Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

92
www.herbstzeitlose-magazin.de Ausgabe 12.2014 „Darauf freue ich mich 2015…“ Die etwas andere Herbstzeitlose-Umfrage zum Jahreswechsel „Die Geburt des zweiten Enkelkindes“ „Entdeckungstouren durch den Botanischen Garten“ „Eine Urlaubsreise nach New York“ „Erlangens Handballer in der besten Liga der Welt“ Kultur: Blick hinter die Kulissen des Theaters Erlangen

description

Ausgabe Dezember 2014

Transcript of Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

Page 1: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

www.herbstzeitlose-magazin.de Ausgabe 12.2014

„Darauf freue ich mich 2015…“Die etwas andere Herbstzeitlose-Umfrage

zum Jahreswechsel

„Die Geburtdes zweitenEnkelkindes“

„Entdeckungstourendurch den

Botanischen Garten“

„EineUrlaubsreise

nachNew York“

„ErlangensHandballer inder besten Liga

der Welt“

Kultur:Blick hinterdie Kulissendes TheatersErlangen

Page 2: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin
Page 3: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 3

EDITORIAL

Redaktionsleiter Michael Kniess und Herausgeber StephanBühring warten gemeinsam mit Azubine Katrin Mayer aufBesucher der Erlanger Seniorentage in der Stadthalle (v. r.)

Liebe Leserinnen und Leser,was nimmt man sich nicht alles vor, zum Beginn eines neuen Jahres. Doch mit den gutenVorsätzen ist es ja bekanntlich meist nicht allzu weit her. Selten, dass diese wirklich 365Tage überdauern. Mit einer solchen Einschätzung ist man wohl wahrlich kein Hellseher.Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Schließlich wäre es doch eigentlich auch vielbesser, sich zu fragen, auf welche Begegnungen, Momente oder Erlebnisse man sich imkommenden Jahr besonders freut, statt etwas missmutig zu überlegen, auf was man allessauertöpfisch verzichten möchte bzw. sollte.

Wir haben in dieser Ausgabe, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, ins neue Jahr hinü-berbegleitet, genau jene Frage gestellt: „Auf was freuen Sie sich im neuen Jahr?“ Nachge-fragt haben wir bei Jung und Alt, bei bekannten und weniger oder gar nicht bekanntenGesichtern in Erlangen. Außerdem haben wir einen Blick hinter die Kulissen unseres Thea-ters geworfen und dorthin geblickt, wo man als Zuschauer normalerweise nicht hinkommt.

Wir haben uns außerdem mit einer Erlanger Autorin getroffen, die es mit ihrem Buchauf die bekannte Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Getroffen haben wir uns auch mitzwei Frauen, die beide aus ihrer Heimat fliehen mussten und jede von ihnen doch eineganz eigene, bedrückende Geschichte zu erzählen hat. Außerdem sind Sie gefragt, dennuns wird die Ehre zuteil, gemeinsam mit Ihnen für ein musikalisches Trio aus Erlangeneinen neuen Bandnamen zu suchen.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in ein gesundes, glückliches und zufriedenesneues Jahr 2015.

Herzlichst,

Stephan Bühring Michael KniessHerausgeber Redaktionsleitung

Page 4: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

4 HERBSTZEITLOSE

INHALT AUSGABE 12 // DEZEMBER 2014

Impressum: Herausgeber (V. i. S. d. P.): Stephan Bühring Verlag: Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR, BayreutherStraße 1, 91054 Erlangen, Telefon 09131.53020-85, Fax 09131.53020-89, www.herbstzeitlose-magazin.de, [email protected] Redaktionsleitung: Michael Kniess Redaktion: Stephan Bühring, Andrea Löb, Caroline Schmidt,Miriam Keil, Yasemin Schober, Sabine Weisenborn, Katrin Mayer, Kevin Postler Autoren: Gerhard Meyer, NorbertSchreck, Stephan Grumbach Anzeigen: Monika Rockrohr, Telefon 09131.53020-85 Produktion: bühring werbeagen-tur, Erlangen. Die Herbstzeitlose erscheint vier Mal im Jahr und wird in und um Erlangen verteilt. Es gelten die AGB derBühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR und die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2014

Inhalt

6 Kurz & Knapp

10 Titel„Darauf freue ich mich 2015…“

16 Aktuelles16 Erlanger Tafel sucht Helfer18 Ein neues Leben in Deutschland22 „Mit 66 Jahren…da mach ich eine

Band auf und wir jazzen ungemein“25 Gnadenhochzeit am Ohmplatz26 So vielfältig und bunt wie das Alter28 Kunst in der Diakonie Sophienstraße

30 Modernes Leben30 Am digitalen Zeitalter teilhaben33 Eine moderne Stütze für Senioren34 Kein Heim, sondern daheim

36 Gesundheit und Sport36 Schlaganfall: Schnelles Handeln

rettet Gehirnzellen42 „Yoga ist für mich wie Schokolade“46 Die Psyche im Wintertief

48 Reise und Erholung48 Reisetipp Berchtesgadener Land:

Perle der Alpen

50 Ratgeber50 Sicherheit: Tipps Ihrer Polizei

Betrug bei Lotterien54 Rechtstipp: Die Zuwendung einer

Immobilie von Todes wegen55 Herbstzeitlose Rechtskolumne

56 Kultur56 Hinter dem Vorhang,

ohne das Scheinwerferlicht

60 Unterhaltung60 Heimatgedichte61 Buchtipp64 Kurzgeschichte73 Raten & Knobeln

78 Termine & Veranstaltungen

Page 5: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin
Page 6: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

6 HERBSTZEITLOSE

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Grafologie: Das Schriftbild kannauf Erkrankungen hinweisen

Schon in der Grundschule lernen wir zuschreiben. Im Laufe der Jahre entwickelnwir eine unverwechselbare Handschrift –manche schreiben mit Schnörkeln, andereschwungvoll oder besonders krakelig.Doch was sagt die Handschrift über unserePersönlichkeit aus? Grafologen behaupten,dass man an der Handschrift eines Men-schen dessen Charakter erkennen kann. „Die meisten Wissenschaftler halten dasallerdings für unseriös“, sagt Peter KanzlerChefredakteur der „Apotheken Umschau“.Für Mediziner allerdings kann die Hand-schrift von ihren Patienten sehr auf-schlussreich sein: „Vor allem Neurologenkönnen häufig vom Schriftbild auf Krank-heiten schließen, typisch ist zum BeispielParkinson. Die Schrift wird im Laufe desSatzes und der Jahre kleiner und enger undunleserlicher.“ sagt Peter Kanzler. uwww.apotheken-umschau.de

Spende für „Stifte stiften“

Mit einem Scheck in Höhe von 3.500 Eurobesuchte Sparkassevorstand Walter Paulus-Rohmer die Lebenshilfe Erlangen. Über dieSpende für „Stifte stiften“ freuten sich Ste-fan Müller, Lebenshilfe-Geschäftsführer,und Thomas Hofmann, Vorsitzender der

Meldungen

(Von links) Lebenshilfe-Geschäftsführer Stefan Müller,Walter Paulus-Rohmer, Vorstand der Sparkasse Erlan-gen und Lebenshilfe-Vorsitzender Thomas Hofmann

Page 7: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 7

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Lebenshilfe. Mit dem Projekt „Stifte stif-ten“ werden vier zusätzliche Ausbildungs-plätze in den Wohnstätten der Lebenshilfefinanziert. Auf diese Weise verbessert sichdie Betreuungssituation und gleichzeitigerhalten junge Menschen eine beruflichePerspektive. Die Lebenshilfe erhält für die-ses Projekt keine Förderung oder Drittmit-tel. Mit den 3.500 Euro kann die Hälfteeines Ausbildungsplatzes für dieses Jahr fi-nanziert werden. uwww.lebenshilfe-erlangen.de

seiten sprünge:Drei junge Autoren undihre Debüt-Romane

Drei Debütanten stellen ihre Erstlings-werke vor. Der Autor und Journalist DirkKruse moderiert.

Der Berliner Franz Friedrich stand mit„Die Meisen von Uusimaa singen nichtmehr“ auf der Longlist für den DeutschenBuchpreis 2014. Er studierte in Leipzig amDeutschen Literaturinstitut. In seinemDebüt erzählt er von entlegenen Inseln,der Liebe und der Suche nach dem richti-gen Leben in unserer Zeit. Der Roman legtvorsichtig eine neue Wirklichkeit über un-sere alternativlos erscheinende Gegenwart.

Schonungslos, leichtfüßig und heiter er-zählt Verena Güntner in „Es bringen“ vonder Haltlosigkeit des Erwachsenwerdensund von der größten Kunst überhaupt,dem Besiegen der eigenen Ängste. Sie istals freischaffende Schauspielerin tätig undlebt in Berlin. 2013 gewann sie für „Esbringen“ im Rahmen des Ingeborg-Bach-mann-Wettbewerbs den renommiertenKelag-Preis.

Die Frauen in„Etwas, das michglücklich macht“von Tessa Müller(Abb. rechts) ma-chen verrückte Sa-chen. Aber ma-chen das nicht alleso, wenn es umsGlück geht? Natür-lich kann man das Glück zwingen, wennman nicht ewig warten will, bis es einemzufliegt. Tessa Müller ist in Herzogenaurachaufgewachsen. Sie studierte KreativesSchreiben und Kulturjournalismus.

27. Januar 2015, 19.30 Uhr, Eintritt 8Euro, ermäßigt 6 Euro, Kartenvorverkaufin der Stadtbibliothek, Reservierung unterTelefon 09131 86-2282. uwww.erlangen.de/bibliothek

Seniorenzentrum SophienstraßeGebbertstraße 72 · 91052 Erlangen · Telefon 09131 [email protected]

Diakonie am OhmplatzAm Röthelheim 2 · 91052 Erlangen · Telefon 09131 [email protected]

www.diakonie-erlangen.de

· Pflege· Betreutes Wohnen

· Hospiz

Gut gep�egt in Erlangen

Foto

: Ger

ald

vo

n F

ori

s

Page 8: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

8 HERBSTZEITLOSE

Auszeichung für Erlanger Fachanwalt für Erbrecht

Der auf Erbrechtspezialisierte Erlan-ger RechtsanwaltGerhard Meyer ge-hört 2014 wieder zuden Top-Anwältenin Deutschland.Dies ermittelte dasNachrichtenmaga-zin FOCUS. Rechts-anwalt Meyer überzeugt durch eine hoheFachkompetenz und Expertise im Fachbe-reich Erbrecht.

Die Liste der Top-Anwälte basiert aufrund 10.000 Empfehlungen, die die teil-

nehmenden Anwälte für Kolleginnen undKollegen in sechs Fachgebieten abgegebenhaben. Die Auswahl erfolgt uber die Häu-figkeit der Kollegen-Empfehlungen. Zu-sätzlich flossen Empfehlungen der Vorjah-resbefragung ein, um der kontinuierlichhohen Reputation gerecht zu werden. DieAnwälte, die im deutschlandweitenFOCUS-Vergleich zu den fuhrenden desLandes gehören, erhalten die Auszeich-nung „Top-Rechtsanwalt 2014“ für ihr je-weiliges Fachgebiet. uwww.erbrecht-erlangen.de

Infoveranstaltung bei ANKER –Online-Netzwerk Demenz

Die Krankheit „Demenz“ verwischt dieKonturen der Erinnerung. Freunde werdenzu Fremden, die Vergangenheit wird zurGegenwart. Gedanken und Erinnerungentreiben in einem „Meer des Vergessens“davon. Das regionale Online-Netzwerk De-menz möchte Betroffenen und deren An-gehörigen buchstäblich dabei helfen,„Anker“ in diesem Meer zu setzen, um sichgegen den Sog der Strömung zu stemmen.

Am Mittwoch, 10. Dezember laden dieProjektpartner, der Verein Dreycedern e.V.und das Landratsamt Erlangen-Höchstadt,um 16 Uhr zu einer Informationsveran-staltung unter dem Motto ANKER werfen!ins Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6,Erlangen, ein. Dabei erfahren Interessen-ten, welche Möglichkeiten die Online-Ge-meinschaft bietet und wie Sie als Modera-tor oder ehrenamtlicher Netzwerk-Lotsedas Projekt unterstützen und mitarbeitenkönnen. Infos unter Telefon 091319076830. uwww.anker-netzwerk.de,

www.erlangen-hoechstadt.de

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Page 9: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 9

WundZentrum Nürnberg

Seit 2012 gibt es in Nürnberg das Wund-Zentrum im City Park Center. Das Teambesteht aus drei Wundmanagern und einerPraxisassistenz rund um Wolfgang Schwei-ger, Facharzt für Chirurgie und Unfallchi-rurgie. Die Behandlung findet in Abstim-mung mit dem Hausarzt statt. Behandeltwerden Patienten aller Kassen.

In Deutschland leiden mehr als zweiMillionen Menschen an chronischen Wun-den. Doch nur selten werden diese Patien-ten auf Basis eines fundierten Behandlungs-konzepts von qualifizierten Fachkräftenleitliniengerecht versorgt. ChronischeWunden sind eine große medizinische,pflegerische und wirtschaftliche Herausfor-derung für alle Beteiligten. Dieser komple-xen Aufgabe stellt sich das spezialisierte am-bulante WundZentrum. Selbst kritischeWunden, die die Betroffenen lange Zeit inihrer Lebensführung eingeschränkt haben,heilen meist nach drei bis vier Monaten ab.Es gibt verschiedene Ursachen, die zur Ent-stehung einer chronischen Wunde beitra-gen können, wie etwa Diabetes, Gefäßer-krankungen, Autoimmunerkrankungenund operative Eingriffe. uwww.wundzentrum-nuernberg.de

CD mit Weihnachtsliedernund Märchen mit der Stimmevon Karlheinz Böhm

Pünktlich zumWeihnachtsfestgibt die „StiftungMenschen fürMenschen –Karlheinz BöhmsÄthiopienhilfe“eine CD heraus,die es im Handelnicht zu kaufengibt. Darauf befinden sich Weihnachtslie-der, gesungen von bekannten Chören, wiedem Dresdner Kreuzchor, dem Thomaner-chor Leipzig und dem Tölzer Knabenchor.Als Highlight enthält die CD zwei Mär-chen, die von Karlheinz Böhm gelesenwerden. Wer eine dieser CDs gewinnenmöchte, hat bei unserem Preisrätsel aufSeite 75 unter dem Stichwort „Weih-nachts-CD die Chance dazu.

Alle anderen unterstützen mit demKauf dieser CD „Karlheinz Böhms Äthio-pienhilfe“. Infos bei Stiftung Menschen fürMenschen, Brienner Straße 46, 80333Mu� nchen, Telefon 089 383979-60. uwww.menschenfuermenschen.de

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Page 10: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

TITEL

Die etwas andere Herbstzeitlose-Umfrage zum Jahreswechsel

„Darauf freue ichmich 2015…“

10 HERBSTZEITLOSE

In diesem Jahr waren die Frankenglücklicher als noch im Jahr zuvor. Zudiesem Ergebnis kommt der „Glücks-

atlas 2014“ der Deutschen Post. Statt wieim Vorjahr auf einem schwachen Platz13 gelandet zu sein, haben es die Fran-ken in diesem Jahr immerhin auf Platz 9von 19 geschafft. Wir haben diesen klei-nen „Freudensprung“ zum Anlass ge-nommen, in Erlangen nachzufragen, aufwas sich die Menschen im kommendenJahr besonders freuen und was sie sichvom Jahr 2015 wünschen, statt anläss-

lich des Jahreswechsels immer nur nachguten Vorsätzen zu fragen. Getroffenhaben wir bekannte, weniger bekannteund unbekannte Gesichter, alte undjunge Erlanger. u

Florian Janik, Erlanger Oberbürgermeister„Nach diesem erfolgreichen Jahr 2014 fällt es mirfast schon schwer, neue Wünsche zu formulieren.Worauf ich mich aber besonders freue, ist, mit mög-lichst vielen Menschen in Erlangen ins Gesprächund einen dauerhaften Dialog zu kommen. Ichwünsche mir, dass es uns gelingt, die Belange derStadt gemeinsam mit den Menschen zu gestalten.Darüber hinaus freue ich mich, unsere internationalen Freunde in den PartnerstädtenWladimir anlässlich des 70-jährigen Kriegsendes und in San Carlos anlässlich desPartnerschaftsjubiläums kennenzulernen. Abschließend noch ein Wunsch als Sport-fan: ich drücke unseren Handballern des HC Erlangen ganz fest die Daumen, dasssie auch nach Abschluss der Saison weiterhin in der besten Liga der Welt spielen.“

Foto: SPD

Page 11: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

TITEL

Winni Wittkopp,Erlanger Urgestein und künstlerisches MultitalentDie Erlanger Theater-Persönlichkeit geht nun nach37 Jahren auf der Bühne in den Ruhestand.„Zurücklehnen und den Dialog mit anderen Men-schen genießen – ich muss nicht mehr zeigen, wiegut oder schlecht ich bin. Es komme, was kom-men mag – alle Zeit der Welt.“

FranziskaGlowacki„Also besonders tollwird mein Urlaub inNew York, wo ichmeine Cousine besu-chen werde. Außer-dem werde ich im nächsten Jahr 21 Jahre altund darf dann endlich auch ins Casino.Schon im Januar freue ich mich auf meinenneuen Job neben dem Studium. Dann binich endlich wieder flüssig.“

Elias Mamo,Käseverkäufer„Käse-Mo“- Wagenam Schlossplatz„Ich wünsche mir Ge-sundheit und dass vorallen Dingen meine Kin-der gesund und glücklichbleiben. Wenn ich ge-sund bin, dann kommtder Rest von alleine.“

Foto: Jochen Quast

Marlene Neumann,Diplom-Bibliothekarin Stadtbibliothek Erlangen„Ich wünsche mir, Gesundheit für meine Fami-lie und mich. Außer-dem hoffe ich, dassdie Arbeit mit den Le-sern in der Stadtbi-bliothek nächstes Jahrnoch genauso vielSpaß macht.“

HERBSTZEITLOSE 11

Page 12: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

12 HERBSTZEITLOSE

TITEL

Karin Mika,Saison-Verkäuferin Schmidt Lebkuchen in Erlangen„Das Wichtigste ist für mich, dass es arbeitsmäßigim nächsten Jahr wieder gut klappt, da ich drei Sai-son-Jobs habe. Dann bin ich ganz zufrieden.“

Sabine Meine, Apothekerinin der „Apotheke am Bahnhof“„Auch für das nächste Jahr bleibeich ganz klassisch: Ich wünschemir Gesundheit für mich und dieganze Familie. Und hoffe, dassalle weiterhin glücklich bleiben.Ansonsten habe ich keine uner-füllten Wünsche.“

Katja Ott, Intendantin des Theaters Erlangen„Ich freue mich darauf, Dea Lohers Stück „Unschuld“, dasam 16. April Premiere hat, zu inszenieren, denn so rücktdie Kunst wieder ins Zentrum meiner Arbeit. Spannendwird sicher auch unsere diesjährige Werkschau zu Hein-rich von Kleist vom 12. bis 16. März und wie die Insze-nierung von Arthur Millers „Hexenjagd“ in der Hugenot-tenkirche vom Erlanger Publikum angenommen wird.“

Foto

: Joc

hen

Quas

t

Siegfried Balleis,Altbürgermeister Erlangens undEhrenbürger der Hugenottenstadt„Im Jahr 2015 freue ich mich da-rauf, dass der Siemens Campusmit großen Schritten vorangeht.Die wirtschaftliche Entwicklungunserer Stadt ist wichtig für alleBürgerinnen und Bürger Erlangensund vor allem für die heranwach-sende Generation. Sozial ist wasArbeit schafft.“

Page 13: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 13

TITEL

Laura Polster„Ich studiere inErlangen Gesund-heitsökonomieund freue michim nächsten Jahrendlich meinen Master-Abschluss zu machen.Damit kann ich dann endlich ins Berufsleben ein-steigen. Außerdem plane ich eine Rundreisedurch Vietnam, Laos und Kambodscha.“

Alexander Jahn„Das ist wirklich keineschwierige Frage. Ichfreue mich am meis-ten auf meine Hoch-zeit im Septembernächsten Jahres undauf die anschlie-ßende Hochzeits-reise. Aber das Jahrfängt auch schonziemlich gut an: ImJanuar bekommeich mein neuesAuto.“

Doris Stärtzel,Geschäftsführerin des Pralinenladens „Pralinen & mehr“„Das Allerwichtigste in meinem Alter ist die Gesundheit– alles andere kann man sich kaufen. Und innere Zu-friedenheit wünsche ich mir. Für den Laden hoffen wirnatürlich, dass 2015 möglichst viele Kunden kommenund wir noch bekannter werden.“

Helga Steeger,Vorsitzende desSeniorenbeirats„Ich freue mich auf dieGeburt des zweiten En-kelkindes im neuenJahr und viele Spieleund Begegnungen mitdem neuen und dembereits vorhanden ers-ten Enkelkind. Ich freuemich auf ein neues Eh-renamt, Radtouren,viele Bücher lesen undauf möglichst vieleKontakte mit Freundin-nen, Freunden und Be-kannten.“

Page 14: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

14 HERBSTZEITLOSE

TITEL

„Todde“ Jarks, Verkäufer im Plattenladen „Bongartz“„Ich würde mir weniger Verkehr in Erlangen wünschen.Hier fahren am Tag tausend Busse vorbei, das ist aufDauer ganz schön störend. Ansonsten wäre mehr Zeitund Ruhe für 2015 schön.“

SuelenGarcia Leal„Nach mei-nem Master-Abschluss inGermanistikwerde imnächsten Jahr nach Brasilien reisen undendlich meine Familie wieder sehen. Eskann sein, dass ich dort nur als Touristenbin, aber wer weiß, vielleicht kehre ichauch für längere Zeit zurück. Mir ist aberauch wichtig, dass sich das Studium inDeutschland gelohnt hat und ich einegute Note auf meine Abschlussarbeit be-komme.“

Jan Frenzel, Fleischereifach-verkäufer auf dem Schlossplatz„Kann man sich noch was wünschen?!Eigentlich bin ich wunschlos glücklich.Schön wäre aber, wenn die älteren Men-schen in Deutschland mehr Aufmerk-samkeit erfahren würden – das wünscheich mir für 2015.“

JohannesWilkes,der Autor istein Zugereis-ter, der vorüber 25 Jahrennach Erlangenkam und hier Wurzeln schlug„Ich freue mich auf viele spannendeEntdeckungstouren durch unserenBotanischen Garten und auf die Sa-nierung des legendären 10-Meter-Turms im Freibad West.“

Page 15: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 15

Page 16: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

16 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Seit knapp 20 Jahren sorgt die ErlangerTafel für bedürftige Menschen. Aktu-ell gerät sie jedoch an ihre Grenzen.

