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Tamazight Punjabi Welcome Englisch Latscho diwes sintiwale e romale Romanes Ewe Hindi Karibuni Suaheli Bem-vindo Portugiesisch Persisch (Dari, Farsi, Tojiki) Amharisch Sànnu dà zuwà Haussa Tamil Tigrinya Griechisch Bienvenue Französisch Bine ati venit Rumänisch Sima xer amey Kurdisch (Dimilî) ˆ ˆ , Benvenuti! Italienisch Soo dhawaada Somali Isten hozta! Ungarisch Wabokhian Edo Hebräisch Serbisch E Kaabo Yoruba Mirë se erdhët Albanisch , Assyrisch Herzlich willkommen … Hun bixer hatin Kurdisch (Kurmancî) Singhalesisch ˆ Russisch Hos geldiniz Türkisch Thai , Witamy Polnisch Vietnamesisch N’dalu Igbo Hartelijk welkom! Niederländisch Paschtu Chinesisch Tschechisch Dobro dosli Bosnisch, Kroatisch ˇ Kurdisch (Soranî) … in 43 Sprachen Arabisch Herzlich willkommen … in 43 Sprachen Daheim in München Daheim in München Weltkarte nach Peters Damit Sie nachschauen können, wo welche Sprachen gesprochen werden, finden Sie umseitig die Welt- karte des Bremer Historikers Prof. Dr. Arno Peters. Die meisten Weltkarten bilden die Länder des Nor- dens überproportional groß und ins Zentrum gerückt ab, während die Länder des Südens zu klein und verzoomt dargestellt sind. Die Weltkarte nach Peters zeichnet sich hingegen durch Flächen-, Achsen- und Lagetreue aus. ISBN 978-3-937170-18-3 Bienvenido Spanisch Uigurisch

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Tamazight

Punjabi

WelcomeEnglisch

Latscho diwes sintiwale e romaleRomanes

Ewe

Hindi

KaribuniSuaheli

Bem-vindoPortugiesisch

Persisch (Dari, Farsi, Tojiki)

Amharisch

Sànnu dà zuwà Haussa

Tamil

Tigrinya

GriechischBienvenueFranzösisch

Bine ati venit Rumänisch

Sima xer ameyKurdisch (Dimilî)

ˆ ˆ,

Benvenuti!Italienisch

Soo dhawaadaSomali

Isten hozta!Ungarisch

WabokhianEdo

Hebräisch

Serbisch

E KaaboYoruba

Mirë se erdhëtAlbanisch

,

Assyrisch

Herzlich willkommen …

Hun bixer hatinKurdisch (Kurmancî)

Singhalesisch

ˆRussisch

Hos geldinizTürkisch

Thai

,

WitamyPolnisch

Vietnamesisch

N’daluIgbo

Hartelijk welkom!Niederländisch

PaschtuChinesisch

Tschechisch

Dobro dosliBosnisch, Kroatisch

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Kurdisch (Soranî)

… in 43 Sprachen

Arabisch

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Daheim in München

Weltkarte nach Peters

Damit Sie nachschauen können, wo welche Sprachengesprochen werden, finden Sie umseitig die Welt-karte des Bremer Historikers Prof. Dr. Arno Peters.Die meisten Weltkarten bilden die Länder des Nor-dens überproportional groß und ins Zentrum gerücktab, während die Länder des Südens zu klein und verzoomt dargestellt sind. Die Weltkarte nach Peterszeichnet sich hingegen durch Flächen-, Achsen- undLagetreue aus.

ISBN 978-3-937170-18-3BienvenidoSpanisch

Uigurisch

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Inhalt

Vorwort 5

Christian Ude

Einleitung 7

Uschi Sorg

43 Sprachen – von A bis Y 11

Albanisch 11Amharisch 13Arabisch 15Assyrisch (Neuostsyrisch) 17Bosnisch 19 Chinesisch 21Deutsch 23Edo (Bini) 25Englisch 27Ewe 29Französisch 31Griechisch 33Haussa 35Hebräisch 37Hindi 39Igbo (Ibo) 41Italienisch 43Kroatisch 45Kurdisch (Dimilî, Kurmancî, Soranî) 47Niederländisch (Holländisch, Flämisch) 49Paschtu (Pachto) 51Persisch (Dari, Farsi, Tojiki) 53Polnisch 55

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Portugiesisch 57Punjabi (Panschabi) 59Romanes (Romani) 61Rumänisch (Aromunisch, Moldauisch) 63Russisch 65Serbisch 67Singhalesisch 69Somali 71Spanisch 73Suaheli (Suahili, Kiswahili) 75Tamazight (Amazigh) 77Tamil 79Thai 81Tigrinya 83Tschechisch 85Türkisch 87Uigurisch 89Ungarisch (Magyarisch) 91Vietnamesisch 93Yoruba 95

Der Mehrsprachigkeit eine Chance geben 97

Reyhan Kulac

Wenn Buchstaben Muster bleiben 101

Sabine Handschuck

Literatur 107

Inhalt

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Vorwort

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Liebe Münchnerinnen,

liebe Münchner,

in München leben 1,3 Millionen Menschen. Mehr alsjede dritte Münchnerin und jeder dritte Münchner(rund 36%) hat einen Migrationshintergrund. Damitsind 36% der Münchner Bevölkerung ent wederselbst oder mindestens ein Elternteil ist aus dem Ausland zugewandert. Münchens anhaltende Attrak -tivität zeichnet sich auch dadurch aus, dass jährlichTausende von Menschen zuwandern und jedes Jahrbei etwa 3.000 Personen der Antrag auf Ertei lung derdeutschen Staatsangehörigkeit positiv beschiedenwird. All diese Menschen haben München als Wohn-ort gewählt und hoffen darauf, sich hier „daheim“fühlen zu können.

„Daheim sein in München“ sollte mehr sein als nurdie Wahl eines Wohnortes. Den Lebensmittelpunktnach München zu verlegen sollte bedeuten, seinenPlatz zu finden in einer Stadt, in der Menschen ausüber 180 Nationen gemeinsam leben, arbeiten, feiernund ihre Kinder großziehen. Es sollte sich das Gefühleinstellen, „daheim“ zu sein, ausgelöst auch durchein klares Bekenntnis der Stadt zu ihren Einwohnerin-nen und Einwohnern, unabhängig davon, wo diesevorher gelebt haben. Die Stadt München setzte mitder einstimmigen Verabschiedung des InterkulturellenIntegrationskonzeptes im Februar 2008 und der damitverbundenen Selbstverpflichtung ein Zeichen, alsStadt dafür einen Beitrag zu leisten.

Die Aktion „Daheim in München“ der Landeshaupt-stadt München möchte willkommen heißen und eineAtmosphäre des Sich-zu-Hause-Fühlens schaffen. DieEntscheidung für einen neuen Wohnort ist immer mitUnsicherheiten verbunden. Gilt dies schon für einen

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Vorwort

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Umzug innerhalb Deutschlands, dann doch erst recht,wenn dazu noch Ländergrenzen überschritten werden – und dies oftmals nicht einmal freiwillig: So habenviele Betroffene ihre Heimat als Flüchtlinge verlassenmüssen. Ziel der Aktion „Daheim in München“ ist es,das Bewusstsein sowohl der Zugewanderten als auchder Einheimischen dafür herzustellen und zu schärfen,Teil einer multikulturellen Stadtgesellschaft zu sein.Nicht die Schwierigkeiten des Miteinanders werdendabei im Vordergrund stehen, sondern die Idee, dassalle gemeinsam die Einzigartigkeit und den Reichtumdieser Stadt ausmachen. Für alle ist hier ein Platzvorhan den, an dem sie oder er mit ihren oder seinenSchwächen und Stärken zu einem guten und gemein-schaftlichen Leben beitragen kann.

„Daheim in München“ soll helfen, sich in unsererStadt heimisch zu fühlen. Es ist ein Baustein der Um-setzung des Interkulturellen Integrationskonzeptes.Unser Herzlich-willkommen-Plakat in 43 ausgewähl-ten Sprachen und dieses Begleitheft möchte dasWillkom mensein und die Vielfalt der in Münchenleben den Menschen und damit die Fülle und denReichtum der Sprachenvielfalt in dieser Stadt ausdrücken.

Ihr

Christian UdeOberbürgermeister der Landeshauptstadt München

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Einleitung

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In München leben Menschen aus mehr als 180Ländern. Wir können nur erahnen, wie vielen Ethniensie angehören und wie viele Sprachen in Münchentatsäch lich gesprochen werden.1

Zu einem der wichtigsten Ziele der Integrationspolitikder Landeshauptstadt München gehört die Anerken-nung von Vielfalt, was wir mit dem „Herzlich-will-kommen-Plakat“ in 43 ausgewählten Sprachenausdrücken möchten. Oft wurden wir gefragt, umwelche Sprachen es sich dabei handelt und wo siegesprochen werden – aus diesem Grund geben wirnun diese Begleitbroschüre zum Plakat heraus. Auf dem Plakat finden sich Sprachen wie Englisch,Chinesisch, Hindi, Spanisch, Russisch, Französischund Arabisch, die zu den am weitesten verbreitetenSprachen gehören (Crystal 2004, S. 287). Bei uns inMünchen sind Menschen aus der Türkei, aus Italien,Griechenland und den Ländern des ehemaligenJugos lawien zahlenmäßig am häufigsten vertreten.Dabei wird leicht übersehen, dass diese Nationalstaa-ten jedoch alles andere als ethnisch und sprachlichhomogen sind. So finden sich die in München häufiggesprochenen kurdischen Spra chen als Kurmancî inder Türkei, als Soranî im Irak und in weiteren Formenin Syrien, im Iran, in Armenien, im Libanon sowie ineinigen ehemaligen Sowjetrepubliken. Auch die aufdem Plakat enthaltenen afrikanischen und asiati-schen Sprachen drücken die Vielfalt der in Münchengesprochenen Sprachen aus. Und auch Roma nes,die Sprache der Sinti und Roma, einer in Deutschlandseit über 600 Jahren alteingesessenen nationalenMinderheit, ist vertreten.

1 Weltweit gibt es nach Schätzung der UNO etwa 200 Nationen,640 Ethnien und 8000 Sprachen (Gellner 1991).

Das Plakat

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Einleitung

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Bereits die Übersetzung eines so einfachen Ausdrucks wie „Herzlich willkommen“ in eine dieser Sprachenzeigt, welch anspruchsvolle Tätigkeiten Übersetzenund Dolmetschen sind. In vielen anderen Sprachenexistiert keine genaue Entsprechung des Begriffs –beispielsweise heißt „Willkommen“ wörtlich übersetztin Persisch/Farsi, das im Iran gesprochen wird, „SindSie gut angekommen?“. Meist gehen die Meinungendarüber auseinander, wie „Herzlich willkommen“ in der jeweiligen Sprache im jeweiligen Kontext ambesten ausgedrückt werden kann. Dabei gilt es – wie in jeder guten interkulturellen Arbeit – sich zuverstän digen und zu einigen.

Entstanden ist die Idee zu unserem Plakat im Jahr2003 im Rahmen des Projektes „Transfer interkul -turelle Kompetenz (TIK)“, an dem das Sozialreferatmit verschiedenen Arbeitsbereichen beteiligt war.Mitar beiterinnen und Mitarbeiter der FachabteilungSonderdienste des Allgemeinen Sozialdienstes schlu-gen vor, im Eingangsbereich ihres Amtsgebäudes einPlakat mit dem Schriftzug „Herzlich willkommen“ invielen Sprachen auszuhängen. Sie baten ihre Klientin-nen und Klienten, die entsprechenden Wörter in ihrerjeweiligen Sprache aufzuschreiben. Viele freuten sich,auf dem Plakat ihre Sprache wiederzufinden, oder dis-kutierten, wie „Herzlich willkommen“ in der jeweiligenSprache noch besser ausgedrückt werden könnte.

Umgesetzt wurde die Plakatidee im Rahmen unsererZusammenarbeit mit dem Dolmetscherservice desBayerischen Zentrums für Transkulturelle Medizin(www.bayzent.de). Dem Zentrum und seiner damali-gen Geschäftsführerin Sylvia Baringer sowie den Dol-metscherinnen und Dolmetschern danken wir sehrherzlich für ihr großes Engagement. In vielen Fällenwar das Verschriften nur handschriftlich möglich, da

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Einleitung

Computer der Vielfalt der Sprachen und Alphabete nicht in vollem Umfang gewachsen sind – doch geradeauch die Vielfalt der Schriften macht für uns denbesonde ren Reiz des Plakates aus. Dank an das Teamvon konzept 139, das die Plakatidee umsetzte.

Vanessa Schröder, die in München Geschichte, Kultur des Nahen Ostens und Turkologie studiert,recher chierte im Rahmen ihres Praktikums die wich -tigsten Informa tionen zu den einzelnen Sprachen. Dafür vielen Dank.

