HELIOS aktuell€¦ · hender Prozesse, Arbeitsweisen und Methoden bestehen. Straff organisierte...

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Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe JULI/AUGUST 2017 HELIOS aktuell Einfach QR-Code scannen und die HELIOS aktuell online entdecken Wie bei HELIOS aus Ideen neue Angebote, Prozesse und bessere Medizin werden. Wir zeigen Ärzte, Pflegekräfte, App-Entwickler, Medizintechniker und andere Mitarbeiter von HELIOS, die den Mut haben, neu zu denken. SEITE 4 TITELTHEMA Innovation – läuft! UNTERNEHMEN Verlässlicher Dienst- plan: Mit Care Units in Hildburghausen. SEITE 12 NACHRICHTEN Vorbild für Europa: Erstes Klinisches Nachtcafé SEITE 17 MENSCHEN Öffentlich abneh- men: „Ich bin doch kein Promi!“ SEITE 22

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Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe

JULI/AUGUST 2017HELIOS aktuell

Einfach QR-Code scannen und die

HELIOS aktuell online entdecken

Wie bei HELIOS aus Ideen neue Angebote, Prozesse und bessere Medizin werden. Wir zeigen Ärzte, Pflegekräfte, App-Entwickler, Medizintechniker und andere Mitarbeiter von HELIOS, die den Mut haben, neu zu denken. SEITE 4

TITELTHEMA

Innovation – läuft!

UNTERNEHMEN

Verlässlicher Dienst- plan: Mit Care Units in Hildburghausen. SEITE 12

NACHRICHTEN

Vorbild für Europa: Erstes KlinischesNachtcafé SEITE 17

MENSCHEN

Öffentlich abneh-men: „Ich bin doch kein Promi!“ SEITE 22

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VON DR. SHAMIM RAFAT

Voraussetzung für erfolgreiche Innovationen sind die Offenheit, sich zu verändern, ein systematischer Ansatz, um neue Angebote

für neue Zielgruppen über neue Kanäle schnell auf den Markt zu bringen, und eine entsprechen-de Unternehmenskultur – vor allem in Bezug auf Anreiz- und Fehlerkultur. Viele Unternehmer und Manager tun sich jedoch noch schwer, einen radikalen Wandel einzuleiten und Veränderungs-prozesse – auch schrittweise – zu implementieren.

Einer der erfolgreichsten Investoren im Silicon Valley, Ben Horowitz, hat ein neues Manage-mentparadigma formuliert: „Success is people, product, profit. Always in that order!“ und damit den Gründergedanken des Valley sehr gut zusam-mengefasst. Übersetzt sagt Horowitz: Nur wenn die begabtesten Menschen in einem motivieren-den Umfeld zusammengebracht werden, kön-nen sie auch die besten Produkte, Services und Leistungen entwickeln. Nach dieser Devise ist es Aufgabe von Managern, Mitarbeiter gezielt zu fördern und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Dann können Mitarbeiter – insbeson-dere Querdenker – den Motor der Veränderungs-prozesse bilden. In erster Linie muss die Antwort des Managements in einer Flexibilisierung beste-hender Prozesse, Arbeitsweisen und Methoden bestehen.

Straff organisierte und auf maximale Effizienz ausgelegte Unternehmensprozesse sind häufig kontraproduktiv, wenn man Innovationen fördern will. Erfolgreiche Verbesserungen der Geschäfts-prozesse werden dann schnell zum größten Inno-vationshindernis und letztendlich zum Bumerang. Wenn Anpassungsfähigkeit an neue Kundenbe-dürfnisse und radikale Veränderungen der Märkte

gefragt sind, zählen Schnelligkeit, Kundenfokus, Kreativität und Agilität.

Eine inzwischen häufig eingesetzte Methode, um all dies zu erreichen, ist Design Thinking. Der Ansatz orientiert sich an der Arbeitsweise von Designern, fokussiert konsequent auf die Nutzerbedürfnisse und bietet Lösungen für die genannten Herausforderungen. Die Teams beim Design Thinking werden gezielt multidisziplinär formiert, um Ideen zu ermöglichen, die über Fachgrenzen und Fachdenken hinausgehen. Wegführend von einem individualistischen Den-ken entsteht eine Wir-Kultur, die Kollaboration vereinfacht, die Nutzung kollektiver Intelligenz fördert und nachhaltigere Arbeitsprozesse ge-neriert. Das Besondere am Design Thinking ist zudem die Vermittlung eines agilen Mindsets und die Auflösung vieler gewohnter Begrenzungen im Herangehen an Problemlösungen.

Diese und andere Innovationsmethoden sind wesentliche Bausteine einer umfassenden und Erfolg versprechenden Innovationsstrategie. Sol-che Tools dienen idealerweise nicht nur der Ver-besserung einzelner Prozessschritte, dem Launch einzelner Maßnahmen oder der außenwirksamen Präsentation von Leuchtturmprojekten. Ihre volle Kraft entfalten sie, wenn sie in Bezug auf ihren langfristigen Nutzen für Organisationsstrukturen sowie für Mitarbeitermotivation und -befähigung gesehen, implementiert und bewertet werden. Eine Herausforderung für das Management von heute ist es, messbare Ziele zu definieren, wie die Innovationskraft von Mitarbeitern besser genutzt werden kann – und diese Ziele bei der Planung und Steuerung von Projekten angemessen zu berücksichtigen.

» Was sagen Sie?:[email protected]

Standpunkt

Der Mensch als Motor von Veränderungsprozessen

Die fortschreitende Digitalisierung und der immer größer werdende Druck, innovative Angebote zu schaffen, stellen Unternehmen vor ganz neue Heraus-forderungen. Innovationsexperte Dr. Shamim Rafat: Nur wenn bestehende Kundenzugänge, Kompetenzen und Infrastrukturen schnell, effizient und nachhaltig für die Beantwortung neuer Kundenbedürfnisse eingesetzt wer-den, können Unternehmen die eigene Marktposition verteidigen und neue Kunden gewinnen. Dabei ist es unerheblich, ob die Kunden Patienten sind oder Konsumenten. Sie werden sich an den Anbieter wenden, der auf ihre sich wandelnden Bedürfnisse am besten eingeht.

Liebe Leserinnen und Leser,

Für Innovationen braucht es nicht nur gute Ideen. Sondern auch Mut, gute Prozesse und eine Unternehmenskultur, die das Ausprobieren belohnt und das Scheitern nicht bestraft. Dass wir eine Menge kreativer und mutiger Mitarbeiter haben, beweist diese Ausgabe. Mitar-beiter aller Bereiche – von der Medizin über die Technik bis hin zur Verwaltung zeigen, wo sie innovativ arbeiten und wie sich ihre Ideen positiv auf Patien-ten und Kollegen von HELIOS auswirken. Gute Prozesse sind sicherlich oft vorhanden, denn sonst wären wir nicht in so vielen Gebieten Vorreiter auf dem deutschen Klinikmarkt. Aber sind sie das überall? Kommen wir immer zu den besten Ideen? Es gibt noch Entwicklungspotential. Vielleicht helfen uns neue Herangehens-weisen wie das „Design Thin-king“ dabei, noch innovativer zu werden. Wir werden es mit der Etablierung von HELIOS Innolabs ausprobieren. Freuen Sie sich auf ein buntes, kreatives und ungewöhnliches Titelthema und ein ebensolches Heft. Sie ge-währt Einblicke in medizinische Verfahren, besondere Berufe und offene wie verborgene Leiden-schaften von HELIOS Kollegen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Ralf Kuhlen, Francesco De Meo, Karin Gräppi, Olaf Jedersberger, Armin Engel, und Jörg Reschke

TITELTHEMA

Alte Zöpfe abschneiden: Wo HELIOS besonders innovativ ist und wie Innovationen gefördert werden. » 4

Zeigt her Eure Schuh‘ !

Thomas Riesterer, Fachkraft für Arbeitssicherheit in der HELIOS Region Süd, erklärt, welche Schuhe in der Pflege und bei Ärzten sicher sind. Machen Sie mit bei unserer Schuh-Selfie-Aktion. » Dialog

Inhalt | Juli/August 2017

UNTERNEHMEN

Hildburghausen: Care Units reduzieren „Holen aus dem Frei“ » 12

Quirónsalud: Neue Nachrichten und span-nende Fakten aus Spanien. » 13

NACHRICHTEN

Auf Krücken zum Abitur: Ungewöhnlicher Befund nach Sportunfall » 14

Verborgene Schätze: Erinnerungen wecken bei Demenzkranken » 15

Im Datendschungel: Sie machen 4.000 Computer und 140 Millionen E-Mails sicherer. » 16

WISSEN

Brustkrebs bei Männern: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln. » 18

Forschungsförderung: Wie HELIOS wissen-schaftliche Arbeit unterstützt » 19

MENSCHEN

Bis ins kleinste Detail: Professor Richter, die Uhren und die Zeit » 20

5 Fragen an …: Birgit Keil, HELIOS Klinikum Erfurt, zum Thema Musiktherapie. » 21

Fehler des Monats: Was ist zu beachten, wenn Angehörige zu Übersetzern werden? » 21

» Straff orga-nisierte und auf maximale Effizienz ausgelegte Unternehmens-prozesse sind häufig kontra-produktiv.Dr. Shamim Rafat ist Gründer und Geschäftsführer der Berliner Inno-vationsberatung zero360. Als Experte in der Strategieentwick-lung und Umsetzung von Innova-tions- und Transformationspro-zessen berät er mit seinem Team DAX30-Unternehmen, Mittelständ-ler und Organisationen aus allen Branchen und Sektoren.

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Innovationen bei HELIOS Innovation – das heißt nicht nur Hightech oder Digitalisierung. Es heißtauch, Arbeitsabläufe innovativ zu organisieren und Zusammenarbeit neuzu denken. Manchmal heißt es auch „alte Zöpfe“ abzuschneiden und gelerntes in Frage zu stellen.Auf diesen Seiten erfahren Sie, in welchen Bereichen HELIOS besondersinnovativ ist. Zum Beispiel bei seinen Prozessen – etwa in klinikübergrei-

fenden Netzwerken von Medizinern in Sachsen-Anhalt oder im HELIOS Inno-Lab, in dem künftig neue Ideen in kreativer Laboratmosphäre entwickelt werden. Wir zeigen, wie innovative Behandlungsabläufe die Genesung beschleunigen können. Lesen Sie zudem, wie digitale Services die Kommunikation mit unseren Patienten verbessern und wie moderne Robotik die Therapie in der Rehabilitation unterstützt.

Titelthema

Pilotprojekt: Mobile Arzt-Patient-Kommunikation Behandlungsdokumentation, Patiententagebuch, digitale Kommunikation – das und mehr bietet der digitale Service Kaiku® Health, den das Bauchzentrum in den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden (HSK) als Pilotprojekt eingeführt hat. Über eine Website wählt sich der Patient mit seinen persönlichen Zugangsdaten in einen geschützten Bereich ein. Dort notiert er Krankheitsverlauf und Symptome in ein Tagebuch, mit dem Me-diziner der Klinik die Therapie individuell steuern und anpassen können. Alle an der Behandlung beteiligten Ärzte tragen ebenfalls ihre Daten ein, etwa Laborwerte und Untersu-chungsergebnisse. Bei Bedarf tau-schen sie sich über einen Chat aus. „Die Patienten können mit Kaiku® Health zusätzlich zur traditionellen Kommunikation mit dem Behand-

lungsteam ohne Aufwand digital in Verbindung treten und sich über Fragen zu gesundheitlichen Belastungen austauschen“, sagt Prof. Dr. med. Otto Kollmar, Direktor

der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Bauchzentrums. „Außerdem werden

Patienten durch den digitalen Service entlas-tet: Sie müssen Informationen nicht mehr von einem Behandler zum anderen tragen, denn diese sind jederzeit für alle Beteiligten abrufbar.“ Der digitale Service unterstützt das Ziel, den Krankenhausaufenthalt der

Betroffenen so kurz wie möglich zu halten. So können sie schnell wieder in ihrem gewohnten

familiären und sozialen Umfeld sein – und trotzdem auf höchstem Niveau weiter therapiert werden.

Kirsten Feldmann, Wiesbaden

Innovative Robotik hilft beim Neustart ins LebenWenn Marc (18) auf dem Laufband steht und sich bewegt, fühlt es sich für ihn an, als steige er in ein Computerspiel ein. Seine Bewegungen übertragen sich auf eine kleine orange-weiße Roboterfigur, mit der Martin nun Aufgaben erfüllt. Er sammelt beispielsweise Trophäen und „Geldstücke“ ein, statt einfach nur geradeaus zu laufen. Hinter der spielerischen Aufgabe für Martin steht Robotik der neusten Generation. Die HELIOS Klinik Hattingen setzt robotikgestützte Therapien erfolgreich bei Erwachse-nen, Jugendlichen und Kindern ein. Damit diese beispielsweise wieder laufen lernen, greifen die Sport- und Physiotherapeuten in Hattingen auf insgesamt 18 Gang-Roboter, Arm- und Hand sowie Erigotherapiegeräte und eine robotergestützte Gangorthese zurück. Neben den virtuellen Szenarien, die vor allem in der Therapie mit Kindern und Jugendlichen gut ankommen, stimulieren und unterstützen computergesteuerte Elektromotoren Patienten beim Gehen auf dem Laufband. Durch das sich wiederho-lende Bewegungsmuster eines normalen Gangbildes kann das Gehirn das Laufen neu erlernen. Der Gang-Roboter der neuesten Generation, der jetzt in Hattingen steht, ermöglicht auch selektive Bewegungen, wie das Beugen der rechten Hüfte.

Volker Martin, Hattingen

Der Gang-Roboter der neuesten Generation motiviert Kinder und Jugendliche mit Computersimulati-onen zu gezielten Bewegungen auf dem Laufband. Foto: Volker Martin

Innovatives Netzwerk: Klinikübergreifende ZusammenarbeitInnovative Wege bei der Zusammenarbeit gehen einige HELIOS Kliniken in Sachsen-Anhalt. Bei der Behandlung von Patienten und der Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses arbeiten die HELIOS Kliniken in Neindorf, Zerbst/Anhalt, Burg und Vogelsang-Gommern standortübergreifend zusammen. Dazu wurde 2014 das Netzwerk für Innere Medizin gegründet, 2016 folgte das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Im Netzwerk für Innere Medizin profitieren Patienten vom großen Fachwissen der verschiedenen Disziplinen, wie Gastroenterologie, Kardiologie, Rheumatologie, Neurologie und Pneumologie“, sagt Netzwerkleiter Prof. Dr. Steffen Rickes. Im Zentrum für Orthopädie und Unfall-chirurgie tauschen sich Experten für Wirbelsäulen-, Gelenk- und Handerkrankungen sowie Sport- und Unfallmediziner aus. „Dank dieser Synergien können wir auf das Fachwissen unserer Kollegen aus anderen Kliniken setzen und Patienten ganzheitliche Lösungen anbieten“, sagt Zentrumsleiter Dr. Frank Friedrichs.

Martin-Thomas Wachter, Zerbst/Anhalt

Mit Wettbewerbsgeist Innovationen fördern Manchmal hilft Wettbewerbsgeist, Innovationen und Wissen voranzu-bringen. Diese Erfahrung machten die Bereiche Medizintechnik und Betriebs-technik. Mit drei Preisen, einem „Wis-senspreis“, einem „Energiesparpreis“ und einem „Innovationspreis“ wurden zwei Klinikteams aus Schkeuditz und Karlsruhe und die HELIOS Region Mitte-Nord ausgezeichnet. „Es war ein Versuch, einmal etwas anders zu machen“, erklärt Mahnaz Saadatmand, Leiterin des Zentralen Dienstes Medi-zintechnik. Ein Versuch, der geglückt ist. Was steckt dahinter? Der Wissens-preis ging an die Region Mitte-Nord. Dort haben sowohl alle Mitarbeiter der Medizin- als auch die der Betriebstech-nik am schnellsten die Schulungen zum

Thema Servicepass und den Wissenszielen absolviert. Der Energiesparpreis zeichnete die Klinik aus, die die höchste Energieein-sparung im Verhältnis zu ihrem Energiever-brauch erreichte. Ausgezeichnet wurde die HELIOS Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe.Den Innovationspreis erhielt die HELIOS Klinik Schkeuditz. Verliehen wurde er an Uwe Matzat und sein Team von der HELIOS Dienste GmbH. Der Standortleiter Technik/Medizintechnik setze die Idee um, mit der Abwärme des klinikeigenen Blockheizkraft-werkes das Spülwasser der Bandspülma-schinen zu heizen. „So verringert sich der CO2-Ausstoß, die Umwelt wird geschont und die Klinik spart Stromkosten“, erklärt der Preisträger. Sindy Lohse, Schkeuditz

Stolz auf den „Innovationspreis“: Uwe Matzat, Standortlei-ter Technik/Medizintechnik in der HELIOS Klinik Schkeu-ditz, mit „seiner“ Spülmaschine. Foto: Sindy Lohse

Das medizinische Netzwerk in Sachsen-Anhalt fördert den Wissensaus-tausch.