Wie die Leiterin der Tafel Gertrud Königberichtet, gibt es derzeit einen Engpass, sodass sie nicht wisse, wie die tägliche Arbeitabgesichert werden könne. Die Zahl der

Familien und Einzelpersonen, die sich Le-bensmittel nicht selbst kaufen können,wurde in den letzten Wochen immer grö-ßer. Dazu kommen die vielen neuenFlüchtlinge, denen ebenfalls das Geld zumEinkaufen fehlt. Möglich wird die Hilfe derTafeln weil Bäcker, Fleischer, Einzelhänd-

Erlanger Tafel sucht

dringend ehrenamtliche Helfer

Mitarbeiter in der Essensausgabe und als Fahrer/Beifahrer gesucht

Text: Sabine Weißenborn

Page 17: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 17

AKTUELLES

ler, Supermärkte und lebensmittelverarbei-tende Betriebe das Hilfsangebot unterstüt-zen. Doch die Waren müssen auch abge-holt, sortiert und ausgegeben werden.Daher ruft die Diakonie Erlangen Men-schen in der Stadt und Umgebung auf,

sich ehrenamtlich zu engagieren. Jederkann – frei nach seinem persönlichen Zeit-budget – zum Beispiel einmal im Monat ineiner der Ausgabestellen im Zentrum, inBüchenbach oder in Herzogenaurach hel-fen. Dringend gebraucht werden auch Fah-rer und Beifahrer, die mit dem Fahrzeugder Tafel Lebensmittel in den Märkten ein-sammeln.

„Bitte helfen Sie uns, dass wir auch wei-ter für die Bedürftigen in Erlangen da seinkönnen“, unterstreicht Gertrud König,den Wunsch und hofft darauf, dass sichviele Menschen finden, um die Tafel zuunterstützen. Interessierte können sich beider Diakonie Erlangen, Raumerstraße 9,Telefon 6301-129 melden. Spendenkonto:IBAN DE46 7635 0000 0060 0258 74. uwww.diakonie-erlangen.de

Page 18: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

18 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Neben einem Jugendtreff liegenzwei gedrungene weiße Wohncon-tainer. Wenn man einige Minuten

das dortige Treiben beobachtet, fällt auf,

wie viele Nationalitäten hier auf engstemRaum zusammenleben. Lernt man Mela-nik Aslanjan kennen, fällt sofort der Rol-lator auf, der neben ihrem Stuhl geparktist. Sie hat starken Diabetes, ist auf Sprit-zen angewiesen und kann nicht ohneHilfe gehen. Außerdem muss sie täglichzur Dialyse. Melanik Aslanjan ist genauwie Saira Mamoian 59 Jahre alt. Die Ge-schichten der beiden Frauen unterschei-den sich jedoch deutlich. Die eine, vonKrankheiten gezeichnet und vom Gesund-heitssystem ihres Landes im Stich gelassen,die andere politischer Verfolgung und kri-mineller Willkür ausgesetzt.

„Ich habe vorher noch nie einen soschlimmen Fall von Diabetes erlebt“, sagtUschi Schneider vom Verein EFIE (Ehren-amtliche Flüchtlingsbetreuung in Erlan-gen e.V.). „Melanik musste nach Deutsch-land kommen, sonst hätte sie nicht über-lebt.“ Ursprünglich stammt Melanik Asl-anjan aus Armenien, lebte aber lange Zeitmit ihrem Mann in Moskau, wo sie unteranderem als Köchin arbeitete. Sie wirktbeinahe fröhlich, als sie von ihrer Fluchterzählt: Nach einem Flug nach Kalinin-grad, gelangte sie nur mit Hilfe einesSchleppers weiter nach Nürnberg. Eigent-

Das Porträt zweier Frauen, die versuchen sich ein neues Leben aufzubauen

Text: Miriam Keil

Ein neues Lebenin Deutschland

Als Jesidin sah sie sich in Georgien Verfolgung aus-gesetzt: Saira Mamoian lebt inzwischen in denWohncontainern in Erlangen. Ihr Mann und ihreTochter wurden ermordet.

Page 19: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 19

AKTUELLES

lich sollte sie danach in Zirndorf unterge-bracht werden, doch ihr Zustand war der-art schlecht, dass sie sich zwei Operatio-nen unterziehen und mehrere Wochen imKrankenhaus verbringen musste. Nachzwei Monaten kam sie schließlich mitihrem Mann nach Erlangen.

––––––––––––––– Flucht aus der existenziellen Not

–––––––––––––––

Saira Mamoians Flucht hat einen anderenHintergrund: Als Jesidin sah sie sich inGeorgien Verfolgung ausgesetzt. Sichtlichangefasst berichtet sie, dass ihr Mann undihre Tochter ermordet wurden. Nachdemman sie und ihren Sohn aus ihrer Woh-

nung warf, blieb den beiden Überlebendennichts anderes übrig als drei Jahre auf demDachboden zu leben – in ständiger Angst.„Wir hatten weder eine Heizung noch eineToilette“, berichtet sie. Schließlich, flüch-ten sie nach Polen, wo ihr Asylantrag je-doch abgelehnt wird. Saira Mamoian ver-kauft aus Verzweiflung ihre Kleidung undgerät an einen Schlepper, der sie nach Ber-lin bringt. Zunächst kommt sie nach Zirn-dorf, wo sie aus Platzmangel zwei Monatein einer Garage schlafen muss. Erst dannerhält sie ein Zimmer in den Wohncontai-nern in Erlangen.

Die Augen der beiden Frauen beginnendann aber doch zu leuchten, wenn sie anihre Ankunft in Erlangen angesprochenwerden. Melanik Aslanjan erklärt sofort,

Page 20: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

20 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

wenn es Deutschland nicht gäbe, wäre sielange tot. Beide erzählen von einemfreundlichen Empfang und betonen, wienett und hilfsbereit die Menschen wären.Seit zwei Jahren leben die beiden inDeutschland und warten auf die Bearbei-tung ihres Asylantrags. Melanik Aslanjanlebt aufgrund ihrer Schwerbehinderungseit fünf Monaten in einer winzigen Woh-nung. Damit ist sie eine Ausnahme undauch sie bekommt – genau wie die ande-ren Flüchtlinge – nur die lebensnotweni-gen ärztlichen Behandlungen. „Eine Brille zu bekommen, ist unmöglich,weil sie die selbst bezahlen müsste“, erklärtdie Dolmetscherin, die dabei hilft, dieSprachbarrieren zu überwinden. Knapp300 Euro hat ein Erwachsener im Monatzum Leben. Davon müssen Nahrungsmit-tel und Kleidung bezahlt werden. SairaMamoian lebt mit ihrem 24-jährigen Sohnin einem der Container-Zimmer auf zwölfQuadratmetern, aber sie wirkt sichtlich zu-frieden, als sie ihr kleines Reich zeigt. Anihrer Situation wird sich jedoch erst etwasändern, wenn der Asylantrag bewilligtwurde. Sie erklärt, sie möchte unbedingtarbeiten und auch Melanik Aslanjanwürde trotz ihrer Schwerbehinderunggerne eine Stelle annehmen.

„Am Schlimmsten ist die Unsicherheit,das Warten auf die Bewilligung des Antragsund die Langeweile“, sagt Uschi Schneider,stellvertretend für alle Flüchtlinge, die siebetreut. Gefragt nach ihren Wünschen fürdie Zukunft, überlegen die beiden Frauenkeine Sekunde: „Die Ungewissheit, ob derAntrag angenommen wird oder nicht, sollendlich vorbei sein.“ Saira Mamoian fügthinzu: „Außer den Gräbern meines Man-nes und meiner Tochter, habe ich in Tiflisdoch nichts mehr.“ u

Zwei Frauen, die als Flüchtlinge ihre Heimat verlas-sen mussten. Die Geschichten der beiden Frauen un-terscheiden sich jedoch deutlich. Melanik Aslanjan(rechts), von Krankheiten gezeichnet und vom Ge-sundheitssystem ihres Landes im Stich gelassen,Saira Mamoian (links) politischer Verfolgung undkrimineller Willkür ausgesetzt.

Page 21: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 21

AKTUELLES

Der älteste Seniorenbeirat in Bayern feiertesein 40. Jubiläum im Erlanger Redoutensaal

Bürgermeister Florian Janik begrüßte die

Gäste im vollbesetzten RedoutensaalDie ehemalige Bundesfamilienministerin FrauProf. Dr. Ursula Lehr bei ihrem Festvortrag

Seniorenbeiratsvorsitzende Helga Steeger mit derGründerin desselbigen Ursula Rechtenbacher (r.)

Die beiden „Erlanger Radschn“, verkörpert von JuttaHelm und Hella Reinke (r.), sorgten für Erheiterung

Der älteste Seniorenbeirat in Bayern feiertesein 40. Jubiläum im Erlanger Redoutensaal

Für die musikalische Unterhaltung sorgen das Duo

„Britta & Delf“ und...

... und die Sängerinnen und Sänger vom Chorverein1847 Erlangen

Page 22: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

22 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Wenn drei pensionierte Lehrerauch in ihrem Ruhestand nichtvon Noten die Finger lassen

können, überrascht das viele wahrschein-lich nicht. Statt „sehr gut“, „befriedigend“oder „mangelhaft“ haben Wolfgang Hüb-ner, Günter Lukas und Dieter Löw nun aberandere Noten im Kopf. Die Werte, welchedie drei ehemaligen Gymnasiallehrer nunbeschäftigen, lauten ganze Note, halbeNote oder Viertelnote. Statt abzufragenoder Schulaufgaben zu korrigieren ölen sieheute lieber ihre Stimmbänder. Ihre ge-

meinsame Leidenschaft ist die Musik.Ein Jahr ist es her, da wurde aus dem

pensionierten Mathematik- und Sportleh-rer Wolfgang Hübner und den ebenso imRuhestand befindlichen Deutsch- und Ge-schichtslehrern Günter Lukas und DieterLöw die Musikband „Spätzünder“. Seithererfreuen die drei Herren im besten Musi-keralter ihre Zuhörer mit handgemachterGute-Laune-Musik. Schöne, alte Melodienaus den 50er und 60er Jahren zum Mitklat-schen, Mitsingen und Mittanzen.

Mehr als 35 Lieder umfasst das Reper-toire der drei spätberufe-nen Bandgründer. MitHits wie „Hello MaryLou“, „Ich tanze mit Dirin den Morgen“ oder„Rote Lippen soll manküssen“ begeistern Wolf-gang Hübner und Gün-ter Lukas an Gesang undGitarre und Dieter Löwam Keyboard. Immermit einem Augenzwin-kern, ohne jedoch aufder Bühne Ernsthaftig-keit und Professionalitätvermissen zu lassen. Siespielen insbesondere bei

Drei pensionierte Lehrer begeistern mit handgemachter Gute-Laune-Musik

Text: Michael Kniess

„Mit 66 Jahren…da mach ich eineBand auf und wir jazzen ungemein“

Mit „Hello Mary Lou“, „Ich tanze mit Dir in den Morgen“ oder „Rote Lippensoll man küssen“ begeistern Wolfgang Hübner (Mitte) und Günter Lukas(rechts) an Gesang und Gitarre und Dieter Löw (links) am Keyboard.

Page 23: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

AKTUELLES

Seniorenfeiern. „Wo auch sonst“, findetder 67-jährige Jazzer Dieter Löw, „schließ-lich gehören wir ja selbst zu dieser Alters-gruppe“. Er war es auch, der die Idee zurBandgründung hatte.

An die ersten öffentlichen Auftrittekamen die begeisterten Musiker schnell. An-gefangen hat alles dort, wo sie in der Zwi-schenzeit bereits zur „Haus- und Hofband“avanciert sind, im Stadtteilhaus TreffpunktRöthelheimpark. „Du, da ist am NachmittagMusik. Schauen wir doch mal, welche Lie-der sich die ältere Generation so wünscht“.Gesagt, getan. Also machten sich WolfgangHübner und Günter Lukas im Novemberdes vergangenen Jahres auf, um beim Senio-ren-Café mit Musik ein wenig zu spionieren.

––––––––––––––– Eine Band sucht ihren Namen

–––––––––––––––

Aus der Rolle der stillen Zuhörer wurdenichts. „Der Klavierspieler, der damals hiergespielt hat, animierte uns, ein wenig mit-zusingen“, erinnert sich Günter Lukas.„Da die Herrenstimmen ohnehin einwenig unterrepräsentiert waren, sind wirbeide natürlich aufgefallen“, sagt der 64-Jährige. Astrid Schreiter, die Leiterin derAnlaufstelle für Senioren im Stadtteil, warsofort Feuer und Flamme und verschaffteden „Spätzündern“ im Mai dieses Jahresihren ersten öffentlichen Auftritt.

Einmal pro Monat stehen sie seither aufder Bühne. Immer ohne Gage und nur dort,wo sie wollen. „Wir haben eine gute Pen-sion und wollen denen mit unserer Musikeine Freude machen, die sich das sonst viel-leicht nicht leisten könnten“, sagt WolfgangHübner. Er ist als musikalischer Leiter derKopf des Trios. „Wolfgang ist der Strenge,

Page 24: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

24 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

der jeden falschen Ton hört und uns dannimmer zusammenpfeift“, sagt GünterLukas. Kein Wunder, bereits seit 1966 machtder 66-jährige Erlanger Tanzmusik.

Daran, dass die Töne möglichst nieschief sind, feilen die drei bei den wö-chentlichen Proben mit viel Akribie, aberauch getreu ihrem Motto, anderen eineFreude bereiten und selbst Spaß dabeihaben zu wollen. Dann kommt GünterLukas mit dem großen Kuchenpaket undes wird erstmal ein Espresso getrunken,ehe es an die Arbeit geht. Drei Stunden,unterbrochen von einer gemütlichen Kaf-feepause - „… und blasen zum Sturm aufdas Kuchenbuffet, auf SchwarzwälderKirsch und auf Sahnebaiser auf Früchteeis,Ananas, Kirsch und Banane, aber bitte mitSahne, aber bitte mit Sahne...“.

Die passende Melodie haben die „Spät-zünder“ dabei im Moment ohnehin aufden Lippen, sitzen sie doch gerade aneinem Udo Jürgens Potpourri. Was ihnendagegen noch fehlt, ist ein passenderBandname. „Spätzünder“ war nur eineNotlösung. Ein neuer muss her, da sindsich Wolfgang Hübner, Günter Lukas undDieter Löw einig. u

Bandname gesucht –helfen Sie mit und werdenSie Namenspate!Gemeinsam mit der Herbstzeitlosen su-chen Wolfgang Hübner, Günter Lukasund Dieter Löw nach einem neuenBandnamen. Seien Sie kreativ und hel-fen Sie mit. Auf Ihre Vorschläge freuensich das musikalische Trio und dasTeam der Herbstzeitlosen bereits heutesehr. Schicken Sie einfach eine Post-karte mit Ihrem Vorschlag an: Herbst-zeitlose - Das Erlanger Seniorenmaga-zin, Bayreuther Straße 1, 91054 Erlan-gen oder eine Mail an [email protected] Freitag, 6. Februar 2015 haben Sie dieMöglichkeit, Wolfgang Hübner, GünterLukas und Dieter Löw selbst zu sehenund vor allem zu hören. Beim Senioren-fasching im Stadtteilhaus TreffpunktRöthelheimpark (Schenkstraße 111) gibtes ab 14.30 Uhr Musik zum Mitklat-schen, Mitsingen und Mittanzen. Einegute Gelegenheit, sich auch in SachenNamensauswahl inspirieren zu lassen.

Page 25: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 25

AKTUELLES

Gnadenhochzeit? Da muss man erst-mal überlegen. Gemeint sind nichtweniger als 70 gemeinsame Ehe-

jahre: Grete und Fritz Holländer aus Erlan-gen haben das geschafft: Am 10. Oktoberfeierte das Paar sein 70-jähriges Ehejubi-läum in der Diakonie am Ohmplatz.

Grete Holländer (geb. Müller) erblickte1924 in Erlangen das Licht der Welt undging hier zur Schule. Ihren Mann lernte sie1943 kennen. Fritz Holländer – geboren1922 – kam mit Grete auf der ErlangerHauptstraße ins Gespräch und verabredetegleich für den nächsten Tag ein Treffen.„Grete hat es mir nicht leicht gemacht, ichmusste sie erobern. Doch die Mühe hat sichgelohnt“, schmunzelt Fritz Holländer. 1944wurde geheiratet. Ihr gemeinsamer Lebens-weg führte die beiden unter anderem inseine Heimat Jerichow (Sachsen-Anhalt).Seit 1947 lebt das Ehepaar in Erlangen. DreiKinder gingen aus der Ehe hervor.

Fritz Holländer, war ab 1951 als Werk-zeugmacher bei Siemens beschäftigt. DieFrage nach ihren schönsten Erlebnissen be-antwortete das Paar mit der Geburt ihrerKinder. Ihr erstes Auto – ein gebrauchterVW-Käfer – machte den ersten Urlaub mög-lich: 1966 fuhren sie in den Schwarzwald.„Wir verbrachten eine harmonische Ehe.Meine Frau war eine fürsorgliche Mutter

und immer für die Familie da“. Das „Ge-heimnis“ ihrer langjährigen Ehe erklärendie Eheleute in Stichworten: „Kompro-misse, Vertrauen, Zusammenhalt; manmuss auch nachgeben können“.

Für ihre Zukunft wünschen sich beide:„Noch viele Jahre bei guter Gesundheit zu-sammenbleiben dürfen“. uwww.diakonie-erlangen.de

Grete und Fritz Holländer feiern 70 gemeinsame Ehejahre

Text: Stephan Grumbach

Gnadenhochzeit in derDiakonie am Ohmplatz

Page 26: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

26 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Gehörten Menschen nach der akti-ven beruflichen Phase von ein oderzwei Generationen bereits zum

alten Eisen, spricht man heute respektvollvon Edelmetall, so stand es im Grußwortvon Oberbürgermeister Florian Janik an-lässlich der Seniorentage in Erlangen EndeOktober. Dass das Alter heute äußerst viel-fältig und bunt ist, zeigten Programm undAusstellerebereiche der beiden Informati-onstage gleichermaßen. Attraktive Aktio-

nen wie zum Beispiel Gedächtnistraining,Gymnastik, Tanzen oder Singen luden dieBesucher zum Mitmachen ein. Neue Im-pulse wurden auf einem „Markt der Infor-mationen und Ideen“ mit ca. 90 (Fach-)Ausstellern geboten und regten zu Gedan-kenaustausch und Reflexion an.

In zahlreichen informativen Vorträgenmachte unter anderem Professor Bernd

So vielfältig und bunt wie das Alter

Die Erlanger Seniorentage boten ein vielfältiges Programm und Angebot

Auch das Team der Herbstzeitlosen war am „Marktder Informationen und Ideen“ in der Heinrich-Lades-Halle mit einem Informationsstand vertreten (links).

