernägel mit Seife oder Waschlotion vollständig bedecken, Hände mit ro-tierenden Bewegungen mindestens 15 Sekunden aneinander reiben, anschlie-ßend unter warmen, fließenden Wasser gründlich abwaschen und mit einem sauberen Handtuch abtrocknen.

5 FRAGEN AN …

Matthias Buse: „Man wird mit einer Dusche Adrenalin belohnt“DER EHEMALIGE SKISPRINGER MATTHIAS BUSE (55) war bei Olympia dabei, errang mehrere WM-Titel. Seit 2012 arbeitet er im Trans-portdienst am HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen.

1 Wie sind Sie zum Krankenhaus gekommen? Ich wollte mich beruflich verändern. Als

ich die ausgeschriebene Stelle im Transport-dienst am Plauener Klinikum sah, habe ich mich sofort beworben und wurde zum Glück genommen.

2 Was waren Ihre größten sportlichen Erfolge? Meine Karriere begann mit 13 Jahren an

der Sportschule Klingenthal. Mit 15 hatte ich bereits zwei Mal bei der Spartakiade gesiegt (Sportwettkämpfe für Kinder und Jugendliche in der DDR, Anm. d. Red.), mit 18 wurde ich Vize-Junior-weltmeister. Ein Jahr später dann mein größter Erfolg: Ich wurde Weltmeister auf der Normalschanze. 1984 bin ich mit der Weltelite bei Olympia in Sarajevo um die Medaillen gesprungen.

3 Wie ging es nach Ihrer Skisprungkarriere weiter? 1984 habe ich meine sportliche

Laufbahn beendet. Ich habe einen Ab-schluss als Diplom-Sportlehrer und bis 1992 die Skisprung-Talente in Klingenthal trai-niert. Danach habe ich umgelernt und war zuletzt Schanzenwart der Vogtland Arena in Klingenthal.

4 Zuckt es noch in Ihren Beinen? Nein, ich würde jetzt keinen Sprung mehr wagen.

Vieles hat sich verändert. Zum Beispiel ist die Sprungtechnik komplett anders: Heute wird im V-Stil gesprungen, früher haben wir die Bretter parallel gehalten.

5 Wie traut man sich, von so einer Höhe zu springen? Das kostet

Überwindung. Doch ich bin mit der Schanze groß geworden. Als Kind hat man weniger Angst. Und wer über Jahre trainiert, hat später

auch keine Furcht vor der Höhe. Außerdem wird man

mit einer Dusche Adrena-lin belohnt.

NACH NOTFALLMÄSSIGER AUFNAHME UNTER den Zeichen einer Gallenkolik wurde bei einer Patientin eine endoskopische Unter-suchung von Galle und Bauchspeicheldrüse vorgenommen, die sogenannte retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP). Dabei wurde ein Gallenwegsstent platziert. 19 Monate später kollabierte die Patientin und verlor schmerzbedingt ihr Bewusstsein. Bei einer erneuten ERCP wurde der völlig verkrustete Stent entfernt. Eine postoperati-ve Aufklärung („Sicherungsaufklärung“) über die Einlage des Stents und die Notwendigkeit

eines Wechsels hatte nach dem ersten Ein-griff nicht stattgefunden. Ein Wechsel hätte jedoch schon nach drei bis sechs Monaten erfolgen müssen. Im Entlassungsbrief war lediglich die Einlage des Stents vermerkt. Zudem wurde dieser versehentlich nicht an den Hausarzt, sondern nur an den einweisen-den Arzt versendet.

FOLGENDES IST ZU BEACHTEN: Der Patient muss dokumentiert über eine notwendige Nachbehandlung zur Sicherung des The-rapieerfolgs aufgeklärt werden. Auch eine

unzureichende Information nach einer Ope-ration kann haftungsrechtliche Konsequen-zen haben. So muss der Entlassungsbrief neben dem Verlauf der Erkrankung auch klare Empfehlungen und Maßnahmen zur weiteren Therapie oder noch ausstehender Befunde enthalten. Der behandelnde Arzt darf sich nicht allein darauf verlassen, dass er lediglich „berichtet“.

» Mehr Informationen finden interessierte Mitarbeiter in myHELIOS unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/fehlerdesmonats

Fehlende Sicherungsaufklärung und unvollständiger Arztbrief

WO MENSCHEN ARBEITEN, PASSIEREN FEHLER – DAMIT WIR BEI HELIOS DIE FEHLER NICHT ALLE SELBST MACHEN MÜSSEN, BEVOR WIR AUS IHNEN LERNEN KÖNNEN, STELLEN WIR MONATLICH EINEN ANONYMISIERTEN EINZELFALL AUS DER ZENTRALEN HAFTPFLICHTBEARBEITUNG VOR.

22 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

SINDY LOHSE | SCHKEUDITZ

Schichtdienst und eine ausgewogene Ernährung scheinen auf den ersten Blick unvereinbar. „Oft reichen aber schon kleine Veränderungen im

eigenen Verhaltensmuster, um seinem Körper die nötigen Energiemengen zu geben, ohne gleich ein Abonnement für den Winterspeck abzuschließen“, sagt Susanne Läritz, Diabetesberaterin in der HELIOS Klinik Schkeuditz.

Egal, ob man in der Früh-, Spät- oder Nacht-schicht arbeitet, die 39-Jährige empfiehlt drei Mahlzeiten pro Tag – und das alte Sprichwort: „Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettelmann.“ Beim Frühstück sind beispielsweise ein Vollkornbrötchen, eine Handvoll Obst oder eine Schale Müsli sinnvoll. So bekommt der Körper die nötige Energie für den Arbeitsablauf. „Das gilt auch für Menschen, die gerade im Spätdienst arbeiten. Auch sie sollten nicht zu spät aufstehen und morgens zu Hause frühstücken, um dem Körper einen regelmäßigen Ernährungsrhythmus zu geben“, sagt Susanne Läritz. Wer mittags das Angebot von Cafeterien nutzt, sollte dabei auf die gesunden Komponenten wie eine große Beilagenportion Gemüse oder ein Stück Obst als Nachtisch achten. Für das Abendbrot zu Hause

ist ein bunter Salat mit Fisch, Fleisch, Käse oder Ähnlichem zu empfehlen. Wem das zu viel Arbeit macht, der sollte sich zumindest an den Bettelmann halten – und auf zu üppige Mahlzeiten verzichten. „Eine gute Alternative ist zum Beispiel eine Scheibe Vollkornbrot mit einem Salatblatt und einer Scheibe Schinken. Ein solches Abendessen ist auch ideal für die Spätschicht, weil es die nötige Energie für die Arbeit gibt“, so Läritz. Die Nachtschicht ist der Umkehrmodus zur Frühschicht. „Theoretisch müsste am Abend des Kaisers Frühstück kommen, in der Nacht des Königs Mittag und am Morgen des Bettelmanns Abendbrot.“