Der Patient trägt wöchentlich seine Sympto-me mit Hilfe eines solchen Fragebogens ein. Darüber können sich Arzt und Patient im Chat austauschen. FOTO: KAIKU® HEALTH

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„Fast Track ist das zukunftsweisendeKonzept für die Herzchirurgie“Die Herzchirurgie in Karlsruhe liefert eine badisch-indische Erfolgsgeschichte in Sachen „Fast Recovery“

Frischen Wind brauchte es im Frühjahr 2015, als in der Karlsruher HELIOS Klinik für Herzchirurgie auf beiden Chefarztpositio-nen ein Führungswechsel anstand. Mit Prof. Dr. Uwe Mehlhorn, einem renommierten Herzchirurgen, und Priv.-Doz. Dr. Chirojit Mukherjee, einem Spezialisten für Kardioan-

ästhesie, sollte fortan ein starkes Duo die me-dizinischen Geschicke der Klinik leiten. Der frische Wind wehte kräftig, nicht zuletzt in Form des Behandlungskonzepts Fast Track. „Wir haben keine Sekunde lang daran gezwei-felt, dass Fast Track das zukunftsweisende Konzept für die Anästhesie bei herzchir-urgischen Eingriffen ist“, erinnert sich Dr. Mukherjee. „Die lange Beatmungszeit und der Aufenthalt auf der Intensivstation ist für den Großteil unserer Patienten schlichtweg nicht notwendig.“ Fast Track funktioniere nur, wenn das gesamte pflegerische und ärzt-liche Team davon überzeugt sei. „Nicht alle Mitarbeiter waren von Anfang an so enthusi-astisch wie wir“.

Eine Testphase mit vier Patienten lief im Sommer 2015 und brachte den Durchbruch. „Jeder konnte erleben, wie begeistert die Pati-enten sind und wie gut das Konzept funktio-niert, freut sich Prof. Mehlhorn.

Unterstützung erhielten die beiden Spe-

zialisten von Pflegedirektor Markus Links und vom Leiter des Aufwachraums, Michael Butterer, der innerhalb der neuen Prozesse eine Schlüsselfunktion einnimmt. Mit verein-ten Kräften leitete das Team die notwendigen strukturellen, apparativen und personellen Veränderungen ein, um die Methode flächen-deckend anzuwenden. „Für unsere Pflege be-deutete das einen wahren Paradigmenwech-sel“, beschreibt Links. „Wir denken heute nicht mehr in Abteilungen, sondern arbeiten mehr denn je über fachliche und gedankliche Grenzen hinweg.“ Die Mitarbeiter und Ka-pazitäten der Intensivstation würden zudem entlastet. Das führe im Umkehrschluss zu ei-ner besseren Betreuungssituation für „echte“ Hochrisikopatienten.Seit Januar 2016 gehört Fast Track zum festen Behandlungsspektrum der Karlsruher Fachklinik. Im Jahr 2016 wurden fast 1.300 und 2017 bis dato 700 Patienten mit Fast Track behandelt.

Titelthema

MANDY SASSE | HILDESHEIM

Und wann darf ich wieder nach Hause?“ Diese Frage hören Chirurgen oft, wenn ein Patient zur Ope-ration kommt. Damit Patienten schnell wieder in

ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können, kommt im HELIOS Klinikum Hildesheim seit 15 Jahren das therapeu-tische Konzept der Fast Track Surgery zum Einsatz. Für das Wohl des Patienten arbeiten Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräfte hierbei Hand in Hand.

Vor allem Patienten mit Darmerkrankun-gen profitieren in Hildesheim von der Fast Track Surgery. Einer von ihnen ist Peter Bock. Der 54-jährige Elektromeister aus Salzgitter kam im Februar 2017 mit starken Blutungen in die Notaufnahme. Die Diagno-se: Krebs im Enddarm, der operativ entfernt werden muss. Nach zweifacher Chemothera-pie und Strahlentherapie stand der Eingriff in Hildesheim an.

VORBEREITUNG: Vor dem Eingriff wird Peter Bock Blut abgenommen und er wird über Narkose sowie Eingriff aufgeklärt. Compu-tertomographieaufnahmen und eine Endoso-nografie werden angefertigt. „Wir möchten unsere Patienten in die Behandlung einbinden, sodass sie an ihrer Genesung aktiv mitarbeiten“, so Prof. Dr. Axel Richter, Chefarzt der

Schnelle Erholung nach einer Operation Fast Recovery, Enhanced Recovery, Fast Track Surgery – all diese Begriffe bezeichnen ganz ähnliche Konzepte, mit denen der Genesungsprozess von Patienten beschleunigt werden soll. Patienten werden dabei bereits vor dem Klinikaufenthalt vorbereitet, ihre Ernährung vor der Operation und die Narkose-mittel neu überdacht wie auch alle weiteren Prozesse zwischen Aufnahme und Entlassung. Wir haben Ärzte und Patienten besucht, die von ihren Erfahrungen berichten.

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Arzt und Patient müssen ein Team bilden. Dafür klären wir sie auf, informieren und motivieren sie.“

VON DER AUFNAHME BIS ZUR OPERATION: Einen Tag vor der Operation bezieht Peter Bock sein Zimmer. Statt Darmspülung und Fasten stehen am Abend noch eine kleine Mahlzeit und bis zwei Stunden vor der Operation sogar noch klare Flüssigkeiten auf dem Proramm, um die Funktion des Darms aufrechtzuerhalten. „Aktuelle Studien haben gezeigt, dass sich Darmspülungen, die bislang vor jeder Dick-darmoperation durchgeführt wurden und unangenehm sind, negativ auf die Genesung auswirken, da sie zu einer Elektrolytverschie-bung im Körper führen“, erklärt Prof. Richter. „Deshalb verzichten wir heute darauf.“ Au-ßerdem erhält Peter Bock eine Periduralan-ästhesie (PDA), das heisst eine rückenmarks-nahe Anästhesie. So müssen weniger starke Schmerzmittel gegeben werden und es treten weniger Übelkeit oder Erbrechen auf.

WÄHREND DER OPERATION: Mit einer schonenden minimalinva-siven Technik entfernen die Chirurgen in einem vierstündi-gen Eingriff über nur wenige Hautschnitte das Tumorgewe-

be im Darm. Während der Operation erhält Peter Bock nur so viel Flüssigkeit, wie er benötigt, und ein leichtes Narkosemit-tel. „Eine gute Operation ist beim Fast Track nur die halbe Miete. Erst durch eine effektive Schmerztherapie kommt der Patient schnell wieder auf die Beine“, so Prof. Richter.

NACH DER OPERATION: „Ich konnte nach meinem Eingriff sofort etwas trinken und habe schon am nächsten Morgen einen Joghurt gegessen“, berichtet Peter Bock. „Ich hatte keine Schmerzen und war überrascht, dass ich so schnell wieder fit war.“ Durch den schnellen Kostaufbau trocknet der Körper nicht aus, der Elektrolythaushalt im Blut wird nicht gestört und der Darm bleibt aktiv. Über den Schmerz-katheter erhält der zweifache Familienvater die ersten drei Tage nach der Operation Schmerzmedikamente, die seinen Organismus kaum belasten. So kann er am Tag nach der Operation mit Hilfe der Pflegekräfte seine ersten Schritte machen. Die frühe Mobilisation aktiviert die Selbstregulie-rung des Körpers und verhindert Thrombosen, Lungenem-bolien und -entzündungen.

PATIENTENSCHULUNGEN

Selbstmanagement der Patienten fördern„Ziel der Patientenschulungen ist es, das Wissen und die Einstellung der Patienten zu ihrer anstehenden Hüft- oder Knie-Operation zu fördern – und damit das Selbstmanagement“, so Uwe Westhues, Pflegedirektor der HELIOS ENDO-Klinik Hamburg. „Deshalb schicken wir unseren Patienten etwa drei Wochen vor der Operation unser Patientenbegleit- und Schulungsheft und laden sie zur Patientenschulung ein. So erfahren sie schon vor dem Klinikaufenthalt anhand eines Patientenpfads und physiotherapeutischer Übungen, wie ihre Behandlung aussehen wird.“

In den einstündigen Gruppenschulungen am Vortag der Operation erklären Pflegende die nächsten Schrit-te in der Klinik und beantworten Fragen zur Operationsvorbereitung, zur Patientensicherheit, zum Alltags-

management und zum Schmerz- und Wundmanagement. Physiotherapeuten erläutern die Erstmobilisa-tion nach der Operation, zeigen Hilfsmittel und unterstützende krankengymnastische Übungen.

„Eine Dickdarmoperation galt lange Zeit als mittelgro-ßer chirurgischer Eingriff, nach dem die Patienten bis zu 15 Tage im Krankenhaus bleiben mussten“, so Prof. Richter. „Fast Track hat die Darmchirurgie revolutioniert. Denn umso weniger man in den natürlichen Lauf des Körpers ein-greift, umso schneller erholt er sich“. Nach nur einer Woche kann Peter Bock das Klinikum verlassen.

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Bei der schnellen Genesung bilden Arzt und Patient ein Team. FOTO: RONALD SCHMIDT

Stolz auf ihre badisch-indische Erfolgsgeschichte – Ärzte und Pflegeteam der Karlsruher HELIOS Klinik für Herzchirurgie. FOTO: ROLF DONECKER

Besprechen die Operation: Prof. Dr. Axel Richter und Florian Hobrack. Foto: Ronald Schmidt

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Titelthema

SCHNELLER WIEDER MOBIL UND WENIGER KOMPLIKATIONEN

FAST RECOVERY IN DER ENDOPROTETIKDas Fast-Track-Verfahren bedeutet für Patienten geringere Schmerzen, schnellere Bewegungsfähigkeit und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. Prof. Dr. Thorsten Gehrke, Ärztlicher Direktor der HELIOS ENDO-Klinik Hamburg, schätzt, dass rund 80 Prozent der Patienten davon profitieren können.

1 „Fast Track“ – ein neues Konzept? Dieses Konzept gibt es seit mehr als 25 Jahren in vielen Ländern und es wird

als „Rapid Recovery“ bezeichnet, also die schnellere Genesung des Patienten nach einer Operation. Bei der

Entwicklung neuer Endoprothesenmodelle sind die Möglichkeiten weitgehend ausgereizt. Wenn wir

Endoprothesenoperationen künftig optimieren wollen, können wir das nur über Vorsorge vor der Operation, über Änderungen in den Ope-rationstechniken bis hin zur Nachbehandlung erreichen. Ganz wichtig ist dabei, dass die gefürchteten postoperativen Komplikationen wie Thrombose oder Lungenembolie nach der

Operation verringert werden können.

2Was erwartet Patienten, die nach dieser Metho-de operiert werden? Rapid Recovery führt dazu, dass der Patient bedeutend schneller

selbstständig ist. Er kann sich selber anziehen, aus dem Bett steigen und

sowohl der Toilettengang als auch das Treppensteigen sind für ihn

schneller möglich. Er ist also deutlich früher als bisher in

der Lage, seine alltägli-chen Aktivitäten wieder aufzunehmen.

3 Und wie sieht das konkret aus? Wir bieten unseren Pati-enten bereits am Aufnahmetag unsere Schulungen

an. Dort lernen sie das Laufen mit den Gehstützen. So vorbereitet, kommen sie nach der Operation besser aus dem Bett und mit den Gehstützen zurecht. Auf die Verwendung von Kathetern wird weitgehend verzich-tet: Störende Blasenkatheter oder Drainageschläuche werden möglichst nicht verwendet. Wichtig ist zudem ein effektives Schmerzmanagement. Je weniger Schmerz ein Patient spürt, umso leichter fällt es ihm, das Bewegungs-programm nach der Operation zu absolvieren. Bereits am Operationstag erfolgt die erste Mobilisation, einen Tag später die ersten krankengymnastischen Übungen. Von da an absolviert der Patient täglich Krankengymnastik und Mobilisationstraining. Wenn die Heilung gut verläuft und keine Komplikationen auftreten, können die Patien-ten bereits ab dem fünften Tag nach der Operation nach Hause oder in die Rehabilitation entlassen werden.

4 Ist die Methode für jeden Patienten geeignet? Nein, wir müssen schon genau schauen, für welche Patienten

dieses Konzept passt. Es hängt immer vom Einzelfall ab: Wie alt ist ein Patient und hat er beispielsweise Begleiterkrankungen? Ich schätze aber, dass rund 80 Prozent von der neuen Methode profitieren können. Die Fragen stellte Dr. Michaela Freund-Widder

EINEN TUNNEL VON ZWEI SEITEN BOHREN

Wie man digitale Innovationen vorantreibt Mit dem neuen HELIOS Patientenportal „hello“ können Patienten ihren Klinikaufenthalt künftig einfacher organisieren. Bei der Entwicklung von „hello“ musste Tobias Meixner, Leiter von smartHELIOS, die Benutzer-freundlichkeit mit den strengen Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit vereinbaren.

„Innovationen zu entwickeln bedeutet, einen Tunnel von zwei Seiten zu bohren“, sagt Tobias Meixner. „Bohrt man nur auf der Nutzerseite, gibt es hinterher Probleme mit den Regularien. Achtet man nur darauf, alle Regeln zu erfüllen, dann kann später kein Mensch die Innovation bedienen.“ Meixner weiß, wovon er redet: Als Leiter von smartHELIOS treibt er digitale Innovationen bei HELIOS voran und muss dabei immer wieder Usability und Regu-larien vereinbaren – wie jüngst bei der Entwicklung des Patienten-portals hello.

„Durch Internet und Smartphone-Apps haben sich die Men-schen daran gewöhnt, ihren Alltag – und immer häufiger auch ihre Gesundheit – digital zu organisieren“, sagt Meixner. „Erfolgreiche Anwendungen stellen den Nutzer in den Mittelpunkt und fügen sich möglichst nahtlos in sein Leben ein.“ Das ist im regulierten Ge-sundheitsmarkt aber nicht einfach: Weil es um besonders sensible Daten geht, gibt es eine Fülle von Anforderungen an Rechtssicher-heit und Datenschutz. Darunter leidet die Benutzerfreundlichkeit.

Um die App rechtssicher und nutzerfreundlich zu machen, bohrte man auf beiden Seiten des Tunnels: Auf Nutzerseite schufen Teams der HELIOS Kliniken in Erfurt, Duisburg und Berlin-Buch die Basis, indem sie gemeinsam mit Patienten sämtliche Inhalte er-arbeiteten. Auf der Regularienseite ging HELIOS einen ungewöhn-lichen Weg und bezog die Aufsichtsbehörden für Datenschutz früh in die Entwicklung ein. „Dadurch wollten wir Vertrauen aufbauen und verhindern, dass hello später teuer nachgebessert werden

muss“, sagt Meixner. Der frühe Austausch habe dabei geholfen, Hindernisse früh zu erkennen und zu umschiffen.

Seit kurzem wird die erste Version des Patientenportals in Ber-lin-Buch getestet. Erstmals können Patienten in Deutschland nun Arztbrief oder Laborbefunde auch über das Smartphone einsehen. Gemeinsam mit den Anwendern soll hello in Zukunft kontinuierlich weiterentwickelt und um neue Funktionen ergänzt werden. Auch externe Dienste können dann integriert werden, etwa Apps zur me-dizinischen Überwachung nach der Entlassung oder Webakten von Krankenkassen. Die Schnittstellen dafür sind bereits angelegt.

Arne Wellding

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Übliche Phasen und Bestandteile der „Schnelleren Genesung“

Über helloMit dem digitalen Patientenportal erhöht HELIOS Komfort und Service für Patienten. Nutzer können Informationen und Checklisten rund um ihren Kran-kenhausaufenthalt abrufen, digital auf ihre Krankenakte zugreifen, Termine vereinbaren, Fragen im Chat stellen und mehr. Nach einer Testphase in der Pilotklinik Berlin-Buch werden werden weitere HELIOS-Standorte und Funktio-nen nach und nach eingebunden.

Vorbereitung Von der Aufnahme bis zur Operation

Während der Operation Nach der Operation

+ Risikoabwägung + Aufnahme kurz vor der Operation

+ Minimalinvasive Operationsmethoden + Frühe Mobilisierung

+ Abklärung von Begleiterkrankungen

+ Einstellen des Flüssigkeits- und Kohlenhydrathaushalts

+ Individuelles Schmerzma-nagement + Früher Beginn der Ernährung

+ Gemeinsame Planung mit verschiedenen Berufsgruppen

+ Individuelles Flüssigkeits-management

+ Vermeiden von Opiaten als Schmerzmittel

+ Patientenschulung / Aufklärung + Entlassungsplanung

Hallo hello: Das hello-Team (v.l.n.r.) mit Jan Freese, Projektmanager smartHELIOS und helios.hub, Tobias Meixner, Leiter smartHELIOS und helios.hub, und Elisabeth Billner, Praktikantin smartHELIOS.

