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22. Jahrgang Nummer 3 · September 2017 AUSGABE HERZBERG Herausgeber: Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband Liebe Kundinnen und Kunden, Demokratie bleibt nur dann le- bendig, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an ihr beteiligen. Am 24. September 2017 haben Sie alle die Wahl, in Herzberg und Falkenberg/Elster im besten Sinne des Wortes so- gar zweimal. Hier können Sie Ihre Stimme zur Bundestags- und zu- gleich Bürgermeisterwahl ab- geben. Ich möchte Sie dazu er- muntern: Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das Recht zu wählen ist ein demokratisches Privileg, das nicht überall auf der Welt selbstverständlich ist. Nur wer sein Stimmrecht wahrnimmt, handelt selbstbestimmt. Und Sie wollen sich doch sicher nicht fremdbestimmen lassen, oder? Ihr Mario Kestin, Verbandsvorsteher des HWAZ EDITORIAL Gehen Sie wählen?! Foto: SPREE-PR / Archiv Aus dem Tagebuch des Verbandsvorstehers I n diesen Tagen begann die Verlegung einer Trinkwasserleitung zwischen dem Ortsnetz Beyern und dem Was- serwerk Falkenberg. Diese Hauptversor- gungsleitung schafft die Voraussetzun- gen dafür, dass die Versorgungsgebiete der Wasserwerke Herzberg und Falken- berg verbunden werden. Damit erhöht der HWAZ die Versor- gungssicherheit und kann notfalls bei potenzieller Kontaminationsgefahr die Fassungsanlage des Wasserwerkes Falkenberg kompensieren. Von den sie- ben zur Angebotsabgabe aufgeforder- ten Unternehmen haben fünf Bieter ein Angebot abgegeben. Das wirtschaft- lichste Angebot kam von der Herzber- ger Meli Bau GmbH. Das Investitions- volumen beträgt 616.400 Euro. Der Bau startete am 2. September, Bauende ist Ende Juni 2018. Sanierungskonzept fortgeführt Die im Jahr 2016 begonnene Rekons- truktion der Trinkwasserhauptleitung entlang der B 87 vom Pflaumenweg bis zum Ortseingang Herzberg (Elster) wird nun im zweiten Teilabschnitt fortge- führt und abgeschlossen. Sieben Un- ternehmungen haben sich an diesem Verfahren beteiligt und ein Angebot ab- gegeben. Den Zuschlag bekam die Firma RSC Rohrbau- und Sanierungs GmbH aus Cottbus. Mit der Realisierung des Vorha- bens wird ebenfalls im September 2017 begonnen, der Abschluss ist für Oktober 2017 geplant. Darüber hinaus wird die Abarbeitung der im Jahr 2009 erstellten Sanierungskonzeption fortgeführt. In der Gesamtheit wurden zehn Sanierungsab- schnitte gebildet, wovon zwischen 2011 Wenn es darum geht, Bauprojekte schnell, effektiv und preiswert umzusetzen, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Gerald Herrmann vom HWAZ, Janett Lehmann vom Bauamt Herz- berg, Hans-Jürgen Siebold, Projektleiter BKC Kommunal Consult, und Oliver Kallas von der Rohrbau und Sanierungs GmbH Cottbus (von links) demonstrieren, dass das geht. Foto: SPREE-PR / Gückel Ab sofort möglich – per Mausklick den Zählerstand melden Seite 4 Auf Wanderschaft beim Erkunden des regionalen Handwerks Seite 4/5 Auf einen Blick – der Schützenverein Schönewalde Seite 8 KOMPASS Es geht weiter zur Sache Das Baugeschehen des Verbandes nimmt im September noch einmal Fahrt auf und 2015 bereits sechs Abschnitte rea- lisiert wurden. Auch in Falkenberg ge- hen die Arbeiten voran. Noch in diesem Jahr erfolgen hier bauliche Eingriffe in der Karl-Marx-Straße und der Clara-Zet- kin-Straße. Frühester Baubeginn für die Sanierung schadhafter Kanäle, die etwa fünf Monate beträgt, ist der 31. Oktober. Allerdings will der Verband nach Eingang der Angebote prüfen, ob ein Baubeginn im Frühjahr 2018 wirtschaftlicher ist. Behörde erhebt Forderungen Um den Forderungen der Unteren Wasserbehörde, auf der Kläranlage Schönewalde niedrigere Phosphat- werte im Ablauf in das Gewässer zu sichern, entsprechen zu können, ist es notwendig, Fällmittel zum Einsatz zu bringen. Dafür ist die Nachrüstung eines Fällmitteltanks und einer Dosier- einrichtung erforderlich. Zusammen mit dem Austausch der Belüfterkör- per mit Schläuchen und der Erneue- rung von Schmiereinrichtungen am Rundläufer ist ein Investitionsvolumen von 71.300 Euro veranschlagt. Online geht vieles schneller. Ab diesem Jahr können Sie deshalb Ihre Zählerstände selbst ablesen und unkompli- ziert via Internet an den HWAZ übermitteln. Bitte nutzen Sie diesen neuen Service, denn er spart Aufwand und da- mit Ihnen und dem Ver- band Geld. Darüber hinaus brauchen die Zählerableser somit nicht mehr zwischen Weihnachten und Neujahr oder am Jahres- anfang bei Ihnen zu klingeln. Und so funktioniert es: Gehen Sie un- ter www.hwaz.de auf die Hompage des Verbandes und klicken Sie „Zäh- lerstand online – Neu„ an. Danach einfach die fehlenden Anga- ben ergänzen, Sicherheits- abfrage ausfüllen und auf „senden“ drücken. Fertig. Schnell, bequem, kostensparend Zählerstand über Online-Service mitteilen

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22. Jahr gang Nummer 3 · September 2017 AUSGABE HERZBERG

Herausgeber: Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband

Liebe Kundinnen und Kunden, Demokratie bleibt nur dann le-bendig, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an ihr beteiligen. Am 24. September 2017 haben Sie alle die Wahl, in

Herzberg und Falkenberg/Elster im besten Sinne des Wortes so-gar zweimal. Hier können Sie Ihre Stimme zur Bundestags- und zu-gleich Bürgermeisterwahl ab-geben. Ich möchte Sie dazu er-muntern: Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das Recht zu wählen ist ein demokratisches Privileg, das nicht überall auf der Welt selbstverständlich ist. Nur wer sein Stimmrecht wahrnimmt, handelt selbstbestimmt. Und Sie wollen sich doch sicher nicht fremdbestimmen lassen, oder?

Ihr Mario Kestin,Verbandsvorsteher des HWAZ

EDITORIAL

Gehen Sie wählen?!

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Aus dem Tagebuch des Verbandsvorstehers

In diesen Tagen begann die Verlegung einer Trinkwasserleitung zwischen dem Ortsnetz Beyern und dem Was-

serwerk Falkenberg. Diese Hauptversor-gungsleitung schafft die Voraussetzun-gen dafür, dass die Versorgungsgebiete der Wasserwerke Herzberg und Falken-berg verbunden werden. Damit erhöht der HWAZ die Versor-gungssicherheit und kann notfalls bei potenzieller Kontaminationsgefahr die Fassungsanlage des Wasserwerkes Falkenberg kompensieren. Von den sie-ben zur Angebotsabgabe aufgeforder-ten Unternehmen haben fünf Bieter ein Angebot abgegeben. Das wirtschaft-lichste Angebot kam von der Herzber-ger Meli Bau GmbH. Das Investitions-volumen beträgt 616.400 Euro. Der Bau startete am 2. September, Bauende ist Ende Juni 2018.