Wenn möglich, sollten die Schichten nicht täglich gewechselt werden: Denn bei einem Wochen- oder Zwei-Wochen-Rhythmus kann sich der Körper besser auf die wechselnden Essenszeiten einstellen. „Prinzipiell sind kalorienärmere Produkte den Kalo-rienbomben bei den Hauptmahlzeiten vorzuziehen. Dann ist auch gegen ein Stückchen Schokolade zum Abschluss der Mahlzeit nichts einzuwenden“, sagt Läritz. Dafür sollten die Naschereien beziehungs-weise Zucker jeder Art zwischendurch ausbleiben, denn die Bauchspeicheldrüse benötigt zwischen den Mahlzeiten ebenso eine Pause wie wir nach an-strengender Arbeit. Diese Pause sollte vier bis fünf Stunden betragen.

Gesunde Ernährung im Schichtdienst Ausgewogen essen bei der Arbeit ist schwer – aber nicht unmöglich

Wussten Sie schon …

SCHLAU IN

60SEKUNDEN

Graft-versus-host-Reaktion

Weltweit sind mehr als 13 Millionen Menschen in einer Datenbank für Knochenmarksspenden registriert. Stimmen die Gewebemerkmale überein, ist eine Transplantation möglich. Eine seltene, aber schwere Komplikation dieses Eingriffs ist die sogenannte „graft versus host“-Reaktion: Eine Abstoßungsreaktion, bei der bestimmte Zellen des Transplantats (graft) gegen den Empfängerorganismus (host) mit z.B. akuter Leukämie arbeiten. Das bedeutet, dass bestimmte Immunzellen die mit der Spende übertragen werden, Abwehrstoffe bilden, die sich besonders bei immunschwachen Empfängern gegen ihn richten. Eine akute graft-versus-host-Reaktion tritt meist kurz nach der Transplantation auf. Beginnend mit Hautauschlägen geht sie oft mit Fieber, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen einher bis hin zu schweren Leberschäden, die tödlich verlaufen können. Ein abgeschwächter Verlauf der Reaktion kann jedoch positiv sein: Die Abwehrstoffe können sich auch gegen verbliebene Krebszellen richten und sie abtöten. Neben der akuten gibt es auch eine chronische

„graft versus host“-Reaktion: Sie kann Jahre nach der Knochenmarkspende auftreten und langsam entstehen. Es entwickeln sich Hautveränderungen, oftmals trockene Schleimhäute, aber auch Leber- und Lungen-veränderungen.

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 23

Personalien

PERSONALVERÄNDERUNGEN

Berlin-BuchDr. Sebastian Heumüller

(31) über-nimmt zum 1. Januar 2015 die Klinikge-schäftsfüh-

rung des HELIOS Klini-kums Berlin-Buch. Zuvor war er in dieser Position am HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zeh-lendorf. Weitere Stationen des Diplom-Kaufmanns waren die Klinikgeschäfts-führung der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim, der HELIOS Klinik Bad Gandersheim sowie die Assistenz der Klinikgeschäftsführung im HELIOS Klinikum Bad Saarow.

Berlin-ZehlendorfRalf Lange (41) löst zum 1. Januar 2015

Dr. Sebastian Heumüller in der Klinikge-

schäftsführung des HELIOS Klinikums Emil von Behring ab. Er ist seit 2007 in wechselnden Positionen bei HELIOS tätig. Vor seiner Tätigkeit als Klinikgeschäftsführer in Hohenstücken und Regionalleiter Personal Mitte-Nord verantwortete er als Geschäftsführer die Servicegesellschaften der HELIOS Region Mitte-Nord und war Personalleiter im HELIOS Klinikum Emil von Behring.

BlankenhainFlorian Lendholt (36) ist

seit dem 1. August Klinikge-schäftsführer der HELIOS

Klinik Blankenhain. Der Diplom-Kaufmann war bereits in gleicher Position in den HELIOS Kliniken Schwedenstein und Schloss Pulsnitz sowie in der ehem. HELIOS William Harvey Klinik Bad Nauheim tätig.

BleicherodeDaniel Frische (39) ist

seit dem 1. Oktober Klinikge-schäftsführer der HELIOS

Klinik Bleicherode. Der gebürtige Northeimer war zuvor Geschäftsführer einer Krankenhausbeteiligungsge-sellschaft im Ruhrgebiet. Im Klinikmanagement ist der studierte Pflegemanager und ausgebildete Krankenpfleger seit 2006 tätig.

BrandenburgUlf Ludwig (43) übernimmt

zum 1. Januar die Klinik-geschäftsfüh-rung der HELIOS

Klinik Hohenstücken, einem Neurologischen Rehabilitati-onszentrum für Kinder und Jugendliche. Der Diplom-Pfle-gewirt und Wirtschaftsrechtler war bereits zwischen 2011 und

2013 zweimal kommissari-scher Klinikgeschäftsführer in Hohenstücken. Zusätzlich zu dieser Funktion bleibt er weiterhin Leiter des Zentra-len Dienstes Rehabilitation, den er bereits seit 2011 leitet.

Cuxhaven-SahlenburgAnnika Wolter (30) ist seit

dem 1. Novem-ber Klinikge-schäftsführe-rin des HELIOS

Seehospitals Sahlenburg in Cuxhaven. Die Gesundheits-ökonomin löst damit Jana Uhlig ab. Annika Wolter ist bereits seit zehn Jahren im Gesundheitswesen tätig. Sie absolvierte das Management-Traineeprogramm bei HELIOS und übernahm erfolgreich verschiedene Managementaufgaben an den Standorten Blankenhain, Stralsund, Wuppertal sowie Krefeld. Zuletzt arbeitete sie als Assistentin der Klinikge-schäftsführung im HELIOS Klinikum Krefeld und fungierte dabei als Stellver-treterin.

ErfurtProf. Dr. med. Ralf Schlößer

(50) ist seit Oktober Chefarzt der Psychiatrie, Psychotherapie

und Psychosomatik im HELIOS Klinikum Erfurt. Er übernimmt die Leitung von Prof. Dr. med. Ralf Erkwoh,

der ans HELIOS Klinikum Duisburg wechselt. Nach Stationen an den Unikliniken in Mainz und Jena hatte Professor Schlößer zuletzt die Chefarztstelle in einer Rehabilitationsklinik für Abhängigkeitserkrankungen in Südthüringen inne.

