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Freiberger Herold www.freiberger-pferde.de Mitgliederinformation des Deutschen Fördervereins für Freiberger Pferde e.V. 3. Ausgabe 2010 Freunde! Dora und Tilmann

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3.Ausgabe

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FFrreeuunnddee!!Dora und Tilmann

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Endlich: der 1. Feldtest inDeutschland

Im vergangenen Jahr mussten unsere Mitglieder noch die Reise indie Schweiz incl. einiger Grenzunannehmlichkeiten auf sich neh-men, wenn sie mit ihrem dreijährigen Freiberger den Feldtestabsolvieren wollten.

Das ist jetzt Geschichte, denn am 14. August fand inErnsgaden/Bayern der 1. Feldtest für Freiberger Pferde statt.

Das, wovon wir seit Jahren nur träumen durften, ist endlichWirklichkeit geworden! Ein ganz großer Dank gilt demBayerischen Zuchtverband für Kleinpferde und Spezialpferde-rassen e.V. mit seinem engagierten Team. Der BayerischeZuchtverband war maßgeblich daran beteiligt, dass dieser Traumverwirklicht werden konnte. Begeisterte Unterstützung erhieltenwir natürlich vom Schweizerischen Freibergerzuchtverband – dersich ebenfalls sehr kooperativ zeigte.

Die gute Vorarbeit und Vorbereitung durch unseren ZuchtwartOtto Werst garantierte den reibungslosen Ablauf des Programms– am Veranstaltungstag wurde er tatkräftig von Max und DanielaStrasser nebst weiteren freiwilligen Helfern unterstützt.

Trevis (Nolo/Disco/Laurel) B: Gerd und Melanie Krug

Soraya (Calif/Lustig/Dayan) B: Michael Möhrle Danussa (Chirac/Cubain/Don Fernando) B: Max und Daniela Strasser

Fonjula (Versage/Lascar/Castello) B: Gunter Weimann

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Das „Dreigestirn“ Bayerischer Zuchtverband für Kleinpferde undSpezialpferderassen eV., der Schweizerische Freibergerzucht-verband sowie der Deutsche Förderverein für Freiberger Pferdee.V. war sich am Ende des Tages einig, dass die gemeinsameArbeit zugunsten des Freiberger Pferdes in Deutschland weiterausgebaut werden soll. Die wahren Stars des Tages waren natür-lich die Freiberger, die von den Zuschauern gebührend bewundertwurden – und mit denen in den Prüfungen mitgefiebert wurde.

Reiter und Fahrer waren natürlich sehr aufgeregt, jeder wollte seinBestes geben und mit seinem „Youngster“ möglichst gut ab-schneiden.

Etliche Vereinsmitglieder und neue Freibergerfreunde trafen sichauf der Reitanlage Schreiner, die sich als idealer Austragungsorterwies. Ein Familienbetrieb, der mit Leib und Seele dabei war undden Pferdebesitzern und Gästen jeden Wunsch gern erfüllte. Dassdie Deutschen mit ihren Freibergern den richtigen Ausbildungs-weg für den Feldtest beschritten haben, wurde lobend von denSchweizer Richtern erwähnt. Das abschließende Urteil derSchweizer lautete: “Was hier gezeigt wird, kann sich auch in der

Schweiz sehen lassen“. Das gleiche galt fürdie vorgestellten Stuten und Fohlen, die sichan diesem Tag ebenfalls sehr gut präsen-tierten.

Kann es ein schöneres Lob geben?

Regina Köchling

Rufus vom Schmarr (Radorn/Calyptus), B: Henrike Schwark

Hilla (Herkules II/Elogeur/Chapon) B: Manuela Hach

Candleligth(Vivaldi/Ericson) B: AnjaLink-Schleicher

Emma (Hendrix/Eldorado) B: Harald Berleb

Nubya (Neckar/Chadock/Renner) B: Max und Daniela Strasser

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Tagessiegerstute Caddy (Ericson/Lucky Boy) B: Anja Link-Schleicher

Neverland (Norway/Libero) B: Anja Link-Schleicher

Sunshine (Damien/Layko) B: Michael Möhrle Eliane (Radorn/Eco) B: Ludwig Schäfer

Sissi (Calif/Lustig) B: Michael Möhrle Dania (Van Gogh/Nestor) B: Max und Daniela Strasser

Jasmin (Vaucluse/Haddaway) B: Myriam Ritz-Rieg

(Nestor/ Radorn ) B: LudwigSchäfer

1. Feldtest und Zuchtschau

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Damarine (Libero/Hendrix) B: Anja Link-Schleicher

Gilette (Calyptus/Ugolin) B: Henrike Schwark Susi (Lako/Coquérant) B: Michael Möhrle

Eika(Eldorado/Cubain)B: Harald Berleb

Fotos: Patricia Christoph und Regina Köchling

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Hamburg-Volksdorf. Beim Frühlings-Reiterfest auf RühmannsReiterhof gab es dieses Jahr etwas Großartiges zu feiern: DieReitschule im grünen Stadtteil Volksdorf existiert genau seit 60Jahren.

Im Mai 1950 bezog Hamburgs erste Profi-Reiterlehrerin KätheBeyerhaus den Stall mit einem einzigen Pferd, der HolsteinerStute Tosca. Mit Ausdauer, Fleiß und Können baute FrauBeyerhaus einen renommierten Lehrbetrieb auf, den ihr ehemali-ger Reitschüler Manfred Rühmann vor 30 Jahren übernahm.Geplant war das nicht – Manfred Rühmann ließ sich zunächst alsKaufmann ausbilden und ging zur Marine. Aber das Pferde-Virusließ ihn nicht los. Er hängte eine Ausbildung zum Pferdewirt an,lernte in verschiedenen erstklassigen Ställen und Instituten inganz Deutschland.

Diese solide Grundlage ist ausschlaggebend dafür, dass dieReitschule nun über sechs Jahrzehnte als angesehene InstitutionBestand hat. Eltern aus halb Hamburg bringen ihre Kinder gernauf Rühmanns Reiterhof zum Unterricht, weil sie wissen, dassWert auf seriöse Basisausbildung gelegt wird.