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Das geht im Prinzip

überall. Aber eine

ungewöhnliche

Atmosphäre hilft.

Das übersteigern wir manchmal und

stellen uns Extrem- nutzer vor oder

nutzen Analogien.

Das schafft der Perspektivwechsel. Einmal in die Schuhe der Patienten oder Nutzer zu steigen.

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Titelthema

LOM: Tolle Bildungsideen finanzierenSchon seit 2011 vergibt HELIOS leistungsorientierte Mittel, kurz LOM genannt, an seine Mitarbeiter für die besten Konzepte zur Weiterbil-dung. „Abgeguckt“ aus dem Weiterbildungsbereich der Universitäten, war HELIOS der erste private Klinikträger in Deutschland, der diese Mittel vergibt.

„Ziel der Initiative ist es, unsere Mitarbeiter nachhaltig zu qualifizieren. Mit LOM wollen wir die Vernetzung der unterschiedlichen Fachrichtungen und Kliniken fördern“, so Karin Gräppi, HELIOS Geschäftsführerin Personal. Deshalb werden im Rahmen von LOM vor allem Projekte gefördert, die möglichst interprofessionell oder interdisziplinär angelegt und auf andere Kliniken und Regionen übertragbar sind. Der Wettbewerb im Konzern um die besten Konzepte ist lebhaft: Seit 2012 wurden insgesamt rund 90 Projekte gefördert.LOM-Anträge können alle stellen, die bei HELIOS aus-, fort- und weiterbilden: Fachgrup-pen, medizinische Zentren, Bildungszentren, einzelne oder mehrere HELIOS Kliniken. Die jährliche Antragsrunde findet immer im Herbst statt. Eine siebenköpfige Jury ent-scheidet vor allem nach den Kriterien Innovationsgrad, Übertragbarkeit und Interdiszipli-narität über die Förderung des Projektes.

Eines der wichtigsten und heute übergreifend etablierten LOM-Projekte war die Einführung von Simulationstrainings bei HELIOS. Inzwischen werden die Trainings in den Fachgebieten Intensivmedizin, Notfallmedizin, Anästhesie und Gastroenterolo-gie durchgeführt. HELIOS ist damit zum größten Anbieter von Simulationstrainings in Deutschland geworden. Mehr als 3.000 HELIOS Ärzte und Pflegekräfte durchliefen allein seit Anfang 2016 Trainings in einem der drei HELIOS Simulationszentren in Erfurt, Hildesheim und Krefeld.

„Höchst erfolgreich entwickeln sich diejenigen LOM-Projekte, die das Netzwerk HELIOS intensiv nutzen und leben, also unsere medizinischen Fachgruppen, medizinischen Zent-ren und Bildungszentren“, so Karin Gräppi.

Drei dieser Fragestellungen wurden ausgewählt und werden im September in mehrtägigen Workshops mit Design Thinkern bearbeitet (mehr zur Methode im Kasten). Dabei geht es um Fragen zum Patientenerleben im ambulanten Bereich, um das „Holen aus dem Frei“ in der Pflege und um die Frage, wie man in Zusammenarbeit den Erfolg einer Rehabilitationsmaßnah-me in der Kardiologie über den Aufenthalt in der Klinik hinaus verbessern kann. Dazu kommen jeweils fünf bis sechs Kollegen über Klinik- und Berufsgrenzen hinweg nach Berlin und widmen sich der Frage nach der Design-Thinking-Methode. Die kreativ erarbeiteten Ergebnisse und Ideen sollen anschließend umge-setzt werden. Weitere InnoLabs sollen folgen – nicht nur im Design Thinking, sondern in unterschiedlichen Methoden. Dazu

nimmt eine Fachfrau im Sommer die Arbeit in der HELIOS Zentrale auf.

Zweiter Hinterhof Berlin-Kreuzberg trifft HELIOS

Pascal Gemmer und Greta Konrad, zwei Design-Thinker von „Dark Horse Innovation“, werden die ersten drei InnoLabs für HELIOS begleiten. In einer kreativen Umgebung, wahrschein-lich in dem alten Fabrikgebäude in Berlin-Kreuzberg, in denen Dark Horse Büros hat. Büros? Im weitesten Sinne. Eine Welt, die sich kaum mehr von den HELIOS Kliniken unterscheiden könnte. Und doch werden hier ganz konkrete Produkte, ganz greifbare Innovationen entwickelt. Für Mittelständler und Kon-zerne und bald auch für HELIOS. Ein paar Fragen dazu (oben).

Praxisbeispiel: Die „Genetics Nurse“ in Wuppertal

Jennifer Germann ist Genetics Nurse im Zentrum für hereditäre Tumorerkrankun-gen (ZHT) im HELIOS Universitätskli-nikum Wuppertal. Im Gespräch mit den Patienten ermittelt sie die Häufigkeit von Krebserkrankungen in der Familie und hilft bei der Bewertung des familiären Risikos. Sie informiert Betroffene über diagnostische Möglichkeiten und bietet psychosoziale Unterstützung für alle Fami-lienmitglieder an.

Das ZHT ist bundesweit der einzige chirurgische Fachbereich, der sich primär mit der umfassenden Betreuung von Fa-milien mit einer familiären oder erblichen Veranlagung zu bösartigen Erkrankungen beschäftigt. Das in Deutschland einzigarti-ge Konzept wurde durch LOM-Förderung ermöglicht.

Was ist Design Thinking?Design Thinking ist eine Methode, die sich in der Entwicklung von Produkten und Innovati-onen und bei der Klärung komplexer Fragen inzwischen weltweit etabliert hat. Dabei ist der erste und wichtigste Schritt immer aus Perspektive des späteren Nutzers oder An-wenders zu denken. Dafür muss man ihn und seine Gedanken und Bedürfnisse – etwa durch Interviews und das Sammeln von anderen In-formationen – gut kennen lernen. In verschie-denen Stufen werden nun Ideen entwickelt und immer auch ausprobiert. Auch dies ist eine Besonderheit der Methode. Ist eine Idee gefunden, wird ein „Prototyp“ bzw. ein Modell erarbeitet und daraufhin wieder aus Sicht des Nutzers bewertet und weiterentwickelt.

Was kann euer zweiter

Hinterhof Kreuzberg

für HELIOS tun?

Man kann noch vieles gestalten und ausprobieren. Man kann einfach mal machen. Das Ergebnis muss nicht perfekt sein.Weil es unfertig ist.

In manchen Dingen

erfüllen wir jedes

Klischee. Zum Beispiel

bei "Warm ups“ die für

manche ungewohnt sind.

Klingt seltsam aber es

funktioniert.

Ein paar Post-it‘s und bunte Bastelsachen

machen noch kein neues Mind Set – wie geht ihr vor, um die Teilnehmer auf komplett andere

Gedanken zu bringen?

Anders denken – im HELIOS InnoLab Innovationen auf kreative Weise entwickeln, außerhalb des üblichen Denkmusters auf neue Ideen kommen, das soll künftig bei HELIOS unterstützt werden. InnoLab nennt sich das Projekt, das mit drei sogenannten Design-Thinking-Workshops im September bei HELIOS an den Start geht. Die Regionen hatten sich mit ins-gesamt zwölf Fragestellungen beworben.

In so einer Kreuzberger

Hinterhofwelt hat jeder

sofort das Gefühl

"Hier würde ich

gern arbeiten.“

Heißt das, dass man in einer oftmals

buchstäblich sterilen Umgebung nicht

innovativ sein kann?

Man muss anders

denken. Ungewohnte

Denkwege gehen.

Die Perspektive

wechseln. Raus aus

der Komfortzone.

Keineswegs. Man kann überall innovativ

denken. Es kommt auf das Mind Set an -

auf die Denkweise.

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12 | HELIOS aktuell | JULI/AUGUST 2017 JULI/AUGUST 2017 | HELIOS aktuell | 13

Mit „Einfachen Argumenten“ über HELIOS redenAm Patientenbett, auf Veranstaltungen, aber auch im Freundeskreis: An Krankenhäusern wird selten ein gutes Haar gelassen. Wie kann man darauf reagieren? Gibt es Din-ge am eigenen Arbeitsplatz, die entgegen diesem kritischen Bild richtig gut laufen? Mit „Einfachen Argumenten“ soll es jetzt ein bisschen leichter werden. So heißt ein Projekt, dass ab Juli in den ersten Kliniken umgesetzt wird. Einfache Argumente, die sowohl für HELIOS insgesamt sprechen als auch für die einzelne HELIOS Klinik vor Ort. Was macht uns aus, worin sind wir besonders gut? Was machen wir besser als andere?

Im HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal wird bereits seit einiger Zeit mit solchen Argumenten gearbeitet. Tobias Pott, Regionalleiter der Unternehmenskommu-nikation Nordrhein-Westfalen: „Oft wissen nicht einmal unsere eigenen Mitarbeiter, wie gut wir beispielsweise Herzkrankheiten behandeln. Deswegen verkünden wir auf Plakaten und Ansteckern mit Stolz, dass wir eine ganze Schwebebahn an Menschen gerettet haben, weil wir so gut arbeiten. Wie viele Menschen das sind, kann sich jeder der Wuppertal kennt, gleich vorstellen.“ Für ihn ein ganz neuer Weg, Qualitätszahlen für die

Mitarbeiter greifba-rer zu machen.

Jetzt geht das Projekt mit den ersten vier Aussagen in die Umsetzung: „Wir sind Qualität“, „Wir retten mehr Leben als andere Krankenhäuser“, „Wir stehen zu un-seren Fehlern“ und „Bei uns ist die Medizin entscheidend“. Weitere folgen. Auf Plakaten, Postkarten und Ansteckbuttons werden die Argumente – lokal und für HELIOS insge-samt – zu lesen sein.

Unternehmen

Spricht man mit den Pflegedi-rektoren, Caremanagern und der Klinikgeschäftsführerin in Hildburghausen, ist ihr Stolz deutlich zu spüren. Stolz auf die Neuorganisation der Pflege in der Klinik, stolz auf den deutlichen Rückgang beim „Holen aus dem Frei“, stolz aber auch darauf, dass sich Status und Selbstverständnis der Pflege-mitarbeiter in Hild-burghausen deutlich verbessert haben.

Erreicht wurde dies durch eine neue Führungsstruktur in der Pflege. Statt in vorher 21 Stationen wird die Klinik heute in sieben sogenannten Care Units mit durchschnittlich jeweils 30 bis 50 Pflegekräften geführt. Geleitet werden sie von Carema-nagern, die selbst nicht mehr in der Pflege mitarbeiten.

Die Caremanager arbeiten eng zusammen. Vier von ihnen teilen sich sogar ein Büro. Auch wenn das Projekt mit einem anderen Ziel gestartet ist – es wirkt sich positiv auf das Thema „Holen aus dem Frei“ aus: „Wir können bei einer Krankmeldung einfacher reagieren und aus einem größeren Kreis von Mitarbeitern auswäh-len, um Dienste zu tauschen. Auch die Abstimmung mit anderen Care Units klappt reibungslos“, erklärt die Pflegedirektorin für den Krankenhausbereich, Antje Jenk.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Mitarbeiter kennen die Arbeits-bereiche ihrer Care Unit aus der täglichen Arbeit. Die Patien-tenübergaben werden für die gesamte Care Unit gemacht. So kennen alle die Arbeitsabläufe und auch die Patienten. Auch der Einsatz in anderen Care Units wurde erleichtert, weil alle Care Units über ähnliche Strukturen und Abläufe verfügen. An solchen Verbesserungen arbeiten die Pflegedirektoren Stefan Schäl für den Maßregelvollzug, und Antje Jenk für den Krankenhausbereich gemeinsam mit den Caremanagern.

„Wir haben uns fast ein Jahr Zeit genommen, allein die Um-stellung für die Erwachsenenpsychiatrie vorzubereiten“, erinnert sich Klinikgeschäftsführerin Dr. Franka Köditz. Schon sehr früh

wurde der Betriebsrat eingebun-den, der dem Vorhaben nach anfänglicher Skepsis positiv gegenüber stand. Anfängliche Skepsis – das war eher die Regel. Und das quer durch die Berufsgruppen. Vom damaligen Ärztlichen Direktor über die Mitarbeiter aus den therapeu-tischen und psychologischen Diensten bis zu den Mitarbei-tern in der Pflege selbst. Doch schnell haben gute Erfahrungen in der Praxis Zweifler über-zeugt.

Inzwischen wurden die Organisationsstrukturen und Dienste anderer Berufsgruppen sogar teilweise an die Organisa-tion der Pflege angepasst. „Wir haben für die Care Units sehr selbstständige Führungskräfte gefunden und entwickelt“, be-schreibt die Klinikgeschäftsfüh-rerin. „Die Ärzteschaft schätzt sie als verlässliche Ansprech-partner. Zugleich steht die Pfle-ge durch diese Struktur heute in einer ganz neuen Stärke da und

kann besser als vorher ihre Positionen durchsetzen.“ Ganz ohne Spuren ist der Umbau nicht vorüber gegangen. „Es

wird noch einige Jahre dauern, bis die frühere Struktur vergessen ist“, sagt Pflegedirektorin Jenk. „Und natürlich ist eine Station mit zwölf Mitarbeitern familiärer als eine Care Unit mit 50.“ Dazu kommen viele Historien, alte Verletzungen und andere Faktoren, die man überwinden muss. Das benötigt Zeit.

Was „Holen aus dem Frei“ betrifft, können sich die Zahlen sehen lassen. Schon in den ersten drei Jahren hat sich das „Holen aus dem Frei“ um drei Viertel verringert. Ebenso die Mehrar-beitsstunden. „Heute schicken wir die Mitarbeiter sogar ins Frei, um Puffer für Zeiten mit vielen Notfällen und starker Belegung aufzubauen“, erklärt Pflegedirektor Schäl.

» Eine ausführliche Dokumentation der Einführung der Care Units in Hildburghausen und auch Dokumentationen aus weiteren Kliniken finden HELIOS Mitarbeiter im Intra-net unter: myhelios.helios-kliniken.de/HolenausdemFrei/

WIR WOLLEN DAS „HOLEN AUS DEM FREI“ BEI HELIOS REDUZIEREN. EINIGE HELIOS KLINIKEN SIND BEREITS SEHR WEIT MIT DIESEM VORHABEN. WIE SIE DIES ERREICHT HABEN UND WELCHE ERFAHRUNGEN SIE AUF DEM WEG DAHIN GEMACHT HABEN, STELLEN WIR HIER REGELMÄSSIG VOR.

Weniger „Holen aus dem Frei“ seit Einführung der Care UnitsSogenannte Care Units mit 30 bis 50 Pflegekräften machen es einfacher, den Ausfall von Mitarbeitern zu kompensieren. Nebenbei fördern sie den intensiven Austausch und den Zusammenhalt. KARIN BAUER-LEPPIN | HILDBURGHAUSEN

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Gemeinsame Leidenschaft für Qualität und MedizinDr. Francesco De Meo: Bei unserem ersten Meeting sprachen wir nicht so sehr über unsere Unternehmenszahlen und Fakten, sondern über Werte und Einstellungen, die wir teilen. Victor Madera: Wir teilen die Leidenschaft für Medizin, für das Ge-sundheitswesen, die Krankenhäuser. Dafür, das Beste für die Patien-ten zu geben. Die besten Krankenhäuser zu haben. Wir sprachen viel über Qualität – was ungewöhnlich ist. Normalerweise spricht man bei Verhandlungen über Finanzen oder Zahlen.

Prof. Dr. Ralf Kuhlen: Wir haben uns die Qualitätszahlen von Quirónsalud angesehen. Auch wenn es nicht so leicht vergleichbar ist: Die Qualität von Quirónsalud ist wirklich großartig und das ist eine gute Basis für unseren gemeinsamen Weg. Es ist offensichtlich, dass Spanien und insbesondere Quirónsalud uns bei der Liegedauer weit überlegen ist. Durchschnittlich bleiben Menschen nur halb so lang im Krankenhaus. Hier wollen wir uns die optimierten Prozesse zwischen Aufnahme und Entlassung genau ansehen.

Bei Zentrenbildung & Servicequalität voneinander lernen Prof. Dr. Ralf Kuhlen: Ein Beispiel, das mich fasziniert hat, ist das Programm Onkohealth. Sieben Krankenhäuser in Madrid arbeiten zusammen. Jeder einzelne Krebsfall wird in einem Tumor Board besprochen, geleitet von einem führenden Onkologen. Wir sprechen bei HELIOS viel über Regionalisierung und das Bilden von Zentren. Hier können wir bereits sehen, wie das geht.