MeiningenKatharina Schäfer (27) ist

seit 1. Septem-ber Personal-leiterin im HELIOS Klinikum

Meiningen. Sie hat einen Masterabschluss mit Schwer-punkt Management im Ge- sundheitswesen und ist seit 2012 bei HELIOS tätig. In dieser Zeit hat Katharina Schäfer das HELIOS Trai- neeprogramm Personal absolviert und war an den Standorten Erfurt, Aue, Un- ternehmenszentrale, Schwelm und Berlin-Buch eingesetzt.

VolkachHenning Eichhorst (30)

ist seit dem 15. September Klinikge-schäftsführer der HELIOS

Klinik Volkach. Nach seinem Studium im Bereich Manage-ment im Gesundheitswesen absolvierte er das Manage-ment-Traineeprogramm bei HELIOS. Anschließend war er als Assistent der Geschäfts-führung in der HELIOS Klinik Wipperfürth tätig.

STELLENANZEIGEN

Chefärztin/Chefarzt• Labormedizin, Transfusionsmedi-

zin und Mikrobiologie, Pforzheim• Gastroenterologie, Duisburg• Innere Medizin/Pneumologie,

Uelzen• Gefäßchirurgie, Berlin-Zehlendorf

Oberärztin/Oberarzt• Allgemein-, Viszeral- und

Thoraxchirurgie, Cuxhaven• Neurologie, Schwerin• Psychiatrie/Psychotherapie,

Hildburghausen• Innere Medizin, Titisee-Neustadt • Psychiatrie/Psychotherapie,

Diez

Facharzt/Fachärztin• Orthopädie, Köthen• Schmerz- und Palliativmedizin,

Meiningen• Chirurgie, Bad Berleburg

Ärztin in Weiterbildung/Arzt in Weiterbildung• Angiologie, Berlin-Buch

• Gynäkologie und Geburtshilfe, Müllheim

• Chirurgie, Helmstedt

Pflegedienst• Gesundheits- und Kinderkran-

kenpfleger (m/w), Bad Saarow• Gesundheits- und Kranken-

pfleger (m/w), Hildburghausen

24 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

Region

Was ist eine Zertifizierung?Die Deutsche Krebsgesellschaft ist die größte wissenschaftliche Fachgesellschaft. Ziel ist, mit dem Gütesiegel und festgelegten Qualitätskri-terien die ganzheitliche Patientenbehandlung in allen Phasen der Erkrankung sicherzustellen. Das aufwändige Zertifizierungssystem erfolgt durch das unabhängige Institut Onkozert. Ein Onkologisches Zentrum erfüllt definierte Anforderungen, um die bestmögliche Qualität bei Diagnose und Behandlung von Patienten sicherzustellen.

Welche Vorteile bietet das für Patienten?Die Einhaltung von festgelegten Standards und die interdisziplinäre Zusammenarbeit optimie-ren die Versorgung von Krebspatienten durch Integration der Früherkennung, Diagnostik, operative, radioonkologische und systemische Therapie sowie Nachsorge. Patienten können sicher sein, dass die Ergebnisqualität aller Maß-nahmen mindestens national und international geltenden Standards entspricht. Individuelle Pa-tientenbedürfnisse im diagnostischen und the-rapeutischen Prozess sind soweit wie möglich zu beachten, Ernährungsberatung, Sozialdienst, Psychoonkologie und Seelsorge werden einge-bunden. Auf allen Ebenen wird mit den Koope-rationspartnern – Krankenhäuser, niedergelas-

sene Ärzte, ambulante Pflegedienste, Hospize und Selbsthilfegruppen – zusammengearbeitet.

Welche Besonderheiten gibt es in Berlin-Buch? 2013 wurden ca. 5.500 Krebspatienten versorgt. Das Spektrum umfasst u.a. Magen- bzw. Darm-krebs, Speiseröhren- und Bauchspeicheldrü-senkrebs, Schilddrüsenkrebs, urologische und gynäkologische Tumore, Brustkrebs, Hautkrebs, Leukämie und Lymphome, sowie seltenere Krankheitsbilder wie Knochen- und Weich-gewebssarkome und multiples Myelom, einer Krebserkrankung des Knochenmarks. Experten mit speziellem Wissen, modernsten Geräten und innovativen Behandlungsmethoden arbeiten am Gesundheitsstandort Berlin-Buch seit Langem unter einem Dach.

Region

Onkologische Kompetenz zertifiziertOnkologisches Zentrum Berlin-Buch mit offiziellem Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. – Behandlung von Patienten im Brustzentrum, Darmzen-trum und in der Interdisziplinären Onkologie mit besonderer Expertise.

HelmstedtBrandenburg

BurgVogelsang-Gommern

ZerbstKöthen

Bad Saarow

Berlin

OscherslebenHerzberg Am HarzNortheim

Bad Gandersheim

Sehr geehrte Da-men und Herren, unsere neuen Kliniken sind nun seit über neun Monaten in unserer Region. Einige haben die Umstellung, die ein Trägerwechsel mit sich bringt, mit Tatendrang angenommen und bereits gut hinbekommen, beson-ders zu nennen die HELIOS Bördeklinik in Neindorf, wo sich die Mitarbeiter über alle Funktionsbereiche hinweg tatkräftig und mit einer positiven Grundeinstellung gestalterisch in Prozesse miteinbringen. Das macht sehr viel Spaß in der Zusam-menarbeit! An anderen Standorten er- lebe ich oft Unsicherheit, zum Teil auch negative Grundeinstellungen gegen-über HELIOS. Wir sind daher in intensiven Gesprä-chen, um immer besser herauszubekommen, was Sie wirklich bewegt, und was die eine oder andere Klinik so beeinflusst, dass die Integration doch noch zu oft zäh und mit Reibungsverlus-ten vorangeht. Transparenz und Offenheit sind auch hier wichtig. Schreiben Sie mir gerne an [email protected], was Sie persönlich bewegt und welche Anregun-gen Sie – ganz persönlich – für uns haben. Ich verspre-che Ihnen, dass Sie wie immer offen und verbindlich Rückmeldung bekommen!

ENRICO JENSCH Regionalgeschäftsführer REGION MITTE-NORD

HERZLICH WILLKOMMEN!

VON SUSANNE HANSCH | BERLIN-BUCH

» Die Auszeich-nung ist zugleich Verpflichtung Priv.-Doz. Dr. med. Peter ReichardtLeiter Onkologisches Zentrum Berlin-Buch

v.l.: Prof. Dr. med. Michael Untch, Prof. Dr. med. Robert Krempien, Dr. med. Annette Reichardt, Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Priv.-Doz. Dr. med. Peter Reichardt, Prof. Dr. med. Stefan Dresel, Dr. med. Kerstin Lommel, Prof. Dr. med. Martin Strik

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Mitte – Nord

Die Ganzkörperkältekammer der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern ist auch

bei Sportlern beliebt. Sie bringt es in ihrer kältesten Sektion auf -110° C. Maximal drei Minuten kann man diese Temperaturen bei entspre-chendem Kälteschutz von Mund, Nase, Ohren, Fingern und Zehen aushalten. Vor allem Rheumapatienten profitie-ren von den Kälteanwendungen.

