Herausgeber, Konzept, Text und Redaktion Stand Der Wald · Unser Wald ist Wassersammler, Wasserwerk...

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Wasserspeicher. Mit seinen unzähligen Kanälen und Hohlräumen ist der Waldboden ein idealer Wasserspeicher. Im Waldboden bewegt sich das Wasser nur langsam durch die Humusauflage und die Schichten des Mineralbodens. Die Gänge, Hohlräume und Poren im Waldboden ermöglichen zwar ein rasches Einsi- ckern in den Waldboden und das Speichern großer Wassermengen. Gänge, Hohlräume und Poren enden meist aber „blind“, das Wasser kann daher nicht einfach auslaufen. In das Grundwasser gelangt es erst, indem es langsam durch den Boden sickert. So kann ein Hektar Waldboden bis zu drei Millionen Liter Wasser speichern und zurückhalten. Impressum Herausgeber, Konzept, Text und Redaktion Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Referat 533 – Nationale Waldpolitik, Jagd Rochusstraße 1, 53123 Bonn Stand August 2016 Gestaltung BMEL Fotos Titel: Lukas Günther; Ameise: Heinz-Werner Meyersieck; Moos: Regina Steinbrecher; Veilchen: Anke R.; Pilz: Wolfgang Tamm Druck BMEL Weitere Informationen unter www.bmel.de www.waldkulturerbe.de www.bmel.de Der Wald Wasserwerk und Wasserspeicher

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Wasserspeicher.

Mit seinen unzähligen Kanälen und Hohlräumen ist der Waldboden ein idealer Wasserspeicher.

Im Waldboden bewegt sich das Wasser nur langsam durch die Humusauflage und die Schichten des Mineralbodens. Die Gänge, Hohlräume und Poren im Waldboden ermöglichen zwar ein rasches Einsi-ckern in den Waldboden und das Speichern großer Wassermengen. Gänge, Hohlräume und Poren enden meist aber „blind“, das Wasser kann daher nicht einfach auslaufen. In das Grundwasser gelangt es erst, indem es langsam durch den Boden sickert. So kann ein Hektar Waldboden bis zu drei Millionen Liter Wasser speichern und zurückhalten.

Impressum

Herausgeber, Konzept, Text und RedaktionBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)Referat 533 – Nationale Waldpolitik, JagdRochusstraße 1, 53123 Bonn

StandAugust 2016

GestaltungBMEL

FotosTitel: Lukas Günther; Ameise: Heinz-Werner Meyersieck; Moos: Regina Steinbrecher; Veilchen: Anke R.; Pilz: Wolfgang Tamm

DruckBMEL

Weitere Informationen unterwww.bmel.dewww.waldkulturerbe.de

www.bmel.de

Der WaldWasserwerk und Wasserspeicher

Unser Wald ist Wassersammler, Wasserwerk und Wasserspeicher zugleich. Eine besondere Funktion im Wasserkreislauf spielt dabei der Waldboden.

Wassersammler.

Äste, Zweige, Blätter und Nadeln der Bäume bieten eine große Oberfläche. Damit sammeln die Bäume Feuchtigkeit und Niederschläge aus der Luft. Das so eingefangene Wasser haftet zunächst an der Bau-moberfläche. Erst mit Verzögerung tropft oder rinnt es zum Waldboden.

Humusauflage und Mineralboden sind durchsetzt von unzähligen feinen Gängen, Hohlräumen und Poren. So wirkt der Waldboden wie ein großer Schwamm, der jeden Wassertropfen aufsaugt und erst mit Verzögerung wieder freigibt. Damit wird der oberirdische Wasserabfluss verzögert und die Entstehung von Hochwasser gemin-dert. So schützt der Wald unsere Siedlungen wirksam vor Hochwasser.

Wasserwerk.

Ein großer Teil unseres Trinkwassers kommt aus dem Wald: Schon im Humus werden grobe Verunrei-nigungen herausgefiltert.

Im Waldboden sickert das Wasser durch verschie-dene Bodenschichten. Bäume, Pilze und unzählige Kleinstorganismen nehmen die im Wasser vorhan-denen Nährelemente auf und bewirken eine biologi-sche Reinigung.

Gleichzeitig kommt es zu chemischen Wechsel-reaktionen zwischen Humus, Bodenmineralen und dem Sickerwasser. So wird das Sickerwasser im Waldboden intensiv aufbereitet, bevor es ins Grundwasser gelangt.

Unsere nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt die Reinigung des Wassers im Waldboden:

Im Wald wird kein Dünger eingesetzt, Pflanzen-schutzmittel kommen nur in Ausnahmesituationen kleinflächig zur Anwendung, auch Abwässer fallen in der Forstwirtschaft nicht an.

Das Grundwasser unter einem Wald ist daher be-sonders sauber, sauerstoffreich und hervorragend für die Gewinnung von Trinkwasser geeignet.

Deshalb sind Wälder besonders häufig an Wasser-schutzgebieten beteiligt: Über 40 Prozent der Fläche der deutschen Wasserschutz-gebiete liegen im Wald. Rund 2,1 Millionen Hektar Wald sind Trinkwasser-schutzgebiet.