Die Ordnung der Sprachen folgt dem Alphabet – sokönnen Sie die auf dem Plakat abgedruckten Sprachen leichter wieder finden. Die Weltkarte auf den hinterenUmschlaginnenseiten soll Ihnen dabei helfen, die Län-der zu lokalisieren, in denen die Sprachen gesprochenwerden. Dabei haben wir uns für die Weltkarte des Bremer Historikers Prof. Dr. Arno Peters entschieden,die eine von den üblichen Weltkarten abweichendeDarstellung der Länder zeigt. Die meisten Weltkartenspiegeln immer noch koloniales Denken wider, indemsie die Länder des Nordens überpropor tio nal großabbil den und ins Zentrum rücken, wäh rend die Länderdes Südens zu klein und verzoomt dargestellt sind.Demgegenüber zeichnet sich die Weltkarte nach Peters durch Flächen-, Achsen- und Lagetreue aus.2

Der Firma Kartographie Huber vielen Dank für die Bereitstellung sowie die Nutzungserlaubnis der Peters-Weltkarte.

2 Ausführliche Informationen über die Weltkarte nach Petersfinden Sie auf den Internetseiten des EvangelischenMissions werks Deutschland unter www.emw-d.de/ Publikationen/Missionshilfe Verlag.

Die Broschüre

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Einleitung

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Ergänzt werden die Informationen zu den einzelnenSprachen durch die Artikel „Der Mehrsprachigkeiteine Chance geben“ von Reyhan Kulac und „Wenn Buchstaben Muster bleiben“ von SabineHandschuck. Letzterer greift die Problematik desAnalphabetismus in Deutschland auf und gibtHinwei se auf Organisationen (einschließlich Kontakt-adressen), die sich in diesem Bereich engagieren.

Herzlichen Dank allen, die zum Gelingen des Sprachenheftchens beigetragen haben!

Bei der Neuauflage im Januar 2012 berieten uns Prof. Dr. Bardhyl Demiraj vom Institut für Verglei-chende und Indogermanische Sprachwissenschaft sowie Albanologie der Ludwig-Maximilians-UniversitätMünchen zu „Albanisch“ und Dr. Beate Reinhold,die als Lehrbeauftragte im Institut für den Nahen undMittleren Osten sowie im Institut für AngewandteSprachwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig ist, zu „Persisch“.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns über Ihre Rückmeldungen!

Uschi SorgStelle für interkulturelle Arbeit der Landeshauptstadt München

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Albanisch

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Verbreitung: Albanien, Kosovo, Makedo nien,Monte negro, Nordgriechenland und Südserbien Amtssprache in: Albanien, Kosovo, ehemalige Republik MazedonienAnzahl der Sprecher(innen): etwa 6,7 Millionen

Albanisch stellt einen eigenen Zweig innerhalb derindoeuropäischen Sprachfamilie dar. Das Albanischebesteht aus zwei Hauptdialekten: das Gegischeim Norden und das Toskische im Süden, wobei dieDialektgrenze durch den Fluss Shkumbin gebildetwird. Die beiden Dialekte spalten sich in zahlreicheweitere, in vielen Fällen sehr unterschiedlicheMundarten auf.

Die offizielle Schriftsprache mit lateinischer Schriftist seit 1972 auf der Grundlage des toskischen Dia-lekts standardisiert. Sie weist strukturelle Gemein-samkeiten mit Bulgarisch und Rumänisch auf. VieleLehnwörter kommen aus dem Lateinischen, dem Tür-kischen und dem Griechischen sowie aus slawi schenSprachen.

Der bekannteste Schriftsteller albanischer Spracheist Ismail Kadare. Der internationale Durchbruch ge-lang ihm mit „Der General der toten Armee“ (1963).Seine Bücher wurden in mehr als 60 Sprachen über-setzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Albaner(innen) aus der ehemaligen jugoslawischenRepublik zogen im Rahmen der Arbeitsmigrationseit den 1960er-Jahren nach Deutschland. Seit denKriegen im ehemaligen Jugoslawien kamen und kommen sie auch als Flüchtlinge, unter anderem aus dem Koso vo (Belošević & Stanisavljević 1995).

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Amharisch

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Verbreitung: Äthiopien Amtssprache in: ÄthiopienAnzahl der Sprecher(innen): 8 bis 13 Millionen

In Afrika gibt es mehr Sprachen als in jedem anderenKontinent: etwa 1300 Sprachen mit 400 Millionen Sprecher(inne)n. Die afrikanischen Sprachen lassensich in vier Sprachfamilien unterteilen, wobei Amha-risch wiepArabisch,pHaussa undpSomali zu denhamito semiti schen Sprachen gehört, die auch alsAfro asiatisch bezeichnet werden. Die Verbreitungder afroasiatischen Sprachen reicht von Marokko, der Westsahara und Mauretanien über Ägypten, den Sudan, Äthiopien und Somalia bis nach Syrien, Saudi-Arabien und in den Jemen. Die afroasiatischen Spra-chen gehen auf eine um das siebte Jahrtausend vorChristus gesprochene gemeinsame Sprache zurück(Crystal 2004, S. 314 ff.).

Amharisch ist verwandt mit Tigré,pTigrinya und süd-arabischen Dialekten (Encyclopaedia Britannica 2007).Es ist die einzige Sprache eines schwarzafrikanischenLandes mit einer eigenen Schrift.

Bereits im Jahr 1270 wurde Amharisch durch diesalomoni sche Dynastie zur Staatssprache erhoben(Wendt 1987, S.269). Die ältesten überliefertenamhari schen Lieder und Gedichte stammen aus dem 14. Jahrhundert.

Äthiopien ist ein Staat mit vielen unterschiedlichenethnischen Gruppen und Sprachen, in dem das Volkder Amhara zahlenmäßig in der Minderheit ist. Dochaufgrund der politischen und kulturellen Dominanz der Amhara konnte sich Amharisch als Amts- und

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Amharisch

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Unter richtssprache durchsetzen. Und wenngleichAmha risch als ungeliebte „Kolonialsprache“ gilt,erleich tert es doch die Kommunikation zwischen den verschie denen ethnischen Gruppen (Daffa 1995,S.15 ff.).

Die meisten Äthiopier(innen) kamen und kommen seit den 1960er-Jahren aus politischen Gründennach Deutschland (Daffa 1995, S.26).

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Arabisch

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AVerbreitung: Arabien, Naher Osten und NordafrikaAmtssprache in / im: Ägypten, Algerien, Bahrain,Djibouti, Eritrea, Irak, Israel, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Marokko, Mauretanien,Oman, den Palästinenischen Autonomiegebieten,Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Tschad, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und derWestsa haraeine der sechs Amtssprachen der UNAnzahl der Sprecher(innen): 120 bis 150 Millionen

Arabisch gehört wiepAmharisch,pHaussa undpSomali zu den hamito semi tischen Sprachen undstellt die bedeutendste Sprache dieser Familie dar.

Das klassische literarische Arabisch, geschriebenmit dem arabischen Alphabet, wird im arabisch -sprachigen Raum als gemeinsame Verkehrsspracheverwendet. Es ist die Sprache der vormohamme -danischen Dichter, die des Koran – und damit des Islam – sowie der klassischen Literatur. Außerdemwird es für amtliche Mitteilungen, in Rundfunk-nachrichten und Zeitungen verwendet.

Das umgangssprachliche Arabisch wird in vielenverschiedenen Dialekten gesprochen, die unterein -ander nicht immer verstanden werden. Dazu gehörenÄgyptisch, Algerisch, Irakisch, Marokkanisch und Syrisch sowie verschiedene Dialekte Arabiens undder Sahara (Crystal 2004, S.316).

Arabische Wörter wurden unter anderem ins Persi-sche, Türkische und Malayische sowie in Suaheli undHaussa übernommen (Wendt 1987, S.269). DeutscheWörter arabischen Ursprungs sind unter anderem:

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Arabisch

AMatratze von matrah (Kissen oder Teppich, auf demman schläft), Sofa von suffa (Ruhebank), Algebra vonal-gabr, Elixier von al-iksir (Streupulver zur Heilung von Wunden und Augenkrankheiten) und Zucker vonsukkar (Kluge 2002).

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Assyrisch (Neuostsyrisch)

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AVerbreitung: Naher Osten, Türkei und USAkeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 1Million

Bei Assyrisch – oder Neuostsyrisch – handelt es sichum die moderne Form eines aramäischen Dialekts(Crystal 2004, S. 316). Aramäisch wurde von Jesusund den Aposteln gesprochen und gehört wie pAm -harisch und pArabisch zu den hamitosemitischenSprachen. Es verfügt über eine eigene Schrift(Encyclopaedia Britannica 2007).

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Bosnisch

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BVerbreitung: Bosnien und Herzegowina, Kroatien,Montenegro und Serbien Amtssprache in: Bosnien und der HerzegowinaAnzahl der Sprecher(innen): 2,5 Millionen

Bosnisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der baltischen und slawi-schen Sprachen und hier wiederum zur Untergruppe der zahlreichen slawischen Sprachen wiepKroatisch,Makedonisch,pRussisch,pSerbisch, Slowakisch,Slowenisch, pTschechisch und Ukrainisch (Crystal2004, S.300).

Amtssprachen des ehemaligen Jugoslawien warenSerbokroatisch, Slowenisch und Makedonisch.Der Begriff Serbokroatisch umfasst die beiden Spra-chen Serbisch und Kroatisch, die sich in Grammatik,Wortschatz und Aussprache nur gering fügig unter-scheiden. Der wesentliche Unterschied besteht in der Schrift: Das Serbische wird mit kyrillischen, dasKroatische mit lateinischen Buchstaben geschrieben.Das Bosnische – dem Kroatischen und dem Serbi-schen sehr ähnlich – verwendet ebenfalls das latei -nische Alphabet (Belošević & Stanisavljević 1995,S.275).

Bosniaken sind Nachfahren der slawischen Bevölke-rungsgruppe, die nach der osmanischen Erobe rungBosniens (1463) und der Herzegowina (1482/83) zumIslam übergetreten war (Meyers Lexikon online 2008). Als Bosnier werden die Menschen in Bosnien undder Herzegowina unabhängig von ihrer ethnischenZuge hörigkeit bezeichnet.

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Bosnisch

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B Der bosnische Schriftsteller Ivo Andrić, dessen Roman „Die Brücke über die Drina“ berühmt wurde,erhielt 1961 den Nobel preis für Literatur(www.nobelpreis.org).

Seit den 1950er-Jahren kamen Bosnier(innen) aus derehemaligen jugoslawischen Republik im Rahmen derArbeitsmigration nach Deutschland, seit den Kriegenim ehemaligen Jugoslawien auch als Flüchtlinge(Beloše vić & Stanisavljević 1995, S.278).

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Chinesisch

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Verbreitung: Singapur, Südostasien, Taiwan(Repub lik China), Volksrepublik China und USAAmtssprache in: Singapur, Taiwan und derVolksrepub lik Chinaeine der sechs Amtssprachen der UNAnzahl der Sprecher(innen): 1000 Millionen –Chinesisch ist die weltweit meistgesprocheneMutter sprache

Die Fläche Chinas entspricht in etwa der Europas –große regionale Unterschiede in Kultur und Sprache sind daher naheliegend; dennoch gibt esübergreifende Gemeinsamkeiten.

Die neun chinesischen Hauptdialekte gehören zursinotibetischen Sprachfamilie und sind so unter-schiedlich, dass sich die jeweiligen Sprecher(innen)untereinander nicht verständigen können. Auch dieHochsprache Mandarin, die auf dem Dialekt von Peking basiert, wird nicht von allen Chines(inn)engespro chen.

Die gemeinsame Schrift kann trotz der großen Dia-lektunterschiede der gesprochenen Sprache von allenethnischen Gruppen gelesen werden (Knödel 1995,S.119 ff.). Die chinesischen Schriftzeichen entsprechen Symbolen (Piktogrammen). Um Texte verschiedenen Inhalts lesen zu können, muss man etwa 4000 bis5000 Zeichen kennen (Wendt 1987, S.56 f.).

Die chinesische Literatur kann auf eine 3000 Jahrealte Geschichte zurückblicken. Zu den neuesten Er -schei nungen gehört die Exilliteratur, die sich durchdie Emigra tion vieler Schriftsteller(innen) nach Nieder-schlagung der Proteste junger Intellektueller in Peking

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Chinesisch

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C1989 entwickelte. Im Jahr 2000 wurde erstmals der Nobelpreis für Literatur an einen chinesischenSchriftsteller – den in Frankreich lebenden Gao Xingjian – verliehen (www.nobelpreis.org).

Viele der in Deutschland lebenden Chines(inn)en ka-men und kommen als Flüchtlinge aus Kambodscha, Laos, Vietnam und der Volksrepublik China beziehungs-weise als Studierende und Geschäftsleute aus Tai-wan und der Volksrepublik China (Knödel1995,S.121f.).