Neuerdings bekommt die Kälte-kammer aber auch oft Besuch von Leistungssportlern. In intensiven Trainingsphasen unterstützen die Kälteanwendungen die Regeneration des Muskel-Skelettsystems. Zudem kann große Kälte bei kleineren Entzündungen den Heilungsprozess unterstützen. Auch dieser Effekt wird von Leistungssportlern gern genutzt.

Mit großer Kälte zu sportlichen Höchst-leistungen

NICHT VERPASSEN

„Bleiben Sie mobil“ – Gesundheitstag für Selbsthilfegruppen BAD SAAROW Unter diesem Motto veran-staltete das HELIOS Klinikum Bad Saarow am 12. Oktober 2014 einen großen Gesund-heitstag. Das Angebot war an Mitglieder von Selbsthilfegruppen gerichtet, denen aufgrund ihrer Erkrankung Bewegung schwerfällt.

Über 100 Betroffene aus ganz Branden-burg hatten sich angemeldet – Menschen mit verschiedensten Krankheitsbildern, wie z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Diabetes, Rheuma, Osteoporose, Morbus Bechterew, Herz-Kreislauferkrankungen, Sarkoidose, Rheuma und mit Amputationen. Dr. med. Andreas Gussmann, Initiator des Gesundheitstages und Ärztlicher Direktor, dazu: „Es ist für uns und unsere Patien-ten sehr wichtig, mit Selbsthilfegruppen vernetzt zu sein. Hier finden Betroffene

unter Gleichgesinnten Mut und Halt“, so der Chefarzt. „Mit dem Gesundheitstag „Bleiben Sie mobil“ ist es uns das erste Mal gelungen, viele unterschiedliche Selbsthilfe-gruppenmitglieder mit ähnlichen Einschrän-kungen und Problemen zusammenzuführen, ihnen einen spannenden, informativen und bewegungsreichen Tag in Bad Saarow zu bieten sowie eine gemeinsame Plattform zu schaffen“.

Höhepunkt des Tages war der Vortrag der dreifachen Paralympics-Siegerin, Kirsten Bruhn, die zu den bekanntesten und erfolg-reichsten Behindertensportlerinnen Deutsch-lands gehört. „Du kannst mehr als du denkst“ nannte sie den Exkurs in ihre eigene Lebensgeschichte – ein persönlicher und ehr-licher Vortrag, der sowohl die Gäste als auch die Gastgeber emotional stark berührte.

Vortrag der dreifachen Paralympics-Siegerin Kirsten Bruhn

Der Magdeburger Spitzenleichtathlet (400 Meter) Eric Krüger im Juli 2014 nach einer Kälteanwendung in der Fachklinik Vogelsang

19. November„Bildgebung in der Not-fallmedizin“ 6. Interdisziplinäres notfallmedizinisches Symposium / Berlin, 17 Uhr, Palais in der Kulturbrauerei Prenzlauer Berg, Schön-hauser Allee 36, 10435 Berlin

19. NovemberKinderärztliche Fortbil-dung – Update Gastro-ösophagealer Reflux, Atemwegsinfekte / Berlin-Zehlendorf, 18 bis 20 Uhr, Ärztebibliothek, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Walterhöfer Straße 11, 14165 Berlin

26. NovemberPatientenakademie „Moderne Bestrahlungs-techniken – bessere Heilungschancen und we-niger Nebenwirkungen?“ / Berlin-Zehlendorf, 18 Uhr, Hörsaal, HELIOS Klinikum Emil von Behring

28./29. NovemberKommunikationstrai-ning für Ärztinnen und Ärzte / Berlin-Zehlendorf, Ärztebibliothek, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Anmeldung Tel.: (030) 81 02-622 79; Kosten: 290 €

29. November Adventsfest für Kinder mit Basteln und Musik / Foyer HELIOS Klinikum Berlin-Buch 10 bis 14 Uhr

22. November1. Basis-Kolposkopiekurs für HELIOS Assistenz- und Fachärzte / Bad Saarow, 8 Uhr, HELIOS Klinikum Bad Saarow

25. November „Neue Therapieoptionen des Prostatakazinoms“/ Berlin-Buch, 18 Uhr, Prof. Dr. med. Mark Schrader, Chefarzt der Klinik für Urologie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch

VON DR. DIETER THIELEMANN | VOGELSANG-GOMMERN

26 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

Region

Eine Klinik mit Schloss und Kirche Auf dem Weg zur HELIOS Bördeklinik geht Klinikgeschäftsführer Michael Lange vorbei an einer der ältesten protestantisch geweihten Kirchen Deutschlands und dem historischen Schloss. Beide Gebäude stellt er uns im Interview vor.

Region

VON CATERIN SCHMIDT | NEINDORF

Warum befinden sich ein Schloss und eine Kirche auf dem Klinikgelände?Seit dem 15. Jahrhundert befand sich das An-wesen im Besitz der Familie von Asseburg, die über Generationen verschiedene Schlösser und die historische Kirche (1582) erbauen ließen. Als 1944 das Krankenhaus in Oschersleben bombar-diert wurde, stellte die Familie das Schloss als Ersatzgebäude zur Verfügung. Das ursprüngliche Provisorium währte sechs Jahrzehnte, bis neben dem Schloss eine moderne Klinik entstand.

Wie wurden beide Denkmäler über die Jahrhun-derte erhalten?Vor allem das Schloss wurde im Lauf der Zeit mehrfach umgestaltet. Für den Klinikbetrieb bedeutete es bis 2004, dass zahlreiche Um- und Anbauten vorgenommen werden mussten. In den Jahren 2007 bis 2011 kümmerte sich der Förderverein Schloss Neindorf e.V. um den Erhalt von Schloss und Kirche, sammelte Mittel und suchte Unterstützer. In der Kirche fanden

mehrere Konzerte statt. Die historische Wiede-mann-Orgel konnte mit Hilfe von Spenden und Lottomitteln erfolgreich restauriert werden. Auch der vorherige Klinikträger hat die Sanie-rung der Kirche vorangetrieben. Noch heute finden regelmäßige Gottesdienste in der Kirche statt, die zur evangelischen Kirchengemeinde Beckendorf-Neindorf zählt.