Page 27: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

Seeberger mit der Kultur des Altern ver-traut, Pfarrer im Ruhestand Raimund Loe-bermann lud ein, darüber nachzudenken,wie man die mit dem Eintritt ins Renten-alter neugewonnene Zeit sinnvoll nutzenkönnte, Udo Winkler von der Polizeiin-spektion Erlangen gab wertvolle Sicher-

heitstipps. Am dezentralen zweiten Veran-staltungstag lud unter anderem die Klinikam Europakanal zu einem „Tag der offe-nen Tür“ ein. „Da viele Menschen immerälter und glücklicherweise sehr viele aktivund gesund älter werden, brauchen wirneue Angebote für Senioren und das inallen Bereichen: vom Alltag, über den öf-fentlichen Raum, bis zu Freizeitangebotenvon Sport bis Kultur“, so BürgermeisterinElisabeth Preuß.

Erleben, Informieren und Austaschen –das stand an den beiden Informationsta-gen voll und ganz im Mittelpunkt. „DieseSeniorentage sind mir persönlich ein gro-ßes Anliegen. Damit wollen wir die Be-lange der älteren Menschen stärker als bis-her in den Blickpunkt stellen und auchdeutlich machen, dass wir den besonderenWert der Senioren schätzen“, sagte FlorianJanik. Mit einem Schmunzeln fügte er inseiner Eröffnungsrede hinzu, dass er als Fa-

milienvater „leider“ feststellen müsse, dassdie Großeltern als Babysitter immer häufi-ger ausfallen würden, weil sie aufgrundzahlreicher Aktivitäten gar keine Zeit dazuhätten. Die beiden Seniorentage haben si-cherlich bereits wieder für neue Anregun-gen gesorgt. u

HERBSTZEITLOSE 27

AKTUELLES

Page 28: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

Mit der „Schlossgartenvernissage“ wurdeein ungewöhnliches Kunstprojekt der Dia-konie Sophienstraße der Öffentlichkeitvorgestellt. Am 3. Dezember ist das groß-formatige Bild in der Diakonie Sophien-straße feierlich enthüllt worden. Die Ideezu dem außergewöhnlichen Gemein-schaftsprojekt kam von der Künstlerin Ute

Andrzejewski. Im Rahmen eines Projektsmit 16 kunstinteressierten Bewohnern desSeniorenheimes entstand schließlich einGemeinschaftsbild des Erlanger Schloss-gartens, das nun als Wandbehang die Ca-feteria der Einrichtung ziert.

Die Seniorinnen und Senioren beka-men kleinere Leinwände mit vorgezeich-

28 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Gemeinsames Kunstprojekt von Seniorinnen und Senioren

Text: Sabine Weißenborn

Kunst in der Diakonie Sophienstraße

Page 29: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

neten Linien und Formen zur Verfügunggestellt. Gemeinsam mit der Malerin undSozialdienstleiterin Eva Stöttinger, die dasKreativangebot begleiteten, galt es dieseLeinwände mit Pinsel und Farbe kreativ zugestalten. Die einzelnen Leinwände anei-nander geschraubt ergeben schließlich den

Erlanger Schlossgar-ten. Zu dem Eventwaren die Angehöri-gen sowie gesetzli-chen Betreuer der teil-nehmenden Bewoh-nerinnen und Be-

wohner eingeladen. Das Pflegeheim derDiakonie Sophienstraße, mit räumlich in-tegriertem Betreutem Wohnen bietet 57Einzel- und 18- Doppelzimmern mit einerindividuellen Grund- und Behandlungs-pflege jeder Pflegestufe an. uwww.diakonie-erlangen.de

HERBSTZEITLOSE 29

AKTUELLES

Das zusammengesetzteKunstwerk ist beachtliche3,5 m breit und 1,5 m hoch.

Page 30: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

30 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: PC & INTERNET

Frauen und Technik passen nicht zu-sammen? Eine Gruppe von ErlangerSeniorinnen beweist das Gegenteil.

Alle zwei Wochen treffen sie sich im Frau-ennetzcafé und diskutieren über PCs,Netzwerke, Programme und ihre Handha-bung. Heute ist einer dieser Dienstage. Esist 13.45 Uhr und Käte Trebbe, die Leiterindes Frauennetzcafés, hat schon alles vor-bereitet. Der Beamer läuft, die Kabel sindverlegt und der Laptop fährt hoch. EinigeDamen sitzen an dem weißen Tisch undunterhalten sich. Um 14 Uhr geht es los inder Henri-Dunant-Straße 4 in Erlangen-Bruck. Das Gebäude gehört zum Bayeri-schen Roten Kreuz, dem Träger des Pro-jekts SeniorenNetz Erlangen (SNE).

Eine Dame nach der anderen betritt denRaum. Freudig begrüßen sie sich. Einigestellen ihre Tablets und Laptops auf, anderekramen Zettel und Stift aus der Handta-sche. Der Jackenständer quillt über. Es istlaut, alle reden durcheinander. Eine Fraumit Steppjacke kommt herein. „Oh, die istimmer viel auf Reisen und selten da“, be-merkt Käte Trebbe. Seit 2011 organisiert siedie Frage- und Antwortrunde. Vorher warsie selbst Teilnehmerin. „Alles fing miteinem Computerkurs an, aber auch erst,seitdem ich im Ruhestand bin“, erinnertsie sich. Im Frauennetzcafé können sich dieDamen austauschen und Probleme klären.„Käte kennt sich schon am besten aus“,bekräftigt eine der Seniorinnen.

Am digitalen Zeitalter teilhaben

Seniorinnen tauschen sich über Computer und Internet aus

Text: Caroline Schmidt

Hier darf geplaudert werden – auch abseits aller Computer- und Internet-Themen: Im Frauennetzcafé könnenalle mitreden.

Page 31: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

MODERNES LEBEN: PC & INTERNET

Heute versammeln sich 18 Frauen. Es gehtlos. Käte Trebbe begrüßt die Runde und be-spricht vorab die E-Mails, die sie erhaltenhat. „Wiederholungen sind gewünscht“,fasst sie zusammen. Zum Beispiel bei OpenOffice. „Wer hat denn Open Office?“, fragtsie. Acht Frauen melden sich. „Das istdoch das mit Word und Excel, oder?“,möchte eine Teilnehmerin wissen. KäteTrebbe nickt und so geht auch ihr Fingernach oben. Also ein Thema für die kom-menden Sitzungen. Dann kündigt sie an,worum es nächstes Mal geht. „Fotobear-beitung für Weihnachtskarten“ lautet dasMotto. Die Damen kommen ins Gesprächüber Deko-Tipps. Hier darf geplaudert wer-den – auch abseits aller Computer- und In-ternet-Themen. Eine Frau mit kurzenblonden Haaren meldet sich: „Ich hattevor kurzem ein Problem. Meine Fotos, dieich irgendwo gespeichert hatte, habe ichnicht mehr wiedergefunden.“ Mithilfeeines Programms fand sie die Daten.„Mich hat das zwei Tage gekostet, aberjetzt kann ich euch zeigen, wie es geht“,schlägt sie vor. Alle nicken.

–––––––––––––––Lachen, lernen, tratschen

–––––––––––––––

Nun ist Veronika Brückner mit ihrem Vor-trag über die Telekom-Cloud dran. Sieklickt durch ihre Power-Point-Präsenta-tion. „Alles, was man in die sogenannte‚Wolke‘ hineingeladen hat, kann auch he-runtergeladen werden“, erklärt sie. Vero-nika Brückner vergleicht den Telekom-On-line-Speicher mit der Dropbox, die schonvorgestellt wurde. Kurzerhand stöpseltKäte Trebbe das Kabel von dem Beamer anihren PC. „Nur zur Erinnerung: so sieht

IhrgutesRecht

Rechtsanwalt

Gerhard MeyerFachanwalt für FamilienrechtFachanwalt für Erbrecht

MEYER & HOFMANN-RASCURECHTSANWÄLTEFürther Straße 19 · 91058 [email protected]

Telefon 09131.69560-0

MEYER &

HOFMANN-RASCU

RECHTSANWÄLTE

ERLANGEN · NÜRNBERG · NEUSTADT/AISCH

Page 32: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

32 HERBSTZEITLOSE

das bei einer Dropbox aus“, kommentiertsie. In Windeseile wird zurückgestöpselt.Die Frauen kennen sich aus. Zwischenfra-gen: „Muss man Kunde von Telekom sein,um die Cloud nutzen zu können?“ „Mussder Empfänger auch dort angemeldetsein?“ Die Vortragende beantwortet alleFragen direkt. Beim FNC, wie die Damendas Frauennetzcafé nennen, kann jede beiUnklarheit gleich fragen. Schritt für Schritterläutert die Seniorin die Nutzung der„Wolke“. Wie melde ich mich an? Was,wenn ich mein Passwort vergessen habe?Wie gebe ich Dateien für andere frei?

Musik tönt aus einem Laptop. „Nein!Das sollte nicht angehen. Entschuldi-gung.“ Eine Teilnehmerin hat versehent-lich ein Video gestartet. Beim Thema Da-tensicherheit warnt Veronika Brückner:

„Sensible Daten sollte man besser nichtauf einem Online-Speicher sichern. Aberfür Bilder für meine Kinderchen ist eineCloud optimal.“ Eine der Frauen sagt la-chend: „Was stellen wir schon online, wasandere interessieren könnte?!“

Der Vortrag geht zu Ende und die ers-ten Gespräche beginnen. Um 15.45 Uhrschließt Käte Trebbe die Sitzung. „Bringtbeim nächsten Mal am besten euren Com-puter mit, dann können wir direkt mitden Weihnachtskarten arbeiten. Steckdo-sen haben wir genug!“ Sie zeigt auf dieschwarze Steckdosenleiste in der Mitte.Der Jackenständer leert sich. Käte Trebbewickelt die Kabel auf. In zwei Wochenwird hier wieder gelernt, gelacht und ge-tratscht. uwww.seniorennetz-erlangen.de

MODERNES LEBEN: PC & INTERNET

Page 33: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 33

MODERNES LEBEN: ELEKTRONISCHES TAGEBUCH

Moderne Smart-Phone Technik passt nichtin das Leben eines Seniors? Von wegen!Die Ingenieure Christiane Bauer-Einmahlund Dr. Peter Einmahl beweisen das Ge-genteil. Sie haben eine App für Seniorenentwickelt. Entstanden ist die Idee durchdie Mutter von Christiane Bauer-Einmahl.„Meine Mutter hat sich etwas gewünscht,das eine Struktur in ihren Tag bringt“, sagtsie. Aus der Idee für den eigenen Bedarf isteine App geworden, die mittlerweile vonSenioren getestet wird. „Uns ist wichtig,das Programm gemeinsam mit den Senio-ren zu entwickeln, um es auf ihre Bedürf-nisse abzustimmen“, erklärt ChristianeBauer-Einmahl weiter.

Die App besteht aus zwei Ansichten.Die Terminansicht zeigt, welche Aktivitä-ten für den Tag geplant sind. Tritt der Ter-min ein, ertönt ein Signal. Der Nutzermuss dem System dann antworten. Ver-gisst er beispielsweise die Tablettenein-nahme und bestätigt sie daher nicht,merkt sich die App dies, so dass später fest-gestellt werden kann, wenn etwas verges-sen wurde. „Das Programm ist stark indi-vidualisierbar“, erklärt Peter Einmahl. „DerNutzer kann selbst Aktivitäten festlegenund in seinen Tagesablauf einplanen.“

Die Aktionsansicht dagegen ist nicht anfeste Uhrzeiten gebunden. Hier finden sichAktionen, wie zum Beispiel Atemübungen,

die jederzeit durch-geführt werdenkönnen. Zu denÜbungen erhältder Nutzer dannAnleitungen zuihrer Durchfüh-rung. Ebenfalls indieser Ansichtfinden sichSchnellwahltas-ten für Notarzt,Pflegedienst undHausarzt. Eineweitere Beson-derheit ist die Partner-App. Sie bildet dasGegenstück zum SeniorenTagebuch undwird von einer Vertrauensperson des Se-niors verwendet. Wenn gewünscht, kön-nen Angehörige damit die Termine mitver-folgen und notfalls an etwas erinnern.

Die App ist fertig und steht zur Verfü-gung. „Wir freuen uns über jeden Senior,der die App kostenlos testen möchte“, er-klärt Christiane Bauer-Einmahl. Die Appist derzeit für Andriod-Geräte ausgelegt.Nach der Entwicklungsphase bleibt einekostenlose Testzeit von 30 Tagen bestehen,danach wird sie einmalig 60 Euro kosten.Zu erhalten ist die App über die Internet-seite des Ingenieurbüros. uwww.bauereinmahl.de

Eine moderne Stütze für Senioren

Das SeniorenTagebuch hilft bei der Strukturierung des Alltags

Text: Miriam Keil

Page 34: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

34 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: DEMENZ-WOHNGEMEINSCHAFT

Als sie in Altötting erstmals eine sol-che Wohngruppe sah, wusste JuttaHelm, Vorsitzende des AWO-Kreis-

verbandes Erlangen-Höchstadt und Ge-schäftsführender Vorstand, „das ist es“.

Eine ambulant betreute Wohngemein-schaft für demenziell erkrankte Menschen,die einen Lebensraum bietet, der dem bis-herigen Zuhause möglichst nahe kommensoll. Eine solche Wohnform wird es abdem kommenden Frühjahr auch in Möh-rendorf geben. Im Wohnbauprojekt „Reg-nitz-Terrassen“ entstehen zwei Wohnge-meinschaften, in denen jeweils zwölf de-menziell erkrankte Menschen ein wirkli-ches Zuhause finden können.

„Wir müssen umdenken und uns in dieLage der Menschen versetzen“, sagt JuttaHelm. Das heißt: Geschlossene Türen wirdes keine geben, stattdessen können die Be-wohner ein selbstbestimmtes Leben füh-ren. Ihre Individualität und Autonomiewird innerhalb der Wohngruppe unter-stützt. Die Aufrechterhaltung und Förde-rung der Beziehungen zu Angehörigenund Bekannten stehen im Mittelpunkt.Eine enge Anbindung an das Leben inMöhrendorf soll es deshalb genausogeben, wie die Möglichkeit, spazieren zugehen, einzukaufen, im zu den Wohn-gruppen gehörenden Garten Laub zu re-chen oder auch mal morgens beim BäckerBrötchen zu holen.

„Die Idee dieser Form des Wohnens ist

Ambulant betreute Wohngemeinschaft Regnitz-Terrassen Möhrendorf

Kein Heim,sondern daheim

Page 35: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 35

MODERNES LEBEN: DEMENZ-WOHNGEMEINSCHAFT

es, den Menschen die Normalität so weitwie möglich zurückzugeben“, sagt JuttaHelm, „ohne dabei zu vergessen, dass dieKrankheit zwar nicht heilbar ist, aber manlernen kann, mit ihr umzugehen“. Des-halb wird es auch möglich sein, sein bar-rierefreies Zimmer selbst und nach eigenenWünschen individuell einzurichten undetwa sein eigenes Bett mitzubringen. DenMittelpunkt jeder Wohngemeinschaftwird eine große Wohnküche bilden, in derdie Bewohner – je nach eigenen Fähigkei-ten – auf Wunsch zusammen kochen, an-dere Hausarbeiten verrichten oder einfachZeit miteinander verbringen können.Ganz wie zu Hause eben. Gleichwohl wird

auch die Betreuung 24 Stunden amTag gewährleistet sein.Neben eines ambulanten Pflege-dienstes, der bei Bedarf zur Verfü-gung steht, werden zudem rundum die Uhr Präsenzkräfte vor Ortsein, die als Alltagsbegleiter fungie-ren und als solche für die Bewoh-ner da sind, wenn nötig Hilfestel-lungen geben und ganz wichtig:Zeit für sie haben. Auch nachtswird es dann nicht heißen, „siemüssen jetzt aber wieder zurück insBett und schlafen“, sondern statt-

dessen vielmehr „lassen sie uns doch eineRunde Mensch-ärgere-dich-nicht spielen“.Als Träger des Wohnprojekts tritt der Be-treuungsverein Vergissmichnicht e.V. auf,mit dem auch der entsprechende Miet-und Betreuungsvertrag abgeschlossenwird. Das jeweilige Angehörigengremium,eine Art Vorstand des Vereins, wird dabeinicht nur in alle wichtigen Entscheidun-gen eingebunden sein, sondern diese viel-mehr aktiv herbeiführen. Einen Grundzum Leben geben, das möchte die ambu-lant betreute Wohngemeinschaft.

Weitere Informationen über Möglich-keiten des Erstbezugs, etc.: Telefon 091317153-0 /12. u

Page 36: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

36 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: SCHLAGANFALL

Ein Schlaganfall trifft uns im wahrstenSinne des Wortes wie ein Schlag –plötzlich und meist völlig unerwar-

tet. Auf einmal können wir uns nichtmehr verständlich ausdrücken und unsereArme und Beine machen nicht mehr das,was wir wollen. Diese Anzeichen solltenernst genommen werden und uns nichtzögern lassen, sofort einen Arzt zu rufen.„Ein Schlaganfall tritt immer plötzlich

auf“ sagt der Neurologe Dr. Martin Ritter.„Etwas, was sich über mehrere Tage entwi-ckelt, ist in der Regel kein Schlaganfall.Eine plötzlich auftretende Lähmung, Ge-fühlsstörungen (Taubheit), Doppelbilder,einseitiger Sehverlust und Sprachstörun-gen sind typische Symptome eines Schlag-anfalls“ so der Neurologe.

Hierzulande ist der Schlaganfall auchApoplex oder Hirninfarkt genannt die

Mehr als 250.000 Menschen jährlich in Deutschland betroffen

Text: Andrea Löb

Schnelles Handelnrettet Gehirnzellen

Page 37: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 37

GESUNDHEIT UND SPORT: SCHLAGANFALL

dritthäufigste Todesursache. Jährlich erlei-den 262.000 Menschen in Deutschlandeinen Schlaganfall. Davon sind 196.000erstmalige und 66.000 wiederholte Schlag-anfälle. Rund 33 Prozent der Betroffenenmüssen nach einem Apoplex mit einer Be-hinderung leben. Sie sind dauerhaft auffremde Hilfe angewiesen.

–––––––––––––––Was passiert bei einem

Schlaganfall?–––––––––––––––

Bei diesem plötzlich auftretenden Ereigniskommt es zu einer Mangeldurchblutungdes Gehirns. Unser Gehirn ist die Steuer-zentrale für viele lebenswichtige Körper-funktionen. Diese wichtige Schaltzentrale

mit seinen 100 Milliarden Nervenzellenmuss gut durchblutet werden, um seineLeistung erfüllen zu können. Rund 20 Pro-zent des Blutes vom Herzen wird durch dasGehirn gepumpt. Wird dies nicht ausrei-chend mit Blut versorgt, wie es beispiels-weise beim Hirninfarkt der Fall ist, hat dasfatale Auswirkungen auf unseren Organis-mus. Eine Mangeldurchblutung wird meistdurch einen Thrombus (Blutgerinnsel) ineinem Hirngefäß hervorgerufen.

Es kommt zu einem Verschluss des Ge-fäßes. Durch den Verschluss können be-stimmte Hirnareale nicht mehr ausrei-chend mit Sauerstoff und Nährstoffen ver-sorgt werden. „Eine Gehirnzelle, die nichtdurchblutet wird, ist nach zehn Minutentot“ so Dr. Ritter. Thromben können über-all im Körper entstehen. Sie sind die häu-

Page 38: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

38 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: SCHLAGANFALL

figste Ursache für eine Durchblutungsstö-rung des Gehirns. „Fast ein Drittel allerSchlaganfälle entstehen durch Thrombenaus dem Herzen. Die häufigste Ursachedafür ist Vorhofflimmern“ meint der Ex-perte. Wer einen erhöhten Blutdruck undCholesterinspiegel hat, übergewichtig ist,raucht, übermäßig Alkohol konsumiertund an Diabetes erkrankt ist, trägt ein grö-ßeres Risiko mit sich, einen Schlaganfall zuerleiden. Seltener entsteht ein Schlaganfallaufgrund einer Hirnblutung, welche durchein geplatztes Gefäß hervorgerufen wird.

–––––––––––––––Wie zeigt sich ein Schlaganfall?

–––––––––––––––

Die Symptome, welche beim Schlaganfallauftreten, sind davon abhängig, welchesHirnareal betroffen ist. Typische Anzeichenkönnen sein: Seh-, Schluck- und Sprachstö-rung, Lähmungserscheinung einer Körper-seite/Gesichtsseite, Taubheitsgefühl,Schwindel (meist Drehschwindel) undGangunsicherheit. Schnelles Handeln istäußerst wichtig, um die Schädigung desGehirngewebes so gering wie möglich zu

halten. In einigen Fäl-len können sich dieSymptome nach kur-zer Zeit wieder zu-rückbilden. Dannspricht man voneiner TIA (transistori-

Tipps zur VorbeugungbErnähren Sie sich gesund und ver-

meiden Sie Übergewicht!bVerzichten Sie auf Zigaretten und

übermäßigen Alkoholgenuss!bTreiben Sie regelmäßig Sport (Aus-

dauersport)!bKontrollieren Sie regelmäßig Ihren

Blutdruck!bLassen Sie sich gegen Grippe impfen!

Laut Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe führen Infekte häufiger zuSchlaganfällen. Die Stiftung rät Se-nioren zur Grippeschutzimpfung.