Aber wie kommt ein Hamburger zum Schweizer Pferd? Undwarum?

Weil die Reitanfänger sich veränderten. Während Kinder in densiebziger und achtziger Jahren zumindest in den Ferien bei Omaund Opa auf dem Land mit Tieren zu tun hatten, änderte sich dasin den neunziger Jahren sehr. Wenn die Kinder zum ersten Maleinen Fuß in den Reitstall setzten, waren Hamster undMeerschweinchen die einzigen Tiere, sie je angefasst hatten.

„Viele Reitanfänger waren vollkommen unsicher im Umgang mitPferden“, sagt der Hamburg Reitlehrer. „Und die Zahl nahmständig zu.“

Ihm schwante, dass die Kombination „ahnungslose Anfänger undhochgezüchtete Warmblüter“ auf Dauer nicht funktionierenkonnte. Ponys waren auch keine Lösung, da schon Zwölfjährigeheute so groß sind, dass sie Großpferde brauchen. ManfredRühmann wollte und musste seinen Stall auf die veränderteLebenswelt seiner Kunden einstellen.

Er forschte nach der ultimativen Rasse und entdeckte vor rundzwölf Jahren das Freiberger Pferd, das damals in Hamburg nochtotal unbekannt war. Obwohl es eine hohe Investition war, ent-schloss Manfred Rühmann sich, seinen Stall nach und nach mit

60 Ja60 JahrehreReiReittsschuchullee

Seltenes Jubiläum in Hamburg:

Manfred Rühmann und Nabucco

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Freiberger Pferden auszustatten. Heute stehen stän-dig zwischen fünfzehn und achtzehn Freiberger imStall.

„Das war eine meiner besten beruflichenEntscheidungen. Meine Fribis sind ein großes Plus.Jeden Neuling im Stall begrüßen sie freundlich und inter-essiert. Sie reagieren auch nicht gleich genervt, wenn Anfängerim Sattel Fehler machen.“

Sechs Freiberger Fohlen hat Manfred Rühmann groß gezogen,alle prächtig gelungen. Seit Freiberger in seiner Reitschule stehen,nimmt die Zahl der Buschreiter stark zu. Während früher dasWinterhalbjahr fast ausschließlich in der Halle statt fand, möch-ten jetzt immer mehr Reiter auch dann ins Gelände, wenn dieBlätter von den Bäumen sind. Das liegt natürlich an derGelassenheit der Fribis. Weder Herbststürme noch Kettensägenzerren an ihrem Nervenkostüm.

Von der Nervenstärke konnten sich die Zuschauer beim Reiterfestzum 60-jährigen Jubiläum überzeugen. Faszinierend, mit welcherRuhe die Pferde bei Quadrillen in flatternden Kostümen bei derSache waren.

Nach dem gelungenen Fest konnte Stallbesitzer Rühmann die vonseinen Reitern gebackene Jubiläumstorte anschneiden und vieleGlückwunsche für die Reitschule Walddörfer entgegennehmen:Auf weitere 60 Jahre in Hamburg!

Margot Berger

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Zwölf tolle Freiberger imEinsatz am Fronleichnamsfest

3. Juni 2010 in Sempach (Schweiz)

Sempach pflegt mit der würdigen Gestaltung des Fron-leichnamsfestes eine besondere Tradition. Trägerin ist die über80-jährige Corporis-Christi-Bruderschaft. Ihre Grenadiere, Fahrerund Kanoniere verleihen dem Herrgottstag, wie er im Volksmundheisst, ein festliches Gepräge.

Bereits am späteren Nachmittag, Mittwoch, den 2. Juni 2010,werden die zwei Kanonen bereitgestellt, die Munition für dieEhrensalven verladen, die Pferde geschirrt und angespannt. Beiden Pferden handelt es sich um zwölf Freiberger und einWarmblut im Alter von 5 bis 24 Jahren. Es wird grossen Wert aufelegante, vertraute, ruhige und zugwillige Freiberger gelegt, dieden Ehrendienst an der Kanone mit grosser Sicherheit leisten.Nach dem Einspannen folgt das Fahren auf der Allmend, vorwie-gend in den Gangarten Schritt und Trab. Dank der Original-beschirrung müssen punkto Sicherheit keine Kompromissegemacht werden, aber es ist dennoch ratsam, dass das gemein-same Anziehen der rund zwei Tonnen schweren Geschütze amVorabend gut eingeübt wird. Auch müssen sich die Pferde imSechserzug kennen, denn es kann vorkommen, dass dieHinterpferde auf die Vorpferde auflaufen und trotzdem darf keineKeilerei entstehen. Hie und da hängen auch die Zugstrangendurch oder sie liegen im schweren Zug den Pferden an denBeinen; auch hier wird strikter Gehorsam verlangt.

Anschliessend um ca. 18.15 Uhr findet sich die Mannschaft aufdem Kirchenplatz zur Segnung ein. Nachher werden die Kanonenan das Seeufer gezogen und bald künden Salutschüsse an, dassein besonderer Festtag bevorsteht.

Am Fronleichnamstag, Donnerstag 3. Juni sammelte sich diePfarrfamilie zum Festgottesdienst an der Seeallee. In deranschliessenden Prozession wird dem Leib Christi in der goldenenMonstranz ein feierliches Geleit durch das Städtchen gegebenzum Segen auf den Kirchenplatz. Ein besonders malerisches Bildbietet der abschliessende Marsch vom Hexenturm durch dieOberstadt auf den Kirchenplatz und zurück zum alten Rathaus: dieMusikgesellschaft „Harmonie“ in historischer Uniform, dieFahnendelegationen, die schmucke Ehrengarde der zehnGrenadiere angeführt vom Grenadier-Offizier, die Artillerie-Mannschaft mit Fahne und Fahnenwache und mit Vorreiter undzwanzig strammen Fahrern und Kanonieren und den zweiGeschützen. Nach der Segnung folgt der Rückmarsch zumRathaus, wo die Pferde ausgespannt werden. Anschliessend gibtes einen Schluck feinen Weisswein zum Ausklang.