Sanierungskonzept fortgeführt

Die im Jahr 2016 begonnene Rekons-truktion der Trinkwasserhauptleitung entlang der B 87 vom Pflaumenweg bis zum Ortseingang Herzberg (Elster) wird nun im zweiten Teilabschnitt fortge-führt und abgeschlossen. Sieben Un-ternehmungen haben sich an diesem Verfahren beteiligt und ein Angebot ab-gegeben. Den Zuschlag bekam die Firma RSC Rohrbau- und Sanierungs GmbH aus Cottbus. Mit der Realisierung des Vorha-bens wird ebenfalls im September 2017 begonnen, der Abschluss ist für Oktober 2017 geplant. Darüber hinaus wird die Abarbeitung der im Jahr 2009 erstellten Sanierungskonzeption fortgeführt. In der Gesamtheit wurden zehn Sanierungsab-schnitte gebildet, wovon zwischen 2011

Wenn es darum geht, Bauprojekte schnell, effektiv und preiswert umzusetzen, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Gerald Herrmann vom HWAZ, Janett Lehmann vom Bauamt Herz-berg, Hans-Jürgen Siebold, Projektleiter BKC Kommunal Consult, und Oliver Kallas von der Rohrbau und Sanierungs GmbH Cottbus (von links) demonstrieren, dass das geht. Foto: SPREE-PR / Gückel

Ab sofort möglich –per Mausklick den Zählerstand melden

Seite 4

Auf Wanderschaft –beim Erkunden des regionalen Handwerks

Seite 4/5

Auf einen Blick – der Schützenverein Schönewalde Seite 8

KOMPASS

Es geht weiter zur Sache

AUSGABE HERZBERG

Das Baugeschehen des Verbandes nimmt im September noch einmal Fahrt auf

und 2015 bereits sechs Abschnitte rea-lisiert wurden. Auch in Falkenberg ge-hen die Arbeiten voran. Noch in diesem Jahr erfolgen hier bauliche Eingriffe in der Karl-Marx-Straße und der Clara-Zet-kin-Straße. Frühester Baubeginn für die Sanierung schadhafter Kanäle, die etwa fünf Monate beträgt, ist der 31. Oktober. Allerdings will der Verband nach Eingang

der Angebote prüfen, ob ein Baubeginn im Frühjahr 2018 wirtschaftlicher ist.

Behörde erhebt Forderungen

Um den Forderungen der Unteren Wasserbehörde, auf der Kläranlage Schönewalde niedrigere Phosphat-werte im Ablauf in das Gewässer zu sichern, entsprechen zu können, ist

es notwendig, Fällmittel zum Einsatz zu bringen. Dafür ist die Nachrüstung eines Fällmitteltanks und einer Dosier-einrichtung erforderlich. Zusammen mit dem Austausch der Belüfterkör-per mit Schläuchen und der Erneue-rung von Schmiereinrichtungen am Rundläufer ist ein Investitionsvolumen von 71.300 Euro veranschlagt.

Online geht vieles schneller. Ab diesem Jahr können Sie deshalb Ihre Zählerstände selbst ablesen und unkompli-ziert via Internet an den HWAZ übermitteln. Bitte nutzen Sie diesen neuen Service, denn er spart Aufwand und da-mit Ihnen und dem Ver-band Geld. Darüber hinaus brauchen die Zählerableser somit nicht mehr zwischen

Weihnachten und Neujahr oder am Jahres-anfang bei Ihnen zu klingeln.

Und so funktioniert es: Gehen Sie un-ter www.hwaz.de auf die Hompage des Verbandes und klicken Sie „Zäh-

lerstand online – Neu„ an. Danach einfach die fehlenden Anga-ben ergänzen, Sicherheits-abfrage ausfüllen und auf

„senden“ drücken. Fertig.

Schnell, bequem, kostensparend Zählerstand über Online-Service mitteilen

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Informations-Flyer vom BDEW.

Dr. LotharBohm

Diese Fragen sind diesmal zu beantworten:1. Was bedeutet das Wort „Most“?2. Wie groß ist der Botanische

Garten in Berlin?3. Wer komponierte „Die Moldau“? Preise: 125 Euro; 75 Euro; 1 Was ser-sprudler. Ihre Lösung unter dem Kenn-wort „Wasserrätsel Brandenburg“ bit-te an: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin. Oder per E-Mail an: [email protected]

Einsendeschluss: 15. Oktober 2017Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

PREISAUSSCHREIBEN

IMPRESSUM He raus ge ber: LWG Lau sit zer Was ser GmbH & Co. KG Cott bus, FWA mbH Frank furt (Oder), DNWAB GmbH Kö nigs Wus terhau sen, OWA GmbH Falkensee, NUWAB GmbH Luckenwalde; Trink- und Abwas ser ver bän de in Bad Freienwalde, Beeskow, Birkenwerder, Doberlug-Kirchhain, Eberswalde, Ei sen hüt ten stadt, Els ter wer da, Fürstenwalde, Gu ben, Herz berg, Lindow-Gransee, Lübbenau, Nauen, Ra the now, See low, Senf ten berg, Strausberg, Wittstock und Zehlendorf Re dak ti on und Ver lag: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Ber lin, Te lefon: 030 247468-0, E-Mail: [email protected], www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Re dak tion: Alexander Schmeichel Mitarbeit: Klaus Arbeit, Christian Arndt, André Beck, Joachim Eckert, Susann Galda, Sven Gückel, Franziska Hultzsch, Angela Kaiser, Carmen Krickau, Daniela Kühn, Sylvia Kuska, Klaus Mai horn, Thomas Marquard, Ulrike Queißner, Patrick Schneider Karikaturen: Christian Bartz Layout: SPREE-PR, G. Schulze (verantw.), M. Nitsche, U. Herrmann, H. Petsch, G. Schulz, J. Wollschläger Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Redaktionsschluss: 15. September 2017 Nach druck von Bei trä gen und Fo tos nur mit Ge neh mi gung von SPREE-PR!

Neuer Service!Liebe Leser, an dieser Stelle unter-breiten wir Ihnen über die gedruckte Zeitung hinaus zahlreiche Info-An-gebote. Probieren Sie es doch ein-fach mal aus! Haben Sie Vorschläge für diese Spalte? Bitte schreiben Sie uns: [email protected]

Multimedia Strikte Vorfahrt für Grundwasserschutz

LWT feiert 25-jähriges Bestehen

Nitratkonzentration im Wasser in Brandenburg unter dem Grenzwert / Gülle-Tourismus stoppen

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WASSER ZEITUNGSEITE 2 IM FOKUS

Die massive Überdüngung der Felder durch die großindustrielle Agrarwirt-schaft gefährdet zunehmend das Grund- wasser. So werden in Ländern wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Teilen von Bayern inzwischen be-unruhigende Nitratwerte über 50 Mil-

ligramm je Liter gemessen. In Brandenburg ist das Problem (noch) nicht akut. „Die höchsten Werte, die wir zuletzt beim Rohwasser gemessen haben, lie-gen unter dem zweistelligen Bereich“, erklärte Peter Sczepanski, Vorsteher des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbandes aus Königs Wusterhausen. Trotzdem sind die Wasserversorger alarmiert und for-dern einen besseren Grundwasserschutz. Die Wasser Zeitung sprach über dieses Thema mit dem Trinkwas-serexperten Dr. Lothar Bohm von der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG.