Verhalten im NotfallMittlerweile hat sich der sogenannteF-A-S-T-Test etabliert. Dieser macht esmöglich, dass auch medizinisch uner-fahrene Menschen, wichtige Anzeichenfür einen Schlaganfall prüfen können.Die Abkürzung FAST steht für: Face (Gesicht): Bitten Sie den Betroffe-nen zu lächeln. Ist das Gesicht einsei-tig verzogen, deutet das auf eine Halb-seitenlähmung hin.

Arms (Arme): Bitten Sie die Person, dieArme nach vorne zu strecken unddabei die Handflächen nach oben zudrehen. Bei einer Lähmung könnennicht beide Arme gehoben werden,sinken ab oder drehen sich.

Speech (Sprache): Lassen sie die Personeinen einfachen Satz nachsprechen.Ist sie dazu nicht in der Lage oderklingt die Sprache verwaschen, liegtvermutlich eine Sprachstörung vor.

Time (Zeit): Wählen Sie unverzüglichdie 112 und schildern Sie die Symp-tome.

Privat-Dozent Dr. med. Martin Ritter ist Facharzt fürNeurologie in eigener Praxis. 15 Jahre lang arbeiteteer am Universitätsklinikum Münster und behandeltedort Schlaganfall-Patienten. Davon war er fünfJahre lang als Oberarzt tätig.

Page 39: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 39

GESUNDHEIT UND SPORT: SCHLAGANFALL

sche ischämische Attacke). Trotzdem solltedieser Zwischenfall ernst genommen wer-den, denn eine TIA ist meist ein Vorbotefür einen Schlaganfall. Die Erfahrung zeigt,dass der Patient in der darauffolgenden Zeitein erhöhtes Risiko für einen Hirninfarkthat. Deshalb ist es notwendig, einen Arztaufzusuchen, um die Ursache abzuklärenund behandeln zu können. Nur so kannlangfristig Schlimmeres vermieden werden.

–––––––––––––––Behandlungsmöglichkeiten

–––––––––––––––

Wichtig ist, dass der Betroffen schnell inein Krankenhaus eingeliefert wird. Wennmöglich sollte er in eine Klinik eingewie-sen werden, die über eine „Stroke Unit“(eine auf Schlaganfall spezialisierte Abtei-lung) verfügt. Auf der Stroke Unit findet inder Akutphase der Erkrankung eine inten-sivmedizinische Überwachung statt. Ver-schiedene Fachärzte sind jederzeit verfüg-bar und kümmern sich um den Patienten.Hier wird zunächst mittels bildgebenderVerfahren (Computer- oder Kernspinto-mografie) ermittelt, ob der Schlaganfall aufeine Hirnblutung oder einen Gefäßver-

schluss zurückzuführen ist. Auch in derKlinik spielt Zeit eine wichtige Rolle. Be-stimmte Therapien sind nur in einem kur-zen Zeitfenster möglich. Ein früher Be-handlungsbeginn führt zu den besten Er-gebnissen. Ist ursächlich ein Verschluss fürden Schlaganfall verantwortlich, versuchtman das Blutgerinnsel medikamentös auf-zulösen (Lysetherapie). Im Falle einer Blu-tung muss abhängig von der Größe derBlutung gegebenenfalls eine OP durchge-führt werden, um das Gehirn zu entlastenund weitere Schäden zu vermeiden.

Ist der Allgemeinzustand des Patientenstabil, wird bereits im Krankenhaus mitder Frührehabilitation des Betroffenen be-gonnen. Gut geschultes Fachpersonal be-stehend aus Physiotherapeuten, Ergothe-rapeuten und Logopäden (Sprachthera-peuten) arbeitet hier Hand in Hand. ImAnschluss an den Krankenhausaufenthaltfindet die Rehabilitation in einer dafür ge-eigneten Einrichtung statt. Ein Schlagan-fall kann viele Folgen für den Betroffenennach sich ziehen. Diese können sich inForm von körperlichen Einschränkungen(Lähmung, Seh-und Schluckstörungen,Gefühlsstörungen), aber auch in Form vonneuropsychologischen Störungen (Ein-

Page 40: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 40

schränkung im Denken und Handeln) äu-ßern. In der Rehaklinik erhält der Patienteinen individuellen Behandlungsplan,welcher auf seine körperlichen und neuro-psychologischen Störungen zugeschnittenist. Ziel ist es, dass der Betroffene viele sei-ner Funktionen zurückerlangt und diegrößtmögliche Selbstständigkeit im Alltagerreicht.

Welche Fortschritte ein Patient machenwird, lässt sich im Vorfeld nicht absehen.Unser Gehirn ist ein Leben lang lernfähig.Sind Hirnareale geschädigt, übernehmenoft andere Bereiche die Funktion der ge-schädigten. Dennoch kann man die grobeRegel aufstellen: Was nach einem Jahrnicht mehr zurückkommt, kommt nichtwieder. „Die ersten 14 Tage nach einemSchlaganfall, lassen keine Prognose zu. Diekann man nicht bewerten, sagt Dr. Ritter,aber in den ersten vier bis sechs Wochenmuss sich etwas tun.“ Für eine erfolgreicheRehabilitation ist das frühzeitige Erkennenvorhandener Depressionen wichtig.Depressionen in Form von Antriebsarmut

und gedrückter Stim-mung machen eine Be-handlung schwierig. Fürviele Betroffene bedeutetein Schlaganfall ein sogravierender Einschnittins Leben, dass sie daraufschwermütig reagieren.Antidepressiva förderndie motorische Rehabili-tation. „Rund ein Drittelder Schlaganfall-Patien-ten bekommt ein Antide-pressivum“ so der Ex-perte. Das kann den Wegzurück „auf die Beine“ er-leichtern. u

GESUNDHEIT UND SPORT: SCHLAGANFALL

App gegen den SchlaganfallDie Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat mit Unterstützung von BayerHealthCare eine Schlaganfall-App ent-wickelt. Die App funktioniert wie einmobiler Notfall-Begleiter. Kernstückder App ist der so genannte FAST-Test.Mit ihm können Laien einen Schlagan-fall-Verdacht prüfen und den Notrufauslösen. Der Test wurde um eine Au-diobegleitung in Deutsch, Englischund Türkisch erweitert. Damit im Not-fall schnell gehandelt werden kann, istein Notruf mittels eines einzigen Tas-tendrucks möglich.

Die App ist kostenlos erhältlich imApple Store (Apple iOS) bzw. GooglePlay Store (Android) unter dem Stich-wort „Schlaganfall-Hilfe“. 20.000 Nut-zer von Smartphones und Tablet-PCshaben bis jetzt die kostenlose Schlag-anfall-App installiert. uwww.schlaganfall-hilfe.de/app

Page 41: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 41

Page 42: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

GESUNDHEIT UND SPORT: YOGA

Yoga ist zurzeit in aller Munde. Es gibtYoga-Matten, Yoga-Bekleidung,Yoga-Körperpflegeprodukte, Yoga-

Schmuck, sogar Yoga-Ernährungsprodukte.Anette Heidel ist Yoga-Lehrerin in Erlan-gen. Die 47-Jährige unterrichtet bereits seitüber 20 Jahren. Im Moment arbeitet sie fürdas Erlanger BIG-Projekt, das vom Institutfür Sportwissenschaft und Sport ins Lebengerufen wurde. BIG steht für „Bewegungals Investition in Gesundheit“ und ist aus-schließlich an Frauen gerichtet. Speziell

für Senioren gibt es darunter das ProjektGESTALT (Gehen, Spielen und Tanzen alsLebenslange Tätigkeit). Dabei handelt essich um Demenzprävention und zielt aufsystematische Bewegungsförderung beiPersonen ab 60 Jahren ab.

Herbstzeitlose: Welche Gründe gibt es,Yoga zu erlernen?Anette Heidel: Das Ziel von Yoga ist es, dieLebensqualität zu verbessern. Ich habe mitYoga angefangen, weil ich von starken Rü-ckenschmerzen geplagt wurde. DurchYoga konnte ich meine Schmerzen lindernund zur Ruhe finden. Yoga hat meinenKörper wieder gestärkt und damit auchmeinen Geist und meine Seele. Man fühltsich wieder lebendig.

Gibt es unterschiedliche Yoga-Arten?Ja, es gibt sehr viele unterschiedliche Yoga-Arten. Grob kann man sie in zwei Arteneinteilen. Die eine Richtung ist eher sta-tisch. Dabei geht es vor allem um das Hal-ten der Position. Die andere Richtung isteher fließend. Hier geht man in fließendenBewegungen von einer Position in die an-dere. Yoga ist aber vor allem Praxis. Daswichtigste ist, dass man es einfach auspro-

Hilfe für beinahe alle Arten von Beschwerden: Yoga, die Kunst des Lebens

Interview: Yasemin Schober

„Yoga ist für mich wieSchokolade“

42 HERBSTZEITLOSE

Page 43: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 43

GESUNDHEIT UND SPORT: YOGA

biert. In jedem Yoga-Zentrum gibt esSchnupperstunden, die man kostenlos be-suchen kann. Man sollte so lange auspro-bieren, bis man den richtigen Lehrer gefun-den hat. Schließlich kommt man ja auchnicht mit jedem Lehrer zurecht und beiYoga geht es letztendlich um Entspannung.

Senioren haben oft unterschiedliche Be-schwerden. Gegen welche Schmerzen hilftYoga insbesondere?Das Schöne an Yoga ist, dass es für beinahealle Beschwerden angewandt werden kann.Es ist gut für das vegetative Nervensystem,aber auch für den Geist und die Seele. Es istbei jedem Menschen normal, dass beispiels-weise die Atmung im Laufe des Lebensimmer schwächer wird. Dadurch werdenaber auch die Organe und der Körper an sichschwächer. Yoga hilft, eine tiefere Atmungzu bekommen, wodurch die Organe wiederbesser durchblutet werden. Über die aktiveBewegung spüre ich mich wieder, denn es istwichtig, dass ich mich wieder wahrnehme.Bei den Senioren in meinen Kursen habe ichoft festgestellt, dass sie Gleichgewichtspro-bleme haben. Durch das Asana, die Grund-haltung im Yoga, lernen sie wieder, Stabilitätin ihr Leben zu bringen. Ich vergleiche dasimmer gerne mit der Figur „der Baum“: EinBaum ist fest in der Erde verankert undwenn auch mal ein Wind kommt, so fällt ertrotzdem nicht um. Deshalb ist Yoga vorallem für Senioren sehr alltagstauglich.Durch die Stabilität, die sie durch die Asanasbekommen, haben sie auch in ihrem Alltageinen besseren Stand und Gang. Das heißtfür mich lebendiges Yoga.

Benötigt man für Yoga eine bestimmteAusrüstung?Nein, eigentlich nicht. Für Yoga sollte man

Page 44: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

44 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: YOGA

sich lockere Kleidung anziehen, also wärevielleicht eine Jogginghose von Vorteil.Außerdem verwendet man häufig eineYoga-Matte, aber meist werden diese auchvon den Yoga-Zentren gestellt. Zusätzlichgibt es noch die unterschiedlichsten Hilfs-mittel, die aber alle nicht unbedingt not-wendig sind. Das wichtigste an Yoga ist dasTun, nicht die Hilfsmittel für das Tun.

Was genau ist Yoga für Sie?Über diese Frage habe ich lange nachge-dacht und ich wollte keine Antwort geben,die jeder geben könnte. Yoga ist für michwie Schokolade! Es gibt unterschiedlicheRichtungen und für jeden Geschmack istetwas dabei. Wenn ich ins Asana gehe,dann konzentrieren sich all meine Sinneauf diesen einen Moment, auf das Jetzt.Dann bin ich ganz bei mir und das genießeich total. Wie Schokolade eben!

Da das BIG-Projekt von der Stadt geför-dert wird, kostet eine Stunde in der Regelzwischen zwei und drei Euro. Die Ziel-gruppe sind vor allem Frauen, die sicheinen normalen Yoga-Kurs nicht leistenkönnen: Migrantinnen, HARTZ-IV-Emp-fängerinnen und Seniorinnen, die an derArmutsgrenze leben. Das Projekt sollihnen vor allem Freude an der Bewegungvermitteln, aber auch das Gemein-schaftsgefühl der Frauen sstärken. DasDemenzpräventionsprojekt GESTALT istspeziell für Seniorinnen ausgerichtet.Dabei soll den Seniorinnen geholfenwerden, einen körperlich aktiven Lebens-stil aufzubauen und diesen auch beizu-behalten, um Demenz vorzubeugen. uwww.big-erlangen.de

Page 45: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin
Page 46: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

46 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: WINTERDEPRESSION

Die depressive Verstimmung hatimmer Saison – im Winter tretendiese jedoch besonders häufig auf.

Die so genannte Winterdepression hängtmit der Jahreszeit zusammen: Die Tagewerden kürzer, es wird früher dunkel, esstürmt und regnet – spätestens im Novem-ber schlagen vielen Menschen hierzulandedas nasskalte Wetter und der Lichtmangelaufs Gemüt. Dr. med. Katharina Hösl,Oberärztin der Gerontopsychiatrie in derKlinik für Psychiatrie, Sucht, Psychothera-pie und Psychosomatik am Europakanal,klärt im Interview mit der Herbstzeitlosendarüber auf, wie man vorbeugen kann undwie eine erfolgreiche Therapie aussieht.

Herbstzeitlose: Was unterscheidet eineWinterdepression von einer herkömmli-chen Depression?Dr. Katharina Hösl: Das typische an derWinterdepression ist, dass diese in denkühlen, dunklen Jahreszeiten, also in denMonaten Oktober bis April auftritt. Nebenden allgemeinen Depressionssymptomenwie Antriebsmangel, Freudlosigkeit, Inte-ressenlosigkeit kommt bei dieser Formauch ein verstärktes Schlafbedürfnishinzu. Bei einer typischen Depression ist

es dagegen vielmehr so, dass die Patientennicht zur Ruhe kommen können und ins-gesamt viel weniger schlafen. Typisch fürdie Winterdepression ist auch, dass die Er-krankten einen verstärkten Appetit haben,entsprechend Nahrung zu sich nehmenund damit auch an Gewicht zunehmen.

Was sind Kennzeichen dafür, dass jemandnicht nur einfach in einer vorübergehendschlechten Gemütsverfassung, sondernernsthaft erkrankt ist?Grundsätzlich ist es wichtig zu schauen, obes sich um eine momentane Verstimmunghandelt oder ob ein anhaltender depressi-ver Zustand vorliegt. Wenn der depressiveZustand länger als zwei Wochen konstantanhält, geht man davon aus, dass es sichum eine behandlungsbedürftige Depres-

Wenn mit den Temperaturen die Laune sinkt,steigt die Gefahr einer Winterdepression

Interview: Michael Kniess

Die Psyche im Wintertief

„Ganz entscheidend fürdie Entstehung der Win-terdepression ist derRückzug der Menschen inden Wintermonaten“: Dr.Katharina Hösl, Oberärz-tin der Gerontopsychiatriein der Klinik für Psychia-trie, Sucht, Psychothera-pie und Psychosomatikam Europakanal.

Page 47: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 47

GESUNDHEIT UND SPORT: WINTERDEPRESSION

sion handelt. Dann sollte man unbedingtauch professionelle Hilfe hinzuziehen.

Was kann man tun, um einer Winterde-pression vorzubeugen?Ganz entscheidend für die Entstehung derWinterdepression ist der Rückzug in denWintermonaten. Die Menschen sind weni-ger dem Sonnenlicht ausgesetzt, verbrin-gen mehr Zeit in der häuslichen Umge-bung und dadurch sinken letztlich auchder Aktivitätsradius und die sozialen Kon-takte. Ganz wichtig ist beim Blick auf dasThema Vorbeugung deshalb, dass mansich auch in der dunkleren Jahreszeit vielim Freien bewegt, möglichst viel Licht insich aufsaugt, aktiv ist und auch versucht,die verschiedenen Sinnesorgane anzuspre-chen. Sich an Farben erfreuen, die Woh-nung entsprechend dekorieren, eine Licht-und Aromatherapie sind Dinge, die manauch privat im häuslichen Umfeld gut um-setzen kann. Außerdem ist eine ausgewo-gene und angemessene Ernährung sehrwichtig. Aus aktuellen Studien weiß man,dass dies sehr wichtig für unser Wohlbefin-den und unsere Stimmung ist. Deshalbempfehlen wir beispielsweise auch, voneinseitigen Radikaldiäten unbedingt Ab-stand zu nehmen.

Wie helfen Sie Patienten hier in der Klinikam Europakanal, wenn eine Behandlungnotwendig ist?Die saisonale Depression wird bei uns wieauch die anderen depressiven Störungenim Rahmen des multimodal, multiprofes-sionellen Therapiekonzepts angegangen.Sprich, die Patienten erhalten verschie-dene Therapien, wie Gesprächstherapie,Ergotherapie oder Psychopharmakothera-pie. Ganz spezifisch bieten wir zudem eine

Lichttherapie an. Dabei sitzen die Patien-ten insbesondere am Morgen vor einemspeziellen Lichttherapiegerät, welches be-sondere Lichtröhren hat, die eine deutlichhöhere Lichtintensität erreichen, als ineinem normalen Zimmer möglich ist.Viele Patienten fühlen sich nach einer sol-chen mehrtägigen lichttherapeutischenBehandlung deutlich aktiver und stim-mungsaufgehellter. uwww.bezirkskliniken-mfr.de

Mit den verschwindenden Sonnenstrahlen kommendie dunklen Gedanken. Die Lichttherapie schafft hierAbhilfe. Viele Patienten fühlen sich nach einer licht-therapeutischen Behandlung aktiver und stimmungs-aufgehellter.

Page 48: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

48 HERBSTZEITLOSE

REISETIPP: BERCHTESGADENER LAND

Wenn man bei der Anreise in der Ferneden Großen Watzmann und seinen 400Meter niedrigeren „Bruder“ erblickt, weißman, dass man angekommen ist im Berch-tesgadener Land, das wie eine Halbinselnach Österreich hineinragt.

Ein verlängertes Wochenende beginntman gegen Freitagmittag mit einer Tour mitder Seilbahn auf den Jenner. Von der 1.800Meter hoch gelegenen Bergstation führt ein20-minütiger Spazierweg zum Gipfelkreuz,von wo man bei guter Sicht einen herrli-chen Blick auf den Königsee und die beidengegenüberliegenden „Watzmänner“ ge-nießt.

Vor dem Abstieg lockt die Bergstationmit zünftigen und preislich annehmbarenSchmankerln. Wer nicht so gut zu Fuß ist,nimmt wieder die Seilbahn. Beim Abstiegzu Fuß erreicht man nach ca. 60 bis 80 Mi-

nuten die Mittelstation und hat hier dieMöglichkeit in die Gondel umzusteigenoder auch den restlichen Abstieg in ca. 70bis 90 Minuten zu Fuß zu bewältigen.

Nach den „Strapazen“ hat man sich vordem Abendessen im Hotel eine StundeWellness verdient. Sehr empfehlenswertsind das Hotel Zechmeisterlehen in Schö-nau und das Hotel Edelweiss in Berchtes-gaden (beide 4* Superior).

Am nächsten Morgen steht Geschichteauf dem Programm: Mit dem PKW oderdem Bus geht es hoch auf den Obersalz-berg. Hier lockt die Ausstellung „Doku-mentation Obersalzberg“, die ganz in derNähe des ehemaligen „Berghofes“ – AdolfHitlers Ferienhaus – an historischem Ortüber die Geschichte des Obersalzbergs unddes Nationalsozialismus informiert. Hierfährt (in den Frühlings- und Sommermo-

Ein Paradies für Wanderfreunde und Naturliebhaber

Perle der Alpen

Hinter Berchtesgaden ragt der Watzmann in denHimmel.

Vom Kehlsteinhaus aus erfreut man sich über einenherrlichen Ausblick. Fotos: bglt.de

Page 49: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

REISETIPP: BERCHTESGADENER LAND

naten) auch der Bus zum Kehlsteinhausab. Nach kurzer Fahrt auf einer herrlichenPanoramastraße führt ein Fußgängertun-nel tief in den Kehlstein hinein, von woaus ein Aufzug 125 Meter hoch zum Kehl-steinhaus fährt. Dieses steht auf 1.834Meter Höhe und war ein Geschenk derNSDAP zu Hitlers 50. Geburtstag. Bei guterSicht hat man von hier einen bis zu 200km weit reichenden Fernblick.

Der Nachmittag beginnt mit einer klei-nen Stärkung beim „Windbeutelbaron“,dem Gasthaus Graflhöhe am Obersalzberg,von wo aus man den Panoramablick aufdie Berchtesgadener Bergwelt genießt.

Nach einer kurzen Autofahrt von ca. 15bis 20 Minuten erreicht man den OrtRamsau. Beim Gasthof Oberwirt steigtman ein in den „Soleleitungsweg“, einen

nahezu ebenen und deshalb auch für un-geübte Wanderer leicht zu bewältigendenWanderweg. Durch seine Lage am Süd-hang scheint hier (fast) immer die Sonne.