Hector Ciria: Wir waren bis vor fünf, sechs Jahren sehr auf Qualität fixiert. Aber Patientenservice wurde uns immer wichtiger. Dass der Patient sich wohl fühlt, wie als Teil einer Familie. So haben wir das Programm „Trato y Tratamiento“ („Care & Caring“ / „Behandeln & Fürsorge“) entwickelt. Darauf sind wir stolz. Patientenfreundlichkeit bei allen Mitarbeitern ist einer der Kernfaktoren bei uns. Wir haben hierzu Videos entwickelt, die wir jedem Mitarbeiter zeigen. Ein Film zum Bei-spiel portraitiert echte Mitarbeiter, die zu Patienten oder Angehörigen wurden, und wie es ihnen bei diesem Perspektivwechsel ergangen ist.

Urlaubsland Spanien – Medizin ohne SprachbarriereProf. Dr. Ralf Kuhlen: Spanien ist ein wichtiges Ferienziel für die Deutschen. In Deutschland gesetzlich versicherte Menschen können in Spanien einfach in ein Quirónsalud-Krankenhaus gehen. Die Quali-tät ist sehr gut – nur die Sprachbarriere macht Touristen zu schaffen. Das gehen wir mit Quirónsalud gemeinsam an. Hector Ciria: Wir arbeiten gerade an einem Pilotprojekt in Mallorca. Wir haben eine Anlaufstelle geschaffen, in der man deutsch spricht. Denn oft fliegen Urlauber und sogar Deutsche, die dauerhaft auf Mallorca leben, für eine Behandlung nach Deutschland zurück. Das wollen wir ändern.

» Das gesamte Gespräch in englischer Sprache finden HELIOS Mitarbeiter im Intranet:

myhelios.helios-kliniken.de/aktuelles/veranstaltungen/fruehjahrstagung/2017/

praesentationen/

BIENVENIDOS

Gemeinsame Leidenschaft für Qualität und Projekte zum NachahmenWas haben HELIOS und Quirónsalud gemeinsam? Bei welchen Projekten wollen die Unternehmen zusam-menarbeiten und voneinander lernen? Ausschnitte aus der Unterhaltung des Quirónsalud-Aufsichtsrats-vorsitzenden Victor Madera und des CEO/Vorsitzenden der Geschäftsführung Hector Ciria mit den HELIOS Geschäftsführern Dr. Francesco De Meo und Prof. Dr. Ralf Kuhlen bei der HELIOS Frühjahrstagung in Berlin.

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Intensiver Austausch und starker Zusammenhalt als Erfolgsrezept für die HELIOS Fachkliniken Hildburghausen. v.l.: Caremanagerin Katharina Schneider (Maßregelvollzug), Pflegedirektorin Krankenhaus Antje Jenk, Pflegedirektor Maßregelvollzug Stefan Schäl, Die Caremanager Stefan Höllriegl und Robin Müller (beide Erwachsenenpsychiatrie). Foto: Karin Bauer-Leppin

Bei uns ist die Medizin

entscheidend

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NachrichtenAus den Regionen

14 | HELIOS aktuell | JULI/AUGUST 2017 JULI/AUGUST 2017 | HELIOS aktuell | 15

NACHRUF

Prof. Dr. habil. Guntram W. Ickenstein

Wir trauern um Guntram Ickenstein, der am 28. Mai 2017 völlig unerwartet im Alter von 50 Jahren verstarb. Prof. Ickenstein wurde 2005 Chefarzt der Neurologie im HELIOS Klinikum Aue. Seit 2007 leitete er die HELIOS Fachgruppe Neuromedizin. 2013 wurde er zum Professor der TU Dresden ernannt. Neben der unternehmensweiten Etablierung von Strukturen und Standards für die Schlaganfallbehandlung hat er sich besonders um die Schluckdiagnostik verdient gemacht. Seine Stroke-Nurse-Kurse in Aue genossen einen hervorragenden Ruf. Früh hat er sich für den Aufbau eines teleneurologischen Netzwerks und eines neurolo-gischen Ausbildungscurriculums engagiert. Er verstand es, mit integrativem Geschick strategische Weichen-stellungen und tragfähige Konzepte vorzubereiten und umzusetzen. Viel zu früh verlieren wir einen engagier-ten Arzt, umsichtigen Moderator und kompetenten Kollegen, den wir auch menschlich sehr geschätzt haben. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

NI GIFHORN. Für Menschen mit Demenz ist ihre Erinnerung der größte Schatz. Um diese zu bewahren oder neu zu entdecken, haben Auszubildende des zweiten Lehrjahres der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des HELIOS Klinikums Gifhorn besondere Schatzkisten entworfen. In der Projektwo-che „Alter Mensch“ beschäftigten sich die Auszubildenden zunächst mit Möglichkeiten der Biografiearbeit und Charakteristika des Krankheitsbildes Demenz. Dann begann die Kreativarbeit: Die Auszubildenden kreierten vier Schatzkisten. Sie füllten diese mit Sprich-wörtern, alten Fotos von Familie, Haus und

Hof sowie Liedtexten, Aromaölen und vielem mehr. So rufen Pflegende und Alltagsbeglei-terinnen Erinnerungen an das frühere Leben der Patienten wach. Sie erreichen die Patien-ten dabei auch nonverbal, beispielweise über Berühren am Arm und gemeinsame Freude an den Gegenständen. „Dass man den Menschen vor sich schätzt, ist entscheidend“, sagt Schul-leiterin Ingrid Rehfeldt. Das Gifhorner Klinikum hat es sich als „demenzsensibles Krankenhaus“ zum Ziel gesetzt, betroffene Patienten auf allen Stationen gezielt zu unterstützen. Eine Demenz-beauftragte und vier Alltagsbegleiterinnen sind bereits im Einsatz. Matthias Schultz

CORINNA SACCARO I DUISBURG

Als Christoph Leonhard nach einem Unfall beim Schulsport in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) der HELIOS St. Johannes Klinik Duisburg einge-liefert wird, steht sein linker Fuß in einem unna-türlichen Winkel zum Bein. Die erste Vermutung: ein einfacher Bruch im Sprunggelenk. Doch der chirurgische Leiter der ZNA, Dr. Nabil Abdel-Jalil, entdeckt auf den CT-Bildern etwas, das Unfall-chirurgen nur selten zu sehen bekommen: Das untere Sprunggelenk ist ausgerenkt, Fersenbein und Sprungbein haben sich komplett verschoben. Diese Art der Verrenkung, medizinisch Luxation, ist nicht alltäglich. „Normalerweise passen die Knochen wie zwei Puzzleteile ineinander“, erläu-tert Dr. Abdel-Jalil. „Bei Christoph passte da gar nichts mehr, deshalb mussten wir sofort operie-ren.“ Der Facharzt bringt während des Eingriffs

die Fußknochen wieder in die richtige Position, fixiert sie mit Drähten. Nach drei Tagen darf Christoph mit einer Gipsschiene und auf Krü-cken nach Hause. Seinen Fuß soll er zunächst gar nicht benutzen und dann so wenig wie möglich belasten. Der Zeitpunkt ist ungünstig: Christoph steckt mitten in den Abiturprüfungen. Mit den Gehhilfen tritt er bei den Klausuren in Deutsch, Englisch und Biologie an. „Das war zwar etwas umständlich, aber ich glaube, es ist trotzdem gut gelaufen“, sagt er rückblickend. Eine Kontrollun-tersuchung in der Klinik zeigt, dass der Hei-lungsprozess gut voranschreitet. Die Fäden der Operationswunden können gezogen werden, nun steht die Physiotherapie an. Erste Gehversuche mit einer vorsichtigen Belastung des Fußes sehen schon sicher aus. Jetzt heißt es trainieren – da-mit Christoph bei seinem Abiball wieder auf den Beinen ist.

ZITAT DES MONATS

» Pflege ist wichtig. Sie sind wichtig. Nur wenn ärztlicher und pflege-rischer Dienst eng zusam-menarbeiten, erreichen wir beste Medizin. Stephan Sturm, Fresenius-Vorstandschef auf dem HELIOS Pflegekon-gress in Berlin.

Mit Krücken durchs AbiturBei einem Unfall beim Schulsport zieht sich der Abiturient Christoph Leonhard eine ungewöhnliche Verletzung zu. In der HELIOS St. Johannes Klinik wird sein Fuß erfolgreich operiert.

ERINNERUNGEN WECKEN BEI MENSCHEN MIT DEMENZ

Verborgene SchätzeMit Anna in die Kinderklinik

N SCHWERIN. Der Aufenthalt im Krankenhaus kann Kinder ziemlich ängstigen. Alles ist fremd, sie haben Schmerzen und fühlen sich nicht wohl. Die Klinik für Kinder- und Jugendme-dizin der HELIOS Kliniken Schwe-rin setzt deshalb seit Mai ein eigens entworfenes Buch ein, in dem Stati-onsabläufe kindgerecht erklärt werden. „Bei großen und kleinen Autschs“ erzählt die Geschichte von Anna, die sich den Arm gebrochen hat. Von der Notaufnahme bis zur Entlassung geht es mit ihr durch die Klinik. Der Clou: Die Figuren sind alle nach den echten Ärzten und Pflegekräften vor Ort ge-zeichnet. Chefarzt Dr. Olaf Kannt war es wichtig, dass das Buch die Abläufe so genau wie möglich wiedergibt. Er verteilt die Bücher auch an niedergelas-sene Ärzte, damit diese ihren Patienten den Aufenthalt vorher erklären können. Patrick Hoppe

M REGION MITTE MN REGION MITTE-NORD MW REGION MITTE-WEST NI REGION NIEDERSACHSEN

N REGION NORD NRW REGION NORDRHEIN-WESTFALEN

O REGION OST S REGION SÜD

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Links: Auf Krücken geht es für ihn zum Abitur: Christoph Leonhard aus Duisburg. Beim Schulsport hatte er sich eine „Luxation“ zugezogen. Oben rechts: Das bedeutet, das untere Sprunggelenk war ausgerenkt und Fersenbein und Sprungbein hatten sich komplett verschoben. Unten rechts: Dr. Abdel-Jalil prüft den Behandlungsfortschritt. FOTOS: CORINNA SACCARO

Chefarzt Dr. Olaf Kannt liest Jona und Alexander Finn aus dem Buch „Bei großen und kleinen Autschs“ vor. FOTO: MAXPRESS

Erinnerungen an den früheren Beruf, an die Familie sowie an Haus und Hof werden in der Schatzkiste des Patienten gesammelt.

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Links: Für jeden ein nettes Wort, wertvolle Tipps beim Torwandschießen – und trotzdem fand Jupp Heynckes, Schirmherr der Damper Handicap Tage, noch Zeit für einen Crashkurs beim siebenfachen deutschen Meister im Para-golfen, Jens Maspfuhl (li). FOTO: INGEBORG URBANCZIK

Mitte: Radeln trotz Sehkraft von nur einem Prozent: Jenny (27) hatte beim Tandemfahren viel Spaß. FOTO: DR. MAIKE MARCKWORDT

Rechts: Im Panoramabad stieg die mehrfache Paralympic-Goldmedaillengewinnerin Kirsten Bruhn mit den Teilnehmern ins Wasser und zeigte z. B. Übungen zur Verbesserung der Wasserlage. FOTO: DR. MAIKE MARCKWORDT

Wissensziel 2017HELIOS ruft jedes Jahr Wissensziele aus, bei dem alle Mitarbeiter eine Schulung zu einem bestimmten Thema absolvieren müssen. Dieses Jahr gehören IT & Datensicherheit dazu. So sollen die Mitarbeiter für diese Bereiche sensibilisiert werden.

MARC PINGEL | HILDESHEIM

Fast wöchentlich spielen die Kollegen der Informations-technologie (IT) sogenannte Sicherheitspatches ein. „So schützen wir unser Computernetzwerk vor Hackerangrif-

fen und Schadsoftware“, erklärt Holger Scholz, Regionalleiter IT Niedersachsen. Mit seinen 30 Mitarbeitern betreut er etwa 4.000 PCs und über 200 Smartphones, die immer auf dem neuesten Sicherheitsstand sein müssen. Denn: Ein Hackeran-griff kann sich jederzeit ereignen. „Glücklicherweise hatten wir bei HELIOS einen solchen Angriff erst ein mal“, sagt Scholz. „Wir konnten ihn dank guter Backups und Sicherheitsvorkeh-rungen relativ unbeschadet abwehren.“

Nicht weniger anspruchsvoll ist das Tagesgeschäft. „Etwa 50 Prozent unserer Arbeit macht der Support aus, bei dem wir uns um akute Probleme in den Häusern kümmern. Zu 30 Prozent tauschen wir alte Hardware aus und aktualisieren Software. Die verbleibenden 20 Prozent sind Projektarbeiten, wo es um die Einführung neuer Produkte und ähnliches geht“, erklärt der IT-Experte. Seit 19 Jahren ist Scholz in der Branche tätig und weiß, wie sich die Anforderungen verändert haben: „Früher brauchte man die IT vor allem zur Datenübermittlung von Ab-rechnungen und anderen Dokumenten. Heute sind immer mehr klinische Prozesse auf die IT angewiesen. Deshalb sind wir 24 Stunden an sieben Tagen die Woche für den Klinikbetrieb im Einsatz.“

JULI/AUGUST 2017 | HELIOS aktuell | 1716 | HELIOS aktuell | JULI/AUGUST 2017

Nachrichten Aus den Regionen

Sicherheit im Datendschungel 140 Millionen E-Mails gehen jedes Jahr bei HELIOS ein, zwölf Millionen allein in der Region Niedersachsen. 88 Prozent davon sind sogenannte Spam-Mails. In ihnen können Trojaner und Viren verborgen sein.

Vorbild für Europa: Erstes Klinisches Nachtcafé Das Nachtcafé im HELIOS Park-Klinikum Leipzig wurde von der EU-Kommission als nachahmungswürdig eingestuft

O LEIPZIG Aktiv und gesund altern funktioniert im HELIOS Park-Klinikum Leipzig besonders gut. Das Klinikum gehört zum sächsischen Referenzstandort der Europäischen Innovations-partnerschaft im Projektbereich „Aktives und gesundes Leben im

Alter“, angesiedelt bei der EU-Kommission. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die durchschnittliche Zahl der gesunden Lebensjahre der Europäer und die Lebensqualität älterer Menschen bis 2020 zu erhöhen. Erreicht werden soll dies mit Hilfe eines breiten Erfah-rungsaustausches und konkreter Best-Practice-Fälle. Davon kann das Park-Klinikum Leipzig gleich mehrere beisteuern.

So rief das Projekt GeriNet Leipzig im HELIOS Park-Klinikum ein klinisches Nachtcafé ins Leben. „Ältere Klinikpatienten, die unter Gedächtniseinschränkungen und einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus leiden, werden hier von unseren ehrenamtlichen Grünen Damen und Herren in der Nacht betreut“, erklärt Lysann Kasprick, Projektmanagerin des GeriNet Leipzig. „Sie sind als GeriNetTrai-ner speziell dafür ausgebildet.“ Die GeriNetTrainer gehen mit den Patienten spazieren oder machen mit ihnen leichte Bewegungs-spiele. „Das Angebot entlastet nicht nur die Klinikmitarbeiter, sondern gibt auch den Patienten Sicherheit und unterstützt den Genesungsprozess.“ Das Nachtcafé und das gesamte Betreuungs- und Übungsprogramm GeriNetTrainer wurden von der Europäi-schen Kommission jetzt zur Nachahmung in anderen europäischen Ländern empfohlen. Juliane Dylus

IT-Leiter Holger Scholz (links) und sein Mitarbeiter Viktor Reschke sorgen mit ihren 30 Kollegen für Sicherheit in Niedersachsens IT-Netzwerk.

Übergabe: Bevor die ehrenamtlichen Grünen Damen die Patienten zum Nachtcafé abholen, informieren sie sich bei den Mitarbeitern der Station über ihre Bedürf-nisse und Gegebenheiten. FOTO: JULIANE DYLUS

HANDYCAP TAGE IN DAMP UND GEESTHACHT MIT 700 TEILNEHMERN

Mitten ins Herz getroffen

N DAMP „So etwas habe ich noch nie irgendwo erlebt, Sie haben unsere Bedürfnisse als Behinderte wirklich mitten ins Herz getroffen.“ Mit diesen Worten zog Teilnehmerin Carola Hellwig strahlend Bilanz. Die mehrfach Behinderte war extra aus Berlin angereist – eigentlich nur, um einen Golfsportrollstuhl gemeinsam mit dem siebenfachen Deutschen Meister Jens Maspfuhl auszuprobieren. Schließlich blieb sie sogar über Nacht. An den Damper Handicap Tagen, einer gemeinsamen Veranstaltung der HELIOS Kliniken Damp und Geesthacht am 17./18. Juni, nah-men insgesamt 700 Kinder und Erwachsene teil. Dr. Maike Marckwordt

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STEPHANIE VON OETINGER I MÜNCHEN

Brustkrebs beim Mann? Gibt es das über-haupt?Brustkrebs bei Männern ist relativ selten. Weniger als ein Prozent aller Mammakarzi-nome betrifft Männer. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt zwischen 68 und 71 Jahren.