Herr Dr. Bohm, warum schlägt die Wasser-wirtschaft Alarm? Weil in Deutschland durch Massentierhaltung und die damit verbundene „Gül-leentsorgung“ auf die Ackerflächen sowie durch den Energiepflanzenanbau der Nitrateintrag in das Grund-wasser immer weiter steigt! Das Umweltbundesamt, der BDEW* sowie der DVGW** in Verbindung mit verschiedenen Umweltorganisationen rücken das Nitratproblem nun mit einer Petition in den Fokus der Öffentlichkeit. Informationen gibt es unter www.guelleverschmutzung-stoppen.de.

Warum kann das Trinkwasser durch Nitrat be-einträchtigt werden? Der Stoff hat selbst keine ge-sundheitliche Bedeutung. Dennoch ist für das Lebens-mittel Nr. 1 ein Grenzwert von 50 Milligramm je Liter in der Trinkwasserverordnung festgelegt, weil aus Nitrat in höheren Konzentrationen Nitrit und Nitrosamine entstehen können. Nitrit beeinträchtigt insbesondere bei Säuglingen den roten Blutfarbstoff und damit die Atmung. Einige Nitrosamine wirken krebsfördernd. Durch Unterschreitung des Grenzwerts im Trinkwasser ist sichergestellt, dass durch das Trinkwasser eine gesundheitliche Gefährdung unmöglich ist.

Was passiert mit dem Nitrat im Grundwas-ser? In der durchwurzelten Bodenzone entsteht aus stickstoffbindenden Pflanzen und aus abgestorbenen

Pflanzenresten Ammonium. Dieses wird entweder direkt oder nach der bakteriellen Umwandlung (Nitri-fikation) als Nitrat von neuen Pflanzen aufgenommen. Bakterien wandeln das anteilig im Sickerwasser ge- löste Nitrat in Stickstoff um (Denitrifikation). Dieser gelangt über die Bodenluft schadlos in die Atmo-sphäre. Insbesondere durch die intensive landwirt-schaftliche Stickstoffdüngung kann Nitrat nicht voll-ständig von den Pflanzen aufgenommen oder von den Bodenbakterien zu Stickstoff umgewandelt werden. Das Nitrat gelangt mit dem Sickerwasser ins Grund-wasser. Je nach den hydrogeologischen Verhältnis-sen kommt es dann mitunter direkt in den Brunnen von Wasserwerken an. In Brandenburg ist dies nur in wenigen Bereichen der Fall. Wir haben Glück: Das in unseren Lockergesteinen enthaltene Mineral Pyrit (auch als Katzengold bekannt) verringert den Nitrat-gehalt des Grundwassers durch chemische Reaktion.

Hat Brandenburg also überhaupt kein Ni-tratproblem? Doch. Einerseits erhöht sich durch die Reaktion von Pyrit mit Nitrat die Konzentration von Eisen und Sulfat im Grundwasser in den letz-ten Jahrzehnten nachweislich. Dadurch steigen die Aufwendungen für die Trinkwasseraufbereitung. Andererseits ist der Pyritgehalt des Bodens endlich und kann nicht erneuert werden. Je nach Pyritkon-zentration und hydrogeologischen Verhältnissen wird der Nitratanstieg im Grundwasser nur um wenige Jahrzehnte oder Jahrhunderte verzögert. Es ist also allerhöchste Zeit zu handeln.

Was muss zum Schutz des Trinkwassers ver- ändert werden? „Stickstoffverbindungen, die un-ser Grundwasser gefährden, sind eines der größ-ten ungelösten Umweltprobleme unserer Zeit.“ Aufgrund dieses aktuellen Zitats des niedersäch-sischen Landwirtschaftsministers Christian Meyer sollte man annehmen, dass die Politik das Nitrat- problem wirksam angeht und Besserung in Sicht sein könnte. Doch leider reichen bisherige Aktivi-täten bei Weitem nicht aus. Notwendig ist eine grundlegende Agrarwende hin zu einer nachhaltig gewässerverträglichen Landwirtschaft.

Weiterführende Beiträge und Statements links – Multimedia-Spalte „Nitrat-Eintrag senken!“.

Forderungen der Fachleute an die Politik:

• Sofortiger Dünge-Stopp in belasteten Gebie-ten, wenn der Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter im Grundwasser überschritten wird!

• Verpflichtende Stoffstrombilanzen ab 2018 für alle Agrarbetriebe!

• Gülle-Tourismus eindämmen: Gülle-Transpor-te bundesweit überwachen und in nitratge-fährdeten Gebieten Gülle-Importe stoppen!

• Agrarwende: Die Milliarden-Subventionen für die großindustrielle Agrarwirtschaft müssen sofort zugunsten einer gewässer- und umwelt-verträglichen Bewirtschaftung der Flächen umgeschichtet werden!

Als der Landeswasserverbandstag Brandenburg e. V. (LWT) am 6. No-vember 1992 aus der Taufe gehoben wurde, ahnte noch niemand, dass dies einmal als die Geburtsstunde eines der einflussreichsten wasser-wirtschaftlichen Zusammenschlüsse auf Landesebene in die Geschichte eingehen würde. Der LWT strickte in 25 Jahren an zahlreichen Gesetzes-vorlagen in der Siedlungswasserwirt-schaft mit, die alle ein Ziel verfolgten:

eine gut funktionierende und bezahl-bare Wasserver- und Schmutzwasser-entsorgung für alle Brandenburger! Aufgrund der exzellenten Kontakte zur Landesregierung, zum Landtag, zu Behörden und diversen Interessenver-tretungen im In- und Ausland bringt sich der LWT bei nahezu allen Ge-setzesvorlagen ein. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens gibt der LWT eine Neuauflage des Buches „Lebens-elixier Wasser“ heraus. Auf 156 Seiten

werden die vielfältigen Leistungen der verbandlichen Wasserwirtschaft in unserem Bundesland vorgestellt. Das Buch ist ab Mitte November für 24 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-933039-36-1).

Nitrat-Eintrag senken!

Umweltbundes- amt warnt vor steigenden Kosten.

http://app.spree-pr.com/ statements_nitrat.pdf

Projekt Refill BerlinNeuköllner Verein wirbt für kostenlose Trinkwasser- stationen.

www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2017/07/refill-berlin- wasser-spender-kostenlos.html

Zukunft der Wasser-wirtschaft gestaltenPositionen der Wasserbranche zur Bundes- tagswahl im Überblick.

https://www.bdew.de/internet.nsf/id/20170616-positionen- der-wasserwirtschaft-zur- bundestagswahl-de

Wasser-Mythen (5:23 min)

Ohne Wasser geht nichts. Wir brauchen es zum Über- leben. Doch worauf kommt es an, was ist wichtig? Um Wasser ranken sich viele Mythen.

https://www.zdf.de/nachrichten/drehscheibe/drehscheibe-clip-1-178.html

Leitungswasser spart PlastikmüllPlastikmüll über- flutet unseren Planeten und wird zu einem immer größeren Problem. Doch jeder kann etwas dagegen tun …

www.0waste.de

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SEITE 3

Die Qualität Ihres selbst gemachten Saftes hängt von guter Vorbereitung und der Einhal-tung einiger wichtiger Regeln ab.