Nach einem ereignisreichen Tag freutman sich dann auf das Hotel und ein le-ckeres Abendessen.

Bevor man sich am nächsten Morgenauf den Heimweg macht, hat man nochdie Qual der Wahl, ob man durch die Wim-bachklamm wandert, einen Spaziergangrund um den Hintersee und durch denZauberwald unternimmt oder ob man dasSalzbergwerk in Berchtesgaden besichtigt.

Spätestens jetzt kommt man an denPunkt, an dem man sagt: „Ein Wochen-ende ist viel zu kurz für Berchtesgaden undUmgebung. Wir kommen wieder...“ uwww.berchtesgadener-land.com

Page 50: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

RATGEBER: SICHERHEITSTIPPS IHRER POLIZEI

„Glückwunsch – Siehaben gewonnen….!“…mit dieser Botschaftwerden insbesondereaus dem westeuropäi-schen Ausland Lotterie-Gewinnmitteilungenversendet. Mit den vonBetrügern verfasstenSchreiben sollen Geld-vorauszahlungen im Zu-sammenhang mit an-geblichen Gewinnenveranlasst werden. Eswird zum Beispiel vorge-täuscht, dass die rechtzeitige Gewinnmit-teilung infolge einer Verwechslung vonZahlen und Adressen verspätet erfolgt sei.Zur Sicherung des Gewinnanspruches istdie sofortige Überweisung für Gebührenund Steuern unabdingbar. Damit die Geld-

transfers nicht bei denBanken auffallen, wer-den die Opfer aufgefor-dert, die Gebühren inTeilbeträgen zu überwei-sen oder diese über Fi-nanzdienstleister zu be-zahlen (beispielsweiseWestern Union).Ein weiterer Trick be-steht in der Aufforde-rung, zur Sicherungeiner Gewinnsumme so-fort eine vorgegebeneRufnummer (0900…,

0137… – früher 0190…) anzuwählen. Beieinem Anruf landen Sie regelmäßig in lan-gen Warteschleifen, wobei hohe Telefonge-bühren anfallen.Ebenfalls kommt es immer wieder vor,

dass Betrüger große Erbschaften von wei-

Der aktuelle Sicherheitstipp von Adolf Blöchl,Leitender Polizeidirektor Polizeiinspektion Erlangen Stadt

Betrug bei Lotterien

Foto

: Pol

izei E

rlan

gen

• Wohnen in individuellen Appartements• erstklassige Betreuung• eigener ambulanter Pflegedienst• kulturelle Angebote und Freizeitmöglichkeiten• Schwimmbad und Sauna• Medizinzentrum• stationäre Pflege• Probewohnen und vieles mehr

Wohnstift Rathsberg · Rathsberger Str. 63 · 91054 Erlangen · Tel. 09131 825-0 · www.wohnstift-rathsberg.de

Unser Wohnstift bietet Seniorinnen und Senioren dieMöglichkeit, ein selbstständiges und aktives Leben ineinem angenehmen und behü�teten Umfeld zu fü�hren.

Auch kurzfristig finden wir

fü�r Sie ein ansprechendes

Appartement!

Page 51: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

tentfernten, im Ausland leben-den Verwandten versprechen,die aber angeblich mittels einer„Gebühr“ ausgelöst werdenmüssten.

Tipps Ihrer Polizei:• Grundsätzlich gilt: Wenn Sienicht an einer Lotterie teil-genommen haben, dürftenSie auch keinen Gewinn er-warten!

• Seien Sie misstrauisch!Die angeblichen Gewinnben-achrichtigungen sind meis-tens in fehlerhaftem Deutsch und in derRegel mit zahlreichen Rechtschreibfeh-lern verfasst!

• Lassen Sie sich nicht von den angegebe-nen Anschriften und Rufnummern an-geblicher Lotteriebüros täuschen! DieAnschriften existieren nicht, bei denRufnummern handelt es sich um soge-nannte Prepaid-Nummern, deren An-schlussinhaber anonym sind!

• Leisten Sie keinerlei Zahlungen!Eine Lotteriegesellschaft verlangt für dieAuszahlung eines Gewinns niemals Vo-rausgebühren!

• Geben Sie Ihre Bankverbindung nichtbekannt, wenn Sie von einer angebli-chen Lotteriegesellschaft dazu aufgefor-dert werden! Keine Lotteriegesellschaftnimmt über das Internet Kontakt miteinem Gewinner auf!

• Kontaktieren Sie im Zweifelsfall IhreBank und/oder Polizei!

Weitere Informationen und Tipps findenSie in der Broschüre „POLITIPP“ der Polizei-inspektion Erlangen-Stadt und der StadtErlangen. Diese Broschüre zum Thema Si-

cherheit für Seniorinnen und Seniorenliegt bei der Stadt Erlangen als auch bei derPolizeiinspektion Erlangen-Stadt auf undist kostenlos erhältlich. u

HERBSTZEITLOSE 51

RATGEBER: SICHERHEITSTIPPS IHRER POLIZEI

Page 52: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

RATGEBER: RECHTSTIPP FÜR SENIOREN

52 HERBSTZEITLOSE

Ein auf den Tod bezogener erbschafts-steuerlich begünstigter Erwerb einerImmobilie liegt vor, wenn der überle-

bende Ehegatte Eigentum oder Miteigen-tum am Familienheim des verstorbenenEhegatten erwirbt und diese dann zu eige-nen Wohnzwecken nutzt. Die reine Zuwen-dung eines dinglichen Wohnrechtes erfülltnicht die Voraussetzungen für eine Steuer-befreiung. Dies hat der Bundesfinanzhofmit Urteil vom 3. Juni 2014 entschieden.

Dass die Familienwohnung auch in die-ser Konstellation zu eigenen Wohnzweckengenutzt wird, ist nicht entscheidend. DerGesetzeswortlaut ist eindeutig und begüns-tigt nur den Erwerb von Wohneigentum. .Eine weitergehende Anwendung auf dieletztwillige Zuwendung eines Wohn- oderNutzungsrechts ist nach dem Bundesfi-nanzhof nicht gerechtfertigt.

Dabei ist zu beachten, dass länger le-bende Ehegatten und Kinder zusätzlich zuden persönlichen Freibeträgen von 500.000Euro (Ehegatten) und 400.000 Euro (Kin-der) erbschaftsteuerfrei das Familienheimerben können (dies gilt auch für ein in derEU oder im EWR-Gebiet gelegenes Famili-enheim). Allerdings muss der Erblasser dortgewohnt und seinen Lebensmittelpunkt ge-habt haben. Der Erbe muss dann zehnJahre dort ebenfalls wohnen und gleichsam

seinen Lebensmittelpunkt haben. Er darfdas Objekt während dieses Zeitraums nichtverkaufen oder vermieten.

Wenn beispielsweise die Witwe vor Ab-lauf dieser zehn Jahre in ein Pflegeheimmuss und das Familienheim vermietet, fälltkeine Erbschaftsteuer an. Erben die Kinderund hat die Immobilie nicht mehr als 200qm Wohnfläche, bleibt sie steuerfrei, sofernsie weiter selbst genutzt wird (hat das be-günstigte Objekt eine Wohnfläche von über200 qm, bleibt es anteilig steuerfrei).

Kinder können leider die Begünstigungnur beanspruchen, wenn sie in das Eltern-haus einziehen. Diese schwer kalkulierba-ren Regelungen lassen sich ggf. durch Vor-empfänge bzw. rechtzeitige Nutzung derSchenkungssteuerfreibeträge umgehen. uwww.erbrecht-erlangen.de

Die Zuwendung einer Immobilie

von Todes wegen

von Rechtsanwalt Gerhard Meyer, Fachanwalt für Erbrecht

Page 53: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

DT Deutsche Stiftungstreuhand AGKönigstraße 132 . 90762 FürthTelefon 0911 [email protected]

Wir begleiten Privatpersonen, Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen inZusammenarbeit mit Banken und Sparkassen bei der Realisierung ihrer Stiftungsidee.Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Gesprächstermin unter Telefon 0911 7230175-0.

Möchten Sie die Welt retten?Haben Sie sich dem Umweltschutz verschriebenoder möchten Sie sich für die Unversehrtheit der Meereund ihrer Bewohner stark machen? Schlägt Ihr Herz für denSport und möchten Sie Ihren Sportverein unterstützen oder möchten Siedie Zukunft unserer Kinder sichern, indem Sie sich für Erziehung, Bildungseinrichtungenund die Jugendhilfe einsetzen? Vielleicht möchten Sie aber auch dazu beitragen, unser viel-fältiges fränkisches Brauchtum zu erhalten oder gemeinnützigen Vereinen bei Ihrer Arbeit vor Ort helfen?

Egal für welchen Zweck Sie sich engagieren möchten: eine Stiftung ist das richtige Werk-zeug dafür. Und wir sind dabei Ihr Partner in der Stiftungsverwaltung.

Page 54: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

54 HERBSTZEITLOSE

Aufruf: Herbstzeitlose Rechtskolumne:Weigert sich ein Händler, defekte Ware zurück zu nehmen oder befürchten Sie, das Ihre Ne-benkostenabrechnung nicht stimmt? Schreiben Sie uns! An dieser Stelle beantworten dieRechtsanwälte der Kanzlei Jacobs & Kollegen einfache rechtliche Leserfragen zu quartalsweise

wechselnden Themen. Das Thema unserer März-Ausgabe lautet „Zivil- und Schadensersatzrecht“. Ausallen Anfragen wird ein repräsentativer Querschnitt ausgewählt und hier im Heft beantwortet. Bitte rich-ten Sie Ihre Frage an Redaktion Herbstzeitlose, Rechtsanwalt Schreck, Bayreuther Str. 1, 91054 Erlangen.

Wir freuen uns über die vielen in-teressanten Leserbriefe und Fra-gen zum Thema „Bußgeld und

Strafrecht“. Leider können wir aufgrundder Vielzahl der Problemstellungen hiernur einige ausgewählte Fragen erörtern.

Herr K. schreibt: Ich habe vor ca. 11 Jahrenin den Niederlanden einen Strafzettel er-halten und hatte auch eine Parkkralle amReifen. Da ich das als ungerecht empfand,habe ich – ich wohnte damals noch imnahen Münsterland – zusammen mit mei-nem Schwiegersohn mein Fahrzeug mitdem Anhänger abgeholt und die Park-kralle selbst entfernt. Nach einiger Zeithabe ich auch keine Zahlungsaufforderun-gen mehr bekommen und die deutschenVerkehrsbehörden haben hier wohl auchkeine Amtshilfe geleistet. Nun meineFrage: Müsste ich nach dieser langen Zeitbei der Einreise in die Niederlande mitSchwierigkeiten rechnen oder ist diesedumme Angelegenheit, die ich im Nachhi-nein auch bereue, mittlerweile verjährt?

Es handelt sich hier grundsätzlich um

ein Thema, welchesnach niederländi-schem Recht zu be-urteilen ist. Eineklare und eindeutigeAuskunft solltedaher von einemniederländischenRechtsanwalt einge-holt werden. In derRegel verjähren De-likte dieser Art (Ord-nungswidrigkeiten)in zwei bis fünf Jah-ren. Es käme auch darauf an, ob es sich umeine Parkkralle eines privaten Unterneh-mens gehandelt hat, oder um eine Park-kralle einer staatlichen Behörde. Dass dieMahnschreiben aufgehört haben, ohnedass eine Vollstreckung eingeleitet wurde,legt den Verdacht nahe, dass die Verjäh-rung eingetreten ist – eine sichere Aus-kunft kann jedoch nur ein niederländi-scher Rechtsanwaltskollege geben. Diesersollte in diesem Fall vor Einreise in die Nie-derlande dringend befragt werden.

Herbstzeitlose Rechtskolumne

von Rechtsanwalt Norbert Schreck

RATGEBER: RECHTSTIPP BUSSGELD UND STRAFRECHT

Spezialisiert auf Straf-recht und Verkehrs-recht: RechtsanwaltNorbert Schreck

Page 55: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

RATGEBER: RECHTSTIPP BUSSGELD UND STRAFRECHT

Frau S. schreibt: Ich bin Hundehalter. Wiekann es sein, dass ich nach dem Bayeri-schen Naturschutzgesetz mit bis zu 50.000Euro Strafe belegt werden kann, wenn ichmal die Hinterlassenschaften von meinemHund nicht entsorge und dabei erwischtwerde und gleichzeitig werden Raucher,die ihre Kippe in der Stadt wegwerfen, mitlediglich 10 Euro Ordnungsgeld bestraft,wenn sie das Ordnungsamt bei ihrem Ver-halten ertappt. Das ist doch ein eklatantesMissverhältnis, wie ich finde.

Es ist nachzuvollziehen, dass bei einemdirekten Vergleich der beiden Bußgelder dieRegelungen ungerecht erscheinen. Natür-lich werden die Bußgelder für das Nichtent-fernen vom Hundekot auch nicht in Höhevon 50.000 Euro festgesetzt – es handelt sichhier lediglich um den zur Verfügung stehen-den Bußgeldrahmen. Dennoch werdendiese in der Regel höher als Bußgelder ver-hängt als für das Nichtentfernen von Ziga-rettenkippen. Der Grund für solche Unge-rechtigkeit im täglichen Leben ist einfachder, dass die Regelungen nicht in einem Ge-samtkonzept entwickelt werden, sondern zuunterschiedlichen Zeiten und von unter-schiedlichen Behörden. Diese abstrakte Nor-mierung führt dazu, dass keine Direktver-gleiche gezogen werden. Hier ist der Gesetz-geber gefordert. Man muss das Gesetz nichtimmer verstehen, aber leider befolgen.

Herr F. schreibt: Mein Sohn ist Handelsver-treter und ist kürzlich viel zu schnell un-terwegs gewesen und dabei prompt ge-blitzt wurden. Damit er seinen Führer-schein nicht verliert, habe ich angegeben,dass ich am Steuer war. Was geschieht,wenn rauskommt, dass ich gelogen habe?

Die Angabe eines anderen Fahrers, umdie Strafe von sich fernzuhalten kann eine

Strafbarkeit wegen falscher Verdächtigungnach sich ziehen. Dies insbesondere dann,wenn diese Angabe bewusst wahrheitswid-rig getätigt wird. Die Bußgeldstellen prü-fen zumindest sporadisch, ob die Alters-klasse des Fahrers auf dem Lichtbild mitder des benannten Fahrers übereinstimmt,so dass auch eine relativ große Gefahr derEntdeckung besteht. Kommt es weiter zumgerichtlichen Verfahren, so ist ebenfallsdie Strafbarkeit wegen Falschaussagede-likte zu prüfen. Gerade vor den Hinter-grund, dass vielfach mit dem Anhörungs-bogen ein Lichtbild verschickt wird, wel-ches offensichtlich nicht den benanntenFahrer zeigt, ist von einem solchen Vorge-hen dringend abzuraten. Die Teildetailfra-gen lassen sich wie meist nur anhand deskonkreten Falles klären. uwww.kanzlei-jacobs.de

Page 56: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

56 HERBSTZEITLOSE

KULTUR

Alte Radios aus den 60er Jahren, un-zählige verschiedene Stühle und Ses-sel, Taschen, Schirme, Schmuck,

Tischdecken, Putzlappen oder Konfetti, feinsäuberlich in Schubläden sortiert. Kurzum:Alles, womit man einen kompletten Haus-halt einrichten könnte und noch vielesmehr, findet sich in der Requisitenabtei-lung des Theaters. Auf zwei Stockwerken la-

gert hier all das, was auf der Bühne ge-braucht wird, um ein Theaterstück einrich-ten zu können. Ihre Streifzüge führen PierAngelo Mombelli, den Leiter der Requisite,und seine Kollegin Madita Petzold hierfürauf Flohmärkte, in Trödelläden und natür-lich ins Internet. Gerade durch das WorldWide Web sei es heute überhaupt nichtmehr schwierig, auch außergewöhnlicheGegenstände besorgen zu können, sagt Ma-dita Petzold.

Manchmal steht sie trotzdem vor derein oder anderen Herausforderung: Etwadann, wenn Madita Petzold zwar auf fünfwunderschöne, alte Teller stößt, sie aber ei-gentlich sieben gleiche benötigt. Oder wiebeim Weihnachtsmärchen im vergange-nen Jahr. „Die Schauspieler mussten imStück Pralinen essen und während der Pro-ben ist ihnen ganz schön der Mund ver-klebt, wegen der vielen Wiederholungen“,

Ein Blick hinter die Kulissen des Theaters Erlangen

Text: Michael Kniess

Hinter dem Vorhang,ohne das Scheinwerferlicht

„Vorhang auf und Bühne frei“ – der rote Samtvorhang im Markgrafentheater öffnet sichund das Ensemble des Theaters Erlangen zaubert einem auf der Bühne ein Lächeln aufsGesicht, lässt einen lachen, staunen oder nachdenklich werden. Den Blick aus dem Zu-schauerraum auf die Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuten, ihn kennt man. Doch waspassiert eigentlich im Hintergrund? Die Herbstzeitlose hat einen Blick hinter die Theater-kulissen gewagt.

Page 57: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

KULTUR

sagt Madita Petzold. Also hat die 28-jäh-rige Requisiteurin kurzerhand aus Toast-brot und nur einem Hauch Schokoladen-überzug selbst für Bühnenzwecke weitausbekömmlichere Leckereien hergestellt.

Kreativität und handwerkliches Geschicksind in der Requisite immer wieder gefragt:Auch Teile des Bühnenbilds werden hiervon Hand angefertigt. Die Lianen für dieAufführung des diesjährigen Weihnachts-märchens, das „Das Dschungelbuch“, be-kommen genauso ihren letzten Schliff, wiedie Felsen, die eigentlich keine sind. AusStyropor und Holz wirken sie im Scheinwer-ferlicht täuschend echt. Ihre Berufserfah-rung als Schreinerin kommt Madita Petzoldbei solchen Arbeiten besonders zu gute.

Bei Wolfram Müller-Broeder dreht sichim Moment ebenfalls alles um das

Dschungelbuch. An seinem Zeichentischskizziert er das Schnittmuster für die Kos-

Page 58: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

tüme, die den Schauspieler HermannGroße-Berg auf der Bühne zu Balu denBären und Janina Zschernig, Patrick Nel-lessen und Dominik Jedryas noch bis EndeDezember zu Geiern werden lassen. DieKostümabteilung ist das Reich des 57-jäh-rigen gelernten Schneiders und Gewand-meisters. Gemeinsam mit seinen vier Mit-arbeiterinnen kümmert er sich um dierund 2.000 Kostüme, die im Fundus desErlanger Theaters vorhanden sind. Von Ba-rock bis Modern, vom klassischen Anzugbis zur Uniform ist alles dabei.

Während manches Kostüm von derStange ist und nur noch ein wenig zusätzli-che Finesse benötigt, steckt in anderen mü-hevolle Handarbeit. Für das Märchen „DerFroschkönig“ etwa wurde eigens ein vierMeter langer und drei Meter breiter Samt-mantel von Hand mit mehr als 350 golde-nen Lilien bestickt. Diese stundenlange Ar-beit in der Werkstatt der Kostümabteilungbleibt den Besuchern im Zuschauerraumverborgen. Die bewundernden Blicke fürseine Arbeit sind dem Team um WolframMüller-Broeder dagegen sicher.

Auch deswegen, weil sie stets an denKostümen arbeiten, wenn das Stück be-

reits auf der Bühne geprobt wird. „Im grel-len Scheinwerferlicht sieht manches ein-fach anders aus, da müssen wir dann oftnochmals nacharbeiten“, sagt er. Und na-türlich steht auch während der Auffüh-rungen selbst stets ein Retter aus der Kos-tümabteilung parat. „Das beginnt damit,dass wir den Schauspielern beim Umklei-den helfen, wenn es kompliziert wird oderschnell gehen muss und endet damit, dasswir kaputte Reißverschlüsse oder Knöpfeaustauschen.“

Sie hätten auch schon mal einen Schau-spieler ins Kostüm eingenäht, weil die Zeitsehr gedrängt habe, sagt er auch. Diegrößte Herausforderung liegt für den Leiterder Kostümabteilung, der 20 Jahre Inhabereines eigenen Ateliers war, darin, dass siesich stets in der Zwickmühle befänden,mit möglichst geringem finanziellen Auf-wand die Wünsche der Kostümbildner zuerfüllen. „Außerdem fällt es mir ganzschwer, mich von meinen Kostümen zutrennen“, sagt Wolfram Müller-Broeder.Nicht nur von Kostümen. Sein Zeichen-tisch ist ein Relikt aus seiner vorherigenTätigkeit als Gewandmeister bei den Bay-reuther Festspielen.