Verläuft Brustkrebs beim Mann anders? Diagnostik und Therapie sind wie bei Frauen. Aufgrund eines ungünstigeren Verhältnisses von Tumorgröße zur Gesamt-größe der Brust kommt es bei Männern aber häufiger zu einer vollständigen Entfernung des Brustdrüsengewebes.

Welche Symptome gibt es?Betroffene ertasten oft eine schmerzlose Verhärtung oder einen Knoten. Warnsigna-le können auch Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze oder Einziehung an der Brusthaut sein.

Wie erfolgt die Diagnostik?Bei der Diagnosestellung nutzen wir bildge-bende Verfahren. Zudem ist oft eine Gewe-beprobe nötig. Die Diagnostik übernimmt der Frauenarzt.

Wie wird der Brustkrebs behandelt? Die Behandlung orientiert sich an den Leit-linien, die auch für Frauen gelten. Die Indi-kation für die Therapie erfolgt entsprechend den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie.

Wie sind die Heilungschancen?Je früher der Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. In über

80 Prozent der Fälle ist er heilbar. Die Pro-gnose hängt auch von anderen Faktoren ab, etwa der Tumorgröße.

Gibt es Vorsorgeuntersuchungen?Leider nicht. Die Sensibilität sollte bei Hausärzten und Allgemeinmedizinern geschärft werden. Zudem sollte jeder selbst aufmerksam sein und bei verdächtigen Symptomen frühzeitig zum Arzt gehen.

Wie sieht es mit Präventionsmöglichkeiten aus?Wie bei allen Krebserkrankungen spielt eine gesunde Lebensweise eine wichtige Rolle. Zu den Risikofaktoren zählt auch Überge-wicht, da im Fett Östrogen produziert wird und die meisten männlichen Mammakarzi-nome hormonabhängig wachsen.

FRÜHE ERKENNUNG ERHÖHT HEILUNGSCHANCEN

Brustkrebs bei Männern: Selten, aber gefährlichBrustkrebs bei Männern ist relativ selten, weniger gefährlich ist er nicht. Dr. Sabine Keim, Leiterin des interdisziplinären Brustzentrums im HELIOS Klinikum München West, beantwortet die wichtigsten Fra-gen zum Thema Brustkrebs bei Männern.

Wissen

Wissenschaftsförderung bei HELIOSForschung und Wissenschaft werden bei HELIOS unterstützt und gefördert CONSTANZE VON DER SCHULENBURG I BERLIN

12. SeptemberGastgeberfunktion – Servicedienst-leistung im Krankenhaus/MünchenServicedienstleistungen rund um den Krankenhausaufenthalt werden für Klini-ken immer wichtiger. Diese Schulung ver-mittelt Servicemitarbeitern das richtige Bewusstsein, um ihre Rolle so auszufül-len, dass sie die hohen Anforderungen an guten Service erfüllt.

21. SeptemberNie mehr ohne Worte – Grundprin-zipien der Rhetorik/Dachau

Ob im Gespräch mit Patienten, Mitarbeitern oder Lieferanten: Wer überzeugend wirkt, erreicht mehr. Dieses Seminar vermittelt die Grundprinzipien der Rhetorik. Sie lernen, wie Sie Gespräche strukturiert führen, dabei Souveränität ausstrahlen und Gesten gezielt einsetzen.

25. SeptemberGENERATION Z – Was möchte die neue Generation?/LeipzigFreizeit statt Karriere, Sabbatical statt Stress, Generation „Pippi Langstrumpf“: Der Vortrag beleuchtet Bedürfnisse einer

neuen Generation von Arbeitnehmern. Als Zuhörer erfahren Sie, was hinter diesen Schlagworten steckt und welche Chancen der Einstieg dieser neuen Gene-ration in die Berufswelt eröffnet.

28. bis 29. SeptemberSekretariat Med – Das Seminar für die Sekretärin in der Klinik/WuppertalDie Arbeit als Chefarztsekretärin erfor-dert ein hohes Maß an Organisation, Stressresistenz und kommunikativen Fähigkeiten. In diesem Seminar erhalten

Sie nützliche Werkzeuge, um die Prozesse im Büro effizient zu organisieren.

16. bis 27. OktoberGrundausbildung Medizinische Kodierfachkraft (IHK)/HamburgIn zehn Tagen zur Medizinischen Kodier-fachkraft: Die Grundausbildung führt in die Struktur des DRG-Systems und den sicheren Umgang mit der ICD- und OPS-Systematik ein. Auf dem Lehrplan stehen die Anwendung der Kodierrichtlinien, die Umsetzung des MDK-Verfahrens und die sachgerechte Kodierung im Einzelfall.

TERMINE

Für Wissenschaft und Forschung bie-tet HELIOS mit seinem Verbund von 112 Kliniken beste Voraussetzungen: Klinisch relevante Forschungsfragen können schnell und aussagekräftig beantwortet werden. „Innovative Ide-en landen nach ihrer Veröffentlichung nicht in der Schublade, sondern ste-hen allen Mitarbeitern zur Verfügung. Das macht Forschung bei uns attrak-tiv und praxisnah“, so Prof. Dr. Petra Thürmann, Chefärztin für Klinische Pharmakologie im HELIOS Klinikum

Wuppertal, Sprecherin des HELIOS Forschungsrates. HELIOS fördert gezielt Forschungsprojekte von Mit-arbeitern, die einen hohen Nutzen für Patienten erwarten lassen. Voraus-setzungen für die Förderung fasst die HELIOS Konzernregelung Forschung und Wissenschaft zusammen. Wichtig für jede Förderung: Die Forscher verpflichten sich zur Publikation der Ergebnisse, wobei HELIOS die Pub-likation selber zusätzlich mit einem Wissenschaftsbonus honoriert.

ANBAUTEN, NEUBAUTEN, AUF-STOCKUNGEN, SANIERUNGEN: DIE BAU- UND PROJEKTSTEUERUNG BEI HELIOS BEFASST SICH MIT THEMEN WIE PLANUNGSZEIT, KOSTENGÜNSTIGEM BAUEN UND ARBEITSABLÄUFEN. AN DIESER STELLE BEANTWORTEN WIR FRA-GEN RUND UM DAS THEMA BAUEN.

Warum gibt es kein Handwasch-becken im Chef-arztzimmer?Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe: Zum einen sollen Pa-tienten in bestmöglich ausge-statteten Untersuchungs- und Behandlungsräumen versorgt werden. Hier gibt es neben Handwaschbecken auch alle erforderlichen Untersuchungs-hilfen sowie Medizinproduk-te. Die Büros der Chefärzte hingegen dienen der administ-rativen Tätigkeit. Zum anderen kommt es bei selten genutzten Wasserarmaturen – und hierzu zählen erfahrungsgemäß die Handwaschbecken in Büros – dazu, dass sich in den Leitun-gen Keime wie Legionellen vermehren. Diese können auf das gesamte Leitungsnetz über-gehen und Patienten lebensbe-drohlich gefährden. Das kann nur verhindert werden, wenn an jedem Waschbecken regelmäßig – mindestens alle 72 Stunden – mehrere Liter Wasser abfließen.

» Haben auch Sie Fragen rund um das Thema Bauen bei HELIOS? Reichen Sie sie ein unter [email protected]

Dr. Sabine Keim bei ihrer Arbeit im interdisziplinären Brustzentrum. FOTO: STEFFEN LEIPRECHT

Leuchtet die Lärmampel rot auf, ist es zu laut. Dr. Dietmar Hohmann, Dr. Nicolai Nitzsche und Daniel Gottschalk vom HELIOS Klinikum Warburg freuen sich über das Hilfsmittel, das für mehr Ruhe in der Intensivstation sorgen soll. FOTO: MAIKE HESSE

Lärmampel sensibilisiert Personal und BesucherDelir ist eine Bewusstseinsstörung, die auch durch einen erhöhten Lärmpegel ausgelöst werden kann. Intensivpatienten sind dafür besonders anfällig. Um sie zu schützen, arbeitet das HELIOS Klinikum Warburg jetzt mit einer Lärmampel auf der Inten-sivstation, die signalisiert, wann es ruhiger zugehen sollte. Bei Lärm springt sie auf Rot, dann sollten Personal und Besucher leiser reden und arbeiten. „Mit dieser Maßnahme wollen wir den Anteil an Intensivpatienten, die in unserer Obhut ein Delir er-leiden, weiter senken“, erklärt Chefarzt Dr. Dietmar Hohmann.

An vielen HELIOS Kliniken werden derzeit Maßnahmen eingeführt, damit Delire seltener vorkommen. Das Thema gehört auch zu den HELIOS Wissenszielen des Jahres 2017. Das heißt, alle Mitarbeiter – von der Medizin bis zur Verwal-tung und Logistik – erfahren in Schulungen mehr über die Erkrankung und wie sie zu verhindern ist. Maike Hesse

Jetzt bewerben! HELIOS Wissenschaftspreis 2017 setzt HELIOS einen weiteren Akzent: Ab sofort können sich HELIOS Mitarbeiter für den Wissenschaftspreis bewerben. Besonders interes-sant seien für die Jury innovative Projekte mit engem Praxisbezug, sagt Prof. Dr. Petra Thürmann: „Vor allem junge Leute, die eine gute Idee hatten und diese schon erfolgreich umgesetzt und publi-ziert haben, sollten sich bewerben!“ Eingereicht werden kann eine 2016 oder 2017 veröffentlichte Publikation oder sehr gut benotete Promotionsarbeit (magna cum laude). Die Arbeiten sollen bei HELIOS entstanden sein. Vorgesehen sind drei Preise über insgesamt 10.000 Euro. Bewerbungen sind bis zum 15. September möglich, die Preisverleihung erfolgt bei der HELIOS Jahrestagung im November in Berlin.

» Weitere Infos im Intranet unter myhelios.helios-kliniken.de/unternehmen/zentrale-dienste/helios-wissen/helios-wissenschaftspreis-2017

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1 Warum ist die Musiktherapie in der psychiatrischen Behandlung wichtig? Jeder Mensch reagiert auf Musik. Sie löst Gefühle aus und

bringt sie zum Ausdruck. Ich will an genau dieses Gefühl kommen, es greifbar machen und zu Tage fördern. Das ist gerade bei Patienten wichtig, die wegen Depressionen, Schizophrenie oder Suchterkrankungen in Behandlung sind. Sie können meistens ihre Gefühle nicht zulassen. Die Musik schafft einen angstfreien Raum.

2 Was ist mit Patienten, die kein Instrument spielen? Musizieren kann jeder. Wer kein

klassisches Instrument beherrscht, bringt trotzdem eins mit: die Stimme. Sie ist das erste Instrument, das wir beherrschen, noch vor dem Sprechen.

3 Wie läuft die Musiktherapie ab? Die The-rapie ist vielfältig. Wir haben einen

Raum mit Lichtspiel zur Entspannung und einen weiteren Raum mit zahlreichen

Instrumenten. Da ist vom Klavier über die Trommel bis zur Rassel alles dabei. Wir therapieren sowohl stationär als auch ambulant, im-

mer einem klaren Konzept folgend: der rezeptiven Musiktherapie. Die Patienten hören und fühlen die Musik, sie sollen selbst ein

Instrument in die Hand nehmen.

4 Musiktherapie erfordert viel Feingefühl und Empathie. Wie trennen Sie diesen emotionalen Beruf von Ihrem Privatleben?

Gar nicht. Ich engagiere mich auch in meiner Freizeit und unternehme Ausflüge mit meinen ambulanten Pa-

tienten. Wir besuchen Museen oder Konzerte. Wenn ich abschalten will, widme ich mich der Malerei.

5 Es gibt relativ wenige Musiktherapeuten. Wie stehen Sie dazu? Ich wünsche mir für die Zukunft,

dass mehr Menschen eine Ausbildung in der Musiktherapie machen. Der Bedarf an

Therapeuten ist groß, die Möglichkeiten sind vielfältig. Quasi jeder Fachbereich

eignet sich. Davon kann jeder Patient nur profitieren.

Menschen

ANTJE GRÖPL I BAD BERLEBURG

Pinzette bitte! Lupe! Mit feinsten Instrumenten geht Prof. Dr. Anette Weber ans Werk: Die Chef-ärztin für Hörstörungen, Tinnitus und Schwindel

in den HELIOS Rehakliniken Bad Berleburg arbeitet präzise, steril und hochkonzentriert. Wer nun glaubt, er wohne einer komplexen Operation bei, irrt. Tat-sächlich baut Prof. Weber eine Uhr.

Dabei ist „bauen“ ein zu grobes Wort für das filigrane Handwerk: Millimeter und Zentimeter große Zahnräder, Seilzüge und Anker setzt Prof. Weber ak-ribisch zu einer mechanischen Wanduhr zusammen, die nach rund 24 Stunden Handarbeit die richtige Stunde schlägt. „Uhrenbau ist Präzisionsarbeit – fast so wie die Chirurgie“, bestätigt die Chefärztin.

Doch wie wird eine Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zur Uhrmacherin? Die Liebe für das Filigrane zieht sich durch Prof. Webers Leben wie ein roter Faden: Bereits in ihrer Jugend klebt und bemalt sie kleine Häuschen und Bahnhöfe für ihre Modelleisenbahn, später folgt die HNO-Chi-

PORTRÄT

Frau Professor Weber nimmt sich ZeitAus Zahnrädern, Seilzügen und Ankern werden nach stundenlanger akribischer Feinarbeit perfekt funktio-nierende Uhren. Damit das gelingt, helfen Prof. Weber ihre Kenntnisse und Tugenden aus der Chirurgie.

rurgie, wo sie komplizierte Eingriffe an kaum drei Millimeter großen Knochen durchführt. Als ihr der Rücken das lange Stehen im Operationssaal unmög-lich macht, widmet sie sich einem neuen Hobby, um ihre Fingerfertigkeit zu erhalten. „Ich habe mich schon vorher für Uhren interessiert. Aufgrund eines interessanten Zeitungsartikels und aus Neugier habe ich ein Uhrenseminar belegt und seitdem bin ich Fan.“

Mittlerweile hat die 51-Jährige eine Armbanduhr mit 60 Teilen und zwei mechanische Pendeluhren mit jeweils 90 Teilen gebaut, von denen sie eine stolz an der heimischen Wohnzimmerwand präsen-tiert. „Ich mag am liebsten mechanische Uhren der alten, traditionellen Uhrenmanufakturen. Mich fas-ziniert das Zusammenspiel der einzelnen Teile und die Präzision und Sorgfalt, mit der jedes einzelne Teilchen eingestellt werden muss, damit am Ende das große Ganze funktioniert.“

Das nächste Projekt ist bereits in Planung: Eine Tischuhr mit 90 Teilen – für wen sie ist, wird nicht verraten: „Die ist ein Geschenk!“

» Uhrenbau ist Präzisions-arbeit – fast so wie die Chirurgie“Prof. Dr. Anette Weber, Chefärztin für Hörstö- rungen, Tinnitus undSchwindel in den HELIOS Rehakliniken Bad Berleburg

WO MENSCHEN ARBEITEN, PASSIEREN FEHLER – DAMIT WIR BEI HELIOS DIE FEHLER NICHT ALLE SELBST MACHEN MÜS-SEN, BEVOR WIR AUS IHNEN LERNEN KÖNNEN, STELLEN WIR MONATLICH EINEN ANONYMISIERTEN EINZELFALL AUS DER ZENTRALEN HAFTPFLICHTBEARBEITUNG VOR.

5 FRAGEN AN …

Gefühle mit Musik zu Tage fördern: Einblicke in die Musiktherapie Seit 41 Jahren arbeitet Birgit Keil im HELIOS Klinikum Erfurt, davon 31 Jahre als Musiktherapeutin im Fachbereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Die studierte Therapeutin spricht über den Berufsstand und Potenziale.

Aufklärung fremdsprachiger Patienten mit Hilfe von Angehörigen/Bekannten

Nicht nur der Zuzug von Flüchtlingen in den vergangenen Jahren, sondern auch ein jüngeres obergerichtliches Urteil gibt Anlass, sich die Anforderungen an die Aufklärung von fremdsprachigen Patienten nochmals zu vergegenwärtigen. Denn den Nachweis einer ordnungs-gemäßen Aufklärung hat grundsätzlich der Arzt zu führen. Das OLG Köln hat entschieden, dass sich ein Arzt nicht einfach darauf verlas-sen kann, dass ein Angehöriger das Gespräch vollständig und korrekt übersetzt. Der Arzt muss sich zunächst auch einen Eindruck von den deutschen Sprachkenntnissen des Übersetzers verschaffen. Im Rahmen der Haftpflichtfallbearbeitung fällt gelegentlich auf, das nicht in jedem Fall auf Basis der Aufklärungsdokumentation klar nachvoll-ziehbar ist, ob die rechtlichen Anforderungen erfüllt worden sind.