Das 2 Tonnen schwere Geschütz wird souverän von denFreibergern gezogen

Hans Kurmann mit Charlotte und Georgette, Walter Lischer mitSonja und Ilka, Toni Schmid mit Zita und Fanny

Samuel Künzli mit Mignonne und Flora, Stefan Künzli mitCumana und Jeanette, Roland Kathriner mit Leo und Robi

Ein ganz und garnicht alltägliches,aber wunderbaresBild in Sempachsind diese zwölfFreiberger mit denzwei Kanonen

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Der Dienst ist freiwillig, den die Mannschaft als Fahrer, Kanoniereund Grenadiere der Corporis-Christi-Bruderschaft leistet. Fürmich als Fahrer, der seit 10 Jahren mit den eigenen Pferden dabeiist, stellt das Fronleichnamsfest neben der religiösen Bedeutungauch kulturell ein Höhepunkt dar. Mit dem sechsspännigen, mili-tärischen Fahren vom Sattel aus halten wir eine Fahrtradition amLeben, die es so nicht mehr gibt. Das Wissen darum herum ist ein-zigartig und komplex. Unsere Freibergerpferde stellen bei dieserGelegenheit ihre immense Charakterstärke jedes Jahr unterBeweis und wir als Fahrer sind bezüglich Verantwortung undUmgang stark gefordert. Trotzdem haben wir in den letztenJahren keine Schwierigkeiten gehabt, Austritte bei derMannschaft und den Pferden zu ersetzen. Das Verhältnis unter-einander und zwischen den Fahrern und ihren Pferden ist sehrkameradschaftlich und korrekt. Das spricht für sich unter demSchlagwort der Bruderschaft: „Gott zur Ehr“.

Stefan Künzli, NottwilFahrer Corporis-Christi-Bruderschaft SempachRassenrichter Schweiz. [email protected], www.freiberger-nottwil.ch

N.B: Das erste Geschütz mit Vorreiter wird übrigens am grossenPferde-Umzug vom 12. September 2010 in Ruswil in Original-besetzung zu sehen sein. Ein Grund mehr, dann in die Schweiz zufahren.

Im Jahr 2008: Samuel Künzli mitEloven (3-jährig!) und Flora,Stefan Künzli mit dem FMHengst Harvard und Cumana,Roland Kathriner mit Leo undRobi

Stefan Künzli grüßt freundlichvom FM Basis-Hengst Harvard

aus, der leider im vergangenenJahr eingeschläfert werden

musste

Zucht – oder wie heißt das?Immer wieder, wenn man vor der Kaufentscheidung eines neuenPferdes steht, stellt man sich schon irgendwie die Frage, wie dasneue Familienmitglied konfiguriert sein soll.Soll es eher brav oder wild sein, langsam oder schnell, Farbe,Größe, Gangvermögen, Arbeitswilligkeit, Stute, Hengst oderWallach sind die Fragen, mit denen man sich auseinander setzt.Tja, und dann entsteht doch bei den meisten das Pferd, das manschon im Stall hat, nur ein wenig aufgetunt, oder?Naja, ich stelle mir zumindest im Moment all diese Fragen undauch wenn ich eigentlich keine Stute haben möchte, denn zickigbin ich schon selbst, frage ich mich dennoch immer wieder, ob ichnicht vielleicht doch eine Stute möchte.Weil, ist ja so praktisch – Wenn man mal ein Jahr nicht so mit ihrarbeiten kann oder man bekommt selbst noch einmalNachwuchs, da kann „Ariane“ dann doch auch ein Fohlenbekommen.Nein, wie romantisch, wir werden zusammen Mütter!Okay, von wem ich schwanger werden möchte, das steht fest,denke ich zumindest, aber für „Ariane“ muss ich noch einen pas-senden, möglichst rassigen Mann finden.So weit soll es aber auch nicht sein. Ganz in die Schweiz? Och,nöh!Okay, das Internet wird doch bestimmt ein paar schicke Hengsteparat haben, oder?Gerade setzte ich mich ans Internet, da kommt die Nachbarin vor-bei und hat einen Vorschlag. Im Nachbardorf, da wäre eine Fraumit einem Freibergerhengst, der bringt jedes Jahr tolleNachkommen, weiß sie zu berichten.Mensch, prima, gleich nebenan und „Ariane“ ist ja auch geraderossig. Also wird dort kurz angerufen und ich kann auch gleichkommen.Ich fahre mit meinem Schätzchen auf den Hof und da stehen hierund da auch ein paar Pferdchen, zum Teil merkwürdige Figuren,

muss ich zugeben, aber nun bin ich ja auf meinem Hengstgespannt.Voller Stolz lade ich meine „Ariane“ ab und da kommt er um dieEcke und „Ariane“ scheint mich zu fragen, ob es mein Ernst sei.Die Mähne abgescheuert, wenig Körperspannung, um nicht zusagen gar keine und es gibt noch ein paar Dinge, die sich Barbiean Ken so nicht gewünscht hätte.Ich will nicht gleich empört sein und schiebe „Ariane“ vorsichtighinter den Anhänger und stelle nun doch ein paar Fragen.Die Ergebnisse des Gespräches ergeben, dass der Hengst wederin Deutschland noch in der Schweiz gekört ist, noch keine Prüfungabgelegt hat, Sommerekzem hat und alles deckt, was auf dem Hof4 Beine hat – auch die Warmblüter.Ich lade „Ariane“ wieder auf und frage mich auf der Rücktour, obes hier um Zucht und den Erhalt einer einzigartigen Rasse gehtoder ob es sich doch eher um die Produktion bzw. Mehrung vonTieren mit 4 Beinen, einem Kopf und wenn man Glück hat, Mähneund Schweif geht.Tja, „Ariane“ ist nie zu mir gekommen und auch ich habe meineNachwuchswünsche weiter nach hinten geschoben, reise danndoch lieber in die Schweiz und hoffe beim Wandern über die Almmeinen neuen Lebenspartner zu finden.Wie einfach es doch mit dem Kinder krie-gen ist und wie schwer mit der Zucht.