Das Obst sollte gründlich gewaschen sein. Sammeln Sie die Früchte nicht früher als

drei Tage vor dem Pressen. Achten Sie auf reifes Obst. Pflückreife

Äpfel haben braune Kerne, der Stiel löst sich leicht vom Ast.

Fauliges Obst sollten Sie aussortieren. Kleine Druck- und Schorfstellen beein-trächtigen die Qualität nicht.

Überreife, mürbe Früchte haben eine ge-ringere Saftausbeute und enthalten viel Trub (Schwebstoffe).

Wer klaren Saft bevorzugt, sollte vor dem Pressen Kerngehäuse und Schale ent- fernen.

Ist Obsternten an öffentlichen Straßen erlaubt?

Ja. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Früchte vom Baum gepflückt oder vom Boden aufgelesen werden. Zulässig sind aber nur geringe Mengen – die Ernte darf nur für den Eigenverzehr, nicht für den Verkauf verwendet werden. Früchte von privatem oder umzäuntem Gelände sind tabu. Auch agrarisch kultiviertes Obst oder Gemüse von Feldern an Straßen darf man nicht ernten.

Stationäre MostereienBuchholzer Kelterei16775 Löwenberger LandHauptstraße 72 (in Elas Hofladen) Tel.: 033094 51491

E. Hentschel GmbH & Co. KG03222 Lübbenau/Spreewald Wiesenstraße 7Tel.: 03542 3275

Hofmosterei Dobra04924 Bad Liebenwerda OT Dobra Maasdorfer Weg 4Mobil: 0162 3181858

Saftpresse Hohenfinow16248 HohenfinowNiederfinower Straße 18 Tel.: 033458 647050

Mosterei Ketzür14778 BeetzseeheideKetzürer Dorfstraße 30 Tel.: 033836 20523

Mobile MostereienLohnmosterei Herbststurm 14979 GroßbeerenFeldstraße 10 a Tel.: 033701 35769Pressen von Äpfeln, Birnen, Quitten, Trauben, Pasteurisierung, Abfüllung in 5-Liter-Boxen.

Kollektiv 9 Raben eG15345 Altlandsberg-Bruchmühle Fredersdorfer Straße 16Tel.: 033439 78257Nach 5 Jahren Saft-Partys im Freundeskreis hat „9 Raben“ jetzt eine leistungsfähigere, mobile Anlage gekauft und eine Genossen-schaft gegründet – mit Konsens- prinzip und natürlich gleichem Lohn für alle und alles.

*Auswahl. Hinweis: Da alle Anbieter unter- schiedliche Mindestmengen zum Mosten benötigen, rät die Wasser Zeitung allen Lesern, vor einem Besuch Kontakt aufzunehmen.

Die Liebe zum Selbstgepressten scheint ansteckend zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass im-mer mehr Mosterzeuger ihren Saftpressen „Beine machen“ und damit übers Land ziehen?Vor 20 Jahren noch völlig un-bekannt, gibt es heute schon knapp 100 mobile Mostereien in Deutschland. Eine von ih-nen betreibt Dennis Tilwitz aus Großbeeren. Er machte aus sei-ner Leidenschaft ein Geschäft – heute tingelt er mit seinem „Saft-mobil“ über die Lande. Ab 100 Ki-logramm zu verarbeitendem Obst kommt er direkt zu Ihnen. Wer nicht tonnenweise Äpfel im Garten hat, könnte seine Nach-

barn motivieren. Man legt zusam-men und am Ende bekommt jeder seinen eigenen Most. Dennis Til-

witz füllt seinen Most in 5-l-Saft-boxen ab, für 3,50 Euro das Stück (inklusive Karton).

Mobile Saftpressen erobern das Land Mostereien

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in Brandenburg*

Tipps & Tricks

Apfel, Birne, Quitte: Sie sind in Kürze reif und werden zu Hauptdarstellern in Mos-tereien und Keltereien im ganzen Land. Das große Mosten beginnt jetzt! Auch in Privathaushalten warten etliche Entsaf-ter auf ihren Einsatz.

Die Lust auf selbst produzierten Obst- oder Gemüsesaft nimmt immer mehr zu. Mosten ist „in“.

Dafür sorgt z. B. der Wunsch vieler Men-schen, sich gesund zu ernähren und Le-bensmittel nicht nur im Supermarkt zu kau-fen. Hinzu kommt, dass Entsafter für den Hausgebrauch mittlerweile für weniger als 50 Euro zu haben sind.

Schon die Kelten kelterten

Die Kelten schätzten den gepressten Obst-saft zur Verdauungsförderung, die Römer auch und in Schwaben und Niederösterreich war Most bereits im 19. Jahrhun-dert Grundnah-r ungsmi t t e l . Originaler Most

(das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „junger Wein“) hat einen Alkoholge-halt von sechs bis acht Prozent. Alkoholfreier, gepresster Obstsaft wird daher auch als Süß-most bezeichnet.

Hitze sorgt für Haltbarkeit

Wer heute sein Obst zu einer der vielen Mos-tereien im Land bringt, bekommt ein leckeres alkoholfreies Getränk, das bei richtiger Her-stellung über ein Jahr haltbar ist. Der Saft wird dabei nach dem Pressen und Filtern kurzzeitig auf 78 Grad erhitzt. Dies tötet die meisten Keime ab und sorgt für eine lange Haltbarkeit ohne Konservierungsstoffe. Pri-vat hergestellte Säfte sollten jedoch inner-halb weniger Tage verbraucht werden.Superstar der Saftgeschichte Deutschlands ist unser beliebtestes Obst: der Apfel. In den Nebenrollen überzeugen vor allem Birne und Quitte.

Dabei gelten regionale Unterschiede: Je südlicher man mostet, desto mehr Birne wird verwendet. In Österreich gibt es sogar verschiedene Arten von Mostbirnen.Tonnenweise werden die Früchte bald von Privatgrundstücken, Streuobstwiesen und Straßenrändern gesammelt und zu den Mostereien gebracht – oder moderne mo-bile Mostereien kommen direkt zum Obst-baum (siehe Artikel unten). Die mobilen Mos-tereien sind in Ostdeutschland mittlerweile ein wichtiger Faktor für die Erhaltung der Streuobstwiesen, auf denen Bäume mit ganz verschiedenen – und oft sehr alten – Obstsorten stehen. Insgesamt sind dort 3.000 Obstsorten zu finden, die für mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen wert-vollen Lebensraum bieten. Am besten geeignet für den kleinen Haus-entsafter sind frische Früchte aus dem eige-nen Garten. Doch auch jene aus dem Super-markt braucht man nicht zu verschmähen.

Einfach gründlich waschen, schä-len und ab in den Entsafter. Zum Wohl!

Ernte an Straßen?

Das Saftmobil verarbeitet bis zu 2 Tonnen Obst pro Stunde.