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Deutsch

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Verbreitung: Deutschland, Österreich, Schweiz,Teile OsteuropasAmtssprache in: Deutschland, Österreich, SchweizAnzahl der Sprecher(innen): 100 Millionen

Deutsch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der germanischen Spra-chen und hier wiederum zur Untergruppe der west-germanischen Sprachen wie Afrikaans,pEnglisch,Jiddisch undpNiederländisch (Crystal 2004, S. 300 f.).

Folgende deutsche Wörter wurden unter anderem ins Englische übernommen: bratwurst, ersatz, gemütlichkeit, kaffee-klatsch, kindergarten, kitsch, leberwurst, leitmotiv, weltanschauung und zeitgeist.Nickel und Quarz wurden in mindestens zehn ver-schiedene Sprachen aufgenommen. Ähnlich erfolg-reich sind Gneis, Marschall, Zickzack und Zink, die inmindestens neun Sprachen Eingang fanden. Walzerkommt in mindestens acht Sprachen als Fremdwortvor, Leitmotiv, Lied und Schnitzel in mindestenssechs Sprachen (Wissenschaftlicher Rat der Duden -redaktion 2007, S. 718 f.).

Mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurden unter anderem die in Deutsch schreibendenSchriftsteller(innen) Heinrich Böll, Günter Grass,Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Paul Heyse,Elfriede Jelinek, Thomas Mann und Herta Müller.

Österreicher(innen) und Schweizer(innen) kamen sowohl aus privaten als auch aus beruflichen Gründen nach Deutschland. Österreicher(innen) stellen nach Türk(inn)en und Kroat(inn)en in Münchendie drittstärkste Gruppe an Ausländer(innen). W

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Edo (Bini)

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Verbreitung: Nigeriakeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 300000 bis 2,5 Millionen

Edo gehört innerhalb der Niger-Kongo-SprachfamiliewiepEwe,p Igbo undpYoruba zur Gruppe der West-Benue-Kongo-Sprachen.

Die Niger-Kongo-Sprachen stellen mit etwa 1000 Spra chen und mehreren Tausend Dialekten die größte afrikanische Sprachfamilie dar. Ihr Verbrei-tungsgebiet erstreckt sich vom Senegal im Westen bis Kenia im Osten und im Süden von Angola bis nachSwasiland. Die Familie lässt sich in sechs Sprach-gruppen unterteilen, die sich vermutlich vor mehr als5000 Jahren auseinanderentwickelt haben (Crystal2004, S.314).

Viele Menschen aus Nigeria kamen und kommen als Flüchtlinge nach Deutschland.

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Englisch

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E

Verbreitung: Teile Asiens und Afrikas, Australien,Großbritannien, Kanada, Neuseeland und USA; weit verbreitet als ZweitspracheAmtssprache in: Australien, Großbritannien, Kanada,Neuseeland, den USA und 50 weiteren Staateneine der sechs Amtssprachen der UNAnzahl der Sprecher(innen): 700 bis 1400 Millionen

Englisch gehört wie Afrikaans, Deutsch, Friesisch, Jid-disch undpNiederländisch zum westgermanischenZweig der indoeuropäischen Sprachfamilie (Crystal2004, S.300 f.). Bei Englisch handelt es sich um eineMischsprache, zusammengesetzt vor allem aus ger-manischen und romanischen Wörtern. Grund lageder heutigen englischen Schriftsprache ist der Dialekt von London. Englisch tritt in einer britischen und eineramerikanischen Variante auf (Wendt 1987, S.117).

Die weltweite Verbreitung der englischen Sprache ist zurückzuführen auf das Wirken Englands alsKolo nialmacht. Im Commonwealth of Nationssind 53 heute unabhängige Staaten des ehemaligenbritischen Reiches zusammengeschlossen (MeyersLexikon online 2008).

Englisch ist die Sprache zahlreicher Schriftsteller(innen) aus vielen verschiedenen Ländern. Literatur-Nobel-preisträger(innen) sind unter anderem Samuel Beckett(Irland), Pearl S. Buck (USA), John M. Coetzee (Süd-afrika), Ernest Hemingway (USA), Joseph Rud yardKipling (Großbritannien), Doris Lessing (Großbritanni-en), Toni Morrison (USA), Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul (Trinidad), Harold Pinter (Großbritannien), George Bernard Shaw (Irland), John Steinbeck (USA), Patrick White (Australien) (www.nobelpreis.org). W

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Englisch

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E

Viele deutsche Wörter kommen aus dem Englischen;dazu gehören Begriffe aus dem Bereich des Sports(wie das Wort Sport selbst), zum Beispiel Trainer,Start, Hockey, Match und fair. Auch viele Wörter ausdem wirtschaftlichen und technischen Bereich, wieManager, Moderator, Sponsor, Internet, Computerund Download, haben Eingang in die deutsche Spra-che gefun den (Kluge 2002).

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Ewe

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Verbreitung: Benin, Ghana und Togokeine Amtssprache Anzahl der Sprecher(innen): 2 bis 3 Millionen

Ewe gehört innerhalb der Niger-Kongo-Sprach -familie wiepEdo,p Igbo undpYoruba zur Gruppeder West-Benue-Kongo-Sprachen und wird vom Volk der Ewe in verschiedenen Dialekten gesprochen (Encyclopaedia Britannica 2007). Geschrieben wirdEwe in einer amtlich festgelegten Rechtschreibungauf Grundlage der internationalen Lautschrift(Wendt 1987, S.32).

Viele Menschen aus Ghana und Togo kamen undkommen als Flüchtlinge nach Deutschland.

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Französisch

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Verbreitung: Belgien, Frankreich, Kanada, Luxem-burg, Monaco, Schweiz und viele Teile Afrikas,Ozeaniens sowie Nord- und Südamerikas; weit verbreitet als ZweitspracheAmtssprache in / im: Belgien, Benin, Burkina Faso,Burundi, der Demokratischen Republik Kongo,Djibou ti, Frankreich, Gabun, der Elfenbeinküste, Haiti, Kamerun, Kanada, auf den Komoren, Luxem-burg, Madagaskar, Mali, Monaco, der Republik Kongo, Ruanda, der Schweiz, Tschad und derZentral afrikanischen Republikeine der sechs Amtssprachen der UNAnzahl der Sprecher(innen): 90 Millionen

Französisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der romanischen Spra-chen. Grundlage des Französischen bildet Latein,wie dies auch fürp Italienisch,p Portugiesisch,pRumä nisch,p Spanisch und andere Sprachen derFall ist (Crystal 2004, S. 301). Das Standardfranzö-sisch basiert seit Mitte des 16. Jahrhunderts auf demDialekt von Paris (Encyclopaedia Britannica 2007).

Die weltweite Verbreitung der französischen Spracheist zurückzuführen auf das Wirken Frankreichs alsKolo nialmacht.

Seit dem Mittelalter nahm Französisch eine heraus -ragende Stellung im intellektuellen Leben Europasein. Den Nobelpreis für Literatur erhielten unter an-derem die französischen Schriftsteller Albert Camus,Saint-John Perse, Jean-Paul Sartre und Claude Simon (www.nobelpreis.org).

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Französisch

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Sehr viele deutsche Wörter entstammen dem Fran-zösischen, unter anderem Redaktion von rédaction,Belletristik von belles lettres (schöne Literatur), Des-sert, Galopp von galop, konzentrieren von concentrer,Garage sowie Maniküre von manucure (Nagelpflege)(Kluge 2002).

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Griechisch

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G

Verbreitung: Griechenland und umliegende Gebiete,unter anderem Türkei und ZypernAmtssprache in: Griechenland, der Republik ZypernAnzahl der Sprecher(innen): 10 bis 10,5 Millionen

Griechisch bildet einen eigenen Zweig innerhalb derindoeuropäischen Sprachfamilie (Crystal 2004,S.301). Von allen europäischen Sprachen weist es die älteste Geschichte auf: Das griechische Alphabetwurde bereits um 875 vor Christus aus dem phönizi-schen Alphabet entwickelt. Das Phönizische ist einesemitische Sprache wie etwa daspHebräische.

Der griechische Dialekt Attisch oder Koine war dieVerkehrssprache im Mittelmeerraum. Koine ist auchdie Sprache, in der das Neue Testament geschriebenwurde und in der Platon, Aristoteles und Sophoklesihre Werke verfassten. Dieser Dialekt enthält bereitsdie meisten phonetischen Merkmale des Neugrie-chischen, das seit 1453 bis heute als Wissenschafts-sprache gelehrt wird.

Gesprochen wird Neugriechisch in zahlreichen Dia-lekten. Es enthält Lehnwörter aus dem Lateinischen,dem Türkischen, dem Italienischen und dem Franzö -sischen (Wendt 1987, S.128 ff.).

Sehr viele deutsche Wörter kommen aus demGriechi schen, unter anderem: Chaos (leerer Raum)System von systema (Zusammenstellung), katholischvon katholikós (allgemein, universal), Melodie vonmeloi día und Dynastie von dynasteía (Herrschaft) (Kluge 2002).

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Griechisch

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Viele der in Deutschland lebenden Griech(inn)en kamen seit 1960 im Rahmen der Anwerbung durchdie Bundesrepublik Deutschland als Arbeitsmigran -t(inn)en und in der Folge durch den Familiennachzugnach Deutschland (Kokot 1995, S.186 f.).

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Haussa

H

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Verbreitung: Niger, Nigeria und benachbarte Gebietekeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 15 bis 25 Millionen

Haussa gehört wiepAmharisch,pArabisch undpSomali zur hamito semitischen Sprachfamilie undinnerhalb dieser zu den mehr als 100 tschadischenSprachen, die in einem Gebiet gesprochen werden,das sich vom Norden Ghanas bis zur Zentralafrikani-schen Republik erstreckt. Haussa ist die bedeutendste Sprache in dieser Sprachgruppe und eine der amweitesten verbrei teten Sprachen Afrikas.

Haussa ist die einzige tschadische Sprache, dieüber eine Schrift verfügt. Anstelle der im 16. Jahr-hundert eingeführten arabischen Schrift wird heutedas lateinische Alphabet verwendet (Crystal 2004,S.316).

Die wichtigsten Haussa-Dialekte sind Sokoto und Kano. Kano wurde von den Behörden der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien gefördert und bildet die Grundlage der heutigen Schriftsprache (Wendt1987, S.152).

Viele Menschen aus Nigeria kamen und kommen als Flüchtlinge nach Deutschland.

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Hebräisch

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Verbreitung: Europa, Israel und USA Amtssprache in: IsraelAnzahl der Sprecher(innen): 3 bis 4 Millionen

Hebräisch gehört wiepAmharisch,pArabisch undpHaussa zu den hamitosemitischen Sprachen(Crystal 2004, S.316) und ist vor allem als Sprache der meisten Bücher des Alten Testaments bekannt.Das Hebräische wurde als Umgangssprache bereitsim vierten Jahrhundert vor Christus von Aramäischabgelöst und erst wiederbelebt mit der Errichtungdes Staates Israel 1948 und der Einführung als Amtssprache (Wendt 1987, S.267).

Grundlage des modernen Hebräisch ist die biblischeSprache, jedoch mit zahlreichen Veränderungen, dieden Bedürfnissen der heutigen Zeit entsprechen.Hebräisch ist die einzige Umgangssprache, die auf einer geschriebenen Sprache basiert.

Bekannte israelische Schriftsteller(innen) sind unteranderem Martin Buber, Batya Gur, Ephraim Kishonund Amoz Oz. Im Jahr 1966 wurde Samuel JosefAgnon mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeich-net (www.nobelpreis.org).

Wörter hebräischen Ursprungs sind meist über dasiddische in die deutsche Sprache gelangt: koscher –in rechtem Zustand, tauglich; meschugge – irren, sich vergehen; betucht – sicher sein, vertrauensvoll,Stuss – Irrsinn, Narrheit (Kluge 2002), Tohuwabohu –tohu wa bohu („die Erde war wüst und leer“, findetsich im ersten Buch Mose, um 1250 vor Christus)(Limbach 2008, S.12).

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Hebräisch

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Seit dem Mittelalter leben Jüdinnen und Juden inMünchen. 1910 lag der Anteil der jüdischen Bevölke-rung mit 11083 Personen bei etwa zwei Prozent derMünchner Bevölkerung. Bedingt durch Vertreibung,Deportation und Vernichtung unter der Herrschaft der Nationalsozialisten sank die Anzahl MünchnerJüdin nen und Juden bis 1945 auf nur noch 84.

Heute ist die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) nach Berlin die zweitgrößtejüdische Gemeinde in Deutschland mit derzeit etwa9000 Mitgliedern, darunter viele Neuzuwanderinnenund Neuzuwanderer aus den Staaten der ehemaligenSowjetunion (www.juedischeszentrumjakobsplatz.de).Der Anteil von Menschen mit israelischer Staats -bürgerschaft in München ist mit etwa 700 Personenniedrig (Landeshauptstadt München, StatistischesAmt 2008 und 2003).