Ein Hoch auf die wahren Züchter!!!

Ulrike Firk

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Drei Fragen an David FuxRegina Köchling: Was war das für ein Gefühl, als Sie mit über62.000 Unterschriften im Gepäck vor die Bundeskanzlei vorfuh-ren? Wie war die Stimmung bei den Reitern und Fahrern?

David Fux : Die Fahrt durch Bern war überwältigend. Als wir amberühmten Bärengraben vorbeifuhren, säumten immer mehrTouristen und Einheimische die Strasse und klatschten spontanBeifall. Es war ein eindrucksvolles Bild mit den herausgeputz-ten Kutschen: Vom Einspänner mit dem stolzen Freiberger-Hengst bis zum Achtspänner mit den Fohlen. Von Zeit zu Zeitblickte ich von der ersten Kutsche zurück auf den Umzug undwar gerührt.

Die Stimmung bei den Fahrern und Reitern war sehr gut. Eswaren alle sehr gelöst und freuten sich die große Zahl anUnterschriften mit dem Umzug den Politikern übergeben zukönnen. Sicherlich war es für jede Person ein einmaligesErlebnis mit Ross oder Kutsche durch die Schweizer Hauptstadtzu fahren.

R.K.: Wer hat die Organisation dieses phantastischen Umzugesdurch Bern in die Hand genommen?

D. F.: Die Organisation des Umzugs lag in meinen Händen. Ichwurde tatkräftig unterstützt von einzelnen Personen aus demFreibergerverband. Weiter muss ich der Polizei- und Stadt-behörden von Bern für die Unterstützung danken. Sie habeneine professionelle Durchführung des Umzugs mit 15 Kutschenund 80 Pferden ermöglicht.

R. K.: Was ist seit der Petitionsübergabe geschehen? DerBundesrat wollte, wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe,im August die Sparmaßnahmen verabschieden. Gibt es schoneine Entscheidung?

D. F. Während des Sommers passiert auf der Schweizer Polit-Bühne kaum etwas Nennenswertes. Inzwischen haben sich aberverschiedene Personen aus der Politik und der Pferdebranche zueinem ersten Gespräch getroffen um mögliche Lösungen zuerörtern. Inzwischen bestehen solche Lösungen offenbar nichtnur mehr aus einer Privatisierung – die aus unserer Sicht derSchließung gleich kommt – sondern auch aus einer Reduktionoder Verteuerung der angebotenen Leistungen. Das Gespräch istzwar ergebnislos verlaufen, aber ich hoffe, dass weitereGespräche zu einer Lösung führen werden.

Viele Leute lassen sich leider vom Begriff „Nationalgestüt“ fehl-leiten und glauben, in Avenches würden mit Hilfe vonSteuergeldern Pferde für ohnehin „gut betuchte“ Reitergezüchtet. Leider wissen viel zu wenig Leute, dass dasNationalgestüt als einziges Kompetenzzentrum ganz anderewichtige Aufgaben wahrnimmt, wie die Ausbildung, Beratung,Forschung und natürlich für die Erhaltung der Freibergerrassebesorgt ist. Letzter Punkt scheint bei der Politik Akzeptanz zufinden, dass aber eine Branche, die dem Bund und denKantonen jährlich an die 90 Mio. Steuergelder bezahlt, miteinem Kompetenzzentrum unterstützt werden darf, scheintnoch einiges an Überzeugungsarbeit zu fordern.

Petitionsübergabe für dasSchweizer Nationalgestüt

Am 27. Mai war es so weit: auf Initiative des Vereins „proNationalgestüt“ konnten mehr als 62.000 gesammelte Unter-schriften an den Bundesrat in Bern übergeben werden.Ungefähr 80 gerittene Pferde und 15 Gespanne nahmen an demganz einmaligen, farbenprächtigen Umzug durch Bern teil. Zielder Reiter und Fahrer waren der Münsterplatz und dasBundeshaus.David Fux, der Vorsitzende des Vereins Pro Nationalgestüt, über-gab die Unterschriften gemeinsam mit Stephané Klopfensteinund Stefan Künzli vom Schweizerischen Freibergerzucht-verband.Das Parlament befindet sich derzeit in der Sommerpause,zudem sind zwei Bundesräte von ihrem Amt zurückgetreten.Somit ist das Schicksal des Nationalgestüts bis heute nochimmer offen, verschiedene Zeitungen und Fachzeitschriftenberichten immer wieder darüber – jedoch nichts „Handfestes“.

Ob das Gestüt vielleicht privatisiert werden soll, in „abgespeck-ter Form“ weiter existieren soll oder wirklich ganz geschlossenwird, das steht noch in den Sternen.

Hoffen wir das Beste!Regina Köchling

Zwei chic herausgebrachte Freiberger vor einem Landauer bringen die wert-volle Fracht, bestehend aus über 62.000 Unterschriften für das Gestüt, zumBundeshaus in Bern

Bei den Reitern natürlich mitvon der Partie: Roland undSabine Kathriner, auch siehaben sich sehr für den Erhaltdes Gestüts eingesetzt

Aufstellung in Reih und Glied auf demMünsterplatz: egal ob Turnier-, Freizeit-oder Westernreiter, sie alle stehen hier fürden Erhalt des Gestüts – stellvertretendfür die vielen tausend Pferdefreunde, diedie Petition unterschrieben haben

Vorbei am Gebäude der Egger Brauerei in Bern: ein ganz außergewöhnliches Gespann der Fuhrhalterei Schwarz

der Achtspänner begleitet von den sieben Fohlen dieser Stuten – dazu dieDamen und Herren der Fuhrhalterei Schwarz in Trachten gekleidet.

Die Pferde und Gespanne zogen auch durch dieFußgängerzone Berns – in Begleitung vonOrdnern und Polizisten

Wenn der Anlass für diesen Umzug nicht so traurig wäre,könnte man dieses farbenfrohe Bild noch viel mehr genießen!