Welche Details mögen Sie an Schloss und Kirche besonders?Das große Holztreppenhaus im Schloss beein-druckt mich immer wieder sehr, da es noch gut erhalten ist. Auch der alte Kamin zeugt von der Atmosphäre der Räumlichkeiten. In der Kirche sind noch die ursprünglichen Seilzüge zum Läu-ten der Turmglocke vorhanden. Das Geläut ist bis heute in Betrieb und regelmäßig auch in der Klinik zu hören. Im Sommer bietet der Rosen-garten hinter dem Schloss einen wunderbaren Anblick.

Michael Lange, Klinikgeschäftsführer HELIOS Bördeklinik „Historisches findet sich hinter jeder Wand”

Ein Zertifikat für den Behand-lungspfad des Volksleidens Bla-senschwäche

Das Team der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe

Das Überwachungsaudit zum Behandlungspfad „Rekonstruktive Beckenbo-denchirurgie und operative Behandlung bei Harninkon-tinenz“ besteht die HELIOS Klinik Herzberg/Osterode auch in diesem Jahr und erhält die Bestätigung, dass in allen Bereichen die ho-hen Normen des Behand-lungspfades erfüllt sind. „Jede dritte Frau über 50 leidet aufgrund früherer Schwangerschaften, Bin-degewebsschwäche oder hormoneller Umstellung in den Wechseljahren unter Beckenbodenproblemen und unfreiwilligem Urinver-lust (Harninkontinenz)“, erklärt Dr. med. Wolfram Franz, Chefarzt der Gynä-kologie und Geburtshilfe.In der gynäkologischen Abteilung finden Betroffene kompetente Ansprechpart-ner. Der TÜV-zertifizierte Behandlungspfad beschei-nigt der Klinik bereits seit Mai 2013 eine verlässliche Behandlung durch qualifi-zierte Untersuchung und Operation.

KURZMITTEILUNG

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 27

Mitte – Nord

BERLIN-ZEHLENDORF Wegen einer Gefäßerkran-kung verlor Wolf-Dieter Weiß den linken Un-terschenkel durch eine Amputation unterhalb des Knies. Die Orthopädischen Werkstätten im HELIOS Klinikum Emil von Behring ver-sorgten ihn mit einer individuell angefertigten Prothese. Nun lernt er in der spezialisierten Physiotherapie mit ihr zu laufen und zu leben. „Ich bin gern viel unterwegs, mich verfolgt jedoch stets die Angst hinzufallen, weshalb ich sicher beim Gehen werden muss“, sagt der frühere Verkaufsfahrer.

Sicheres Auftreten ist für Prothesenver-sorgte wichtig – 50 Prozent aller Betroffenen stürzen jährlich und einige erleiden schwerwie-gende Verletzungen. „Es geht darum, den neuen Bewegungsab-lauf mit dem künstlichen Unterschenkel zu

automatisieren. Die einzelnen Phasen eines Schrittes müssen so trainiert werden, dass der betroffene Fuß ohne Nachdenken aufgesetzt wird“, erklärt Peter Raue, Leiter der Physiothe-rapie. Die Ferse des amputierten Beines muss zuerst den Boden berühren, nur so „rastet“ das künstliche Kniegelenk in eine stabile Position. Dann kann die Unterschenkelprothese das gesamte Körpergewicht tragen. Damit das ge-lingt, absolviert Wolf-Dieter Weiß verschiedene Aufgaben. Zunächst geht es um Aufstehen und Hinsetzen und dann folgen Schrittübungen am Barren. Um die Körperbalance beim Stand auf der Prothese zu erlangen, wird mit dem erhal-tenen Bein ein Medizinball im Kreis geführt. „Ich spüre, dass die gute fachliche Betreuung und das Training mir helfen, voranzukom-men“, sagt der 62-jährige.

Professionelle Gangschule hilft Amputierten

Schmerzbehandlung mit Röntgentiefen- therapieBAD SAAROW Im September 2014 wurde in der Radioonkologie und Strahlenheilkunde des Medizini-schen Versorgungszentrums des HELIOS Klinikums Bad Saarow ein neues Röntgentiefentherapiege-rät in Betrieb genommen, das zur lokalen Schmerzbehandlung von gutartigen degenerativen Gelenker-krankungen eingesetzt wird. Dabei

werden ionisierende Strahlen zur Behandlung von Verschleißerschei-nungen und Entzündungen der Gelenke angewendet und Röntgen-strahlen gezielt auf den schmerzhaf-ten Bereich gerichtet. In der Region Mitte-Nord wird Röntgentiefenthe-rapie auch in den HELIOS Kliniken Berlin-Buch, Berlin-Zehlendorf und Helmstedt angeboten.

Ambulanzzentrum eröffnetBAD GANDERSHEIM Im Untergeschoss der HELIOS Klinik Bad Gandersheim wurde ein Ambulanzzentrum eröffnet. In den frisch renovierten Räumlichkeiten stehen mehrere Behandlungs- und Warteräume zur Verfügung. Hier werden Sprechstunden verschie-dener Ärzte angeboten, die in enger Zusammenarbeit mit der Klinik Patienten ambulant behandeln.

Im Ambulanzzentrum gibt es nun urologische und chirurgi-sche Sprechstunden. Auch die allgemeinchirurgische sowie die internistische Ambulanz sind hier zu finden.

10.750 INTERESSIERTE

besuchten im Jahr 2014 die „Tage der offenen Tür“ in den Kliniken unserer Regi-on. Sie nutzten die Gelegenheit, mit Ärzten und Pflegefachkräften ins Gespräch zu kommen und das Leistungsspektrum der Fachbereiche kennenzulernen.

ZAHL DES MONATS

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Physiotherapeut Peter Raue trainiert mit seinem Patienten am Barren, um die Belas-tung des versorgten Beines zu verbessern.

28 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

Region

BERLIN-BUCH In Deutschland werden jährlich rund 80 Kinder mit Fehlbildungen der Speiseröhre geboren. Sie ist dann komplett verschlossen; die Kinder können weder eigenständig trinken noch Nahrung zu sich nehmen. Eine Wiederherstellung kann in diesen Fällen sehr schwierig, manch-mal auch unmöglich sein. Unter Leitung von Prof. Dr. med. Klaus Schaarschmidt, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, gelang

dem interdisziplinären Operationsteam des HELIOS Fehlbildungszentrums bei zwei drei und zwei Jahre alten Mädchen aus Serbien und Sibirien mit dieser schwersten Form des angeborenen Speiseröhrenverschlusses die Herstellung der Schluckfähigkeit durch Verlagerung von Magengewebe. Veronika und Nastasja können nach den erfolgrei-chen Eingriffen nun selbständig essen und trinken. Mehr unter www.helios-kliniken.de/berlin-buch/aktuelles

Kleiderschrank, Flatscreen, und Telefonanschluss. In der neu gebauten Gemeinschafts-küche auf der gleichen Etage kann ab sofort in gemütlicher Atmosphäre gekocht werden. Investiert wurde ein mittlerer sechsstelliger Betrag.