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Hindi

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Verbreitung: Afrika, Fidschi, Guayana, Nord- undZentralindien und Surinam Amtssprache in: IndienAnzahl der Sprecher(innen): 130 bis 200 Millionen

Hindi gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilieund innerhalb dieser wiepPaschtu undpPersischzur Gruppe der indoiranischen Sprachen und wiepPunjabi,pRomanes undpSinghalesisch zur Untergruppe der indischen Sprachen (Crystal 2004,S.301).

1965 wurde Hindi – neben 18 anerkannten Regional-sprachen wiepPunjabi undpTamil – in Indien alsAmtssprache eingeführt. Hindi ist mit Urdu, einerder regionalen Amtssprachen Indiens sowie Amts -sprache Pakistans, sprachlich sehr eng verwandt. Ihre Unter scheidung ist religiösen Ursprungs: Urduentstand im Lager der muslimischen Großmogule,während Hindi die Sprache der Hindus ist. Hindi und Urdu enthalten zahlreiche Lehnwörter aus demArabischen und dem Persischen.

Geschrieben wird Hindi mit dem indischen Devana-gari-Alphabet, das auch die Schrift des Sanskrit dar-stellt. Als Sanskrit, die klassische Sprache der Hindus,bezeichnet man zusammenfassend die früheren For-men der indischen Sprachen aus der Zeit um 1000 vorChristus. Im Gegensatz zu Hindi wird Urdu mit demarabischen Alphabet – unter Verwendung zusätzlicherAkzente – geschrieben (Wendt 1987, S.156).

Die Verbreitung von Hindi erklärt sich daraus, dassnach Abschaffung der Sklaverei rund 1,4 MillionenInde r(innen) als Vertragsarbeiter(innen) zunächst in

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Hindi

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britische, später auch in französische und holländi-sche Kolonien im Indischen und Pazifischen Ozean,in der Karibik und in Südafrika gebracht wurden(Schneider 2006).

1913 wurde der indische Schriftsteller RabindranathTagore mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeich-net (www.nobelpreis.org).

Deutsche Wörter, die ihren Ursprung in Hindi haben,sind unter anderem: Tank von tānkh (Wasserbehälter),Shampoo von cāmpuā (drücken = Kopfhaut massie-ren), Dschungel von jangal (Ödland, Wald), Bungalowvon banglā (einstöckiges, strohbedecktes Haus mitoffe ner Veranda in Bengalen, eigentlich „das Benga -lische“) (Kluge 2002).

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Igbo (Ibo)

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Verbreitung: Nigeriakeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 6 bis 13 Millionen

Igbo gehört innerhalb der Niger-Kongo-Sprachfami-lie wiepEdo,pEwe undpYoruba zur Gruppe derWest-Benue-Kongo-Sprachen. Vom Volk der Igbowird es in verschiedenen Dialekten gesprochen, von anderen Bevölkerungsgruppen in Nigeria auch als Zweitsprache. Auf Grundlage der Dialekte Owerriund Umuahia entwickelte sich eine Standardschrift-sprache.

International bekannte Schriftsteller, die ihre Werkein Igbo verfassen, sind Chinua Achebe, CyprianEkwen si und Christopher Okigbo (EncyclopaediaBritan nica 2007).

Viele Menschen aus Nigeria kamen und kommen als Flüchtlinge nach Deutschland.

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Italienisch

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Verbreitung: Italien, San Marino, Schweiz, Slowenien, Vatikan, Teile Nord- und Südamerikassowie NordafrikasAmtssprache in: Italien, San Marino, der Schweizund VatikanstadtAnzahl der Sprecher(innen): 56 bis 60 Millionen

Italienisch gehört zur indoeuropäischen Sprachfami-lie und hier zur Gruppe der romanischen Sprachen.Grundlage des Italienischen ist Latein, wie dies auchfürpFranzösisch,pPortugiesisch,pRumänisch,pSpanisch und andere Sprachen der Fall ist (Crystal2004, S.301). Die italienische Schriftsprache basiertauf dem Dialekt von Florenz. Darüber hinaus sindloka le Varianten des Standarditalienisch bezie-hungsweise Dialekte sehr verbreitet. Die Grammatikist verwandt mit anderen modernen romanischenSprachen. In Italienisch geschriebene Texte sind erstmals aus dem zehnten Jahrhundert überliefert(Encyclopaedia Britannica 2007).

Zu den in Deutschland bekannten italienischenSchriftstellern gehören aus dem 13. und 14. Jahr -hundert Dante Alighieri, Francesco Petrarca undGiovan ni Boccaccio. Die Liste der bekannten Schrift-steller(innen) des 19. und 20. Jahrhunderts ist lang,unter ihnen befinden sich einige Träger des Literatur-Nobelpreises, zum Beispiel Dario Fo und LuigiPiran dello (www.nobelpreis.org).

Zahlreiche deutsche Wörter entstammen demItalieni schen, unter anderem: Saldo von saldare (fest-machen, ausgleichen), Kassette von cassetta, Pianovon pianoforte, Tombola von tombolare (purzeln, nach„den purzelnden Losen in der Lostrommel“), Diva

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Italienisch

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(die Göttliche) (Kluge 2002). Besonderer Beliebtheitim deutschen Sprachgebrauch erfreuen sich heuteitalieni sche Begriffe wie ciao, Girokonto, Pergola und Latte macchiato (Limbach 2008).

Viele der in Deutschland lebenden Italiener(innen) kamen seit 1955 im Rahmen der Anwerbung durchdie Bundesrepublik Deutschland als Arbeitsmigran -t(inn)en und in der Folge durch den Familiennachzug nach Deutschland (Giordano 1995, S.230 f.).

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Kroatisch

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Verbreitung: ehemaliges Jugoslawien und umliegende Gebie teAmtssprache in: Bosnien und der Herzegowina,KroatienAnzahl der Sprecher(innen): 17 bis 17,5 Millionen

Kroatisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der baltischen und slawi-schen Sprachen und hier wiederum zur Untergruppeder zahlreichen slawischen Sprachen wiepBosnisch,Makedonisch,pRussisch,pSerbisch, Slowakisch,Slowenisch,pTschechisch und Ukrainisch (Crystal2004, S.300).

Amtssprachen des ehemaligen Jugoslawien warenSerbokroatisch, Slowenisch und Makedonisch.Der Begriff Serbokroatisch umfasst die beiden Spra-chen Serbisch und Kroatisch, die sich in Grammatik,Wortschatz und Aussprache nur gering fügig unter-scheiden. Der wesentliche Unterschied besteht in der Schrift: Das Serbische wird mit kyrillischen, das Kroatische mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Das Bosnische – dem Kroatischen und dem Serbischensehr ähnlich – verwendet ebenfalls das latei nischeAlpha bet (Belošević & Stanisavljević 1995, S.275).

Im März 2008 war Kroatien als Literaturland Schwer-punktthema der Leipziger Buchmesse. Zu den dortvertretenen Autor(inn)en und Werken gehörten unteranderem Miljenko Jergovic mit „Das Walnusshaus“,Edo Popovics mit „Kalda“ und Bora Cosic mit „DieVogelklasse“. Letztere wurde 2002 mit dem Leipzi-ger Buchpreis zur Europäischen Verständigungausgezeichnet (Nagel 2008).

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Kroatisch

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Seit den 1960er-Jahren kamen Kroat(inn)en aus derehemaligen jugoslawischen Republik im Rahmen derArbeitsmigration nach Deutschland, seit den Kriegenim ehemaligen Jugoslawien auch als Flüchtlinge(Beloše vić & Stanisavljević 1995, S.278).

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Kurdisch (Dimilî, Kurmancî, Soranî)

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Verbreitung: Irak, Iran, Kaukasus, Syrien und Türkeikeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 20 bis 25 Millionen

Kurdisch gehört wiepPaschtu undpPersisch zurindo europäischen Sprachfamilie und hier zur Gruppe der iranischen Sprachen (Crystal 2004,S.301).

Bei den Kurd(inn)en handelt es sich um ein Volk vonmehr als 25 Millionen Menschen ohne eigenen Staat.Das Gebiet Kurdistan erstreckt sich auf Teile der Türkei, des Irak, des Iran sowie Syriens.

Die kurdische Sprache lässt sich in zwei Hauptdia-lektgruppen einteilen: Nordkurdisch oder Kurmancîwird in Anatolien, im türkisch-iranischen Grenzgebiet,im Kaukasus und im Norden Irak-Kurdistans gespro-chen und mit lateinischem Alphabet geschrieben.Zentralkurdisch oder Soranî wird im südlichen Teil Irak-Kurdistans gesprochen und mit arabischer Schrift mit Sonderzeichen geschrieben. Neben Kurmancîwird das nordwestiranische Dimilî – auch als Zazakibekannt – in einigen kurdischen Provinzen Türkei-Kur-distans gesprochen (Meyer-Ingwersen 1995, S.313).

Mit Gründung der Türkischen Republik 1923 wur-den das Sprechen der kurdischen Sprache und diePflege der kurdischen Kultur verboten. Seit Anfangder 1990er-Jahre wird der Gebrauch der kurdischenSprache in der Türkei nicht mehr strafrechtlich ver-folgt und seit 2001 traten einige Gesetzesänderungenin Kraft, mit denen auf Forderungen und Kritik derEuro päischen Union reagiert wurde. Dazu gehört,dass Rundfunk- und Fernsehsendungen staatlicher

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Kurdisch

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und privater Sender in kurdischer Sprache sowieprivate Kurse zum Erlernen der kurdischen Sprachezugelassen wurden (Kramer 2004).

Vor dem Anwerbeabkommen mit der Türkei gab es in Deutschland nur wenige Kurd(inn)en, doch im Rahmen des Zuzugs von Arbeitsmigrant(inn)enaus der Türkei stieg auch die Anzahl der Kurd(inn)en hierzulande. Seit Ende der 1970er-Jahre, insbesondere seit dem Mili tärputsch 1980 in der Türkei, kamenviele Flüchtlinge und Asylsuchende dazu. Die Zahlkurdischer Flüchtlinge aus dem Iran und dem Iraknahm ebenfalls seit den 1980er-Jahren zu (Meyer-Ingwer sen 1995, S.318).

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Niederländisch (Holländisch, Flämisch)

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Verbreitung: Niederlande, Belgien, Surinam, AntillenAmtssprache in: Aruba, Belgien, den Niederlanden,auf den Niederländischen Antillen und SurinamAnzahl der Sprecher(innen): 15 bis 20 Millionen

Niederländisch gehört wiepEnglisch zum westger-manischen Zweig der indoeuropäischen Sprach -familie (Crystal 2004, S.300 f.). Gesprochen werdenein Standardniederländisch und unterschiedlicheloka le Dialekte. Das älteste Dokument niederländi-scher Sprache stammt aus dem zwölften Jahr -hundert (Encyclopaedia Britannica 2007).

Aufgrund der gemeinsamen Sprachgeschichte sindsich Niederländisch und Deutsch ähnlich. Dieserleich tert zwar das Verstehen, kann aber auch zuMissverständnissen führen, da ähnliche Wörtermanchmal durchaus unterschiedliche Bedeutunghaben (Wendt 1987, S.119).

Zu den in Deutschland viel gelesenen niederländi-schen Autor(inn)en der Gegenwart gehören unteranderem Hella Haasse, Harry Mulisch, Cees Noote-boom und Maarten ‘t Hart.

Deutsche Wörter, die aus dem Niederländischen stammen, sind unter anderem: Pilot von piloot (Steuer-mann, Lotse), Lotterie von lot (Los), schimmern vonschemeren, Brandy von brandewijn (gebrannter Wein)und Biwak von bijwacht (Beiwache, Hilfswache) (Kluge 2002).

Die Migration aus den Niederlanden nach Deutsch-land hat eine lange Geschichte: So wurden bereits H

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Niederländisch

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im zwölften Jahrhundert Niederländer(innen) als Sied-ler(innen) für Brandenburg angeworben (Van derVeen 1995, S.243 ff.). Heute noch berühmt ist das aus dem 18. Jahrhundert stammende holländischeViertel in Potsdam, das von Niederländer(inne)n imholländischen Stil erbaut wurde, um mehr holländi-sche Handwerker(innen) nach Potsdam zu locken. Die Zuwanderung seit Ende des Zweiten Weltkriegshat sowohl private als auch wirtschaftliche Gründe(Van der Veen 1995, S.243 ff.).