Folgendes ist zu beachten:

Im angesprochenen Urteil (Az.: 5 U 184/14) wurde gerügt, dass die Ehefrau, die als „Übersetzerin“ fungierte, nur bruchstückhaft Deutsch sprechen würde. Grundsätzlich reicht eine sprachkundige Person, die das Gespräch übersetzt. Das können Angehörige oder Mitarbeiter des

Krankenhauses sein. Ein zertifizierter Dolmetscher ist nicht notwen-dig. Um sich von den Fähigkeiten des „Übersetzers“ zu überzeugen, sollte der Arzt zunächst ein Gespräch mit diesem „Übersetzer“ voran-stellen und das Ergebnis kurz dokumentieren. Idealerweise überprüft der Arzt zum Abschluss der Aufklärung durch gezielte Rückfragen an den Patienten, ob die Aufklärung tatsächlich verstanden worden ist (ebenfalls kurz dokumentieren). Der Name des „Übersetzers“ und das Verhältnis zum Patienten sollten festgehalten werden und der „Übersetzer“ den Bogen mit unterschreiben. Nach Möglichkeit sollten fremdsprachige Aufklärungsbögen – die heute in vielen Sprachen ver-fügbar sind – als Gesprächshilfe verwendet werden. Diese ersetzen wie in anderen Fällen auch das persönliche Gespräch jedoch nicht. Sollten Zweifel bestehen, ob Folgen und Risiken einer elektiven Operation sowie Behandlungsalternativen verstanden worden sind, müsste die Behandlung verschoben bzw. ein Dolmetscher hinzugezogen werden.

» Mehr Informationen für Mitarbeiter unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/fehlerdesmonats

Links: Ein Blick ins Innere: Das Ankerrad dreht sich mit jedem Pendelausschlag eine Zacke weiter. Die Feder steht so immer unter Spannung und treibt die Uhr an. FOTO: PROF. ANETTE WEBER

Oben: Prof. Anette Weber muss die Feder von Hand aufziehen, damit die Uhr funktioniert. FOTO: ANGELA BRUNNER

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22 | HELIOS aktuell | JULI/AUGUST 2017 JULI/AUGUST 2017 | HELIOS aktuell | 23

Übergewicht ist ein Thema, auf das Betroffene oft nur ungern an-gesprochen werden. Franziska Wulff macht aus ihren Kilos auf den Hüften hingegen kein Geheimnis – im Gegenteil: Die Buchhalterin in der Klinikum Erfurt Catering GmbH (KEC) nahm gemeinsam mit weiteren 59 HELIOS Mitarbeitern an einem dreimonatigen Abneh-mkurs von Weight Watchers teil. Die 39-Jährige ging dabei aber noch einen Schritt weiter und machte ihren Kampf gegen die Pfunde öffentlich. Über ihren Instagram-Account berichtete sie in den ver-gangenen Monaten aus ihrem Abnehmalltag und ließ ihre Erlebnisse einmal wöchentlich auf www.heliosaktuell.de/weight-watchers Revue

passieren. „Ich brauchte den Druck von außen“, erklärt Franziska Wulff ihre Entscheidung, ihre Fortschritte öffentlich zu dokumen-tieren. „Nur so konnte ich anfangs meinen inneren Schweinehund überwinden.“ Aus ihrem Umfeld erhielt sie unterdessen sehr viel Zuspruch. Überrascht war die zweifache Mutter, welche Kreise das Ganze zog: „Ich war verblüfft, wie viele Menschen sich für mein Abnehmvorhaben interessieren. Ich bin ja kein Promi oder so.“ Mittlerweile tauscht sich Franziska Wulff über Instagram mit Usern aus ganz Deutschland über ihre Essgewohnheiten aus. „Irgendwie verrückt, aber gleichzeitig motivierend“, so Wulff.

„Ich brauchte den Druck von außen!“Seit einigen Wochen nimmt Franziska Wulff ab – in aller Öffentlichkeit. Wie fühlt sich das an, wenn alle Kollegen beim Kalorienzählen helfen?

Seit Anfang des Jahres gibt es eine deutschlandweite Kooperation zwischen der HELIOS Kliniken GmbH und Weight Watchers At Work. HELIOS-weit können Kliniken damit ein Vorteilsangebot für einen mehrmonatigen Kurs mit Inhouse Coachings in Anspruch nehmen. Als Baustein für die betriebliche Gesundheitsförderung bietet das HELIOS Klinikum Erfurt seinen Mitarbeitern seit Ende April gleich zwei Weight-Watchers-Kurse an.

» Weitere Informationen: https://myhelios.helios-kliniken.de/ unternehmen/zentrale-dienste/mitarbeitergesundheit-sicherheit/ kooperationen/weight-watchers-at-work/

STELLENANZEIGEN

Chefärztin/Chefarzt• Anästhesie, Damp • Gynäkologie und Geburtshilfe Herzberg/Osterode• Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Berlin-Zehlendorf• Allgemein- und Viszeralchirurgie, Herzberg/Osterode

Oberärztin/Oberarzt• Interdisziplinäre Intensivmedizin, Salzgitter• Orthopädie und Unfallchirurgie, Niederberg• Palliativ- und Schmerzmedizin, Meiningen

Fachärztin/Facharzt• Anästhesie, Herzberg/Osterode

• Kinder- und Jugendmedizin, Krefeld

Pflegedienst• Pflegedirektor (m/w), Kronach• Pflegedirektor (m/w), Damp• Leitung für die Zentrale Notauf- nahme (m/w), Rottweil• Bereichsleitung Herzkatheter- labor (m/w), Herzberg/Osterode

Funktionsdienst• Leitender medizinisch-tech- nischer Laborassistent (m/w), Hamburg• Leitender Gesundheits- und Krankenpfleger oder MTRA (m/w), München

» Alle freien Stellen finden Sie unter: www.helios-kliniken.de/jobs

PersonalienMenschen

PERSONALVERÄNDERUNGEN

BerlinDima (Dmitri) Ladizhenski

(44) hat zum 1. Juni die Leitung des Bereichs HELIOS

Healthcare International (HHI) übernommen. Der gebürtige Russe war nach seinem Studium der Germanistik und Betriebs-wirtschaft in Sankt Petersburg mehrere Jahre u.a. als Journalist in Russland und anderen Ländern tätig. Seit 2010 beschäftigt sich Ladizhen-ski mit dem Medizintouris-mus und hat in verschiede-nen Positionen bereits erfolgreich mit HELIOS zusammengearbeitet.

FreitalJens Stoppok (46) hat am

16. Juni die Aufgaben des Pflegedirek-tors in den HELIOS

Weißeritztal-Kliniken übernommen. Der gelernte Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensiv-medizin ist seit 27 Jahren im Unternehmen. Jens Stoppok ist seit 2014 stellvertretender Pflegedi-rektor und absolvierte 2016 erfolgreich das Führungskräfteentwick-lungsprogramm von HELIOS. Er übernimmt die Position von Petra Vitzthum.

Hildesheim Petra Bieler (47) ist seit

Mai 2017 neue Geschäftsfüh-rerin der HELIOS MVZ Südnieder-

sachsen GmbH & Herzberg Zentrum GmbH mit Dienst-sitz in Hildesheim. Zuvor arbeitete sie über zwanzig Jahre bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Ärztekammer Niedersachsen. Im Anschluss daran wechselte Frau Bieler als Leiterin des Ambulanten Bereichs in den Krankenhaus-bereich und übernahm später als selbstständige Beraterin im Gesundheitswesen die kaufmännische Leitung verschiedener MVZ.

MünchenDr. Sascha Prothmann

(44) hat zum 1. Juni als Chefarzt die Leitung des neuen Instituts

für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiolo-gie im HELIOS Klinikum München West übernommen. Der gebürtige Münchner ist Facharzt für Radiologie und verfügt über die Schwerpunkt-bezeichnung Neuroradiologie. Zuletzt war Dr. Prothmann Leitender Oberarzt am Klinikum rechts der Isar.

NordenhamBirthe Kirberg (42) hat

die Klinikgeschäftsführung der HELIOS Klinik

Wesermarsch zum 1. Juli übernom-men. Die studierte

Diplom-Ingenieurin für Geomatik ist seit 2010 bei HELIOS tätig und hat Managementaufgaben und Leitungsfunktionen in den Kliniken Damp, Schönhagen, Kiel, Schles-wig und Erfurt ausgeübt. Zuletzt war sie als Assis-tentin der Klinikgeschäfts-führung in Erfurt u.a. mit Strategieplanung und Wirtschaftlichkeitsanaly-sen für neue Bauprojekte betraut.

SalzgitterDr. med. Sebastian (40) ist

seit dem 1. Juni neuer Chefarzt der Klinik für interdiszipli-

näre Intensivmedizin im HELIOS Klinikum Salzgit-ter. Zuletzt war er in den Kliniken des Main-Taunus-Kreises als Geschäftsführen-der Oberarzt im Bereich der Intensivmedizin tätig. Er verfügt über die Zusatzbe-zeichnungen für Intensivme-dizin, Palliativmedizin und Notfallmedizin und war Leitender Notarzt. Berufsbe-gleitend hat er den Master-studiengang in „Health Business Administration“ absolviert.

StralsundTorge Koop (44) ist seit

dem 1. Juli 2017 neuer Klinikge-schäftsführer des HELIOS

Hanseklinikums Stralsund. Davor leitete der approbierte Mediziner und Gesundheits-ökonom zwei Jahre lang die HELIOS Klinik Weser-marsch. Von 2009 bis 2015 war er Leiter des Unterneh-mensbereichs Marktbeob-achtung und Strategie bei den Asklepios Kliniken in Hamburg. Der gebürtige Bremer studierte Humanme-dizin in Lübeck und verfügt zudem über einen MBA-Abschluss im Gesundheits-management.

ÜberlingenSven Axt (31) ist seit dem 1.

Juni Klinik-geschäftsfüh-rer des HELIOS Spitals

Überlingen. Der 31-Jährige leitete zuvor als Klinikge-schäftsführer der HELIOS Kliniken Taunus GmbH die Standorte Bad Schwalbach und Idstein. Axt hat das Managementtraineepro-gramm der HELIOS Kliniken erfolgreich durchlaufen. Mit der HELIOS Rosmann Klinik Breisach hat ihn damals bereits eine längere Station nach Süddeutschland geführt. Der gebürtige Heidelberger ist verheiratet und hat ein Kind.

EIN ALTER RAT LAUTET, die Wunden an der Luft heilen zu lassen. Doch stimmt das auch? „Ist die Wunde an der Luft, bildet sich Schorf auf ihr. Dieser behindert die Neubildung der Haut und begräbt Bakterien unter sich“, erklärt Anja Mielack vom Wundteam der HELIOS Klinik Schkeuditz. Ein Pflaster nimmt stattdessen den Ausfluss der Wunde auf, medizinisch „Exsu-dat“ genannt. So bleibt die Wunde sauber, sie schmerzt weniger und wird vor neuen Verlet-zungen geschützt. Zudem wird die Zellbildung schneller angeregt. „Sondert die Wunde kein Exsudat mehr ab, kann sie gerne an der Luft ausheilen“, so die Expertin.

Bei einer Blase sollte die Blasenhaut immer als Schutzbarriere belassen werden, rät Mielack. Ist sie prall gefüllt, kann sie nach einer Desinfektion mit einer sterilen Nadel ange-stochen werden. Aber auch dann sollte die Blasenhaut unbedingt am Fuß belassen werden, denn so trocknet der empfindliche Blasengrund nicht aus. Eingerissene und verschobene Bla-senhaut am besten wieder vorsichtig an die verletzte Stelle ziehen und sowohl die geschlosse-ne als auch die angestochene Blase mit einem Pflaster abdecken.

Ideal sei eine feuchte Wundversorgung mit Hydrokolloidverbänden, erklärt Mielack. Sie verhindern ein Austrocknen der Wunden und hemmen den Eintritt von Bakterien. Hydrokolloidpflaster und -verbände für die Reiseapotheke gibt es in Drogerien und in Apotheken. Sindy Lohse

Schürfwunden und Blasen im UrlaubSommer, Sonne, Strand. Ob Groß oder Klein – viele lieben ihren Urlaub aktiv. Bei Beachvolleyball, Wurfschei-be und Co geht es manchmal hoch her. Im Eifer des Gefechts können dann Schürfwunden oder aufgeriebene Blasen auftreten.

Damit Schürfwunden am Knie im Urlaub nicht stören, sollten sie fachgerecht versorgt werden. Anja Mielack vom Wundteam der HELIOS Klinik Schkeuditz mit einer Patientin. FOTO: SINDY LOHSE

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24 | HELIOS aktuell | JULI/AUGUST 2017 JULI/AUGUST 2017 | HELIOS aktuell | 25

Region Mitte – Nord

Ob Fischgräte, Zahnprothesen oder Murmel – wir verschlu-cken uns an vielem. Doch wann muss ein Arzt helfen?JERICHOWER LAND Normalerweise schließt sich der Kehlkopfdeckel beim Schlucken automatisch, damit Nahrung in die Speiseröhre und nicht in die Luftröhre gelangt. Manchmal aber rutscht doch etwas in die Luftröhre – man hat sich ver- schluckt. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene verschlucken Gegen-stände. „Häufig werden Gebissteile oder nicht verdauliche Essensteile verschluckt. Auch gibt es Patien-ten, die absichtlich Gegenstände verschlucken“, sagt Dr. med. Mar-tin Lehmann, Ärztlicher Direktor der HELIOS Klinik Jerichower

Land. Aber wie entfernt man einen Fremdkörper? „Bei einer verschluckten Knopfbatterie oder einem Magneten muss sofort ge-handelt werden. Auch scharfe und große Gegenstände müssen je nach Lage entfernt werden. Bei einer kleinen Murmel kann man warten, bis diese von allein ausgeschieden wird. Treten allerdings Beschwer-den auf, sollte sofort ein Arzt auf-gesucht werden damit der Fremd-körper entfernt werden kann“, so Dr. Lehmann. Dafür ist nicht immer eine Operation notwendig, meist reicht eine Endoskopie.

Fremdkörper verschluckt – was tun?

Verschluckte Gegenstände sichtbar gemacht im Röntgen-Bild: Nägel, Batterien

len seiner Herzfrequenz verhindert. „Ich habe mich während meines zweiwöchigen Klinik-aufenthalts sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Das war für mich sehr wichtig und hat mir den Ansporn gegeben, wieder schnell gesund zu werden“, erzählt Roland Grey. Noch ein Grund zur Freude: Seine Tochter hat am 17. Mai einen gesunden Jungen in der Geburtsabteilung der Köthener Klinik zur Welt gebracht. „Für uns ist es wichtig, in un-serer ländlichen Heimat eine Klinik zu haben, die uns von der Geburt bis ins hohe Alter gut versorgen kann“, sagt Roland Grey.

Für Rentner Harri Schmidt beginnt jeder Tag mit dem gleichen Ritual: Er misst seinen Blutdruck, wiegt sich und erstellt ein EKG.

Die Messwerte sendet er über eine Sendestation an das Zentrum für kardiovaskuläre Telemedi-zin der Charité (TMZ), welches die sogenannte Fontane-Studie durchführt. Diese wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Seit einem Jahr beteiligt sich auch die HELIOS Klinik Köthen daran.

Die Ergebnisse der Studie sollen die Wirk-samkeit der „Telemedizin“ bei der Betreuung von Patienten mit Herzschwäche untersuchen. Sachsen-Anhalt hat bundesweit den höchsten Anteil stationärer Krankheitsfälle aufgrund der Herzschwäche. Umso wichtiger findet Dr. med. Robert R. Flieger, Chefarzt der Klinik für Kardiologie in Köthen, die Beteiligung an der Studie. „Die meisten unserer Patienten mit Herzschwäche leben in Dörfern der Region Anhalt-Bitterfeld. Für die meist wenig mobi-len Patienten ist es ein großer Aufwand, den nächsten Arzt zu erreichen. Aus diesem Grund sehen wir viele leider erst, wenn die Krankheit ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat“, so Dr. Flieger. Vor gut einem Jahr wurde Harri Schmidt während seiner Behandlung in der Köthener Klinik als möglicher Teilnehmer für

die Studie gefunden. Dr. med. Torsten Kai Röp-ke, Leitender Oberarzt der Kardiologie, betont: „Viele unserer Patienten zeigen große Bereit-schaft, an der Studie mitzuwirken. Es freut mich besonders zu sehen, wie dankbar die Patienten sind und wie sie während der Studienzeit ihr Verhalten gegenüber der Krankheit ändern. So beobachten sie ihren Körper genauer und erken-nen die ersten Warnsignale früher.“

Die Auswertungsphase hat begonnen und Er-gebnisse des Projektes sollen im Sommer 2018 vorgestellt werden. Die Klinik für Innere Me-dizin I Kardiologie unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Adrian C. Borges im HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf beteiligt sich auch an der Studie.