Mein eigener Saftladen!Wer hat, der presst – die Zeit des Mostens beginnt im Spätsommer

Charlotte, Christopher und ihre Mama

Katharina haben sich einen ganzen Berg Obst

und Gemüse besorgt, um ihren neuen Entsafter

auszuprobieren. Foto: SPREE-PR/Arndt

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SEPTEMBER 2017 MOSTEN UND KOSTEN

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Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband

Osterodaer Straße 404916 HerzbergTelefon: 03535 4019-0 Fax: 03535 401933E-Mail: [email protected]

www.hwaz.de

Geschäftszeiten

Mo., Mi., Do.: 9.00 –11.30 Uhr und 13.00 –15.30 UhrDienstag (Sprechtag): 8.00 –11.30 Uhr und 13.00 –16.30 Uhr

Freitag: 9.00 –11.30 Uhr

Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband

SO ERREICHEN SIE UNS

SEITE 4/5LWZ • HERZBERG • 3 / 2017 INFORMATIONEN VON IHREM KOMMUNALEN VER- UND ENTSORGER

„Weltmeister im Wassersparen“Herzberger verbrauchen weniger Wasser als der Bundesdurchschnitt

Weniger ist nicht immer mehr. Zu-mindest nicht beim Wasserver-brauch.

Lag der Wasserverbrauch 1990 noch bei 240 Liter pro Person und Tag, hatte sich die gebührenrelevante Frisch-wassermenge im Jahr 1996 schon auf 127 Liter pro Einwohner und Tag redu-

ziert. Das ist in etwa auch der derzei-tige Wasserverbrauchsdurchschnitt in Deutschland. Wir Herzberger lie-gen mit 119 Liter pro Einwohner und Tag ein Stück darunter. Fatal: Die Fixkosten bleiben gleich hoch, verteilen sich aber auf weniger Kubikmeter. Das wiederum setzt eine Preisspirale in Gang, die sich stetig

nach oben bewegt. Weil durch we-niger Trinkwasserverkauf auch we-niger Abwasser anfällt, bekommt die Spirale noch einmal zusätzlichen Schwung. Trotzdem bemüht sich der HWAZ, durch die Optimierung der Betriebsabläufe und Kosteneinspa-rungen diesem Trend entgegenzu-wirken.

Das wird richtig teuer!Ungewollter Bauschaden legt

Kanalleitung lahmEs begann als vollkommen norma-les privates Bauvorhaben. Auf ei-nem Grundstück im Verbandsgebiet sollte ein Fundament gegossen wer-den. Dabei wurden bei den vorberei-tenden Erdarbeiten die im Erdreich liegenden Kanalrohre jedoch unbe-merkt beschädigt.

Darüber hinaus wurden beim Schütten des Fundaments mit hochfestem Funda-mentbeton versehentlich auch die Ka-nalrohre nach der beschädigten Stelle befüllt. Im Ergebnis dessen zog der Bau-herr 117 Meter Druckleitung (DN 50) in Mitleidenschaft.

Druckluft half nicht

Nach eingehender Havariemeldung ha-ben sich Mitarbeiter des HWAZ des Schadens angenommen. „Nachdem wir die Misere entdeckt hatten, wur-den verschiedene Methoden auspro-biert, um den Beton zu entfernen“, er-läutert Gruppenleiter Jens Becker. Als

erstes wurde mittels Druckluft und an-schließend mit einer Spirale versucht, die Rohre vom Beton zu befreien. Der Erfolg blieb allerdings aus. Jetzt galt es andere Lösungswege zu suchen. Der volle Umfang des Desasters trat aber erst zutage, als die Verbandsmitarbei-ter das Erdreich bis zur Leitung wieder abgetragen hatten.

Neue Leitung nötig

Unter Hinzuziehung der Firma Kanal Schmidt folgte eine Druckspülung mit 30 bar. Anschließend kam eine Spüldüse mit einem Arbeitsdruck von 110 bar zum Einsatz. Nach fast drei mühevollen Ta-gen mussten die Arbeiten ergebnis-los eingestellt werden. Derzeit holt der Herzberger Wasser- und Abwas-serzweckverband Angebote für den Ein-bau einer neuen Druckleitung ein. Die Kosten werden sich absehbar auf über 10.000 Euro belaufen. Bleibt dem Verur-sacher nur zu wünschen, dass seine Ver-sicherung den Schaden reguliert.

Wird es das Rot der SPD, dann ist Umweltgerechtigkeit das Ziel. Dazu das unbefristete Verbot für unkonventionelles Fracking so-wie die Reduzierung von Plastik, Fischereimüll, Nährstoffeinträge und Lärm in Nord- und Ostsee.

Die Linke steht hingegen für die Redu-zierung von Schadstoffeinträgen durch Düngemittel und Pestizide, die (Wieder-)Einführung des Rücknahmesystems von Medikamenten, Frackingverbot ohne Ausnahmen sowie ein sofortiges Ver-bot von Glyphosat und Neonikotinoiden.

Bei Grüner Koalitionsbeteiligung geht es um sauberes Wasser ohne Gift und Plastik, die generelle Errei-chung eines guten ökologischen Zu-stands der Gewässer, das „In Verant-wortung nehmen“ der Hersteller von problematischen Medikamenten, Che-mikalien und umweltschädlichen Pes-tiziden, Frackingverbot und Filterstu-fen in Klärwerken zur Entfernung von Plastikartikeln.Bei der FDP steht der „Schutz des Wassers“ im Programm. Vor allem der Schutz des Grundwassers sei exis-tenziell, deshalb sollen Einträge (z. B.

Rückstände aus Landwirtschaft, In-dustrie, Bergbau sowie Medikamente) immer dort reduziert werden, wo eine Gefährdung vorliegt. Die FDP steht für das Verursacherprinzip.Die Bewahrung der Schöpfung ist seit jeher ein Kernanliegen von CDU und CSU. Sie wollen deshalb beides: Gute Umwelt und gute Wirtschaft.Die übrigen Parteien haben keine oder wie CDU/CSU nur verallgemeinernde (ab)wasserpolitische Aussagen in ih-rem Wahlprogramm.Wenn ich so kurz vor der Wahl ei-nen Wunsch an die Politik frei hätte,

dann würde ich mir wünschen, dass die Politik den Fachleuten der Was-ser- und Abwassertechnik mehr Ver-trauen schenkt. Vertrauen geht durch die Übergabe von Verantwortung. Un-sere Mitarbeiter und die Fachleute der Branche können gut bauen und betrei-ben. Deshalb sollten Politiker mit kons-truktiven Gesetzesvorhaben günstige Rahmenbedingungen schaffen und die Arbeit der Verbände nicht durch unsin-nige Verfügungen torpedieren.