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Paschtu (Pachto)

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Verbreitung: Afghanistan und PakistanAmtssprache in: AfghanistanAnzahl der Sprecher(innen): 12 bis 19 Millionen

Paschtu gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilieund innerhalb dieser wiepPersisch undpRomaneszur Gruppe der indoiranischen Sprachen (Crystal2004, S.301). Die Sprache wird vom Volk der Pasch-tunen im öst lichen Afghanis tan sowie im nörd lichenPakistan gespro chen. Beurkundet ist Paschtu seit Beginn des 16. Jahrhunderts, bekannt wurde es im 18. Jahrhundert, als der afghanische Staat seinenAnfang nahm. 1936 wurde Paschtu zur National -sprache Afghanistans erklärt.

Geschrieben wird Paschtu mit einem modifiziertenarabischen Alphabet. Paschtu weist einen starkenindischen Einfluss auf, enthält zugleich aber vielearabische und persische Lehnwörter.

Als bekanntester Dichter und Literat, der seine Werkein Paschtu verfasst hat, gilt Khoshal Khan Khattak(1613 bis 1694) (Encyclopaedia Britannica 2007).

Die meisten in Deutschland lebenden Menschenafgha nischer Herkunft sind (ehemalige) Flüchtlinge.

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Persisch (Dari, Farsi, Tojiki)

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Verbreitung: Afghanistan, Irak, Iran, Tadschikistanund ZentralasienAmtssprache in: Afghanistan (Dari), Iran (Persisch/Farsi), Tadschikistan (Tojiki)Anzahl der Sprecher(innen): etwa 70 Millionen

Persisch (Dari, Farsi, Tojiki) gehört zur indoeuro -päischen Sprach familie und innerhalb dieser wiepPaschtu undpRomanes zur Gruppe der indo -iranischen Sprachen (Crystal 2004, S.301).

Die lange Geschichte des Persischen beginnt mitdem Altpersischen, das seit Darius von 522 bis 486vor Christus die Amtssprache des persischen Hofeswar. Abgelöst wurde es vom Mitteliranischen, daszwischen 226 und 652 nach Christus die Amts -sprache der Sassa niden darstellte.

Die neupersische Schriftsprache hat sich ab demsiebten Jahrhundert nach Christus in Zusammen-hang mit der Übernahme der arabischen Schrift nachder Eroberung der persischsprachigen Gebiete durchdie Araber entwickelt. Neupersisch wird mit einemmodi fizierten arabischen Alphabet geschrieben und enthält in allen seinen Varianten einen reichenarabischen Wortschatz.

Zahlreiche persische Wörter wurden in europäischeSprachen übernommen. Deutsche Wörter persischenUrsprungs sind unter anderem: Basar von bazar(öffent licher Markt), Paradies von paslez (Garten,eigent lich „der Ummauerte, Umwallte“), Schach vonšah (König, wichtigste Figur im Schachspiel), Schalvon šal (Umschlagtuch) und Magier (Kluge 2002).¯

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Bei Dari handelt es sich um die in Afghanistangesprochene Variante des Persischen. Zusammen mit pPaschtu ist es eine der beiden AmtssprachenAfghanistans. Beide ermöglichen in diesem multi -ethnischen Staat, in dem sehr viele unterschiedlicheSprachen gesprochen werden, die Verständigung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen(Encyclopaedia Britannica 2007). Geschrieben wirdauch Dari mit einem modifizierten arabischen Alphabet.

Tojiki, die zentralasiatische Variante des Persischen,ist Amtssprache in Tadschikistan und wird mit einemmodifizierten kyrillischen Alphabet geschrieben.

Viele der in Deutschland lebenden Iraner(innen) sindFlüchtlinge. Begonnen hat die Migration aus politi -schen Gründen bereits zu Zeiten der Schah diktaturin den 1950er-Jahren (Amiri 1995, S.211). Die meistender in Deutschland lebenden Menschen afghanischerHerkunft sind (ehemalige) Flüchtlinge.

Persisch

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Polnisch

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Verbreitung: Polen und umliegende Gebiete, USAAmtssprache in: PolenAnzahl der Sprecher(innen): 37 bis 40 Millionen

Polnisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der baltischen und slawi-schen Sprachen und hier wiederum zur Untergruppe der zahlreichen slawischen Sprachen wiepBosnisch,pKroatisch, Makedonisch,pRussisch,pSerbisch, Slowakisch, Slowenisch,pTschechisch und Ukrainisch(Crystal 2004, S.300).

Der älteste erhaltene Text in polnischer Sprache, das religiöse Lied „Bogurodzica“ („Gottes mutter“),stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Dasheutige Polnisch geht auf das 16. Jahrhundert zurück(Encyclopaedia Britan nica 2007).

Geschrieben wird Polnisch mit dem lateini schenAlpha bet. Es enthält zahlreiche Lehnwörter aus demLateinischen, dem Tschechischen, dem Deutschenund dem Ukrainischen sowie einige aus dem Italieni-schen, dem Französischen und dem Englischen.

Mit dem Nobelpreis für Literatur wurden die polnischen Schriftsteller(innen) Czesław Miłosz, Władysław Stanis ław Reymont, Henryk Sienkie-wicz und Wisława Szymborska ausgezeichnet (www.nobelpreis.org).

Deutsche Wörter aus dem Polnischen sind unterande rem: Gurke von ogurek, dalli von dalej (weiter,los, vorwärts), Horde von horda (wurde zunächst füreinen Trupp herumziehender Kriegsleute gebraucht)und Pulk von pólk (Heer, Truppe, Schar) (Kluge 2002).

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Polnisch

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Die Arbeitsmigration von Pol(inn)en nach Deutsch-land begann schon Ende des 19. Jahrhunderts. Wäh-rend des Zweiten Weltkriegs wurden viele Pol(inn)enzur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt(Stefan ski 1995, S.387 ff.).

Zwischen 1988 und 1992 verließen etwa 583000Aussied ler(innen) Polen (Dietz 2004). Seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union im Jahr 2002hat sich der Anteil von Menschen mit polnischerStaatsangehörigkeit in München fast verdoppelt(Landes hauptstadt München, Statistisches Amt 2008und 2003).

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Portugiesisch

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Verbreitung: Teile Afrikas, Brasilien und PortugalAmtssprache in: Angola, Brasilien, Guinea-Bissau,am Kap Verde, Mosambik, Osttimor, Portugal undSao Tomé Anzahl der Sprecher(innen): 120 bis 135 Millionen

Portugiesisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der romanischen Spra-chen. Grundlage des Portugiesischen bildet Latein,wie dies auch fürp Französisch,p Italienisch,pRu -mä nisch,p Spanisch und andere Sprachen der Fall ist(Crystal 2004, S.301). Das Standardportugiesischbasiert auf dem Dialekt von Lissabon. Innerhalb Portu-gals differieren die verschiedenen Dialekte wenig.Die Aussprache des Portugiesischen in Brasilienweicht jedoch erheblich von der in Portugal ab.Von Spanisch unterscheidet sich Portugiesisch inAusspra che, Grammatik und Wortschatz.

Schriftliche Aufzeichnungen in Portugiesisch gibt esseit Ende des zwölften, literarische Werke aus dem13./14. Jahrhundert (Encyclopaedia Britannica 2007).

Die weltweite Verbreitung der portugiesischen Sprache ist zurückzuführen auf das Wirken Portugalsals Kolo nialmacht.

1998 wurde der portugiesische Schriftsteller José Sara mago mit dem Nobelpreis für Literaturausgezeichnet (www.nobelpreis.org).

Deutsche Wörter portugiesischen Ursprungs sind unter anderem: Marmelade von marmelada (Quitten-mus), Veranda von varanda (Geländer haben) undKokos nuss von coco (Kluge 2002).

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Portugiesisch

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Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise erhöhtesich die Anzahl der Brasilianer(innen), die – teilweiseauch vorübergehend – nach Deutschland migrierten(Santos 1995, S.100 f.). In München leben etwa ge-nauso viele Brasilianer(innen) wie Portugies(inn)enund bilden damit die größte Gruppe der Südameri-kaner(innen) (Landeshauptstadt München, Statisti-sches Amt 2008 und 2003).

Viele der in Deutschland lebenden Portugies(inn)enkamen seit 1964 im Rahmen der Anwerbung durchdie Bundesrepublik Deutschland als Arbeitsmigran -t(inn)en und in der Folge durch den Familiennachzug nach Deutschland (Pelotte 1995, S. 403).

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Punjabi (Panschabi)

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Verbreitung: Indien, PakistanAmtssprache in: Punjab (indischer Bundesstaat)Anzahl der Sprecher(innen): 40 bis 70 Millionen

Punjabi gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie wiepPaschtu,pPersisch undpRomanes zur Gruppe der indoiranischen Sprachenund hier wiepHindi zur Untergruppe der indischenSprachen (Crystal 2004, S.301). Für die verschiede-nen Dialekte von Punjabi werden zwei unterschied -liche Alphabete verwendet: Lahnda und Gurmukhi(Encyclopaedia Britannica 2007).

Punjabi verfügt über einen ähnlichen Wortschatz wie Hindi und enthält wenige Lehnwörter aus demPersischen und dem Arabischen sowie dem Sanskrit.

Punjab war eine Provinz der ehemaligen Kolonie Britisch-Indien, die 1947 zwischen Pakistan und Indien aufgeteilt wurde.

Menschen aus Indien und Pakistan kamen und kommen oft als Flüchtlinge nach Deutschland.

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Romanes (Romani)

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Verbreitung: Balkan, Europa und USAkeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): mehr als 4,5 Millionen

Romanes ist die Sprache der Sinti und Roma. Sie ge-hört innerhalb der indoeuropäischen SprachfamiliewiepPaschtu undpPersisch zur Gruppe der indo -iranischen Sprachen und hier wiepHindi undpPunjabi zur Untergruppe der indischen Sprachen(Crystal 2004, S.301).

Romanes ist die einzige indoiranische Sprache, deren Sprecher(innen) ausschließlich außerhalb desindischen Subkontinents leben, wobei der Schwer-punkt in Osteuropa liegt. Seit dem Mittelalter wirdRomanes in Europa gesprochen (Institut für Sprach-wissenschaft der Universität Graz 2008). Die ver -schiedenen Romanes-Dialekte unterscheiden sich je nach dem Lebensraum ihrer Sprecher(innen) undenthalten Lehnwörter aus der dort jeweils vorherr-schenden Sprache (Encyclopaedia Britannica 2007).Wissenschaft liche Bemühungen zielen darauf ab, einvereinheitlichtes Romanes als Standardsprachezu erarbeiten und dabei auch die Schrift zu standar-disieren (Rao-Casimir 1995, S. 443).

Sinti und Roma sind eine alteingesessene nationaleMinderheit in Deutschland und hier seit über 600Jahren beheimatet. In der Zeit des Nationalsozialis-mus wurden sie verfolgt – etwa 500000 Sinti undRoma fielen dem Holocaust zum Opfer.

Zehntausende Roma kamen Anfang der 1960er-Jahre als Arbeitsmigrant(inn)en aus dem ehemaligenJugo slawien, der Türkei und Griechenland nach

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Romanes

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Deutschland. In den 1980er-Jahren kamen sie dannals Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien.Und seit 1990 – bis zum Beitritt Rumäniens zurEuropäi schen Union im Jahr 2007 – ersuchten Romaaus Rumänien in Deutschland um politisches Asyl(Jonuz & Holl 1995, S. 420 ff.).

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Rumänisch (Aromunisch, Moldauisch)

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Verbreitung: Moldawien, Rumänien und SerbienAmtssprache in: Moldawien und Rumänien Anzahl der Sprecher(innen): 20 bis 25 Millionen

Rumänisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie wiepFranzösisch,p Italienisch,pPortugiesisch undpSpanisch zur Gruppe derromani schen Sprachen, deren Grundlage Lateinist (Crystal 2004, S.301).

Das Vokabular des Rumänischen besteht aus einemlateinischen Grundwortschatz, der ergänzt wirddurch Bestandteile aus vorromanischen sowie slawi-schen Sprachen, Türksprachen, Neugriechisch, Alba-nisch, Ungarisch, Italienisch und Französisch. Dazukommen neue lateinische und griechische Kunst-wörter (Wendt 1987, S.264). Als Schrift wird daslatei nische Alphabet verwendet.

Zwischen 1988 und 1992 emigrierten 195000 Aus-siedler(innen) aus Rumänien nach Deutschland. Seit1991 – bis zum Beitritt Rumäniens zur EuropäischenUnion im Jahr 2007 – gab es Asylmigration ausRumä nien (Dietz 2004).

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Russisch

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Verbreitung: GUS (Gemeinschaft unabhängigerStaaten, frühere Sowjetunion)Amtssprache in: Russland und Weißrussland eine der sechs Amtssprachen der UNAnzahl der Sprecher(innen): 130 bis 150 Millionen

Russisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der baltischen und slawi-schen Sprachen und hier wiederum zur Untergruppe der zahlreichen slawischen Sprachen wiepBosnisch, pKroatisch, Makedonisch,pPolnisch,pSerbisch, Slowakisch, Slowenisch,pTschechisch und Ukrainisch. Geschrieben wird Russisch mit dem aus dem kyrilli-schen Alphabet abgeleiteten russischen Alphabet(Crystal 2004, S.300).