Die historische Innenstadt Berns sieht aus wie verzaubert: einGespann schöner als das andere! Die Egger-Brauerei hat es sichnatürlich nicht nehmen lassen, mit ihren Schwarzwälder Füchsendabei zu sein

Über die Brückegeht es zielstre-big in RichtungMünsterplatz

…auch hier sind die Fohlen mit von der Partie

Pferde und Reiter hatten sich für dieses Ereignis herausgeputzt– und so gab es vor dem Münsterplatz ein beeindruckendes Bild

Foto: Contract

Foto: Christa Graf Foto: Christa Graf

Foto: Rosetti Foto: Rosetti

Foto: Rosetti

Foto: Rosetti

Foto: Rosetti Foto: Rosetti Foto: Rosetti

Foto: Rosetti

Traumhaft schön undeinzigartig:

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Vatertags-AusrittNach einem sehr langen und kalten Winter wollte der Frühling indiesem Jahr nicht gerade warm beginnen. So waren wir auchnoch am 13. Mai in unsere warmen Winterjacken gehüllt, als wirmit sechs Freibergern und einem Friesen unseren gemeinsamenAusritt durch das Eggegebirge unternommen haben.

Das erste Ziel war „Bierbaums Nagel“, ein bekannter Turm mit-ten im Wald. Die ein oder andere Vatertagsgruppe war mit Boller-wagen unterwegs – bei den Temperaturen schmeckte den Herrendas kalte Bier wohl auch nicht so recht, aber abgeben wollten sieuns trotzdem keins. Nieselregen stellte sich ein, der jedoch derguten Laune der Reiterinnen und Reiter nichts anhaben konnte.

Wieder auf unserem Hof angekommen, sorgte der guteAustralische Rotwein, den Kornelia Clewing mitgebracht hatte, fürrote Wangen und leuchtende Augen. Eng, aber urgemütlichwurde es am Küchentisch, denn es gesellten sich noch einigeFreibergerfreunde hinzu, die mit ihren Pferden leider nicht amAusritt teilnehmen konnten.Bernfried Hansel übernahm wie üblich das Grillen – jeder Reiterhatte mit einer leckeren, mitgebrachten Spezialität zu einemüppigen Buffet beigetragen.

Wir sehen uns am Vatertag 2011 wieder an Bierbaums Nagel!

Regina Köchling

v.l.n.r.: Shadow und Iris Prüssner, Samurai und Regina Köchling,Eiron und Bernfried Hansel, Kornelia Clewing und Linus, Flashund Martina Hansel, Gauli und Heiner Köchling

Von Bierbaums Nagel weiter zumFernsehsender: vorn im Bild Dora

und Dr. Martina Gerhardt

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Die Freiberger Welt ist ja doch recht überschaubar (natürlichimmer weiter wachsend) und viele kennen uns schon oder habenzumindest im Internet schon mal Kontakt gehabt. Deshalb ist esumso peinlicher, dass ich mein Spitzenpferd hier noch nicht vor-gestellt habe. Gestatten: Duranna (genannt Dora), von einemJudäa Sohn aus einer Chasseral Mutter, seinerzeit von GertReinink aus der Schweiz mitgebracht. Ich habe sie 7-jährig erwor-ben. Besonders stolz bin ich auf die 0% Fremdblut, ein echtesBasismodell!Hier ein paar Überlegungen zum Wandel der Zeit, warum manch-mal alles anders kommt, als man meint und man damit einfachins Schwarze trifft:Zum ersten Mal „live“ habe ich Freiberger auf der Pferde Stark inDetmold im Jahr 2007 gesehen. Die Truppe dort beeindruckte vorallem durch die Ruhe und Unkompliziertheit, die Pferde wirktengelassen und freundlich und mit Verlaub, zwischen den anwesen-den Shires und Konsorten war es nicht schwierig, grazil und elfen-gleich auszusehen. Bis dahin stand ja für mich völlig fest, was ein„richtiges“ Pferd so alles ausmacht:

Mindestens 60 km am Stück freudig und zügig trabenEine Figur wie ein Windhund habenVom Charakter her eher kompliziert seinSchwerfuttrig und bei jeder Gelegenheit erst mal 50 kg

abnehmenEin klares Herdentier, dem Menschen eher distanziert

gegenüberstehenJe bekloppter, je besser

Mit meiner alten polnischen Blüterstute war ich jahrelang aufDistanzritten unterwegs, danach kam ein kleines englischesVollblut direkt von der Rennbahn, die leider an einer Kolik verstarbund ich hatte mich gerade eben von einem Trakehner Wallachgetrennt, mit dem ich einfach nicht richtig warm geworden bin.Jetzt hatte sich die Situation geändert, ich hatte ein Kind bekom-men, wir haben uns selbständig gemacht und das neue Tier soll-te vor allem nett sein und unkompliziert. Ich wollte in Zukunft

weder meines, noch das Leben meines Kindes aufs Spiel setzenund entspannt reiten und fahren. „Das sind ja gleich zweiWünsche auf einmal, das geht nun wirklich nicht“, habe ich voneinigen Verkäufern gehört. Der Weg zum Freiberger kann langsein, ich habe Deutschland von Nord nach Süd durchreist und derTrip in die Schweiz war auch schon in Planung.Und dann kam dieses kleine dicke Fribitier durch Zufall (winkRegina), fast vor meine Haustür. Beim ersten Besuch sah ich ausder Ferne, wie Kinder einige Pferde von der Koppel holten undschon da war klar, es ist sicher das moppelige da hinten. Undschon von Weitem war zu sehen, wie freundlich und interessiertdieses Pferdchen dem Kind folgte, nicht drängelte, artig wartete,aber auch nicht sich völlig lahm hinterher ziehen ließ. Zitat desVerkäufers: „sie ist nicht Germanys next Topmodell, aber bestichtdurch innere Werte“ (wink Gert). Lieber Gert, der zweite Teil desSatzes ist unbestritten, aber mit der ersten Aussage hast Du Dichgründlich geirrt!!