Mario Kestin,Verbandsvorsteher HWAZ

Wasserbranche braucht mehr Vertrauen!MEINE MEINUNG

Wählen ist nicht nur Bürgerrecht, sondern sollte für jeden auch eine Pflicht sein. Zuvor gilt es aber, die Programme der Parteien genau zu studieren, um sich vor der Stimmen-abgabe eine Meinung zu bilden. Fotos (3): SPREE-PR / Schulz

Mit Yoga fit gemachtHWAZ-Mitarbeiter pflegen

gute Tradition in punkto Gesundheit

Der jährliche Gesundheitstag ist für die Mitarbeiter des HWAZ zu einer guten Tradition geworden. Sein Ziel ist es, die Frauen und Männer fit für den Alltag zu machen und sie gegen mögliche Krank-heiten zu wappnen.Einem Mini-Check, zu dem die Mes-sung von Blutzucker, Blutdruck und Cholesterin, ein Seh-, ein Hör- und ein Venenfunktionstest gehör-ten, schlossen sich zwei Einführungskurse an zum Thema: „Durch Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung ruhig und gelassen werden“. Mit Hilfe einfacher

Yogaübungen empfand jeder Teilneh-mer eine bemerkenswerte und wun-derbare Mischung aus Ruhe, spürte ein „Zu-sich-kommen“ und aktivierte frische Kräfte in sich. Eine angenehme Berei-cherung und Erfahrung, die, richtig an-gewandt, auch in Zukunft hilfreich sein

wird. Auf den Weg gebracht wur-den die Verbandsmitarbeiter dabei

durch die Barmer und das Un-ternehmen Yogaverdreht. Im September schloss sich

dem Gesundheitstag der jährlich durchgeführte Rückenkurs mit der

Gesundheits-Oase Herzberg an.

Willst du fleißige Handwerker sehen, kannst du auch nach Herzberg gehen …Schüler der Johannes-Clajus-Schule nehmen alte Handwerksberufe genauer unter die Lupe

Unlängst näherte sich die Arbeits-gemeinschaft „Stadtgeschichte“ der Johannes-Clajus-Grund- und Oberschule alter Handwerksge-schichte.

Gezielt haben sich die Schüler ver-schiedenste Handwerksberufe he-rausgesucht und diese einzeln und tiefgründig erforscht. Dafür holten sich die Schüler Unterstützung bei einhei-mischen Handwerkern. Unter anderem bei Schlossermeister Michael Purma, dem sie in seiner Werkstatt über die Schulter schauen durften. Gleichsam

verhielt es sich bei Schuhmachermeis-ter Thomas Schwab, der den Jungen und Mädchen das Nieten eines Leders zeigte und schließlich selbst überließ. Darüber hinaus nutzten die Kinder die Räumlichkeit der Schulküche und pro-bierten alte Backrezepte aus.Überaus spannend fanden die Schüler den Besuch der Kinderdombauhütte im Naumburger Dom, wo aus ihrer Hand erste eigene Reliefe entstanden. Mit dem erlangten Wissen ging es schließ-lich nach Löhsten zu Nicole Starke, ei-ner Steinmetzmeisterin. Mit viel Ge-duld konnte sich in ihrer Werkstatt

jeder einmal beim Bearbeiten eines Steines testen. Ein weiterer Ausflug führte die Kinder ins Schloss Doberlug, wo dank einer aktuellen Ausstellung Genaueres über das Seilerhandwerk und das Schreib-handwerk des Mittelalters zu erfah-ren war.Recherchearbeiten führten die Schü-ler ins Stadtbauamt Herzberg. Gemein-sam mit den Mitarbeitern des Amtes schauten sie sich Unterlagen von Häu-sern im Sanierungsgebiet an und stell-ten dabei fest, dass es um 1700 hier 21 Bäcker und 47 Schuhmacher gab.

Egal ob als Steinmetz (li.) oder Schreiber im Mittelalter (re.) – die Kinder hatten Spaß beim Entdecken. Fotos (2): Ines Jacobi

Am 24. September 2017 wählen wir den 19. Deutschen Bundestag. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag der 18. Wahlperiode waren die Been-digung der Klärschlammausbringung zu Düngezwecken und die Rück-gewinnung von Phosphor verankert. Je nachdem, welche Farben an der nachfolgenden Koalition beteiligt sein werden, gibt es ganz unter-schiedliche inhaltliche Aussagen der Parteien zum Thema Wasser und Abwasser.

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1991 1993 1995 1997 1999 2000 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

Trinkwasserverkaufsmenge in m3 Einwohner im Verbandsgebiet

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Trinkwasserjahresverkaufsmengenvon 1990 bis 2015

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Einwohner im

Verbandsgebiet

Wohl kaum durch ein Benutzungsver-bot, aber vielleicht durch eine Gedenk-minute auf dem stillen Örtchen. Denn eins ist sicher: Im EU-weiten Vergleich belegt der deutsche Hintern einen ta-dellosen hygienischen Platz.

Wussten Sie, dass am 26. August weltweit der Tag des Toilettenpa-piers begangen wird?

Das Klopapier, das heute in keinem Haushalt fehlt, wurde im 14. Jahrhun-dert in China „erfunden“. Wie Milliar-den anderer Menschen legen auch die Deutschen großen Wert auf ein sau-beres „Geschäft“. Rund 15 Kilogramm Toilettenpapier spült daher jeder von uns pro Jahr das Klo hinunter – Ten-denz steigend. Die heute bekannte Form auf Rollen gibt es seit etwa 1880. Bei soviel Bedeutung stellt sich die Frage: Wie kann man den unerläss-lichen Helfer gebührend würdigen?

Rund und wichtigDas Toilettenpapier – eine „Würdigung“

piers begangen wird?

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Wer mit offenen Augen durch die (Wasser-)Landschaften geht,

kann zu beinah jeder Jahreszeit etwas Blühendes entdecken.

Filigrane Blättchen oder bombastisches

Blütenmeer – die Vielfalt in Farbe, Form und Größe

ist beeindruckend. Die Wasser Zeitung begab sich im Botanischen

Garten Berlin auf Entdeckungsreise.

Auf dieser Seite zeigen wir einige besondere Fundstücke.

Sie ist eine in Stillgewässern an der Wasseroberfläche und in windge-schützter Lage frei schwimmende

Pflanze, die durch Ausläufer „Rasen“ bildet. Die Blätter

sind stachelig gesägt und erin-nern an die Scheren eines Krebses. Im Herbst sinken sie auf den Gewäs-sergrund, um im Frühling wieder auf-zusteigen. Von dieser getrenntge-schlechtlichen Pflanze sind in Brandenburg Bestände männlicher und weiblicher Pflanzen bekannt. Die Libellenart Grüne Mosaikjungfer legt ihre Eier nur an Krebsscheren ab.

Auch bekannt als Blumenbinse oder Wasserliesch. Den volkstüm-lichen Namen verdankt sie wohl der Form des Fruchtknotens mit der schwanenhals-ähnlichen Verlänge-rung. Diese Art mag nährstoffreiche Sümpfe und Verlandungsbereiche von Gewässern im Tiefland, beson-ders bei schwankenden Wasser-ständen. Die Stiftung Naturschutz Hamburg kürte sie 2014 zur Blume des Jahres. Die unterirdischen Spei-chersprossen enthalten bis zu 60 % Stärke und werden daher in Teilen Asiens zu Mehl verarbeitet.

In stillen und leicht fließenden Ge-wässern wurzelt sie in minerali-schem Sediment ausdauernd. In klaren Gewässern kommt sie aus Tiefen von bis zu sechs Metern. Ihre Blüten ragen aus dem Wasser heraus und werden von Käfern und Schwebfliegen bestäubt. Die Pflan-ze ist giftig. Früher wurden die Sa-men – geröstet eingenommen – als Antaphrodisiakum verwendet (zur Unterdrückung des Fortpflanzungs-triebes).