Zu den bekannten russischen Schriftstellern gehören Michail Bulgakow, Fjodor Dostojewski, Nikolai Gogol,Maxim Gorki, Alexander Puschkin, Lew Tolstoi, AntonTschechow und Iwan Turgenew. Mit dem Nobelpreisfür Literatur ausgezeichnet wurden Iwan Alekseje-witsch Bunin, Boris Leonidowitsch Pasternak, Michail Aleksandrowitsch Scholochow und Alexan-der Isajewitsch Solschenizyn (www.nobelpreis.org).

Deutsche Wörter aus dem Russischen sind unterande rem: Bauch von púzo (Bauch, Wanst), Samowarvon samovár (vermutlich aus russisch sam = selbstund varít = kochen, also ein „Selbstkocher“), Grenzevon granica (Grenzmarke, Grenzzeichen), Wodka vonvódka (Wässerchen, Verkleinerungsform von vodá =Wasser) und Droschke von drózki (leichter Wagen)(Kluge 2002).

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Russisch

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Viele Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion kamen seit 1950 als Aussiedler(innen) beziehungs-weise seit 1991 als jüdische Zuwanderinnen undZuwanderer nach Deutschland (Unabhängige Kom-mission „Zuwande rung“ 2001, S.178 ff.).

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Serbisch

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Verbreitung: ehemalige Republik Jugoslawien undumliegende GebieteAmtssprache in: Bosnien und der Herzegowina,Montenegro und SerbienAnzahl der Sprecher(innen): 17 bis 17,5 Millionen

Serbisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der baltischen und slawi-schen Sprachen und hier wiederum zur Untergruppe der zahlreichen slawischen Sprachen wiepBosnisch,pKroatisch, Makedonisch,pRussisch,pSerbisch, Slowakisch, Slowenisch,pTschechisch und Ukrainisch(Crystal 2004, S.300).

Amtssprachen des ehemaligen Jugoslawien warenSerbokroatisch, Slowenisch und Makedonisch.Der Begriff Serbokroatisch umfasst die beiden Spra-chen Serbisch und Kroatisch, die sich in Grammatik,Wortschatz und Aussprache nur gering fügig unter-scheiden. Der wesentliche Unterschied besteht in der Schrift: Das Serbische wird mit kyrillischen, dasKroatische mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Das Bosnische – dem Kroatischen und dem Serbischen sehr ähnlich – verwendet ebenfalls das latei nischeAlpha bet (Belošević & Stanisavljević 1995, S.275).

Der Roman „Cloaca Maxima“ (1994) des serbischenSchriftstellers Vladimir Arsenijević wurde in 20 Spra-chen übersetzt, unter anderem auch ins Deutsche.

Serb(inn)en aus dem ehemaligen Jugoslawien kamenim Rahmen der Arbeitsmigration seit den 1960er-Jahren nach Deutschland, seit den Kriegen im ehe -maligen Jugoslawien auch als Flüchtlinge (Belošević& Stanisavljević 1995, S.278).

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Singhalesisch

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Verbreitung: Sri LankaAmtssprache in: Sri LankaAnzahl der Sprecher(innen): 9 bis 12 Millionen

Singhalesisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie wiepPaschtu undpPersisch zurGruppe der indoiranischen Sprachen und hier wiepHindi,pPunjabi undpRomanes zur Untergruppeder indischen Sprachen (Crystal 2004, S.301).

Singhalesisch verfügt über eine eigene Schrift(Encyclo paedia Britannica 2007).

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Somali

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Verbreitung: Äthiopien, Dschibouti, Kenia undSoma liaAmtssprache in: SomaliaAnzahl der Sprecher(innen): 2 bis 5 Millionen

Somali gehört wiepAmharisch,pArabisch undpHaussa zur hamitosemi tischen Sprachfamilieund innerhalb dieser zu den etwa 30 kuschitischenSprachen (Crystal 2004, S.316).

Erst seit 1972 Somali zur Amtssprache Somalias er-klärt wurde, existiert eine – mit lateinischem Alpha-bet geschriebene – Schriftform der Sprache (Wendt1987, S.265). Demgegenüber gibt es eine sehr langeund reiche Tradition der mündlichen Erzählungen(Encyclopaedia Britannica 2007). Gesprochen wirdSoma li in regional unterschiedlichen Dialekten.

Das 1960 gegründete Somalia – entstanden aus denKolonien Britisch-Somaliland und Italienisch-Somali-land – war und ist politisch instabil; unter anderemdeshalb kamen und kommen Menschen aus Soma liaals Flüchtlinge nach Deutschland (Terlinden 2008).

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Spanisch

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Verbreitung: Mittel- und Südamerika, Spanien undUSAAmtssprache in: Argentinien, Äquatorialguinea,Boli vien, Chile, Costa Rica, der DominikanischenRepublik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Hondu-ras, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Nicaragua, Panama,Paraguay, Peru, Spanien, Uruguay und Venezuelaeine der sechs Amtssprachen der UNAnzahl der Sprecher(innen): 150 bis 250 Millionen

Spanisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der romanischen Spra-chen. Grundlage des Spanischen bildet Latein, wiedies auch fürp Französisch,p Italienisch,p Portugie -sisch,pRu mä nisch und andere Sprachen der Fall ist(Crystal 2004, S.301). Das heutige Spanisch basiertauf dem kastilischen Dialekt. Bedingt durch die jahr-hundertelange Herrschaft der Araber in Spanien weistdie Sprache viele Wörter arabischen Ursprungs auf(Wendt 1987, S.258 f.).

Die weltweite Verbreitung des Spanischen ist zurückzuführen auf das Wirken Spaniens als Kolonialmacht.

Das erste literarische Werk in spanischer Sprachestammt aus der Mitte des zwölften Jahrhunderts.Zahlreiche spanische sowie süd- und mittelamerika -nische Schriftsteller(innen) wurden mit dem Nobel-preis für Literatur ausgezeichnet, unter anderemOctavio Paz aus Mexiko, Gabriel García Márquezaus Kolumbien sowie Vicente Aleixandre und Camilo José Cela aus Spanien (www.nobelpreis.org).

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Spanisch

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Zahlreiche deutsche Wörter leiten sich aus dem Spa-nischen ab, darunter: Cafeteria von cafetería (Imbiss-stube), Ranch von rancho (vereinzelt gelegene Hütte),Spinat von espinaca, Parade von parada und Perückevon peluca (Kluge 2002).

Viele der in Deutschland lebenden Spanier(innen) kamen seit 1960 im Rahmen der Anwerbung durchdie Bundesrepublik Deutschland als Arbeitsmigran -t(inn)en und in der Folge durch den Familiennachzugnach Deutschland (Romano-García 1995, S. 470).

In München ist der Anteil von Menschen aus einemmittel- oder südamerikanischen Land mit Spanisch alsAmtssprache gering (Landeshauptstadt München,Statistisches Amt 2008 und 2003).

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Suaheli (Suahili, Kiswahili)

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Verbreitung: Ost- und ZentralafrikaAmtssprache in: Kenia, Tansania und UgandaAnzahl der Sprecher(innen): 30 Millionen

Suaheli gehört zu den Niger-Kongo-Sprachen und ist innerhalb dieser Sprachfamilie die am weitestenverbreitete Bantusprache (Crystal 2004, S.314). Eswird in Ost- und Zentralafrika als Verkehrssprache inetwa 15 Hauptdialekten gesprochen (Ency clopaediaBritannica 2007).

Zur Aufzeichnung des Suaheli wurde jahrhundertelangdas arabische Alphabet verwendet, heute jedochwird mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Die Schriftsprache beruht auf dem in Sansibar gespro-chen Dialekt Kiunguja, der in Tansania verbreitet ist.Viele Lehnwörter stammen aus dem Arabischen;auch das Wort Suaheli kommt aus dem Arabischenund bedeutet so viel wie „Küste“.

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Tamazight (Amazigh)

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Verbreitung: Algerien und Marokko keine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 3 Millionen

Tamazight ist eine der über 20 Berbersprachen undgehört wiepAmharisch,pHaussa undpSomali zuden hamitosemitischen Sprachen.

Tamazight wird von etwa einem Drittel der Marok -kaner(innen) gesprochen; dazu gehören die Rifs im Mittleren Atlas sowie die Bevölkerung im HohenAtlas. Darüber hinaus ist Tama zight eine der Berber-sprachen, die in Algerien gesprochen werden (Encyclopaedia Britannica 2007).

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Tamil

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Verbreitung: Malaysia, Nord-Sri-Lanka, Singapur,Südafrika, Südostasien sowie Süd- und OstindienAmtssprache in: Sri Lanka, Singapur, Tamil Naduund Puducherry (indische Bundesstaaten)Anzahl der Sprecher(innen): 35 bis 55 Millionen

Tamil gehört zur mehr als 20 Sprachen umfassendendrawidischen Sprachfamilie, die in enger geografi-scher Nachbarschaft zu Süd- und Ostindien gespro-chen wird. Die vier Hauptsprachen sind Telugu, Ta-mil, Kannada und Malajalam (Crystal 2004, S.308).Sprecher(innen) der drawidischen Sprachen sind nachSüdostasien, in den Osten und Süden Afrikas und inGroßstädte auf der ganzen Welt migriert.

Die Tamil-Literatur gehört zur ältesten und umfang-reichsten Literatur Indiens. Erste Inschriften gab esschon im siebten und achten Jahrhundert (Wendt1987, S.188).

Tamil(inn)en kamen und kommen unter anderem als Asylsuchende nach Deutschland, weil sie in Sri Lanka als ethnische Minderheit verfolgt werden(Martini 1995, S. 491).

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Thai

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Verbreitung: China, Laos, Thailand und VietnamAmtssprache in: ThailandAnzahl der Sprecher(innen): 20 bis 30 Millionen

Thai gehört zur sinotibetischen Sprach familie.Von den in Südostasien gesprochenen rund 40 Thai-Sprachen ist sie die am weitesten verbreitete. Siebesitzt eine eigene Schrift und wird in zahlreichenDialekten gesprochen (Crystal 2004, S.310). Thai basiert hauptsächlich auf dem Dialekt von Bangkok.

Zahlreiche Lehnwörter aus verschiedenen Sprachenhaben Eingang in die Sprache gefunden, wobei dieältes ten vermutlich aus dem Chinesischen stammen.Hunderte von Wörtern sind auch dem Sanskrit – derklassischen Sprache der Hindus – entlehnt. Aus dem16. Jahrhundert stammen Begriffe portugiesischenUrsprungs, heute werden viele aus dem Englischenübernommen.

Die älteste Literatur, erhalten vor allem in Form vonSteininschriften, geht auf das 13./14. Jahrhundert zu-rück. Die bekannteste dieser Steininschriften stammtaus dem Jahr 1292 und überliefert den Reichtum unddie Wohltätigkeit von König Ramkhamhaengs (Ency-clopaedia Britannica 2007).

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Tigrinya

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Verbreitung: Äthiopien und EritreaAmtssprache in: EritreaAnzahl der Sprecher(innen): 3 bis 3,5 Millionen

Tigrinya hat sich aus pAmharisch entwickelt und gehört somit wie dieses zu den hamitosemitischenSprachen.

Die ehemalige äthiopische Provinz Eritrea ist seit 1993 ein unabhängiger Staat (Daffa 1995, S.15).

Menschen aus Äthiopien und Eritrea kamen und kom-men seit den 1960er-Jahren aus politischen Gründennach Deutschland; viele der eritreischen Flüchtlingewurden als politische Flüchtlinge aner kannt (Daffa1995, S.26).

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Tschechisch

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Verbreitung: Tschechische RepublikAmtssprache in: der Tschechischen RepublikAnzahl der Sprecher(innen): 9 bis 10 Millionen

Tschechisch gehört innerhalb der indoeuropäischenSprachfamilie zur Gruppe der baltischen und slawi-schen Sprachen und hier wiederum zur Untergruppe der zahlreichen slawischen Sprachen wiepBosnisch,pKroatisch, Makedonisch,pPolnisch,pRussisch,pSerbisch, Slowakisch, Slowenisch und Ukrainisch(Crystal 2004, S.307).

Tschechisch wird mit dem lateinischen Alphabetgeschrie ben. Grundlage ist der Dialekt von Prag ausdem 16./17. Jahrhundert (Encyclopaedia Britannica2007). Es existieren einige Dialekte. Dem Tschechi -schen sehr ähnlich ist Slowakisch (Wendt 1987,S.299).

Die ältesten Zeugnisse der tschechischen Sprachestammen aus dem zwölften Jahrhundert. Internatio-nal bekannte tschechische Schriftsteller sind VáclavHavel, Milan Kundera sowie Jaroslav Seifert, der 1984für den Nobelpreis für Literatur nominiert wurde(www.nobelpreis.org).