Ein Pferd zum Westernreiten, Kutsche fahren, für jedenScheiss zu haben, im Freispringen geht sie freiwillig und mitSchmackes über Hindernisse in über 1 m Höhe, unheimlich viel-fältig (Auftritt bei der Pferde Stark, Hochzeitsumzüge,Gelassenheitsprüfung, Faschingsauftritte), freundlich und gelas-sen

Absolut verkehrssicher (wenn wir Kutsche fahren kommteigentlich immer einmal der Linienbus auf Tuchfühlung vorbei)

Kinderfreundlich (ich kann meinen 6jährigen Sohn da draufsetzen, alleine reiten lassen und nach 30min sitzt der da immernoch drauf und grinst)

Kaloriensparmodell (ich hab mal gelesen, in jedem Grashalmstecken genau so viel Kalorien, wie man braucht, um den zweitenzu fressen- stimmt nicht, da bleibt eindeutig mehr übrig)

Aber trotzdem mit Bumm (wow, kann die abgehen, undeinen doch auch immer mal überraschen, speziell im Winter gib-t’s oft mal „fliegende Kaltblutpower“)

Einige Schwierigkeiten hatte ich damit, in unserem Stall das

Dora und wie Frau auf den Freiberger kommt - oder „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“

Vor der Kutsche

Pferde Stark 2009, ein Pferd fürjede Gelegenheit

Ohne Worte!Entspannt Ausritte auch „oben ohne“

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„Kaltblut-Konzept“ einzuführen. Nein, dieses Pferd bekommtnicht morgens und abends 1kg Hafer, doch, die bekommt vielHeu, weil davon lebt sie. Nein, auf die Weide geht’s nur mitMaulkorb, eure Wiesen sind für so ein Modell zu fett. Nein, diesebarocke Figur muss so, schaut doch mal auf die Rippen, die ist garnicht so fett. Mittlerweile haben wir einen schlechten Winter hin-ter uns, mit mehreren Koliken, seitdem steht sie auf einerWeichholzeinstreu und bekommt Heu in einer Box mit engemGitter, so dass sie Hälmchen für Hälmchen einzeln rauszupfenmuss und damit den ganzen Tag beschäftigt ist. Dora hat einehelle Box mit großem Paddock und kommt rund ums Jahr halbeTage mit der Herde auf die Wiese. Im Gymnastizieren machen wirgroße Fortschritte. Nachdem es am Anfang schwierig war, den„Ein-Schalter“ zu finden, ist meine Trainerin nun überzeugt, dassdieses Pferd demnächst auch schreiben und lesen lernt.Wir arbei-ten momentan an den Seitverschiebungen, Travers, Renvers imTrab und so mancher von unseren Turnierreitern schielt bisweilenneidisch zu dem kleinen dicken Pferdchen mit demWanderreitsattel rüber. Die lange Strecke, die ich früher gernegeritten bin ist nix für sie, zumindest nicht auf Zeit, aber sie hatdas Zeug zum ausdauernden und zuverlässigen Wanderreitpferdund das werden wir fördern. Und vielleicht sind wir ja wirklich ineinigen Jahren mal auf dem Alpenritt von München nach Meran

dabei. Und wenn’s nicht klapptist das auch nicht schlimm,Dora ist das beste Pferd, das ichje hatte!

Wer kann diesen Augen wieder-stehen??

Dr. Martina Gerhardt

Neue Homepage und neues ForumUnsere regelmäßigen Internetnutzer wissen es längst: derInternetauftritt des Deutschen Fördervereins für Freiberger Pferdee.V. wurde komplett neu gestaltet. Die vorherige Seite war tech-nisch veraltet und bot nur noch wenige Möglichkeiten. DasErstellen einer neuen Homepage ist – neben dem Können – eineFleißarbeit. Stunden über Stunden hat Alexander Kurte ausPaderborn-Schloß Neuhaus, der weder Vereinsmitglied ist nochaus der Pferdeszene stammt, geduldig an der Erstellung derHomepage gearbeitet. Kaum war die Homepage fertig, stand dasnächste Problem vor der Tür: unser Forum war plötzlich spurlos inden „Weiten des WWW“ verschwunden und somit weit über

7.000 Beiträge sowie unzählige Fotos.Weder Emails noch Anrufe beim bisherigen Betreiber des Forumsbrachten ein Ergebnis. So wurde Alexander Kurte wieder ehren-amtlich für unseren Verein tätig und erstellte in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ ein neues Forum.Das neue Forum war erst ein bisschen gewöhnungsbedürftig,aber die Nutzer haben sich schnell daran gewöhnt. Etwas lang-samer ist es geworden – aber das ist derzeit leider nicht zuändern. Dafür läuft es nun über denselben Server wie unsereHomepage, also über die Firma Strato. Somit ist die Möglichkeit,dass dieses Forum mit seinen vielen netten, schönen, interessan-ten, informativen, lustigen und traurigen Beiträgen verschwin-det, so gut wie ausgeschlossen.

An dieser Stelle möchten wir Alexander Kurte ein herzlichesDankeschön sagen – verbunden mit dem Wunsch, dass ihn derzwischenzeitlich erfasste Freibergervirus ebenfalls nicht loslassenwird.

Der Vorstand

Liebe Leserinnen und liebe LeserIch weiß wirklich nicht warum, aber beim Zusammenstellen derTurnierergebnisse schoss mir plötzlich die abfällige Bemerkungeiniger Pferdebesitzer durch den Kopf: „Der Freiberger ist ja nurein einfaches Bauernpferd“.Ich musste schmunzeln, beweisen doch die tollen Sporter-gebnisse – insbesondere die gegen 18 andere Nationen gewon-nene Teil-Prüfung im Marathon bei der Einspänner Weltmeister-schaft – genau das Gegenteil!Meine Gedanken gingen weiter, Erinnerungen wurden wach. Ichstellte mir die Frage: Was ist denn eigentlich ein „einfachesBauernpferd“? Die Bauern nebst Familien waren auf diese Pferde angewiesen,ohne Pferde ging nichts. Das „einfache Bauernpferd“ zeichnetesich durch seine Zuverlässigkeit, seine Gutmütigkeit, seineEhrlichkeit, eben durch seinen guten Charakter aus.Dazu kam sein unermüdlicher Arbeitseifer und Arbeitswillen,seine Vielseitigkeit, seine präzise Arbeit, in kniffligen Situationenkonnten diese Pferde sogar nur über die Stimme gesteuert wer-den. Es musste, insbesondere bei Holzrückearbeiten in schwieri-gem Gelände, großes Vertrauen zu seinem Führer haben. DasBauernpferd war personen- und heimatbezogen, einfach imUmgang. Dieses Pferd ließ sich abends nach der getanen Arbeitim Wald oder auf dem Feld brav vom jüngsten Spross der Familienach Hause reiten – oder besser gesagt, es brachte den kleinenReiter heil wieder zum Hof, ohne dessen körperliche Schwächeauszunutzen.Mein Freiberger hat all diese guten Eigenschaften – und hebt sichdamit von vielen „edlen Rössern“ ab.Wenn mir noch einmal jemand sagt, dass ich ja nur ein einfachesBauernpferd habe, werde ich es ihm mit einem Lächeln auf denLippen bestätigen – genau wissend, dass er ja gar nicht weiß, wasdas überhaupt ist!