KULTUR

Page 59: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

Bei Brigitte McNaughtan sitzen sie alle,ehe es auf die Bühne geht. Rund andert-

halb Stunden vor dem Kommando „Bühnefrei“ gilt es für die gelernte Maskenbildne-rin an ihren beiden Maskenplätzen Augen-ringe wegzuschminken, aus einer brünet-ten Schauspielerin eine „waschechte“ Blon-dine zu machen oder künstliche Schnurr-bärte anzukleben. „Manche Schauspielernutzen diese Zeit, um nochmals einen Blickins Textbuch zu werfen, andere genießendie Ruhe vor dem Sturm“, sagt BrigitteMcNaughtan.Auch tagsüber hat die Einzel-kämpferin in Sachen guten Aussehenskeine Zeit, um die Beine hochzulegen.Wenn Brigitte McNaughtan nicht geradeeine Perücke knüpft, modelliert sie aus GipsKopfbedeckungen und Masken aller Art.Geierköpfe, Wolfs- oder Nilpferdmaskenwarten nur noch darauf, endlich über denKopf gezogen zu werden. Das Dschungel-buch hat auch bei ihr Einzug gehalten. Undwenn während der Vorstellung mal ein Lid-strich nicht mehr perfekt sitzt, ist sie natür-lich auch zur Stelle.

Requisite, Kostümabteilung und Maske:Drei Abteilungen, die nicht im grellenScheinwerferlicht stehen, ohne deren Ar-beit das auf der Bühne Dargebotene abernicht voll zur Geltung kommen würde. u

KULTUR

Page 60: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

UNTERHALTUNG: HEIMATGEDICHTE

Kurze Geschichte über die Heimat in Gedichtform

Heimatgedichte

Abschied vonWeidenau/Ostpreußen

Nach sechzig Jahren sehe ich dich wieder:

mein Elternhaus.

Wie jung warst du in meinen Gedanken

und ich das Kind - zu früh deinen Armen entrissen.

Alt sind wir beide geworden.

Du wurdest nicht gut behandelt.

Dein Bild in mir malt sich neu unter Schmerzen.

Vertraut bist du mir und wie fremd.

Eine letzte Berührung, ein letzter Blick.

Ein Ziegelstück nehme ich mitgegen das Vergessen.

Ich komme nicht wieder - nehme Abschied von dirwie man Abschied nimmt

von einem geliebten Toten.

60 HERBSTZEITLOSE

Überall (Heimatgedicht)An der Ostsee bin ich geboren,an der Ruhr aufgewachsen,am Main habe ich eine Familie gegründet,am Michigan-See meinen Horizont erweitertund lebe nun an den Ufern der Regnitz.Überall traf ich Menschen,mit denen ich gerne in einem Boot saß undsolche, denen ich lieber davonschwamm.

Überall gab es böse Gewitter,gutmütige Sonnen und Monde, die mit mirwachten und den Schweiß von der Stirn tupften.Überall fand ich lockende Früchte,verdauliche, unverdaulicheund überall einen Platz für die Füße.

In der Juniausgabe der Herbstzeitlosen haben wir die Heimat in den Mittelpunkt ge-rückt. Die Beschäftigung mit diesem in unserer unübersichtlichen Welt so wichtigenBegriff, hat auch unsere Leserin Renate Salzbrenner mit großem Interesse verfolgt.

Auch sie habe schon oft in ihrem Leben über den Begriff „Heimat“ nachgedacht, schriebsie uns. Das Ergebnis hat sie in zwei eindrücklichen Gedichten zusammengefasst.

Page 61: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 61

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

Gabi König zählt die Tage. Es sindnoch 190, bis es ernst wird – undihr Mann Horst in den Ruhestand

geht. Der ist Lehrer und freut sich auf seinebevorstehenden Dauerferien. Sein Plan:eine Wohnmobiltour durch die USA samtEhefrau zu machen. Doch Gabi zweifelt.Sie liebt ihren Job als Buchhändlerin. Undkämpft für ihre Klassiker-Abteilung. Kannsie das aufgeben?

„Den Beruf zu beenden ist so eine Wen-demarke im Leben“, sagt Autorin IngeborgSeltmann. Die Erlangerin landete mit„Mehr Zeit mit Horst“ prompt auf derSpiegel-Bestseller-Liste. „Völlig überra-schend“, gesteht die Fränkin. Unter demPseudonym Ines Schäfer hatte sie bereitsfünf Krimis veröffentlicht, die alle in Er-langen spielen. „Ich habe die Leichen

überall inder Stadtabgelegt.“Trotz desE r f o l g sihres jetzi-gen Ro-mans willdie Histori-kerin wei-terhin alsMuseum-spädago -gin im

Germanischen Na-tionalmuseum inNürnberg arbeiten.Ähnlich wie Gabimacht sie dies mitLeidenschaft. Abersie betont: „Ich binnicht Gabi König.Ich habe zwei Kinder,nicht drei, und meinMann denkt zumGlück noch nichtüber den Ruhestandnach.“ Trotzdem hatsie sich gefragt: Wiewird das? IngeborgSeltmann hat Gabideshalb vorgeschickt, um das durchzuspie-len, um zu sehen, „was passieren kann.“

Und es passiert allerhand: da wären derLiebes-Urlaub auf Sylt mit den blauen Tab-letten, ein aufreizendes Fotoshooting mitPater Engelmar, Camping auf Probe in Ita-lien, der demente Vater und die Begegnungmit einer alten Jugendliebe. Turbulent,aber nicht ungewöhnlich. Eigentlich einganz normales Leben einer 59-Jährigen, diekurz vor der großen 60 steht. Die Echtheitist das Geheimrezept des Romans. Mit vielWitz erzählt Ingeborg Seltmann ganz realvon der Umbruchphase des Älterwerdens –und schreibt jetzt schon an der Fortsetzungmit Gabi und Horst König. u

Die Wendemarke im Leben

Text: Caroline Schmidt

„Mehr Zeit mit Horst“

Ingeborg Seltmann,„Mehr Zeit mit Horst“,Rowohlt TaschenbuchVerlag, Reinbek beiHamburg 2014, 304Seiten, 9,99 Euro.

Eine Erlangerin auf der Spiegel-Bestseller-Liste: Autorin IngeborgSeltmann an einem ihrer Lieblings-orte: dem Teehaus in Erlangen.

Page 62: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

62 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

Was macht eine Stadt aus? Die Ar-chitektur? Die Sehenswürdig-keiten? Nein, es sind die Men-

schen, die einer Stadt ihr Gesicht verleihenund sie zu dem machen, was sie ist. In In-terviews, Reportagen und Erzählungenspüren die Autoren der Reihe „Stadtgesprä-che“ überraschende, kuriose und span-nende Geschichten von Persönlichkeiten,Prominenten und Originalen einer Stadtauf. Ein außergewöhnliches Lesebuch –von Einheimischen für Einheimische.In Erlangen sind es Johannes und SophiaWilkes, die auf diese Spurensuche gegan-gen sind. Gefunden haben sie 41 Alteinge-sessene und Zugereiste, von denen jedermit seinem eigenen Blick verschiedenste

Facetten der Huge-nottenstadt in denMittelpunkt rückt.Sie beleuchten diezauberhaften Sei-ten ihrer Heimatund beweisen, dassErlangen nicht nurdurch schöne Fas-saden, sondernebenso durch dieMenschen be-sticht, die hierleben. Der Kabaret-tist Klaus Karl-Kraus und diedeutsche Schach-

„Stadtgespräche aus Erlangen“ – ein Buch das dazu einlädt,die eigene Heimat neu zu entdecken

Text: Michael Kniess

Ein Stadtporträt der anderen Art

Johannes Wilkes u. So-phia Wilkes, „Stadtge-spräche aus Erlangen“,Gmeiner Verlag, Meß-kirch 2014, 192 Seiten,14,99 Euro.

Page 63: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 63

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

meisterin Hanna Marie Klek ziehen Sieebenso in ihren Bann wie Märchenerzäh-ler, Wirtschaftsvertreter und „Berch“-Urge-steine. Und ein Blick zurück auf Bewohnerwie Friedrich Rückert oder Georg SimonOhm bestätigt: Erlangen ist und war schonimmer Charme pur.

Johannes und Sophia Wilkes – Vaterund Tochter – haben die Erlanger als Autorund Fotografin zu ihren persönlichenOrten begleitet und erzählen ihre Ge-schichten. Wer erfahren möchte, was„Mister Siemens“ Heinrich von Piererschon alles auf dem Berg erlebt hat oderwelche Köstlichkeiten im Untergrund derErlanger Friedrichstraße heranreifen, solltenicht zögern, dieses überraschende, unter-haltsame und überaus lesenswerte Buchaufzuschlagen. u

Sie haben die Lieblingsplätze von 41 Alteingesesse-nen und Zugereisten mit den Geschichten, die da-hinter stecken verknüpft: Johannes und Sophia Wil-kes. Ihr eigener Lieblingsplatz ist am Kanal, wo manden Blick gemeinsam mit den Schiffen, die hier vor-beiziehen, in die Ferne schweifen lassen kann.

Page 64: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

64 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Franken im Advent – ist anders, alsman denkt: Nicht nur das Rauschgif-tengerl, das im Reichelsdorfer Eichen-

wald ertrunken ist, auch ein gefallenerEngel in Egloffstein gibt den Ermittlern Rät-sel auf. Namhafte Autoren haben den Plätz-chenduft satt und pusten eisigen Todes-hauch in die friedliche Winterluft. Nachdem Erfolg der Weihnachtsanthologien„Der Pelzmärtelmörder“, „Kältestarre“ und„Christkindles-Morde“ halten mit „Rausch-GiftEngel“ erneut höchst unterhaltsameWeihnachtskrimis Einzug ins heimeligeWohnzimmer. Wer wissen will, warum einBummel über den Nürnberger Christkind-lesmarkt gefährliche Folgen haben kann,wieso Weihnachten in Fürth gelegentlichauch im April stattfindet, worin der innereZusammenhang zwischen Mai- und Tan-nen bäumen besteht und warum Lotto-

männer am 24.Dezember biswei-len in Teppichrol-len enden, sollteebenfalls unbe-dingt lesen. Undzwar in diesemBand des arsvivendi Verlages mit seinen 13Geschichten beliebter Krimiautoren – maloriginell, mal humorvoll, mal schaurig,mal poetisch. Und immer packend. Einender Texte haben wir als Leseprobe für Sie,liebe Leserinnen und Leser, ausgewählt.

Sigrun Arenz: Füße im Feuer

»Mein ist die Rache, redet Gott.«(C. F. Meyer, Die Füße im Feuer)

Der Glühwein lag in der Tasse, rot und duf-tend, mit einem leicht öligen Film darauf.Ruhte und duftete nach Nelken und warmemAlkohol. Eine einzelne Schneeflocke segelte aufihn herab und funkelte einen Augenblick langbeinahe, ehe sie auf der Oberfläche des heißenWeins zerschmolz. Rot lag er in der Tasse,

schwer und duftend und flüchtig. Er roch nachNelken und Zimt und Zitrone. Er roch, wiealle roten Dinge, nach Liebe und nach Blut.

Ein seelenloser Korridor, in hartesKunstlicht getaucht, ohne Blick hinaus.Die Tür vor ihr öffnete sich, und trotzallem, was vorausgegangen war, zögertesie, hindurchzutreten, die Hand krampf-haft um den Riemen ihrer Tasche geschlos-sen. Jenseits der Tür lag ihre Befreiung,und doch war sie sich für einen langenMoment des Zweifels nicht sicher, ob sie

Fränkische Weihnachtskurzkrimis – die ideale Lektürefür lange Winterabende

Eiskalt erwischt

Sigrun Arenz, „Füßeim Feuer“, in: „Rausch-GiftEngel“, ars vivendiverlag, Cadolzburg2014, 200 Seiten,14,90 Euro.

Page 65: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 65

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

diesen Schritt wirklich machen würde.Vielleicht war es Furcht vor dem, was da-nach folgen würde. Was kommt nach derHölle?

Sie zögerte und ging dann doch weiter,hatte tief drinnen ja gewusst, dass sie estun würde, wunderte sich immer noch,wie leicht es gewesen war. Die Tür hattesich aufgetan, als wäre es das Selbstver-ständlichste von der Welt, ihr den Weg freizu machen. Vielleicht lag es daran, dassWeihnachten war und selbst Beamte derJustizvollzugsanstalt es an diesen Tagennicht so genau nahmen.

Sie klammerte sich an den Gedanken,dass jetzt alles anders werden würde, siewirklich frei werden und die Vergangen-heit hinter sich lassen würde. Ein Schritthindurch, und die Tür zum Zellentraktschloss sich hinter ihr. Sie war drinnen.

Ein Besuchsraum, dessen kahle Nüch-ternheit durch einen Adventskranz halb-herzig aufgebrochen war. »Besuch für Sie«,das war alles, was Meier zu ihm gesagthatte, und ein wenig gegrinst hatte erdabei, ein wenig anzüglich, ein wenig ver-schwörerisch, als ob das alles ein abgespro-chenes Spiel zwischen ihnen sei. Viel-leicht, weil Weihnachten war und selbstBeamte der JVA an so einem Tag ein weniganders tickten.

»Besuch für Sie.«Mit ihr hatte er nicht gerechnet. Sie

trug ihr Haar anders, kurz geschnitten undglatt geföhnt, und es dauerte einen Augen-blick, bis er wirklich begriff, wen er da sah.Es war Weihnachten, und sie war gekom-men. »Besuch für Sie.« Die Tür mit demvergitterten Sichtfenster darin schloss sichhinter ihr. Sie waren allein.

Die Luft war frostig, und ein paar Schnee-flocken segelten träge durch die Luft, fingen im

Fallen das Licht von Hunderten von Lämpchenauf, um dann sofort unter Hunderte von Füßengetreten zu werden. Und überall gerötete Händeund Ohren und aufgestellte Kragen und Schalsund Wollmützen und die Kälte. Christkindles-markt in Nürnberg; sie waren zu sechst, außerihm noch das unattraktive blonde Mädchen,der Kommilitone mit den Hundeaugen, danndas Pärchen aus dem Proseminar, ineinanderversunken die zwei, als gäbe es die Welt um sieherum nicht. Und sie, mit ihrer bunten Um-hängetasche und ihrem Lachen, das in der kal-ten Luft glitzerte wie die wenigen Schneeflo-cken, die es schafften, durch ihr Blickfeld zutreiben. Frostiger Atem dampfte vor den Ge-sichtern. Zugleich die Hitze: Körper, aufgeheiztvon Glühwein und Feststimmung, die Men-schenmassen, die Lichter, und die Gerüche

Page 66: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

66 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

nach Holz und Alkohol, feuchter Wolle,menschlichen Ausdünstungen, Zimt und Nel-ken, nach Fleisch, das auf den Grills derWürstchenbuden zischte und brutzelte. DerGedanke an menschliches Fleisch, das sichunter Lagen von Jacken und Pullovern und Un-terwäsche verbarg, und man konnte nicht wis-sen, ob es fror oder erhitzt war und aufgeregt.

Irgendwann sah er, wie sie mit einer unge-duldigen Handbewegung ihre Mütze vom Kopfzog und in die blaue Winterabendluft atmete,ihr Gesicht ein wenig gerötet, und das langeHaar rollte, rötlichbraun, befreit, über denKragen ihrer Winterjacke.

Er wusste, warum sie ihre Haare abge-schnitten hatte. Sie setzte sich ihm gegen-über, ohne ein Wort zu sagen, schlüpfteunter dem Riemen ihrer Umhängetasche

durch, die sie über der Schulter getragenhatte – war das erlaubt? Er konnte sichnicht erinnern, es war so lange her seitdem letzten Besucher, er hatte nie daraufgeachtet. Vielleicht hatten sie eine Aus-nahme gemacht, weil Weihnachten war,aber jedenfalls hatte sie eine Tasche dabeiund legte sie auf den Tisch vor sich, dieHände ruhten auf dem bunten Stoff, ohneloszulassen. Schöne Hände, schlank undwohlgeformt, schmal, aber nicht schwach,nicht zerbrechlich. Er wusste auch, dassdie Tasche eine Mauer war zwischen ihmund ihr. Früher wäre ihm das nicht aufge-fallen. In seinem alten Leben, als er nurwahrgenommen hatte, was er sehenwollte, als die Welt sich um ihn gedrehthatte und alles, alles nur in Bezug auf ihnund seine Wünsche und Abneigungenwichtig gewesen war. Halsstarrig war siegewesen, damals. Schön und halsstarrig.Nicht, dass er das Wort jemals benutzthätte in seinem alten Leben – jetzt kam esihm in den Sinn, mit den Worten aus einerBallade, die er gelesen hatte – »ein fein,halsstarrig Weib«. Auch Balladen gehörtenzu seinem neuen Leben, in dem er in denGesichtern seiner Mithäftlinge lesenkonnte und Dinge verstand, die niemandaussprach. In dem er wusste, warum siesich die Haare abgeschnitten hatte, warumsie nicht mehr dieselbe sein wollte, wederäußerlich noch innerlich.

Was er nicht deuten konnte, auch nichtnach diesen zwei Jahren, nicht nach demProzess und nicht nach den vielen einsa-men Stunden des Lesens und Beobach-tens, war ihr Gesichtsausdruck, als sie dieTasche zwischen ihnen öffnete und einenlänglichen Gegenstand heraushob.

»Ich habe dir etwas mitgebracht«, er-klärte sie und schraubte den Deckel der

Page 67: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 67

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Thermoskanne auf.Zwischen ihnen, auf dem blanken

Holztisch, stand eine Tasse mit dampfen-dem Glühwein.

»Ich hol uns noch was zu trinken«, hat ergesagt und ist zum Stand zurückgegangen, woer erst einmal stehen bleibt, dankbar für denAnorak, der lang genug ist, um seine Erregungzu verbergen. Er ist überhitzt, die paar Schnee-flocken, die aus der immer dunkler werdendenLuft auf sein Gesicht fallen, bewirken nichtsweiter, als ihm zu zeigen, wie heiß er ist. DerSchnee scheint auf seiner Haut zu glühen, ihnzu verbrennen, ist so heiß wie die Berührungihrer Hand vorhin, als sie ihn gestreift hat.Beim Umdrehen, im Gespräch mit der blondenFreundin, die er hasst, weil sie sich für sie um-dreht, mit dem Kommilitonen, den er verach-tet, weil er dieses Lächeln aufsetzt, wenn ermit ihr redet, bewundernd, ein bisschen hilf-los. Der Typ ist verliebt in sie, sie, die er hasst,weil sie halsstarrig ist und schön und ihn an-macht und dann so tut, als sei nichts gewesen.

Wie sie ihr Haar befreit hat, als sie dieMütze abgestreift hat, wie es, rötlichbraunund plötzlich lose, das Licht gefangen hat vonden Weihnachtssternen und Lichterketten überdem Christkindlesmarkt. Wie sie sich umge-wandt hat, sodass ihr bloßer Hals direkt vorseinen Augen lag, weiß und glatt, und dasBlut hat in ihren Adern gepocht. Wie ihreHand ihn gestreift hat beim Umdrehen, tau-send Grad heiß, sodass er die Stelle noch jetztspürt wie eine Wunde, wie ein Brandzeichen– und dann hat sie sich abgewendet und mitden anderen geredet, und als er etwas zu ihrgesagt hat, hat sie ihm diesen Blick zugewor-fen. Einen Blick, als ob er ein Niemand wäre,oder jemand, der da sein könnte oder auchnicht, der keinen Unterschied macht, der keineBedeutung hat. Du Schlampe, hat er gedacht,und dann hat er ihr Haar wieder gesehen, mit

den Lichtpünktchen darin, und hat die Wortegesagt. Um wegzukommen von ihr, ja, abervor allem, um sie zu bestrafen.

»Ich hol uns noch was zu trinken.«Der Glühwein lag in der Tasse, ein

leicht öliger Film darauf, und erfüllte denkleinen Besuchsraum der JVA mit demDuft nach Nelken und Zimt und Zitrone.Er roch, wie alle roten Dinge, nach Liebeund nach Angst.

Ihm wurde kalt, als er ihr ins Gesichtsah. Ihre Augen – ein lichtes Braun – warenunverwandt auf ihn gerichtet, unerbittlich,rätselhaft. Sie sagte nichts. Nicht »trink«und nichts sonst, starrte ihn nur an, auf-fordernd, erbarmungslos. Und er wusste,dass sie gekommen war, um mit ihm abzu-rechnen, mit ihm abzuschließen, die Ver-

Page 68: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

gangenheit endgültig hinter sich zu lassen.Was er nicht wusste, was er nicht deu-

ten konnte, war das Wie.Er hatte erst dem Kommilitonen seinen Be-

cher gereicht, dann der Blondine. Für das in-einander versunkene Pärchen hatte er keinenGlühwein mitgebracht. Seinen eigenen Becherstellte er auf dem wackligen Tisch ab, um densie herumstanden; es war der dritte – oder dervierte? Ganz sicher war er sich nicht.