Schon seit dem 16. Jh. steht er als Zierpflanze an Gewäs ser rändern. Von Juni bis September hält sich die purpurrote Blüte. Schon im Altertum diente Blutweiderich als Heilpflan-ze, kam bei Ekzemen oder Durchfall zum Einsatz. Seiner blutstillenden Wirkung oder der Blütenfarbe ver dankt er wohl seinen Namen. Wegen des hohen Gehalts an Gerb-stoffen setzte man ihn zum Gerben von Leder ein. Schwebfliegen, Bie-nen und Schmetterlingen dient er als beliebte Nahrungsquelle.

Er ist ein Schlammwurzler an den Ufern stehender nährstoffreicher Gewässer. Die Blütenkolben haben tausende unten weibliche, oben männliche Blüten. Kleine Nüsschen fliegen mit Haaren davon. Früher verwendete man die Rohrkolben zum Polstern, die gesamte Pflanze diente als Brennmaterial, die Blät-ter zum Abdichten von Fassfugen („Böttcherschilf“).

Sümpfe und Röhrichte im Verlan-dungsbereich nährstoffreicher Ge-wässer (Flachwasserbereich) sind die Heimat der Sumpf-Schwertlilie. Ihre Blüten werden von Hummeln bestäubt, die in die Röhren der drei großen Blütenblätter hinabkriechen müssen. Der Name rührt von der Schwertform der Blätter her. Die gesamte Pflanze ist giftig. Die un ter - irdischen Speicher sprossen sind gerb stoffreich und wurden daher früher zum Gerben und Schwarz-färben verwendet. Als Zierpflanze schmückt sie heute viele Garten-teiche.

Sie ist eine der wenigen Arten der Wolfsmilchgewächse, die auf nas-sen Böden wachsen können. Früher war die giftige Pflanze in Mittel-europa in den Tälern der großen Flüsse verbreitet, durch Flussbe-gra digungen sowie landwirtschaft-liche Nutzung ist sie jedoch selten ge worden. Die Bundes arten schutz-ver ordnung stellt die sumpfliebende Pflanze unter besonderen Schutz.

Der Lebensraum Wasser bringt kleine und große Kostbarkeiten hervor

Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Schwanenblume (Butomus umbellatus)

Sumpf-Schwertlilie ( Ir is pseudacorus)

Krebsschere (Stratiotes aloides)

Rohrkolben (Typha latifol ia)

Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)

Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)

… ist mit einer Fläche von über 43 Hektar und ca. 22.000 verschiedenen Pflanzenarten der größte Deutschlands.

Königin-Luise-Straße 6–8, 14195 Berlin, Tel.: 030 83850100

Öffnungszeiten:April bis Oktober: 9–20 Uhr, November/Dezember: 9–16 Uhr

Eintritt: Erwachsene 6 Euro; ermäßigt 3 Euro; Große Familienkarte

(2 Erw. und bis zu 4 Kinder im Alter bis einschl. 14 Jahre) 12 Euro

Der besondere Tipp: „Die lange Nacht des Dschungels“– die außergewöhnliche

Theater-Safari kehrt zurück in die Tropenhäuser!7. Oktober 2017 von 22 bis 0 Uhr

Erleben Sie Mogli und seine nachtaktiven Freunde inmitten der faszinierenden Tropen- und Pflanzenwelt. Im Anschluss wartet ein leckerer Tropencocktail bei

lässiger Soundkulisse auf Sie!

Der Botanische Garten Berlin

Sie ist ein Schlammwurzler in ste-h en den Gewässern. Die Blatt- und Blü ten stiele sind bis drei Meter lang und elas tisch, um Schwankungen des Wasserstandes mitvollziehen zu können. Sie bringt die größte Blüte (bis über 30 cm) unter den einhei-

Weiße Seerose (Nymphaea alba)

mischen Arten hervor.

Ihre Speichersprossen wurden früher zu Mehl verarbeitet

und mit Getreidemehl vermischt.

www.bgbm.org

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WASSER ZEITUNGSEITE 6 GEWÄSSERPFLANZEN

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Wenn es heiß ist, dann soll das kühle Nass uns etwas Erleichterung schaffen – in all seinen Erscheinungsformen. Aber das ist doch viel zu wenig, meint die Wasser Zeitung! Denn das Element inspiriert unsere Sinne auf ganz vielfältige Weise. Unsere Redakteure tauchten mit ihren Gedanken tief in das Thema ein …

Eiskalt!, denke ich, als ich nach einiger Überwindung die paar Trep-

penstufen in den See hinabsteige. Nun aber schnell bewegen. Ein paar hektische Schwimmzüge

später finde ich meinen Takt. Ruhig gleite ich durchs kühle Nass. Wasser umspielt meinen Körper. Herrlich! Es fühlt sich

jetzt gar nicht mehr bedrohlich an, sondern erfrischend. Ich ge-nieße die im Wasser einfache Bewegung, schwimme am Seeufer

entlang und wieder zurück. Nach einer halben Stunde klettere ich die Treppe wieder hinauf, etwas aus der Puste und, wie ich nun merke, doch reichlich ausgekühlt. 19 Grad Wassertemperatur gehen doch nicht spurlos an mir vorbei. Daher geht’s nun fix

nach Hause, wo ich die Wanne mit heißem Wasser fülle. Oh-ne Überwindung lasse ich mich in die wohltuende Wärme

meines zweiten Bades sinken. Was für ein Gefühl …Susann Galda leitet die SPREE-PR-Niederlassung

Nord und liebt als Ostsee- anrainerin das Wasser.

Niederknien. Sich weg-strecken vom Bachufer, die Hand zur

Mulde formen, sie eintauchen in die Strömung und den tropfenden Arm zum Mund führen. Schlucken.

Nein, noch nicht schlucken. Erst schmecken. Denn der Bach meiner Kindheit kam aus einer in Granitgeröll und Moos

eingebetteten Quelle, auf seinen Feldspat-Quarz-und-Glimmer-Kieseln wuchs Brunnenkresse. Köstliches Wasser. So wie auch das

aus dem Wasserhahn zu Hause. Das verleugnete ebenso wenig seine Herkunft aus dem Gestein, aus dem Grund. Und wenn in Wernesgrün oder Plauen Hopfen, Malz und Hefe dazukamen, war’s mir erst recht Recht. Längst hat’s mich weiter in den Norden verschlagen. Aus Bä-

chen mag ich nicht mehr trinken. Aus Flaschen, wenn’s geht, auch nicht (ich rede vom Wasser). Aber Wasser aus dem Hahn? –

Auch in Brandenburg: zum Niederknien.Klaus Maihorn wuchs am Ufer der Göltzsch im Vogtland auf, betreut SPREE-PR-Großkunden

und schreibt seit 20 Jahren über das Lebensmittel Nr. 1.

Früh morgens nach dem Auf-wachen im Zelt gehe ich gähnend zum

Ufer und betrachte den spiegelglatten See. Ich blicke aufs Wasser. Die von seiner Oberfläche reflek-

tierten Sonnenstrahlen passieren meinen (zu 98 Prozent mit Wasser gefüllten) Augapfel mit Lichtgeschwindigkeit.