Ihnen und Ihrem „einfachen Bauernpferd“ einen herzlichenGruß.

Bleiben Sie gesund.Ihre Regina Köchling

Winterliches Wohlbefinden

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(v.l.n.r.) Stefanie Zechner mit Nadan, Linda Köhne mit Nabucco, Kerstin Knobloch mit Laredo, Wiebke Karstens mit Cico,

Am 04. Juni 2010 machten sich acht Reiterinnen desFreibergerhofes Rühmann in Hamburg Volksdorf auf den Weg,um ihre Reitkameradin Gaby und ihren Reitlehrer Gerd nachihrer Trauung mit einem Freiberger-Pferdespalier zu überra-schen.

Gerd und Gaby sind langjährige Reiter der ReitschuleWalddörfer und zählen seit diesem Jahr zu den Mitgliedern desDeutschen Freiberger Förderverein e.V.

Festlich gekleidet von Helm bis Huf folgte nach einem kurzenRitt durch Volksdorf der Aufmarsch im Museumsdorf.

Vor historischen Gebäuden warteten Pferd & Reiter gemeinsammit vielen weiteren Freunden auf das frisch vermählteBrautpaar.

Und dann kamen sie: Frau & Herr Köhn!

Und da auch an diesem Tag die Traditionen nicht übergangenwurden, war dies die erste gemeinsame Tat der frisch vermähl-ten Eheleute.

Nach einem ausgiebigen Sektempfang und einer Feier im eng-sten Familienkreis, verabschiedeten sich die beiden in dieFlitterwochen.

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Freibergerkalender 2011Nach der sehr erfolgreichenErstauflage in 2010 hat SilviaRotte sich wieder bereit erklärt,auch für 2011 einen Freiberger-kalender - mit schönen Fotos vonIhren Pferden zu gestalten.Schicken Sie bitte Ihre schönstenFreibergerfotos in möglichst hoher Auflösung an folgendeEmailadresse: [email protected] – oder per Postauf eine CD gebrannt (Solitudestr. 2, 71254 Ditzingen).Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2010. Um die Planung undPreiskalkulation erheblich zu erleichtern, wäre es sehr nett,wenn Sie Silvia Rotte möglichst kurzfristig mitteilen könnten,wie viele Kalender Sie voraussichtlich bestellen werden.Der Preis für den Kalender wird – wie im vergangenen Jahr – 15,- Euro (incl. Versand) nicht übersteigen.

Herzlichen Dank!

Liebe Freibergerfreunde!Am 10. Oktober wollen wir Euch in Woringen zu einem gemüt-lichen Zusammensein einladen. Wir könnten uns so gegen10.00 Uhr bei uns am „Stadel“ treffen, und dann je nachPersonenzahl und Wetterverhältnissen gemeinsam eine Kutsch-fahrt unternehmen, oder aber auch nur die Pferde kennen lernenund uns unserer „Freibergerleidenschaft“ widmen. Da in unse-rer Nähe eine sehr gute Gastwirtschaft ist, könnten wir dort zuMittag essen und danach bei uns Kaffee trinken. Allerdingsmüsste ich wegen der Reservierung möglichst bald Rück-meldungen bekommen.

Wer Interesse hat zu kommen, sollte sich bitte bald bei mir mel-den:

Ursel Scheitzeneder, Tel.: 08331/982675 oder 016097076172oder per Mail: [email protected]

Die Stallanschrift lautet: Kammelweg 87789 Woringen

Wir freuen uns auf einen schönen Tag im Allgäu!

Liebe Grüße Ursel

Liebe Gaby und lieber Gerd,

wir wünschen Euch auf diesem Weg

nochmals alles Gute für Euren gemeinsamen Lebensweg

und freuen uns auf die viele weitere Stunden mit Euch

auf den Rücken der Volksdorfer Freiberger.

Antje & Stefanie Zechner

(v.l.n.r.) Silke Schlageter mit Mawiak, Antje Zechner mit Flick, Nicole Laakman mit Quebec und Maren Fuchslocher mit Doventry

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Turniererfolge unsererMitglieder

Erfolgreicher Freiberger Nachwuchs im Fahrsport

Rein zufällig – ohne jegliche vorherige Absprache – startetenbeim Fahrturnier in Bad König gleich vier Freiberger, die für sichund ihre Rasse beste Reklame machten!Ausgeschrieben waren u.a. kombinierte Prüfungen der Klasse Aund M für Einspänner, wobei die Gelände-Prüfungen als Kurz-Marathon deklariert waren.

In der A-Dressur starteten gleich 25 Teilnehmer. Hier konnte sichder in Hessen gekörte Freiberger Hengst „Leo“ von Lascar, her-vorragend vorgestellt von Andreas Dörsam auf dem sechstenPlatz platzieren, dicht gefolgt von dem ebenfalls fünfjährigenFreiberger Wallach „Nemo“ auf Platz 7, der in Bad König seinenersten Start in einer kombinierten Prüfung hatte.Die Stute „Arena 44“, gefahren von Gerhard Ihrig, der erst amAnfang einer vielversprechenden Fahrer-Karriere steht, erreichteden 18. Platz.