Deutsche Wörter tschechischen Ursprungs sind un-ter anderem: Halunke von holomek (Bettler, Gauner,Diener, Knecht), Roboter von robot (Fronarbeiter),Stieglitz von stehlec, Pistole von píst’ala (Pfeife, Rohr)und Schmand von smetana (Milchrahm) (Kluge 2002).

Menschen tschechischer Herkunft emigrierten oft aus politischen Gründen, etwa nach Besetzung derTschechoslowakei durch die Truppen des Warschau erPakts im August 1968 (Vodička 1995, S.502 f.).

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Türkisch

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Verbreitung: Bulgarien, Griechenland, Nordzypern,Türkei und umliegende GebieteAmtssprache in: Nordzypern und der TürkeiAnzahl der Sprecher(innen): 27 bis 45 Millionen

Türkisch gehört zur altaischen Sprachfamilie, derenVerbreitungsgebiet sich von der Türkei im Westen bisnach Japan im Osten und im Norden von Russland biszur Tschuktschen Halbinsel erstreckt. Sie umfasstetwa 40 Sprachen, die drei Sprachgruppen zugeord-net werden: Turksprachen, Mongolisch und Tungu-sisch. Dabei ist Türkisch die bekannteste der Turk-sprachen. Zu ihnen gehören unter anderem auchAserbaidschanisch, Turkmenisch, Usbekisch undpUi-gurisch (Crystal 2004, S.307).

Wenige Jahre nach Gründung der türkischen Republik(1923) wurde die arabische Schrift durch die lateini-sche ersetzt (1928). Die ersten schriftlichen Werke in türkischer Sprache sind die Orhon-Inschriften ausdem siebten Jahrhundert (Encyclopaedia Britannica2007). Es gibt viele Lehnwörter aus dem Arabischenund dem Persischen sowie dem Französischen.

Zu den bekanntesten Vertretern aktueller türkischerLiteratur in Deutschland gehören Yaşar Kemal undOrhan Pamuk, der im Jahr 2006 mit dem Nobelpreisfür Literatur ausgezeichnet wurde.

Deutsche Wörter türkischen Ursprungs sind unterande rem: Sorbet von şerbet (süßer, kühlender Trunk),Kaffee von kahve, Turban von tülbent, Jogurt von yoghurt (Dickmilch) und Kiosk von köşk (Garten -häuschen) (Kluge 2002).

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Türkisch

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Viele der in Deutschland lebenden Türk(inn)en kamenseit 1961 im Rahmen der Anwerbung durch die Bun-desrepublik Deutschland als Arbeitsmigrant(inn)enund in der Folge durch den Familiennachzug nachDeutschland (Özcan 1995, S.513 ff.). Nach demMilitär putsch im Jahr 1980 migrierten zahlreiche Menschen als Flüchtlinge (Meyer-Ingwersen 1995,S.318).

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Uigurisch

Verbreitung: China (Xinjiang-Uigur), Kasachstan,Kirgi sistan und UsbekistanAmtssprache in: Autonome Uigurische Region Xinjiang in ChinaAnzahl der Sprecher(innen): etwa 11 Millionen

Uigurisch gehört zur altaischen Sprachfamilie, derenVerbreitungsgebiet sich von der Türkei im Westen bisnach Japan im Osten und im Norden von Russland bis zur Tschuktschen Halbinsel erstreckt. Sie umfasstetwa 40 Sprachen, die drei Sprachgruppen zugeord-net werden: Turksprachen, Mongolisch und Tungu-sisch. Uigurisch gehört wiepTürkisch zu den Turk-sprachen (Crystal 2004, S.307). Für die uigurischeSprache wird das arabische Alphabet verwen det.

Die Uiguren gehören in China zu einer muslimischenMinderheit, die durch den chinesischen Staat verfolgtwird (Leicht 2007). Die seit Langem prekäre wirtschaft-liche, soziale und politische Lage der Uiguren in derAutonomen Uigurischen Region Xinjiang in Chinahat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre undinsbesondere seit dem 11. September 2001 weiterverschlechtert (Deutscher Bundestag 2007).

Auch in München leben uigurische Flüchtlinge.

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Ungarisch (Magyarisch)

Verbreitung: Rumänien, Ungarn und angrenzendeGebieteAmtssprache in: UngarnAnzahl der Sprecher(innen): 13,5 bis 14 Millionen

Ungarisch gehört zur uralischen Sprachfamilie undhier wie Finnisch und Estnisch zur Gruppe der finno-ugrischen Sprachen (Crystal 2004, S.304). Geschrie-ben wird die ungarische Sprache mit lateinischenBuchstaben. Umgeben von nichturalischen Sprachen weist Ungarisch viele Lehnwörter aus dem Persischen,den Turksprachen, den slawischen und kaukasischenSprachen sowie aus dem Lateinischen und dem Deutschen auf (Encyclopaedia Britan nica 2007).

Deutsche Wörter, die dem Ungarischen entstammen,sind unter anderem: Säbel, Kutsche, Palatschinkensowie Gulasch von gulyás (Fleisch der Rinderhirten)(Kluge 2002). Das vom ungarischen talpas abgeleitete„Tollpatsch“ war eines der prämierten Wörter imWett bewerb „Wörter mit Migrationshintergrund“(Limbach 2008, S. 43): talpas bedeutet „breitfüßigeSohle“, weil die Soldaten mit Schnüren befestigteSohlen trugen (daher bedeutete Tollpatsch ursprüng-lich „Fußsoldat“) (Kluge 2002).

Migrant(inn)en aus Ungarn sind in Deutschland einerelativ kleine Gruppe. Die Migration aus Ungarn warmeist politisch motiviert. Der ökonomische Aspektgewann erst mit der Öffnung südost- und osteuropäi-scher Staaten eine stärkere Bedeutung (Martini 1995,S.531).

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Vietnamesisch

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Verbreitung: Nord- und Süd-Vietnam, Kambodschaund LaosAmtssprache in: Vietnam Anzahl der Sprecher(innen): 70 Millionen

Die Forschung ist sich nicht einig, ob Vietnamesischinnerhalb der austroasiatischen Sprachfamiliezu den Mon-Khmer-Sprachen oder innerhalb dersinotibe tischen Sprachfamilie wiepThai zu denThai-Sprachen gehört (Crystal 2004, S.309). DasStandardvietnamesisch basiert auf der Sprache derGebildeten in der Gegend um Hanoi (EncyclopaediaBritannica 2007).

Bei Vietnamesisch handelt es sich um eine Misch-sprache, die viele Lehnwörter aus dem Chinesischenaufweist. Lange Zeit wurde Vietnamesisch im Charak-ter chinesischer Schriftzeichen geschrieben, wobei es aber nicht mit dem Chinesischen verwandt ist. Seit dem 17. Jahrhundert wird das durch diakritischeZeichen (Akzente) ergänzte lateinische Alphabetverwen det. Die Akzente geben die Tonhöhen an, in denen die einsilbigen Wörter ausgesprochen werden. Es gibt sechs verschiedene Tonhöhen – je nach Ton -höhe haben die Silben unterschiedliche Bedeutungen(Vorsatz 1995, S.542 f.), sodass bereits eine geringeAbweichung in der Aussprache das Gesagte unver-ständlich machen oder den Sinn völlig verändern kann(Wendt 1987, S.345).

Die meisten der in Deutschland lebenden Vietname -s(inn)en kamen entweder als Vertragsarbeiter(innen) in die DDR oder als Flüchtlinge nach Deutschland(Vorsatz 1995, S.532 ff.).

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Yoruba

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Verbreitung: Benin, Nigeria und Togokeine AmtsspracheAnzahl der Sprecher(innen): 17 Millionen

Yoruba gehört innerhalb der Niger-Kongo-Sprach -familie wiepEdo,pEwe undp Igbo zur Gruppe derWest-Benue-Kongo-Sprachen und wird in vielenDialekten gesprochen.

Im Jahr 1884 begann Bischof Samuel Crowther, dieEntwicklung einer Standardschriftsprache zu fördern – heute gibt es Zeitschriften und Bücher in Yoruba, die Sprache wird in Radio und Fernsehen gesprochenund in der Schule bis zum universitären Level gelehrt(Encyclopaedia Britannica 2007).

Einer der bekanntesten Schriftsteller in Yoruba istAmos Tutuola, dessen Bücher in viele Sprachenübersetzt wurden.

Menschen aus Nigeria und Togo kamen und kommenoft als Flüchtlinge nach Deutschland.

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Der Mehrsprachigkeit eine

Chance geben

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Reyhan Kulac

Nicht nur in der Slowakei gilt das Sprichwort „Je mehr Sprachen du sprichst, desto mehr bist du Mensch“, sondern aufgrund der Aktualitätdes Themas nahezu im gesamten europäischenRaum. Das sich wie ein Plädoyer für das Sprachen -lernen anhörende Sprichwort verdeutlicht die entspre-chende Strategie auf europäischer Ebene und findetsich wieder in der Sprachenpolitik der EuropäischenUnion und ihrer Rahmenstrategie für Mehrsprachig-keit, Sprachenvielfalt und kulturelle Identität (EU-Kom-mission 2005). Dort heißt es weiter: „Sprache ist der unmittelbarste Ausdruck von Kultur. Sie machtuns zu Menschen und ist Teil unserer Identi tät“ (EU-Kommission 2005, S.2).

Die Programme und Aktionen hören sich gut an. Sie wollen die sprachliche Vielfalt und den kulturellenPluralis mus unterstützen. Sprachenvielfalt soll nichtnur Teil einer Gesellschaft sein, sondern auch inBildungs einrichtungen, Institutionen und Betrieben gelebt werden. Mehrere Sprachen sprechen undprakti zieren zu können, eröffne Sprecherinnen undSprechern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Vor demHintergrund der Globalisierung biete sie vor allemChancen auf weiter gehende berufliche und indivi -duelle Perspektiven.

Dem Anspruch, individuelle Perspektiven zu schaffen,wird das Bildungssystem für viele Kinder und Jugend-lichen sowie Erwachsenen jedoch nicht gerecht. DieFrage ist, wie der Spracherwerb so gefördert werden

Die mono -

linguale

Sprachpraxis

Ein europäisches

Plädoyer

für Mehr -

sprachigkeit

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D

Der Mehrsprachigkeit eine Chance geben

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kann, dass Potenziale und Kompetenzen bestmöglichausgeschöpft werden. Aufgrund der monolingualenOrientie rung des Schul- oder Bildungssystems gehenSprachkompetenzen von Menschen mit Migrations-hintergrund und nicht deutscher Erstsprache verlorenoder werden nicht berücksichtigt. Das bereits seitJahrzehnten praktizierte Prinzip der Einsprachigkeitsieht die Einbindung und Förderung der Erstsprachevon Schülerinnen und Schülern mit Migrationshinter-grund nicht vor. Im Schulsystem fanden sich Minder-heitensprachen höchstens im muttersprach lichenErgän zungsunterricht wieder und kamen so aus demfamiliären Umfeld nicht hinaus. Aus Sicht mehrspra-chiger Kinder und Jugendlicher ist Mehrsprachigkeitein Nachteil und nicht eine Kompetenz, die anerkanntund konzeptionell gefördert wird.

Ob nun eine Sprache gefördert, geduldet oder miss-billigt (Crystal 2004, S.366) wird, hängt sehr stark vonder Bildungs- und Sprachenpolitik ab, in gewisser Hin-sicht aber auch von den Haltungen, historisch gepräg-ten Denkmustern und Meinungsbildern innerhalb derGesellschaft. Öffentliche Meinung und Bildungspolitikbestimmen darüber, welche Sprachen bedeutsamsind und vermittelt werden. Das dadurch zustandekommende Bild der Gesellschaft ist entweder das einer von kultureller Vielfalt geprägten oder das einerkulturell und sprachlich homogenen. Der oft emotio-nal geführten Diskussion, in welchen Sprachen unter-richtet wird und ob mehrsprachige Bildung sinnvollist, liegt ein unterschiedliches Verständnis von Nation(Crystal 2004, S.367) und Gesellschaft beziehungs-weise Integration zugrunde. Bei monolingualer Orien-tierung ist die Konsequenz die, dass das Lernen derLandessprache im Zentrum aller Bemühungen steht

Ursachen

für die

monolinguale

Ausrichtung

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Der Mehrsprachigkeit eine Chance geben

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und als Maßstab dient, unabhängig davon, welcheBevölkerungs gruppen zugewandert sind und mehr-sprachige Kompetenzen besitzen.