Wahlleistungssta-tion fertiggestelltNach knapp zweijähriger Bauzeit wird im Dezember 2014 der letzte Teil der Wahl-leistungsstation der HELIOS St. Marienberg Klinik Helm-stedt mit 23 Betten in Betrieb genommen. Wahlleistungsma-nagerin Wiebke Busch freut sich über den neu gewonnenen Raum und das Ambiente in den neun Doppel- und fünf Einzelzimmern. Somit stehen Wahlleistungspatienten nun fast doppelt so viele Betten wie bisher zur Verfügung, die Aufnahme kann direkt auf der Station, ohne Wartezeit, statt-finden.

Chorkonzert zum 1. AdventAm 30. November 2014 geben die Bernauer Sänger traditionell um 14.30 Uhr im Foyer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch ein Adventskonzert für Patien-ten, Besucher und Mitarbeiter.

Medizin der HELIOS Klinik Bad Gandersheim rüstet auf. Seit dem 1. Juli 2014 ist Dr. med. Gerhard B. Meyer Lei-tender Oberarzt der Gastroen-terologie. Für die ambulante Versorgung von gastroente-rologischen Patienten gibt es einen weiteren großen Behand-lungsraum im ersten Stock der Klinik. Hier können mit einem neuen modernen Endoskopie-turm Untersuchungen und ambulante Operationen durch-geführt werden.

Neue Gästezimmer für Rehaklinik

Hell, freundlich und familiär – sechs neue Zwei- und Dreibett-zimmer in der HELIOS Klinik Hohenstücken bieten Eltern, Geschwistern und Großeltern der jungen Patienten eine mo-derne Unterkunft. Im August beendete die Klinik die Um-baumaßnahmen und ergänzte so ihr Angebot von bisher 22 Angehörigenzimmern. Die Räume sind hochwertig ausgestattet mit Badezimmer,

Erfahrener OP- Manager berät unsere Region

Dr. med. Oswald Rehmann (65), ehemaliger Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, wurde im Au-gust nach 35 Jahren klinischer Tätigkeit am Standort Bad Saarow vom HELIOS Klinikum feierlich verabschiedet – aber nicht in den Ruhestand. Seit September steht der erfahrene OP-Manager der HELIOS Re-gion Mitte-Nord beratend zur Verfügung.

Laparoskopie- trainer in BurgMinimalinvasive Techniken er-fordern ein beträchtliches Maß an spezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten. Insbesonde-re die Ärzte in Weiterbildung müssen systematisch an das laparoskopische Operieren her-angeführt werden. Die HELIOS

Region

Kliniken haben dazu einen so-genannten Laparoskopie-Trai-ner angeschafft. Im Juli wurde das Gerät für drei Wochen in der HELIOS Klinik Jerichower Land in Burg genutzt. 11 As-sistenzärzte der chirurgischen Disziplinen vom ersten bis zum sechsten Ausbildungsjahr nahmen an den praktischen Übungen teil.

Juliane Rieger, Assistenzärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchi-rurgie im 5. Ausbildungsjahr, beim Training am Laparoskopie-Simulator. Susanne Klakow (l.i.B.) und Vivien Schacke, Assistenzärztinnen im 1. Ausbildungsjahr, schauen zusam-men mit Oberarzt Dipl.-Med. Peter Michael, Koordinator des Trainings, aufmerksam zu.

Verstärkung der Inneren Medizin in der HELIOS Klinik Bad GandersheimEin weiterer Oberarzt und ein neuer gastroenterologischer Behandlungsraum – die Innere

RegionKURZMITTEILUNGEN

Seltene OP gelungen

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 29

Mitte – Nord

Regionsweit einzigartige Schulterprothese

HELMSTEDT Die Orthopäden der HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt verwenden eine in der Region Südniedersachsen einzig-artige Kurzschaftprothese für verschlissene Schultergelenke. Der Schaft der Prothese ist nur etwa halb so groß wie bei herkömm-lichen Modellen. „Der füllige Prothesen-kopf, der zusätzlich mit aufgerauhtem Titan beschichtet ist, gewährleistet trotz kompak-ter Form einen optimalen Halt, ohne zuviel gesundes Knochengewebe zu entfernen“, erklärt der orthopädische Chefarzt Dr. med. Panagiotis Bouklas.

Neues Verfahren der Aor-tenklappenimplantation (TAVI) in Berlin-BuchBERLIN-BUCH In der Klinik für Kardiologie wurde in Zusammenarbeit mit dem Deut-schen Herzzentrum das Verfahren der interventionellen, kathetergestützten Aor-tenklappenimplantation zur Behandlung von Patienten mit hochgradiger Verengung der Herzklappen etabliert. Die minimalinvasive Methode erfolgt ohne Eröffnung des Brust-beins am schlagenden Herzen und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Sie eig-net sich besonders für ältere Patienten bzw. Menschen mit mehreren Erkrankungen, für die mit der herkömmlichen Operation ein zu großes Risiko verbunden wäre.

Hyperthermie – mit Wärme gegen KrebszellenBERLIN-BUCH Das HELIOS Klinikum Buch ist für seine überregionale Bedeutung in der Tumorbehandlung bekannt. Jetzt hat die

Klinik für Strahlentherapie als erste Klinik im gesamten Unternehmen mit der Tiefen- hyperthermie ihr Leistungsspektrum für die Behandlung von Krebspatienten erweitert. Bei dem Verfahren werden Körperregionen auf 42 bis 43 Grad erwärmt. Da durch die Hitze auch schlecht durchblutete Bereiche eines Tumors erreicht werden, kann sich die Wirkung der Chemo- oder Strahlentherapie entscheidend verbessern.