Im Hindernisfahren der Klasse A fühlte sich Gerhard Ihrig schonsichtbar wohler und konnte seine Stute auf dem vierten Platzplatzieren. Der Hengst „Leo“ erreichte nach guter Vorstellungden 6. Platz.Der Wallach „Nemo“ platzierte sich gar auf dem zweiten Platz indieser Prüfung.

Im Geländefahren konnte sich „Leo“ auf dem 5. Platz platzieren;„Nemo“ erreichte den 3. Platz, so dass die beiden Freiberger„Nemo“ auf Platz 3 und „Leo“ auf Platz 4 in der KombiniertenPrüfung als fünfjährige gegen erfahrene Konkurrenz bestens bril-lierten!Ebenfalls zum ersten Mal startete der 7jährige FreibergerWallach „Norton BW“ in einer kombinierten Wertung der KlasseM. Nach dem 5. Platz in der Dressur konnte er die restlichen dreiPrüfungen – das Hindernisfahren im Stechen, das Geländefahrenmit vier Hindernis-Bestzeiten und dadurch auch die KombiniertePrüfung – gewinnen.Gefahren wurde „Norton BW“ und Nemo von Otto Werst.

Vanessa Völker

Turniererfolge

Klaus Dörsam und Leo (B: Gerd Gräber)

24. Juli 2010 in Dilsberg: In der Geländeprüfung Kl A (Fahren einspännig) erreichten sie die Wertnote 6,8

19. Juli 2010 in Erbach: in der Dressurprüfung Kl. A (Fahren einspännig) konnten sie sich die Wertnote 5,9 sichern.

Nemo und Otto Werst

Leo Gelände

Leo Dressur

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TurniererfolgeIm Mai haben Chico und Ulrike Firkbeim internationalen Fahrturnier inHörup in der Dressur den 4. Platzerfahren und im Protokoll war nur vonder nicht so guten Fahrerin zu lesen - dasPferd hat keine Kritik eingefahren.

Im Hindernisparcour haben sie dann mit nullFehlern nur einer Gelderländer Stute Platz machen müssen undwurden Zweite.

6.6.2010: In Bad Segeberg konnte das Team im Fahren in BadSegeberg unterwegs in der A-Dressur mit 6,9 den 5. Platz bele-gen, den 2. Platz im Hindernispacour, den 3. Platz im Gelände undin der Kombinierten Prüfung ebenfalls den 3. Platz

13.6.2010: In Esperstoft wurde Chico in der Dressur 2. – und imHindernisfahren war er der Schnellste: - Platz 1.

Turniererfolge

der Allgäuer

Unsere Freiberger Lui der Lauser und Holli dieZuckerpuppe entwickeln sich immer mehr zuTurnierpferden, die in der Klasse E und A einen Erfolgnach dem anderen einheimsen.

Auf regionalen Turnieren errangen beide mit ihrenReiterinnen Leonie und Paula Friedl Siege und vorderePlatzierungen in Dressur- und Springprüfungen.

Beim Vierkamp (Schwimmen, Laufen, Dressur uns Springen) inMünchen gelang Leonie mit der Schwäbischen Mannschaft dannder Sieg vor den Schweizern und den Franken. Holli glänzte miteiner Dressurnote von 7.4 in der A-Dressur.

Die beiden gehen aber auch noch am Wagen. Im Juni waren wie-der die herrlichen Fahrertage bei Toni Baur in Seligenporten undden krönenden Abschluss der Saison bildet dann im Oktober dasinternationale Traditionsfahren in Loßburg im Schwarzwald.

Jasmin Langenmayer

Weltmeisterlich!Bei den FEI Einspänner-Weltmeisterschaften vom 29.07. – 01.08. in Italien siegte in der Teil-DisziplinMarathon ein 10-jähriger Freiberger! Die amtierendeSchweiz Meisterin Lucie Musy fuhr den Sieg überlegenmit ihrem Freiberger Lukas ein – den sie erst am 1. Julials Hochzeitsgeschenk bekommen hatte.

Herzliche Glückwünsche an Pferd und Fahrerin.

In vorzüglicher Springmanier: Holli und Leonie Friedl

Siegerehrung: Lui mit seiner Reiterin Paula Friedl

Ulrike und Chico

Foto: Mit freundlicher Genehmigung der FEI.

Allen Siegern und Platzierten herzliche Glückwünschezu den Erfolgen!

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IMPRESSUMHerausgeberDeutscher Förderverein für Freiberger Pferde e.V.Regina KöchlingSültefeld 2, 34439 WillebadessenTelefon: (0 56 46) 15 97E-Mail: [email protected] Internet: www.freiberger-pferde.deMit Namen gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.Veröffentlichung von eingesandten Fotos nur, wenn diese frei von Rechten Dritter sind. Meldungen und Nachrichten nachbestem Gewissen, aber ohne Gewähr.

Redaktionsschluss für den Herold 30.10.2010

Layout Kreativ Studio EvertzInrather Straße 794 a47803 [email protected]

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... September17.9. - 19.9.2010 FM National

Sport und Zuchtfinal der Freiberger,Nationalgestüt Avenches & IENA, Avencheswww.equus-helveticus.ch

24.9. - 26.9.2010 Jahreshauptversammlungin Hamburg bei Fam. Rühmann

Oktober10.10.2010 Treffen in Woringen

siehe Bericht S. 17

Dezember12.12.2010 Weihnachtsreiten

im Stall Rühmann, Hamburg

Siegerfohlen ErnsgadenFoto: Freiberger Hof Strasser

Als neue Mitgliederbegrüßen wir:

Tina Rebner aus Neckersulm Email: [email protected]

Gerhard und Gaby Köhnaus HamburgEmail: [email protected]

Holger und Brigitte Baumhofaus MeinertzhagenEmail: [email protected]

Martina Weingartz-Riegelaus Kerpen [email protected]

Manuela Engelsaus Kerpen

Marita Schmidtaus Gochwww.diekscher-hof.de

Harald Berlebaus [email protected]