Teilhabe fängt bei der Anerkennung von Ressourcen und Kompetenzen und bei der Eröffnung von Bildungs- und Beschäftigungschancen an und unterstützt Men-schen bei der aktiven und selbstbestimmten Gestal-tung ihres Lebens. Mehrsprachige Menschen sind,um selbstbestimmt handeln zu können, nicht nur aufdie Unterstützung beim Erlernen der deutschen Spra-che angewiesen, vielmehr benötigen sie ein gegen-über sprachlicher Vielfalt positiv und wertschätzendeingestelltes Umfeld. Ausgehend vom Migrationshin-tergrund sind mindestens 36 Prozent der Münchner Bevölkerung mehrsprachig (Schätzung in Anlehnung an die Bevölkerungsdaten zu Menschen mit Migrations-hintergrund in München, April 2008; Landeshaupt-stadt München, Statistisches Amt, ZIMAS 2008), das heißt, 483200 Müncherinnen und Münchnersprechen neben Deutsch eine weitere Sprache –wenngleich die Sprachkenntnisse in der Herkunfts-sprache variieren.

Die bereits bestehenden Ansätze zur Förderungmehrsprachiger Kompetenzen werden erst dann grei-fen und viele Menschen erreichen, wenn Gesellschaftund Bildungspolitik die kulturelle Vielfalt anerkennen.Mit ihrer Integrationspolitik trägt die Landeshaupt-stadt München wesentlich zur Verständigung überalle Gruppen hinweg bei und setzt wichtige Impulsefür die gleichberechtigte Teilhabe aller. Im Grund-satz 4 des Interkulturellen Integrationskonzeptes istdie Sprachförderung und die Berücksichtigung vonHerkunftssprachen verankert:

Anerkennung

und Wert -

schätzung

von Mehr -

sprachigkeit

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Der Mehrsprachigkeit eine Chance geben

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Grundsatz 4:

Sprachkompetenzen im Deutschen und in den

Herkunftssprachen sind Schlüsselressourcen von

Integration.“

(Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Stelle fürinterkulturelle Arbeit 2008, S.16)

Die Erfahrung, durch Nichtbeachtung ausgegrenzt zu werden, ist vielen Kindern und Erwachsenen mitanderem kulturellen Hintergrund vertraut. Einerseitssprechen lerntheoretische Gesichtspunkte (Jampert2003, S.16) dafür, die Erstsprache aufgrund ihrer Be deutung für die kommunikative, emotionale undintellek tuelle Persönlichkeitsentwicklung zu beachten,andererseits fehlen verbindliche bildungs- und inte -grationspolitische Grundsätze, die die herausragende Rolle von Schlüsselkompetenzen für gleichberechtigte Teilhabe herausstellen und fördern. Bis zur Umsetzung der Forderung der Europäischen Union, die individuelle Mehrsprachigkeit so weit zu fördern, bis alle Bürgerund Bürgerinnen zusätzlich zu ihrer Mutterspracheüber praktische Kenntnisse in mindestens zwei wei teren Sprachen – und zwar nicht nur in Englisch –verfügen, ist es noch ein langer Weg.

Ausblick

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Wenn Buchstaben Muster bleiben

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Sabine Handschuck

„Bei mir ist es so: Ich sehe die ganzen Buchstaben.Ich kenne sie alle, ich kenne ihre Namen. Ich kann sienur nicht zusammensetzen. Die Wörter bleiben nurMuster, die ich nicht lesen kann.“ 1

Frau Großstädter2 kann das Plakat an der Außentürder Behörde, das sie herzlich willkommen heißt, nichtlesen. Sie ist Analphabetin und eine selbstbewussteFrau. Mit ihrem Handicap geht sie offen um: „Wennich was wissen will, dann frage ich. Dazu gibt es immer eine Möglichkeit. Ob das nun in einem Ladenist oder sonstwo. Mir macht das nichts aus. Durchdas Fragen komme ich anderen Menschen näher. Ich gucke, wie sie reagieren. Die meisten sindverwun dert, manche finden es lächerlich.“

Die Verwunderung, auf die Frau Großstädter trifft, hat damit zu tun, dass häufig unbekannt ist, dass inDeutschland etwa vier Millionen Frauen und Männerweder schreiben noch lesen können. Auch die Offen-heit von Frau Großstädter ist untypisch. Obwohl rundsechs Prozent der deutschen Bevölkerung diesegrundlegenden Kulturtechniken nicht beherrschen,erken nen nur wenige Erwachsene eine Person in ih-rem direkten Umfeld als Analphabetin oder Analpha-beten. Analphabetismus wird schamhaft verborgen,vor den eigenen Kindern, vor Freund(inn)en undArbeits kolleg(inn)en und bei Kontakten mit Behörden.

1 Die Interviewpassagen sind entnommen aus Handschuck(2001).

2 Name geändert.

Beispiel

Problem

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Wenn Buchstaben Muster bleiben

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Eine bandagierte Hand, die vergessene Brille, schein-bare Verständigungsschwierigkeiten von Migrantinnenund Migranten sind häufig eingesetzte Mittel, um sichein Formular vorlesen oder ausfüllen zu lassen. DieAngst vor sozialer Ächtung ist groß, denn, so RainerHartmann, Vorstandsmitglied des Bundesverbandesfür Alphabetisierung: „Die Gesellschaft akzeptiert

keine Analphabeten.“ 3

Daran haben auch zahlreiche Alphabetisierungskam-pagnen in Deutschland wenig geändert. So wurdenab Mitte der 1980er-Jahre im Rundfunk Motivations-spots des Bundesverbandes für Alphabetisierung aus-gestrahlt. Es folgten Beiträge im Werbefernsehen undin der Kinowerbung und viele weitere Aktionen. Trotz-dem vermutete Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, noch im Jahr 2001, dass trotz Alpha-betisierung das Analphabetentum in Deutschlandzunäh me. Ursache dafür seien – unabhängig von derIntelligenz der Kinder – vor allem familiäre und schuli-sche Probleme, aber auch organische Ursachen wieSeh- und Hörschwächen. Mehr als die Hälfte der lese-und schreibunfähigen Erwachsenen sei arbeitslos undgelte als nicht vermittelbar, knapp die andere Hälfte seifür Hilfsarbeiten angestellt. Analphabetismus gingemit Diskriminierungserfahrungen einher, die häufigResignation zur Folge hätten. Hilfeleistungen anzu-nehmen sei mit einem Outing verbunden, das großenMut erfordere (Kraus 2001).

3 www.3sat.de/nano/news/09956/index.html, Juni 2007.

Ursachen

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Weltweit gibt es mehr als 770 Millionen erwachseneAnalphabet(inn)en, zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Etwa 100 Millionen Kinder wachsen ohne Schulbildung auf.4 Als Hauptproblemregionen führt die DeutscheUNESCO-Kommission Süd- und Westasien, die ara -bischen Staaten sowie die Länder Südafrikas auf undbenennt als Gründe für die hohen Defizite in derAlpha betisierung fehlende Demokratisierung undProfes sionalisierung der Bildungspolitik, fehlendeBildungs angebote sowie aktive Verweigerung derBildungs rechte für Mädchen und Frauen.

Werden die Kulturtechniken des Lesens und Schrei-bens nicht beherrscht, ist die Teilnahme am sozialen,kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Lebenstark eingeschränkt. Der Welttag der Alphabetisierungam 8. September erinnert jährlich daran, dass es invielen Ländern immer noch ein Privileg ist, lesen undschreiben zu können. Die UNESCO ist federführendbei der UN-Weltdekade der Alphabetisierung, die imJahr 2003 begann und 2012 enden wird. Ihr Ziel ist,die Analphabetenrate bei Erwachsenen um die Hälftezu reduzieren. Einbezogen in die Förderung sind dabeinicht nur primäre Analphabet(inn)en, also Menschen,die keine Schreib- und Lesefähigkeit erwerben konn-ten, sondern auch sekundäre Analphabet(inn)en.Darun ter versteht man Menschen, die nach ihremSchulbesuch das Lesen und Schreiben wieder verlernt haben.5

Wenn Buchstaben Muster bleiben

4 Newsletter der Deutschen UNESCO-Kommission, Oktober 2006.

5 Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.,www.alphabetisierung.de, Juni 2007.

Maßnahmen

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Wenn Buchstaben Muster bleiben

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Das Bündnis für Alphabetisierung

Mitglieder des Bündnisses für Alphabetisierung undGrundbildung in Deutschland sind das Bundesministe-rium für Bildung und Forschung (BMBF), der Bundes-verband Alphabetisierung und Grundbildung e.V., dasDeutsche Institut für Erwachsenenbildung, die Deut-sche UNESCO-Kommission, der Deutsche Volkshoch-schul-Verband e.V., die Ernst Klett Sprachen GmbH,die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft,die Stiftung Lesen und das UNESCO-Institut fürLebens langes Lernen.

Bundesverband Alphabetisierung e.V.Tel.: +49 251 533340www.alphabetisierung.de

Bundesverband Legasthenie e.V.Tel.: +49 700 31873811www.legasthenie.net

Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.Tel.: +49 228 9756920www.dvv-vhs.de

Kontakte in München

Münchner VolkshochschuleSchwanthalerstraße 32a, 4.Stock, 80336 Münchenverantwortlich: Andrea Kuhn-BöschTel.: +49 89 54847627 Beratung nach telefonischer Terminvereinbarungmit Ingrid Braun-Schleppe, Tel.: +49 89 54822520

Kontakte

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Wenn Buchstaben Muster bleiben

Im Kursprogramm der VHS können Erwachsene mit Deutsch als Muttersprache oder Deutsch alsZweitsprache das Lesen und Schreiben von Anfang an erlernen oder es wieder auffrischen.

AKA – Aktiv für interKulturellen Austausch Rosenheimer Straße 123, 81667 MünchenAnsprechpartner(in): Johannes Pflaum; Jugendmigrationsdienst: Verena DietlTel.: +49 89 484542, Fax: +49 89 4483045E-Mail: [email protected]

Alphabetisierungskurse des AKA Haidhausen:www.aka-muenchen.de/kurse.htm#Anker3kurse

Stelle für interkulturelle Arbeit der Landeshauptstadt MünchenFranziskanerstraße 8, 81669 MünchenTel.: +49 89 23340542, Fax: +49 89 23340543E-Mail: [email protected]/interkult

> Anbieter von Integrationskursen > Alphabetisierungsintegrationskurse

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Impressum

Herausgeberin:Landeshauptstadt MünchenSozialreferatStelle für interkulturelle ArbeitFranziskanerstraße 8, 81669 MünchenTel. +49 89 23340542, Fax +49 89 23340543E-Mail [email protected]/interkult

Redaktion:Uschi Sorg, Stelle für interkulturelle Arbeit

Grafische Gestaltung, Satz: Heike Tiller, München

Bildnachweis (Weltkarte): Kartographie Huber, München

Druck: Aumüller Druck GmbH & Co. KG, Regensburg

Stand:2., überarbeitete Auflage, Januar 2012

ISBN 978-3-937170-18-3

A l a s k a( U . S . A . )

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LESOTHO

MAURITIUSNAMIBIA

ZIMBABWE

ZAMBIA

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TANZANIA

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ERITREA

EQ. GUINEASAO TOME AND

PRINCIPE

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MAURITANIA

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BURKINAFASO

CÔTE

D’IVOIRE

GUINEA

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SYRIALEBANON

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REPUBLICOF IRELAND

DENMARK

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LATVIA

LITH.RUSSIA

R U S S I A

BELARUSNL.

BELGIUMLUX.

SWITZ.

CZECH REP. SLOVAKIA

AUSTRIA HUNGARY

U K R A I N E

MOLDOVA

ROMANIABOS.HERZ.

SLOV.

CRO.

MAC.ALB.

BULGARIA

SENEGAL

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SEYCHELLES

SWAZILAND

MADAGASCAR

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TURKMENISTAN

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AZERBAIJANARM.AZER.

AFGHANISTAN

BAHRAIN

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OMAN

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YEMEN

KYRGYZSTAN

TAJIKISTAN

M O N G O L I A

C H I N A

BHUTAN

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SRI LANKA

MALDIVES

MYANMAR(BURMA)

THAILAND

M A L A Y S I A

I N D O N E S I A

M I C R O N E S I A

MARSHALLISLANDS

KIRIBATI

NAURU

SOLOMONISLANDS

PAPUANEW GUINEA

TUVALU

SAMOA

VANUATU

FIJI

TONGA

A U S T R A L I A

TAIWAN

N. KOREA

S. KOREA

ICELAND

G r e e n l a n d

C A N A D A

UNITED STATES OF AMERICA

(U.S.A.)

CUBA

BELIZE

GUATEMALA

JAMAICA

HAITIDOMINICANREPUBLIC

HONDURAS

EL SALVADORNICARAGUA

ANTIGUA & BARBUDA

DOMINICA

ST. KITTS- NEVIS

ST LUCIABARBADOS

GRENADA

ST. VINCENT &THE GRENADINES

TRINIDAD & TOBAGOCOSTA RICA

PANAMA VENEZUELA

B R A Z I L

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Weltkarte nach Peters

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