Den letzten Becher reichte er ihr. »Danke«,erwiderte sie, und ihr Lächeln hatte dieselbeFarbe wie die Lichterketten an der Bude nebenihnen, wie der Schnee und wie die vereinzeltenSterne am dunkelblauen Winterhimmel. »Ichsollte gar nichts mehr trinken, ich hatte schonzwei«, fügte sie hinzu, mit einem Kichern, dasnicht ganz so klar klang wie noch vor einerStunde, »aber ich bin ja mit der U-Bahn un-

terwegs, gut, dass ich nicht mehr fahren muss,aber hoffentlich sind nachher nicht so vieleBetrunkene unterwegs, die einem vor die Füßekotzen.« Ihre Stimme klang lebhaft, aber dieWorte kamen ein wenig zu schnell, und dieSilben rannen ein bisschen ineinander; sie ver-trug nicht viel. Seine Hände zitterten, als sieihre Hand ausstreckte, um ihm den Becher ab-zunehmen. Einen Moment lang sah er auf dendunklen Glühwein darin, mit dem leicht öli-gen Film darauf, der nach Zimt und Nelkenduftete, und etwas in ihm wollte schreien:»Trink nicht!«, wollte ihr die Tasse aus derHand schlagen und vergessen, dass er ihn ihrje hatte geben wollen, wollte den Glühweinund die Tropfen, die er hineingekippt hatte, imSchneematsch verschüttet sehen, rot wie dieLiebe, wie ihr Haar, wie vergossenes Blut. Aberdann wandte sie sich von ihm ab, dem Kom-

Page 69: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 69

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

militonen und der Blonden zu, lächelte, dassdie Sterne zerschmolzen, und ihr Lächeln warnicht für ihn, nicht für ihn alleine, sondern fürden anderen mit seinem albernen, liebeskran-ken Blick, und für die Freundin, deren nichts-sagendes Gesicht von Kälte und Glühwein ge-rötet war, umfasste sogar das Pärchen, dasvon nichts etwas mitbekam. Und ihm bliebder Blick auf die Lichtpünktchen in ihremHaar und auf ihren entblößten Nacken, under dachte an ihre Halsstarrigkeit, und dass esihr recht geschah, dass sie es nicht anders ver-dient hatte, und er dachte an das Rot vonWein und von Liebe, und an das Blut, dasdurch ihre Adern rann. »Trink«, dachte er vol-ler Lust und Verzweiflung und Rachsucht.

»Trink«, sagte sie nun doch. Nichts wei-ter. Die braunen Augen sahen ihn unver-wandt an, nur ihn diesmal, als gäbe es nie-

manden auf der Welt außer ihm. Der Blickmachte ihm Angst. Es war absurd, überlegteer mit klopfendem Herzen, Angst zu haben.Was konnte sie ihm antun, hier und jetzt,unter dem kümmerlichen Adventskranzdes Besuchsraums der JVA? Wenn sie sichrächen wollte, wenn sie diesen Glühwein ...unmöglich. Dann hätte sie sich keinenschlechteren Ort aussuchen können, keineunpassendere Gelegenheit. Jeder würdewissen, dass sie es getan hatte. Vielleichtwürde sie das Gebäude noch unbehelligtverlassen können, aber sie würde niemalsdavonkommen. Der Duft von Nelken undZimt und heißem Alkohol strich zu ihm he-rüber, und sein Magen zog sich zusammen.Natürlich wusste sie das alles, überlegte er,als er wieder aufsah zu den braunen Augen,die noch immer prüfend auf ihm ruhten.

Page 70: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

70 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Aber was, wenn es ihr egal war, was mit ihrdanach passierte? Wenn Rache das Einzigewar, woran ihr noch etwas lag?

Der Geruch nach Alkohol und Erbroche-nem war schwach, aber die ganze Zeit prä-sent. Um ihn die unvollkommene Dunkelheitder nächtlichen Stadt. Von weit her hörte erdas Grölen einiger Betrunkener. Er war alleinemit dem Geruch nach Alkohol und Erbroche-nem und Blut. Alleine, wenn man die regloseGestalt nicht zählte, die auf dem Boden lag.Ihr Blick hatte Sterne zerschmelzen können,aber nicht jetzt, nicht, seit sie ihm lachend denGlühweinbecher aus der Hand genommen undgetrunken hatte. Ohne ihren Blick und ihr La-chen und ihre wache Persönlichkeit war sie soklein gewesen, nichts als eine Puppe, ein leb-loses Ding, mit dem er machen konnte, was erwollte. Und nun lag sie dort und hätte wie einvergessenes Spielzeug gewirkt, wäre da nichtdas langsame Heben und Senken des Brust-korbs gewesen, und das Blut.

Ihr Blick machte ihn klein, so als säßeer am Ende eines umgedrehten Fernglases,winzig und weit entfernt von allem, einObjekt zum Beobachten, kein Mensch.Der Glühwein stand zwischen ihnen aufdem Tisch, rot und mit einem leicht öligenFilm darauf. Ihre braunen Augen sahenihn an, mit diesem distanzierten, kalten

Ausdruck, vor dem er zurückschreckte. Siewollte ihn dazu zwingen zu trinken, mitnichts als ihrem Blick, ihrem schreckli-chen, unerbittlichen Blick. Du musst dasnicht trinken, sagte er sich, wiederholte esin seinem Kopf wie etwas, das er sich ein-prägen musste, um es nicht zu vergessen.Sie kann dich nicht zwingen.

Er konnte die Tasse einfach stehen las-sen. Aufstehen, fortgehen. Nach Meierrufen, der auf der anderen Seite saß, undihn bitten, seine Besucherin wieder hinaus-zuführen. Er war ein Gefangener, aber dieseFreiheit hatte er. Du musst das nicht trinken.

Als hätte sie seine Gedanken gelesen,stand sie langsam auf, schlüpfte wiederunter dem Riemen ihrer Tasche hindurch,sah ihn noch immer an, aber ohne dieseschreckliche, erbarmungslose Intensität.Und auf einmal begriff er, was sie hinterdiesem Blick verborgen hatte: die Hölle.Auf dem Tisch stand der Becher mit demGlühwein, und er hatte die Wahl. Erkonnte ihn stehen lassen und fortgehen,und niemand, selbst sie, konnte ihn daranhindern, diese Entscheidung zu treffen.

»Warum haben Sie es getan?«Schweigen.»Haben Sie gar nichts zu sagen? Sind Sie

sich eigentlich bewusst, wie schwer Ihre Tatwiegt? Wollen Sie nicht wenigstens um Verzei-hung bitten, Ihre Schuld eingestehen? WissenSie eigentlich, was Sie da getan haben? TutIhnen Ihre Tat wirklich überhaupt nicht leid?«

Er dachte an ihr Lächeln, als sie sich zuihrer Freundin und dem Kommilitonen umge-dreht hatte. An die Lichtpünktchen in ihremHaar. An den Geruch nach Alkohol und Blut.An ihre unbewegte Gestalt im Dunkeln. Andie Wärme ihrer Hand, zuvor, und an diekalte, schlaffe Hülle, zu der er sie gemachthatte. Sah sie starr im Gerichtsraum sitzen,

Page 71: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

HERBSTZEITLOSE 71

ohne Regung erzählen, als spreche sie nichtvon sich, sondern von einer anderen Frau.Dachte daran, wie sein Verteidiger sie be-drängt hatte, ihre Glaubwürdigkeit und ihreMotive in Zweifel gezogen hatte. Dachte, dasser ihr Leben zerstört hatte, vielleicht nicht fürimmer, vielleicht nicht endgültig, aber werkonnte das wissen? Fühlte irgendwo unter sei-ner eigenen Angst und der Taubheit, die sichwährend des langen Prozesses eingestellthatte, unter der Wut über die aussichtsloseLage, in die sie ihn gebracht hatte, die Schamüber sich selbst, so tief verborgen, dass er sienicht aussprechen konnte.

»Haben Sie wirklich gar nichts zu sagen?«Er schwieg.

Sie hatte sich zum Gehen gewandt,ohne ein Wort zu sagen. Ihre Finger,schlank, aber nicht zerbrechlich, hattensich um den Riemen ihrer bunten Taschegeschlossen. Er hatte sie nicht vernichtet.Sie war durch die Hölle gegangen und aufder anderen Seite herausgetreten, undeines Tages würde ihr Lächeln wiederSterne zerschmelzen,wenn auch nicht fürihn. Und auf einmal be-griff er, warum sie wirk-lich gekommen warund von ihm eine Ent-scheidung erwartethatte. Er konnte trinkenoder nicht, er hatte dieWahl. Sie hatte sie nichtgehabt. Welchen Grundhätte sie gehabt, ihm zumisstrauen? Und erhatte ihr Leben in derHand gehabt und es bei-nahe zerbrochen. Es warZeit, zu seiner Schuld zustehen.

»Warte«, sagte er, und sie wandte sichan der Tür um.

Er nahm die Tasse mit dem Glühwein,der rot und schwer wirkte, nur noch lau-warm jetzt, und begann zu trinken. DerGeschmack von Zimt und Nelken erfüllteseinen Mund.

Sie nickte ihm zu, dann verließ sie denBesuchsraum. Ihre Schritte hallten durchden Korridor, als der Beamte sie hinausbe-gleitete. Die Tür zum Zellentrakt schlosssich hinter ihr, und sie trat in die kühleDezemberluft hinaus.

Auf dem Hauptmarkt herrschte wieimmer der vorweihnachtliche Wahnsinn.Menschenmassen pressten sich durch dieengen Budenstraßen, über denen der Ge-ruch nach Bratwurst, Alkohol und mensch-lichen Ausdünstungen lag. Einen Momentlang zögerte sie, die alte Beklemmung, dieAngst, die monatelang ihr Begleiter gewe-sen war, schwer auf ihrer Brust. Dann holtesie tief Luft und betrat die Budenstadt zumersten Mal seit jenem Abend. u

Page 72: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

72 HERBSTZEITLOSE

Page 73: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 73

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Fehlersuchbild Auf den ersten Blick sehen beide Bilder gleich aus. Sie unterscheiden sich aber in achtEinzelheiten. Wo sind diese zu finden?

EnneaBilden Sie aus den neun Buchstaben Wörter mit mindestensvier Buchstaben. Bedingung: Der Buchstabe im Mittelfeldmuss immer enthalten sein. Jeder Buchstabe darf im Wort nurso oft verwendet werden, wie er im Schema enthalten ist. Er-laubt sind alle deutschen Wörter in der Einzahl oder Grund-form, die im Lexikon zu finden sind; geografische Bezeichnun-gen und Vornamen gelten auch. Jeder Buchstabe zählt einenPunkt. Für das Wort mit allen aufgeführten neun Buchstabengibt es 20 Punkte (ä=ae, ö=oe, ü=ue, ß=ss).

Es gilt folgende Wertung: über 150 Punkte: hervorragend, über 125 Punkte: sehr gut,über 100 Punkte: gut.

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

Die Auflösung des Rätsel finden Sie auf Seite 97

Page 74: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

74 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Rebus Finden Sie heraus, was das jeweilige Bildbedeutet. Streichen Sie daraus die Buchsta-ben oder ersetzen Sie sie entsprechend denAngaben. Wie lautet das L� ösungswort?

_______________________________________

_______________________________________

_______________________________________

_______________________________________

_______________________________________

Zu unserer Weihnachtsausgabe verlosen wir zusammen mit unseren Partnern vieletolle Preise. Von einer CD mit Weihnachtsliedern über Eintrittskarten, verschiedeneGutscheine bis hin zu erlesenen Weinen ist alles dabei. Auf der folgenden Doppelseitepräsentieren wir unsere Preise.

Wie lautet das Lösungswort des nebenstehenden Rätsel?

Teilnehmer senden das Lösungswort bitte bis 10.01.2015 an die Redaktion Herbst-zeitlose, Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen. Die Gewinner der Weihnachts-CDsund der Musical-Karten werden aus Gründen der Aktualität bereits am 19.12.2014ausgelost. Mitarbeiter des Verlages und des Seniorenamtes Erlangen dürfen nicht teil-nehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wenn Sie sich nicht von uns überraschen lassen möchten, könnenSie gerne angeben, was Sie am liebsten gewinnen würden.

Die Auflösung des Rätsel finden Sie auf Seite 89

Miträtseln und mitgewinnen!

Page 75: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 75

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Page 76: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Miträtseln und mitgewinnen:

76 HERBSTZEITLOSE

30 CDs mit Weihnachtsliedernund Märchen mit derStimme von Karlheinz Böhm Die Lieder wer-den gesungen u.a. vom DresdnerKreuzchor, demThomanerchorLeipzig und demTölzer Knaben-chor. Als High-light enthält dieCD zwei Märchen, die von KarlheinzBöhm gelesen werden. Wir danken„Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe“ fürdie freundliche Stiftung dieses Gewinns. www.menschenfuermenschen.de

10 Freikarten für dieSalzgrotte ErlangenEine Aus-zeit in derSalzgrotte,gute salz-h a l t i g eLuft undmeditative Hintergrundmusik lassenSie abtauchen in eine Welt der Ruhe.Angenehme Lichteffekte wie Sternen-himmel und leuchtende Salzsäulen er-zeugen ein Wohlgefühl. Die Sitzungendauern 45 Minuten. Zu Ihren Besuch inder Salzgrotte erhalten Sie ein GlasHeilsteinwasser oder Tee. www.salzgrotte-er.de

3 x 2 Übernachtungen im Au-gustinum Roth mit VollpensionGut betreut woh-nen, selbst be-stimmt leben.Das Augustinumbietet komfort-ables Wohnenim Alter mit demAmbiente einesHotels verbun-den mit der Sicherheit in nahezu jederLebenssituation versorgt zu sein. Erle-ben Sie das Augustinum vor Ort und ge-nießen Sie in paar Tage Erholung.www.augustinum.de

4 Schnupperkurse vomGolf Club ErlangenDas bietet unserSchnupperkurs:kleine Gruppen(sechs bis zehnPersonen) mitintensiver Ein-zelbetreuung,Vermitteln derBasistechnikenPutten, Chippen und voller Schwung.Für Schläger und genügend Bälle ist ge-sorgt. Man benötigt lediglich bequemeKleidung und sportliches Schuhwerk.www.gc-erlangen.de

Miträtseln und mitgewinnen:

Hier sehen Sie, welche tollen Preise diesmal unter allen Rätselteilnehmern verlostwerden. In diesem Sinne: viel Spaß beim Rätseln! Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

Page 77: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Großes Rätsel-Weihnachtsspecial

HERBSTZEITLOSE 77

4 x 2 Eintrittskarten für dasTheater ErlangenFreuen Sie sich auf ein Schauspiel vonEugene O’Neill: „Eines langen TagesReise in die Nacht“. Zu gewinnen gibt es2 x 2 Karten für Vorstellungen am Sams-tag, 17.1.15, 19.30 Uhr und am Sonn-tag, 18.1.15, 18.00 Uhrwww.theater-erlangen.de

3 x 2 Eintrittskarten fürdas neue Weihnachtsmusical„Norika“ in NürnbergDas Musical ist eigens für Nürnberg ge-schrieben und läuft im Heilig-Geist-Saal. www.norika-musical.de

14 Freikarten für eineStadtführung mit demErlanger NachtwächterLasst euch er-zählen, wie derScharfrichter zuseinem Meister-brief kam, vomfürchterlichenBrand des Er-langer Schlossesund was gegenliederliche Weibspersonen unternom-men wurde. Wissen Sie noch von Bett-brett-Treten, Lostagen und der Bedeu-tung des „Bäume-Rammelns“? www.nachtwaechter-erlangen.de

10 Flaschen erlesenen Wein vom Weingut HirnDas Wein-p a r a d i e sWe i n gu tHirn inUn t e r e i -s e nh e imverbindetTradition,Kunst und Moderne. In der ange-schlossenen Heckenwirtschaft gibtskleine Leckereien mit großem Ge-schmack. Öffnungszeiten Weinver-kauf: Mo–Sa: 11– 12 + 13– 18 Uhr.www.weingut-hirn.de

5 Exemplare des Romans „Mehr Zeit mit Horst“Die Erlangerin Inge-borg Seltmann landetedamit prompt auf derSpiegel-Bestseller-Liste. www.rowohlt.de

Großes Rätsel-Weihnachtsspecial

3 Exemplare des Buches „Stadt-gespräche aus Erlangen“Ein Buch von Johan-nes und Sophia Wilkes,das einlädt, die Heimatneu zu entdecken.www.gmeiner-verlag.de

Page 78: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

78 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: VERANSTALTUNGEN

Erlanger Stadtwerke holen Ensemble „Luz amoi“ in die Hugenottenkirche

Ensemble „Luz amoi“

Ein stimmungs-voller Konzert-abend erwartet

die Besucher am 15.Dezember um 19Uhr. Es werden alteadventliche Weisenund Lieder unsererVorfahren traditions-bewusst, aber den-noch im heutigenZeitgeist, musikalisch anspruchsvoll undin einfühlsamer Art präsentiert. Diese ein-zigartigen Arrangements sind eine Hom-mage an die alpenländische Musiktradi-tion der Adventszeit, erscheinen aberdurch die unzähligen verschiedenen In-strumente, die unnachahmliche Spiel-freude und dem typischen Sound von Luzamoi in ganz neuem aktuellen Gewand.

Über 20 verschiedene Instrumente ausden unterschiedlichsten Ländern und mu-sikalischen Stilrichtungen werden an die-

sem Abend zumKlingen gebracht.Mit kurzen abwechs-lungsreichen Ge-danken zwischenden Stücken ent-führt das Ensemblesein Publikum ineine andere Welt. Karten gibt es für 12Euro an den Vorver-

kaufsstellen: ESTW, Äußere Brucker Straße33, ESTW-Kundenbüro am Hugenotten-platz, Kasse im Röthelheimbad, Hart-mannstraße 121, M-net-Shop, Hauptstraße12, Büro der ev.-reformierten Kirchenge-meinde Erlangen, Bahnhofsplatz 3

An der Abendkasse kosten die Karten 15Euro. Die Einnahmen gehen komplett anden Sonderfonds gegen Armut und Ob-dachlosigkeit in Erlangen der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Erlangen. uwww.estw.de oder www.luzamoi.de

Page 79: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 79

TERMINE: VERANSTALTUNGEN

Musical thematisiert Nürnberg mit seiner einzigartigen Vergangenheit

Weihnachtsmusical Norika

„Norika“ ist ein Musical, ei-gens für Nürnberg geschrie-ben und zeigt auf unter-haltsame Weise das Außer-gewöhnliche dieser Stadt.Die 25 Vorstellungen biszum 6. Januar finden imHeilig-Geist-Saal statt.

„Jeder Mensch hatWeihnachtswünsche. „No-rika“ erzählt die fantasti-sche Geschichte, wie derRing der Wünsche in denweltbekannten „Schönen Brunnen“ einge-fügt wird. In dem einzigartigen Labyrinthder Felsengänge unter Nürnberg begebensich die beiden Draufgänger Lili und Robbidazu auf eine Reise durch die Zeiten, umdie Wahrheit der Wünsche zu finden.“

Das Musical stammt vom Kulturpreis-träger der Stadt Erlangen Werner Müller(Text und Regie) sowie dem Komponistenund Pianisten Andreas Rüsing (Musik und

musikalische Leitung). DieChoreographien stammenvon Marc Bollmeyer, u. a.Dance Captain bei „Tanzder Vampire“ in Wien.Das darstellerische Konzeptdieses Musicals ist es, dieklassischen Musicalstim-men mit kabarettistischenElementen und jugendli-chen Talenten zu kombi-nieren. So werden die Kaba-rettistin Andrea Lipka im

Wechsel mit BR-Fernsehmoderatorin KarinSchubert alleine fünf verschiedene Rollenzum Besten geben.

Als Besonderheit gibt es extra zum Mu-sical „Norika“ Stadtführungen. So werdenunter anderem der „Schöne Brunnen“ unddie „Historischen Felsengänge“ unter derStadt besucht, wo eine besondere Überra-schung warten wird. uwww.norika-musical.de

Page 80: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

80 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

26.11.-23.12., 10:00-21:00 Uhr: HistorischerWeihnachtsmarkt, Neustädter Kirchen-platz u

26.11.-24.12., 11:00-21:00 Uhr: ErlangerWaldweihnacht, Schlossplatz u

26.11.-26.12., 14:00-21:00 Uhr: Erlangen onIce Die nächste Eiszeit naht! Holt eure

Schlittschuhe raus und dreht eure Pirouet-ten auf dem Marktplatz. u

29.11.-06.01.: „Weihnachten sind wir wie-der zu Hause.“ Weihnachten in den Jahrendes Krieges – wie erlebten die Menschendiese schwere Zeit vor 100 Jahren? Pfalz-museums, Kapellenstr. 16, Forchheim u

01.12.-11.01.: Im Westen nichts Neues?!Zur Erinnerung an den Kriegsbeginn vor100 Jahren. Stadtmuseum Erlangen, Mar-tin-Luther-Platz 9 u

01.12.-14.03.: „50 Jahre Frankenhof“ Foto-ausstellung der Erlanger Foto Amateure,Frankenhof, Südliche Stadtmauerstr. 35 u

01.12.-05.12.: „180 Grad“ Ausstellung derErlanger Foto Amateure, FenstergalerieBürgertreff Röthelheim, Berliner Platz 1 u

01.12.-05.12.: „U-Bahn“ Ausstellung der Er-langer Foto Amateure. Creativhotel LuiseSophienstraße 10 u

01.12.-30.04.: „Farbträume“ AusstellungenHilde Falgenhauer. AOK Studierenden-Ser-vice, Universitätsstraße 25 u

01.12.-25.01.: Nelken, Zimt + Kardamom:Das Geheimnis der LebkuchengewürzeBotanischer Garten, Loschgestraße 3 u

Das ist los in Erlangen und Umgebung

Veranstaltungen & Co.