Netzhaut, Nervenbahnen und Gehirn verarbeiten die Signale, ein Bild entsteht in meinem Kopf und ich erkenne – mich selbst. Etwas

verschwommen vielleicht, aber das bin wirklich ich. Ich sehe mich genau so, wie sich meine Vorfahren schon vor einer Million Jahren sahen, als es noch keine Spiegel gab und sie früh morgens gähnend am Ufer standen, um sich ihrer selbst zu vergewissern. Zu einer

Zeit, als eine Wasseroberfläche nicht nur zur Licht-, sondern auch zur Selbstreflektion diente.

Christian Arndt verbrachte seine Kindheit nur einen Steinwurf von der Havel entfernt und betreut als

Niederlassungsleiter Süd die SPREE-PR- Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt

und Thüringen.

Wasser ist geruchlos – sagt die Definition. Das irritiert mich. Ich kann es

doch riechen, das kühle, salzige, bemuschel te Meer: im Sommer mit dem typischen Hauch von Son-

nencreme, Schweißperlen und Softdrinkresten, die es von Leibern und Strandsand geleckt hat; im Winter mit der Duftkro-

ne aus aufgewühlten Algen, vermoderndem Holz und dem verhei-ßungsvollen Wohlgeruch der Ferne. – Geruchlos das nasse Element im Hallenbad? Ohne Geruch der Dorf-Löschteich aus Kindertagen? Aber meine Nase ruft doch Chlorbukett und Müffeln verbrauchten Wassers ab. Meine Erinnerung ans letzte Entspannungsbad stimmt sie wieder gnädig – das Wasser duftete betörend. Mei-

ne Irritation bleibt: Ist es auch noch Wasser, wenn es duftet, müffelt, stinkt, kalkhaltig, metallen oder übel riecht?

Carmen Krickau arbeitete jahrelang für den Berliner Rundfunk und ist heute

stellvertretende Projektleiterin der Wasser Zeitung.

Hoch und dicht stehen die Tannen im Böhmerwald. Am Hang des

Schwarzberges, auf frischen 1.200 Metern Hö-he, quillt ein unscheinbares Bächlein aus dem felsigen

Gebirgsboden. Wir lauschen seinem lustigen Plätschern, unser Blick folgt ihm talwärts, da erklingt eine sprudelnde

Flötenmelodie. Natürlich ist die Rede von der Moldau, dem wich-tigsten Fluss Tschechiens – und dank Bedr ich Smetanas Vertonung

auch dem bekanntesten. Auf ihrem 430 Kilometer langen Weg wird die Moldau gewaltig wachsen, sie wird sich mit anderen Flüssen vereinen, Dörfer und Städte passieren und schließlich in die Elbe münden. Viele Komponisten ließen sich durch das Wasser inspi-

rieren, aber in kaum einem anderen Werk klingt das anmutige Perlen, murmelnde Rauschen und majestätische Strömen des

Wassers lebendiger, als in Smetanas Moldau.

Ulrike Queißner verantwortet die Buchprodukte bei SPREE-PR und spielt seit vielen Jahren

Violine im „collegium instrumen-tale“ Alt-Pankow.

HÖRENHÖREN

FÜHLENFÜHLEN

SCHMECKENSCHMECKEN

RIECHENRIECHEN

SEHENSEHEN

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SEITE 8LWZ • HERZBERG • 3 / 2017 WO WIR ZU HAUSE SIND

Die Schützengilde Schönewalde hat eine lange Tradition. Bereits 1828 wurde sie erstmalig genannt. Damals wurden deren Mitglieder von der Polizei um Hilfe gebeten. Jedoch erst das Jahr 1844 belegt mit Unterlagen die Existenz der Gilde, weshalb dieses Jahr als ihr Gründungsjahr gilt.

Verglichen mit den heutigen Vo-raussetzungen fand das Übungsschießen damals unter

recht primitiven Umständen statt. Ein in die Erde gerammter Pfahl diente als Auflage beim Gewehrschießen. Die seitliche Begrenzung der Schießbahn waren ebenfalls in die Erde gerammte Pflöcke. Die eigentliche Zielscheibe befestigte man an einem abgesägten Birkenbaum. Hart war auch das Dasein des Ergebnisansagers. Er hatte wäh-rend des Schießens hinter einem Erd-hügel Deckung zu nehmen.

Brauchtum war unerwünscht

Im Juni 1944 berichtete das Schwei-nitzer Kreisblatt vom 100-jährigen Be-stehen der Gilde. Danach erlosch das Vereinsleben der Schützengilde Schö-newalde auf lange Zeit. In der DDR war eine Fortsetzung alter Schützentraditi-onen und Pflege des Schützenbrauch-tums nicht erwünscht. Gleichwohl konnte man unter dem Schirm der GST den Schießsport mit Einschränkungen weiter ausüben. Auch in Schönewalde nutzte man diese Möglichkeit. Mit Un-terstützung der Stadt wurde hier 1974 ein KK-Schießstand mit vier Bahnen seiner Bestimmung übergeben. Bes-

Förderung von Gemeinsinn und Ausdauer Schönewalder Schützengilde gehört zu den besten Schützenvereinen im Landkreis

sere Zeiten brachen für die Schützen erst nach der politischen Wende an. Am 26. Mai 1990 wurde unter großer An-teilnahme der Bevölkerung die Schüt-

zengilde Schönewalde neu gegründet. Hauptanliegen der Gründungsmitglie-der war die Wiederbelebung und Fort-setzung alter Schützentraditionen und

Pflege des Schützenbrauchtums. Be-reits zu Pfingsten 1991 erfreute man sich im Ort des ersten Schützenfes-tes, zu dem auch ein Schützenumzug

gehörte. Ein markanter Mei-lenstein in der jüngeren Ge-schichte der Gilde ist der Bau des Schützenhauses, das am 3. Oktober 1996 eingeweiht wurde. Um dieses Ziel zu er-reichen, hatten die Mitglie-

der der Gilde viele Stunden in Eigenleistung erbracht. Bis heute nimmt das sportliche Schießen in der Gilde einen breiten Raum ein. Gerade dabei wird deutlich, dass Schießen den Gemeinsinn, den Willen, die Ausdauer und die charakterliche Festigkeit und die Verantwortung der Vereinsmitglie-der ausprägt.

Erfolgreiche Athletin

Die aus DDR-Zeiten gewohnten schießsportlichen Erfolge blieben auch nach der Wende nicht aus. Be-reits 1991 wurde durch die Schöne-walder Sportschützin Anke Wagner bei den Deutschen Meisterschaften der 1. Deutsche Meistertitel (auch für das Land Brandenburg) errungen. Die-sen Erfolg konnte sie 1992 wieder-holen. Die Krönung ihrer sportlichen Erfolge war die Teilnahme an den Eu-ropa- und Weltmeisterschaften 1994 und der Gewinn des Europa- und Weltmeistertitels in der Mannschaft mit der Luftpistole bzw. KK-Sport-pistole. Aber auch aktuell können 96 Vereinsmitglieder auf sechs Landes- und 98 Kreisrekorde verweisen. Darü-ber hinaus wurden die Schönewalder wiederholt als bester Schützenverein im Landkreis ausgezeichnet.

Kontakt und Informationen: www.sg-schoenewalde.de

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