AUSBILDUNGSPLÄTZE

• Akademie der Gesundheit Berlin/Branden-burg e.V.: HELIOS Klinikum Bad Saarow, 99HELIOS Klinikum Berlin-Buch, 91• Wannseeschule für Gesundheitsberufe e.V.:HELIOS Klinikum Emil von Behring, 20 • HELIOS Bildungszentrum Jerichower Land: HELIOS Kliniken Burg, Vogelsang-Gommern, Zerbst/Anhalt und Oschersleben/Neindorf, 80• Krankenpflegeschule HELIOS St. Marien-berg Klinik Helmstedt, 53• HELIOS Bildungszentrum Herzberg, 60 • HELIOS Bildungszentrum Südniedersach-sen: HELIOS Kliniken Northeim und Bad Gandersheim, 75

NACH ERFOLGREICHER AUSBILDUNG EIN FESTER ARBEITSPLATZ:

Die Kliniken der HELIOS Region Mitte-Nord übernahmen in diesem Jahr 50 Absol-venten der Gesundheits- und Krankenpflege in eine Festanstellung

WARUM UNS AUSBILDUNG WICHTIG IST:

„Wir bieten engagierten und motivierten jungen Menschen eine berufliche Perspektive und sichern so gleichzeitig eine quali-fizierte Pflege in unseren Kliniken.”DR. DAGMAR ARNDT, LEITERIN HELIOS BILDUNGSZENTRUM JERICHOWER LAND „Die Auszubildenden sind jung, dynamisch und ehrgeizig. Nur so können "alte Muster" in der Pfle-ge durchbrochen werden.”DORIS WELZEL, LEITERIN HELIOS BILDUNGSZENTRUM SÜDNIEDERSACHSEN

Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege

Nachwuchs für die Pflege im Krankenhaus

Herzlichen Glückwunsch: Absolventen der Gesundheits- und Krankenpflege 2014

30 | HELIOS aktuell | MAI 2014

Nachrichten | Aus den RegionenRegion | Mitte-Nord

30 | HELIOS aktuell | NOVEMBER/DEZEMBER 2014

Das Vorbereiten einer Infusionslösung – eine potenzielle Fehlerquelle?

Lernen aus Fehlern – Analyse mit CIRS Mit einem Meldesystem für kritische Vorfälle verbessert die HELIOS Klinik Herzberg/Osterode die Patientensicherheit, um Schwachstellen erkennen zu können.

Immer komplexer werdende Untersuchungs- und Behandlungsabläufe erfordern ein hohes Maß an Kommunikation, vorausschauender

Planung und professioneller Beherrschung von Schnittstellenproblemen, um die Sicherheit der Patienten gewährleisten zu können. Poten-zielle Fehlerquellen gilt es dabei zu erkennen und zu beheben.

Ein Griff zur falschen Ampulle, fehlende Fixierung auf dem OP-Tisch oder eine Patien-tenverwechslung sind Fehler, wie sie in jedem Krankenhaus vorkommen können. Ein Critical Incident Reporting System (CIRS) ist ein System für die freiwillige, anonyme und sank-tionsfreie Meldung von kritischen Ereignissen, genauer: von „Beinahe-Schäden“.

„Jedes ungewollte Ereignis wird als Zwi-

schenfall (Critical Incident) gesehen, welches einem Patienten schadet oder hätte schaden können. Fehler passieren – von Bedeutung ist dabei, die richtigen Schlüsse aus den Fehlern zu ziehen, damit wir aus ihnen lernen können. Wir machen sehr gute Erfahrungen mit CIRS. Für uns ist das ein wichtiger Schritt zur Ent-wicklung einer Sicherheitskultur“, so Klinik-geschäftsführerin Dr. Alice Börgel, HELIOS Klinik Herzberg/Osterode.

In Herzberg wurde das Meldesystem bereits im Jahr 2012 eingeführt. Derartige Fehlermel-desysteme sind durch Beschluss des Gesetz-gebers künftig für Krankenhäuser im Rahmen des klinischen Risikomanagements vorge-schrieben und werden in den nächsten Mona-ten in allen HELIOS Akutkliniken eingeführt.

Werben für den Arbeitgeber

Steffen Grafe organisiert auch Wanderun-gen in Gommern. Treffpunkt ist dann die Fachklinik.

Steffen Grafe arbeitet seit vielen Jahren im Service der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern. Er ist für sein soziales Engagement bekannt. Nicht zufällig wurde er in diesem Jahr in der Klinik zum Vorsitzenden des Betriebsrates gewählt. Steffen Grafe ist zudem begeisterter Wanderer. Im gesamten Bundesgebiet nimmt er an Wan-derungen, wie zum Beispiel dem Rennsteiglauf, teil. Dabei trifft er oft auf Menschen, die trotz kör-perlicher Einschränkungen großen Wert auf ihre Beweglichkeit legen. „Die Fachklinik für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie in Vogelsang-Gommern ist eine gute Adresse für die Behandlung von Einschränkungen des Bewe-gungsapparates. Warum sollte ich bei diesen Wanderungen nicht auch für meinen Arbeitgeber werben?“, überlegte sich Steffen Grafe. Im Wagen mit dem Firmen-Logo führt er seither Broschüren und Infor-mationsmaterialien mit, die er im Trikot seines Arbeitgebers verteilt. Auch sonst sucht er das Gespräch und informiert über die Klinik. So mancher Patientenkontakt ist schon auf dieses Weise zustande gekommen.

VON ANJA HOLLSTEIN | HERZBERG/OSTERODE

NOVEMBER/DEZEMBER 2014 | HELIOS aktuell | 31

KREUZWORTRÄTSEL

SUDOKU BILDERRÄTSEL

9

2

1

4

3

8

7 5

6

TeileinesKörper-gliedes

besitz-anzei-gendesFürwort

eng-lischesBier

dt. Schau-spielerin(Hanne-lore)

altägyp-tischerGott

kleineMetall-schlinge

HeimatdesOdysseus

als Si-cherheitHinter-legtes

Vor-wölbungder Haut

vermin-dert be-weglich(Gelenke)

echt;ehrlich

Erkran-kung derAugen-linse

Regie-rungs-sitzIndiens

umge-knickteHeftecke

Locken-strang,Haar-büschel

Musik:Übungs-stück(franz.)

geöffnet,offen(ugs.)

Ab-schieds-gruß

pflegen,instandhalten

Dichter,Lyriker

Matro-sen-gepäck-stück

Schiffein denHafenleiten

Flach-land

Uni-versum

ent-rüstet

Nahrungs-mittel aus Soja-bohnen

Haus-halts-plan

Europ.Fußball-verband(Abk.)

Schwarz-drossel

wert-losesZeug

Aufbrüh-hilfe fürHeiß-getränke

schwach,zer-schlagen

latei-nisch:Zahn(Med.)

Abkür-zung fürSumma

Leit-,Wahl-spruch

ver-muten

nordi-scherHirsch,Elch

politi-scherFana-tiker

poetisch:Insel

4 1 2 9 1 2 6 8 5 1 8 4 9 7 3 9 4 8 6 7 5 1 2 5 6 7 6 4 5 3 4 8

1 2 3 4 5 6 7 98

So geht’s: Füllen Sie die leeren Felder so, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3×3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vor-kommen.