Page 81: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 81

TERMINE: KURZ NOTIERT

Page 82: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

TERMINE: KURZ NOTIERT

82 HERBSTZEITLOSE

01.12.-23.12., 18:30 Uhr: „Chabarowski,Lotte und die rote Emma“ Was ist ein rosaTannenzapfen oder Bamberger Hörnla? Wofindet man Kaiser Wilhelm und die Schafs-nase? Wie Was ist ein Husumer Protest-schwein? Stadtbibliothek, Marktplatz 1 u

05.12.-24.12., 08:30-18:30 Uhr: Christ-baummarkt Schloßplatz u

06.12., 07:00 Uhr: Flohmarkt BohlenplatzMit bis zu 300 Verkäufern, Bohlenplatz u

06.12., 11:00 Uhr: Weihnachtsgewürzver-kauf Botanischer Garten, Erlangen u

06.12., 18:00 Uhr: Sündikuss – Weihnachts-bockanstich, Steinbach Bräu, Vierzig-mannstraße 4 u

06.12., 19:00 Uhr: Tod und ich frei nachMotiven aus den Scheibenwelt-Romanenvon Terry Pratchett. Freizeitzentrum Fran-kenhof, Südliche Stadtmauerstr. 35, Weite-rere Termine: 07.12., 13.12., 19:00 Uhr u

06.12., 19:00 Uhr: Weihnachtskonzert St.Markus-Kirche, Ritzerstr. 4 u

06.12., 19:30 Uhr: Musical „Norika“ Einefantastische Geschichte wie der Ring derWünsche in den weltbekannten „SchönenBrunnen“ eingefügt wird. Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg, Wei-tere Termine: 7.12.: 18:30 Uhr, 11.-13.12.:19:30 Uhr, 18.-20.12.: 19:30 Uhr u

06.12., 19:30 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, unterhaltsamer undvergnüglicher Stadtspaziergang mit vielenDetails zum Beruf des Nachtwächters. Hu-genottenplatz u

07.12., 10:00 Uhr: Advents-Brunch, BestWestern Hotel Aurora, Im Gewerbepark u

07.12., 11:00 Uhr: Im Winter in die Tropen,Führung, BotanischeR Garten Erlangen u

07.12., 15:00 Uhr: Winterliches ErlangenFührung, Eingang Stadtmuseum, Martin-Luther-Platz 9 u

07.12., 18:00 Uhr: Bayerisches Staatsbal-lett II Markgrafentheater, Theaterplatz 2 u

09.12., 16:00 Uhr: Ausflüge „Auf den Hundgekommen“ Verein Dreycedern e.V. Alt-städter Kirchenplatz 6 u

09.12., 19:30 Uhr: Dantons Tod Markgra-fentheater, Theaterplatz 2 u

Page 83: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 83

TERMINE: KURZ NOTIERT

09.12.-13.03.: „Kuba“ Ausstellung der Er-langer Foto Amateure (EFA) FenstergalerieBürgertreff Röthelheim, Berliner Platz 1 u

09.12.-13.03.: „Mödlareuth“ Ausstellungder Erlanger Foto Amateure (EFA) Creativ-hotel Luise, Sophienstraße 10 u

10.12., 16:00 Uhr: ANKER werfen Das re-gionale Online-Netzwerk Demenz StadtErlangen und Landkreis ERH stellt sichvor, Verein Dreycedern e.V. u

10.12., 17:30 Uhr: Informationsvortrag zurSchuldnerberatung Caritasverband, Mo-zartstraße 29 u

10.12., 20:00 Uhr: Camerata Salzburg, Derösterreichische Multipercussionist MartinGrubinger hat das Schlagwerk als Soloin-strument in den Mittelpunkt des klassi-schen Konzertbetriebs gestellt. Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

11.12., 19:30 Uhr: Die Soldaten Einführung19:00 Uhr, weiterer Termin: 12.12., Foyer-café Markgrafentheater Theaterplatz 2 u

12.12., 19:30 Uhr: Winternächte mit dem Er-langer Nachtwächter Spaziergang durch dieweihnachtlich geschmückten Gassen derStadt Geschichten von finsteren Dämonenund Segen bringenden Bräuchen. Neustäd-ter Kirchenplatz, Ecke Apothekergasse u

13.12., 17:30 Uhr: Familien-Kegeln, Schwarz-waldstube, Hammerbacher Str. 11 u

13.12., 19:30 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, unterhaltsamer undvergnüglicher Stadtspaziergang mit vielenDetails zum Beruf des Nachtwächters und

allerlei kurzweiligen Geschichten aus der„guten alten Zeit“. Hugenottenplatz u

13.12., 20:00 Uhr: Wir Zwei – Ein Lieder-abend über die richtige Zugabe Ein Abendüber Freundschaft, Träume, Frauen,AC/DC-Shirts und die richtigen Zugaben.Ein Klavier, eine Gitarre, zwei Stimmen –und unerwarteter Besuch im Probenraum.Glocken-Foyer, Hauptstr. 46 u

14.12., 08:00 Uhr: Flohmarkt Großpark-platz, Parkplatzstraße u

14.12., 11:00 Uhr: „Nelke, Zimt & Karda-mom“ Führung durch den BotanischenGarten Erlangen u

HERBSTZEITLOSE 83

Page 84: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

84 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

14.12., 14:00 Uhr: Höfisches Plaisir und bür-gerlicher Fleiß, Stadtführung zum ThemaMarkgrafen, Hugenotten und anderen Zeit-genossen. Eingang Hugenottenkirche u

14.12., 17:00 Uhr: Helmut Haberkamm &Klaus Treuheit, Hinnerwidder & redur,MundArt & Orgel Konzertlesung, HerzJesu-Kirche, Katholischer Kirchenplatz 8 u

14.12., 20:00 Uhr: Adventslesung: HeiligeNacht Markgrafentheater, Theaterplatz 2 u

15.12., 18:00 Uhr: Offene Sprechstunde„Ich habe eine Frage zum Thema De-menz!” Verein Dreycedern e.V., AltstädterKirchenplatz 6 u

15.12., 19:00 Uhr: Benefizkonzert von „LuzAmoi“ Eine Hommage an die alpenländi-sche Musiktradition der Adventszeit mitüber 20 verschiedenen Instrumenten. DieEinnahmen gehen komplett an den Son-derfonds gegen Armut und Obdachlosig-keit in Erlangen. Hugenottenkirche u

17.12., 14:30 Uhr: Café „Pause!” für Ange-hörige und Freunde von Demenzerkrank-ten, Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

17.12., 20:00 Uhr: seiten sprünge – Auto-ren in der Stadt Markus Orths liest aus„Alpha & Omega. Apokalypse für Anfän-ger“ Kunstpalais, Marktplatz 1 u

18.12., 19:00 Uhr: Musik & Meditation Ad-ventskonzert der Werner-von-Siemens-Re-alschule, Kirche Heilig Kreuz, Langfeld-straße u

19.12., 16:00 Uhr: Führung durch das Bür-gerpalais Stutterheim Marktplatz 1 u

19.12., 18:00 Uhr: Rentenberatung Bern-hard Maurer, Bürgertreff Röthelheim, Ber-liner Platz 1 u

19.12., 19:30 Uhr: Winternächte mit demErlanger Nachtwächter Spaziergang durchdie weihnachtlich geschmückten Gassender Stadt, Neustädter Kirchenplatz, EckeApothekergasse u

19.12., 20:00 Uhr: Weihnachtskonzert derErlanger Stadtkapelle Traditionelles Weih-nachtskonzert zu Gunsten der Lebenshilfelockt mit abwechslungsreichen Programm,Chor und Orchester in die Heinrich-Lades-Halle u

Page 85: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 85

TERMINE: KURZ NOTIERT

20.12., 19:30 Uhr paziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Stadtspaziergangmit vielen Details zum Beruf des Nacht-wächters, Hugenottenplatz u

20.12., 20:00 Uhr: Manchmal taucht amHorizont das Ende Weiterer Termin:21.12., 20:00 Uhr, Theater in der Garage,Theaterstr. 5 u

21.12., 18:30 Uhr: Musical „Norika“ Einefantastische Geschichte wie der Ring derWünsche in den weltbekannten „SchönenBrunnen“ eingefügt wird. Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg, wei-tere Termine: 26.12.: 14:30 und 19:30 Uhr,27.12.: 19:30 Uhr, 28.12.: 14:30 und 19:30Uhr, 29.-30.12.: 19:30 Uhr u

23.12., 16:00 Uhr: „Auf den Hund gekom-men” Verein Dreycedern e.V., AltstädterKirchenplatz 6 u

26.12., 19:30 Uhr: Winternächte mit demErlanger Nachtwächter, Spaziergang durchdie Gassen der Stadt, Geschichten vonfinsteren Dämonen und Segen bringendenBräuchen. Neustädter Kirchenplatz, EckeApothekergasse u

26.12.-02.02.: Leben, das sich farbig spie-gelt. Verwandlungen. Malerei von UrsulaJüngst, Herz Jesu-Kirche, Katholischer Kir-chenplatz 8 u

27.12., 19:30 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Stadtspaziergangmit Details zum Beruf des Nachtwächtersund allerlei kurzweiligen Geschichten ausder „guten alten Zeit“. Hugenottenplatz u

27.12., 20:00 Uhr: Zuhause Wenn Men-schen zuhause sind, gehen Ehen zu Bruch,sie rollen Yogamatten aus und ein, sie ler-nen laufen, sprechen und holen sich einenrunter. Weiterer Termin: 31.12. Theater inder Garage, Theaterstr. 5 u

29.12., 20:00 Uhr: Der Erlanger Zauberkel-ler Ein zauberhafter Abend an einem au-ßergewöhnlichen Ort. Erlanger Zauberkel-ler, Martin-Luther-Platz 5 u

31.12., 18:00 Uhr: Die Comedian Harmo-nists in Concert Markgrafentheater, Thea-terplatz 2 u

31.12., 20:00 Uhr: Silvesterball Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

Page 86: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

TERMINE: KURZ NOTIERT

01.01., 18:00 Uhr: Neujahrskonzert mitHarmonic Brass, Karten: 19,50 Euro (erm.17,50 Euro), Heinrich-Lades-Halle u

02.01., 19:30 Uhr: Musical „Norika“ Einefantastische Geschichte wie der Ring derWünsche in den weltbekannten „SchönenBrunnen“ eingefügt wird. Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg, Wei-tere Termine: 03.01.: 19:30 Uhr, 04.01.:14:30 und 19:30 Uhr, 05.01.: 19:30 Uhr,06.01.: 14:30 Uhr u

02.01., 19:30 Uhr: Winternächte mit demErlanger Nachtwächter Spaziergang durchdie Gassen der Stadt, Geschichten vonfinsteren Dämonen und Segen bringendenBräuchen. Neustädter Kirchenplatz, EckeApothekergasse u

03.01., 19:30 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, unterhaltsamer undvergnüglicher Stadtspaziergang mit vielenDetails zum Beruf des Nachtwächters undallerlei kurzweiligen Geschichten aus der„guten alten Zeit“. Hugenottenplatz u

06.01., 16:00 Uhr: „Auf den Hund gekom-men” Verein Dreycedern e.V. AltstädterKirchenplatz 6 u

06.01., 17:00 Uhr: Ural Kosaken ChorUnter dem Motto „Schneeverwehtes Russ-land“ präsentieren die Ural Kosaken an-lässlich ihres 90-jährigen Bestehens Liederaus dem alten Russland und der Ukraine.Hugenottenkirche u

06.01., 20:00 Uhr: Neujahrskonzert DasBayerische Landesjugendorchester ist einLandesjugendorchester, das sich aus etwa100 jungen Elite-Musikern aus dem Frei-staat Bayern zusammensetzt. Heinrich-Lades-Halle u

07.01., 20:00 Uhr: Die Befreiungstheologie– sozialistische Utopie oder theologischerMeilenstein? Wissenschaftlicher Abend,Uttenreutherhaus, Drausnickstraße 29 u

10.01., 17:30 Uhr: Familienkegeln, Schwarz-waldstube, Hammerbacher Str. 11 u

11.01., 14:00 Uhr: Pharmazeutisches zuGewürznelken, Zimt und Kardamom Vor-trag im Botanischen Garten Erlangen u

13.01., 10:00 Uhr: Frühstückstreff für Men-schen mit beginnender Demenz und ihreAngehörigen Tel.: 09131 90768-30, VereinDreycedern e.V. u

Page 87: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

TERMINE: KURZ NOTIERT

14.01., 15:30: Lebendig fühlen im Tanz, je-weils Mittwoch (10 Termine), Tel.:9076800, Verein Dreycedern e.V. AltstädterKirchenplatz 6 u

15.01., 10:00 Uhr: Trauercafé – GeteiltesLeid ist halbes Leid, Verein Dreycedern e.V.Altstädter Kirchenplatz 6 u

16.01., 20:00 Uhr: „Percussion extrem!”Peter Sadlo, von der Presse als Jahrhun-dertbegabung bezeichnet, Redoutensaal,Theaterplatz 1 u

17.01., 14:30 Uhr: „Alte Schätze neu prä-sentiert“ Die Botanische Sammlung imWirtschaftsgebäude, Botanischer Garten u

18.01., 14:00 Uhr: Höfisches Plaisir undbürgerlicher Fleiß Stadtführung zumThema Markgrafen, Hugenotten und an-deren Zeitgenossen. Hugenottenkirche u

20.01., 16:00 Uhr: „Auf den Hund gekom-men” Verein Dreycedern e.V., AltstädterKirchenplatz 6 u

20.01., 17:00 Uhr: Erholsamer Schlaf Vor-trag, Verein Dreycedern e.V. Altstädter Kir-chenplatz 6 u

20.01., 19:00 Uhr: Bienen für Natur und Gar-ten, Botanischer Garten Erlangen, Loschge-straße 3 u

21.01., 20:00 Uhr: Rundfunk-Sinfonieor-chester Prag, Klan gVe erlangen, Heinrich-Lades-Halle Rathausplatz 3 u

23.01., 16:00 Uhr: Kunstführung für Men-schen mit Demenz und ihre Angehörigen„Halil Altindere – Türkische Kunst der Ge-genwart“ Tel.: 09131 90768-30 u

24.01., 18:00 Uhr: Erlanger Nachtflohmarkt,Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

24.01., 20:00 Uhr: Krisen. Kinder des Him-beerreichs nach Motiven aus „Das Him-beerreich” von Andres Veiel. Weitere Ter-mine: 27.01., 29.01. Freizeitzentrum Fran-kenhof, Südliche Stadtmauerstr. 35 u

26.01., 20:00 Uhr: Vortrag und Gesprächmit Prof. Dr. Brendan Simms Buchhand-lung Rupprecht, Nürnberger Straße 22 u

27.01., 19:30 Uhr: seiten sprünge Debütan-ten-Abend mit Franz Friedrich, VerenaGüntner und Tessa Müller, Stadtbibliothek,Marktplatz 1 u

Page 88: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

28.01., 15:30 Uhr: Café „Pause!“ für Ange-hörige und Freunde von Demenzerkrank-ten, Verein Dreycedern e.V. Altstädter Kir-chenplatz 6 u

29.01.-05.02.: Lichtmessmarkt Töpfe, Pfan-nen, Tassen und Teller, Strümpfe undWollsocken. Schlossplatz u

01.02., 16:00 Uhr: Molière: Der eingebil-dete Kranke, Gewitzte wie warmherzigeHaushälterin bewahrt Ihren hypochondri-schen Patron vor emotionaler Täuschungund finanziellem Bankrott. TheaterSalz+Pfeffer u

03.02., 15:30 Uhr: Spaziergänge: „Auf denHund gekommen“ 14-tägig, jeden Diens-

tag, Tel.: 90768-00, Verein Dreycedern e.V.,Altstädter Kirchenplatz 6 u

03.02., 19:00 Uhr: Düfte aus dem Aroma-garten – die heimlichen Verführer VortragBotanischer Garten, Loschgestraße 3 u

05.02., 10:00 Uhr: Trauercafé – GeteiltesLeid ist halbes Leid, Verein Dreycedern e.V.Altstädter Kirchenplatz 6 u

07.02., 14:30 Uhr: Regenwald - fantasti-sche Fassade auf dem Nichts, Führungdurch den Botanischen Garten Erlangen u

07.02., 19:00 Uhr: Jazz Band Ball, Die ein-malige Mischung aus exzellentem Jazz undFaschingsfröhlichkeit, Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

12.02., 20:00 Uhr: „seiten sprünge – Auto-ren in der Stadt” Heinrich Steinfest liestaus „Der Allesforscher“ Moderation: Her-bert Heinzelmann. Palais Stutterheim,Marktplatz 1 u

20.02.-21.02.: Inviva, Messe für diezweite Lebenshälfte, vielfältiges Pro-gramm rund um Gesundheit und Well-ness, Wohnen und Leben, Nürnberg Mes-sezentrum u

22.02., 19:30 Uhr: Theater Bunny Rageein Stück von David Becker, weitere Ter-mine: 27.02., 28.02., 19:30 Uhr, Freizeit-zentrum Frankenhof, Südliche Stadtmau-erstr. 35 u

23.02., 18:00 Uhr: „Ich habe eine Fragezum Thema Demenz!“ Offene Sprech-stunde, Verein Dreycedern e.V., AltstädterKirchenplatz 6 u

88 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

Page 89: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

HERBSTZEITLOSE 89

23.02., 20:00 Uhr: Deutsche Staatsphilhar-monie Rheinland-Pfalz Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

23.02., 20:15 Uhr: Lesung mit Marc ElsbergBuchhandlung Rupprecht, NürnbergerStraße 22 u

24.02., 19:00 Uhr: Von der Wüste in denRegenwald, Vortrag, Botanischer Garten,Loschgestraße 3 u

25.02., 14:30 Uhr: Café „Pause!“ für Ange-hörige und Freunde von Demenzerkrank-ten Es findet ein Pausengespräch zu einem

aktuellen Thema statt: „Meine Welt kannFARB-ICH sein!“, Verein Dreycedern e.V.Altstädter Kirchenplatz 6 u

01.03., 11:00 Uhr: Vorfrühlingsblüher Füh-rung, Botanischer Garten Erlangen u

21.03., 20:00 Uhr, Duo Trällertasten: „Undewig bockt das Weib – Frauen und an-dere Katastrophen“, Eine heitere musika-lische Zeitreise in die 20er bis 40er Jahredes letzten Jahrhunderts. Kulturvereinrote Bühne, Vordere Cramergasse 11,Nürnberg uwww.traellertasten.de

TERMINE: KURZ NOTIERT

Auflösung der Rätsel von Seite 83/84

Page 90: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

90 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: GUT ZU WISSEN

21.12. Erstes Kreuzworträtsel erscheintEin Wissensquiz mit 15 Buchstaben? Richtig: das Kreuzworträtsel!Knifflige Fragen, kleine Kästchen, senkrecht, waagrecht, den Blei-stift gezückt und schon kann’s losgehen. Erstmals erschien dasbeliebte Denkspiel von Arthur Wynne am 21. Dezember 1913 inder Wochenendausgabe der New York World – und trat von dortaus seinen Siegeszug rund um die Welt an.

02.01. WaldmännchentagWaldschrate und Kobolde tummeln sich den Legenden nach inden Untiefen der Wälder. Am 2. Januar, dem Waldmännchentag,sollten Waldarbeiter ihren Arbeitsplatz ihnen überlassen. In vielenRegionen Deutschlands war es früher aus Aberglauben untersagt,Waldarbeiten durchzuführen und die Waldmännchen bei ihrerWinterruhe zu stören. Wer sich nicht daran hielt, dem drohte dieunerbittliche Rache der eigentlich friedlichen Waldbewohner.

18.01. Welttag des SchneemannesDer Schneemann ist das Symbol der Winterzeit. Jedes Jahr am18. Januar soll er gewürdigt werden. Dabei hat das Datum einendirekten Bezug zu seinem Erscheinungsbild: Die Zahl Eins stehtfür den Besen, den er in der Hand hält. Die Acht symbolisiert dieForm des Schneemannkörpers.

14.02. ValentinstagDer Tag geht auf die Legende von Bischof Valentin von Terni zu-rück, der bekannt wurde, weil er Liebende traute, die nach da-maligem kaiserlichen Befehl hätten unverheiratet bleiben müs-sen. Den Frischvermählten schenkte er Blumen aus seinem Gar-ten. In den Kirchen wurde früher an diesem Tag die Ankunft Jesuals himmlischer Bräutigam gefeiert.

Der kleine Herbstzeitlose-Kalender

Page 91: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin

91 HERBSTZEITLOSE

Page 92: Herbstzeitlose - Das Erlanger Seniorenmagazin