Region

Vernetzter Patient Patienten außerhalb von Klinik oder Praxis im Blick zu haben, ist Ziel der „Telemedizin“. Die Köthener Klinik ist Teil einer Studie, die die Wirksamkeit dieser Betreuung von Herz-Patienten im ländlichen Raum untersucht.

Sehr geehrte Da-men und Herren, ich freue mich, Ihnen in die- ser Ausgabe zwei abgeschlos-sene Projekte des HELIOS Klinikums Bad Saarow zu präsentieren: nach Umbau-arbeiten ist ein innovatives Notfallzentrum entstanden.Neben hochmodernen Über- wachungsplätzen bietet es unter anderem einen Warte-zeitenmonitor, der anzeigt, zu welcher Zeit Patienten behandelt werden. Neu im Saarower Brustzentrum ist die Mammographie-Technik, mit der sich selbst kleinste Tumore darstellen lassen. Mein außerordentlicher Dank gilt allen, die die Projekte begleitet, unterstützt und umgesetzt haben. Köthen und Berlin-Zehlendorf beteiligten sich an der Fontane-Studie, die die Charité Universitäts-medizin Berlin durchführt. Untersucht wird der Beitrag der Telemedizin bei der The-rapie von Herzschwäche.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre, freundliche Grüße

ENRICO JENSCH Regionalgeschäftsführer REGION MITTE-NORD

BerlinBrandenburg

Berlin-Buch

Berlin-ZehlendorfBad SaarowBurg

KöthenOschersleben

Vogelsang-GommernZerbst

HERZLICH WILLKOMMEN!

VON STEPHANIE SEILER | KÖTHEN

Dr. med. Röpke bei einer Herzultraschalluntersuchung.

Heute geht es Roland Grey wieder gut und er bedankt sich beim Team der HELIOS Klinik Köthen.

KÖTHEN Ob Krankheit oder Unfall: Jeder möchte möglichst rasch professionell behan-delt werden. So ging es auch Roland Grey aus der Nähe von Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Nach einem Treppensturz kommt der 64-Jährige in die Notaufnahme der HELIOS Klinik Köthen, wo Ärzte umge-hend seine schwere Kopfverletzung versor-gen. Er hat nicht nur ein Schädel-Hirn-Trau- ma erlitten, die Kardiologen stellen Herz- rhythmusstörungen als Grund für seinen Ohnmachtsanfall fest. Ihm wird dann ein Herzschrittmacher eingesetzt, der das Abfal-

Eine Klinik für die ganze Familie

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» „Telemedizin hat für ländliche Regionen großes Potential“Dr. med. Robert R. FliegerChefarzt, Klinik für Kardiologie

NICHT VERPASSEN

PatientenakademienWir informieren Patienten, Betroffene und Interessierte regelmäßig über aktuelle Diagnostik- und Therapie-möglichkeiten verschiedener Krankheitsbilder. HELIOS KLINIKUM BAD SAAROW /27. August Groß-, Zwischen-, Klein- hirn: Computer im Kopf!

9. September Tag der offenen Tür „Medi-zin für die ganze Familie“

24. September Das Kreuz mit dem Kreuz: Rückenschmerz, eine Volks-krankheit

HELIOS KLINIKUM BERLIN-BUCH /26. SeptemberProjekt EVA: Die Strahlen-therapie bei Brustkrebs – Wirkung und Nebenwirkung

Expertenvortrag: Standfest trotz Diabetes HELIOS KLINIKUM EMIL VON BEHRING /16. SeptemberDeutscher Lungentag

23. SeptemberBundesweiter Gefäßtag

HELIOS KLINIK JERICHOWER LAND /16. August Bandscheibenvorfall – und nun?

2. September Tag der offenen Tür

20. September Einblicke in den Darm – Gründe, Vorteile und Risi-ken einer Darmspiegelung

HELIOS KLINIK KÖTHEN /6. September Veranstaltung des Eltern-Kind-Zentrums: „Der kleine Tollpatsch“

20. September Forum Endoprothetik HELIOS KLINIK ZERBST/ANHALT /21. AugustHerz und Bluthochdruck – Die schleichende Gefahr Weitere Themen, Zeit, Ort und Referenten finden Sie auf den jeweiligen Klinikseiten.

Termine

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Region | Mitte-Nord Mitte – Nord

Weight Watchers At Work – Gemein-sam abnehmen

Eine gesunde Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und ist somit ein wichtiger Baustein für die betriebliche Gesundheitsförderung. Als neuer Vorteilspartner von HELIOS steht Weight Watchers für einen ganzheitlichen Ansatz der Ver-haltensänderung und vereint Ernährungsumstellung, Bewe-gungsförderung und Motivation. Weight Watchers kommt direkt in die Klinik, um die Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen.

Das steckt hinter dem Kon-zept: Statt Kalorien, zählen die Teilnehmer sogenannte „Smart-Points“. Jedes Nahrungsmittel oder Gericht hat einen festen Punkte-Wert, der sich aus den enthaltenen Kalorien und dem Gehalt an Eiweiß, Zucker und gesättigten Fettsäuren errechnet. Lebensmittel mit viel Eiweiß entsprechen wenigen Punkten. Regelmäßige Treffen, eine App und das gemeinsame Ziel ma-chen es leichter, das Gewicht zu reduzieren.

Dieses Angebot fand in Bad Saarow bereits großen Anklang. In nur vier Monaten haben die insgesamt 20 Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Berufsgrup-pen insgesamt 168 Kilo abge-nommen. Ein Folgekurs ist in Planung. Auch in Burg läuft derzeit das Abnehm-Programm. Ob Weight Watchers auch in Ihrer Klinik angeboten wird, erfahren Sie von Ihrem BGM-Lokalbeauftragten.

„24.000 Patienten behandeln wir jährlich in unserer Zentralen Notaufnahme. Mit dem Um-bau und der Modernisierung haben wir unsere Aufnahme- und Behandlungsprozesse enorm optimiert“, sagt Prof. Dr. med. Olaf Schedler, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme und Ret-tungsmedizin.

Durch zwei neue Beobachtungsräume mit mehreren modernen Überwachungsplätzen nach dem bewährten „Emergency Room“- Konzept ist nun für jeden Patienten die Arbeit der Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger transparent und nachvollziehbar.

Auch alle anderen Bereiche sind neu: So ent-standen ein ansprechender Aufnahmebereich mit zwei Warteräumen und einem Tresen, ein hochmoderner Schockraum, verschiedenste Behandlungs-, Eingriffs-, Arbeits- und Dienst-zimmer, ein HNO-Ambulanzraum, ein Betten-wartebereich und vieles mehr.

Um die Behandlungsdringlichkeit von Patien-ten der Notaufnahme einzuschätzen, arbeitet die Bad Saarower Notaufnahme seit drei Jahren nach dem Manchester-Triage-System. Mit die-sem System werden alle Notfallpatienten nach dem Schweregrad ihrer Erkrankung erfasst und die Behandlungsdringlichkeit eingestuft. Um dann auch die Patienten und deren Angehörige über den Status und die Dauer ihrer Behandlung zu informieren, hat das Klinikum einen Warte-zeitenmonitor etabliert. Von den Patienten wird der neue Service sehr gut angenommen. Für sie ist der Behandlungsrhythmus nun nachvollzieh-bar, denn die voraussichtliche Wartezeit kann sich jederzeit ändern, wenn lebensbedrohliche Notfälle versorgt werden müssen.„Als zertifiziertes Regionales Traumazentrum und Chest-Pain-Unit (Brustschmerzzentrum) gewährleistet unser Klinikum rund um die Uhr eine optimale Versorgung von schwer verletzten sowie herzkranken Patienten“, so Dr. med. Jens Osel, der Ärztliche Direktor.

mäße Möglichkeit für unsere Patienten, ihren Aufenthalt individueller zu gestalten“, sagt Klinikgeschäftsführer Thomas Schröder.

113,68 km für den guten Zweck

Die HELIOS Klinik Köthen nahm mit 32 Läuferinnen und Läufern erfolgreich am 12. Köthener City-Lauf teil. Insgesamt legten sie 113,68 km zurück und unterstützten damit ein Projekt in ihrer Region Anhalt-Bitterfeld. Denn die Klinik spendet für jeden er-laufenen Kilometer 5 Euro für die Sanierung des Spielplatzes „Ernst-Thälmann-Platz“ in Wulfen, der seit 1960 existiert. Der Betrag von 568 Euro wird zur Anschaffung neuer Spielge-räte verwendet.

Neuer Magnetre-sonanztomograph schwebt ein

Im Juni erhielt die HELIOS Bördeklinik einen neuen Mag-netresonanztomographen (MRT). Das tonnenschwere Gerät wurde dazu mit einem großen Lastkran an seinen neuen Bestimmungsort trans-portiert, wo eine Woche vorher ein metergroßes Loch in die Klinikwand gestemmt werden musste. Das neue Gerät bietet nun die Möglichkeit, vor allem bei Krebserkrankungen und Gefäßleiden eine noch detail-liertere Diagnostik durchzufüh-ren. Zudem sind nun zahlreiche Gefäßdarstellungen auch ohne Kontrastmittel möglich. Durch eine große Öffnung und sehr

Stammzellenty-pisierungsaktion war großer Erfolg

Patienten mit bösartigen Blut-krankheiten wie Leukämie zu helfen, war das Ziel der Stamm-zelltypisierung der HELIOS Klinik Jerichower Land. Denn nur einem Teil der Betroffenen kann allein durch Medika-mente geholfen werden. Für viele ist die Transplantation von Knochenmark oder Blutstamm-zellen gesunder Spender die einzige Chance, die Krankheit zu überwinden. Zum Aktionstag in Burg kamen daher neben vielen Mitarbeitern auch Besucher und Anwohner und ließen sich typisieren.

Immer online in der Klinik

Um die Servicequalität für Patienten zu erhöhen, hat die HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern einen kostenfreien WLAN-Zugriff eingerichtet. Somit können sich Patienten ganz einfach mit ihrem Laptop, Tablet oder Smartphone ins Internet einloggen und müssen auch während ihres Kranken-hausaufenthaltes nicht auf die gewohnten Informations- und Kommunikationskanäle ver-zichten. „Mit dieser Serviceleis-tung schaffen wir eine zeitge-

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Zentrale Notaufnahme – ein modernes NotfallzentrumDas HELIOS Klinikum Bad Saarow investiert 930.000 Euro in den Umbau und die Modernisierung der Zentralen Notaufnahme und schafft bessere und siche-rere Abläufe in der Akut-, Notfall- und Rettungsmedizin

VON ANJA PAAR | BAD SAAROW

Einsatz. Die Zahl der Notfall-patienten in der Neindorfer Klinik nimmt jährlich zu. Für das Personal ist die Heraus-forderung, aus der Vielzahl der Patienten jene herauszufinden, die dringend Hilfe benötigen. Das neue System sorgt auch bei großem Andrang von Notfall-patienten dafür, dass dringend Behandlungsbedürftige sofort erkannt und versorgt werden. Patienten mit weniger schwe-ren Erkrankungen bekommen je nach Schwere ihres Leidens eine bestimmte Wartezeit, die festlegt, wann sie behandelt werden. Dies schafft Sicherheit auch im Notfall.

Patiententreffen: Multiples MyelomEin Schwerpunkt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Multiplem Myelom. Die Entwicklung neuer Wirkstoffe führte dazu, dass sich die Prognose der Betrof-fenen deutlich verbessert hat, die Therapie jedoch zunehmend komplexer wird. Am 16.11. von 18-20 Uhr stellt das Team um Priv.-Doz. Dr. Martin Schmidt-Hieber im Konferenzraum Ca-feteria den Behandlungsstand unter Berücksichtigung neuer Wirkstoffe dar und beantwortet gerne Fragen.

Mehr wissen – besser lebenIm Zentrum der Aufmerksam-keit zum Berliner Patientin-nentag am 21.09. ab 16 Uhr im Palais der Kulturbrauerei steht die Brustkrebspatientin. Wis-sen und Erfahrungsaustausch können Betroffenen Kraft ge- ben, um die Erkrankung zu bewältigen. Deshalb vermittelt das interdisziplinäre Brust-zentrum aus Berlin-Buch um Prof. Dr. med. Michael Untch während dieser Veranstaltung neue Erkenntnisse.

leises Untersuchungsgeräusch bietet es Patienten ab sofort einen noch höheren Komfort.

Klinik erfolgreich für die Diabetes-Behandlung re-akkreditiertSeit 2014 ist die HELIOS Bördeklinik für die Behandlung von Patienten mit Diabetes durch das Desease-Manage-ment-Programm Sachsen-Anhalt akkreditiert. Dass die hervorragenden Strukturen noch immer vorhanden sind und die Klinik auch weiterhin bestens bei der Behandlung der Zuckerkrankheit aufgestellt ist, bescheinigte kürzlich die Re-Akkreditierung durch die Kommission. Voraussetzungen sind unter anderem speziell ausgebildete Ernährungs- und Diabetesberater, Diabetologen und ein umfassendes Schu-lungsprogramm für Diabetiker sowie eine „Rund-um-die-Uhr“-Versorgung. Die HELIOS Bördeklinik bietet für sämtli-che Diabetesformen spezielle Therapiekonzepte: im Notfall bei einer akuten Unter- oder Überzuckerung oder in Folge von Komplikationen der Diabe-teserkrankung.

Notfall-Behand-lungssystem jetzt auch in Neindorf

Das sogenannte Manchester-Triage-System regelt für Not- fallpatienten in der Klinik die Behandlungsreihenfolge. Seit Kurzem kommt es auch in der HELIOS Bördeklinik zum

KURZMITTEILUNGEN

Neue und hochmoderne Räumlichkeiten der Zentralen Notaufnahme und Rettungsmedizin im HELIOS Klinikum Bad Saarow

HELIOSFü r m e i n e G e s u n d h e i t

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Region | Mitte-Nord Mitte – Nord

Der Interviewpartner: Dipl.-Med. Jürgen Sopora, Leitender Oberarzt der Palliativmedizin der HELIOS Bördeklinik

Wieso erhalten Palliativpatienten Cannabis?In der Palliativmedizin behandeln wir Patienten mit fortgeschrittenen, nicht heilbaren Erkrankungen wie Krebs. Viele leiden auch aufgrund einer begleitenden Chemotherapie unter Schmerzen und Appetitlosig-keit, aber auch unter Angst. Cannabinoide, also die Wirkstoffe der Cannabispflanze, wirken erwiesener-maßen schmerzlindernd, appetitanregend und beru-higend. So können wir Beschwerden mit pflanzlichen Arzneimitteln eindämmen und die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen.

Wie erhalten Patienten die Droge?Der Begriff „Droge“ ist im medizinischen Zusam-menhang nicht ganz richtig. Wir verwenden Canna-bis meist in Tropfenform und unter kontrollierten Bedingungen. Unsere Patienten rauchen deswegen keine Joints, sondern erhalten Cannabis in aufberei-teter Form, da es so besser und gezielter wirkt.

Kann daraus eine Abhängigkeit entstehen?Noch gibt es keine ausreichenden Daten, wann und ob durch den medizi-nischen Einsatz von Cannabis eine Sucht entsteht. Wir wissen aber, dass es Beschwerden vieler Erkran-kungen lindert und den Patienten hilft. Gerade in der Palliativmedizin rückt daher die Erhöhung der Lebensqualität bei begrenzter Lebensdauer in den Vordergrund. Sie möchten trotz schwerer Krankheit gern wieder mit Genuss essen, sich entspannen und schmerzfrei sein.

Bei welchen Erkrankungen hilft Cannabis noch?Cannabis heilt keine Erkrankungen, es lindert Symp-tome – diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Wegen seiner appetitanregenden Wirkung wird es beispiels-weise in der Krebstherapie genutzt. Aus diesem Grund wird es auch bei AIDS und De-menz verwendet. Zudem senkt es den Augeninnen-druck, was für Patienten mit grünem Star wichtig ist. Da es die Bronchien erweitert, kann es bei Asthma helfen.