Unser Bilderrätsel zeigt jede Ausgabe ein Motiv aus dem Klinik-alltag oder einen un-serer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der nächsten Ausgabe!

Auflösung letzte Ausgabe Haben Sie die HELIOS Klinik erkannt? Das Foto zeigte einen Ausschnitt der HELIOS Kliniken Mittelweser, Standort Nienburg. Das Haus ist ein Grund- und Regelver-sorgung in der Region Niedersachsen.

Rätsel

ImpressumVerleger HELIOS Kliniken GmbH Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo Friedrichstraße 136, 10117 Berlin Tel.: 030-52 13 21-0

Verantwortlich für den Inhalt Tobias Meixner (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Kliniken GmbH

Regionalseiten HELIOS Region Mitte-Nord: Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin

Redaktion Konstanze Richter (Leitung), Honorata Doba, Marina Dorsch, Natalie Erdmann, Jörn Grabert, Ulrike Grönefeld, Christian Becker, Kira Kollmeier, Heiko Leske, Annett Lott, Dr. Johann Peter Prinz, Erik Thiel, Tanja Velter, Susanne Zamecki

Gestaltung und Satz Frank Schulze, Réka SzentmihályRegionalseiten: Jürgen Dachner

Druck Druckerei Rindt Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda

Erscheinungsweise Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 24. November.

Kontakt [email protected]

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir in den Texten überwiegend die männliche Form.Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.

Dialog

„MEINE KLINIK“

Die Gewinner des Foto-Wettbewerbs

Was macht Ihren Arbeitsplatz besonders? Viele von Ihnen haben ihre persönliche Sicht auf ihre Klinik mit der Kamera eingefangen und uns Fotos geschickt. Mittlerweile haben Sie abgestimmt und die besten Bilder ausgewählt. Die Sieger und auch die Namen aller Teil-nehmer, die bei der Auslosung ein HELIOS Notizbuch gewon-nen haben, finden Sie hier: » myHELIOS.helios-kliniken.de/ meineklinik

UMFRAGE DES MONATS

„Wie stehen Sie zum Fahrradhelm?“

Teilnehmerzahl: 1019

Ich trage immer einen Helm. Zur eigenen Sicherheit.

Ich trage einen. Ich möchte Vorbild für meine Kinder sein.

Ich trage keinen Helm, ich fahre vorsichtig.

Ich trage keinen. Mir wird schon nichts passieren.

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Zahlreiche „Einzelfälle“ (September/Oktober-Ausgabe, Seite 11, „Das ist unternehmerisch verantwortliches Handeln“, Zuschrift vom 12. Oktober)

Wir, die technische Abteilung der Herzzen-trum Leipzig GmbH, sind einer der zahlrei-chen „Einzelfälle“ im Konzern. Treffender gesagt, auch im Helios Park Klinikum Leipzig wird die technische Abteilung unser Schick-sal teilen. Mit Jahresbeginn 2015 sollen wir nach § 613a BGB in die Helios Dienste GmbH übergehen. Über andere noch auszugliedernde Abteilungen möchte ich an dieser Stelle nicht schreiben.

Viele meiner Kollegen sind seit 20 Jah-ren in der Technik engagiert tätig, ich seit 01.05.1994 als Leiter Haustechnik. Zusammen verfügen wir über mehr als 140 Jahre techni-sche Erfahrung und Know-how im Kranken-haus. Laut Herrn Professor Friedrich Wilhelm Mohr, in einem der fünf größten und renom-miertesten Herzzentren der Welt.

Als 27. eingestellter Mitarbeiter der Herz-zentrum Leipzig GmbH trage ich seit fast zwei Jahrzehnten die legendäre Personal-nummer 0.

Was passiert nach der Ausgliederung? Verbessert sich die Qualität unserer Arbeit? Bedeutet das, wir haben bisher nicht engagiert und effizient gearbeitet? Verbessert sich die Wirtschaftlichkeit?

Will man womöglich doch an unsere, von der Gewerkschaft ver.di erkämpfte, gerechte Entlohnung?

(September/Oktober-Ausgabe, Seite 11, „Das ist unternehmerisch verantwortliches Handeln“, Zuschrift vom 21. Oktober)

Nach dem Feedback aus Berlin hatte mich Frau Lohmann, unsere Geschäftsführerin im Herzzentrum Leipzig, zu einem Gespräch eingeladen. Gemeinsam mit Herrn Michael, Regionalleiter Technik, haben mir beide in einer für mich dankbar angenommenen angenehmen Gesprächsrunde die Maßnah-me der Ausgliederung erklärt und mich ermutigt weiter zur „Stange“ zu halten, mir einige Ängste genommen. Wenngleich es mich nach wie vor traurig macht, nach so vielen Jahren in eine Service-Gesellschaft wechseln zu müssen, hatte ich das so vorher nicht erwartet. An dieser Stelle ein ehrliches Dankeschön dafür.

TORSTEN BRÄUER | LEIPZIG

„Mehr Zeit für Interdisziplinarität“ (September/Oktober-Ausgabe, Seite 3, „Zufriedene Patienten brauchen gute Teams“)

Es freut mich sehr, dass Sie das Thema auf-gegriffen haben. Eine Zusammenarbeit aller Berufsrichtungen ist notwendig, um eine gute Patientenbetreuung zu gewährleisten.

Wir, die Kollegen aus der Kinder und Ju-gendmedizin in Erfurt, versuchen schon seit vielen Jahren ein interdisziplinäres Team zu erstellen. Jedoch gestaltet sich bis zum heu-tigen Tag als sehr schwierig, alle Fachgrup-penvertreter an einen Tisch zu bekommen.

Leider haben Ärzte sowie Pflegepersonal, aus vorwiegend zeitlichen Gründen, noch nicht an unserer Teamrunde (bestehend aus Psychologin, Physiotherapeutin, Sozialarbeite-rin, Heilpädagogin und Kliniklehrer) teilneh-men können.

Wir sehen unser einwöchiges Treffen als große Bereicherung und würden uns freuen, wenn in Zukunft auch mehr Wert und Zeit auf Interdisziplinäre Kommunikation vor allem im Bereich Pädiatrie und natürlich in anderen Fachbereichen gelegt wird.

KATRIN SCHREIBER|ERFURT

LESERBRIEFE

Ihre Meinung ist gefragt!» Möchten Sie uns Ihre Meinung zu einem Artikel mittei-len? Wir wollen Sie auf der Dialog-Seite zu Wort kommen lassen. Schreiben Sie uns an:

[email protected]

Die Redaktion behält sich die Auswahl, eine Kürzung und die übliche redak-tionelle Bearbeitung Ihrer Beiträge vor.

Platz 1 geht an dieses Foto von Volker Martin (Bochum-Linden).