Die ersten 100 Tage im Amt – welche Bilanz ziehen Sie für sich persön-lich?Ich habe viele Eindrücke gesammelt, einen großen Teil der Pflegen-den kennengelernt und erlebt, wie sie eine ausgezeichnete Ver-sorgung gewährleisten und mit viel Engagement dabei sind – eine Atmosphäre, in der ich gern arbeite und in der ich mich willkommen fühle. Dafür danke ich allen herzlich.

Worauf legen Sie im Arbeitsalltag in Ihrem Team besonderen Wert?Aus meiner Sicht ist es wichtig, vertrauensvoll miteinander zu arbei-ten, ebenso wie Respekt und Wertschätzung im Umgang zu pflegen. Ich wünsche mir eine offene und konstruktive Zusammenarbeit, um miteinander Lösungen zu finden, Vorschläge der Mitarbeiter sind für mich eine wichtige Basis, um Veränderungen anzugehen.

Der Pflegeberuf hat sich stark verändert – wie begegnen Sie dem?Die Verweildauer unserer Patienten hat sich vielfach enorm ver-kürzt, was im Sinne einer schnellen Genesung überaus positiv ist. Das bringt aber mit sich, dass der ganzheitliche Ansatz des Pflege-berufes in der Versorgung nur noch schwer umzusetzen ist. Dieser

Umstand kann für Pflegende sehr belastend sein. Darauf müssen wir reagieren, in dem wir bisherige Strukturen überdenken. Dafür ist Kreativität und Optimismus gefragt.

Welche Herausforderungen sehen Sie für Ihr Pflegeteam für die kom-menden Jahre?Aus meiner Sicht werden in der Pflege zunehmend spezialisierte Kräfte tätig sein müssen, mit unterschiedlichen Qualifikationen und Aufgaben. Um die Arbeitsabläufe zu optimieren, ist eine fächerüber-greifende Kommunikation unerlässlich. Dabei müssen durchaus auch überholte bestehende Strukturen aufgebrochen werden.

Was sind die Ziele, die Sie als neuer Pflegedirektor verfolgen?Ich möchte die Arbeitsprozesse verstehen, analysieren und mit meinem Team nötige Veränderungen vornehmen – sowohl Pflege als auch Patienten sollen davon profitieren. Aus meiner Sicht ist es wichtig, die Profession Pflege in Hinblick auf die zunehmende Spezialisierung neu zu positionieren. Dazu beitragen kann sicher auch, Potentiale in der Kommunikation zwischen Medizinern und Pflegenden auszuschöpfen.

Cannabis in der Medizin – wem hilft das? Cannabis ist nicht erst seit der aktuellen Debatte um eine flächendeckende Legalisie-rung Thema in der Medizin. Schon länger kommt es in verschiedenen Gesundheitsbe-reichen zum Einsatz. So zum Beispiel in der Palliativmedizin.

Neuer Pflegedirek-tor: die ersten 100 Tage im AmtRonny Seering, 41, ist seit April 2017 neuer Pflege-direktor im HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf. Wir ziehen mit ihm Bilanz, spre-chen über seine Ziele und über Herausforderungen, die ihm im Alltag begegnen.

Wenn die Erinnerung verschwindet

Viele Menschen erkran-ken im letzten Lebens-drittel an einer Form von Demenz. Deutsch-landweit etwa 300.000 im Jahr. Das ist für die Familien oft sehr belas-tend. Zum Umgang mit dem Demenzkranken kommen viele Fragen auf: Wie können wir helfen? Wie verläuft die Erkrankung? Was müs-sen wir tun? Wer kann UNS helfen? In dieser Situation benötigen Angehörige kompetente Ansprechpartner. In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, die Familie zu entlasten und dem Erkrankten trotz seiner Einschrän-kungen ein würdevolles Leben zu gestalten: u.a. mit der Betreuung in der Tages- und Kurz-zeitpflege oder durch einen Pflegedienst mit erweiterten Betreu-ungsleistungen. Die Mitarbeiter der Sozialberatung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch um Lei-terin Steffi Hinder-mann haben konkrete Hilfsangebote in einer Broschüre zusammen-gefasst und einen Bio-graphie-Fragebogen für Menschen mit Demenz entwickelt. Als Schlüssel zur Kon-taktaufnahme und zum besseren Verstehen ist er ein wichtiges Hilfs-mittel. Zum Download unter www.helios-kli- niken.de/klinik/berlin-buch/patienteninforma-tion/pflege/pflege-in-familien-foerdern.htmlTelefon: (030) 94 01-51133, E-Mail: [email protected]

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CATERIN SCHMIDT | NEINDORF

DAS GESPRÄCH FÜHRTE BARBARA LAY | BERLIN-ZEHLENDORF

Dipl.-Med. Jürgen Sopora am Betäubungsmitteltresor – dort lagern unter anderem die Cannabis-Tropfen.

KURZMITTEILUNG

„Es ist die wohnortnahe, liebevolle Betreuung und der Wohlfühlfaktor, den wer-dende Eltern bei uns schätzen. Die Wünsche der Schwangeren nach einer besonders fa-miliären Betreuung stehen bei uns im Fokus. Viele entscheiden sich gerade deshalb für unsere und gegen eine größere Klinik“, sagt Chefarzt Olaf Scholz.

Auch die Beratungs- und Betreuungsan-gebote des Eltern-Kind-Zentrums wurden seither stetig erweitert. Unter anderem wird in DELFI-Kursen vermittelt, wie Eltern die Entwicklung ihres Kindes spielerisch unter-stützen können.

Die moderne und lichtdurchflutete neue Station wird auch wegen des hohen Komforts geschätzt Foto: Thomas Oberländer/ HELIOS Kliniken

ZERBST Im August 2016 öffnete der Neubau der Zerbster Frauenheilkunde und Geburts-hilfe seine Türen für Patientinnen und wer-dende Eltern. Seither erinnert nichts mehr an die in die Jahre gekommene Station im Dachgeschoss des Altbaus. „Der Neubau ist ein Meilenstein in der Patientenversorgung unserer Klinik“, sagt Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen und freut sich, dass die neu-en Angebote gut angenommen werden.

Auch die Anzahl an Geburten hat sich seither sehr positiv entwickelt und um rund ein Drittel erhöht. Über 1,7 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert.

Zerbster Eltern-Kind-Zentrum feiert 1. Geburtstag Fo

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Neuer Pflegedirektor Ronny Seering

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30 | HELIOS aktuell | JULI/AUGUST 2017

Region | Mitte-Nord

ImpressumVerleger HELIOS Kliniken GmbH Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo Friedrichstraße 136, 10117 Berlin Tel.: 030-52 13 21-0

Verantwortlich für den Inhalt Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Kliniken GmbH

Regionalseiten HELIOS Region Mitte-Nord: Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin

Redaktion Karin Bauer-Leppin (Leitung), Marina Dorsch, Natalie Erdmann, Antje Gröpl, Gudrun Käsmann, Lisa Klauke-Kerstan, Simone Koch, Dr. Maike Marckwordt, Tino Netzel, Katharina Kurzweg, Erik Thiel, Christine Trowitzsch, Constanze von der Schulenburg

Gestaltung und Satz Frank Schulze, Réka SzentmihályRegionalseiten: Jürgen Dachner

Druck Druckerei Rindt Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda

Erscheinungsweise Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 7. August.

Kontakt [email protected]

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir in den Texten überwiegend die männliche Form.Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.Was ist das Neue an der Technik? Das digi-

tale Vollfeld-Mammographie-System stellt die Brust dreidimensional dar. Ermöglicht

wird das mit der sogenannten Tomosynthese, einem modernen Verfahren zur Brustkrebsdiagnostik. Im Gegensatz zur digitalen zweidimensionalen Mammo-graphie sorgt eine Serie von Schichtaufnahmen für die 3-D-Bilder. Diese lassen eine leichtere Beurteilung des Brustgewebes und eine höhere Sicherheit in der Diagnosestellung zu. „Wir können nun noch sicherer kleinste, lebensgefährliche Brusttumoren erkennen. Eine deutlich geringere Strahlenapplikation ist ein weiterer Vorteil des neuen Systems“, erläutert Dr. med. Harry Brunzlow, Chefarzt des Brustzentrums. Für die neue Technik investierte das HELIOS Klini-kum Bad Saarow 344.000 Euro aus Eigenmitteln.

„Aber hochmoderne Mammographietechnik, Be-strahlung während der Operation – das ist nicht alles. Wir müssen auch unsere Patientinnen emotional auffangen, ihnen als Partner durch die schwere Zeit ihrer Krankheit helfen und beratend zur Seite stehen“, betont Dr. med. Marek Budner, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde.

Darum hat das Brustzentrum ein sogenanntes Mamma-Café etabliert. Bei den regelmäßigen Treffen sprechen Experten verschiedenste Themen rund um die Erkrankung an. Darüber hinaus können die Frauen zwanglos miteinander ins Gespräch kommen

und gemeinsame Sorgen und Ängste austauschen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass während und nach der Brustkrebsbehandlung Gespräche unterein-ander helfen können, um mit der veränderten Situati-on besser zurechtzukommen“, sagt Chefarzt Dr. med. Marek Budner.

Auch für die ärztliche Fortbildung engagieren sich die beiden Brustspezialisten Dr. med. Brunzlow und Dr. med. Budner. Derzeit sind sie mit den Vorberei-tungen des XXI. Mammasymposiums beschäftigt. Dieses findet am 14. Oktober 2017 im HELIOS Klini-kum Bad Saarow statt und ist seit vielen Jahren mit bis zu 180 Teilnehmern auch überregional die größte Fachveranstaltung des Klinikums.

Neues aus dem Bad Saarower Brustzentrum Das seit 2004 zertifizierte Brustzentrum im HELIOS Klinikum entwickelt sich seit Jahren stetig weiter. Seit Neuestem verfügt es über eine hochmoderne Mammographie-Technik und bietet darüber hinaus ein neues Angebot für Betroffene.

Ehrung für Bucher Chefarzt

Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig für besonderes En-gagement ausgezeichnet

Er ist kompetent, unab- hängig, engagiert, streitbar, fair, transpa-rent, kollegial und sym- pathisch: So der Lauda-tor über Prof. Ludwig, Vorsitzender der Arznei-mittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onko-logie, Tumorimmunolo-gie und Palliativmedizin im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Ludwig erhielt die ADKA- Ehrennadel für seine Verdienste um die Kran-kenhauspharmazie. Das hatte der Vorstand im Bundesverband Deut-scher Krankenhausapo-theker ADKA e.V. ein- stimmig beschlossen. Er verleiht die Aus-zeichnung seit 2000 für besondere Verdienste; 2017 nun erstmalig an einen Mediziner und Nicht-Verbandsmitglied. Hervorzuheben ist ins-besondere die langjäh-rige Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Krankenhausapothe-kern, die Ludwig in vie-len Gremien auf Bun-desebene erfolgreich begleitet, insbesondere zum Thema Arzneimit-teltherapiesicherheit.

VON ANJA PAAR | BAD SAAROW

KURZMITTEILUNG

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INFOKASTEN

Mamma-Café – die nächsten Termine:

21. SeptemberRecht und Hilfe. Wo bekomme ich was?

16. NovemberEssen, was schmeckt, oder doch lieber Diät?

14. DezemberTrotz allem wohl fühlen

Großes Bild: Die Organisatoren des Mamma-Cafés: (v.l.n.r.) Claudia Munack, Katrin Otto, Chefarzt Dr. med. Marek Budner, Kerstin Neumann, Antje Schink

Kleines Bild: Neueste Mammographie-Technik im HELIOS Klinikum Bad Saarow: Dr. med. Harry Brunzlow, Chefarzt des Brustzentrums, mit den beiden MTRA‘s Katrin Kloke (links) und Astrid Kühn

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JULI/AUGUST 2017 | HELIOS aktuell | 31

BILDERRÄTSEL

Unser Bilderrätsel zeigt in jeder Ausgabe ein Motiv aus dem Klinikalltag oder einen unserer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der nächsten Ausgabe!

Auflösung letzte Ausgabe Haben Sie den HELIOS Standort erkannt? Das Foto zeigte das Therapiezentrum der HELIOS Rehaklinik Damp. Seit über 30 Jahren ist die HELIOS Rehaklinik Damp in der medizinischen Rehabilitation und Prävention eine der führenden Kliniken in Deutschland.

RätselKREUZWORTRÄTSEL

SUDOKU

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So geht’s: Füllen Sie die leeren Felder so, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3×3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vor-kommen.

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Handels-platz

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Grund-bestandanWissen

Leicht-metall(Kzw.)

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Sumpf-gelände

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Die (ziemlich) große Freiheit: Das ist erlaubt bei ArbeitsschuhenKleider machen Leute, sagt man. In der Klinik bestimmen allerdings Arztkit-tel und Pflegekasack das Bild. Platz für individuelle Akzente bietet da nur das Schuhwerk. Doch was ist erlaubt am Fuß und wo sind die Grenzen? Thomas Ries-terer, Fachkraft für Arbeitssicherheit in der HELIOS Region Süd, gibt Antworten:

Das Thema Schuhe fällt in den Bereich Arbeitssi-cherheit. Warum, liegt auf der Hand: Wählen Sie den falschen Schuh, kann das Ihrer Gesundheit schaden. Immerhin tragen Sie im Dienst Ihre Schu-he viele Stunden lang. Deshalb habe ich für alle Modebewussten leider eine schlechte Nachricht: Nicht alles, was gefällt, ist auch empfehlenswert. Flipflops sind dafür ein gutes Beispiel. Zugegeben, die freizügigen Treter sind bequem, vor allem in der Sommerhitze. Doch von Halt keine Spur. Und sollte Ihnen bei Ihrer Arbeit etwas auf den Fuß fallen, sind Verletzungen vorprogrammiert.

In der HELIOS Klinik Rottweil haben wir uns deshalb auf eine Empfehlung geeinigt, was die Schuhe in den patientennahen Bereichen betrifft: vorne durchgängig geschlossen, aus wasserabwei-sendem, pflegeleichtem Material und mit fester Fersenkappe. Nicht festgeschrieben ist, dass man ein ausgelatschtes Paar mit abgenutzter Sohle zeitnah durch ein neues ersetzen sollte. Aber das versteht sich ja irgendwie von selbst.

Und zum Schluss die gute Nachricht: In puncto Farbe und Design sind aus Aspekten der Arbeitssi-cherheit keine Grenzen gesetzt.

Wer in HELIOS Kliniken unterwegs ist, sieht sie in allen Farben und Formen: Schuhe zur Pflege- und Arztkleidung. Manche mögen es knallbunt, andere eher dezent, manche sehen es als Modestatement, andere als rein praktische Angelegenheit. Welche Schuhe tragen Sie? Machen Sie ein Schuh-Selfie und gewinnen Sie in unserer Aktion.

DialogDIE GROSSE SCHUH-SELFIE-AKTION

Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh‘ !

Die Checkliste: Der Arbeitsschuh bei der Ar-beit auf Normalstationen und in ähnlichen patientennahen Arbeitsbereichen sollte:

flach und vorn geschlossen sein. Das schützt Zehen und Vorderfuß. hinten mit einer Fersenkap-pe geschlossen sein. Das ist wichtig für Standsicherheit bei Drehbewegungen und Ge-wichtsverlagerung. Es schützt Ferse, Sehnen, Bänder und Gelenke. Fersenriemchen oder Pantoletten sind nicht geeignet.rutschfest sein und eine Soh-le mit gutem Profil haben.sich idealerweise durch Schnüren oder Klettverschluss an den Fuß anpassen lassen.ein bequemes Fußbett, dämpfende Sohlen haben. Zum Beispiel mit Materialien wie EVA (Ethylenvenylacetat) und PU (Polyurethan) in den Sohlen.ein gutes Fußklima möglich machen. Das Obermaterial Leder und atmungsaktive an-timikrobielle Futtermateria-lien nehmen die Feuchtigkeit des Fußes auf und transpor-tieren sie nach außen. aus einem Obermaterial bestehen, dass mindestens abwischbar und wasserab-weisend, idealerweise auch desinfizierbar ist, wenn es zu Kontaminationen kommt.

Achtung: Auch Schuhe, die Händ-ler als „Pflegeschuhe“ anbieten, sollten Sie kritisch prüfen. Nicht alle sind geeignet. Hingegen erfül-len viele Schuhe aus dem Sport- und Freizeitbereich die Kriterien.

So sollten Sie Ihre Schuhe reinigen: Bei sichtbarer Ver-schmutzung wischdesinfizieren, einmal wöchentlich reinigen.

» Schicken Sie Ihre Schuh-Selfies einfach an die E-Mail-Adresse [email protected]. Zum

Beispiel direkt von Ihrem Handy. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Namen, die Klinik und die Station anzugeben. Mit dem

Versand der Bilder an HELIOS aktuell stimmen Sie der Veröffent-lichung Ihres Schuh-Selfies zu. Unter allen Einsendern verlosen wir

drei Gutscheine á 50 Euro — vielleicht für neue Schuhe?!